Nr. 14 Dienstag, 19. Jänner 1915. 134. Jahrgang. Mbacher Zeitung b's zu v,?r Irüen 80 d, «rohe« P«i Zc„e ,ü b i be« östere» Wiederholunge» per Ztile 8b. Di» «Laibacher Ncltung. erscheint t«nUch, mil «lusnahmc bc, Eonn »nt Fcicriage, Tie Ad«Wftcr ©utfäließung born 2. Sänner b. 3- bag öon Beiner f. unb f. &oh,eit bem l)od)mürbigfcburdH (audjtißften &errn Grä^er^og (Sugen übernommene $ro=l Ukaz vsega ministrstva z dne 15. januarja 1915. leta, * katerim se izdajajo utesnujoöe policijske naredbe glede potnih listov. Z ozirom na ukaz vsega ministrstva z dne 25. julija 1914. 1. (drž. zak. St. 158) o zncasni usta-vitvi èlenov 8, 9, 10, 12 in 13 državnega osnov-nega zakona o obÈih pravicah državljanov z dne 21. decpmbra 1867. 1. (drž. zak. st. 142) se izdajajo na podstavi § 8 zakona z dne 5. maja 18G9. 1. (drž. zak. št. 66) vsled ßklepa vsega ministrstva naatopne utesnujoèe policijske naredbe glede" potnih listov. § 1- Prestopati meje (obrežja) v državnem zboru za8topanih kraljevin in dežel, kolikor tvorijo hkratu meje avstrijsko-ogrske monarhije, je dovoljeno le na krajih, ki jih je doloèil za prehod deželni po-glavar v porazumu z vojaškim teritorijalnim po-veljnikom. § 2. Vsakdo, ki se napoti èez meje, oznamenjene T § 1, v tu/enistvo ali v inozemstvo, ter vsak v tuzemstvu potujoÈi inozemec je dolžan izkazati se z rednim potnim listom. Potni list je treba pokazati na morebitno uradno zahtevanje in ob prestopu meje, ako ni pomislekov zoper daljnje potovanje, ga mora mejno oblaatvo opremiti z zaznamkom o vpogledu. Droge potne listine, na primer izkaznice, de-arske knjižièe, poselske knjižice in potne karte izgube veljavo za te popotnike. §3. • Potni list mora ustrezati zahtevam § 20 mi-niBtratrenega razglasa z dne 10. maja 1867. 1., drž. xak. št. 80, obsegati popis osebe, biti opremljen s lotograh'jo, ki verno podaje popotnikovo zuna-njost, in z uradnim potrdilom o tem, da je imetnik potnega lista res oseba, ki jo kaže fotografija. Fotograhjo mora popotnik na podobi sami pred izdajajoÈim oblastvom svojeroèno podpisati s irnilom. Fotografijo je vlepiti v potni list in pritiauiti nanjo uradni peèat oblastva tako, da pride prilièno polovica na fotografijo, druga polo-¡ica pa na papir potnega lista. V odstavku 1 omenjeno uradno potrdilo mora izdati pristojno politièno ali cesarsko polieijsko oblaßtvo, oziroraa poslanik ali konzul po poklicu tiate države, kateri pripada imetnik potnega lista; T inozemstvTi zadosca tudi sodno ali notarsko potrdilo. Potni list, ki ga je izdalo inozemsko oblastvo, m9r» biti opremljen s potrdilom c. in kr. misije a" »a to pooblašèenega c. in kr. konzulata. tcltorat über das Kricnsfürsorgewesen der ganzen Monarchie — ausgenommen das Rote Kreuz — aus Seine k. und f. Hoheit den durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Karl Stephan allerqnndigst zu übertragen geruht. Verordnung des Oejamtminifteriums vom 15. Jänner 1915, womit beschränkende polizeiliche Anordnnngen über das Paßwcscn erlassen werden. Mit Beziehung auf die Verordnung des Gesamt Ministeriums vom 25. Juli 1914, R. G. Vl. Nr. 158, betreffend die Suspension der AriitL 8, 9, 10. 12 und 13 des Staatsgnmdgesctzcs über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger vom 21. Dezember 18«?, N. G. Vl. Nr. 142, werden auf Grund des s 8 des Gesetzes vom 5. Mai 1869, R. G. Vl. Nr. 66, infolge Beschlusses des Gesamtministeriums folgende beschränkende polizeiliche Anordnungen über das Paßwesen erlassen. § 1. Die Überschreitung der Grenzen (Küsten) der im Reichsrate vertretenen Königreiche und iiändcr, soweit sie zugleich Grenzen dc,r österreichisch ungarischen Mon archie bilden, ist nur an den vom Landeschef im Einvernehmen mit dein Militärtecritoriallommandanten zum Übertritte bestimmten Orten gestattet. 3 2. Jedermann, der sich über die in § 1 bezeichneten Grenzen in das Inland oder das Ausland begibt, sowie jeder im Inlande reisende Ausländer ist verpflichtet, sich mit einem ordnungsmäßigen Reisepässe auszuweisen. Der Reisepaß ist auf allfälligcs amtliches Verlas gen vorzuweisen und bei Überschreitung der Grenze, wenn gegen die Weiterreise keine Bedenken obwalten, von der Grcnzbehörde mit einem Einsichtsvermerke zn versehen. Andere Reisenrlunden, wie Legitimationskarten, Arbeitsbücher, Dienstbotenbücher und Paßkarten treten für diese Reisenden außer Gebrauch. S3. Der Reisepaß muß den Anforderungen des ß 20 der Ministerialkundmachung vom 10. Mai 1367, R. G. Nl. Nr. 80, entsprechen, die Personalbeschreibung enthalten, mit einer das Aussehen des Reisenden getreu wieder-gebenden Photographie und mit einer amtlichen Bescheinigung darüber versehen sein, daß der Paßinhaber tatsächlich die durch die Photographie dargestellte Person ist. Die Photographie hat der Reisende auf dem Bilde selbst vor der ausstellenden Behörde eigenhändig mit Tinte zu unterschreiben. Die Photographie ist in den Reisepaß einzukleben und mit dem Amssiegel der Behörde in der Weise zu versehen, daß dieses etwa zur Hälfte auf der Photographie, zur anderen Hälfte auf dem Papiere des Reisepasses angebracht ist. Die im Absätze 1 vorgesehene amtliche Bescheinigung ist von der zuständigen politischen oder landcs-fürstlichen Polizeibehörde, bczw. von dem Gesandtes oder Vemfslonsul des Staates, dem der Paßinhaber angehört, auszustellen: im Auslande genügt auch eine gerichtliche oder notarielle Bescheinigung. 3 4. Der von einer ausländischen Behörde ausgefertigte Reisepaß muß mit dem Visum einer k. und k. Mission oder eines dazu ermächtigten k. und l. Konsulates versehen sein. Politische Uebersicht. Laib ach, 18. Jänner. Daö Wolff-Vureau meldet: In der «Tribune de Ocuevc" wird behauptet, die deutschen Konsulale hätten dir in Italien ansiissinen Deutschen angewiesen, sich auf das erste Zeichen zum Verlassen Italiens bereit zu halten. Dicsc Behauptung ist völlin erfunden. Hie amcrikanischc Gesandtschaft ssibi bekannt: Deutsche, österreichische und unnarischc Frauen jeden Alters, deutsche Männer unter t? und über 5i5 Jahre, Österreicher und Ungarn unter 17 und über 50 Jahre und solch»,', dic für den Waffendienst untauglich sind, ferner deutsche, österreichische und ungarische Ärzte und Geistliche haben die Möglichkeit nach Hause zurückzukehren, wenn sie Grsuchc an das Home office richten. „Times" veröffentlichten einen Vricf aus Belgien, wurin die Ansicht cines erfahrenen Fliegers ausge« spruchen wird, datz man den