PettMer ZeitLG Erscheint jeden 1., 11. und 21. des Monates. Preis für Pettau mit Zustellung ins Haus: Viertesiährig fl. —.84, halbjährig fl. 1.68, ganzjährig fl. 3.30; mit Postversendung im Inländer Viertel- jährig fl. —.94, halbjährig fl. 1.88, ganzjährig fl. 3.70. Schriftleitung und Verwaltung: Buchdruckerei Wilhelm Blanke, Hauptplatz Nr. 6, Pettau. Handschriften werden nicht zurückgestellt. Ankündigungen billigst berechnet. Beiträge sind erwünscht bis längstens 10., 20. und Letzten jeden Monates. Gewerbesreuudliches. Seit der Tagung des Abgeordnetenhauses hat die deutsche Nationalpartei bereits mehrere Anträge eingebracht, die die Bessernng der trostlosen Verhältnisse unseres Mittelstandes bezwecken. Von diesen Anträgen sind von besonderer Wichtigkeit für unseren Handwerkerstand die gewerblichen Anträge, sowie der Antrag auf Errichtung einer Reichsgenossenschaftsbank. Wir bringen daher diese beiden Anträge nach den „N. B." im Wortlaute: Die gewerblichen Anträge der deutschen 9^ationalpartei. Der wesentliche Inhalt der von der Dentschen Nationalpartei am 16. April eingebrachten gewerblichen Anträge ist folgender: 1. Das Verzeichnis der handwerksmäßigen Gewerbe soll revidirt und durch Aufuahme solcher Gewerbe ergänzt werden, fiir lvelche von Seite der betreffenden Genossenschaften der Befähigungsnachweis verlangt wird; .. ^ 2. den häufigen Streitigkeiten über der: Umfang der Gewerbebefngniffe soll vorgebeugt werden durch Normalien, welche nnter Festhaltung der vom Handelsminister zn erlassenden grundsätzlichen Bestimmungen von der politischen Landesbehörde auf Grund der gutachtlichen Änßernngen der Genoffen-schaften, der Genossenschaftsverbände und der Haudels- und Gewerbekammer feftgesetzt uud erforderlichen Falles abgeändert werden sollen; 3. eine Erweiterung der Befngnifse der Genossenschaften Die Rache. ! Erzählung aus dem Leben eines Dorfbewohners aus dem 17. Jahrhundert. 5. Fortsetzung. I Am Weihnachtstage des Jahres 1682 bereiteten sich j Margareth und Helene auf den Kirchgang vor. Der eisige ! Nordwind, der über die Felder blies, und die Äste der schlanken ^ Tannen knarrend bog, trieb die Schneeflocken, welche seit einiger ! Zeit in dichten Massen zu fallen begonnen, in bnntem Gewirr j durcheinander. Jeder andere würde bei solchem Wetter daheim ! hinter dem warmen Ofen geblieben sein. Nnr die Einladung ! von Jakob's Vater, an diesem Tage nnter keinem Vorwande ' bei ihm zu fehlen uud die inständigen Bitten Helenens bewogen ^ Margareth, den beschwerlichen Weg zu machen und sich zum ^ Gange nach St. Urbani zu bequemeu. Schon wollten Beide, in dichte Pelze gehüllt und das Haupt mit dein charakteristischen weißen Tnche gut umwunden, zur Stube hinaus, als deren Thür sich öffnete und zu ihrem Erftannen der rothe Thomas eintrat. Seit dem Tode des Vaters hatte anßer Jakob und dessen Vater kein fremder Mann seinen Fuß über die Schwelle des Häuscheus gesetzt. bezweckt die Bestimmung, dass bei der Verleihuug von con-cessionirten Gewerben die Genossenschaften befragt lverden sollen. Die Genossenschaften sollen das Recht erhalten, freie wirtschaftliche Vereinigungen, wie Rohstoff-, Mufter- und Warenlager durch Subveutlvnen nnd Darlehen aus ihrem Vermögen zu unterstützen uud es soll ihnen das Recnrsrecht gegen Versügnngen der Gewerbebehörden dnrch alle Instanzen zustehen; 4. auch die Ausgestaltuug der Justitutiou der gewerblichen Schiedsgerichte lvird angeregt; bezüglich der Consectionsgeschäste lvird bestinlmt, dass der Inhaber eines Confectionsgeschäftes, lvelcher nicht den Vorschriften des 8 14 bezüglich der handwerksmäsfigen Gewerbe entsprochen hat, weder eine Veränderung an der fertigen Ware vornehmen, noch Bestellnngen nach Maß annehmen darf; 6. die Regierung lvird anfgefordert, von der ihr im § 24 G.'O. eingeräumten Befugnis, nach Einvernehmnng der betreffenden Handels- und Gelverbekammer, sowie Genossenschaften noch eiuzelne andere, als die im Verzeichnisse der concessionirten Gewerbe aufgezählten Gelverbe in: allgemeinen oder für bestirnmte Bezirke an etne Concession zu binden, in der Richtung Gebrauch zu machen, dass die Errichtnng von Confectionsgeschäften und deren Zweigniederlagen an die Be-dingnng des örtlichen Bediirfnisses gebunden ist; 7. beim Handel mit handwerksmässig erzeugten Waren ist die Bezugsquelle in geeigneter Weise ersichtlich zu machen; 8. den Agenten soll der geschäftliche Verkehr, wie es die Verordnnng vom 3. November 1852 bestimmte, nnr init Personen des Handels- oder Gewerbestandes in Gegenständen des beiderseitigen Geschäftsbetriebes gestattet sein; Dieser Besuch lvar ihnen daher ebenso unerwartet als unverhofft gekommen. Eine nicht zu erklärende trübe Ahnung bemeifterte sich Helenens, als sie Thomas sah nnd als fände sie nnr allein bei ihrer' Mutter Schutz, stellte sie sich hiuter deren Rücken, um nur das ihr so zuwidere Gesicht des rothen Thomas nicht ansehen zu dürfen. „Gelobt sei Jesus Christus", sagte Thomas in schüchternenr Tone, die mit einem Tannenreisig gezierte Bilchmütze verlegen in den Händen drehend. „Was verlangt ihr von uns?" fragte Margareth, „redet kurz, denn ihr sehet, lvir siud zum Kirchgänge bereit nnd wollen am hentigen Tage nicht gern den Gottesdienst versäumen." „Ich habe mit euch, Mutter Margareth, allein zu sprechen", antwortete Thmnas. „Was ich zn hören habe, kann auch meine Tochter wissen, wir haben nnter mls keine Geheimnisse", sagte die Mntter. „Es betrifft eure Tochter und da werdet ihr nicht »vollen, dass sie Zeugin unseres Gespräches sein soll", erwiderte Thomas. „Nun, weil es eben meine Tochter betrifft, so mnss auch sie hier bleibm, macht es also kurz", sprach Margareth mit kaum bezähmbarer Ungeduld, „ich habe euch schon gesagt, dass wir in die Kirche gehen, daher hier nicht länger verweilen können." Einige stumme Augenblicke folgten, während welcher Thomas mit Leidenschaft und fieberhafter Glnth Aie^u eine Beilage: „ZiUnstriertes Unterhaltungsblatt." 