LaibachtlOMtUW. Nr. lßl. si. i>, !',!!j. sl. I',.5«>. Filr dic ^»ftcllnu^ ii>>< H>n>>i Yalbj. 5>(» tl. Mi! dor Pos! s,au,j. sl. !5>, hlilvj. f>. ?.l>!'. Ticnstiig, . Juli !i!!!.!«>l,., I!»!, i sl.z ll'üsipl. .^eilc lm. . «lr., !',,„. I« lv. ». s. w, '.»nsrilionststempcl jcdesm. W lv, l>i?«. Aintlich« Theil. Vtsch »l>m 1 ?, III!!! 1870, Nil!,!) siir das Hn-zngthum Klai», betreffend den Schutz der Bodeneultnr gcgcn Vllhccrnng durch Raupen. P.'aisafcr und andcrc schädliche Inscctcn.! Mil Znstimmnng dcS Landtages MciucS verzog-lhnmö Krain finde Ich zu verordnen, wie folg!:' § l. Alle Besitzer, Fruchlnicßcr »»d Pächter von Grund„ncke!! sind v^pflichttt. bis Ende März eines jeden ^nhrcc« odcr innerhalb der von dem Gcmeindc-vor,lchcr nicht über Ende April zn verlängernden Frist. lhre Ob,l- nnd Zicrbänme, Gcstränchc, .^ccken. hölzernen (Äartcnzäunc und Hanswände, in den Gärten nnd Wein.-gärten, auf dcn Fcldcrn nnd Wiesen von dcn cingcspon-"enen Nanpcn, Inscttcncicrn und Pnftpen zu reinigen, "»d die c,ngcsam!i,cllcn Ranpcuucstcr n„d Eier zu vcr^ drcnncn oder sonst zu vertilgen. -luf sslcichc Weise sind die Raupen, sobald sie ini ",""""-' ""f Bäumen, Gcsträuchcu nnd Enllnrpfianzcn l„ l 1, '^''" kommen, sowie anch die Puppen inner öss^l^ ^,!' ^'" Gemeindevorsteher jähüich mitlclst vclMen ' ^"^"'barung (S 10) fcstznsetzende» Frist zn li> ^, ^!'o. gelallt, oder von Rauften bcf.üleuc Aesl.^ abgehackt. I« oulscn dieselben nicht im unabgcranptcn ^nslandc lie-brännt werde,,^^"'" "'"^" "^""""l odcr sogleich ver- Mn.^.^^^'^" Pcl'""c" l3 ') sind verpflichtet. Naupe,. ^u oc„ und PnPpcn andrrer als der im l^ 1 voaesche.nn chädlichcn Inftcten, sowie dicsc lederen un W.csen n. besoranißerregender Menae vc>l)e"n,d an t« e„. innerhalb der onrch öffcnllichc Verlm.lbarnna dcö Gemcmdcuorstchcrs festgesetzten Frist zn vertilgen. « ^" '^^"' ^'^^'" 'sl der Gemeindevorsteher 'vcr-psl'chlct, die hicbci erforderlichen Maßregeln nnd V^r-'"«""g/n rcchtzeilig zn treffen; zngleich ist derselbe bc-Iv. ? ^ ^ ^"'^'"^ "°" Nolharbcitcn jcdcr Art, so "°l)wIia ^'^^'^.''^ ^"' ""«'"blicklichen Gefahr Gcntt nd'n.i '^'.^' ""^"^" ""b l'bcs dazn ländliche nm Wz lglicd hiczu anzuhalten. der Oef^ >. l^" '^"llcn aocr, wo zur Abwendnnfl l,a ^s« ^ ^'«flc der Gemeinde nicht anslan^n. ie v it^"!?"°/ltcher nnverznalich die Anzeige' an politische Bczittsbchürdc zn machen, laser ,»'s . l° ^ben diese Personen (8 Y die Mai-G m.:.. '""? ^^"' N^^n Flugzeit in der von dem Obs, . °^t)" dazu anzuberaumenden Frist von ihren da.,. ^ Zlcrbänmcn, Zicrgcslränchen uud Allcebänmcn. 'von den Nänmcn an Waldrändern in dcn Fällen, ders i>, ?" '^.'"' ^°^c erforderlich ist. täglich, bcson« ui l)l>st's ^'"^" Morgenstunde.,, abzufchülteln und verwenden °^' ^' la"dwirlhschafllichcu Zwecken zu diel5,^",'^"l^ sind beim ?lnsbruchc dcö Bodens fel «'f. '!