Wahlspruch r Was totr begehren von der Zukunft Fernen; Daß Brot und Arbeit uns gerüstet stehen, Sdhüle Das; unsere Kinder in der Schule lernen, Und unsere Greise nicht mehr betteln gehen. G. Lerwegh. .m\Z Lelevlion Nr. 2325, Der Echeckkonto 38,415. MOMner Zentralorgan des Oesterreichischen Eisenbahn-Personales ülcticftion: Men VA, zentagaffe 91t. 5. Redaktiorrsschluh: Zwei Tage vor dem Erscheinen des Blattes. Sprechstunden sind jeden Tag mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage von 10 Uhr vormittags bis Va4 Uhr nachmittags. Jnsertionspreis: Die zweimal gespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 40 Hellkr. Bet Iahresaustrag Rabatt. Slbonnements-Vedingungen: Halbjährlich...............................Kr. 2'88 Ganzjührlich.................................. 576 Fiir das Deutsche Reich ganzjährlich 921 ft. 6'—. Für das übrige Ausland ganzjährlich 9 Franken. V Erscheint jeden 1., 10. und 20. im Monat. Nr. 25. Uten, den 1 September 1911. 11 Salti. Achtung! iifritim&tier der f. f. Staats* bullten von Men und Umgebung! Am Montag den 4, September 1911 findet um 8 Uhr abends in Wimbergers Saallokali-taten, VIT, Neubangürtel 34—»8 (der Eingang in der Kenyongasse ist ebenfalls geöffnet), eine große öffentliche itfeiMliEterfBEülaBg statt. Tagesordnung: 1. Sie Forderungen der Eisenbahner aller Kategorien der k. k. StaatsLahnen. Referent: Reichsratsabg. Genosse Josef Tomschik. 2. Anträge n. Anfragen zu obigem Punkt. WF* In der Versammlnng werden eine Reihe ruswärtiger Delegierter ebenfalls das'Wort ergreifen I Eisenbahner, Kollegen, Genüssen! Die Lebcnsmittelteuernng und Wohnungsnot netzinen iinrner mehr und mehr zu. Die Regierung verhält sich zu diesen Fragen beinahe passiv. Das Elend steigt, daher ist es notwendig, zu eurer großen Demonstrationsversammlung -usammenzukoinmen, in welcher der Bericht erstattet wird über eine Konferenz der Vertrauensmänner, welche über die Schritte beriet, die zur Verbesserung der Lage aller k. k. Staatsbahner in der nächsten Zeit zu unternehmen sind. Die Zeit ist ernst, kein Eisenbahner bleibe fern, kein Eisenbahner fehle bei dieser wichtigen Versammlung 1 knglischr Sehren. Zur Beilegung des Eisenbahnerstreiks. Der Streik auf den englischen Eisenbahnen ist nach einer dreitägigen Dauer mit einem nennenswerten Erfolg der Streikenden beendet worden. Damit sind katastrophale Einwirkungen auf die englische Volkswirtschaft vermieden und das Land vor einem Bürgerkrieg bewahrt worden. Das Gefühl freilich kann man nicht los werden, daß die englischen Eisenbahner von den Bedingungen, unter denen der Friedensschluß erfolgte, keineswegs so ganz befriedigt sind, denn die Wiederaufnahme des Verkehrs erfolgte recht langsam und schleppend, iutb es mußten allen: Anschein nach, vorerst recht starke Bedenken zerstreut Werdern Ueberprüst man die Friedensbedingungen, so wird man sich freilich auch des Eindruckes nicht erwehren können, daß das, was als Kampfobjekt gefordert wurde, nirgends als klares Zugeständnis ausgesprochen erscheint. Die Punkte, die das Ueberein-kommen, auf welchen die Streikbeilegung erfolgte, enthält, sind nur _ der Rahmen, innerhalb welchen weiterhin die strittigen Punkte zwischen den Bahngesellschaften und den Vertretern des Personals geregelt werden sollen. Aber der Streik auf den englischen Eisenbahnen darf nicht bloß unter dein engen Gesichtswinkel des Momentanen Erfolges beurteilt werden. Der Momentane Erfolg liegt zweifellos darin, daß es der englischen Eisenbahnerschaft gelang, durch ihre Kraft Und Entschlossenheit die Widerstandskraft der Privat-bahnverwaltungeu zu brechen, und die Regierung zu einer unparteiischen Stellungnahine zu zwingen. Mit starrer Entschlossenheit lehnten die Direktionen vor Und bei Beginn des Ausstandes jede Unterhandlung wit den Bediensteten ab, wobei sic in ihrem Verhalten durch den Entschluß der Regierung bestärkt wurden, die ihnen die Hilfe der militärischen Macht uneingeschränkt in Aussicht gestellt hatte. Wie sehr sich aber unter den Wirkungen des Streiks und unter der Voraussicht der noch kommenden Ereignisse die Situation innerhalb drei Tagen änderte, das geht am besten aus einer Darstellung eines englischen Regierungsblattes, der „Daily New s", hervor, das die Sachlage wie folgt schildert: Am Donnerstag schlug die Regierung sowohl den Gesellschaften wie den Arbeitern eine königliche Kommission vor. Die Gesellschaften waren entzückt. Die dumme Frage der Anerkennung der Organisationen schien für sie aus dem Wege geräumt. Wenn die Arbeiter die königliche Kommission ablehnen, dann würden sic starrköpfig erscheinen. Ueberdies ging die Negierung so weit, den Gesellschaften noch vor Beginn der Verhandlungen eine schriftliche Vollmacht zu geben, die T r u p p e n nach B e. lieben zu verwenden. Es waren dieses merkwürdige und wahrscheinlich beispiellose Dokument, das die Gesellschaften veranlagte, eine absolute Garantie eines genügenden, wentt auch eingeschränkten Eisenbahndienstes zn verkünden. Das Bewußtsein, das; Truppen mit Kugeln und blanken Bajonetten faktisch zur Verfügung der Gesellschaften stehen würden, wo immer sich die (Streikposten a l s wirksam erwiesen, schaffte sofort eine nie dagewesene Situation. Sie bedeutete, das; die Briand°Politik begonnen worden war, eine Politik, der es zwar gelang, den französischen Eisenbahnerstreik zu unterdrücken, die aber für die Briand-Regie-rung verhängnisvoll geworden ist. Das war am Donnerstag. Die Arbeitervertreter waren in London, begierig mit den Direktoren zu verhandeln..... Aber die Regierung schlug einen anderen Weg ein. Der Ministerpräsident sprach zn den Arbeitervorständen, teilte ihnen in nicht vollinhaltlich veröffentlichten Ausdrücken mit, das; der einzige Vorschlag der Regierung eine königliche Kommission war, und warnte sie, das; die Ablehnung dieses Vorschlages die Arbeiter klar ins Unrecht versetzen würde. Die Siebe verursachte eine so tiefe Enttäusch u n g und Ueberraschnn g, das; die Arbeiterpertreter zu einem sehr ungünstigen Schlüsse betreffs der Unparteilichkeit der Negierung kanten. Der Streik wurde proklamiert und erwies sich sofort als ungleich e r n ft c r, als die Regierung noch den optimistischen Versicherungen der Direktoren erwartet hatte. Und doch blieben die Gesellschaften auch in diesem Stadium noch bei ihrer Weigerung, mit den Arbeitern zu verhandeln, und die Negierung wandte sich nicht dagegen..... Am Donnerstag abends verlangte die Arbeiterpartei von der Negierung einen Tag, um das M i ß-trauensvotum einbringen zu können. In dieser Debatte wäre die ganze Geschichte der Behandlung der Organisationsvorstände der ©Öffentlichkeit vorgelegt, worden. Das C r g e b-nis des Verlangens der Arbeiterpartei war Lloyd Georges versöhnliche Rede am Abend, und, was viel wichtiger, die Wiederaufnahme der Verhandlungen. Vielleicht hatte auch das ernste Verhalten des Unterhauses Gewicht bei den Ministern. Die Verwendung der Truppen durch die Regierung hatte offenbar dieGrundlagederparla-mentarischen Freiheit in Mitleidenschaft gezogen....... Am Sonntag morgen erreichte die Krise ihren Höhepunkt Das Ministerium des Innern veröffentlichte ein Manifest, das von den Eisenbahnern mit tiefer Entrüstung ausgenommen wurde..... Es erhielt sofort seine Antwort von den Arbeitern: sie weigerten sich, in Verhandlungen einzutreten, wenn sic nicht den Direktoren van Angesicht zu Angesicht begegnen konnten. Samstag früh wurden der Regierung die fürchterlichen und unberechenbaren Ergebnisse der Unterdrückungspolitik klar. Jeder einzelne Soldat stand Wacht oder hatte Befehl, es zu tun. Sobald sich noch mehr Unruhen einstellten, dann hätten die Reserven mobilisiert werden müssen. Die Regierung begann zu ahnen, daß, wenn auch der Streik am Montag oder Dienstag in Blut ertränkt werden konnte, so könnten doch die Arbeiter andere Maßregeln ergreifen. Die Maschinenbauer, 100.000 an der Zahl, waren bereit, sich den Eisenbahnern anzuschließcn. Die südschottischcn Bergarbeiter machten ebenfalls tätige Vorbereitungen Noch mehr, das ganze südwalisische Kohlengebiet, von dem die Flotte abhängt, wartete nur auf die Parole. Vom politischen Gesichtspunkt war es angesichts der Haltung der Arbeiterpartei klar, daß* die Regierung in der Herbstsession git Falle kommen würde, wenn die Politik der Knüppel, Bajonette und Kltgeln bis über die Wochenwende fortgesetzt worden wäre, nnd das, wohlgemerkt, nur deshalb, weil die Regierung die Dire'kto-ren nicht zwang, mit den Arbeitern zu verhandeln. Mit kurzem Entschluß wurde diese ganze Stellung von denen, die im Namen des Kabinetts handelten (Herr Asquith war nämlich bereits nach der Provinz verduftet. D. B.) aufgegeben. Eine diktatorische Botschaft touroe an die Gesell- schaften abgeschickt, worin ihnen gesagt wurde, daß sie sich s o-f o r t it n d bedingungslos zur direkten K o n-ferenz bequemen müssen. Von Mittag bis Mitternacht sahen die Direktoren ßon Angesicht zu Angesicht mit den Vertretern der vier Gewerkschaften, die durch Macdonald und Henderfon verstärkt waren. Die Anerkennung der O r-ganisation war bei dieser Gelegenheit errungen 1— am Rande des Bürgerkriegs. So schreibt nicht > ein „unverantwortliches" Sozialistenorgan, nicht ein wüstes Sensationsblatt, sondern eine der nüchternsten und respektabelsten' Preßstützen der Regierung, die „Daily News", und ein Mann, der stets gewohnt ist, mit der Regierung durch dick und dünn zu gehen. Jawohl: England stand „am Rande des Bürgerkrieges". Die herrschenden Mächte, waren zu weit gegangen. Noch ein paar Tage solcher Truppeumobilisieruug, solcher Arbeiterschlächtereien, solcher haßerfüllten bestialischen Hetze gegen das Proletariat, solcher veritablen Kriegsrüstungen der kapitalistischen Zivilbevölkerung und ihrer Helfershelfer — und es gab kein Zurück mehr. Die Arbeiter des ganzen Reiches wären nicht zn halten gewesen. Alle Leisetreter und Mäßigkeitsapostel luämt auf die Seite geschoben worden und das Proletariat hätte sich die Führer gesucht und gesunden, die der neuen Lage besser angepaßt waren. In diesem plötzlichen impulsiven Wiedererwachen der englischen Arbeiterschaft liegt die hohe über den Augenblick hinausragende Bedeutung dieses Kampfes. Die englische Gewerkschaftsbewegung war, wie man weiß, in den letzten Jahren auf den toten Punkt gekommen. Die Periode heftiger und scharfer Kämpfe mit dem Unternehmertum und der Staatsgewalt lag scheinbar für alle Zeiten in der Vergangenheit. In einer Zeit, wo noch alle Länder weit davon entfernt waren, irgendwelche industrielle Rolle zu spielen, war die englische Volkswirtschaft groß geworden, und machte unter Bedingungen, die ihr den ganzen Weltmarkt offen hielten, eine Entwicklung durch, die sie zur fabelhaften Macht und Größe führte. I« die Geburtsstunde des englischen Frühkapitalsmus fielen naturgemäß auch die ersten gewerkschaftlichen Kämpfe Englands, in denen erst die Wege für den allmählichen Aufstieg der englischen Arbeiterschaft freigemacht wer-den mußten. Mit welcher Erbitterung und unter welchem harten Widerstand auch die englische Arbeiterklasse den Kampf vorerst um das K o a l i t i o n s-recht zu führen hatte, davon gibt die ganze englische Geschichte noch bis zur Zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Zeugnis. Wenn freilich im englischen Wirtschafts- und Verkehrsleben allmählich eine Periode eintrat, in der die Kämpfe' immer weniger an Zahl wurden, und wenn es schien, als hätten sich hier alle sozialen Rei-bungsflächen gemildert, so fand das zunächst in der eigenartigen Stellung der englischen Volkswirtschaft feine Erklärung. Auf die Dauer nämlich sah das englische Unternehmertum, daß die Entwicklung der In» dustrie sich leichter vollziehe, wenn man dafür sorgt, daß der Aufstieg nicht ununterbrochen durch heftige Arbeitskämpfe unterbrochen werde. Man fchloß mit den Arbeitern rechtzeitig Frieden, indem man diesen einen höheren Standart of liffo (Lebenshaltung) gewährleistete, was man natürlich mit so leichter konnte, da die englische Volkswirtschaft bereits fonverän den Weltmarkt beherrschte. Daraus entwickelte sich natürlich scheinbar eine Art Harmonie zwischen Unternehmerschaft und Arbeiterklasse, fiir deren nicht allzulauger Dauer itt den letzten Jahren freilich schon wiederholt verschiedene Anzeichen sprachen. Je mehr nämlich Englands bevorzugte Stellung am Weltmarkt durch andere Staaten erschüttert wurde, je unangenehmer empfand jetzt auch das englische Unternehmertum die Forderungen der Arbeiterklasse, die deren hohe Lebenshaltung bedingten. Und beson- BST Der „Eisenbahner" erscheint in einer Nnflage von 46t000 Exemplaren. "1BE Seite 2 ders seit die englische Volkswirtschaft' den industriellen Wettbewerb von Deutschland und A m e r i k a empfindet, wurde die Abneigung gegen gewerkschaftliche Forderungen in der englischen Bourgeoisie immer stärker. Am deutlichsten offenbarte sich diese Abneigung ,in den vor Jahren gefällten und in gewerkschaftlichen 'Kreisen viel besprochenen oberstgerichtlichen Bescheid, womit die Gewerkschaften für die Handlungen ihrer Mitglieder vermögensrechtlich haftbar erklärt wurden, was natürlich das ganze Koalitionsrecht i u F r a g e st e l l t e. Und das größte Blatt Englands, die „T i m e s^, erklärt^ vor Jahren in einer Serie von Artikeln ganz offen, daß die fortwährenden ge-werkschaftlichen Anforderungen die Konkurrenzfähigkeit der englischen Industrie in Frage stellen. Dieser Umschwung in der Denkweise der englischen Bourgeoisie hat wohl in den letzten Jahren auch in der englischen Arbeiterschaft den radikalen Flügel ganz nennenswert gestärkt. Immer lauter wurden die Stimmen auf den verschiedenen gewerkschaftlichen Kongressen, die ein Aufgeben des Neutralitätsstand-puiiktes imb der verhängnisvollen Politik der Verflachung verlangten. Nun aber scheinen die Kräfte, die in d-i e s e m Riesenstreik wirksam waren, mit einem Schlag die bisherige Taktik in eine andere Richtung gelenkt zn haben. Der ganze scharfmacherische Widerstand, der von den Unternehmungen aufgeboten wurde, und »Die arbeiterfeindliche Haltung der Regierung, die diesen ihre Hilfe lieh, haben ohne Zweifel die Ueberzeuguug mit einemmal im englischen Proletariat lebendig gemacht, daß dieses nur als Klasse im Kampfe mit der gesamten Bourgeoisie und mit der Staatsgewalt neue Fortschritte zu erzielen vermag. Und mit dieser Erkenntnis, die die Macht der Tatsachen in diesem Kampf unwiderleglich gebracht hat, wird dev neue Geist in die englische Arbeiterklasse Einzug halten, den diese für die Kämpfe der Zukunft benötigt. Diejenigen, die in der bisherigen englischen Gewerkvereinspolitik den Beweis sahen, wie die Interessen der Unternehmer, mit denen der Arbeiter in eine Art Harmonie zu vereinigen seien, werden also nochmals gründlich u m l e r n e n müssen. So ragt der Streik der englischen Eisenbahner weit über den Augenblick hinaus, und bedeutet den Wendepunkt, der eine neue Phase in der Bewegung der englischen Arbeiterschaft einleiten wird. l. . Die Nergleichspunkte. Der Vergleich zwischen den Eisenbahnern und den Eisenbahngesellschaften enthält folgende Be-stimungen: x 1. Der Streik ist sofort zu beenden und die Arbeiterführer sollen sich nach besten Kräften bemühen, die Ausständigen zur unverzüglichen Wiederaufnah meder Arbeit zu veranlassen. 2. Alle Arbeiter, die durch Streik oder Aussperrung in die gegenwärtige Streitigkeit verwickelt worden sind und sich innerhalb einer angemessenen Zeit wieder zur Arbeit melden, sollen von den Gesellschaften so bald als möglich wieder eingestellt werden. Niemand soll wegen Kontraktbruchs gerichtlich belangt oder sonstwie mit Strafen belegt werden. Artikel 3 enthält Einzelheiten über die Einberufung von Einigungsämtern, di? über die strittigen Fragen beraten sollen. 4. Es sotten Schritte sofort unternommen werden, um die Fragen zu regeln, die zwischen den Gesellschaften und den* Feuilleton. Der Rhabarber-Seidel. Ich fahre in der „Elektrischen"; eine entnervende Hitze drückt alles nieder und dem Drucke der Hitze nachgebend schließe ich die Augen und lasse mich dahinfahren, teilnahmslos und interesselos gegen alles. Das ist der Sommer, der Sommer des Städters. Da klopft mir jemand auf die Schulter. Aufblickend gewahre ich einen mir befreundeten Journalisten. „Wohin?" frage ich. „Ins Parlament", sagt er. „Aha, Argentinischest" werfe ich ein. „Ja, Abstimmung," sagt er, „der Natioualverband wird heute, wie es scheint, seinen ersten Verrat begehen!" Nun bin ich natürlich schon wieder wach. Nationalverband, Argentinisches, Abstimmung, Verrat, Nahrungsmittel-teuerung, das alles hat mich munter gemacht. „Komm mit", sagt der Journalist. „Ja", sage ich und in einer Viertelstunde später sitze ich an seiner Seite in dem hohen Haus, in dem sich oft so viele Menschen Mühe geben, möglichst ungestraft Niedrigkeiten zu begehen. Es ist die achte Sitzung, auf der Tagesordnung sieht der Bericht des Teuerungsausschusses über die Fleischnot. Das Haus ist schon in voller „Tätigkeit". Die Debatte ist bereits eröffnet und Redner und Zwischenrufer, diejenigen, die Beifall klatschen nicht zu vergessen, sind bereits an der Arbeit. Mein Freund ist im Hause schon bekannt und erklärt mir: „Dort ist der Nationalverband, hier die Christlich, sozialen, die Sieger von ehedem, da der Polenklub, Behaftet mit dem Blute von Drohobhcz", setzt mein Freund hinzu, womit er andeuten will, daß in einem Lande bei einer Wahl nicht fünfundzwanzig Menschen erschaffen werden können, wenn die bisherigen Machthaber nicht solche Zustände geschaffen hätten, bei deren Bestehen es eben allein möglich ist, in einem Lande das Volk so zu behandeln. Am meisten interessieren mich natürlich die „neuen Herren von Oesterreich“, die Nationalverbändler. Aber ich komme nicht zur Ruhe, mein Freund ist unerschöpflich im Erklären. Nun nennt er die Namen der ihm bekannten Abge- jenigen Kategorien ihrer Angestellten schweben, die in dem Vergleisabkommen vom Jahre 1907 nicht mit einbegriffen waren, und zwar sollen diese Fragen durch eine Konferenz zwischen Vertretern der Gesellschaften und Vertretern ihrer Angestellten bis zur Berichterstattung durch eine besondere Untersuchungskommission geregelt werden. 6- Beide Parteien leisten der Kommission jeden Beistand. 6. Jede Frage, die wegen Auslegung dieses Vergleichs auftauchen könnte, soll dem Handelsamt borgelegt werden. Die Negierung macht den Vorschlag, da$ eine K o m-Mission eingesetzt werde, die die Wirkung de-s Einigung s- und Schiedsgerichtsabkommens für die Eisenbahnen prüfen und darüber Bericht zu erstatten hätte, welche Aenderungen gegebenenfalls wünschenswert seien. Die Kommission soll aus fünf Mitgliedern bestehen, nämlich ints Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer in gleicher Zahl mit einem unparteiischen Obmann, und in der nächsten Woche zusammentreten. Sie soll ihre Arbeiten so schnell als möglich erledigen. Beide Parteien haben die Versicherung gegeben, daß sie die Beschlüsse der Kommission annehmen wollen. Die Regierung hat den Cisenbahngesellkchaften zugesichert, daß sie in der nächsten Session des Parlaments ein Gesetz vorlegen werde, durch das eine angemessene allgemeine Erhöhung der Tarife als gerechtfertigt erklärt werden soll. Der Eisenhahnerstreik im englichen Parlament. Im englischen Unterhause fand der englische ^Eisen-bahnerstreik eine eingehende Erörterung. Als erster in der Debatte sprach der Führer der Arbeiterpartei Macdonald. Er richtete gegen den Minister des Innern Churchill die schärfsten Angriffe und hielt ihm vor, daß er im ganzen Verlauf des Streiks eine geradezu „teuflische Rolle" gespielt habe. Durch die Verwendung des Militärs seien die Unruhen überall systematisch provoziert worden. Die wirkungsvollste Rede von den Arbeitervertretern hielt jedoch Keir Hatdic. Sein Angriff auf die Regierung, der an Schärfe und Klarheit nichts zu wünschen übrig ließ, reizte Liberale wie Konservative zu wütenden Gegenangriffen. Er klagte die Negierung an, das Gesetz gebrochen zu haben. Sie habe ohne die Einwilligung des Parlaments an die Stelle der Zivilregiening die militärische Gewaltherrschaft gesetzt. Ehe ein einziger Eisenbahner in den Streik getreten sei, habe sie Truppen mit scharf geladenen Gewehren und Maschinengewehren abkommandiert und den Militärs zur Aufrechterhaltung der Ordnung carte blanche gegeben. Ganz England sei im Interesse der Eiscnbahngesellschaften niedergetreten worden. Die Eisenbahner hätten nur gefordert, daß die Gesellschaften ihre Gewerkschaften anerkennen und mit ihren Vertretern verhandeln sollten. Das sei eine billige Forderung gewesen. Die Regierung habe die militärischen Streikräfte der Nation in den Dienst der Eisenbahn gestellt, um es den Direktoren zu ermöglichen, bei ihrer Weiterung, die Vertreter der Eisenbahner zn empfangen, zu beharren. Die Regierung hätte den Direktoren sagen müssen: „Euch sind die Eisenbahner vom Parlament anvertraut worden, und wenn ihr darauf besteht, bei dieser ungeschickten und törichten Stellungnahme zu beharren, so wird das Parlament einschreiten und eure Rechte wegnehmen." In Llanelly seien keine ernsthaften Unruhen vorgekommen, bis daß die Soldaten zwei Menschen totschossen. Das sei der Anfang all der Unruhen gewesen. Der Minister des Innern habe zugegeben, daß sich die große Masse der Streikenden ruhig verhalten habe. Weshalb habe er sich nicht auf den Ordnungssinn der Leute verlassen, die alle Ausschreitungen verhindert haben würden? Er klage die Regierung an, die Partei der Eisenbahndirektoren gegen die Streikenden ergriffen zu haben. Die Erschaffenen seien von der Regierung im Interesse der kapitalistischen Wirtschaftsordnung ermordet worden. Breche wieder ein Eisenbahn erstreik aus, so würden nicht allein die Eisenbahner, sondern das ganze orga- ordneten. Und plötzlich höre ich: „Dort ist der Seidel, der euren Müller geworfen hat." Das interessiert mich. „WaS?" frage ich. „Der da, der soeben gähnt." '! „Aha", und ich betrachte den Menschen, von dem ich schon gehört habe, daß zumindestens er sich für einen wackeren deutscher Streiter hält. Aber wie er so besitzt, den Mund im Gähnen weit geöffnet, wie er es, wenn auch nach anderer Art, in Versammlungen pflegen soll, kommt er mir viel eher als ein gallischer Hahn mit weitgeöffnetem Schnabel vor, als wie ein deutscher Streiter. Aber schon gibt es unten eine Aufregung. Das Haus schreitet zur Abstimmung. Der Antrag Reumann, der verlangt, daß argentinisches Fleisch der Zeit und Menge nach unbeschränkt hereinkommen soll, was notwendig ist, wenn wir das Fleisch möglichst billig bekommen sollen, steht zur Abstimmung. Der Verrat der Nationalverbändler wird nun offensichtig : Deutsche Städtevertreter stimmen zum Gaudium der Agrarier gegen den Antrag! Dazwischen gibt es für die verstehenden Zuschauer ein heiteres Intermezzo: Der Herr Abgeordnete Seidel, der unseren Müller geworfen hat, wnzelt sich, bevor noch sein Name zur Abstimmung gerufen werden kann, zur Tür hinaus! Mein Freund wirft mir einen Blick zu. Ich zucke mit den Achseln und sage: „Rhabarber!" Was nun kommt, ist Psychologie. Journalisten sind im allgemeinen Menschen, die der Ansicht sind, von Geburt auf mehrwiffender als andere Leute zu fein. Ueberdies sagte ich das Wort „Rhabarber" ganz ernst und gelte ^rßerdem für einen Menfchen, der an allen Menschen, auch an den Geg. nem, nur Gutes sehen will. Kein Wunder also, daß mein Freund glaubt, ich sei wirklich der Meinung,' der Herr Abgeordnete leide an Stuhl« schmerzen und feine Entfernung vor der Slßstimmuwg sei dem unwiderstehliches Gebot eines halben Zentners „Rhabarber" zuzuschreiben. Nr. Zö nisierte Proletariat Englands die Arbeit so lange niederlegen, bis der letzte Soldat in die Ka» ferne zurückberufen worden sei. Rm danket ifle de» Miorml-verbändlem! Wir stehen in Oesterreich vor einer Flcischnot und können uns auf ganz enorme Preissteigerungen gefaßt machen. Der Umstand, daß jetzt infolge des Futtermangels viele Landwirte ihr Vieh verkaufen, kommt jedoch den Konsumenten nicht zugute, sondern nur den Fleischhauern, wie dies bekanntlich vor einigen Tagen in einem dem Gewerbestand sehr freundlich gesinnten Blatte nachgewiesen wurde; aber er wird für später zur Verschlimmerung des Viehinangels beitragen. Die Verhältnisse am Wiener Markte eröffnen für die Zukunft die traurigsten Aussichten. In einer Vorstandssitzung der Wiener Fleischhauergenossenschaft wurde festgestellt, daß der Rückgang des Fleischkonsums in der Zeit vom 1. Juli bis zum 10. August, verglichen mit dem gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres, 5992 Stück, das heißt rund 1000 Stück in der Woche beträgt. In einem Jahre wachst die Wiener Einwohnerzahl um ungefähr 30.000 Köpfe: aber diese vermehrte Bevölkerung hat ihren Verbrauch an Fleisch erschreckend vermindert. Die angeführten Zahlen sagen sonach, datz die breiten Schichten in Wien anfangen, sich vom Fleischgenutz völlig zu enthalten, datz er ihnen unerschwinglich geworden ist, daß auch der Proletarier der Hauptstadt allmählich auf die Stufe des Landproletariers von einst herabsinkt, bei dem das Fleisch nur einmal in der Woche als schmaler Sonntagsleckerbissen auf den Tisch kam. Doch mit dem Rückgang des Fleischverbrauches verbindet sich ein unaufhaltsames Steigen der Fleischpreise, detit\ der Abnahme des Konsums um 5992 Stück entspricht ein Ausfallen der Zufuhr um 5154 Stück, bei gleichzeitigem Emporschnellen der Preise für die Ochsen um 20 bis 30 Kr. beim Meterzentner. Auf dem Kälber- und auf dem Borstenviehmarkt herrscht das gleiche Elend. Die Fleischhauer, die diese Zahlen der Oeffentlichkeit mitteilen, tun es wahrlich nicht, um der Statistik Dienste zu erweisen oder um der Zeiten Elend zu malen. Ihre Zahlengruppierungen sind Argumente für die Erhöhung der Fleischpreise, ihr sozialpolitischer Schmerzensschrei ist die Ausrufung eines Preiskourants, vor dessen blendenden Ziffern den Arbeitern die Augen übergehen werden. Ujid während uns Fleischnot und Fleischteueruug ringsum bedrohen, liegen im Triester Hasen 800.000 Kilogramm guten Fleisches, die aber nicht eingeführt •werden dürfen. Und warum nicht? Weil Ungarn es uns nicht erlaubt. Dank der bekannten Liebedienerei der österreichischen Regierungen gegenüber den magyarischen Betyaren, dank dem Treiben der Agrarier und dank dein schmähliche» Umfall eines grotzen Teiles der Nationalverbändler sind wir in der Fleischeinfuhr, in der Versorgung unserer Bevölkerung mit Fleisch auf die Gnade der magyarischenViehzüchter angewiesen. Durch die Erklärung, womit sich Baron Gautsch gegen den Beschlutz des Teuerungsausschusses aussprach, hat er sich die Hände gegen Ungarn gebunden, und indem sich der Deutsche Natioualverband gehorsam dieser Erklärung anschlotz und den von einem Mitglied des Deutschen Nationalverbandes vertretenen Antrag .des Teuerungsausschusses ablehnte, bat er den Agrariern die Majorität verschafft und den Ungarn durch Parlamentsbeschlutz bestätigt, datz die ungarische Regierung, das heißt die ungarischen Agrarier um ihre Erlaubnis gefragt werden müssen, wenn man der hungernden Bevölkerung Oesterreichs Fleisch aus dem Ausland zuführen will. Die „Kompensation", die jetzt die ungarische Negierung verlangt, ist blotz die Folge dieser Abstimmung, womit der Deutsche Er lächelt sein vor sich hin und ich habe keine Ursache, ihn aufzuklären. Herr Seidel kommt übrigens bald wieder herein, meine Auffassung von dem „Rhabarber" beinahe glaubhaft machend. Bei der Abstimmung über die Einfuhr serbischen Fleisches, wo es sich darum handelte, Lebendvieh hereinzulassen, bekommt Herr Seidel wieder seinen Rhabarberanfall. Ebenso bei der Abstimmung über die Ministeranklage. „Du," sagt mein Freund, „wenn es mit den Abstimmungen so fortgeht, geht der Herr Seidel noch auf Fransen!" „Berufskrankheit eines echt deutschen Arbeiterbet-treters", sage ich. Und dann setze ich hinzu: „Denn Para- graph 1 ihres Sittenkodexes lautet: „Vordem Mächtigen mußt du im entscheidenden Moment stets Rhabarbercinsälle kriegen!" Jetzt begreift mein Freund, daß ich mit dem «Rha« barlrer" nur gesrozzelt habe. „Du", sagt er. „Was?" „Den Seidel werden wir den ,Rhabarber-Seidel' taufen und der .Eisenbahner' soll sein Taufschein sein!" „Gemacht", sage ich und in Befolgung dieses Rütli' schwures habe ich dem „Eisenbahner" möglichst genau erzähU-welch hübsche Figur der Mann, tet unseren Müller „besiegt" hat, bei einer für das Volk wichtigen Angelegenheit i>u Parlament gespielt hat, und füge hinzu, daß, wenn es noch mehr solche Abstimmungen gegeben hätte, bor denen Herr Seidel sich hätte drücken müssen/ und er, weil er ja keinen Rhabarber genommen, nicht, wie mein Freund'gemeint hatte, aus Fransen gegangen wäre, wahrscheinlich infolge der Tätigke« des Herrn Seidel mein Magen sich entladen hätte. Im übrigen wünsche ich Herrn Seidel natürlich ein kräftiges Heilserum gegen seine zukünftig noch zu erwartenden rhabarberähnlichen Anfälle. Denn findet er drei Heilserum nicht, kann es ihm wirklich bei der nächsten May »passieren, daß er infolge seiner Tätigkeit im Parlament a Fransen geht. V A. Rodler. ——- — ---------------------------------------------------------- i Besucht nur Lokale, in welchen der „Eisenbahner" anfliegt! Nntionaltocrbanb die Tributpflichtigkeit Oesterreichs ge- > nehmi^t hat. Es gehört wahrscheinlich auch zum patentier- i ten Deutschtum, wenn man die Bevölkerung Oesterreichs — darunter sind doch auch Deutsche — in einer so wichtigen Angelegenheit unter die Botmäßigkeit der von den Schriftleitern oft geschmähten Machthaber bringt. Die Gebieter Oesterreichs in Budapest verlangen, wie schon bemerkt, Konzessionen dafür, daß sie uns die Ausladung der 800.000 Kilogramm Fleisch gnädigst ge- j statten. Die ungarische Regierung knüpft an ihre Erlaubnis eine Bedingung, die der ungarischen Landwirtschaft und Industrie große Vorteile brächte, die Er-öffnuug eines Ausfalltorcs für die ungarischen Produkte nach Deutschland durch den Anschluß des ungarischen Bahnnetzes an die Kaschau-Oderberger Bahn in Anita-berg. Was die ungarische Regierung beim Abschlüsse des Ausgleiches nicht erreichen konnte, soll ihr jetzt als „Entschädigung" gegeben werden dafür, daß sie gestattet, noch 800.000 Kilogramm argentinischen Fleisches in Oesterreich zu verkaufen. Dabei ist die Schiffssendung nur ein Ersatz für eine Fleischmenge, deren Einfuhr nach Oesterreich bereits bewilligt war, aber infolge der Verdummung der Frauen durch die agrarische und Fleischhauerpresse nicht abgesetzt werden konnte und nach dem Ausland weitergeführt wurde. Jene Fleischscndung ist also in Oesterreich gar nicht verbraucht worden, die Gesamtmenge der Einfuhr steigt also nicht durch bte jetzige Schiffsladung. Was wird dann für die gnädige Gestattung der weiteren Einfuhr verlangt werden? Gerade an dieser Forderung nach Entschädigung zeigt es sich, wie ungeheuerlich die Unterwerfung unter die Ungarn ist. Worauf berief sich der Ministerpräsident Baron Gautsch? Auf die Verpflichtung, die Vereinbarungen einzuhalten, die sich den Schutz des Viehes in Oesterreich und Ungarn vor ansteckenden Krankheiten zum Ziele gesetzt haben. Die Einfuhr der 800.000 Kilo Fleisch aus Argentinien kann eine Gefahr für das ungarische Vieh bedeuten, und deshalb muß die ungarische Regierung um ihre Zustimmung ersucht werden. Aber sobald die österreichische Regierung den Anschluß der ungarischen Bahnen an die Kaschau-Oderberger-Bahn in Annaberg gestattet, verschwinden mit einem Schlage die veterinär-polizeilichen Bedenken, ist mit einemmal die nur für die ganz Dummen glaubliche Gefahr der Ansteckung des ungarischen Viehes durch das argentinische Fleisch ans. Eine ärgere Verhöhnung der Rede des Ministerpräsidenten und der Abstimmung des Deutschen Nationalverbandes ist gar nicht denkbar, als jetzt durch die Entschädigungsforderung Ungarns geschieht. Und so unglaublich es klingen mag: wir stehen vor der Tatsache, daß die 800.000 Kilogramm Fleisch — eS käme, wenn man sie nur auf Wien verteilt, kein halbes Kilo auf einen Bewohner — in Triest nicht ausgeladen, sondern nach Italien gehen werden. Die Austro-Americana hat auch diese Möglichkeit ins Auge gefaßt und einen mit Kühlapparaten versehenen Küstendampfer gekauft, um das Fleisch aus Triest nach verschiedenen Häfen Italiens, wie Venedig, Ancona, Ravenna, Bari u. f. w. zu führen, falls der Verkauf in Oesterreich nicht gestattet würde. Wie klug diese Vorsicht war, zeigt sich letzt. Mittwoch wurde in Budapest verhandelt. Die Ver-Handlungen mit der ungarischen Regierung haben kein endgültiges Resultat gezeitigt. Die Vertreter der Regierungen haben nur ihre „beiderseitigen Standpunkte" zur Kenntnis genommen. Nach der einen Meldung hat Freitag den 18. August ein österreichischer Ministerrat über die ungarischen Forderungen beraten und der ungarischen Negierung seine „Stellungnahme" bekanntgegeben. Eine andere Meldung lautet: „Nebst der von der österreichischen Regierung mit größter Bestimmtheit gestellten Forderung, die Einfuhr argentinischen Fleisches in dem bekannten Maße zuzulassen, wurde auch eine ganze Menge mit der Fleischfrage nicht im Zusammenhang stehender Fragen erörtert und besprochen. Die Vertreter der ungarischen Regierung verharrten auf dem Standpunkt, daß nicht allein die Fleischfrage, sondern auch alle anderen «schwebenden Fragen ihrer Erledigung zugeführt werden müssen. Die Verhandlungen blieben infolge dieser Forderungen ergebnislos, dürften aber in absehbarer Zeit in Wien fortgesetzt werden." Aus dieser Meldung geht hervor, daß die Ungarn die Unterwürfigkeit der österreichischen Negierung und die durch den schmählichen Verrat des Nationalverbandgs verschuldete Selbsterniedrigung des Parlaments zu Erpressungen benützen und ihre Zustimmung Kt Ausladung der 800 Tonnen Fleisch von ganz ungewöhnlichen, damit gar nicht zusammenhängenden Zugeständnissen Oesterreichs abhängng machen. Die Verhandlungen werden dadurch einfach so lange hinausgeschoben, bis die Schiffahrtsgesellschaft, des Zuwartens satt, das Fleisch nach Italien transportieren wird. So wird mit den Lebensbedürfnissen des arbeitenden Volkes Schindluder getrieben, so werden tiie Oesterreicher von den patentdeutschen Patrioten des National-Verbandes aus lauter Servilismus an die Ungarn verraten, so öffnet man der Erpresserpolitik der magyarischen Machthaber Tür und Tor. Die bescheidensten Anfänge einer Besserung in unserer Fleischversorgung wer- • den im Keime erstickt. Der nachdrückliche Dank der Bevölkerung wird den feigen, charakterlosen und volksfeindlichen Rcgierungskreaturen vom Nationalverband nicht erspart bleiben. . Die ©äntttg unter den Wem bnhnrrn. Unter allen Kategorien der österreichischen Eisenbahner werden die Klagen über das Unhaltbare der gegenwärtigen Zustände imnter lebhafter. Einerseits die Unaufrichtigkeit der kompetenten Faktoren der k. k. Staatsbahnverwaltung, die sich noch immer Zeit lassen, ihre gegebenen Zusagen durchzusühren, andererseits die steigende Teuerung haben eine Erregung geschaffen, die überall neuen und mächtigen Ausdruck studet, und die zugleich eine ernste Mahnung «n die Negierung ist, endlich mit Ernst und , Nachdruck an die Lebensfragen der Eisenbahner heran* ! zittreten. So fanden in den letzten Tagen eine Reihe ' großer Versammlungen statt, die sich mit den unhaltbaren Zuständen beschäftigten, und über die uns berichtet wird: Wien-Simmering. Am 23. v. M. fand in dem großen Saale der Simmeringer Brauerei eine massenhaft besuchte Versammlung des Personals der St.