9. Wanderlaqer oder sogenannte fliegende Ausverkäufe sollten außer auf Märkten verboten sein; 10. eine Entziehung der Gewerbeberechtigung soll ein-treten, wenn es sich ergibt, dass das Gewerbe unter einem fremden Namen für eine Person betrieben wird, welche durch richterliches oder administratives Erkenntnis vom Gewerbebetriebe ausgeschlossen ist. Eine Reichsgenoffenschastsbank. Die Grundzüge der von der deutschen Nationalpartei beantragten Reichsgenossenschaftsbank sind folgende: I. Die Reichsgcnosscnschaftsbank bezweckt die Förderung des gewerblichen und landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens durch Creditgewähruug (Darlehen, Wechsel-Escompt- u. Lombard-Credit) an die den Bestimmungen dieses Gesetzes entsprechenden Genossenschaften (Bankverbandsgenossenschaftcn.) Sie hat ihren Sitz in Wien und bildet, solauae nicht im Gesetzgebnngswege ein eigenes Institut geschossen ist, eine Abtheilung des k. k. Postsparkasseuamtes. II. Die Geldmittel der Reichsgenossenschaftsbank werden aufgebracht: 1. durch einen jährlichen Staatszuschuss; 2. durch Ausgabe vou vierpercentigen, jährlich in zwei Termiuen einlösbaren Genossenschaftsbankbriefen (der Höchstbetrag der jeweilig im Umlaufe befindlichen Äenoffenschaftsbankbriefe wird durch die Gesetzgebuug bestinlmt); 3. durch Depositen; 4. durch Zinsüberschüsse; 5. durch zufällige Eiuuahmen, wie Spenden, Vermächt-niffe u. s. w. m. Die Bankverbandsgenossenschaften, von denen Vorschuss-uud Creditvereine, sowie Consumvereine ausgeschlossen sind, uuifaffen einen oder inehrere Theile der gewerblichen oder landwirtschaftlichen Production (Einkauf von Rohmaterial, Errichtung von Verkaufshallen und Musterlagern, Übernahme von Lieferungen und Arbeiten, Bestellung von Verkäufern, Agenten und Commissionären, Übernahme und Eintreibung von Forderungen, gemeinsame Benützuug von Maschinen, Motoren und Gebäuden, Meliorationen, Molkereien, Haltung von Zucht-thieren u. s. w.) IM Gesichte uach Heleuen, die sich an das Fenster begeben hatte und ihm den Rücken zukehrte, sah, ohne von ihr nur eines Blickes gewürdigt zu werden. „Zerreißt die Verbindung mit Jakob und gebt mir eure Tochter zum Weibe; was er ihr jetzt zu bieten vermag, ja noch mehr, werde ich ihr in kurzer Zeit auch geben können", sagte er tonlos, der Mutter kaum vernehmlich. Margareth, durch diese Werbung eines ihr unbekannten Mannes um ihre Tochter gauz außer Fassung gebracht, war im ersten Augenblicke sprachlos. Erst nach einiger Zeit sagte sie: „Wisst ihr denn nicht, dass meine Tochter schon verlobt ist uud nächstens mit Jakob vor den Altar treten wird? Wie könnt ihr euch also jetzt in uuser Haus wagen, um Unruhe zu stifteu. So ernst ihr die Sache nehmt, so nehme ich sie als Scherz, doch als beleidigenden Scherz; eine andere Antwort habe ich für euch nicht und jetzt geht eure Wege, gebt jedoch acht, dass Jakob's Ochsenziemer euch aus eurem Liebesrausche nicht zu uusanft weckt!" — Helene war erstaunt, in diesem ihr widerlichen Menschen einen Freier gefunden zu haben, sie blieb jedoch ziemlich gleichgiltig. Vernichtet, bis in sein Innerstes tief verletzt, stand dagegen er da und wußte nicht, was er thnn, was er antworten sollte. Endlich nahte er sich Helenen und die Hand auf das Herz gelegt, fragte er sie, ob sie kein Wort des Mitleides für ihn habe. Helene aber blieb mit deni Rücken gegen ihn gekehrt und gab ihm keine Antwort. „Ihr seht, bei uns ist nichts auszurichteu; darum geht Sie können entweder auf Zeit oder auf unbeschränkte Dauer errichtet sein. IV. Die Bankverbandsgenossenschaften müssen 1. auf Grund des Gesetzes vom 9. April 1873, R.-G.-Bl. Nr. 70, uuter beschränkter Haftung ihrer Mitglieder errichtet sein; 2. aus selbständig besteuerten Gewerbetreibenden oder Landwirten bestehen; 3. einem Verbände angehören. V. Die Bildung der Bankverbandsgenossenschaften erfolgt auf Gruud eines im Verordnnnasweae heranszuaebenden Musterstatutes. Zur Theiluahme an denfelben kann niemand verpflichtet werden; auch steht niemanden ein Recursrecht gegen Verweigerung der Aufnahme zu. VI. Die gewerblichen Bankverbandsgenoffenschaften desselben Handelskammerbezirkes bilden einen oder mehrere gewerbliche Genossenschaftsverbände auf Gruud eines im Verordnungswege herauszugebenden Mllsterstatutes unter Festhaltung der Beitrittsfreiheit und Ausschließung des Aufnahmezwanges. Auf dieselbe Weise erfolgt die Bildung der landwirtschaftlichen Genofsenschaftsverbände. VII. Jede einem Genossenschastsverbande beitretende Bankverbandsgenossenschaft hat mindestens einen Verbands-Antheil-schein zu lösen, dessen Höhe durch das Verbandsstatut bestimmt wird. Der Erlös der Verbands-Antheilscheine wird von der Reichsgenossenschaftsbank, bezüglich von deren Filialen verwaltet und bildet den Grundstock des Reservefonds des Verbandes. VIII. Für den unmittelbaren geschäftlichen Verkehr mit den einzelnen Genoffenfchaften errichtet die Reichsgenoffenschastsbank in jedem Handelskammerbezirke eine oder mehrere Filialen; in der Regel soll für die Geschäfte der Filiale eine eigene Abtheilung bei einem bereits bestehenden Credit-Jnstitute (Laudes-Hypothekeubauk, Sparkasse, Fittale der Österreichischungarischen Bank) errichtet werden. Die Bestellung des Censoren-Collegiums bei jeder Filiale erfolgt durch die Directiou der Reichsgeuosseuschaftsbank. und kommt nicht wieder" sagte Mutter Margareth zu Thomas, öffnete dann die Stubenthüre und deutete ihm, sich zu entfernen. „Also, man wirft mich so zn sagen hinaus, man schafft mich fort, wie einen Hnnd; auch gut. Ihr hättet mich glücklich und brav machen können — und wollt es nicht; —Mnn ich nun noch schlechter werde, als mich der Ruf schon gemacht, so möge Helene es vor Gott verantworten, weil sie nicht wollte, dass ich durch ihren Besitz ein ordentlicher Mann geworden wäre. Merkt es euch, der rothe Thomas wird euch dies nicht vergessen!" Mit diesen Worten gieng Thomas wuthentbrannt, Hass und Rache im Herzen fort, hinaus in das tobende Wetter. Margareth und Helene, welche den Drohungen dieses rohen Menschen kein großes Gewicht beilegten, konnten, durch diesen Zwischenfall etwas aufgehalten, endlich zum Gottesdienste nach St. Urbani aufbrechen. Kaum waren sie einige hundert Schritte gegangen, als Jakob niit einem Schlitten angefahren kam, die beiden Frauen aufnahm und im raschen Trabe mit ihnen nach St. Urbani fuhr. Auf der Hinfahrt war es nicht mögttch, Jakob von dem Vorgefallenen zu verständigen. Da sie jedoch zeitlich genug vor dem Spätgottesdienste in Ä. Urbani anlangten, so fuhren sie zu Jakobs Vater und wurden von demselben herzlich begrüßt. Mutter Margareth erzählte nun beiden die Brautwerbung des rothen Thomas. Sie lachten und Jakob meinte: „So gefährlich wird der IX. Der über das Erfordernis der Vewaltung und der Verzinsung der Passiv-Capitalien verbleibende Gewinn aus den Geschäften jeder Filiale ist dem Reservefond der Genossenschaftsverbände zuzuführen. X. Für die Einhaltung der Verpflichtungen der Genossenschaft biirgen zunächst bis zur doppelten Höhe der Antheils-Einlage die Mitglieder. Für die einzelnen Genossenschaften bürgt der Verband bis zur Höhe seines Reservefondes. Ein über die Leistungsfähigkeit der Verbands-Reservefonds hinausgehender Fehlbetrag wird von der Reichsgenofsen-schaftsbank gedeckt. Für die Einhaltung der Verpflichtungen der Reichs-genofsenschastsbank bürgt der Staat. Pettauer Nachrichten. (Von -er Frühjahrs-Waffenübung -er pionniere.) Bisher sind nach ungefährer Schätzung 220 Reservisten eingerückt. Die größte Zahl war schon Sonntag den 3. Mai eingelangt. Die Waffenübung dauert nur 13 Tage, daher die Mehrzahl den 16. Mai wieder beurlaubt wird. (Privileginm.) Herrn Johann Sprusina wurde auf ein verbefsertes Einstemmschloss ein ausschließliches Privilegium ertheilt. (Von der ^ffentiernng.) Zur