HUK. FK^>-« Pl«num?l ^7^ > WW^ Des h. Feiertages wegen er-scheillt die nächste Nummer am Samstag. "'"^Amtlicher Theil. Uebersicht der k. und k. Sousularamter. (Forlsetznng.) Tpanien. Generalconsulat in Barccllona, August Lent von Wolfsberg, Gcncralconsul. Untergeordnete Aemter: Consularageutie ill Rosas, Bandilio ^orcnz y Palan, Consularagent; Consularagenlie in Palamos, ^aureano Alvarcz, Consularagent; Consularagcntie in Malaro (uubesetzt). Vlceconsulat iu Tarragona, Ioaq. Rlus y Ballcstrerl, Viceconsul. Dcpcndcnzen: Consular^ agentie in Vlllanooa (unbesetzt); Cousularagentic in Salon (unbesetzt). Vicccon>lllat in Valencia, Kranz Royo y Salvaoor, Vlceconsul. Dcpendcnzcn: Consular-agcullc iu Vinaros, Joseph Reoertcr c Majo, Consular-agent; Consularagenlle m Dcnia, Niiguel Moreno Y TorrrS, Co>l,ularagcnl; Consularagcnlie in Alicante, Joh. Maisonnavc c Culay^r, Con,ularagcnl; Consular-agenlic il, Torrc Vlcja, Hlnonymns Sanchcz-BarcrUona, Consularagcut. Viceconiulat iil Cartagena, Andreas Pc» dreno, Viccconsul; Viccconsulal ln Malaga, serdinand Ramoö-Tclez, Vlcccoi'sul. Ocpcndcnz: Consularagentie in Almeira, Josö Martinez ')tcalc, Consulaiagcul. Vice» consnlat in Palma, Nikolaus Umbcrt, Vicecousul. Dc» pcndcnzcn: Consularagenlic in Mahon, Splridiou de Vaolco, Consularagcul; Cor.sularagenlie tn Ivizza, Wil> Helm Wulli^, Coosularagellt. Gcncrukonsulat in Cadij.', Juan Duncan Shaw, Generalconsul. llntcrgeorductc Aculter: Consularagenlic in AlgeraS (unbesetzt); Coilsularagenlic in St. ttucaS de Barameda (unbesetzt). Consulat in Coruuna (unbesetzt). Untergeordnete Aemter: Consularagcntie in Fcrol, Anton Ignaz Fcr-nandcz, Consularagenl; Consularagcntic^n Pigo, Manuel Narana, Eonsularagent; Coilsularagenlic in Rlbadca, Franz be Torres, Consularagcnt; Consularagenlic in Gljon, DionyS Accbal, Consularagcnt. Viceconsulat in Bilbao, Ioha Leander, Viccconsul. Untergeordnete Aemter: Consularagcntic in Sanlaildcr, ^ouis «Hallo, Consularagcnt; Consnlaragcntie i» St. Sebastiane», Bernhard Alcain, Consularagent. Ucbei seeische Besitzungen: Gcncralconsulat in Ha-^ vana (auf Cuba), Wilhelm Scharfenbcrg, Gcncralconsul. Untcrgcocdnelc Acmtcr: Blcccoilsulat in Malaozas (Cnba), Florenz Allmu., proo. Gcrcnl; Biccconsulat in Trinidad, (Cuba), ^oaquim Theodor M^ycr, Blcccousul; Vile-ronsulat in St. Iago dc Cuba, ikarl Wilhelm Schuh» mann, Viccron,ul. Consulat in St. Juan (Puerto rico). Ocorg La-liner, Consul; Consulat in Manila (Philippinen), Iu-linS Spanier, Consul. Türkei. Numelien. Consulal in Constantinopel, Joseph Nlllcr u. 2ch,o^cl, Gcnclalcuüsul ilä jun^, (zugleich Commelztanzlcldircclor der Äuischaft dajelvst). Ulücrgcoroncte Aemter: Biceeonsulat in dc:' Dardanellen, NltolauS .^.'antopulo, Vlc^onsul. Co!isularagcnlic in Vrussa, Anton Failciscn, (Äcrenl; Consularagcntic in Galllpoli, Ä. C. Sldcriücs. lHcrcnt; Consularaucntic in Ineboli (unbesetzt); Consularagentic in Nodosto, Anton Caoet, Consulara»cnt; Coi'.snlaragcntic in Tencdos, CoS-mus Gersaglla, Gn5nt. Consulat in Adrianopcl. Wilhelm v. Camcrlohel', Consul. Untergeordnete Ännlci: Biccconsulat in Phi. lippopcl. Joseph .5cmpfliug, Äicccoi'sul. Conslll.'rllgcntic in Burdas, Johmin Fwrio. Cotisularagcnl; Consular, agcntic in EnuS, Raphael ÄuastaUa. Consularagenl. Gellclakonsnlal in Salonich. Franz v. KnaPPllsch, Gencralcunsul:u1 i^i8. Untergeordnele Aemter: Consulat iu Moluistir. Pclcr Oculi, Consul. Biccconsulat in Seres, Johann Sponli, Vlccconsul. Consularagenlic in Caoalla, Michael Lponli, Plccconsul lul psü'ft.; Con-sularagcnlic in SlyalhoS (unbcschl). V»,l«aricu. Ocncralconsulat in Nustschuck, Oscar Monllong. Oeiicralconsul :ul i»,'>^. und Oercnt. Untergeordnete Aemter: Cansulat >n Widdin, Adolf N'ltcr v. Schulz, Consul; Coxsulat iu Tultscha, Friedlich Ritter v. Perta^i, Consul; Consulal in Sulina, Alois ViS° covlch, Consul; Cunsulal m Küstcndschc, AlfonS Ritter V. Quesliaux, Consul. Vicclolisulal in Varna, Adolf Tcoeschi, Bieeconsul; Biccconsulal in Sofia, Joseph kulterotli, Piceconsul. (Fortsetzung folgt.) Nichtamtlicher Theil. Die Action des Ministeriums Aucröperg. Ein ungarisches publicistischeS Organ, welches sich rühmt, officjellc Enthüllungen auS erster Quelle zu cm pfangcn, meldet, dah die Regierung beabsichtigt, den Reichsralh vorläufig nur zu einer lurzen Session zu ueisammcln, um während derselben die allerdringcndsten laufenden Geschäfte in conect'verfllssungSmiMgem Wcgc erledigen zu lassen und um Vorsorge zu treffen fur eine legale Bewilligung des Budgets, sollte die. selbe auch nur vorläufig für einige Monate erfolgen. Hierauf gedenle mau, wird des Weiteren auseinandergesetzt, sämmtliche Randlage aufzulösen, weil man bei den Neuwahleu eine namhafte Verstärkung der versus« sungstrcuen Majorität erwarten dürfe, welche dann auch zur Bewältigung fchwierigcr Bcrfassungsfragen lräftig genug sei. Für die Verzögerung der allgemeinen Wah> lcn habe gegenüber dem in der Verfassungspartei ebenfalls angeregten Projeclc, sofort allgemeine Neuwahlen vorzunehmen und nicht blos die illegalen Randlage allcin aufzulösen, zunächst, abgesehen von der Rücksicht auf Galizicn, die C-wägung dcu Ausschlag gegcbcu, daß nach ellicheu Monaten eines streng verfassungsmäßigen Regiments das Terrain weit günstiger geworden sci als jetzt, in einem