-E.-G. statt. Von der Zentrale des Rechtsschutz- und Gewerkschastsvereins war in Vertretung des leider erkrankten Reichsratöabgevrdueten T o m s ch i k Genosse Duschet erschienen, ferner war der Abgeordnete des Bezirkes, Genosse Widholz, anwesend. Die außerordentlich stark besuchte, sehr erregt verlaufene Versammlung wird hoffentlich die ge- j wünschten Erfolge zeitigen. Genosse Ferdinand HuIka berichtete über die Deputation, die bei der Direktion Vorgesprächen hatte. Am 27. Juli fand eine große Versammlung statt, in der die traurigen Lohnverhältnisse der Gießtzrei- und Holzarbeiter der Simmeringer Werkstätte besprochen wurden. Diese Versammlung hat den Arbeiterausschuß beauftragt, alle Mittel und Wege zu versuchen, um eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen herbeizusühren. Dem Reichsratsabgeordneten Toms chik wurde von der Direktion mitgeteilt, daß sich eine Deputation der Arbeiter nur einfinden solle; es sei nicht notwendig, deshalb beim Eisenbahnministerium vorzusprechen. Am 28. Juli wurde der Arbeiterausschuß von dem Dircktorstellvertreter G c r st n e r und dem Zentralinspektor G a st e r empfangen. Ec erfuhr, daß das Eisenbahnministeriunr beabsichtige, wegen Umgestaltung des Betriebes die Arbeiter unter Zahlung des Grundlohncö auf drei bis vier Wochen zu beurlauben, während die Direktion meinte, daß ein verminderter Akkordverdienst wegen verringerter Arbeitsgelegenheit immer noch bester sei als der Grundlvhn, iveshalb eine Arbeitseinstellung nicht angeordnet wurde. Für oie Gießer wurde behauptet, daß der Verdienst nicht gefallen sei, während für die Holzarbeiter eine Verdienstverminderung sestgestellt wurde. Die Gießerei soll immer mehr eingeschränkt werden, so daß nur die ganz kleinen Arbeiten im Werke in Simniering gemacht werden. Der einzige Erfolg der Deputation war, daß „nach Möglichkeit" eine Schmälerung höherer Akkvrdverdienste nicht stattfinden soll. Ueber die nichterfüllten Forderungen der Eisenbahnarbeiter und über die enorme Lebensmittelverteuerung referierte Genosse siehük. Er erinnerte daran, daß bei derVerstaa tlichung der S t aats-eisenbahngesellschaft die Einreihung in den Status als selbstverständlich angesehen wurde, daß aber an den bestehenden Benesizicn nichts geschmälert werden sollte. Zentral-inspektor Gerstner scheint aber hierüber anderer Meinung zu sein. Er erklärte, daß von einer Stabilisierung wie bei der Westbahn nicht die Rede sein könne. Der Redner faßte nun die Forderungen der Eisenbahnarbeiter in acht Punkte zusammen: 1. Die Stabilisierung der bei der Staatseisenbahngesell-schaft beschäftigten Arbeiterschaft muß angestrebt und durch-gcführt werden. 2. Eine Revision sämtlicher Lohnsätze und Durchführung von Lohnregulierungen, welche auch Anspruch auf diesen Namen haben, denn es ist ein Hohn, eS eine Lohnregulierung zu nennen, wenn man einem Arbeiter .Kr. 2'80 Anfangslohn gibt, ihn alle drei Jahre um 10 H. vorrücken läßt, so daß er nach dreißigjähriger Dienstzeit seinen Höchstlohn von Kr. 3"80 erhält. 3. Verkürzung der Arbeitszeit für sämtliche Lohnarbeiter, und zwar dadurch, daß Samstag Nachmittags die Arbeit ruht. 4. Arbeitsordnungen für alle Kategorien. 5. Urlaube für alle Arbeiter und Angestellten, ohne Unterschied der Werkstüttcnnrbeitcr und definitiv Angestellten. 6. Freigabe des 1. Mai als Arbciterfeiertag. 7. Vertretung der Arbeiterschaft in dem Provisions-sondöinstitut; cs existiert überhaupt kein Institut, außer dem der Staatseisenbahngesellschast, bei dem eine so große Ver-sicherungSgruppe von der Vertretung ausgeschlossen ist. 8. Eine andere Behandlung der Arbeitcrausschüsse. Keine Trennung in Gruppen mit einem einflußlosen Vorsitzenden, sondern ein GesamtauSschuh mit bevollmächtigtem Vorsitzenden. Genosse Dusche! bestätigte durchaus, was der Vorredner auSgeführt hat. Er führte weiter aus, daß man darangeht, durch Ersparungen an Personalauslagcn die elenden Finanzen der Staatsbahnverwaltung zu sanieren und weil die Organisation diejenige ist, die dise Interessen der Bediensteten und 'Arbeiter energisch vertritt, so würde man es maßgebendenorts sehr gerne sehen, wenn man die Organisation, wie seinerzeit unter Gutten-bera, aujlösen würde, damit die Arbeiterschaft und die Angestellten endlich mit den Lohnforderungen aufhören und die Regierung und die Direktoren allein über die Bezahlung der Arbeiter bestimmen sollten. Es wird da auch behauptet, daß die stabilisierten Arbeiter faul waren und nichts arbeiten ivvlltcn. Weiter trägt man sich mit der Absicht, die Akkordarbeit wieder einzuführen. Von der Stimmung in jenen Kreisen kann man sich ein Bild machen, wenn man sich an den Ausspruch des Staatsbnhndirektorstellvcrtrcters Schmitz erinnert, der von den Mannlichergewehren und Bajonetten sprach, mit denen man gegen die Arbeiter Vorgehen solle. Die Herren würden nicht so offen ihre Meinung zum Ausdruck bringen, wenn sie nicht mit der Lockerung der Organisation durch nationale Absonderungen und durch den Kastengeist der einzelnen Kategorien rechnen würden. Die Eisenbahner müssen weit mehr Solidarität üben, sie müssen, wie es eben die englischen Eisenbahner getan haben, für die wirtschaftlich Schwächeren eintreten und nicht wie bei uns sich in Eifersüchteleien ergehen. Heute ist mehr als je der Zusammenschluß in festen und geschlossenen Organisationen notwendig. Die Regierung möchte durch das neue Strafgesetz das Koalitionsrecht verschlechtern, die Organisation zerstören. In so ernster Zeit muß Einheit und Geschlossenheit die Parole der Arbeiter sein. Reichsratsabgeordnetcr Widholz betonte die Sympathie der ganzen Arbeiterschaft für die Eisenbahner. Teure Fahrpreise und Ausbeutung des Personals dürsten nicht nebeneinander bestehen. Der Redner bespricht dann den langsamen Gang unserer Sozialpolitik, die Ausführungen des Herrn Direktorstellvertreters Schmitz, die Einsetzung der Ersparungskommissionen, wo es sich um Arbeiterlühne handelt. Teuerung und bittere Not herrschen, unter ihnen leiden auch die Eisenbahner Ehwer. Die sozialdemokratische Organisation werde cs nicht aran fehlen lassen, mit Kraft für die Forderungen der Eisenbahner einzutrcten, aber die Eisenbahner müssen dafür auch alles tun, um die Organisation zur Vollkommenheit auszubauen. Nachdem sich der lebhafte Beifall gelegt hatte, legte Genosse H e d o r f e r, der den Vorsitz führte, nachstehende Resolution vor: Da einer Reihe von berechtigten Wünschen der Eisenbahnarbeiter, so nach Stabilisierung, nach Verkürzung der Arbeitszeit, nach Erhöhung der Urlaube u. s. w., bisher keine Folge gegeben wurde, da ferner die im April dieses Jahres erfolgte Lohn regulier ung, in der die Ansangslöhne zu niedrig und die Vorrückungssrislen zu Jetzig bemessen sind, infolge der planmäßig betriebenen enormen Verteuerung aller Lebensmittel und Bedarfsartikel völlig wirkungslos geblieben ist, verlangt die am 22. August ltill im Simmeringer Brauhaussaal tagende Versammlung der Arbeiterschaft her Staatseisenbahngesellschast die sofortige Einberufung der Arbeiterausschüsse zu einer Sitzung, und zwar unter Leitung einer verantwortlichen Persönlichkeit in der den Vertrauensmännern endlich klipp und klar Antwort auf die schon vor mehr als Jahresfrist überreichten Wünsche gegeben wird. Die Zentrale des allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvereines wird beauftragt, diese Resolution der Direktion der Staatseisenbahngesellschast in geeigneter Weise zur Kenntnis zu bringen. , Nachdem die einstimmige Annahme der Resolution sestgestellt wurde, schloß Genosse Hedorser die ebenso imposante wie erregte Versammlung. Wien. (Die Aspa n gbahnbedicnsteten gegen die Teuerung.) Am 24. v. M. fand eine massenhaft besuchte Eisenbahnerversammlung statt, die sich mit der traurigen Lage der Bediensteten und Arbeiter der Aspang- und Schneebergbahn beschäftigte. Genosse Duschet sprach über die Lage der Bediensteten und Arbeiter der beiden Äahyen; er wies aus die Unaufrichtigkeit hin, mit der die Eisenbahnunternehmungen in den Jahren 1305 und 1907 die Zugeständnisse durchgeführt haben. Der Redner besprach die Ursachen der tiefgehenden Erregung, die sich heute unter den Eisenbahnern in Oesterreich zeigt, und sagte, daß diesem trostlosen Zustand nur durch eine ausreichende Regelung der Gehalts- und Lohnverhältnisse ein Ende gemacht werden kann. Unter dem Eindruck der gewaltigen Ereignisse in England stehend, sagte der Redner, wäre es zu wünschen, daß sich die Eisenbahner Oesterreichs ebenso zusammenschließen, ebenso den Weg zur Solidarität finden würden wie unsere englischen Kollegen. Es genügt nicht, nur Forderungen aus-zustellcn und der Direktion zu überreichen, cs mäßen diese Forderungen auch durch eine starke und mächtige Organisation gestützt werden, cs muß im Notfall für die Durchsetzung der Forderungen auch gekämpft werden. (Stürmischer Beifall.) Sodann ergreift der Präsident des Zentralvereincs der österreichischen Eisenbahnbeamten, Genosse Prell, das Wort, um auf die Ursachen der heutigen traurigen Lage der Eisenbahnbediensteten hinzuweisen. Er ersucht die Exekutive der Organisation sowie die Leitung der sozialdemokratischen Partei und den sozialdemokratischen Abgeordnetenverband, den not-leidenden Eisenbahnern werktätige Hilfe zu leisten. Nachdem noch Genosse R u z e k in humorvollen Ausführungen die Verhältnisse bet der Aspangbahn geschildert hatte, wurde eine Resolution unter großem Beifall angenommen, in der die Bediensteten der Aspangbahn ihre Direktion aussordern, den in einem Memorandum zu überreichenden Wünschen sämtlicher Dienstkateaoricn Rechnung zu tragen und auf diese Weise den Wirkungen der Teuerung zu begegnen. Zum Schluß wurden aus jeder Kategorie der Beamten, llnterbcaniten, Diener und Arbeiter Vertrauensmänner gewühlt, die gemeinsam mit der Personallommission und dem Arbeiter-ausschuß die Wünsche des Personals zu formulieren und der Direktion zu überreichen haben. Mit einem kräftigen Schlußwort schloß Genosse Bursa diese bewegte Versammlung, die so deutlich die Erregung, die unter den Eisenbahnbediensteten herrscht, zeigte. Die Direktion der Aspangbahn war unt die versammelten Eisenbahner sehr besorgt, ein Aufgebot von Sicherheitswache wurde zur Bewachung des Lokales entsendet. Die Eisenbahner wissen Jdtefc zarte Fürsorge gewiß zu würdigen. Linz. (E i n e M a s s e n v e r s a m m l u n g.) Am 25. v. M. fand in Linz eine Massenversammlung der Eisenbahner statt, deren einziger Punkt der Tagesordnung lautete: „Die Forderungen der Eisenbahner sowie die letzten Ereignisse in Wien Und die nächsten Aktionen". Als Referent war von der Berbands-zentrale Genosse Somitsch erschienen, der in zweistündiger Rede die Forderungen der Eisenbahner besprach. Er erörterte alle Einzelheiten derselben und bewies ihre Notwendigkeit und Durchführbarkeit. Deputationen nützen nichts. Redner wendet Sh gegen die Zersplitterung der Organisation und kommt im erlauf seiner Ausführungen auch aus die Behandlung der Eisenbahnersragen im Parlament zu sprechen. Unter stürmischem Beifall unterzog Somitsch den Tantiemenunsng einer scharfen Kritik. Er erklärte, es stehe um das Pflichtgefühl der Werkmeister bis hinaus zum Oberinspektor respektive Werkstättenleiter sehr schlecht, da das Eisenbahnministerium es noch notwendig findet, diese Herren erst mit Tantiemen an ihre Pflicht zu gemahnen, die sie wahrscheinlich mit dem bloßen Gehalt, der zwar gegenüber dem Arbeiter sehr hoch ist, nicht erfüllen würden. Nachdem noch mehrere Eisenbahner das Wort ergriffe» hatten, spricht Gemeinderat Gru b er namens der sozialdemokratischen Partei-Vertretung den Eisenbahnern die Zustimmung zu ihrem Vorgehen aus, dem er vollen Erfolg wünscht, der jedoch nur zu erreichen ist mit einer Organisation aller Bahnbediensteten. (Lebhafter Beifall.) Nach dem Schlußwort des Genossen Somitsch schloß der Vorsitzende Genosse Weiser um halb 12 Uhr die interessante, herrliche Versammlung, deren Verlaus die maß-gebenoen Stellen geiviß belehren wird, daß eL den österreichischen Eisenbahnern um die Verbesserung ihrer Lage Ernst ist. Von der Persmalkommission der Eüdbahn. Protokoll über die am Donnerstag den 27. April 1911 in Wien stattgesuudene Beratung der Gruppen des Fahrpersonals des Verkehres, Sektion für Ilntcrbcauite und für Diener der Persvualkomiuissiou betreffend allgemeine Angelegenheiten des ZngbcgleitungSpersonals. (Schluß.) Personalkommissionsmitglied S ch e r b a u m verlangt die Herabsetzung der Tragzeit der Mäntel von drei auf zwei Jahre, die der Röcke und Gilets von drei auf zwei Jahre, respektive ein Jahr, und begründet diesen Antrag; weiters in* giert derselbe die Einführung der schon vor zwei Jahren beantragten Sommeruniform für Zugsrebisoren und Oberkondukteure. Korp fordert die ausnahmslose Beteilung der Kon-' dukteurzugsführer mit schwarzen Mänteln. Pcrsonalkommissionsmitglicd Skorjanec bespricht die mangelhafte Ausgestaltung der Dienstwagen, und bringt einen Erlas; des Betriebsinspektorats zur Kenntnis der Personalkommissionsmitglieder, wonach der Zugsführer zur Verantwortung gezogen wird, wenn Gebrechen des Dienstwagens nicht rechtzeitig zur Anzeige gebracht werden, anstatt zu veranlassen, das; kleine Gebrechen sofort behoben werden und nicht monatelang mit den Gebrechenzettcln herumzulaufen. Der Vorsitzende bemerkt hierzu, daß die vom Personal bezüglich der Dienstwagen vorgebrachten Wünsche von den Direktionen nicht unbeachtet gelassen worden seien und man durch Adaptierung und Umgestaltung das Möglichste zu tun bestrebt sei. Durch die Verlegung der Aborte würde der Gcpäcksraum zu sehr reduziert, zumal wenn es sich um alte Dienstwagen handelt. Inspektor Pölleritzet erklärt, er werde veranlassen, daß die BctricbSinspcktorate aufgcfordcrt werden, der Reinigung der Dienstwagen in den Dispositionsstationen ein erhöhtes Augenmerk zuzuwcnden. S ch e r b a u m verlangt neuerdings, das; die im Zirkular 489 A ex 1910 nur für Güterzüge getroffene Verfügung» UV" Sorget dafür, daß der „Eisenbahner" auch vom reifenden Pnvliknm gelesen werde! *X252, /Serte*H . „Dev Cift»rl»ahttev.« 9ir. 25 . " *• ----- -*-- -'•' • ■ +:■ - - : . I- , ,^-..d.b., ,. .„in.------------------------------------- -------- -atz' das Verstärkungspersonal von Brutto- zu Bruttostationen „im Dienste fahre", auch auf die Beigaben für Personen- und Schnellzüge ausgedehnt werde, wenn selbe auch nur in einer Teilstrecke nach den dermalen bestehenden Bestimmungen des Anhanges benötigt werden sollten, um den Leuten die paar i.Heller Fahrgebühren nicht wegzunehmen und die Oberkonduk-tteure nicht mit einer Mehrschreiberei zu belasten. Experte S ä ck l bringt vor, daß auf dem Wiener Südbahnhof im Winter zirka 30 Mann zum Reservedienst be-I,stimmt werden und daß oft fünf bis sechs Hugsbegleiter den «ganzen Tag über Reserve halten müssen, ohne wegzufahren; -ein Mann sei zum Reservehalten vollkommen genügend. Die (Verteilung der, großen Touren soll gleichmäßig vorgenommen ^werden und nicht nach Proktektion. Den Kassenbegleitern, welche am Ende jeden Monats nach Triest oder Franz«rsfeste fahren, sei in jüngster Zeit die Rückfahrt als im Dienst verrechnet gestrichen worden; früher wurde das immer ausbezahlt. Man möge den früheren Usus Btibehalten und die ganze Tour als im Dienste verrechnen können. Bei den Zügen 811 und 812 soll ein großer Dienstwagen beigestellt werden. Schließlich bemerkt Redner, daß die für die Zugsbegleiter in Wien-Süd-bahnhof angefertigten Kästchen zu klein ausgefallen seien, so daß die Diensttasche darin keinen Platz finde. Das Matzleinsdorfer Zugbegleitungspersonal hat den Beschluß gefaßt, der versammelten Personailkommission im Laufe des Vormittags das Nichtpassen und die mangelhafte Qualität der von ihnen, «usgefaßten Uniformen vorzudemon-strieren. Der Vorsitzende wiederholt nunmehr in ausführlicher Weise die von ihm am vorhergehenden Tage abgegebene Erklärung betreffend die von der Verwaltung zugunsten von berücksichtigungswürdigen, seinerzeit mit dem Anfangsgehalt von 720 Kr. eingestellten Dienern und von älteren Unterbeamten beabsichtigten Maßnahmen, und versichert neuerdings, daß er die im Gegenstand von verschiedenen Personalkommissionsmitgliedern borgebrachten Aeußerungen dem Herrn Generaldirektor zur Kenntnis bringen werde. Personalkommissionsmitglied Scherbaum bringt einige Wünsche lokaler Natur der Wiener und Matzleinsdorfer Zugsbegleiter vor und verlangt mit Rücksicht auf die erhöhte Heranziehung des Zugbegleitungsperfonal^ zum Personen» zugsdienst in der Sommerperiode, die Beteilung jedes als Zugsführer geprüften Kondukteurs mit den erforderlichen Behelfen, nämlich dem Handbuch, dem Zonenzeiger und den Tarifen; eine Neuauflage dieses Handbuches wäre übrigens mit Rücksicht auf die vielen Tekturen bereits dringend wünschenswert. Die Beteilung aller jener Bediensteten mit den erforderlichen Vorschriften sollte geschehen, bevor die Betreffenden zum Personenzugsdienst herangezogen werden. Personalkommissionsmitglied Scherbaum führt Beschwerde darüber, daß einer Verfügung der Verkehrsdirektion zufolge der Zugsführerdienst bei Schnellzügen nur mehr durch Oberkondukteure versehen werden darf und daß Kondukteur-'zugsfiihrer, welche fehlende Oberkondukteure ersetzen, wenn sie turnusmäßig ein Schnellzug trifft, durch einen Oberkonduk-teur, der an diesen Tagen Lokalzüge zu fahren hätte, ersetzt werden. Die Oberkondukteure fühlen sich durch diese Bestimmung benachteiligt, da sie bei den Schnellzügen, trotz der an sie gestellten höheren Anforderungen, in ihren Nebenbezügen nicht nur nichts gewinnen, sondern in vielen Fällen sogar eine Einbuße erleiden. , Diese Verfügung bestehe obendrein nur für den Bereich des Betriebsinfpektorats Wien. Alle Vorstellungen gegen diese Verfügungen feien bisher vergeblich gewesen, obwohl sie gerade die KondukteurzugSführer infolge ihrer Ungerechtigkeit hart treffe und außerdem sehr unpraktisch sei, tvdil zum Beispiel ein aus Matzleinsdors nach Wien versetzter Oberkondukteur sogleich in die Lage komme, Schnellzüge führen zu müssen, ohne vorher als KondukteuVzugsführer Gelegenheit dazu gehabt zu haben. Dies« Verfügung möge daher aufgehoben oder wenigstens gestattet werden, daß die länger dienenden Kondukteurzugsführer als Zugsführer mit den Schnellzügen fahren dürfen. ■ > Redner- bringt sodann in ausführlicher Begründung Wünsche und Beschwerden des Personals vor, und führt weiters Klage darüber, daß der Unwille der Beamten über die Nichtbeteiligung des Zugs- und Lokomotivpersonals an der passiven Resistenz des vergangenen Herbstes nunmehr vielfach in einer schikanösen Behandlung der Zugsbegleiter zum Ausdruck komme und zu Uebergriffen im Dienste führe. Perfonalkommifsionsmitglied Scheib«in verwahrt sich ebenfalls gegen dienstliche Schikanen und, Uebergriffe von feiten der Beamten, und erwähnt, daß ein mit der Verteilung d(X Fahsgebührenbüchel in Lienz betrauter Beamter aus Gründe™,, der Agitation den Fahrgebührenbüchein einen Zettel mit nachfolgendem Jichalt beigelegt habe: u «Eine.unerhörte Beschimpfung des deutschen Volkes I * Deutsche Arbeiter! Der sozialdemokratische Rechtsanwalt Dr. Emanuel Berstl in Wiener-Neustadt nannte am 17. Dezember 1910 bei einer Schwurgerichtsverhandlung das deutsche Volk eine verfluchte Nation, eine Nation von Knechten, Knechtseelen und Kanaillen I Die sozialdemokratische «Arbeiter-Zeitung" fand nichts daran,' entschuldigte sogar den Frechling. Deutsche Arbeiterl Duldet ihr das? Seid ihr Deutsche? Seid ihr es, dann hinau« aus der Partei, in der auch ihr so niederträchtig beschimpft werdet Nieder mit der verjudeten Sozialdemokratie! ' Zentralkommission der Arbeitnehmervcrbände Oesterreichs, Wien, VII., Neustistgasse 137. Die Reichsparteileitung der deutschen Arbeiterpartei Oesterreichs." Das Original wurde dem Protokoll beigeschlossen. Auch vom Lokomotivpersonal wurde über das schikanöse Vorgehen von Beamten Klage geführt, die den Beitritt von untergebenen Bediensteten zum Reichsbund deutscher Eisenbahner förmlich zu erzwingen suchen. Wenn hier nicht Remedur geschaffen wird, dann werde das Personal in der Auswahl der Mittel zur Bekämpfung solcher Auswüchse nicht wählerisch sein. Man wolle keine Namen nennen, aber wenn die Betreffenden ihr Vorgehen nicht ändern, werde nichts arideres übrig bleiben. Die Schikanierung des Personals wird insbesondere arg durch die Lienzer Beamten betrieben, welche den Beitritt zum Reichs* bund deutscher Eisenbahner hierdurch erzwingen wollen. L a ck n e r wünscht ein striktes Verbot der Besetzung der Vorwärtsbremsen und begründet dasselbe mit der daraus resultierenden Gefährlichkeit; auch bieten solche Bremsen ein Mittel zur Schikanierung. Schadhafte Bremshütten sollen repariert werden, zerbrochene Bremshüttelfenster eingeschnitten. Anstatt der Türschiiallen sollen wegen der raschen Unbrauchbarwerdung Riegel hergestellt werden. Hierzu bemerkt der Vorsitzende, daß das Ilmrau-gieren der Wagen sehr mißlich und in vielen Fälle* unausführbar sei. Die Wahrnehmung der Signale werde durch die geschlossenen Bremshütten gewiß beeinträchtigt, ganz gleichgültig ob es Vorwärts- oder' Rückwärtsbremsen seien, wie durch praktische Versuche festgestellt worden sei. Das agitatorische Verhalten von Beamten anlangend, ersucht der Vorsitzende, im Interesse des Dienstes nicht zur Selbsthilfe zu schreiten, da die bezüglichen Beschwerden der Verkehrsdirektion zur Kenntnis gebracht und von ihr behandelt werden. Die VerkehrSbireftiun werde dort, wo es nötig sei, Abhilfe schaffen. Korp führt Beschwerde, daß die Bestimmung des Reservepersonals für Diensttouren in Matzlemsdorf sehr ungleichmäßig vorgenommen werde, das; Bedienstete oft ganz unnützerweise zitiert werden und auch die Nachtreserve Über das bisherige Ausmaß erhöht worden sei, wiewohl nur vier Betten vorhanden sind, welche obendrein meist von Reservisten auswärtiger Stationen belegt seien. Trotzdem werden öfters acht Mann zur Nachtreserve bestimmt, wozu Personalkommissionsmitglied Scherbaum erläuternd bemerkt, daß die Nacht« reserve nur vier Zugsbegleitern bestätigt, den übrigen aber verweigert wird. Weiters komme is vor, daß Matzleinsdorfer Reservezugsführer ohne Grund in Wiener-Neustadt durch einen Wiener-Neustädter Zugsführer abgelöst werden und die Bestimmung erhalten, als Bremser weiter zu fahren. In einem derartigen Fall laufe gegenwärtig cm Akt. (Kondukteurzugsführer Michalus.) Personalkommissionsmitglied Scherbaum bemerkt,er habe die Beschwerdeführer dahin instruiert, daß sie in solchen Fällen zwar dem Auftrag Folge leisten, jedoch hierauf unverzüglich die Anzeige an die Verkehrsdirektion erstatten sollen. Um eine gleichmäßige Verteilung der Diensttouren unter den Reservekondukteuren zu erzielen, verlangt das Personal, daß es sich nach der Rückkehr von der Diensttour in ein zu diesem Zwecke aufgelegtes Buch mit Namen einzutragen habe, wie es bereits in Mürzzuschlag bestehe; ein weiterer Wunsch des Personals sei, die gesundheitsschädlichen Signalpfeifchen aus Blei abzuschaffen. Eine in letzterer Zeit an alle Dispositionsstationen ergangene Kurrende, dem Personal, außergewöhnlich dringende Fälle ausgenommen, keine Diensttour frei zu geben, hat neuerdings zur Schikanierung des Personals eine Handhabe gegeben, wo den Leuten, selbst zu einem Leichenbegängnis eines Familienmitgliedes, der hierzu erforderliche kurze Urlaub verweigert worden ist, wie es zum Beispiel in der Station Bruck a. d., M. vorgekommen ist. Lack ner stellt «eine Anfrage wegen der Errichtung eines Bades in Lienz, welches in den früheren Sitzungen schon vom Personalkommissionsmitglied Scherbaum verlangt und auch zugesagt worden sei. Dr. Domenego beantwortet die Frage dahingehend, daß.ihm der Mangel an Bade- und Reinigungsgelegenheiten in Lienz aus eigener Wahrnehmung bekannt sei und daß er sich dafür interessieren werde, daß diese Angelegenheit in einer i>em Personal zugute kommenden Weise ihre Lösung finde, iiit übrigen müsse er darauf Hinweisen, daß die bereits bestehenden Bäder vom Personal derart wenig benützt werden, daß nicht einmal die Erhaltuugskosten damit gedeckt werden können. Das Personal soll daher öfters baden gehen. Skorjanee verlangt für das Laibacher Zugbegleitungspersonal eine Karstzulage; ferner stellt er das Ersuchen, die bisherige Gepflogenheit, einen jeden Kondukteurzugsführer mit einer Diensttasche zu beteilen, weiter aufrechtzuerhalten und jedem zur Aufbewahrung feiner Dienstutensilien ein Kästchen zuzuweisen, respektive die noch fehlenden Kästchen zu errichten. Scheib ein bespricht lokale Angelegenheiten und verlangt für Fahrten in das Schlachthaus Innsbruck eine Pan° schalentschädigung, für den Zugsführer 3 Kr. und für den Kondukteur Kr. 2'BO. Ferner die Aufstellung einer Reserve-partie aus einem Zugsführer und vier Mann, die für das Reservehalten entschädigt werden sollen; auch sei ein Konduk-teurwartezimmer herzustellen. Ein weiteres Petit betrifft die Erhöhung des, Taglohnes für Bremser und Aushilfskondukteure in Bozen und Innsbruck, im Sinne der letzten Regelung der Grundlöhne auf Kr. 2'BO. Der ortsübliche Taglohn der Putzfrauen soll um 20 H. erhöht werden. Die Regelung der BahnhossrestaurationStarise wurde abermals verlangt sowie daß das Personal alkoholfreie Getränke glasweise erhalten kann. Zu Punkt 7 wurde folgende neue Formulierung beantragt: Alle Jahrgänge der Südbähnzugsbcgleiter sollen J mit jenen korrespondierenden Jahrgängen der k. k. Staatsbahnen im Gehalt gleichgestellt werden. Zumindestens sollen alle Unterbeamten und Diener des Fahrpersonals, welche im Vergleich mit dem derzeit bestehenden Gehaltschema in einem ungünstigen' Verhältnis stehen, ein bis drei Schenkungsjahre erhalten, welche nach' Jahrgängen so aufgeteilt werden sollen, daß eine möglichst gerechte Ausgleichung aller Jahrgänge erfolgt. Jene Kondukteurzugsführer und Führer, die am 1. Oktober 1907 langer als zwei Jahre im Anfangsgehalt von 720 Kr. gestanden sind, sollen eine spezielle Berücksichtigung erfahren. Diese Aenderung ist dem Herrn Präsidenten der Personalkommission, der verhindert ist, die Sitzung zu präsidieren, im vollen Wortlaut bekanntzugeben. Hierauf erklärt der Vorsitzende Maschinendrrektorstcll-Vertreter Dr. Ingenieur Schloß die Tagesordnung als erschöpft und, die Sitzung für geschlossen. Protokoll der Sitz»»,; der Personalkvnrmission der k. k. Nvrdwest-bahndirektio», Sektion Unterbeamte, abgehalten am 30. Mai 1911 in Wien. AnwesenddieHerrenrK. k, Regierungsrat Dr. Franz Schubert, k. k. Direktorstellvertretcr, als Vorsitzender. Die gewählten Mitglieder: Offiziant Anton Pretsch, Bahnmeister Karl S l e /. a k, Stationsmeister Franz K o b e I a f, Oberkondukteur Johann Leidermann, Maschinenmeister Peter S m i t k a, Lokomotivführer Vinzenz Hoffmann, Werkmeister Oskar Hartwig. Das ernannte Mitglied: Bahnmeister Franz Heller, Bahnkonzipist Dr. Rainer v. Reinöhl, als Schriftführer., ... . Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung, begrüßt die Erschienenen und stellt die Beschlußfähigkeit der Personal-kommission fest. , Hierauf teilt derselbe mit, daß eine Steche der von den Mitgliedern der Personalkomniission eingebrachten Anträge nicht auf die Tagesordnung der heutigen Sitzung gesetzt wurde, teils weil sie in die Zuständigkeit des Zen-tralausschusses für Personalangelegenheiten der Bedien-steten der k. k. Staatsbahnen fallen, teils weil sie verspätet vorgelegt wurden. Hierauf wird in die Tagesordnung eingegangen. Punkt I. Wahl eines Mitgliedes und eines Ersatzmannes in den Zentralansschuß für Per-fonalangelegenheiten der 'Bediensteten der k. k. österreichischen Staatsbahnen. Mitglied S in i t k a schlägt als Mitglied für den Zen» tralansschnß den Werkmeister Herrn Oskar Hartwig vor. Der Vorsitzende bringt diesen Antrag zur Abstimmung und wird hierbei Hartwig mit Stimmenmehrheit zum Zentral« ausschußmitglied gewählt. Mitglied Hartwig schlägt als Ersatzmann für den Zentralansschuß den Stationsmeister Herrn Franz Kobelar vor. Der Vorsitzende bringt diesen Antrag zur Abstimmung und wird hierbei K o b e l a r mit Stimmenmehrheit zum Ersatzmann für' den Zentralausschutz gewählt. Vor dein Eiligehen in den zweiten Teil der Tagesordnung bringt Mitglied K o b e l a r namens der gewählten Mitglieder der Personallommission einen Protest gegen die zu rasch nach den Wahlen erfolgte Einberufung der Personal- kommissionssitzung ein, wodurch es den Mitgliedern derselben unmöglich gemacht worden sei, mit dem Personal rechtzeitig in Verbindung zu treten und dessen Wünsche mtd Beschwerden in Erfahrung zu bringen, weshalb auch die Anträge der ‘Per-sonalkomrnission nicht rechtzeitig eingebracht werden konnten. Der Vorsitzende erwidert darauf, daß die Ein- , berufuug der Personalkommissionssitzung mit Rücksicht ans die für Juni in Aussicht genommene Sitzung des Zentralausschusses für den seitens der Personalkommission der k. k. Nordwestbahndirektion rechtzeitig ihre Delegierten gewählt werden müssen, unbedingt noch im Laufe des Monats Mai erfolgen mußte. Hierauf gelangte der zweite Teil der Tagesordnung zur Beratung. Punkt II. Initiativanträge der Mitglieder.- 1. SleLak, Hoffmann. Die Einreihung sämtlicher Unterbeamten in jene Gehaltsstufe, welche ihnen nach ihrer Dienstzeit unter Zugrunde« legung der neuen Vorrückungsvorschrift für die betreffende Kategorie, in welcher sie sich derzeit befinden, gebühren würde, soll sukzessive durch Abkürzung der normalen Vorrückungsfristen auf ein Jahr durchgeführt werden. Mitglied SleLak weist darauf hin, daß dieser Antrag bereits mehrmals eingebracht worden ist. Durch die Regulierung im Jahre 1907 und durch die Einreihung im Jahre 1910 haben sich innerhalb der tinterbeamten Ungleichheiten im Range und in den Bezügen ergeben, welche von den Betroffenen hart empfunden werden. So haben beispielsweise Bahnmeister mit bereits achtjähriger _ definitiver Dienstzeit heute erst den gleichen Gehalt wie die jetzt neuernannten Bahnmeister, nämlich 1400 Kr. Mitglied P r e t s ch fügt hinzu, datz dies dadurch entstanden sei, datz bei der Oe. N. W. B. die Unterbeamten als solche seinerzeit mit 420 und 480 fl. angestellt wurden, während bei den k. k. Staatsbahnen die Ernennung derselben durchwegs sogleich mit dem Anfangsgehalt von 600 fl. erfolgt ist. Mitglied Hartwig bringt vor, datz speziell durch die Begünstigung infolge siebenjähriger provisorischer Dienstzeit Unterbeamte, welche eine kürzere provisorische Dienstzeit auf-weisen, vielfach von jüngeren Angestellten mit viel kürzerer Gesamtdienstzeit, welchen jedoch diese Begünstigung zuteil geworden ist, eingeholt wurden. Diese Begünstigung sei vielen zugekommen, die nur deehalb länger im provisorischen Dienstverhältnis geblieben waren, weil sie sich weniger verwendbar und fleitzig gezeigt hatten. Nunmehr sei ihnen für diesen mangelnden Fleiß geradezu eine Prämie gegeben worden: Es möge zum Ausgleich dieser Härten wenigstens den älteren Bediensteten, die jetzt durch jüngere eingeholt werden, eine Fristenkürzung bewilligt werden. Die Mitglieder Pr et sch und Kobelai unterstützen-diesen Antrag Der Vorsitzende erwidert, daß es jetzt, nach voll» zogener Einreihung, großen Schwierigkeiten begegnen würde, neuerliche Hartenausgleiche durchzuführen. Durch die von den Bediensteten angenommene Einreihung ist ein vollkommen neuer Rechtszustand geschaffen worden, aus dem ein Zurückgreifen auf die früheren Verhältnisse unstatthaft ist. Dazu kommt noch, daß jeder sogenannte Härtenausgleich und jede Regulierung wieder eine Reihe neuer Harten herborruft; auch müsse an einen solchen Härtenausgleich wegen seiner möglichen Rückwirkung auf die alten k. k. Staatsbahnbediensteten mit großer Vorsicht herangetreten werden. Er werde übrigens nochmals die vorgebrachten Wünsche und Beschwerden einer eingehenden Prüfung und Berechnung unterziehen lassen und, wenn irgend möglich, eine Verbesserung für dik Betroffenen herbeizuführen trachten. Eine bestimmte Zusage könne in dieser Richtung selbstverständlich, nicht, gc* tuacht werden. Der Sin trag wird hierauf einstimmig angenommen. 