MbacherGMum. Nr 133 sl. l>, balbj N. b «), Fill die ZusteNun« in« H«u» haldl, 50 lr, M« d?r Post yan,! ^. >^> hilbj. sl, 7 5l». Freitag, 15. Juni. Iuslltionsgebsbr: Mill Nelne I«s««»t« bl« zu 4 Feiln, « k,., «r»i»e Pi. Mle « l».z b«i bftern, wltberholunge» Pl. Zlllc 3 n. 187<. Ailltlichei Theil. Se. l. lind f. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom K. Juni d. I. den Direktor der l. und l. Reichs-Eentraltasse, Regierungs-rath Heinrich Ritter Meyer v. Treufeld aus Anlaß seiner über eigenes .»lnsnchcn nfolgten Versetzung in den dauernden Ruhestand, in Anerkennung seiner vieljährigen treuen und ausgezeichneten Dienstleistung, taxfrei den Titel eines Hofralhcs allergniidigst zu verleihen geruht. Ferner haben Sc. l. und l. Apostolische Majestät mit derselbcn Allerhöchsten Entschließung den Zahlmeister des l. und l. Ministeriums des Acußern, kaiserlichen Rath Matthäus Zindl zum Direktor der l. und l. Deichs < lientrallassc unter gleichzeitiger taxfreier Vcr» lrihung des Titels und Charakters eines Regierungs» rathes allergnädigst zu ernennen geruht. Se. t. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 4. Juni d. I. dem pro» visionicrlcn FinanzwachRespicienten Mathias Tschaff in Anerkennung seiner mehr als vierzigjährigen, treuen und ersprießlichen Dienstleistung daS silberne Verdienst' kreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Das Nuntium der ungarischen Negnicolar- Dcputation. in. Als Ungarn diese ganz besonders vonseite des Relchs-rathes dringend gewünschte Rcslitutionömcthodc annahm, ging es von der Voraussetzung aus, daß jene Industrie, zweige, auf welche sich die Restitution bezicht, in beiden Theilen der Monarchie einen gleichmüßig erfreulichen Aufschwung n«hmen werden und daß, selbst wenn be. züglich des Bieres das Uebcrgewicht auf der Seite Oesterreichs bleiben sollte, dies in den Ländern der ungarischen Krone durch eine im gleichen Maßstabe fortreitende Entwicklung der Spiritus- und Zuckerindnstric ^ancicrl werden dürfte; ferner, daß die im Jahre 1807 stslandenen proportionalen Ausfuhrverhältnissc wcnig. 'lens keine erhebliche Altericrung erfahren würden. Ver> "'bge jeucS bundeSsreundlichen Verhältnisses, welches pichen den Bändern der ungarischen Krone und den un ^ichsrathc vertretenen Königreichen und Ländern be. steh«, kann die ungarische Regnicolar - Deputation nur '"lt aufrichtiger Freude auf die Entwicklung der In. dustrie in diesen letztgenannten Königreichen und Ländern blicken; allein wo es sich um eine gerechte Vertheilnng der gemeinsamen Lasten handelt, muß dieselbe dennoch im Interesse ihres eigenen Vaterlandes die bedauerliche Thatsache constatieren, daß jene Voraussetzungen, welche bei Feststellung der Restilutionsmodaliläl als Motiv gedient haben, für Oesterreich wenigstens zum großen Theile, für Ungarn sich jedoch schlechterdings nicht bewahrheitet haben; von dem Zutreffen dieser Voraussetzungen aber hing es wesentlich ab, ob die Nestitn-tionsinclhodc eine gerechte sei oder nicht. Mit den: Wegfalle dieser Voraussetzungen gestaltete sich das Rc-stilntionsverhältniS für die Vänder der ungarischen Krone zu einer schweren Ungerechtigkeit, die wir kaum näher zu erörtern brauchen. Die der Deputation vorliegenden Tabellen, welche bezüglich der Jahre Itt'ltt bis 1870 die Spiritus«, Bier« und Zuckcrsteuer'Einnahmcn und die Sleucrreslitutwns-Betrüge im Detail ausweisen, lassen hierüber ohnehin leinen Zweifel. Wahrend beim Spi» ritus das Verhältnis noch einigermaßen gerecht ist, muß es beim Viere bereits auffallen, daß, während die dies' fällige Steuereinnahme Ungarns während der erwähnten 8 Jahre 10 2 Millionen betrug, in Oesterreich unter dcmfelbcn Titel 156'4l> Millionen eingenommen wurden, fo daß sich mit Zuversicht behaupten läßt, daß Ungarn während diefcr Zeit an Vier nicht nur leinen zur Ausfuhr bestimmten Ueberschuß hatte, sondern daß auch noch der interne Bedarf des Landes mit außerhalb des Landes producierlcm und dort auch der Steuer unterworfenen Bicre gedeckt werden mußte. Daß unter solchen Umstünden Ungarn mit 31 4 Przt. dcr bei der Ausfuhr rcstituierlcn Slener billigerweisc nicht belastet werden könne, bedarf wol keines Beweises. Noch auf. fälliger ist die Ungerechtigkeit de5 bisher bestandenen Verhältnisses beim Zucker, wo während der erwähnten 8 Jahre die gcsammte Steuereinnahme Ungarns 8 5 Millionen betrug, währcnd dasselbe zu dcr in rundn Summe 41 Millionen betrauenden Steuerrestitutioi, 31-4 Przt.. also 12 «5, Millionen beitragen Mllßlc, dai heißl um 4-3 Millionen mehr zu restituieren halte, als seine arsammtc Zuclcrstenereinnahme betrug. Eine ra» dilalc Sanierung dieses Mißverhältnisses, welches für Ungarn eine Fortsetzung der bisherigen Schädigung überhaupt unmöglich machen würde, wäre nur auf zwei Wegen zu erreichen. Dcr eine bestände in der Nufioluna der Zollgemeinsamlelt und Errichtung eines selbstim« digen ungarischen Zollgebietes. Die ungarische Regni> colar-Deputation hält sich jedoch weder für berufe«, noch für berechtigt, die Angelegcnheit der Aufrechthal, tung oder Auflösung des zwischen beiden Slaalsgtbicteli der Monarchie bestehenden Zoll- und Handelsbündnisse« in Erörterung zu ziehen und ihren dem Reichstage vor. zulegenden Vorschlag auch auf diese Frage auszudehnen. Eine andere Art der radikalen Sanierung bestände in einer solchen Verfügung, wonach die indirekten Steuern oder wenigstens jene Vcrzehrungssteucrn, welche traft der bestehenden Gesetze bei der Ausfuhr den Gegenstand einer Restitution bilden, gleichwie die Zolleinnahmen als gemeinsame Einnahmen beider Staatsgebiete der Monarchie zu betrachten und in erster Reihe zur gemeinsamen Deckung der gemeinsamen NuSgaben zu verwenden wären. Allein abgesehen von den einer solchen Lösung derzeit entgegenstehenden Schwierigkeiten, glaubt die ungarische Regnicolar-Deputation sich auf eine ein-gehendr Erörterung derselben deshalb nicht einlassen zu können, weil sich die Aufgabe dieser Deputation im Sinne des reichstüglichen Beschlusses nur auf den Kreis der Bestimmung des O.