Zcilpunltc, in dem noch allerorts die Organe des (Ärafcn Hohcnwart sich in Thätigkeit bcfin» den und die Aachwehen dcS föderalistischen TerrorismuS noch schwer empfunden werden. Achnlichc Anaaben, wie die vorliegenden, dcS Hauptorgans der DcalPartei, cur> siren nach Bericht der „Presse" auch in Wien in Ab» gcordnctenlreisen und mußten na,neullich den Ab^sand« lcn dcr verfassungslrcucu Pailci iu Dalmalicn zum Troste dienen, als sie die sofovli^c Auflösung ihres heimischen Landtages nicht rurchsctzcn lonnten. Die Mit-lhcilungcn klingen auch ganz glaubwürdig, weil der vor-aczeichnclc Plan «liter dc» „^clielien Verhältnissen un-stle.tig der rulionellstc, ja dci cinzi,i müglichc Weg ist, wenn man nichtö überstürzen und doch mit der Wieder' Herstellung eines vollkommen verfassungsmäßigen Zu« slandcs. mit der Befestigung dn iiffenllichen Ordnung Ernst machen will. Allerdings darf man dan» di? Zwischcnftiilio^e bis zu den Neuwahlen nicht blos tinzigund allein zur Erledigung der laufenden parlamentarischen Arbeiten bc< nützen. Dichr Zeitraum von einigen Monaten mnß zu voibcreitendm schrillen für die große Parlamentarische Campagne in jeder Richtung entsprechend verwerthet werden. Die Versassnngsvarle, und die Regierung müssen, beide in gleicher Weise, Hand anö Wert legen, wenn man am Tage der Entscheidung mit Gewißheit auf den Erfolg rechnen soll. Das Ministtrium muß in den gc< setzcstreucn Staatsbürgern wieder das Gefühl der Sicherheit unserer verfassungsmäßigen Institutionen wachrufen, um damit dcu lcidi^n Pessimismus zu bannen, die Spanlilraft zu stählen und die Uclierzcngui^ von dcr Solidarität der versincdcnm Faclorcn der Vcgislll: tive und Execnlioe aufs Neue einzuimpfen; die Vcr> fasslmgsparlci aber, die sich in der Opposition als einig und stark bewährt, muß nun ihrer veränderten Slcllling Rechnung tragen und ihre volle Bcsähiguna,. als „regie' rende Partei" auf die Gcschickc Oesterreichs einen maß gebenden Einfluß ausznübcn. ebenso durch kluge Umsicht und Mäßigung, wic durch zähe Ausdaucr unk that klüftige Spontaneität bewähren. Die drei, vier Monate dcS Ucbcrgangcs werden entscheidend sein für t»e Zukunft der Partei nnd dcs Ministeriums.' Die „Brest. Ztg." läßt sich ix eme länqcrc Ei> Ullerung dcr Nothwendigkeit ein. den 5sle>reich'schc!' ntaalSgedanlcn im ccn tral i st isch c n Sinne fortzubilden. Sie schreibt.- „Gegen eine föderative Verfassung sprechen so. wohl historische als auch ralionellc Momente. I" der neuesten Zeit habrn sich z,vri Födcralinstaalcn ^c» bildet, die Vcrciniglen Staaten Nordamerlla's und das deutsche Reich. Die einzelnen BestünNheilc aber beider Staaten fielen der Nationalität der größeren Anzahl ihrer Bewohner nach zusammen. AuS eiinclncn getrennten StaatSwcscn, nicht abrr aos cincm Einheitsstaat wurde in Nordamerika und Deutschland ein Föderativ-staat. In Ocstcrleich dagegen streben die einzelnen Nationalitäten nach der Umwandlung deS Einheitsstaates in einen Födcrativstaat, trotzdem der Kilt für dieses lockere Staatswcscn dnrch die nationalen Gegensätze seiner einzelnen Glieder fehl«n würde." Und weil da« schlesische Vtatt von dem Ministe« rium Auersperg hofft, daß es diese Tendenz offen auf leine Fahne geschrieben, deshalb trägt es demselben sein Vertrauen entgegen, indem es zum Schlüsse sagt: „Da« Ministcrinm Aucrsperg besteht aus Männern, welche in ihrer bisherigen, theils praktischen, theils wissellfchaftli-chcn Thätigkeit eine hohe Entschiedenheit und das volle Bewußtsein der Ziele ihrer Aufgaben an den Tag ge« legt haben, und dies läßt hoffen, daß durch ihre Kraft die innere Nationalitätenfrage in gründlicher und positiver Weise gelöst werden wird." Ueber die Circulariepeschc des Vrastn Andrajsy iüßt sich die ..Nordd allg. Ztg." folgendermaßen vernehmen.- „Die Circnlardepeschc des Grafen Andrassy wird eines wohlthuenden Eindruckes auf alle Diejenigen nicht verfehlen, welche die Befestigung des europäÜchcn Friedens wiiüsäicn. Dieses Programm der anewärligen Politik eines ReichcS, das ciucS dcr wichtigsten Glieder drs SlaalcnsysttmS, ein geradezu unentbehrliches Gli,d desselben bildet, darf bei der Klarheit der darin ausge« sprochenen Gedanken, bei dcr Präcision in dcr Form dcr Mittheilung derselben und bei dcr Geltung, welche die Worte dcs Grafen Andrassy in Anspruch nehmcn, als eine wcsciitlichc Bürgschaft für die Sache dcS Frie-dcnS gelte»'. Deutschland hat darin ein neues Pfand der Freundschaft zu erblicken, die uns mit Oesterreich-Ungarn verbindet. Es ist nun unverkennbar, daß beide Rciche dieselben Wege gchcu, dieselbe klare und feste Friedenspolitik vcrfolgcn." In gleicher Auffassung äußcrl sich die „Spener'schc Ztq." fow.tndermaßtn: „Die Circulardepejche vom 23. November, mit welcher Graf Andrassh seine Ernennung zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten den Verlrctcrn Ocslerreich-UngarnS im Auslande anzeigt und worin dcisclbc die Grundzüge dcr Auffassung seiner hohen Ausgabe mit sicherer Hand entworfen hat, ist als das Programm eine, klaren, offenen und festen Fritdenspo« litil zu l'eglüßen. T er Wcrlh dieses denkwürdigen Erlasses wird in den Augen derer noch erhöht, welche die Eigenschafleii dis Geistes und Charakters würdigen, die den Grafen Andrassy auszeichnen. Wenn der so einge« lcitclcn Politik dieses Staatsmannes