Beilage zur Laibacher Zeitung. ^U 36. Sechster Jahrgang. 6. September^86^. Edelweiß. Aoch auf Felsen, nah' beim Eis, Nahe bei dem Licht der Sterne Bliih'st du holdes Edelweiß, Allen andern Blumen ferne, Fern von aller Friihlingölnst Einsam an der Fclscnbrnsl. Wo mir Vlitz und Donner wohnt, Und nur scheue Gemsen lauschen, Adler und Lawine thront, Wilde Wasscrstnrzc rauschen, Tod und Schrecken dich nmdräu'n, Vlilh'st dn wonniglich und rein. In der Sonne letztem Gliih'n, Eine letzte Lcuensschwina.c, Fand ich dich am Abgrund bliih'u; Nur dem schönen Schmetterlinge, Dem Apollo winkst du M, Schwester Luna, bleiche du. So steht wohl in edlem Schmerz, Eiusam, nah' dem Himmel droben, Einsam, stolz daö Mcnschcnherz, Daö ein Loos Uon Glan; nmwobcn Hingab als der Freiheit Preis, Wie dn bliihest, Edelweiß. Das Dild der Schwester. Novelle. (Fortsetzung.) l «'^'er andere Brief war welliger leidenschaftlich. In dem- ' selben knnen unter Andcreln auch folgende Sätze vor: „ .... (3s geht mit mir unaufhaltsam zu Ende; ich fühle cZ deutlich, aber ich bin gar müde und sehne mich j nach Ruhe. Ja. wäre mein armes Kind nicht, ich könnte ! der Erlösung entgegen jubeln, der Gedanke a>, den Jungen aber macht mir das Sterben schwer. (5r muß nun allein hinaus in's Leben, und es ist ein beschwerlicher Weg, wenn Man keinen Freund, keine Hilfe zur Seite hat, wenn man > »ichts auf die Neise mitnimmt, als den Segcu der sterbenden Mutter. Doch es ist ein gar guter und kluger Knabe i Und Gott wird ihm vergelten, was er seiner armen Mutter Gotes und Liebes gelbau. Ich kann schon seit Langem ! »ichts mehr verdienen, ich habe aber doch nie gehungert; ''»ein Sohn hat mich erhalten und er war stets recht stolz i hierauf. Er ist zwar noch jung, er malt aber bcreiis hübsche ,^ Kleinigkeiten; schon am frühen Morgen ist er auf lind macht ^ emsig, was ihm die Händler aufgetragen — die können ihn schon gauz gut brauchen. Ach, wie strahlen seine lieben Äugen vor Lust und Glück, wein» er mir seinen Verdienst Stück um Stück vorzählen kann. O, mein Gott? Wie süß war mir das Brot, das mein Sohn gekauft und dachte ich mir dabei, der Vater sehe liebend auf seine Hinterbliebenen herab, so ging mir das Herz weit auf iin demüthigen Ge» ! fühle meineö bescheidenen und doch so großen Glückes. Das ^ ist nun freilich vorüber; je näher die Sterbestunde rückt, I um so größer wild mein Bangen um mein Kind «nd manch-! mal deüke ich mit namenloser Angst an den Augenblick, in welchem mein armer verlassener Sohn an dem Grabe seiner Mutter stehen wird. Doch er ist bereits jitzt Mann und ! Gott wird ihn gnädig schütten. Wohl hat er einen reichen ^ Oheim, der würde ihn gewiß gütig aufnehmen und ihin ^ freundlich beispringcn, das darf aber »icht sein! Sage nicht, ,^ Valentin, das sei mein alter Eigensinn; es darf nun einmal ^ nicht sein. Es ist eine Ehrenreltung, die er seinem armen ! Vater schuldet. Der mußte zu Grunde gehen, weil Du an i ihm zweifeltest und ihn geringschätztest. Der Sohn muß den ! Vater wiedcr zu Ghicn bringen, er muß Dir beweisen, daß ! Fleiß und Talent stch selber ihre Bahn brechen und daß Du ! Unrecht hattest, als Du vorschnell den Stab über seinen Vater gebrochen! Dann war freilich alles Streben vergebens! i — Vs geschieht aber auch Dir zu Liebe, Valentin! Ich ! habe Dir ja in meiner großen Bitterkeit manchmal weher ^ gethan, als Du's verdientest und Du sollst mir nun das /Alles so von Herzen vergeben, wie auch ich Dir vergeben habe. Eben deßhalb aber, wcil ich's gut mit Dir meine, j kann ich Dir jetzt mein Kind nicht