Beilage zur Kaibacher Zeitung. M^HR. ^' Siebenter Jahrgang. HO. October t^O3. Stromfahrt. Wir fahren den Fluß hinnntcr Im kleinen Ruderboot — Tic Soune sinkt, es glühen Dic Wolken purpurroth. Schneeweiß' Schwäne ziehen Mit hellen Strcifeu voran, Und scheinen an gold'ncn Bändern Zu führen nuscrn Kahn. Dic Nachtigall schlägt im Busche, Und durch dic laue Luft Vom Ufer weht herüber Jasmin- und Flicdcrdnft. Sic lauscht den Nudcrschlägcu, Sich lehnend über Bord, Was willst dn noch? — ich wollte Es ginge so immer fort — Bis zu den scligrn Inseln Weit dranßcn im Abcndmttr, Ao wir im cw'gen ^en;c Vern'äunucn dic Nicderlshr? Dic Vergeltung. Eiuc Gcschichtc aus dcui schweizerischen Noltolcbcu. (Schlnsi.) «^Vährcnd der junge Brütel die beiden Kinder heimgcleitete imd cmsig für die dringendsten Bedürfnisse der armen Familie besorgt war, hatte sich,über dem Hanpte des Menschenfreundes ein veroerbcnschwangcrcs Ungcwitter zusammengezogen. Eben war Alfred Brütel am nächsten Morgen mit seiner Mntter beschäftigt, einen großen Korb mit Kleidungsstücken und Lebcns-mitteln für die Tannzaftfemnarci und ihre Kinder zu packen, als der Gemeindeweibcl mit dem Befehle crfchien, der junge Herr habe ungesäumt vor dem Eonnnissär zu erscheinen. Die Mutter crschrack heftig und vermochte sich kaum noch auf den Merudcn Beinen aufrecht zu erhalten. Eine schreckliche Ahnung flog wie ein schwarzer Schatten über ihre bange Seele, und als sie endlich wieder eines Wortes mächtig wurde, da rangen sich endlich die jammervollsten Klagen los: „Ach Gott, ach Gott! Er wird nicht ruhen, bis er mich zur kinderlosen Witwe gemacht hat. Er fürchtet Dich und weis; wohl warum. Darum wird er Dich verderben, mein Sohn." Umsonst versuchte der liebevolle Sohn mit Gegengründcn die geängstigt Mutter zu beruhigen. Alle seine Mühe blieb ^ umsonst. Endlich mußte er sich gleichsam mit Gewalt losreißen. Beim Eonnnissär fand er den höhnisch lachenden Waldvogt, der ! seine Klage auf Widersetzlichkeit gegen amtliche Gewalt vorbrachte. Der jnnge Briitcl erzählte ganz der Wahrheit gemäß den gestrigen Vorgang im Walde und bekräftigte ohne Bedenken die Aussage mit seiner Unterschrift. ! In der ärmlichen Hütte der Tannzapfenmarei waren in- ! dessen mit den reichen Geschenken an Kleidern und Lebensmit-j teln ans dem Sonnenhof die Gefühle dankbarer Freude und ^ unverhoffter Rettung eingekehrt. Alfred Brütet hatte den Ge-! schenken einen Brief an den alten Doktor Schmuzikcr in Aarau ! beigelegt, den Ruodeli noch hente nach Aaran tragen sollte, ! um der Mutter dessen ärztliche Hilfe angedeihcn zu lassen. In ^ ein geschenktes Mäntelchen und feste Stiefeln gekleidet, trat : Ruodcli am Nachmittag den weiten Weg nach Aarau an. Der ! Doktor war nicht zn Hause, und Ruodcli mußte bis am ^ Adcnd warten. Da kam endlich der alte Doktor in eifrigem ^ Gespräche, mit einem andern Herrn die Stiege heraus. Der ^ Letztere erzählte: es seien so eben zwei Landjäger nach dem ; Sonnenhof verreist, die den jungen Brütel