Assentierung hätten am 4. Mai von den städtischen Stellungspflichtigen von der ersten Altersclasse 10, von der zweiten 5 und von der dritten 6, daher zusammen 21, erscheinen sollen. Erschienen sind jedoch nur 11. Von diesen wurde in der ersten Altersklasse Postexpeditor Ernst Maister von Rakek zum Eisenbahn- und Telegraphen-Regiment und von der dritten Altersclasse Bauzeichner Franz Löschnigg zur Landwehr-Ersatzreserve assentiert. Von den 10 Abwesenden soll sich einer in Brasilien und einer in Barcelona in Spanien aufhalten. (Znm Ztaatsbeamtentag.) Da die Regierung sich gegen den geplanten Staatsbeamtentag ausgesprochen hat, ist zu der fitr den 7. Mai angesagten Versammlung niemand erschienen. — Im Abgeordnetenhause hat Abgeordneter Geßmann wegen des Verbotes der Theilnahme am Staatsbeamtentage interpellirt. (Lin -entsches Vcrcinshans.) Zu der am 30. April einberufenen Comitesitzung waren nur 8 Herren erschienen, daher dieselbe nicht abgehalteu werden konnte. Der schwache Besuch dürfte auf die Vorgänge in der an diesem Nachmittage abgehaltenen Sparkasse-Ausschusssitzuirg zurückzuführen sein. Thomas doch nicht sein, um mir bei Helenen den Rang streitig zu machen." Helene erröthete und verbarg ihr Gesicht mit dem Sacktuche. Der Vater setzte aber hinzu: „Damit Mutter Margarethe und Helene nicht wieder durch einen so unerwarteten Besuch überrascht uud erschreckt werden, müssen sie bei uns bleiben und dürfen nicht mehr in ihre Behausung zurückkehren. Jakob fährt morgen mit der Mntter hinab; packt alles zu» sammen was ihr bedürfet und bringet es hierher." Jakob stimmte sofort dem Vater bei, Margareth erst nach einigem Bedenken. Als des anderen Tages Jakob und Margareth in das Thal hinab fuhren und in die Nähe des Häuschens gekommen waren, bemerkten sie, wie ein in einen Pelz gehüllter Mann dasselbe umschlich und beim Herannahen des Schlittens mit eiligen Schritten in den nahen Wald verschwand. „Was will denn der da?" rief Margareth in sichtlicher Angst, „vielleicht gar einbrechen und das Wenige was wir haben, forttragen! „Sorgt euch nicht, Mutter", antwortete Jakob, indem er die Pferde antrieb, „irre ich nicht, so war es der rothe Thomas und der geht auf etwas anderes aus. Der arme Verliebte", setzte er scherzend bei, „will ja sein Liebchen sehen und darum umschleicht er das Haus wie ein Dieb, nicht ahnend, dass Helene bereits wo anders ihre Wohnung aufgeschlagen hat." (TodessilUe.) Den 28. April um 8 Uhr vormittags ist Fräulein Jelica Macuii, die Tochter des k. k. Gerichts-Adjunkten i. R. Franz Macun, nach langem, schweren Leiden im 17. Lebensjahre auf dem Sofienhof bei Neukirchen gestorben und am 30. April auf dein Friedhofe in Hl. Dreifaltigkeit in der Kollos beerdigt worden. — Am 2. Mai um halb 2 Uhr Früh ist Frau Anna Volkmayer, die Mntter der Frau Auna Hickl, nach kurzem Leiden im 96. Lebensjahre plötzlich verschieden. Die Beerdigung erfolgte am 4. Mai. (Vom Maiftste im Volksgatten.) Dieses Fest konnte Sonntag den 3. Mai nicht abgehalten werden, weil mehrere Musiker aus Anlass des siebzigsten Geburtstages des Herrn Pfarrers Al. Sovi«^. in Hl. Dreifaltigkeit in der Kollos, am Erscheinen verhindert waren. Das Maifest musste daher auf Donnerstag den 7. Mai verschoben werden und wäre bald verregnet worden. Tagsüber war das Wetter recht zweifelhaft. Trotzdem wurde um halb 3 Uhr nachmittags vom Cafe „Europa" mit klingendem Spiele in den Volksgarten abmarschiert. Der Besuch war ungeachtet des zweifelhaften Wetters ein sehr guter. 1500 bis 2000 Personen waren am Festplatze erschienen. Leider ist bei den vielen Zugängen zum Volksgarten eine Cvn-trolle wegen des Eintrittsgeldes schwer durchführbar, was zur Folge hatte, dass nahezu die Hälste ohne Eintrittsgeld den Volksgarten betreten konnte. Dennoch wurden durch die Einnahmen die Ausgaben für die Musik, den Maibaum u. s. w. gedeckt. Nur in einer Richtung hörte man berechtigte Klagen, dass nänllich jene, die gar kein oder nur ein geringes Eintrittgeld zahlten, die besten Sitzplätze besetzten uud dadurch jenen, die durch Zahlung eines höheren Eintrittgeldes die Wieder^ holung derartiger Feste und Musikaufführungen ermöglichen, die Festesfreude getrübt haben. Hoffentlich werden sich derlei Unzukömmlichkeiten nicht mehr wiederholen. An Belustigungen hat es auch bei diesem Feste nicht gefehlt. Die Hutscheu uud das Kegelspiel wurden sehr fleißig benützt. Die Kahnfahrten waren sehr frequentiert, was ausschließlich der Tieferlegung des Teichgrundes zugeschrieben werden muss. Nur beim Erklettern des 21 Meter hohen Maibaumes mühten sich die Jungen vergebens ab. Endlich gelang es wider Erwarten einem Lehrjungen des Herrn Lippitfch, den Gipfel des Baumes unter den freudigen Zurufen der zahlreichen Volksmenge zu erklettern und als Lohn alles dort Vorgefundene einzuheimsen. Die Restauration wurde vom Herrn Emil Vouk geführt und fand — wie immer - - allseitige Anerkennung. Dass die vollständige Harmoniekapelle unseres Musikvereines unter der Leitung seines bewährten Ca-pellmeisters Herrn F. Haring im neuerbauten Musikpavillon vorzüglich gespielt, ist ja etwas so Selbstverständliches, dass es Euleu nach Athen tragen hieße, wollte man darüber noch anerkennende Worte schreiben. Hier sei nur erwähnt, dass der Beiln Häuschen augelangt, sprang Margarethe eilig vom Schlitten, öffnete das Häuschen und fand alles so. wie sie es tags vorher verlassen. „Ich habe ihm doch Unrecht gethan, böse von ihm zu denken", sagte sie. Während des Einpackens eröffnete sie Jakob, dass sie die Absicht habe, nach der Hochzelt Helenens wieder zurückzukehren, daher sie nur das Nöthigste mitnehmen werde. Nachdem sie mit dem Einpacken fertig war, wurde alles mit möglichster Eile auf den Schlitten geladen, das Häuschen wohl versperrt und dann wieder gegen St. Urbani gefahren. Kaum waren sie dem Gesichtskreise des Häuschens entrückt, kanl Thomas wieder behutsam aus dem Walde und gieng nochmals mit großer Aufmerksamkeit um das Häuschen. „Bald hätten sie mich ertappt", sprach er halblaut; „das nächste Mal geschieht es gewiss nicht mehr, dann adje Häuschen, Helene und die ganze Gegend! Die schmähliche Abweis^ung meiner Werbung um Helenens Hand fordert Rache und die soll ihnen im vollen Maße zutheil werden. Helene muss und geht es mit Hilfe des Teufels, durch Henkershand sterben!" Während dieses ^lbstgespräches hatte er den Rundgang um das Häuschen beendet. Mit den Worten: „Endlich habeich es gefunden," verliess er es nach kurzer Zeit und gieng durch den nahen Wald nach Hause. (Fortsetzung folgt.) Pavillon zum ersten Male benützt wurde und das Spiel besser zu Gehör brachte, als man gehofft hatte. Der Musikpavillon ist ilbrigens so hübsch ausgesalleu und passt so gut in seine llmgebuug, dass umu zu dieser Idee deu Ausschuss uur besteus beglückwünschen kann. Trotzdem soll nicht gelengnet werden, dass die NLusik nicht in allen