feindlichen Flugzcunen nur mit Hilfe kleiner, rasch steigender Flugzeuge entgegen^ treten tonne. In Tünkirchcn wurde von den Forts aus einer Anzahl Geschütze auf deutsche Flngzcuge fast eine Stunde lang geschossen. Die Schrapnells platzten in der Luft wie Rateten. Die deutschen Flieger nahmen jedoch gar keine Notiz davon, warfen Bomben ab und kehrten dann, um ihre (lierinaschätzung M zeigen, gemnl über der Feucrlinie, die sn> lici ihrer Ankunft begrüßt hatte, zurück. Aus den, englischen Hauptquartier wird vom 12. d. M. gemeldet: In dem letzten Berichte eines Augenzeugen heißt es: Während der jüngsten Zeit herrschte starter Wind, besonders in den höheren Luftschichten. Das bekamen die Flieger zu fühlen. Sie ließen sich jedoch von Erkuudunnsflünen nicht abhalten. Einmal ging der Wind so stark, datz ein Flieger, obwohl er eine fchr schnelle Maschine benutzte, zehn Meilen in der Stunde zurück' getrieben wurde. Infolge der schweren, anhaltenden Aenengüssc bekam der 5icnnpf gegen die Naturaelvallen fast größere Bedeutung, als der gegen den Feind. Die Lys stieg um zwei Meter und überflutete weite Strecken. Auch der Kanal trat an vielen Stellen über die Ufer. Die Straßen ragen meist nur wenig über die Wasserfläche empor. Die Flußstrecke, die nnterhald Armenticrcs von den Deutschen besetzt ist, ist weithin überschwemmt. Nördlich des Flusses im Distrikt Menincourtrat sind die Vasscrslächcu stellenweise zwei Meilen breit. Über Schcintriensfchiffe, eine Kriegslist der englischen Admiralität, erfährt die „Deutsche Krircgszcitunn" aus Amerika, da-ß in der letzten Zeit von der englischen Admiralität über 100 ältere Passagierdampfer aufgekauft wurden, die heimlich mit Zement und Steinen beladen und größtenteils durch Holzaufbautcn in Scheintnegs-schiffe umgewandelt werden. Die Dampfer, wie die richtigen Kriegsschiffe angestrichen, haben hölzerne Geschütze und sogar Aufbauten, wie sie sonst nur Kriegsschiffe be. sitzen. Sie sollen Kriegsschiffen täuschend ähnlich sehen. Einige dieser Scheinkricasschiffc. die in Belfast hergerichtet werden, sind schon fertiggestellt. Der Zweck dieser Bauten ist natürlich Geheimnis. Die wahrscheinlichste Annahme ist, daß die Schiffe dazu dienen sollen, für uns wichtige Häfen und Seewege zn blockieren. Es wird bcl)auptet, das; diese Schiffe an der belgischen Küste verwendet werden und weiter durch die dänischeu Gewässer yenen Kiel vorgehen sollen. Vcrmntlich aber ist mindestens in gleichem Maße ihr Zweck. Angriffe von Unterseebooten und deutschen Kriegsschiffen auf solche zu ziehen und dadurch von echten Kriegsschiffen abzulenken. Tllllcsncllisslcitclt. — (Die Zigaretten Willy Burmesters.) In einer tlei- nen deutschen Stadt trug es sich zu. dah nach cincm Konzert des berühmten Geigers Willy Burmester daS Publikum in seiner Veaeistcrunn nicht weniger als die Mo dcrhalung des nanzen Programms verlangte. Burmefter erklärte sich bereit, dem unerhörten Verlangen lvenlgstens teilweise gerecht zu werden, lvenn sämtliche Amoescnden Laibacher Zeitung Nr. 14___________________________104 _________________ 19. Jänner 1915 § 5- Za obraejne prebivalce lahko ustanovi deželni poglavar v porazumu z vojaškim teritorijalnim poveljuikom olajšave od doloÈil §§ 1 do 4 tega ukaza. Deželnomu poglavarju je tudi pridržano za primero, v katenh ni mogoèe priskrbeti potnega lista, v porazumu z vojaskira teritorijalnim po-veljnikom dopustiti, da se drugi uradni papirji pripoznajo za zadosten izkaz. §6. Prestopke tega ukaza kaznuje poiitiÈno okrajno oblastvo in v krajih, kjer so nahaja posebuo ce-sarsko policijsko oblastvo, to oblastvo po § 9 za-kona z due 5. maja 1869. 1., drž. zak. St. 66. Ako je prestopnik inozemec, ga je treba razen tega. po obstojeÈih predpisih, odpraviti iz kraljevin in dežel, zastopanih v državuem zboru. § 7- Dezelni poglavar mora v porazumu s finanè-nimi deželnimi oblastvi izdati potrebne naredbe za izvrševanje revizije potnih listov ob inozemskih mejah, oznamenjenih v § 1, po mojnih carinskih orgaiiih in varnostuih organih. §8. Ukaz dobi moè z 20. dnem jannarja 1915. 1. S tem èasom se razveljavljata ukaza vsega ministrstva z dne 25. julija 1U14.1., drž. zak St. 159 in z dne 31. julija 1914. l, drž. zak. at. 187. Den l?. Jänner 191b wurde in der Hof« und Staats» druckerei das VII. Stück des Reichsaesryblattes in deutscher, böhmischer, italienische,, lroaiischrr, polnischer, rumänischer, ru» thenischer und jlooenischer Ausgabe ausgegeben und versendet. s 5. Für die Grenzbewohner tonnen, vom Landeschef im Einvernehmen mit dem Mililärterritorialkommandanten Erleichterungen von den Bestimmungen der tzs 1 bis 4 dieser Verordnung festgesetzt werden. Auch bleibt es dem Landeschef vorbehalten, für Fälle, in denen die Beschaffung eines Passes nicht möglich ist, im Einvernehmen mit dem Militärterritoriallom-mandanten die Anerkennung anderer amtlicher Papiere als genügenden Ausweis zuzulassen. s e. Übertretungen dieser Verordnung werden von der politischen Vezirksbehörde und an Orten, wo eine eigene landesfürstliche Polizeibehörde besteht, von dieser nach 8 9 des Gesetzes vom 5. Mai 1869, R. G. Bl. Nr. 66, bestraft. Ist der Übertreter ein Ausländer, fo ist er außerdem nach Maßgabe der bestehenden Vorschriften, aus den im Reichsratc vertretenen Königreichen und Ländern abzuschaffen. s 7. Der Landeschef hat im Einvernehmen mit den Fi-nanzlandesbehörden für die Durchführung der Paßrevision an den in § 1 bezeichneten Auslandsgrenzen durch die Grcnzzollorgane und Sicherheitsorgane die notwendigen Anordnungen zu erlassen. s 8. Die Verordnung tritt mit dem 20. Jänner 1915 in Wirksamkeit. Mit diesem Zeitpunkte werden die Verordnungen des Gesllmtministeriums vom 25. Juli 1914, R. G. Bl. Nr. 159, und vom 31. Juli 1914, R. G. Bl. Nr. 187, aufgehoben. Nach dem 'Ämtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 16. und 17. Jänner 191b (Nr. 12 und !3> wurde die Weiterverbreiklng folgender Pretzerzeugnisse verboten: Nr. 1 «Ilarniollo list?» vom 8 Jänner 191b. Ni. 6 «Tcpliher Zeitung» umn 9 Jänner 1915. Die in New Vorl in slovenischer Sprache erschienene Druck» schrist: «8Iovou8ki ^,msrik«m8ki liuloäHr», Jahrgang 1915 Das Giöckleiu des Glücks. Roman von Ludwig Rohmann. (78. Furtschuug.) (Nachbiull verboten.) „Ja, Herr Professor, das ist nun die Frage. Ich hab' mir da in meiner Einfalt einen Plan ausgedacht, l>ei dem Sie auch eine Rolle spielen sollten — ich hab' nur