senden. Ihr kämet ! nimmer ins Reine miteinander. Wohlthaten kaun er von Dir nicht aüncbü-en, das mußt Du selber einsehen; und Du könntest wieder seinen Dank nicht annehmen; trotz aller Güte kannll Dn ihm Vater und Mutter nicht wiedergeben, ^ sciüc grölte Danlbarkeit wäre daher Dir siets der ärgste Vorwurf. So nn>ßt Du dcun Geduld haben, bis er groß gcwoidcn. Wird er ein ganzer Mann und ein echter Künstler, wie ,'H's zu Gott hoffe, so gibts wohl noch für euch Beide eiuc frohe Stunde. Noch kennt cr Deinen Namen nicht, und weiß nur wenig von der Vergangenheit; dann wird er aber Alles wissen und dann wird cr auch kommen, denn er hat cii, cdlcs Herz. Reicht er Dir die Hand hln, so nimm sie freudig, Valentin! Dann reichen Vater lind Mutter Dir durch ihn aus dem Jenseits die Hand, und dann sei's auch fortan, als wäre nie etwas Vöses zwischen uns gewesen! Kommt er aber nicht, dann ist's freilich böse; dann ist er an den Menschen zu Grunde gegangen, wie sein Vater. Ich kann ihn nicht retten, ich bin's meinem zu Tode ge- ^ kränkten Manne schuldig. Ich kann aber auch dann Dir j nicht helfen, wenn Dir der Stachel durch's ganze Lcben'im Herzen sitzt. Ich mußte Dir das Alles sagen, denn Dn sollN wissen, daß ich ohne Groll gestorben bin und daß ich nicht anders handeln konnte. Trag's dann demüthig wie die unabänderliche Folge eines Unrechtes. Möge dann ^ Gott Dich stärken und Dein braves treues Weib Dich ^, trösten!" Von allen Briefen las Valentin diesen am liebsten. > Der erstere schnitt ihm zu schmerzlich in's Herz. Waren auch die Vorwürfe zum guten Theile begründet, so war er doch zu bitter, um ganz gerecht zu sein. Aus dem Anderen aber sprach eine weiche, versöhnliche Stimmung und die paßte ! so gut zu seiner eigenen. Er sparte auch durch lange Zeit weder Mühe noch Geld, um seiner Schwester und ihrem Kinde auf die Spur zu kommen. Er gab endlich die vergeblichen Versuche auf, er dachte aber oft und innig an den ! Jungen und sah mit Bangen und Sehnsucht seinem Erscheinen entgegen. Diese beiden Briefe waren auch die geheime Ursache, die ihn in seinen Gesprächen mit Emanucl stcts aufs Künstler« leben führte. Eincötheils konnte er es nicht oft genug sich und Anderen wiederholen, daß man doch Niemand seinen Beruf an der Stirne ablesen könne; anderseits that er seinem Herzen gar wohl, wenn Emanucl versicherte: wer die rechte Lust zur Sache und frohen Muth habe, dem brauche um das tägliche Brot nicht zu bangen; das finde sich d.nni von selbst und überreich. War es doch des Alten größter Kummer, daß sein Ncsse vielleicht in Noth und Elcnd verkümmere, während ein gastliches Haus und liebreiche Herzen ihm zu jeder Stunde offen standen. Der zweite Vrief stimmte dießmal Valentin noch viel weicher als gewöhnlich. Znm ersten Male nahm sein Neffe eine bestimmte Gestalt vor seinem geistigen Auge an. Er mochte wohl in Emanuels Alter stehen; vielleicht besaß er auch jene herzgewinnenden Eigenschaften, die ihm selbst an Emanuel so wohl gefallen hatten; vielleicht sah er ihm auch äußerlich ähnlich; vielleicht liebte auch er und wurde wieder geliebt, und wollte ehrlich und männlich um sein Maocheu werben; vielleicht stellte sich aber auch ihm ein V.ttcr grollend gegenüber, geneigt, sein Glück in Trümmer zu schlagen. Es überfiel Valentin wie Aügst; er begriff nun plötzlich, ' was die Müllerin gemeint, als sie von einer rechten Süh- , «ung gesprochen; er sah Emanucls Vewerbuug in cinem ! anderen Lichte; er sah in ihm nicht mehr den frechen Eindringling, der ihm in seinen alten Tagen höhnend sein einziges Kind