-». XIV, 1807, beschränkt, während die erwähnte Lösnng zugleich die Abänderung einiger Theile des G.-A. XII, 1807, nothwendig ma^ chen würde. Nachdem also die Deputation nach den gegenwär-ligen Verhältnissen weder zu der einen noch zu der anderen der erwähnten radikalen Lösungen greifen konnte, hielt sie ein folches Auslunftsmiltel für annehmbar, welches, wenn auch nicht vollständig, doch theilweise jene Nachtheile mildern würde, mit denen die bisherige Art der Sleuerrestitution für Ungarn verbunden ist. In dieser Beziehung erscheint ihr wenigstens als relativ befriedigend jene von der Regierung vorgeschlagene Ver» fügung, wonach die Belastung der im Reichkrathc vertretenen Königreiche und Länder und dcr Länder der ungarischen Krone in Absicht aus die erwähnten Steuerrcftitutionen für jeden Stcuerzweig, aus den diese sich beziehen, nümlich für die Vcrzehrungssteucr von der Vicrerzeugung mit Ausnahme des Biersteuer-Zuschlages in geschlossenen Städten, dann von der Verzehrungssleucr für Branntwein und jür die Vcrbrauchsabgabc von der Rübenzuckererzeugung, abgesondert in dcr Art durchgeführt wurde, daß jeder Theil von den während eines bestimmten Solurjahres in dem betreffenden Steutrzweige gemeinsam bestriltenen Strlltrrlsllllltionrn eben so viele Per-zenlc zu tragen hat. als sein Antheil an dem von beiden Theilen währcnd desselben Solarjahres in dem betreffenden Sleuerzweige erzielten gesummten Brutto-Erträgnisse Perzcnte des letzteren betrügt. Nach den von dcr Regierung vorgelegten Berech« nungrn würdc diese neue Art der Restitution, aus die Stcucreinnahmcn und Restitutionen der Jahre 18K8 bis 1875 angewendet, cine Mehrbelastung zur Folge haben, und zwar beim Vier und Zucker für Oesterreich im Jahresdurchschnitte von 1.170,119 fl., bei der SpirituSstcuer für Ungarn von 140,404 fl., so daß der reine Vortheil für Ungarn auf Grund der ziffermäßigen Daten der oberwähntcn Jahre jährlich etwas über eine Million betragen würdc. Wir sich diejc lheilweise Vcsse- Feuilleton. die Türkei. Ihre Hilfsquellen und Wider-standssiihigkeil. Von Friedrich v. hellwald. (Fortsetzung.) Im Vorstehenden ward nur der natürlichen Vor-"'eile gedacht welche dii Donau-Linie den Osmanen ac-^hlt; begreiflicherweise ist dieselbe noch künstlich durch e>ne Ncihe befestigter Punkte verstärkt. Diesen kommt ""ürlich dcr Umstand des fast "berall dominierenden b"lsarischen Ufers in hohem Grade zustalten. Dltse «e. llstigungen erheben sich an allen jenen Punkten, gegen-?ber welchen tin Uebergang versucht werden lvnnte; sie htbcn an mit Widdin im Netten und reichen mit Nr-!s«er.Palanla, ^mPalanka, Rahowa, Nilopoli. Rust-Hul. Turtutai, Silistria, Rahowa, Hirsowa. Matschln, Isallschll bis zum Donau-Della. Ueber den Zustand "ler dieser Donau-Festungen hat freilich vor Jahren 3elt>marschllll Mollle ein höchst trübseliges Urlheil ge "llt, welches der Vulgarlen-Reismde F. Kanitz alS vor "°H kurzer Helt vllllig zutreffend bestätigte. Seither ward "Uerdlngs behauptet, daß die Hohe Pforte Sorge gtlra-A" habe für die reichliche Armierung dieser Plätze, d:ren "erle zudem durch deutsche Ingenieuroffiziere auf den "tuesten Stand gebracht worden seien. ES sind dermalen ""e Mittel zur Hand, die Verläßlichkeit dieser Angaben ö" prüfen, wa« bel türkischen Mittheilungen stets noth-^"diz »st. Der kurze Zeilraum, welcher verflossen, seil-"ln Kanltz diese Orte alle in desolatem Zustande gefun- den, gibt aber jedenfalls darüber Aufschluß, daß nicht solide, sondern nur passagere Befestigungen, nur wenig Mauer-, hauptsächlich Erdwerlc errichtet werden konnten, deren Werth allerdings nicht zu unterschätzen, aber auch nichl zu überschätzen ist. Auch sind diese Festungen sllbst. redend an sich von schr verschiedener Bedeutung, und nur drei, Wlddin im Westen, dann Rustschul und Silisttia im Osten, dürfen wirtlich auf den Rang eigentlicher Festungen Anspruch erheben. Alle übrigen find im gün. stiastm stalle befestigte Plätze zweiter, dritter und auch vierter Ordnung, deren Bewältigung an sich leine unmögliche ist. Wenn nun, wie ich schon in einem früheren Abschnitte erwähnte, neuere Berichte melden, daß man in Wiooin und Rustschul gewisse forlificalorische Arbeiten erst jetzt in Angriff nehme, so kann man daraus entnehmen, wie viel von der behaupteten trefflichen Ausrüstung dcr türkischen DonaU'Festungen auch mit stählernen Hinterladegeschützen und genügender Munition zu halten ist; auch von den asialischcn Plätzen Erzerum und Kars hieß es, daß sir durch Anlage neuer Werke und ihre moderne Ausrüstung in Festungen ersten Ranges umgewandelt worden seien, während sich jetzt herausstellt, daß die für Erzerum bestimmten Guhst«l,lgeschützc erst in Trapczunl eingetroffen sind. Sind Plützc ersten Nan« geS, wie die genannten, dann Widdin und Rustschul noch nicht in vollen Vertheidigungsstan» gesetzt, so darf man bezüglich der übrigen Punkte gewiß noch weniger sangui' nische Erwartungen hegen. Die Donau.ttinie mit ihren natürlichen und tünst> lichen Vertheidigungsmitteln bildet für die Türken auch die erste strategische Verthcldigungsllnie. Dieselbe zu überschreiten und das KrilgStheater nach Rumänien zu verlegen, würde sich für sie keinesfalls empfehlen, sowol