Theilen des Volksgartens in der wünschenswerthen Weise gehört wird. Daran trägt aber nur die Terraiusormatiou desselbeu Schuld, weil sie für die Aus-stelluug des Mllsikpavillous keiuen derart günstig gelegenen Platz aufweist. Das Fest wurde leider um 6 Uhr abeuds durch einen Gewitterregen verdorben. Die Musik spielte wohl uoch — geschützt durch deu Pavillou — bis 7 Uhr abends und einige herzhaste Mäuuer versuchteu sogar beim Regenwetter zu tanzen. Der größte Theil der Volksmenge war aber schön vor 6 Uhr nach Hause geflüchtet uud der Rest hielt mit der Ät'usik nach 7 Uhr den Einzng in die Stadt. Hoffen wir, dass das nächste Fest bei einem günstigeren Wetter abgehalten wird. Der Ausschuss des Verschönerungs- uud Fremdenverkehrsvereines würde aber sicherlich keinen Fehltritt thun, wenn er sich gelegentlich mit den Meteorologen ins Einvernehmen setzen würde. (Nknovitrnng -rr Statne am ^lorianplatze.) Dem Obmanne des Verschönerungs- und Fremdenverkehrs-Äereines wurde anonym ein namhafter Betrag zum Zwecke der Restaurierung dieser Statue uuter der Bedingung zur Verfügung gestellt, dass dies bis Frohuleichnahni geschehe. Die Eigeuthümer dieser Statue werdeu daher höflichft ersucht, bis 15. Mai die Bewilligung zur Restaurierung zu ertheilen und gleichzeitig bekannt zu geben, in welcher Art die Restaurierung bez. Verschönerung vorgeuommen werden soll. Zugleich werden auch Vergolder uud Austreicher zur Offertlegung für besagte Arbeit aufgefordert und siud diese Offerte bis 15. Mai au Herrn Ornig einzuschicken. (jitttaner Staöttheatkr.) Die Concurs-Ausschreibuug siir die Wiuter-Saison d. i. vom 15. November 1891 bis 15. Feber 1892 ist seitens des Stadtamtes bereits erfolgt uud habeu Bewerber ihre vorschristsmässig gestempelten Gesuche sämmt Belegen über ihre Leistungssähigkeit bis 15. Jnli 1891 beim Stadtamte einzubringen, wo die näheren Vertraqsbe-stiinmnngen zur Einsicht aufliegen. (privatkin-crgarten -cs Notar Filaftrro.) Herr Georg Schönerer hat zur Deckuug der Mehrauslagen 200 fl. gespendet uud sich bereit erklärt, die bis zur Übernahme desselben durch den Germanenbuud-Verbaud aufgelaufeneu Kofteu ebeufalls zu decken, weun ihm der Nachweis über die Geld-gebal)ruug vorher geliefert wird. Hiedurch ift der Bestand d-'s Kindergartens endgiltig gesichert und die baldige Übernahme durch den Germanenbuud-Verbaud Pettau eudlich ernwglicht. (Lom Ivettcr.) Eiu so naturwidriges Wetter, wie Heuer, dürsten kanm die sogenannten ältesten Leute je erlebt haben. Auf einen überaus streugeu Wiuter uud auf die winterliche Kälte uoch iu der letzten Aprilwoche folgte den 29. April plötzlich eine so hohe Temperatur, wie wir sie sonst erst im Juni erwarten. Diese hohe Temperatur hatte natürlich zur Folge, dass wir vergangene Woche schon Gewitter erlebt haben, wie sie gewöhnlich erst im Hochsommer kommen. Unter solchen Umständen haben wir hener keinen Frühling zu verzeichnen nnd sehen der weiteren Entwickluug des Wetters mit Besorguis entgegen. (Jubiläum.) Der Pfarrer von Hl. Dreifaltigkeit in der Kollos, Herr P. Alexander Sovie, Definitor des hiesigen Minoriten-Conventes, feierte Sonntag den 3, Mai seinen 70 Geburtstag. Der Jubilar wurde aus diesem Aulasse von seinen Pfarrinsassen außerordeutlich gefeiert uud vou den Gemeindevertretungen Dolena, Hl. Dreifaltigkeit in der Kollos, Grnschkaberg, Lichtenegg, Neukirchen nnd Sedlaschegg zum Ehreumitgliede ernannt. Einen ausführlicheu Bericht können wir wegen Raummangel uud, weil uns derselbe zu spät zugekommen ist, erst in der nächsten Nummer bringen. (Selbstmord.) Sonntag den 3. Mai wnrde der Hausmeister des Herrn Jngenienr Scheibel, Johann Gollob, in seiner Wohnnng erhängt aufgefunden. Derselbe wurde im Jahre 1851 iu Doruaudorf geboren nnd hinterlässt ein Weib mit einem unmündigen Kinde. Die vom Herrn Stabsarzte Dr. Pig sogleich nach Anffinduug der Leiche uuteruommenen Wiederbelebuugsversuche waren ohne Erfolg. (Gewitter, Wollrenbruch uud Blitzschlag.) Am 8. Mai nachmittags entlud sich über St. Urbau eiu Gewitter, welches von eiuem Wolkenbruch mit dichtem Hagel begleitet war uud große Verheeruugen anrichtete. Ein Blitzstrahl schlug iu das Haus des Frauz Res ch am Oistrovezberge, ohne zu züudeu. Das Haus wurde stark beschädigt. Der Blitz tödtete auch ein Paar Ochsen und ein Pferd, welche in der nächsten Nähe des Hanses angebnnden waren. Diese Thiere gehörten dem Mathias Kolarie, Bauer iu Wiuterdorf, der eiuen Schaden von 300 fl. erleidet. (Überfall.) Die Realitätenbesitzer Lorenz Pekliö und Mathäus Ste!rat aus Schiltern wurden Freitag den 8. Mai von 3 Koloser Burschen, welche auf dem Rückwege von der Assentirung begriffen waren, auf offener Straße aus lailter Übermuth überfallen, ihnen die Regenschirme zerbrochen und dieselben derart blutig geschlagen, dass sie kaum iLr nacktes Leben retten konnten. Die rabiaten Burschen heißen: Franz LiSek, Schmiedsohn und Auton Vnuk, Winzerssohn aus Licktenegg u. Georg Mlaker, Winzerssohu aus Gruschkaberg. Da sich derlei Fälle häufig ereignen, wäre ein Gendarmerieposten in Neukirchen ganz auf seinem Platze. Vermischte Nachrichten. (öahnliuit Ciüi-ülöllau.) Bewerber um Beamten- uud Stationsaufseherstellen bei dieser Bahn müssen sich an die Diree-tion der Südbahn ii^ Wien lvenden, lveil die Südbahn den Betrieb iibernehmen wird. Für die Aufnahme als Beamter ist der Nachlveis über die Absolvieruug eiuer Mittelschule mit und ohne Reifeprüfnng, für jene als Stationsanffeher der Nachweis über den Besuch der vier ersteu Clasfeu eiuer Mittelschule erforderlich. Auch solleu die Betreffeudeu ihrer Militärpflicht bereits Geuüge geleistet habeu oder bei der zweiteu Stelluug davou befreit wordeu sein. (Von der almdtmischen üurschtnschast „Stiria^' in Gra^.) Diese Bnrschenschaft wnrde deu 8. Mai 1861, also vor 30 Jahren gegrüudet und feierte in den Tagen vom 7. bis 9. Mai ihr Jubelfest. Die Festordnuug lvar folgeude: Donnerstag den 7. Mai 8 Uhr abends Eröffnuugskneipe; Freitag den 8. Mai halb 12 Uhr vormittags. Auffahrt vor der Uuiverfität, hierauf Frühschoppeu; 8 Uhr abends Fefteommers; Samstag den 9. Mai 11 Ühr vormittags Katerfrühstück; 2 Uhr nachmittags Spritzfahrt über Steinberg nach Thal; 8 Uhr abends Exkneipe. (Steidignng des Liirgermeisttrs von Gra).) Den 2. Mai wurde Bürgenneifter Portngall vom Statthalter Freiherr von Kübeck beeidigt. (Griindnngs-Litdtvtastl.) Der Männergesangverein in Luttenberg h.