nehmen wollte, wie ihm cin anderer cinst seine ! Schwester genommen, vielmehr dünkte ihm, als müsse ! ! Emanuels Glück große Ruhe über ihn selbst bringen, fördeie ^ er es nur gleichsam seinem Neffen und dessen Eltern zu lieb, gleichsam in der Absicht, daß aller Lohn hicsür diesem in irgend einer Weise zu Gute komme. Die unklare Idee wurde allmählig zum lebhaften Wunsche, endlich zum festen Vorsätze und ehe er die blaue Stube verließ, warf er einen langen Blick auf das Vild, als erwarte er zuversichtlich, es werde ihm nun versöhnt und befriedigt zulächeln. AIs er in die große Stube zurückkehrte, lag feierliche Ruhe iu seinen Zügen. „Alte!" sprach cr zur Müllerin, „Du hattest Necht, wie immer. Wir wollen die jungen Leute so glücklich machen, als wir's können. Mich aber ^soll's doppelt ruhig machen; ich will mich nicht trotzig da, gegen auflehnen, ich will's als eine gütige Fügung betrach. tcn, wenn ich einem Genossen meines armen Neffen thun kann, was ich diesem selbst nicht zu thun vermochte. Gott segne Dich für Deinen guten Gedanken, meine treue Alte! Der alte Müller hatte seit langer Zeit keine so gute Nacht gehabt, und als er am nächsten Tage in die frische, erquickende Morgenluft trat, wurde ihm gar wohl u::,'s Hcrz. Die nächste Stunde "sollte Glück und Freude über ihn und die Ludwigsmühlö bringen, und cr fühlte bereits jctzt den Frieden, der fortan seine Tage begleiten sollte. Er lächelte anch Jakob recht freundlich zu, als dieser an ihn herankam. Jakob sah aber an diesem Morgen noch viel hämischer drein als gewöhnlich. „Valentin", sagte er, „behüt Dich Gott! Ich gehe". Der Müller reichte ihm stillschweigend die Hand; schon seit langer Zeit wurde Iatob nicht mehr gefragt, warum er gebe, oder wann er wieder komme. Der Müller hoi'chle erst hoch auf, alö Jakob hinzusetzte: „Ja, ich komme aber nimmer wieder. Es gibt weder Zucht noch Sitte auf dcr Lndwigsmilhle!" fuhr er gleichsam erklärend fort. Jakob wußte sehr wohl, daß dieß die empfindlichste Seite Valentins war. Als seine Schwester die Mühle heimlich verlassen hatte, war unter all den Gründen, welche ihn damals niederdrückten, tiefe Beschämung nicht der letzte. Es war ihm, als sei durch diesen Schritt die alte Mühle und der fleckenlose Name der Ludwige entehrt worden und seither wachte er mit ängstlicher Strenge über die tadellose Ehrbarkeit seines Hauses. Er ging auch dießmal bei Jakobs Worten gewaltig in die Höhe, doch dieser ließ sich nicht irre machen. „Laß eö gut sein", sagte er, „es ist nun doch einmal nicht anders. Du brauchst es aber nicht mich entgelten zu lassen. Halt' Dich an Jene, die's angeht!" Und nnn erzählte cr. Er sagte, er hätte nicht schlafen können. Er hätte eigentlich sagen sollen, er habe nicht schlafen wollen; bei der großen Anfregung, die gestcrn , Abends in den Mienen Aller zu lesen war, sei's ihm gc< ! ncscn, als inüfsc cs noch in dieser Nacht waS Wichtiges cuf dcr Mühle gcben, und er sei dann herumgestrichen, so lange noch irgendwo cin Licht gcbra.nnt. Das sagte er abcr nicht, cr crzählle nur: kurz, nachdem dcr Alte die blaue Stube verlassen, scicn Kathrein, die Licbliugkmagd dcr Müllerin, und Emanucl in dieselbe geschlichen; sie scic" geraume Weile dageblieben und als sie zurückgekehrt waren, habe Emanuel Kathrciu klingendes Geld in die Hand gezählt, ihr noch vielmehr versprochen, sie dann in die Wangen ge« > kneipt l>nd ihr dann unverbrüchliches Schweigen aufgeboten. Alles das war vollkommen wahr; nur war es lange nicht so arg gemeint, als der Müller glaubt. Als Emnnucl eines Tages an der