2. SleLak, Hoffmann. Eheste Durchführung der Wohnungsfüsorgeaktion. Bis zur vollständigen Durchführung der Aktion Erhöhung der Quartiergelder. Mitglied Slezak bringt vor, datz speziell die Wohnungen der Bahnmeister, die vielfach in Wächterhäusern untergebracht find, sich als ganz unzureichend erweisen. Er bitte, wenn schon eine generelle Abhilfe dagegen nicht möglich wäre, so doch wenigstens in einzelnen Fällen eine Besserung herbeizuführen. Mitglied' Hartwig ersucht um Auskunft über den« gegenwärtigen Stand der Wohuungsfursorgeaktion. Der Vorsitzende erwidert darauf, daß in den Stationen Trautenau, Parschnitz, Tetschen, ®hrccfenstcin, Jglau und Nimburg, wo die Wohnungsnot ant- fühlbarsten ist, bereits die nötigen Erhebungen gepflogen worden sind, und auch die Möglichkeit der Erwerbung der nötigen Baugründe für die Errichtung von Bedienstetenwohnhäusern sichergestellt sei. Weiters sind Pläne und Kostenvoranschläge bereits auS-gearbeitet und dem k. k. Eisenbahnministerium hinsichtlich der Errichtung von Bedienstetenwohnhäusern mit Zuhilfenahme der Mittel deij. PensionSinstitutö der Oe. N. W. B. bereits Antrage gestellt worden. Nach Genehmigung derselben wird vorläufig versuchsweise mit der Bauführung begonnen werden. Endlich sind in sämtlichen Stationen Erhebungen darüber gepflogen worden, welche Bediensteten eventuell auf Wohnungen in den zu errichtenden Bedienstetenwohnhäusern reflektieren, uno welche Mietzinse dieselben zu bezahlen bereit wären; die bezüglichen Erklärungen der Bediensteten haben vorläufig durchaus unverbindlichen Charakter und dienen lediglich Jn-formationSzlUecken. Mitglied Hartwig fragt an, ob den Bediensteten etwa aus den Mitteln der gesellschaftlichen Humanitätsinstitute Gelder zur Errichtung von Wohnhäusern leihweise zur Verfügung gestellt werden könnten, wie dies seines Erinnern? in früheren Sitzungen in Aussicht gestellt worden sei. Der Vorsitzende erwiedert, daß letztere Angabe des Mitgliedes Hartwig auf einem Irrtum beruhen dürfte; nur in dem Falle, als sich Baugenossenschaften von Bediensteten bilden würden, könnte man der Fr^ge näher treten, diesen Baugenossenschaften Gelder aus den erwähnten Fonds leihweise zur Verfügung zu stellen, nicht aber einzelnen Bediensteten. Mitglied Hartwig macht aufmerksam, datz das Per« fcnal Hauser mit einer geringeren Wohnungszahl solchen mit einer grotzen Zahl von Wohnungen vorziehen würde. Der Vorsitzende erwidert, daß er diese Auffassung vollkommen teile; nur müsse darauf aufmerksam gemacht werden, daß Wohnungen in Ein- oder Zweifamilienhäuser naturgemäß teuerer sind, ate in Häusern mit einer große Wohnungszahl. Mitglied SleLak fragt an, wann die Staatsbahn' Vorschriften über den Brennstoffbezug für die in 'Jlatura -Wohnungen bcquarticricn Bediensteten eingeführt werve, weiters, ob für alle Heizstellen in diesen Wohnungen ras Pauschale zu entrichten sein wird, oder nur für die tatjachiw benützten, während die nicht benützten Heizstellen nach oe« bei den alten Staatsbahnen übliche« Vorgang plotnou1 würden und für diese kein Pauschale zu entrichten wäre. Der V o r s i tz e n de erwidert, daß das k. k. Eisen« bahnmimsterium sich die Einführung djeser Vorschriften der Nordwestbahndirektion Vorbehalten habe. Diese vur, noch vor dem Herbst des heurigen Jahres erfolgen. -au wird mich die Frage der Bezahlung des Pauschals für die nicht benützten Heizstellen ihre Regelung finden. Ter Antrag wird hierauf einstimmig angenommen. 3. SleLak, Hoffman n. Beteilung des gesamten Personals mit sämtlichen Ge-halts-. Disziplinär-, Gebühren-, Steuer-, Krankenkassen-, Unfalls-, Pensions- und Probisionsvorschriften. Mitglied SleLak macht aufmerksam, daß das Personal mit einer Reihe bon Instruktionen nicht beteilt worden ist, speziell nicht mit den Statuten des Pensionsfonds der Oe. N. W. B. '' Mitglied P r e t f ch führt an, dah trotz einer seinerzeitigen Zirkularberlautbarung, wonach alle Bediensteten mit der Dienstordnung und dem Äebührenregulativ zu beteilen waren, nicht alle Bediensteten diese Instruktionen erhalten haben. Der Vorsitzende erwidert, dcrh die nachträgliche Beteilung derselben veranlaßt werden wird; wem diese Vorschrift noch fehlt, der solle sie einfach ansprechen. Der Antrag wird hierauf einstimmig angenommen- 4. SleLak, Hoffman p. Regelung der Strafen in der Richtung, das; ein Bediensteter für ein Delikt our mit einer Straf? bestraft werden darf. Die Mitglieder SleLak und P r e t s ch führen an, daß der Airtrag die Abschaffung des bisherigen Vorganges bezweckte, daß Bedienstete, die wegen eines Anstandes eine Ordnungsstrafe erhalten, außerdem noch von einem bestimmten Dienste abgezogen und eventuell auch noch versetzt werden, )o daß sie faktisch dreimal bestraft werden. Der V o r f i tz'e n d e erwidert, daß in allen diesen ' Fällen nur eine eiirnialige Bestrafung vorliegt, nämlich die Verhängung der Ordnungsstrafe; die anderen Verfügungen sind sozusagen Straffolgen. Bei gewissen Delikten, namentlich im Exekutivdienste, sind solche der Bestrafung nachfolgende Maßnahmen aus Dienstesrücksichten und Gründen der Verkehrssicherheit unausweichlich. An diesem Vorgänge wird und kann auch in Hinkunft nichts geändert werden. Durch diese Erklärungen des Vorsitzenden erscheint der Antrag erledigt und entfällt eine Abstimmung Über denselben. 5. SleLak, Hoffman n. Errichtung von Kasernen, welche den hygienischen und sonstigen Anforderungen entsprechen; Schaffung von Waschapparaten, eventuell genügenden Bädern in größeren Stationen. Der Vorsitzende bemerkt, daß ihm aus eigener Anschauung bekannt ist, daß hinsichtlich der Kasernen mancherlei Uebelstände bestehen; diesen wird nach Maßgabe der verfügbaren Mittel abgeholfen werden; auf einmal läßt sich aber keine Besserung herbeiführen. Schließlich fordert er die Personalkomm,ssionSmitglieder auf, konkrete Daten vorzubringen. Mitglied Leidermann führt an, daß die Zugbegleiterkasernen in ßaslau infolge Raummangels viel zu dicht belegt werden müssen. (Fortsetzung folgt.) Fusion der Pensionrsondr der Kaiser Ferdinands-Rordbahn nckdemFondr derl. l. österreichischen Staatsdahnen. Nach der Verstaatlichung der großen Bahnen war eS für jeden Kenner der österreichischen Eisenbahnver-Haltnisse klar, daß die Bestimmungen der Verstaat-lichungsgesetze betreffs der Humanitätsinstitutionen der einzelnen Bahnen über die getrennte Verwaltung der» selben nicht haltbar sind, und daß es über kurz oder lang zu einer Fusion der einzelnen dieser Institutionen wird kommen müssen, da eine solche nicht nur im Interesse der Bediensteten, sondern vornehmlich der Staatsbahnverwaltung liegt. In der Tat ist die Fusionierung der Betriebskrankenkassen der K. F. N. B., der B. N. B., der Oe. N. W. B. und der St. E. G. bereits durchgeführt und nun wird die Frage der Einverleibung des Pensions' sonds der K. F. It. B. akut. Es läßt sich nicht leugnen, daß, wenn das k. k. Eiscnbahnministerinm auch in, der Frage der Einverleibung der Betriebskrankenkassen den beschränkten Standpunkt eines Krämers einnahm und mit der Einverleibung ein Geschäft machen wollte, und besonders die Oe. N. W. B. übers Ohr zu hauen bemüht war, die Fusion der Betriebskrankenkassen dennoch eine leichtere war, als es bei den Pensions- und Provisionsfonds der einzelnen verstaatlichten Bahnen der Fall sein dürfte, Es ist das nicht zu verwundern, da hier die Interessen der Bediensteten mehr hervortreten, als dies bei den Krankenkassen der Fall ist; auch die in vielen Fällen divergierenden Bestimmungen über 9tefijte und Pflichten der Mitglieder fallen hier bedeutend mehr in die Wag-schale. Hauptsächlich muß der Grundsatz, daß das Mit-glied eines Pensionsfonds, welches von der Staatsbahn-Verwaltung übernommen werden soll, in seinen erworbenen Rechten nicht gekürzt werden darf, an den eventuellen höheren Begünstigungen des anderen Fonds aber teilnehmen muß, aufrechterhalten bleiben. Das sind die Gesichtspunkte, von welchen die Fusion des Pensionsfonds der K. F. N. B, betrachtet und gelöst werden muß, will man nicht neue Erbitterung in die Reihen der Bediensteten der Nordbahn tragen. Es kann demnach der „väterliche Rat" eines hohen Funktionärs des Eisenbahnministeriums auf einen Teil der erworbenen Siechte Verzicht zu leisten, nicht akzeptiert werden. Wir wollen uns bemühen, die Differenzen und Schwierigkeiten, die sich der Einverleibung entgegen« stellen, festzuhalten und Wege zu suchen, welche zur Beseitigung dieser Schwierigkeiten zu führen geeignet wären. Vor allem eine gedrängte Darstellung jener Punkte, die auf die Rechte und Pflichten der Mitglieder beiderseitiger Fonds Bezug haben und inwieweit sie in "er Feststellung dieser Rechte und Pflichten auseinander-liehen. Dies geschieht am besten durch die Aneinanderstellung dieser divergierenden Bestimmungen der heutigen Leitenden Statuten. .. Nachdem zwei Kaiser Ferdinands-Nordbahn-Pen-nonsfonds bestehen, und selbst hier sich Differenzen fest* Nellen lassen, so wollen wir die Bestimmungen dieser beiden Fonds jenen der k. k. österreichischen Staatsbahnen Legenüberstellen und dann Vergleiche ziehen. Peufionsstatut der k. k. österreichische» Staatsbahnen PensioiiSstatut der Kaiser Ferdinaudü-Nordbah» ex 1883 A) PcnsioiiSstatut der Kaiser Ferdinands» Nordbahn ex 1893 B) § 9. Beitrüge der Mitglieder. 25 Prozent vom JahreSgehalt, zahlbar in 36 Monatsraten (Beitrittsgebühr); 50 Prozent jeder Gehaltserhöhung in 24 Monatsraten (BefoldnngSerhöhungSgebühr); 4Prozent fortlaufend vom jeweiligen Jahresgehalt und von der 40prozentigen Ouartieraeld-qnote (ständiger Beitrag); Lokomotivpersonal 6 Prozent von Quartieraeldquote und Ge-ljalt; Zugsbegleiter 6-4 Prozent. § S. Beitrittsgebühr 25 Prozent vom Jahresgehalt, zahlbar in 25 Monatsraten; 50 Prozent jeder Gehaltserhöhung in 25 Monatsraten und nach vollbrachter Einzahlung der 25 Prozent ohne Unterschied der Kategorie lausend 4 Prozent vom jeweiligen Gehalt und der Quartiergeldquote. §3. Beitrittsgebühr 25 Prozent vom Jahresgehalt, zahlbar in 25 Monatsraten uno nach vollendeter Einzahlung der 25 Prozent ohne Unterschied der Kategorie fortlaufend 8 Prozent vom jeweiligen Gehalt und 40 Prozent der Quartiergeldquote. § 18 ad 1, Eintritt in die Pensions-» berechtigung. Zehnjährige Karenz eit. Nach fünfjähriger 5karenzzeit werden bei Sfrankheit oder Dienstunfähigkeit für zehn Jahre Pension gewährt. Ad 2. Bei infolge Krankheit oder nicht absichtlich herbeigefiihrter körperlicher Beschädigung eingetretener Dienftunsähiakeit nach vollendeter fünfjähriger Teil-nahmSzeit. § 4. Zehnjährige Karenzzeit. § 2. Zehnjährige Karenzzeit. § 14. Bemessung der Pension. Nach zehnjähriger Teilnahmszeit: 40 Prozent vom letzten Gehalt (inklusive der etwa einzurechnenden Personalzulage) und der 40prozentigm Quote des Wiener Quartiergeldes. Die Pension steigt jährlich um 2’4 Prozent; mehr als sechs Monate werden als ein Jahr gerechnet. Nach 36 Jahren vollen JahreSgehalt nebst der 40prozentlgen Quartiergeldquote. Dem Lokomotivpersonal, das seit 1. November 1899 die 4 5 Prozent und vom 1. Jänner 1907 die 6 Prozent Beiträge geleistet hat, wird jedeS volle Jahr anderthalbfach angerechnet; Bruchteile werden einfach gerechnet. Ab 1. Jänner 1909 wird diese Anrechnung auch für das Zugbegleitungspersonal angewendet. Außerordentliche Pension: Beamte 800 Stfr., Unterbeamte 600 Kr., Diener mit Jahresgehalt 400 Str., im Monatslohn 300 Kr. § 5. Nach zehnjähriger Teilnahmszeit 40 Prozent; für jedes weitere Dienstjahr 2-4 Prozent. (Es werden auch die Monate angerechnet.) Nach 35 Jahren vollen Jahresgehalt als Pension. Die Pensionsbezüge der Lokomotivführer, Heizer und Zugsbegleiter werden für die ersten zehn Dienstjahre mit 40 Prozent, für jedes weitere Dienstjahr mit 2 Prozent bemessen, jedoch wird die nach dem 1. Mni 1873 in diesen Kategorien zugebrachte Dienstzeit anderthalbfach in Anrechnung gebracht. § 8. Nach zehnjähriger Teilnahmszeit 40 Pro-, zent; für jedes weitere Dienstjahr 2’4 Prozent. (Es werden auch die Monate ange-rechnet.) Nach 35 Teilnahmsjahren vollen JahreSgehalt. Die Pensionsbezüge der Lokomotivführer, Heizer und Zugsbegleiter werden für die ersten zehn Dienstjahre mit 40 Prozent, für jedes weitere Dienstjahr mit 2 Prozent bemessen, jedoch wird die in diesen Kategorien nach Zurücklegung der ersten zehn Dienstjahre zugebrachte Dienstzeit anderthalbjach in Anrechnung gebracht. § 15. Pension und Uufallsrente. Unfallsverletzten wird auch bei noch nicht zurückgelegter lünfjähriger Teilnahms-zeit eine zehnjährige Pension gewährt. Nn-sallsrenten werden bloß in die Differenz zwischen ordentlicher und außerordentlicher Pension eingerechnet. § 5, Z. 4. Bei unverschuldeter Verunglückung im Dienst vor Zurücklegung von zehn Dienst-jahrcit Anspruch auf Pension von 40 Prozent vom letztbczogencn Gehalt. Pension kommt voll neben der Rente zur Auszahlung. §§ 4, 18, lit. a. UnsallSverletzten wird bei noch nicht zurückgelegter TeilnahmSzeit eine zehnjährige Pension gewährt. Bei Bezug einer Rente wird diese vom Pensions betrag abgezogen, eventuell wird die Pension ganz ringest e l l t. i § 16. Rückzahlung der Beiträge. Bei Versetzung in Ruhestand nicht pensionsberechtigter Mitglieder werden die Beiträge mit 4, respektive 5 Prozent Zinsen rückerstattet. Bei strasweiser Entlassung werden die eingezahlten Beiträge ohne Zinsen rückerstattet. Ber freiwilligem Austritt 8iück= zühlung nur ausnahmsweise. § 8. Rückerstattung ohne Zinsen nur bei bahnseitiger Kündigung. § 7. Rückerstattung ohne Zinsen nur bei bahnseitiger Kündigung. §§ 22, 23, 24, 29. Pensiousansprnch der Witwe. Hauptbedingung: Pensionsberechtigung des Mannes und rechtsgültige Ehe. Anspruch geht verloren: wenn die Ehe erst innerhalb eines Jahres im Krankenstände geschlossen wurde; wenn die Ehe im Pensionsslandc geschlossen wurde; wenn die Ehe aus Verschulden der Witwe — gleich ob gerichtlich ode«mßergerichtlich — getrennt wurde und endlich, wenn die Witwe einen unsittlichen Lebenswandel führt oder wegen eines Verbrechen verurteilt wurde. — (88 23 und 24). Witwen nach an Unfalls-folgen verstorbenen und noch nicht pensionsberechtigten Mitgliedern werden den Witwen nach pcnsionöberechtigten Mitgliedern gleich-gehalten. §§ 9, 10. Hauptbedingung: Pensionsberechtigung des Mannes, rechtsgültige Ehe; ferner mindestens zwei Jahre verheiratet und die Ehe im Aktivstande oder schon früher geschlossen; nicht gerichtlich geschieden oder getrennt aus Verschulden der Frau. Witiven nach nochnichtpensionsberechtigten, unsallsvcrletzten Mitgliedern erhalten normalmäßige Pension. § H. Analog des § 9 deS Statuts ei 1883 | Siehe § 18, Absatz 3.. § 25, ad 5. Altersunterschied. War bei Eheschließung das Mitglied Wer 55 Jahre alt und die Frau um mehr als 15/Jahre jünger, so wird für jedes an-gefangene Jahr des Altersunterschiedes über 10 bis inklusive 20 Jahre um ‘/so gekürzt. § 9, lit. 2. War bei der Eheschließung das Mitglied über 50 Jahre alt und die Frau um mehr als 15 Jahre jünger, so ist bei sonstigen: Pensionsverlust sür jedes Jahr über den 15 Jahren ein fünfprozentiger Beitrag vom JahreSgehalt in 25 Monatsraten zu zahlen. § 3, lit. c. Analog § 9, lit. 2 des Statutes ex 1883. § 25. Ausmas? der Witwenpeusiou. Die Pension beträgt '/, des letzten Ge-Haltes und der anrechenbaren Zulagen des Gatten, darf jedoch 3000 Kr. nicht übersteigert. Normalpenfionen für Witwen nach Beamten -800 bis 1800 Kr., Unterbcamten 600 Kr., Diener im JahreSgehalt 400 Kr., im Monatsgehalt 300 Kr. § 10. Die Pension beträgt 40 Prozent deS letzten Gehaltes, darf jedoch nicht höher als 3000 Kr. und nicht weniger als mit 200 Str. hemessen sein. § 16. Die Pension beträgt 40 Prozent de« letzten IahreSgehalteS und darf nie mehr als 4000 Kr. betragen und 00 Prozent der Pension des Mannes nicht übersteigen. (Samt ErziehungSbeiträgen.) § 31. ErziehuugSb eiträ ge uud Waise»« Pensionen. Für die ehelichen Kinder, welche auS einer Ehe stammen, die die Frau zum Bezüge einer Pension berechtigt, gebührt der Witwe außer ihrer Pension ein ErziehungS-beitrag von '/6 der Witwenpension für jedes Kind. Der ErzichungSbeitrag darf pro Kind 600 Kr. jährlich nicht übersteigen und dürfen alle Erziehnngsbeiträge zusammen die Witwenpension nicht übersteigen. Witwen-Pension nnd Erziehungsbeiträge zusammen dürsen die Vaterpension nicht überschreiten, aber auch nicht weniger als die Normal-Pension Betragen. (Gilt nur für die Witwen nach im Ruhestande verstorbenen Bediensteten.) § 14. Der Jahresbeitrag beträgt für jedes Kind 5 Prozent des letzten Jahresgehaltes des VaterS; derselbe darf jedoch 200 Kr. nicht ügerstetgen, dagegen aber bei Kindern von Beamten nicht weniger als 60 Str., von Dienern 40 Kr. pro Kind jährlich betragen. Erziehungsbeitrüge werden für Knaben bis zum vollendeten 18., für Mädchen bis zum vollendeten 16. Lebensjahr gezahlt. § 16. Der Jahresbeitrag beträgt für jedes Kind 10 Prozent der Vaterpension, darf jedoch 300 Str. jährlich nicht übersteigen. Witwenpension und sämtliche ErziehungS-beiträge dürfen 90 Prozent der Vaterpenston nicht übersteigen. Mutter- und vaterlosen Waisen gebührt im Erziehungsbeitrag von 25 Prozent der dem Verstorbenen gebührenden JahreS-pension mit der Beschränkung, daß aus alle ansvrnchsberechKgttU Kinder zusammen nicht mehr als 75 Prozent der Baterpension, für jedeS einzelne Kind nicht mehr als 600 Kr. per Jahr entfallen dürfen. Für Knaben werden Erziehungsbeitrüge bis zum vollendeten 20., für Mädchen 6iS zum vollstreckten 18. Lebensjahr gezahlt. Elternlose Waisen oder Kinder, deren Mütter wegen Wiederverehelichung oder nach § 29 jc. deS Pensionsgenusses verlustig wurden, haben Anspruch auf eine Waisenpension im Gesamtbetrage der halben Witwenpension. Sind die normalmäßigen Erziehungsbeiträge aber höher, so gelangen diese zur Auszahlung. , , § 16. Elternlose Waisen oder solche, deren Mutter keine Pension bezieht, erhalten je 25 Prozent Vaterpension; alle zusammen dürfen jedoch nicht mehr als 75 Prozent der Vaterpension und nicht mehr als 600 Str. pro Kind und Iaht betragen. " Seite 6 ,»Der EiHttbalirrer.» Nr. 25 Pcnsionsstatnt der k. k. österreichischen Ltaatsbahne» §§ 26, 27, 33. Abfertigungen und Ablösungen. Mit Genehmigung des Eisenbahnministeriums kann unter ganz bestimmten Voraussetzungen, wenn feine mit Erziehungs-beitrügen au bcteilcnben Kinder vorhanden sind, die-Witwenpension bis zum dreifachen Jahresbetrag abgewst werden. Die Witwe eines nicht pensionsberechtigten Mitgliedes erhält eine Abfertigung, bestehend aus dem dreimonatlichen Betrag des letzten Gehaltes (inklusive Personalzulage), erhöht um einen halben Monatsbetrag für jedes Teilnahmsjahr. Witwen nach im Pensionsstande sich verehelichten Mitgliedern erhalten den Gehalt für drei Monate als Abfertigung. Die ehelichen, elternlosen und unversorgten Waisen erhalten zusammen die der Witwe gebührende Abfertigung. § 34. Stcrbcquartal. Die Hinterbliebenen eines im PensionS-flande verstorbenen Mitgliedes erhalten ohne Rücksicht aus ihre sonstigen Ansprüche ein Sterbequartal in der Höhe des dreimonatlichen Pensionsbetrages. Penfionsstatnt der Kaiser Ferdinands» Nordbahn ex 1883 A) Nicht pensionsberechtigte Witwen ober Waisen erhalten den dreimonatlichen Betrag des letzten Gehaltes oder Pension als Sterbequartal. § 15. Die Witwe ober die mutterlosen Waisen erhalten, wenn ihnen keine nnbcren Ansprüche zustehen, die eingezahlten Fondsbeitrüge ohne Zinsen zurück. § 17. Leichenkostenbeiträge werden nur an Hinterbliebene der dem Pensions-verbande mtgchörtpen besimtiv Angestellten bewilligt, mögen sie noch in Aktivität ober in Pension gewesen sein; dieselben betragen die Hälfte des letzten Monatsgehaltes, respektive Pension. Dieser Betrag darf nicht weniger als 30 Kr. betragen. Für die im Dienste getöteten Beamten beträgt der Leichenkostenbeitrag 200 Kr., für Diener 120 Kr. Pcnsionsstatnt der Kaiser Ferdinands» Nordbahn ex 1893 B) § 13. Analog § 15 des Statuts ex 1883, jeboch mit Ausschluß der Waisen. § 17. Als Leichenkostenbeitrag wird die Hülste des letzten Gehaltes (?l) angewiesen, jedoch mindestens 100 Kr. bei Beamten und 30 Kr. bei Dienern. § 18 analog § 17 des Statuts ex 1883, jedoch abzüglich des BeerdigungS-kostenbeitrages der Unfallversicherung s a n st a l t. \ Unterzieht man die vergleichende Tabelle einer genauen Überprüfung, so findet man, daß die Leistungen des k. k. Pensionsfonds der k. k. Staatsbahnen vielfach höhere zu nennen sind und die gewährleisteten Rechte die )er beiden Pensionsfonds der K, F. N. B. trotz mancher Nachteile überwiegen. Schon die Festsetzung der Karenzzeit bei Erkrankungen auf fünf Jahre, bedeutet besonders für die jüngeren Bediensteten einen nicht zu unterschätzenden Vorteil, welcher freilich um so geringer wird, als Mitglieder die zehnjährige Mitgliedschaft bereits erreicht oder in kurzer Zeit erreichen werden. In zirka fünf Jahren wird cä keine Mitglieder mehr geben, die weniger als zehn Mitgliedsjahre hätten. Ganz besonderer Vorteil des Pensionsfonds der k. k. Staatsbahnen ist die bedeutend reduzierte Leistung an Mitgliedsbeiträgen. Wenn auch die Mitglieder des Pensiostsfondä B von der jeweiligen Erhöhung keine LOprozentige Besoldungserhöhüngsgebühr, welche zirka 1 Prozent des laufenden Beitrages ausmacht, bezyhlen müssen, so stellen sich die laufenden Beiträge bedeutend ljöljer aI§ beim Pensionsfonds der k. k. österreichischen @t(iat§6ahhcn. Die Minderzahlung beträgt zirka 3, beziehungsweise 2 Prozent weniger. Die Ansprüche der Bediensteten an den Pensions-fonds, die bei den beiden Fonds A und B fast die gleichen sind, gewinnen durch die Festsetzung der außerordentlichen Pensionen bei den k. k. Staatsbahnen. Dafür müßten jedoch die Zngsbegleiter für die Begünstigung der anderthalbfachen Anrechnung freilich mehr an Beitrügen bezahlen, als es bis jetzt der Fall ist, weile heute schon die Mehrzahl der Zugsbegleiter länger als zehn Jahre Mit-glieder des Pensionsfonds ist. Diese Tatsache dürfte auch der Stein des Anstöße? sein, welche die Fusion un-gemein erschweren könnte. Jedenfalls muß ein billiger Ausgleich gefunden werden und wir werden gewiß nicht ermangeln, geeignete Vorschläge zu machen. Die Witwen der beiden Fonds A und B sind gegenüber jenen des Pensionsfonds der k. k. Staatsbahnen, indem sie einen Anspruch auf eine Witwenpension von 40 Prozent des letzten Gehaltes des Mannes erwerben, wogegen die Witwenpension bei dem Fonds der k. _ k. Staatsbahnen bloß 33 Prozent ausmacht, im Vorteil; diese höhere Begünstigung wird jedoch durch die Bestimmung des § 25 des Statuts der.k. k. Staatsbahnen, welcher ebenfalls eine außerordentliche Pension festsetzt, zum Teil aufgehoben. Die Bestimmungen des § 27, ad 1, des k. k. Pensionsfonds betreffs der Abfertigung der nichtpensionsberechtigten Witwen sind gegenüber den Bestimmungen der beiden Nordbahnfonds insofern günstiger, als in den letzteren, und zwar beim Pensionsfonds A neben einer dreimonatigen Abfertigung (Sterbequartal) auch noch die eingezahlten Beiträge des Mannes ohne Zinsen rück-gezahlt werden, wogegen beim Fonds B bloß die dreimonatige Abfertigung ausgezahlt wird, während beim 1. k. Staatsbahnfonds die dreimonatige Abfertigung um einen halben Monatsbeitrag des letzten Gehaltes inklusive der anrechenbaren Personalzulage für jedes volle Jahr der wirklichen oder angerechneten Teilnahme des Verstorbenen am Pensionsinstitut erhöht wird. Freilich wird die Anzahl solcher Fälle nach der reduzierten Karenz, zeit von zehn auf fünf Jahre bedeutend kleiner werden. Die Erziehungsbeiträge für Hinterbliebene Waisen nach verstorbenen Mitgliedern bleiben sich im Wesen gleich. Beim Pensionsfonds A beträgt der Erziehungsbeitrag einer Waise 5 Prozent des letztbezogenen Gehaltes des Vaters; beim Fonds B 10 Prozent. Das Maximum beträgt beim Fonds A 200 Kr., beim Fonds B 300 Kr. Bei vater» und mutterlosen Waisen beträgt der Erziehungsbeitrag beim Pensionsfonds B 25 Prozent der dem Verstorbenen gebührenden jährlichen Pension, darf jedoch für alle anspruchsberechtigten Kinder nicht mehr als i75 Prozent dieser Pension und auf jedes einzelne Kind nicht mehr als 600 Kr. entfallen. Beim Pensionsfonds der k. k. Staatsbahnen gebührt der Witwe ein Fünftel icc Witwenpension als Erziehungsbeitraa für ein Kind, es darf jedoch per Kind kein höherer Betrag als 000 Kr. zur Auszahlung gelangen; die Summe aller Erziehungs-beiträge darf den Betrag der Witwenpension nicht über, steigen. Elternlose Waisen haben Anspruch auf die Hälfte jener Witwenpension, die der Mutter gebührt hätte, die Waisenpension darf jedoch die Höhe der gebührenden Witwenpension nicht überschreiten. In Gegenüberstellung dieser Bestimmungen jenen der beiden Nordbahnfonds geht hervor, daß die Erziehungsbeiträge des k. k. Staatsbahnfonds jenen des Fonds A sich günstiger stellen, dagegen dem des Fonds B fast gleich bleiben; dagegen stellen sich die Erziehungsbeiträge für elternlose Waisen beim Fonds B der Nord, bahn etwas höher, als die beim Fonds der k. k. Staatsbahnen. Der Leichenkostenbeitrag des k. k. Staatsbahnfonds ist entschieden günstiger, als bei den beiden Nordbahnfonds. Besonders aufreizend wirken aber die Bestimmungen des § 18, Absatz 2, des Pensionsfonds B der Nordbahn, nach welchem bei Konkurrenz der Pension mit einer Unfallsrente bloß die Differenz zur Auszahlung gelangt: Gegen diese brutale Bestimmung hat unser Fachblatt schon des öfteren Stellung genommen, und es ist uns auch gelungen, diese Ungerechtigkeit gegen im Dienste verunglückte Bediensteten bei der Buschtiehrader Eisenbahn aus der Welt zu schaffen, nur die Nordbahn be-harrte noch dabei, ihre verunglückten Bediensteten zu übervorteilen. Durch die Uebernabme der Nordbahnfonds wurde diese Ungerechtigkeit wettgemacht, und diese Tatsache allein sollte den Nordbahnbediensteten Anlaß geben, zu erwägen, ob die Fusionierung besonders des Fonds B nicht zu empfehlen wäre. Im großen und ganzen muß aber betont werden, daß die Staatsbahnverwaltung den Nordbahnbedien, steten durch die Fusionierung kein besonderes Geschenk bietet, da die Nachteile einer solchen den Vorteilen, dein k. k. Staatsbahnfonds anzugehören. Wage halten. Wenn nun die Nordbahnbediensteten eine Fusionierung dennoch wünschen, so geschieht es nur aus dem Grunde, um einerseits die Verwaltung zu erleichtern, anderseits aber der Gefahr, höhere Beiträge zahlen zu müssen, zu entrinnen, die tatsächlich besteht, da— besonders beiin Fonds A — an das Vermögen dieses Institutes immer größere Anforderungen gestellt werden, die auszuhalten auf die Dauer unmöglich sein wird, um so mehr, als diesem Fonds sehr viele Beamte ang^hören, die vermöge ihrer höheren Gehälter und Dienstjahre auch bedeutend höhere Pensionen zu beanspruchen berechtigt sind. Diese Befürchtung ist um so mehr berechtigt, als nach dein Ausweis des Jahres 1909 die Mitgliedschaft rapid abnimmt (2659 Mitglieder im Jahre 1909 gegenüber 2931 Mitgliedern im Jahre 1908, daher um 272 Mitglieder weniger). Dieser Ausfall au Einnahmen mnß dazu führen, daß die Reservefonds, die im Jahre 1909 bloß um Kr. 41.321-39 gestiegen sind, dafür aber um so höhere Ausgaben zu erwarten sind, angegriffen werden müssen und der Rest ist: Erhöhung der Beiträge. , Auch das Pensionsinstitnt B, welches nunmehr nach der Verstaatlichung für die Aufnahme gesperrt ist, hat dasselbe Schicksal zu erwarten, weil die Vermögenserhöhung in keinem Verhältnis zu dem Ausfall an durch Verringerung der Mitgliedschaft bedingten Einnahmen ist, und nachdem in beiden Statuten keinerlei Versugung getroffen wurde, daß eventuell entstehende Defizite ans Betriebsmitteln zu decken sind, so muß in absehbarer Zeit, um die Rechte der Mitglieder währen zu können, zu einer Erhöhung der Beiträge Zuflucht genommen werden. Das ist die. Gefahr, die die Mitglieder beider Fonds der Nordbahn sehr ernst erwägen sollten. Den Standpunkt eines Funktionärs des Eisenbahnministeriums, daß die Mitglieder der Nordbahnfonds als Kompensation für die Fusionierung mit dem k. k. Staatsbahnfonds auf ihre statutarisch ihnen gewährte Rechte (erhöhte Witwenpension rc.) verzichten sollten, teilen wir nicht, da die aus diesein Titel sich ergebenden Mehrausgaben ganz minimale sind und das Eisenbahn-ministerium es gewiß nicht notwendig hat, wegen einer Bagatelle von höchstens 30.000 Kr. jährlich (aproximativ gerechnet) den Greislerstandpunkt einzunehmen und Erbitterung in den Reihen der Nordbshner noch zu vermehren. Im übrigen kommen die Nordbahner nicht mit leeren Händen und die bestehenden Reserverfonds, Kronen 17,436.765-56 beim Fonds A uud Kr. 17,697.057-95 beim Fonds B, zusammen daher Kr. 36,133.823-61, sind gewiß kein Pappenstiel und würden zur Sanierung des not-leidenden Staatsbahnpensionsfonds gewiß nur beitragen. Man pflegt so gern mit dem Wahlspruch „Viribus unitis" zu manöverieren; nun, hier ist die beste Gelegenheit. Wenn die einzelnen Fonds zu schwach sind, um den Bedürfnissen ihrer Mitglieder gerecht zu werden, zusammengeschmolzen sind sie stark genug, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Das Plus, das die Staatsbahnverwal-tiing für die Erhaltung der erworbenen Rechte der Nordbahnmitglieder ausgeben _ müßte, würde die Vereinfachung der Verwaltung wieder hereinbringen. Freilich müßte man mit der Anlage des Vermögens andere Wege einschlagen, als es bisher die Nord-bahndirektion getan hat. Heute sind 6,762.777 Kr. in Immobilien festgelegt, die teils an die Nordbahnverwaltung zu Bureauzwecken, teils an Private vermietet werden, und wie man uns mitteilt, nicht jenen Gewinn abwerfen, den man heute beanspruchen könnte. Wir bedauern, daß uns so spärliche authentische Daten zur Verfügung stehen, um diese so wichtige Angelegenheit näher besprechen zu können; die Jahresberichte der beiden Pensionsfonds werden sozusagen unter Schloß und Riegel gehalten und kein Mensch, am allerwenigsten die Mitglieder, bekommen einen solchen zu Ge-, sicht; so müssen wir uns nur mit den wenigen Ziffern begnügen und nur Wahrscheinlichkeitsberechnungen an« stellen, was zur Klärung einer so wichtigen, m das Leben der Angehörigen der Fonds einschneidenden Sache gewiss, nicht beitragen kann. An den Mitgliedern der beiden Nordbahnfonds ist es, ernst zu erwägen, was für sie dienlicher wäre: die Fusion anzustreben oder aber das Gespenst einer Beitragserhöhung stets vor den Augen zu haben. Gewiß wird es keine leichte Aufgabe sein, den Komplex so überaus schwieriger Fragen zu lösen, gewiß muß gründlich darüber nachgedacht werden, aus welche Weise sich die Vereinigung durchführen ließe, ohne daß beide Korn-paziszenten, das Pensionsinstitut und die Mitglieder, geschädigt würden und das Altersversorgungsinstitut seinen Aufgaben der sozialen Fürsorge für altgediente und dienstunfähige Mitglieder auch in der Zukunft gerecht werden könnte. Die Organisation hat im Einvernehmen mit der gewählten Vertretung der Mitgliedschaft der_ beiden Pensionsfonds Verhandlungen angebahnt, und die Sache der Mitgliedschaft wird es fein, diese zum Wohle derselben eingeleiteten Bestrebungen durch geeignete Vor-> schlüge zu unterstützen, —d— Sie finge der AeltMtiitrarbeiler in Heiligenstndt und den dazn ge-hörigen Betrieben. Wir haben uns im Laufe der letzten JaliiV - i' intensiv nnt den geradezu unglaublich korrupten Zuständen, von welchen die Arbeiter des Elektrizitätswerkes in materieller wie in .dienstlicher Hinsicht so stark in Mitleidenschaft gezogen werden, beschäftigen müssen und wir taten es schließlich gern, denn wir vermeinten, daß unsere Intervention bei der Staatsbahndirektion Wien sowohl wie auch beim Eisenbahnministerinni endlich doch zur Einsicht und Umkehr führen werden, so daß eine ausgiebige Remedur doch der schließlich« Erfolg sein wird. Es war vergebens. Gleichwohl hat uns der Staats-bahndirektor des öfteren versichert, daß bereits Ordnung geschaffen ist und die Arbeiter keinen Anlaß zur Klage mehr haben. Wir müssen nun auf das allerkräftigste hier betonen, daß der Staatsbahndirektor Dr. Kolisko, wenn er schuldlos daran ist, uns unwahr berichtet zit haben, unbedingt von seinen Beamten falsch informiert worden sein mußte, daß wir aber jedenfalls darauf dringen werden, daß auch er künftighin Sorge tragen muß, nicht mehr unwahre und durch und durch lügen-' hafte Informationen von seinen erhebenden Beamten zu erhalten. Eines können wir uns freilich nicht er»; klären, wieso Herr Hosrat Dr. K o l i s k o folgenden Erlaß zu zeichnen sich veranlaßt sah, wenn er uns immer prompt des Gegenteils versichert. Der Erlaß lautet: Z. 81U/1V. 1911. Die Bezahlung einer Ueberstunde in der Nachtschicht wurde lediglich durch Versehen eines diesseitigen, bei der Verrechnung beteiligten Organes hervorgerufen und als mit keiner Vorschrift in Einklang zu bringen, sistiert. Von einer diesbezüglichen Zusage des seinerzeitigen Herrn Staatsbahndirektors Hofrat v. Khittel ist hierorts nichts bekannt, w'd existieren in bi'eser Angelegenheit auch keinerlei aktenmähigc Anordnungen. Eine dem Werkstättendienst analoge Freigabe des SamStagnachmittags istst aus Betriebsrucksichten ganz untunlich. Die Normierung stabiler Dienerposten für das Elektn-zitätswerk entspricht dem tatsächlichen Bedarf, und ist eine Erhöhung nicht notwendig. Di« Besetzung der Posten erfolgt Sinne der bestehenden Vorschriften. Die Entlohnung der Arbeiter richtet sich nach den tatsächlichen geleisteten Slrbetto» schichten. Die gesonderte Umrechnung, durch welche die Bezahlung eines freien Tages in der Woche erzielt wurde, m vorschriftswidrig und kann nicht zugestanden werden. _ Im Falle von Versetzungen sind ausschließlich die r> neuen Dienstzweig üblichen Lohuverhältnisse maßgebend. Der Direktor: Koliskow. p, Dieser Erlaß setzt nun den so überaus traurigen Zuständen im Betrieb die Krone aus, denn er bedeutet erst die eigentliche offizielle Rechtsberaubung. Aber er ^ steht so sehr in Widerspruch mit den Tatsachen, er verleg, so sehr die Rechte der Elektrizitätsarbeiter, er setzt endna/ die Lebensbedingungen dieser Arbeiter so tief herab, ooo dieselben unmöglich mehr bestehen können und ein 1P“1 taiier Verzweiflungsausbruck dieser Arbeiter au fürchten war. Um dieselben aber von unüberlegten 'Schritten zurückzuhalten, brachte Abgeordneter Genosse T o m s ch i k folgende ausführlich? Interpellation am 29. Juli 1911 im Parlament ein: Interpellation des Abgeordneten Josef Tomschik und Genoffen an den Herrn Leiter des Eiseubahnministeriums, betreffend die Zustände im Elektrizitütswe-ck Heiligenstadt und den dazu ge, hörigen Betrieben. Die Arbeiter des Elektrizitätswerkes Heiligen stadt und den dazu gehörigen Betrieben ringen seit' dem Tag der Uebernahme dieses Betriebes von der Firma Bartelmus und Donath durch den Staat um ihre Rechte, welche ihnen schrittweise entweder auf Schleichwegen oder mit offen zutage tretender Brutalität entzogen werden, trotzdem ihnen dieselben bei der Uebernahme gewährleistet werden. Die Verletzung ihrer Rechte wird nach zwei Richtungen hin betrieben, und zwar im Lohn- und im Dienstverhältnis. Int