weil ihre Streitlräfte den aegnerischen nicht gewachsen sind, als weil die wallachische Niederung ihnen keine hervorragend günstige taltische Position zu gewähren vermag. Endlich hätten sie im Falle eiim Niederlage den Strom mit allen Schwierigkeiten des Ueberganges vom linken auf das rechte Ufer im Rücken, und ist ein solcher Ueber-gang schon schwierig für den Angreifer, dessen Rücken frei ist, so kann sich derselbe für eine vom Feinde bedrängte Armee geradezu vernichtend gestalten. Wa« nun die Donau'^inie anbetrifft, so hat man von ihr gesagt, sie sei eine Verlheioigungslinie, wie sie sich leine strategische Schulweisheit idealer zu consttuierrn vermag, und nach der oben entworfenen Schilderung mag man diese Ansicht gern als zutreffend erklären. Dennoch ist sie völlig richtig nur in der Theorie; in der Praxis stellt sich die Sache ander«; hier hat die Donau^inie einen großen, schweren und unverbesserlichen Fehler: sie ist viel zu lang. Ihre Ausdehnung beträgt nicht weniger denn tt(X) Kilometer, und um eine solche Strecke trotz aller natürlichen Begünstigungen wirksam zu vertheidigen, bedarf es einer Armee, wie sie der Hohen Pforte nimmer zugebote steht. Ueber die Stärke der türkischen «rmee in Bulgarien lauten die Angaben ungemein oer. schieden. In Kreisen dcS deutsch«, GeneralftabeS wird, so sagt man, die türkische Operalionsarmee an der Donau nur auf 110,000 Mann geschützt; nach einer allem Anfcheinc nach ziemlich verläßlichen numerischen Darstellung der türkischen Slreillrüfte im „Russischen Invaliden" beträgt die Stärke der in der europäischen Türlel versammelten Truppen be« Sultan« 24^,000 Mann, wovon jedoch blo« tt7,000 längs der Donau in ihrer ganzen Ausdehnung stehen, so daß auf jedes Kilometer etwa« über 100 Munn kommen. Setze man aber 1094 rung zu den Schäden verhält, welche Ungarn durch die bisherige Restitutionsmethode erlitten hat, das vermag die Deputation nicht genau anzugeben, nachdem vermöge der Gemeinsamkeit des Zollgebietes hierauf bezügliche präcise Daten nicht vorhanden sind und, wenn man nicht ctwa dcn Verkehr durch die Forderung von Ursprungszeugnissen oder andere nicht minder lästige Kontroll-maßrcgeln lahmen will, auch nicht herbeigeschafft werden tonnen. Die ungarische Regnicolar-Deputation ist jedoch der Ansicht, daß die von den Regierungen vorgelegten zisfer< mähigen Daten für jedermann eine so verständliche Sprache sprechen, daß diese Deputation nicht nur für ictzt, sondern hoffentlich auch für fernerhin der Aufgabe enthoben sein wird, durch Erfassung der Verzehrungs-stcuerfrage in ihrer Totalität in einer, wenn auch nicht mathematisch genauen, doch der Wahrheit sehr nahe kommenden Weise darzulegen, daß jene Besserung, welche die von der Regierung proponierte und von der ungarischen Deputation hiemit zur Annahme empfohlene Re-stitutionömethode ergeben würde, in der That nur das Minimum dessen ist, was die Länder der ungarischen Krone nicht etwa als Ersatz für den bisher erlittenen Schaden, welchen Ungarn als ein durch ein Gesetz von unanfechtbarer Giltigleit ihm auferlegtes Opfer zu lragen verpflichtet ist, sondern wenigstens behufs Minderung der Quote fernerer Schädigung von dem Billig lcit^gefühle der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder zu erwarten berechtigt ist. Oefteireichischer Neichsrath. 263. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 12. Juni. Der Handelsminister legt einen Gesetzentwurf, betreffend die Bedingungen und Sicherstellung der Einmündung der Fichtelgebirgs.Bahn nach Eger, zur verfassungsmäßigen Behandlung vor. Abg. Dr. Pecz, Dr. Schaffer und 34 Ge« nosscn sowie Abg. Götz und 16 Genossen interpellieren die Regierung in beinahe gleichlautender Weise, ob es wahr sei, daß mit Erlaß vom 21. Mai die Ausfuhr von Roheisen, Blei und Salpeter nach Italien und Deutschland untersagt worden sei, aus welchem Grunde die Publication des Verbotes unterblieb, und ob die Regierung geneigt sei, Roh. und Commerzeisen aus diesem Verbote auszuscheiden? Handelsminister Ritter v. Ehlumecty beantwortet sofort beide Interpellationen dahin, daß das er« wähnte Verbot in der angedeuteten Fassung nicht er« flössen und nur eine unrichtige Auffassung vonseitc der Zollämter an den berührten Unzukömmlichkeiten die Schuld trage, welche Auffassung oonseitc des Ministeriums bereits berichtigt wurde. Ackcrbauministcr Graf Mannsfeld beantwortet eine bereits in einer früheren Sitzung gestellte Interpellation des Abg. Baron Pirquet und Genossen dahin, daß die Regierung, sobald die Frage der Bewässerung des Marchfeldes einmal spruchreif sei, sich gerne bereit zeigen würde, das bezügliche Unternehmen nach Kräften zu unterstützen. Bei der hierauf folgenden Fortsetzung der Berathung über die Regierungsvorlage, betreffend den Gesetzentwurf über die garantierten Eisenbahnen, nimmt Handclsminister Ritter v. Chlumecly das Wort. Der Minister betont vor allem, daß die Lage der ga- auch das Doppelle — und selbst eine lurlophile Stimme in der „Allgemeinen Zeitung" vom 19. April d. I. sagt, es stehe fest, daß die Türlei niemals mehr als 200,000 Mann an der Donau werde concentrieren können, — so liegt doch in diesen einfachen Ziffern eine Kritik, die an Schärfe nicht viel zu wünschen übrig läßt. Dazu kommt, daß der am linken Donau.Ufer ope« rierende Feind über die rumänische Eisenbahn verfügt, welche der Donau parallel, aber doch von ihr genügend entfernt, das ganze Tiefland von Ost nach West, von Galatz bis Neu-Orsowa durchschneidet. Man kann also auf derselben rasche Truppenoerschiebungen in der einen oder der anderen Richtung unbehindert vom Gegner auf