Nr. 237. Dienstag, 16. Oktober 1906. 125. Jahrgang. Zeitum «r»u«mer»ttonl»pltis: Mit Poslvcrle» duug: gauzjüling 30 lt, halbjährig 15 «. Im «onto, : ganzjährig ^ 22 li, l>lllbjäl,i>8 II X. ssür die Zustellung ins Haui, ganzjährig 2 X. — Instrtiunöyebühr: Für lleine Inserate biö z» 4 Zeilen 5» k, größere per Zeile 12 k; bei öfteren Wiederholungen per Zeile 8 b. 1 ^ Tie »Laibacher Zeitung» erscheint täglich, niit Uuönahme der Eunn- und sseirnage. Die Administration befindet ^ sich Kvngreßplah Nr, 2, die Medallion Nnluiatingasse Nr, 10, Eprrchstunbe» d>r «.edlilliun vun « bis 1» Uhr vor» s mittags. Unfranlierte Briese werden nicht angenommen. Manu'lril'le nicht znrnclgestellt Amtlicher Teil. Seiile l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 5. Oktober d. I. dem Tenoristen Enrico Caruso den Titel eines l. und k. Kammersängers allergnädigst zn verleiheu gernht. Den 13. Oltober 1906 wurde in der t. l. Hof- und Staats-diuckerei das I.XXXIX. und X0. Stück des Reichsgesetzblattes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Den 14. Oltober 1906 wurde in der l. l. Hof« und Staats, druckerei das XN. Stück dc? Reichsgesetzblattes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Den 15. Oltober 1906 wurde in der l. l. Hof» und Staats« bruckerei das I^V. Stück der polnischen, das I.XXIII. Stück der rumänischen und das I^XXXVil. Stück der böhmischen, polnischen, rumänischen und sloveuischen Ausgabe des Reichsgeseh» blattes ausgegeben und versende:. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 12., 13. und 14. Oltober 1906 (Nr. 234, 235 und 236) wurde die Weiter» Verbreitung folgender Preßerzeugnisse verboten: Nr. 40 «Ourrims östb?. 8e«it 21./22. M- Nr. 23 «»latie« 8vodoä^, vom 10. Oltober 1906. Nr. 41 «2är» vom 11. Oltober 1906. Nr. 69 «Novli. 0mi»,äiiia. vom 10. Oktober 1906. Nr. 229 «Deutsche^ Tagblatt» vom 9. Ottober 1906. Nr. 229 «Aussiger Tagblatt» vom 9. Oltober 1906. Nr. 119 .Elbezeitung» vom 9. Oktober 1906. Nichtamtlicher Teil. Das österreichische Budget. ^as Expose, mit welchem Finanzminister Doktor von Korytowski den Staatsvoranschlag für W07 dein Abgeordnetenhanse vorlegte, findet in den Blättern fast ungeteilte, bei vielen eine überaus warnte Anerkennung. Die „Neue Freie Presse" rühmt, daß seine großzügige Rede es verstanden habe, strahlendes ^ichi über das Budget zu verbreiten. Er habe nicht zu viel, beinahe zu wenig gesagt. Das Budget muß in Österreich das erschütterte Selbstgefühl stärkeu lind sür das Alisland wird es wie eine gänzlich unerwartete Euthulluug wirken, die törichte Meinungen umstößt. Au den Fingern einer Hand sind die Bänder auf der gauzeu Erde aufzuzählen, die, wenn das Jahr um ist, zweiundfüufzig Millionen übrig haben. Tazn gehört eine nngelvöhnliche Volkskraft, eine tief innere (Gesundheit und die Ansammlung von schaffendem Vermögen in viel größerer Höhe, als wir selbst ahnen. Das „Neue Wiener Tagblatt" sagt, ans dem Expose des Finanzministers spreche kluge Einsicht uud ein kühles Ersassen der Situation. Er sorgt für kulturelle, soziale und wirtschaftliche Interessen. Das Eharakteristische aber sei, daß die landesübliche .Krankheit, immer nnr das Schlechtere zu erwarten, von selten der Regierung mutig bekämpft wird, das Selbstbewußtsein erstarkt. Man darf bessere politische Zeiten erhoffen. Die „Zeit" sagt, die Programmrede des Herrn von Korlitowski sei umfassender nnd inhaltreicher gewesen, als es dle meisten Exposes seiller unmittelbaren Vorgänger waren. Ein Finanzminister, der ans dem Volleil schöpfen kann, hat es leichter als einer, dessen Hanptsorge es ist, nene Anspniche abzuweisen, nach neuen Steuerquellen Umschau zn Haileu. Das „Fremdeublatt" findet, daß in dem Vud- dem Hause vor- legte, sozusagen nicht bloß Verstand, sondern auch Gemüt stecke. Er will nicht den Mann mit zugeknöpften Taschen spielen. Es sei erftenlich, daß jetzt die gllte Z<'it den richtigen Mann gefunden hat! Das „Nene Wiener Journal" meint, als persönliches Verdienst müsse Herrn von Korywwski angerechnet werden, daß er die Gebarungsüberschüsse nicht verheimlicht uud nicht thesaurien, sondern sie ans eigener Initiative, ohne irgendwie dazu, gedrängt worden zu sein, fruchtbringender Allsgabe zuführt. Die „Österreichische Volkszeitung" sieht ein freuudliches Zusammentreffen darin, daß ein dem Parlament so nahestehendes Ministerium mit einem so günstigen Staatsvoranschlage hervortreten konnte. „Steigt die Welle, so trägt sie anch" zitierte der Fiuanzminister. Das Wort muß auch von der Verfassnngsmäßigkeit, von dem Parlamentarismus gelten. Das „Illustrierte Wiener Ertrablatt" findet die Quintessenz der Rede des Finauzministers in seinen Worten: „Es geht nns gut." Erhuhl wurde der günstige Eindruck seines Erpos<>s durch die Aufrichtigkeit, die gewissermaßen dessen hervorstechenden Eharakter bildete. Das „Vaterland" hebt anerkennend hervor, daß das Budget Korytowskis für die verschiedenen Bedürfnisse der Zeit reichlich Vorsorge trifft nnd leinen wichtigen Belang der Staatswirtschaft unberücksichtigt läßi. Das „Deutsche Volksblatt" hofft, daß sich die Ausblicke des Finanzministers in die nächste Zu-knnft als richtig erweisen werden. Es sei an? zuerkennen, daß der diesmalige Staatsvoranschlag dentliche Merkmale einer vor allem die Entwicklung unseres Wirtschaftslebens berücksichtigenden Führung des Staatshaushaltes zeige. Das „Wiener Dentsche Tagblatt" findet, daß Leichtlebigkeit aus der Budgetrede spreche. Ein deutscher Finanzminister hätte aus der glücklichen Wendung vor allem die Folgening gezogen, daß Feuilleton. Die Schlacht von Jena nnd Anerstädt. (14. Ottober 1806.) Ein Gedentblatt. Die Doppelschlacht voll Icua uud Auerstädt ist eine der denkwürdigsten der großen napoleoni-scheu Epoche. Sie ist des Kaisers größter Sieg. Ein Sieg, der in seiner alles zermalmenden Kraft eine bis dahin große Monarchie mit einem Schlage zu Bodeu warf; ein Erfolg, wie ihn die neuere Kriegsgeschichte znm zweitenmal nicht kennt. Der Tag von Jena ist aber nicht bloß als Ersolg an sich lind seiner ungeheuerlichen Kon-secnienzen wegen von Bedeutung. In diesem Kampfe siegte die moderne Kriegführung, der Bewegungskrieg, über die veralteten frideriziamschen Formen; oder anders gesagt: der Geist der Offensive, das impulsive, initiative Vorgeheu französi-scherseits über die entnervten, dünkelhaften Epigonen cities größeren Zeitalters — der Geist über einen geistlosen Formalismus. — Prenßen (mit ihm Kursachseu und Weimar) war der Gegner, der zuerst am Kriegstheater auftrat. Scholl am l). August erfolgte seilte Kriegs-erkläruug. Es war sonach anscheinend der an? greifende Teil. Demgegenüber steht es wohl fest, daß es nnr Napoleons Intrigen uud seiucr Diplo matie zn danken war, wenn Preußen sozusageu die „moralische Schuld" in dieser Tragödie zu trageu hatte. — Nährend Preußen sukzessive mobilisiert uud des verbüudetcn Nnßlands Hilfe noch fern ist, hält Napoleon seinen Gegner mit Friedens- beteuerungen hiu, um Zeit zu gewiunen. Er braucht dieselbe, um seine in ^üddemschlaud gestandenen Truppen uud die Garde, welche die Öperations-armee bilden sollen, zu tollzentrieren. Zwischen dem 24. September und ll. Oktober versammelt er gegen 180.000 Manu im 3taume Anlberg ^ichtenfels-^chweiufllrt-Würzbllrg-Nürll-berg. Am 0. uud 7. Oktober- folgt französischerseits eine engere Konzentriernng bel Bamberg-Bayreuth behufs eines geschlossenen Vormarsches auf Leipzig. Der Kaiser will so auf dem türzesteu Wege und ill der kürzesten Zeit den Weg nach Berlin einschlagen, und den