Lohnverhältnis dadurch, daß ihnen bald nach der Uebernahme der Wochenlohn von sechs auf sieben Tage umge-rechnet wurde, zu welchem Vorgang zwar sämtliche Arbeiter deshalb ihre Zustimmung gaben, weil man ihnen versicherte, daß die Umrechnung nur den Zweck verfolgt, ihre Taglöhne denen auf den Staatsbahnen anzupaffen, wodurch aber allen im Betrieb beschäftigten Arbeitern durchaus und darum kein Schaden erwächst, weil sie den siebenten Tag als freien Tag behalten werden, der ihnen aber auch bezahlt wird, so daß für sic keine unangenehmen Folgen zu befürchten sind. Die Sorgen der Arbeiter wurden auf diese Art allerdings zerstreut, tatsächlich aber hatte die Umrechnung die unangenehmsten Nachwirkungen. Diese irgaben sich schon aus den geleisteten Ueberstunden, weil mit -er Reduzierung des Taglohnes zugleich auch der für die Stunde entfallende Betrag verkürzt wird. Zu all dem kommt noch, datz selbstverständlich auch die Stabilisierungen auf Grund des solchermaßen verkürzten Taglohnes vorgenommen werden, wodurch unzweifelhaft die Arbeiter einen großen Schaden erleiden und bereits erlitten haben. Der Schaden scheint jedoch den diesen Arbeitern Vorgesetzten Organen nicht groß, genug zu sein, denn die Bezahlung der Ueberstunden entfiel mit einemmal gänzlich, trotz mehrfacher Entscheidungen des Herrn Staatsbahndirektors Dr. Kolitzko, Entscheidungen, die einesteils besagen, daß die Bezahlung der Uelkrstunden wieder angeordnet wurde, andernteils, datz versichert wurde, datz die Ueberstundenbezahlung ohnehin regelmäßig und anstandslos, beziehungsweise besonders erfolgt. Aber das ist eben das unglaubliche in dieser Angelegenheit, datz das Wort des Herrn Staatsbahndirektors Dr. Kolisko einfach nicht auf Wahrheit beruht, denn mit dem Beginn der Einstellung der Stundenzahlung hat man trotz jahrelanger Bestrebungen der Arbeiter keine einzige Ueberstunde mehr bezahlt. Und um diesen ganz unkorrekten Vorgang zu beschönigen, wurde am 28. Juni l. I. auf eine neuerliche Urgcnz sämtlicher Elektrizitätsarbeiter die Entscheidung in dieser Frage gefällt, in weichet" die Staatsbahndirektion Wien endgültig bekannt gibt, „datz die Bezahlung der Ueberstunden mit keiner Vorschrift in Einklang zu bringen ist, und daß in dieser Angelegenheit überhaupt keine aktcnmähigen Anordnungen existierenl" Es ist also hiermit definitiv entschieden, datz die Arbeiter des Elektrizitätswerkes Heiligenstadt samt den dazu gehörigen Betrieben um das ihnen zustehende Recht der Ueberstundenbezüge einfach betrogen werden. In dieses Kapitel gehört auch jene Maßregel der Versetzungen, die seit einem Jahr praktiziert wird, und zwar bei jenen Arbeitern, denen das Recht des freien und bezahlten Tages durch die Umrechnung ihres Wochcnlohnes von sechs auf sieben Tage gewährleistet wurde, die aber bei der Versetzung nur mehr fech? Tage bezahlt erhalten. Die Durchführung dieser Maßregel ist eigentlich nur zu dem Zweck vorgenommen worden, um die versetzten Arbeiter direkt um den siebenten bezahlten und freien Tag zu bringen, indem man noch hinzufügt, „datz im neuen Dien st zweig nur mehr die üblichen Lohn Verhältnisse in Betracht kommenl" Diese Maßregel ist wahrhaftig ausbeuterisch zu nennen uni) einer Staatsbahnvcrwaltung höchst unwürdig, wenn man weiß, daß die versetzten Arbeiter zehn bis zwölf Jahre im Betrieb gearbeitet haben, dort eine gewisse Tüchtigkeit und Geschicklichkeit im Jntereffe des Betriebes seihst erlangt haben, nunmehr aher zum Oberbau versetzt worden sind, . also in einen ganz fremden Dienstzweig, in welchem sie erst herangebildet werden müssen. So wurden am 13. Juli 1910 IG Arbeiter an die diversen Bahnerhaltungssektionen, und am 12. Juli I. I. die Arbeiter Lettner und Aschenbrcnncr zum Oberbau versetzt. Es ist evident, daß durch solche Maßnahmen auch die Staatsbahnverwaltung geschädigt erscheint, so daß die Reorganisationsbestrebungcn der Staatsbahnverloaltung ein höchst charakteristisches Schlaglicht schon von unten auf erhalten. Aber die Arhejter wehren sich nicht gegen die Vornahme der Versetzung selbst, wenn ihnen der von sechs auf sieben Tage umgerechnete Taglohn wieder von sieben auf sechs Tage umgerechnet und bezahlt u^rd; Nieser Forderung wird jedoch in dem erwähnten Erlaß, Z. tzlv—IV, der k. k. Staatsbahndirektion Wien keine Folge gegchpp wti> wird hi«? tzlU folg«vd«ti Worten ausgesprochen: „Die geforderte Umrechnung, durch welche die Bezahlung eine? freien Tages in der Woche erzielt wurde, ist vorschriftswidrig und kann nicht zugestanden werden I" In diesem Satze liegt das Moments das offen aufgedeckt werden muß, weil darin zugleich ein Geständnis abgelegt und eine Rechtsberaubung begangen wird. Bei den versetzten Arbeitern ist also die Schädigung per je 52 Tage im Jahre gelungen, und handelt es sich hauptsächlich derzeit darum, auch die noch im Werk befindlichen Arbeiter um diesen freien und bezahlten Tag zu bringen. Daß man diese Absicht hat, wird dadurch bewiesen, als erst vor ganz kurzer Zeit der Ingenieur Kölsner den Ausspruch tat: „Der siebente Tag muß abgeschafft werden I" ’"', " Die Aeußerung ist die Vorstufe zur Brechung der auf Grund der Uebernahme beschlossenen Bestimmung eines freien und bezahlten Tages laut geänderter Berechnung des Taglohnes und, wird diese Absicht zur Tat, dann geht die Gewalt, die man gegen die Arbeiter anzuwenden gesonnen ist, über alle Grenzen des Anstandes und der Gerechtigkeit, um zu einem Schandmal österreichischer Verwaltungsknnst zu werden. Gleichwohl ist diese Maßnahme bei jenest Arbeitern, die bereits stabilisiert worden sind, schon in Anwendung gebracht worden, so zwar, daß diesen Bediensteten, die auf Grund ihres umgerechneten Taglohnes mit selbstverständlich 300 Tagen stabilisiert worden sind, plötzlich erklärt wurde, daß ihre Stabilisierung nicht mit 800 Tagen, sondern mit 865 Tagen erfolgte, wonach sie also keinen Anspruch mehr auf einen freien und auch keinen Anspruch auf Bezahlung von Ueberstunden haben. Auch dieser Vorgang deklariert sich als eine gegen diese Arbeiter verübte Gewalttat zum großen Schaden, die trotz der vielen Memoranden und Interventionen und trotz der wiederholten Vorsprachen in der Staats» bahnvirektion und im Eisenbahnministerium aufrecht erhalten wurde. Es ist in der Tat eine wahre Schande, loenn sich die Ctaatsbahnverwaltung gelegentlich auf die Seite der Arbeiter stellt und ihre Bitten für herechtigt hält und verspricht, alles mögliche daran zu setzen, um ihren Wünschen und alten Rechten gerecht zu werden, aber gleich darauf mit verschärfter Konsequenz sich zu Maßnahmen durchbricht, die eigentlich Maßrege- Sur Lohnbewegung aus den gnurbrulker Lolalbahueu. Wfe der „Deutsche Eisenbahner" lügt. lungen sind, welche sie mit vollster Wucht der Brutalität übt und durchsetzt. Ebenso elend wie diese Lohnverhältnisse, erweisen sich auch die Dienstverhältnisse im Werk selbst. Dse Zustände der Maschinen, welche höchst gefahrdrohende Defekte aufweisen, würden eigentlich eine Vermehrung des Personals zur Pflicht machen, um sie ordentlich überwachen und sicherer bedienen zu können; aber diese Defekte werden nur zum Anlaß von Personalredu-zierungcn genommen. Mit aller Macht erwehren sich die Arbeiter solcher Anordnungen und ihr Hinweis auf die Gefahr ermöglichte es, daß vor kurzem eine Ilnterfuchurtg der Maschinen stattfand, , . .. , , nach welcher sofort eine Maschineaußer Betrieb gc-< ^okalbahner eine kräftige Organisation schufen, setzt werden mutzte. Der Inspektor Hansberger, rgelang nun in letzter Zeit, und so ist es auch mögli dte eigentliche Triebfeder aller Mißstande im Werk, erklärte ' - • ~ -■ - - 1 - - - - - Dar, daß die Maschine gar nicht so gefahrvoll wäre, wie dies oie Arbeiter machen, denn man könne die Sprünge und Riffe auch verkitten. Schließlich wurde aber doch angeordnet, sie außer Betrieb zu setzen, Die Personalreduzierung aber verblieb I Die Stabilkesselheizer werden derzeit nicht mehr als solche geführt, trotzdem sie mit diesem Titel übernommen wurden. Sie mußten während des Privatbetriebes noch die entsprechende Prüfung ablegen, und sind also geprüfte Heizer. Nun werden sie nur mehr als Arbeiter geführt und ungeachtet ihrer abgelegten Prüfung als Overbauarbeiter versetzt I So werden auch Maßregelungen verschiedener Art borge« nommen, die nicht alle aufgezählt werden können. Beispielsweise würde der Fall K o u b a allein genügen, eine außerordentliche kommissionelle Untersuchung vorzunehmen, um endlich Diemebur zu schaffen. Aber dem Verlangen der Arbeiter, um eine solche strenge Untersuchung, wird nicht stattgegeben. Es werden vielmehr alle diejenigen Arbeiter, die bei einer eventuellen Untersuchung höchst wichtige Aussagen zu Protokoll geben könnten, versetzt, in der Meinung, daß dann diese Zeugen nicht mehr in Betracht kommen können. Dse Zustände in dem Betrieb find also nach jeder Rich-tung hin unhaltbare. Die Gefertigten stellen daher an den Herrn Leiter des Cisenbahnministeriums folgende Anfragen: 1. Ist der Herr Leiter des Eisenbahnministeriums geneigt, sofort eine strenge kommissionelle Untersuchung in diesem Betrieb anzuordnen und zwar so, daß auch alle bereits versetzten Arbeiter ihre Aussagen machen können? 2. Ist der Herr Leiter des Eisenbahnministeriums weiters bereit, eine sofortige Regelung der Lohnverhältniffe borzunehmen und insbesondere festzusctzen, daß die Ueberstundenbezahlung, der gewährleistete freie Tag und dessen Bezahlung und die Nachtdienstzulage nach dem Gebührenregulativ der k. 1. österreichischen Staatsbahnen definitiv bestimmt wird? 8. Ist der Herr Leiter deS Eisenbahnministeriums endlich bereit, nach durchgeführter Untersuchung aller Mißstände, in diesem Werk die definitive Regelung derselben durch die endliche Herausgabe der von den Arbeitern verlangten Arbeitsordnung vorzunehmen, damit die für die Staatsbahnverwaltung wie auch für die Arbeiter so wünschenswerte Ruhe und Ordnung wieder einkehren? W i e n, am 29. Juli 1911. Um für den Fall, als das Eisenbahnministerium eine Untersuchung einleitet, diese in eine Richtung zu bringen, die geeignet ist, eine gründliche Remedur zu schaffen, die aber auch weiters geeignet ist, die derzeitige Leitung des Elektrizitätswerkes richtig einzuschätzen, veröffentlichen wir hiermit das von den Vertrauensmännern mit dem Nachtwächter des Elektrizitätswerkes Josef Kouba aufgenommene Protokoll, indem wir hinzufügen, daß es uns unerklärlich ist, wie alle diese im Protokoll festgehaltenen Tatsachen von der Staatsbahnverwaltung ignoriert werden konnten und daß nicht schon eine Untersuchung stattgefunden hat. Das Protokoll lautet: Protokoll über die Steuerungen, welche Josef Kouba über den Vorstand Hansberger vor dem hier unten angeführten Personal gemacht hat. 1. Josef Kouba gab vor den Zeugen Johann Umschad e n, Leopold Strnad, Johann L e i t n e r, Josef M i k e s k a, Heinrich Aschenbrenner und Josef K r a-nitzer an, daß er für den Vorstand Inspektor Hansberger Beträge für Material von 20 bis zu 100 Kr. ausgegeben hat und daß ihm die bisher angeführten Beträge in Ueberstunden rückvergütet wurden. Seine Frau ist bereit, dies als eine Tatsache jederzeit zu beeiden. Auch mußte er verschiedene Ein» richtungSgegcnstände machen, wie Waschtröge und dergleichen, da bekam auch der Werkmeister Kuttina ein kleines Souvenier in Form eines Waschtroges, natürlich alles auf Rechnung der Staatsbahnverwaltung. 2. Ferner gab Josef Kouba an, daß er Kisten machen mußte, in welchen das Zylinderöl verpackt wurde, welches der Vorstand Inspektor Hansberger nach Böhmen schickte. Werkmeister Kuttina befahl jenem Arbeiter, der das Oel in die Kannen füllte, das Oel zu wiegen, damit er sich, wenn einmal eine Anfrage kommen sollte, rechtfertigen kann- Er äußerte sich dem Zeugen Johann Lettner gegenüber, daß der Vorstand da» Oel feinem Bruder schickt, welcher eine Brauerei besitzt. Dar Oel wurde unter der Mark« „M a s ch i n e n b e st a n d t e i l e" abgeschickt. Ferner gab Josef Kouba an, daß vom Bruder des Vorstandes reparaturbedürftige Rohre in das Elektrizitätswerk geschickt wurden. Vom Elektrizitätswerk gingen , sie zur Firma B a ch m a n n zur Hauptrevaratur, dann wieder zurück ins Werk, wo das Personal die Slrbeit fertig machen mußte. Die Rohre wurden' sodann wieder nach Böhmen zurückgeschickt. Der gleiche Fall war auch mit einer Glocke- 3. Weiters erzählte Josef Kouba, datz er in der Nacht einen Luster aus Messung in die Wohnung des Vorstandes getragen hat. SUs vor einigen Jahren eine Kommission im Werke war, um verschiedene Gerüchte zu erheben, erzählte Kouba, daß ihn der Herr Inspektor mit aufgehobenen Händen gebeten hat, er soll nicht hinüber ins Werk gehen und ja nichts aussngenl Josef Kouba m. p. Marie Kouba m. p. Die Zeugen für die Echtheit obiger Unterschriften: Johann U m s ch a d e n m. p. Johann Mäkl w. p. Johann Lettner m. p. I. U. I. M. 'I- L. Das hier angeführte hat Josef Kouba nicht nur chem hier angeführten Personal, sondern auch den Vertretern des Rechtsschutzes gemacht. Nach diesem Protokoll mußte Werkmeister T u m a in der ganzen Sache informiert gewesen sein, , denn er mußte doch die bewußten Ueberstunden verrechnen. Zum Schlüsse wollen wir bemerken, daß wir auch fürderhin ein wachsames Auge für das Elektrizitätswerk haben werden. Aber angesichts des vorliegenden Materials hoffen wir, daß dort endlich jene Ruhe und Ordnung einkehren wird, deren dieser Betrieb auf das allerdringendste bedarf. F. S. Seit Jahren bemühte sich unsere Organisation, die Lage des Personals der Jnnsbtucker Lokalbahnen zu verbessern. Diese Bemühungen waren naturgemäß injolange i'lnicht vom gewünschten Erfolg begleitet, bis sich nicht die *-"r±1 -- ft.tfen.' Dies _ . , möglich ge- worden, die Verwaltung der Innsbrucker Lokalbahnen zu Zugeständnissen zu veranlassen. Das in seiner Mehrheit in unsergr Organisation stehende Personal war zum äußersten Kampfe entschlossen, und dies war der Grund, daß sich die maßgebenden Faktoren der Lokalbahnverwaltung gezwungen sahen, Zugeständnisse zu machen. Und diese energische Haltung des organisierten Personals bildete guch den Rückhalt für die Vertrauensmänner, die die Unterhandlungen führten und welche bei den Vertretern der Stadtgemeinde Innsbruck und den staatlichen Behörden durchsetzten, datz sich auch diese Faktoren zugunsten des Personals gegenüber der Lokalbahnverwaltung einsetzten. Diese Tatsache ist so selbstverständlich, daß sich jeder objektive Beurteiler der Arbeiterbewegung fragen wird, warum dies erst noch festgestellt werden muß. Denn darüber, daß jeder Unternehmer nur dann zu Zugeständnissen zu haben ist, wenn er nicht mehr anders kann, sind sich nicht nur die kämpfenden Arbeiter klar, sondern auch die Gegner, wenn sie dies auch irn Interesse der Unternehmer nicht zugestehen wollen. • i In der Folge 23 des „Deutschen Eisenbahner" vom 10. August d. I. versuchte der bekannte Schwätzer von Innsbruck, . Ingenieur Suske, der Welt begreiflich zu machen, daß eine papierne Resolution des Deutschen Volksvereines einzig und allein für die Lokalbahnverwal-, tung maßgebend gewesen fei, dem Personal Zugeständnisse zu machen. Also nicht die tiefgehende Erregung des Personals, welches mit dem Streik drohte, und auch im Falle ablehnender Haltung bereit war, denselben bis zur letzten Konsequenz durchzuführen, war bestimmend für die Nachgiebigkeit^er Verwaltung, nein, das warme Herz des Herrn Suske, das er plötzlich für seine Volksgenossen entdeckte, war es, welches die Verwaltung zur Nachgiebigkeit zwang. Diese Behauptung hindert natürlich das Organ des Reichsbundes nicht, in einem Atem zu behaupten, daß die Innsbrucker Ortsgruppe des llieichsbundes in die Lohnbewegung nicht eingreifen konnte, da sie unter den Lokalbahnbediensteten noch zu wenig organisierte Mitglieder besitzt. Es wäre zum Lachen, wenn es nicht so traurig und so beschämend wäre, daß sich die deutschen Volksgenossen von solchen unreifen Schwätzern an der Nase führen lassen. Diese Blamage ihrer Führer haben die Deutschnationalen von Innsbruck noch notwendig gehabt, um in der Lächerlichkeit vollends zu ersticken. t In demselben Artikel heißt es weiter, daß die Lokalbediensteten gerade in letzter Zeit fluchtartig die sozialdemokratische Organisation verließen. Und weiter: Was tat Scheibein? Versammlungen wurden ab-gehalten und Mitgliederfang betrieben. Was ist nunwahr? Entweder hat Scheibein Mitgliederfang betrieben, um im Jargon der Dcutschnationalen zu sprechen, dann mußte unsere Organisation Mitglieder haben, oder die gefangenen Mitglieder haben die Organisation fluchtartig verlassen und siitd zum „Reichsbund" übergetreten. Ja, aber, der „Reichsbund konnte in die Bewegung nicht eingreifen, wie es im Artikel heißt, weil er unter den Lokalbahnern zu wenig Mitglieder besitzt. Mit diesen Widersprüchen richtet sich das Organ des „Reichsbundes" selbst, und es ist köstlich, zu konstatieren, wie sich die iffiden Schwätzer selber Lügen strafen. Wahr ist nämlich, daß Genosse Scheibein in unermüdlicher Organisation^ arbeit trachtete, die Lokalbahner aufzuklären, daß sie sich nur durch die Schaffung einer entsprechenden Organi-, fation in ihren eienett Reihen eine Verbesserung ihrer »:Lage erkämpfen könnten. Und dies haben die Lokalbahner endlich begriffen -und sind in ihrer Mehrheit zu unserer Organisation gekommen und darum hat der >„Reichsbund" unter den Lokalbahnern keine Mitglieder-«Es mag ja sein, daß sich Herr Suske darüber ärgert, daß ilm die Ldkalbahner rechtzeitig durchschaut und ihn öeshalh tchtz feiner LAlvtwtz Etzk? liegen gelasseH Haben- * i klebrigen- verdient auch der Inhalt Hiefer cmgeb-° Ijch weltbewegenden Resolution des Herrn Suske eine weitere Betrachtung, insbesondere aber ihr Zustandekommen. Das Organ des „Reichsbundes" will nämlich im zitierten Artikel, wie schon erwähnt, beweisen, daß diese Resolution allein die Lokalbahnverwaltung zu Zugeständnissen veranlaßt habe. In der Resolution wird aber erklärt, daß der Volksverein alle nationalen Lokalbahner zu schützen wissen werde, falls sie bei einem Lohn-, kampf zu Schaden kiRnmen sollten. Ergo mußte Herrn Suske bekannt sein, daß die Lokalbahner einen Lohnkampf beabsichtigen, beziehungweise war die Resolution des Herrn Suske nur eine Folge der energischen Haltung der organisierten Lokalbahner und nicht die Ursache der von Herrn Suske auf einmal entdeckten Liebe für seine Volksgenossen Lo-kalbahner. Die Resolution und ihre Annahme im Volksverein war also eine Frucht der Tätigkeit unserer Organisation, die Wohl nie gewachsen wäve, wenn nicht die Lokalbahner durch ihre Organisation dem Keim dazu gepflanzt hätten. Das wird natür», lich das Reichsbnndorgan auch ferner nicht hindern, zu behaupten, daß die Lokalbahner ohne diese Resolution nichts bekommen hätten. Welchen Respekt übrigens die Lokalbahnverwaltung vor dieser Resolution haben mußte/ kann man aus chrein Wortlaut entnehmen. Es heißt, daß der Volksverein alle nationalen Lokalbahaer. zu schützen wissen werde, das Peichsbundorgan behauptet aber selbst, unter den Lokalbahnbediensteten zu -wenig Mitglieder zu haben. Das soll die deutliche Sprache gewesen fein, die die Lokalbahnverwaltung zu Zugeständnissen bewog. Bei dieser niederträchtigen Demagogie dürfen sich die Reichsbündler nicht wundern/ wenn sie unter den Lokalbahnern keine Mitglieder haben.' Und nun noch eine Gegenüberstellung zweier Ausführungen im zitierten Artikel des Reichsbundoraan.s/ ISeite 8 ■ «>- „Dev Eisenbaynev.'* Nr. 25 die die Verlegenheit dieses Blattes mehr als jede weitrre Bemerkung kennzeichnen. Im Schlußabsatz beS gleichen Artikels: Im zweiten Absatz des zitierten Artikels heißt eS: „Die hiesige Ortsgruppe des Reichsbundes konnte in die Lohnbewegung nicht Eingreifen, da sie unter den Lokalbahnbe-diensteten noch zu wenig organisierte Mitglieder besitzt." „Wenn wir uns fragen, wem die Lokalbahnbediensteten ihre Ausbesserung zu danken E'en, dann müssen die ein-tsvollen Lokalbahner sagen, irekt dem Reichsbund und direkt den Deutschnationalen." Die richtige Dumme -August- Taktik! A. M. Bon der BetriebrkmnkeMsse der 2l»s dem Rechenschaftsbericht der Betriebs-krankenkasse für Bedienstete und Arbeiter des österreichischen Netzes der Siidbahn für das Jahr 1910. Im abgelausenen Geschäftsjahre 1910 ist nach langem Kampfe eine felir wichtige Statutenänderung ins Leben getreten. Mit 1. Jnli 1910 wurde die obligatorische Familienangehörigcn-behandlung ein geführt und damit einem langjährigen Wunsche der Mitglieder Rechnung getragen. Dank dem großen Entgegenkommen der Gesellschaft, die sich nunmehr auch an den bedeutend erhöhten ärztlichen Kosten in muuifizenter Weise beteiligt, war es möglich, die Bedeckung der neuen Mehrleistung in den laufenden Einnahmen der Kaffe jfll finden. Die ursprünglich ins Auge gefaßte Auflassung der Entbinduiigskostenbeiträge zugunsten der Einführung der Angehörigenbehandlung, hat sich vorderhand als nicht notwendig erwiesen. Wir gestatten uns, der Gesellschaft für ihre Beitrags* leiftung an dieser Stelle unseren besten Dank auszusprechen. Anläßlich der eben besprochenen Statutenänderung wurde auch die Minimaldauer der Wöchnerinncnnnterstütznng von vier Wochen aus sechs Wochen ausgedehnt. Schließlich wurden die Bestimmungen über die Ansprüche der aus der Beschäftigung ausgeschiedenen, erwerbslosen Kaffenmitglieder in einer dem Gesetz entsprechenden Weise geregelt. Wir gehen nunmehr zur Besprechung des Ergebnisses des abgelausenen Geschäftsjahres über. Was zunächst den Mitgliederstand der Krankenkasse betrifft, so gehörten derselben am 31. Dezember 1910 80.771 Mitglieder an, so daß gegenüber dem Stand vom 31. Dezember 1909 mit . . . 31.282 Mitgliedern eine Bermindernng um .......... 611 Mitglieder zu verzeichnen ist. Auch die durchschnittliche Mitgliederanzahl weist diesmal eine Verminderung auf, indem sie sich im Jahre 1910 auf ■ 32.653 Mitglieder dagegen im Jahre 1909 auf................... . 32.959 stellte. Die Bermindernng beträgt sohin . . 306 Mitglieder. Auf Grund des § 2, lit. a), des Statuts waren am 81. Dezember 1909 durch die k. k. Generalinspektivn der österreichischen Eisenbahnen von der VersicheriingSpslicht befreit . 1350 Bedienstete (Beamte). Im Lause des Jahres 1910 wurden keine Befreiungen borge-iwmmen. In derselben Zeitperiode sind von den befreiten Bediensteten aus- geschieden ............................ 70 Bedienstete (Beamte'), so daß die Zahl der befreiten Bediensteten ain 81. Dezember 1910. . 1280 Bedienstete (Beamte) betrug. Die Zahl der Arbeitstage bezifferte sich im Jahre 1910 ans...................................... . 9,209.585 Tage gegenüber..................................... . 9,302.389 Tagen Im Jalire 1909, so daß sich eine Verminderung «»'................................................. 82.804 Tage ergibt. Die Kranke «tage betrugen im Jahre 1910 526.315 Tage, wahrend sich im Jahre 1909 die Zahl der Kranken- läge auf . 585.311 , Relief. ES resultiert daher eine Verminderung um 58.996 Tage. Prozentual stellen sich die Strnnkeittage zu den Arbeitstagen im Jahre 1910 auf 5'68 Prozent gegen 6 29 Prozent im Jahre 1909. Im Durchschnitt entfallen auf ein Mitglied 16'12 Krankentage per 1910 gegen 17*76 Krankentage per 1909. Die durchschnittliche Krankheilsdauer belief sich im Jahre 1910 aus 18 73 Tage gegen 17-43 Tage im Jahre 1909. Was nun den Rechnungsabschluß für das Jahr 1910 betrifft, so muß dieser abermals als sehr günstig bezeichnet werden, da ungeachtet der seit 1. Juli 1010 cingestihrieit Angehörigenbehandlung und Erweiterung bestehender Mehrleistungen, sowie eines KurSverlufles von Str. 15.951 90 ein Äebarurrgsüberfchuß von Str. 89.522 33 erzielt wurde. Der Reservefonds beträgt sohin zu Ende des JahreS 1910 Str. 1,291.875*39. Die nachstehende Tabelle ermöglicht eine Vergleichung zunächst der Einnahmen des Berichtsjahres mit denen des JahreS 1909. Einnahmen 1910 1909 baher Kronen Kronen + — 2° „ige Beiträge der Mitglieber. 655.573'- 652.388-34 3.18466 3°/0ige Beiträge ber Mitglieder 35.51994 29.73247 5.787-47 Beitrüge ber Gesellschaft 327.786-52 326.19419 1.592-33 sonstige Einnahmen. 6*— 6*— Zinsen 51.499-80 46.490-64 5-009-16 — Kursgewinn an /Effekten — 10.578-70 — 10.578-70 . Zusammen.. 1,070.385-26 1,065.384-34 5.00092 — Ueber die Entwicklung der Auslagen 6er Krankenkasse im Jahre 1910 im Vergleiche zu denen deS Jahre-» 1909 gibt die nunmehr folgende Tabelle Anjschuch: Ausgaben 1910 1909 daher Kronen Kronen + — Krankengelber.. 516.344-12 677.405-21 61-061-09 Kosten der Aerzte unb Skr.-Kontr. 138.784-57 96.719-97 42.064-60 Medikamente... 94.730-05 75.073-76 19.656-30 Chirurgische Mittel 8.633-27 7-029-91 1-603-36 Bäber 15.088-01 14.304-23 783-78 Spitalskosten... 42.221-83 42.639-10 —■ 417-27 Transportkosten 895-36 850-46 44-90 — Beerdigung^ kosten 27.725-63 29.745-06 2.01943 Kurkosten 35.374-43 17.871-33 17.503-10 Verwaltungskosten 6.866-62 2.989-70 2.876-92 Entbindungs-fostett 45.204'— 44.460*— 744'- Unterstützungen 34.110*- 62,216*— — 28.106*— Diverse.. . 3314 75-28 — 4214 Kursverlust an Effekten 15.951-90 — 15.95190 — Zusammen.. 980.862-93 971.380*— 9.482-83 — Die Zunahme der Ausgaben beläuft sich im Berichtsjahre nur auf 0'9 Prozent gegenüber 1*4 Prozent im Jahre 1909. Die ziemlich bedeutende Abnahme der Krankengelder (rund 10 Prozent) ist darauf zurückzuführen, daß die Anzahl der Skranken-tage jener Kassenmitglieder, welche im Erkrankungsfalle Krankengeld beziehen, um 49.890 Tage zurückacgangcn ist. Der im Durchschnitt auf einen Krankentag entfallende Betrag stellte sich, wie aus der später folgenden Zusammenstellung zu entnehmen ist, im abgelaufenen Jahre auf Kr. 1'56 gegen 1*52 im Jahre 1909. In dem als Stranfcngelder ausgewiesenen Betrag von Skr. 516.344-12 ist jener Betrag von Str. 57.855 76 nicht enthalten, welcher an Krankengeld zwar ausgezahlt, aber der Stranfentaffe teils von den in Betracht kommenden Unfallversicherungsanstalten resundiert, teils seitens der Mitglieder als ungebührlich empfangen rückvergütet worden ist. Die Stoften der Merzte und der Krankenkontrolle betrugen im ganzen Sir. 203.220-80. Da jedoch auch im abgelausenen Jahr die Gesellschaft einen Beitrag, und zwar in der Höhe von Skr. 64.436-73 leistete, so verblieb zu Lasten der Krankenkasse nur der im Rechnungsjahre ausgewiefene Betrag von Skr. 138.784-57, Hiervon entfällt auf die Behandlung der Familienangehörigen der Betrag von 28.504 Skr. Die Zunahme der Aerztekoften um 28.504 Kr. findet ihre Begründung in der feit 1. Juli 1910 bestehenden obligatorischen Angehörigenbehandlung sowie darin, daß im Jahre 1910 für spezialürztliche Behandlung von Skranken-kassenmitaliedern ein Betrag von Str. 10.818-71 verausgabt worden ist. Von den Kosten für Medikamente entfallen Str. 20.084-46 ans das Konto der Angehörigenbehandlung. Die Kosten der an die Mitglieder selbst abgegebenen Medikamente sind infolge des Rückganges der Anzahl der Erkrankungsfülle um Skr. 428-16 niedriger als im Vorjahre, so daß sich aus der Differenz der beiden Beträge die in der obigen Tabelle ausgewiesene Steigerung des Medikamentenkontos per Kr. 19.65630 ergibt. Die Ausgaben für chirurgische Mittel wurden gleichfalls von der Einführung der Angehörigenbehandlung beeinflußt, in-dein sich im II. Semester 1910 ein größerer Bedarf an Verbandmaterial geltend machte. Die Kosten der Bäder weisen eine normale Steigerung aus. Die Spitalskosten haben sich ungeachtet der im Vorjahre erfolgten Erhöhung der BerpslegStaxen in den Wiener Krankenhäusern nicht erhöht, was auf die Abnahme der Erkrankungsfülle zurückzuführen ist. Die Beerdigungskosten sind zurückgegangen, da im Berichtsjahre weniger Todesfälle zu verzeichnen waren als im Jahre 1909. Die Kurkosten haben sich infolge stärkerer Inanspruchnahme der Kurbegünstigungen abermals erhöht. Die näheren Details über die Frequenz der einzelnen Kuranstalten und die hierfür entfallenden Stufteu sind aus der nachstehenden Tabelle zu entnehmen. Anstalt £ "2 Z 2 f i £■ g 85 S. A I ä Gcsamt- kostcn Durchschnittliche «ur- Dauer pcr Mit-fllieb Kosten pcp Tag Kr. Tage Kr. Abbazia .... 31 869 4.385-33 28 5-05 Alland 8 910 2.730"— 113-7 3- Baden bei Wien. 14 357 1.766'90 25-5 4-92 Bad Hall ... . , Hörgas 24') 2387 7.161*— 99-5 3 — Karlsbab .... 9 235 1.289*08 261 5-46 Krapina-Töplitz . 24 530 2.594*88 22 4-87 Lipik 10 290 8.234*65 29 11-15 Lupushcilstätte . Markt Tüsser . . 81) 153 733'- 255 4-78 Monsalcone . . . 6 72 542*08 12 7-53 Pistyan 15 384 2.359'85 256 619 Töplitz in Krain . 16 343 1.945-28 214 5-67 Warasdin-Töplitz 5 94 569 18 18'8 6-05 Zusammen. . 170 6624 29.299 73 38-9 4-42 . ’) Weitere 8 Mitglieder befanden sich am Schlüsse des Jahres 1910 noch in der Anstaltspflege. *) Hiervon 2 Mitglieder ambulatorisch. Ferner haben eine große Anzahl von Kassenmitgliedern die Bäder in Baden bei Wien, Monfalconc je., ohne in den Anstalten selbst verpflegt zu werden, ambulatorisch besucht. Wenn wir nun die Gesamteinnahmen per. . . Str. 1,070.385 26 den Gesamtausgaben per.......................... . . „ 980.862 93 gegenüberstellen, so ergibt sich der schon oben erwähnte Gebarungsüberschuß von .... Skr. 89.522-33 das heißt der mit 31. Dezember 1909 nachge- wiesene Stand des Reservefonds per . . . „ 1,202.353-06 hat eine Vermehrung aus................................. 1,291.875-39 erfahren. Die Post „Bargeldunterstützungen" hat infolge eines Ausschußbeschlusses, wonach ab 1. Jnli 1910, dem Tage der Einführung der obligatorischen Angehörigenbehandlung, für Bargeld-nnterstütznngen nur mehr ein Betrag von zirka 6000 Kr. per Jahr zu verwenden ist, eine bedeutende Bermiuderung erfahren. Die Gesamteinnahmen haben sich demnach gegenüber dem Vorjahre um 0 47 Prozent erhöht, während sich die _ Erhöhung im Jahre 1909 auf 5-8 Prozent stellte. Wenn man jedoch den vorjährigen Kursgewinn an Effekten nicht berücksichtigt, so ergibt sich ein Einnahmenzuwachs von 1'46 Prozent. Die im abgelausenen Jahre eingetretene Erhöhung der 2prozentigen Beitrüge und sohin auch der gesellschaftlichen Beitragsleistung ist auf Gehalts- und Lohnerhöhungen zurückzuführen. Die abermalige Erhöhung der 3prozentigen Beiträge der Milglieder hat darin seinen Grund, daß auch im abgelaufenen Jahre keine Befreiungen von der Krankenversicherungspslicht siattgesunden haben und abermals eine Reihe von Beamten- Mitgliedern in jene Gehaltsstufe vorgerückt ist, in welcher der volle Lprozentige Beitrag von ihnen allein zu leisten ist. Die Post „Zinsen" im Betrage von . . . . Kr. 51.499-80 besteht aus den wirklich vereinnahmten Zinsen von Effekten per.....................................Kr. 35.081‘43 aus solchen von Skontokorrentguthaben bei der Gesellschaft per..........................................„ 1.915-44 und aus den Stückzinsen der Effekten per 31. Dezember 1910 mit.........................................„ 14.502-93 Die Erhöhung beruht auf der Vermehrung des Effekten» standes. Der unter der Post „Sonstige Einnahmen" verrechnete Betrag von 6 Str. betrifft eine unserer Krankenkasse zugeweudete Spende. Ans den eben besprochenen Auslagen heben wir in der nachfolgenden Tabelle jene Mehrleistungen hervor, die uns besonders bemerkenswert erscheinen. Mchrauslagen per 19 10 3. 4. Ausdehnung des Krankengeldbezuges aus 40 Wochen, eventuell aus 1 Jahr für 60.105 Skrankheitstage.................. Zahlung des Skrankengeldes auch während der Spitalsverpflegung.................. Festsetzung des Minimalbetrages per Str. 60-— für den Beerdigungskostenbeitrag, Wiedereinführung der Begräbniskostenzertifikate und Erhöhung des Beerdi-gunaskoslenbeitrages auf das 25sache des Taglohnes ......................... Außergewöhnliche Bargeldunterstützungen: in 473 Fällen infolge Erkrankung von Mitgliedern.......................Kr. 14.475'— in 620 Fällen infolge Erkrankung von Familienangehörigen „ 18.435'— in 30 Fällen an die Hinterbliebenen von Mitgliedern ...................... 1.200'— Entbindungskostenbeiträge (§ 16, Absatz 30) Sturkosten..................................... Spezialärztliche Kosten............. Familienangehörigenbehandlung: a) Kosten der Aerzte Kr. 28,504'— b) Kosten der Medikamente „ 20.084'46 Ausdehnung der Wöchnerinnenunter-stützung auf 6 Wochen ...................... Fälle 426 822 395 1123 3767 133 Zusammen____ Kronen 92.12823 16.90214 15.20712 34.110'— 45.20*- 35.37443 10.81871 48.588-46 60-56 298.393-65 Werden die Ausgaben der letzten 5 Jahre auf den durchschnittlichen Mitgliederstand bezogen, so ergibt sich folgende Darstellung der aus je 1 Mitglied entfallenden Leistungen: Per Mitglied cntinllcn im Alchre Ausgaben 1900 11107 11)08 1909 1910 K tont n Kraukengelb 15-53 17-57 17-38 17-52 15-81 Aerztekoften 316 304 296 2-93 4-2S Kosten für Medikamente, chirurgische Mittel und Bäder 2-95 2-86 2-87 2-92 363 Spitalsverpflegs- und Transportkosten .... 1-21 1-33 14V 1-32 1 32 Bargeldunterstützungen . . 204 283 2-10 1-89 104 Uebrige Ausgaben .... 2-82 325 3-26 2-89 3-99 Zusammen . . . 27-71 1 30-38 29-98 2947 3004 Wenn wir in dem gleichen Zeitraum die im Erkrankungssalle eiutretende» Leistungen mit der Anzahl der Skrankheitstage in Beziehung bringen, erhalten ivir nachstehende Ziffern: Per Stinntentage entfallen im Aal,re Ausgaben j l'JOC 1907 1908 1909 1910 Krone n Krankengeld ....... Aerztekoften *) Kosten für Medikamente *), chirurgische Mittel und Bäder 1'37 1-43 1-53 1-52 1-56 017 0-16 017 017 0-21 0-16 0-15 0-16 0-16 0'19 Spitalsverpflegs» und Transportkosten .... 