ein allgemeines Friedoisbcdürfniß entgegenkommt, so muß der Eindruck, wclchcn die Circulurdepesche vom A3. v. M. hier her» vollnst, ein besonders günstiger sein. Denn sie befestigt das Vertrauen, daß Deutschland und O:sterreich»Ungarn mit einander Hand in Hand gehen werden." Die „Nalional-Ztg " läßt dcr Mittheilung deS Circulars ein ^ob der „vorbehaltlosen Offenheit" folgen, mit welcher dem FriedenSbedürfniß Rechnung getragen wirb. Der „Vresl. Ztg." cntnchmen wir folgende Worte: „Graf Andrassy bekennt sich in seiner Depesche vom 23. Novcmder offen zu dcr Politik, die bisherigen Beziehungen Oesterreichs zu den übrigen europ^ischcn Mächten einzuhalten, und die jüngste Besetzung des cisleilhani« schen Ministeriums giebt eine Garantie für das Bestreben dcsselbcn nach einer verfassungsmäßigen Behandlung dcr inneien Fragen. Das Ministerium Auersperg wird als letztes Zcl seiner Bestrebungen eine verfassungsmäßige Lösung dcr gegenwärtigen Nalionalitälen-srage betrachten." Dcr Berliner „Vülsencouricr" läßt sich über das Rundschreiben in dcr nachfolgenden ausführlichen Weist ucrnehmcn: .. Oas Runbschreibe» des Grafen Andrassy gipfclt in den beiden Sä'tzln- „Nicht die Ausdehnung, sondern bit Kr,ft beS Kaiserstaates ist es. welche zu erhöhen wir uns ocflcißiacn müsscn, »ndcnl wlr die Ent« faltung dcr reichen Quellm, über die er verfügt, unter» stützen", »md „die Vortheile, welche uns der glücklichste Krieg zu vclschasfen vermöchte, würden niemals den Gewinn aufwicgcn, den uns dcr Fortschritt einer Prosperität, deren Aufschwung keinen Augenblick lang durch eine Reihe von inneren Krisen unterbrochen wird, vcr-spricht." Mit diesen beiden Sätzen wird jeder Argwohn, welcher über die Absichten dcs neuen Rclchsministerprll-' sidenlen ausleimen könnte, als werde er cine dem europäischen Frieden gefährliche Politik versolaen, völlig erstickt. ' " Der Wiener Correspondent der „Neuen preuß. Zla." schreibt anläßlich des Rundschreibens Sr. Exc. des Grafen Andrassy, daß dasselbe in erster Ncilie als Friedensmanifest zu betrachtccn sei, wie cs deutlicher, offener und bestimmter nicht sormnliri werben könne. 2060 Dcr Nachdruck, mit welchem der neue Minister des Auswärtigen allc Vn>,!oßerul!s,si,eliistc zu perhoricsciren für angezeigt erachtet, kchrc sich oh-.ic Zweifel vorwiegend gegen die Aussircnungcn. als ob speciell llugarn begehrliche Blicke über seine Ost^zrcnzen hinaus werft. Das ncue österreichische Ministerium findet in der ..Spener'schcn Ztg." eine sehr eingehende Beurtheilung; die erste Kundgebung desselben sci einfach und bündig gehalten und Fürst Adolph Anersperg hätte den richti« gen Weg eingeschlagen, nm dic in dem furzen Programme gegebenen Versprechen sofort auch einzulösen. Er habe sich mit den hervorragendsten Männern der Verfassungspartei ins Einvernehmen gesctzt und ein Ministerium gcliildcl. das auS den lautersten und ge-achtetstcn Mäuoern dieser Partei besteht. DaS neue Ministerium sei in eminentem Sinne einheitlich und geschäftskundig. Würden die bisherigen Erfahrungen mit Muth, Kraft und Geschicklichleit benützt, so sei Oesterreichs Zukunft gesichert." Zoulnalstilnnttll über — Laibach. Tag für Tag bringen die öffentlichen Blätter Ori-ginal-Corrcspondcilzen aus Laibach über die politische Situation in Krain. Wir tonnen nicht umhin, mindestens zwei solcher Correspondenzcn im Extract unseren geehrten Lesern mitzutheilen. Die „N. Fr. Pr." schreibt: „Die Spaltung iu der slooenlschen Partei ist nicht mehr zu verbergen. Das blinde Cliquewescn der Ultramontanen . ihr Nepotismus bei Stcllenbcsctzungen ins' besondere hat dic Wirkung gehabt, daß dic bisher anerkannten und gcjürchtetcn Führer alles Ansehen bci deri großen Masse ihrcr Anhänger verloren h^ibcn. Dazu-lammt elne starte Reaction des gesunden Meuschmvcr-." standcS in der Mitte der Partei, welche bisher als willenlose Heerde den clericalen Leithammeln folgte, und so erscheint mir die Nachricht, welche ich von sloocnischer Seite erhalte, eine nicht unglaubwürdige, daß eine „slowenische Fortschrittspartei" in der Bildung begriffen sei, wclche für die Wahl von ganz „neuen Männern" agitirt. „Kein Costa, lein Bleiweis mehr!" ist der Wahlspruch dcr Iungslovcncn. während die „Novice für dlc alten Abgeordneten plaldirt und „ Danica" heule im Einverständnisse mit allcn katholischen Vereinen Oesterreichs die Parole ausgibt: „Alles sür Glaubcn, Vaterland u»d Kaiser!" (Sonst war dic Reihenfolge: „Glauben, Kaiser ui'.d Vaterland!") „Oaiiica" ist gegen alle Halbheit. Wer nicht für die Kirche offen eintritt, wer lein Christ, auf den ist lein Virlaß, cr lami, edcu' sogut auch vom Vml abiallen, wic dies bisher schon geschehen. „Novice" dagegen scheint zwar aucl, zu sürchlcu, ocr böse Felud Zalluk lönue den „alle»" Slovan Schlingen legcn. aber sie wagt sich nicht deutlich mit dem Belcnntnissc dec Furcht hervor, souocrn sucht blos die Verdienste der bisherigen nationalen Abgeordneten zu preisen. Während die Nationalen so noch hinter den Cou< lissen mit ihrem häuslichen Zwiste beschäftigt sind, bc-steyt innerhalb der constitutionellen Partei lein Zwie spall. Sic wird sür die Wiederwahl aller ihrer früheren Vertreter a^itiren und gewiß das möglichste thun, noch einen oder d«n anderen Sitz zu gewinnen, wobei sie nicht so fügsame Werkzeuge zur