der bulgarischen Donau.Terrasse ausführen, und wenn auch diese Bahn blos einspurig und in ihrem rollenden Materiale beschränkt ist, so gewährt sie doch namhafte Vortheile dem gegenüber, daß auf dem türkischen Ufer gar lein ähnlicher Verkehrsweg besteht, eine Rockade der Truppen also nur ungemein langsamer vor sich gehen lalm. Es muß als eine geradezu brillante Leistung der türkischen Infanterie angesehen werden, daß sie jüngst jn zehn Tagen die Strecke zwischen Wiodin und Rust< schut, also durchschnittlich 33 Kilometer im Tage. zurück« legte; immerhin sind aber zehn Tage eine unter Um-ständen sehr lange Frist. So werden die ungeheuren natürlichen Vortheile der Donau-Linie theilweise durch, sei es natürliche, sei es selbstverschuldete. Mängel der türkischen Vertheidigung wieder aufaehooen. Die Ge-schichte aller Feldzüge wider die Türlei lehrt auch, daß allemal die Donau-Linie vom Angreifer überschritten wurde, und zweifelsohne wird das nämliche auch jetzt, allem Anscheine nach sogar ohne erhebliche Verluste und sonstige Schwierigleiten sich wiederholen. (Forlslhung folgt.) rantierten Bahnen drmgend einer Abhllfe bedarf, — alle seien darüber einig, — nur in der Wahl der Mittel zu dieser Abhilfe gehen die Meinungen auseinander. Die Regierung ging bei der Vorlage von dem einzig mög« lichen Prinzipe aus, oiefe Bahnen zu erwerben und zum Staatsbetriebe zu schreiten. Der Staatsbetrieb kann aus prinzipiellen Gründen nicht verworfen werden, da Eisenbahnen keine reinen Prwat'Erwcrbsunternehmungen, sondern öffentliche Unternehmungen sind. Redner weist an der Hand statistischer Daten nach, daß im allgemeinen der Staats-Eisenbahnbetrieb mindestens so billig ist als der Privatbetrieb. Die Idee des Staatsbesitzes und Staatsbetriebes der Eisenbahnen findet allenthalben immer größeren Anwerth und verdient auch in Oesterreich gepflegt zu werden. Ein Volt, welches nicht Herr seines Verkehres ist, ist dem Untergange nahe, und nur dasjenige Volt ist Herr deS Verkehres, welches die Tarifpol it it nicht aus der Hand seiner Regierung nehmen läßt. Wird der vorliegende Gesetzentwurf angenommen, so werden dem Staate hiedurch sehr schwerwiegende finanzielle Opfer erspart. Redner empfiehlt daher dem Hause wärmstens, die Anträge des Eisenbahn? Ausschusses in der vorliegenden Fassung anzunehmen und dadurch einen Wendepunkt in der Geschichte der österreichischen Eisenbahnen zu inaugurieren. Nachdem noch der Berichterstatter Dr. Ruß ge« sprachen, beschließt das Haus, in die Spezialdebattc des vorliegenden Gesetzentwurfes einzugehen. Am Schlüsse der Sitzung wird nachstehender An« trag deS Abg. Pfeifer zur Verlefung gebracht: „In Erwägung, daß im Herzogthume Krain Reale xecu ti onen wegen Steuerrückständcn in besorgniserregender Zunahme begriffen sind und insbesondere im Jahre 1870 in den Gerichtsbczlrlen Tscher-nembl 32, Rudolfswerth 13. Gurlfeld 4, Landstraß 7, Mottling 3 Bauernrealitäten zum executiven Verlaufe gelangten, wobei Wirthschaften buchstäblich verschleudert wurden, indem beispielsweise das Steucramt Tschcrnembl drei Realitäten nomiiw des Acrars um je 5 fl. ersteigerte; in Erwägung, daß dessenungeachtet die Steuerrückständc riesig angewachsen sind und den Fortbestand geregelter wirthschaftlicher Zu» stünde bedrohen, und in endlicher Erwägung, daß die Durchführung der Reform der Grundsteuer in eine ferne Zukunft gerückt zu sein scheint, stellen die Gefertigten den Antrag: Das hohe Haus wolle beschließen: Der Steuerreformausschuß wird beauftragt, der Beseitigung dieser abnormen Verhältnisse seine Aufmcrl-samleit zu widmen und du zur Hintanhaltung einer weiteren Expropriation des kleinen Grundbesitzes in Krain geeigneten Mahregeln mit Beschleunigung dem hohen Hause vorzuschlagen." Die nächste Sitzung findet Freitag den löten Juni statt. Gambetta über die Krisis in Frankreich. Gambe tta hat wieder die Rolle eines Wander-Stimmführers der republikanischen Partei in Frankreich übernommen. Während die letzten Telegramme einer Rede erwähnen, welche er in Abbeville gehalten, liegt heute gleichzeitig der Text einer Ansprache vor, die der Exdictator in Amiens improvisierte. Gam-betta traf am l). d. M. in Amiens ein und wurde auf dem Bahnhofe von dem Maire der Stadt, Ren6 Goblet, vielen Gemeinderäthen und Maires der Umgegend empfangen. Die Bevölkerung begrüßte ihn auf der Fahrt vom Bahnhof nach der Wohnung des Herrn Goblet mit den lebhaften Rufen: Es lebe Gambetta! Es lebe die Republik! Des Abends fand unter dem Vorsitz des Herrn Goblet ein Bankett mit 90 Gedecken statt. Der Vorsitzende brachte die Gesundheit Gambetta's aus, des Patrioten, der in den verhängnisvollen Tagen der Invasion bis zur letzten Stunde gclämpft habe, um die Ehre Frankreichs zu retten. Jetzt sei er der Vertheidiger der öffentlichen Freiheiten, und die verheißungsreichc, unauflösliche Einigkeit, die nun zwischen allen Parteien der Linken herrsche, sei zu nicht geringem Theile sein Werk. Gam betta erwiderte nach einigen einleitenden Worten: „Ich fühle eS, ein Schicksalswille führt mich in Ihre Stadt am Vorabende einer inneren politischen Action von ganz anderer Art als jene, die mich vor bald sieben Jahren zu Ihnen gerufen hat. Aber heute wie damals sehe ich die Vorkämpfer der republikanischen Demokratie um mich geschart und mit mir von der Liebe zum Vaterlandc beseelt, welches damals von den Legionen überschwemmt war, die das persönliche Regiment uns zugezogen hatte. Wir thaten das Unserige und boten, was wir vermochten, ohne Maß, ohne Ruhe und Rast. Von einem Lande wie Frankreich durfte man noch alles hoffen, und wenn jetzt von seinem Wider« stände