sPoStnisa piacana v gotovini.) Wer MW Credit »SchoUtch M»i»«l: ••aacrttag n» «mtq hrtt%- «christleituna und Benpaltimn: Preiernova ttllca Nr. 6. Telephon 21. — Ankü»digungen werde» «Jt der Berwalwug gepen Berechnung billigster Gebühren enlgegenaenonime, « «,u ««preise: Für da« Inland vierteljährig Tin 30-—. halbjährig Din SO--. ga»,jährig »in I2V-—. Für da« «vtland entsprechende Erhöhung. — Einzelne Nummern Tm IM. stammn 74 U SonnUg, den 13. September 1925 50. Jahrgang Han; wahrheitsgemäß? Bon einer unS. also einer rationalen Minder-hei», biiher völlig unbekannten Stelle in Ljubljana, die sich .Institut für Minderheitenschutz" nennt, ist vor einiger Zeit eine Broschüre in ser» bischer Sprach« herausgegeben worden, die sich mit der »Lage der Slowene» unter Oesterreich und je»er der Deutschen im Königreiche SHS" beschäftigt. Wie sich jetzt klar herausstellt, war der Inhalt dieser Broschüre vor allem ta;u bestimm», allsälligen Völker-bundklagen der deutschen Minderheiten in Jugoslawien zuvorzukommen und bei der diesjährige» Völkerbund» lagung eine Aimo'phäre zu schössen, in der die Lage der jugoslawischen Deutschen als unvergleichlich besser als die Lage der österreichischen Slowenen empfunven werden konnte. Diesem Zwicke dient eine deuische Uebers'tzung dieser Broschüre aus de« gleichen Ber> lag, die in dem in Betracht kommenden Ausland verbreitet wurde, und man kann sagen, daß sie ihre» Zweck zum Teil auch erreicht zu habe» scheint. We> nigstenS teilt der Ljubljanaer „Iatro" mit einiger Genugtuung mt», daß „gerade iu dem Augenblick, wo der völkerbundrat über die österreichische Frage verhandelt", in der »Gazette de Lausanne" ein Ar-tikel aus der Feder von Maur ce Muret erschien, der sich bet seiner Verteidigung der Kärntner Slo-wenen und der Ablehnung der Klagen der jugo> slawischen Deuische» auf die w Ljubljana verfaßte Broschüre deS LarinlhiacuS beruft. Ja diesem Artikel spricht der Schweizer Franzose die Meinung auS, daß die Oesterreicher schon infolge ihrer an allerlei Persekutiooen so reichen Vergangenheit bei ihren Be-schuldigunge« der Nochbarn einige Schamhaftigkest fühlen und Jugoslawien nicht immer heftiger wegen einiger Ungerechtigkeiten anklage« sollten, welche die Deutsche» i» Jugoslawien angeblich zu erleide» hätten. .Die österreichische« Klagen", erklär» Herr Maurice Muret, „faiden immer eiaen sympathischen Anklang in alle« Kreise», die dem Völkerbund zu« Hine Pilgerfahrt nach Aapreuty 1925. in. Sonntag iu München! ES gibt keine stimmuag«-»ollere Einleitung eine« deutschen Großstadtsonntag» alS eise Wanderung durch die prachtvollen Dome, die deutsch« Frömmigkeit und deutsche Kuuflfreud« erstehen ließen. Gerade München ist reich an alte» und neue» Kirchen von hervorragender Schönheit. Wir gingenzu-nächst in die Michael« kirch«. Ein Renaissancebau, der Epoche gemacht hat. Leider war da« Jäger« mit <3t-rüsten verstell», llnttr dem Chöre ruht König Ludwig II., der hochher,ige Freund unsere« deutsch« Meister« Richard Wagner. Wagner hätte den Ring »i« vollendet, die Meistersinger und den Parstval nicht geschaffen, wenn Ludwig II. nicht gewesen wäre. So find die beiden im Gedächtnisse unsere« Bolle« für ewig der« bunden, wie Goethe und Karl August. Ein Deutscher kann am Grabe Ludwig II. nur Ehrfurcht und Dank-barkett empfinden. Dann ginge, wir an dem in reichster Gothik prunkenden Rathaus« vorbei in die Theaiiner-Kirch«. Ein leichter Barockbau von stärkster Eindruck« gemalt. Zwischen dieser Kirche und der Resident erhebt sich der Loggienbau der Feldherrnhalle. Sie ist heule nicht mehr nur deutschem Ruhme, sondern auch deutscher Schmach geweiht. Borne die marmornen Löwen, in fallen. Weil Oesterreich unglücklich ist, weil eS Wirt-schaftlich und finanziell leidet, neigten empfindsame Herzen dazu, alle seine Klagen e« bloc aufzunehmen und alle seine Beschuldigungen der Nachbarn alS berechtigt zu betrachten. Die Broschüre, die i» Ljubljana unter dem Titel .Lage der Slowenen unter Oesterreichs erschien, stell» die Angelegenheit aber in ein aridere« Licht. Diese «»klage, zusammengesetzt aus amtlichen Dokumenten, die gleichzeitig eine Er-widerung ist, muß mächtig auch auf Geister ein-wirken, die zu Gunsten der Jagoslawen am wenigsten disponiert sind. Im schlechtesten Falle ist wohl möglich, daß die Beograder Regierung nicht immer die gewünschten Rücksichten gegenüber der deutschen Minderheit in Jugoslawien walten ließ. Eine Sache aber ist s ich er: die Ist. mit den Kärntner Slowenen wird nicht so umgegangen, wie ihnen durch die jüngsten Borttäge garantier» wurde". ES ist absolut »icht unsere Sache zu untersuche», wie sich unsere Nachbarrepublik zu diesen Behauptungen zu stellen oder wie sie sich in diesem „andere« Licht" zu gehaben hätte. Wir Nähme» und nehmen voa den Lerhäliniss?» l» Kärnten nur insofern Notiz, alt sie gegen unS ausgespielt werden und infolge ihrer Darstellung In der hin ländischen slowenischen Presse aus unsere Lage einzuwirken ge-eignet sind. Uv» ist absolut nicht bekannt, daß daS offizielle Oesterreich jemals bei offizielle» Stelle« „immer heftigere" Klagen zugmisten, der deutschen Minder-heilen in Jugoslawien anzubringe» versucht hätte. Seine Schamhastigkei» und — seien wir aufrichtig! — vor allem seine Machtlosigkeit ließen in dieser Hinsicht sür die .beschuldigten" Nachbarstaaten wirklich gar «icht» zn wünschen Übrig. Wenn Herr Kanzler Dr. Ramek seinerzeit i« Nitionalrat die Lage der Kärntner Slowenen der Lage der Deutsche« in Jugoslawien gegenüber stell»«, so geschah fct deshalb. weil er durch eine Interpellation dazu verhalten wurde. Diese Interpellation wieder war durch die Auflösung der deutschen Gymnasien in der der Halle da« bayrisch« Armeedenkmal. an der Rück-wand aber von zahllosen Kränzen umrahmt, die Inschriften : Elsaß—Lolhringen—Öberschleste»—Danzig— Polen—Südtirol—Sudeten deutsche... Unweit davon erhebe» stch die zyklopischen Steinwürsel de« Denkmal« 1914—1018, da« Bild eine« furchtbar schwer wuch-tendeu Schicksale«, welche» nur durch elementar« Kräfte gespreagt werden kann ... Dann warfen wir einen Blick in die zur Refidenz gehörig« Aller heiligen» Hosklrche, welche in Stil «ad J»neaau«schmückung an St. Mark»« in Venedig erinnert. Kur» nach 9 Uhr bettaten wir die Frauenkirche. Sie ist die Mettopclitan-kirche de« Erzbischof» Kardinal von München. Ein Ziegelbau von riestgen Massen, monumentalisterte bay rische VolkSar». Ihre beiden Türm« find da« weithin sichtbar«, weltbekannte Wahrzeichen der Stadt München. Hier härten wir eine Mozartmeffe, vom Domchor wunderschön und stilvoll gesungen, mit Einlagen von neueren Meistern der muflca locra. In einem groß-angelegten, üppig blühende» Endo glaubten wir u»-sereu Anto» Brückn« zu erkennen. Glücklich die Menschen, die unter Wege« nur eine Psorte aufzn-stoßen brauchen, um reinste, edelste Kunst zu empfange». Nach der Messe mietete» wir un» ein Auto und fuhren flott in den kühlen, sitönen Morgen hinein. Durch die Ludwigstraße und da« Siegettor ging« hinau« nach dem lieben Schwabing, dann durch die schönen Woiwodina veranlaßt worden, die der auflösende Unterrichtsminister Svetozar Prib,!ev'6 auSvrücklich mit der B e h a n d l u n g der slawischen Minderheiten >n Oesterreich begründet hatt5. Die offizielle Zurückweisung eine» mit schweren Begleiterscheinungen sür die Deutschen in Jugoslawien ver knüpften und vom jugoslawischen llaterrichlSmivifier ei ho-denen Borwurfe« ist unseres Wissen« die einzige Klage, die ein leitender Staatsmann Oesterreichs je-mal» iu dieser Richtung und pro domo von sich ge» geben hat. Nichtsdestoweniger ließ diese „Klage* die Abfafsuog der bekannten Propagandaschris», deren einen Teil wir seinerzeit in unserem Blatte nach» dluckien, in Ljubljana als sehr empfehlenswert und opportun erscheinen. Wenn Herr Muret in seinem Artikel trotzdrm von „immer heftigeren" Anklagen von Seite Oesterreichs redet, so kann un» daS schließ-lich ja »echt sein. Für daS schlechte Gewissen der Inspiratoren oder Besteller dieses Artikels gibt e» wahllich Gründe genug, diese imaginär gebliebenen Klagen schon wegen ihrer durchaus nicht imaginären Berechtigung und jederzeit erweisbaren Konsistenz al» bestehend anzunehmen. Und nun wieder zu der Broschüre, die Herr» Mure» in Lausann« und wahrscheinlich manchen an-deren Ausländern trotz »hrer handgreifliche» Tendenz al» .andere» Licht" auszugehen bestimmt war. Wir erklären kurz und bündig, daß sie für die deutsche Minderheit iu Jugoslawien nicht zutrifft und daß sie nicht» andere» ist