Laibachcr ZciltlN ^'°' 9°. Gedruckt bei Ignaz Aloys Edlen v. Kleinmayr. Drenstag den n. No-v ember 1817. I n n l a n d. Eratz am '3. Novembcr. ^ente Vormittags batttn sammetliche 3lu-thoritäten und Dicasicricn d»e Ehrc, Seiner kaistrl. Hoheit dcm Erzherzogs Kronprinzen vorgestellt zn werden, und Höchst,el-beu ihre Ehrerbiethung zu bezeugen. Seine Majchät der Kaiser theUen aller-l,5chst ihre Etnr.drn zwischen Negierunzsge-schastcn u„d buldvoUen Audienzen. Dem liebenden Dränge der Vewobner bo-n Glatz, das erlauchteste aUZeliebte Kai' serpaar zu schauen, ist um die Mittagszeit selbst der Zutritt in dle Gemacker des Mo-liarcben gestattet, um die Majestäten und der Erzherzoge kaiserl., Hoheiten an der Tafel zu sehen. — ^'ne Begünstigung, welche von unsern Bewohnern mit Freude und Rübrunq benutzt und in kindlich dankbarem Andenken bewahrt wird. (G. Z.) Den 5. November» Am 3. dkfts Zernhtttn^ Se. Maj. 'der Kaiser, in Begleitung des Kronprinzen und des Erzherzogs Johann k. k. HH. auf den, Glacis der Stadt die Grätzer-Garnison m allerhöchsten Augenschein zu nehmen, und ließen verschiedene Evolutionen ausführen, dann das Infanterie-Regiment Prohaska be-sondcrö im Heuer ererciren. Der Zustand der Truppe, ihre Adjustirung und Haltung, dann die Gewandtheit und Präzision in den Bewegungen haben der Erwartung Sr. Majestät ganz entsprochen, und des commandircnden Generalen, Prinzen zu HobenzoUern Durchlaucht, erhielten den erfreulichen Auftrag, den Truppen» die vollkommene allerhöchste Zufriedenheit mir dem bekannt zu machen, daß zum Beweise derselben Sc. Maj. der^gesammtln Garnison vom Feldwedel abwärts eine Ztagige Gratislöhnung aUergnadigst zu bewilligen geruhet haben. Am 4. d. M. fuhren des Kaisers und dcr Kaiftnnn Majestäten nach Eggenberg und St. Martin. Am Abend ertheilte unser alüt geliebter Landesvatcr abcrmahls sehr zahlreiche Audienzen. Bei Ihrn Wajejlal der Kaiserinn hattet: der weibliche Abel die Ehrs, Merhöchstselber die ehrerbiethigsie Auswar-tung zu machen. (G. 3) Wien. Die k. k. Konsistorien Augsb. und Hel, vel. Konfession hatten allerhöchsten Orts um die Erlaubniß nachgesucht, das am lZ.Okt. zu feiernde ^oleranzfest dießmahlaufden Tag, an welchem das Refprmations-Jubiläum gefeiert werden sollte, verlegen, und demnach mit dem letzteren vereinigen z'-. dürfen. Hierzu hatten oben erwähnte Konsistorien, laut hohen Hofdekretes vom 26. August l. I., von Sr Maj. die allergnädlgste Bewilligung erhalten. Da jedoch der 3«. Okt. auf einen Arbeitstag nel, so ist für ziveelmäßig erachtet worden, die Feier obgedachttn ^estes auf den zunächst darauffolgenden Sonntag, den 2. d. M. festzusetzen, ivelchem zufolge sie auch an dicsem Tageblatt gefunden hat. (W. Z.) Ausland. Deutschland. B a i e r n. Seit einigen Tagen zogen durch Augsburg mehrere Familien, die in benachbarten Staaten den eigene« Heerd verlassen hat-! ten, um in entfernten Gegenden ihr Heil zu suchen, wieder nach ihrem Vaterland zurück. Einige derselben suchten die Beisteuer wohl» thätiger Menschen unter Thränen u»ld Klagen über ihre hart gebüßte Unvorsichtigkeit und erbothen sich solche Hülfe, um nicht auf dem Wege zu verschmachten. Andere wuc« den schon aus andern Staaten mit Escorte