eigentlich nicht mehr den Mut —" „Nun, so schlimm wird's ja nicht werden. Sagen Sie mhig, was Sie sich ausgedacht haben." Nun erzählte Pöftlau erst umständlich von seinen eigenen Verhältnissen, von seinen Verwandten und ihren fragwürdigen Erbansftrüchen, und dann endlich kam sein Plan. Er selbst wollte das Haus kaufen und die Hypothek, die gekündigt worden war, tilgen. Von ihm würden die Frauen das unter gar keinen Umständen annehmen. Und da hatte er nun gemeint, wenn man jemanden fände, der Interesse genug an dem Schicksal der Damen nähme, um als Scheinkäufer aufzutreten und damit die Hilfe in unverfänglicher Form möglich zu machen. — ,AH! Und dieser Scheinkäufer, meinen Sie, soll ich sein?" „Ja — wenigstens hatt' ich mir das daheim so ausgedacht und deshalb bin ich gekommen. Aber ich sehe ja selbst ein —" Walther war aufgestanden und er ging fo erregt auf und nieder, daß Pöplau recht kleinmütig wurde. Nach einer ganzen Welle erst blieb Walther vor dem Alten stehen. „Ich danke Ihnen, Herr Pöplau, daß Sie Vertrauen zu mir hatten und daß Sie zu mir gekommen sind. Auf Ihren Vorschlag aber kann ich nicht eingehen -ich will's auch nicht. Offen gestanden — er ist mir zu abenteuerlich und unaufrichtig; ich sehe da allerlei Folgen voraus, die meinen Empfinder durcham widerstre ben und schließlich uns allen einmal unbequem werden können. Vor allem aber eins — und das ist freilich nur Gefühlssache für mich: Ich schätze die beiden Damen außerordentlich, und es ist mir einfach unmöglich, ste mir durch eine Lüge zu verpflichten. Verstehen Sie das?" Pöftlau war tief niedergeschlagen. «Ja — ja, natürlich, das verstehe ich schon. Ungefähr wenigstens, und ich habe mir so was ja auch schon selbst gedacht. Ich wollte mir nur nicht ganz klar darüber werden, weil ich sonst nicht den Mut gehabt hätte, zu kommen. Und das wäre ja wohl auch besser gewesen, und ich muß um Entschuldigung bitten —" Er legte die Zigarre weg und wollte ausstehen. Walther aber drückte ihn in den Sessel zuri'lck, und seine Blicke trafen warm und herzlich in die klugen Augen des alten Mannes. „Nein, lieber alter Herr, das müssen Sie nicht, und beim ehrlichen Dank für Ihr Vertrauen bleibt es auch. Nehmen Sie mal erst Ihre Zigarre wieder, und lassen Sie uns anstoßen: Auf die Verschwörung, die wir zum Wohle der Frauen schmieden und bei der ich obendrein noch zu profitieren hoffe. Prosit!" Er setzte sich wieder und schlug die Beine gemächlich übereinander. „Die Frage ist nun zunächst, wie groß Ihr Vertrauen zu mir denn nun ist?" Pöftlau horchte auf: „Zu Ihnen, Herr Professor?" Er lachte breit und behaglich: „Unbegrenzt!" „Na, na, seien Sie nicht zu verschwenderisch! Mir würde es genügen, wenn sich das Vertrauen ziffernmäßig ausdrücken ließe. Sagen wir einmal: Fünfzchntaufend Mark. Sie brauchten dann Ihre Verwandten nicht zu verkürzen und den Damen und mir würde geholfen." „Soll das heißen --?" fragte Pöftlau ungewiß. „Das soll ganz einfach heißen, daß ich das Doktorhaus allerdings kaufeu möchte — nur nicht als Scheinkäufer. Und auch nur zum kleinen Teil aus Mitleid mit den Damen. Ich bin in das stille Haus ordentlich verliebt und ich kann mir ein idealeres Gclehrtenheim gar nicht denken. Kaufen aber kann ich nur, wenn Sie mir dabei helfen. Es gäbe ja wohl auch noch andere Leute hier in Berlin, die mich nicht abweisen würden. Aber wenn Sie mir eine Hypothek von Fünfzchntauscnd an-vertrauen wollten?" „Mensch — lieber, lieber Herr Professor -l Was das für eine Frage ist —!" „Setzen Sie sich mhig wieder hin und hören Sie mich an. Ich bin kein reicher Mann, aber ich habe trotz meiner jungen Fahre und trotz einer schweren Jugend weit über meine Bedürfnisse hinaus verdient. Wenn ich nun Fünfzehntausend aus dein meinigen nehme, gebe ich mich noch nicht ganz aus; und wenn Sie die anderen Fünfzchntausend mir leihen wollen, dann können wir den Damen die Dreißiglausend zur freien Verfügung auszahlen." „Dreißig -?" „So fagte ich. Es wäre unehrlich, wenn ich nicht den Liebhabcrwert bezahlen wollte, und der ist noch gering genug angeschlagen. Ich will das Haus auch wirklich für mich haben. Ich sehe Umstände voraus, die nur den Aufenthalt an der Berliner Universität verleiden könnten, und für diesen Fall bin ich entschlossen, eine andere Professur nicht wieder aufzunehmen. Nun wäre es mir freilich lieb, wenn das Haus bis dahin nicht leer stünde. Das soll für so ein Haus nämlich gar nicht gut sein, und die lieben Hausgeister wandern aus, wenn die Menschen gehen. Vielleicht könnten Sie die Damen bewegen, einstweilen ruhig als Mieterinnen wohnen zu bleiben? Es kann ja noch Jahre dauern, bis ich felbst einmal das Haus bewohnen kann —"(Fortsetzung folgt, i alle bci ihnen befindlichen Zigarren und Zigaretten für die Soldaten hergeben wollten. Da3 Ergebnis war glänzend, und Vurmester hat auf die gleiche Art seitdem schon über 50.000 Zigaretten für die Soldaten erspielt. — (Was Prinzehchcn erzählt.) Tie Grohherzogm von Sachsen besichtigte neulich mehrere Lazarette, wobei ihr Tuchterchcn sie begleitete. Eine Dame des Roten Kreuzes unterhielt sich gelegentlich mit dem Prinzehchen und erkundigte sich auch nach dcm Ergchen des Grohherzogs, der bekanntlich sehr rcgen persönlichen Anteil an den Kämpfen in Polen nimmt, worauf Prinzehchen stolz erwiderte: «Papa schießt die Russen tot — und hat auch Läuse." (Letzteres mit ganz besonderem Nachdruck.) — (Was ihm lieber ift.) Tcr „Frankfurter Zeitung" wird geschrieben: Unsere braven Feldgrauen haben als Verwundete jetzt bekanntlich häufig Gelegenheit, unsere Opernhäuser zu besuchen. Dabei mag gar mancher zum erstenmal in seinem Leben in die Mysterien der höheren Kunst eingeweiht werden. Als neulich einer von unseren Helden, ein stämmiger Westfalc, von einem Offizier ße-fragt wurde, wie es ihm denn in dcr „Götterdämmerung" gefallen habe, antwortete dcr biedere Füsilier treuherzig: „Herr Haufttmann, lieber drei Tage im Schützengraben!" Lolal- und — (Reform des Paßwesens.) Zu Beginn der gegenwärtigen kriegerischen Ereignisse wurden für die Überschreitung der Grenzen der Monarchie in Dalma-tlen, Galizicn, in der Bukowina und in Niedcr-Schlesien einige beschrankende polizeiliche Anordnungen über das Paßwescn getroffen. Diefe Maßregeln, die sich im allgemeinen nur auf die Paßrevision an her Grenze gegenüber den feindlichen Staaten beschränkten, erwiesen sich bald in staatspolizeilcher und insbesondere in