al» eine Irreführung der europäischen Öffentlichkeit. Eine Jrreführu»g, weil — wir haben da vor alle« Slowenien im Auge — in glatte», heuchlerische» Worte» gesagt wird, wa» alle» de» deutschen MinderheiltstaatSbürgern durch die breilzitierteu Bestimmungen der internationale» Verträge und der Verfassung „garantiert" wurde, während über die mamngsaliige» Ungerechtigkeiten, die sie zu erleiden hatten, hinweggegangen wird. Oder ist e» nicht eine beispiellose Heuchelei, weau Herr Cariuthiacu« erklärt: Ein Teil der Bereine, dle weiten Parklandschaften de« englischen Garten« über die Isar »ach Bogenhausen zum Prinzregcn»e»»heater. Hier haben sich Münchner ein FestipielhauS getreu nach bayreulhischem Muster errichtet. Richard Wagner» Denkmal steht davor und deutet die künstlerische Be» stimmung de« Theater« an. I« diesem Hause sind«» alljährlich Festausführungen der Wagnerschen Musik» dramen statt. Die Aufführungen find gut, enibehre» auch »icht einer gewissen festlichen Weihe. Aber Bayreuth ist» halt doch nicht! Da« Geheimnis von Bayreuth ist u»ergründlich und unnachahmlich! Unser Auto führte un« noch durch die entzückenden MaximiliaaSanlage» am schön«», weithin alle« beherrschende» Frieden«denkmal (1370—71) vorbei zurück über die Isar und hielt schließlich vor dem Nationalmuseum in der Prinzre» gentenstraße. wir hatten auf dieser Fahrt eine» großen Dell de» äußeren München kennen gelernt. Aufgefallen waren un« namentlich die unzähligen Neubauten im neuen deutschen Barockstil mit seinen einfach vornehm zweckmäßigen Formen. Geniale Baumeister haben diesen Stil gerade hier zn hoher Voäendung und herrschender Bedeutung emporgeführt. Die Nachkriegszeit hat den Baueifer in München nicht wie z. B. bei un« gelähmt, sonder« geradezu neu belebt. Unsere Autofahrt ist ei» geeigneter Anlaß, ein Wort über die angeblich große Teuerung in Deutsch-land zu sprechen. E« ist nicht so arg. Wir waren z. B. «etie 2 vordem in Slowenien existiert haben, «ußle wegen der durch hie Abänderung der Staatsgrenze entstan-denen Verhältnisse eingehe». Einige dieser Vereine waren nämlich Filiale» i» Ausland befindlicher Cir. eioigungea, andere wieder, deren Sitz i» Jugoslawien gewesen war, verdrehe» ihren Wirkungskreis über die Staatsgrenze hinaus? Mit diesen wenigen, Harm-lo«, begreift ch, berechtigt klingenden Zeilen wird der ganze Komplex unserer allsälligen Völkerbundklagen abgetan I Cm Teil der Vereine mußte „eingehen' I Gibt eS ein sausiereS Wort? Sie «ußlen „ein-gehen-l Warum wird nicht gesagt, wie sie .ein-gehen" mußten? Der Theater- und Kasinovrrein (mit große» Gebäuden und Einrichtungen), der Philharmonische Verein (mit 5 «lavieren, andere» Instrumenten und Musikschule), der Verein Deutsche» Studentenheim (mit großem Hau« und Einrichtungen sür 80 Stu-deuten), der Verein Deutsche« Mädchenheim (mit drei Stock hohem Eckhau«, Park usw.). der Verein Mar-burger Hütte (mit zwei UaterkunstShäusern, 20 ein-gerichteten Fcemdenzimmeru) i» Maribor. der Pettauer Musikverei« in Ptuj (mit drei Klavieren usw.), idie Philharmonische Gesellschaft (mit Gebäude), der Ka« siuoverein (mit Gebäude) in Ljubljana, der Berem Deutsche« Hau« (mit großem Hau«) in Celj«, der Berein Deutschet Studentenheim (mit großem Hau« und Wald) in Kocevje usw., diese Vereine mußten ..eingehen", weil ste „nämlich' Filialen ausländischer Vereine waren oder weil sie ihre» Wirkungskreis über die Staatsgrenzen hinau« verbreiteten? Wel-cher von diesen Vereinen war eine Filiale, wel-cher verbreitete seinen Wirkungskreis ins Ausland? Und all da«, wa« mit diesen Vereinen und mit ihrem Vermöge» geschah, die gehäufte» Wegnahmen v)n Millionenobjekten, nennt Herr CarinthiacuS i» seiner „ganz wahrheitsgemäßen" Darstellung der Lage der deutschen Minderheit bescheiden und unaufdringlich: ein Teil der Vereine mußte „eingehen". Ganz wahr« heitSgemäß? Ji, da» Wort ist der Wahrheit gemäß,: sie mußten eingehen. Aber eine Wahrheit, so ge. bracht, ist ekelhafter alS die dickste Läge. Die Besprechung dieses kleinen Zitate« allein schon deckt die infernalische Heuchelei d.>« Herrn Sa-rinthiacil« in Bezug aus die deutsche Minderheit in all ihrer Nacktheit aus. »der nicht einmal iu ganz belanglosen Daten nimmt er e« in seiner „ganz wahrheitsgemäßen" Darstellung mit der Wahrheit irgendwie genau. Wir lesen z. B. im Abschnitt .Presse" folgende«: .Außer dem „Deutschen Volks-blatt" besitzen die Deutschen noch sech» Tageszeitungen, von denen vier in Slowenien erscheinen". Unter dieser Feststellung befindet fich eine Fußnote, in der aus die Beilage .Presseübersicht" hingewiesen wird. Sogar in dieser Beilage wird man aber vergebe«» nach deu sechs Tageszeitungen suchen. Ob «au da« nahezu eine Stunde lang gefahren und zahlten dafür etwas über 6 Mark — etwa 34 Dinar. Unsere Zimmer im erstklassigen Hotel „Roter Hahn' mit «alt- »nd Warmwasserleitung kostete 4-50 M für die Person. Da« Menü im „Luitpold", einer der vornehmsten Gaststätten München», 1*60 M. Der Liter Bier von unerreichter Säte ist um 30 Pfennige zu haben. DaS stnd etwa» über 4 Dinar. Straßen und Eisenbahn sind sehr billig. So hat unser Fahrschein» heft von Graz nach ^Bayreuth und zurück nicht ganz 1000 Dinar gekostet. Bayreuth ist selbstverständlich etwa» teurer. Denn der ganze Betrieb dort spielt sich binnen einem Monate ab. Dann wirds wieder ein Jahr ganz still und die großen Hotel» stehen nahezu leer. Aber im ganzen großen braucht sich niemand vor der Teuerung in Deutschland zu fürchten. Es geht sehr gut au» und der köstlich« seelisch« und geistige Gewinn eine» Aufenthalte» in diesen Gebieten einer unvergleichlichtn Höhenkultur wird wahrhaft nicht zu teuer bezahlt. Doch wo sind wir iu München geblieben? Richtig, beim Natlonalmuseum. Diese» kostbare Besitztum Süd-deutschland» ist schon al» Bau eine Merkwürdigkeit ersten Range». Der geniale Gabriel von Seidl hat den Bau so komponiert, daß seine einzelnen Teile äußerlich und innerlich den in dem betreff- nd«n Ab- Cilltee Zeitung Verzeichnis der angeführte» Zeitungen (sarunter al« Blätter ber deutsche» Minderheit i» Jugoslawien: Erst« Jugoslawische Milllerzeituag, Jüdische« Volks-blatt, Jugoslav. Joker) von ode» nach unten oder von unte» »ach oben durchgeht, man fiadet beim besten Wille» bloß 3 (drei) Tageszeitungen für g a u z Jugoslawien verzeichnet: „Deutsches Bolksblalt" iu Novisad. „Die Dran" in Ostjek, „Marburger Zeitung" in Maribor. Die .Marburger Zeitung" und „Die Drau' wird man der deutschen Minderheit denn doch nicht im Ernst alS Mladerheitenblätter zumuten, so daß von den 6 Tageszeitungen «ine (1) u. zw. das „Deutsche LolkSblatt" i» Nivisad, übrigbleibt. Wo sind die vier Tageszeitungen in Slowenien? I» der cyrillischen Broschüre glaubte man, den Serben ruhig auch die .Gottscheer Zeitung", den „Mostnger Film" und denSüdslawischen Lloy)" alS deutsch« Tageblätter andrehen zu könne», in der deutschen Auigabe jedoch erscheint die „Gottscheer Zeitung" »ganz wahrheitsgemäß" bloß dreimal monatlich, der .Mostnger Film" und der „Südslawische Lloyd" fallen überhaupt unter den Tisch. Diese pikanten Differenzen zwischen Text und Beilage, zwischen ser-bischer und deutscher Ausgab« tragen ungemein dazu bei, die Darstellung alS „ganz wahrheitsgemäß", wie sie i» der Einleitung zur Broschüre bezeichnet wird, erscheinen zu lasten! Daß die Deutsche» in Slowenien der Freigebigkeit de« Herrn C»rinthiacaS 2 deutsche Bürgerschule» (wo, wird »icht gesagt). 