weiter gebracht- Obne Geld, ohne KleidmiZ, entkräftet und abgebarmt, rectmen sie anf mitleidsvolle Wiederanfnahme in den Ort. schafteNs die sie unter den günstigsten Hoffnungen und Träumen verlassen hatten, könnte,» doch Wanderungssüchtige diese lcdendigen Beispiele beschauen, und dadurch recht zeitig eine nützliche Erfahrung mehr gewinnen! (Wdr.) ^- «« N u ß l a n d. «e. Maj. der Kaiser hat eine neue Ufa« 7WW se wegen Ansiedelung von Kolonisten erlas« sen, wornachden Gutsbesitzern, nntcc ge.vis« sen Bedingungen, ferner gestattet ist, Kolonisten aus dem Auslande kommen zu lassen.— Zufolge der letzten aus China eingelaufenen Nachrichten, soll sich der Kaiser jetzt mehr mit den europäischen Sitten und Gebräu« chen bekanntmachen, und den Wunsch geän« ßect haben, auch an seinem Hofe beständig Gejandte der fremde« Mächte zu sehen, wie dies. in Europa der Fall ist, Alerander hat deshalb bereits den Entschluß gesaßt, einen außerordentlichen Bevollmächtigten nach Peking abzuschicken, wcil die Freundschaft des chinesischen 5ai;ers für Rußland jetzt von besonderer Wichtigkeit zu werden ansängt, seitdem der Handel dieser Mach? nach Ehina nüt jedttn Jahre so bedeutend wachst. Ueber die Wahl des Gesandten ist man noch nicht einig; doch dürste l»abrsckcinllch der russische General-Konsul von Aio Janeiro, von Längs, dorf, welcktr srüber in Cbina aewesen, ^U dieser in merkannlischer Rücksicht so wich« Ngen Sendung ausepseyen werden. (B.v. T.) Der rü^ische außerordentliche Bolhschaf» »er in Persien, General Yermaloff, hat den Auftrag erhalten, in Eadul und Ispaban eine Anzahl Arbeite? anzunehmen, welche unter sehr oortbeilhaften Bedingungen Fabri, ken von Ohawls und Teppiche« in Easa:t anlegen sollen. < Daß dieß ein Gegenstand von Bedeutung ist, ersieht man daraus, daßal-letn von Bassora jährl. geg?n äo,cxx) Sbawls ausgeführt werden, lvovzn das Stück im Durchschnitt inoo Rubel kostet, so daß also für diesen einzigen Modeartikel eine Summe von 60 bis 80 MUl. Nudel ins Land kommt.—-Auch hat man in Astrachan Versuche mit dem Anbau der gemeinen Tbeestaude gemacht, welche sehr glücklich ausgefallen sind, und deßhalb belondils von der Regierung begüusNgt werden. Es ist nunmebr der allerhöchst bestätigte Vorschlag d^s Fürsten Golitzyn, iu Betreff des in den evangelischen Gemeinden in Ruß-lcmd zu federnden Reformation«? - IMläums erschienen Dieses interessaute Actensincklic« sertauss ueueeinen sprechenden Bewei», nicht «Ne'm fur die Tolera?5z dsrgriech!sch-?atboll-sckl'n Kirckc, sondern für den Giist echter,-christl'lck'cr Lieb?, mit welcher K.tser Aleran-der alle nii^r Sehnen: Scepter l-bende christ^ liche El.>°»oensgl'l.ossell mns^ßt. (Wdr) Ein öffentliches Bwn schreibt: ,, Ueber die Vorschläge, welcke Kaiftr Alerandcr sämmtlich, n europäischen Machten hat machen lassen, um alle Kap?nl n>:d Seeräubcret, sie !7^g Namcn haben, welchem sie wolle, aufzuheben, sind folgende (n obl noch sehr unverbürgt«) Geruch« im Umlanf. Um jenen großm Endzweck zu erreichen, sollen sämmtliche Ge,:« niäckte eine gewiße'Anzakl von Kriegsschiffen^ die,übrigen bitlaegcn ein bestimnttes Geld? syütwgent zur Bestreitung der Uuwsten bst^ geben. England wird diesen Verhandlungen