review article UDC 811.112'373.45:329.17"1 933/1945" received: 2006-04-25 DIE DEUTSCHE SPRACHE UND FREMDWÖRTER IM 3. REICH Thomas SZALATNAY SI-6000 Koper, Ulica Danila Zelena 1 e-mail: thomasszalatnay@yahoo.de AUSZUG Der Artikel will einen Überblick darüber geben, wie sich die deutsche Sprache zur Zeit des Nationalsozialismus in Bezug auf fremdes Wortgut verhalten hat, ob führende Nationalsozialisten fremdwortfeindlich eingestellt waren und welche Haltung Fremdwörtern gegenüber der "Deutsche Sprachverein" in den Jahren 1933-1945 eingenommen hat. Da zum Teil die Meinung verbreitet ist, die antisemitische Ideologie des Nationalsozialismus habe auch im Fremdwortpurismus jener Jahre ihren Niederschlag gefunden, soll außerdem untersucht werden, in wie weit sich eine Wechselwirkung zwischen Antisemitismus und Fremdwortpurismus feststellen lässt. All dies wird anhand von Hitlers und Goebbels' Fremdwortgebrauch, der offiziellen nationalsozialistischen Sprachlenkung sowie an der Sprachpolitik des "Deutschen Sprachvereins"gezeigt. Stichwörter: Nationalsozialismus, Sprache, Purismus, Fremdwörter GERMAN LANGUAGE AND FOREIGN WORDS DURING THE THIRD REICH ABSTRACT The paper offers an overview of the treatment of German words of foreign origin during the period of National Socialism, while also tackling the questions whether the leading National Socialists held a hostile attitude towards foreign words and what attitude towards foreign words the "Deutscher Sprachverein" (German Language Society) assumed in the years 1933-1945. Seeing that there is a quite widely held opinion that the National Socialist anti-Semitic ideology of those years was also manifest in a puristic attitude towards words of foreign origin, the paper also proposes to investigate to what degree a reciprocal effect between anti-Semitism and this attitude towards foreign words can be ascertained. All this is presented based on the examples of Hitler's and Goebbels' use of foreign words, of the official steering of the language by the National Socialists and of the language policy of "Deutscher Sprachverein." Key words: National Socialism, German language, purism, words of foreign origin Thomas SZALATNAY: DIE DEUTSCHE SPRACHE UND FREMDWÖRTER IM 3. REICH, 145-152 UNTERSUCHUNGSGEGENSTAND Untersuchungsgegenstand dieses Artikels ist die deutsche Sprache bzw. ihr Verhalten Fremdwörtern gegenüber zwischen 1933 und 1945. Betrachtet wird die überregionale Standardvarietät in Deutschland, d.h., das österreichische und das schweizerische Hochdeutsch werden nicht behandelt. Weil sich die Sprache des Nationalsozialismus gerade dadurch auszeichnete, dass sie "keinen Unterschied zwischen gesprochener und geschriebener Sprache kannte" (Klemperer, 2001, 35), wird jedoch nicht nur das geschriebene, sondern auch das mündliche Deutsch berücksichtigt. Wohl wissend, dass heute neue Definitionsansätze für den "Kampf-Begriff" (von Polenz) "Fremdwort" existieren, wird "Fremdwort" hier vereinfachend definiert als ein aus einer anderen Sprache übernommenes Wort, das sich in Aussprache und/oder Schreibweise seiner neuen Umgebung noch nicht angepasst hat.1 Was die antisemitische Ideologie des Nationalsozialismus anbelangt, spielt diese in diesem Artikel nur eine untergeordnete Rolle, da sie einzig in Beiträgen der Zeitschrift des "Deutschen Sprachvereins" [fortan nur noch: DSV] "Muttersprache" [fortan nur noch: MS] in den Jahren 1936/37 sichtbar wird (siehe unten), d.h., Antisemitismus in Bezug auf Fremdwörter lässt sich im Sprachgebrauch führender Nationalsozialisten bzw. in der offiziellen Sprachlenkung des 3. Reichs nur z.T. nachweisen.2 Und was den übersteigerten Nationalismus betrifft, so stellt dieser nur ein Motiv des Fremdwortkampfs im 3. Reich dar.3 HITLERS UND GOEBBELS' FREMDWORTGEBRAUCH Hitler und Goebbels (sowie andere führende Nationalsozialisten wie z.B. Rosenberg, einer