1 untere Gymnasialklasse in Ljubljana und 4 Real« schulklafsen i» Maribor zu verdanken haben, ist be« rett« im Leitartiktl unserer letzte» Folge erwähnt worden. Wir zweifeln daran, daß die bei dieser Gelegenheit angerusen«n slowenische» Blätter diese Be» hauptung de« „ganz wahrheitsgemäßen' Herrn Ci» rinthiacu« als „ganz wahrheitsgemäß" bestätigen können. Es erübrigt sich noch, einen kleinen Blick i» de» erste» Teil der Broschüre zu werfen, wo zweckt Gegenüberstellung zu der „ganz wahrheitsgemäßen" Darlegung der Lage der deutschen Minderheit in Jugo-slawie» dieLige derKärntner Slowenen geschildert wird. Ob diese Schilderung ebenso .ganz wahrheitsgemäß" ist wie die auf uns bezügliche, daS zu untersuchen, ist nicht unseres Amte«. Es wird da deS langen und breite» über die Tätigkeit de« sogenannte» „HeimatS-schutzeS" geschrieben, der mit 100 bis 120 unisor« formierten, bewaffneten und zumeist betrunkenen Mitgliedern jede slowenische Versammlung zu sprengen pflegt. Die Schilderung muß den Eindruck erwecke», alS ob die slowenische Minderheit in Kärnten unter dem ununterbrochenen Terror von Banden steht, .dennH heißt eS wörtlich, „keine einzige slowenische Versammlung, welcher Natur sie auch immer fein sollte, konnte jemals zwischensallSloS verlaufen. Der deutsche Pöbel duldet« nicht einmal die ganz unpo- schnitt« de» Museum» aufgestellte« Gegenständen ange« paßt stnd. Hier wird un» wieder so ganz offenbar, wa» die bayrischen Fürsten für ihr Land geleistet haben. DaS kulturelle Werden Süddeutschland» von der Steinzeit angefangen bi» auf unsere Tage enthüllt sich unserem Auze. ES ist unmöglich, die erdrückende Fülle, die sich un« hier darbietet, auch nur kurz zu beschreiben. Eine Nummer sür sich stnd die Original-Plafond« au« zahlreichen Schlössern, Klöstern und Patrizierhäusern, die sämtliche 63 Säle de» Erdge-schösse» zieren. Ein glücklicher Zufall fügte e«, daß wir auch die weltberühmten Fachsammlungen, die in 33 Sälen de» ersten Stockwerk«» untergebracht und nur zeitweise geöffnet sind, sehe» konnten. Werke feinster Schmiedekunst, Uhren, Teppiche, Gobelin«, Hvlzschnitze-rcicn, Möbel, Testilkunstwerke, Kostüme, Schuhe, Gold und Silbersachen, Juwelen, Prunkwaffe», vor allem aber seltene« Gla« und Porzellan, ein Slü5 entzückender al» da» andere, lassen den Besucher, der «in bischen Sinn für solche Dinge hat, au» dem „Ah" gar nicht herauskommen; oft dachten wir an unsere Cillier Frauen, die soviel sür alte schöne Sachen übrig haben. Sie würden sich von diesen Räumen nicht trennen können. (Fortsetzung folgt.) f2mn«tt 74 litifchen Diletta»te»vorst«llungen, den» auch diese wurden durch die »-walt verhindert. Bei «i»«r fol» che» Gelegenheit wurde auch der slowenische LaodtagS-abgeordnete Poljanec verletzt ... Bon diese« Zeitpunkte an (i«it im Jahre 1923 in Griffen die Abhaltung einer Zafammenkanft eine« slowenischen Volksbildungsvereine« zweimal v?» 200 Heimatschutz» Mitglieder» verhindert wurdet ist e« keinem slowenischen kulturellen oder wirtsch-astliche» verein nördlich der Drau irgendwie möglich, eine Versammlung ab» zuhält«» o»er sonst «in Lebenszeichen von sich zu geben". E« wird dann eine ganze Reihe von Terrorakt«« aufgezählt. Luch daS Eigentum der Kärntner Slowenen ist »ich! sicher, den» „die Gendar-men, die von allen bezahlt werden und zum Schutze aller bestimmt sind, werten vo» Bezirkshauptmanu in unverblümter Weif« i« Schlußsatz: «ineS amtlichen «kteS aufgefordert, auf illegale Weise da» Eigentum der Kärntner LandeSbewohner slowenischer Nationalität zu beschlagnahmen". Dieser Schinßsatz im amtlichen Akt heißt nämlich: „Den Gcvdarmeiieposteu« kommando« wird auch nahegelegt, einzelae N ummern de« „Brtec", S piemder-Oktober 1S24, de« „Logo-ljub", Oktober 1924, allenfalls „Mladika" und andere Zeitschriften, die im jugoslawische» Auslande gedruckl werden und im dortigen Postenrayov vorkommen, zu sammeln und anher vorzulegen*. Wir haben niemal» «twaS davon gehört oder in slowenischen Zeitungen davon gelesen, daß Herr Abg. Poljanec „bei einer solchen Gelegenheit" ver» letzt worden wäre. Die Ecwähauag einer Verletzung ist aber immerhin sehr opportum: denn wie wohltuend grell muß die Lage der Deutscheu iu Jugoslawien nach der Schilderung des Herr» Carimhioca« von derlei Barbareien i» Kärnten abstechen! In dieser Schilderung wird nämlich und natürlich mit keinem Worte davon erzählt, daß in Slowenien bei -einem unpolitischen Konz ert ein deutscher Abgeordneter de« Beograder Parlaments wirklich „verletzt" wurde, so verletze, daß er sechs Woche» im Bett« lieg«» mußte; kein Wort spricht davon, daß deutsche Studenten bei einer geschlossenen Kneipe blutig geprügelt, daß Bomben gelegt, daß Liedertafeln und Tanzkränzchea von wohlbewaffaeten Mengen junger Burschen gestört wurden. Mit eine« Worte: von der Tätigkeit der .Orjuna' weiß Herr Carinlhiaca« gar nichts, höchst unverdienter und un» dankbarer Weise erwühat «r nicht einmal ihren Na» «en, obwohl all dies« Dinge den bedeutenden Vorzug haben, daß sie garantiert wahr sind. Weon die Wirklichkeit unserer Lage der Fiktion de« Herrn Cannthiaca« gegenübergestellt wird, weo» wir den Ver«ögenSbeschlagnahmen in Kärnten (selbst Herr EariathiacaS kann über keine anderen berichten als über die nahegelegten „W^nahmen" von alten jugoslawischen ZeituugSnummeru I) die von ihm verschwiegene» Wegnahmen unserer zahlreichen stolzen Verein«häuser gegenüberstellen, wenn wir der niemand bekannten „Verletzung" de« Herrn LaudtagSabgeord» neten Poljanec die aller Welt, nur Herrn Eariathiacu» nicht bekannt« .Verletzung" de« damalig«» Parla» mentSabgeordneten Schauer (von Dr. Kraft wollen wir nicht rede«, weil dieser Zwifcheufall vo« Her,» llarinthiacu« ganz zart auf da« Konto der politischen Leidenschaften gesetzt wird) gegenüberstellen, ja selbst wenn wir unsere „deutschen" Schule», die nicht deshalb abgebaut werden, weil die Eltern ihre Kinder nicht hineinschicken wollen (a Slowenien werden die Eltern gezwungen, ihre Kinder in die slowenische» Schulen zu schicken; welcher Slo» wene in Kärnten wird gezwungen, seine Kinder in die deutschen Schulen zu schicken?) mit den drei rein slowenischen Schulen in Kärnten vergleiche», die nur deshalb bei der Zahl drei blieben (nicht einmal diese drei haben genügend Kinder l), weil die slowenischen Eltern ihre Kinder wegen der Er» lernung der deutsche» Weltsprache ungezwungen und , au« sreiem Wille« lieber in die dopp e l s pr a ch l» gen Schulen schicken, also selbst wenn wir die Num»er 74 Schnlfrage» io des bilden Staat«» einander gegen-überstellen, kommen mix unschwer zu den» «rgebni«, daß da eine heuchlerisch« Tendenzschrist w die Welt hinautgeschickt wurde, die nich'« weniger al« „ganz wahrheit«gemäß" ist oder sei» kann. Der Wedergang des deutschen Schulwesens in Slowenien. Bekanntlich »ird bei Betrachtung und vergleich der Lage der slowenische» Minderheit in Kärnten und der deutscheu Minderheit iu Slowenien von hiesiger slowenischer Seite immer darauf hingewiesen. daß, während die Deutsche» tu Slowenien deutsche Schu» le» besitze», deu Slowenen i» Kärnten slowenische Schule» so gut wie voll ständig vorenthalten werden, «iift diese« Gegenüberstellung wird die gerade vorzügliche Behandlung der Deutsche» iu Slowenien ans dem jeder «»orität »ahegehendste» Gebiete, aus dem de« eigensprachlichen Schulwesen«, abgeleitet und die bloße Tatsache, duß die Sloweue» in Kärnten so gut wie keine eige»sprachlicheu Schuleu habe», läßt der»» Lag« w den Augen ihrer hiesigen Koouationalen al» durch-au« bejammernswürdig erscheinen. Sieht «an jedoch uicher zu. so ergibt stch, daß ei» vergleich nicht od«r uur »it Einstellurg und Würdigung von Umstände» zulässig ist, die aber hei diesem scheinbare» M'ßoer. hältni« die awlschlaggebeuden sind. Für die Slo-wen»» in Kärnten, wo die Einrichtung b«r Schule» vo» Willen der Eltrru und der Gemeinde» abhängig ist. wurden vo» der dortige» UnterrichlSver-waltuug schon einigemal« rein slowenische Schule» eröffnet. Daß st« »icht fortbestehe» und zu de» errichtete» neue hinzukomme» konnte», hing jedesmal »ou der Zahl der diese Schule» besuchenden Kiuder ab. »eu» behauptet wird, daß die ge-ringe Zahl durch de» Druck d« Behörde» oder durch sonstige Manipulationen erzeugt würd«, so dürste da« »icht stimm«. In d«r Schwäch« de« rein slowenischen Schulwesen« in Kärnten ist nicht irgendein Druck schuld, sondern die Art de« Kärntner Schulwesen« überhaupt. » Slowenien erließ. STii jinrreo im nachsolgenden traue Stellen daraus, wobei nm ?S gerne den Steuerzahlern selbst über-lassen, fich ihren Ver« daraus zu mach n. Ja dem Ziikula: ,w. lll feiner Beilage heißt e» u. a.: Seite 3 E» ist unzulässig, daß durch ganze Vierteljahre und »ehr solch« Leute pardoniert werden, die sich aus Kosten anderer breit machen nnd die bei geringer Anstrengung auch leicht zahlen könnten, aber au» Fahrlässigkeit oder weil e« ihnen nicht paßt nicht »zahlen oder sich in ihrer Ueberhebung »er Zahlung ogar widersetzen, weil sie stch auf die Nachsichi und Sorglosigkeit der Ae«ter verlassen ... ES versteht ich, daß jede Exekution diskreditiert wird, wenn nicht gerade in diesen Fälle» mit aller Umsicht vorgegangen und eiae Exekution, weon sie eingeleitet ist, auch zu E»de geführt wird, uod zwar fosort und auf die auSgiebigsie Art, »icht aber, daß da» betreffende Organ sozusagen mitten aus dem Wege stehen bleibt. So wird mir über einen angeblich erfolglosen Fall einer Exekution bei einem bekannten und gutsituierte» Gastwirt berichtet . . . Der exekutive Verkauf hatte keinen Erfolg. Ich seh« keinen Gruvd, warn« «aa in einem solchen Falle