Nro. XXXIX. Laibacher Zeitung. HM. MM. «^M^ ßt^ den 2?.Scptcmd, "^F? «-W^ Venedig. "»^5ir haben wieder Nachrichten von den Opcrazionen unsrer Eskadre unter den Befehlen des Ritter Emo Malten. Sie hat neuerdings die Stadt S'lsa bombardiert; Unsere !vo'.ubardicrboote warftn 3 Nachte hindurch 420 Bomben in den Plad, wodurch 1 so Häuser in Asche gelegt wurden. Ein so glüklichcr Erfolg ^acht der Nation um so mehr Ehre/ ^a von obgedachten Bomben 2s8 in ^e feindliche Stadt fielen und nicht Zchr als 58 in der Luft plazten; die 6e,nde thaten 6oo Kanonenschuß, welche aber keine'weitere Wirkung W^ unsere Schiffe thaten, alAdaß 2 '>?"ldaten auf dem Bombardierboot,' ^!k Zcrsiöhrerin verwundet wurden. ^ In einem deutschen Blatte wird ^Vorfall cr'.ehlt, daß ein westin-^'M)csSchif, dessen Ladung in Rum fanden, in Braiw gerathen und! , ^mzltch verbrannt sei, und in cincrü h^ten Entfernung vom Brand stten ^ olsthe durch den Rum lganz bc-^ trunken, auf derObcrfiachc desWas-fers der Themse heraufgekommen; > vermuthlich blicbs in der Feder, daß dieselbe sodann auch durch die über dem Wajscr dahcrrollcndc brennende Rumsiuthcn sogleich gebraten wor-> den seinen. — Entweder recht, ödet garnicht--------! In das gleiche Fach gehöret auch die Mianzemcuerung der schweizer mit der Republik Venedig!, daß sie sich dadurch anheischig machen, derselben 4UOOO Mann zu stcllen, und sogar bis nach Istria zu marschieren, welches übrigens um so leichter würde geschehen könnm, da dicse^n dem tricstischcn Meerbusen gelegene In-sul, vermittelst zweier -Zugbrüken mit dem vesten Lande vereinigt ist. Brüssel. Das hier in Garnison liegende Regiment B end er und Bataillon v. Murai haben Befehl cmpfangM/ sich bereil zu halten/ Zeczcn Antwerpen zu marschieren. Rachen. ! Hier sind österreichische Kommis-' färs angekommen, um Haber Magazine in verschieocnen Klöstern anzule» gen, die sie deshalb visiert haben. Paris vom 29. August. Es werden immer mcbr Personen nach der Bastille geführt. Wirklich sitzen gegen.väniZ schon n Gefangene daselbst, worunter dem auchSe. Exzell. der Hr. Graf von Kaillostro beinebst Dero theuern Gemahlin sich seit 3 Tagcn befinoen; Ja, wis noch mehr , selbst der Hofjuwelicr Hr. Böhmer ist dem Vernehmen nach in dies schrekliche Gefängniß gebracht worden, welches was ganz neues, dcn Schuldner und den Gläubiger in dem nämlichen Gefängnisse zu sehen. Allem Anschein nach verwirrt sich die Sache so sehr, daß nian die Gegenwart aller dieser Personen nöthig glaubt, um sie auszuwi« keln. Madame la Mothe soil, ob sie gleich sehr unverschämt, doch so viel bekannt hade^, daß dadurch dicVer-haftnehmunq so vieler Personen cr-foderlich würde. Sie behauptete anfangs, keine falsche Unterschrift gemacht zu haben, als sie unter ihren Brief Marie Amoinett'.' gesezt, weil dies ihre gewöhnliche Unterschrift sei und es nickt ihre Schuld wäre, wen man solcke gemischraucht, und der Juwelier solche für die Unterschrift der Königin genommen hätte. Mit Holland wird die Sache in kurzem ihren Ausgang nehmen, da nach forthin überemstimenden N^ richten aus dem Haag und aus Wlen deriste dies dcn Generalstaaten ;uni perempt. Termin gesetzt ist. Kric^ -önnen die Holländer, wenn sie auch 100600 Mann auf den Beinen hät^ ten, bei der gegenwärtigen Lage ihrer ^häuslichen Angelegenheiten , nicht wählen, besonders seitdem gegen den Erdsiatthalter erhobenen Streit da ,man ihm, als Gcneralkapitain, nicht !mehr erlauben will, Patente o'ocr ,Marschordres für die Truppen ohne Vorwissen der Staaten und Sta>)/ te, wohin sie marschieren sollen, aus< 'zufertigen, welches bei wirklich.aus-brechendem Kriege, den Operazionett der holländischen Armee keine sonder liche Schnelligkeit geben würoe. )lus Franken vom 9. Scpt. Das Brentanische Korps gehet'N 3 Kolonnen nach den Niederlanden) lDavon besteht die ne aus 616 M^n 'und 7)0 Pferden 4Vorspa:mwaaeli» Die 2teaus 