militärischer Hinsicht als ganz unzulänglich. Selbst bedenkliche Elemente aus dem feindlichen Lande konnten unkontrolliert auf kurzem Wege über das benachbarte neutrale Ausland in das Inland gelangen und hier reisen, zumal als der Reisepaß in seiner gegenwärtigen Ausstattung gar keine Gewähr dafür bietet, daß der Paßinhaber tatsächlich mit der in dem Reisepässe bezeichneten Person identisch ist. An den von einer ausländischen Behörde ausgestellten Nciscftaß wird nämlich bisher keine weitere Anforderung gestellt, als daß er über den Vor- und Zunamen, den Charakter oder die Beschäftigung und den Zuständinkcitsort des Reisenden Aufschluß gewährt; aber auch der inländische Reisepaß, der zwar in der Regel die Personsbcschreibung enthalt, ist als Identitätsnachweis oft kaum mehr wert, weil diese Beschreibung zumeist eine so dürftige ist, daß sie ohncweiters auf einen größeren Kreis von Personen zutrifft. Eine die Neseitigllng dieser Übelstände bezweckende Reform des Paßwcsens für die Dauer der kriegerischen Ereignisse hat nun die in der heutigen Nummer unseres Blattes verlautbarte Verordnung des Gesamtministeriums, die am 20. Jänner 1915 in Kraft tritt, zum Gegenstande. Die Neuerungen, die diese Verordnung bringt, bestehen zunächst darin, daß nunmehr nicht nur die feindliche Rcichsgrellzc, fondern auch die deutsche, italienische und schweizerische Grenze bloß an dcn von dcr politischen Landcsbehörde bestimmten Orten, und nur von jenen Personen, ob Inländer oder Ausländer, überschritten werden darf, die sich mit einem ordnungsmäßigen Reise« passe ausweisen. Den Reisepaß haben ferner alle Aus» länder, die im Inlande reifen, mit sich führen. Dienstboten- und Arbeitsbücher, Legitimations- und Paßkar-ten können in diesen Fällen den Reisepaß nicht ersetzen. In der Ausstattung des Reisepasses treten nun wesentliche Änderungen ein. Der Reisepaß hat in Hinkunft in, allen Fällen eine Personsbeschreibuug und eine Photographie des Inhabers, die dieser auf dem Bilde selbst vor der ausstellenden politischen oder Polizeibehörde eigenhändig zu unterschreiben hat, sowie eine amtliche Bescheinigung darüber zu enthalten, daß der Paßüchaber tatsächlich die durch die Photographie dargestellte Person ist. Zu diesem Zwecke wird jeder Paßwcrber schon in seinem eigenen Interesse, um jede Verzögerung bei der Ausstellung von Reisepässen Zu vermeiden, seine Photographie aus neuester Zeit sowie allfälligc Dokumente, die über seine Person Aufschluß bieten und alle für den Paß erforderlichen Daten enthalten, nach Möglichkeit allenfalls auch einen der Behörde bekannten vertrauenswürdigen Gewährsmann, der die Identität des Bittstellers bestätigen kann, mitzubringen haben. Für ausländische Reisepässe wird schließlich das Visum einer k. und k. diplomatischen oder Konsularbchörde eingeführt. Um Härten und Unzukömmlichkeiten, zu denen die .Handhabung der neuen Paßvorschrift, insbesondere w der Übergangszeit, Anlaß geben könnte, tunlichst zu vermeiden, werden die politischen Landesbchörocn ermächtigt, im Einvernehmen mit dem Militär-Territorial kommando für die Grenzbewohner allgemeine Erleichterungen festzusetzen und in allen sonstigen Fällen, in denen die Beschaffung eines Reisepasses nicht möglich ist, andere Legitimationspapiere als genügenden Ausweis zuzulassen. Eine besondere Erschwerung der Reisen unserer Staatsangehörigen bedeuten diese im Inter csse dcr Neichsverteidiguna, gelegenen Maßnahmen nicht. Im Wesen gleichartige Maßnahmen wurden übrigens von unserem deutschen Bundesgenossen bereits mit ersten Jänner 1915 in Wirksamkeit gesetzt und werden nunmehr auch von der königlich ungarischen Regierung getroffen. Laibacher Zeitung Nr. 14____________________________10b_____________________________ 19. Jänner 191b ^ iZur Entliclmng von Bantbcamtcn vom Waffen« dienste.) „Narodni Listy" melden: Das Ministerium für Landesverteidinung hat mit Erlaß vom 13. Jänner 1915 entschieden, daß diejenigen Vanlbeamtcn, die als land-sturmpslichtig assemiert wurden und am 16. Jänner den Militärdienst antreten sollten, in ihrer Zivilstcllnng bis zur Entscheidung über die eingebrachten Gesuche für die Enthebung vom Waffendienst».', aber nicht länaer als bis zum ,'jl. Jänner verbleiben können. Diese Entscheidung des ^andesue-rleidissungsminisleriunis betrifft nur die^ jenigen assentierten Landsüirniftflichtigen, b-trefftnd der Gcsnche um Befreiung vom Waffendienste eingebracht wurdcll und die nur die Entscheidung über ihre Gesuche aliwarten sollen. Falls bis zum 31. Jänner eine Entscheidung nicht erfolat, müssen sie den Waffendienst antreten. (Dem hiesigen patriotischen Landeöuereine vom Noten Kreuze, hat der in unserer Stadt im Ruhestände lebende Herr Hofrut Dr. Nittcr von Ruling ein von ihm selbst während der Vadekur in Töplitz in Unterkam mit künstlerischer Hand gemaltes Ölgemälde — di^' Pfarrkirche in Töplih darstellend — mit der Widmung gespendet, den durch Veräußerung des Bildes zu erzielenden Erlös dem Noten Kreuze zuzuführen. Das Ver-einspräsidium veranstaltete mit Acwilligung der k. k. Landesregierung eine Lotterie mit 200 Losen zu 2 X die reißenden Absatz fanden und dem Vercinsfonds die bedeutende Summe von 400 /v zuführten. Vei der am 15. d. M. stattgehabten Ziehung fiel der Treffer auf die Nummer 200, die höchste aller mitspielende» Nummern. Dein edlen Spender und feinsinnige» Künstler, dann allen Damen und .Herren, die sich durch den Ver-!^ w7 ^ ucrd.enstl.ch betätiglen, wird im Namen des Roten Kreuzes auf die,em Wege der verbindlichste Dani' ausgesprochen. ' " (Spende für das Note Kreuz.) Herr Albert Zeschlo hat unserer Sammelstellc für das Rote Kreuz den Betrag von 50 X an Stelle eines Kranzes nach ,einem auf dem Schlachtseide in Galizien tödlich verwundeten Neffen Leutnants Leopold von Wagner übersendet. — r?n wesenttitfi erUichtert- werden. 