der Chefideologen des 3. Reichs, Leiter des Außenpolitischen Amtes der NSDAP und spätere Reichsminister für die besetzten Ostgebiete) waren alles andere als Anhänger der fremdwortpuristischen Bewegung bzw. des DSV, und es erstaunt deshalb auch nicht, dass sich die Ansichten des DSV (oder zumindest vieler seiner Mitglieder), wie sich das 3. Reich in Bezug auf Fremdwörter zu verhalten habe, in keiner Weise mit dem tatsächlichen Sprachgebrauch der Naziführer deckte4 und der DSV so immer wieder in Konflikt geriet mit den Nazioberen.5 Sowohl in "Mein Kampf" wie auch in Redeaus-schnitten6 lässt sich problemlos zeigen, dass sich Hitler der "Suggestivkraft und Tarnwirkung" (von Polenz) von Fremdwörtern durchaus bewusst war und sie v.a. deshalb benutzte, um Gefühle anzusprechen7 (und nicht den Intellekt) und so die "Phantasie des Hörers gefangen zu nehmen, seinen Verstand aber in einem Nebel von Gefühlen und aufsuggerierten Affekten zu täuschen und zum Schweigen zu bringen"8 (Berning, 1961, 177). Wie Wedleff zeigt, brauchte der "Führer" aber auch Fremdwörter, um jemanden zu schmähen.9 Aber auch Goebbels, Propagandaminister des "Tausendjährigen Reichs", war sich des manipulativen Potentials von Fremdwörtern bewusst und benutzte sie ausgiebig.10 Berning spricht sogar davon, dass Goebbels "die Hörer bei besonders feierlichen Anlässen mit wahren Kaskaden von Fremdwörtern überschüttet" (Ber-ning, 1961, 181). 1 Für neuere Fremdwort-Definitionen vgl. u.a.: Kirkness (1983, 21-28), von Polenz (1999, 288f.; 1979, 9-31). 2 Als Beispiel für eine antisemitische Sprachregelung kann die folgende Weisung angesehen werden: "reichsjugendfuehrung: es sei etwas ganz schlimmes passiert, man habe naemlich festgestellt, dass das wort kluft eine juedische großmutter habe. es soll in zukunft daher nicht mehr verwendet werden. stattdessen moege man kleidung oder tracht sagen" (zitiert nach: Clunk, 1970, 88). Außerdem sei darauf hingewiesen, dass sogar Hitler in "Mein Kampf" (unbewusst) z.T. Wörter hebräischen Ursprungs benutzt: "Je mehr das Sprachentohuwabohu [Hervorhebung von mir] auch das Parlament zerfraß und zersetzte, musste die Stunde des Zerfalles dieses babylonischen Reiches näher rücken [...]." (Hitler, 1941, 39). Sowie: "Man kann nicht den Teufel mit Beelzebub [Hervorhebung von mir] austreiben" (Hitler, 1941, 752). 3 Hillen führt neben einem nationalen und einem rein sprachlichen Argument - man fürchtete sich davor, durch den Cebrauch von Fremdwörtern könnten Verständigungsschwierigkeiten entstehen - noch ein soziologisches an: Man hatte Angst "vor einer Spaltung der Volksgemeinschaft in Fremdwortkundige und Fremdwortunkundige" (Hillen, 1982, 71). 4 Hitlers Einstellung Fremdwörtern gegenüber zeigt sich u.a. in folgendem Zitat: "Seien wir doch froh, über möglichst viele Ausdrucksmittel zur Nuancierung zu verfügen! Seien wir doch dankbar für die Klangfarben der uns zu Begriffen gewordenen Fremdworte [sic]! Man stelle sich vor, wenn wir damit anfingen, Fremdworte auszumerzen, wo sollten wir dann aufhören! ... Hat sich mit einem aus einer fremden Sprache übernommenen Begriff ein Fremdwort eingebürgert und klingt es gut, so kann es uns zur Bereicherung unseres Sprachschatzes nur willkommen sein" (zitiert nach: Wedleff, 1970, 124). 5 Von Polenz weist darauf hin, dass "von den allerhöchsten Stellen und von den beiden maßgebenden Naziführern Hitler und Coebbels [...] niemals eine Aufforderung zur Sprachreinigung ergangen [ist]." (von Polenz, 1967, 97). 6 Als Quelle für Hitlers Reden eignet sich u.a. Domarus1 "Hitler - Reden und Proklamationen 1932-1945." 7 "Durch klangvolle, ungenaue und zweideutige Begriffe sollte eine Emotionalisierung und Sensibilisierung menschlicher Instinkte bewirkt werden" (Lutzebäck, 1991, 20). 8 Zu den von ihm mit Vorliebe gebrauchten fremden Ausdrücken zählen u.a. "brutal" "fanatisch", "Carant". 