gefangen herein ! bringen follten wegen Widersetzlichkeit gegen amtliche Gewalt. ! Der alte Doktor, der ein guter Freund vom alten Herrn ! Brütet gewesen, jammerte und frug, ob denn kein Mittel ! wäre, daß man den gewiß unschuldigen Sohn von dem frem-! den Kriegsdienst erretten könnte. Der andere Herr entgegnete, > das einzige Mittel wäre, wenn man den jungen Mann ver-! borgen halten könnte, bis der Nckrntcntransport am 15. Hornung abgereist sei. Dem Ruodcli war kein Wort von dem Gespräche ^ entgangen, nnd er saß da wie auf Kohlen. In seinem Herzen stand der Entschluß fest, an die Rettung des geliebten ! Retters Leib uud Leben zu wagen. Wie er nun beim Doktor ! vorgelassen wurde, übergab er ihm des jungen Brütel's Brief l und erzählte dem erstaunten Herrn den gestrigen Vorgang im ' Walde. Ein Strahl der Freude zuckte über das edle Gesicht des Doktors, und er frug Nuodcli, ob er den juugen Brütel auch lieb habe. Mehr als mein eigen Leben, war Ruodeli's Antwort. Nun gut, so komm mit mir, sagte der Doktor und führte ihn in fein Studirzimmer. Hier schrieb er schnell einige Worte, faltete und siegelte das Papier und übergab es dem Knaben, mit dem Anftrage, so schnell wie möglich den Brief dem jungen Brütel zu bringen, wenn es ihm noch möglich sei, vor den beiden Landjägern denselben zu erreichen. Wäre dieses aber nicht mehr möglich, so solle cr den Brief zerreißen und reinem. Menschen ein Nörtchen davon sagen. Er werde Morgen kommen nnd der Mutter selbst Arznei mitbringen. Nnodeli flog davon, wie eins Kugel ans einem Rohr heraus. Schon war es Nacht, Schnee und Regen wirbelten ! -bei tosendem Nettstnrm wild durcheinander und erhöhten noch die Finsterniß. Aber Ruodeli, einzig mit der Rettung seines Wohlthäters beschäftigt, bemerkte Nichts von dem Kampfe ! der Elemente, obwohl bisweilen der Athem auszugehen drohte. Schon war er über Buchs hinaus, als er mit scharfem Ohre Pferdegetrappel und das Rollen eines Wägelchens daher kommen hörte. Er duckte sich seitwärts in den Straßengraben, und bald flog ein Fuhrwert an ihm vorüber. Trotz der Dunkelheit der Nacht vermochte das gute Auge des Knaben die Gewehre der Landjäger zu unterscheiden und zwischen ihnen den ! Gefangenen. Mit der Kraft der Liebe und der Verzwciflnng ! rannte Ruodeli hinter dem Nagen uach und warf, um besser fortzukommen, Stiefeln uno Mantel hinab in den Straßengraben. Bei der Schenke „zum vollen Kruge" an der Waldecke machte das Fuhrwerk Halt, um das Pferd zu fütteru. Der junge Vrütel weigerte sich, mit den Landjägern in die Stube z hineinzugehen. Tiefe zogen ihm daher die Stricke an Händen -und Füßen etwas fester an und gingen dann zum Glase Wein ! hinein in die Stube, während der Knecht das Pferd ausspannte > und in den Stall führte. ,Als Alles draußen stille geworden, da flog Nnodeli, der auf Händen und Füßen bis zum Wagen ^ herangekrochen war, nun mit Blitzesschnelle auf denselben, und ! mit zwei Schnitten waren Hände und Füße des Gefangenen ! frei. „Laßt den Mantel und