4.Skrofulöse Kinder.bei denen Sirolin von qün. sngern Erfolg auf da$iAllgem«inbefinden ist. b ______ èrhgitUth to allen Apothekern Laibacher Zeitung Nr. 14__________________________106__________________________________19. Jänner 1915 briwnnien kein Hindernis entgegensteht. Der Inhalt der Pakete ist jedoch beschränkt auf Kleider, Wäsche und sonstige für den persönlichen Bedarf dienende Gebrauchs^ gegenständc. Schriftliche Mitteilungen dürfen nicht beigeschlossen werden. Die Sendungen müssen sorgfältig verpackt und gnt verschlossen sein. Die Palete dürfeil das Einzelgewicht von fünf Kilogramm nicht überschreiten und tonnen gebührenfrei abgeschickt werden. Die Beförderung erfolgt auf Gefahr des Aufgebers. Die Blattern und die Cholera. Wien, 18. Jänner. Im österreichischen Staatsgebiete wurden in der Zeit vom 10. bis 16. Jänner 203 Erkrankungen an Blattern verzeichnet, und zwar 1)1 in Wien, 2 in Niedcröstcrreich, je 2 in Knittelfeld, Eisenerz und St. Michael ob Leobcn, 10 in Böhmen, 17 in Mähren, 15 in Schlesien und 4 in Krakau. Wien, 18. Jänner. Laut Mitteilung des Sanität^ deftartements des Ministeriums des Innern wurde am 18, Jänner ein Fall asiatischer Cholera im Bezirke Vie-litz in Schlesien bei einer Militärpcrson festgestellt. Deutsches Neich. Bin den Kriegsschauplätzen. Berlin, 18. Jänner. Großes Hauptquartier, 18ten Jänner 1915. Westlicher Kriegsschauplatz: In der (legend von Nieuport nur Artillerietampf. Feindliche An» griffsbewegungen sind in den letzten Tagen nicht wahrgenommen worden. An der Küste wurden an mehreren Stellen englische Minen angeschwemmt. Vci La Vuis-fette, nordöstlich Albert, warfen unsere Truppen im Bajonettangriffe Franzosen», die sich im Kirchhof und im Gehöft füdweftlich davon wieder festgesetzt hatten, heraus nnd machten drei Offiziere nnd 1(1l) Mann zu Gefangenen. Im Argonncnwalde wurden mehrere französische Gräben eruberr, die französischen Besatzungen fast aufgerieben. Ein Angriff der Franzosen auf unsere Stellungen nordwestlich Pont «, Moufson führte auf einer Höhe zwei Kilometer füdlich Vilcey bis in unsere Stellung; der Kampf dauert dort noch an. In den ii^ogesen und im Ober-Elsaß herrschte startes Schneetreiben nnd Nebel, die dle Gescnjtstätigleit behinderten. — Östlicher Kriegs^ schauplcch: In Ostpreußen ist die Lage unverändert. Im nördlichen Polen versuchten die Russen über den Wtra-Abschnitt bei Radzanow vorzustoßen, wurden aber zu» rüctgewicscn. In Polen westlich der Weichsel hat sich nichts Wesentliches ereignet. Oberste Heeresleitung. Die Stimmung in der russischen Armee. Berlin, 17. Jänner. Vieldung des Wolff-Vurcaus: Unser Berichterstatter im Osten telegraphiert uns: Gestern übermittelte ich einige Symptome für die Stimmung in der russischen Armee- Lassen Sie mich zur Ergänzung hcuw berichten, was ich auf dein Wege zu einen» östlichen Kriegsschauplätze in einer deutschen Stadt erfuhr. Es waren diele russische Offiziere als Gefangene interniert und ich will die frappantesten Äußerungen telegraphieren. Sind einige davon auch schon älteren Datums, sc> taun man doch schwerlich glauben, das; sich inzwischen der <^eist der russischen Armee, gehoben hat. 1.) Ein Hauptmann vom Negimcnte Alexander m. sagte: Es ist ein Unglück für Nutzland und für das arme Volk, daß feine Führer nicht nach ihrem Können, sondern nach ihren Verwandt schaftcn qualifiziert werden. 2.) Leutnant K. vom Negi-mcnt Nr. 28 erzählte von der Schlacht bei Tanncnberg-Als die Situation kritisch wurde, verschwand einfach unfer Divisionskommandeur, Generalleutnant Tarklus, mit dem Generalstabschef Obersten Stubcndorff. Der Divisions, adjutant führte die Division. Kein Mensch velain Befehle. Kein Mensch wußte, lvas er tun sollte. Sanitätssoldaten liefen zwischen den Toten und Verwundeten umher nnd plünderten sie aus. 3.) Ein General, dcr eine Infanterie, brigade kommandiert hatte, erklärte: Ich bin ein altei Mann und kein Krieger. Als eine deutsche Patrouille tain, hob ich die Hände hoch und rief: Ich ergebe mich. 4.) Ein Oberst und Negimcntstommandant äußerte sich, als er 1300 Mann seines Regiments als Gefangene wiedersah: Ich habe den Russisch-japanischen Krieg mitgemacht. Er war lange nicht so anstrengend. Im jetzigen Kriege gibt es täglich Gefechte, so das; dic Leute einfach zusammenklappen und sich ergeben, um endlich einmal Ruhe zu haben. Ein Reserveoffizier ,md ich sind noch die einzigen Offiziere meines Regiments. Ich glaube, das deutsche Voll hat die bcsseren Nerven. 5.) Rittmeister K. von einem Kavalleriercgimente sagte zu den Offizieren seiner Esta» dron: Rußland hat zu große Verluste an Toten und Gefangenen gehabt, um den Krieg noch gewinnen zu können. Ich glaube nicht an den Sieg. L.) Ein Leutnant des dritten sibirischen Armeekorps sagte: Allmählich beginnt man bei uns einzusehen, daß die Engländer uns in diesen Krieg hineingezogen haben. Wir I^attcn gar leinen Grund zum Kriege gegen Teutschland. Russische Patrouillen in Zivillleidung. Berlin, 16. Jänner. Der Spczialbcrichtcrstatter des Wolff-Bureaus im Osten telegraphiert: Den russischen Soldaten scheint der Mut zu schneidigen Patrouillegängen verloren gegauacn zu sein. Wie ich von verläßlicher Seite höre, häufeil sich die Fälle dcr Gefangennahme russischer Patrouillen, die in Zivillleiduug gesteckt lvaren. Zwei Beispiele aus weit auseinanoerliegenden Gegenden: Bei Czcn-stochau wurde ein Soldat des Regimentes Nr. 18? ergriffen, der in Zivil vorgeschickt worden war, um die Besetzung der Ortschaft auszukundschaften. In der Nähe von Mlawa traf bei den deutschen Truppen ein deutschsprechender Zivilist ein, der sich als Soldat eines russischen Husarenregiments gu erkennen gab und erzählte, man habe ihn verkleidet zu Kundschafterdiensten vor die Front geschickt. Er sei aber froh, auf diese Weise die deutschen Linien e»> reicht zu haben und gebe sich mit Vergnügen gefangen. Diese Tatsachen werfen ein sehr schlechtes Licht auf die rufsischcn Offiziere, die ihre Leute dem Schicksal der Spione anslicfern, denn die Verkleidung der Soldaten in Zivilisten ist keine erlaubte Kriegslist, sondern muß schon aus Rücksicht auf dic friedliche Zivilbevölkerung streng geahndet werden. Berliner Blätter über die Änderung i« der Leitung unseres Ministcrinms des Äußeren. Berlin, 18. Jänner. Einzelne Blätter tommen in ihrer politischen Wochenschau auf die Änderung in der Leitung des österreichisch-ungarischen Ministeriums des Auswärtigen zurück und betonen, daß die Vündms-treue des neuen Ministers des Auswärtigen ebenso wic jene des Grafen Tisza über jeden Zweifel erhaben sei. Mehr denn je werden die Feinde damit zu rechncu yauen, daß Österreich-Ungarn und das Deutsche Reich m unverbrüchlicher Waffeugemeinschaft und darüber yinaus in tiefstem Solidaritätsgefühl zusammenstehen und zusanuucu siegen werden. Französische Verletzung der belgischen Neutralität vor dem Kriegsausbrüche. Verlitt, 18. Jänner. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt «unter der Überschrift: „Französische Verletzung der belgischen Neutralität vor dem Kriegsausbrüche": Vald uach dem Kriegsausbrüche wurde iu oer deutschen Presse bekannt, daft schon vor der Kriegs-erllärung Deutschlands an Frankreich im belgischen Grcnzbahnhofe Erquelinnes französisches Militär beobachtet worden war. Unsere Gegner haben versucht, diese Tatsache zu beslreitcn und für ihre Richtigkeit den Ve-weis gefordert. Mit Rücksicht hierauf veröffentlicht die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" eine zeugeneidliche Aussage, wo.nach liereits am 24. Juli 191.4 felomarsch-mäßiges Militär in der Stärke von etwa zwei Koin pamen von Paris um li Uhr abends mit dein D-Zuge über Maubeuge nach Erauelmnes gefahren ist und dort, also aus belgischem Aoden, den Zug verlassen hat. Einschränkung der feinen Brotwaren in Belgien. Brüssel, 17. Jänner. Meldung des Wolff-Bureaus. Zur Einfchräutuug des Wohllebens und zur längeren Erhaltung der ^iandesvorrüte für die Brotbereitung ordnete der Generalgouverneur au, daß die Herstellung feiner Ärotwarcn aller Art in Bäckereien, Konditoreien und Gasthäusern nur Mittwoch und Samstag in jeder Woche stattfinden darf. Italien. Gebete für den Frieden. lllllm, 1.7. Jänner. „Osscrvatore romanu" »neidet: Der Papst IM mittelst Dekretes angeordnet, daß an bestimmten Tagen spezielle G^cte fü^ den Frieden in einer eigenen Formel gelesen werden. In allen Metropolitantirchcn, Kathedralen uud Pfarrkirchen Europas soll dies am 7tcn Februar und iu jenen der anderen Weltteile am 21. März ,Passiouösomitag) geschehen. „Osservcvtorc Romano" veröffentlicht den Text des Dekretes und des betreffenden Debetes. Frankreich Tie Auszahlung von Tpnreinlnncn an die belgische« Flüchtlinge. Havre, 18. Jänner. Die französische Regierung hat beschlossen, zu verfügen, daß den belgischen Flüchtlingen, die Bescher von Sparlasscbücheru sind, die darin ausgewiesenen Beträge von den französisclien Postanftalten ausbezahlt werden dürfen. Der Seekrieg. Treibende Mi<«n im Zuidersee. Haass, 18. Jänner. Dns Marincdcpartement erhielt einen Vericht, wonach in den Zugängen zum Zuioersec nnd im Zuidcrsce selbst treibende Minen bemrekt wur^ den. Es wurden sofort die notwendigen Maßregeln ergriffen, un! sie aufzufischen. Bedingte Hrcilllssuug zurückgehaltener Schifte. Lundon, 17. Jänner. Das Neuterburcau meldet ans H.' ishiugton: Dcr britische Botschafter erklärt, daß die vom Prisengerichtc zurückgehaltenen Schiffe gegcn Bürgschaft freigelasfeu würden, weun der Nichter zustimme. Der Pcrtnuf deutscher und österreichischer Schiffe iu Amerika. London, 1?. Jänner. „Morningpost" meldet aus Washington: In Newyorler Tchiffahrtstreisen wird erzählt, das) ein Sl)nditat von Bankiers lind Reedern das Hapagschiff ..Ätassovia" für 10.000 Pfund Sterling getauft und sich die Option auf die Hapagschiffe „Constantia", „(Borgia" sowie das österreichische Schiff „Teresa" gesichert habe. Der endgültige .^auf anderer Schiffe hänge von dem Schicksal der „Dacia" ab. Nie „Daily Telegraph" aus Washington meldet, liadc sich das Bnrean für Kriegs^ Versicherung bisher geweigert, die „Tacia" zu versichern. Aussichtslosigkeit einer Aktion von Unterseebooten gegen die Dardanellen. Konstantiuopel, 18. Iänuer. Ein Fachmann bespricht anläßlich des Versuches des französischen Unterseebootes „Saphir", in die Dardanellen einzudringen, in ausführ licher Weise die Möglichkeit des Erfolges einer Atuon voil Unterseebooten gegen die Dardanellen und kommt zu dem Schlüsse, daß eine derartige Aktion vergeblich wäre; denn sie dictc keine Aussicht auf Erfolg, da die Gefahren überaus groß seien. Die Unterseeboote könnten möglicherweise bis in eine bestimmte Entfernung vom Eingänge der Meerenge vordringen, aber nicht weiter. Da sich die Dardanellen bis auf 1800 Meier verengen, jei den Unterseebooten die Möglichkeit genommen, die gewünschte Richtung zu finden, selbst wenn das Periskop angewendet würde und selbst wenn es den Untersee booten gelingen sollte, unter der Minenlinie durchzu-tauchen. Übrigens zeige der Versuch des „Saphir", daß er enttuedcr nicht geschickt gcfühtt war oder daß seit dem Vorfalle dcr „Messuoie" das Verleidigungssystcm der Dardanellen durch Mittel gegen Unterseeboote vervollständigt wurde, z. V. durch eine tiefgelegte Minenlinie. England Die Lebensmittelpreise. London, 17. Jänner. „Daily Expreß" schreibt: Während die englische Flotte die Meere fteihält, haben die Reeder die Fracht derart erhöht, daß die Lebensmittelpreise in England so hoch sind, als wenn die deutsche Flotte uns die ganze Zufuhr abgeschnitten hätte. Das Vlatt verlangt dringend, daß die Negierung, solange dcr Krieg dauert, die Kontrolle über Seefahrt und Handel ausübe. Dänemark. Die sozialbemotratischc Friedenskonferenz. Kopenhagen, l7. Jänner. Gestern wurde hier die internationale sozialdcinotratische Friedenskonferenz eröffnet. Außer den Vertretern Dänemarks waren Vertreter aus Schweden, Norwegen und Holland erschienen. Der Vorsitzende der dänischen sozialdemolratischen Partei, Stau-iiilig, hielt die Begrüßungsansprache zunächst in deutscher, sodann in dänischer Sprache. Es wurde beschlossen, ein Protokoll mit einem ausführlichen Referate aufzunehmen, das vorläufig zuructgeiMtcu und nach dem Kriege dem internationalen sozialistischeil Bureau uud den international zusammengeschlossenen Parteien vorgelegt werden soll. Dcr Konferenz ging eine Anzahl von Glückwünschen zu. daruuter von Camille Huysmanns, dem Parleivorsitzenden der holländischen Sozialdemotra'tie. Hierauf wurde zur Erledigung dcr Tagesordnuug geschritten. Rußland. Judenverfolgungen. Paris, !8. Jänner. „Humauits" veröffentlicht eine" Artikel der sozialdemolratischen Organisation des jüdi' schen Proletariats Nußlands „Der Buud" an die zivilisierte Welt. In dem Aufruft heißt es, daß seit den» Kriegsausbruch die Judenverfolgungen in uuerhörtcr Art in Nußland eingesetzt haben. Der Aufruf berichtet übel Judenverfolgungen in der Armee<;ou>e, über Pogrmns >>' Polen, sogar in Lodz sowi> ülier Massenauswcisungc" und betont, daß die Juden untcr nichtigen Vorwände" vor das Kriegsgericht gestellt und zum Tode oder s" Zwangsarbeit verurteilt werden. Mmigcls anderer ^ weise diene stets die Behauptung, daß die Juden die DcU^ schen unterstützen. Der Ausruf schließt mit der Auffo^ rung an die zivilisierten Völker, sie möchten den Zaris»u^ daran erinnern, daß selbst in Kriegszciten das Gewiss" der zivilisierten