9 Die Autorin führt u.a. folgende Wörter auf: "Elemente", "Intellektuelle", "Journaille" (Wedleff, 1970, 124). 10 Für Reden und Artikel des Propagandaministers siehe u.a. Joseph Coebbels' "Die Zeit ohne Beispiel - Reden und Aufsätze aus den Jahren 1939/40/41." Thomas SZALATNAY: DIE DEUTSCHE SPRACHE UND FREMDWÖRTER IM 3. REICH, 145-152 Abschließend sei noch auf einen Artikel hingewiesen, in dem sich der (sprachliche) Antisemitismus des Propagandaministers zeigt bzw. in dem eine Verbindung hergestellt werden kann zwischen einem jüdischen Ausdruck und der antisemitischen nationalsozialistischen Ideologie: "Man nennt das [die Wahrheitsverdrehung, die Anpassung an die jeweilige Umgebung, T.S.] in der Judensprache Chuzbe. Chuzbe ist ein typisch jüdischer Ausdruck, der sich in keine andere Sprache übersetzen lässt, weil es das, was man unter Chuzbe versteht, eben nur unter Juden gibt." (Goebbels, 1941, 526). FREMDWÖRTER IN DER NATIONALSOZIALISTISCHEN SPRACHLENKUNG Wie bei Hitler und Goebbels zeigt sich auch bei der amtlichen Sprachlenkung des 3. Reichs, dass Sprache zum "Führungsmittel" (Glunk) verkommt und seine kommunikative Funktion weitgehend verliert; so wird fremdes Wortgut nicht nur zu euphemistischen Zwecken eingesetzt, sondern es ist auch "beliebt [...] als Name für verächtliche und verhasste Dinge [...]."11 (Seidel/Seidel-Slotty, 1961, 124) In jedem Fall aber dient es zur Manipulation der Volksmassen. Wie eingangs bereits erwähnt, lässt sich in Bezug auf Fremdwörter nur z.T. eine direkte Beziehung zwischen der nationalsozialistischen Ideologie einerseits und der offiziellen nationalsozialistischen Sprachregelung andererseits feststellen. So ist es auch nicht erstaunlich, dass letztere keineswegs fremdwortfeindlich eingestellt ist (vgl. dazu Glunk (1966, 60f.) sowie Berning (1962, 160-172)). Werden Fremdwörter (ausnahmsweise) vom Propagandaministerium verboten, so geschieht dies auch nie aus fremdwortpuristischen Gründen und kaum aus rassistischen. Im Folgenden sei dies anhand der Ausdrücke "Antisemitismus", "Plexiglas" und "Propaganda" gezeigt. "Antisemitismus": "Das Propagandaministerium bittet, in der Judenfrage das Wort: antisemitisch oder Antisemitismus zu vermeiden, weil die deutsche Politik sich nur gegen die Juden, nicht aber gegen die Semiten schlechthin richtet."12 (zitiert nach: Glunk, 1966, 64). Das Propagandaministerium griff hier lenkend ein, da der Eindruck entstanden war bzw. entstehen konnte, man werfe die Juden mit den deutschfreundlichen Arabern in einen Topf (Glunk, 1966, 64f.).13 "Plexi-Glas": "Bei Berichten über den EinmannTorpedo der Kriegsmarine ist über Verwendung von Plexi-Glas bei der Ausrüstung dieses Kampfmittels geschrieben worden. Die Zeitschriften werden gebeten, den Namen dieses Werkstoffes nicht mehr zu verwenden, sondern nur von Kunstglas zu schreiben." (zitiert nach: Glunk, 1970, 177) Der Grund für dieses Verbot dürfte sein, dass das Material "Plexi-Glas" unter das Kriegsgeheimnis fiel, man dem Gegner nicht verraten wollte, woraus das Kriegsgerät bestand. "Propaganda": Dieser Ausdruck ist nicht nur ein hervorragendes Beispiel für den nationalsozialistischen Fremdwortgebrauch, sondern eignet sich auch gut zur Illustration von Sprachlenkungsmaßnahmen im 3. Reich. So wurde einerseits aufs Schärfste vor der missbräuchlichen Verwendung des Ausdrucks "Propaganda" gewarnt - er sollte positiv ausschließlich für deutsche propagandistische Aktionen benutzt werden: "Es wird in Erinnerung gebracht, dass der Begriff 'Propaganda' nur im positiven Sinne, d.h. für die von Deutschland ausgehende Propaganda gebraucht werden soll." "So darf für die Lügenhetze unserer jüdisch-bolschewistisch-plutokratischen Gegner auf keinen Fall der Begriff 'Propaganda' angewendet werden [...]. Wir haben für die Hetze der Gegner den eindeutigen Begriff der 'Agitation' [...]