macht's wie ich," flüsterte ! Ruodeli Alfred zu, hufchte wie ein Schatten wieder vom Wagen ! herab und kroch dann auf allen Vieren über den von den Lich- ! tern der Schenke erleuchteten Straßengraben hin. Brütet fast ! willenlos ihm nach. Von hier hatten sie bald den Wald er- ! reicht. Hier bat Ruodeli seinen Schützling, hinter einer breiten ! Tanne sich hinzustellen, eilte dann zurück und tauchte dann ^ plötzlich mit dem Karabiner eines Landjägers wieder aus dem ^ Straßengraben auf. Eiligst faßte er dann Alfred bei der Hand ! . und führte ihn durch die dichte Waldftnsterniß rasch anfwärts , zu einer ihm wohlbekannten verborgenen Höhle im Fuchsloch. ! Bei der Schenke war es indessen lebendig geworden. Die Land- z jäger hatten zu ihrem Schrecken die unbegreifliche Flucht des > Gefangenen bald geung entdeckt und eilten mit Lichtern nach ! allen Seiten hin, ihn wo möglich wieder einzufangen. Doch ! all ihr Sucheu war umsonst. Der Flüchtling war spurlos verschwunden. — In der Nacht hatte ein mit Koth ganz bedeckter Knabe auf dem Sonnenhof ein Zettelchen abgegeben, woranf ! von Alfred's Hand die Worte standen: Ich bin gerettet, bald ^ Näheres. In jubelndem Dankgefühl hob die Mutter ihre Hände ! zu Gott empor und eilte am nächsten Morgen früh hinüber in ! die Hütte an: Waldsamn, um sich mit Ruodeli's Mutter für ! Zusendung vun Lebensmitteln in's Einuerständniß zu setzen. ! Während das kleine Mareicli ihren Bruder als verunglückt be- i weinen mußte, wanderten gehcimnißvolle Lieferungen von Le- ^ bensmitteln und Kleidungsstücken in die Höhle des Fuchsloches ! hinein. Acht Tage blieben die Flüchtlinge hier unbelästigt im ! ! Versteck. Ruodcli vermittelte mit seltener Gewandtheit den Verkehr zwischen den beiden Müttern und Alfred. Endlich ' wurde ^ er doch von dem Lauerauge des Waldvogtes in dem Augenblick gesehen, als er spähend den Kopf ans dem Gebüsch her-ausstreckte. Es war am 14, Hornnng, am Vorabend des Abmarsches der Rekruten. Eiligst verfügte sich der Waldvogt zu dem Kommissär, welchen Alfred's Flucht in düstere Unruhe und Angst versetzt hatte. Er theilte ihm mit, daß er dem Flüchtling ans der Spur sei und sich anerbiete, denselben um 80Ü Gulden leböndig, um tausend aber — todt zu liefern, wenn er ihm dafür einen Schuldschein ausstellte. Das that der Kommissär ohne langes Bedenken, und in der künftigen Nacht wurde der Uederfall des Flüchtlings in der Höhle des Fuchsloches beschlossen. Aber Ruodeli hatte den Waldvogt ebenfalls bemerkt nnd erwartete daher den baldigen Ueberfall. Er beredete daher Alfred, er möge ihm den Wald entlang bis hinab in's Erlengebüsch an der Aare folgen und daselbst sich versteckt halten. Während der Zeit gehe Ruodeli wieder in die Höhle zurück und lasse sich daselbst fangen. Er werde dann über Alfred's Flucht befragt werden und die Verfolger nach dem Jura hinführen. Alfred dürfe dann ganz ruhig wieder in die Höhle zurückkehren und dort den Ansgang der Sache abwarten. Des Knaben kluger Plan wurde sogleich