Gegner, stehe er nnn links bei Erflirt oder rechts bei Dresden, oder vorne bei Leipzig, mit seiner ganzen Kraft anfallen. Znr Unterstützung seiner Absicht soll sein Bruder Louis, >töuig von Holland, mit einem Korps bei Wesel, Marschall Mortier mit einem anderen bei Mainz demonstrieren. Indessen ist bei den Preußen, deren Kontingente noch immer weit zerstreut siud, keinerlei fester Opcrationsplan herangereift. Hauptsächlich aus dem Grunde, »veil die Hecresleituug zu sehr an ein Parlament erinnerte. Viele Köpfe, viele Ideen und kein fester Wille. Dazn eine Reihe maßgeblicher uud uumaßgeblicher Einflüsse verschiedener Höflinge und sogenannter militärischer „Kapazitäten". — Am i». Oktober einigt man sich schließlich, den gegnerischen Angriff nördlich vom Thüringerwalde bei Erfurt abzuwarten. Aufaug Oktober standen preußischerscits: der rechte Flügel (Generalleutuaut Nüchel) — 20.000 Manu Gefechtsstaud — bei Eisenach-Eroula; das Zentrum (uuter dem Oberfeldherrn Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig, General- stabschef Oberst'Scharnhorst lder König Friedrich Wilhelm m. befand sich bei dieser Gruppe», etwa liO.000 Mann, bei Erfnrt; der linke Flügel (uuter den Fürsteu Hohenlohe-Ingelfingen, Generalstabschef der „Konfusionsrat" Oberst Massenbach), etwa 50.000 Mann, bei Jena; ein Nefervekorps (unter dem Prinzen Eugen von Württemberg), etwa 20.000 Mauu, bei Magdeburg — zusammen liiO.OOO Maun. Außerdem befand sich noch ein Korps (Generalleutnant Lestocq) in Ostpreußen, eiilige Truppen in Schlesien :c. ?c. Auf französischer Seite stand am 7. abends alles zum Vormarsche bereit. Dieser sollte auf drei Straßen erfolgeil, und zwar: Bamberg-Eoburg-Saalfeld (für die linke Flügelkolonne: das 5. und 7. Korps»; (für die Hauptkolonne unter dem persönlichen Befehl Napoleons, Reitcrreserve, l., !l. Korps mud kaiserliche Garde); eudlich der Straße: Hof-Plauen-Gera für die rechte Flügelkolonue (4. u. t». Korps). Die schweren französischen Kavallenediui'siouen wareu dagegen erst im Anmärsche, die Kontingente der Rheinbnndfürsten noch in Mdung begriffen. Gegenüber dieser skizzierten Situation bei den Franzosen, hatte sich auf der anderen Seite nur wenig geändert. Die Preußen habeu nur einige Divisionen vorgeschoben, und zwar Volt der Armee Braunschweigs die Avantgarde (Prinz von Weimar) in der Richtung auf Schweinfurt, von den Hohenloheschcn Truppen das „Korps" Tanentzien nach Hof, die sächsische Division «^zschwitz» bei Roda am rechten Saaleufer und die Avantgarde (Priuz ^ouis Ferdinand) bei Stadtilm, gegen den Thüringerwald. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 237. ________________________________2216__________________________16. Oktober 1906. wieder Rücklagen anzusammeln sind, um gegen die Gefahren eines wirtschaftlichen Wettermnfchlages gewappnet zu sein. Die „Deutsche Zeitung" sagt, Herr von Kory-towski habe sich in seiner Budgetrede nicht nur als ein sein Ressort bis in die entlegensten Winkel beherrschender ^achmann. sondern auch aw ein auf der Höhe seiner Aufgabe stehender Politiker, und Staatsmann gezeigt. Die „Arbeiterzeitnng",bemerkt, obwohl anch dieses Vndget „die Spnren des österreichischen Fi5kalismns als Narben trägt", so ist selten ein Voranschlag erblickt worden, in dem so viele Wünsche befriedigt erscheinen. Reformkatholizismus in Italien. Man berichtet ans Nom: Nach dein Beispiele ihrer Kollegen in anderen Gebieten Italiens, haben die Bischöfe der Lombardei in einem Pro-vinzialkonzil in Mailand die Erlassuug eine» Hirtenbriefes beschlossen, welcher eine sehr lebhafte Kritik der rcformtatholischeu Bewegung enthält. Alles deutet darauf hin, das; der Vatikan entschlossen ist, einen unerbittlichen Kampf gegen den Neformkatholizismus zu führeu. Professor Bona-juti vom St. Apollinaris-Seminar in Rom, der bei mehr als einer Gelegenheit seine liberalen und reformfrenndlichen Tendenzen bekundet hat, wnrde gezwungen, seine Entlassung zu geben, und es ist wahrscheinlich, daß auch andere reformfrcundliche Professoren in ähnlicher Weise gemaßregelt und alle Priester, die eine amtliche Funktion im Unter richtswesen bekleiden, vor die Alternative gestellt werden, auf ihre reformfreundlichen Ideen zu verzichten oder zu demissionieren. Gleichzeitig verlautet, daß die kirchliche Behörde strenge Maßregeln gegen den Abb6 Murri, den hervorragendsten Führer des moderneu Katholizismus, vorhabe, der in den Journalen nnd Revuen seine Propaganda lveiter betreibt. Der Vatikan soll endlich sein Werk der Reinigung mit der demnächstigen Veröffent-lichnng einev neuen Syllabus beschließen, in welchem alle Irrtümer des Neformkatholizismus, sowohl ill apologetischer Beziehung, als ill bezug auf die Auslegung der heiligen Schrift und in bezng auf die Sozialpolitik mißbilligt und verurteilt werden sollen. Die Reformkatholiken scheinen ihrerseits entschlossen, die Stirne zu bieten. Sie bereiten die Gründung einer Revnc in Mailand vor, welche unter dein Titel „Athena" das Organ und deu Mittelpunkt der gesamten Reformkatholiken bilden soll. Unter den Inspiratoren dieser Revue figurieren Abb6 Mnrri und der Graf Gallerati-Scotti, welcher dem letzten in Mailand abgehaltenen Kongreß der christlich-demokratischeil Dissidenten präsidiert hatte. Man versichert im Vatikan, daß diese Revue sofort nach ihrem Erscheinen von der Diözesanbehörde verdammt werden wird. Politische Ueberftcht. Laib ach, 15. Oktober. Die „Deutschnat. Korr.", welche mit führenden kreisen der deutscheil Volkspartei in Fühlung steht, schreibt heute: Die Frage der Zweiorittelmajorilat, als Bedingung für jede Änderung der Wahlkreis e i n t ei lu il g hat bis jetzt keine befriedigende Lösung gefunden. Einerseits wollen die deutschen Parteien von dem festgelegten Standpunkte der Forderung der Zweidrittelmajoritäl nicht abgehen, anderseits widerstreben die ^zechen und beide Teile nehmen gegenüber Kourpromißvor-schlägen eine ablehnende Hallung ein. Die Polen haben bekanntlich erklärt, sich einem etwaigen Kompromisse anzuschließen. Trotz der herrschenden Gegensätze scheint aber auf allen Seiten die Überzeugung zu bestehen, daß man es nicht zn einer Wahlreformkrise kommen lassen dürfe und wohl auch auf die Gruppierung im Abgeorduetelchause selbst Rücksicht nehmen müsse, weil der Wahl-reformausschuß uicht ein getreues Abbild des Stärkeverhältnisses im Hause ist. Die Deutscheil sind der Überzeugung, das; die Wahlordnung und die Wahlkreiöemteiluilg uubedingt auf absehbare Zeit, etwa auf ein Menschenalter im Interesse der Herstellung einer dauernden Ordunng ausreichend geschützt werden müssen-, die Wahlkreiseinteiluug, welche ails dem Prinzipe der Abschätzung nach Nationen beruhe, dürfe nicht durch eine Zufalls-Majorität abgeändert werden. Für die Dentschen sind nur solche Vermittlnngsvorschläge annehmbar, welche die Zweidrittelmajorität auf mindestens ein Menschenalter feststelleil uud welche klar aus-fprecheu, was nach Ablauf dieser Zeit zu gescheheil hat. Ill der letzten Fordernng liegt gegenwärtig der Angelpunkt derKompromißfrage und gerade hierill haben die gelllachten Konzessionen keine sichere, feste Form angenommen. Der Verlauf des H e l s in g f o r se r K o n -gresses der russischen Kadettenpartei und der von ihm ill betresf des Wiborger Manifestes gefaßte Beschluß begegnen, wie aus Petersburg gemeldet wird, in den Kreisen, welche die An-schannngcn der russischen Regierung widerzuspiegeln pflegen, einer nachsichtslosen Verurteilung unter haliptsächlicher Betonung des Umstände-?, daß der Kongreß, obwohl