Laibaeher SCHULZEITUIG. Organ des krainischen Lelirervereines. Erscheint am Leiter: Johann Sima. Leitung: und 25. jedes Monats. --- Petersdamm Nr. 51. XVI. Jahrgang. ^.ezugspreise• FttrLaibac^: Ganzjähriichn.S*60t halbjährlich fl.l*40.— Mit der Post: Gan/jährlich fl.2-80, halbjährlich fl.r.M). Sendung: Huehdruckerei lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg, Bahnhofgasae Nr. 15. — Anzeigen werden billigst berechnet. ^ Schriften und Werke zur Beurtheilung werden kostenfrei erbeten. — Vereinamitglieder erhalten das Blatt umsonst. Was hat die neue Schulära Gutes gebracht? / Unterkrain, im Mai 1888. Obwohl die Gegner der Neuschule! bei jeder Gelegenheit gegen uns Lehrer und das Gesetz vom 25. Mai 1868, R. G. Bl. Nr. 48, wodurch grundsätzliche Bestimmungen das Verhältnis der Schule zur Kirche erlassen wurden, und die beiden Paragraphen ^es Staatsgrundgesetzes vom 21. Dezember 1867: «Die öffentlichen Aemter sind für alle ^tatsbürger gleich zugänglich» (§ 3) und: «Die Wissenschaft und ihre Lehre ist frei» (§ 17) losdonnern und jedem Andersdenkenden Religions- und Charakterlosigkeit vor-Werfen, geben sie anderseits doch zu, dass das neue Schulgesetz folgendes Gute und Nützliche gebracht hat: Es gab wohl früher schon hie und da, wo die Schulgemeinde ihre Kinder opferwillig war und auf die Weisung der Behörden gutwillig eingieng, sehr zweckmässige, gut eingerichtete und schöne Schulgebäude; aber es gab noch manche elende Schulräume, in welchen die Kinder zusammengepfercht waren, so dass einige auf Jen Fensterbrettern oder auf der Schultreppe schreiben mussten. Der Zimmerboden war 'hirchlöchert, die schlechten Bänke wackelten, im Winter verschmachteten die in der h'ähe des Ofens sitzenden Kinder fast, die entfernten aber litten Kälte. Schuld daran tlll8 die damalige Schulconcurrenz, die aus den Verwaltern der Herrschaften und aus Jen Richtern oder Bürgermeistern der eingeschulten Ortschaften zusammengesetzt war llnd die erforderlichen Beiträge bei wiederholten Commissionen nicht selten eigensinnig uüd hartnäckig verweigerte. So geschah es, dass an einer Hauptschule durch 20 Jahre Kommissionen gehalten wurden und doch nichts Wesentliches erreicht wurde. Als endlich e'ri Schulfreund eine sehr zweckmässige Schule um einen sehr geringen Preis herzu-slellen versprach, wurde sogar dieser hochherzige Antrag unter dem Vorwände, dass die Binder um 100 Schritte weiter zur Schule gehen müssten, abgelehnt. Anderswo war 6'ne baufällige Schule. Vergebens wurde wiederholt die Nothwendigkeit eines Neubaues dargestellt; die Schulconcurrenz wollte sich dazu einmal' mehl herbeilassen. Endlich war eines Morgens eine Schulwand in Trümmern. Jetzt müsst., gebaut werden. Der Lehrer, (i6r sich und die Kinder sichern wollte, hatte selbst die Wand leicht eingedrückt, wie er später erzählte. — In der Neuzeit aber wurde ein wahrer Wetteifer hervorgerufen, neue zweckmässige Schulen zu hauen, weil jetzt das Land die Besoldung der Lehrer übernahm und der Landtag Vorschüsse leistete. Das Verdienst, dass fast in jeder Gemeinde das grösste und schönste Gebäude die Schule ist, gebürt unstreitig der neuen Schuläi'3' — Früher gab es in den meisten Schulen, mit Ausnahme der Tabellen zum Lese-UnterricF und etwa einer einfachen Wandkarte, keine Lehrmittel; der Lehrer musste sich dei-' gleichen selbst anschaffen. Derzeit aber sind Lehrmittel vorhanden, auch solche, die von den Schulbehörden und Schulfreunden gespendet wurden; dadurch wird den Kindern der Unterricht erleichtert, angenehm und fasslich gemacht. — In der frühem Zeit leistet® der Normalschulfond zur Heranbildung der Lehrer für die Volksschule äusserst wenig’ Aus seinen Mitteln wurde ein Präparandenlehrer besoldet, der die jungen Leute in eine1" Halbjahre (!) mit der Methode des Lese-, Schreib- und Rechenunterrichtes vertraut (?) zu machen hatte; auch wurde aus diesem Fonde nur eine massige Remuneration jene'1 Lehrern bewilligt, welche später die Lehrmethode zu den erweiterten Schulgegenständei1 vorzutragen hatten. In der späteren Zeit wurde der «Präparandencurs» auf zwei Jahr® erweitert. In der Neuzeit aber sind an jeder Lehrer-Bildungsanstalt eigene geprüfte Lehr®1’ angestellt, welche die jungen Leute, die sich dem Lehramte an Volksschulen widmen, durch vier oder fünf Jahre mit mehr wissenschaftlichen Kenntnissen ausstatten, als s'e gerade in der Volksschule benöthigen. Die jungen Lehrer werden nicht nur zum wichtige11 Amte mehr oder weniger recht gebildet, sondern auch befähigt, sich durch ihr grösseres Wissen bei dem Volke Achtung zu erwerben und den Gemeinden in mancherlei Beziehung nützlich zu werden. Pochen ja auch die Priester als Religionslehrer auf ihre «Universi' tätsbildung!» (Dem gegenüber sei an das Erkenntnis des k. k. Verwaltungsgerichtshofes vom 31. Oktober 1883, Z. 2497, erinnert, in welchem es heisst: «Insbesondere können die theologischen Diöcesan-Lehi-anstalten durchaus nicht als öffentliche Lehranstalten, sondern nur als bischöfliche Hauslehranstalten angesehen werden; es wird daher von den an solchen Anstalten, wenn auch definitiv angestellten Lehrern das Heimatsrecht in der Gemeinde ihres Amtssitzes nicht erworben!») Durch diese höhere Bildung lernt auch der Priester leichter sich zur Fassungskraft und zum Wirkungskreise der Kleinen herab' lassen und die grösseren Schüler mit kräftiger Kost versorgen. In früherer Zeit mussten sich die meist, armen Lehramtszöglinge den Lebens' unterhalt von Wohlthätern zu verschaffen suchen; in der Neuzeit wird für dieselben durch Stipendien gesorgt. — Früher mussten sich die mit einem Lehrbefähigungs' Zeugnisse versehenen jungen Lehrer grösstentheils selbst bei «Schulmeistern» durch den Schuldistrictsaufseher eine Anstellung suchen und empfiengen, nachdem sie einen Posten gefunden, für ihren Dienst gewöhnlich neben schmaler Kost nur einen Jahreslohn von 20 bis 40 fl. Nicht selten mussten sie auch den Erlös für das Halten der in den grösseren Ortschaften damals eingeführten Nachstunde und öfter sogar die Einnahme für gegebene Privat-Lehrstunden ihren Herren Oberlehrern abliefern. Jetzt erhält der Unterlehrer sein® Anstellung vom Bezirksschulrathe, und der Gehalt ist ihm beim Steueramte angewiesen Die Gegner geben neben dem Vorgehrachten noch Folgendes zu: «Wenn der junge Mann Lehrer geworden ist, erhält er einen schönen (?!) Gehalt, dessen sich weder Kaplan6 noch viele Pfarrer (?!) zu erfreuen haben. — Früher wurden die in der alten politi' sehen Schulverfassung klug (?) gestatteten körperlichen Zuchtmittel bisweilen von den Lehrern in ungesetzlicher Weise angewendet und die Jugend misshandelt; jetzt abe>' muss die Jugend sehr milde behandelt werden. Unstreitig sind also der neuen Schulart die schönen Schulhäuser, die Menge der Lehrmittel, die Verpflegung und höhere Aus' bildung der Lehramtscandidaten, die bessere Stellung und die erhöhten Gehalte der Lehrer zuzuschreiben.» Diese auch von unseren Gegnern anerkannten Lichtseiten der neuen Schulära sowie die fortschreitende allgemeine, die Sitten und den Charakter des Volkes veredelnde sittlich-religiöse Erziehung und Bildung liefern uns den evidenten Beweis, dass zu den schönsten Gaben der letzten zwanzig Jahre die Gesetze gehören, welche das Unterrichts-Avesen, insbesondere die Volksschule betreffen. Da wir selbe unserm erhabenen Monarchen zu danken haben, ist es auch Aufgabe eines