offensichtlicher Resistenz aus die Schande der Leibetpsäadnng verzichten und sie nicht gerade eine« schönen Sonntag» in Anwesenheft eine« zahlreichen Publikum« vornehmen sollte. Keine Rücksicht »ehr verdienen die gewissen Mag»aten auf dem Lande, welche Frechheit genug besitzen, dem Steueramt zu erklären, sie würden zahlen, soviel ihnen passt, trotzdem aber jede Woche mehrmals un« gestört »ach Ljubljana fahr«» . . . Damit iu Ver« bindung ordne ich wieder an, daß die neuen Gesuche um Stundung und Ratenzahlung so beurteift werden müssen, wie e» die augenblickliche Situation von deu berufe»« und Berufsvertretern be« staatlichen In« teresse» erheischt. Nicht nur ich hab» den Eindruck, daß diese Gesuche nicht nur damal» und von dort eingereicht werde», wann u»d wo eine wirkliche Notwendigkeit besteht, sondern daß nicht selten die bi»» herige Rücksichtnahme der Fioantverwaltnng miß« braucht wird ... In Gesahr ist vor ollem unser (der Steuerbeamlen) guter Ruf, den wir bei de» schwierigsten Gelege«heile» eine lange Reih« von Jahre» zn dewahrev verstanden. Ei» Apparat, der solche Resultate erzielt, hat da« Recht verlöre», sich al« bester und genauester im Staate Weihrauch streuen zu lasse», uod die vorwües« werden, wenn ich euch recht kenne, »ahrschei»lich umsomehr brennen, weil mau den Mißerfolg oh»e Zweifel mtt der Ab« fchossuug der Perzeutualbelohounge» in Verbindung bringe» wirb, der ich gerade im Interesse unsere« Rtnommet» mtt aller Eutschlossenhett da» Wort geführt habe. Oder wollt ihr, daß ich au die maßgebende Stelle berichte: Herr, ich habe mich geirrt, meine Leute werden ohne Prozente ihre Pflichte» nicht mehr erfüllen . . .? Da« neue Beamtengesetz gibt, b«sooder« »och jetzt, Möglichkeit genug, direkt Remednr zu schasse» oder zu erwirken. Obzwar ungern, werde ich mich dieser Möglichkeit ohne viel Formalitäten uud aus eiae Ar» bedienen, die fürde» Betreffenden am empfind« lichsten sein wird, wenn ich ersehe, daß ich mtt Gute» nicht« richte ... All da« gift aber in vollem Maß» für jene Organe der Steuerbehörden, die auch tu Zukunft nicht genügende Aufmerksamkeit den Exeku-twnSgeschäste» widmen solle» . . . pariser Irief. Ueber die Leate, die angeblich i» be» Reih«» der Risleute kämpfe», gehe» seit Wochen die unglaub» lichsten Gerüchte durch die Presse. Nicht nur solle» e» deutsche GemralstabSoifizierc uud allerlei ruffiiche Grvßfürste» sein, di« unter Abd el Krim dienen, sondern man erfindet noch allerlei romantische Le« gradeo, trat ihren Aufenthalt in Nordfrika plausibel zu mache». Jetzt behauptet man, unter den Gefangene» Abd el Krim« befindet sich ein spanischer Fremden-legionär, der früher in Spanien Bischof gewesen sei. Er habe infolge allerlei Abenteuer, die er sich leistete, feine Diözese verlassen und sich al« Legionär an» werben lassen. Ist da« w«.hr oder nich'? Oder erzählt man sich nicht etwa über die Fremdenlegion, die sran« höfische wie die spanische, seit einem halben Jahr» hundert dieselben L-gendeo? Schon vor fünfzig Jahren sollte sich ein Bischos in ihr befinde» haben ... von anderer Seite wird nun behauptet, der gegenwärtige ..Bischos« der Legion sei kein spanischer, sondern etn italienisch-r Bischos und zwar kein ge-ikingerer al» der Bischof von Lagano, der »ach einem öffentlichen Skandal von Benedlkt XV. entlosseu wo-den sei. Er sei zuerst in eine» italienischen T>appistenkloster eiogeiperrt worden, dann vor etwa zwei Jahren eatwichen, habe sich iu die Legion ein» Seite 4 tun«» A«u»»> Nummer 74 reihen lasten uod sei den Riefleute» i« die Hände gefallen. Also diese Geschichte« find nicht sehr glaubhaft. Man wird wohl niemals die Wahrheit über zudl« reicht Männer erfahr«», di« in den Reihen der L«« gion kämpfen sür ei»« Sache, die sie nicht viel an-geht. Die Geschichte von Vischöfen, bie den Talar mit dem Waffenrock vertauschen, ist nicht neu. Es gab schon ia der Zeit der Reformation solch« Männer. Em Bischof, der da» getan hatte, hat sich sog« in jener Zeit in seinem Landhau» selbst getötet, es war bet Bischof von Grenoble. Ein Bischof alt Selbst» niöcbtt ist auch nicht banal. I» katholischen «reisen zeigt« «an sich über di« Geschichten, welche über die i» der Fremdenlegion angeblich anwesenden Bischöfe durch di« Presse gingen, sehr aufgeregt und die katholifchea Blätter stritten die Sache ab. Sie haben aber ebensowenig wie ihre Gegner die Wahrheit feststelle» können. Da» schlimmste Betfpiel dieser Art hat sein Geringerer al» Talleyiand unter d«r Revolution ge« liefert. Ehe er d«« geistlichen Stand entsagte, lebt« er öffentlich «it Frau d« Flahaut zusammen; er gab sogar zu, der Bater d«S Grafen de Flahaut zn sein, der seinerseits »icht durch Tugend glänzt« und der Bater be« Herzog» d« Morny würd«, de» außer« ehelichen Sohne» der Köuigiu Horteole. Die korrekt« Eh«, wenn ma» von einer solchen sprechen kann bei einem Bischos. war di«jt>ig« Talleycaud'ß mit der hübschen amerikanischen Witwe Mme Grand; di« Ehe wurde von einem Landgeistlichen eingesegnet, d«r falsche» Dispen» lieferte. Immerhin, vo» da bi» zu eine« Engagement i» d«r Fremdenlegion ist e« «och «in hübscher Schritt. Talleyrand hätt« ihn »icht machen können, da «» da« mal» noch kein« gab. Politische Rundschau. HttfOTfri Die erste Zusammenkunft zwischen 3 tember in Gracac in der Lika ein« Versammlung ab, der mehrere Hundert Personen beiwohnten »nd auf welcher Svetozar Pribiöevi^ «ine Rede hielt. Während und nach der Versammlung kam e« zwischen de» selbständigen Demokrat«» und d«n Anhängern der Radiipartei zu blutigen Schlägereien. Diese Ua-ruhen griffen auch auf die umliegenden Dörfer über. Mehrere Schwerverletzte sind die Opfer diesrr Ausschreitungen. Ausland. Minderheitenklagen vor dem Mlkeröund. Aus der Sitzung de» Bölkerbundrate« vom 6. September kamen die Klagen der polnischen Min« derheiten in Litane» und der magyarische» Minder« heiten im Banal und t» Siedeavürgen zur ver-Handlung. Der «»glische Außenminister Eha«-derlain trat gegen die Gepflogenheit aus, solche Pttitionen erst n» letzten Moment vor Zusammen« tritt de« Rate» vorzulegen, so daß die Gegenseite nicht r«chtz«itig ihr« Meinung abgibt» könne. Er schlug vor. ,i» Zukunft derlei Petitionen abzulehnen. Der französische Ministerpräsident Pamlevv unter» stützte diese« Borschlag, nah« aber gleichzeitig Polen in Schutz, da» di« Klag« ohn« böse Absicht zu spät cin^cic-cht habt. Der litauische Vertreter erklärte, daß die Klage» der polnische» Organisationen und der sogenannten „Vertriebenen" nie aufhören werden, weil sie unberechtigt find. Auf der Nachmittag»-fitzung wurde die Eingabe der Magyar«» im Banat und Siebenbürgen verhandelt. Der rn«ä»ifche ver» tretet Tiluletcu hielt eint lang« Rtvt, der«» kurzer Sinn der war, daß e» de« Minderheiten i« Ra> mäaien „natürlich" glänzend geht und daß die Minderheitschutzverträge bi» aus da« J-Tüpsel genau geha»dhabt werden. Schließlich aber erklärte er trotzdem, daß die rumänische Regierung bereit sei, den Bewohner» vo» 26 Dörfer» für die Wegnahmen dt« Agrarreformbodens außer de« bereit» „ange-wiesen«" 300.000 Goldfranken noch 700.000 Gold-franken zu bezahlen. Der englische Außenminister ließ de» Haupte de» erhitzte« r««ä»ische» Redner« einen kalten Tusch zuko««en, indem er kähl er« klärte, die Rede TituleSca« sei ganz überfiilsfig ge» wese», denn der Bölkerbunbrat hätt« auch ohne diese Red« entschiede«, daß sür die Weg «ah««» E«t« schädigungen geleistet werbe« müssen. Eröffnung der Nötkervundversammlung. Am Montag würd« in Ge«f die Bollversam«. lung »e» Völkerbund«» eröffnet, die Heuer einen Rekord an Teilnehmern darstellt. Vertreten sind «icht weniger al« 56 Nationen durch ihr« Delegate« und deren Hilfskräfte. Bei der Eröffnung, di« der französische Ministerpräsident Palnlevs mit einer großen Rede einleitete, waren 2000 Personen an. wesend. Deutschland hatte 70 Pressevertreter aas bie Tagung entsandt. AI« Zuhörerin war anwesend auch die Witwe nach dem verstorbene« amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson. Besondere Aufmerksamkeit erregte ei»e Archidiakonin au» Mofsul, eine Araberin, die jedenfall» auf Veranlassung England« gekommen war, um die Jateressen der Araber von Irak zu vertreten. Auch der Maharadscha vo« Pa» tiala mit seinem ganzen Gefolge ist anwesend. Der AölKeröundSeschluß über die Abschaffung der Kontrolle in Oesterreich. I« der Resolntio« de» Finanzausschüsse» be« Völkervusdrate« in Genf wurde festgestellt, daß die österreichische Valuta seit dem Resor«e«trnurf de« Völkerbünde» au« de« Jahre 1922 stabil gebliebe», da» Gleichgewicht im Budget erzieU uad auch der Vertrag vo« Septe«ber 1924 erfüllt worden fei. Deshalb schlägt der Finanzausschuß vor, die Kon« trolle de« Generalkommissär« aus die Beaussichtig»»g der allgemeinen Budgetlage zn beschränken. Die Frage bet Abschaffung der Kontrolle soll« im Dr« ze«b«r gelöst w«td«n. vo« 1. Jänner 1926 an witd sich die Kontrolle aus jede« Fall bloß auf die verpsändete» staatliche» Einkünfte uud auf bie Verwendung der Völkerbaadanleihe erstrecken. Fall« da» Budget für 1926 im Rahmen der bisherigen Verträge gehalten werde, wird die Kontrolle über» Haupt aufgehoben werde». 