gesprochen wird — selbst im Auslande, selbst bei unseren Bcsiegern, denen man die Gerechtigkeit widerfahren lassen muh, daß sie in der Würdigung der historischen Wahrheit unparteiisch sind, — wenn man von Frankreich spricht, sei es bei denen, welche aus Eifer, sucht uns niedergeworfen haben, oder bei denen, die unS nicht zuhilfe kommen mochten, so erkennt man an, daß das Voll allein das Schauspiel des erhabensten Helden-muthes bot, während alles andere: Armee, Verwaltung, Finanzen, Schiffbruch gelitten hatte und unter den Augen eines lange vorher wissenschaftlich vorbereiteten Feindes dem Verfalle preisgegeben war. (Beifall.) Doch lassen wir diese Vergangenheit! Nicht alS ob die Wunde nicht noch immer blutete, aber eS ist nicht klug und patriotisch, jetzt von diesen Dingen zu sprechen. Wovon wir vielmehr heute sprechen müssen, das ist vom gesetzlichen Widerstände. Warum ist ein solcher nothwendig, warum ist es dringend geworden, oaß alle guten Bürger — nicht blos die republikanische Partei, sondern überhaupt alle, denen die Würde und Freiheit des Volles an, Herzen liegt — sich die Hand reichen und ihre Kräfte messen? Warum dieser Widerstand? Weil es irgendwo einige auf ihren Vorrang versessene Herzoge gibt, welche dcn Anspruch machen, sich ganz Frankreichs zu bemächtigen. (Sehr gut!) Wie in dieser gewerbreichen Stadt, so folgte im ganzen Lande auf ein Gefühl der Entrüstung bald ein Gefühl der Geringschätzung. Damit allein wurde es klar, daß das Land seiner Sache gewiß ist, nicht aber jene. die das Abenteuer unternommen halten, der ihrigen. Wrr immer das Vaterland und die Republik über eitlen politischen Hader stellt und in der letzteren die Aegide für die ma< terlcllc Wicdcraufrichlung Frankreichs erblickt, ist mil uns, auch wenn er bisher nicht in unseren Reihen stand. Unsere augenblicklichen Beherrscher wissen es, wen» s" von den Agenten, welche sie in die Massen auöscndrn, gut bedient sind; sie wissen, daß jeder Geschäftsmann, jeder Fabrikant, jeder Gewerbetreibende sich unmittelbar getroffen fühlte und fragen mußte, ob diese angeb' lichen Conseroativen nicht vielmehr die Anstifter beständiger Unruhe sind. (Lebhafter Beifall.) Daruw bedarf es auch keines anderen Heilmittels als des mo» ralischen Widerstandes, welchen Frankreich entgegenhält» Es ist, wie ich eben sagte, scincr selbst sicher; cs hat seinen Willen zu erkennen gegeben; man hat sein verdict hii'.lcrlistig zu entkräften gesucht; man hat -^ und darauf werden wir noch an einem anderen Orte z" sprechen kommen — Gefahren und Conflicte aus der Luft gegriffen. Darüber soll verhandelt wcrdcn, lve«" man uns die Sprache wiedergegeben haben wird; tM bisher wagten diejenigen, welche angeblich das Land retten wollen, nicht einmal eimr öffentlichen Discuss^ die Stirne zu bieten. Aber Frankreich hat sich durch dieses Schweigen nicht täuschen lassen; es sprach i^ uns, und wenn die Männer, welche das Vertrauen de« Staatsoberhauptes mißbrauchten und die Gewalt an s'^ rissen, nicht alles Gehör verloren haben, so wissen 1"» was Frankreich gesprochen hat. Andernfalls werden wir cs ihnen in einigen Tagen sagen. (Heiterkeit un>> Beifall.) Jetzt nur noch ein Wort. Die bewundernSwerlhe Einigkeit, die sich in allen Reihen dcr republikanisch«" Majorität kundgegeben hat, ist leine vorübergehende, vielmehr beruht auf der tiefsten Ueberzeugung dcr Pact be 363 zur Vertheidigung der Verfassung, des Gesetzes """ des Willens Frankreichs. Dieser Pact ist der AuSdru" des Nationalgewissens selbst. Das wird sich zeigen?" dem Tage, da man mit allen Kunstgriffen fertig >l' und vor den einzigen Richter treten wird, vor beM >^ meines Erachtms alles, Regierung und Opposition, "" jorität und Minorität, verneigen muß, nämlich vor Fr»" reich. An diesem Tage wird Frankreich sprechen, ^ e« schon gesprochen hat; ich fürchte nur, eS wird ^ lauter sprechen. Ich trinke auf die öffentliche M'"!^ von Frankreich und auf die Einigkeit der republilaw!^ Partei, d. i. aller Patrioten, welche daS Heil der M' in der Republik suchen." (Stürmischer Beifall.) ^ Politische Uebersicht. Uaibach, 14. Juni. ^z Die Vertagung des österreichischen Re^ ^l" dürfte — wie die „Presse" rnelnt — noch "^ ^^ I5i. Juli, welcher Termin zuerst in Aussicht gc"°Ws. war, eintreten. Die ^ubcomitös des Ausgleichsa^'^l-ses sind in ihvcn Berathungen bereits sehr " ^leit geschritten und werden dieselben aller WahrM«" ^ »ach bis Ablauf dieses Monats bcendlgt haben. ^ A-dahin auch die Quoten Depulalionen mit ^r rathungen fertig sind, ist allerdinge noch zweife^ '^d- Der Finanzausschuß des ungarischen ^^clt' netenhauses bewilligte dcn Kredit für die ^" i„att '" ausstellung mit der Reserve, daß das Priilu"' keinem Falle überschritten werden dürfe. . ,,a r>o" Gegenüber der deutschen Blätter»^" ^gB< der Ausrüstung eines zweiten deutschen ^^i ^,-geschwaders erklärt die ..Norddeutsche AM"" ' his tung", daß wedcr an die Indienststellung.