jeden wahren und echten Patrioten, zur Verherrlichung der Feier der vierzigjährigen Regierung unseres Kaisers das Reichsvolksschulgesetz zu schützen und die eingebrachte Liechtenstein’sche Schulgesetzvorlage mit. silen zugebote stehenden Mitteln zu bekämpfen. In der neuen Schulära wird die Jugend 'n allen nothwendigen und nützlichen Kenntnissen nach bewährten Lehrmethoden unler-Dchtet; aber auch der Unterricht in der Religion ist vorgeschrieben und ausschliesslich der Kirche übertragen. Den Vertretern der Religion ist eine würdige Stellung im Schul-rathe gegeben, und sie können als Religionslehrer einen grossen und wichtigen Einfluss auf die Herzen der Jugend ausüben. Es muss uns daher nur sehr wundern, warum einzelne Glieder der Kirche ihre Aufgabe verkennen und es nicht nur unterlassen, dem Volke die Achtung vor dem Gesetze zu lehren, sondern vielmehr das Volk gegen die Lehrer und das Schulgesetz aufwiegeln. «Die Angehörigen der Kirche,» sagt Dr. Emmer, ‘sollen eben nicht bloss jenen Gesetzen Folge leisten, die ihnen Zusagen, und ebensowenig das Volk zum Widerstande gegen ihnen missliebige Bestimmungen aufreizen. Ihr hohes Amt ist: Frömmigkeit in das Herz der Menschen zu pflanzen, und diesem Berufe sollen sie sich ausschliesslich widmen. Durch die neuere Gesetzgebung wurden die Rechte her Kirche dem Staate gegenüber geregelt; wohl wurde hiebei manches früher gemachte Zugeständnis wieder zurückgenommen, aber die wahren und wesentlichen Rechte der Kirche sind nicht verletzt worden. Sie erfreut sich des vollsten Schutzes St’- Maj. des Kaisers, welcher wohl zu würdigen weiss, was der Kirche und was seinen Völkern gebürt». Wenn daher alle schönen Einrichtungen auf dem Gebiete der Schule im Sinne und Geiste der Schulgesetzgebung gepflegt werden, dann wird in Oesterreich die Zukunft geistig gesunde und tüchtige, zu einem mächtigen, von den Ideen des Rechtes und der wahren Freiheit getragenen Staate vereinigte Menschen finden. Ein Fortschritts-Slovene. lieber die Veranschaulichung“ beim Rechenunterrichte. (Als Antwort auf den Artikel «Der metrische Scheibchen-Rechenapparat».) (Schluss.) Nun, hören wir, was im Aufsätze der «Laibacher Schulzeitung» gegen meinen Kechenapparat eingewendet wird. Daselbst, heisst es: «Der neue Rechenapparat ist. im Grunde genommen nichts anderes, als die russische Rechenmaschine in veränderter Gestalt.» Dieser Satz macht auf mich einen ähnlichen Eindruck, als ob man sagen würde: «Dekadisch ist gleich ''Ussisch». Mein Apparat unterscheidet sich jedoch in wesentlichen Punkten von der russischen Rechenmaschine. Zunächst sind an meinem Apparate alle Rechensteine in e'ner Reihe, ferner kann an ihm der Zehner als Einheit, thalsächlich dargestellt Werden, und schliesslich kann das Rechnen mit benannten Zahlen an dm und cm veranschaulicht werden. Alles dieses kommt der russischen Rechenmaschine nicht zu. Es heisst weiter: «Mit der russischen Rechenmaschine lassen sich die Zahlen 1 bis 100 ganz gut veranschaulichen.» Meine Bemerkung: Jedoch nicht, so, dass die äussere Anschauung die innere unterstützt. «Zum Zu- und Wegzählen sind beide Apparate gut geeignet, nur möchte ich hervorheben, dass das Vollmachen des Zehners, die sogenannte dekadische Ergänzung, bei dem russischen sich geradezu aufdrängt., was bei dem neuen nicht, der Fall ist.» Die russische Rechenmaschine ist in der Schule als Veranschaulichungsmittel fürs Zu-und Wegzählen nur im Raume 1 bis 10 geeignet, weil sie in den höheren Räumen die innere Anschauung stört und nicht unterstützt. Vergleiche das Vorhergehende bezüglich der Addition und auch bezüglich der Subtraction und des Vollmachens des Zehners. «Das Vervielfachen lässt sich mit beiden gut veranschaulichen.» Gegen diesen Satz wär das Gleiche zu erwähnen, wie gegen den Satz bezüglich des Zu- und Wegzählens. Das Vervielfachen im Geistesacte ist ein Fortschreiten in der Zahlenreihe 4, 8, 12, 16 und so fort. Dieses Fortschreiten kann die russische Rechenmaschine nicht veranschaulichen, die Veranschaulichung an derselben stört nur den Act des Geistes. Und jeder Apparat, der das Vervielfachen gut veranschaulicht, muss auch das Messen und Theilen gut veranschaulichen können, weil diese auf jenem basieren. «Jeder Rechenlehrer, der in dem ersten Schuljahre mit der russischen Rechenmaschine gearbeitet hat, wird es unangenehm empfunden haben, dass bei der Vermittlung der Begriffe Enthaltensein und Theilen sein Lehrmittel ihn im Stiche lässt. Er muss erst mit andern Hilfsmitteln zeigen, um was es sich bei diesen Rechnungsarten handelt, dann kann er wieder zum Apparate zurückkehren. Von einem Rechenapparate verlange ich nun in erster Linie, dass er sich von den am meisten fühlbaren Mängeln freihalte. Thut dies der metrische Scheibcheu-Rechenapparat? —- Leider nicht! Er ist in dieser Beziehung auf dem Standpunkte seines Vorbildes verblieben ...» Diese Kritik spricht einige wahre Worte aus, nämlich die, dass die Vermittlung der Begriffe Enthaltensein und Theilen Schwierigkeiten bereitet. Dies ist eine allgemeine Klage. Wegen derartiger Schwierigkeiten «muss man mit anderen Hilfsmitteln zeigen, um was es sich bei diesen Rechnungsarten handelt,» sagt der Herr Referent. Worin diese Hilfsmittel bestehen, deren er sich bedient, weiss ich nicht. Aber bald finde ich, dass der eine, sagen wir, 6 Kugeln in den Sack gibt und zuerst 3, dann wieder 3 Kugeln aus demselben nimmt, um zu untersuchen, wie oft 3 Kugeln in 6 Kugeln enthalten sind; bald, dass er 6 Zündhölzchen in eine Schachtel steckt, und sonst auf eine ähnliche Art verfährt, um zu zeigen, wie oft 3 Zündhölzchen in 6 Zündhölzchen enthalten sind. Oder ist der Würfelapparat,, bei welchem man Würfel aus Würfeln hebt, principiell verschieden von diesen improvisierten Hilfsmitteln? Bei einem derartigen Vorgänge sieht das Kind, dass die Kugeln im Sack, die Zündhölzchen in der Schachtel u. s. w. enthalten sind, jedoch nicht die Kugeln in den Kugeln, die Zündhölzchen in den Zündhölzchen* u. s. w. Beim Würfelapparat sind die Würfel wohl in Würfeln, jedoch in anderen enthalten. Manscheint dabei der Anschauung zu sein, dass das Wort «enthalten» Schwierigkeiten bereitet, und überlegt nicht, dass die Schwierigkeit in der Operation selbst liegt, welche geistig erschaut werden will. Man will den Kindern die Begriffe des Messens und Theilens beibringen, bevor sie die Basis dieser Begriffe, die Multiplication, in ihrer vollen geistigen Gewalt haben. Auch die Multiplication wird nicht leicht geistig erfasst, wie man dies oft annimmt. Man beobachte das Kind genauer. Setzen wir von demselben voraus, dass es die Addition und Subtraction im Raume 1 bis 20 vollends beherrscht, dass es also befähigt, ist, zu berechnen, wie viel 4-)-4, 4-)-4-f-4, 4-f-4-j-4-(-4 u. s. w. ist. Wir finden, dass * Ein Lehrer, der mit der Logik nicht auf gespanntem Fusse lebt, wird überhaupt nie fragen, wie oft z. B. 3 Kugeln in 6 Kugeln enthalten sind. Die Schriftl. 