129,^ Mann, 14; P<^. ^ den 4 Vorspannwägen. D^- ^ ^ aus 1484 Mai:n, 97 Pf. 4 ^"^' ! In allen 3399 Mann, 97a Pn starkes Erdbeben verspürt worden, in Biala h.u man es am ^'rkjlcn empfunden, wo 2 Häuser davon eingefallen sind, und sich das Wasser in dem Alusse verlokren. In Mß jst auf dem Schlosse ein Kaffeeservice vom Tische gefallen, ^n Sorau hat die Gloke auf dem ^atd'sthurm durch den erhaltenen Schwung von selbst angeschlagen, ^en Hirten auf dem Felde ist es ^orgekommen, als wenn sie ein starkes Getöse unter sich hörten, und die ^rde unter ihnen bebte. Die Ein- wolmeVViefes Striches sind dadurch in das größte Schicken gesezt wor^ dcn. Man glaubt, daß dics Folgen von einem weit stärkern Erdbe-bcn in Ungarn sein müssen. Aus Franken vom 6. Sept. Der an das kais. Marschkommissariat zu Frankfurt le;tscdachtcrmas« sen eingelangte Befehl, für dieweil tcrs nach dcn Niederlanden bestimm« tcn kais. Truppen dic Marschroute ui reguliren, bestättiZct sich nach um s>> mehr, da von dcs Hrn. Gcucral-kapitailw der österr. Niederlande, Herzogs vonCachscn-Tcschcn K.H. auch bei dcm k. k. Obcrkricgskom-missair Hrr. von Ettenau eine Stafette angelangt, und von diesem an die holeKreisvcrsammlungzuNürn-bcrg befördert worden, nach welcher es die Umstände erfordern, daß das 'u Linz daltc mackcndc brentanoische Freikorps an Infanterie und Kava-leric seinen Marsch fortsetze- slm s. trafen dcs Hrn. Grafen von Traut-'mannsdorf Exlcll. und Hr. von Et-tc^iau selbst in Nürnberg ein, um dle durchBaiern schon gcmackteMarsch-route weiter durch Franken schlcumH zu reguliren. . Verschiedene Neuigkeiten. lllbcr'Korft: schallt cs aus Mo-rea nacb Iwlien, die ottowannische Pforte habe den Prozess gegen Rußland mit der Erckuzion angefangen, und alle im Havcn von Konstantinopel liegende rußische Schiffe in 'Beschlag genommen und daraus Durch einen nach Petersburg abge^ schikten Geftndtcn die Zurükgabc der Krimm verlangt, oder aber im Weigerungsfall den Krieg aufkündigt. Fu Infpruk ist abermals ein Kon-rier mit dem Befehl angekommen, daß das Warasdincr Korps / we!-ches noch daselbst liegt, sich dcrgc-stalt marschfertig halten soll, daß es auf den ersten Wink marschieren könne. Aus Wien. Vor etlichen Tagen mußte ein schlefischerIude 3 Tage auf der Schandbühne stehen, weil ci falsche Perlen für gute verbandet! hatte.^ Daß verdrüßlichste für ihn war/'daß er auch am Sabbat ste< hen mußte, wogegen er all rlei Pr -testazionen machte, welche nicht gehöre wurden. Nun muß er au gewisse Jahre Strassen kchren. ' ! Sonst lautet das Sprüchwort:' Wem's Gott giebt, dem gicbt ers^ im Schlaf. Eine Wäscherin hat hier das Gegentheil erfahren. Sie wollte ihre Wasche nach Hause tra-«yen, und auf cmer Brüke stzt sie ihre Butte nieder, und will etwas-ausrasten, schlaft abcr darüber ein. Das muß ein andercöMoib bemerkt haben, welche Mist trug. Diese verwechselt geschwind die Butten,' Nägt dieWasche davon, und hinter-^ llaßt-dem lvieder nufgewachttn Melde zu ihren Schreken den Mist, und seht sie in einen Schaden von beinah e ic>Q fi. Ln Beifein der versammelten Bürgen ,'chaft auf dem hiesigen Rathhause oen Eid öffentlich ablegte, und förn^ lich mit aller Feierlichkeit installitt wurde, wo sodann den 1. Okt. der samtliche neue Magistrat seine Llmts^ Handlung anfangen wird. Mitwoch als den 28. Sept. Vormittags wurden an der HauptzM'g-istadt Laibach folgende auslandische Waaren durch das Feuer vertilget: Neapol. Scidenstrümpfe und Tüchl. ^Bavcllastrümps Scidenbänder« Tuch. Kronrasch. Karolc. Spe-nadln. Kotjdirte gcnuescr Früchtcn. jBiklinge. — In den LaibaMlß wurde Cipro - und Malvasiewem ausgegvssm. Eine Wagenkrippe mit falschen Boden wurde zerschlagen. Gedruckt in der Kleinmayrischen I-Oe. Gubernal - und landOaftl. Buchdruckerei, im Gerfonisthen Hause N. ic>. in der Kapu« zinerZasse/ wo die Zeitung alie. 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