blauen Stube vorübcrkam, hatte die Thüre augelweit offen gestanden. Er hatte einen Vlick auf das Vild im Hintergründe geworfen,: cr konnte es nicht ganz deutlich ausnchiuen und doch trieb's ihm alles Vlut ins Gesicht. Der Müller stand in der Thüre; cr süh Emanucls l dieser Velufiiguug schweükie uud erhob sein 3ahnlci!!, als cr da? Ziel erreicht, und stcckte, nachdem cr "!it sciucu Milbcwcrbcru wieder am Pla^ der Ausfahrt an-» gekommen, dasselbe auf sein Schiff, und so verfuhr man nach der Reihe. Di>: sich daraus ergebenen Preis-rerber machten nuu noch eine Fahrt unter stck, um zu entscheiden, weiu das 1. Vest ü 7 si., das 2. tt 2 st. und daö 3. ä 1 st. zu Theil weiden solle, und zogen dann unter linkischer Mnük mit ihrem König, den ein Lorberkranz schmückte, bis in die Nä'be der Laudesolnigkeit und des hohen Adels, uon denen sie reichlich beschenkt wurden. Alands geschah die Beleuchtung und ei» Vall am Land« hause für den Adel. Am Stadlhausc Serenade und Vall, dann absonderlich das hiesige akademische Kollegium mit Aus-zierung des Vo>Hofes, ein musikalisches Konzert mit mehr Chören vorgestellt". „Den 13. Juni 1718 ist HerrVerthold v. Höffer am hitzi.g Fieber sanft in dem Herrn cndtschlafen, seines Alters im öl. Jahr, mit grossem Laydt aller hoch und niedern StaudtZ Peissoncn der Stadt und des ganz Landts wegen seiner sonderlich raren und grossen ljlinlil«!. Er war einer rechtschaftcn Statur, Schön und wohl gestaltet. Eines aus-bündig großen Verstands, frcyndlich in conv0i'«jr<'n, höflich und holtsclig in rcd, dahero er alle Gemüther an sich ge« zogen und von allen ankoml'enden k'ni'^Ijl'i'l'll besucht worden, von hohen Adel in grosser cslim gehalten. Er war eil« sonderlicher Liebhader der Musik, daher Er die ^cnli. I'jiil. Hui', angestellt und mithin manüigfallig mit den Selben die Stadt erlustigt". Welchergestalt die Konzerte jener Zeit waren, ist leider nicht zu beschreiben, da darüber nirgends erwähnt wird. Allein in Rücksicht des italienischen Ursprungs der Gesellschaft, des italienischen Charakters selbst in der Art der Festlichkeiten (li<>ßiUlL») und endlich der damals überall praooiuinirenden italienischen Musik kann man wohl mil Sicherheit annehmen, daß in denselben italienische Musik betrieben und gepflegt wurde. Wie lange nm, diese Gesellschaft geblüht, läßt sich nicht erweisen, da hierüber ni'.gends eine Nachricht volfindig ist. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die ^cli<1«min ^lülo-klii-mc)-nioollim zu Ende des 18. Jahrhunderts in Verfall gerietb. Denn die Akten aus dem Jahre l7!14 sprechen von der zweiten Entstehung, von der Gründung der philharmonischen Gesellschaft und von den Stiftern und Gründern derselben, daß sie aber wieder den Namen philharmonische Gesellschaft angenommen, läßt wohl vermuthen, daß sie sich aus den Nesten der dahinsiechenden alten Gesellschaft relonstituirt haben mag. Die philharmonische Gesellschaft hat ihre zweite Ent-stebuug im Jahre 1794 vorzüglich dem Herrn Karl Moos, Vürger und Nauchfangkehrer und dem Mcd. Dr. Kogl zu verdanken. Ersterer zeigte bei verschiedenen Gelegenheiten seine Talente und spielte unter anderem das Violoncello als Dilettant meisterhaft. Herr Dr. Kogl ward mit Herr:'. Moos sehr bald bekannt, bewunderte sein gutes Spiel und gab hierauf dem Herrn Iellcmizky Nachricht hievon. Veide diese äußerten den Wunsch, mit Herrn Moos gemcinschaft« ! liche Sache zu machen und unter sich, mit Vcizichung des Herrn Flikschuh, ein gesellschaftliches Quartett zu bilden, ein Wunsch, der sehr bald znr Neisc