'hm dann die abgekürzte Ausdrucksweise 2mal 4, 3mal 4 u. s. w. keine weiteren Schwierigkeiten bereitet. Nun ist man auch bereit anzunehmen, dass das Kind den Multiplicationsbegriff geislig erfasst hat; dies ist nicht der Fall, wie man sich durch e'nfache angewandte Beispiele leicht überzeugt. Man gebe ihm z. B. die Aufgabe: Ein Tisch hat 4 Füsse; wie viele Füsse haben zwei, drei Tische u. s. w. Es antwortet: 8 Füsse U2 Füsse, 16 Füsse). Und auf die Frage, wie es das berechnet hat, sagt es: 4 Füsse und 4 Füsse sind 8 Füsse, und ähnlich in den übrigen Fällen. Das Kind addiert also, und addiert lange noch, wenn man es auch auf die kurze Ausdrucksweise aufmerksam 'nacht, bevor es den Multiplicationsschluss selbst macht. Die Multiplication ist eine ab-stracte Operation, und das Kind braucht Zeit, bevor es dieselbe sein geistiges Eigenthum nennen kann. Nach der jetzigen Methode baut man aber das Messen und Theilen auf uine geistig noch nicht erfasste Operation. Kein Wunder, wenn Schwierigkeiten entstehen, che man dann durch sinnliche Veranschaulichungen zu beseitigen sucht. Hat jedoch das Kind die Multiplication in seiner geistigen Gewalt, dann bereitet das Messen nicht die geringsten Schwierigkeiten. In wenigen Lectionen ist sowohl das reine als auch das ungewandte Messen vom Kinde geistig erfasst. Und das Theilen, das nach dem Messen zu behandeln ist? Damit ist man in einer, oder sagen wir in zwei Lectionen vollkommen terlig. Dies ist nicht erdacht, dies ist thatsächlich erprobt. Ich habe schon oben bemerkt, dass für das Messen und für das Theilen, obwohl s'e auf der Basis der Multiplication rein innerlich erschaut werden können, doch die sinnliche Veranschaulichung das Band zwischen der Multiplication und der Division rascher erschauen lässt. Und dabei soll uns mein Rechenapparat im Stiche lassen? Der Deutlichkeit halber soll hier genauer auseinandergesetzt werden, wie das Messen zu behandeln ist. Vorübung. Zerlege 2 Scheibchen in 2 Theile. 2 Sch. sind 1 Sch. und 1 Sch., oder in 2 Sch. sind 1 Sch. und 1 Sch. enthalten. Nun zerlege 3 Sch. in 2 Theile. 3 Sch. sind 2 Sch. und 1 Sch., oder in 3 Sch. s'i)d 2 Sch. und 1 Sch. enthalten. Nun zerlege 3 Sch. in 3 Theile u. s. w. u. s. w. Auf diese Vorübungen folgen Zerlegungen in 2 und 3 gleiche Theile. Zerlege 2 Sch. in 2 gleiche Theile. In 2 Sch. sind 1 Sch. und 1 Sch. enthalten, °der in 2 Sch. ist 1 Sch. 2mal enthalten. Aehnlich verfährt man bei der Zerlegung der übrigen Zahlen in gleiche Theile. Bringt man schliesslich die Multiplication in Verbindung mit dem Messen, zum Bei-sPiel . X 2 = 4, 2 in 4 ist 2mal enthalten u. s. w., so hat das Kind das Messen in seine geistige Gewalt bekommen. Das Messen beruht auf einem Zerlegen der Zahlen in gleiche Dheile. Und dieses Zerlegen soll wirklich nicht am metrischen Scheibchen-Rechenapparate veranschaulicht werden können? Man setze z. B. die Zahl 12 an, 10 Sch.im ersten Zehnerraume, 2 Sch. im zweiten Zehnerraume. Aus dieser 12 kann man 2 gleiche Theile 6 und 6 machen; und wie ist. es an der russischen Rechenmaschine? An dieser ist dies wohl unmöglich. Entweder stelle ich an ihr die Zahl 12 dar, dann bekomme ich 3 Theile 4 und 2, oder ich setze 6 am ersten Draht und 6 am zweiten Draht an, aber dann ist die Zahl 12 nicht unserer entsprechend dargestellt. Bezüglich des Theilens sind ähnliche Bemerkungen zu machen. Die Mängel, die man diesbezüglich an meinem Apparate sucht, entspringen also aus uinem Irrthum. Uebergehen wir nun zu den üblen Eigenschaften, die nur dem metrischen Scheibchen-Rechenapparate eigen sein sollen nach dem Ausspruche des Herrn Referenten. «Ich kann die Wahl der Scheibchen anstalt der Kugeln nicht anders als eine unglückselige bezeichnen. Nur auf geringe Entfernung sind die mit Zwischenräumen aufgestellten Scheibchen einzeln wahrnehmbar, bei Berührung der Scheibchen ist sogar das Zählen derselben erschwert; und wenn ich noch hinzufüge, dass durch die Scheibchenform die Beweglichkeit der Zählobjecte stark beeinträchtigt und infolge dessen das selbstthätige Eingreifen des Schülers in den Unterricht — eine der wichtigsten Forderungen — sehr beschränkt wird, so glaube ich den Satz hersetzen zu dürfen: Durch die Nachtheile, welche die Wahl der Scheibchenform im Gefolge hat, wird die Summe der eigenen und der von der russischen Rechenmaschine übernommenen Vorzüge gänzlich aufgehoben.» Um auf diese Einwürfe zu erwidern, will ich die Erfahrung, welche man mit diesem Apparate bereits gemacht hat, reden lassen. Die Herstellung desselben hat mir wohl sehr viele Unannehmlichkeiten bereitet. Vor allem hat man mit den Handwerkern ein grosses Kreuz. Man sagt ihnen, sie sollen z. B. vollkommen trockenes Holz nehmen, damit durch den Schwund die Beweglichkeit der Scheibchen nicht beeinträchtigt wird, und sie nehmen doch das verlangte Holz nicht; daher mag der Apparat, den der Herr Referent in der Hand gehabt hat, dieser Bedingung nicht entsprochen haben. Der Apparat, den ich benütze, ferner der, welcher in der Schule der ehrwürdigen Schulschwestern in Marburg seit einem Jahre fungiert, und noch andere, die bereits fertig sind, haben diesen Uebelstand, der übrigens durch Ausfeilen mit einer runden Feile vollends behoben werden kann, nicht. Die Kinder handhaben den Apparat in der Schule mit vollster Geläufigkeit. Wenn ich nun weiter erzähle, dass die Kinder der letzten Bank in einem 80 Schulkinder umfassenden Zimmer jede Operation, welche man ihnen gezeigt hat, ganz genau nachmachen können, so wird man mir nicht einwenden können, dass diese Kinder das Operieren nicht hinlänglich unterschieden haben. Die Zahl 23 z. B. sehen sie genau so, wie wir uns dieselbe vorstellen. Sie sehen die zwei Zehner deutlich, und die drei Scheibchen kann man auch in einer sehr kenntlichen Entfernung voneinander aufstellen. Welche grössere Deutlichkeit verlangt man noch? Oder glaubt man, dass wir die 10 Kugeln an der russischen Rechenmaschine wirklich sehen? Wir sehen sie nicht, wir wissen nur, dass an jedem Drahte 10 Kugeln sind. Und man weiss auch an meinem Apparate, dass im ersten Zehnerraum oder im zweiten u. s. w. 10 Scheibchen sind, und dies genügt. Die Vielheit erscheint in der Vorstellung an beiden Apparaten verschwommen, weil sie nicht anders erscheinen kann, und mein Apparat hat den Vortheil, dass man diese Vielheit, welche durch die dunklen Zwischenräume erkenntlich ist, unter einem kleinern Gesichtswinkel vor sich hat, sie also leichter überschaut. Und wenn man nicht zu engherzig ist und sich durch die Eindrücke, welche die russische Rechenmaschine durch jahrelange Einwirkung in uns hinterlassen hat, nicht blenden lässt, so wird man die Scheibchen auch deshalb nicht verwerfen, weil man das Scheibchen nicht sehen sollte. Dass man es sieht, sagt uns ein einziger Blick auf den Apparat; wer es nicht sehen will, mit dem kann man freilich darüber nicht rechten. Weil man die Kugeln deutlicher sieht als die Scheibchen, deshalb gibt man den Vortheil der Bildung der höhern Einheit auf, deshalb veranschaulicht man lieber in einer Form, die die innere Anschauung nicht nur nicht unterstützt, sondern stört. Uebrigens kann man im ersten Schuljahre die 10, respective 20 Scheibchen über 50 c?