^"H '^s,st""ll sieben neuen Kriegsfahrzeugen noch an die ^ guck eines zweiten EoolutionsgeschwaocrS gedacht n> ^Ht-eristlerc leine spezielle Anordnung betreffs beurlaubung sccpflichtiger Mannschaften. . ^ «ach' Das Amlöblatt von Koburg dcmcm ^. ^ drücklichst die Gerüchte von einer AblrcUM» ^l)^ ansprüche des Herzogs v°>« ^dinburg geM rente zugunsten des Erbprinzen von U""'"'" „,sta0! Großherzog Ludwig von Hessen-" ist gestern in Darmstadt gestorben. < ,,„„cr "" Die französische Simstag wiedrr zusammen; die ""^^.M''", .,. die Gruppen dcr Linken hallen bereNs"^^,,,« al^ über die Lage zu berathen. Eine ^er,« 1095 bnl republikanischen Gruppen war für Samstag in Versailles in NuSsicht genommen, es scheint aber in Äser Hinsicht noch nichts entschieden zu sein. Was die "udgetlommission anbelangt, so ist diese einer Meldung aus Paris zufolge darüber schlüssig geworden, die Verwerfung des Budgets zu beantragen, falls das Kabinett sich nicht vor dem Tadelsvotum zurückzieht, das die für ^kn 16. angekündigte Interpellation über die Botschaft Nac iviahonS enthalten wird. Da an einen Rücktritt b«s Kabinetts nicht zu denken ist, wird der Senat be» Ulfen werden, die Auflösung der Kammer zu votieren. Im englischen Untcrhaufe beantragte Wilmot tlne Revision des Gesetzes über die Todesstrafe. Pense schlug die Aufhebung der Todesstrafe vor und Bright unterstützte den Vorschlag, während die Regierung sich Ütgen denselben erklärte. Der Antrag Pense wurde schließ« llch mit 155 gegen 50 und der Antrag Wllmot mit 130 gegen 61 Stimmen abgelehnt. DaS schwedische Abgeordnetenhaus lehnte die Vonseite der Regierung verlangten Mittel zur Aufrechthaltung der Neutralität ab, nachdem der Finanzausschuß ^selben als unnöthig bezeichnet hatte. Die italienische Kammer verhandelt über den Gesetzentwurf betreffend die Abänderung ocr Steuer auf bewegliches Vermögen. Die Kommission fügt dem Cnt« ^vurfe im Einvernehmen mit dem Ministerium eine Uebergangsbestimmung hinzu, vermügc welcher die von bieser Steuer Betroffenen, welche dermalen in die administrativen und politischen Wählerlisten aufgenommen s'no, auch fernerhin in diesen Listen eingetragen bleiben, ungeachtet der Steueroerminderung, welche die in Rede flehende Vorlage zur Folge haben wird. Ein Ula« des Kaisers von Rußland ordnet bic Aufnahme einer fünfperzentigen auswärtigen Anleihe im vetrage von 307.250,000 deutschen Reichsmark an. Die Verhandlungen der rumänischen Regierung »nit dem russischen Hauptquartier in Plojeschti über die Kwimschte Kooperation der rumänischen Nrmec dauert fort. Minister Kogolnltscheano hat ftch dieserhalb vor-ltstern neuerlich nach Plojeschti begeben. Wie übrigens »trsichert wird, hat Fürst Karol Bedingungen für die rumänische Cooperation dem russischen Hauptquartier anbieten lassen, welche vom russischen Generalstab im Prinzip annehmbar erklärt worden wären. Fürst Milan von Serbien wird morgen früh in Begleitung des Ministers Ristit, des Generals Prottt und der Eorpskommandanten Obristen Lesjanln und Horoatovlk sammt einigen Adjutanten nach Plojeschli reisen, um den Kaiser Alexander zu begrüßen. Die Pforte wurde von dieser Reise offiziell benachrichtigt. „Reuters Office" meldet auS Konstantiuopel, der lürlische Botschafter am Wiener Hofe Alelo Pascha habe seine Entlassung erbeten, scln Gesuch sei jedoch noch ^lcht angenommen worden. Ueber die Motive der Demission ist nichts beigefügt. Nach einer Meldung der „Office Reuter" wurde Derwisch Pascha anstatt MulhtarS zum Obertomman-MUtn in Asien ernannt. 5w ^er bisherige nordamerilanische Gesandte in , <^b General Caleb Lushing wurde zum Gesandten ^ ^'tn und James «ussel Lowell zum Gesandten in ""rid „nannt. . ^ .. Nach telegrafischen Berichten auS Mexico hat A deutsche Reich zuerst unter den Mächten Porfino "taz als Präsidenten der mexicanischen Republik an-"'aunt. Mgesneuigkeiten. ,,, ^lSvtndedciReich«r»th«>«b8t°rdneltn 'lTrieft.) «n den Vurgermeifier von Trieft. Herrn Doltor / 5"N««, ist ,^„ Mittheilung der „Tr. Ztg." zufolge diesertage " Agende Schreiben eingelangt: „Hochglthrter Herr PodM! ^""n ich nochmal« Ihnen und den verehrten Herren 2°mil6-/""llUtdern fur da« so Uberau« freundliche Entgegenkommen ver, '"llchft danle. erlaube ich mir anliegend 3000 fi. Uster. Währ. ^' l'««n von einer größeren «nzahl von ltollegen. welche an dem Al" thlilnahmen. fUr die «lmen von Trieft gezeichneten Vetrag ^'chnelen Hochachtung, mit der ich die Ehre habe. zu verharren 5"" Hochwohlgeboren ergebenster Dr. H erbst m. p. Wien, ' "Uni 1877.« ^ ^(Der Unglücksfall auf dem „Cnstozza".) » ^"n «ms dem llfterr. Kriegsschiffe „Eustozza" infolge von y "lstiümung h^ ^^ Kalionenfchllsst lllrzlich vorgelommenen ^Mll«sc»llt wurde, wie eine offiMe Vetanntmachung deö Herrn ^ t'Ndmiralö Pull nunmehr richtigstellt, niemand gelildlet, »nch h '" l'it vorgefallenen Verwundungen nicht ltbcnsgcsllhrlich. in» 4 zz,""" bl" hirvcn betroffenen Leuten bei zweien dic Heilung in » °^"' bei den llbrigeu sieben in 8 bi« 14 Tagen in sicherer "!ht fteh». ^. ^(Line bestrafte Vahn.) «lmü. November 1876 ^ ' sich zu Wambrechie« in Nord.Franlreich ein schreckliche« lell. "^»Nlt. Herr Vequel, ein Destillateur au« Lamblssarl. , ^chwa^li Define« und ihre Familie, im ganzen acht Per-h '"' lehrten in einem Einspänner nach Hause zurück. Da sie hh ^lbergan^gschranlen von Marquetle offen fanden, fuhren sie ^ bi> Eisenbahn. In diesem Augenblicke brauste der zwischen Ktl^ "^ Ermine« verlehrende Zug heran. Der Wagen wurde '"""llten. und füns Personen fanden den Tod. Fr«ul,in Marie vequet und der Vebienle wurden wie durch ein wunder gerettet. Da« Iivil.Tribunal in Lilie hat nun die französische Nordbahn. Vestllschast verurtheilt, den Erben der Opfer die Summe von 314.000 Franc« °u«zubezahlen, nämlich 150,000 Franc, der schwer beschädigten Marie Veqnet, 120.000 Franc« jedem der anderen ,ier minderjährigen Kinder Veauet's, den Kindern und Euleln Defivc's je 200.000 Francs, dem minderjähligen Defives Fremaur 100,000 Francs und dem Vedienten Charles Charlet 4000 Franc«. l)as Unglück war durch die strafbare NachlaMleil des Schran« ^enwUchlers entstanden, der sich zu einem in Vtarquette fiattfin. )enden Valle begeben hatte, während der Mann, welchen er ge. »elcn, ihn zu ersehen, im Wirthshaus« tranl. — l richteten, befindet sich bereit» besser, und