0-07 U07 008 0-07 0'08 Hiermit sind wir mit der Besprechung des RechnungS-abfchluffes und Vermögensnachweises für das abgelaufene Geschäftsjahr zu Ende. Wir beehren uns, nunmehr noch folgendes zu berichten: Mit 31. Juli 1910 lief die Mandatsdauer der im Jahre 1907 gewählten, beziehungsweise ernannten AuSfctmßmitglitber ab. Bei den vorgenommenen Neuwahlen wurden die bisherigen Ausschussmitglieder Franz Brenkowitsch, Adolf R e j e p s a und Kamillo V i 11 o 11 i nicht wiedergewählt. Wir werden ihnen wegen ihrer eifrigen Betätigung an den Arbeiten des Ausschusses ein freundliches Andenken bewahren. In der Skurie der ernannten Mitglieder trat keine Veränderung ein. Mit 31. Dezember 1910 haben jedoch bcr Direktorstellvertrcter Julius Albert uud der Kontrollches Heinrich S ch i m a k ihre Mandate zurückgelegt. An deren Stelle wurden der Herr Inspektor Eugen SDlitlet unb Herr Inspektor Franz S ö l l r i tz e r in ben Ausschuß einberufen. Die im Jahre 1909 beim Schiebsgcricht ber Krankenkaße eingebrachte Klage deS gewesenen Lokomotivführeranwäriers Anton P a p c z wurde mit Erkenntnis vom 5. Februar 1910 einstimmig nbgcwiesen. Im Berichtsjahre selbst lief eine Klage des geivefenen Walzwerkarbeiters Johann T i p p e l ein, die jedoch zu Ende des Jahres 1910 noch unerledigt war. Der Ausschuß hat die ihm nach dem Statute obliegenden Agenden in 12 Sitzungen erledigt. Der ärztliche Dienst wurde unter ber Leitung bes gesellschaftlichen Chefarztes von 105 Bahn* ärzten besorgt; die Vermehrung ist aus die Einführung der Familienangehörigeubehandluug zurückzusühren. Die Strankenkontrolle wurde, abgesehen von den hierum ständig betrauten Bahnärzten unb Lokalvorständcn im Sinne deS § 30, Punkt k des Statutes seitens gewählter Ausschutz' mitglicder bei im Aufträge des Kassenausschusses quartalsweiie vorgenommenen Streckenbereisnng ausgeübt. r Zum Schlüsse lassen wir noch die Namen der Ausschuß Mitglieder folgen. Ausschuss. Obmann: Dr. Alfred Hermann, Generalsekretär. Mitglieder: Ingenieur Frauz Berge r, Inspektor und Bureauvorstand, ■ Ferdinand Stabinger. Zimmermann; /Skr. 251 B- —.........- »»Dev Eiferrvahnrr." Seite y Roman Kraus, Oberinspektor und Bureauvorstand: Jakob Kunst, Tischler: Adam Mayer, Kanzleidiener; Anton Mayer, Bahnmeister; Matthias M e i s e n b i ch l e r, Wagenmeister; Eugen Millet, Inspektor und Bureauvorstand; Franz Pölleritzer, Inspektor und Bureauvorstand; Viktor Edler v. S a r> a g e r i, Inspektor und Bureauvor stand, zugleich Obmannstellvertreter; Robert S ch e r b a u m, ZugSrevisor: Dr. Josef Weinberger, Bahnsekretär. Ersatzmänner: Heinrich Jakobi, Inspektor und Bureauvorstand: Leopold Raab, Revident; Karl Bartl, Adjunkt; Dr. Ludwig Güssinger, Bahnsekretär; Johann Höpsl, Oberkondukteur; Johann K o o a i, Magazinsarbeiter; Alois Egger, Bahnrichter: Alois N e j e p s a, Bahnmeister; Franz Nadler, Lokomotivführer; Leopold Koppen st einer, Anstreicher. Inland. Deutschnationaler Terrorismus. Wie der Grazer „Arbeiterwille" meldet, betreiben die Leute des bekannten Herrn E r t l im Klagenfurter Bahnhof eine Agitation, die die erlaubten Grenzen weit überschreitet. Bei der Agitation für die Neichsbündler während des Dienstes tut sich besonders ein Adjunkt namens Egartner hervor, der sich wahrscheinlich für seine anßertourliche Ernennung zum Adjunkten nach oben hin dankbar zeigen will. Jeder einzelne Bedienstete wird im Dienste überfallen und man versucht, auf jeden dienstlich Einfluß zu nehmen, um ihn zum Beitritt zum Neichsbund zu bewegen. Es werden sogar Leute dienstlich in die Kanzlei berufen, um dann dort für den Beitritt zum Ertlschen Neichsbund bearbeitet zu werden. In den letzten Tagen sagte einmal Egartner: „Die Sozialdemokraten sollen sich beschweren, wo sie wollen, beim Bahnamt und bei der Direktion, überall sind lauter deutsche Herren, dort finden die Sozialdemokraten keinen Anklang I" Es wäre also schon so weit gekommen, dqß die Bediensteten nicht mehr nach den bestehenden Vorschriften, sondern nach der Gefin-nung behandelt werden. Der Herr Egartner nahm sich sogar heraus, einen Bediensteten, der nicht nach seiner Pfeife tanzen will, ordinär zu beschimpfen und mit der Entlassung zu bedrohen. Einem Genossen drohte er mit der Versetzung, weil er sich über das unanständige Benehmen eines Neichsbündlers beschwerte. Die Gelben haben also einen Terrorismus entfacht, wie er ärger nicht gedacht werden kann, was sie aber nicht hindern wird, anderen Leuten Terrorismus anzudichten. Fabrikantengeld für die nationalverbändlerischen Abgeordneten. Zur Bekämpfung der Sozialdemokraten und zur Förderung der Wahl von nationalverbändlerischen Unternehmerknechten wurde bekanntlich bei der letzten Wahlbewegung von den Scharfmacherorganisationen Oesterreichs ein „Industrielles Aktionskomitee" eingesetzt, das den Zweck hatte, den Nationalverbändlern die nötigen Geldmittel durch Sammlung bei den industriellen Firmen beizustellen. Der Kassier dieses „Industriellen Aktionskomitees", der Direktor der Nessels-dorfer Waggonfabrik. Hugo Fischer v. Nöslerstamm, ver-sendet nun an alle Firmen, die sich an der Sammlung für diesen Scharfmacherwahlfonds beteiligt haben, ein vertrauliches Zirkular, das die Abrechnung über die eingelangten Gelder enthält, ohne aber daß darin angegeben worden wäre, welche der nationalverbändlerischen Kandidaten und in welchem Maße sie aus diesem Wahlfonds gespeist wurden. Zur Erklärung der Nichtnennung dieser Kandidaten wird in diesem Zirkular angeführt: „Da ich begreiflicherweise bezüglich der verausgabten Beträge der Oeffentlichkeit gegenüber im Interesse der Kandidaten, welche gewählt wurden oder gewählt werden sollten, strengste Anonymität zu wahren verpflichtet bin, finde ich keinen Ausweg, der es ermöglichen würde, in einfacher Form allen jenen Herren, welche Geldbeträge eingesendet haben, Ausschluß zu geben, wie das Geld verwendet worden ist. .... Ich wäre sehr dankbar dafür, wenn ich von seiten der Firmen einen Vorschlag erhalten würde, der dem Industriellen Aktionskomitee, in welchem ich diesen Gegenstand in der Schlußsitzung zur Sprache bringen werde, Gewähr i bieten könnte, daß der betreffende Kandidat, für welchen Geldbeträge aufgewendet worden sind, vollkommen Schutz vox Mißbrauchen findet." Daß die Scharfmacher die Namen der von ihnen mit Geldmitteln für den Wahlkampf ausgestatteten nationalverbändlerischen Kandidaten so ängstlich geheimgehalten, wird feilte guten Gründe haben. Wie viele der von den Grünthalianern unterstützten Nationalver-bändler außer dem Herrn Heine aus Bodenbach wohl diese Fabrikantenbestechungen noch genossen haben werden! Ausland. Das wäre auch in Oesterreich notwendig. In Maffa-chnfetts (Vereinigte Staaten von Nordamerika) besteht ein Gesetz, wonach Arbeitgeber, die während eines | Streiks, einer Aussperrung oder eines sonstigen Arbeitskonfliktes durch Annoncen, mündliche oder schriftliche Aufforderung Ersatz für die im Konflikt stehenden Arbeiter suchen, unter Strafe bis zu 100 Dollars angeben müssen, daß in ihren Betrieben ein Arbeitskonflikt besteht. Der französische Eisenbahnerkongres? über den Streik im Vorjahre. Auf dem vor einigen Tagen statt-gefundenen Kongreß der französischen Eisenbahner wurde unter anderem auch der Rechenschaftsbericht des Streikkomitees vom Eisenbahnerstreik des Vorjahres diskutiert und zur künftig einzuschlagenden Taktik Stellung genommen. Zunächst sei vorweg bemerkt, daß der Verband der französischen Eisenbahner infolge des verlorenen Streiks und der damit verbundenen Verfolgungen wohl die Hälfte seiner Mitglieder verloren hat, aber mit den wehr als 43.000 zahlenden Mitgliedern Ende 1910 blieb er nur um etwa 10.000 Mitglieder hinter dem Stande, den er vor Beginn der Lohnbewegung einnahm, zurück. Die Organisation hat sich also in ihrem Kern aus den Stürmen der Mobilisierung, der Maßregelungen, Ein- kerkerungen u. f. w. unerschüttert erhalten. Fast ebenso schwer, wenn nicht schwerer als die Verfolgungen von außen, lasten die taktischen Gegensätze im Innern auf der Organisation. Diese Gegensätze sind auf dem Kon-greß tn tumultjöser Art zum Austrag gekommen und haben ihn mehrmals auseinanderzusprengen gedroht. Neues erfuhr man ans der Diskussion über die ribersturzte Anzettelung des Eisenbahnerstreiks nicht. Es wurde bestätigt, daß der Streik gegen den Willen der Mehrheit des Streikkomitees von einer „revolutionären Minderheit" vom Zaune gebrochen wurde, und daß die Mehrzahl nur aus Solidarität und gegen ihre lieber« zeugung sich zum Streik verleiten ließ. Es kam dabei auch die angebliche politische Einmengung verschiedener Parteigenossen zur Sprache, denen die „Revolutionären" gern die Schuld an dem Zusammenbruch des Streiks aufhalsen möchten. In Wahrheit hat unser Pariser Partei-blatt das Streikkomitee auf dessen Ansuchen in selbstloser Weise unterstützt, desgleichen verschiedene bekannte Genossen, die von den Eisenbahnern um Rat gefragt wurden. Nicht abgeleugnet konnte jedoch der ungeheuerliche Disziplinbruch einiger Fanatiker des Generalstreiks werden, für den diese eigentlich den Hinauswurf aus der Organisation verdient hätten. War es den Anarchosyndikalisten gelungen, vor dem Streik die Herrschaft an sich zu reißen, fo sind sie jetzt zu einer kleinen Minorität zusammengeschmolzen. Trotz des heftigsten Widerstandes der „revolutionären" Minorität nahm der Kongreß mit erdrückender Mehrheit eine Resolution gegen die Sabotage an. Desgleichen wurde beschlossen, die Wiedereinstellung der Eisenbahner mit Hilfe der sozialistischen Kammerfraktion zu verfolgen. Schließlich kam ern Beschluß zustande, für den nicht nur die „revolutionäre" Minderheit, sondern auch ein großer Teil der „reformistischen" Mehrheit stimmte: die Um-Wandlung des Zentralverbandes in eine Föderation. Allerdings ist die Ausarbeitung der Bestimmungen dem („reformistischen") Verwaltungsrat überlassen worden, nichtsdestoweniger können die Anarchosyndikalisten sich über den Beschluß freuen, kommt doch ihr „föderalistisches Prinzip" zur Geltung. Wenn viele „Reformisten" für die Umwandlung in eine Föderation stimmten, so taten sie das deshalb, um gegen Ueberrnmpelungen, wie beim letzten Streik, gesichert zu fein. Dagegen schützt eine Föderation aber auch nicht. Besser wäre gewesen, nach dem Vorschlag des früheren Sekretärs des Verbandes zu beschließen, daß ein Streik nur auf Beschluß der Mitglieder erklärt werden kann. Aber noch eins hat der Kongreß erwiesen: die angeblichen revolutionären Attentate, mit denen Bricmd krebsen ging, sind Polizeitnache. Es wurde festgestellt, daß der kürzlich entlarvte gewerkschaftliche Agent provocateur Methivicr sich dem Streikkomitee zur Ausführung eines Attentates auf die Eisenbahnlinien angeboten hatte...,. Das größte wirtschaftliche Unternehmen der Erde ist nach der „Verkehrstechnischen Woche" die preußische Eisenbahnverwaltung, da kein anderes bezüglich der beschäftigten Personen und des Etats damit wetteifern kann. Die Einnahmen und Ausgaben des Ordiitariums belaufen sich auf 2.201,784.000 Mk., wozu noch ein nicht unerhebliches Extraordinarium hinzutritt. Etwa 350.000 Eisenbahnhandwerker und -Arbeiter und 150.000 Beamte werden von der Verwaltung beschäftigt. Die gesamte Bevölkerung des Königreichs Norwegen hat ungefähr dieselbe Zahl an Bewohnern aufzuweisen. Für Besoldung, Wohlfahrtseinrichtungen u. f. w. wird die gewaltige Summe von 731,551.300 Mk. aufgewendet. Aus dem Gerichtssaal. Zuerkennung des FünfjahrzuschlageS zur Pension durch den Obersten Gerichtshof. Der Lokomotivführer Ladislaus D a b r o w s k i in Stanislau wurde durch die Folgen eines am 17. August 1906 bei der Ausfahrt aus der Station Lemberg erlittenen Unfalles dienstunfähig. Geich beim Ausfahrtssemaphor kam es zu einem Zusamenstoße des von DabrowSki geführten Zuges mit einer Reservelokomotive, wobei DabrowSki an das Geländer des Schuhhauses geschleudert wurde uud mehrfache Kontusionen erlitt. Trotz ärztlicher Behandlung konnte Dabrowski, der vor dem Unfall an keiner ernstlichen Erkrankung gelitten hatte, seine Gesundheit nicht wieder erlangen. Am 1. Oktober 1907 wurde er von der Staatsbahndirektion Stanislau in den zeitlichen Nuhestaud verseht und ihm mit Rücksicht auf seine vom 1. Juli 1886 an beginnende Teilnahmszeit am Provisionsinstitute für Diener und Hilfsbedienstete der österreichischen Staatsbahnen 25 Teilnahmsjahre ungerechnet. Das Ansuchen um Zurechnung von fünf Jahren zur effektiven Teilnahmszeit am Provisionsinstitute aus Anlaß des von Da-browski am 17, August 1906 in Lentberg erlittenen Unfalles, aus die DabrowSki gemäß § 42, Ziffer 3, des Provisionöstatuts Anspruch erhob, wurde sowohl seitens der Staatsbahndirektion Stanislau, als auch seitens des EisenbahnministeriumS abschlägig beschicken, da nach dem Gutachten des Sanitäts-konsulenten der Staatsbahndirektion Stanislau die bei Da-browski bestehende Dienstuntauglichkeit angeblich in keinem Zusammenhang mit dem Unfall vorn 17. August 1906 stehe. Dabrowski brachte nunmehr durch Dr. Gustav Harpner gegen das Provisionsstatut für Diener und Hilfsbedienstete dcr_ k. k. österreichischen Staatöbahnen, vertreten durch Re galizische k. k. Finanzprokuratur beim k. k. Landesgericht Lern-■birg eine Klage ein. Im Zuge des Prozesses wurden die Aerzte Dr. Hacker und Dr. Rofenbaum in Stanislau, die Dabrowski während längerer Zeit behandelt hatten, sowie ärztliche Sachverständige, einvernommen, die ihr Gutachten dahin abgaben, daß Dabrowski ein allgemeines Nervenleiden durchgemacht hat, das mit dem Unfall vom 17. August 1906'in ursächlichem Zusammenhang steht und das auch heute noch Erscheinungen aufweist, die die Erwerbsfähigkeit herabmindern. Das Landes-gericht Lemberg gab der Klage vollinhaltlich statt und verurteilte das Provisiousinstitut zur Zahlung jährlicher Kr. 273-60 als Zulage zur Jahresprovision in monatlichen Raten von Kr. 22-80 im vorhinein, sowie zur Tragung der Prozeskosten. Gegen dieses Urteil ergriff die galizische Finanzprokuratur die Berufung an das Oberlandesgericht Lemberg, das jedoch das erstgerichtliche Urteil in seinem vollen Inhalt bestätigte. Die galizische Finanzprokuratur gab sich jedoch auch mit diesem Urteil noch nicht zufrieden und brachte die Revision beim Obersten Gerichtshof in Wien ein. In ihrer Revisionsschrift führte sie aus/ daß die Zuerkennung des Fünfjahrzuschlages die vollständige Erwerbsunfähigkeit zur Voraussetzung habe, bei Dabrowski jedoch von einer vollständigen Erwerbsunfähigkeit nicht gesprochen werden könne. Die von Dr. Gustav Harpner erstattete Revisionsbeantwortung führte im Gegensatz zum Standpunkt der Finanzprokuratur aus. daß für die Zurechnung des Fünfjahrzuschlages das Provistonsstatut keineswegs die vollständige Erwerbsunfähig-« tat, vielmehr nur die Dienstuntauglichkeit verlange; das; diese aber bereits gegeben fei, wenn die Aerzte die Erwerbsfähigkeit auch nur als teilweise eingeschränkt anerkennen, da ein Bahn» Bediensteter, dessen Erwerbsfähigkeit ärztlicherseits als eine um 50 oder 33'/, Prozent geminderte anerkannt wird, mit dem theoretischen Reste der verbleibenden Erwerbsfähigkeit praktisch nichts anfangen kann und seine Verwendung im Bahud^enst schon im Interesse der Bahnsicherheit überhaupt unterbleiben muß. Der k. k. Oberste Gerichtshof als Revisionsgericht hat nunmehr in einer bemerkenswerten Entscheidung vom 28. Juni 1911 diese Angelegenheit endgülitig zugunsten des Klägers entschieden, so daß das Provisionsinstitut nunmehr an Dabrowski jährlich einen Betrag von Kr. 273-60 als Zuschlag zu seiner Jahresprovision und zwar die vom 1. Oktober 1907 an bereits fällig gewordenen Beträge binnen 14 Tagen, die künftig werdenden in Monatsraten im vorhinein zu bezahlen hat. In den Gründen der oberstgerichtlichen Entscheidung werden die Begriffe der Dienstuntauglichkeit und der Erwerbsunfähigkeit auf das genaueste behandelt. Der Oberste Gerichtshof sagt in dieser Richtung folgendes: „Das Provisionsinstitut, wiewohl es neben den sonstigen Wohlfahrtgesetzen, zum Beispiel dem Gesetz vom 88. Dezember 1887, Nr. 1, ex 1888, und dem Ausdehnungsgesetz vom 20. Juni 1894, R.-G.-Bl. Nr. 68, einen Teil der Sozialversicherung bildet, unterscheidet sich doch hinsichtlich der Voraussetzungen für die Realisierung des Versicherungsanspruches wesentlich von den mit dem oberwähnten Gesetzen eingeführten Versicherungen. So spricht der § 6 des ersterwähnten Gesetzes von einer Rente für die Dauer der „Erwerbsunfähigkeit" und wird diese Rente überdies als „Schadenersatz" bezeichnet. Der Begriff der Erwerbsunfähigkeit setzt den Mangel der Fähigkeit im Wege der Arbeit wirtschaftliche Güter zu sammeln, voraus. Dieser allgemeine Begriff, der auf den Erwerb im Wege de.r Arbeit das Hauptgewicht legt, läßt naturgemäß eine Abstufung der Arbeitsfähigkeit zu uud das oberwähnte Gesetz gewährt die Rente als Schadenersatz nur für die Dauer und nach Mas; der eingetretenen oder später veränderten Erwerbsfähigkeit. Es wird aber auch schon hier Vorkommen, daß eine, vom medizinischen Standpunkt genommen, nur teilweise Erwerbsunfähigkeit in Betracht kommen wird. Im Provisionsstatut ist der Begriff der „Erwerbsunfähigkeit" und die Auffassung der Rente als Schadenersatz fallen gelassen. Denn das Statut spricht vou einer Provision für ein Mitglied, das infolge eines in Ausübung des „Dienstes" erlittenen Unfalls „dienstuntauglich" geworden ist. Der Begriff der „Dieustuntauglichkeit" deckt sich aber nicht mit dem im Unfallversicherungsgesetz statuirten Hegriffe der „Erwerbsunfähigkeit", der Diensti bedeutet eine nach organisatorischen Bestimmungen regulierte Tätigkeit, reguliert nach Zeit, Art uud Ort. Der Kläger war zuletzt als Lokomotivführer in Verwendung. Die Betrauung mit der Maschinenführuug bringt eS znm Ausdruck, das; ihm alle jene Eigenschaften zugesprochen wurden, welche ihm zu diesem Dienst befähigen. Wenn er nun infolge des in Ausübung des Dienstes ihm zugestoßenen Unfalles zu diesein Dienst unfähig geworden ist, so ist die Voraussetzung des Statuts, die Dienstuntauglichkeit, erfüllt. Daß die erngetretene Dienstuntauglichkeit mit dem erlittenen Unfall in ursächlichem Zusammenhang stand, haben die Vorinstanzen festgestellt. Die Untauglichkeit des Klägers zum Dienst als Lokomotivführer, ist gleichfalls festgestellt und muß cs hierbei gleichgültig bleiben, ob der Kläger noch einen solchen Grad von Arbeitsfähigkeit hat, der ihm zu einem anderen, leichteren Eisenbahndienst befähigt. Die Eifenbahnverwaltung hat ja durch die Ouicö-ziernng des Klägers selbst erkannt, daß sie einen Lokomotivführer mit einer nicht vollwertigen Arbeitsfähigkeit nicht verwenden könne, und es stand ihr ja gemäß § 29 der Dienstpragmatik frei, ihn unter gleichen Gehaltsbezügen ztr einem seiner noch vorhandenen Arbeitsfähigkeit angepaßten leichteren Dienst zu verwenden. Hat sie dies nicht getan, so gebt es nicht an, ihn auf seine Arbeitsfähigkeit in einem anderen Eisenbahndienst zu verweisen, den sie ihm aber gleichzeitig versagt, wie-' wohl sie allein in der Lage war, ihm einen solchen zu ge-1 währen. Da sonach die Voraussetzung des § 42, Alinea 8, des Provisionsstatut, nämlich die Dienstuntauglichkeit des Klägers infolge des fraglichen Unfalls, eingetreten ist, erscheint sein Klageanspruch begründet." Lokomotivnnfall in Landeck. Am 10. April 1911 snhr der Lokomotivsühreramvärter Anton Leit ncr in den Sohlen* sassmigSkanal der Station Landeck, um daselbst Stöhlen zu fassen. Als die Arbeiter mit dem Ausladen der Kohlen fertig waren, wollte er seine Maschine im Kanal, der ein sehr bedeutendes Gefülle hat, nach rückwärts in Bewegung setzen. Die Maschine suhr jedoch mit großer Geschwindigkeit nach vorwärts, stieft. hiebei an eine andere daselbst stehende Lokomotive an, wodurch 'zwei Personen, welche sich auf derselben befanden, leicht verletzt wurden. Anton Lettner wurde deshalb der Uebertretung des § 432 St.-G. angeklagt, zumal festgestellt wurde, daß im Zeitpunkte deZ Zusammenstoßes der Reversierhebel seiner Maschine nach vorne, gerichtet war, so daß die Maschine infolge dieser Hebelstellung vorwärts sahren mußte. Bei der Verhandlung vor, dem Bezirksgericht Landeck verantwortete sich Leitner, der von Dr. Leopold Satz verteidigt wurde, dahin, das; die Lokomotive^ welche er bediente, eine alte Type sei, welche nicht mehr vollständig korrekt funktioniere, daß er mit Sicherheit angeben könne, daß er den Reversierhebel schon viel srüher, als er nämlich in den Kanal eingesahren war, nach rückwärts umgestellt hatte, und daß er sich den Umstand, daß der Reversierhebel schließlich nach vorwärts gerichtet war, nur so erklären könne, daß der Hebel durch den Ruck beim Ingangsetzen der Maschine nach vorwärts umgesallen sei, was bei dieser alten Type nicht nur möglich, sondern auch anderen Lokomotivführern wiederholt passiert sei. Zwei Lokomotivführer, als Zengen einvernommen, bestätigten tatsächlich, daß bei dieser Lokomotive, deren Type nur mehr in ganz vereinzelten Exemplaren in Verwendung stehe, der Hebel, da die Zahnräder nicht mehr genau fassen, auch während ihrer Bedienung von selbst nach vorn gesallen sei. Der als Zeuge vernommene Heizer gab jedoch an, daß er gesehen zu haben glaube, daß der Reversierhebel Lettners während des Ausladens der Kohlen die ganze Zeit hindurch nach vorne gerichtet war und erst, als er über eindringliches Befragen des Verteidigers zn-geben mußte, daß er in dieser Zeit selbst mit Arbeiten beschäftigt und daher nicht in der Lage war, aus die Stellung des Hebels zu achten, erklärte er, daß es ihm kaum hätte entgehen können, wenn der Hebel von selbst nach vorne gefallen wäre, da er dies hätte hören müssen, und daß ihm anßerdem ein Kohlenarbeiter und der Magazmmeister mitgetcilt hätten, sic hätten ebenfalls die nach vorwärts gerichtete Stellung des Hebels gesehen. Bei der neuerlichen Verhandlung bestätigten diese beiden Personen, als Zeugen einvernommen, die Angaben des Heizers nicht, erklärten vielmehr, von der Stellung des Reversterhebels überhaupt nichts zu wissen, so daß der Richter die Verantwortung des Angeklagten, insbesondere unter Würdigung der Aussagen seiner Kollegen, denen der Hebel selbst schon ohne Zutun nach vorwärts gefallen war, als glaubwürdig annahm und den Angeklagten f r e i s p r a ch. _____ Streiflichter. Eine interessante Statistik ans dem Lebe» der k. k. Staatseisenbahnbediensteten. Dem Prager radikal-staatsrechtlichem Blatte „Samostatnos“ entnehmen wir folgende statistische Daten aus dem Leben der Eisenbahnbe-diensteten: Auf 1000 Eisenbahnbedienstete kamen in den Ie|}tcn zehn Jahren im Durchschnitt ä'4 Todesfälle jährlich. Infolge Seite 10 „Der ElsettlialMcr." Nr. 25 f. der im Dienste erlittenen Unfälle starben in derselben Zeit im Durchschnitt 0*25 jährlich. Von 1000 Eisenbahnbediensteten, welche Mitglieder der Versorgungsinstitutionen sind, werden jährlich 14-349 in Ruhestand versetzt, im Verhältnis zu Bayern, wo 17'8 Prozent Bedienstete jährlich pensioniert werden, also bedeutend weniger. Von 100 Pensionisten sterben jährlich o"6, von 100 Probisionisien 4'5 Prozent. Auf 1000 aktive Eisenbahnbedienstete entfielen: im Jahre Pensionisten Provisionisten 1905 33-5 5-01 1906 35*12 5-52 1907 38-82 6*14 1908 42-08 6*55 1909 43-38 6-74 Die aktiven Bediensteten der k. k. österreichischen Staats* bahnen erreichten ein Durchschnittsalter von 52-274 Jahren nach einem durchschnittlichen Dienslalter von, 21*11 Jahren. Nach Kategorien gerechnet wurden in Ruhestand versetzt: Vom Kanzleipersonal im Alter von 59 bis 63, vom Maschinenpersonal im Alter von 54 bis 58, vom Zugbegleitungspersonal im Alter von 39 bis 43, vom Stations- und Bahnerhaltungspersonal im Alter von 69 bis 63, vom Werkstättenpersonal im Alter von 64 bis 68 Jahren. Das Kanzleipersonal erreicht im Aktivdienst ein Durch-! schnittsalter von 57-102, das Bahnerhaltungpersonal erreicht im Aktivdienst ein Durchschnittsalter von 53'7, das Maschinenpersonal erreicht im Mtivdienst ein Durchschnittsalter von 50'1, das Zugbegleitungpersonal erreicht im Aktivdienst ein Durchschnittsalter von 49*03 Jahren. Die durchschnittliche Dienstzeit beim Eisenbahnpersonal (immer inklusive Beamten) beträgt: Beim Kanzleipersonal 28-294, beim Bahnerhaltnngpersckial 21-16, beim Maschinenpersonal 20’71, beim Stationspersvnal 20-67, beim Zugbe- gleitungspersonal 19 84 Jahre. Von 1000 Bediensteten werden im Durchschnitt 51 trank. Die Krankheitsdauer eines definitiven Bediensteten dauert im Durchschitt 28, und eines provisorischen Bediensteten 15 Tage. Von 1000 Bediensteten werden durchschnittlich 113*5 Unfälle im Jahre angemeldet. . Von dpt entschädigten Unfällen sind: 71-42 Prozent mit vorübergehenden Folgen, 22 53 Prozent mit dauernden Folgen und <>*05 Prozent enden mit dem Tode. Von je 1000 Bediensteten partizipiert an den Unfällen das Maschinenpersonal mit 41*0, das Zugbegleitungs-personal mit 26-5, das Werkstättenpersonal mit 33*2, das Bahnerhaltungspersonal mit 15, das Stationspersonal mit 14*3 Prozent. Tödliche Unfälle verteilen sich wie folgt: Auf das Zugbegleitungspersonal 21, aus das Mafchiuenpersonal 1-76, auf das Stationsperfonal 1-09, auf das Bahnerhaltungsperfonal 0-98, auf das Werkstättenpersonal 0-59, auf das Kanzleipersonal 0"07 Prozent. Diese Ziffern beweise): mehr als alle Kornentare. d. Die letzte Lohnaufbesserung bei den Oberbauarbeitern ans der Südbahn. Zeitlich im Frühjahr dieses Jahres schwirrte es durch die Luft, daß die Verwaltung der Südbahn bei allen ihrer Arbeiterpersonale eine Lohnaufbesserung wird platz-greisen lassen. Hierbei sollten auch die ganz vergessenen Ober-bauarbeiter nicht zu kurz kommen. Tatsächlich trat eine autzertourliche Aufbesserung in allen Dienstzweigen, insoweit dies Arbeiter betraf, ein und wirklich blieb auch ein Teil der Oberbnuarbeiter nicht ganz damit verschont. Diese Aufbesserung durfte die laufende Automatik nicht beeinträchtigen und betrug für Graz 10 H., das heißt bei demjenigen, der überhaupt etwas bekam. Bei dieser Aufbesserung erinnerte sich speziell die Baudirektion auch daran, tast sie ein technischer Dienstzweig ist und daß sic da von ihren Kenntnissen am besten zum Wohle der Südbahn Gebrauch machen kann. Sie setzte nach den ortsüblichen Taglöhnen die Grundlöhne der Ober» bauarbeiter fest und wer diesen Grundlohn noch nicht erreicht hatte, der bekam den fehlenden Teil darauf. Wie viele nun der Aufbesserung teilhaftig wurden, werden wir gleich Nachweisen. Recht charakteristisch ist diese Festsetzung der Löhne nach.den angeblichen örtlichen Verhältnissen. Das zeigt, daß man sich nach oben wenig dafür interessiert, wo die Teuerung am meisten haust. So zum Beispiel besteht für Voitsberg und Rosenthal ein Grundlohn von Kr. 2-80, während derselbe für K ö f l a ch mit Kr. 2-60 festgesetzt ist. Wenn wir nun die Baudirektion fragen, welcher Unterschied in den drei Orten besteht, so kann sic doch nichts anderes sagen, als daß drei stark bevölkerte Jnduftrieorte sind, die überhaupt keinen Unterschied in der Teuerung weder bei den Lebensmitteln noch bei den Wohnungen aufzuweiseu haben, und doch ist der ticchn verschieden. Selbst auf der Linie S p i e l f e l d-R a d-! e rs b u r g-L u t t en b e r g besteht ein Lohnunterfchied in der Weife, daß man von Spielfeld bis Radkersburg Kr. 1-80 und von dort bis Luttenberg 2 Kr. Taglohn bezahlt. Was zu dieser Unterscheidung führte, kann wohl jedenfalls die Baudirektion selbst nicht bezeichnen. Von einer Aufbesserung war auf diesen Linien überhaupt keine Rede. Bezeichnend ist weiter, daß der Grundlohn für Leibnitz mit Kr. 2-10 normiert ist. Wer Leibnitz kennt, muß unwillkürlich die Frage aufwerfen, ob die Baudirektion überhaupt weiß, wo Leibnitz liegt und wie es dort mit den Lebens-bedingnisscn für Arbeiter bestellt ist. Diese famose Gruud. lohneinteilung brachte cs auch mit sich, daß in den beiden Bahnerhaltungssektionen Graz (Südbahn) und G r a z-K ö s l a ch von insgesamt 538 Arbeitern mir 191 eine Lohnaufbesserung erhielten, während 317 das Nachsehen hatten. Die 10, 12 und 15 Jahre und darüber hinaus arbeiten, sind nun mit jenen gleichgestellt, die erst in Arbeit eintreien, obwohl sie schon längst ihre ganzen Kräfte der Vahiwcrwaltuug geopfert haben. Das nennt die Bahnerhaltung eine Lohn-reguliernng. Wenn bei irgendeinem Hochbau einzig und allein wegen Unkenntnis der hierzu berufenen Ingenieure Taufende von Kronen hinausgeworfen werden, da kräht kein Hahn dar-nach, bei den Arbeitern, da wird geknausert nach allen Regeln -der Kunst. Wie lange cs sich aber die Oberbauarbeiter noch gefallen lassen werden, mit diesen Hungerlöhnen zu arbeiten, wird sich sehr bald zeigen. Die Schafsgeduld dieser Arbeiter ;ift erschöpft. Wenn die Verwaltung der, Südbahn einen ernsten Skandal abwarten will, so soll sie cs tun. Die Arbeiter haben nichts zu verlieren, aber die Verwaltung der Südbahn wird sich den Schandfleck nicht verwischen können, daß sie ihre hungernden Arbeiter zur Selbsthilfe treibt. Die Oberbau-arbeiter der Südbahn können nichts dafür, wenn die früheren Wüstlinge der Südbahn die Einnahmen für ihre eigenen Zwecke verpulvert haben, statt die Südbahn M sanieren und Rekonstruktionen vorzunehmen; die Arbeiter? verlangen heute ihr gutes Recht und das ist die Bezahlung eines Lohnes, mit dem sie menschenwürdig leben können, und wenn das die jetzige Verwaltung der Südbahn nicht leistcy kann, -gm; soll sie gleich einem Greisler in Konkurs gehen. Die Behandlung der Arbeiterausschüsse bei der k. k. Staatseisenbahngesellschast. Als nach langem Drängen der Arbeiterschaft die Direktion der k. k. St. E. G. die Wahlen der Arbeiteransschüsse vornehmen ließ, glaubten die Arbeiter dieser Bahn, daß nun ein Bindeglied zwischen der Direktion und der Arbeiterschaft geschaffen werden solle, durch welches einerseits die Wünsche und Beschwerden der Arbeiter übermittelt werden, und daß anderseits auch die Direktion diese Ausschüsse als berufenen Vertreter ihrer Arbeiterschaft betrachten, sonach auch die ihr von diesen übermittelten Wünsche gemeinsam durchberaten und wenn möglich, durchführen wird. Wie sehr sich jedoch die Arbeiter der St. E. G. in dieser Annahme getäuscht haben, wollen wir im nachstehenden zeigen. Als im Oktober 1910 das Personal der St. E. G. die Einreihung in das Schema der k. k. Staatsbahnen forderte, verlangten auch die Arbeiter, daß ihrefl- Wünschen endlich Rechnung getragen werde. Die Wünsche der Arbeiter waren und sind noch heute sehr bescheiden, denn sie bedeuten nichts anderes als Gleichstellung mit den Arbeitern der k. k. Staatsbahnen. Ein diesbezügliches Memorandum, welches seinerzeit von sämtlichen Vertrauensmännern beschlossen und im „Eisenbahner" veröffentlicht wurde, wurlfe dem Eisenbahnministerium überreicht. Die einzelnen Punkte des Memo* randumS lassen sich zusammenfassen in: Lohnregulierung analog den k. k. Staatsbahnen unter Belastung eventueller höherer Löhne bei der St. E. G. Verkürzung der Arbeitszeit analog den k. k. Staatsbahnen, Regelung der Ueberzeitarbeit und Schaffung von Arbeitsordnungen. Auflassung der Akkordarbeit und Stabilisierung jener Arbeitergruppen, die bei den Staatsbahnen stabilisiert sind, und zwar Stabilisierung nach dem Bilinskhschen Erlaß von 1895, und Gewährung einer Vertretung der Mitglieder in der Verwaltung des Provisionsfondsinstituts der k. k. St. E. G. Das Eisenbahnministerium beauftragte nun nach der uns vorliegenden Abschrift die Direktion der St. E. G., dieses Memorandum sofort ln Behandlung zu nehmen, die darauf bezüglichen Anträge so rechtzeitig zu stellen, daß das Eisenbahnministerium womöglich uoch im Laufe des Jahres 1910 in die Lage gesetzt werde, die Entscheidung zu treffen. Nnn erwarteten die Arbeiterausschußmitglieder, daß die Direktion diese Pt/nkte des Memorandums mit ihnen beraten und das Ergebnis dieser Beratung in Form von Anträgen dem Eisenbahnministerium unterbreiten wird. Doch dazu fehlt offenbar der Direktion der St. E. G. der soziale Geist. Was geschah? Die Arbeiterans-schüfse wurden zu getrennten Sitzungen in Wien, Brünn und Prag, jeder dieser Ausschüsse wieder in dry Gruppen (Bau und Bahnerhaltung, Zugförderung und Werkstätte und Verkehr), also im ganzen in neun Gruppensitzungen einberufen. Die unmittelbaren Dienstvorstände waren die Vorsitzenden, was den Bestimmungen über die Arbeiterausschüsse widerspricht. Daß dies eine ganz gewöhnliche Schikaniernng der Arbeiterausschüsse war, geht schon daraus hervor, daß jede dieser Gruppen (also neun!) das bereits in der Direktion befindliche Memorandum, um es in der Sitzung behandeln zu können, bei feinem Vorsitzenden einbringen mußte. Die Vorsitzenden waren auch gar nicht ermächtigt, irgendwelche bindende Mitteilungen Über die behandelnden Gegenstände zu machen, denn einige von ihnen erklärten ganz offen: Ja, meine Herren, als ihr Dienstvorstand kenne ich ja alle eure Schmerzen, doch kann ich weiter nichts tun, als dieses Memorandum in Form von Anträgen an die Direktion weiterzuleiten. Und so bekam denn die Direktion, die doch das Memorandum schon lange in der Hand hatte, neuerdings neun solcher gleichlautender Exemplare. Daß das der Aufführung einer Komödie verflucht ähnlich sieht, braucht nicht erst hervorgehoben werden. Die Arbeiterausschüsse protestierten denn auch gegen dieses Vorgehen und wurde ihnen mitgeteilt, -aß man die Sitzungen so anordnete, um den sprachlichen Bedürfnissen der Mitglieder Rechnung zu tragen. Doch erklärte man sich bereit, anfangs Dezember eine GesaHitarbeiteraus-fchußsitzung nach Wien einzuberufen, bis zu welcher Zeit man auch mit dem Elaborat für die Lohnregulierung u. s. w. fertig sein werde. Nach abermaligem Drängen der Organisation berief die Direktion für den 14. Jänner 1911 endlich diese Sitzung ein. Wer nun der Meinung war, daß die Direktion die angeblich fertige Lohnregulierung dem Ausschuß zur Beratung und Begutachtung vorlegen werde, sollte sich gründlich getäuscht haben. Der Vorsitzende erklärte einfach, daß das Elaborat bereits an da» Eifenbahuministerinm abgeschickt wurde und daß er über dessen Inhalt keinerlei Auskünfte erteilen dürfe, daß die Sitzung jedoch lediglich zu dem Zweck einberufen wurde, um eventuelle neue Wünsche der Arbeiter zu hören und sie der Direktion zur Behandlung zu Übermitteln. Gegen diese Fopperei protestierten natürlich die Ausschutzmitglieder und sie erklärten, daß sie nicht hergekommen seien, um neue Wünsche vorzubringen, die doch nicht durchgeführt werden, sondern daß sie lediglich zu dem Zweck da seien, die Durchführung der alten Wünsche zu verlangen. Erschütternd waren die Schilderungen der einzelnen Ausschussmitglieder über die traurige Lage einzelner Arbeiterkategorien, besonders der Oberbauarbeiter, die in einzelnen Orten bei harter Arbeit mit ihre» Familien hungern müssen, die im Winter ihre Kinder nicht in die Schule schicken, weil sie ihnen keine Schuhe kaufen können u. s. w. Kann dann so ein ausgemergeltcr armer Teufel der Versuchung nicht mehr widerstehen, sich von dem rings um ihn ausgcstappclten Reichtum ein klein wenig anzueignen, um sich und feine Familie nur ein einzigesmal sättigen zu können, wird er für die Zeit feines Lebens in der menschlichen Gesellschaft geächtet. Wie ernst man es mit dieser Sitzung bei der Direktion meinte, geht am besten daraus hervor, daß man den Ansschnßmit-glicdcrn bis heute, also volle acht Monate nach der Sitzung, immer noch keine Abschrift des Protokolls übergab, trotzdem diese Abschriften durch drei Arbeitcrausschußinitglieder schon zweimal im Dienstwege angesprochen wurden. Dieser Vorgang widerspricht den klaren Bestimmungen für die Arbcitcraus-fchüffc. (Amtsblatt XVI Stück, 9. März 1910, Seite 107, § 6, vorletzter Absatz.) Wenn nun endlich die schon für voriges Jahr versprochene Lohnregulieruug im Mai dieses Jahres herausgegeben wurde, war dies einzig und allein dcn Be. mühungen der Organisation sowie den Arbeitern des Wiener Heizhauses und der Heizhauswerkstätte zu danken, die infach erklärten, sich nicht länger zum besten hatten zu lassen. Daß diese Lohnregulierung einen Schritt nach vorwärts bedeutet, unterliegt gar keinem Zweifel. Doch ist sie bereits von der Zeit überholt. Auch haften ihr sehr viele Mangel an, die zu besprechen heute nicht unsere Aufgabe sein soll. Das eine sieht fest, daß sie verbessert werden muß, wenn sie die Arbeiter befriedigen soll. Um dies jedoch durchführen zu können, ist es notwendig, daß sich alle Lohnarbeiter zusammenfinden in der Organisation mit den übrigen Bediensteten, denn erst dann wird es möglich sein, die Lage der Arbeiter zu verbessern. Aber auch die Arbeitsausschüsse werden dann einen grötzeren Wert haben als bisher, und derartige Foppereien, wie sie sie in dem ersten Jahre ihres Bestandes erleben mußten, werden hann nicht Vorkommen können. Von der Wicn-Badcuer Lokalbahn. Aus der Wien-Badener Lokalbahn wird es nicht besser werden, ehe sich die Bediensteten nicht entschließen, nach englischem Muster vorzugehen. Wiewohl für diese Bahn kein Nachtverkehr mit Lastzügen erlaubt ist, wurden doch wiederholt auf Anordnung des Stationsaufsehers Adarnek nach 10 Uhr nachts Wagen aus den Ziegelwerlen geholt. Hält sich darüber jemand vom ZngSpersonal auf, wird er angebrüllt und es wird dann mit der Anzeige wegen Dienstverweigerung gedroht. In der Nacht vom 18. auf den 19. August entgleisten im Werke II b von einem Lastzug mehrere Wag gons. Schuld daran war der schlechte Zustand der Geletscanlage. Trotz der scharfen Kurven können die Schienennägel mit bloßer Hand ohne Werkzeug entfernt iverden. Es sind dort noch die sogenannten Zigeunerwechsel und in diesen Werken herrscht eine derartige Finsternis, baß es für das Personal lebensgefährlich ist, dort zu arbeiten. Zu dem entgleisten Zug kam der Berkehrskontrollor ÜtlugSbergcr, der natürlich dem Personal die Schuld gab. Er sagte demselben, die Wagen seien entgleist, weil d a S Zugöpersonal eine faule Baga -e und ein Gesindel fei. Den Zugsführer, der daraus verwies, daß die ersten Wagen über die Stelle der Entgleisung gegangen seien, schrie er an: »Wenn ich Sie sehe, habe ich schon gesressenl" Er sollte „gesoffen' sagen, der Herr Verkchrskontrollor, denn er war ziemlich angetrunken, als er das Personal so beschimpfte. Die Wien-Badener Lokalbahn Hat mehrere derartige Direktions-ünstlinge. Vor kurzem erst wurden zwei derselben in Baden etrunken arretiert. Anständige Bedienstete werden entlassen, Süfflinge und Wüstlinge dagegen protegiert. — Die Generalin f p c k t i v n ladet eine schwere Verantwortung auf sich, wenn sie alle unsere Aufdeckungen über den Zustand und die Führung dieser Bahn lax nimmt. Die Oeffentlichkeit wird dann, wenn bei diesen Zustande» unglückliche Ereignisse cintreten, deren Ausbleiben bisher nur Zufällen zu danken war, wissen, wen sie der Mitschuld an diesen anzuklagen hat. Die Gießerei in der Simmeringer Werkstätte der k. k. Staatseisenbahngesellschast. Daß technische Neuerungen in den Dienst der Menschheit gestellt werden müssen, ist eine selbstverständliche Sache, über die zu reden jedes Wort überflüssig wäre. Wenn man jedoch derartige Dinge in einer-. Weise anwendet, daß sie Arbeitern anstatt Vorteile uud Erleichterungen Schmälerung des Verdienstes bringen, ist dies eine Methode, die absolut verwerflich ist. Und derartige verwerfliche Dinge vollziehen sich in der Simmeringer Werkstätte an den Eisengießern. Seit die Werkstätte besteht, besteht auch eine Eisengießerei in derselben, die im Laufe der Jahre entsprechend vergrößert wurde, so daß der meiste Gutz mit Ausnahme der großen Bestandteile, welcher bei der St. E. G. gebraucht wurde, auch hier angefertigt wurde. 