« Länge vertheilen, was ich jedoch nicht einmal gutheissen würde. Warum nicht, ergibt sich aus allem Obigen. Nach diesem hat das sogenannte Dreierprincip nur innerhalb des Zahlenraumes 1 bis 30 seinen Spielraum. Die Operationen über diesen Raum müssen schon mehr dem Acte des Geistes überlassen bleiben. Und in dem genannten Raume können die Scheibchen Jedes Zehners wenigstens je 2 cm weit auseinander stehen. Man nehme mir also nicht übel, wenn ich den Standpunkt des Herrn Referenten engherzig (? D. Sch.) nenne. Ich ersuche nuri dass man mit dem Apparate in den Schulen fleissig zu operieren anfange, sich mit ^er Handhabung desselben vollkommen vertraut mache und die Veranschaulichung immer 'n dem von mir im vorangehenden geschilderten Sinne vornehme, und ich bin über-dass — jegliches Vorurtheil beiseite gelegt — sich mein Apparat in kürzester viele Freunde erwerben wird. Wenn ich in meiner Broschüre alle möglichen Rechnungsfälle veranschauliche, so geschieht dies deshalb, um die allseitige Brauchbarkeit des Apparates nachzuweisen und dadurch zugleich den Beweis zu erbringen, dass nur jene Apparate, welche alle Rechen-^Hne in einer Reihe haben, alle möglichen Rechnungsfälle so darzustellen imstande s'nd, wie sie sich in unserer Vorstellung abwickeln. Wie weit die sinnliche Veranschau-1‘chung zu gehen hat, habe ich im Obigen ohnehin deutlich auseinandergesetzt. Wenn sich nun der Herr Referent im Laufe der Zeit auf Grundlage meiner ^echenbücher, die sich bei lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg in Laibach nun in Druck ^finden, überzeugen wird, wie schön man das so wichtige Rechnen mit benannten ^ahlen an meinem Apparate veranschaulichen kann, dann wird er sich sagen: Und ^ch ist der metrische Scheibchen-Rechenapparat auch für den Massenunterricht brauchbar. Marburg, 28. März 1888. L. Lavtar, k. k. Professor. Stationen meiner Lebenspilgerfahrt Aus den Erinnerungen eines alten Lehrers. (Mitgetheiit von Haus Ecke.)* XI. Im offenen Kampfe. 1.) Der Lehrer als Messner. Aus der früheren Beleuchtung der Verhältnisse meiner Stellung dürfte wohl niemand ^Ansicht huldigen, dass die Lage des Lehrers in W . . gegenüber dem «moralischen Huster», dem Herrn Pfarrer, eine beneidenswerte gewesen. Ich machte mich nach der °ffenen Kriegserklärung gefasst, einen schweren Kampf bestehen zu müssen, doch wurden aÜe Erwartungen durch das Folgende weit übertroffen. Früher, als ich es geahnt, brach c*er Sturm los, und zwar bot hiefür die unbestimmte Fassung des § 223 der P. Sch. V. Vv*Hkommene Gelegenheit, mir Prügel unter die Füsse zu werfen und das Leben sauer 5:11 machen. Derselbe besagt mit Bezug auf den § 220 («Der Schul- und Messnerdienst muss überall, wo es immer thunlich ist, verbunden sein»): «Zur Aushilfe im Messnerdienste bestelle er (der Lehrer) einen verlässlichen, dazu abgerichteten Menschen, der nöthigen-bdls gleich bei der Hand sei. Ausser der Schulzeit ist er selbst schuldig, üen Mess nerdienst pünktlich und mit Anstand zu verrichten.» Den letzten Satz nahm nun «Hochwürden Herr Pfarrer und Dechant» zum Aus-Sttngspunkte seiner Quälereien. *Auf Seite 24 muss die Summe heissen: 110 fl. 29 kr. (und nicht 108, da der Gulden zu 60 kr. Sorechnet wurde); auf Seite 37 heisst unter Einkünfte 5 die Summe 28'18 (statt 27’38). Auf Seite 38 Gülata-Summe 7'17 (statt 6'37), die Summe der Einkünfte 123 fl. kr. (falsch 122 fl. 59‘/2 kr.); Weiter sind die 36 kr. für den Kaminfeger gestrichen, dem Lehrer nicht gut geschrieben, daher beträgt üie Sumrne richtiger anstatt 18'66 bloss 18'30. Ausweis: Einkommen des Lehrers: fl. 123'39'/?, Ausgaben fl. 18-30, Summe fl. lOö'O1/*. Abgang fl. 24'501/J, Summe fl. 130'—. In der Stadl, hatte ich mich gar wenig um die Obliegenheiten des Landschullehrers gekümmert, umso härter fiel es mir daher, hier bei den Begräbnissen, Taufen und Trau-ungen als Kirchendiener aufzutreten. Besonders war es jedoch das Ziehen der Glocke, welches mir so entwürdigend erschien, dass ich mich hiezu persönlich nicht entschliessen konnte. Da es den Gehilfen oblag, am Morgen «das Ave» durch der Glocke Strang der Bevölkerung zu verkünden, so blieben mir Mittag und Abend übrig. Für diese beiden Tageszeiten nahm ich nun den Balkentreter auf, und zwar gegen eine Entlohnung jährlicher 20 11. Scheingeld (Wiener Währung), entschlossen, lieber zu darben, als diesen Dienst zu verrichten. Doch, sieh da — der Herr Pfarrer bedeutete mir kurz und bestimmt, ich müsse diesen Act selbst vornehmen. — Ebenso kurz und bestimmt erwiderte ich: «Wenn ich mir jemanden miete, der diese Arbeit verrichtet, und dieselbe in aller Ordnung vollzogen wird, kann mich niemand zwingen, eine solch entwürdigende Leistung zu vollziehen.» Es vergiengen einige Tage, und ich meinte, alles sei vorüber gezogen wie ein Wölkchen am Himmelszelt. Doch ich kannte diese Herren noch immer nicht, trotz aller Erfahrungen. Da kam eines Tages unmittelbar nach der Frühmesse der Balkentreter, welcher das Mittag- und Abendläuten gegen das oben genannte Entgelt übernommen hatte, ganz bestürzt zu mir und berichtete: Kaum sei die Messe zu Ende gewesen, so habe ihn der Herr Pfarrer zu sich beschieden und ihm die Schlüssel zum Gloekenthurme mit den Worten abgenommen: «Der Schullehrer muss selbst das Läuten besorgen!» Obwohl ich bisher jeden Vorwand mit der grössten Aufmerksamkeit gemieden, welcher dem Pfarrer Veranlassung hätte geben können, Verdruss und Streit zu beginnen, diese Handlungsweise bewies zu deutlich, dass hier von einer Versöhnung keine Rede sei und wenn etwas, so nur entschiedenes Auftreten zum Ziele führen könne. Ruhig erwiderte ich daher dem Balkentreter, wenn es auch in meinem Innern vor Galle kochte: «Franz, das thut nichts, wenn Euch der Pfarrer den Schlüssel ab-genommen hat, so möge er ihn nur ruhig behalten, so lang es ihm beliebt, und auch für das Läuten selbst Sorge tragen; ich werde mir den Schlüssel nicht holen!» Betrübt schlich sich der Balkentreter, eine grundehrliche Haut, von dannen, nur noch die Worte vor sich murmelnd: «Wie wird das ausfallen! Wie wird das enden! Hoch würden Herr Pfarrer ist der Mächtigste im Dorfe!» Wie glücklich war ich, dass mir ein Wesen zur Seite stand, das mir Muth zu-sprach, dass mein treues Weib nie versuchte, mich zu einem Schritte zu bestimmen, der ein Aufgeben meines eigenen Ich bedeutet hätte. Im Bewusstsein meines Rechtes schlief ich ruhig ein, ohne dass an diesem Abende das Aveglöcklein erklungen wäre. Die Bewohner des Dorfes warteten freilich vergeblich auf den Klang, der ihnen vertraut von Jugend ab und der die fehlende Uhr der Hütte vertrat. So blieb es auch am folgenden Tage mittags und abends. Kein englischer Gruss ertönte, und vergebens wartete der Schlüssel seiner Erlösung. Nur das Geläute für die Messe haben die Kirchendiener auf besondern Befehl des Pfarrers besorgt. Endlich am dritten Tage sandte mir der Pfarrer durch seinen Knecht den Schlüssel zum Glockenstübchen. Doch ruhig und bestimmt verweigerte ich die Annahme desselben, indem ich erklärte: Wenn ihm daran liege, dass das Läuten in früherer Ordnung besorgt werden solle, dann möge er den Schlüssel nur demjenigen zurückgeben, dem er ihn abgenommen, oder eine Entscheidung der Behörde hervorrufen. In aller Gemüthsruhe warlole ich die Folgen ab. — In der Gemeinde war über die Handlungsweise des Pfarrers lauter Unmuth ausgebroehen, was umso schwerer wog, da er einerseits als rachgieriger Mensch bekannt war, anderseits die Bevölkerung gewohnt war, ihm blindlings zu gehorchen, da er sie zumeist getauft hatte und die Leute so unter seinen Augen aufgewachsen waren. Dem gegenüber lenkte der Pfarrer ein, indem er dem Balkentreter den abgenommenen'Schlüssel wieder übergab mit dem Aufträge, nur des Mittags zu läuten, dagegen erhielten die Gehilfen die bestimmte Weisung, nicht nur morgens, sondern auch abends das Zeichen zum englischen Gruss zu geben. So blieb es, so lange ich in W . . . weilte. Es war ein grosses Glück, dass kein Begräbnis stattfand, da ich auch in diesem Falle unter keiner Bedingung die Glocke gezogen hätte. Durch diesen zwischen mir und dem Pfarrer geführten Krieg gewannen auch die Gehilfen, indem sie von nun an nicht mehr genöthigt wurden, die Gläubigen zur Messe zu laden, sondern dies die Kirchendiener übernehmen mussten. Es war der ganze Kampf eigentlich nur durch dritte Personen geführt worden, da zwischen mir und dem Pfarrer weder früher noch später wegen des Läutens auch nur ein Wort gewechselt wurde. Wir hallen unsere Kräfte gemessen, und vorderhand war ich Sieger geblieben. Durch mein Auftreten hatte ich mir bei der Bevölkerung einen gewissen Respect erworben. So war der erste Anstoss zu weiterem Verdruss gegeben, und die harten Nüsse Hessen nicht auf sich warten. (Fortsetzung folgt.) Rundschau. Ungarn. (Lehrcurs für Seminar-Professoren.