zufolge dre'l ^taüoücn im mittz:i',änd',schen Meer unterhalten, und Kriegsschiffe bei Gi« braltar, Malta und den jvlnschen Fufcln sia» tion'.rsn ; um England ober den ganzen Plan, welcher seinem Handelsinterefse nn IiUgemci« »ten zuwiderlauft« möckts, annehmbarer zu machen, soll dcr Dey von Algier dahin vermocht werden, Bona mit einem passenden Gebiete an dasselbe abzutreten, wo demnächst eine englische Kolonie anaelegt werde« wird, dafür übernimmt aber England auch deil Schutz aller Handelsschiffe an der ganzen afrikanischen Küste. Frankreich s.ll bet Marseille und Smyrna in der Levante, Oesterreich endlich bei Venedig und Trieft im adcwti-schen Mee, e Statinneni ven Kriegsschissen batten. ^?o w^« Dänemark sckon durch frühere Traktats den Schutz der Ostsee gegen Seeranbereien übernommen, und zum Theil für diese Verpfllchtung den Sundioll erhebt, so soll fetzt Schweden eins gleiche Verpflichtung für das Kattegat übernehmen. Uebri-gens muß lede Nation für den Schutz der friedlichen Fsaqqen au ibren Küsten sorgen, und um auch das atlantische Mcer in Zukunft zu sichern vor den Seeräubern, werden die vier größern Seemachte: Eiland, Rnsiland, Frankreich, Holland, jahrlich ei« ne bchimmtt Anzab! von Krieqsschiffen in diesem Meere halten. Alle Handtlsschiffe lnüAu mit lattiniscben Eeepässtn, wie sie ictzt schon im mittelländischen Meere ge- brauchlich sind, derseben seyn, und ein bestimmtes Sckutzgcld erleczen, wogegen f:.b die rcspckttvenMächte v^pfticnten, den Sckc.den^ den )cne Schiffe durch Seeräuber irgend einer Nation erleiden, zu ersetzen. Den Bar« baresren soll von den allnrtcn Mächten eine. öffentliche Erklärung zugestellt werden, woe r n fte chr Mtßfallen über die> fortdauern« den iÄeerauberclen und die Behandlung der Gefangenen an den Tag lege» , und damit droben, d»e Staaten der Barbarcsken zu. erobern, um h:er europaiftbe Kolonien anzulegen 5 tm ^-all sie ibr bisheriges Betragen uichb verändern sollten. (Allg. Z.) Portugal. (Aus den Times von: 20. Okt.) Zu Fal< moutd ist ein außerordentliches Pafetbot voil Lissabon eingelaufen. Ueber die mitgebrachten Depeschen ist nichts Officiclles bekannt; hingegen haben w'n Privatbriefe vo« uns lie, gen, nach welchen zu Lissabon das Gerücht verbreitet war, die Spanier seyen in Lor-tugal eingerückt. Einer..unsrer Korrespondenten schreibt: „Die (Spanier haben uns auf drei Punkten angegriffen; sie rücken schnell vor. Sie haben gewartet, bis unsere Truppen reduzier waren, und das Volk Mißvergnügen zeigt. Die ?>iege>ltschast ist in großer Bestürzung; das Volk weiß ntcht was vor, gkht." —> Ein anderer Brief versichert, die drei spanischen Divisionen waren jede i5,0oa Manu stark und 9^00 Mann rückten auf Elvas. sldcr gerade di'ses Letzter? macht die qanzc Nachnckr zweifelhaft. Ueber die i^tär-^e der Portugiesen fehlt es uns an sichern Angaben. Der Conrier liefert summo^sch. die nem« liche,. Nachrichten, bezweifelt sie jedock, und versislect; der spanische ^ esa'.dte zu London habe kein- Mindeilung über cin solckes Er-eigniß erhalten. Der Marsch der spanische« Armee g?gen die Granzc von Pornigal sei übrigens unläugbar. Vriefc ans Cadiz batt^n deren St5A nur auf 8on0 Mann anaeae-ben ; nach Madrl'oer Nackviätt-cn ober betrage sie ^0 Mann, nebst einem zablrciche», Arullcrietratn. (Allg. Z ) ^?o sVa me r s f 5. Einem Korre''po^denzarti?el in dkmN.'rnk». Korresp. Infolge soll die Anzabl der franzö-flscl>en Ofsiziere, welche slch seit Napoleons Entthronung nach Nordamerika begeben h.'l« be>,, schon üder »8000 betragen, wormitcr sich 27 bedeutende Generale und Staatsfun?