." (beide zitiert nach: Glunk, 1967, 100). Andererseits sollte nach amtlicher nationalsozialistischer Sprachregelung eine klare Abgrenzung des Wortes "Propaganda" gegenüber den Begriffen "Reklame" und "Werbung" vorgenommen werden. Wie Sennebogen schreibt, wurde der Ausdruck "Reklame" nun v.a. mit dem Epitheton "jüdisch" ausschließlich negativ verwendet. "[...] an die Stelle von jüdischer Reklame tritt deutsche Werbung." (Sennebogen, 2004, 188), während es offiziell untersagt war, "Propaganda" für "Wirtschaftwerbung" zu benutzen. 11 So werden Fremdwörter besonders gerne im kulturellen und journalistischen Bereich benutzt, um Verhasstes aus der Weimarer Republik zu bezeichnen. 12 Als Ersatzwort für Antisemitismus wurde u.a. "Judenfeindschaft" empfohlen. 13 Diese Anweisung blieb freilich mehr oder weniger erfolglos, was sich nach Glunk auch daran zeigt, dass "Antisemitismus" z.T. sogar von hohen Nazis weiter verwendet wurde: So schrieb z.B. der Reichsführer SS, Heinrich Himmler: "Insgesamt glaube ich, könnten wir mit einer großen antisemitischen Propaganda ... den Antisemitismus in der Welt ungeheuer aktivieren." (zitiert nach: Glunk, 1966, 65) Am Rande sei noch darauf hingewiesen, dass Himmler hier gleich zweimal gegen die amtliche nationalsozialistische Sprachlenkung verstößt, hätte er doch auch "Propaganda" im Zusammenhang mit "antisemitisch" nicht gebrauchen dürfen (siehe unten)! Thomas SZALATNAY: DIE DEUTSCHE SPRACHE UND FREMDWÖRTER IM 3. REICH, 145-152 FREMDWORTPURISMUS IM 3. REICH Als die Nationalsozialisten im Januar 1933 die Macht übernehmen, bieten die Fremdwortjäger des DSV14 nicht nur "den neuen Machthabern unaufgefordert ihre Dienste an[...]" (von Polenz, 1967, 97), sondern geben sich auch ausgesprochen nationalsozialistisch.15 Von Seiten des DSV kommt es zur "diensteifrige[n] Einbringung seiner traditionellen Arbeit in die neue rechtsradikale Diktatur" (von Polenz 1999, 277), so zu sagen als "Gegenleistung" erhofft man sich freilich von der neuen Führung in diesen neuen, scheinbar "vorzüglichen Zeiten" (Bernsmeier) Unterstützung der Vereinsarbeit, worunter v.a. die Fremdwortbekämpfung gesehen wird. Ganz im Gegensatz zu Hitler, Goebbels und der amtlichen nationalsozialistischen Sprachlenkung, die sich alle fremdwortfreundlich zeigen, lassen sich in der Fremdwortjagd des DSV nicht nur eindeutig nationalistische Züge ausmachen,16 sondern es kommt auch zu einer regelrechten ideologischen Andienung des DSV an die neuen Machthaber: "Wie die SA. für die Reinhaltung des nationalsozialistischen Geistes zu sorgen hat, so sind die Vereine und Verbände berufen, [... ] nationalsozialistischen Geist in ihre eigenen Reihen zu tragen, reinen, unverfälschten Nationalsozialismus. [... ] Zu diesen Vereinen, die zur Mitarbeit am neuen Staate berufen wurden, gehört auch der Deutsche Sprachverein. [...] Ihm liegt es ob, das heilige erbund blutgebundene Sprachgut zu säubern und zu reinigen und unverfälscht an unsere Nachfahren weiterzugeben [...]. [...] Der Deutsche Sprachverein ist die SA. unserer Muttersprache."17 (MS, 1934, Sp. 145f.). Diese Anbiederung findet u.a. auch aus dem Grunde statt, dass man sich trotz Lobeshymnen auf die nationalsozialistische Führung davor fürchtet, die Behörden könnten gegen den Verein einschreiten. Der DSV verspricht deshalb, "ein eigenmächtiges Vorgehen von Einzelmitgliedern, das der gemeinsamen Bewegung schaden könnte, zu unterbinden" (Bernsmeier, 1983, 37), und hofft, so einer drohenden Gleichschaltung durch die NSDAP zu entgegen. Doch trotz der Bemühungen des Amtes Rosenberg, größeren Einfluss auf den DSV zu nehmen (vgl. u.a. Simon, 1989, 63f.), fühlt sich der Sprachverein in den ersten Jahren der Nazidiktatur (noch) stark und "im Aufwind" (Simon), v.a. auch deshalb, weil seine Arbeit von höchsten Stellen gelobt wird,18 und so kommt es nach dem Tod des Vorsitzenden Jahnke im Frühjahr 1933 und der Übernahme des