ausgeführt. Nach eingebrochener Nacht näherten sich wirklich deutlich vernehmbare Schritte der Höhle. Als diesefelben nahe genug gekommen, flüchtete Ruodeli mit raschem Sprung in's nahe Gebüsch. Da leuchtete ein greller Blitz. Eine Kugel pstff hart an Nuodeli'5 Kopf vorüber, nnd im ^gleichen Augenblicke ertönte ein klägliches Jammergeschrei. Sogleich eilten 2 Landjäger, die den Zugang der Höhle bewachten, mit Windlichtern herbei. Mit ihnen Rnodeli. Da lag der Kommissär mit gräßlich entstelltem Angesicht auf der Erde, und ein dunkelrother Nlutstrom entquoll feiner Brust-wunde. Der Waldvogt vermeinte anf Alfred zu schießen und hatte seinen Vorgesetzten getroffen. Mit Schaudern näherte er sich dem Sterbenden mit den Worten: „Es ist los gegangen — doch Gott hat gerichtet." — Dieses Wort drang wie eine Gerichtsposaune in des Kommissärs Ohr. Da winkte er noch mit letzter Anstrenguug dem Waldvogt, sich zn ihm berad zu neigen. Wie er das that und sein Ohr den Lippen des Sterbenden näherte, taumelte er plötzlich zurück. und zwischen seinen auf der Brust gefalteten Händen entquillt ein Strom von Blut. Der Hand des Kommissärs entsinkt ein blutiges Waidmesser. Mit brechender Stimme bringt er noch mühsam die Worte hervor -. Naldvogt — du verräthst — mich — nicht. Dann noch ein schwerer Athemzug — und er war geschieden. Ruodsli auf die Mahnung der Landjäger eilte hinab in's Dorf, eine Tragbahre für seinen verwundeten Todfeind zu holen. In schauerlicher Mitternachtsstunde wurde der sterbende Waldvogt, nach Hause gebracht. Vor seinem Tvde erzählte er noch: der Kommissär habe ihn vor Jahren um Gelo gedungen, daß er ihm den alten Brütet erdrosseln und in die Aare werfen helft. Der Kommissär habe nämlich »wohl gewußt, daß der alte Brütel Schriften kenn?, durch welche der am Landvogt von Biber- stein verübte Betrug nachgewiesen werden tonnte. Den jungen Brüte! habe der Kommissär verderben wollen, weil er glaubte, derselbe habe Argwohn wegen der Todesart seines Vaters und habe auch von jenen Schriften Kenntniß bekommen. Noch machte der Waldvogt die letzte Anstrengung, eine weitere schwere Unthat zu bekennen, doch der Tad gönnte ihm leine weitere Frist mehr und schloß ihm für immer die Lippen. Von einer weitern Verfolgung des jungen Brütet war nach allen diesen schreckenvollen Enthüllungen natürlich keine Rede mehr. Im Glücke aber hat der edclmüthigc junge Manu seinen treuen jungen Freund in der Noth nicht vergessen. Die Tcmnzavfenmarei mit ihren beiden Kindern mußte vielmehr aus der cinsameu Hütte am Walde hinüber zieheil in den schloßähnlichen Sounenhof und fand hier die liebevollste Pflege bis an ihr Lebensende. Ruodeli uud Mareieli wuchsen zu wackeren und brauchbaren Menschen heran. Nuodeli lebt noch jetzt in einer kleinen Stadt nicht weit vom Schauplatz dieser Geschichte als ein allgemein geachteter Mann nno sel,r geschickter Waffenschmied. Beiträge zur Geschichte Krain's. Von Gcorg N o /ina. (Fortsetzung.) Eonrad von Kraig. Valuasor kannte diesen