ersichtlich uuter dem Eiuflusse der in Rußland sich unverkennbar vollziehenden Ernüchterung, sowie unter dem Drucke des fortschreitenden Abfalles ehemaliger Parteifreunde stehend, dennoch nicht den Mut gefuuden habe, mit der Vergangenheit zu brechen, sondern nnr bedacht gewesen sei, die üblen Folgen der Wiborger Ent-gleisuug für die Partei möglichst einzudämmen. Die iil der enropäischen Presse da und dort sich äußernde Meinung, daß die (den Kadetten nur durch die Not abgerungene) LoSsagc von der passiven Resistenz von einlenkender Absicht inspiriert gewesen sei nnd für einen Brückenschlag zu den konstitntionell-staatserhaltenden Parteien in Rußland die Wege ebne. wird in den angeführten Kreiseil nicht bloß nicht geteilt, sondern betont, daß der Kongreß in Helsingfors an der Sachlage in diefer Richtnng nichts geändert und die Möglichkeit einer Verständigung wenigstens auf halbem Wege nur verringert hat. Über die Negerfrag e in den Vereinigten Staaten von Amerika hielt neulich Senator lillman, der Süd Carolina im Kongreß vertritt, eine Rede, worin er eine pessimistische Anschauung entwickelte, meines Erachten? ist eine fortschreitende Verschärfnng des Rassenkampfes zwischen Weißen und Farbigen zu erwarten. Die Weißen des Südens seien mehr denn je entschlossen, die Snprematie der weißen Rasse in politischer und gesellschaftlicher Beziehung zu bewahren. Angriffe anf weiße Frauen würden, so lange sie vorkommen, mit lynchen geahndet werden. Zur Beseitigung des Übels müsse man die Polizei vermehren nnd Pässe für Neger einführen. Jeder Neger, der ohne Paß angetroffen wird, fei zur Kettenstrafe zu verurteilen oder des Landes zu verweisen. Weiße Männer, die mit schwarzen Fraueil Umgaug pflegen, trügen auch eineil Teil der Schnld. Ein solcher Weißer sollte so geachtet werden wie eine weiße Frau, die mit einem Neger Umgang pflegt. Die Weißen selbst müßten die vielen Millionen uuschuloiger Neger schützen vor den Führern der Schwarzen, die die weiße Bevö'l-kernng znr Verzweiflung trieben. Tagesneuigleiteu. — (Ein Maler, der unter Wasser ill alt,) mit dieser Sensation ist die neueste Phase in der Entwicklung der amerikanischen „Kimst" bezeichnet. Der „American" veröffentlicht Reproduktionen von Bildern mit dem Titel „Eine unterseeisä>e Schlucht", „Ein Kristallpalast", von deren Entstehung er folgendem berichtet: Walter H. M. Pritchard, der sein Leben der „unterseeischen" Malerei gewidmet hat, arbeitet gegenwärtig in den kalifornischen Genxissern. Pritcharo hielt e5 für unmöglich, die Farben und den Charakter der unterseeischen Szenerien von der Meeresoberfläche aus festhalten zu können, selbst lvenn die störende Brechung des Lichtes durch oie Benützung voll Booten mit Glasböden ausgeschlossen würde. Entschlossen, wie die Amerikaner immer sind, lain er also auf den Gedanken, unter Wasser zu tauclien, um die Motive, die er suchte, mit möglichster Treue wieder-zugeben. Er schaffte sich eine Garnitur von Tauch, apparaten an und malt gegenwärtig nnr noch auf dem Meeresgrunde. Damit seine Geräte in der Tiefe verbleiben, verwendet er eine Staffelei und eine Palette alls Eisen, u.nö auch seine Pinsel und Stifte stecken in schwereil Eisenhülsen. Dio Leinwand, öer er seine Schöpfungen anvertraut, ist eigeno präpa? riert, nm nicht von dem Meerlvasser angegriffeil zu werden- ebenso sind es die Farlx'u. Zwanzig Minuten Dienst zweier Herren. Roman von A. L. Lindner. (36. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Ilse nickte stumm. Sie hätte kaum etlvas zu sagen A'wußt, selbst wenn die andere sie hätte zu Worte kommen lassen. „Der Konzertmeister war sehr befriedigt, drückte mir die Hand imd sagte mir alles mögliche Schöne," fuhr Olga fort. „Er ist ein Künstler ersteil Ranges, imo sein Urteil kann mir eventuell von unberechenbarem stutzen sein. Anch die übrigen waren außer-ordentlich entgegenkommend und lollegmlisch, und manche, im Musikleben der Stadt bedeutende Persönlichkeit ließ sich mir vorstellen." „Das stellt mich deinetwegen von! Herzen." „Ein köstlicher Abend war's, so viel ist gewiß. Ach, Kind, es bleibt doch ewig wahr, daß nur wir Künstler oie wahren Höhen des Lebens kennen lernen. Ich sage dir, die Zukunft lacht mich förmlich an, und Pläne habe ich Pläne ^ . Ich weiß kaum, welchen ich zuerst in Angriff nehmen soll." In diesem Stil ging das noch eine Mile weiter. Die eigenen Angelea^nheiten nahmen sie so völlig ein, daß sie es gar nicht bemerkte, das; die junge Frau immer stiller und ernster wurde, und doch sollten ihre Worte eben heute von, verhängnisvoller Wirkung sein. Etwas Seltsames ging in Ilse vor. Sie hatte das Gefühl, als stünde sie an einem Strain von Freude, Genuß und Leben. Aber obgleich sie sein Brausen hörte, seinen erregenden Hauch spürte, war sie doch davon ausgeschlossen, lag am Ufer wie ein mutloses Wrack. Und auf einmal, wie aus heimlich glimmenden Kohlen eine Flamme amfzünaM, formte sich all das uneingestanoenc Sehnen der letzten Zeit zu er« schreckend klaren Worten: „O dürfte ich sie dock) anch noch tosten, die alten Freudeil, die alten Erregungen! Warum habe ich mich eigentlich selbst von all diesem Glück verbamit? Warum?" In einer Anwandlung halber Ohnmacht schloß sie die Augen. Ahnte sie, daß mit den, Augenblick, wo die Frage einmal in ihr wach wurde, der Beginn endloser, verzehrender Kämpfe gekommen war? Die Polill stand auf. „Wie siehst du nur aus. Ilse. Ist dir schlecht?" Die junge Frau nahm sich gelvaltsam zusammen. „Etlvas ganz Vorübergehendes, mach' dir keine Sorgen," versicherte sie, aber Fräulein Prussimsta zog es doch vor, anfzubrechen, und Ilse hielt sie uicht. Ihr war dk'sc Art Unterhaltung auf einmal un° erträglich geworden. Angstvoll und aufgeregt ging sie im Zimmer hin und her. Wie hatten solä> Fragen und Gedanken in ihr Bewußtsein geschleudert werden können? Das durfte dock) nicht fein, das waren ja alles Dinge, die sie nichts me'hr angingen. Sie hatte ja anderes, hatte es selbst erwählt. Wie auf der Flucht vor sich selbst, eilte sie in ihres Mauues Arbeitszimmer. „Ich habc Sehnsucht nach dir", sagte sie mit fliegendem Atem. „laß mich liier sitzen, ich w-stimmt. Jetzt bringt Professor Giles in Cambridge in einem „Adversaria Tinica" betitelten Buche Beweise dafür bei, daß man im Reiche der Mitte bereits im zwölften Jahrhundert vor Christus einen Kompaß angefertigt hat. Die Ben>eise sind nach der Meinung der North China Daill) News anscheinend von überzeugender Art. Die Chinesen rechnen nach Mond-monaten. Doch onrchlaufen bei ihnen die Feste nicht, wie bei den Türken, alle Jahreszeiten, sondern man bleibt dadurch, daß man dann und wann einen drew zehnten Monat einschiebt, ganz gnt mit der Sonne in Einklang. Dieser Schaltmonat wird merkwürdigerweise nicht an das Ende des Jahres gesetzt, sondern man rechnet dann den sechsten Monat doppelt. Nun haben kürzlich einige aufgeklarte Pekinger Manda-rinen den Vorschlag gemacht, China solle doch die beqnemere Zeitrechnnng annehmen. Aber es gelang ihnen nicht, dazu die kaiserliche Zustimmung zn erhalten, weil sich die Hosastronomen, als man sie um ihre Meinung befragte, sofort einmütig dagegen ei> klärten. Der Hanptgrnnd ihres Widerspruches war der, daß bei einer Änderung des KM'nders niemand mehr wissen könne, welche Tage des Jahres als glückbringend anznsehen seien, und welche nicht, während ein einziger Blick in den bisher gebränchlichen kaiserlichen Calender das lehre. Der Einwand halte sofort die gewünschte Wirknng, denn bei allein jetzigen Nil» dnngseiser im Reiche der Mitte