Menschheit Worte finden werde, um di^ schmachvollen Handlungen zu verurteilen. „Humanits" ^ Laibllcher Zeitung Nr. 14____________________________107__________________________________19. Jänner 1915 merlt hiezu. der Bericht sci daö schlagendste Dementi der Meldungen einer gewissen Presse, dah den Juden vom ZaT«n politische Gleichheit versprochen worden sei. Rutz-landö innere Politik habe sich seit Kriegsbeginn nicht ge-ände-ri. Spezialmissionen. ^ «opcnhagen, 18. Jänner. Am 3. Jänner sind von St Petersburg Generalmajor Graf Taticev und Stabsrittmeister Oliv, der frühere Adjutant des Generals Reunentampf, in besonderer Mission nach Serbien und Montenegro abgereist. Eine zweite Mission hat sich nach Frankreich und England begeben. Verhaftete Arbeiterführer. K^enhagen, 18. Jänner. Wie „Politiken" aus Peters-vurg meldet, sind wegen des Ausftandes der Arbeiter in den staatlichen Betrieben 125 Arbeiterführer verhaftet morden. Vulgarien. DepHchenwechscl zwischen dem Ministerpräsidenten Radoslavov und dem Könige. Sofia, 17. Jänner. Die „Agence tölographique bul-«are" meldet: Ministerpräsident Radoslavov richtete am 1. Jänner a. St. an den König folgendes Telegramm: ,Ich schätze mich glücklich, Eurer Majestät anläßlich des Neujahrstages meine sowie des Ministerrates Glückwünsche darbringen zu dürfen. Möge das neue Jahr Eurer Majestät und Eurer Majestät erlauchter Familie Gesundheit und Glück bringen. Wir beten zu Gott, daß er der Krone und Bulgarien Glück und Größe geben und helfen möge, zur Verwirklichung der nationalen Ideale, welche das Oberhaupt des Staates und die Nation anstreben." — König Ferdinand erwiderte: »Die Glück- und Segenswünsche, die Sie mir anläßlich des Jahreswechsels im Namen des Ministerrates und im eigenen Namen entbieten, haben mich tief gerührt, und A sage Ihnen und Ihren Kollegen hicfür meinen aufrichtigsten Dank. Indem wir aus der Gerechtigkeit unserer nationalen Sache und aus dem unerschütterlichen Glauben an eine glänzende Zukunft der bulgarischen Na-5wn Kraft schöpfen, wollen wir das neue Jahr mit der festen Hoffnung begrüßen, daß es unsere gemeinsamen Bestrebungen kronen werde, indem es Bulgarien Glück mo Größe bringt." Eröffnung der Militärakademie. Sofi«, 18. Jänner. („Agence tÄ6grafthique bul-aare".) Heute nachmittags fand die feierliche Eröffnung ^cr bulgarischen Militärakademie statt. Me Türkei Angebliche türkische Grausamleitcu. K»nftantinsipel, 17. Jänner. Die „Aaencc tölsgra-ph»que Nilli" ist ermächtigt, die russischen Behauptungen, wonach ottomanische Truppen in den Kämpfen bei Sari-damisch Grausamkeiten und Plünderungen begannen und alles, was russisch oder a-rmenisch ist, zerstört hätten, for-well zu dementieren. Alle Welt weih jetzt, dah die Nüssen unglaublichen Zynismus an den Tag Icgcn, wenn sie an-ö^en die unmenschlichen Handlungen zumuten, die sie ö^lt begehen, wohin sie kommen, wie dics ihr Verhalten auf verschiedenen Schlachtfeldern bewiesen hat. Vcmcrlt »ei noch, dah die muselmanische und die christliche Vevöl-'krung des Kaukasus dic ottomainschc Armee als wahre Befreier aufnimmt. Her Krieg in den Kolonien. Der deutsche Bieg bei Tanga. Berlin, 18. Jänner. Beim Staatsfelretär des Reichs-lolonialamtes Dr. Solf ist folgendes Telegramm des deutschen Kaisers aus dem Grohen Hauptquartier eingetroffn: «Ihre Meldung von dem schönen Siege bei Tanga« in Dst.Afrila hat mich hoch erfreut. Ich spreche Ihnen zu öieser Ruhmestat unserer Schuhtruppe meinen herzlichsten Glückwunsch aus. übermitteln Sie meine Anerkennung nn die braven Männer, die fern von der Heimat eine vier-lachr ÜbcrltMuheit entscheidend geschlagen hal'en zur Ehre öcb deutschen Namens. Das Vaterland ist stolz auf diese Söhne. WiIheIm I. N-" Beschießung der offenen Stadt Swakopmund durch die Enaliinber. Berlin, 18. Jänner. Das Wolff-Vureau meldet: Nach "ner amtlichen Meldung des Gouverneurs von Deutsch-Tüdweft-Afrila wurde am 21. Oktober 1914 die offene un-derteidigte Sta5i Slvalopmund von den Engländern be-^ossen. nachdem schon vorher der Kommandant des in der ^alfischhai liegenden Hilfskreuzers ..Kinfaunce Castle", Kapitän Erampcu. wiederholt die Beschießung angedroht hatte. Die Stimmung in Transvaal. Haag. 17. Jänner. „Nicuroe Courant" erhielt die 3lb-'chrift eines an cin englisches Tageblatt gerichteten Schrei, licns, worin betont wird. dah die Provinzwahlcn in Transvaal darauf hinweisen, dah Votha daö Vertrauen der Wähler nicht mehr besitze und bei allgemeinen Wahlen das Ministerium fallen würde. Der Autor schreibt: Wenn die Regierung gegenüber der Aufforderung, ihrc Loyalität durch die Eroberung Tcutsch-Südwest-Afritas zu belveisen, ihrr Pflicht getan hätte, so würde sie in London gewarnt und darauf hingewiesen haben, datz von der holländischen Bevölkerung nicht erwartet werden könne, dah sie eine solche Eroberung für cin Volk mache, das vor weniger als 20 Jahren ihre Flagge niederholte uud ihren (Nrund und Boden in Besitz nahm. E3 sei unbewiesen, txch die sogenannten „Rebellen" diesen Namen verdienten. Die Regierung tünnc Icgitimcrwcise nur einc Verteidigung des Landes gegen Angriffe verlangen. Hätte die englische Regierung die Ausfassung der Buren bezüglich des Landcs-vertcidigungögl'schcs begriffen, dann würde sie das An, gebot der Unionsregierung, Deutsch-Südwest zu erobern, nicht angenommen haben. Der Autor sieht die Zukunft Südafrikas düster und glaubt, das einzige Mittel wäre, dah der Gcneralgouvcrncur Süd-Afrikas dcu Rücktritt Bothaö und Neuwahlen fordere. Mexiko. Der neue provisorische Präsident._______ Mexiko, 18. Jänner. General Roque Gonzales Garza wurde gestern vom Konvent zum provisorischen Präsidenten von Mexiko gewählt. Garza verhängte den Belagerungszustand über die Stadt Mexiko. Der Konvent hat sich als Oberste Gewalt erklärt und alle gesetzgeberischen, richterlichen und exekutiven Befugnisse an sich gezogen. Das Erdbeben in Italien. Nom, 17. Jänner. Einc Mitteilung des gcodynami-schcn Zonlralobscrvatoriums besagt, dah die Erdbeben-bclvegung einc allsgesprochen abflauende Tendenz zeige. Dcr „Idca Nationale" zufolge hat einc technische Kommission festgestellt, dah sich tatsächlich nur der fünfte VIock dcr Marc Aurel-Säule auf der Piazza Colonna um 9 Zentimeter verschoben hat. Dies hat jedoch das Gleichgewicht des Dcntmalcs nicht im geringsten bccinfluht. Nom, 17. Jänner. Dem „Giornale d' Italia" wird aus Citta ducale gemeldet: III der Gegend