3tadi6 i« Kenf. Auf dem Ball der brasilianische« Delegation in Genf wurde Stephan Radiö dem französische« Ministerpräsideuten Painlevo vorgestellt, dem er zu seiner Frieden»rede gratulierte. Ferner machte sich Radic mit dem rumänischen Außenminister Duca, dem tschechischen Minister Bttuä und dem in Genf befindlichen indische» Maharadscha bekannt. Längere Zeit sprach er auch mit dem bulgarischen Minister Kalsow. Aus Staöl «nd Band. Geburtstagsfeier d«s Kronprinzen. Dieser Tage wurde »n allen Orten Jugoslawien« der zweite GeburtStag be» Kronprinzen Peter feierlich begangen. Der König schenkte dem Keinen Thron» folger zum Geburtstage einen Säbel mit goldenem Griff. Evangelisch« Gemeinde in Eelje. Der Gottesdienst am Sonntag, dem 13. September, findet um 10 Uhr vormittag« i« der Ehristu«ktrche statt. Sonntag, de« 20. September, muß der Gottes« dienst entfallen. Vermählung. A« Dienstag, de« 8. September. sän» in der Kipiizincikrche die Trauung de« Herrn Camillo Jjlot, Pcivatbe^mler, mit Frl. Mitzi Mastnak statt. Al» Beistände walteten für die Braut deren Bruder, Herr Bergingenieur Josip Mastnak au» Zigorft. für den Bräutigam dessen Bruder, Herr Forstgeometer Gaido Jzlar au« Mrribor. Vermählung. Am SamStag fand i» Za» vrce bei Ptnj die B:r«ählnng de« Herr« Dr. «kO. Fritz Thurnau au« Graz «it Frl. Thekla Ulm, Tochter de« Gut«befitzer« auf Schloß Ulm, statt. Trauzeugen Ware» für die Braut Herr Anton Ul« auf Schloß Kliugenfel» und für de» Bräutigam deffe» Batet Herr Regieru»g»rat Dr. med. Karl Thurnau aus Graz. Penstonifte«. Die hiesige Ortsgruppe de« I. allg. jugoslavische» Pensionisten-Vereine» in Ljub« ljana lädt alle Mitglieder n»d alle jene Pensionisten, ferner die Witwen der staatl. Angestellten, welche die Absicht habe», in diesen Bncei» einzutreten, ei», bei der in der WaldhauSrestauration am Mittwoch, de» 16. d. M., um 15 Uhr (3 Uhr nachmittag«) statt« findenden allg. ordentliche» Jahre«versammlu»g voll« zählig zu erscheine». Die Tagesordnung ist folgen»»: 1. Erstattung de» Jahresberichte«; 2. Abänderung der Statuten; 3. Versassung einer Petttio« um Erhöhung der Pe»sio«e«; 4. Zufällige« und 5. Wahl deS neuen Ausschüsse». Todesfall. Am 10. September starb in Eelje Frau Luise Bouha, ven». Lemesch, Staat«anwaltS» witwe, im Alter von 65 Jahren. Die Dahingeschie-dene ist die Mutter der Frau A»«le Grabt bzw. die Schwiegermutter unseres geschätzte« Mitbürgers Herr» Gottfried Grabt. Unglücksfall. An» Ptnj wird an» folgender Unglücksfall gemeldet: Montag, den 7. d. M., wollte der Over«onleur der Fir«a Tran»for«ator, Herr Wreßnig, noch am Abend um 8 Uhr den Anschloß der Mühle de» Herr» Zote c an da» Stromnetz bewerkstelligen. Er arbeite» beim Scheine einer Kerze und geriet dabei so unglücklich in den Starkstrom, daß er bewnßtlo» zu Boden geschleudert wurde. Der sosort an der Unglückstelle erschienene Arzt, Herr Dr. Blank«, bemühte sich stuube»la»g um de» ver« »nglückien, der jedoch nicht mehr in» Leben zurückgerufen werden konnte. Vo« Schwurgericht in Eelje. Der Brandstifter Josip ©vorlas au« Okljukova gora bei Gromlje wurde a« Freitag zu lebcnslänqlichen Kerker verurteilt. — Der de» Betrug« und Morde» ange» klagte Jvau Gajsik an» Ponilvici bei Grobelno, der im Jahre 1919 de« Karl Sarja au» Mari bor und den Josip Joat au« Celje um 2500 Dinar be-trozen und dann de» ihn verfolgende» Polizeibetektto Ivan Ribaric in St. Jar erschossen hatte, wurde am Sam«tag zn 7 Iahten schweren Kerker» verurteilt. Die Geschworenen bejahten die Frage des Betruges, verneinten aber die Frage aus Mord, sondern bejahte» die Frage auf Totschlag. — Die letzte Verhandlung fano gegen Juliu« Javöar au« Zagreb statt, der al« Ti^chlcrgeselle beim Tischler« w«ist«r Franz Korun.Wagner ia St. Jnr a. T. bedienstet, da» Wirtschast«gebSude feine» Herru au-gezündet hatte, weil ihm dieser angeblich de» Loh» nicht au«zahle» wollte. Er bekam drei Jahre schwere» Kerker». Der Markt in Vojnlk am 7. September wurde leider verregnet. Trotzdem viele Markt-besuchet umkehrte», bettug der Auftrieb noch immer bei 400 Stück, verkauft wurden 127 Ochse» a»d Kühe. Gezahlt wurde bi» Dtuar 9 50 sür da« kg Lebendgewicht. Die Gtfenbahnfahrpreife werden vorn 1. Oktober 1925 an auf allen Strecke» uud für alle Klassen um 25 Prozent herabgesetzt werden. Gin Ueberfall auf Arbeitertnrner. Wie die Marburger „Volksstimme" berichtet, wurde» am Sonntag abend» die von einem Arbeilermrnfest in Srna (Kärnten) heimkehrende» Arbeiterturaer am Kärntnerbahnhof von Sokolen und Orjunaschen überfallen und mit Stöcke«, Gummiknüttel« und Fußtritten mißhandelt. Ein 10 jährige« Mädchen wurde vou einen Orjunaschen angeblich an den Zinn gedrückt; der Arbetierturner Mezgvl soll sich nur durch eine« Spruug davon retten haben können, daß ihm ein Orjnnasch de» Dolch i« den Rücke« steckte; dem Turaer Divjak wurde von einem Lehret di# Hose vollkommen zerrissen. Di: Polizei verhaftete be» Arbeiterturaer Jlesic. Vhnraer 74 / Cttltec Bcttsng «ktU 6 Anmeldung von Wein Die Bezirk«-fr»anzdireklionen in Maribor u»d in Eelje machen alle Wewproduzeuteu darauf aufmerksam, daß fit verpflichtet find, ia einer Frist von zehn Tagen vom Tage au, wo der Weiu gepreßt wurde, die gewonnene Menge von Wein der zuständigen Abteilung der Finanzkontrolle anzumelden. Ferner muß jeder, der Wein verkauf», die vtrkaustt Menge von W->n der Fi»anzko»ttollabieiluug anmelden, bevor er diesen dem Käufer liefert. Für eine jede solch« Anmel»uag er hält der Verkäufer von Wein von der Finanzkontrolle für den nicht verzehrungSbesteuerte» W ia ein Kontrollblatt, für den verzehrungSbesteuerten Wein aber dta Freischein. DaS Kontrollblatt, b?zw. dea Freischein muß der Verkäufer zugleich mit dem Wein de« Käufer übergeben, welchtr witder den gekauft«» Wein innerhalb von 24 Stunden nach Empfang der zuständigen Abteilung d«r Finanzkontrolle anmelden »nd dieser daS Ko»ttollblatt bezw. den Fieischein übergeben muß. Wenn der Käufer Wel» mit einem Kouirollschein bekomm», muß er in der obgenaantea Frist voa 24 Stunden die entfalleabt Berzehruag«-steuer »nd eventuell die Stmeindeumlage zur Bir-zehrungSsteuer bezahlen. Wer tm verlause voa zehn Tagen seine Weinsechsung nicht anmeldet oder die Anmeldung de« W«in«S unterläßt, wird nach Artikel 85 der B»z?hrung«steuerVorschrift mit einer Geldstrafe voa 1000 Dinar bestraft, di« nicht ermäßigt werdra kann. Der Käufer von Weia, der im Verlauf von 24 Stunden den Wein nicht anmeldet und »icht t» derselbe» Frist, fall« er nicht verzehrungSbesteuerten Weiu bekam, die BerzehrungSsteuer zahlt, wird im Sinne de« Artikel« 77 der BerzehrungSsteuervorichrift al« Schmuggler betrachtet und er hat ein« Strafe d«S Fünffache» der entzogenen BerzehuugSsteuer zu gewärtige». Auch wird ihm der Weia beschlagnahmt, der solange beschlagnahmt bleibt, bi« er nicht die entzogene BerzehmngSfieuer und die Strafe zahlt. Weinmost von Wein, der aa dea Häuser,polieren gewonnen wird, braucht nicht angemei»«t zu werden. Deutsch« Parallelklaffen an der Bürgerschule wollten heuer die Marburzer Deutschen auf jeden Fall erzwingen. So schreibt der Ljubljanaer „Jntro" am 10. September und fährt fort: Aaf die,e Art sammelten sie über SO (60 =■ über 301) Schülerinnen und verlangten d» d-utiche Parallelklasse. Da« Unterrichtsministerium hat aber gestern die deutsche Parallelklasse der Bürgerschule als unvereinbar mit den diesbezüglichen Bestimmungen der verfaffung uud speziell mit der Verordnung de« frühere» Unterrlchtarnintfter« Pribicrvit verböte», welch letztere besondere Parallelklasse» für den Unterricht ia der Muttersprache bei gegebene» Vorbedingungen nur an Volksschule», »icht aber auch a» Bürger» oder Mittelschule» erlaubt. Dea Marbvrger Deutsch«» ist also der Trick für eiae neue deutsche Position nicht geglückt I — Wie schreibt aber doch so schön der Herr Ei»-rinthiacu« i» seiner Broschüre, die Herrn Muret in Lausanne