dürfte es doch wohl ,wch immer nnr wenige Chinesen geben, die für Hoch» Zeiten und dergleichen nicht ihren Kalender zu Rate ;iehen, um die ungliickbringenden Tage zu vermeiden. Es bleibt also vorläufig bei der Zeitrechnung nach ivc'ondlnonate». — (T r i u m pH der Z e r st r e u t h e i t.) Zerstreute Leute gibt es überall, aber eine Art Rekord der Zerstrentheit hat ein ehrsamer Pariser Bürger erreicht, der diesertage vor dein Standesamt erschien, um zu melden, daß er sich znm zweitenmal zn verheiraten gedenke. Auf die Fragen des Standesbeamten gab er seineil Namen, seinen Vornamen und seinen Stand richtig an. Als er aber sagen sollte, wie seine ^nlünflige heiße, »nachte er ein dnmmes Gesicht nnd erwiderte kleinlaut: „Danach habe ich sie wirtlich zn fragen vergessen." Das erinnert — fo bemerkt oazu ein Boulevardblatt - an die Zerstreutheit des Fabeldichters La Fontaine, der in einem Salon einen jungen Mann bemerkte, der ihm außerordentlich ge fiel nnd ihm Ausdrücke der höchsten Bewunderung entlockte. „Aber der junge Mann ist ja Ihr Sohn," sagte einer der Gäste in, maßlosem Erstannen. — „Wirklich? Na, dann frcnt es mich um so mehr," erwiderte La Fontaine. LolaI- und Provinzial-Nachrichten. Dienstreise des Herrn Landespriisidenteu nach Inncrkrain. Der Herr Landespräsident Theodor Schwarz traf am 11. d. M. in Begleitung des Vorstandes des Präsidialbureaus, Herrn Lanoesregiernngsrates H a a s , mit dem Abcndlokalzuge in Adelsb e r g ein, wo e».- am Nahn ho so, auf dem die freiwillige FcueNvehr Spalier bildete, vom Hen'n Vczirtshanpt manll Stephan Lapajne nnd denl Herrn Ge-nieindl'vorstand Pikel ehrfurchtsvoll begrüßt wurde uild sich sohiu in sein Absteigequartier, Hotel „Adels berger Hof", begab. Am Morgen des 12. Oktober besichtigte der Herr Landeschef zunä'chst den Banplatz für das nene Amtsgebände der Bezirtshanptmann-schaft und empfing dann naä) der Vorstellung der politischen sowie der Beamten des Finanzdienstes den Herrn Landesgerichtsrat und Bezirksgorichtsvorstcher Xuxek !u Begleitung des Herrn Adjunkteil Do-lenec, den hochloürdigen Herrn Psarrdechanw» Franz G o r u i k, den Herrn Gemeindevorsteher Gregor P ikel mit den Herreil Gemeinderälen s, eber und Patornost, den Herrn Obmann der Orts-vermögenZverlvaltnng Anton Ditrich mit dem Herrn Ansschnßmitgliede Iurca, den Herrn Land-taiisabgeordneten Arko in seiner Eigenschaft als Obmann des Ortsschnlrates und der Sanitätsdistrikts-vcrtretnng, seitens welcher auch die Herren A m bro -x i <" , D ll r j a v a , Dr. E r /. e n und ^ e l e er-schienell waren, den Herrn Bezirksstraßenansschnß-Obmanil Josef Dekleva, Herrn Bürgerschul-direttor B r i n a r und Herrn, Schulleiter Iuvanc mit den Lehrkörpern der Bürger- und der Kaiser Franz-Iosef-Volksschule, den Herrn Fvnerwehrhanpt-mann Petri5 nnd den Vezirksgendarmeriekoin-Mandanten. Der Herr Landeschef nahm hicbei Anlaß, sich über verschiedene, das Interesse des Marktes und des Bezirkes Adelsberg berührende Angelegenheiten zn informieren »»d diesbezügliche Anliegen entgegen, zunehmen. N'achdem der Herr Laiwespräsioent die Gemahlin des Herrit Bezirkshanptmanncs, de»l Herrn Dechant, Herrn Lmtdesgerichtsrat ^n/.ek, die Herreil Gemeindevorsteher Pikel lind Vermogensverwaltnngs-obmann Dietrich sowie Herrn Landtagsabgeordneten Arko dltrch Besuche beehrt hatte, besichtigte er unter Führung der Herren Bezirksamt Dr. Kotzmuth und Distriktsarzt Dr. E r 2 e n das sehr nett gehaltene, demnächst einer Erweiterung entgegensehende Di-striltsspital nnd wohnte sohin dllrch einige Zeit dem Unterrichte in der Bürgerschule bei. Die jnnge Anstalt, welche vorläufig im schönen und ganz herrlich gelegenen Volksschulgebäude, einer Zierde des Marktes, untergebracht ist, verspricht ihre Aufgabe im vollsten Maße zu erfüllen, was allen Faktoren, oie sich um deren Zustandekommen bemühten, gewiß nur zu besonderer Befriedigung gereichen kann. Nach den, Diner verließ der Herr Landesches nach freundlichster Verabschiedung vom Herr» Gemeindevorsteher Adelsberg, um sich zunächst nach Lneg zn begebeil, wo das weltberühmte Höhlenschloß, welches wohl ein Unikum an pittoresker Lage nnd Vanart genannt werden kann, in allen seinen Teilen besichtigt wurde. Ein beabsichtigter Besuch der großen Ziegelofenanlage des Herrn Lavren5i5 mnßte leider unterbleiben, da das Etablissement momentan »licht im Betrieb steht. Ans dem Wege nach Wippach nahm der Herr Präsident in H r n 5e v j e unter Führung oer Herren Pfarrer Z n p a n , Gemei»oevorsteher D e b e v e c und Ortsschulratsobmann M i l h a r 6 i 5 das ebcn fertiggestellte, nngemein nette und zweckmäßige Ge> bäude der ueue» Volksschllle iu Augenschein. Sehr herzlich gestaltete sich der Empfang auch im reichbeflaggten St. Veit, wo der Herr Landeschef vom Herrn Geineindevorsteher Uröiö mit dem gesamten Ausschusse, Herrn Pfarrer Dem Kar, Herrn Oberlehrer Rudolf uud der Lehrerin Fräulein Bol<5, Herrn Postmeister K a v i-i ö , zahlreichen Ortsinsassen, der Feuerwehr und Schuljugend erwartet wurde, wobei das Töchterchen des H^rrn Oberlehrers einen Blumenstrauß überreichte. Die Ankunft in den im reichsten Fahnenschnincke prangenden Markt Wippach erfolgte! nm sieden Nhr abends. Einer liebenswürdigen Einladung des zn seiuem Bedauern in dringenden Geschäften ab« lesenden Herrn Grafen L a n i h i e r i Folge leistend, stieg der Herr Präsident im Schloßgebäude ab und nahm sohin das Souper, dem auch der Herr Bezirks lmnptmann Lapajne zugezogen war, im Hotel „Adria". Am nächsten Tage erschienen ill den seig-nenralen Empfangsränmen des Schlosses nachstehende Persönlichkeiten nnd Abordnnngen, nm dem Herrn Präsidenten ihre Answartnng zn machen, deziehnngs-weise verschiedene aktuelle Angelegenheiten zur Sprache zu bringen: Hörr Pfarrdcchant Erjave^c von Wippach ill Begleitung mehrerer Vertreter der hochwiirdigen Geistlichkeit oer Umgebung, Herr Lan-deogerichtsrat I. 'N o s a n ill seiner Eigenschaft als Bezirksgerichtsvorsteher nnd Obmann des Ortsschul-rates, Herr Geineindevorstelier Ailton Hrovatin mit dm Herren Geineinderäten ^,osef Mcsesnel nnd Josef P elro v c- i <' , Herr Oberst Freiherr von M a a s b u r g , Herr Stencreinnehmer Lilleg mit den Beamten des Steneramtes, Herr Distrittsarzt Dr. Paul K an c, die Herren Vertreter der Gemeinde Poüraga, der Oblnann des Bezirksitraßenansschnsses nnd der Sanitntsdistriktsvertretnilg, Herrschafts^ besitzer Herr 5larl M a ycr, zugleich iu seiner Eigen» schaft als Gemeinoevol'steher von Loie, von mehreren Geineinderäten begleitet, Herr Oberlehrer Skala mit dem gesamten Volksschullehrkörper, eine Abordnnng der Gemeinde Oberfeld, der BezkikZ-gendarmerictommanoant nsw. Der Herr Landespräsident begab sich hierauf in die Schule und wohnte durch einige ^eit dem Unterrichte bei. Beim Ein-aanae in das Schnlgebände überreichte ilnn die Schülerin M a y e r der vierte» Klasse ein prachtvolles Bukett nnd trng mit schöner, verständnisvoller Be-tonung ein sehr herzlich gehaltenes vom Herrn Franz Silvester in Wippach verfaßtes Gedicht vor. Hieranf folgte eine sehr instruktive Besichtignng iX's amerikanischen Weinkellers dos „Kmetijsko Tru^vo", wobei Herr U r«i ö in der liebÄiswürdigsten Weise die Honneurs machte und alle uötigen Aufklaruilgeil gab. Nach einem Vesnche beil» hochwiirdigen Herrn Pfarrdekan »nd Besichtig» »g der schönen, insbesondere dnrch ihr hel-rlie»erlich Anlaß, nm seiner besonderen Be friedignng über die zahlreichen aewonneuen Ein-drücke nno oas frenndliche. vertrauensvolle Entgegeil-lomnlen der Bevölkernng mit dem Veifiigen Ausdruck zu leihen, es werde ihn aufrichtigst freuen, zur Er-fülluug der vorgebrachten Wiinsche nach Tunlichkeit beitracieti zu könidon. — Die Neise' war dnrchn>egs vom herrlichste» Wetter begünstigt gewesen. Vom Triglav zur Adria. Von A. E. (Schluß.) In Nelfenberg nimmt man Abschieö vom Eden „n,o Milch nnd Honig fließt" und betritt den Karst. Der Eisenbahnzng bringt »us »ach driest . . . Laibacher Zeitung Nr. 237. 