Vereinsvorsitzes durch Buttmann, einen Nazi "der ersten Stunde" (Bernsmeier), vorerst zu einem eigentlichen Bündnis, einer "Koppelung zwischen Sprachverein und öffentlichen, nationalsozialistischen Stellen [...]" (Bernsmeier, 1983, 38), und der DSV setzt ab dem Frühjahr 1933 zu einer Fremdwortjagd auf breiter Front an. Es zeigt sich jedoch bald, dass gewisse Vereinsmitglieder bei diesem "Großangriff" (von Polenz) auf fremde Wörter in Konflikt mit der Partei geraten. Im Eifer des Gefechts gehen sie so weit, sogar den Fremdwortgebrauch der nationalsozialistischen Führung zu kritisieren.19 Gemeinsam ist all den Artikeln, die sich kritisch mit dem Fremdwortgebrauch der Nazis auseinandersetzen, dass sie einzig die fremdwortfreundliche Sprache der (führenden) Nationalsozialisten kritisieren, mit keinem Wort aber die Politik/Ideologie der Partei. Weder Hitler noch Goebbels machen allerdings Anstalten, ihren Stil zu ändern, und so wird die Ungeduld der Fremdwortpuristen immer größer und sie monieren, dass den Aufrufen des DSV keine Taten von Seiten der Partei folgen, die sich in ihren Augen zu gleichgültig in der Fremdwortfrage verhält; es wird nun offen kritisiert, dass zwar "zur Pflege der deutschen Art" aber mit keinem Wort zur Pflege der deutschen Sprache aufgerufen werde und dass deshalb auch die "Ver-schandelung der Sprache" weitergehe (vgl. MS, 1933, Sp. 145f). 14 Gegründet wurde der "Allgemeine Deutsche Sprachverein" - das "Allgemein" fällt 1923 weg - vom Braunschweiger Museumsdirektor und Kunsthistoriker Hermann Riegel bzw. vom Germanistikprofessor Hermann Dunger, der am 10. September 1885 in Dresden den ersten Zweigverein ins Leben ruft. 15 "Der Sprachverein treibt nicht nur Sprachpflege, sondern artgegründete Sprachzucht, um auf dem Wege einer bewussten Wortaufartung einen neuen Adel der Sprache zu schaffen." (MS, 1937, Sp. 258). 16 "Ein Sturm geht durch das deutsche Volk. [...] Wenn ihr das wollt [nicht Sklave und Spielzeug anderer Völker sein, T.S.] [...], dann besinnt euch auch darauf, dass ein Volk, das sich selbst achtet, seine Sprache heilig hält, dass es nicht hinter den anderen herläuft und sich groß vorkommt, wenn es aus ihren Sprachen ein paar Brocken aufgelesen hat. [...] Wer wirklich deutsch sprechen kann, hat es nicht nötig, bei andern Völkern betteln zu gehn," (MS, 1933, Sp. 97f.). 17 Daneben äußert sich auch der Vorsitzende des DSV, Buttmann, unmissverständlich zur Rolle bzw. Ideologie des DSV: "Als langjähriges Mitglied des Deutschen Sprachvereins habe ich die Überzeugung, dass er berufen ist, in einer Zeit der Erneuerung des Deutschtumsgedankens in vorderster Reihe mitzukämpfen. Als alter Nationalsozialist aber habe ich das Bestreben, den Deutschen Sprachverein in dieser Kampffront an der richtigen Stelle einzuschalten," (MS, 1933, Sp. 289f.). 18 Neben Reichsernährungsminister Richard Darre machen sich auch der spätere Reichsmarschall Hermann Göring und Reichsinnenminister Wilhelm Frick für Verdeutschungen stark. 19 "Heiße Bitte an unsere Führer. [...] Man muss zum Volke auch in einer Sprache sprechen, die es durchaus, d.h. Wort für Wort versteht; das ist aber nicht der Fall, wenn man Fremdwörter gebraucht [...], (MS, 1933, Sp. 429f.). Thomas SZALATNAY: DIE DEUTSCHE SPRACHE UND FREMDWÖRTER IM 3. REICH, 145-152 Da die Führung des Sprachvereins es sich aber nicht schon früh mit den neuen Machthabern verscherzen will und man, wie oben erwähnt, auch Angst vor einer Gleichschaltung hat, ist ihr diese Kritik peinlich und sie versucht, sie zu unterbinden. Wie von Polenz treffend schreibt, wurde "das übereifrige Fußvolk des Sprachvereins [...] in der Zeitschrift bald vom Vorstand zurückgepfiffen"20 (von Polenz 1999, 278). Dieses Eingreifen des Vereinsvorstandes scheint seine Wirkung nicht verfehlt zu haben, denn die kritischen Beiträge zum Fremdwortgebrauch der Nationalsozialisten verschwinden