14 Gießer und 2 Gntzputzer waren jahraus jahrein beschäftigt, leisteten die Arbeit zur vollständigen Zufriedenheit der Werkstättenleitung und erzielten einen angemessenen Verdienst. Doch mit dem Moment, als die St. E. G. den k. k. Staatsbahnen angeschlossen wurde, sollten es auch die Gießer verspüren, daß sie der fürsorgliche Papa Staat unter seine schützenden Fittiche genommen hat. Das Eisenbahnministerium erklärt nämlich: „Wir haben jetzt in Reichenberg eine große, den technischen Fortschritten entsprechend eingerichtete Gießerei, infolgedessen brauchen wir die Gießerei in Simmering nicht mehr und sie muß langsam ausgelassen werden." Die Techniker bei der St. E. G. erklären aber ganz richtig, daß-cine Gießerei in einer Repa* raturwerkstätte eine sehr gute Sache ist, weil man nicht voraus wissen kann, welche Bestandteile matt an irgendeiner Lokomotive, die in Reparatur kommt, neu abgießen lassen muß. In die Werkstätte kommt an einem Tage beispielsweise eine Lokomotive mit gebrochenem Zylinderdeckel. Hat man die Gießerei in der Werkstätte, wird ein neuer Deckel abgegegossen und in 6 bis 7 Tagen kann die Lokomotive wieder in Dienst gestellt werden. Das möglichst rasche Jndtcnstsiellen der Lokomotive liegt doch im Interesse der Bahnverwaltung, denn Dienst machen heißt auch bei der Lokomotive Geld verdienen, Und nun versehe man sich in die Situation, wenn dieser Deckel erst in Reichenberg bestellt werden muß. Bei den bureaukratischen Einrichtungen der Staatsbahnen ist dies nicht so einfach. Vor allem mutz die Bestellung, von der Werkstättenleitung ausgefertigt, an das Materialdepot in Simmering, von da an das Materialmagazin Wien und von da an die Direktion geleitet werden. Von da erst kann die Bestellung in Retchenberg gemacht werden. Datz diese Bestellung günstigstenfalls acht Tage laufen kann, nimmt einen nicht wunder, wentt matt weih, durch wieviel Hände die Sache geht. Nun muß das Modell ebenfalls nach Retchenberg transportiert werden. Daß man dort auch nicht gleich auf«, warten kann, ist klar. Bevor nun der Deckel herkommt, bevor er bearbeitet und anmontiert ist, vergeht ein Monat. Während dieser Zeit verdient also die Lokomotive nichts, verstellt in der Werkstätte den Platz, so daß auch keine andere reparaturbedürftige Lokomotive hereingestellt werden kann. Zu alledem kommen noch die Transportkosten für Modell und Deckel. Noch ärger ist aber die Sache, wenn an dem Zl)Iindcr_ selbst ein Stück abgebrochen ist. Heute wird er abmontiert, in die Gietzerei transportiert, das fehlende Stück wird angegossen oder, wie man hier sagt, angeschweißt. Das geschieht mit verhältnismäßig geringen Kosten. Wird man, wenn keine eigene Gießerei vorhanden ist,- den Zylinder auch nach Reichenberg transportieren oder in eilte Privatgießerei in Wien schicken-' In beiden Fällen würden sich schon die Transportkosten höher stellen als die ganze Reparatur in der eigenen Gießerei. Es ist daher nur begreiflich, daß sich die Techniker bei der Direktion der St. E. G., die natürlich noch von dem Grundsätze ausgehen, daß die Maschinen nicht dazu da sind, den Platz in der Werkstätte zu verstellen, sondern um zu sahren, gegen die Auslassung der Gießerei wehren. Da jedoch beim Eisenbahnministerium dieser Grundsatz nicht vorherrsche»^ zu sein scheint, besteht dieses darauf, daß zumindest ein Tel der Gießereiarbeit in Reichenberg gemacht werden mutz. wäre ja schließlich dagegen nichts einzuwenden, wenn ntcy die Gießer in Simmering die Kosten dieser Maßregel trage müßten. Da nt an zumeist jene Arbeit weggibt, an der o Leute infolge ihrer Einrichtung etwas verdienen können (c existiert nämlich in der Simmeringer Werkstätte noch ijjn1? das allem menschlichen Empfinden hohnsprechende Akroro system), sinken ihre Verdienste und das gerade in einer E' wo die Regierung mitverantwortlich gemacht werden muß, Tl die enorme Verteuerung der Lebensmittel. Den Abgeordneten bietet sich hier Gelegenheit, einzu« greisen, denn die Arbeiter sind doch nicht dazu da, die K°iu für verfehlte Anschauungen mancher Herren im Eisenbay mittistcrium zu tragen. Sir. 25 » 1 ■ „Uer Giscttstaijtter." Seite 11 Korrespondenzen. Komotnu. (Unglücksfall in der Werkstätte der B u s ch t i e h r a d e r Eisenbahn.) Am 23. August ereignete sich in der Wcrkstätte Komotau ein bedauerlicher Unfall. Dem Schlosser Kratochwill wurden beide Füße überfahren. Nur dem fast unbegreiflichen Glück der B. E. B. ist es zu danken, das; die Sache nicht schlimmer ausgefallen ist und daß dem Antreibersystem nicht drei bis vier Menschenleben zum Opfer fielen. Es ist wirklich ein wahres Wunder, daß nicht täglich solche Unfälle Vorkommen. Die Werkstätte ist viel zu klein, die Arbeit häuft sich immer mehr an, und da muß helfen, was Helsen kann. Die reparaturbedürftigen Wagen kommen auf dem einen Geleise in den Werkstättenhof, auf dem anderen Geleise werden dieselben gleich wieder angeschoben, revidiert und verteilt und am nächsten Tage müssen dieselben wieder fertig hinausgezogen werden. Auf fünf bis sechs Geleisen ar-beiten täglich, Sommer wie Winter, 60 bis 70 Leute in, an und unter den Wagen. Zwischen den Geleisen befinden sich wahre Barrikaden von Holz, Kohlen und im Winter große Schneehaufen. Dazwischen aber muß verschoben, abgezogen, daraufgegeben werden, als ob die ganze Geschichte nur so ein Kinderspiel wäre. Die Lokomotive ist oft schon ungefähren und angekuppclt und noch immer wimmelt es von Leuten an und unter den Wagen, um die Arbeit zur bestimmten Zeit fertigznbringen. So geht cs schon Jahr und Tag ohne Unterbrechung, nur mit dem Unterschied, daß, wenn eine Revision angesagt ist, die Geleise toieder einmal aufgeräumt werden. An allen Orten in der Werkstätte hängen Plakate über Wahrung der persönlichen Sicherheit und dergleichen, und auch am Tage des Unfalles (aber erst nachdem derselbe geschehen war) wurde beim Portier eine Kundmachung angeschlagen, daß, solange die Verschiebungen dauern, kein Arbeiter an den Wagen arbeiten soll. Es wirkt aber geradezu aufreizend, wenn man dem gegenüberhält, daß, wenn die Arbeiter diese Vorschriften befolgen wollten, überhaupt keine Arbeit fertig würde. Wenn cs aber vorkommt, daß ein oder der andere Arbeiter zur festgesetzten Zeit nicht fertig ist oder etwas übersieht, dann heißt es gleich, ich werd' euch st r a f e n, st r a f e n und wieder strafen. Oder: Ihr wollt Professionisten sein? Erlaubt sich aber ein Arbeiter gegen diesen Vorgang Einspruch zu erheben und verweist darauf, daß doch niemand mehr wie arbeiten kann und daß es doch die Schuld der Vorgesetzten selber ist, wenn man Arbeiten, die zwei bis drei Tage in Anspruch nehmen, in einem Tage erzwingen will, dann heißt es: Halten Sie die Gusche, sonst haue ich Ihnen ein paar herunter. Besonders zeichnen sich mit Verabreichung von Schimpfnamen, wie Maulaffe, Trottel, blöder Kerl und dergleichen die Herren Oberkommissär Cabalinh, Adjunkt Jirgl und der wegen seiner ganz besonderen Kunst im Denunzieren unter den Werk-stättenarbcitern nur Spitz genannte Werkmeister Heß aus. Dieses Antreibersystem wird am besten dadurch beleuchtet, wie man den freien Samstagnachmittag in der Komotauer Werkstätte einhält. Trotzdem in der Dreherei eine Drehbank schon viele Monate leer steht, müssen die Räderdrcher schon den ganzen Sommer Samstag nachmittags arbeiten. Würde an dieser Bank ein Dreher beschäftigt, so käme das erstens bedeutend billiger und cs würde auch mehr geleistet, als wenn diese weißen Sklaven Ueberzeit verrichten müssen. Auch in der Kesselschmiede wird schon monatelang an diesem freien Nachmittag gearbeitet. Alles Vorsprechen der Vertrauensmänner bei der Werkstättenleitung ist ohne Erfolg geblieben, und wird besonders in der Kesselschmiede das Antreibersystem arg betrieben. Es wird jedoch auch bald da einmal die Geduld der Arbeiter reißen. Wenn über diese Zustände in den Zeitungen geschrieben wird oder wenn man dem Herrn Oberinspektor und Werkstättenvorstand Morapek gegenüber von Antreiben spricht, dann findet sich derselbe noch, tief beleidigt Die Arbeiter würden pielleicht alles noch ertragen, wenn man denselben wenigstens so viel verdienen, ließe, daß dieselben als Menschen leben könnten, aber so heißt es immer wieder, ihr habt nichts verdient, oder wenn dieses schon einmal nicht mehr angeht, es darf nicht mehr ausgezahlt werden. Dabei lebt der Herr Oberinspektor Moravek in dem beständigen Wahn, daß in der Werkstätte zu wenig gearbeitet wird, sieht aber nicht, daß es seine eigene Schuld ist, wenn die Arbeit sich manchmal etwas mehr anhäuft. Nachdem der alte Zopf aus der Werkstatte nickst auszumerzen ist, fehlt es fortwährend an dem nötigen Material. Einmal fehlt es an Rädern, dann an Radreifen, Holz, Eisen, Farbe und dergleichen; und wenn etwas fehlt, dann dauert es mindestens fünf bis sechs Monate, bis das Fehlende ersetzt wird. Unterdessen ist wieder anderes Mate, rial ausgegangen. Es wäre gewiß schon längst in allen Fällen Remedur geschaffen worden, wenn die Arbeiter selbst nicht eine unbegreifliche Gleichgültigkeit an den Tag legen würden. Es muß also wirklich erst noch schlechter werden, es müssen täglich erst ein paar Ohrfeigen abfallen Und ein paar Köpfe weggefahren werden, ehe die Arbeiter für das eintreten werden, was zu fordern ihr Recht ist. Schwarzach-St. Beit. (Einiges au8 dem Leben der Oberbauarbeiter.) Die Lage dieser Aermsten des Eisenbahnproletariats wird infolge der herrschenden Lebensmittel- und Wohnungsteuerung geradezu eine verzweifelte. Bei einigen hiesigen Oberbauparticn war es schon längere Zeit Usus, das Mittagmahl der Billigkeit halber gemeinsam zu kochen. Noch vor einigen Jahren war es bei den gleichen Lohnverhältnissen möglich, Fleisch zu kaufen. Bei der fortwährenden Fleischpreisstcigcrung mußten sich diese Arbeiter nur mehr mit Polenta begnügen. Infolge der gegenwärtigen tropischen Hitze machten sich bei diesen Leuten durch den Polentagenuß gesundheitliche Störungen bemerkbar. Nun nahmen diese armen Teufeln Gerste und Fisolen zu sich. Eine Partie Oberbauarbeiter wird in der Strecke Schwarzach-St. Veit-Taxenbach anläßlich der geplanten Legung des Doppelgcleises zu Vermessungsarbeiten verwendet, darunter einige Familenväter. Diese müssen sich während ihrer 14stündigen Abwesenheit von zu Hause mit einer Flasche recht zweifelhaften Getränkes, was Kaffee sein soll, und einem Stück in der Hitze hart gewordenen Brotes begnügen. Von solchen halb ausgehungerten Leuten verlangt man ein anständiges Arbeitspensum und hetzt sie Hügel und Berg auf und ab in der größten Hitze. Freilich werden die Herren sagen, die Leute bekommen ja Zulage, ganze 0"2 Schicht. Nicht wahr, großartig? Der Lohn dieser Leute beträgt inklusive Zulage 3 Kr. und höher je nach dem Dienstalter, aber bei keinem mehr als Kr. 8'30. Nicht wahr, horrende Löhne! Auch die hiesigen Wohnungsverhältnisse sind miserabel. Es ist ganz ausgeschlossen, daß ein Oberbauarbeiter mit Familie eine halbwegs Menschenwürdige Wohnung erschwingen kann, und das ist nicht nur in Schwarzach-St. Veit, sondern auch in allen Nachbarorten so der Fall. Baufällige Baracken dienen als Wohnungen. Kammern, welche nur durch einen Bretterboden von einem Saustall getrennt sind, werden von den Hausbesitzern an Arbeiter vergeben. Eine Obcrbauarbeiterfamilie mit sieben Köpfen wohnt in einer Kammer, welche nur 21 Quadratmeter Bodenflüche hat und 55 Kubikmeter Luftraum. Alle diese Zustände schreien nach Abhilfe. Oberbauarbeiter, tröstet euch! Der Hofrat Schmitt hat ein probates Mittel zur Hand. Mit Bajonetten und Polizeisäbeln will er eure knurrenden Mägen beschwichtigen. Mancher Arbeiter sagte, als er diese menschenfreundliche Aeuße-rung des Herrn Hofrates hörte oder las: Wär’ eh' besser, gleich niedergehaut oder erstochen zu werden, als langsam verhungern, Wir machen das Eisenbahnministerium darauf aufmerksam, daß auch unsere ruhigen Gebirgler ungeduldig werden. Sie blicken voll Spannung auf die Aktionen ihrer Wiener Kollegen. Da wäre cs gut, den Bogen nicht zu straff zu spannen, ehe er bricht. Kollegen! Oberbauarbeiter, rüstet euch! Hinein in die Organisation, daß euch eventuell eintretende Ereignisse nicht unvorbereitet antreffen! Groß-Pschlarn. (Nachruf.) Die Genoffen von Pöchlarn rufen dem geschiedenen Genoffen Ziegler, welcher das Opfer der Verleumdung wurde, ein herzliches Lebewohl nach, wünschen ihm in der neuen Domizilstation das Beste und gratulieren den Genoffen von Hanffeld, ein so tüchtiges Mitglied zu erhalten. Wir hoffen, daß Genosse Ziegler auch dort unerschrocken für unsere Interessen eintreten wird. Knittclfeld. (W ieinderk. k. WerkstätteOuali-fikationen fabriziert werden.) Am 8. August wurde wieder ein derartiges Papier verteilt, über das sich ein vernünftiger Mensch gar nicht mehr sonderlich aufregt und gegen das höchstens ein Deutschnationaler protestiert, da die verheißene Protektion nicht voll und ganz eingetroffen ist. Im übrigen muß man sich doch zurechtlegen, daß die Qualifikationen niemals anders aussehen werden, solange diejenigen, die sich zur Verfertigung derselben zusammensetzen, selber die denkbar ungünstigste Qualifikation verdienen. Denn solange so ein Ingenieur nur den Titel, aber in der Praxis sich keine Kenntnisse angeeignet hat, die Leute nicht kennt, von deren Leistungen keinen blauen Dunst hat, sondern sich über den Personalzustand nur am Markensystem irgendwelches Wiffen aneignet, und alles, was er bei der Oualifikationssitzung von mit Vorurteilen schwangeren Werkmeistern suggeriert erhalten hat, vorbringt, können die OualifikationSnoten nicht anders aussehen. Bei einer Maschine der Serie 180 wurde ein Schieberkasten so hergerichtet, daß 15 Millimeter vom Schiebcrgesicht abgemeißelt werden mutzten und 80 Feilen abgezogen wurden. Der Werkmeister ober erhielt Tantiemen und eine gute Qualifikation. Bei einer anderen Maschine hat ein Protektionskind den Meißel im Zylinder vergessen, und als dieselbe in Betrieb gefetzt werden sollte, sind Kolben und Zylinder kaput geworden, was aber nicht hindert, daß dieser Mensch allen anderen vor-gczogen und auf einen Werkführerposten gestellt wurde. Wer also nicht zumindest Tausende von Kronen Schaden verursachte, wird schwerlich eine gute Qualifikationsnote erhalten. Die Auslagen dieser Fabrikation von Qualifikationen, welche nur eine der vielen Augenauslvtschereien ist, könnte sich das Ministerium wohl ersparen. Stanislau, Galizien. (Asiatische Zustände.) Der neuernannte Bahnbctriebsamtsvorstand in Stanislau, E ck-Hardt, der seine Ernennung nicht Fähigkeiten, sondern der Protektion des ehemaligen Staatsbahndirektors Greger zu verdanken hat, überschüttet das unterstehende Personal über Maß und Grenzen mit Geldstrafen. Es wcrdcit so hohe Strafen verhängt, daß ganze Tagesverdienste für minderwertige lieber* tretung in Abzug gebracht werden. Der Herr Eckhardt besitzt gar keine praktische und theoretische Vorbildung für den Posten eines selbständigen Beamten. Die Behandlung sowohl des Personals wie auch privater Personen seitens des genannten Herrn ist eine tief beleidigende und taktlose, und bringt dem Beamtenstand keine besondere Ehre. Die k. k. Staatsbahndirektion in Stanislau befaßt sich sehr wenig mit der Kontrolle der Strafprotokollc und führt die verhängten Strafen in die Liquidationöbücher blind und stumm durch. Wir appellieren an den Herrn Leiter des Eisenbahnministeriums, er möge die Wirtschaft des asiatischen Fürsten, Herrn v. Eckhardt duxch unparteiische Organe nachkontrollieren lassen, damit diesem System die Spitze gebrochen wird, da ansonsten die Erbitterung des Personals in Stanislau unheilbringende Folgen nach sich ziehen kann und wird. Nczamislitz. (Traurige Zustände in Bezug ' a u f Behandlung der Krankenkassen Mitglied er.) Drei Jahre lang bemühen sich die hiesigen Eisenbahnbediensteten, die Mitglieder der Krankenkasse der k. k. österreichischen Staatsbahnen sind, um in dieser Station, in der viele Eisenbahner domizilieren, einen Bahnarzt zu bekommen. Vor drei Jahren schon haben sie eine diesbezügliche Petition an die k. k. Nordbahndirektion gerichtet; aber es rührt sich nichts. Der Herr Baron BanhanS, Direktor der k. k. Nordbahn, von dessen Sinn für soziale Bedürfnisse man seinerzeit so viel erwartete, hört und sieht nichts, er hört nicht die Bitten seines Personals, ihm ist alles Wurst, er will Ruhe haben und dem Ministerium gegenüber der brave Direktor sein, der nichts verlangt. Man hat seinerzeit versprochen, daß wenn der alte Bahnarzt in Wischau in Pension geht, daß man den Rayon . Wischau-Nezamislitz trennen und in letzterer Station einen Bahnarzt aufstellen wird. Nun ist Dr. Munk in Wischau am 1. Juni d. I. in Ruhestand getreten, aber von der Aufstellung eines Bahnarztes in Nczamislitz ist nichts zu hören. Die Verhältnisse sind bereits unhaltbar, denn die Bediensteten in Nczamislitz haben weder die Mittel noch den Willen, die Kosten der Aerztebehandlung für sich und ihre Familien aus eigenem zu tragen und die für diese Strecke anstellten Bahnärzte können Beim besten Willen den an sie gestellten Anforderungen nicht entsprechen, denn ihre Rahone sind zu groß. So sind zum Beispiel jene Bediensteten, die in den Ortschaften um Nczamislitz gegen Kojetein wohnen, dem Dr. Klein in Kojetein zugewiesen; jene in der Richtung gegen Bedihost dem Dr. Kfiz in Bedihoöt und jene Bediensteten, die in Ortschaften gegen Eywanowitz wohnen, dem Dr. Kautny in Wischau zugeteilt. Dieser Bahnarzt hat einen zu großen Rayon, da chm nachfolgende Ortschaften zugewiesen sind: Raußnitz, Gundrum, Lultsch, Wischau, Hoschtitz, Eywanowitz und Nczamislitz. Wenn man bedenkt, daß die Herren Bahnärzte neben ihrer Funktion bei der Bahn auch noch Privatpraxis — und zumeist recht große — wie auch noch die Funktionen von Fabriks-, Gemeindeärzten re. bekleiden, so kann man sich lebhaft vorstellen, wie die Behandlung kranker Eisenbahner und ihrer Familienangehörigen ausschaut. Hier tut Hilfe not und darum wird nicht nur die k. k. Nordbahndirektion auf das dringendste ersucht, das Gesuch des Personals zu erledigen, sondern die Bediensteten von Nczamislitz tuenden sich auf diesem Wege an die gewählten Mitglieder des Zentralausschusses sowie der Lokalkom-missioninWienundbittensie, sichihrerSache anzunehmen und die Bestellung eines Bahnarztes in Nczamislitz zu urgieren. Linz a. d. Donau. Aus Asten-St. Florian wird uns mitgeteilt: Dem Herrn Aspiranten F. Witzani wird hiermit nahegclegt, im Umgang mit dem Personal sich besserer Umgangsformen zu bedienen, ansonsten wir gezwungen wären, nächstens ziemlich deutlicher zu sprechen; an Material fehlt es nicht. Enns. Aus Enns wird g es ch riebe..: Laut Zirkular vom 16. März 1910, Z. 352/1/1, ist doch klar und deutlich angeführt, daß Magazins- und Stationsarbeiter zu keiner privaten Dienstleistung herangezogen werden dürfen. Der Herr Vorstand in Enns kümmert sich einen Pfifferling darum, für ihn ist es längst ungültig. Bei einer vor kurzen Zeit statt» gefundenn Verladung von Pferden spendete nach beendeter Arbeit ein Herr den Arbeitern 10 Kr. Kaum den Betrag in Empfang genommen, meldete sich gleich dem Herrn Vorstand sein Schoßkind namens. Gruber und sagte: Diese 10 Kr. müßt ihr gleich hergeben, die kommen in die Kanzlei zum verteilen. Natürlich wußte er warum; denn er bekam als Liebkind 3 Kr., die anderen mußten sich mit weniger zufrieden geben. Dieses Schoßkind Gruber ist aber anderseits nie durchdrungen vom »redlich" teilen, wenn er zum Neuen Jahr seine diversen Spenden bekommt. Da acht er «ickl i« die Kanzlei zum Herrn Vorstand. Da braucht er niemand und steckt ruhig die Trinkgelder ein. — Dem Herrn Vorstand raten wir, sich mehr Objektivität anzueignen; dem Gruber aber, ja auf der Hut zu sein und vor der eigenen Türe zu kehren, sonst sind wir gezwungen, mit einem weiteren Nachtrag deutlicher zu sprechen für beide. Nubelsdorf. Wir haben durch den Tod zwei brave Ge* nossen verloren. Genosse Johann P a u k e r t wurde ein Opfer feistes Berufes. Cr wurde bei der Arbeit von einer Lokomotive erfaßt. Genosse Johann H ü b I starb an der Berufskrankheit der Eisenbahner, am Rheumatismus, nach langem Leiden. Wir werden beiden Genossen ein gutes Angedenken bewahren. Hauptzollamt. Der Vorstand vom Hauptzollamt,- Inspektor Bau mann, hat sich unter dem Personal den Titel „Theaterdirektor" erworben, welcher ihm dank seines Benehmens auch geblieben ist. Er trägt Schreibebuch und Bleistift stets in der Hand, er macht große theatralische Schritte, bleibt knapp vor einem Bediensteten stehen und was er diesem dann sagt, muß auch jeder andere hören, der sich zufällig in der Nähe, befindet. Dabei hat er auch die entsprechenden Gesten und Mienen, kurz, um ihn herum wird alles zum Theater, doch bedeutet es für den Bediensteten immer ein Trauerspiel, denn das Ende sind immer Strafen und Strafen. Am 6. Juli meldete sich der Kanzleidiener Pürkner krank, nachdem er schon acht Tage an einer Beinhautentzündung litt und im Gesichte sehr verschwollen war. Herr B a u m a n N hat die Meldung in der Kanzlei zur Kenntnis genommen. Aber als er den Pürkner darauf auf dem Perron traf, um! zum Arzt zu fahren, schrie er ihn ungeachtet des ihn umgebenden Publikums an: „Was machen Sie da? Schau'n S', daß Sie sofort den Dienst gehen, Sie Simulant!" Als Pürkner ihn darauf erinnerte, daß er sich soeben in der Kanzlei krank gemeldet habe und nun zum Arzt fahren will, daß der Vorstand doch selber die Meldung entgegengenommen habe, erwiderte Baumann: „Warten Sic nur, ich werde Ihnen schon helfen!" Als Pürkner sich wieder gesund meldete, erhielt er von Herrn Vorstand V a u m a n n 5 Kr. Strafe. So endet jedes Spiel, das, Herr Baumann aufführt, überaus traurig für seine untergeordneten Bediensteten. Lienz. Die beiden hiesigen Ortsgruppen des Allgemeinen Rechtsschutz- und GewerkschaftsvcrcineS haben seit Jahren durch Gesuche angestrebt, daß für die Bediensteten ein Bad errichtet werden soll, was gewiß bei einem so großen Personalstand wie hier kein unbilliges Verlangen ist. Es wurden die verschiedenen Gründe, welche dieses Ansuchen rechtfertigen, angegeben, jedoch vergebens. Daß es eine dringende Notwendigkeit wäre, hier ein Bad zu errichten, wird jedermann begreifen. Die Südbahn hat nahezu 600 Bedienstete hierorts beschäftigt und denselben steht nur ein Schwimmbad zur Verfügung, welches sich jedoch aus finanziellen Gründen nicht jeder Bedienstete vergönnen kann. Es. ist bereits wieder eine geraume Zeit verstrichen, seitdem das letzte Gesuch in dieser Sache an die Südbahndirektion gerichtet wurde und es sind noch immer keine Anzeichen dafür vorhanden, daß die langersehnte Erfüllung unseres Wunsches eintreten soll, Knittelfcld. (V o n d e r W e r t st ü t t e.) In der Wcrkstätte Knittclfeld, Abteilung II, befindet sich derzeit der Ex-fozialist Schram m, der Agitator und Streikführer vom Weizer Streik in Graz, ein sehr bekanntes Individuum als Maschinenaufseher. Dieser glaubt, die Aufmerksamkeit mit seinem außergewöhnlichem Gebrüll auf sich lenken zu können. Am 22. August hat er wieder einmal Bedürfnis darnach in sich gefühlt. Es find mehrere Arbeiter bei der verpatzten Wasserleitung, wo man oft stundenlang kein Wasser bekommt, gestanden und diese bezeichnete er „Besufe" und schrie si an: „Wenn ich Sie nochmals hier tröffe, zeige ich Sie an oder führe Sie zur Direktion!" So beschimpft er Arbeiter, die schon länger bei der Bahn sind, wie er überhaupt alt ist. Ist denn das auch schon ein Besuf, der bei der Wasserleitung steht und auf Wasser wartet? Herr Schramm, haben diese Männer so viel bei ihrer Arbeit versäumt als derjenige Mann, den Sie täglich zweimal unberechtigt mit gewissen Briefen verschicken ? Sind Sie berechtigt, Taglahnbedienstete während der Arbeitszeit aus dem Werkstättenrayon über die Felder zu schicken? Schramm mag nicht so mit Worten wie „Besuf" herumwerfen, er hat genug auf dem Kerbholz. Er ist über Leichen hinweggegangen, nur um den Posten als Maschinenwärter zu erreichen, um auf selben nichts zu arbeiten. Er war immer der Bequemste in der ganzen Werkstätte, denn sonst hätte er nicht einen so großen Schmerbauch. Wenn er sich nicht bessert, wollen wir nächstens mehr über ihn Mitteilen, Sollen«». (V o n der A s p a n g b a h n.) Der Stationsvorstand von Sollenau, Herr Hasek, ist vom Winterschlaf aufgewacht und möchte, da er an sonst nichts zu denken hat als wie nur auf sein Wohlergehen, die Bediensteten wieder alle als Diebe hinstellen. Nachdem er bei der kürzlich vorgekom-menen Kohlenaffäre ohne Nachteil weggekommen ist, so fühlt er sicher und macht so. als ob er der einwandfreieste Mensch auf der ganzen Station wäre. Er gab einen Dienstbefehl heraus, in welchem den Bediensteten das Zusammcnklauben von Kohlen am Bahnhof strengstens verboten wird. Warum wurde dieses Verbot jetzt im Sommer herausgegeben, warum denn nicht schon im Winter, wo die Türme und die Hütten mit fremder Kohle geheizt werden mußten, wo der Herr Hasek jedesmal zum schimpfen anfing, wenn Kohlen ausgefaßt wurden? Warum schimpfte er damals? Nicht weil zu viel geheizt worden wäre, sondern weil seine Prämie hätte leiden können. Mehrere Bedienstete wurden wegen Heizen mit fremder Kohle, sehr empfindlich im Diszipliuarweg bestraft, der Herr Stationsvorstand aber, welcher hieraus den Nutzen zog und wahrscheinlich wieder 300 Kr. Prämie bekommen wird, der ging leer aus. Es wurde fcstgestellt, daß die Dienstrüume mit fremder Kohle geheizt wurden, daß aber der Hasek alle Jahre deshalb hohe Summen an Prämien einsteckt, das wurde nicht konstatiert. Ein von der Militärbahn zugeteilter Soldat hat im Winter viele Kübel Kohlen hergeschleppt, damit geheizt werden konnte, an deren Wärme und Prämie sich der Vorstand ganz wohl fühlte. Warum hat er dem Soldaten dies nicht verboten? Und wie so kommt es, daß alle Bediensteten die Kohle bezahlen müssen, nur nicht der Magazineur F e ch tue r, dem wird die ausgefaßte Kohle vom Herrn Vorstand geschenkt?/ Herr Hasek, ist das vielleicht erlaubt, daß Sie Bahneigentum verschenken? Wo es für den Herrn Vorstand Vorteile hat, ist alles in Ordnung. So müssen auch die Bediensteten, und nicht wenige, für Privatzwecke und in der Häuslichkeit herhalten; früher nur für den Herrn Vorstand, nachdem jetzt aber der Schwiegersohn auch noch da ist, so selbstverständlich anch für diesen. Ein Lampist muß in der Wohnung alle Lampen putzen und füllen und dann die Teppiche klopfen. Ein anderer muh täglich kleine Kohle (keinen Staub) in die Wohnung schaffen. Ein anderer Bediensteter wiederum ist der Gärtner und hat außerdem für den Herrn Schwiegersohn die Schuhe zu' putzen und die Kohle zu zerkleinern. Die Scheuerfrau hat zuweilen beim Herrn Schwiegersohn mit der Bedienung auszu-helfen, und ein Wächter ist das Milchmädel! Wir glauben nicht, daß bei der Aspangbahn eingeführt ist, daß die StationS--bedienstcten als Privatdicner beim Herrn Vorstand angestcllt sind! Es wäre hoch an der Zeit daß die Direktion in Sollenau Ordnung schafft. Dem Herrn Hasek empfehlen wir, weniger Eigennützigkeit und mehr Korrektheit und richtige Behandlung des Personals, denn jeder hat nicht das Glück, vom Stationsausseher zum Oberoffizial zu avancieren. Sollte cs nickt anders werden, haben wir noch etwas am Lager! Sache Seite 12 W- - Proßnitz. (Von der Mährischen Westbahn.) Seit der Vorstand Nchorka unsere Station mit seiner Person beglückt, gibt es unter dem ihm unterstehenden Personal die größte Unzufriedenheit. Es kocht schon lange unter dem schikanierten Personal; wir haben schon lange seine Gewalttaten stillschweigend ertragen, aber wenn der Mensch unausgesetzt verfolgt wird, muß er seinem Herren Lust machen. Da» wir uns zu diesem Schritt entschlossen haben, daran ist der Gewaltige selbst schuld, denn die Frotzeleten und Sekkatnren, die sich dieser Herr gegen im Dienste ergraute Eisenbahner erlaubt, sind unerhört. Was dieser Herr früher in B l a n d a mit /seinen Untergebenen getrieben hat, wollen wir nickt bekritteln. Vielleicht kann der Bahnmeister R o s a k, der Weichenwächter Weiser und der Stationsmeister T r p u i c I mehr erzählen. Und nun sollen seine Tatcn selbst reden. Besonders abgesehen bat er cs aus die ZugSbegleiter. Ein sogenanntes Normalien-buch beweist, wie er sie mit unsinnigen Aufträgen, die nur den Dienst erschweren.