^" ^u^" dem Pflnge, der Haue oder Schau- 8^ '3! ""^ ^"'f"lls foglcich zu vertilgen, dak ntt m -" Gemeindevorsteher hat darüber zn wachen, Hsli^l ^lptzcr, Frnchtnicßer und Pächter ihren Pcr- Mkin^' 7/l"^naclnng cincö Flnrenwächerö hat der Ge-re c^ ^'^' l"r die erforderliche Zeit ein oder meh-d g^'^nen al<< A.fschcr zn bestellen, welche, wo °>'ll°lmen sind'.^ ^''" l°"tc, ans der Gemeindecasse zn ael.,;.^ ^" ^"^'" - '"" das Sammeln dcr Raupen-^vlm„lc längstens bis Ende März eines jcdm Jahres wei». ^ ^" '^^'^ """' ^uhreszeit angeordnete allgc^ "nc Abranftcn oder die Vertilgung der Mailäfer nnd '>!>s.,. ^ ^^' ""de"r, dcn ^ullmpflanzcn schädliche» "'imen blö znr festgcschtcn Zeit »»tcrlasscn wurde, ist -Veranstaltung zn treffen, daß dicö anf Kosten dcr ""uinlgcu vorgcnonxncn werde, am ^'^' ^"^"'dem ist von dem Ocmcindeuorstande u^cn d,c Sänmigcn eine in die Gcmcindccassa cinzn-Mi c.,dc Ocldstrafc von 1-w fl. 0. W. nnd im Wk-°Mioluugsfallc bis 20 ft. ö. W. oder i.n Falle der ^lungsnnfähigtett eine Arrcstslrafc von 12 Stnndcn "'" 4 Tassen zu verhängen. - ^ l'- Das Strafcrlcnntmß ist dcr Parlli culwcdcr " «christlicher Ansscrtignng znzuslcllen oder aber dcr^ lcllicn in Gegenwart zweier Zcngen in der Gcmcinde- '"Uzlei mündlich lundzumachen. In diesen, Fallc ist die geschehene Knüdmachnng u„d dcr Tag, an ivclchcm dieselbe erfolgt«,', von den Zeugen f dcin Straferlennlnisfc zn bestätige!?. tz 7. Gegen dn,!< Slrnflrt^nlttniß dcs Gemeinde-Vorstandes geht die Ocllisung, welche binnen 8 Tagcn nach der Ünndmachunsz odcr Znstcllnnq des Strafer-lcnnlnisfcü beim ^cmcindcvolstsln^c schriftlich odcr mündlich cin^bringcn ij!, an die politische Bczillobchoidc, i^cgcn z»'ei glcichlanlcndc Erl^üntlussc findet eine wcilere ^ernfnng nicht stlill ^ .^. Die Bäume, Gcsüällchc und Hecken, welche sich ans dcn dcr G.mcinde eigenthümlichen nnd von ihr selbst bewirthschafteten Gründen odcr auf öffentlichen Wcgcn nnd an dcn Rändern derselben befinden, sind ans ttoslen dcr Gemeinde nbzmmipcn »!>d von Maitafcrn zu sänbcrn. § !>. Dieses Gescl) ist zweimal im Jahre, nnd zwar Anfang October nnd Anfang« Februar dnrch dcn Gc< mcindcvorstcher zn uerlanlbarcn. nnd hat derselbe, sei es r,ci dieser Gelegenheit odcr abgesondert, die Frist für die Vornahme dcr einzclmn Vcrrichtnnacn qenan bciannt zu machen. i> 10. Dcn polilischcn ÄczirtSbchördcn liegt es ob, darüber zu wachen nnd sich die Ueberzeugung zu verschaff fen, daß die Bestimmungen dieses Gesetzes von den Gemeinden ihre« Bezirkes genau bcsolgl werden. § N. Wird die Vollziehung dicscS Gesetzes durch die Gemeinde vernachlässiget odcr entspricht diesclbc nicht dcn ihr als Gruudbcsitzcr obliegenden Vcrpflichlnngcn (8 8), so hat die politische Ä^irlsbcliörd'c auf Kosten dcr Gemeinde die erforderliche Abhilfe zu treffen. Die Untcrlaffnng der dein Gclncindcvorslandc i» diesem besetze vorgczcichnclen Vcrpflichtnngcn wird von dcr politischen Äcz»rt5bchördc mit cincr Ordnungsstrafe von l<) bis 20 ft. ö. W. zn Gunsten drr Oemeindecasse geahndet. § 12. Die t. l. Gendarmerie, das Strahcnauf-sichtS- ul'd Fcldschutzpcrsonalc sind vcrpftichlct, jede wahr^ genommene Ilcbertrclung diescS Gesetzes dcm Gcmcwdc-vorslchcr, und falls dicscn sclbsl cin Vcrschuldcn hicbci trifft, dcr politischen Bczivlsbchi'rdc anzuzeigen. § 13. Alle früheren mit den Anordnnngcn oicscS Gesetzes im Widerspru^c slclmidcn, Gesetze VeroroüN!'