ist alle Hoffnung vor-! Handen, be,: armen Knaben um i'eben zu erhallen, Derselbe zo§ 1096 fich durch den Sturz auf die nächst der St. Ialob«brllcke befind» licht circa 7 bi« 8 Meter tiefe Steintteppe eine Lxfation de« linln» Handgelenle« sowie eine circa 3 Centimeter lange Ver« lehnng am rechten Stirnbeine bis zum Knochen zu. Die mit letzter« verbundene schwere VehirnerschUlterung hatte eine nahezu vierzigftündige Vewußtlosigleit zur Folge, au« welcher der Verwundete erst Mittwoch abend« erwachte. — Der Knabe, der da« Unglück verschuldete, ist der Sohn de« hiesigen »leider-hüudler« . gehalten. Vei derselben reserierte — wie die „Laibacher Schul« zeilung" mittheilt — Herr Karl Kavöii, Lehrer in Ndelsberg, über da« Thema: «Die Realien in der Voll«schule" in sthr ein» gehender Weise. Wegen der «luSfllhrlichleit dies:« Rlfeiat« ent» spann fich auch leine Debatte. Den weiteren Gegenstand: „Der landwirthschastliche Unterricht", besprach sthr eingehend Herr An» dreas Pern6, Lehrer von Zoll, nnd hob insbesondere die Wichtig« teil der landwirthschastlichen Fortbilbungslulse hervor. Utber die« sen Vegenstand sprachen noch mehrere Herren, und zwar in dem Sinne, daß der landwirthschaftliche Unterricht mit dem Wieder« h«Iung«unterrichte in Verbindung treten möge. Das weitere Thema: „Der Turnunterricht in der V«ltsschule". behandelte Herr Valentin Pin, Lehrer von Seniselfch. Sein Referat ries «ne kleine Luegung hervor, nachdem man sich hie und da durch die gemachten Neußerungcn des Referenten blleibigt sllhlte. Herr Pin verwahrte fich jedoch gegen die vorgebrachten Veschuldigungen und bedeutete, daß er die Sache nur vom allgemeinen Standpunkt anssahte und niemanden nahe treten wollte. Dem solgten die Rechenschaftsberichte der Lehrerbibliothelen von Ndel«berg und Wlppach durch die Herren Fr. Wenzaitz und Ioh. Vrebenec, wo« rauf die Wahl in die Vibliolhelslommission und iu den ständigen Nusschuh vorgenommen wurde. In die Kommission silr die Bibliothek zu Ndelsberg wurden die Herren Paul Kaviii (Obmann), Franz Wenzaih (Stelloertreleil, Heinrich Thuma. Andrea« Lah und Franz Kalan, in je«e für die Bibliothek zu Wlppach die Herren <3. Ndlesii (Obmann), Math. Rant und Stefan Francelj gewählt. In den ständigen Ausschuß kamen die Herren Karl Demfcher, Franz Mernna, Nnbrea« Pernö und Martin Farnil. Nach einem dreimaligen Hoch und Hivio aus Se. Majestät den Kaiser wurde die Konferenz nach vierstündiger Dauer geschlossen, worauf sämmtliche Lehrer im Oafthause des Vitii ein gemein« same« Mahl einnahmen. — (Ndelsberger Grotte.) Für die kommenden zwei Feiertage — 28. und 29. Juni — ist in Adel«berg das Eintreffen eine« nach Trieft, Fiume und Venedig verkehrenden Vergnilgung«zuge» avisiert, dessen Theilnehmer auch der «del«. Herger Grotte bci großer Beleuchtung einen Vesuch abstatten werden. — (Vüdbahn.) Die Südbahngesellschaft wird, um die vielseitig gewllnschte direkte Verbindung von Sifsel nach Nudapeft und Wien vül Agram, Zilliny, Kanifcha herzustellen, den gemischten Zug ?lr. 511 von morgen an schon um 4 Uhr 15 Min. nachmittag« von Sifsel abgehen lassen und in Ngram an den um i> Uhr 28 Min. abend« von dort nach ZMny verkehrenden Per« sonenzug der l»n. ungarischen Staatsbahn in Anschluß bringen. Die Ankunft mit den korrespondierenden Zllgen in Budapest erfolgt nach 14stündiger Fahrt um 6 Uhr 16 Min. morgen« und in Wien nach 16flllnoiger Fahrt um 8 Uhr 30 Min. morgen«. — (Nerzt licht Ordinationen.) Seit dem Cr« scheinen der mit der Verordnung vom 28. Oktober 1676 hinaus» gegebenen Nrzneitafe haben die Preise einiger Urznei-Nrtilel «ine wesentliche Steigerung erfahren, insbefondere aber find die Preise der Ehininpräp »rate und de« Iodlalium« so hoch gestiegen, daß die Nnschafsung«losten sür dieselben di: Taxpreise «reichen und zum Theile übersteigen. Da ein baldiger Rllctgang der Preife nicht in Aussicht steht, hat fich da« Ministerium dl« Innern bestimmt gefunden, für die betreffenden Arzneiplilparate die Tafansähe abzuändern und bei diesem Anlasse es al« wUn» lchen«weilh zu btzeichnen, daß sich die Aerzte veranlaßt finden Milchten, bn ihren Ordination« — besonder« flir Patienten, deren Nernügensyerhältnisse härter berührt werden — da« um wehr al« die Halste billigere und doch nur um wenige« schwächer wirkende Oniuiäiuun» »ulluricum statt de« (!üimnmu 8u1luricum zu verwenden und überhaupt den anderen Ehinln,Allalolden, deren »rzneiliche Vernachlässigung so wesentlich zur Preissteigerung de« Chinin« beiträgt, größere llufmerlsamleit zu schenken. — (Aenderungen imStande der inländischen Telegrafenftationen.) Neue Staat«-Telegrasenfiati°nen mit beschränktem Tagesdienste wurden «öffnet zu Gloggnih und Langau in Niederüfterrelch, St.«Nicola in Oberöfterreich, Dobel« bad. Köflach, Mllrzfteg, Neuhau« (Vad) und Voitsberg in Steier« mark, Tscheitsch in Mähren, Kourzim, Kohljanowitz, Platten, Welwarn, Winarz und Zafmul in Rühmen. Neue Elfen« bahn»Telegiafenftlltiouen «it beschränktem Tagesdienste wur-deu erüssnet zu Steinborf in Salzburg und Utttndorf.Hellpfau in Oberilfterreich seitens der l. t. priv. Kaisecin.Elisabelh-Wtst-bahn, bann zu Apatelet und Ternova in Ungarn. Die Telegrafm« Sommerftationen zu Karlsbrunn, Lrnsdorf, Fusch, Ienbach, Liebwerdv, Krynka, Pfänder bei Vregenz, Römerbad und Velde« wurden auf die Dauer der diesjährigen Saifon und die ungarischen Eisenbahn < Telegrafenstationen zu Vudapesl» Sz6ch6nyihegy und Vubapefi.VürosMlljor aus die Dauer beö Sommer« wieder erössnet. Die ungarische Hofiagerstation zu Ka» posztkzmegver wurde wieder geschlossen. Die Veamtenstaliou zu Friesach wurde in eine poftcombinierte