^t den 1. Mai seine Grüu'duugsliedertafel abgehalten. (Snrgermkisttrwahl in Lilli.) Am 8. Mai wurden Dr. Neckermann mit 20 und Gustav Stiger mit 19 von 21 Stimmen znm Bürgermeister, bezw. Bürgermeister-Stellvertreter gewählt. (Ans dein Äbgeordnettnhanse.) Die Parteien sind von der Erlaffuug eiuer Adresse abgekommeu uud wurde der Dringlichkeitsantrag des Präsidenten Smolka, eine Huldi-guugsdeputatiou an deu Kaiser abzuseuden, einstimmig angenommen. (Neichsraths-Parteirnkarte von Österreich.) Diese vom Schristleiter des Obersteirerblattes in Bruck a. d. Mur, Carl Sedlak, zusammengestellte Karte gibt ein getreues Bild der Parteienverhältnisse iu unserem Abgeordnetenhause. Sie zeigt in 12 Farben die Stärke der einzelnen Clubs und kostet uur 90 kr. Die Größe ist 56X68E. Eiue besoudere Beilage gibt Aufschluss über den vollen Titel, Stand und Eharaeter eines jeden Abgeordneten, dessen Wahlbezirk uud Clubaugehörigkeit. (Zu den Santen der Stadterweiternng in Leoben.) Unter diesem Titel bringt die „Obersteirer-Zeitung" einen längeren Aufsatz, der in seinen Schlusssätzeu die Thätigkeit unseres dort als städtischen Ingenieur wirkenden Bürgers, Herrn B. Scheibet, so anerkennend bespricht, dass wir es uns nicht versagen können, denselben hier wörtlich zum Abdruck zu bringen: „Die schon jetzt gewonnenen Banresultcite zeigen, dass die ganze, mit geräuschloser Energie geförderte Art des Baubetriebes eiue geradezu mustergiltige ist. Hier sieht man fertige Straßenstrecken planieren, dort wird gleichzeitig schon Erde zu weiteren Herstellnngen ausgehoben, aus dieser werden wieder Steine nnd Schotter zu weiteren Straßenbauten ge- > Wonnen, sowie Sand fiir den Betoncanal. Hier sieht man die Steine sirr die Straßengruudierung verladeu und weiterhin > wird die fertige Grnndieruug schon beschottert. An anderer ! Stelle wird der Schotter geschlägert, die Rinnsale werden ! gepflastert rc. — Die Arbeiten gehen mit einem Worte Hand in Hand nnd werden mit vollständiger Sachkenntnis und Umsicht in einer Weise betrieben, dass die Vollendung der sämmtlichen, dnrchznführenden Arbeiten schon in sechs Wochen j ZN erwarten steht." (Vom Großgrnndbtlih in Osttrreich.) Österreich besitzt > 292 Fideicommisse mit 1,140.193 Hektar. Gewaltige Latifunden ^ befinden sich in Mähren nnd Galizien. Böhmen zählt 63 Groß- > grnndbesitzer. darnnter Fürst Adolf Josef Schwarzenberg ! mit 202.600, der regierende Fürst Johaun Liechtenstein mit 180.000, Erzherzog Albrecht mit 119.268 nnd Seine Majestät der Kaiser mit 79 300 Hektar. (Friiultin Lmilic Hausstnbüchl. -j-) Diese in ganz Untersteiermark bekannte Vorsteherin der Mädchen-Erziehnngs-Anstalt in Cilli ist daselbst den 1. Mai in ihrem 73. Lebensjahre gestorben. Sie hat niehr als ein halbes Jahrhnndert im Lehrfach gewirkt und war allgemein geachtet und beliebt. (onr Errichtung rincs Lreisgerichtts in Marburg.) In dieser Angelegenlieit erklärte unser Jnstizminister Graf Schönborn im Bndgetansschusse dem Abg. Derschatta, er könne eine günstige Erledigung dieser Frage wegen der zn geringen Ausdehnung dieses Kreisgerichtssprengels nicht in Anssicht stellen. (3nr lltrliellcrung der Lagt der Staatsbramtcn.) Den 5. Mai überreichte eiue Abordnung des ersten allgemeinen Deamten-Vereines, sowie des Staatsbeantten-Vereines dem Grafen Ta affe eine Bittschrift, worin insbesondere die Auf- , . besseruug der Lage der Staatsbeamten der nntersten 6 Rang--klassen begehrt wird. Graf Taaffe erklärte, dass bezüglich der letzten Rangklasse auf eine Erfüllnng ihrer Wünsche vielleicht zu hoffen sei. Die Bittschrift wird beiden Häusern des Reichs-rathes und dem Kaiser überreicht. ()nr Lürgcrmtil'ttrwalil von Grolr-WitN.) Deu 6. Mai wurden Dr. Borschke zum ersten, nnd Dr. Richter znm zweiten Vice-Bürgermeister gewählt. (Zclbltliilfsgtnosstnschast „Glimark" in Wien.) Diese Genossenschaft hat den 4. Mai ihre TlMigkeit begonnen lnld die Mitglieder anfgefordert, ihre Einzahlungen nnr auf Enrpfang-(Erlag-)Scheine der Postspareassa zu leisten. (ÄllgtMtintr drntschrr Sprachverein.) Die „Obersteirer-Zeitung" veröffentlicht iu ihrer Nummer vom 7. A^ai eiueu Aufruf zur Gründung des Zweigvereines Leoben und Umgebung dieses Sprachvereines. Die gründende Versammlnng findet hente statt. (Inr Frier -es 1. Mai.) Dieser Tag ist in nnserer ! Reichshälfte ganz ruhig verlaufen und dürfte fich der zehnte Theil der gesammten Ärbeiterschast, vor allem jene der großen , Städte, Wien, Graz u. s. w. an dieser Feier betheiligt haben. ^ Zn Störungen der öffentlichen Ordnnng ist es nur iu Uugaru^ Italien uud Fraukreich gekommen. ^postcongreß in Wien.) Am 20. Mai wird in den Loealitäten der Gartenbau-Gesellschaft in Wien der internationale Postcongress zusammentreten. Der Regierung wnrde znr Bestreitnng der Auslageu ein Credit von 400.000 fl. bewilligt. ! Der letzte Congress fand im Jahre 1885 zu Lissabon statt. ! Die Verhandluugeu werden in französischer Sprache geführt. BiGe5 50'Vertreter airs ^aI^^ Welttheilen angemeldet. I 3. auf deu 4. Mai wurde iu Götschberg, Pfarre St. Ruprecht in W. B., einer Kenfchlerfamilie, welche s^ch im besten Schlafe befand, zuerst ! die Hausthüre mittelst eiues starkeu Strickes an einen qner über die Thürstöcke gelegten Balken festgebunden und hierauf die Behausuug in Brand gesteckt. Die Hausbewohner konnten erst, als schon das ganze Gebäude iu Hellen Flammen stand, von den znr Hilfe gekommenen Leuten aus ihrer gefahrvollen Lage befreit werden. Der ruchlose Thäter ist bisher uubekannt. (Äbtwahl in Ädmont.) Znm Abte des Stistes Admont wnrde der bisherige Ober-Kämmerer P. Eajetan Ho ff mann gewählt. Derselbe wurde am 11. December 1840 in Pettau geboren, trat 1860 in das Stift Admont ein uud wurde 1864 zum Priester geweiht. (Verein Siidmartr.) (Kanzlei und Zahlstelle in Graz, Frauengasse 4). Kanzleistunden von 8—10 Uhr vormittags und von 2—4 Uhr nachmittags. Deutsche Meister, die gesounen sind, Kinder deutscher Eltern ausdemUuterlaudin die Lehre zu nehmen, werden ersncht, dies der Vereinsleitnng anzuzeigen. — Für eiuen Knaben wird eine Lehrlingsstell e bei einem Sattlermeister gesncht. — Folgende Meister snchen Lehrli n ge: ein Färber, ein Bürstenmacher, ein Schuhmacher, ein Zinngießer (2), ein Brauer, ein Gemischtwarenhändler, ein Müller und ein Bäcker. Eine Gntsverwaltuug im Bezirke Marburg uimmt. sofort 6—8 Ochseukuechte und Knhknechte und einen Pferdeknecht anf, wie anch 2 Jnwohnerfamilien. Auch eine Gvtsverwaltnng im Bezirke Lichtenwald sucht einen Pserde-knecht. Leute, die geeiguet und willens sind, in diese Dienste einzntreten, mögen sich bei der Vereinsleitung nlelden. — Bei der am 25. April vorgenommenen Gründung der Ortsgrnppe Voitsberg-Tregist wurde Herr Ludwig Lipp, Biirger-meister von Tregist, zum Obmauu gewählt. Die Gründung der Ortsgrnppe Kainach fand am 30. April statt. Tie Satzungen der Ortsgruppe Veitsch in Obersteier sind genehmigt. — Die heuril^e Hauptversam nilnng findet am 5. Jnli in Graz statt. Im Hinblick daranf werden die Anreger jener Ortsgrnppen, deren Satzungen bereits genehmigt sind, aus gef ordert, die Grün dnng dieser Ortsgruppen sehr bald vorznnehmen nnd hiebei zugleich ihre Vertreter sür die heurige Hauptversammlung zn wählen. Die Sitznngen der Vereinsleituug finden jeden Samstag nm 6 Uhr abends statt. An allen Samstagen sind nm 8 Uhr abends gesellige Zusammenkilnfte unter dem Namen