Landeshauptmann, wie aus den Randzifscrn zu entnehmen ist, ans Urkunden von den Jahren ,1367, 1874, 1381. Im Texte erzählt er aber Thatsachen zu den Jahren 1374, 1383, 1377, deren zwei letzte wir unten ans andern Quellen anführen werden, die erstere ist uns sonst unbekannt. Wir haben diesen Landeshauptmann in folgenden Urkunden gefunden: 1. In einer Urkuude vom 2. November 1307, deren nähere Angabe wir aber jetzt nicht geben tonnen. Wir haben somit einen Zeitraum von über 5 Monaten (vom 20. Mai 1307 — 2. November 1307), wo wir nicht ! wissen, ob wir diese, Zeit dem vorigen Landeshauptmanne, ^ Ulrich Grafen von Eili, oder dem in Rede stehenden, Eonrad ^ von Ehraig, zurechnen, oder ob wir jedem Landeshauptmanne j einen Theil dieser Periode zuzählen sollen. Erst wenn man bisher nns unbekannte Urkunden, wo diese Landeshauptleute z vorkommen, finden wird, wird man diese Frage sicherer entscheiden können. Ein anderer Landeshauptmann wird vermuthlich in dieser kurzen Zeit nicht auftauchen. ! Ü. Den 13. December 1307 befiehlt Herzog Albrecht seinem Hauptmannc in Kram, Eonrad von Ehraig, die Karthause Freudcnthal zu schirmen ""). 3. Ten 1^;. December 1307 bezeugt Herzog Albrecht, > daß weiland Herzog Rudolf der Karthause Freudeuthak erlaubt ! habe, bis auf Widerruf 2 Fischer auf der Laibach zu halten, ^ und ertheilt ihr diese Befugnisse auf ewige Zeit. Befehl an ^ Conrad von Krayg, Hauptmann in Kram, die Karthause ! dabei auch bei der Fischwaidc ->n dem Brr.n bei Obcrlaibach zu j schirmen""). ") Original im l. t. geh. Haue. mid Hof. Är^iuc nach LichnawölVs Neqrsten l)0UV, Nr. «27. Abschriftlich 'auch im Manuscript dcr'Hofbibliotbct Nr. 548, Fol. 41. "") Lichnowöky'ö Ncgesieu I^l.lV, Nr. 829. Original im geh. Haus- und Hofarchiu: abschriftlich auch iln Cod. '»^MiönttN vzlliz 1o?o,^ de? Hosbibliothck Nr. 548, Fol. 41. ! 4. Die Herzoge Albrecht und Leopold gebielcn zu Laibach ! 1. November 1370 dem Eonrad von Kraiq, Landeshauptmanne von Krain, die Bürger von Laibach bei ihren herkomm-! lichen Rechten zu fchützeu ^). > 5. Dieselben Brüder gebieten unter dem obigen Datum ! iu einer andern Urkunde, daß jeder Hausbesitzer daselbst zur ! Bezahlung der Steuern und zur Besorgung der Nachen vcr-! bunden sei :c. ^«). ! 0. Am 12. März 1371 gab Eonrad von Krcig, trai- mischer Landeshauptmann, dem Johann IV. von Platzhcim, Bischöfe von Vrixen, 2000 si. als Darlehen :c. ^°). ! Im Jahre 1373 kommt dieser Landeshauptmann als Sicgler einer Urkunde, ausgestellt zu Wien am Mittwoch vor dem Palmtag von Ulrich Neisscnecker "l). ! 7. ""). Herzog Albrecht erweist zu Laibach dcn 20. März 1374 den Edlen und Unedlen von Metlik und in dcr March,' die vom Grafen Albert von Görz an ihn gekommenen, die Gnadc, daß alles was ihnen etwa in dcr Laibacher Landschranne an-! gethan wäre, ihnen leinen Schaden bringen soll. da sie in dcr March oder in der Metlik zu Recht stehen sollten, ausgenommen jene, die sich hinter den Hauptmann von Krain verbinden, l Befehl an Eonrad von Ehrcyg ""). 