TelegrafeN'Rebenftalion umgewandelt. Die Station Marienbad hält nunmrhr Dienst von 6 Uhr früh bi« 9 Uhr abends. Seiten« der Wiener Privat>Tele. grafengesellschaft wuide die Station „Dornbach" au! die Dauer de« Sommer« wieder erössnet. — (Ein Deferteur.) Im städtischen Polizei-Arreste in Graz befindet sich — wie die „Gr. Ztg." mittheilt — ein wegen Paßlosigleit aufgegriffene« Individuum, das sich für einen russi-schen Soldaten ausgab und sich in hohem Grade bedenklich machte. Nun stellte es sich aber heran«, daß er ein Millläsflllchlling au« Krain sei. Neueste Post. (Original-Telegramme der „Valb. Zeitung.") Pest, 14. Juni. Abgeordnetenhaus. Helfy inter« pelliert die Regierung über die Richtung iyrer Orient« Politik; ferner, ob eS wahr sei, daß der Dichter Peläfi in Rußland gefangen sei. Der Ministerpräsident erklärt, wegen Petöft bereits Nachforschungen eingeleitet zu haben. Vclgrad, 14. Juni. Fürst Milan ist heute nach Rumänien abgereift. Die Stupschliua wurde für den 1. Juli nach Kragujevac einberufen. Konstantinopel, 14. Juni. »Korrespondenz Haoas" meldet: Lose 12—. Kommuna , «nlehen 92 — , SßYpM« - —. Golbrentt 72 15. Da« ErlrUgnie der Nalionalbanl ergibt sUr den ersten Semester ll. 21 44. Handel und M'kswirUchastlichcs. «UochenauswelH ver Nationalbans. Derselbe weist im Verhältnisse zu dem der Vorwoche folgende Verändern««" au« : Vanlnolen-Umlauf fl. 265.4^6,259. Nbnahme fl. 2,787.^' Gito.Linlagen fl. 48«.974. »bnahme fl. 1.3^4.794; eilizulosHe «anlanwtlsüligtn und andere fällige Passiva fi. ^ ^.^"' Zunahme fl, ,63,469; Melallschatz ft. 186.616,511; AbuA fl. l>7; in Metall zahlbare Wechsel fl. I1.157.W4. «bnahA fi. 213.047; Sta°t«noten fl. 3.8?l,4.'l5. Abnahme st. 94/'^' E«l°mpte fl. 93,7«6.3l2. «onahme fl. 2.296.453; Dalle?" fl. 27,553.600. Ädxahmt fl. ^1.100. _______ ___^. Angekommene fremde. «m 14. Juni. Hotel Vtadt Wien. Tolger, Oesckäslsmann. Marbul«. ^ Pollal. «elan, lKraliicksirttei und Sommer. Wien. - 2""' Schuber und Zur», Vottschee, — Friedrich und Viittel ^' Strlbizly, Liboje. — Novi, Ingenieuradjunct. und «'"""' Berwaltungsadjunct. trifail. — Tauiar. Pfarrer. UnterA'^ — Slufca, Geistlicher. Ulatschach. - Koller. Inaenieur, Vl" borghet. — Pattera, Trieft. — Bacher. Vrunn. — F°""' Klagenfurt. — Dacler, kyon. . , Hotel Elefant. Stecher, Trieft. — Milo. Mader, Long. Vev", Trunl, Ritter v. Hammer. Roheit. Rückgaber u. Lichtem"«' Leoben. — Frühlich. Wien. — »lias. Cooperator. Neu«""^ — Taviar, Concipift, ilrainburg. — Nova!, Oberlrain» Kapitän, Loclenbach. ^„ Vairischer Hsf. Rosju, Vergalademiler, und Verger, ee«"'' — Rolhhelmer und Veisinger, Gondersheim. ^" ' Materija. ^. Vloljren. Vubizly. Mainz. — Temenii u. Kunil, Ng"" ^, Lüwenftein, l. l. Marine.Lommissariatsadjunct, Pola. -" neditschitsch Maria. Krain. Kaiser von Oesterreich. Ravan, ilrain. ^^< Loltozichung vom 13. Äuni: Brunn: W 15 57 53 Meteorologische Beobachtungen in Laibach>. « "^ k«? 5^ 2 "; 5Z " "k N l! ° l L 7U.Mg. 734z«i, ^-l«» windstill leicht b«l" 16.» !SlD. schwach! bew»lll ^ ^chll Morgen« und varmiltagö leicht bewiilll, nachnnl^ ,^ger Wllllenzilqe und eil,,elne lebhafte Vliye; nach zwei Uhr °".^ Lu^ Negen. einige Stunden anhaltend; merkliche «bluh»"^ .,„, Vl°l' Da« I»ge«miltel der Wärme -<- 19b«, um 11' llbel ^^ male. ^— Verantwortlicher Redacteur: Ottomarsaw ^- ______________________________ ^, Kcr- Mnvs/>nk^vi^i> Wie». 13. Juni. (1 Uhr.) Die Stimmung der Vilrs« blieb insofern eine noch besriedigenbe, als der Rlickaang der «mse, welcher gleich ansang« eingetreten ""' '" »N«»en. Vühmen..........108 2b 108 »5 «ieberofteneich.......103— -— ««linen.........85- 85 b0 «tld «Laie Giebenbürg«.......72 - 7260 Temeser «anal......72 70 73 20 Ungarn..........78 25 74 - Netten »«n V«uten. »uzlo.Ilfterr. «»»l..... 69 25 69 50 Kreditanstalt........ 142 30 142 b0 Depositenbank....... 124 — 125 — Kreditanstalt, nngar..... 133 ^ 183 20 ««tompte.Nustall...... 640— 650 - ««tionalbaut....... 780- 78 l — Oesterr. Vanlgesellsch«ft . . . —— — Unioubanl ........ 46— 4650 Lerlehisbllnl ....... 77-50 ?«- Wlwer Banluerein..... 57 — b» — Netten vsn Transpsrt-Unterneb-mungen. »lftld.Vahn........10110 102 - Donan.z>unplchlN.««esellschaft 32b — »28 - Misabeth.Neftbahn.....144 145 - sserbinano«,«oidbahn . . . 1d7b-1880 - Franz - Joseph - »ahn .... 123 — 124' Gallzifche ,hn........ 227 25 227 50 Sudbahn......... 77 bU 78- Theiß.Vahn........ ,77 178 - - Ungar.-galiz. «erbindun««bahn 84 - 84 b0 Ungarifche »tordastbahn . . . 97 50 98 — Wiener tramway.Vlsellfch. . 98 — 99 — Pfandbriefe. «llg. »st. V«bel,lrebil«ust. (i.Vold) 10« - 106 50 ^ ^ ^ (i.V..«.) 8750 8775 iNaticualbanl........9v 59 87 Ung. «odentitdit-Inftilnt lv.'V.) 89 «5 89 50 Pvlorit«iiK-ebll«ati««en. Elisabeth-«. I. «m.....9» -. »350 Ftld.-Äiordb. in «ilber . . . 107 — 107 50 ssram'Iosevb-valln.....»9— 8925 Val. llarl.rnbwla-«.. I.Vm. ''7.7ft «°»^ Oesterr. ««rdwest.Vahn ^hl) b» < GlebenbUrger Vahn. . - ' ,^- lb"" Slaatsbahn I.Vm.....' !ls ^ l^.3h SUdbahn k 3»,......' 93 " .^ 5',.......^- ^ Sllbbahn, Van«.....' Devisen. «, »l» «uf bentfche Plätze.....zgb 65 l^zo London, lnrze Sicht . - ' ' zzö ^ ^5«l0 London, lange Sicht . - « ' hyob "" Pari» .......... Geldsorten. ^,„ ««l» .«^ kr. "«""» ^-°/°? "'"-" ' Napoleouad'or . . 1" " " ^ Deutsche «eich«- g„ . b " ^ ^ banlnoten - - ' ,""?h ^ll^" Silbergnlbm. - ^""" . ^, -------T^z.Ol'll«»"""' ^.. ',^2 75 salll« bl' ««chtr«D: U» 1 Uhr 30 «wnten norieren: Paplerrente 60 »5 bl« «1- . «Ulierrent« 6620 bi« 6630. Valbrente 7250 bl« 7260, «redit 142 Ü0 bl« "» ' ' Sv^ü. ««lld«n 1»b7b bt« 12610. ««polun« 1007 tt« 10 0s. Silber 11175 bt« 112 -.