Südmark ab e nde in der Gastwirtschaft „Thonethof" (Graz, Pfarrgaffe.) Zu diesen sind alle Mitglieder nnd Freunde des Vereines herzlich eingeladen. (l^om siidösterreichischen Tnrngan.) Derselbe zählte Ende 1890 38 Vereine mit 1893 ansübenden Turnern, 1394 Zöglingen, 163 Vorturnern nnd 70.052 Tnrnsrennden. (Lin polnil'cher Gedenktag.) Am 3. Mai feierten die österreichischen Polen den hundertsten Gedenktag ihrer Verfassung vom 3. Mai 1791. Dieser Gedenktag wurde ohne öffentliches Gepränge in stiller nnd in kirchlicher Weihe begangen, weil die Regierung eine andere Feier nicht gestattet hatte. Übrigens hatte die poluische Versaffuug vom 3. Mai 1791 uicht lauge gelebt; denn schon am 19. und 21. Mai 1791 marschierten die russischen Heere in Polen ein und die hierauf ersolgte dritte Theilnng Polens niachte dem selbständigen Königreiche ein Ende. (Nationaldenkmal fjjr den Mrsten Lismarck.) Für dieses in Berlin zu errichtende Denkmal sind bisher 949.070 Mk. 82 Pf. gesammelt worden. (ZNM Mai-Avancement.) Von den Osficieren des hiesigen Pionnier-Bataillons wurden die Herren Oberlientenant Rudolf Goldschmidt nach Linz und Carl Fnss nach Kloster-uenburg, dagegen die Herren Oberlieutenant Oldrich Pfleger von Prag nnd Lieutenant Anton Schnell von Klosterneuburg hieher übersetzt. — Feruer habeu wir noch nachzutragen, dass Herr Pionnier-Hauptmann 2. Classe Franz Baumgartner zum Hauptmann 1. Classe ernannt worden ist. ()nr Neichstagswahl in Geestemiinde.) Bei der am 30. April erfolgten engeren Wahl erhielt Fürst Bismarck 10.544 gegen 5486 Stimmen des sozialdemokratischen Zigarrenarbeiters Schmal seld. Fürst Bismarck hat bereits erklärt, die Wahl anzunehmen. (Deutsche Schulen im Äuslaude.) Unter dieser Aufschrift veröffentlicht der Reichsdeutsche Paul Dehn in den „Nationalen Blättern" einen Aufsatz, dem wir folgende Daten entnehmen: „Mehr als ein Drittel aller Deutschen auf der Erde — etwa 21 von 80 Millionen — wohnt außerhalb der Grenzen des deutschen Reiches, davon 8 WLil. in Österreich uud 2 Mil. iu der Schweiz als altansässige, national geschlossene Bevölkerung weiter Gegenden, ferner 2 Mil. in Ungarn, 1^/t Mil. in Rußland und Zr/. Mil. in den übrigen europäischen Ländern, mehr oder weniger zerstreut, außerdem 7 Mil. in Nord-, 4^/, Mil. in Südamerika und etwa 3 Mil. in Afrika, Australien und Ostasien, zumeist als eingewanderte Ansiedler. Unter den deutschen Schuleu im Auslande sind daher uur solche zu verstehen, welche außerhalb des weiten deutscheu Sprachgebietes und seinen Inseln liegen. Wenn also von den dentschen Schulen in Österreich-Ungarn, in der Schweiz und den russischen Ostseeprovinzen, sowie in Amerika uud Australieu abge-seheu wird, beträgt ihre Zahl kaum 100. Fast alle haben mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, sogar die von 400 Zöglingen besuchte deutsche Schule in Konstantinopel. Kaiser Wilhelm hat dieser Schule 93.000 Mark gescheukt. Das deutsche Reich bewilligt jährlich uur 60.000 Aiark zur Unterstütznng dieser Schulen. Der allgemeine deutsche Schulverein in Berlin konnte im vorigen Jahre nur 14.00 Mark für Schulen innerhalb des deutschen Sprachgebietes und nur 2000 Mark für Schulen außerhalb derselbeu bewilligen. Diese Thatsachen sind beschämend, wenn man dagegen die opserwillige Thätlgkeit der Engländer, Franzosen und Italiener zu Gunsten ihrer nationalen Schulen im Auslande betrachtet." (Über die Nützlichkeit der Pflanzen im Wohn- nnd Schlafzimmer.) Der Nutzen der Pflanzen im Zimmer besteht nicht blos darin, dass sie dasselbe schmücken und behaglich machen, sondern ein viel größerer Nutzen derselben ist jder, dass sie die Luft verbefsern und also der Gesundheit der Zimmerbewohner förderlich sind. Das beste Mittel, die Luft in den Zimmern wesentlich zu verbessern, ist uns in den reichblätterigen Blattpflanzen geboten. Die Ausdünstung dieser Pflanzen ist eine sehr große und außer dem Wasser, welches die Pflanzen durch die Blätter verdunsten, geben auch die Töpfe noch Wasserdämpfe an die sie umgebende Luft ab. Der wohlthätige Einfluß, den die Pflanzen durch die Verdunstung des Wassers vermittelst der Blätter auf unsere Gesundheit ausüben, wird um so größer, als die Blätter auch noch durch die Ausscheiduug des Sauerstoffes unter Einwirkung des Sonnenlichtes die Luft des Zimmers wesentlich ver-beffern. Wem daher seine Gesundheit lieb ist, der wähle aus dem großen Pflanzenreiche wenigstens einige Blattpflanzen und pflege sie im Zimmer. Den wohlthätigen Einfluß, welcher dadurch auf die Zimmerluft ausgeübt wird, wird jeder beim Betreten eines Zimmers empsinden, in welchem Blattpflanzen in hinreichender Zahl gepflegt werden. (Jüdische Lolonien in Amerika.) Englische Blätter veröffentlichten ausführlich ein Project des Baron Hi^l^!ch bezüglich Errichtnng dieser Colonien. Die erste derselben soll in Argentinien, die zweite in Brasilien, zwei weitere in anderen südamerikanischen Staaten angelegt werden. Man will die Colonien deshalb in Südamerika gründen, weil die Strenge der Einwanderer-Gesetze der vereinigten Staaten von Nord-anierika der Ausführung des Plaues in der Union hinderlich ist. Die Kosten des Projectes werden auf 150 D!illionen Franken berechnet. Baron Hirsch wird selbst 75 Millionen zeichnen. Es wird ein Aufruf an alle Israeliten erlassen werden, zur Ausführung des Planes beizutragen. Aus unseren Vereinen. (Lanverein.) In der Vorstehungs-Sitzung vom 6. Mai waren 6 Mitglieder nnd 2 Auffichtsräthe erschienen. Nach Annahme des Protokolles über die Offertvergebung für das schwimmende Bad vom 30. März berichtete Obmann Ornig über die Erledigung des Stadtamtes auf das Gesuch um Subveutiouierung der Badeanstalt. An der Debatte, die hierauf geführt wurde, betheiligten sich alle Anwesenden und wnrde einstimmig beschlossen: Es sei an die Stadtgemeinde das Ansuchen zu stellen, die Eingabe um Subventioniernng der Badeanstalt mit Rücksicht daranf, dass eine Subventionierung dieser öffentlichen Anstalt ja nur aus öffentlichen, allgemeinen, sanitären Rücksichten verlangt wird, um den derzeitigen billigen, bequemen, jedermann leicht zugänglichen Betrieb der Badeanstalt aufrecht erhalten zu können, ehestens zu erledigen. Falls die Stadtgemeinde die beanspruchte Subvention uicht gewährt, ist der Betrieb der Badeaustalt von privatinteresslichem Standpunkte einzurichten, daher sämmtliche Badepreise entsprechend zu erhöheu sind, die Badezeit für Warm-, Dampf-, Douche- und Freibäder auf bestimmte Tage und Stunden zn beschränken und fiir den Fall, als' die Einnahmen während des Sommers sehr schlecht sein sollten, die Badeanstalt über den Winter ganz zu schließeu ist. (Fremdenverkehrscomitö.) In der Sitzung vom 2. Mai waren 5 Herren anwesend. Zum Obmauu wurde v. Kottowitz, zum Schriftführer Blanke und als Ansschnss Kol lenz gewählt. Oruig regte an, an pensionirte Militär- nnd Staatsbeamte ausklärende Briefe über