^ bedenkt. Obwohl die ZugSbegleiter einen Turnus haben, stieß er ohne Einwilligung des Personals diesen «m. So wurde es auch heuer im Mai. Der Vorstand Äehokka hatte selbst die Anregung gemacht, einen Mann Vermehrung zu verlangen, was auch die Direktion bewilligte. Laut Turnus soll ei» Mann am dritten LurnuStäg die Züge ((14 bis 661 machen. Der Gewaltige gab jedoch den Auftrag, daß der Mann nur dann zu fahren hat, wenn tbn Kz. verlangt, sonst hat sich der betreffende Mann an dem SlationSverschub und an der Wagenreinignng zu beteiligen. Der Mann mutz schon um 6 Uhr 60 Minuten früh erscheinen, Ivas jedoch im Turnus nicht vorgesehen ist. Dasselbe-ist anch vor dem Zuge 480, wo [ich die Partie um 3 Uhr 46 Minuten beim diensthabenden Beamten zu melden hat, wiewohl der Zug erst um 4 Uhr 30 Minuten ab-ffclst und kein Verschub im Turnus verzeichnet erscheint. Wozu brauchen dann die ZugSbegleiter einen Turnus? Wo sind dann die 10 Stunden 8 Minuten Tagesdurchschnitt? Nicht nur -daß alle Tage mehr Dienst verlangt wird, der Statiouspascha hat eS sich zur Aufgabe gemacht, das Personal gegeneinanderzu-hetzen, denn nach seinem Gutachten wird nur dort der Dienst pünktlich gemacht, wo das Personal untereinander rauft. Aber dieses Glück wird er nicht baben, wir erheben uns eher gegen den Provokateur, als gegen unsere Kollegen. Der Vorstand ver-steht es sehr gut, sich seinen eigenen Dienst einzurichten. Arbeit rst jo Nebensache, die machen die Magazins arbeitet, die, statt im Magazin, in der Kanzlei beschäftigt werden, und an deren Stelle die Aushilfsbremser herhallen müssen. Wenn dann ein Mann Urlaub verlangt, da hat er immer wenig Leute. Glaubt da der Herr Rehorka, daß er nicht durchschaut wird? An einzelnen Fällen wollen wir der ©Öffentlichkeit zeigen, wie dieser Herr gegen sein untergebenes Personal vorgeht. - Vor Abgang des Zuges G76 gab der diensthabende M. dem Oberkondukteur H. den Auftrag, im Kilometer 84 mittels Handverschub eine Langholzgarnitur an den Schluß des Zuges zu stellen. Weil dort ein Gefälle von 22'5 per Mille ist. und derartige Manipularionen auf offener Strecke überhaupt verboten sind, verlangte der Zugsführer zu seiner Deckung einen fchriftlichen Auftrag, w«3 ihm jedoch über Auftrag des Vor« standes verweigert wurde. Den Zug begleitete zum Glück der Herr Inspektor V., und -Her Zugsführer meldete diesen Vor» gang demselben. ^ Der Stationsgewaltige hat sich dann darüber ungemein mifgehalten, daß der Zugsführer hiervon dem Herrn Inspektor die Meldung gemacht hat und hat diesen in Gegenwart des Kanzleipersonals wie einen Buben angebriillt. Der ergraute Oberkondukteur S, leitete eines Tages nach dem Zug 051 deu Stationsverschub. Der AuShilfsstations-meister S o n n e w e n d gab dem alten Mann den Auftrag, drei Personenwagen für den Zug 673 b auSzurangiereu, was auch geschah. Die Wagen sind jedoch nicht so gestanden, wie es Sonnewend gewünscht hat, und er ging zum Vorstand, den Overkondukteur zu verschwärzen. Der Oberkondukteur wurde zum StationSgewaltigen zitiert und wegen Aichtbesolgung des Befehles mit 50 H. gestraft, ohne daß zuvor mit demselben ein Verhör angestellt worden wäre oder daß die Ursache zur Bestrafung desselben festgestellt worden wäre. Warum wurde der Oberkondukteur gestraft, fragen wir? Das weiß der Vorstand selbst nicht, denn die Nordbahn rangiert für. die Weftbahn nichts und die Westbahn wieder der Nordbahn nichts. Aber eS war noch nicht genug mit der Bestrafung. Der Mann mußte {ich noch Froz^eleien gefallen lassen. „Wenn Sie damit nicht zufrieden sind, können Sie rekurrieren", sagte der Allgeschcite. Glaubt er, daß man die Kronen nuf die Stempel stiehlt? Er mag seine Irozzeleien wo anders anbringeul Was sich aber dieser Herr gegenüber dem Oberkondukteur H. leistete, übersteigt alle Grenze». Genannter-leitete eines Tages den Stationsverfchub. Nachdem ein Mann von der ‘Partie mit Zug 614 fahren muß, verlangte der Obcrtondukteur vom Diensthabenden einen Ersatzmann.. Als aber der Gewaltige um 8 Uhr 45 Minuten vormittags die Platzinspcftion vornahm, bemerkte er, daß ein Magazinsarbeiter beim Verschub sei. Er stellte deswegen den. Zugsführer zur Rede, warum er den Mann verlangt habe. Als dieser antwortete, daß er nicht allein imstande sei, den Verschub zu überwachen und die Wagen aufsangen, schrie ihn der Vorstand vor dem ganzen, am Perron auf den Zug wartenden Publikum mit folgenden Worten an:. ,,«ie sind zu foul zum Stehen, wenn Sie das nicht bestreiten rönnen, so werde ich sie zur.Verfügung stellen und ihre Versetzung auf einen leichteren Posten beantragen!" Gegen diese Behandlung hat der Gemaßregelte um den Schutz bei der Direk-timt Olmütz schriftlich ersucht. Nach langem Warten hat die löbliche Direktion doch die Entscheidung gefällt, worin sie den Beschwerdeführer mit 2 Kr. strafte, und ihm schriftlich bekannt gibt, daß er wegen ungebührlichen Benehmens gegen seinen ^-lenstvorstand gestraft wurde uud daß feiner Versetzung auf einen leichteren Posten keine Folge gegeben werden kann. Es werde jedoch, falls derselbe seinen Dienstpflichten nicht gewissenhafter nachgehcn werte, dessen Pensionierung angestrebt werden. So wird ein alter Unterbeamter mit Wjähriger Dienstzeit von der Vorgesetzten Behörde in Schutz genommen. Damit aber die Direktion davon Kenntnis hat, werden wir unsere Bescliwerden für die Zukunft unseren Abgeordneten direkt Überreichen, damit ^ic «yijföcn Zustände endlich libgeschafft werden und damit die löbliche Direktion die Beschwerden des Personals genau studiert und gerecht behandelt. Wie sich unser Herr Vorstand hören ließ, muß er alles allein machen; er macht den Dienst-hommeft, den Magazineur, den Kondukteur, den Vorstand, und olles allein. Wenn wir da alle übrig sind, so kann uns die Direktion alle versetzen, und wir werden dafür sehr dankbar 15!"' b.cnt humanen Vorstand den Rücken kehren zu können. ~,c Direktion tarnt einen Haufen Geld ersparen uud der Vorstand wird mehr Beschäftigung haben und sich nicht mit dem personal fortwährend streiten müssen. Wie weit seine Intelligenz reicht, zeigt der Umstand, daß er keinen Diener per Herr entspricht, mit Not, daß Unterbeamte dieses Wörtchens teilhaftig werden. Am schönsten macht joch seine Provokation an Sonntagen bei den VergnügungSzügen geltend. Herr Vorstand geht mit einer Zigarre im Munde bei Dem Zuge auf und ab uud ■besetzt mit Vorliebe die I. und II. Klasse, obwohl die III. Klasse sehr schwach besetzt bleibt. Die Kondukteure kommandiert er vor den Augen des Publikums wie die Rekruten. Wie schaut ein Kondukteur aus, der vor den Passagieren so behandelt wird? Wenn man jemand nicht den Willen tun will (ein Separee), geht er zum Herrn Chef und von ihm bekommt er alles. Wir flogen, ist ein Kondukteur» der olle Prüfungen hat, zur selbständigen Ausübiuyg des .exekutiven Dienstes nicht berechtigt oder gelten die Vorschriften für Proßnitz nicht? Wir hoffen, daß sich der Herr Vorstand bessern wird, wenn nicht, so wird fortgesetzt. Wien. (Donaukaibahuhof.) Erst jetzt zeigt sich deutlich die Wirtschaft nach dem gewesenen Vorstand E k e r. Jetzt, nach dem letzten Avancement, sieht man erst, welche Protektion dieser Mann geübt hat. Ganz junge Diener avancierten ^mßertourl ich und es sind junge Leute dabei, welche schon das zweitemal, ja einer sogar schon das viertemal avan-eierte, seit die Protektionswirtschaft unter dem Herrn Eker angefangen hot. Besonders auffallend ist es, daß gerade die Parteien aus dem Eisenbahnerhaus, in welchem Eker gewohnt hot, auftcttourlich avancierten, vom ersten Beamten bis zum letzten Diener. Dcch gerade aus diesem Hause die Leute den Dienst am besten versehen, ist merkwürdig. Warum hat denn vom zweiten Cisenbahnerhaus niemand das Glück, anßertour-lich befördert worden zu sein, wiewohl d|ch jeder seinen Dienst so gut als möglich macht? Die k. k. Staatsbahndirektion soll auf derart auffallende Qualifikationen besseres Augenmerk richten. Wir sind niemand um die paar'Kronen neidtg, aber wir wollen nur daß alle Bediensteten gleichmäßig -behandelt werden sollen. Brünn. (Vom Nordbahnzinkhaus.) Wir sinh im glücklichen Besitz eines Hausmeisters namens S e m e r a d, welcher sich samt seiner dicken Ehehälfte der besonderen Gunst seiner Vorgefetzten erfreut. Dies kann nur im Denunzieren seinen Grund haben, für welches unser Herr Streckenvorstand sehr zugänglich ist. Die Folge dieser Protektion ist ein bis zum Größenwahn gesteigertes Selbstbewußtsein dieser Leute, unter welchem besonders mehrere Parteien stark zu leiden haben. Wer nicht seinen Tribut in Form von Geld oder Vik-iItalien entrichtet, kann es kaum unter der Sekkatur dieser. Leute aushalten. Einige Parteien sowie deren Kinder können tun, was sie wollen, dagegen werden die Kinder der anderen bei jeder Kleinigkeit auf gemeine Weise beschimpft und ge« ohrfeigt. Auf dem Teppichklopfer dürfen die Kinder nicht spielen, am Hose duldet cs die gnädige Frau Hausmeisterin nicht, die Kinder müssen auf die Straße, um zusammen-.geführt zu werden. Die Stiegen im allen Haus, wo die Parteien kein Rcinigungsgcld bezahlen, werden zweimal wöchentlich, gewöhnlich zwischen 9 und 10 Uhr gekehrt, bis die Gnädige ihren Morgentrcrtsch beendet hat. Beim Kehren wird den Passanten der Mist aus Kleider und Schuhe gekehrt. Das öftere Reinigen ist angeblich bei dem Bettelvolk nicht nötig. Beleuchtet wird erst, bis es stockfinster ist. Damit die Kinder am Hof nicht spielen können, wird Wasser aufgeschüttet, dfamit Pfützen entstehen, worunter die ebenerdig wohnenden Parteien besonders zu leiden haben. Von den oberen Stockwerken wird der Mist vom Gang hinuntergekehrt, so daß eine Lüftung der Wohnung während des Tages unmöglich ist. Wir fragen: Mit welchem Recht werden die Kinder geprügelt? Wurde hierzu vielleicht vom Herrn Streckenvorstand dem Hausmeister die Befugnis erteilt? Bei einem wegen Kindermitzhandlung ausge-brochenen Streit sagte der Hausmeister: „Früher wird sämtlichen Parteien gekündigt, bevor mir gekündigt wird." Das sind nette Zustände; wie in einer Strafanstalt. Die nicht spendierenden Parteien werden beim Streckenvorstand denunziert, und so lange auf jede mögliche Art und Weise sekkiert, bis sie, da sic seitens der Streckenleitung keinen Schutz finden, aus dem Hause hinauLgeelelt werden. Damit hat der Hausmeister seinen Zweck erreicht. Beschwerden wekden kaum angehört und der Hausmeister behält immer recht. „Wenn es Ihnen nicht recht ist, können Sic ja ausziehen!" ist die Erledigung der Be- 1 schwerden. Bei einer vor zirka zwei Jahren stattgesundenen Revision und Überprüfung einer Beschwerde seitens eines Kontrollorgans wurden einige Parteien vom Hausmeister angebettelt, über Befragen nur zu feinen Gunsten auszusagen. Er scheint daher zu wissen, daß er Butter am Kopfe hat. Eine Abhilfe wäre dringend nötig; die Parteien sind nicht gewillt, , sich von diesen Leuten länger schikanieren zu lassen. Nächstens mehr! Aus den Organisationen. ÄldelSbcrg. Am 14, August fand unsere diesjährig« Generalversammlung statt. Bei der Neuwahl des Ausschusses wurden gewählt: Genosse Gregor St aj er al8 Obmann, Genosse Ernest TauLer als Staffier und die Genossen Johann Hühti und Johann Kolar als Kontrollore. Nach der Wahl referiert» Genosse Joses Kopai aus Triest. Sämtliche Zuschriften sind an Genossen Gregor S t a j e r, Stationöblockwächter, Adels-b er: g, zu richten. Roscnbach. In der am 25. August abgehaltenen außer* ordentlichen Generalversammlung wurden folgende Genossen rviedergewählt: Franz R i tz i n g e r und Lukas 8 aßnig, Obmänner; Franz Pichler und ©inton Strunt, Kassiere; Leopold May dl, Schriftführer; Joses Wed am, Bibliothekar. Das AuZschutzmitglied Johann Liedl wurde neugewählt. Zum ttrntrollvr wurde Paul Puglnig, zum Schriftsührerstellver-treter Johann Lausch und zu Ausschußmitgliedern Franz Kren,'Bahnrichter, Anton Schiller, Verschieber und Johann K n e s;, Oberbauarbeiter, gewühlt. Alle Zuschriften sind an Genossen Franz Ritzjnger, Wächter 30, zu richten. Zwittan. Bei der am 6. August abgehaltenen Versammlung wurden folgende Genossen als Funktionäre gewählt: Stefan Jandl, Zahlstellenleiter; Anton Peschl, Zahlstellenleiterstellvertreter ; Franz Dittmar, Schriftführer und Kassier; Anton Baar, Auton Peschl, Karl Landsgesell, Josef I a tt t f ch und Florian Baar, Kontrolle; Johann Hufchka, Vertrauensmann; Joses Janisch, Subkassier. Sämtliche Zuschriften sind an Genossen Franz Dittmar, Zrvittay 944, Spittelgrund, zu richten. Moldau. Sonntag den 20. August hielt die Zahlstelle eine Versammlung ab. Der Kassier erstattete den Kassenbericht. Hierauf wurde Geuosse Johann K a ch I m a i e r zum Zahlstellenleiter und Genosse Peter Ehrt zum Kassenrevisor gewählt. Es sind daher sämtliche Zuschriften in Vereinsangelegenheiten an Genossen Johann Kachlmaier, Moldau 138, solche in Geldangelegenheiten an Genossen KarlKlug, Moldau 138, zu richten. ES ergeht nun an alle Mitglieder die Aufforderung, die Saumseligkeit in Vereinssachen aufzugeben, damit Leben in die Zahlstelle kommt. Troppau. Bei der am 16. August 1911 abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewühlt: Heinrich Krischke, Obmann; Eduard Kandek, Obmannstellvertreter; Anton Kl atz. Kassier; Franz Czech, Subkassier; Alexander Bebicz und Ludwig Pelz, Kassenrevisoren. Alle Zuschriften in Vereiusangelegenheiten sind von nun an an den Obmann Heinrich Krischke, Gilschwi-h e r g a s s e 12, solche in Geldangelegenheiten an den Kassier Anton K a ß, B a h n w ä ch t e r, 011 e n d o r s e r st r a ß e 32, zu richten. • Versammlungsberichte. Marburg. (Eisenbahnerversammlung.) Donnerstag den 17. v. M. fand in Gütz' Vermida eine von den drei Marburger Ortsgruppen gemeinsam einberufeue Eifenbahner-verfamnilung statt, in der Genosse Wilhelm Scheibeiu aus Innsbruck über die diesjährige Delegiertenversammlung der Ge-famtorganiiation Bericht erstattete und über die Eisenbahner und ihre Organisation im Anschlüsse ein vorzügliches Referat hielt. Genosse Sch e i b e i n verwies) auf die Anfänge der Lohnbewegung im Jahre 1905 und zeigte ntt der Hand eines zahlreichen statistischen Materials in klarer und deutlicher Weife nur, welche Anstrengung es überhaupt kostete, die bescheidensten Forderungen der Eisenbahner durchzubringen und wie notwendig me einheitliche und starke Organisation ist, um einerseits das bereits Erhaltene dauernd feftzuhalten und anderseits aber die heute bereits bestehende Differenz zwischen dem Einkommen eines Eisenbahners und der mittlerweile eingetretenen enorme,t Teuerung durch eine ausgiebige Erhöhung des bestehenden Einkommens auszugleichen. Redner machte in den eindringlichsten Worten die Versammelten aufmerksam, wie gefährlich es gerade für eine so große Berussgruppe in einer so ernsten Zeit fein kann, wenn dieselbe über keine einheitliche, sestgefchlofsene und gut disziplinierte Organisation verfügt. Nachdem Genosse Scheibein noch das Verhalten der Gegner charakterisierte und darauf verwies, wie unsinnig das Verhalten derjenigen Eisenbahner ist, die sich am Gängelbande der deutschnationalen Eiseii-bahnerbeglückcr führen lassen, schloß et mit einem feurigen Appell zum Beitritt aller noch der Gewerkschaftsorganisation fernestchen-ben Eisenbahner sein ausgezeichnetes Referat. Im gleichen Sinne appellierte auch der Vorsitzende Genosse Suppau'z an die Versammlung und schloß hierauf die Versammlung. Die Versammlung wurde mit einem Freiheitschor von der vor einigen Monalcn ins Leben gerufenen Sängerrunde der Verkehrsbediensteten vom Hauptbahnhof eingeleitet und mit dem „Lied der Arbeit" geschloffen. Cs steht zu erwarten, daß die der Organisation noch Fernestehenden die Worte des Genossen S ch e i b e i n beherzigen und eingedenk der ernsten Zeit sich auch bequemen, der großen Gewerkschaftsorganisation und nur einzig richtigen entschließen. Liihenbruun. Aut 20. August fand in Herrn Wolfes Gasthaus (Verbindungsbahnhof) in Süßenbrunn eine gutbefuchte § ^Versammlung mit der Tagesordnung „S t c l l u n g n a h m e z u den Forderungen der Wächter und Oberbau* arbeitet' statt. In der Versammlung referierten die Genossen Müller aus Wien und Personalkommissionsmitglied Georg Stumme r. Beide Deferenten fanden großen Beifall, ihre fachlichen Ausführungen wurden mit großem Interesse und mit großer Aufmerksamkeit entgegengetmmmen. Wien IX. Am 6. Juli l. I. hielten die Heizer der Franz Josessbahn in Wien IX in der Iehnitzet Bierhalle eme Versammlung ab, zu welcher auch von Wien I, Hütteldors und von der St. E. G. Delegierte entsendet wurden. Es waren ferner Arbeitcr-ausfchuß- und Petsonalkommissionsmitglieher anwesend, während von der Zentrale Genosse S iv o b o d a als deren Vertreter erschien. Es wurde die Lage der Heizer gründlich besprochen und die formulierten Anträge angenommen. Genosse S iv o b o d a entwickelte dann in feinem Referate diverse Organisationssrogen mit dem Hinweise aus den bevorstehenden Kampf der Gesamt-eifenbfthnerfchast, Mst in später Nachtstunde endete die gut besuchte Versammlung. Zue Bewegung der Bahnerhaltungsarbeiter der k. f. Staatsbahnen. Am 13. August fand in H v tz e l s d o r f, in Brunners Gasthaus, eine seht gut besuchte öffentliche Versammlung der Bahnerhaltungsarbeiter der Sektion Eggenburg statt, in der zu den Zugeständnissen der k. k. Staatsbahndirektion und des Ministeriums Stellung genommen wurde. Als Referenten waren die Genossen Schneider und Hutterer aus Wien erschienen. Aus der Tagesordnung stand der Bericht der Deputation über die letzten Schritte, die unternommen toutden, um das traurige Los der Bahnerhaltungsarbeiter etwas zu lindern. Nachdem die Genossen Bauer und © ch ä r I m eiye* ins Präsidium gewählt tvurden, erteilt Genosse Bauer zum ersten Punkt dem Genossen Hutterer das Wort. Derselbe schildert in trefflichen Worten die ganze Aktion, aus denen hcrvorging, daß die Provinzsektionen vollständig übergangen werden sollen, was mit Entrüstung ausgenommen wurde. Die k. k. Staatsbahn-direktion scheint der Ansicht zu sein, daß die Bcthnerhaltmtgs-arbetter der Provinz im Schlaraffenland Kostgänger sind und in Lnftschlößern wohnen, denn daß sie, die doch sonst über alles gut unterrichtet wird, es nicht wissen sollte, daß die Lebensmitteln in der Provinz teurer sind als in Wien, daß die Arbeiter oft in Behausungen leben müssen, die ein Herr Hosrat wohl schwerlich als Wohnung erkennen würde, das ist kaum zu glauben. Wie aber das Anvancement in der Provinz aussieht; da soll hier nur ein Fall gezeigt werden. Ein Prosessionist (Zimmermann) arbeitet bereits 23 Jahre bei der Bahn und besitzt einen Taglohn von sage ganze 3 Kronen. Innerhalb 20 Jahren bekam er einmal 20 Hellet Aufbesserung. Ob cs tatsächlich eine ist, überlassen wir der Öffentlichkeit zu beurteilen. Und da muß er noch fernen eigenen Werkzeug haben. Genosse Schneider schilderte in sehr treffenden Worten' das ganze Verhallen der oberen Instanzen. ES rief große Entrüstung hervor. als Bekannt wurde, daß die Arbeiter mit BajoNnetten und Polizeifäbel gefüttert werden sollen, falls sie mit der ganz ungenügenden Ausbesserung nicht zufrieden sein sollten. Nachdem noch einige Arbeiter gesprochen hatten, wurde der Deputation das vollste Vertrauen und die Anerkennung ausgesprochen und folgende Resolution einstimmig angenommen: „Die Bahnerhaltungsarbeiter der k. k. BahnerhaltungS-sektion Eggenburg erklären, daß sie mit den jetzt bestehen-Verhältnissen nicht einverstanden sind, und daß sie sich mit den Wiener Bahnerhaltungsarbeitern in jeder Beziehung solidarisch fühlen. Sie erklären, cs mit Entrüstung zurück,ueisen zu müssen, daß die Provinzarbeiter vollständig übergangen werden; sie fordern die Zentrale auf, alle Wege zu be-fchreiten, um die Lage der Bahnerhaltungsarbeiter der Teuerung entsprechend zu verbessern." Vcrtranenümäunervcrsammlung der Bahnerhal-tnnaswiichter. Am 24. August 1. I. fand in Ribifch' Gasthaus, XIII. Bezirk, Reiulgaffe Nr. 11, eine sehr gut besuchte Vertraue, iSmännerversammlung der Bahnerhaltntigswächter statt, bei welcher Genosse Johann Brandstetter, Kaumberg, WächterhouS Nr. 26, Post Saumberg, Nicdetösterreich, an Stelle des zum Kanzleidiener Übersetzten Genossen Hartl, für die Personal-komm iss mit als Kandidat zur nächsten Wahl ausgestellt wurde und als .Hauptvertrauensmann der Bahnerbaltungswächter für die Provinz gewählt wurde. Für Wien wurde Genosse Josef Schoderbvk, Wien, XIII. Bezirk, Linzerstraße Nr. 139, als Hauptvertrauensmaun der obgenannten Kategorie gewählt. Marburg. (E i s e n b a h n e r v e r s a m m l n n g e n.) Die Ortsgruppe Marburg II verunstaltete am 2. Juli in Spielfeld, und am 11. Juli in Marburg, in Brosch' Gasthaus, Eisenbahner« Versammlungen, in welchen Genosse Reichstädter über die Delegiertenkonferenz in Wien berichtete. Am 21. August sand abermals in Marburg, in Brosch' Gasthaus, eine Eisenbahnerversammlung statt. Alle drei Versammlungen waren sehr gut besucht. Technisches. Die schwerste ^gekuppelte Schlcpptender - Güterzukl' lokomotive Deutschlands, bestimmt für die bahcrifchcn Staats-bahnen, hat die Werkstätten des Eisenwerkes I. A. Maffci verlassen, um als Schaustück zur Internationalen Industrie- »i>d Gewctbcausstellung nach Turin abzugchcn. Die Lokomotive, eine fünffach gekuppelte Heißdampf - Vierzylinder - Verbundlokomotive, stellt die ueueste Bauart von schwersten Gütet' zuglokomotiven bar, welche eine wesentliche Steigerung der Schleppleistung gegenüber den bisher für schweren Güterzugs-dienst auf starken Steigungen verwendeten ^gekuppelten Naßdampf-Zwillingslokomotiven gewährleistet. In ihrer äußeren Gestaltung in Bezug nuf Anordnung der Maschine (Ztjlin* dergruppe), des Triebwerkes und des Rahmens (Barren-rahmen) trägt sie die Signatur der bekannten und bestbewähr» • ten verschiedenen Schnellzugtypen der gleichen Firma. Die Grnppe der Vierzylinderanordnung (Hochdruck 425 Millimeter And Niederdruck 650 Millimeter Durchmesser) mit ihren verschiedenen Kamniern und Kanälen, Dampfstramzuführungs-, Umlauf- und Ableitungen, die an und für sich im Gesamtaufbau ein hochinteressantes Stück moderner Konstruktion, wärme-technisch und gußtechnisch, bildet, hat als besonderes Charakteristikum aufzuweisen die Bedienung von zwei Zyliud«rn zusammen, Hoch- und Niederdruck, je einer Lokomotibseite durch nur einen besonders gruppierten Doppelrundschieber. Dies hat zwar eine notwendige Kanalkreuzung zur richtigen Dampfstromführung, sonst aber eine wesentlich einfachere Steuerungs-anordnung, Gewichtersparnis und sonstige Vereinfachungen zur Folge. Das vierfache Triebwerk wirkt auf eine einzige (dritte) Achse, wodurch Kropfachse bedingt wird. Diese Anordnung der Zylinder und des Triebwerkes, welche eine möglichst gleich* mäßige Umdrehkraft und Ausgleich der hin und her gehenden Massen erzielt und deshalb möglichst hohe Tourenzahl der Näder zulätzt, ist cs, welche die Lokomotive, neben der sonstigen Konstruktion, nicht nur befähigt, die im Bauprogramm vargeschriebene Leistung, nämlich die Beförderung einer Zuglast von 800 Tonnen — 16.000 Zentner (exklusive Maschine und Tender) auf einer Steigung von 11 Meter per 1000 Meter mit 25 Kilometerstunden Geschwindigkeit zu befördern, sondern auch für geringere Lasten und in der Ebene trotz ihrer für die starken Zugkräfte bedingten kleinen Räder (1270 Millimeter Durchmesser) eine wesentlich höhere Geschwindigkeit zu erreichen und deshalb auch die Beförderung von schweren Per-sonenzügen zu übernehmen, Die Lokomotive besitzt ein Dienstgewicht von 77% Tonnen — 1B50 Zentner, und ist infolge ihrer Achsendrehung, von welcher die erste und fünfte Achse seitlich 20 Millimeter verschiebbar sind, geeignet, Kurven von nur 120 Millimeter Radius -anstandslos zu durchlaufen. Für die gewaltige Dampfarbeir ist ein Kessel mit einer Totalheiz» fläche (samt Ueberhitzer) von 253 Quadratmeter und 3 7 Quadratmeter Rostfläche vorgesehen. Der Dampfüberdruck beträgt 16 Atmosphären. Ausgerüstet ist außerdem die Lokomotive mit den neuesten Armaturen: zwei von der Steuerung betriebenen Oelpumpen, System Friedmann, mit je. sechs Oelleitungen zu den Schiebern und Zylindern, zwei starken Friedmannschen Injektoren, einer kräftigen Westinghousebremse mit zwei 15" Zylindern, wodurch jeder Bremsschuh mit 6000 Kilogramm Druck an das Rad gepreßt wird, einem Geschwindigkeitsmesser, System Haushälter, einem Pyrometer und den sonstigen Kesselgarnituren. Bedenken gegen die Elektrisierung beS gesamten Eisen-bahnsystemS macht die „Volkswirtschaftliche Korrespondenz" in einem Artikel, in dem sie folgendes nicht Unrichtige anführt, geltend. Eine gleiche Betriebssicherheit auf einem System, das von einer oder mehreren Stromquellen über Luftleitungen, Kabel und Transformatoren hinweg alle im Betrieb befindlichen Lokomotiven speist, zu erreichen, wie bei einzelnen nur auf sich selbst angewiesenen Dampflokomotiven — die Dampfmaschine ist noch heute hinsichtlich Betriebssicherheit unerreicht — wird wohl ein schöner Traum bleiben müssen. Eine Dampflokomotive wird noch bei recht erheblichen Defekten den Zug bis zur nächsten Lokomotivstation fahren können, was bei Störungen außerhalb der Lokomotive, bei elektrischem Betrieb, nicht möglich ist; auch der Umfang der Störung ist bei Defekten der elektrischen Anlage oder Leitung nicht auf den einzelnen Zug beschränkt, sondern umfaßt alle auf der betreffenden Strecke befindlichen Züge. Von den Störungen der für den. Sicherheitsdienst erforderlichen Schwachstromleitungen und Signalapparate durch den hochgespannten Wechselstrom zu reden, scheint fast ängstlich bisher -vermieden > zu sein. Hier würden noch ganz erhebliche unh kostspielige Aenderungen bevorstehen. Die Beleuchtung - der, Fahrzeugs mit Aperiodischen Wechselstrom, zumal bei den starken? Spannungsschwan-kungen im Netz, ist auch noch eine ungelöste Ausgabe. Man hat tmf einigen elektrischen Lokomotive^ für Beleuchtungszwecke eigene Umsormerstationen installiert. An Reparaturkosten 'will man nennenswerte Ersparnisse bei elektrischem Betrieb.erzielen. Ob die Instandhaltung der Mototen mit ihren Ankern und funkenden Kommutatoren,' der Schützen, des Transformators, des Potenzialreglers, der verschiedenen Schaltantriebe, des Laufwerkes und des Rahmens wirklich geringer sind als die einer Dampflokomotive mutz erst erwiesen werden. Die Entwicklung der Funkentelegraphie. Während Gelehrte und Praktiker bemüht sind, die Funkentelegraphie immer weiter auszugestalten, hat die Verwendung der grandiosen Erfindung für den öffentlichen Verkehr schon einen erheblichen Umfang angenommen. Vom Juni 1909 bis zum Juni 1911 vermehrten sich die im Betrieb befindlichen Funkentelegraphen-stationen von 194 auf 412. Das ist also mehr als eine Verdoppelung. Auf die einzelnen Erdteile verteilen sich die Stationen wie folgt: Europa 66, Amerika 103, (darunter Kanada 25, Vereinigte Staaten 48), Afrika 8, Asien 10, Australien 7. In Anwendung sind die verschiedensten Systeme. Gegenwärtig sind vorhanden 78 Stationen nach dem System „Telesunken", 103 nach dem System „Marconi", 103 nach dem System „de Forest" und 128 nach anderen Systemen. Am schnellsten hat sich das System „de Forest" verbreitet, mit dem 1909 erst 22 Stationen ausgestattet waren. Unter den europäischen Staaten stehen Großbritannien und Italien mit je 18 Stationen obenan. Deutschland besitzt 15 Stationen, wovon 14 nach dem System „Telesunken" und eine nach dem System „de Forest". Es besitzen weiter Stationen Frankreich ”0. (nach eigenem System), Norwegen 5, Oesterreich, Türkei je 2, die Übrigen Staaten je eine. Nur das große Rußland hat für solche Kultureinrichtungen noch keinen Pfennig übrig gehabt. Vorrichtung zum selbsttätigen Verschluß der Wagen« tiiren. Die englische Nordostbahn-Gesellschaft hat zurzeit eine selbsttätige Verschlußvorrichtung für die Türen ihrer Personenwagen probeweise eingeführt. Sie 'besteht aus eitler eisernen Schubstange, die unter den Türen an beiden Seiten-es Waggons ; liegt und sich über die ganze Länge desselben erstreckt. Wenn der Zug sich in Bewegung setzt, treiben die Räder diese Stange an, die ihrerseits nunmehr einen Riegel von unten her in die Türen einlegt. Beim Anhalten des Zuges fällt der Riegel wieder zurück. Türen, di^e bei der Abfahrt offen geblieben sind, können während der Fahrt geschlossen werden, aber die Vorrichtung läßt das Oeffnen der Türen nicht zu, solange der Zug in Bewegung ist. Lokomotiven mit Wafscrrohrkessel. An unseren Lokomotiven ist der noch am meisten der Verbesserung fähige Teil der Dampfkessel. Wenn auch durch die Anwendung der lieber* hitzung schon viel zur Steigerung der Oekonomie des Dampfes erreicht worden ist, so bleibt doch an dem eigentlichen Dampferzeuger noch viel zu verbessern. Der jetzt übliche Kessel, wie er schon vom Anfang an bei den Lokomotiven ausgeführt wurde, ist ein sogenannter Feuerrohrkessel, das heißt die Feuergase strömen durch eine Anzahl von Röhren und erhitzen das sie umgebende Wasser bis zum Verdampfen. Nun hat man aber bei ortsfesten Kesseln ausgezeichnete Erfahrungen mitx der Verwendung von Wasserrohren gemacht. Bei solchen Kesseln befindet sich in den Röhren das zu verdampfende Wasser, tvährend die Feuergase von außen die Rohre umspülen. Schon oft wurde der Versuch gemacht, dieses System auch für die Lokomotive zu verwenden, doch waren die seitherigen Erfolge auf diesem Gebiet nicht sehr ermutigend. Nun hat aber neuerdings eine Berliner Firma eine Lokomotive mit Wasserrohrkessel gebaut, die sich zu bewähren scheint. Diese Lokomotive ist bei der preußisch-hessischen Staatsbahn im Betrieb und zeigt bis jetzt eine Materialersparnis von etwa 10 Prozent gegen-Uber der gewöhnlichen Lokomotive. Sollten die guten Eigen- schaften dieser Maschine sich ans die Dauer bewahren, so wäre oamit eine große Umwälzung im Lokomotivbau augebahnt. Patentbericht, mitgeteilt von Dr. Fuchs und Ingenieure Kornfeld und Hamburger, Wien, VII., Siebensterngasse 1. Auskünfte in Patentangelegenheiten werden Abonnenten dieses Blattes unentgeltlich erteilt. Gegen die Erteilung unten angeführter Patentanmeldungen kann binnen zweier Monate Einspruch erhoben werden. Auszüge aus den Patentbeschreibungen werden von dem angeführten Patent» antoaltSbureau mäßigst berechnet. \ Oesterreich. AuSgclegt am 1. August 1911, Einspruchsfrist bis 1. Oktober 1911. KI. 2 h. Eisenhüttenwerk „Marienhütte" bei Kotzenau. Aktiengesellschaft, vormals Schlittgen u. Haafe (in Kotzenau, Preußisch-Schlesien). — Teilmaschine für Teig und andere weiche Massen mit um eine gemeinsame Achse drehbar gelagerten Kammern und mit in diesen durch Einführen der Teigmasse verschobenen Kolben: Durch die bei erfolgter Füllung einer Kammer eintretende Verschiebung des betreffenden Kolbens erfolgt ein unmittelbarer Eingriff mit einer ununterbrochenen sich drehenden Mitnehmermaschine, so daß diese dann die Gesamtgruppe der Kammern dreht. In drei weiteren Ansprüchen Ausführungsformen. Zur Verhinderung des geräuschvollen Aufschlagens der Muttern auf die Stirnwand der Trommel sind Luftpuffer vorgesehen, die im wesentlichen aus einer aufgesetzten oder vertieft eingesetzten Hiilsf bestehen, deren lichter Durchmesser dem Durchmesser der Muttern entspricht. — Kl. 2 b. Ernst Dania junior, Ingenieur in Wien. — Selbsttätig sich einstellender Knettrogantrieb für Misch- und Knetmaschinen: Die mit dem beweglichen Trog in Eingriff zu bringende Antriebsscheibe ist unter Feder-, Gewichtsdruck oder dergleichen schwingbar oder achsial ausweichend gelagert. — Kl. 2 b. Ernst 'Dania junior, Ingenieur in Wien. — Misch- und Knetmaschinen mit durch den Kneter angetriebenem Drehtrog: Der mit seinem Stirnflächenschwerpunkt außerhalb der Trogmittelebene verschoben wird und das für die Drehgeschwindigkeit des Troges maßgebende Drehmoment sich selbsttätig reguliert. D. R. G e b r a u ch s m u st e r. Fa. G. L. Eberhardt, Halle «. S. — Schlag- und Mischvorrichtung für Bäckereien und Konditoreien. —Fritz Mertel, -Leipzig-Volksmannsdorf, Kirch-straße 19. — Vorrichtung zum Einführen von Fruchtgelee, Marmelade u. s. w. in Pfannkuchen und dergleichen. Deutschland. Ausgclcgt am 27. Juli 1911, Einspruchsfrist bis 27. September 1911. Kl. 2 b. HerkuleS-Werke, G. m. b. H., Berlin. — Misch- und Knetmaschine mit Knetarmen, die an Kurbeln angelenkt und durch Lenker geführt sind. — Kl. 2 b. Adolf Sondermann, Köln-Ehrenfeld, Subbel-ratherstraße 177. — Teigzylinder mit einem Kolben und einer Auspreßöffnnng. — Ausgelegt am 31. Juli 1911, Einspruchsfrist bis 1. Oktober 1911. Kl. 2 b. Franz Gustav Zabel, Dessau, Stenestraße 66. — Als endloses Band ausgebildete Wirkfläche für Teigwirkmaschinen. — D. R. Gebrauchsmuster. Hermann Eisner, Frankenstein i. Schl. — Transportabler zweietagiger Backofen. — Valentin Herr, Margaretenhof bei Königswinter a. Rh. — Backkorb mit übereinander sehbaren einzelnen Körben. — Werner u. Psleiderer, Österreichische Jndustriewerke, Kommanditgesellschaft, Wien. — Schweiapparat. — Alfred Lutze, Halle a. S., Merseburgerstraße 45 k. — Mechanische Aufzugs- und Kippvorrichtung für Teigtröge in Bückereibetrieben. Aus den Amtsblättern. Rechnungsabschluß des Provisioirsinstitnts für Arbeiter der Südbahu. 1910. OesterreichischeS Netz. Einnahmen: ■ A. Beiträge der Mitglieder . . .Kr. 570.582-12 Hiezu vom Pensionsinstitut für Diener überwiesene Beitrüge . 131 73 Summe der Beiträge ........ Kr. 570.713-85 Hievon ab: Rückgestellte Beiträge .... Kr. 8.479-12 , , i An das Pensionsinstitut ftir Diener überwiesene Beitrüge „ 10.036 94 Summe der Rückstellungen .... . l 8.51006 daher Nettosumme der Beitrüge der Mitglieder . Kr. 662.197-79 B. Beitrüge der Gesellschaft ... Kr. 284.697-12 Rückgestellte Beiträge der Gesellschaft . ■ „ 5.028-21 daher Nettosumme der Beitrüge der Gesellschaft . Kr. 279.668-91 C. Verschiedene Einnahmen ............................. 6,426"— D. Aktivzinsen im Kontokorrent mit der Gesellschaft - „_20-994-44 Summe der Einnahmen . . .'Kr. 858.187-14 Ausgabenr A. Gezahlte Provisionen . . . .Kr. 187-50 B. Gezahlte Abfertigungen . . . „ 3.672-— Summe der Ausgaben.......................Kr. 3.869*50 Saldo: Vermögensstand am 31. Dezember 1910: . A. Aktiva: Guthaben im Kontokorrent der ' . , . Gesellschaft....................Kr. 860.828-84 ab B. Passiva: 1 \-r Diverse Depositen und fremde Gelder . ...................... , 6.50120 Vermügensstand am 31. Dezember 1910 . .^Kr. 854-327 64 Kr. 868.187-14 Stand an aktiven Mitgliedern: Mit 1. Jänner 1910 sind dem Provisionsinstitut für Arbeitet beigetreten...................... 7.795 Mitglieder zugeivachsen sind bis 31. Dezember 1910 . . 2.293 , Summe. . 10.088 Mitglieder Ausgeschieden sind bis 31. Dezember 1910 . . 641 ______ somit gehörten an mit 31. Dezember 1910 dem Pensionsinstitute für Arbeiter.................. 9.447 Mitglieder Leistungen des Provisionsinstituts für Arbeiter im Jahre 1910: Es wurden ausbezahlt an: Witwenprovisionen an 2 Witwen...................... .Kr. 187-50 Abfertigungen an 21 Witwen............................. 