*) Der ungarische Unterrichtsminister hat beschlossen, der Budapester Lehrer-Präparandie sowie der Bürgerschullehrerinnen Präparandie an der Andrassy-Strasse einen Lehrcurs für Seminar-Professoren, beziehungsweise für Seminar - und Mädchenschul - Lehrerinnen, anzuschliessen. Durch diesen Curs soll vorzüglich classificierten Abiturienten von Bürgerschul - Präparandien Gelegenheit geboten werden, durch ein - bis zweijähriges planmässiges, selbständiges Wirken ihre pädagogischen Kenntnisse und ihr Fachwissen zu erweitern und zu vertiefen und in der Uebungsschule mit der Methode des Unterrichts und der Erziehung sowie mit den administrativen und wirtschaftlichen Arbeiten theoretisch und praktisch sich vertraut zu machen. Kroatien. (Schulreform in Kroatien.) Nach Berichten aus Agram wird in der zur Verhandlung im Landtage vorbereiteten Schulgesetznovelle den Forderungen der Serben hinsichtlich der Organisierung des Volksschulunterrichtes, der Pflege des Kirchengesanges, Anstellung von Lehrern serbischer Nationalität in Schulen, wo die Majorität der Kinder dieser Nationalität angehört, Rechnung getragen; ausserdem wird ein landwirtschaftlicher Fortbildungsunterricht als integrierender Theil der Volksschule eingeführt. Serbien. (Versetzung der Lehrer.) Die freiwilligen und die über Hinzuthun der Behörden erfolgenden Wanderungen der Lehrer von Schulposten zu Schulposten gewinnen von Jahr zu Jahr an Ausdehnung. Im vorigen Jahre verlangten von 689 Lehrern nicht weniger als 235 und von 459 Lehrerinnen 179 die Versetzung an eine andere * Durch Zufall verspätet. Die Schriftleitung. Schule, manche sogar wiederholt, und nachdem sie schon kurz zuvor versetzt worden waren. Auf eigenes Verlangen wurden thatsächlich 158 Lehrer und 110 Lehrerinnen, also mehr als ein Fünftel aller Lehrkräfte, versetzt. Australien. (Stand des Schulwesens.) Nach einer statistischen Zusammenstellung ist. es mit dem Schulwesen in den einzelnen Theilen Australiens also bestellt: Die Colonie Victoria hatte 1870 Schulen mit 230.576 Kindern, Neu-Süd-Wales 2117 Schulen mit 187.126 Kindern, Queensland 479 Schulen mit 58.939 Kindern, Süd-Australien 504 Schulen mit 49.922 Kindern und West-Australien 89 Schulen mit 4508 Kindern. Australien hatte somit bei 3.426.562 Einwohnern 5059 Schulen mit 531.071 Kindern. Zudem gab es auf der Inselgruppe Tasmanien 209 Schulen mit 16.014 und auf Neuseeland 1054 Schulen mit 144.555 Kindern. Aus Krain und der Nachbarschaft. Veränderungen im Lehrstande. Die Lehrstelle an der einclassigen Volksschule in Vigaun im Schulbezirke Radmannsdorf wurde dem zweiten Lehrer an der Volksschule in Zirknitz, Herrn August Kleč, die Lehrstelle an der einclassigen Volksschule in Dobrava bei Kropp dem Lehrer an der Volksschule in Zarz, Franz Gärtner, definitiv verliehen. Die bisherigen provisorischen Lehrer Herr Ignaz Rozman an der einclassigen Volksschule in Möschnach, Josef Perz an der einclassigen Volksschule in Lichtenbach, Herr Johann Dremelj an der einclassigen Volksschule in Pölitz und der bisherige provisorische Lehrer für die dritte Lehrstelle an der Volksschule in Altenmarkt bei Laas, Herr Franz Schiffrer, wurden für diese Lehrstellen definitiv ernannt. Aus der letzten Sitzung des k. k. Landesschulrathes. In Bezug auf die Errichtung und Unterbringung einer zweiclassigen Volksschule in Unteridria wurde die instanz-mässige Entscheidung gefällt. — Einer Lehrerswitwe wurde die normalmässige Witwenpension sammt den Erziehungsbeiträgen für ihre unversorgten Kinder zuerkannt, deren Ansuchen um Bewilligung des Conductquartales aber abweislich beschieden. — Behufs Besetzung der erledigten Uebungsschul-Lehrerinstelle an der k.k.Lehrerinnen-Biklungs-anstalt in Laibach wurde dem hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht der Vorschlag erstattet. —• Dem Gesuche eines Gymnasialschülers um Befreiung von der Entrichtung des Schulgeldes wurde Folge gegeben. Recurse in Schulversäumnis-Straffällen, Remunerations- und Geldaushilfsgesuche von Lehrpersonen wurden der Erledigung zugeführt. Reifeprüfungen. Die schriftlichen Reifeprüfungen beginnen an der hiesigen k.k. Lehrer-Bildungsanstalt am 11. Juni, die mündlichen am 9. Juli. — Am 6. Juli finden die Privatprüfungen für Kindergärtnerinnen und am 7. Juli die Privat Prüfungen für Arbeitslehrerinnen statt. Endlich! Mit der Erbauung eines neuen städtischen Schulhauses für die höchst unzweckmässig im Erdgeschosse des Lycealgebäudes untergebrachte erste städtische fünf-classige Knabenvolksschule in Laibach scheint endlich nun doch Ernst werden zu wollen. Der Stadtschulrath liess nämlich eben eine Olfert-Ausschreibung von Stapel. Die versiegelten Offerte sind bis Ende Mai zu überreichen. Das neue Schulhaus wird sich auf dem aufgelassenen Viehmarktplatze im Bahnhofviertel in der nächsten Nähe der k. k. Lehrer-Bildungsanstalt erheben. Ein Abgängiger. Seitens des k. k. Bezirksschulrathes in Adelsberg wird Herr Franz Kalin, Lehrer in Podkraj, aufgefordert, binnen vierzehn Tagen (vom 15. d. M. an gerechnet) auf seinen Dienstposlen, welchen derselbe am 12. April eigenmächtig verlassen hat, zu-rückzukehren. Im Falle dies nicht geschieht, erfolgt die Entlassung des Genannten vom Schuldienste. * * * Aus Kärnten. Die Gemeindevertretung von St. Sefan a. d. Gail hat beschlossen : «Die slovenische Gemeinde St. Stefan a. d. Gail verwahrt sich einhellig gegen die Klagen', welche die Herren Abgeordneten Klun und Gregorec im hohen Abgeordnetenhause über die Schulzustände in den slovenischen Theilen Kärntens vorbrachten, da selbe nur darauf gerichtet sind, den nationalen Streit auch in unserem friedliebenden Heimatslande anzufachen; er erkennt vielmehr die bestehenden Schuleinrichtungen in der Hovenisch-deutschen Schule und die Verfügungen der kärntischen Schulbehörden als vollkommen richtig und billig; er fühlt sich daher verpflichtet, den Schulbehörden das vollste Vertrauen und den Herren Abgeordneten Ghon und Dr.Weitlof für die richtige Entgegnungund die wahrheitsgetreue Schilderung der bestehenden Verhältnisse in Kärnlen den Dank entgegenzubringen.» Ob die Abgeordneten, die wieder einmal entschiedene Abweisung erfahren, sich endlich mehr um ihre eigenen Wähler als um ihnen fremde Wahlkreise kümmern werden? Man sagt zwar, einzelne dieser Einmischer in kärntische Angelegenheiten hätten für ihr etwas sonderbares, den Volkswünschen in Kärnten nicht entsprechendes Auftreten eine Vertrauenskundgebung mit ein paar Dutzend Unterschriften erhalten. Es muss hiebei jedoch gefragt werden, wie viele der Unterschreiber