2218 16. Oktober 1906. Noch ein letzter rosiger Wolkensaum, der durch die Bäume schimmert; der Abend sinkt herab, pfirsichrot, als erröte der Himmel leise gleich einer jnngen Frau — die ganze Natur Gesang nnd Lyrit. Vor des Vahnwächters Haus sitzen lachende Mädchen dicht beisammen wie eine Schar Schwalben — hübsch und zierlich. Schon liegt die Sonne hinter den Wäldern in Ochlaf-, das Düster klettert über Hügel nnd Matten und setzt sich in den Schrunden nnd Nissen dos Karst-gosteines fest — dann glimmt der Abendstern ans. Eintönig klappert der Zug dahin — Die große, goldene Scheibe im Osten beginnt langsam herauszukommen. Eine schöne Vollmondnacht steht über dem ungeheueren Karstplateau, dessen Felsengebilde oft geisterhaften Gestalten gleich dastehen, und leise, damit nichts erwache, läßt sie die weißen Traumkörner ihres Lichtes darauf niederfallen. Der Mondschein gibt nns Gelegenheit, anch den Nest der neuen Bahnstrecke flüchtig kennen zn lernen. Bei St. Daniel verschwinden schon langsam die Konturen des Tarnowaner Gebirgsstockes und wir bemerken die ersten Hänser, deren Bauart verrät, daß sie nut schwerei, Vorastürmen zn kämpfen haben. Jedes Haus mit seinen nackten Mauern und flachen, stein beschwerton Dächern steht gleich einer Vnrg trotzig und entschlossen da, um gleich dieser den gewaltigen Anprall des Gegners zn bestehen. Wenn so die furchtbare Vora dahinstürmt in wilder Leidenschaft über dieses zerklüftete, wetterharte Steingebiet, dann gibt es für die armen Leute gar böse Tage. So vom Mondlichte beschienen, gleicht diese Steinwüste einer zu Fels gewordenen, stnrm? gepeitschten See und mit Recht schreibt Vädecker: „Wird das Meer mit seinen mannigfaltigen Erscheinungen einem Epos verglichen, so kann das Karst-land als der steinerne Prolog dazu gelten." Dutovlje-Skopo liegt gleich einer grünen Oase in der gewaltigen Steinwüstc nnd bald sind wir in Opöina — da liegt es vor nns, das unendliche Wasserbecken der Adria, vom Monde magisch beleuchtet, so daß jede einzelne Welle zn fnnkeln scheint, nnd darauf eine Unmenge von schaukelnden Booten und großen ruhig liegenden Dampfern, alles im Lichterschmucke. Es ist Vorabend zu unseres Herrschers Geburtstage. Auf kurzeu Strecken wird uns dieses prächtige Bild während der Fahrt durch Hügel verdeckt, doch bald breitet sich wieder dieses feenhafte Gemälde da unten aus — alles so klein, so niedlich nnd doch so erhaben schön — Und wir fahren ein in die Hafenstadt Trieft... Auf schneebedeckten Bergriesen, sind wir gestanden, durch schattendichte Wälder an Hochlandsseen sind wir vorübergezogen, ranschende Wasserfälle haben wir bewundert, die stärkende Alpenluft haben wir eingeatmet, durch weit ausgedehnte Nebengärten nnd Olivenhaine sind wir gewandert nnd nun stehen wir am Ufer der Adria, hören das Rauschen ihrer Wellen nnd schlürfen in tiefen Zügen ihre frische, feuchte Luft. Wie ein Blitz kommt nns das alles vor, doch hat er in unserer Seele einen nnauslöschbaren Licht--refler. zurückgelassen; wieviel neue Lebenslust, wie» viel Schaffensfreude haben wir mit eingesogen, wie verjüngt steht man da uud gekräftigt zum Kampfe ums Dasein! Und so oft man dieser Schönheiten ge» denkt, sie lassen einem immer, selbst beim trübsten Schein der winterliäM Lampe, das glückselige Gefühl von Sonnenschein und Frohsinn zurück, Wie wir solche genossen von König Triglavs Throne znr ewigen blcmen Adria, — (Die ständige Delegation der österreich isch e n A dv o katen kammer n) hielt dieftrwge in Wien eine Versammlnng ab. Die Delegation nahm mehrere Beschlüsse, betreffend die Reform des Obersten Gerichtshofes an, wonach alle Mitglieder dieses Gerichtshofes einen eigenen Kon-kretalstatus bilden und entsprechend vermehrt wer-den sollen. Die Berufung zum Richter des Obersten Gerichtshofes so nicht nach den normalen Vorrük-knngsregeln erfolgen, vielmehr find zn diesen Richter, stellen Personel, ans dem Nichter-, Professoren- nnd Advokatenstande zu berufen. Weiters beschloß die Delegation anf Ersuchen der Kärntner Kammer eine Petition an das Justizministerium, betreffend die Reform des Eherechtes und Einführung der obligatorischen Zivilehe, zu richten: endlich wurde an das Handelsministerium das Ersuchen gerichtet, von der Erhöhung der Telephon- uild Telegraphengebührm abzusehen. Schließlich wnrde beschlossen, die nächste Delegation wieder in Wien abzuhalten. — (Paßzwang i n C o l u m b i a,) Vom Mi-nisterium des Innern wird Verlautbart, daß »lach einer kürzlich erlassenen Weisung der Regierung der Republik Columbia jeder in den columbianischen Häfen ankommende Reifende mit einem vom columbia« nischen Konsul des betreffenden Einschiffllngshafeils ausgestellteu Passe versehen sein mutz, widrigenfalls ihm das Landen nicht gestattet wird. — (Der ueue Pensionisten-Schema-tismns.) Das Beiblatt zum Verordnnngsblatte für das l. und k. Heer Nr. 35 vom 7. d. M. avisiert das Erscheinen dieses lang, entbehrten Schematismus. Der „3tuhesta,nds-Schelnatislnus der österreichisch-ungarischen Armee für das Jahr 1906. Ab« geschlossen mit 18. Inni 19(X!. Nach amtlichen Quellen redigiert und heransgegeben von Jar. Parall, k. und k. Oberleutnant d. R., Sekretär des nniitär-wissenschaftlichen und Kasino-Vereines in Graz. Erster Jahrgang," ist vom „Verlage des Armee-Ruhestands-Schematismus in Graz" inklusive rekommandierter FrankoZusenonng nm den Betrag von 0 X 66 1» zu beziehen. Der Schematismus enthält sämtliche in: Ruhestände und „außer Dienst" befindlichen Offiziere, Geistliche, Anoitore, Ärzte, Rochnmlgsführer und Beamte des k. und k. Heeres, der k. und k. Kriegsmarine, dert. k. Landwehrund der k. k. Gendarmerie; für die Folge soll er sich anch auf die königl. nnga-rische Landwehr nnd die königl. ungarische Gendarmerie erstrecken. Bei jedem einzelnen Herrn, sind Charge (wirtliche oder Titular-Charge). Jahr ocr Pensionierung, bezw. der Versetzung in oas Verhältnis „außer Dienst", Dekorationen, Wohnort und zuständige Evidenzbehörde allgegeben. Überdies enthält der Schematismus eine nach Kriegsjahl-en geordnete Ehrenliste aller im Kriege dekorierten, Herren des Ruhestandes und „außer Dienst", uno im Anhange ein Verzeichnis der Evioenzbehörden, das Militär-versorgnngsgesctz, eine Tabelle mit dein Ansmaße der Pensionen und sämtliche Stiftungen für Offiziere, Arzte und Militärbeamte des Ruhestandes. Die überaus praktische und reichhaltige Anordnung macht das Werk zn einem für die Folge unentbehrlichen Adressen-und Anskunftsbnch nicht nnr in militärischen Kreisen, sondern anch für oie verschiedensten Behörden, Bureaux, Geschäftshäuser, Vereine, Bibliotheken, Caf6s, Restaurants, Hotels ?c. * (Straßen e xzes s e.) Vorgestern vormittag entstand anf der Wiener Straße zwifchen einem Knechte uud einem, Arbeiter eine Prügelei, wobei der Arbeiter mehlvre Verletzungen am Kopfe erhielt. — Anf dem Frofchplatze fiel zu jener Zeit ein betrunkener, aus einem Gafthaufe gewiesener Gast ohne jede Veranlassnng die Passanten an nnd betcilte sie mit Ohrfeigen. Es wurde ein Sicherheitswachmann herbeigeholt, der den Erzedenteil verhaftete. — Am Alten Markte exzediertc