8. Derselbe Herzog befreit 5. December 1374 zu Laibach das Kloster Freudenthal für sein Lebtag von allen Steuern gegen das, daß die Mönche jährlich 30 Messen sprechen und singen sollten. Dieß gebietet er seinem Hauvlmannc in Krain, Ehunrad dem Ehraygen "^). ! 9. 1370 2. November. 8Mcl2t. (Au McrjcclcittHg "-). j Herzog Leopold schnldet Eonrad von Ehrcig, Hauptmanno I in Krain, 1900 fl. für Kriegsdienste wider die Venedigcr zn ! Portenau und zu Österreich „2 Monate mit 30 Spießen und ! 5> Monat mit 25 Knechten zu Fuß." Ueber Abzug einer Schuld i des Khreigen per 300 fl. an Stolfen, verseht ihm dcr Herzog für die 1600 fl. die Vestc zu dem Lueg, dic Ncrghut daselbst mit einem jährlichen Erträgniß von 00 Märt, dann dcn llcineil Zoll an dem Rain gegen Wicdereinlösung. 10. Herzog Albrecht gebietet dem Ehunrad von Ehrcia,, Landeshauptmanne in Krain, am 21. März 1377, daß dic Rechtspflege in Laibach nach alten Rechten und Gewohnheiten ausgeübt werden sollte "«). 11. Ten 22. October 1377 befiehlt zu Laiback Herzog Leopold seinem Hauptmanne und dem Vicedomc in Laiback, dü' Karthausc Freudenthal zu schützen "7). 12. 1379—80. Herzog Albrechts und Leopolds Schiedsspruch in der Sache des Eonrad von Kreig, Hailplmanns in "") Klun's I)ii>!o!Nl>w!'!mn (!»!-!,. P3^. 17, 9^r. 7. '<") II)l!l^in Nr. 8. "") Klun's Archiv l, '2l. Dic Quelle dieser ^tachricht ist uiis u,,-bekannt. '") Mitth. für Kram. 186ä, i>->3. 47. "^) Dic Urkunde von 1372 22. Octobcr müssen wir hicr ilbcrgclM, weil sie uuö momentan abhanden gekommen ist. "") Aus dem Laibacher stand. Archive in Lichnou^lli's Nc^ftcii L0I.XXV. Nr. 1158. "<) Manuscript der Hofbibliolhck Nr.548, Fol. 40. '") Mitth. des histor. Vereins für Steicrmarl. Heft VI. ^.^. -^^ Nr. 191. '") Das Original im geh. Haus- und Hofarchwc nach Lichnowsly's Reqcsie 1)s'^l, Nr. 1330. Eine Copic auch in, M2. der Hof-bibliothck Nr. 548, Fol. 42. Hwmqcr erwähnt in sciuem Äuf. satzc über Frcndcnthal im Nrchiuc von Klnn II, 125, dieß aus Vawasor X, gibt aber den Namen des Landeshauptmanns falsch an, nämlich Hermann Grafen von Cili. Diesen Irrthum taufte auch 0w/cm mit dcr Notiz ans dem Archiu filr feine (^!j?l^ Kram, und seiner Helfer gegen den Erzbifchof Pilgrim vun Salzburg "'). 13. Endlich ist eine urkundliche Nachricht uon Conrad von Kraig aus deni Iahte 1383 16. Februar bekannt, zu welcher Zeit Herzog Leopold dem genannten Landeshauptmanne gebietet, den Bürgern von Laibach bei der Wahl des Richters und Rathes den freien Willen zu belassen ""). Valvasor kannte diesen Landeshauptmann noch das Jahr 1384. Darum können wir die Rcgierungsdauer dieses Landeshauptmanns von 1367 bis wenigstens 1384 annehmen. Wenn dies; wieder ein Mal mit Klun's Archiv übereinstimmt, so ist es nur zufälligerweise, Sein Nachfolger hieß Hugo von Tybein (uon Duino). Valvasor kannte diesen Landeshauptmann aus 2 Urkunden ! 'von den Jahren 1385 und 1388. Auch uns ist er nur aus ! folgenden 4 Urkunden bekannt: ! 1. 