solcher Schriftstücke wohl gebürtige Kärntner sind? — In Hermagor war auf den 17. d. M. die zweite Versammlung des Lehrervereines «Mittelgailthal» anberaumt. Auf der Tagesordnung stand unter anderm ein Bericht des Schriftführers Hugo Moro über die von einem Bürgerschullehrer in Ungarisch-Brod geplante Reform des Zeichenunterrichtes au Volksschulen, ferner ein Bericht über die vom deutsch-österreichischen Lehrerbunde geplante Reform des Rechtschreibunterrichtes, endlich eine freie Besprechung über die Hebung der Obslbaumzucht. Aus Steiermark. Angestellt wurden: Herr Karl Kracher als Lehrer in Puch. Herr Vincenz Vauda als Unterlehrer in Friedau und Frl. Auguste Arbeiter als Unterlehrerin in Puch. — Herr Oberlehrer Johann Faiszt wurde krankheitshalber quiesciert und Herr Oberlehrer Franz Fraidl über seine Bitte in den bleibenden Ruhestand versetzt, ebenso die Oberlehrer Ignaz Fellner und Joh. Petritsch und Lehrer Ferd. Velki. Philipp Vogrinec wurde als Lehrer in Wölling, Karl Böhm als Unterlehrer an der Radkersburger Umgebungsschule angestellt. Dem an der österreichisch-ungarischen Volksschule in Constan-Hnopel in Verwendung stehenden Unterlehrer Adolf Brunnlechner wurde ein weiterer Urlaub von zwei Jahren erlheilt. — Der k. k. Landesschulrath beschloss, eine Instruction für die bereits gebildeten Commissionen für Schulgesundheitspflege zu erlassen. — Die bisher provisorische dritte Classe in Waltendorf wurde für eine definitive erklärt. — Dem Turnvereine in Marburg wurde vom k. k. Landesschulrathe die zeitweilige Benützung der Turnräumlichkeiten der dortigen k. k. Lehrer-Bildungsanslalt. gestattet. — Die Gemeinde Rin egg erhielt, vom Kaiser zum Schulbaue eine Unterstützung von 250 fl. — Dem Reichenburger Schulleiter wurde der Directionstilel verliehen. Unmittelbare Berichte. Unterkrain, 18. Mai. Zur jetzigen Zeit des Liechtenstein - Rummels stellen sich für uns Lehrer noch mancherlei andere Unannehmlichkeiten ein. Man gönnt uns nicht einmal die Ruhe im eigenen Hause. So fiel es — man weiss wohl, über wessen Hinzu- thun — einem unserer Ortsschulrälhe ein, zu verlangen, dass in das Schulgebäude der Organist, und Messner einquartiert werde. Vor dem Jahre 1878 war der jetzige Schuh garten und das jetzige Schulhaus Eigenthum der Kirche; es gehörte alles dem Messner und dem Organisten. Im Jahre 1878 hat man jedoch beschlossen, das alte Haus nieder-zureissen und an Ort und Stelle ein neues aufzubauen. Der Landesschulrath bewilligte zu diesem Ende eine Aushilfe von 2000 fl., die übrigen Baukosten bestritt die Schulgemeinde. Am 24. April 1. J. waren bereits zehn Jahre seit der Zeit verflossen, seit der Schulgarten und das neue Schulgebäude anstandslos nur zu Schulzwecken benützt worden sind; erst jetzt erheben der Pfarrer und die übrigen Ortsschulralhsmitglieder Ansprüche auf beides, behauptend, dass auch vor zehn Jahren der Messner-Organist in der Schule gewohnt habe, daher er auch jetzt berechtigt sei, da sein Quartier aufzuschlagen ; der Lehrer solle ihm also anstandslos ein Zimmer und eine Kammer und etwas Garten abtreten. — In einem Schulgebäude, das ein Schulzimmer, zwei Wohnzimmer, ebensoviel Kammern, eine Küche, einen Keller, eine Holzlege und einen Viehstall enthält, soll also auch noch der Messner-Organist wohnen und überdies auch noch ein Stückchen Schulgarten zur Benützung erhalten! Wie kann so etwas überhaupt nur begehrt werden? Selbstverständlich werden alle unberechtigten Ansprüche auf Schule und Schulgarten entschieden zurückgewiesen. Die Zeit bringt eben ihre Früchte, und wir Lehrer haben alle Ursache, einig zu sein. Unrecht darf auch keine Behörde dulden! jbvdla^axxlg'fa-ltlg'es. Der Schulantrag Liechtensteins kommt erst im Herbste zur Verhandlung. Der rückschrittliche Antragsteller wollte seine saubere Schöpfung schon jetzt behandelt wissen, da sich jedoch der Reichstag noch mit anderen Dingen zu befassen hat, so musste der fürstliche Schulreformator (wie man behauptet, über höchsten Willen) nachgeben. Inbetreff der Naturalwohnung der Oberlehrer hat das k. k. Unterrichtsministerium in Bestätigung einer Entscheidung des böhmischen Landesschulrathes den Grundsatz ausgesprochen, dass nur zur besseren Beaufsichtigung der Schule den Schulleitern eine Naturalwohnung im Schulgebäude selbst zuzuweisen ist, dass aber dieser Gesichtspunkt sofort zurücktreten muss, wenn ein höherer, wie die geeignete Unterbringung der Schüler, eine andere Verwendung dieser Räume erfordert. Der erste österreichische Mittelschullehrertag fand während der Pfingsttage (Sonntag und Montag) im grünen Saale der Akademie der Wissenschaften statt. Anwesend waren Vertreter aus Niederösterreich, Steiermark, Salzburg, Kärnten, Böhmen. Mähren und Schlesien. Zum Präsidenten wurde Prof. Ecker (Wien), zu Vizepräsidenten die Professoren Weiss (Prag) und Tolgar (Graz), zu Schriftführern die Professoren Dr. Langhanns und Tumliez (Wien) gewählt. Es referierte hierauf in eingehender Weise Prof. Dr. Langhanns über die Wichtigkeit und Bedeutung der Organisation ständiger Mittelschultage und beantragte die alljährliche Abhaltung während der Osterfeiertage. Dieser Antrag sowie die Detailbestimmungen desselben wurden angenommen. Hierauf erfolgte die Wahl einer ständigen Commission. Schliesslich drückte Herr Landesschul-Inspector Dr. Wretschko dem Vorbereitungs-Comite den Dank der Schulbehörden aus. — Die am Montag stattgefundene zweite Sitzung brachte Vorträge von Professor Dr. Bittner (Prag) über die Verlängerung der Lehrzeit, an den Mittelschulen, und von Professor Zdenek über den Verein zur Unterstützung von Witwen und Waisen der Mittelschul-Professoren. Ein Erlass eines Bezirksschulrathes inbetreff der Theilnahme der Lehrer an der Frohnleichnams-Procession. Betreffs der Theilnahme der Lehrer an der Frohnleichnahms-Procession ist folgender Erlass des Bezirksschulrathes Hernals erschienen: «Den katholischen Directoren, Oberlehrern und Lehrpersonen der Volks- und Bürgerschulen wird in Erinnerung gebracht, dass sie vollzählig bei der Frohnleichnahmspro-cession zu erscheinen haben und nur über motiviertes Ansuchen in besonders berück- S'chtigungswert.en Fällen vom Bezirksschulrathe von dieser in pädagogischer Hinsicht wichtigen Verpflichtung enthoben werden können. 10. Mai 1888. Der Vorsitzende». Nachahmenswert. Eine Concursausschreibung des Bezirksschulrathes Scheibs in Niederösterreich schliesst mit folgenden Worten: «Schliesslich wird bemerkt, dass alle Eluf die Erlangung bezughabenden Besuche bei dem Vorsitzenden des Bezirksschulrathes. ciem k. k. Bezirksschulinspector und den anderen Mitgliedern dieser Behörde sowie diesbezügliche Privatbriefe verboten werden.» Mit dem Besuche der Volksschulen ist es in den einzelnen Staaten unseres Ei'diheiles also bestellt: Auf 10.000 Einwohner kommen in Deutschland 1570 Schüler, in Frankreich 1471, in Schweden 1460, in Norwegen 1407, in England 1367, in Hol-Jnnd 1340, in Belgien 1260, in Dänemark 1940, in Oesterreich 1187 (?)