die znr Ansiedlung besonders günstigen hiesigen Verhältnisse abzufertigen und sich die nöthigen Listeu vou den betreffenden Behörden zu beschaffen. Von Blanke wnrde die möglichst häufige Ankündigung in zweckmässiger Form und in hiezu passenden vielgelesenen Blättern angeregt und dieser Vorschlag angenommen. Die Wohnnngs-An- und -Abmeldungen werden nach dem bewährten Cillier Systeme geregelt und die nöthigen Drncksorten vom Obmanne beschafft. Endlich werden in den Schaufenstern der Comitemitglie^r, sowie bei Ornig, Kasimir und Gspaltl die zu allen Sitzungen einzuladen sind, folgende Aufschriftstafeln angebracht: „Mitglied des Fremdenverkehrs-Comite. Hier werden Auskünfte jeder Art bereitwilligst ertheilt." (Mnsikverein.) Der deutsche Schulverein hat demselben eine Unterstützung von 200 fl. für das Jahr 1891 bewilligt. Wie uns mitgetheilt wird, hat die Vorstehung der hiesigen Ortsgrnppe es abgelehnt, bei der Centralleitung die Unterstützung zu befürworten, daher der Musikverein genöthigt war, um diese Uuterstützung direct anzusuchen. Die Anregung zu diesem Schritte gab das Directiousmitglied Herr Notar Filaferro. Aus den Witzblättern. (Berechtigter Grund.) Angeklagter: „Herr Präsideiit, könnt'n m'r die Sitzung nit vertag'n?" — Richter: „Warum?" — Angeklagter: „Sie kommen m'r hent so schlecht gelaunt vor." (Früh übt sich . . . .) „Karlcheu, sei doch nicht so entsetzlich zudringlich!" — „Weißt Du Taute, ich will später' 'mal Haudlungsreisender werden!" (Gar so langweilig.) Tochter: „Ach. Mutter, laß doch den Assisteiizarzt holen, ich Hab' so Herzklopfen!" — Mutter: „Ach, das geht auch ohne Arzt vorüber!" — Tochter: „Das schon, aber gar so langweilig." (Was ist ein Gigerl?) Ein zeitgenössischer Dichter beantwortet diese Frage recht sachlich mit folgenden Versen: „Im Knopfloch a Roserl, A recht a weit's Hoserl, Im Aug' a Monokerl, A gonz a kurz Rockerl; Stod Frau sogt er „Fau", Wenn er grüßt, sogt er „Tschau", D' Arm halt er wie Flügerl, Seg'n's, das is a Gigerl." Eingesendet. (Für diesen Theil übernimmt die Schristleitung !eine Verantwortung.) Wenn in einer Gemeindevertretung nationale oder confessionelle Gegensätze herrschen, so leiden darunter die öffentlichen uud wirtschaft-licheu Juteressen bekanntlich am allermeisteu; ebenso ist es mit einer Gemeindevertretung bestellt, in welcher persönliche Gegensätze die Geschäste des Gemeinderathes erschweren, verschleppen und jede ruhige Berathung unmöglich machen. Zu unserem größten Leidwesen müssen wir con--statiren, daß in unserer Gemeindevertretung ein derartiger Zustand schon 1eit Jahren besteht und oft Angelegenheiten, welche zum Aufblühen und Fortschritte der Stadt dienen sollen, unnöthig verschleppt werden. Einen unmittelbaren Beweis hiefür bringt uns der Bericht über -ie letzte Gemeinderathssitzung bezüglich der Eingabe des Pettauer Bau« Vereines an die Stadtgemeinde, betreffend die Subventionirung der Badeanstalt. Wir haben uns der Mühe unterzogen, diesen Fall zu studieren und, frei von jeder persönlichen Gehässigkeit, wahrheitsgetreu und volltommen unparteiisch zu beleuchten. Der Pettauer Bauverein, welcher cirka 32 Bürger als Mitglieder zählt, hat sich voriges Jahr zu dem Zwecke constituirt, um in erster Linie durch eigene große Opferwilligkeit einem für die Stadr Pettau dringenden Bedürfnisse abzuhelsen und eine der Neuzeit entsprechende Badeanstalt zu erbauen. Die Badhausfrage wurde schon cirka 15 Jahre sallweise im Ge-meinderathe berathen und stets wieder der Bausection zum weiteren Studium zugewiesen. Das Bedürfnis für eine moderne Badeanstalt wurde immer dringender; der Gemeinderath wurde mit dem Studium nie fertig, kurz gesagt, die Gemeindevertretung konnte den Bau der Badeanstalt nicht zu Stande bringen. Es entschlossen sich daher schon vor cirka 6 Jahren mehrere hervorragende Bürger, auf die private Opferwilligkeit rechnend, den Bau einer Badeanstalt in Angriff zu nehmen, konnten aber leider damals ihr Vorhaben nicht zur Ausführung bringen, weil fich ihnen verschiedene Hindernisse entgegenstellten. Der Bauverein hat denn diese Frage ohne allen Zweifel glücklich gelöst und eine Badeanstalt erbaut, die den hiesigen Verhältnisseu vollkommen gut entspricht; er hat die Anstalt als eine öffentliche erklärt und i>en Betrieb und die Badepreise derart gestellt, dass die Anstalt als eine dem allgemeinen Wohle gewidmete, ein allen Schichten der Bevölkerung leicht zugängliches Institut wird und bleiben soll. Die Borstehung des Bauvereines hat nun zur Aufrechterhaltung -ieses nur der Allgemeiuheit wegen billig und bequem gestellten Betriebes an die Stadtgemeinde wiederholt das Ansuchen gestellt, dieselbe möge aus öffentlichem sanitären Jntereffe eine Subvention von fl 300.— leisten. Die Vorstehung erklärte sich sogar bereit, falls der Ertrag der Anstalt die Erhaltungs- und Betriebskosten, die Hypothekar-Darlehens-zinsen, so wie eine 4o/o Verzinsung der von den Vereinsmitgliedern guthabenden hiezu verwendeten Bausumme deckt, den ganzen von der Stadtgemeinde zu gewährenden Betrag von fl. 300.— als periodische Antheilszahlung ausschließlich nur sür die Badeanstalt zu verrechnen; die Stadtgemeinde würde also möglicher Weise nach einer Reihe von Jahren ouf leichte Art in den Besitz des Bades gelangen, im ungünstigsten Falle aber würde der Gemeinderath jener Verpflichtung nachkommen, welche ihm laut 8 26 des Gesetzes vom 4. Octöber 1887, womit ein Gemeinde-Statut für die Stadt Pettau erlaffen wurde, auferlegt worden ist. Dieser Z 26 lautet wörtlich: a) Dem Gemeinderath obliegt die Sorge für die Reinlichkeitspolizei; er sorgt für Pflasterung und Erhaltung der Straßen, mit Ausnahme jener, deren Erhaltung einem öffentlichen Fonde obliegt; sür Beleuchtung, für Erhaltung und Reinignng der Hauptabzugscanäle; für Erhaltung der Brunnen und sonstigen Anlagen, dann sür die öffentlichen Badeanstalten. k) Der Gemeinderath hat sür die zur Erfüllung dieser Obliegenheiten erforderlichen Anstalten und Einrichtungen die nöthigen Geldmittel auszubringen und ist für jede ihm in dieser Beziehung zur Last fallende Unterlaffung verantwortlich u. s. w. Wir fragen nun: Ist es nicht geradezu widersinnig, wenn ein Rechtsanwalt bei der Gemeinderathssitzung Verwahruug dagegen einlegt, -ass dieser Gegenstand nicht in Anwesenheit von Bauvereinsmitgliedern behandelt werden soll? und den Z 35 der Geschästsordnung in's Treffen sührt? Vertreten diese Bauvereinsmitglieder, welche zugleich Gemeinde-räthe sind, nicht thatsächlich nur das öffentliche Jntereffe, indem sie für die Erhaltung und den Betrieb der Badeanstalt als öffentliche Anstalt eintreten? Diese Banvereinsmitglieder könnten ja ihr persönliches Jntereffe in ihrem Wirkungskreise in der Vereinsvorstehung am leichtesten wahren, wenn fie den Betrieb der Badeanstalt einschränken, die Badepreise erhöhen, über den Winter, während welchem der Verein bedeutend