1385 29. April. Herzog Leopold von Oesterreich ! gebietet zu St. Veit, daß der damalige Landeshauptmann in Krain, Hugo von Tybein, darauf sehen solle, daß den Bürgern ! von Laibach durch ihre gewöhnlichen Gerichte Necht und Schirm widerfahre ^"). 2. 1388 Jänner. ^1dsi'tu8 clux ^U8tiig.6 ?6räi-uauäo ?atiilu-oli0 ... exponit guoä Iluo-o äs vuino og.pi-taii6U8 in Oarniolg, mittet ex Mi'ts käßlium 8U6 ooni-muuitati8 ?0i'tu8N9.0ni8 ÄinI)ä8Hi3.täM äs U,^U8 intuitionu 1)16N0 inkonilatam, (MIN I)i'60ätur llinioo 6t 8ino6i'0 Moctu i'scMant ^^). 3. 1388 5. April. Abbt Rudolf von Ct. Lambrecht und Chunrad der Sawrer bekennen, daß Haug von Tybein, Hauptmann in Krain, in der Frauenkirche zu Zell eine ewige Messe gestiftet habe ^"). 4. 1389 7. November. Herzog Albrecht von Oesterreich befiehlt zu Wien dem Hugo von Tybein alles 'nnge'ctz-mässige Handeltrcibcn der Bauern auf dem Lande abzustellen, weil dadurch der Kaufmannschaft, den Städten, Märkten und Mautben Schaden zugefügt wird ^"^). Valvasor ^) dürfte unsere erste und vielleicht auch die Zweite Ncgcstc gekannt haben, da er am Nande die Zahlen 1385 und 1388 hat. Im Tcrte fügt Valvascr von diesem Landeshauptmanne die Nachricht bei, daß er zwei Jahre früher (also 1383) der erste Hauptmann Zu Trieft gewesen. Als Hauptmann von Merreich "kennen wir ihn auch aus mch- '") Scnckmb. Scl. IV. 237. "') Kluu's Archiv II, Anh. Nr. 12 uud Klun's Niplom.. 933. 19, Nr. 13, '-") Die Urtuude ist abgedruckt im Anhang zur Geschichte der Stadt laibach. in Äluu'ö Archiv II, 246, Nr. 14. Hier, sowie in der turzcu Rcgestc Richters in der Geschichte der Ctadt Laibach >>^. s,,-,^. 211 wird der Landeshauptmann Hcma, vouTyuciu genannt. Iu Kluu's Nipluml,!. pnc;. 20, Nr. 14 und in der Rcgcstc davon in den Mitth. des hist. Vcr. f. Krain , 1852, p»F. 90, wird der Laudcöhauvtmaun Hanus von Tybriu genannt. — Auch findet sich die Rcgcste dieser Urkunde im Archive von Klun I. i>nx. 22 wo Hugo von Tyvciu Laudcshauptmaun gcnnnut wird. '-') Notizenblatt der Acadcmic 1855, ^nz 422. "') Notizcublatt der Academic 1851, p»F. 377, Nr. 221. '^) Diese Urkunde ist vollständig abgedruckt iu Klun's I'il'Iomntürium ^!,!>uc»!i<:um . püg. 21, Nr. 1?. Hicr und in der bezüglichen Nc-liestc iu Mitth. des histor. Vereins für Kraiu, 1852, ,)NF. 91, Nr. 35 wird der Landeshauptmann Hauus vou Tybciu gcnauut; ferner ist dic Urkunde vollständig abgedruckt im Anhange zur Geschichte der Stadt Laibach, Klmrs 'Archiv II, i».^. 246, Nr. > ^l5, wo der Landeshauptmann Haug von Tybcin genannt wird. ! Richter ucuut so dicscu Laudcshaufttmann auch iu der Geschichte der Stadt Laibach, Kluu's Archiv II, III. 212. '") Valvasor's Ehrc des Hcrzogthnms Kraiu. IX. Buch, ,^3/17. ! reren Urkunden, wie aus einer Urkunde 1360 30. Dcc. '""), 1362 23. Mai ^"). Ferner sagt Valvasor, daß demselben Landeshauptmanne Johannes , Pfalzgraf bei Rhein, zugeschrieben, er sollte seinem Pfleger zu Neiffenbcrg, dem Nix Cbcrstcincr andeuten, daß er ihm das durch seine Herren Oheime die uon Oesterreich zugetheilte Dnttheil