Seile hat, wic die Nationalen mit ihrem Heerbann von Caplänen, Meßneru, Wirthcu. Schullehrcrn und dergleichen Persönlichleilen maßgebenden Einflusses mehr, für welche Kram Dank der Vernachlässigung durch alle früheren Negierungen und der lässigen Handhabung der StaatSgrundgefttze, sowie der so oft mit hoher Autorität umgebenen nationalen Hetzereien noch immer der danfbarste Boden ist. Leben ja doch noch immer die Iir desausschust besitzt bekanntlich das Vorschlagsrecht bei Ernennung der Mitglieder unseres LanpesschulralhlS. und kommt nur noch ein Liberaler in dcn Landcs-ausschuß, so ist auch der Landcsschulralh in unseren Händen." Wir bringen heute ausnahmsweise die vorstehenden zwei Excerpte ^ino ovci. ot ^luäio, können aber den leidenschaftslosen wohlgemeinten Beisatz nicht unterlasjcn, das; in einer Zeit, wo das Syslen Hohen wart mit allen seinen idealen nndurchsührl'arcu Ausgleichöprojectcn gefallen ist, wo nun das Ministerium Aucrspcrg die Devise „V e rfassun g s re ch t" mit goldenen Buch» stabcn auf feiner Fahne trägt, cs dringend gcbotcn er-schciuc, daß dic verschiedenen und derzeit geschiedenen Parteien. mö;c man sie „liberale, dcntsche, radical?, reactionary, slouemschc, nationale, cl.crn-,U'.', lendalc, ultra' montanc, föderale" u. s. w. ncuncn, u nnmehr b,i tnlal geandcttcr Situation, >?achdc!n vor Kurzem mcnnfcstit'tcn Willen Tr. Majestät des Kaiscis mil lie, ein ten Kräften einem Ziele zusteuern wollten. Dieses Ziel ist: die Wiederbelebung, die Erstarlung der Verfassung und mit ihr die Erhaltung Gesummt -Oesterreich's! Politische Uebersicht. ilaibach, 6. December. In Erwiderung des Rundschreibens An brassy's ist General Schweinitz beauftragt worden, der österreichischen Regierung die rückhaltlose Zuslim-mung der kaiserlichen Regierung Deutschlands zu dcr im Rundschreiben angekündigten Friedenspolitik als eiinr Bürgschaft für das Zusammengehen beider Staaten zu notificircn. AuS Ungarn bringen wir nachstehende Neuig leiten: Die vom Obcrhause beschlossenen Abänderungen des Jagd gesetzcs haben Aussicht, mil geringen llusnahmcn auch vom Abgeorduetenhause acceptirt zu werden. Die scchZtc Section desselben hat in ocr Siz< zung vom 2. d. M., bei welcher dieser Gegenstand verhandelt wurde, nur Einen Punkt der Modifikationen beanständet. In derselben Sitzung kam auch dcr Telc graphenuertrag, welcher zwischen Oesterreich Un gärn und dem deutschen Kaiserreich abgeschlossen wurde, zur Sprache. Ueber Antrag ThomaS Vccsiy's wurde be» schlössen, diesen Vertrag dem ungarischen Gesctzbuche nur in ungarischem Texte einzuverleiben. Der Vertrag selbst gab nur zu unbedeutenden DiScussioncn Anlaß. Die Artikel desselben blieben meist unbeanstandet. Bezüglich der neuen A o v o c a le n ord nu ng steht zu erwarten, daß dieselbe schon mit 1. Jänner 4 872 ins Leben treten werde. Die Commission, welche znr Revi» sion dcrsclbcn entsendet worden, begann am ^s). November unter dem Vorsitze dcs Präsidenten der Pestcr l. Tafel Nikolaus Szabo ihre Berathungen. In der Sitzung dcs genannten Tages wurden dic, höchst wich. tige Reformen enthaltenden ersten Paragraphc dcs E>it-wurfcs fast ohne sich kundgebende Meinungsdifferenz angenommen. So die Bestimmungen bezüglich dcr Ad-vllcatursqulllisiclltio», zu weicher der nach Absolvirung des oierjährigeu Curscs an der juridischen Facullät erlangte Doclorgrad und eine vierjährige Praxis (zwei Jahre bci einem Advocateu, dic andcien zwei bei clncm Gerichte) erforderlich sind; ferner die Bestimmungen, nach welchen die Advocatenprüfungen künftighin nicht bci der l. Tafel, sondern vor cincr zu diesem Zweck zu bildenden Commission werden abgelegt werden und für Siebenbürgen eiiu cigenc Advocatcu^Prüfungacominisslou errichtet wird. Beide Kammern des baierischcn Landtages sind auf den 12. d. einberufen, um ihre durch den Reichs« tag unterbrochene Thätigkeit wicdcr aufzunchmcn. Das „Wolsf'sche Bureau" meldet: Im ganzen Umtrcisc dcs OecupationsrayonS in Frankreich ist der Belagerungszustand proclämirt >vc>cdcn. Vcr-brccftcn gcgcn deutsche Soldaten werden durch deutsche Mlliläigciichle abgcutthcilt. Die franzb s ische N at io i! a lv e rs a m mlun g wurde am 4. d. nach cincr zchnwöchcnllichcn Verladung wieder eröffnet. Dic Botschaft Thiers' sollte am 5>. d. zur Verlesung gelangen, wahrscheinlich handelt es sich noch um dic Feststellung cin'gcr Absätze. Es ist wohl cine undankbare Mühe, Combinationen über ihren Inhalt anzustellen, indessen kann man nach allen bis- smMlml. Die Hinrichtung Novel's, /err^'o und Dliurgkliis'. Am 27. v. M., Früh um II Uhr. wurde dcr Maire von Vcifailles, als er eben im Municipalralh den Vorsitz führte, von einem Abgesandten des Justizministeriums amtlich um die Erlaubniß angegangen, aus dem Friedhof Saint Louis, in der für Hingerichtete bestimmten Abtheilung, drei Gräber graben lassen zu dürfen. Es war dies die erste officielle Verlautbarung der von der Begiladigunzscommission gefaßten Beschlüsse. Dieselbe hatte m ihrer SamSlagsitzung entschieden, das; hinsichtlich Rössel'?, Fnr 'stände zum Todc vcruitheilt hatte. Er erfuhr zuerst, daß die Stunde der Sühne gc-schlagen habe; denn er befand sich nicht, wie Rosscl und Ferrs, iu dem Iustizgefänaniß. sondern in dcn Chan-tiers, von wo man ihn schon um 4 Uhr abholte, um ihn mit seinen beiden