Schaden leidet, das Bad schließen nnd andere geschästliche Maßregeln ergreifen würden. Wir find überzeugt, dass in diesem Falle die Vereinsmitglieder ohne allen Zweifel eine bessere, als 4«/g Verzinsung ihres Kapitales erreichen würden und fragen weiters, welches Geldinstitut oder welcher Private auf eine Realität ohne vollkommene Sicherheit Gelder zu 4°/o gibt? Würde die Sladtgemeinde im Stande sein, sich zum Bau der Badeanstalt ein Darlehen zu 4o/„Zinsen in der angeführten Art zu verschaffen? Wo steckt also das Privatintereffe der anwesenden Bauvereinsmitglieder und wie will der Herr Rechtsanwalt den Z 35 der Geschästsordnung begründen? Wie will weiters der Herr Rechtsanwalt einen beschlnsssähigen Gemeinderath zu Stande bringen, zu welchem nahezu die Hälfte der gesetzlich gewähtteu Gemeinderathsmitglieder nicht zu laden wären, während der 8 35 des Gemeinde-Statutes ausdrücklich vorschreibt: „Der Bürgermeister hat den Gemeinderath mittelst Umlaufschreiben unter Bekanntgabe der Tagesordnung einzuladen;" u. s. w. Vor einer solchen Antragstellung „es sei zu diesem Zwecke eine eigene Sitzung zu bestimmen, zu welcher anstatt der Gemeinderathsmit- glieder, welche zugleich Banvereins-Mitglieder sind, die Ersatzmänner einzuberusen sind", hätte der Herr Rechtsanwalt den Z 13 des Gemeinde-Statutes besser studieren sollen, da nach demselben nur dann ein Ersatzmann des Gemeinderathes einzuberufen ist, wenn die Stelle eines Gemeinderathes erledigt ist oder wenn ein Gemeinderathsmitglied länger und andauernd verhindert ist, an den Sitzungen theilzunehmen. Wir glauben, die Competenz des Gemeinderathes in diesem Falle genügend begründet zu haben. Der Gemeinderath in seiner jetzigen Zusammensetzung ist nicht nur competent, sondern auch verpflichtet, für die Erhaltung des öffentlichen Betriebes der Badeanstalt Sorge zu tragen und wir wünschen nur sehr, dass sich derartige Fälle im Gemeinderathe nicht wiederholen mögen und daß der Herr Bürgermeister im Gemeinderathe persönlichen Gegensätzen, welche zweifellos mit der Zeit für die Stadt und deren Bewohner von großem Nachtheile sein müssen, energisch N!ehr°r- Wähler?» Die Namen der Einsender sind der Schriftleitung bekannt. Gedenket bei Wetten, Spielen und Testamenten des Verschönernngs- und Fremdenverkehrs-Vereines. Verschönerungs- und Fremdenverkehrsverein pettau. Der Ausschuss gibt hiernit nochmals bekannt, dass vorkommende Beschwerden in das Wünschebnch, welches in der Hanpt-Tabak-Trafik des Hrn. Kasimir ansliegt, eingetragen werden können. OskertiAer ist äurek billiZe k^inkäuks in äer vvksvnNvisvk I. yusttisi Vorderes pr. Xo. 42 Kr. iincl hinteres pr. Xo 54 Kr. au82U86krott6n. 70H. 7M. 8 k'lslscrlilis.usrsi, Hg.uptpl3.t2 16. ^ 8 ^6N6r i'eälieliO k'inäsi', vvelelier ^ Oonn6r8tLA vom 8i661^6^1- ^ I1LU86 bis 668 ?3.rl^68 M ein ^0lä6H68 Zefunäsii liat, M vvirä 6r8ue1it, selbes ZeZen LelobnunZ ^ bei äer Lieberbeits^vaebe ab^uZebeii. Nusvenksuf. LMt"- ^uk1S88UNK iue1n68 k'iliklI-Oeseds.Ltes in kettau Zrinri- lieker Ausverkauf von Volä-, 88Iden-, Neni'en- u. llsmkn-Issvkvnuknkn, «slüvn- unä Vlkkvkki'-Uki'en etv. 2U staunenä büliZen ?reisen unter reeller Oarantie. k'ür k'irrnpatken ZiinstiZe OeleZenkeit 2UM billigen Linkant von Knabön- unä IVIälloken-'VaLoksnulinkN. Mr soli6e, Zut reZulirte Ilkren in Mekel-kieniontoir von 4 t1. auk^värts, in Lilber-keniontoir von 8 tl. autwärts, in 60I6-kemontoir von 16 kl. aufwärts. kuslsv vspslll lllirmLeker in kettLu u. kann. Kunclmsekung. Die elieinals I^aeli nnä k'ritseli'selLeii, slääti- 8elL6ii deiäeii Oartenpareellen, nrlvlist äer Hn^erlliorKasse klommen ^l6L8lIiot6 ül)6r lZOOO 6. mit äei' Leäin^iin^ 2UNL VerlianLe, dass der Lr-^verder verpüielilet ist, liieraut dinneii ^aliresLrist von äer Über-lassuiiA ein äeii ^nLoidernn^eii äei' ^6i1 entspreelienäes ^Volin-Aedäuätz, iiacli einem vom 6e-meinäeratlie ^enelimi^ten klane 2u erbauen. Oü'erte IiieLür sinä dis 25. Nai 1891 beim 8laä1rLmte ein-Lndrin^en. 81al!iami k'eltau, am 1. M 1891. Oer LürßermeiLter: c. Lvlrl. Vi6 8e!itzUtzrvtzrMe!itunK am Oberpettkruer-^leierkokb linket im I^leiLt-kotdvveM am v/loQta.g äsL 11. ^a.1 ä. 6^.. vormitta-gs 10 Udr an Ort und Ztelle 8talt. k'sttsi' Pettaner Vorschuss-Verein registrierte Genossenschaft mit unbeschränkter Hastnng. Atand Ende Äpril 1891: Mitglieder....................................499 Gezeichnete Stammantheile ä fl. 50.— . . .931 Mitglieder-Lcrmögen. Einbezahlte Stammantheile ... fl. 42,695.41 Reservefond......................„ 18,290.21 Forderungen......................„ 175,346.07 Schuldenstand. Spareinlagen......................fl. 105,364.74 Giro-Obligo......................„ 5,340.— Spareinlagen werden vom 1. nnd 13. eines jeden Monates an bis znm Lehebnngs-tage mit 5°/o verzinst, ^insfnk für Darlehen 6°/o. vtzrlLauLen: ' HiiLv svl»öi»v LLtLsr. LnnusiAZen dsi juIisnL knilr, l)i'augas8e peitsu. 2vitsvI»rLttvi» 83U6I*II^8Il8 0rL2. ^onatliek; kLlbMkriA 6. 1.80. ÜSUKNNLkilUNa I^IaZenkurt. OrZLn ä68 kärntli. Lauerir-^ kunlZks. 2ma1 monatliek, xav^jälirjAfl. 2.40. lleulsvkvn lui'nvnkoi'l in ^^ien, 2-maI monEK; 8LN2^atir>F kl. 1.80. ÜVUISVIZKP VoIItSdvIk ^eitsekrikt 6er ä6ut8ek- nationalen ?Lrttzi in Lökmen. HerLusAkkel- Xibslielr 2-ma1 monatliek, liLlkjäki-iA fl. 1.80. llsulsvkes Uolksdisll !? ^ /» - «^ LLk Z 5 ^-mLl tLZIien, monatliek kl. 2.— illkUlSO^L ^SvIZI ^vöetientliek, viertel^äki-iZ ÜKUlSvIZK ^kilUNll täAliek, monLtliek ^ 6. 2.."5. 81IMMKN k^Iaxenkurt. 2-mal voekentliek, viertel-Mkri» 6. 2.— Ll'SrkI' l'AgkLllvLl, 2-maI täx^Iiek. monatUek kl l.^O kei ^ Llanks in ?6tlLu ad2ukol6n. Llit ^usteUunA monLtliek fl. 1.60 LPSLKP ^OllrSdlSlI viertel^äkriz fl. 3.50, mit LeilaZen fl. 4.— sammt 6rL26r ^lorxsnpost unä blatt. tä^lieli, viertelMIiriA fl. 4.— (Ora^tzr ^0r56np08t allein, tä^licli, viertelMliriZ tl. 2.25). öeiäe mit äsm Leiblatte monatlieli 3-mal, vieitelKl^riZ um .80 lrr. mekr. Für die Schriftleitung verantwortlich und Herausgeber: W. Blanke iu Knaren Ivitung Ki'srsi' WovIivndlsN °' 5 n l 0 in LalritrurA, äkutbednationale Runäsetiau. 1-maI ^ monatliok in Hektkorm, viertelMtiriZ fl. 1.— klslionals KIsllsn. kür 1891 fl. 2. - OrZan äes äeutsel^en Vereines in Wien. 2-ma1 monatlieli, Le^uFspreis vbensleinen-rkttung 0Ü6I*8l6II'6i'ÜlAl1 a. cl. ^lur. 2-mal vvöellentlieti viertel^ät^riZ fl. 1.60. in l^eoken, vvö<;l1entli6l^ 2-mal, vierteljäkriA fl. 1.60. vsläeulsokk kunlßsvksu Wiener kolitilr, Vollv8wir<8okakt. Xnn8t uncl l^iteratur. HerausZelier X. II VVolk. ViertelMlirix fl. 2.— I^olMSLKkS Volksdlsn in/^Vien. 2-mal .vöcLentlieti mit keilLAen, viertel^atiriA fl. 1.75. Lieiei'msi'kisvkes KeMenbeblstt ^ ora. 2 mai monatliek; viertel^äliriZ 60 lrr. UnvenfSIsoktk üeulsokk VVopte. 1? al^rZanZ) lFeZrunclst v. 6eorA Kitter von Lellönerer. 2-ma1 nionatlieli, ZanirMliriA fl. 2.40. V6r8anät8te1l6 : ^Vien IX., kor26llLnZL88e 41. Pettan. Druck von W. Blanke in Pettau.