ein Taglöhner derartig, daß ein Sicherheitswachmann geholt werden mußte, der ihn abführte. —- III der Tirnaner Vorstano traf einen auf der Straße erzedierenden Arbeiter dasselbe Schicksal. — Von der Unterkrainer Straße wurde ebenfalls ein Vagant wegen Trunkenheit und Erzesses in den Kotter abgeführt. — Gegen Mitternacht wurden anf der Maria Theresia-Straße durch einen Sicherheits-wachmann mehrere Knechte, die in einem Hofe jauchzten und johlten, znr Ruhe ermahnt. Aber der Wachmann kam mit seiner Mahnnng übel weg, denn er wnrde von einem Knechte mit der Heugabel bc? droht. Der Missetäter, aus Kreßnitz stammend, wnrde verhaftet. ^ Gestern abend gegell 8 Uhr beanständete ein Sicherheitswachmann auf der Tricster Straße mehrere Landwehrsoldak'n nnd Infanteristen wegen Lärmens und Singen». Einem Soldaten des 17. Infanterieregiments wollte indes das Einschreiten des Wachmannes nicht behagen. Er sprang mit geballter Fnnst anf den Wachmann los und schrie: „Ich bin ein Triestiner!" woranf er ihm einen Stoß in dieNrnst versetzte. Als der rabiate Soldat sein Bajonett ziehen wollte, ergriffen ihn seine Kameraden nnd zogen ilm mit sich. Gegeu deu gewalttätigen Soldaten wurde die Anzeige erstattet. — (K. k. österreichische Staatöba h n en.) Die bisherige Bezeichnung der zwischen den Stationen Klagenfurt S. V. und Maria-Saal der Linie Glan-dorf-Aßling gelegenen Pcrfonen-Haltestelle Klagenfurt St. B. wurde vom 1. Oktober 1!M ill Klagen-surt-Nndolfstraße abgeändert. - (T o u r ist e n b a I l.) Vom Slovenischcu Alpenvereine erhalten wir die Mitbeilnng, daß er im kommenden Fasching am 2. Febrnar 1907 im „Na-roöni Dom" einen Touristenball veranstaltet. * (Unbefugte Auswandern n g Z -a gen ten.) Gestern vormittag wnrde am Südbahnhofe der 38jährige Besitzer Johann Nolih aus Illy° risch-Feistritz dulxh den Oberwachmann Nikolaus Ve5'erin angehalten, weil er 15 Allswanderer für die Auswanderungsfirma Iwilchenbart in Basel angc- worden hatte und sie weiter befördern wollte. Für jeden Auswanderer waren ihm 10 Kronen zugefaigt worden. — Abends wnrde ebenfalls am Südbahnhofe der 37jährige Taglöhner Paul Tschinkei alls Masern, Bezirk Gottschee. angehalten, der 10 Auswanderer mit sich gebracht hatte, um sie zu Zwilchenbart nach Basel zu begleiten. Auch ihm waren für jeden Aus» Wanderer 10 K zugesagt worden. Beide Agenten wnroen dem Landesgerichte eingeliefert. — (Im, städtischen Schlacht hause) wurden in der Zeit vom 30. September bis einschlietz-lich 7. Oktober 71 Ochsen, 16 Kühe und 4 Stiere, weiters l83 Schweine, 150 Kälber sowie 59 Hammel lllld Böcke geschlachtet. Überdies wurden in geschlach» tetem Zustande 1 Ochs, 2 Kühe, 9 Schweine und 16 Kälber nebst 594 Kilogramm Fleisch eingeführt. * (Eilt, zweifüßiger Fuch s.) Samstag früh schlich sich ein zlveifüßiger Fuchs in den Hühner» stall im „Narodni Dom" ein, stach alle 19 ^ühner illl Werte von 30 Iv ab und trug sie davon. Von dein Diebe fehlt jede Spur. * (Im Arreste aufgehängt.) In Mar« lmrg hat sich diesertage der in Laibach gut bekannte Karl Zechner ans Grätz bei Troppau, der wegen Schwindeleien verhaftet worden war, mittelst seines Taschentuches anfgehängt. Zcchner war feinerzeit in Laibach bei Handelsleuten nnd einem Banineister als Bnreanarbeiter beschäftigt gewesen. — (Steigerung der Sei f e n p re ise.) Der Bund Österreichischer Indnstrieller versendet fol-gende Mitteilung: Die in den letzten Wochen neuerlich eingetretene rapide nnd anßerordentliä)e Verteuerung der Fettstoffe hat auch eine Steigerung der Seifen-preise zur Folge. Gemäß einem Boschlnsse sämtlicher österreichischen Soifenfabrikantien sinö feit 11. Oktober l. I. die Seifenpreise nm drei Kronen per 100 Kilo aranmi erhöht worden. * (Le iche n f u nd.) Wie man uns mitteilt, wurde in der Nähe der Südbahnstation Prestranek ein männlicher Leichnam aufgefunden. Ans Adelsberg hat fich eine Gerichtslonunission dahin begeben. * (Gefnnden) wnrde: eine goldene Damen-nhr mit zwei eingravierten Buchstaben samt einer silbernen Halskette, ein Geldtäschchen mit Geld und eine silberne Damönhalskette. ^ Am Südbahnhofe wurden zwei Regenschirme, ein Sonnenschirm, eine Handtasche mit diversen Gegenständen, ein Paar weiße Handschuhe, zwei alte Hüte nnd eine Tamburica gefunden. * (Verloren) wurde eine silberne Halskette, ferner ein rotledernes Geldtäschchen nnt 30 K Geld. Theater, Kunst und Literatur. "(Deutsche Bühne.) Der dramatisierte Detektivroman von Sherlock Holmes, für die Bühne recht brutal znrechtgestntzt, ging bekanntlich in der letzten Saison einigemal in Szene nnd fand dank» bare Bewnndercr. Weit besser ist ein ähnlicher Vor» wurf voll Tchönthan bearbeitet, der mit der Findigkeit des erfahrenen Theatralikers das Handgreifliche milderte, die brutalen Effekte mit Humor würzte und die Komödie schließlich in das Fahrwasser eines amüsanten Schwankes führte. Schönthan hat es verstanden, für seine Personen lebhaftes Interesse zu erwecken, das mit dem ersten Erlebuis des Detcltivs einsetzt und bis zum Schlüsse erhalten bleibt. Die Au> fülu'nna war lobenswert, besonders schuf Herr W e y-r i ch als Detektiv Collins einen liebenswürdigen Charakter voll weltmännischer Gewandtheit. Außer ihm sind insbesondel-e Fränlein Nanscher als schillernde, verbrecherische Talonschlange, Frau Urban als köstliche Haushälterin lind Fräulein R ivrel , die als kokette Französin virtuose Zungen° serligkeit entwickelte, zu nennen. In kleineren Rolleil machten sich Fränlein Ernotti und Herr B a st a r s verdient. Einige Dm^steller, u. a. jener des bornierten Polizeikomnll'ssärs, waren rollenunsicher. Deir gs-schmackvollen Regie des Herrn Weißmüllcr ge« bührt Anerkennung. Die endlosen Zwischenakte wurden durch den Entfall der Mnsik nicht kurzweiliger. - Das Theater war ansgezeichnct besncht, das Pu° bliknnl sehr bcifallslustig. '?. — (DerKu n stwar t,) Rundschau über Dich-tung, Theater, Musik, bildende und angewandte ,U linste mit Bildern und Noten. Herausgegeben von Ferdinand A v e n ariuZ , verlegt bei Georg D. W. Callwey in München, Vierteljährlich (d. h. für sechs Hefte) 3 Mark 50 Pfennige. — Inhalt des ersten Oktoberheftes: Freudigkeit. Vom Herausgeber. — Was ich bauen möchte. Voll Theodor Fischer. — Shakespeare. Von Ferdinand Gregori. — Die Werke nnd wir. Vom Herausgeber. - Das Leitmotiv. Von Richard Vatka. — Der Schrank. Von Paul Schnitze-Nanmburg. — Lose Blätter: Gedichte von Gnstav Gamper; Vom StreimMichei voll Anna Croissant« Lascher Zeitung Nr. 237. 2219 16. Oktober 1906. Rust- Phrlosopl^ntonglv's; von Fntz Mauthncr. Ruut'jckiau: „Werde unr mir fein Mabor!" 5Nlnst und Lebon. Wilheltn Naab^. Vtci^e Gedichte. Neue Erzäh-luluieu. Der gczcichnctc Erlkönig. Dramawrgischo Aphorioin^n. Berliner Theater, Münchner Theater. Hainbnrger Theater. Gura ist tot! FelirMuttl fiinfzig Jahre alt. Neue Lieder. Halzburaer Musitfest. Mutter Vi inn i Hilde. Keine Engel in der.