-Ungarn 1129, in Spanien 1060, in Italien 515, in Portugal 460, in Russland 232, in Rumänien 220 nnd in Serbien 200. Von den ungarischen Töchterschulen, lieber die in den ungarischen Töchterschulen befolgte Unterrichtsmethode äussert sich der Minister Trefort in einem an sämmtliche Schulinspectoren des Landes gerichteten Erlasse sehr abfällig. Infolge einer vorjährigen Verordnung wurden nämlich dem Minister die für die Aufnahmsprüfung bestimmten schriftlichen Probe-Arbeiten der Präparandistinnen unterbreitet, und der Minister spricht sich über die bei Ueberprüfung dieser Arbeiten — dieselben stammten von 200 Schülerinnen aus 70 Schulen — gemachten Erfahrungen folgendermassen aus: ‘An den Arbeiten ist der Mangel an Ordnung, Nettigkeit und Kalligraphie auffallend; betrübend ist die grosse Anzahl orthographischer Fehler (selbst in den ausgezeichnet und vorzüglich befundenen Arbeiten) und die in der Anwendung der orthographischen Regeln wahrnehmbare schwankende Unsicherheit; auffallend ist der Mangel eines auch nur halbwegs präcisen Stils und der Concipierungsfähigkeit, ferner der überaus kindische Oedankengang und die Offenbarung einer primitiven Geistesentwicklung. Da die vorzüglichsten Abiturientinnen der höheren Volks- und Mädchen-Bürgerschulen in solch oclatanter Weise darlegen, dass sie während ihrer mehrjährigen Schulzeit nicht einmal in ihrer Muttersprache richtig und schön zu schreiben erlernt haben, so können hiefür einzig und allein bloss die betreffenden Schulen verantwortlich gemacht werden.» — Behufs Abhilfe wünscht der Minister vor allem, dass die schriftlichen Arbeiten von den Behrern noch genauer, pedantischer und nach richtiger Methode corrigiert werden; das Sujet her schriftlichen Aufsätze muss unmittelbar den Lehrgegenständen, und zwar verschiedenen Lehrgegenständen entnommen werden; dem Aeusseren der Arbeiten soll besondere Borgfalt zugewendet werden, und die vorgenommenen Correcturen haben öffentlich, das beisst in Anwesenheit der ganzen Classe erläutert zu werden: schliesslich sind statt geschriebener Notizen nach Thunlichkeit überall gedruckte Lehrbücher zu gebrauchen. Oie Schulinspectoren werden angewiesen, die stricte Durchführung dieser Verordnung ,T>it voller Strenge zu überwachen. Lieber die Sterblichkeit der Lehrer in Kroatien veröffentlicht ein dortiges Pädagogisches Blatt folgende Daten: Vom Jahre 1878 bis 1888 starben 109 Lehrer und 21 Lehrerinnen. Das Jahr 1883 war das ungünstigste, es starben im Laufe desselben 22 Lehrer, im Jahre 1878 dagegen blos 6. Im Durchschnitte sterben jährlich 13 Lehrer. Bie «Lehrerkrankheit» (die Lungenschwindsucht) ist die Ursache der grössten Zahl der Todesfälle; es starben daran 45 Lehrer, demnach ein Drittel der Gesammtzahl. Im Alter von 20 bis 30 Jahren starben 18, von 30 bis 40 Jahren 14, von 40 bis 50 Jahren 29, von 50 bis 60 Jahren 7, von 70 bis 80 Jahren 4 Lehrer. Unter den Verstorbenen waren bloss 10 pensioniert, während 120 in Ausübung ihres Berufes vom Tode ereilt Wurden. ^Bviclxer- miCLd. jZi^ItuLng'sscl^a.’u.. A. Hartlebens Volksatlas, enthaltend 72 Karten, Folioformat, in einhundert Kartenseiten. Mit vollständigem Register. In genau 20 Lieferungen ä 30 kr. (A. Hart-'ebens Verlag in Wien.) Man schreibt uns: Diese Unternehmung, von welcher die erste Lieferung vorliegt, leistet geradezu Staunenswertes, wie es auf kartographischem Gebiete bis heute noch kaum dagewesen. Für den Gesammtpreis von 6 Gulden wird nämlich dem Publicum ein allen Anforderungen der Wissenschaft genügendes Kartenwerk in 100 grossen Kartenseiten geboten, wie es in solcher Vollendung und Schönheit zu so wohlfeilem Preise noch nicht besteht. Mit geringen Opfern, welche durch die Ausgabe in 20 Lieferungen zu 30 kr. noch mehr erleichtert werden, vermag jedermann diesen Volksatlas zu erwerben und sich damit ein Werk anzuschaffen, welches auf alle Fragen der weltkundlichen Gebiete erschöpfende Antwort gibt. Möge eine allseitige Theilnahme das Bestreben der Verlagshandlung lohnen, der deutschen Nation ein reichhaltiges, gutes und beispiellos wohlfeiles Kartenwerk, einen wahren Volksatlas zu liefern. Wir empfehlen jedermann die Anschaffung dieses Volksatlas; jetzt erst ist es möglich, dass in jedem Haushalte auch ein gutes Kartenwerk zu finden sein kann. Dem Deutschen Schulvereine. Unter diesem Titel wurde kürzlich von der Ortsgruppe Margarethen ein Selbstschriften - Album herausgegeben, dessen ganzer Reinertrag dem Deutschen Schulvereine zufällt. In feiner Ausstattung und zu dem billigen Preise von nur 50 kr. enthält die Schrift Aussprüche hervorragender Personen theils allgemeiner Natur, theils bezugnehmend auf die Ziele und Bestrebungen des Deutschen Schul Vereines und die nationalen Kämpfe der Deutschen in Oesterreich. Die Beiträge sind theils in getreuer Wiedergabe der Handschrift, theils in Druckschrift mit dem Facsi-mile der Unterschrift aufgenommen. Wir finden in dem Album von deutschen Dichtern vertreten: Baumbach, Bodenstedt, Dahn, Ebers, Frey tag, Hamerling, Heyse, Rosegger, Spielhagen, Wilbrandt u. a. Aus dem Kreise der Gelehrten: Billroth, Giesebrecht, Gneist, Haeckel, Holtzendorff, Ihering, Mommsen, Erich Schmidt, Vischer u. a. Von Staatsmännern haben Beiträge gesandt: Arneth, Graf Gleispach, Hasner, Herbst, Graf Kinsky, Koller, Plener, Schmerling, Unger, Graf Wurmbrand u. a. Die Kunstwelt ist unter anderen vertreten durch die Namen Gossmann, Hohenfels, Krastel, Lachner, Lewinsky, Meixner, Paumgartner-Papier, Reichmann, Sonnenthal, Joh. Strauss u. s. w. Das Album ist geziert mit einer Anzahl künstlerisch wiedergegebener Bilder von Liezen-Mayer, A. v. Werner, Paul Meyerheim, Hecht, Groll, Avanzo, Zetsche, Ströhl, Jos. Hoffmann, Niemann, Canon, Ellminger und Schliessmann. Das Album verdient die thatkräftigste Unterstützung der Freunde und Förderer des Deutschen Schul Vereines. Bestellungen sind zu richten an die Ortsgruppe «Margarethen» des Deutschen Schulvereines, Wien, V., Margarethenplatz 2. P. K. Roseggers Ausgewählte Werke. Prachtausgabe. Mit 600 Abbildungen von A. Greil und A. Schmidhammer. In 75 Lieferungen ä 30 kr. (A. Hartlebens Verlag in Wien.) In der uns nunmehr bis Lieferung 10 vorliegenden illustrierten Ausgabe von P. K. Roseggers «Ausgewählten Werken» vereinen sich die herzgewinnende Sprache des beliebten Autors und die Zeichnungen von A. Greil und A. Schmidhammer zu einem so harmonisch gerundeten Ganzen, dass die deutsche Literatur mit Freude und Stolz auf diese Schöpfung blicken darf, deren rüstiges Vorwärtsschreiten ein langjähriges, zielbewusstes Vorbereiten der Verlagshandlung verräth. P. K. Roseggers Werke wurzeln im Herzen, im Gemüthe des deutschen Volkes, wahrer, edler Sinn und eine glückliche Fühlung für den Volkscharakter beleben dieselben; möge daher keine Familie versäumen, diese interessanten, fesselnden und nunmehr auch künstlerisch umrahmten schriftstellerischen Kleinode sich zu eigen zu machen und dieselben dann nicht nur zu besitzen, sondern auch fleissig zu lesen. „Grüss' Gott!