Leidensgenossen zu vereinigen. Er war sehr ruhig und verlangte nur eine Cigarre für den Weg. Rössel schlief noch fest, als sein Vertheidiger Albert Ioly in die Zelle trat, um ihm die vcrhünguißvollc Eröffnung zu machen. Herr Ioly mußte ihn zwnmal beim Namen rufen: „Ach. Sie sind es?" sagte Rössel endlich, indem er seinen Advocaten erkannte. „Also ist es nuf heule Früh?" — „Leider ja!" antwortete Herr Ioly. - ..WeU «a denn sein muß!" rief Rössel mit einem Blick gegen Himmel." Er bat den GescmyniWreclor, sich einige Augenblicke sammeln zu dürfen; da ihm aber dicfcr bedeutete, daß eS ihm nicht mehr gestattet werden könne, allein zu sein, griff er rasch nach seinen Sachen und kleidete sich an; sein Anzug bestand aus einem grauen Rock mit Beinkleid, über welchen er ciucn dunklen Paletot zog. Da er bemerkte, daß Ioly seiner Rührung nicht Herr werden konnte, warf er sich diesem mit dcn Worten in die Arme: „Verzeihen Sie mir, mein Freund, Ihnen einc jo traurige Sache anvertraut zn haben, und beten Sie für mich!" Dann halte er eine längere Untetredung mit dem protestantischen Geistlichen. Ferri! sprang, als man ihm dieselbe Mittheilung machte, rasch von seinem Lager-, dem gleichzeitig eintre-tenden Abb<> Follcy rief cr zu: ..Ich bin gleich zu Ihrer Verfügung; wir haben Zeit; lassen Sie^mich crst ankleiden!" und mit unerschütterlicher Ruhe brannte er sich eine Cigarre an und widmete sich seiuer Toilette so aus-mnlsam und so minutiös, daß darüber mehr als eine halbe Stunde verging. Dabci plauderte cr mit sciue» Wärtern, schenkte ihnen die Cigarren, die er, wie cr sagte, nicht mehr würde rauchcu können, und beschäftigte sich immcr wieder mit seiner Person; nur eine convul-sivische Bewegung der Augenlider oder hie und da einige llnzusammcnhängcnde Wolle verriethen, was in ihm vor< ging. Bourgeois endlich, dcn man nach cincr besonderen Zcllc gebracht halte, verlangte zu essen, trank und rauchte. Um 0 Uhr nahm eine Schwadron Kürassiere und eine Brigade Gendarmen vor dem Gefangnißlhor Slel' lung ' drei Ambulanzwagen sukren unter Escorte vur. und bald öffneten sich die Pforten dcs Hauses. Zucrst ttat Rössel festen Schrittes heraus; er hatte zu seiner Linken den Geistlichen und zu seiner Rechten einen Gendarmen, der seinen Arm an einer kurzen Kelle gefcsscll hielt. Er trug einen niedrigen Hut von schwarzem Sammt und ein Lorgnon im Auge. Dann folgte Bourgeois in Begleitung dcs Nbb6 Folley. das Käppi auf dem Haupte und die Cigarre im Munde, endlich Ferr<'>, mit seiner kleinen Gestalt zwischen zwei Gendarmen beinahe ver» schwindend. Die drei Wagen setzten sich in Bewegung und fuhren im Galopp nach der Ebene von Sartoly, wo starke Truppeumassen unter dcm Befehl deS Obersten Merlin in cincm ungeheuren Viereck aufgestellt waren. Um 7 Uhr I5> M. gab der Oberst Merlin cinZeicheu. Dic Trom-mcln wurden gerührt und dcr düstere Zug bewegte sich heran. Die Vcrmlheilten stiegen mit festem Schritt aus dcm Wagen und gingen mit ihrer Begleitung in der Richtung des Platzcs, wo die drei ExeculionspclotonS aufgestellt waren; für Rössel sowohl als für Bourgeois waren die Piquets aus ihren cigencn Regimentern ge« bildet worden. Eine lautlose Stille herrschte über dcm ganzen wcitcn Plateau, als den Dreien daS Urlheil verlesen wurde. Jetzt gibt Rössel zu ciucr neuen Verzögerung An« laß. Er verlangt zuerst, das Feuer selbst zn befehlen, waS man ihm versagt; dann wünscht er, einen ihm be-frcundelcn Commandanten zu sehen, der zun/gcn wäre und dem cr noch einmal die Hand drücken wolle. Man macht ihn darauf aufmerksam, daß cr damit nur unnütz die Todesqual seiner Gefährten verlängere; er scheinl dies cinzuschcn, denn er wirst rasch Hut und Ueber« zieher ab und läßt sich die Augen verbmden. Der Commandant dc Cremtz culfernt sich von ihm, die Unleroffi-ciere dcs Pclo'onS feilten ihre Degen und die T>upp< feuert. Nosscl fällt, wic vom Blitze getroffen, in scinel nanzen Länge auf dcn Rücken; dcr Armeechirurg tritt heran und constalirt, daß er einc Leiche ist. Bourgeois hingegen mußte von einem Soldaten den Gnadenschuß empfangen, und ebenso Fenm dcm Acte der Einholung der Präsentation die Concureausschreibung für die bezügliche Lehrerstelle vor» ausgegangen wäre, der betreffende Bezirlsfchulrath cmge-wiefen, sofern der 'Lehrer bei feiner Bitte um definitive Anstellung auf seinem Dienstposten besteht, diese Lehrer« stelle concurömäßig auszuschreiben, die eingelangten Gesuche mit jenen des Bittstellers zur PräsmtaüonSerstaltung innerhalb der Frist von sechs Wochen an den Patron zu leiten und solch: uül der Präsentation, beziehungsweise Aeuße« rung desselben, mit dem geeigneten Antrage an den Lcm< dcSschulralh vorzulegen. Der Lehrer an dcr Volksschule in Grce Franz Mer-cina wird über Antrag des l. l. Bczirlsschulralhes und der Schulgcmemde, welche zugleich Patron ist, an diesem Posten definitiv angestellt. Der Bericht des l. l. ÄezirlsschulracheS in NudolsS-werlh. betreffend die in Absicht auf die Erbauung des Schulgebäudcs und die Sicherstellung der Lehrerdotation in Hof getroffenen Verfügungen, wird zur Kenntniß genome men und der Gemeinde Hof nach dem gestellten Antrage ;ur Vorlage dcr in Hinblick auf den § 23, Zahl 3 des Schulaufsichtsgefetzes, der. Amtshandlung des t. t. BezirlS-fchulrathes unterliegenden Einlunsttsassiion