ei» .andere« Licht" aufgesteckt hat! Er schreibt: „Ja ihre« (der Regierung) Wunsche aber, ihre» deutschsprecheaden Staatsbürger» die : Möglichkeit zu bieten, ihre Erziehung i» der Mutter, spräche zu vervollständige», unterhält die Regierung iu der Woiwodiua 3 Bürgerschulen, die von 1971 Schüler» besucht werde». Dies« Schule» entspreche» be» lokalen und wirtschaftliche» Bedürfnissen und dem Eharakter der deutschen Bevölkerung, denen die Staatsverwaltung insoweit entgegengekommen ist, die Kinder für da« L-be» tauglich zu machen und ihnen die notwendige Bildung angedeihe» zu lasten, die für die angehende» Berufe im Handel, Gewerbe und in der Zndustri« notwendig erscheint. Auch in Slowenien bestehe» 2 (zwei!) slowenisch - deutsche Bürger-schulen!" — — Klingt da« nicht wie sanfte Sphäre»mustk uod muß Herr Muret (und die .Gazette de Lausanne") bei der Lektür« drr „ganz wahrheitsgemäßen' Broichüre de« Herrn Cariuthiacu« nicht geradezu ergrimmen, wenn er vielleicht vo» aacere» Seiten hört, daß sich die undankbaren Deut-scheu in Slowenien erfreche», sozusagen unzufrieden mit ihren Schulen zu sein. Der Ljubljanaer .Jutro" würde sehr zur „Wahrheitsgemäßheit" de« Herrn CariathiacaS beitragen, wenn er Herrn Muret diese feine Notiz und eine Sammlung anderer Notizen zur gest. Kenntnisnahme unterbreiten wollte und ihm bei dieier Gelegenheit vielleicht auch mitzuteilen die Güte hätte, wie und wo (im Gegensatz zur ver-faffuxg; stehe „Jutro"!) z w ei deutsche Bürgerschulen, 1 Gymnastalklafse uuv 4 Realschulklassen in Slo-weine» existiere». Denn wenn wir da« täte«, so würde e« Herr Muret in Lausanne vielleicht auch »ur al« — Trick betrachten! Wir könnte» Herrn Muret höchstens mitteilen, daß wir. nachdem unser „Trick", für unsere Kinder im Inland« die «Mög« lichfeit z» erkämpfen, Ihre Erziehung In der Muttersprache zu vervollständigen", mißglückt ist (siehe „Jutro"!), auf eine» andere» »Trick- verfalle» könnten: nämlich sie auf die ausländische» deutschen Bürgerschulen zu schicke». Aber auch dieser „Trick" ist zum Mißglücken verurteilt, denn eS ist verboten, die Kiader ans deutsche Bärger- oder Mittelschulen de« Auslande« zu schicke»! Daß die Kärutner Slowene» ihre Kioder ohne weit er« an die BÜ ger» oder Mittelschulen in Slowenien schick«» könne», da« — na — da« ist «be» auch «in — Trick! Die beste Steuerschraube im gau»en Staate. Im Ljubljanaer „Slovenec" vom 3. d. M. widmet der ehemalige Minister und gegenwärtig« Abgeordnete der Slowenischen Volkspartei Dr. Ku-kovec dem Zirkular de« Herrn Finaazdelegaten in Ljubljana an di« Steuerämter einen sehr bemerkenswerten Leitartikel, besten einleitende Sätze wir im nachsalzende» In deutscher Sprache bringen. Sie laut«»: Das letzte Zirkular deS Delegaten Dr. Savnik hat wieder mit bengalischem Licht in die Stenerverhältnisie in Slowenien hineingeleuchtet, di deckte zwar nicht! besonder« Neues ans außer viel-leicht den sesten Wille» der Steuerbehörde» in Slo-wenien, die gegenwärtig« grausame und rücksichtslos« Praxis fortzusetzen und sie vielleicht auch noch in einigen Beziehungen zu steigern. Die Drohungen, die an die Steuerdeamtenschift adressiert find, be« deuten be» äußersten Druck auf die Beamteu-fchaft, die sich bewußt sei» möge, daß ihre Existenz bedroht ist, wenn sie «icht de» bisherigen Weg rück-fichtilos und mit noch größerem Eifer gehen und fortsetzen werde. Wir müssen sagen, daß da« wohl eine unerhörte Droh mg ist, wenn wir bedenken, daß stch der Effekt der Tätigkeit unserer Steuerbehörden kich'bar zeigte in so grauenhaft hohen Zahlen, wie sie nicht einmal annähernd auch nur ei»« einzig« Finan^clegalion im ganze» Staate zeigen ka»n. Wenn der Steuerapparat in Slowenien so glänzend funktionierte, daß stch mit ihm überhaupt keine Steueradministration im ganzen Staate hinsichtlich fiskalischer Erfolge virgleiche» kann, müssen wir un« wohl mit Unwillen und Protest fragen: Wozu diese Drohun» gen? In wesse» Interesse sind diese Drohungen? vielleicht im Interesse de« Staate«? Oier im Ja-teresse der slowenischen Steuerzahler? — Einig« Sätze, darunter auch di« Beantwortung der obige» Frag«», di« wir noch recht gerne übersetzen möchten, müssen wir un» im Hinblick auf da« neue Pteste gesetz leider schenken. Nur drei Frag«» de« bei seiner Kritik durch («ine Immunität geschützte» Abgeordneten mögen noch hier stehen: Soll Slowenien vielleicht die Milchkuh sei», damit der entsprechende Ausfall in den andere» Provinzen gedeckt werde? Seufzen die Steuerzahler nicht unter der schrecklichen Last der Steuern uud hört man nicht vo» allen Seiten Rufe, baß sie diese Steuern »icht mehr bewältigen können? Sind nicht die zahlreichen Exekutionen sür jeden ver nüaftigen Menschen ein genügender Wink, daß dies« Steuerpolitik direkt zum Ruin der einzelnen und unserer ganzen slowenischen Volkswirtschaft führt? Gin Empfindlicher berichtet im „Jutro" üb« seine Alpenertebniste, wie folgt : Ich fürchtete mich vor den (angeblichen) Flöhe» (in der Kredarica) und wollte zuerst i» der Slaniieva foc j übernachte». Dort aber fror mich, nicht so sehr vor Kälte al« vor dem nemikatarenje (veunch!ü»el») der Verwalterin und eine« „Fräste*, die vielleicht ihr« Gehilsia ist De«Halb floh ich au» der „Deichmann Hütte*. Eine Legion Flöhe könnte mir nicht so ekelhast gewesen sei» wi« diese« »emskutarenje. Aber wie gesagt: di« Kredarica ist rein. Aber auf dem Triglav find Läufe. Am Freitag krochen wieder Hundert auS Gemoua herauf. „Monte Tricorno!" husteten sie durcheinander Ja, ja, diese Läuse aus dem Triglav sind viel ge» fährlicher als die Flöhe auf der Kredarici Ei» tiefe« Erbarme» mit diesem armen Mann steigt in un« ans, wenn wir un« vorstellen, daß er ein mal Jahre und Jahre da« .Nemskutarenje" auf deutschen Hochschulen vertragen mußte und heute noch die Geschichte der Befreiung der Jugoslawen im Nemökutar Hermann Wendel lesen muß. Wie ekel« hast muß daS sür ihn gewesen sein. Es sehlt nur noch, daß der Arme einen jener deutschen Namen trägt, wie eS deren unzählige gibt, und er hat die Legion Flöhe ständig bei sich. Ein surchlbare« Schicksal! Aus dem Sanntal berichtet der Ljublja „Slovenec": Der lebhafte Hopsenhandel hat »aer sich etwa« gelegt. Bei den Produzenten befinden sich bloß noch geringfügige Menge». Die Preise sind über Nacht aus Über 5,00 K gestiegen, waS alle Er Wartung übertrifft. Nur schade, daß von den hohen Preise» n»r wenig Hopfenpflanzer eine» Prosit habe», weil die Mehrheit der Ware um 220 bi« 400 K verkauft wurde. Am meisten betreffe« find jene Hoofenbauern, die trotz verfchtede»er Warnungen, daß st« damit die Preise und den ganze» Handel verderben, den Hopsen im Vorverkaufe um 200 K hergegeben haben. Jetzt bereuen sie, ader e« iß zu spät. Fast der ganze Hopsen wird mit bare« Gelo uod sofort ausgezahlt, wa« auch ei» Zeiche» ist, daß wir un« BorkriegSoerhältnifle» näher»! Die Slowenische Volkspartei und die Feuerwehren. Der Ljubljanaer .Sloveaec" bespricht in einigen Worte» deu am Sonntag in Eelje abgehaltenen F-»erwehrtag und fährt dann fort: Was unsere Stellungnahme zur Freiwilligen Feuer-wehr in Eelje anbelangt, wüsten wir erwähnen, daß sie noch immer nicht Mitglied deS Feuerwehrver-bandeS (GasilSka zveza) ist und diese Feuerwehr deshalb m jene Reihe voa Feuerwehren gerechnet werden muß wie die in Maribor. Ptuj, Konjice und die Gottscheer Feuerwehren. Wie ist also di es« Stellungnahme beschaffe»? Daß dies« F-uerwehreu in den Aujeu der Slowenische» BolkSpartei schlecht sind und ihr« Humanitär« Ausgabe schlecht erfüllen? Im übrigen fei erwähnt, daß die Gottscheer Feuer-wehren um die Aufnahme in die „GasilSka zveza" gebeten habe», aber — abgelehnt wurden. Wir gratulieren den Gottscheer», daß di« Partei „ihre«" Abgeordneten Skulj nach dieser .Stellungnahme" offenbar den Standpunkt vertritt, daß die deutsche« Feuerwehrleute bei Bränden in deutschen Dörfer» »ach slowenisch gesinterten Befehlen arbeiten müßte». ES wird j, immer schöner! Wa» in Deutschland nicht aSe« möglich ist. Wie „Münchner Neuesten Nach-richten" mitteilen, ist im Kreise Siuhm in Westpreußea, wo bei der seiuerzeitigen Volksabstimmung 18 300 Stimmen für Deutschland 4900 sür Pole» abgegeben wurde», dieser Tage voa der preußische« Regierung der polnische Gutsbesitzer v. DoniemirSki zum Amts« Vorsteher ernannt worden. Diese Ernennung hat in Ost- und Westpreußen große Erregung hervorge-rufen, weil sich Herr v. DoniemirSki nicht > begnügt hatte, Pole zu sein, sondern in der großpolnische» Bewegung eine führende Rolle spielt. Während de« Zollkrieges zwischen