in der Folge fast vollständig aus der Vereinszeitschrift, was freilich nicht das Ende der Fremdwortjagd in anderen Bereichen bedeutet; so setzt der DSV u.a. seinen Kampf gegen die Fremdwörter auf akademischem Gebiet fort und regt Verdeutschungen in der Behördensprache und der Schulgrammatik an. Was die Jahre 1933-1936 betrifft, lässt sich sagen, dass trotz der Kritik am Fremdwortgebrauch führender Nazis von Seiten einzelner Vereinsmitglieder eine "ideologische Identität" (Bernsmeier) zwischen dem DSV und der NSDAP besteht. Betrachtet man freilich die Zahl der DSV-Mitglieder bzw. die der DSV-Zweigvereine in diesem Zeitabschnitt, so fällt auf, dass beide rückläufig sind, mit Ausnahme des Jahres 1936, als bei beiden wieder ein Zuwachs festgestellt werden kann, was nach Hillen "wohl in Zusammenhang mit der durch die Gründung des Sprachpflegeamtes ausgelösten Euphorie" (Hillen, 1982, 79) steht.21 In jedem Fall dürfen die abnehmenden Zahlen aber als erste Anzeichen dafür gedeutet werden, dass der DSV immer unpopulärer wird. Wie von Polenz (1967, 89ff.) darstellt, schwingt sich der Fremdwortpurismus in den Jahren 1936/37 zu letzten unrühmlichen Höhen auf (von denen er dann freilich auch umso tiefer fällt), indem zur völkischen, antisemitischen Sprachkritik übergegangen, die Fremdwortfrage unter rassistischem Gesichtpunkt behandelt wird. Nachdem Rassismus zum Gesetz erklärt worden ist, will man zeigen, dass man es auch innerhalb des DSV mit der "völkischen Erneuerung" Ernst meint, und verknüpft den Rassismus mit der "vaterländischen" Aufgabe der Sprachreinigung. Den Anfang macht der Germanist Alfred Götze, der im Januar 1936 einen Artikel zum Wort "kess" veröffentlicht und darin die Behauptung aufstellt, dieser Ausdruck sei jüdischen Ursprungs (vgl. MS, 1936, Sp. 7f). Diesem antisemitisch motivierten Sprachpurismus schließen sich in der Folge weitere Vereinsmitglieder an, wobei der unrühmliche Gipfel in dieser Verbindung von Fremdwortpurismus und Rassenwahn Geißlers Vortrag an der Stuttgarter Tagung des DSV an Pfingsten 1937 sein dürfte, in dem er nicht nur gegen Jüdisches in der deutschen Sprache wettert, sondern auch eine üble antisemitische Attacke gegen deutschstämmige Schriftsteller jüdischen Glaubens reitet (vgl. dazu: MS, 1937, Sp. 494). Zwar lassen sich auch danach noch Artikel in der Vereinszeitschrift "Muttersprache" finden, die den angeblich "verderblichen" jüdischen Einfluss auf die deutsche Sprache geißeln, doch befindet sich der Sprachverein zu dieser Zeit schon in der "Agonie" (von Polenz). Beispielhaft für diese Krise des DSV steht der Artikel eines Vereinsmitglieds, in dem Eduard Engel22 attackiert wird, da er sich als Jude angemaßt habe, Werke über die deutsche Sprache zu verfassen und Sprachreinigungs-forderungen aufzustellen, obschon doch der Gebrauch fremden Wortgutes nichts darüber aussage, ob jemand ein guter Deutscher sei oder nicht (vgl. MS, 1937, Sp. 141 ff). Es ist v.a. dieser Beitrag, der zeigt, dass "die rassistische Endphase des halboffiziellen deutschen Fremdwortpurismus in einer grotesken Kehrtwendung bis zur Selbstzerstörung weitergetrieben [wurde]." (von Polenz 1999, 280). Als sich schließlich Goebbels kurz nach diesem Artikel negativ zum Sprachverein äußert und die deutschtümelnden Fremdwortjäger kritisiert (vgl. dazu Simon (1989, 72) sowie Bernsmeier (1983, 43)), wird deutlich sichtbar, wie unbeliebt sich der DSV bei einflussreichen Nazis gemacht hat. Auf diese Zurechtweisung muss der DSV natürlich reagieren und er tut dies auch, indem er sich von seiner bisherigen Tätigkeit distanziert - und damit seine Vergangenheit verleugnet.23 20 Der angesehene Germanist Arthur Hübner lässt es sich z.B. nicht nehmen, Hitlers Fremdwortgebrauch zu entschuldigen. Vgl. MS, 1934, Sp. 110f. 21 1933: 37093 Mitglieder, 454 Zweigvereine; 1934: 34499 Mitglieder, 444 Zweigvereine; 1935: 31274 Mitglieder, 444 Zweigvereine; 1936: 37189 Mitglieder, 456 Zweigvereine (alle Zahlen nach: Hillen, 1982, 79). 