von Cingolano sind ocm Erdbeben vom 15. Iälnier 1ki(1 Personen zum Opfer gefallen. Außerdem wurden zahlreiche Einwohner verletzt. Die „Tribuna" meldet aus Solmona: Der Ort Castro-nuouo ist zerstört, ebenso Cauitro. In der letzteren Ortschaft zelebrierte gerade der Pfarrer die Messe, als das Erdbeben eintrat. Von 60 Andächtigen liegen 50 unter den Trümmern der eingestürzten Kirche, In Capistrcllo beläuft sich die Zahl der Todesopfer auf 200. Num, l». Jänner. Der König ist neuerlich abgereist, um die vom Erdbeben heimgesuchten Orte zu besuchen. Die Königin entsandte cincu ganzen Zug voll Kleidungs. stücken. Nahrungsmittel, Arzneimitteln; auch Unterstützungen von tzicld werden im Auftrage der Königin unter die Bedürftigen vcrtcilt werden. Wie die Blätter melden, sind zahlreiche Deputierte mit einer von der Kammer aus. gerüsteten Hilfscxpedition an die Unglücksstcllen abgegangen und beteiligen sich mit groher Selbstverleugnung an der Ncttungs- und Hilfsaltion. Der Botschafter der Vereinigten Staa-teu begab sich persönlich an die Or!c des Unglücks, um Hilfsmittel zu verteilen. Avczzano, 18. Jänner. Der König tras mittags im Automobil hier cin. Dcr Minister für öffentliche Arbeiten. Ciliftlli, dcr von einem Bestich der Orte Celano und Pes« cina Hieher zurückgekehrt war, empfing den Monarchen, der sodann zur Besichtigung der vom Erdbeben verwüste-ieu Gebiete weitcrreiste. Einige Hofautomobile, die namentlich von der Königin entsendet worden sind, befahren die ganze Erdbcbenzone. um den Bedürftigen Hilfe zu bringen. Vom Reichsgerichte. Wien, 18. Jänner. In Angelegenheit der Beschwerde, die mehrere Wähler aus dem Görzer Großgrundbesitz gegen die im August 1913 in Görz stattgehabten Land-tagswahlen aus der Kurie des Großgrundbesitzes ei-hoben hatten, hat nunmehr das Reichsgericht mit dem heute publizierten Erkenntnis in Stattgctmng der Beschwerde zu Recht erkannt, daß einerseits durch die in der Beschwerde erwähnten Vorgänge bei der Wahlkom-Mission, anderseits durch die Aufnahme von nicht wahb berechtigten Personen in die Wählerliste, wie ferner durch den Ausschluß Wahlberechtigter eine Verletzung des den Beschwerdeführern oerfassunffsgemäß gewährleisteten Rechtes stattgefunden hat. Todesfall. Wien, 18. Jänner. Reichsratsabgcordneter Leonhard Demel Ritter don Eis wehr ist gestern in Teschen im 59. Lebensjahre plötzlich gestorben. Verantwortlicher Redakteur. Anton F u n t e t. Hinweis. Unserer heutiqen Nummer (Gesamtauflage) liegt eine Nlwnnementseinladuna, auf den soeben beginnenden neuen Jahrgang des „Kosmos" bei. Abonnements. Probehefte durch die Buchhandlung In v. Klelnmayr «k Fed. Bamberg in Lawach, Kongrehplatz Nr. 2. Danksagung. Anläßlich des schmerzlichsten Verlustes unseres innigsigeliedten, unvelMßliäiell Gatten, Vohnes, Schwiegersohnes, Bruders und Schwagers, des Herrn Mktor Dolenz k. k. Possessor am Staat«-Ueal gymnasium in Graz, k. k. Gbevleut-nant i. d. G., Besitzer dev Wttitüv-Verdienstmedaille am Hände de« Militiir-Uerdienftkvenze« dcr am 21. November 1914 in dm Karpathen den Heldentod fand, sind uns von unseren lieben Freunden und Vrkaunttn unzählige Beweise innig» ftcr T'iliiahme an unserem unsagbaren Schmerze zugekommen. Wil bitten, auf diesem Wege unseren tief« gefühlten Dank entgegennehmen zu wollen. Die schmerjgebeugten Familie» Dolenz-Mannhardt. Graz-Kvainbnrg Gbevvellach (Kiirnten.) Dr. Ignaz Kotnik, k. t. Notar in Komen, dz. Oberleutnant beim Landsturmbezilkslommando in Laibach, gibt allen Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß sein Bruder Josef Aowik ehem. Gbevlentnant im Inf.-Neg. Ur. 17 und Kesttzer der KriegsmedaiUe am 16. d. M. in seinem 73. Lebensjahre nach langjährigem Leiden verschieden ist. Die irdische Hülle des teuren Verblichenen wurde am 18. d. M. auf dem Fried-Hofe zum Hl. Kreuz in Laibach beigesetzt. Die heil. Seeleninesse wird Donnerstag den 21. d. M. um 8 Uhr früh in der Herz-Iesu-Kirche zu Laibach gelesen werden. Laibach, am 18. Jänner 1915». Statt zeix>5 kcsondeven Anzeige. Laibocher Zeitung Nr. 14_______________________________108____________________________________19. Jänner 1915 Amtsblatt. 128 N 486/14/15 Uerfteigerunssedikt. Am 15. Februar 1915 vormittags 9 Uhr, findet bei diesem Gc> richte, Zimmer Nr. 31, auf Grund der genehmigten Bedingungen die Versteigerung folgender Liegenschaften statt: E. Z. 3« Katastralgemeinde Tschermo. schnitz, Gebäude, Grundparzelle, Äcker, Wiesen, Wald. Schätzwert 2706 X. Geringstes Gebot 1804 X; unter dem geringsten Gebote findet ein Verkauf nicht'statt. K. k. Bezirksgericht Rudolfswert, Ab« teilung IV., am 6. Jänner 1915. 140 Firm. 28, Gen. V, 199/8 Fremembs pri k vpisoni zadrugi. V zadružnem registru se je vpi-sala dne 13. januarja l!)lö pri zadrugi: Živinorejska zadruga v Gorenjem Logatcu registriraiia. zadruga z omej- zavezo, naalednja prememba: Na obènem zboru due 27. decem-bra 1914 se je sklenila razdružitev' in likvidacija. Likvidatorjem so izvoljeni dose-danji èlani naÈelstva: Franc Isteniè, Franc Tomazini, Josip Šemrov in Matija Gosar. Firma se glasi odslej: Živinorejska zadruga v Gorenjem Logatcu registrovana zadruga z omej. zavezo v likvidaciji. Upniki naj se zglasijo pri zadrugi C. kr. deželno knt trgovsko sodišèe v Ljubljani, odd. III., dne 13. janu- varja 1915. 141 Firm. 26, Rg. A II, 140/1 Vpis firme posameznega trgovca. Vpisalo se je v register due 13. januvarja 1915: Sedež firme: Javornik h. št. 5. Besedilo firme: K. Lorenz. Obratni predmet: trgovina z me-šanim blagom in žganjem ter obrt prekajalca mesa. Imetnik: Karol Lorenz, trgovec na Javorniku. C. kr. deželno kot trgovsko sodišèe v Ljubljani, odd. III., dne 13. fanu-varja 1915. 137 E 888/14/P Dražbeni oklic. Dne 2 6. sveÈana 1915 predpoldne ob 10. nri bo pri tana sodišèu, v sobi st. 26, dražba zemljišè vl. št. 125 in 488 k. o. Žeieèe. obgto-jpÈe iz hotela z verando in gospo-darskim poslopjem ter zomljiškimi parcelami. Cenilna vreduost 53.155 K 84 h. Najraanjši ponudek 35.437 K 22 h; pod najmanjäim pouudkom se ne prodaja. C. kr. okrajna sodnija v Radovijici. cddelek II., dne 15. januarja 1915. LOSE der außerordentlichen k. k. Staats-lotterie für Kriegsfürsorgezwede 21.146 Gewinne Haupttreffer 200.000 Kronen versendet franko gegen EiuBenduuR des Betrages von 4 Kronen pro Los Albin Föratl, Geschäftsstelle der k. k. Klaas* n-Lottei le Wien, X., B llaria 4. 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