Deutschland »nd Polen, uu-mittelbar nach der Bertreibung der deutsche» Op« tauten auS Polen ist das von Seite der preußische» Regierung wirklich ein Stück, da« in keinem aade-ren Staate der Welt auch »ur denkbar wäre. Z» der amtliche» Verlautbarung der Regierung hecht e«: .Die Tatsache, daß DoniemirSki ein Pole ist, ist fein Grund gegen seine Bestätigung und die Be-völkerung de« Kreise« Stuhm« ist im übrigeu über-wiegend polnisch"." Na» soll noch einmal jemand komme» und von einer Bedrückung nationaler Mi»-derheitt» von Seite der Deutschen reden! Wir möchten wissen, ob die Tatsache, daß jemand ei» Deutscher ist, auch wenn er keine Rolle in einer „großdeutfchen" Bewegung spielt im reindeutsche» Eischland oder i» den reindeutschen Gebieten der Tschechoslowakei nicht Grund genug, wäre, ihn n i ch t zum Amtsvorsteher zu ernennen. Wir erinnern un« lächelnd, daß in einem lleinen OUe des Drautal« ein Gastwirt, der zum „Bürgermeister" gewählt worden war, nicht bestätigt wurde, weil er «iu Deutscher ist und obwohl «r in der jugoslawische» Armee de» Rang eine« — Reservekapetan« bekleidet. Tragischer Tod eine« jungen Kuß-ballspielerS. Au» Ernsthausen wird gemeldet: DienStag nachmittag» stürzte der junge Fußball, spieler I Janko in Beehret am Sportplatze so unglücklich, daß er auf der Stelle tot liegen blieb. Kreisarzt Dr. DnSan Kovacivii, der sich zufällig in der Ge-meinde aushielt und z» Hilfe gerufen wurde, konnte nur noch den eingetretenen Tod feststellen. Nach AuSspruch der Aerzte muß ein Herzschlag dem blühenden Leben ein Ende gesetzt Haden. Die allge-meine Teilnahme wendet sich den bedauernswerte» Eltern zu, die ihren Sohn aus so unerwartete Weise verloren. Kleine Nachrichten au« Slowenien. Zum G!bi-tSschulmspeklor in Maribor wurde Pros. I,an Brskaj ernannt; der bi«herige GedietSichul-»aspektor Herr Henrik Schell wurde nach Konjice versetz'; der „Jutro" nennt diese Veränderung eine Fkuch' parteipolitischer Jatrigen. Neue Kurse für Maschinenschreiben» slowenische und deutsche Stenographie sowie Buchhaltung beginnen an der P-wat-Lehranstalt An«. Rud. Legat i» Maribor am 1. Oktober b. I. und dauern vier Monate. Einschreibung« uod Prospekte im Spezialgeschäft für Büromaschiae» Ant. Rud. Legat & Eo.. Maribor. nur Slo-veaska ullca 7, Telephon 100. Keine Filiale! Cctti a • Mlle» 111 k■ | »■■■et 74 Amze Jachrichten. Am Dienstag kehrten König Alexander, Königin Maria, Prinz Paul uod Prinzessin Olga »it Gefolge an« der «owwerrefiden, ia Bled nach vcograd zurück. — I» Zagreb wird I» kurzem ein i» lateinischer Schitst gedrucktes Blatt der Radikalen Partei unter dem Namen „Samouprava" herauSzegeden »erden. — Der jug»sla»ische Außenminister wurde in Senf zu» Bor fitzen den der LSlkerbundsektion (S. Kom» Mission) für die AbrÜstungSläiigkeit gewählt. — Ia eine» Kampfe zwischen jugoslawische» Gendarmen und bolgarischen Somitadschi« in Slldserdien stnd 14 Somiten qesallen; gefangen wurde ein Sofioter Advo« kat, ein Offizier und ein Student. — Auf dea balgarischen Zaren Bori« wurde von Beamten ein Attentat versucht, indem ihm sei» Koch Gift in die Suppe streuen sollte; e« wurde rechtzeitig entdeckt. — In Sarajewo will «an eine der «schönste» Stra-ße» »ach Stephan fRoW umtaufen. — In Syrien ist die belagnte Stadt Sueida gefalle», nachdem eiae zu« Entsatz ausgeschickte französische Kolonne iu eine« Hinterhalt vollständig aufgerieben wurde; 1500 Ma«n find getötet; den Drusen fiel ei» ganze« Artillerieregiment in die Hände; Damatkus ist ua« «ittelbar bedroh». — Abd el Kn« ist der ftanztsisch-spanischen Offensive zuvorgekommen; die Spanier erlitten dieser Tage schauerliche Niederlage. — Bor einige» Tagen ist da» amerikanische Lustschiff „Sche-»a»d»ah* in einem Orkan übe» den Ohioseeen in drei Stücke gerissen und abgestürzt; ein Teil der Besatzung mtt den Kommandanten fand dea Tod. — Bei Tet»a» gerieten «ehrere spanisch« Rcgi««ntcr i» «inen Hinterhalt; fie ward«» von den Rifkabylen vollkommen aufgerieben; nach einer dreitägige» Ar-tillerievorbereitung au« schweren Beschützen unter Mitwirkung von Fliegerbomben gingen bei einer an> gelegenheit die Spanier gegen die L^ylenfront zum Angriff vor; sie wurden »it B-rlusten zurückgeschlagen, »»eil die Artilleriebearbeitung fast keinen Schade» gemacht hatte. — Abd el Krim teilt ia eine» Tageibkfehl mit, daß er die Au«sch>ffaaz der Spanier bei Wad- lou verhindert und 14 spanische Trnppentra»«portfchiffe versenkt bade; auch die Fran-zose» erlitte» bei »er Ausschiffung i» Sid-Vri« schwere Verluste. — Bon den Berliner Häuser» waren während der Inflation 20.000 i» die Hände von Ausländer» übergegangen; die Tscheche» besitzen davon 2000; auch zahlreiche Jugoslawen sind Ber» liaer «Hausherr»»*. — Unsere Delegation für die interparla«e»tarisch« Konferenz in Washington fahr am 12. September »ach Amerika ab. — Di« Kon« ferenz der Auße»«inister über den Sicherheitspakt wird Eade September i» Lausanne staufi»den. Wirtschaft und Verkehr. Ein« Frachtentarisermähiqung voa 30 bis 40 Prozent hat der jugoflamiche Berkehr«. minister bei der ungarischen Eiseubahnverwaltuag sür den Transport von jugoslawische» Ware» auf ua-garischen Strecke» erwiikt. Der gin»fuh für Eiilaqe» auf laufende Rechnung so» eine» Belchlofse de« Ba»kenvereine« ia Ljuba zufolg, bloß 5*/, betragen. Für Kredite hin. gegen verlange» die Bank«» noch immer 16—18"/». Verstorbene im Monate August. In der Stadt: JosefßLratschko 2'/, ?.,Bau-unteroehmertkind au« Zeman; FranziSka Florjan, 2 Tage alt, Schuhn, achergehilfea«rind. — I m Krankenhaus: Maria Potccnik, 30I., Bedienerin au« «v. »ndra» o Le«ko»cu; Michael Jeleaek, 66 I., vestdn auS Tebarje; Rosalt, Pecar, 35 I., Bedienerin au« So. Zur ob i; Therese Duh, 42 Z., Arbeit«, lose au» Maribor; Anton Zbil, 39 I, Knecht au» Mo»irje; «ntoo Rotar, 20 I , TagISHner au« Prekop; Genovefa IvSt, 41 I., Bergarbeiter»gattin au» Sv. Pavel p'i Preboldu; Anton Kolmao, 55 I., Taglöhner au« Planina; FranciSka Brinovc, 27 I., Kaufmann««attin au» PiSnjagora; Säcilia Ekoijanc, 26 Z., Besitzer» gattin au» Aufem; Anton Stojan, 50 I., Arbeiter au« Zagorj»; Katharina Eretnik 28 I., BefitzerStochter au« Dsbrna; Anton Otorepec, 55 I., Kriecht au« Tetje; Bartmä Korce. 64 I., Besitzer au» Sv. Jur ob Taboru; Anna Bincl 1 I., Besttzer«tochler an» Skofjava»; Aloi« Sergan, 43 I, FabrikSarbetler an» Rimske Topliee; Stefan Romih 72 I., Winzer au« Sv. Sirfan. — Im Milt tirfpit ak: Stevan IakSa, 21 I., Soldat d. 6. Komp. d. 39 Inst. Rgt«. Sport. Au« S o »t a n j wird berichtet: Die Veranstaltung be« S. K. „AvStanj" am 30. August verlief in jeder Hinsicht zufriedenstellend. Im letchtathlettschea Meeting standen stch al« Rivalen di» Athletiker Selje, .Troja" Breit« und di« S. K.< Leute SoStaoj einander geg-n-über. Den ersten Prei« erkämpfte stch Athletik mit 26. den zweiten S. K Hoitanj mit 22 Punkten. — Da» Gartenfest bei Hauke »erlief in fröhlicher Stimmung. Die Knappenkapelle de« Bergwerke« ia Lelenje spielte unermüdlich »um Tanze auf und da« brave Damen, komitee in dea Zelten sorgte für Kehle und Magen. Den vielen auswärtigen sowie heimischen Besuch«» und Spendern sagt der Berein«au«schuh für die willig» Unterstützuag seiner Arbeit auf dieser Stell» herzlichst». Dank. Wettspiel zwischen dea Athletiker» und dem S. K. Selje. Da« am Dten«lag »wisch»» de» beide» genannten Vereinen ausgetragene Wettspiel hat wenig gute» Sport gebracht, woran hanpt-sächlich der außerordentlich schlechte Zustand de» Platze» (Slaci«) schuld gewesen ist. Der Ball bekam durch die Unebenheiten und die Nässe de« Boden» solche Fäl» schunge», daß eine regelmäßig» Kombiuatio» unmöglich war. Da«» kam noch ein« gewtff» Befangenheit der Athletiker, di» bei Spielen gegen den hiesigen Kon-kurrenzveretn au« naheliegenden Gründen immer aufzu-trete» pflegt. Di« erste Halbzeit brachte da« Resultat 0:0, wobei beide Parteien ziemlich gleich viel vo» Spiel» hatte». In der zweiten Halbzeit fand sich die Stürmerreihe der Athletiker sehr a»«nig mehr »»recht; e« wurde» hauptsächlich Etnzelleistungen versucht, welche aber meisten« keine Schlagkraft gegen da« gegarrisch» Tor entwickelt»», wodurch der S. K. <5»lj» Ueberge» wicht bekam. Zahlreiche gut kombinierte Angrifft voa Seite» de« S. K. führte» endlich z» einem Resultat au« «ine« Gedränge vor dem Tor. Der Au«gleich wurde durch einen schöngeschofscnen Elfmeterstoß er. zielt, »enn unsere Athletiker sich nicht wieder zu einer einheitlich kombinierenden u»d durchdachten Sptdweis» zusammenfinden, so wtrfeen sie in der Herbstsaiso» wenig gute Resultat» erziel»». Namentlich muß auf Platzhalte» geschaut uud da« Spielen für da« Publikum weniger i»t«nstv betrieben werden. San» unmöglich aber ist »«, daß Spieler i» einer nicht spielfähige» Ber» fast»»« »um Spiele aotrete». Verpachte nettes Hans 5 Minuten vom Hauptplatz, mit 3 Zimmern, Kflche etc., Garten, Zins halbjährig voraus oder verkaufe gegen Anzahlung von Din 35.000 n. Uebernahme int&bulierter Schuld. Anxufragen Breznik, Dolgopolje 1. Badewanne Lehrjunge und Waschbecken, Betteins&tz«, diverse Möbel zu verkaufen. Adresse in der Verwaltung des BI. sn97 wird aufgenommen in der Zucker-bäckerei A. Petriöek, Cejje. Schöner, grosser Kachelofen billig zu verkaufen in der Vegova uliea Nr. 4. 