22 Engel war einer der rabiatesten Fremdwortjäger zur Zeit des 1. Weltkriegs und in der Nachkriegszeit. 23 "Wir rücken weit ab von der haltlosen Verdeutscherei und Sprachschöpferei [...]. Auch das wissen wir, dass die vaterländische Gesinnung sich niemals beurteilen lässt nach dem Gebrauch von Fremdwörtern; [...]. So gilt auch unser Kampf gar nicht in erster Linie [...] dem Gebrauch von Fremdwörtern; vielmehr glaubt der Sprachverein dadurch ein unerlässlicher Bestandteil unseres völkischen und staatlichen Aufbaus zu sein, dass er in unermüdlicher Treue zur Pflege einer artechten Sprache auffordert." (MS, 1937, Sp. 254). Außerdem veröffentlicht Buttmann ein Jahr nach dem Angriff des Propagandaministers einen weiteren Beitrag, in dem er eine Standortbestimmung des Sprachvereins vornimmt, den (fremdwortfreundlichen) Stil der Nazis verteidigt und zeigt, wie treu der DSV zur "Bewegung" steht. Vgl. dazu: MS, 1938, Sp. 187ff. Thomas SZALATNAY: DIE DEUTSCHE SPRACHE UND FREMDWÖRTER IM 3. REICH, 145-152 Die Kritiken von höchster (nationalsozialistischer) Stelle, Buttmanns "Zu-Kreuze-Kriechen"24 und somit der "Fußfall" (von Polenz) des Vereinsvorstandes scheinen bei den DSV-Mitgliedern nachhaltige Wirkung gezeigt zu haben, nehmen in der Folge zumindest die Artikel, die mit "Fremdwort-" beginnen,25 in der "Muttersprache" deutlich ab, und - wie von Polenz (1967, 95) anmerkt -ab 1937 melden sich vereinzelt sogar wieder Fremdwortverteidiger zu Wort. Im April 1943 muss aus kriegswirtschaftlichen Gründen die Vereinszeitschrift eingestellt werden, und damit ist dem Sprachverein auch praktisch die Möglichkeit entzogen, sich zur Fremdwortproblematik zu äußern, nachdem dem Fremdwortpurismus freilich schon im November 1940 durch einen persönlichen Erlass Hitlers der Todesstoß versetzt worden ist.26 Was den Fremdwortpurismus in der Zeit zwischen 1936 und 1943 anbelangt, lässt sich zusammenfassend sagen, dass es kaum Erfolgsmeldungen zu verzeichnen gibt, was auch damit zusammenhängt, dass "es dem Sprachverein vor allem nicht [gelang], hinter den Maßnahmen, Änderungen und Vorschlägen [...] sein positives Ziel sichtbar zu machen. Seine Tätigkeit erschöpfte sich in negativen Maßregeln: Ausmerzung, Entwel-schung, Fremdwortfreiheit, Purismus." (Glunk, 1966, 61) Daneben ist an der Fremdwortjagd des DSV v.a. auffallend, dass es bis zuletzt nicht zu einer eigentlichen Begriffsbestimmung dessen kommt, was eigentlich ein Fremdwort und was ein Lehnwort ist (Bernsmeier, 1983, 57), was nicht zuletzt auch dazu beigetragen haben mag, dass der DSV den Ruf, dilettantische Sprachpflege zu betreiben, nicht ablegen konnte. ZUSAMMENFASSUNG Zu Recht kann von einer "unglücklichen, unerwiderten Zuneigung" (Emmerich) gesprochen werden, die dem Sprachverein von Seiten der Nationalsozialisten entgegengebracht wurde. Die Tragik des DSV bestand darin, dass es gerade die Nazis waren, die ihm die kalte Schulter zeigten, die Nazis, von denen er sich so viel Unterstützung im Fremdwortkampf erhofft hatte. Für den Sprachverein war es glattweg unvorstellbar, dass die neuen Machthaber seine Dienste nicht nur nicht in Anspruch nehmen wollten, sondern sogar seine z.T. völlig lächerlichen Verdeutschungsvorschläge kritisierten. Außerdem machte es sich der Sprachverein schon sehr früh bei den neuen Machthabern unbeliebt, da einige Mitglieder es wagten, den aus propagandistischen Gründen bewusst fremdwortreich gehaltenen Sprachstil der Nazis zu kritisieren; dabei zeugte diese Kritik von der großen Naivität der Sprachreiniger, davon, "dass sie ein beklagenswert wirklichkeitsfernes Verhältnis zur Sprache hatten, während die politischen Praktiker unter den Nationalsozialisten sehr wohl wussten, dass Sprache an Geltungen in der Gegenwart und in der Gesellschaft gebunden ist und sich nur unter diesem Gesichtspunkt manipulieren lässt." (von Polenz, 1967, 98f.). 