deS Lehrerdienstes dic cmgesuchle cinmonatliche Frist bewilligt und gestattet, daß mit ocm Schulhausbau mit Beginn deS kommenden Frühjahres begonnen werde. Der Schulgemcinde Hülben wird zur leichteren Be« streilung der mit dem in eigene Regie übernommenen Schulhausbau verbundeneu Koster» ein PalronatsbeUrag auS dem Religionsfondc bewilligt, zur Vollendung des Vaues die Frist bis Ende September 1673 gewährt und eS behält sich der Landesschulralh vtt, dieselbe, wenn sie den Überwiegend größeren Theil der Lehrerdolalion auS ! Localmitteln sichergestellt haben wird, durch Gewährung eines entsprechenden Beitrages aus dem Normalschulfonde zu unterstützen. Zwei Mittclschulprofesforen werden die dcr im Lehr» llmte zurückgelegten Dienstzeit entsprechenden Quinquinnalzu-lagen bewilliget. l Zwei Mttelfchulprosessoren werden für die Vrlhei- lung dcs Unterrichtes in freien Lehrgegenständen im Schul« ! jähre 1870 71 Remunerationen bewilligt. ! Ein Gesuch um Befreiung von der Entrichtung des ^ Schulgeldes und dcr PrUfungslaff wird mit dem Beifügen zulUckqcwiefci', daß Prwalisten von der Entrichtung des Schulgeldes und der Prüfungslare gesetzlich nicht befreit werde» lönnen, PrioalsclMer aber von der Entrichtung des Schulgeldes befreit sind, wohl aber die Prüfungstaxe zu entrichten haben. — (Kirchenmusil.) Am Feste Maria Empfängniß, Freitag den 8. d. M., kommt in der Domlirche um 10 llhr zur Aufführung: Instrumentalmesse von Franz Witt Ol». 1l, Graduale von Alois Ielen und Ofserlorium von Dr. Franz Lifzt. Sonnlag am Rilolaifeste: Instrumenlal-mcsse von Karl Kempler in D-äur, Graduale von Anton Focrster und Offertorium von Ioh. Trnla. — (A us dem Amtsblatte.) Der WerlSbesißer Adrian Stocker hier eZhielt auf eine verbesserte Methode zur Erzeugung von Schuhstiften ein ausschließendes Privilegium auf die Dauer Anes Jahres. — Offerlausschrel- 2062 bung wegen Uebernahme von Erweiterungsbauten am hier-ortigen Strafanstallsgebäude. — (Wählerve rsammlun g.) Wie uns gemeldet wird. findet morgen Freitag den 8. d. Abends um halb 8 Uhr im Cafinoglassalon eine vom Cenlralwahlcomitö ausgeschriebene Wählerversammlung statt, wozu alle ver-fassungstreuen Landlagsmähler Laibachs geladen sind. Auf der Tagesordnung steht die Anhörung der Eaudidaten und die Vornahme dir Probewahl. Ein sehr zahlreicher Vesuch ist jedenfalls zu erwarten. — (Trieft.Lack-Launsdorfer Bahn.) Da« neue in Trieft erscheinende Journal „II proFr6380" bringt in seiner Nummer vom 4. d. M. einen längeren Anilel Über dieses Vahnprojecl, dem wir folgendes entlehnen: „Das wundersame Werl der Durchstechung des Mont'Cenis ist beendet, die St. Gotlhardbahn kommt zum Angriffe; die Wellstraße, welche Italien durchzieht und in Brindisi endet, wird 3 SchienenUbergänge über die Alpen offen sin. den. Eine neue Gesellschaft hat sich foeben in Italien ge« bildet mit einem Capitale von 85 Millionen Francs, um den Splügen zu uberschienen. Diesen riesigen Anstren« gungen der Nachbarländer gegenüber soll Trieft mit emcr einzigen Eisenbahnverbindung den Kampf der Concurrenz aufnehmen. Zwar arbeitet man seit 14 Jahren an den Vorstudien der Predilbahn, und dennoch sind diesel» den noch nicht beendet und es dürfte auch mit der Reali-sirung jenes Projectes Niemand je Ernst gewesen sein. Dennoch aber erheben eben die Protectoren jener Linie gegen das Triest.Lack-Launsdorfer Project ihre systematische Opposmou, ostenbar zu dem Iwecke, damit der MonopoliS-mu« der EUovahn gewahrt bleibe. Die Linie Tnest-Lack« Launsdorf stellt die directe Verbindung mit der Rudolfsbahn auf die türzeste und wohlfeilste Art her, wird von zwei Provinzen moralisch und materiell mächtig umerstlitzt, und die weitaus größte Majorität der Bürger von Trieft ist für dieselbe. Lie sollte um so rascher zur Ausführung kommen, als in weniger als 2 Jahren Fiume mit 2 Schie-> nenwegen beglückt sem und zweifelsohne gegen Trieft als müchuger Rivale auftreten wird." Der Anilel schließt: „Zur That daher! sonst gerathen wir in die äußerste Ge< fahr! " und die Redaction fügt die Anmerkung bei: „Alle nördlichen Hinterländer CisleilhamenS sind dieser Linie günstig gestimmt." — Wir sind in der Lage, beizu, fügen, daß auf dlefer, für unser engeres Vaterland höchst wichtigen Linie die Tracirungsarbeiten, vorerst zwischen Trieft Präwald-Lack, demnächst beginnen werden, und zwar zur Beschleunigung der Arbeit gleichzeitig aus drei Stellen, geleitet von mehreren bewährten Fachmännern, — (Theaterbericht.) Die im Publicum nichl ohne Grund aufgetretene Meinung, daß aus die Auffüh» rung alter Bühnenproducte wenig Fleiß und Obsorge verwendet wird, und man nicht an zwei aufeinanderfolgen-den Abenden eine verunglückte Vorstellung ansehen müsse, dürfte Ursache gewesen sein, daß die gestrige Vorstellung des aus dem Jahre 1848 stammenden Charakterbildes „Mönch und Soldat" sehr schwach besucht war. DaS gestrige Stück wurde aber gut gegeben. In erster Linie müssen wir Herrn Werner loben, der gestern seine Rolle (Prior) nicht nur gut memorirt, sondern auch in würdigster Weise vortrefflich gegeben hat. Auch die Leistung des Herrn S chle» singer (Hieronymus) würden wir cls eine gute bezeichnen, wenn wir nichl Anlaß hätten, z« bemerken, daß er seiner Konnt einigermaßm Fesseln anlegen und diesen überreichen Schatz an Komik