“ Ein Blatt für Oesterreichs deutsche Jugend. Schriftleiter Josef Ambros. Wien, Verlag von A. Pichlers Wwe. & Sohn. — Inhalt von Nr. 8: Die Rückkehr der Schwalben. — Was aus einem Osterei alles werden kann. (Eine Ostergeschichte.) -— Drei Wunderblumen. (Ein Festspiel für den Geburts- oder Namenstag der Eltern). — Junge Freunde (Erzählung). -— Die merkwürdigsten Frösche. (Mit 4 Bildern). — Deutsche Frühlingsbräuche in Böhmen. — Naturgeschichtliche Charakterbilder. Die gemeine Haselnuss. — (Mit Bild.) — Für unsere Kleinen. Unsere Erlebnisse. (Eine lehrreiche Hundegeschichte.) — Frühlingslust. — Frühling ist da! — Das Küchlein. — Spiel- und Arbeit. Die Spritzarbeit im Dienste des Schülers. — Unterhaltungen aus der Physik. Versuche mit einem Magnet. (Mit 2 Bildern.) — Kleine fliegende Blätter. Mei’ Freud’! — Anekdoten. — Schnitzel. — Hausmusik. Der kleine Schüler. (Lied.) — Frau Pathe. — Allerhand Kurzweil. Rebus, Räthsel, Auflösungen etc. Fürs Haus. Praktisches Blatt für alle Hausfrauen. — Man schreibt uns: Allen Hausfrauen und solchen, die es werden wollen, sei wiederholt die praktische zu Dresden erscheinende Zeitschrift «Fürs Haus > zur Anschaffung angelegentlichst empfohlen. Dieselbe verfolgt den Zweck, die Frauen so viel als möglich unabhängig in wirtschaftlichen Dingen zu machen und sie in den Stand zu setzen, allen hauswirtschaftlichen Angelegenheiten gerüstet entgegen zu treten. Es gibt keine Seite des vielgestaltigen Hauswesens, welche hier nicht von erfahrenen Mitarbeiterinnen besprochen würde. Die sorgliche Hausfrau, welche den Ihrigen gern Abwechselung beim täglichen Mahle bieten möchte, findet Recepte zu neuen Gerichten, Abhandlungen über das Anrichten der Speisen, das Decken einer Tafel für festliche Gelegenheiten; die etwas verschwenderisch Angelegte lernt ein sparsameres Verfahren kennen und mit wenig Mitteln gut und schmackhaft kochen. Weiter führt die Wanderung in die Waschküche, den Trockenraum und die Plättstube, in den Keller und die Vorrathskammer hinaus in den Garten und auf den Geflügelhof. Auch das weite Gebiet der Handarbeiten wird besprochen, ob es sich um Herstellung von Gegenständen für den täglichen Gebrauch oder um feinere Sachen handle — überall wird sparsamer Ankauf, Verwendung des schon Vorhandenen gelehrt. Aber auch des Unterhaltenden bietet das beliebte Blatt die Fülle. Jede Nummer enthält belehrende preisgekrönte Erzählungen und Novellen, künstlerische Abbildungen, Gedichte, Preisräthsel sowie eine allerliebste Rubrik «Fürs kleine Volk». Kurzum nach allen Seiten hin zeigt sich «Fürs Haus» als eine praktische und gediegene Zeitschrift, die in keiner Familie fehlen sollte. Die von der Geschäftsstelle des Blattes seit Neujahr eingerichtete 14tägige stempelfreie Ausgabe für Oesterreich-Ungarn wird sicher auch bei uns neue Freundinnen und Freunde gewinnen, kostet ein Quartal des Blattes ja nur das bescheidene Opfer von 90 kr. Bestellungen nehmen alle Postämter und Buchhandlungen sowie die Geschäftsstelle von «Fürs Haus» zu Dresden an; letztere geben auf Wunsch auch gern eine Probenummer unentgeltlich ab. Stritars gesammelte Werke (Bambergs Verlag in Laibach) nähern sich rasch dem Abschlüsse. Bis nun sind 45 Heftchen zur Ausgabe gelangt. Die letzteren bringen allerlei Gespräche, die mitunter nur zu sehr mit lateinischen und anderen «Anführungen» gespickt sind. Es muss dies manchen Kreisen jedenfalls behagen. ZEjrlecLIg'te Xjelxrstellen. Krain. (Sieh die amtl. Ausschreibungen im heutigen Blatte.) Lehrstelle in Fliidnigg. (Sieh letzte Nummer.) Kärnten. Schulleiterstelle in St. Primus im Jaunthale, Gehalt 500 fl., Leitungszulage, Wohnung, Garten; beim k. k. Bezirksschulrathe in Völkermarkt bis 2. Juni. Steiermark. Schulbezirk Umgebung Graz : Dreiclassige Schule in Waltendorf, Lehrstelle, Gehalt 600 fl.; beim Ortsschulrathe bis 10. Juni. — Schulbezirk Kindberg: Lehrerstelle in Wartberg, prov. 70°/o von 700 fl.; bis Ende Mai. — Schulbezirk Leoben: Schulleiterstelle an der einclassigen Schule in Voitsberg, Gehalt 600 fl., Wohnung; bis 20. Juni. — Schulbezirk Murau: Einclassige Schule in Turrach, Lehrerstelle, Gehalt 600 fl.; bis Ende Mai..— Schulbezirk Windisch-Feistritz: Lehrerstelle in St. Martin am Bacher, Gehalt 550 fl., Wohnung, und Unterlehrerstelle in Kerschbach, Gehalt 300 fl., Wohnung; bis Ende Mai. — Weitere Unterlehrersteilen in Gleinstütten (330 fl.; bis 15. Juni), Radmer (420 fl., Wohnung; bis 10. Juni) und Penzendorf (330 fl.; bis Ende Mai). — Oberlehrerstellen in Eibis-Wald und Langenwang: bis 26. Juni. T>anlicsag,-ixrig-eii. Herr Professor Wilhelm Linhart übermittelte der hiesigen Volksschule für den neu angelegten Volksschulgarten unentgeltlich 100 Stück Apfelwildlinge, 100 Stück Birnenwildlinge, 4 Stück Mutterbäume und Sämereien. Der Gefertigte erfüllt hiermit eine angenehme Pflicht, dem Herrn Prof. Willi. Linhart öffentlich den verbindlichsten Dank auszusprechen. Schulleitung Ri eg, am 3. Mai 1888. Jak. Ostermann, Lehrer. Das löbliche Comite des krainischen Schulpfennigs spendete unserer Volksschule nachstehende Lernmittel: 2 Dutzend Schiefertafeln, 8 Dutzend Griffel, 3 Dutzend Bleistifte, 1 Gros Federhalter, 2 Gros Stahlfedern, 50 Stück Zeichenhefte, 50 Stück Dictandotheken, 50 Stück Lateintheken und 150 Stück Currenttheken. Die Unterzeichneten beehren sich, diesem wohlthätigen Cornitž für diese grossmüthige Spende im Namen der armen Schuljugend den besten Dank auszusprechen. Ortsschulrath und Schulleitung Ri eg, am 2. Mai 1888. Josef Samide, Obmann. Jak. Ostermann, Schulleiter. Das löbl. Comite des krain. Schulpfennigs spendete unserer Schule folgende Lernmittel, als: 1 Gros Stahlfedern, 78 Federhalter, 50 Zeichenhefte, 100 Current-Schreibhefte, 100 Rechenhefte, 100 Dictando-Schreibhefte und 4 Dutzend Bleistifte. Dem genannten Comite sei hiemit im Namen der betheilten dürftigen Schuljugend der wärmste Dank ausgesprochen. Ortsschulrath und Schulleitung Pöllandl bei Töplitz, am 1. Mai 1888. Joh. Petschauer, Obmann. Job. Jaklitsch, Schulleiter. Das löbliche Comite des krainischen Schulpfennigs hat unserer Schule durch unentgeltliche üeber-sendung von 16 Tafeln der Wilke’schen Anschauungsbilder sammt Text eine recht angenehme Ueber-raschung bereitet. Der Gefertigte spricht dem schulfreundlichen Comite seinen verbindlichsten Dank aus. Volksschulleitung Tržišče, am 10. Mai 1888. Wilh. Gebauer. Amtliche Lehrstellen-Ausschreibungen. Vom k. k. Bezirksschulrathe Loitsch werden zur definitiven, eventuell provisorischen Besetzung ausgeschrieben: 1. ) An der zweiclassigen, zu einer dreiclassigen zu erweiternden Volksschule zu Oberloitscli die zweite Lehrstelle mit dem Jahresgehalte von 400 fl. und dem Genüsse einer Naturalwohnung; 2. ) die Lehrerinnenstelle an der gleichen Anstalt mit dem Jahresgehalte von 400 fl. und dem Genüsse einer Naturalwohnung. Bewerber und Bewerberinnen um diese Posten wollen ihre gehörig belegten Gesuche im vorgeschriebenen Wege, u. zw. um die Lehrerstelle bis Ende Juli, die Lehrerinnenstelle bis Ende Mai hieramts einbringen. Lehrer, welche den landwirtschaftlichen Lehrcurs in Grm oder Slap absolviert haben oder sich verpflichten, solchen in den Ferien zu absolvieren, werden bei der Besetzung der Lehrerstelle bevorzugt. K. k. Bezirksschulrat!! Loitsch am 10. Mai 1888. Mit Beginn des Schuljahres 1888/89 kommt die dritte, eventuell die vierte Lehrstelle mit dem Jahresgehalte von 500 fl., beziehungsweise 450 fl., an der vierclassigen Volksschule in Gurkfeld zur Besetzung. Bewerber haben ihre belegten Gesuche im vorgeschriebenen Wege bis 10. Juni 1. J. hieramts zu überreichen. K. k. Bezirksschulrat!! Gurkfeld am 7. Mai 1888. Richtigstellung. Durch die wörtliche Wiedergabe unserer auf Seite 122 (Todesfall) vorkommenden Mittheilung seitens eines auswärtigen Blattes sind wir auf einen Druckfehler aufmerksam geworden, den die Leser gütigst beseitigen wollen. Es hat nämlich in der ersten Zeile dieser Mittheilung (6. Zeile v. unten) statt «eine ihrer hervorragendsten» richtig zu heissen: «eine seiner hervorragendsten» u. s. w. Verlegt und herausgegeben vom «Krain. Lehrerverein». — Druck von Kleinmayr & Bamberg, Laibach.