24 Vgl. Fußnote 25. 25 Diese mit "Fremdwort-" beginnenden Beiträge stellen freilich nur einen Teil aller Artikel zur Fremdwortproblematik dar; es gibt weitere, die die Fremdwortjagd propagieren und nicht unter "Fremdwort" aufgeführt sind, wie z.B. "Carant" (MS, 1933, Sp. 443) oder "Kabriolett" (MS, 1937, Sp. 62). 26 "Nach einem Rundschreiben des Reichsministers und Chefs der Reichkanzlei ist dem Führer in letzter Zeit mehrfach aufgefallen, dass -auch von amtlichen Stellen - seit langem in die deutsche Sprache übernommene Fremdwörter durch Ausdrücke ersetzt werden, die meist im Wege der Übersetzung des Ursprungswortes gefunden und daher in der Regel unschön sind. Der Führer wünscht nicht derartige gewaltsame Eindeutschungen und billigt nicht die künstliche Ersetzung längst ins Deutsche eingebürgerter Fremdworte durch nicht aus dem Ceist der deutschen Sprache geborene und den Sinn der Fremdworte meist nur unvollkommen wiedergebende Wörter. Ich ersuche um entsprechende Beachtung. Dieser Erlass wird nur in Deutsche Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung veröffentlicht. Berlin, den 19. November 1940 Der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung i.V. Zschintzsch." (zitiert nach: von Polenz, 1967, 96). Thomas SZALATNAY: DIE DEUTSCHE SPRACHE UND FREMDWÖRTER IM 3. REICH, 145-152 NEMŠKI JEZIK IN TUJKE V TRETJEM RAJHU Thomas SZALATNAY SI-6000 Koper, Ulica Danila Zelena 1 e-mail: thomasszalatnay@yahoo.de POVZETEK Kot dokazuje avtor, so se jezik vodilnih nacionalsocialistov, npr. Hitlerja, Goebbelsa in Rosenberga, ter uradna nacionalsocialistična predpisana frazeologija zelo močno razlikovali od purističnega odnosa do tujk, ki ga je zagovarjalo nemško jezikovno društvo ("Deutscher Sprachverein"). Medtem ko so se prvi vedno znova posluževali tujega besedja, si je jezikovno društvo močno prizadevalo za izkoreninjenje tujk v nemškem jeziku. Pri tem je prihajala do izraza huda naivnost članov društva, saj so šli celo tako daleč, da so kritizirali jezikovni slog novih nacionalsocialističnih oblastnikov; pri tem niso upoštevali, da so nacisti (iz propagandističnih razlogov) vedno znova namerno uporabljali tujke, da bi tako manipulirali z ljudskimi množicami, ki večine tujih izrazov niso razumele, jih nagovarjali na čustveni ravni in na njih naredili poseben vtis. Toliko bolj je bilo zato jezikovno društvo začudeno, ko je postajalo vedno bolj jasno, da nacisti nočejo z njim sodelovati in da celo kritizirajo njegove vedno znova neživljenjske predloge ponemčenja tujih izrazov. Ko je Rosenbergov urad poskušal povečati svoj vpliv na jezikovno društvo, je obstajala nevarnost poenotenja z NSDAP, nevarnost, ki se ji je društvo lahko izognilo samo s hvalnicami za nove oblastnike. Potem ko je puristični odnos jezikovnega društva do tujk po začetnih uspehih na začetku nacionalsocialistične diktature - delno so ga celo aktivno podpirali in hvalili vodilni nacisti - dobil 1936/37 antisemitske, čisto nacionalistične poteze, je po letu 1937 predvsem po osebnih intervencijah Hitlerja in propagandnega ministra Goebbelsa, ki sta se jasno izrekla proti gonji društva proti tujkam, zašlo v hudo krizo. Vodstvo društva je moralo večkrat zagotavljati, da mu v prvi vrsti sploh ne gre za izkoreninjenje tujih izrazov, s čimer pa je hkrati zatajilo sebe in svojo lastno zgodovino. Ključne besede: nacionalsocializem, nemški jezik, purizem, tujke QUELLEN UND LITERATUR MS, 1933 - Muttersprache - Zeitschrift des Deutschen Sprachvereins (1933). Berlin, Verlag des Deutschen Sprachvereins. MS, 1934 - Muttersprache - Zeitschrift des Deutschen Sprachvereins Berlin (1934). Verlag des Deutschen Sprachvereins. MS, 1936 - Muttersprache - Zeitschrift des Deutschen Sprachvereins (1936). 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