überging. Mit den besten Werken von Pleyrl wurde der Anfang gemacht, daim wurden aucl) jene von Haydn, Mozart und einigen andern, damals neueren Komponisten zur Haud genommen und so ! lang mit selben fortgefahren, bis der Vortrag eines Stückes dem Urtheile der gel^eneu Kenner ganz entsprach. ^ VaudirektionZkassier Iellcmitzky spielte die 1. Violine; Kassaoffizier Fllkschuh die z,reile; Mcd. Dr. Kogl die Bratsche; , Bürger Moos das Cello. Nach Verlauf einiger Monate brachten es diese 4 Dilettanten in ihren musikalischen Uebungen endlich so weit, düß sie selbst von Kennern belobt und von Musikfreunden l bewundert wurden. . « Durch dieses schmeichelhafte sichere Bewußtsein begeistert, kamen sie dahin nbercin, einige bekannte Kenner und Musikfreunde als Zuhörer uud Mitglieder in ihre Gesell« schaft zu ziehen. ! Herr Dr. Kogl übernahm die Ausführung dieses Vor» > Habens liud entwarf ciue Einladung folgenden Inhalts: ! „Einige Tonkuustliebhaber haben nuter sich ein Quartett ! gebildet nud wünsche» zur Bclebuug ihres geselligen Ver- ! gungeus einige Toi^kunstkenner und Freunde als Zuhörer ! und Mitglieder in ihre Gesellschaft aufzunehmen. Wöchentlich wird eine musikalische Uebung in Quartetten gegeben - und jedes eintretende Mitglied erlegt zur Kasse monatlich 1 fi. zur Bestreitung der Kurrentauölagen. Der Unterzeich. ! nete gibt sich nun die Ehre, jeden Kenner und Liebhaber ! der reinen Tonkunst zum Veitritte freundlich einzuladen. ! Laibach am 28. Oktober 1794. ! Kogl m. p." > Diese Einladung rollirte durch 3 Tage, uud kam unler« i dessen nur den bekanntesten Tonkunssfreuuden zu Gesicht, j Die zuerst ausgewählten und zur Gesellschaft beigetretcuen waren: Die Herren Franz Jak. Domian, Handelsmann; Dominik Fuga, Bürger; Franz Gloria, Apotder; Andreas Hcrrleiu, f. k. Professor; Domiuik Iamnigg; Iohauu Äapt. ! Novaf, der spätere Norstaud; Josef Philipp, laudschaNl. ! Apotheker; Josef Pinhak, der Dommherr, der Tenor gc- ! sungen hat; Anton Podobnik; Jakob Samassa, Viuzeu< ! Samassa, Bürger; Josef Schrei, k. f. Kassaoffizicr; Josef Steinmetz, Pfarrer; Friedrich Wilhelm, Karl Wolf, Priester. 1794. 19 Mitglieder, die vier Regeneratoren eingerechnet, »raren also der Kern der Gesellschaft, 17 si. das Stammkapital derselbe«, wie die noch vorfindliche Nechuuug vom > Jahre 1794 bezeugt. ! 12. November. i Und so begaun die erste gesellschaftliche Akademie im Thomaun'schen Hause'), in der Franziskanergasse, den 12. November Abends um 6 Uhr. 3 fl. 45 kr. war die Auslage dieser ersten Akademie. > Und obschon Aufaugs die Absicht war. die musikali- ! scheu Uebungen auf blosse Quartette zu beschranken, so ^ glaubte man doch wenigstens diese erste gesellschaftliche Aka« demie mit einer llcinen Symphonie cröffucn zu sollen. Es geschah — gefiel — und die Wirkung n>ar, das: zu wahrer Velebuug der Gesellschaft auch die übrigen Akademien immer mit dem ganzen Orchester gegeben wurden. Es wurden schon Noten eingekauft; am 29. Dezember saufte die Gesellschaft „der sterbende Jesus von Nosetti", danu Quartette uud andere Sachen von Plcyel, Haydn, Gyrovetz, ein Quintett» von Beethoven, was uns einen Blick in die Richtung dieser Zeit erlaubt. — Noch »raren nicht zwei volle Monate dahin uud schon dachte die Gesellschaft au ihre wirkliche Koustituiruug, die durch anhaltenden Gemeinst»!! auch bald zu Staude kam. Sie wählte sich aus ihrer Versammlung ciuige Mitglieder, welche die Geschäfte zu besorgen, auf Orduuug zu wachen uud die Wesenheit de? Ganten unter dem Namen „Direktorium" zu leiten hätten. *) Heute das Herrn Plciwcisi gehörige Haus in dcr Studcntm-gassc Nr. 209, denn im Schulgcbändc waren damnls die Frau-zistauer, die Sluocutnignsse hicß damals Frauziskaucrgasse. 