nicht in Momenten entwlckeln solle, wo diese störend und indignirend wirkt. Die übrigen Rollen, insbesondere jene des Fr,hberger (Herr Schulz), Wilhelm (Herr Traut) und der Nanni (Frau Lucs) waren gut beseht. Ginftesendet. Sr. Hochwürden Monsignor kulas I e r a n. Aus Anlaß der ersten Alinea emer Note der leh:en „Danica" mache Ich Ihnen hiemit bekannt, daß ich in eine»,' physikalischen Lehrftunde gelegentlich des Nrtifels „Arbeit" meine Schiller aus die großen Arbeiten, nirlche die Sauuc aus unserer (3rde vcrrichttt, aufmiltsam machte, und bemerkte, daß mau nach dem heutigen Stande der Wissenschaft behaupten talln, daß die Gönne die Grundursache aller Bewegungen auf unserer <3rde, die Lbtie etwa aufgenommen, ist. Wenu Monsignor meine Darstellnng der Sachlage mit den Worten Ihrer Nole vergleichen, die Differenzen so genau, wie ich es gethan, abwägen: dann mögen Sie sich die Frage stellen, ob die Verdrehungen darnach aussehen, baß man sie nach der beliebten Taktit einfach den Schülern in die Schuhe schieben kann. Monsignor erheben den Ruf nach einer strengen Untersuchung, weil Sie den Glauben in Gefahr meinen. Auch ich erhebe denselben Ruf mit gleichem Feuereifer, damit daS Gymnasium nicht eine Pflanzstätte der Lüge und des Dennnziantenthums werde, damit unsere Jugend zu aufrichtigen, charakterfesten Miin-nern, deren unser Vaterland so fthr bedarf, er,°gm werde; ich erhebe deu Ruf, da ich mich unter den neuen Schulgesetzen fur nicht weniger verantwortlich halte als frllhcr, damit canstalirt werde, daß das Dycnisiusohr, durch welche« hochwUrbiger Monsignor diese Nachrichten bekommen haben, nicht nur die ^ulenst' tät der Schallwellen vergrößert, sondern sich auch feine V«roreh-ungen erlaubt. Ich mllßte mich fast wundern, daß Monsignor diesem Dyo. uisiusohr solche Nachrichten so leicht glauben, und sich, bevor noch die in letzter Alinea klugerweise in Erwartung gestellte Bestätigung erfolgte, fur berechtigt halten liinuen, mir den nach Ihrer Ansicht mit großer lebendiger Kraft begaben Vorwurf eine« Feuer- und Sonnenanbcters entgegen zn schleudern; wenn mir die kurze Note nicht auch klar gemacht hätte, daß Monsignor sehr sonderbare Begriffe von der physikalischen Wissenschaft haben. Sehr sonderbar, da Sie glaulicn lliunen, daß man in der Physil von Gott. der Erschaffung und Erhaltung des Universums reden, überhaupt einen confcssionclle» Standpunkt einnehmen kann. — Monsignor, das »st rein unmöglich; einfach an« dem Grunde, weil man die Grüßen, z. B, einen Winkel, nicht vom katholischen ober vom Standpunkte eines Sonnenanbeters messen kann. Monsignor scheinen auch von mir falsche Ansichten bekommen zu haben. Wie kannten Sie sonst meinen, daß ich, als Professor der Physik, den festen Boden der Wissenschaft unilüthigerweise verlassend, mich auf jenen Kampfplatz begeben könnte, wo man mit den Katechismen den Gegner schlagen kann. Ich kann Monsignor versichern, ich hatte zwar oft grillenhafte Stunden, doch solchen Trieb habe ich noch nie empfunden; weil ich mich nngemein glücklich sichle, daß ich als Professor der Physik nur dasjenige zu lehren vcrpfllch» let bin, waS sich durch messende Beobachtung bestätigen läßt. Schließlich muß ich noch deS eigenthümlichen Grnnde« erwähnen, der mich veranlaßte, anf die von Ihnen signirlc Note mit größerer Hervorlehrung unserer Persönlichkeiten, als ich es sonst gethan hätte, zu entgegnen. Dieser Grnnd liegt in dem Faclum, daß mich Moosignor auffallend stark axziehen, und zwar besteht diese Anziehung nicht etwa erst seit der Zeit, als Euer Hochwllr-den vorzugsweise die chemischen Strahlen des Sonnenlichte« re-slectiren; sondern war deieitS vorhanden, alö Sie noch in dem unscheinbaren Gewände eines Laien einhergüigen, Wenn gleich in der Natnr jede Anziehnng gegenseitig ist, so weift ich doch nicht, ob ich mir mit der Hoffnung schmeicheln kann, bei E. H. jeueö Interesse fur mcmc Persöulichleit voraussetzen zu können, welche« jener mllrrischc Pastor, den Monsignor in ihrer Predigt vom 25, Juni d, I. erwähnten, gefunden hat. Wilre dich'i« der ssall, so wäre die Möglichkeit vorhanden, das; wir, obwohl vermöge uuserer BernMudicn aus zwei ganz getrennte» (ijebicleu nnS bewegend, doch zusammmlreffen; und es wäre, da wir beide Theologie durchaus stndicrl mit heislem Bemühen, die wcit.re Möglichkeit gegeben, daß wir privatim Ober Theologien, reden und z. V. constatircu lönute'i. wer von un? beiden das Unendlich« und Uebernalttrliche weniger zu vegreifen im 2>«aude ist lind dcilhall, aus cine» Glauden non grüßerem Umfange Tlnspruch machen kann. W u r n e r. Wir machen hierdurch auf die im hcnllgc» Blatte stehende Annonce dcr Herren 2 Zteiudecker K5 (so. in Hamburg besonders aufmerksam. Es handelt sich hier um Origiual:i?osc zn einer so reichlich mit Haupt-Gewinnen ausgestatteten Verlosung, daß sich auch in unserer Gegend eine sehr lebhafte Betheiligung voraussetzen läßt. Dieses Unternehmen verdient um so mehr oas volle Vertrauen, indem die besten Ttaatsgaramien geboten sind nnd anch vorbcnanntes Hau« durch ein stclS streng reelle« Handeln und Allszahlung zahlreicher Gewinne allseits dclauut ist. Im allgemeinen Interesse finden wir uns veranlaßt, auf die im henliqe» Blatte enthaltene Annonce des Herrn ttuftav Tchwarzschild iu Hamburg ganz besonders