-zionars bcfi!,dei,., Mehr als Iooodiiser Offiziere si:'.d in Hlel,stei, der sndameriküniftnm Independenten getreten, die übriqcn nlchcn theils in der nordamcrifanischen ^lrmce an» gestellt zu werden, tbei s haben sve sich vo«.» kommen in den Privatstand zurückgezogen. Die n e u e S ta d f, w e l ch c die franz 5 si sche n ')l u s -gewanderten gründen wollen, soll sehr prächtig werden. DcrPlan dazu ist bereits eutworf.'n und genehmigt. Joseph Bonaparte beißt es wird den schönsten Pallast in dieser Stadt bewohnen.— Die Erndte ist iu Nordamerika in Vollen 22 Jahren nicht so ergiebig ausgefallen, als in dem gegenwärtigen. (B. v. T.) ^ Türke i. ^ Afrika. Die Bremcv ZeiwnZ vom 20. Okt. enthält nachstehendes Schreibendes kiniq! spanischen Ministers dec auswärtigen Angelegenheiten , welches der Redaktion auf offiziellem Wege zugekommen ist: „Man weiß aus den Berichten, welche der König, mein Herr, von selnem Konsul und Geschäftsträger zu Tonger erhalten bat,, daß die Marokkanische Negierung am 3o. August für eine Kriegsfregatte (la Mensora 3l dicscr Ne!,tsg,fc't,dem Nclullate de« Sendung, 'n'n welcher ein Nigicrischcr Abgesandter kurze Zeit zuvor in Marokko ece s'-y!''l,'kont'ut noch der Umstand, daß der Mobr, welche mit der Uebergabe dieser -Sckisse b^nftragt ist, (ein gewisser Verwr-b?^ d3,r sich thcma'.s mit einem Handlungs-yause in"i,saboi niedergelaiscu halte,) aus-ge^cqt bat, cs ',verde eia zu Gibraltar be» frach>stisS^)'.ffauch,-.ach Algier segeln, um demMaaadoc 10,0.).) Zent. Salpeter, und»naa Zent. ^upscr zu ', er selbst aber sei "defckliqt vo>'. Algicr mit etnc'.n Ges,i?f»ike sci« nes Gullnüs nach Tunis, und von da mit einem ai'.dern nach Konstantll.opelzn gehen." Dicsc Nachritten müiscn natürlich sehr den Verdacht crrcg n,, daß irgend cin mebr oder wenlaer allgemeines Bündniß gsgen die Ruhe und Wohlfahrt d>'c «Lui'opals'ben Mack-te unter dcn Mahomedancrl'. un Werke sel, und Se. Majestät bat mir deßhalb befohlen, Eu^'r :c. dieses alles mitzutheilen, damit Sie die ldackc zur Kennt.riß Ihrer Regierung bringcn, dercn gcsun'^e Staatsklugheit daraus sclxn wird: wie nöthig es ist, gena:; auf die Scbvitte jener Staaten zu merken, und zu erwag/u, was solche Verbindungen unter Barbaren , welcke unversöhnliche Feinde aller zwilisirten Völker, und gewobnt smd, Seeraub und Betrug als gesetzmäßige Nahrnngs-unv Erwerbs» quellen zu betrachten , wa^rsch ergreife diese Ge-legenbei t lc." Im Pallaste den >9- September ,817. (Unterzeichnet:) IosePizarro. (W. Z.) Wechsel? C 0 urs ill V < en am l!» November 1^,7, Eonventionsmünze von Hundert 256 is3 ^ N a ch r i ch t. Von Veiten des Laibachcr Zejtungs - Verlags werden die respect. Hervn Abneh« m«r auf dem Lande, welche noch ewige N'ickstcinde für diese Zeitung zu beruh», ügen HMn, um baldmöglichst^ Berichtigung derselben hösiichst nsuchk.