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Seit am Nachmittag der Verwalter Erstmann da gewesen war. Und noch immer, obwohl schon spät ia der Nacht, saß der Burgherr wie ihn Eistmann verlassen halte. Er mußte an die schöne kleine Näherin denken im Lorort Gaberje und wie alle« gekommen war. Da« war an einem fernen regenwarmea Märztaz, da er von Hochcncgz gegen die Stadt hinunter gefahren war, um dort zu übernachten und am nächsten Morgen die Heimfahrt foitzusttzia. Der Frühlingörtgen hatt« im gesegneten Un^r< land alle Knoipen lebensvoll geschwellt und deren grüne Spitzen waren eben daran, die braunen Hüllen zu sprengen und bedurften nur noch eine« Sonnenkusse«, um fie vollend« abzustreifen und da« grüne Lenz'S-banr.er steghift zu entfalten. Ein schwellende« verlangende« LebenSdrängen schauerte durch die Baumwipfel, zitterte durch die Seime der neu belebten Erde und erfüllte die Luft mit warmem, ahnungsvollem, aufreizendem Erdzeruch. Der damals kaum dreißigjährige Joseph Kastmir fühlte sein Blut rascher und heißer kochen und wallen, Schläfen und Handflächen wurden ihm feuchtwarm und seine Augen sahen wie die eine« Trunkenen die Welt in wundervoll verschleiernden Nebeln sprießen und locken. Der leichte Wag?« rädel'e schon zwischen die ver-streuten Häuschen der Vorstadt hinein, in deren Gärtchen die Leute unter fröhlich über den Zaun getauschtem Geplauder die schwarze, empfänzniSheischende Erde umgruben. Schon war da« Grazer Tor in Sicht. Auf ein-mal stockten die Räder vor einem der gartenumhegten Häuschen und der Knecht sprang hurtig vom Bocke und zum Handpferd hinüber. „Herr, da« Gebiß ist locker, gleich fahren wir weiter." AuS dem Gartentürchen trat eben ein junge« zierliche« Mädchen mit dem runden, weichen Gestchtchen, kastanienbraunen gescheitelten Haaren und schwermütig träumenden dunklen Augen voll verhohlenen Leben« Hungers. In der Hand hielt ste einen großen Strauß PUmeln oder Himmelschlüssel, wie ste in jener Gegend heißen. V«im Anblick de« stattlichen blonden H rrn stutzte die «leine und blieb, weil ihr der Wagen dea Weg über die Straße versperrte, zögernd stehert. .Gib mir die Blumen," bat Joseph «astmir und griff danach, de« Mädchen« kleine Hand, die keucht und warm war wie seine, umschließend. Er fühlte, wie stch ihre Finger von den Blumen lösten und plötzlich entflrmmt neigte er stch zu ihr und flüsterte: „Bleib' munter h ut« Nach!, b!« die zwölfte Stund: schlägt!" Der Knecht sprang auf dea Bock und zog die Zügel an, der Wagen fuhr weitn: und Joseph Kasimir steckte stch den Strauß, den ihm da« Mädchen gelassen, vorne an seinen grünen Rock. Er grüßte zurück, wo da» Mädchen noch wie angewurzelt stand und sah stch da« Häuschen wohl an, um es wieder zu erkennen. Da« ward ihm nicht schwer in tener klaren Vollmondnacht, voll heimlich berauschenden Spuk«. Denn an dem Fenster, da« er suchte, stak ein Strauß Himmelschlüssel. Von da ab galt so mancher stundenweite einsame Ritt dem braunen Mädchen ia Gaberje. Einmal, al« ste an seinem Halse weinte, tröstete er sie mit dem Versprechen, daß er sie heimführen wolle. Und dann tat er e« doch nicht, weil er c« mit den damal« herrschenden Anschauungen nicht aufzu-nehmen wagte. Er unterließ e« auch, trotzdem da« Kind, w:lchc« ste ihm gebar, ein Knabe war. Und dann kam eine Z?it, wo seine einsame« Ritte nach Gaberje immer seltener wurden. Endlich be-gann er, von seinem unerfüllten Wort gedrückt, jener Gegend auszuweichen, bi« er nach Jahren, um zu ver-gessen, ebenbürtig heiratete. Der Gattin frühen Tod empfand er wie eine Strafe. Aber, noch ehe er stch zur Sühne aufraffen konnte, kam eine zweite Todesnachricht, derzufolge er den kleinen Kastmir und dessen vollständig mittellos dastehende Großmutter zu stch nahm Der Knabe war blond und kräftig wie fein Vater, hatte aber die dunklen tiefen Augen der Mutter ge-erbt. Und in diese Augen schaute Joseph Kastmir nicht gerne, denn er glaubte einen Vorwurf au« ihnen zu lesen. So war der Junker Kastmir neben ihm ausge. wachsen. Aber die Seele de« Jungen war ihm fremd geblieben, «astmir war sich selbst überlassen, sei« ganze« junge«, nun gerade fünfundzwanzigjährigr« Leben lang. Der Freundschaft de« heranwachsende« Junge« mit seiner ehelichen Tochter wehrte der Schloßherr nicht. Den« sür da« Mädchen, dessen alljährlicher Busenthalt im Schloss« kein allzu langer war, fürchtete er nicht«, und an dc« Junker dachte er nicht so weit. Auch hatte er stch im Lause der Jahre gewaltsam eingeredet, diesem gegenüber seiner Vaterpflicht vollkommen genügt zu haben, da er doch für sei« leibliche« Wohl sorgte, stch von ihm Oakel nennen ließ und ihm immerhin eine bevorzugte, sorgenfreie Stellung bot. Den allezeit heiteren harmlosen Junker hatte er erst in leidenschaftlicher Erregung gesehen uad ihn vo« einer ganz n«u«n Seit« kennen gelernt, al« e« im Schlosst hieß, daß da« Fräulein Dorothea sich jverlobt habt. Da war Kastmir vor ihn hingctreten und hatte erklärt, Dorothea dürfe keine« anderen heiraten al» ih«, weil er ste liebte und ihr innerlich «Kher stünde al» jeder ander« Mensch auf Erden. Der Burgherr machte ihn aufmerksam, das Doro-thea selbst sgewähl« hatt«, wonach ihr Virlobter ihr jidknfall« lieber sei al« «astmir. Al« der Junker aber hierauf außer Rand und Band geriet und drohte, sein Recht unter alle« Umstünden geltend machen zu wolle», verwie« der Gras daraus, daß der Abstand zwilcheu seiner Tochter und Kastmir zu groß sei und daß der habelose, nur von seiner Gnade lebende Junker nicht der Mann für eine Grafentochter sti. Da richtete sich Kasimir groß auf und de« Grafen Gestalt mit einem drohenden Blick seiner dunklen Angen umfassend, fragte er scharf: »Onkel, wer bin ich denn, daß Ihr so mil mir redet Zornbebend fuhr Josef Kastmir auf und enthüllte in wenigen schonungSlost« Worte« da« Geheimnis leiner Herkunft. Jetzt schrak der Graf auS feinen Sinnen auf. Stand er denn noch vor ihm, der an allen Glieder« geschüttelte junge Mensch, mit ^schmtrzver^rr-tem fahle« Gesicht und vorgequollenen entsetzten Auge« ?! Hob er nicht da zurücktaumelnd die zuckende« Fäuste mit ersticktem Schrei als sei er zu Tode getroffen?! (Forts,tzung folgt.) 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I, Parterre. mwm Die Unterzeichneten geben im eigenen und im Namen aller übrigen Verwandten die tiefbetrübende Nachricht von dem Ableben ihrer innigstgeliebten guten Mutter, bezw. Schwiegermutter und Großmutter, der Frau Anna Drolz geb. Keppa welche am 10. September um y,9 Uhr vormittags, nach längerem, schwerem Leiden, versehen mit den Tröstungen der heiligen Religion im 77. Lebensjahre sanft im Herrn entschlafen ist. Das Leichenbegängnis der teuren Verstorbenen findet am Samstag den 12. September um 4 Uhr nachmittags vom Trauerhause aus nach dem Ortsfriedhofe zur Beisetzung in der Familiengrabstätte statt. Die hl. Seelenmesse wird am Montag den 14. d. M. um 8 Uhr früh in der Pfarrkirche zu Lasko gelesen. LaSko—Hrastnik Leoben, den 10. September 1925. Karl, Marianne und Ing. Friedlich Drolz, Kinder Orete Drolz, geb. Horvath, Schwiegertochter Günter und Ingeborg Drolz, Enkel Geprüfte Arbeitslehrerin in alfo'm bewandert, bittet um eine Stelle bei besserer Familie. Gefl. 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September um 7 Uhr früh in der Marienkirche gelesen werden. Celje—Klagenfurt—Lipik, den 10. September W25. August Lemesch, Kaufmann, Luise Gindra, Adele Gradt Kinder Eduard Gindra, Oberstleutnant i. R. LenJ Lemesch, Schwiegertochter Gottfried Gradt Beate, Lotte und Fritzl Gradt Installateur und Schlossermeister Enkelkinder Schwiegersöhne Sigcntümc;, HnauSgedcr und Echristleiler: Znuu Tchauer in Seilt. — Track und Verlag: BeteiuZbuchdcucke::! «Eeleja" in Eelje, Für die Tniaern vtran:«onlich: vuid» Schidlo ia Selie.