1794. 1K. Dezember. Die erste Wahl des Direktoriums geschah durch Mehrheit der Stimmen aller Mitglieder am 1ü. Dezember 1794, uud zwar- Direktor: Herr Karl Moos; Sub - Direktor: Franz Ser. Edler v. Audriolli; Ausschuß: Karl Veruard Kogl, Friedrich Wildelm, Ioh. Vapt. Novak, Josef Flik-schuh, Kasseoffi^ier; Sekretär: Anton Podobuig; Orchester-Direktor: Josef Iellcmitzky. Das erste uud wesentlichste Geschäft dieses Direktoriums war nun, Anfangs eiuige Ncgcln für dic Aufrechthaltung der Gesellschaft zu entwerfen uud festzusetzen. Dasselbe hielt daher öftere Zusammentritte und zwar innuer uuter dem Vorsitze des Direktors uud des Sub-Dircktors, mit Zu» ziebung der vier Ausschüßmanner, des Sekretärs und des Orchester'DircktorS. Jeder dieser Glieder eröffnete mündlich seine Meinung, worüber berathen wurde. Herr Sekretär Podobnig brachte das Vorgetragene ins Ncine, ordnete die Sätze nach ihren mannigfaltigen Zweigen bis zur Vereinbarung des Ganzen und so entstanden die mit hoher Genehmigung in Druck ge< legten, von allen Mitgliedern angenommenen ersten Statuten. Diese führen den Titel: Statuten der musikalische!! Gesellschaft zu Laibach. Gedruckt bei Johann Friedrich Eger. Laibach 1796. Uuter dem Titel befindet sich eine Vignette: der Genius der Musik, in der linken die Lyra haltend, bekränzt die Göttin der Wissenschaft. Diese sitzt am Fuße eiues Obelisken, ein ' aufgeschlagenes Buch auf den Kuien halteud, neben ihr ein Globus. Zu Füßen des Genius der Kunst liegen mnükalische I»strume"te. Auf der Rückseite des Umschlages ist ein Motto von Klopfstock zu lesen: Welch' eine Macht schlicht schnell dic Leidenschaften cm? Welch' ciue. Macht kann sich dcr Stärke frcucn, Den Sturm der Seclc zu zerstreuen? O Harmonie! die Zauberkraft ist dciu! Auf der ersten Seite befindet sich abermals eine Vignette, einen Tempel darstellend, rechts die aufgebende Sonnes links Pegasus. (Fortsetzung folat.) Konferuirung der Velgcmälde. Werthvolle Qelgemälde leiden durch mannigfache Uebel-stäude allmahlig Schaden. Das belgische Miuisterium des Innern hat über die Vermeidung derselben eiuige eiufache praktische Vorschriften vcröffcullicht. Die Feuchtigkeit ist der größte Feind der Oelgemälde uud mau soll daher hiutcr der der Leinwand.immer ein leichtes Gitterwerk von Holz an-! bringen, zwischen dessen Spalten die Luft zirkuliren kann. ! Auch das direkte Souneulicht erweist sich sehr rasch uer-! derblich. Dadurch, daß man matte, geschlissene oder mit z weißer Farbe angestrichene Glasfcnster auweudet, kann man die schädlichen Einwnkuugen der Sonne abhalten. Brennende ! Lichter oder Lampen soll man uicht iu dic Nähe der Oelgemälde bringen. Die Spuren von fettigen Substanzen, ! welche der Verbrennung entgehen, setzen sich auf der Ober-! fläche der Gemälde an, verbinden sich mit dem aufliegenden z Staube uud bilden so rasch eine Schmutzkrustc. Ucbcrhaupt soll mau mittelfl eines weichen seidenen Tuches von Zeit zn Zeit allen Staub nud Feuchtigkeit von den Gemälden vorsichtig beseitige». Der allcrverwerflichstc Gebrauch besteht ! darin, die Gemälde, um ciu momentanes Hervortreten ihres , FatbenglanzcZ zu erzielen, mit Oel zn bestrcichcn, da dich ! schuell eindringt uud eiu rasches Nachdunkeln hervorbringt, I so daß zuletzt alle Unterschiede verschwiudcn. Druä uud Verlag von Ign. V. FNcinmayr t5 F. Vambcrg iu Lailach. — Verantwortlicher Nldaclcur I. v. Kleiumayr.