4t>51'20 Verschiedene s. Die größten Bahnhöfe der Welt. Newyork besitzt»bereits seit kurzem den größten Bahnhof der Welt, den Bahnhof der Pennsylvaniaeisenbahn, der elf Hektar Raum für sich'in An- f V11 r(\ 4- rt VtrtCtrtA 1 ZV ^ ZA *11 , 'VL-Hiijijiucmiaciitiiuiujji, uer cif tpeiiac yiaurn |ui iiuj i spruch nimmt. Diese riesige Stalage wird aber trotz ihrer heitren Ausdehnung an GroBrtigkeit von einer neuen itnge« New- Yorker Bahnhofsanlage übertroffen werden, über die V. Forbin in der „Nature" näheres mitteilt. Es ist der Bahnhof der beiden Eisenbahngesellschaften, Newyork-Zentral und Newyorl-New-haven-Haven-Hertford, der 1915 fertiggestellt fein soll. Während der Pennsylvaniabahnhof keine Wagen beherbergen kann, wird die Grandzentralstation 1149 Wagen aufnehmen können. Zu der Erbauung dieses neuen Riesenbahnhofes werden 80.000; Tonnen Stahl verwendet, das ist das Doppelte der Menge, die] bei dem Pennfijlüauiabahtchof verbraucht wuri^. Die Anlage j kostet gegen 800 Millionen Mark, und die Kosten würden noch‘ um ein Beträchtliches größer fein, wenn nicht die Gesellschaften bereits drei Fünftel des Terrains vorher besessen hätten. Außerdem wird der Bahnhof eine ganze Reihe von Verbesse»i rungen aufweisen. Die Güterwagen werden sogleich beim Ein»j treffen der Züge von den Passagierwagen getrennt. Die Rei-; senden finden beim Aussteigen Toilettezimmer vor, in denen sie ihre Kleidung wechseln und ihre Toilette machen können; auf großen Balkons können die Freunde auf die Ankommende» warten und die Einfahrt der Züge beobachten. Der Bahnhof wird ganz unterirdisch angelegt, und über ihn: werden sich Wolkenkratzer von 20 Stockwerken- erheben, Hotels, ein großes Varietetheater, sogar eine Kirche, so daß für die in Newyork Anlangenden! sogleich in jeder Beziehung gesorgt ist. Die Welt in Ziffern. Interessante Daten über die Erde und ihre Bewohner enthält das soeben zur Ausgabe gelangte Statistische Jahrbuch des Pariser Geographischen Bureaus. Nach diesem mit großer Genauigkeit zusammengestellten Hand-, buch zählt Europa 437 Millionen Bewohner; Asien hat 851 Millionen, Afrika 126 Millionen, Amerika 161 Millionen und endlich Australien 61 Millionen Einwohner. Was die räumliche Ausdehnung betrifft, so ist Amerika mit 44 Millionen Quadratkilometer der größte der Erdteile; Asien, die Wiege der Völker,, umfaßt 41 Millionen, Afrika 31 Millionen, Australien 11 Millionen Quadratkilometer. Die letzte Stelle nimmt Europa mit; einem Flächeninhalt von 10 Millionen Quadratkilometer ein.! Dafür entspricht die durchschnittliche Bevölkerungsziffer in, Europa 43 Bewohnern auf einen Quadratkilometer; in Asien, sind es 20, in Amerika 5, in Australien 3 und in Afrika, dem schwarzen Erdteil, kaum 2 Bewohner, die auf einen Quadrat--; kilcmeter kommen. Die Oberfläche der Erde, allerdings diej Meeresflächen ausgenommen, hat über 138 Millionen Quadratkilometer. Die Flächenausdehnung her Erdozeane ist dreimal) so groß; denn sie beträgt 374 Millionen Quadratkilometer. Von, dieser ungeheuren Wasserfläche\entfatten auf den Atlantischen! Ozean, der Amerika von Europa und Asien trennt, 100 Millionen Quadratkilometer. Die oft geäußerten Besorgnisse, daß! die Erde auf die Dauer für die Menschheit zu klein werde,, sind angesichts dieser Zahlen hinfällig. Wenn nämlich die Be-» völkerungSdichte auf der ganzen Erde nur so groß wäre wie in Europa, also 43 auf einen Quadratkilometer, dann würde, die Welt 6 Milliarden Menschen bequem Raum gewähren. Jetzt, aber bevölkern erst 1600 Millionen den Erdball. Die größten Reiche in räumlicher Beziehung sind nach der Reihe: England] mit den Kolonien, Rußland, China, Frankreich mit den Kolo» nien, die Vereinigten Staaten, Brasilien, Türkei, Deutschlands Argentinien, Belgien, Dänemark, Portugal und Holland. SBenn] man die Bevölkerungsziffer mit in Betracht zieht, so ergibt fichj folgende Reihenfolge: England 403 Millionen, China 350 Millionen, Rußland 143 Millionen, die Vereinigten Staaten 98; Millionen, Frankreich 81 Millionen, Deutschland 78 Millionen,; Japan 62 Millionen, Oesterreich-Ungarn 50 Millionen, Holland, 44 Millionen, Türkei 38 Millionen, Italien 35 Millionen« Belgien 27 Millionen und Spanien 20 Millionen Einwohner., Die größten Städte der Welt sind: London mit 7'2 Millionen] Einwohnern, Newyork mit 4-2, Paris 3’8, Berlin 3-7, sämtlich", mit Vororten, Wien 21, Chicago 2, Petersburg 15, Konstantin» | opel 1 und endlich Peking mit nicht ganz einer Million Ein«] toohnern. Zu den längsten Flüssen der Welt zählen der Nil mit einer Stromlänge von 850 Meilen, dann der Amazonenstrom in Südamerika und der Sibirien durchfließende Jenissei,' die jeder 730 Meilen lang sind; dann kommt der längste euro«! päifche Fluß, die Wolga, die eine Länge von 630 Meilen hat,j -Das höchste Bauwerk der Welt ist nach wie vor der Eiffelturm-in Paris, der eine Höhe von 300 Metern aufweist. Die zweite, Stelle nimmt die Freiheitsstatue im Newyorker Hasen mit 161 Metern ein. Deutschlands höchstes Gebäude ist das Ulmen Münster mit 161 Metern Höhe, dem der Kölner Dom mit-! 156 Metern folgt. -I Eisenbahnen in Mont-Blanc-HShe. Die höchste Eisen»» bahnlinie der Welt besitzt nach einer Zusammenstellung, die; sich in der Zeitung des Vereines deutscher @ifcnbahnl)cr»j Wallungen findet, die Antofagasta- und Bolivische Eisenbahngesellschaft. Bon Antofagasta steigt die Hauptlinie dieser Bahn, stetig auf eine Länge von 360 Kilometer und erreicht dadurch j bei A'scotin eine Höhe von 3966 Meter. Auf viele Meilen läuft] die Bahn in einer Seehöhe von 3600 Meter hin. Die ganze Strecke von Antofagasta an der Küste von Chile bis Qruro in Bolivien ist 924 Kilometer lang; obgleich sie eine Spurweite, von nur 76 Zentimeter hat, verkehren doch sogar auf ihr Schlafwagen. Diese Hauptlinie ist aber noch nicht die höchste, Strecke des Netzes. Von ihr zweigt bei Ollague (Qtjague) eine Bahn nach Collahuafi ob, deren Geleise eine Höhe von 4820 Meter über dem Meeresspiegel erreichen. Durch eine andere Zweigbahn von Rio Mulato nach Potosi, eine Meterspurbahn, die im Bau begriffen ist, wird auch die letztgenannte! Bahn voraussichtlich noch übertroffen werden. Man erwartet, daß hier die Höhe von 4880 Meter erreicht oder gar noch überschritten werden wird. Die nächsthöchste Bahn zu sein, dcirß Wohl die Qroya-Eisenbahn in Peru für sich in Anspruch! nehmen. Sie erhebt sich bis zu einer Höhe von 4750 Meter.; Dann folgt die Peruanische Südbahn, die bei Portez bei Cru»> zera eine Höhe von 4473 Meter erreicht. Auf der Argentinijct)* Chilenischen Trausandenbahn beträgt die größte erreichte Hohe 3200 Meter, immerhin noch eine recht außergewöhnliche Höhenlage für eine Eisenbahn. Die Entwicklung des Welthandels. Die Umsätze im Welthandel, illustriert die folgende Zusammenstellung nach einem Aussatz von Dr. Krenzkam im letzten Heft der „Welt deSJ Kaufmanns": Wcrt der gesamten Wert des gesamten Einsuhr Ausfuhr Umsätze» in Mark in Mark 1867 . . 23.314,000.000 20.900,000.000 44.214,000.000 1877 . . 29.457,000.000 27.103,000.000 66.565,000.000 1880 . . 34.262,0001000 29.561,000.000 63.823,000.000 1885 . . 32.879,000.000 28.814,000.000 61.693,000.000 1890 . . 39.787,000.000 34.456,000.000 74.243,000.000 1895 . . 38.179,000.000 33.369,000.000 71.548,000.000 1900 . . 48.460,000.000 41.837,000.000 60.297,000.000 1905 . . 59.419,000.000 63.056,000.000 112.465,000.000 1906 . . 64.445,000.000 58.469,000.000 122.914,000.000 Der Löwenanteil aller dieser Umsätze entfällt natürlich auf Europa; er machte im Jahre 1906 77.955,800.000 Mk. aus (und zwar 43.417,400.000 Mk. in der Einfuhr und 34.578,400.000 Mk. in der Ausfuhr). Der Reihenfolge nach kommen zunächst Nord-und Südamerika mit 23.753,700.000 Mk. (und zwar in der Einfuhr mit 10.792.400.000 Mk., in der Ausfuhr mit 12.961,300.000 Mk.). Dann folgt Asien mit 13.299,500.000 Mk. (Einfuhr 6.453,900.000 Mk.. Ausfuhr 6.845,600.000 Mk.), weiter Afrika mit 4.874.100.000 Mk. (Einfuhr 2.482,000.000 Ml., Ausfuhr 2.392,100.000 Mk.), Aiislra-, lien mit 2.990,500.000 Mk.' Ginfuhr 1.299,300.000 W., Ausfuhr, 1.691.200.000 Mk.). Was biMlmfiitzc Amerikas betrifft, so entfällt der größere Teil auf die Bereinigten Staaten von Amerika,, nämlich 12.992,000.000 Mk. (Einfuhr 5.547,000.000 Mk.. Ausfuhr 7.445.000.000 Mk.). Sette 14 ,»Dev Glsenvahner.« die. 25 1911. Ueberall hört man von Hitze, Manchen trifft sogar der Schlag, Naß wird, man am Hofensitzc Schon am frühen Vormittag. Damen, denen man begegnet, Leiden sehr am Ambopoöäng: „Gott! Wenn es nur endlich regnet!" Ist der ewige Refrang. Oberlehrer und Pastoren Baden sich in diesem Jahr, Ihre Scham geht auch verloren. Und man nimmt sie nackicht wahr. Busen, Hintern, Waden, Bäuche Zeigt man heuer lächelnd her, lind wir kriegen schon Gebräuche Wie die Neger ungefähr. Wenn das Barometer sänke, Käme eine bessere Zeit In Bezug auf die Gestänke Und in punkto Sittlichkeit. (Peter Schlemihl im „Simplicissimus"). y— -».l . -............................ - -.................................................— Literatur »Die Bildungdarlieit." Die Zentralstelle für das Bit« dungswesen veröffentlicht soeben in der Nummer 8 der „Bildungsarbeit" einen Jahresbericht, aus dem hervorgeht, das; auf dem wichtigen Gebiet des Bildungswesens im letzten Jahre wieder erfreuliche Fortschritte zu verzeichnen waren. Der AuSgan^ der letzten Wahlen hat es r.euerdings gezeigt, wie notwendig die Erziehungsarbeit ist, um das Proletariat Aber Freund und Feind zu unterrichten. Den Vertrauensmännern wird die „B i l d u » g s a r b e i t" ein wertvoller Behelf sein, weshalb wir jetzt, da der zweite Jahrgang komplett geworden ist, den Organisationen auf das dringlichste das Abonnement des Blattes empfehlen. Die erste Nummer des dritten Jahr- ganges erscheint in der zweiten Hälfte September. Der Jahrespreis beträgt 2 Kr. Probenummern sendet die Verwaltung, Wien, V., Wienstrahe 89 A, auf Wunsch gern zu. W. Bülsche, Der Mensch der Borzeit. 2. Teil: Der Mensch der Pfahlbauzeit. Mit zahlreichen Abbildungen. In farbigem Umschlag, geheftet 1 Mk., gebunden Mk. r80. Verlag des „Kosmos", Gesellschaft der Naturfreunde (Geschäftsstelle: Frauckhsche Verlagshandlung), Stuttgart. (Die Mitglieder des „Kosmos" erhalten diesen Band kostenlos.) KoSmos, Handweiser für Naturfreunde. Herausgegeben vom „Kosmos, Gesellschaft der Naturfreunde", Stuttgart. Jährlich 12 reich illustrierte Hefte mit den Beiblättern: Wandern und Reifen. AuS Wald und Heide. Photographie und Natur- wissenschaft. HauS, Garten und Feld. Die Natur in der Kunst. Lexikousormal. Mk. 2'80. Mitglieder des „Kosmos" erhalten die Zeitschrift nebst fünf Bänden der ordentlichen Veröffentlichungen für den Jahresbeitrag von Mk. 4'80 gratis geliefert. „Der Kampf" (sozialdemokratische Monatsschrift), Jahrgang IV, Wien, 1. August 1911, Heft 11. —Karl Kautsky: Eine Frage. E. Burian (Brünn): Die gewerkschaftlichen Einheits-bestrcbungen nach den Wahlen. Julius Deutsch: Nationale oder internationale Gewerkschaften V Friedrich Adler: Minderwertig im Internationalismus. Emmy Freundlich (Mährifch-Schünberg): Wahlkampf und Klassenkampf. S. Semkowskt: Rußland in der Revolution. Adolf Braun: Finanzfrage der Gewerkschaften. Franz Diederich (Dresden): Emile Verhaeren. Büchcrschau: Parteiliteratur, Gewerkschaftliches, Konfum- bereinsliteratur, Arbeiterleben, Verwaltung. Le Trailucteur, Tlie Translator, II Traduttore, drei Halb» monatschristen zum Studium der französischen, englischen, italienischen und deutschen Sprache. Gar manche haben ii; der Schule französisch oder italienisch gelernt und lassen die erworbenen Kenntnisse ans Mangel an Hebung wieder zerfallen, anstatt sie zu erweitern und zu vervollkommnen. Diesem Uebelstand wird dprch die oben genannten Publikationen auf möglichst einfache und unterhaltende Weife durch Darbietung reichhaltigen Lese- und Uebnngsstoffes abgeholfen mit ganz besonderer Berücksichtigung der alltäglichen Sprache, für die man leider in den Schulen so wenig Zeit findet. — Probe-nummer für Französisch, Englisch oder Italienisch kostenfrei, durch den Verlag des „Traducteur" in La Ehaux-de-Fonds (Schweiz). Eingesendet. ($f't diese Rubrik übernimmt eit Vletettlon feilte Beranttvoxtung.) Erklärung. Alle jene Herren vom Reichsbund deutscher Eisenbahner, welche mit der Lüge agitieren gehen, daß ich Gefertigter als Obmann der Ortsgruppe Teichstatt der international organisierten Eisenbahner 30 Kr. MonatLlohn von der Ortsgruppe beziehe, erkläre ich czlS genieine Lügner so lange, bis mir dieselben den Warheitsbemei>j hierfür erbringen. ' Josef Jackl, Teichstatt. Ein Kondukteur. Zugsführer oder Statious-arbeiter, der im anstrengenden Dienst seine Kräfte verliert und den oft eine Schwäche und Mattigkeit befällt, so daß er nicht imsttande ist, den Dienst vorwurfsfrei zu verrichten, versuche eö täglich, 6 bis 10 HerkuleS-Kolapastillen zu nehmen. Kola ist ein Präparat, welches aus Afrika stammt und dort durch die Europäer gesunden wurde, indem sie bemerkten, da/; die Eingeborenen, welche dem grüßten Sonnenbrand auf den Reis- und Zuckerseldcru ausgesetzt waren, unermüdlich arbeiten konnten und sich frisch erhielten und nur infolgedessen, weil sie von Zeit zu Zeit ein/Stück Kolanutz kauten. • Die kleine Ausgabe soll man nicht scheuen, denn sie bringt so viel Nutzen, so daß der um seine Körperfrische besorgte Mann eine Schachtel Pastillen stets im Sacke tragen soll. Preis per Schachtel 1 Kr., 10 Schachteln 9 Kr. Bei Abnahme von 60 Schachteln wird ein entsprechender Rabatt gewährt. Adresse: Mariahilfer Apotheke, Mariahilserstraße 55 K7. Zufriedene Kunden sind die btzste Empfehlung eines 6)eschäftes. Auf emen Kreis treuer und zufriedener Kunden kann die Leinenweberei Joses Kraus in Nachod VII blicken, der es durch solide Bedienung uud ihre vorzüglichen Erzeugnisse gelungen ist, sich ein Renommee zu schaffen, das dieses Haus in die vordersten Reihen dieser Branche stellt. Wer Bedarf an Leinen-waren irgendwelcher Art hat, wende sich vertrauensvoll an Josef Kraus Nachod VII. Muster aller Erzeugnisse werden gratis und franko gesendet. Sitzende Berufstätigkeit, beziehungsweise fitzende Lebensweise bringt neben gesundheitlichen Nachteilen noch viele andere Unannehmlichkeiten mit sich, die nur jene voll zu würdigen verstehen, die tagtäglich auf Stühlen oder Schemeln zubringen müssen. Besonders wirken harte Bürositzmöbel unver-vergnüglich aus die Knochen und besorgen ebenso wie Rohr-und andere Stühle das Durchscheuern und Glnnzendwerden der Beinkleider. Diesem Umstand ist es guch zuzuschreiben, das; jeder zu einer sitzenden Berufstätigkeit VVrurteilte für Beinkleider das Drei- bis Vierfache mehr als andere ausgeben muß. Polster- und Lederkissen erfüllen hier ihren Zweck nicht, da beide gewölbt sind und cs sich infolgedessen auf ihnen schlecht sitzt, außerdem aber erstere sehr bald zerschleißen, während letztere unangenehm Hitzen. Die von der Firma Heinrich Greßn er, Steglitz-Berlin W... bereits in 75.000 Exemplaren in den Handel gebrachten präparierten Sitzauslagen aus Filz für Stühle und Schemel D.-R.-G.-M, erweisen jedermann mit sitzender Lebensweise einen sehr großen Dienst, da sie sich jeder Körpersorm anschmiegen und es sich infolgedessen aus ihnen sehr angenehm sitzt. Sie Hitzen nicht und verhüten das Durch- und Blankscheuern der Beinkleider. — Außerdem sei noch darauf hingewiesen, daß obige Firma Fahrradsatteldecken aus Filz, Kuvert- und Briefmarkenanseuchter sowie Nadelkissen ans Filz fabriziert, die ebenfalls allenthalben freundliche Ausnahme gefunden haben. Illustrierte Preisliste versendet die Finna gern gratis und franko. Man verlange dieselbe. Sprechsaal. An alle Zugsbegleiterdomizilstationeu des Direktionsbezirkes Olmiitz. Die Vertrauensmänner der Zugsbegleiter werden ersucht, etwaige Anträge für die Personalkommissionssitzung rechtzeitig an das PersonalkommissionSmitglied Kondukteur Adolf Scholz, Jägerttdorf, Olbersdorserftraße 67, einzusenden. Offene Anfragen. An die f. f. Betriebsleitung in Czernowitz. Schon wiederholt wurden Heizerschlosser (Lehrlinge) durch die k. k. Betriebsleitung im Wege der freien Postenausschreibung für die Bukowina von den westlichen Direktionsbezirken bezogen, so daß bereits für jede Lokomotive zwei Lokomotivführer vorhanden find. Die definitiven Heizer wurden auf die Stationsreserve bestimmt, die Heizerfubstituten größtenteils beim Kohlenausladen, oie schöneren zum Lokomotivputzen und andere aus der Kohlen-rampe verwendet. Wie es von verläßlicher Seite verlautet, sollen abermals 8 bis 10 Schlosser vom DirektionSbezirke Innsbruck als Aushilfslokvmotivsühreranwärter in die Bukowina bezogen werden, mit frischen Aerger unter das Lokomotivpersonat zu bringen. Der kleine Abgang an Aushilsslokomotwführcran-wärtern, welcher vielleicht jemals eintreten wird, was jedoch im aegenwürtigen-^ahrzehnt ausgeschlossen ist, weil der gegenwärtige Stand der definitiv eingestellten Lokomotivsühreranwärter, welche Heizerdienste versehen, ein enorm großer ist, könnte aus den Bukowinaer LandeSkindern zweifellos besetzt werden. Wir fragen daher die k. k. Betriebsleitung, aus welch provokatorischen Gründen das Lokomotivpersonal der Bukowina unnütz materiell geschädigt wird? Nicht vielleicht aus dem Grunde, um die deutsch-nationale Ertlgarde in der Bukowina einzunisten? An die k. k. Staatsbahndirektion in Pilsen. Ist es einer !. k. Staatsbahndirektion bekannt, daß die Oberbauarbeiter der Strecke Karisbad-Johaungeorgenstadt um angesuchte Frei- beziehungsweise Regiekarten bei ihrer Vorgesetzten Bahnerhaltnngssektion in Karlsbad bis vier Wochen lang warten müssen oder daß sie diese überhaupt nicht bekommen? Um baldige Abhilfe bitten Die Betroffenen. Alt die k. k. Nordwestbahndirektion in Wien. Der derzeit im Ruhestand befindliche, in Pilnikau wohnhafte Heizhauswärter Johann Kaiser erlaubt sich an die löbliche k. k. Nordwestbahndirektion auf diesem Wege die Anfrage zu stellen, welche Erledigung sein Ansuchen um eine Unterstützung als Uebersiedlungsbeitrag gesunden hat, da derselbe bis zum heutigen Tage noch auf die Erledigung wartet. Alt die k. k. Nordwestbahudirektiou in Wien. Die in Naturalwohnungen untergebrachten Bediensteten der Station Wiese ersuchen um rechtzeitige Zuweisung von Brennmaterialien, um nicht wieder wie im Boriahr durch den Ausfall derselben bei dem Privateinkauf der Kohle in ihren ohnehin geringen Bezügen geschädigt zu sein.. An die k. k. Nordwestbahndirektion in Wien. Die Oberbauarbeiter der Station Trautenau, Sektion I„ bitten eine löbliche Nordwestbahndirektion um Zusendung ihrer bereits im März angesuchten Identitätskarten. Ferner bitten dieselben um Weitung mit Statuten des Nordwostbahnunter-stützungSsondS, da bis heute noch keine Beteilnng des Personals ftattfand. Alt die k. k. Staatsbahndirektion für die Linien der k. k. Staatseisenbahngesellschaft in Wien. Die Wächter der Linie Bruck ct. d. Leitha haben am 18. Juni 1911 ein Gesuch um Einführung des DienftturnuS mit 16 Stunden Dienst und 16 Stunden frei gestellt. Da bisher eine Erledigung dieses Gesuches nicht erfolgt ist, wird die höfliche Anfrage gestellt, ob die k. k. Direktion gewillt ist, diesem begründeten Ansuchen zu entsprechen. Freie Eisenbahnerversammlungen. Ortsgruppe Postelberg. Am 17. September 1911 um 3Uhr nachmittags findet im Gasthaus des Herrn Karl Renner in Postelberg eine öffentliche Eisenbahnerversammlung mit äußerst wichtiger Tagesordnung statt. Referent aus Prag. Die Kollegen und Genossen werden ersucht, vollzählig zu erscheinen. Allgemeiner Rechtsschutz- und Gerverkschaftsverelrr für Oesterreich. Zahlstelle Standing. Den Mitgliedern werden, um unnötige Kosten und Vermittlungen zu ersparen, die §§ 2, 4 und 5 der Bibliotheksordnnng in Erinnerung gebracht, damit die bereits längere Zeit, ja fast monatelang entliehenen Bücher der Kontrolle unterzogen werden können. Ortsgruppe Bndlveis. Den Mitgliedern des Leichenfonds wird bekanntgegeben, daß die Gattin des Genossen Franz R a ch a 6 gestorben ist. Es hat daher jedes Mitglied 20 H. zu erlege«. Zahlstelle Teplitz. Sonntag den 3. September, um 8 Uhr abends, findet tut Restaurant „zum Spaten", Mühlstraße, Teplitz, die MonatSversammüing mit dem Vortrag: Was lehren uns die letzten Reichsratswahlen, statt. Referent von der Gewerkschastskornmission Teplitz. Zahlreicher Besuch ist Pflicht der Mitglieder. Ortsgruppe Sigmnndsherberg. Am Freitag (Feiertag) den 8. September, um 3 Uhr nachmittags, findet in Waitz' Gasthaus, Signtundsherberg, eine Vereinsversamm-Imtfl mit sehr wichtiger Tagesordnung statt: Referent aus Wien. Ortsgrnppe Pilsen. Im Monat September werden die Veretusversantmlungen nachstehend abgeljaltcu: Die Mitglieder« und Einzahlungsversammlung findet Montag den 4. September, um 8 Uhr abends, im Vereinslokal, im Gasthaus „Jutta", statt. Die Ausschußsitzungen, an welchen sich auch die Mitglieder beteiligen können, finden am Montag den 11. und 25. September, um 8 Uhr abends, statt, wobei auch von halb 7 bis 8 Uhr abends Einzahlungen der Mitgliederbeiträge entgegengenommen werden^ Ortsgruppe Marburg II, Die Ortsgruppe veranstaltet am 5. September, um 7 Uhr abends, in KafchlS Gasthaus in Spielfeld und in Marburg und am 6. September in Brosch' Gasthaus, um 8 Uhr abends, Eisenbahnerversammlungen. Referent Genosse Reichstädter. Die Genossen werden ersucht, zahlreich zu erscheinen und Frauen und Gäste mitzunehmen. Ortsgruppe Oderberg-Bahuhof. Den geehrten Mitgliedern der Ortsgruppe dielte zur Kenntnis, daß die diesjährige ordentliche Generalversammlung am 5. September, um 8 Uhr abends, im Vereinslokal, Oderbergerstraße 332, mit folgender Tagesordnung stattfindet: 1. Bericht der Funktionäre. 1. Neuwahl des Ausschusses. 3. Eventuelles. 4. Vortrag. Um zahlreiches Erscheinen wird ersucht. Sollte die Versammlung zur ottbc« räumten Zeit nicht beschlußfähig sein, so wird die Versammlung eine Stunde später ohne Rücksicht aus die anwesende Mitglieder-zahl abgehalten. Jene Mitglieder, die mit den Monatsbeitrügen im Rückstand sind, werden ersucht, diese bis längstens 4. September zu begleichen, da dir Restanten nach dreimonatigem Rückstand laut Statut jedes Anspruches an den Verein verlustig werden. Ortsgruppe Hannsdorf. Den Mitgliedern der Ortsgruppe Hannsdorf diene zur Kenntnis, daß diejenigen, welche mit den Mitgliedsbeitrügen länger als drei Monate im Rückstand sind, ohne weitere Aufforderung aus dem Verein aus-geschieden werden und mithin jeden Anspruch an den Verein verlieren. Ortsgruppe Proftnitz. Es diene den Mitgliedern zur Kenntnis, daß unser Vereinslokal sich im Arbeitervereinshaus der Zentralgewerkschaftsorganifationen in Proßnitz, Petcr-gasse 22, befindet. Ortsgruppe TVickwitz. Den Mitgliedern der Ortsgruppe Wickwitz wird zur Kenntnis gebracht, daß am 10. September, um 3 Uhr nachmittags, die diesjährige ordentliche Generalversammlung im Vereinslokal stattfindet. Wegen der Wichtigkeit dieser Versammlung sowie wegen der reichhaltigen Tagesordnung ist es Pflicht aller dienstfreien Mitglieder, bestimmt und pünktlich am Platz zu sein, zumal auch mehrere wichtige Beschlüsse zu fassen sind. Ortsgruppe Wörgl. Die Ortsgruppe I des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschastsvcreincs Wörgl feiert am 3. September, um 2 Uhr nachmittags, in Franz Kuinschiers Schankgarten das 15jährige Gründungsfest, bei dem Reichsratsabgeordneter Genosse Simon Abram aus Innsbruck die Festrede halten tvird. Wir laden hiermit sämtliche Genossen sowie dje hiesigen und auswärtigen Vereine zu recht zahlreichem Besuch höflichst ein. Eintritt 30 H., Kinder in Begleitung sind frei. Das Fest findet bei jeder Witterung statt. OrtsgriHipe Briix. Laut Beschluß der Mitgliederversammlung vom 20. August findet die Monatsversammlung sür den Monat September am Sonntag den 10. September, um 8 Uhr abends, im Vereinslokal, Restaurant SUk, statt. Die Mitglieder werden wegen der Wichtigkeit dieser Versammlung ersucht, dieselbe zahlreich zu besuchen. Ortsgrnppe Hallein. Sonntag den 10. September, um 10 Uhr vormittags, findet im Gasthaus „zur Binde" in Golling und am selben Tage, um 2 Uhr' nachmittags, in Strub er8: Gasthaus in Wersen eine Eifenbahnerversaminlung statt. Die dienstfreien Kollegen werden ersucht, bestimmt und pünktlich diese Versammlungen zu besuchen. Gleichzeitig werden jene Mitglieder, die sich mit ihren Beiträgen im Rückstand befinden, auf» gefordert, ehestens nachzuzahlen, da sonst nach den Statuten vorgegangen wird. Ortsgruppe Marchegg. Dienstag den 5. September findet im Gasthaus des Herrn Teusch eine Versammlung statt, zu der alle dienstfreien Eisenbahner sreundlichst eingeladen I werden. Referent aus Wien. Ortsgruppe Ezernowitz. Wir laden unsere geehrten Vereinömitalieder schön heute zu der am Sonntag den 17. September’1911; um 2 Uhr nachmittags, im Ortsgruppen» lokal, Ezernowitz, Bahnhofstraße 68, ftattsindenden ganzjährigen Generalversammlung ein. Tagesordnung: -!. Bericht des Obmannes. 2. Bericht des Kassiers. 3. Bericht der Kontrolle. 4. Wahl i des ObmanneS. 6. Wahl des Ausschusses und der Kontrolle, 6. Gründung einer Spar- und Vorschuhkasse. 7. Einführung der. Hinterbliebenenunterstützung. 8. Anträge. Die für den 15. August einberusene Generalversammlung war nicht beschlußfähig und wurde somit aus Sonntag den 17. September verlegt. Wir bringen den geehrten Mitgliedern den 8 9 der Statuten auch in Erinnerung, der lautet: Wer drei Monate seine Beiträge schuldet, wird als ausgetreten betrachtet und verliert jeden Anspruch a» den Verein. Semit haben Mitglieder, welche drei Monate im Rückstand sind, bei der Generalversammlung kein Stimmrecht. Nichtinitglicdcr haben keinen Zutritt zur Generalversammlung. Gleichzeitig bringen wir den geehrten Ausschußmitgliedern und der Kontrolle zur Kenntnis, daß Samstag den 16. September, um 7 Uhr abends, im Ortsgruppenlokal eine Ausfchubsitzung stattfinden wird, an welcher auch der Sekretär, Genosse Kaczanowski aus Lemberg, und die Mitglieder der Bukowina« Laudesgewerkschastsrommission aus Ezernowitz teilnehmen werden. Inhalt der Nummer 24 vom 20. August 1911. Eisenbahner-Taschenkalender 1912. Artikel: Der Streik der englischen Eisenbahner. Neue gewerkschaftliche Kämpfe. Die Bewegung der Bahnerhaltungs-arbeiter. Die Lohnregulierung für die Bau- und Bahtterhattungs-arbeiter der f. k. österreichischen Nordwestbahn. Die Forderungen der Staatsbahner aller Kategorien. Von der Personalkommission der Südbahn. Wie es einst war. Die .deutsche Zentralstellenvermittlung' bei der Lieferung von Streikbrechern nach Bosnien. Feuilleton: Eifenbahmvagen-Selbstkuppler. Inland: Abgeordneter Dr. Schcicher über die Ursachen der christlichsozialen Niederlagen. Steigende Teuerung in Sicht-Das Anwachsen der österreichischen Staatsschuld. Genosse Salomo» Taub tot. Vom Eisenbahnzentraldienst. Das Ende des Dreadnoughtwahnsinns in England. Volksausplünderung durch die Zuckerspekulanten. Was sind die deutschvölkischen Arbeitervereine ? Wofür der Staat Geld hat. Aus land: Die Arbeitszeit der französischen Eisenbahner-Elektrifizierung englischer Bahnen. Eine kvnfumgenossenschaft" liche Bank. Der Vormarsch der Sozialdemokratie. Aus dem Gerichtssaal: Graz. Streiflichter: Von den Bahnrichtern und Vorarbeitern der k. k. Staatsbahnen. Herrn Dr. Markus, Bahnarzt in Hüttel-dorf, ins Stammbuch. Von den Kanzleigehilfen der k. k. Staats» bahnen. Schon wieder ein netter Eisenbahnerverein. Vorsprache der Altpensionisten im Eisenbahnministerium. An die Verkehrs-und Bandirektion der k. k. privilegierten Südbahngesellschaft tn Wien. Von den Wagenputzern der Station Hütteldorf. Hnm’Ct Prozent Gewinn. Vierzig Jahre Zugssührer. ErhebmtgSkommtM -Ankläger und Richter in einer Person. Blüten der Sparwut oe k. k. Staatsbahnen. Die Erhöhung der ortsüblichen Taglöhne tu Innsbruck. Zwei Unfälle am Südbahnhof in Innsbruck. Korrespondenzen: Komotau. Von der Schneebergbahn. Karlsbad. Odersurt. Marburg. Meran. Wien. Hieflau. Storno* tau. Leoben. Salzburg. Amstetten. SlremS a. d. Donau. Strems a. d. Donau. Strems a. d. Donau. Purkersdorf. Wien-Oe. N.-W.-B. Ntarburg. Dux. Klagensurt. Eisenerz. Amstetten. Cervignano. Purkersdorf. Versammlungsberichte: OrtsgruppeIX Alsergrund. Graz-Südbahn. Eine Versammlung der Nordbahnwerkstättenarbeiter. St. Valentin. Versammlung der Wagenschreiber der k. k. Nordbahn. Pettau. Prvßuitz. Furth i. W. St. Pölten. Die Zentralwcichenmeister der Südbahn. Aus den Organisationen: Wels. F a ch t e ch n i s ch e s: Zugsgeschwindigkcit und Luftdruck. Literatur: Der Eisenbahner-Taschcnkalender 1912. Nach Schluß des Blattes: Abschluß der Lohnbewegung der Bahnerhaltungsarbeiter. Mitteilungen der Zentrale: Verwaltungs- komiteesitzung. S p r e ch s a a l: Danksagung. An die Signalmeister in Mähren. An die Bediensteten und Arbeiter der Aussig-Teplitzer Eisenbahn. Offene Anfragen: An die Generalinspektion der österreichischen Eisenbahnen. An die k. k. Staatsbahndirektion in Pilsen. An die k. k. Staatsbahndirektion in Innsbruck. An die Direktion der Linien der Staatseisenbahngesellschaft. An die Nordwestbahndirektion Wien. A l l gemei n er N ech ts schütz- und Ge w erksch aftS-verein für Oesterreich: Josefstadt - Jaromör. Trautenau. Bludeuz. Wiesa-Oberlcutensdors. Proßnitz. Rudig. Leipnik. Krems a. d. Dunau. Böhmisch-Leipa. Turnau. Wiesa-Oberleutensdorf. Ohne Anzahlung geyen Monatsraten M on Ä Grammophone Theater- u. ReSsegSfiser Gold-, Silbor- und Alpakasilborwaron "WS Adolf iirka, Uhrmacher ut.d Juwelier, Krumau a. d. 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Die Bedingungen zum Bezüge sind folgende: Bei Bestellung hott 20 Exemplaren aufwärts 20 Prozent, wenn der Betrag im vorhinein eingcsendet wird oder wenn innerhalb 30 Tage» nach Erhalt der Betrag als bezahlt erscheint? bei nachträglicher Bezahlung werden ausnahmslos 10 Prozent Vrovision gewährt. ~er Inhalt deS Kalenders ist vollkommen neu angelegt ghlegt. , .....,,............ buch für jeden Bediensteten sein, sondern ein Wegweiser in allen Fachfragen bleiben. Der Reingewinn fließt dein Hausbaufonds zu. Inhaltsverzeichnis: Vorwort. — Kalendarium. — Notiztabclle für bo8 Mafchlnenpersonal. — Für Bezüge. — Für Abzüge. — Notiz für bezogene Freikarten 1912. — Brennskoff-Aegnivalente zur Berechnung der Kohlenprämie und Pasflcrung. — Oelprämien-Berekhnnng, Preise des Schmier- und Be-leuchtungsmaterlals für das Lokoniottvpersonal. — Tagebuch. — Anleitung zur Ablegung von Dienftprüfunge» für den niederen Staats» eiscnbahudlenst (Fahr- und Slalionsdienst). — Anleitung zur Handhabung des offizielle» Kursbuches. — Zeichenerklärungen und Abkürzungen. — Auszug aus den wichtigsten Bestimmungen ilber die Verwendung der eigenen und fremden Wagen, Behandlung loser Wagenbestandteile und Lagcrutensilien. — Liste jener Verfpötungsurlache», die in den Rapporten lplien. — rnste >ener Bcrfpalungsurfach , . an die k. k. Gcneralinspektion zu melden sind. — Anleitung zur Ablegung von Dienstprüfungen für den niederen Staalseisenbahndienst. — <81 fchema für die Unterbeamten. — Gchaltfchema für die Diener. — rückungsfchema für die „ zur A _ »dienst. — Gehalt« ................. , euer. — Vor- Unterbeamlen. — Borrückungsschema für die Diener. — Offlzlcrsgagen. — Schema der Gehalte, Diäten ic. der Zivil ftaatsbeaiitten und Diener. — Allerlei Wissenswertes: Ocsterreichische Etsenbahnftattstik für das Jahr 1909. — Vergleichende Längen der Eifern ihnen der Erde. — Länge» ' — - - ■ ■ ~ ■ .... :r ganze» Erde. — $>a" ~ in Metern per Sekunde. bai. der . ..... der Eisenbahnen und der Telegraphenlinien Erde. — Das Telephon in Oesterreich. — Geschwindigkeiten per Sekunde. — Hauptalpenübergänge in Metern. — Höhen, Tiefen, Längen. — Breite einiger Meerengen an ihrer engsten Stelle. — Wohnungsfürforge der k. k. Etaatsbahnen. - Speiferäume für Werk-stättenarveiter der k. k. Staatsbahnen. — Badeanstalten der k. k. Staatsbahnen. — Sanitätsdienst bei den k. k. österreichischen Staatsbahnen. — Rettungswesen bei dm k. k. österreichischen Etaatsbahnen. — Unter» stühungssonds. — Laufende Gnadengaben an Bedienstete. — Schulfonds-verein für Bedienstete der staatlicklen Eisenbahnverwgltung. — Kaiscr-jubiläuins-Wohltätigkeitsverein kür Töchter von Bediensteten der Staats» eifenbabnverwallung. —Weihnachlsbescherungs-und Ferienkolonicnverein von Bediensteten der k. k. österreichischen Staatsbahnen. — Unterrichtsbeiträge aus Betriebsmitteln. — Kaiser Franz Josef-Jubiläums-Kinderasyl der k. k. Nordbahndirektion in Feldsberg. — Eisenbahnsachschnle an der Handelsakademie in Linz.—AmtsbibliothekdcS k. k: Eisenbahnministeriums. — Oesterreichifches Eifenbahnarchiv. — K. k. historisches Museum der österreichische» Eisenbahnen. — Etfenbahner-Vkrficherunas-, Spar« und Borfchnfitnstitut„Flngrad".—Wohnungskündigungs-undAnSziehtermine. — Einiges aus dem Vereins- und Versammlungsrecht. — Die bedeutendsten Städte der österreichisch-ungarischen Monarchie. — Flächeninhalt und Einwohnerzahl der Länder der österreichifch-ungarifchen Monarchie. — Höchste Erhebungen der österreichischen und schweizerischen Alpen. — Höhenlage verschiedener Städte und Ortschaften. — Gröhe der bedeutendsten Städte der Erde. — Stromgebiete und Stromlängen der bedeutendsten Flüsse der.Erde. — Vergleichende Größe der Staaten Europa«. — Die bedeutendsten Landfeen. — Die bedeutendsten Inseln der Erde. — Jährliche BevölkerungSziinahme der europäische» Staaten. — LandeSfarben. — Kosten de« Flotlenwahnwitzes. — Lehrreiche Zahlen. — Die Nationalitäten im österreichische» Heer. — Oesterreichs Ernte im Jahre 1910. — Staatsschulden. - Die Einkünfte der Monarchen. — Staatsausgaben nach den Budgets 1907. — Die wichtigsten Posten der Gefamtausgaben aller Staaten Europas. — Glückliches Oesterreich. — Wie alt die Erde ist. — Die Erdoberfläche. — Der Radiumvorrat der Erde. — Die wichtigste» Sprachen. — Lebensalter. — Bildungswesen. — ‘ *i- und ....... _ Ergebnis der Retchsratswahlen 1911. — Anzahl der Parlamentarier in den verschiedenen Ländern. — Uneheliche Geburten. — Mitgliederftand de« Allgemeinen Rechtsschutz- une Gewrrkschaftsvereines. — Auflage und Umsang der Eisenbahnersachblätler. — Gerichtsfriie». — Normalage. — Auszug aus den EtaatSgrundgesrtzen. — Stolgebühren. — Wiener Sehenswürdigkeiten. — Perjonaleinkommensteuertabelle. — Internationale Münztabelle. - Mähe und Gewichte. — Vereine und Stiftungen. — Posttarife. — Tclegranungebühren. — Eteinpelgebührcntaris. — Adressentafel. — Eisenbohnerfackiblätter im Ausland. — Aewerkschafts» kommisston Oesterreichs. — Ausländische Gewerkfchaftskotnmifsione». — Internationale Gewerschastssckrctariate. 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