hinzuweisen. Die angetllnoialcn Origmallose tonnen wir wegen der großen und zahlreichen Gcw nue besten« empfehlen. DieRecllität und Solidität dieses Hanse« ist bekannt imd dalier nichts natürlicher, als die vielen bei remselben einlaufenden Aufträge, welche ebenso rasch als sorgfältig ausgcsllhrt weiden. > Das Haus T. 2acks t5 (3o. m Hamburg wird > » uns wegen prompter nnd aufmerksamer Bedienung seiner > » Interessenten so angelegentlich empfohlen, daß w,r nichl > > umhin können, anf die im hemigcn Blatte befindliche An- > > nonce desselben ganz besonders hmznweiseii. > Neueste Post. Wien, U. December. DaS Abendblatt der ..Neuen Fr. Pr." meldet: Holzgethan verbleibt im Amte bis zur Budgetvorlage; das Ministerium werde aus der schnellen Annahme des Budgets eine Vertrauensfrage machen, um eine turze Session zu haben und Vorlagen für die bald folgende neue Session auszuarbeiten. Die Thronrede werde dies ankündigen. Das Ministerim-l gedenkt ein Gesetz über Errichtung eine« Verwaltung gelichtshoses und ein Gcsetz zur Verbesserung der Lage der Staatsbeamten cinzubrinaen. Wien, 6. December. Es verlautet, der Unter« ri ch t s m ini ster habe einige Veränderungen in Ne» feratS« und Ncvisions-Angelcgcnheiteu getroffen. Unter Anderm hat er die Revision und Appellation aller das Volks« und Mittclschulwesen berührenden Geschäftsslücke an SectionSchef ssidler. die Revision und Appellation der Hochschul«, Budget«. StiftungS« und Stipendien Agenden dagegen dem Mlnisterialrath Dr. Heidcr übertragen. Paris, 6. December. Die großen Modenmaga« zine des Louvre stehen in Flammen. London. 6. December. Die Türlei brachte der englischen Regierung die Umtriebe der Vasalle„slaatcn zur Kenntniß. Telegraphischer Wechselcour« vom 6. Decembc». 5perc. Metallique« 59. — 5perc, Metallique« mil Mai, und November - Zinsen 59. — 5pcrc. National - Anl^m 68.90. - I8«0er Staats-Nulehen1«1M. - Vanl-Actien 807. - Elldil- ?lct en 3I8.40. — London N7.70. - Silber 117.50. — K. l Miin,« Ducatlu 5.57'/, -- Napole.uo'or 9.32'/,. D»« Postdampfschiff „Westphalia", «lapitän Schweusen, welches am l5. November von Hamburg abgegangen, «ft am ' __ Erdapfel ,. 2,0-------- Taube» „ .14____ llinseu „ 6 20-------- Heu sir. Centner 140 ^ __ Erbsen „ 6 20- Stroh „ 159» __ Fisolen „ L----------^ Hol,, hart., pritlsl. — — <; «0 RlndSschmalz Pfd. — ü4 —,— - weiches, 22"____5 ^. Schweineschmalz,, —44 — — Wein, roth., Eimer ..-,4 — Specl, frisch, „ — 8i!- - — weißer ,.____12 - - geräuchert „ —42—— ^ i Tbeatcr. Heute, Ven Dauld der Knabenräuber, oder (ihritt nnd Jude. Schauspiel in 4 Acten von V. Neustadt. " « ß^ S3 ^ «^ !«^ ^___«___« 2 ^H_______ " ! «"2 «U Mst? 729?3« - 6.0 SO. schwach 'gä^bew7'! 6 2 „ N. 729 54 - 4.« SO. schwach ganz bew. 0..1« 10 Ab. 730,! 5 0 W. schwach j llanz bew. Dichte Bewölkung, anhaltend. Wullm hoch dcn 'Laviere PUi^UUlllU)!. fielen um 5 ft. und „och mehr. Ueber die Gründe dieser Reaction "rculirleii mehrere Versionen, Jedenfalls kaun der ziemlich g'lnstilie l^'lofland hiesitr nicht verantwonlich » gemacht werden. Manche sahen in dem Rückgang einen Reflex der Wirkung, welche der "ciaMU der preußischen Seehandlnuci, leine weiteren Rrpolta zu gewahren, in Nerliu acäusierl Nach Anderen wirllcn lediglich Realisiruugcn der Platzlocculalic», welche mit Engagements wett Uvcr ,yre ^räsie hinaus belastet sei. Wieder Andere erblickten in der Velhcingnng de« Belaaernnasmslandes über occnpirtc franMsche Gebiete ein bedenkliche« Omen. Die Stimmung der «-peculallonstrei e wirtlc auch auf den Markt fl!r AulagSwcrlhe. jedoch nur iufoweit. a!« d,eS bei der Sulidarilät db Va«' Einheitliche Staatsschuld zu 5 P«t..' in3lotenverzinst.Mai-Nooembel 5920 59.'>5 ^ „ « Februar-Auguft 5920 59 35 « Silber „ Jänner-Juli . 69 20 69.35 „ „ „ April-October. 6910 69.25 kosl v.I 1839..... 288.- 290.- „ ^ 1854 (4 "/.> zu 250 fi. 94,50 95.-, ^ I860 zu 500 ft. . . 101.80 102.20 « « 1860 zu 100 st. . . 115.— 116-« „ 1864 zu 100 ft. . 14025 140.50 VtaatslDomancn-Psandbrieft zn 120 fi. ». »»undentlastungs'vbligationen. Für 100 ft. Veld Waare lVühMtn .... zu5pCt 98— 99 — Galizien .... ^5^ 75.75 7525 Meder-Oefterreich, . ^h^ 95.., 96.-Ober-Oesterreich . . ^ ß ^ 9g ^ 94 ^ Sicbeublirgen . . . ^5^ 75^. ?7._ Gteiermar' ... . 5 . yo._ 92. _ Ungarn - ' ' - " 5 « 79 50 80. t?. Andere öffentliche Anleh,«. DonaureguIirungSlofe z» 5 p«t. 9». Netten von Nanlinstitnteu. Meld lwoare Aualo-üsterr. «anl.....?85 — 285.50 Vanloerein.......246.50 247.50 Voden-Creditanstalt .... 265.— 267.— Creditanftalt f Handel u. Gen, . 318 50 319.— Ereditanstal«. allgem. ungar. . . 125.50 126--Escompte-Gcsellschaft, u. ö. . . 980.- 990.-Franco-Üsterr. Vanl . . . .127 50 127.75 lI«n«ralbanl.......77" ^-^ Handelsbank.......215.— 216.— National»»«!.......till.-- 81Ud°nordd. Verbind. Vahn . . 180.50 181 — Theiß-Bahn.......255.- 256.— Ungarische Norboslbahn . . .162.-16^.-Ungarische Ostbahn . . . . , 126.— 126.50 tramway........235.25 235.50 M>. Pfandbriefe (für 100 fl.) «lllg. iift, V°dm-°rl«, für 100 Franc« ... 45 45 45 50 lfonrH ver Geldfuvte» Veld Wal,», ». Münz-Ducatei. . 5 ft. 57 ll. 5 ft. 59 kr. Nllp°lton«d'or . . 9 « 34 « 9 .. 35 « Preuß. Lasseufcheiue. 1 „ 75^ 1 . 76» „ Silber . . 117 ^ 50 , 116 « — « Kraluische Vrundentlaftnng« - Obliaationeu, Prl« oatnntiruua: 85.75 «eld. tzb W»«t.