^tAnst? Der Deutsche .stüuMrbnnd in Weimar. Wiener Brief. Tie Türme des Preolauer Tome<'. Wie können wir helfen? Poststempel. — Bilderbeilagen: Paul Horst-Schulze, Parsifal- Jan Vermeer, Der Brief: Richard Pietzsch. Isartallandschaft: acht Abbildungen zu dem Aufsatz^ Der Tchrmik. — NotenbeilagM: Konrad Ramrath, Drei Lieder. Telegramme lies l. l. TeleMeN'smtsMtnz'VmM. Erzherzog Otto. Nien, 15. Oktober. Das Befinden des Herrn Erzherzogs Otto ist befriedigend, die Temperatur andauernd normal, am Morgen !'»6:4, am Übend 87, jedoch besteht noch ziemlich starker Hustenreiz und Auswurf. Der Herr Erzherzog ^rbrlichte mittags eine Ctunde auher Bett. Eine Wiihlervcrsanlmlmlll des Verfassungstreuen Großgrundbesitzes. Prag, 15. Oktober. Gestern abend fand im Palais des Grafen Erwin Nostitz eine zahlreich besuchte Wählerversanimlung des Verfassungstreuen Großgrundbesitzes statt. Graf Nostitz gedachte in warmen Worten der Tätigkeit des Grafen Oswald Thun, der es sich zum Lebensziel gemacht habe, stets für das Wohl und das Interesse des Verfassungstreuen Großgrundbesitzes einzutreten und seine besten Kräfte dem Wohle des Ttaates und des deutscheu Volkes zu widmen. Es wurde beschlossen, ein Telegramm an den Grafen Oswald Thun zu senden und ihm eine Adresse zu überreichen, Fürst Fürstenberg wurde nntcr allgemeiner Zustimmung zum Obmann der Partei gewählt, der seinerseits den Grafen Erwin Nostitz als seinen Stellvertreter und Vizeobmann vorschlug. Fürst Fürstenberg eröffnete dann die Erörterung über die politische Lage, Die Parwi din-fe keinesfalls in eine Versenkung verschwinden, sondern müsse sich den Verhältnissen anpassend organisieren. Es entspann sich nun eine längere Debatte. Graf Ottotar Czernin begründete in längerer Rede die Notwendigkeit, das Programm des Verfassungstreuen Großgrundbesitzes einer Revision zu unterziehen. Nach einer Entwick-lung d<«r Genesis der 1867er Verfassung suchte er nachzuweisen, daß durch die Einführung des geplanten allgemeinen und gleichen Wahlrechtes das Funda-"ment unserer Verfassung verschoben sei. Abg. Damm besprach das dein Großgrundbesitze in der Verfassung gewährleistete Wahlprivilegium. Freiherr o. Hennet wünschte, daß die Partei in freundschaftliche und engste Beziehungen zu den agrarischen Parteien, vor allem zur Teutschböhmischen Agrarpartei trete. Dr. Barn» reicher warf einen Rückblick anf die Entwicklung un-serer politischen Verhältnisse bei Erlassung der Februar-Verfassnng nnd entwickelte ein ausführliches Bild der Tätigkeit der Abgeordneten des Verfassungstreuen Großgrundbesitzes im Neichsrate. Skandale auf der Pariser Rennbahn. Paris, 14. Oktober. Das heutige Pferde» rennen in Longchamps hatte große Ausschreitungen des Pnbliknms der billigen Plätze zur Folge, da dasselbe behauptete, daß der Start für das freie Handicap nicht ordnungsgemäß vor sich gegangen sei. Das Publikum riß di> Barriere nieder und drang in den Aktionärraum, dessen Einrichtnng unter heftigen Szenen und stürmischem Verlangen nach Rückerstat» tnna der Einsätze vernichtet wurde. Polizei und An-gestellte bemühten sich vergebens, die erregte Meng« abzuhalten. Diese stürzte die Totnlisateurhütten um und mißhandelte die Beamten. Dann steckte die Menge die Hütten in Brand. Das Feuer ergriss bald auch die umliegenden großen Magazinsgebände des Rennplatzes, die mit leicht' brennbaren Stoffen gefüllt waren, so das; die Feuerwehr nur mit größter Mühe des Brandes Herr werden konnte. Die Einsätze für den Gladiatorenpreis wurden zurückerstattet. Der Präf^kt hat nach Paris um Beistellung von Militär telegraphiert. Paris, 15. Oktober. Zu den Ausschreitungen ans dem Nennplatze zu Longchamps wird unter an» derem gemeldet, daß mehrere Leute sich des im Restaurant befindlichen Branntweins sowie der Benzin-Vorräte ans den Automobilen bemächtigt hatten, um damit die Totalisateurbude in Brand zn stecken. Von den verhafteten 00 Personen sind nur 17 in Hast behalten worden. Außer mehreren Polizisten wurden auch zahlreiche Turfbesucher verletzt. Soweit bisher festgestellt werden konnte, sind beim Plündern der Totalisateurbude etwa 100.000 Franken gestohlen worden. Der angerichtete Schaden wird auf WO.lXX) Franken geschätzt. Grubenkatastrophe. West-Hartlepool, 15. Otwber. In Win-gate (Grafschaft Durham) hat sich eine große Explosion ereignet, bei der 2(X) Bergleute verschüttet wurden. Von diesen 2lirche zu ergänzen. Der Erzbischof bittet schließ-lich die Geistlichkeit, die bereits Beweise opferwilliger Arbeit gegeben hätte, neuerlich mit noch größerer Opferwilligteit sich der Katechisierung der Jugend zn widmen, und fordert die Eltern auf, die Kinder eifriger und sorgfältiger zu erziehen. Dresden, 15. Oktober. Den anderweitigen abweichenden Mitteilungen gegenüber kann festgestellt loerden, daß Abänderungen des Vertrages mit der Gräfin Montignoso nicht bekannt sind. Im Gegen teile sind Verhandlungen wegen Erlassung der Ver tragsbestiinmnngen über ein Wiedersehen der Gräfin mit ihren älteren itindern und die Übergabe der Prin« zessin Anna Monika Pia abgelehnt worden. Ausweis über den Stand der Tierseuchen in Krain für die Zeit vom 6. bis 13. Oktober 1906. Es herrscht: die Vlotzlranlheit im Vezirle Radmannsdorf in der Gemeinde Veldes (1 weh.); die Schweinepest im Bezirke Gottschee in den Gemeinden Graflinden (2 Geh.), St. Gregor (9 Geh.), Hinterberg (1 Geh.). LuZarje (I Geh.), Müsel (8 Geh.), Suchen (1 Geh.), Tiefen» bach (4 Geh.); im Bezirte Gurlfeld in den Gemeinden Catej (2 Geh.), Heil. iikreuz (4 Geh.), Landstraß (14 Geh.), Zirkle (2 Geh.); im Bezirke K'rainburg in der Gemeinde Afriach <1 Geh.); im Vezilke Radmannsdorf in der Gemeinde Ahlina. (1 Geh.); im Bezirke Nudolfswert in den Gemeinden Duberuil (2 Geh.). Treffen (1 Geh.); im Vezirle Tschernembl in den Gemeinden Tschernembl (1 Geh.). Weinih (1 Geh.); der Rotlauf der Schweine im Bezirke Laibach Umgebung in der Gemeinde Pcesser (1 Geh); im Bezirke Nadmannsdorf in den Gemeinden Göriach (2 Geh.), Karuer-Vellach 729 7 , 10 2> windstill ^ » >16 4 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur 11 2', Nor-male 10 6°. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Bei der zunehmenden Verteuerung der Lebenshaltung ver« dient die Hervorhebung gesunder und billiger Genußmittel besondere Beachtung. Als bestes Getränt empfehlen sich Meß« mers berühmte Teemischungen nach englischer und russischer Art. Sie sind außerordentlich ausgiebig, daher billig im Gebrauch und von hervorragendem Wohlgeschmack. Erhältlich bei Anton Stacul und I. Nuzzolini. (4357 ») der voeriuy« 8eiln mit ssr Lnio, die durch Zusatz einer patentl. gesch, Nwmsllmiloll abermals verbessert wurde, ver« schönt die Haut, klärt den Teint, belebt die Hauttätigkeit und übt selbst auf die empfindlichste Haut keine belästigende Reiz« wiiluug aus. Für die iNnder eine Wohltat, für die Damen ein Bedürfnis, vooriuy» 8sil« mit üer Lnl« ist für 80 NsUsr iU'erall erhältlich. (1276) 5—4 P. T. Für empfindliche Füsse sind die weltberühmten warmen Schuhe mit Wollfutter, für Erwachsene und Kinder, aus der k. k. priv. Münchengrätzer Schuhwaren - Niederlage nicht genug zu empfehlen. Münchengrätzer $chuhe sind wasserdicht, tadellos in Fasson nnd die Fabrik garantiert für jedes Paar. (427710-3 Heinrich Kenda Niederlage der Münchengrätzer Schuhfabrik. Die Unterzeichneten geben tiefbetrübt die Nach« richt, daß Fräulein l Clotilde Urfio am 14. d, M. um '/,6 Uhr abends nach kurzem Leiden im 84. Lebensjahre sanft im Herrn ent« schlafen ist. Die irdische Hülle der teuren Verblichenen wird Dienstag, den 16, d. M. um 4 Uhr nachmit» tags von St. Christoph, wo dieselbe aufgebahrt ist, auf den neuen Friedhof überführt. Laibach am 15. Oktober 1906. Paiü, Oberst. — Familie Nrsiö. — Cumar. ! Hadrnwa. l AeerdlnunMnswlt dni Fr. Dl>l">rlct.____________! Laibacher Zeitung Nr. 237. 2220 16. Oktober 1906. Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Kursblatte) vom 15. Oktober 1906. Die notierten Kurse verstehen sich in Kronenwährung. Die Notierung sämtlicher Nltien und der „Diversen Lose" versteht sich per Stüct. Gelb Ware Allgemeine Staatsschuld. Einheitliche «entc: lonv. steuerfrei, Kronen (Mai.Nov.) per Kasse . , S« 9l) 99-^0 betto (Iän..Iull> per Nasse »»?o 9» 90 4 2 «/« 0. w. ««ten (Febi..Aug,) per Kasse......89 80 lou — 4 2"/»«. W. Silber (Npril.Olt.) per «afie ...... 