zufrieden ließ. Der altertlmmliche Name dieses Landeshauptmanns ist Haug von Tybcin, was wir jetzt Hugo von Tuiuo nennen. Wir haben schon in den Noten angedeutet, daß der Name Hugo nicht in allen Urkunden übereinstimmt, da wir auch an ciuigcn in den Noten angedeuteten Urkundenabdrüäen Hanns von Tybein lesen. Wir können leider das Di^ioinatkviuni Olii'nioliovnn für diesen Fall nicht, wie wir es gerne wollten, als Autorität gelten lassen, da Hannsen von Tybcin weder Valvasor, noch Richter, noch Muchar, noch Andere gelesen haben. Dieser Widerspruch des Namens löste die Einsichtsnahme des Privilegiumbuches der Stadt Laibach, der Quelle des Di-1)1mnn.tai'iuin (^iN'moliouin vollständig. Wir fanden, was wir vermuthet haben. An beiden Stellen, wo das Di^iom^t^i'ium HannZ liest, steht im Privilegiumsbuchc Haug. Ta die Schreibart Haug sehr deutlich ist, wissen wir nicht, wie der Copist diesen Irrthum machen konnte. Wir nennen somit diesen Landeshauptmann noch immer Hugo von Tybein , wie ihn auch die Reihenfolge der Landeshauptleute in Klun's Archiv I nennt. Die Zeitdauer der Regierung dieses Landeshauptmanns dürfte das Archiv dießmal auch getroffen haben. (Schluß folgt.) > Mlioceüaneen. Der Schah von Pcrsien ließ vor einiger Zeit seinen französischen Lcibphotographcn mit seinem Apparat zu sich bescheiden, um einen im Echloßhof frei herumlaufenden Tiger zu photo-graphircn. Mit schlotternden Beinen stand der Photograph bei, seinen Instrumenten, richtete mit zitternder Hand sein Glas nach dem Tiger, welchen die stete Bewegung des Kastens immer unruhiger machte, so daß er zuletzt nicht abgeneigt schien, auf des Photographen Kasten mit einen: Satz loszugehen. Trotz aller Wendungen und Drehungen kam natürlich kein Bild zu Stande. Der Schah, unwillig darüber, machte dem Photographen Vorwürfe, daß er seine Kunst so schlecht verstände, und ließ, als er kaum gehört hatte, daß die wilde Bestie nnd ihre Beweglichkeit dem europäischen Schwarzkünstler allen Muth raubte, sofort den Tiger beiscitc bringen und als minder furchtbaren Gegenstand znr Photographie eine -^ Henne herbeiholen, um diese abcontcrfeien zu lassen. Als auch das Abbild eines so ungefährlichen Thieres nicht 1,'echt gelingen wollte, war Ee. Majestät ganz außcr sich und schien gar nicht zu begreifen, wozu eigentlich die Photographie nützen follc. — Der Lngländcr Hogarth war so kunstgcübt, daß cr die Lächerlichkeiten, welche er in Gesellschaften wahrnahm, auf seinem Fingernagel skizzirte und so mit sich nach Hause trug um hier die entworfene Zeichnung zu vollenden. Wenn William Hogarth zu unserer Zeit lebte, und in solcher Absicht manche Gesellschaften besuchte, so müßte er sich die Nägel unausstehlich lang wachsen lassen. '") Muchar's Rcgcstc im Archive für Kunde üstcrr. Gcschichtsauclleu. 1849, i>i^. 437. "') Mitth. des hist. Vcr. für Kraiu. 1862, i>^. 46 uud 48 (für 1380). Aemutwottlicher Redacteur I. v. Klciltmayr. — Druck uud Verlag vou Ign. v. Kleinmstyr bl F. Vamberg in Laibach.