8U 90 l«o 10 l8«0er Staatslose 500 fl. 4°/« ,52'- 157-»««Oer „ 10« fl. 4 59-05 9K-25 belto per Ultimo . . 4°/« 99 05 99-25 dst. Investition«. Rente, stfr., Kr, per Kasse . 3'/,°/« 8865 88-85 «istnbahn.Slaat»schuld» «»lschnilungen. Vl ilabelhbahn in G., Ncuerfici. zu 10.000 fl, . . . 4°/„ii6su 117-90 Franz Iosef'Vahn in Silber (div. St.) . . . 5'/<»/« 12AS5 12465 »al. Karl Ludwig-Bal;!» (biv. Lrüs«) Kronen , . 4°/<> 9« 60 «980 Kludolfbahn in Krunenwllhning, steuersr. (div. St.) . 4°/„ 96 60 9i»-«0 vorarlberger Bah», steuerfrei, 400 Kronen . . . 4°/» 99-25100ü5 )u z«schl»lbnngtn »b«»fte«peltt ElstnbahN'AklltN. «Iisabeth>«. LNo fl. KM. 5'/<"/o von 400 Kronen .... 4ö3 — 465 — dtttv Linz»«udwei» 200 fl. ö, W. S, 5'/<°/n .... 4»«-— 440 — detio Salzburg°Tir«l 200 l. ö. W S. 5"/<.....426— 423- Geld Ware Dom Staate zur Zahlung ilb«» nommtn» Eisenbahn >Prilllltä!,' ßbligationln. Äöhm. Westbahn, «m. 189Ü. 400 Kronen 4 "/„. , . , 9905 100 05 Elisabethbahn 600 und »000 M. 4 ab io°/„......116 40 l1?4< Elisabethbahn 400 und 2000 M. 4°/„........11725 116 25 Franz Josef ^Vahn Em. 18»4 (biv. St.) Silb. 4 °/o . . 99 4« 1004« Galizische Karl Ludwig-Bahn ldiv. Ct.) Silb. 4°/« . . 99 - ion--Ung..galiz. Vahl, 200 si. S. 5°/« 11175 1l2?5 Vorarlbergei Vahn Em. 18U4 (div. St.) Silb. 4°/, . . 9940 100-4« Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4»/u u»g, Golbreute per Kasse . 11225 11245 4"/« detto per Ultimo 112 25 il 2 45 4"/u ung. Rente in Kronen- »ähr. stfrei pcr Ka»ie . . 94 55 94'?5 4"/„ detto per Ultimo 9t 60 L4 6« »'/,"/» dcttu per Kasse , 84— 84 20 Ung. Prämien»«»!, il i«o fl. . »05-— 207-betto k 5« fl, . 203 50 20k 5<^ Thel;-?.°> Wiener Verlehr«°?lnle!he 4°/^ 98 85 V985 detto 1900 4 o/u !!8 85 9U 85 «nlchen der Stadt Wien . . ini-7» t«2-?!i2-4(» drtto (1894) .... 9Ü-45 97-4l> dctto (18U8) .... 98-75 9975 betto (1900) .... 98-75 88 75 betto Inv.°«l.) 1802 . »8 80 99-75 j'örsebau-AnIehen verlosb. b°/» 9950 100-50 Vulg. Ltaat«eisenb.Hyp.<«nl, 1889 Gold .... 6°/„ 118-25 11i) 25 Äulg. Staats. Hypothekar Anl. 1892......«n^ I,., _ i^o„. Geld Ware Pfandbriefe :c. Nodtnlr^aNssost^naOI^l^o/u 98-?n 9925 Vöhm, Hüpulhelenbanl verl. 4°/« 9950 89 90 Zeolral Hiod.-Kied.-Vl., österr., 45 I, verl. 4'/,"/«- - . 102-— —--Mntral Vob.-Kred.-Vl.. österr., 65 I. Verl. 4°/i> , . . . 89-60 100 LC Krcd.-I»st,.üs!erl..f.Verl,.Unt. u.öfiei»I,Arl>.jtat,^vl,4"/„ 8855 89-55 llanbesb, d. KV», Galizien und Lodom, 57'/, I. ruilz. 4°/„ 9750 98'5l> Nlähr, Hypotheleilb. verl, 4°/^ 9860 U8 60 N,.österr. Landes.Hyp..Anst. 4°/« 9920 1005c betto inll. L°/„Pl. verl. »'/,"/« 92— 8250 detto N.'Echuldsch, verl. 8V,°/n 91'50 U25U detto verl, 4°/u 99-40 100 40 Osterr,»ungar. Vanl 50 jähr. verl. 4°/« ». W..... 98-85 99 «<> dcttu 4°/« Kr..... 99-4« 100-40 Lparl. 1. öst., 60 I. verl. 4°/« 100-15 i»i l5 Eisenbahn°Pri«ritats-Obligationen. 3erdinnnb«.Nordbah» Ein. 1886 99 60 luoiw detto -50 317 5o Südbahn k 5°,^..... i2n-4» i26-4c Diverse Lose (per Stück). Plrzlnllicht fose. 3°/« Bodenlredit.Loie li»', 1880 281- 288 — detto > Clary.Lose 40 fl. K. M. . . 140— 146— Ofener Lose 40 fl..... 168— 178 — Pnlsfy.Luse 40 fl. ». W. . . 173-50 188-50 :!>o!e» «reuz, öst. Ges. v,, 10 fl. 46-75 4875 Nolrn Kreuz. ung. Ges, v,, 5 fl. 26- 2950 Nudulf'Lose 10 fl...... 54— 6u- Lalm.Losr 40 sl. K. M. , , 19«-— 202-- > Geld Ware Tüll, E,.«,.A»l. Präm..Oblig. 400 Fr. per Kasse ... 16« l>0 16150 detto per M. ... 16125 16225 Wiener Komm,»Lose v, I. 1874 50550 512 5^> Oew.'Cch.d. 3"/°Präm.»Schuldv, b. Vodeillr,.«lnst. <5m. 1889 88- 94- Altien. tzlanlpoil'Zlnlernehmungeil. Aussig'Tepl. Eisenb. 5«n sl. . 2462 — 2472 — Vöhm. Nordbahn 150 fl. . . 374-— 87?-— VuschtiehraderEisv,500 fl.KM, 2990 — 3«on- drtto (lit, «,) 2u0 fl. per Ult, 1I86 — 1141-. Donau . Dampfschiffahrt«. Ges., 1., l, l. priv., 5N0 fl. KM, 1047 — 105»- Dux.Aodeulmcher Eisb. 400 Kr. 558— 562-- sserdinllnds.Nordb.10N0fl.NM. 5675 — b6S0 — Lemb.'Lzern..Iassy > Eisenbahn» Gesellschaft, 200 sl. S. . 580- 581- Lloyd,österr.,Trieft,,50Ufl.KM. 786— ?9u-- bsterr. Nordwestbahn 200 fl. S. 455- 457- detto (lit, «.) 20« fl,S,P. Ult. 454- 457- Prag.NulerEifenb, 10«fl.abgst, 222L5 222»!' Ltaatseilb, 200 sl,S. per Ultimo 68540 686 4" Südb. 200 fl. Silber per Ultimo 18275 18375 Südnordbeutsche Verbinbungsb, 2NN fl, KM...... 408 50 41150 Tramway >Ges., neue Wiener, Prioritälö.Nltien 100 fl. . —— — — Ungar. Westbah» (Naab.Graz) 20» fl, S....... 407- 408-— Wr. Lolalb.>AItieN'Oes, 200 fl. 190—------- Banken. «luglo.Österr. Vanl, 120 fl. . . 311 25 311-75 Vanlverein. Wiener, per Kasse —— —-— betto per Ultimo . . . 556-75 557 75 Vobenlr..Anst. »ster»,. 200 fl.S, 1US4-— 106«-— Zcntr..Äob,'Kredb, öst., 200 fl, 556— 56N-— Kreditanstalt für Handel und Gewerbe, 16« sl,, per Kasse - -— —-- delto per Ultimo 6?4bu 675-50 Krcditbanl allg. ung., 20« fl, . 812 — 813 — Drpofitenbanl, allg., 200 fl. . 453 — 455 — Estompte. Gesellschaft, nieder. östeir., 400 Kronen . . . 587— 588-— Giro« und Kassenverein, Wiener, 2<>u fl........ 454-— 4l»8-— Hypothelenbanl, österreichische, 200 sl, 30"/,, E..... 296— 298 — Länderbanl, östcrr,, 20« fl. per Kasse....... —'— —'- detto per Ultimo .... 440'— 44K-— „Merlur". Wechselst,.Nttien. Gesellschaft, 200 fl, . . . 631— 639 — Gelb Ware Österr..ung. Äanl I4oo Kronen 17«0 - l??"'— Unionbanl 200 fl...... H6S-50 56?'b3 Vcrlrhrsbllnl, allg,, 140 fl. . 23750 33»l>'> Indnftl!e>zlnl«nth«nngtn. Banges., allg. östcrr., 100 fl. . 140 »c 142'— «rüxerKohlenbergb.-Ges.ioofl. 710— 712- Eise!lbahl!w,.Leihg,, erste, innfl. 211— 21Li>0 ,,Ell>eüiülil", Papiers. u.V,.G, 174— ,7?— lilellr.Ges,. allg. österr., 2«« fl. 450^0 451— bctto interuat..20«fl. 59475 5«6?5 Hirtenberger Patr.», Zündh. u, Met..Fabril 40« Kr. . . 118^- - 114L — Uiesinger Brauerei 1«0 fl. . , 299- 302'— Moülcm.Gesellsch., österr,»alpine «0210 6<:3'l0 ..Poldi.Hüttc", Tiegelgulistahl. F..A..O. 800 fl. ... 530— 535— Präger Eisen.Ind..Ges. Vm. 1905, 2l>0 sl...... 2776 — 2780 — Nima.Muiany»Salgo.Tarjaner Menw. 100 sl..... 578 50 579«» TalffU'Tarj, Eteinlohlen 100 fl, 6tö— 620— ,,Sch!öglmuhl", Papiers., 20yfl. 346— 852 — „Schubnica", U.>G. s. Petrol.» Ind., 500 Kr..... 645— 650 — „Cteyrermühl", Papierfabrik und V,.0...... 471— 480 — Trifailer Kohlemu..G, 7« sl. . 282 — 286'— Tüil. Tllbalregie.Ecs. 2«y Fr. per Kasse . — — — — detlo per Ultimo 432 — 486-Waffenf..Ges.. österr., in Wien. luo fl........ üS»'— Ü7U-— WaggoN'Leihanstalt, allgem., in Pest, 400 Kr..... —-- --— Wr. Vaugrscllschast 100 fl. . . 166- 1«2 — Wienerberger Ziegelf,»Alt..Ges. 82l— 825— Devisen. Kulze Sichten und Zcheck». Amsterdam....... 19895 19920 Deutsche Plätze...... 11? 50 1177O London........ 240 30 840-50 Italienische Aanlplähe . . . 9550 85 62' Paris......... 9ö 40 95-55 Zürich und Vasel..... 95-37^ «L-5« Valuten. Dulaten ....... li»5 1140 2o-Fral>len-St2cle..... 1914 191S ^.Marl-Stücle...... 2348 2»'56 Deulschc Ncichsbanlnoten . . 117-4?^ 1176?' Itlllienische Äanlnoten . . . 95 50 95'65 Rubel-Noten..... 252" 253'« Ixa»- vua.4 TT«xie«.-a.f •¦"• d- TOMMsfrrw&W I Privat - Depots (Safe - Deposits) von Keulen, I>l&url«ren, PrloritAieu Abileu, li ^t^ • ^L^» X^^ mrm.^ -rnZP-m. , z \ F »•«/ Loirn elc, »njieu und V»luleu. Ij Bank- Ta.33.d. "Weclisleig-esoll&ft I -a.aa-t«i •lgiaa.ara. VarBeKlMa» d-T Purst. 66 Los-Ver8loherung. i^atbnch, SpitttlKaHHc. VerziniDB| voa Bareinlagen In Konto-Korrent- nnl auf fllro-Kut*.