-gen und Vorschriften werden hicmit ansg^tioben. 8 14. Mit dcm Vollzüge dieses Gesetze? ist Mein Minister dcS Innern und Mcin Ackcrbauministcr ve ! anftragt. ^az'cnbnrg, am 17. Inni 1870, Fran.; Joseph in. P. Taaffe n«. p. Pctrinü m. i>. Sc. k. nnd t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 3. I"<> d- I- <"" ^°'"' eaftit.l zn St, Pöllcn dcn Domscholaslcr Fl'6»; Z/'' nolty zum Domdechanlen n"d dcn (>:l>is>n!cn8 .^uicr Iqnaz C h „ l., n p l a z„m Domscholastcr allcrangdl^st zn ernennen gernht. Stremayr m. p. Sc. l. und l. Apostolische Majestät haben mil Alle,höchster Entschließung vom 13. Inli d. I. die be, dcm dalmatinischen Obc.landct^crichlc crlcdiglc Raths-stelle dcm LandcSgcrichtSrnlhe bc> dein Klcie'gcrichtc in Spalato Mallhäus Gligo nllcranadiast zu verleihen gcrnht. Tscbnbnscbnisstt m. ii. Nichtamtlicher Theil. «politische Uebersicht. Laibacl», I^. ^uli. Das Resultat dcr Wahlen in Oalizicn ist folgendes: Galizicn wählte im Ganzen 141 Abgeordnete, von diesen gehören 5»ü der Regie:nngSparlci, 5>'.» dcr ZiclniallowStl'schcn nnd 23 dcr Smulla'schcn Partei an. "Die zehn Virilslinimeü GalizicnS fallen alle dcr Rcgicrnngkpartci zn. Einige Details über dir Vorgänge zwischen Bcne-dclli nnd dcm König non Preußen, die so schnell dcn Ucbcrgang anS dcr ncucrwachlcu Hoffuunss auf Frieden in die Gemißhci! dcs KricgcS ucrimucllrn, findcn wir in dcr Berliner ..Börsci^eitiüig," Der französische Bot-schastcr. schreibt das gcnannic Blatt, sprach dcn König auf dcr Promenade an, nn, an ihn die Fordcrnng zn stellen, Garantien gegen die Wicdcrtehr ähnlicher Coin plicationcn, wie es die gegenwärtigen find. zu bieten, nnd speciell an ihn das Ansinnen ^n stellen, an den Kaiser Napoleon einen cntschnloigcndcn Brief zu schreiben. Der König begnügte sich, den Botschafter darauf aufmcilsam zn inachrn, daß dies nicht dcr Ort sei, wo man über dcrarligc Dinge spreche, und er tchrtc hieraus sofort in scinc Wohnnng znrnck, wohin ihm der Bot< schaslcr nnmitlclbar folgte. Als derselbe sich hatte an-melde» lassen, entsendete dcr Könia, seinen FlügeladjU' taute», Grnscn !l'chndorf, um dcm Grafen Bcnedelti sagen zn lassen, daß er mit ihm über dcn Gegenstand ubcrlianpl nicht mehr zu sprechen habe nnd ihn deshalb nicht empfangen wolle. Diese Details, sagt die „Binsen-^citnng." sino anthcntisch. Die tcleg'ophisch siqnalisirlr Enlhiillnn^ der „Nold-drulschen Allge,neincn Zeitung" ilber kriegerische Acußerunnen dcS zkaiserS Napoleon lauttt vollständig: Aus P.iliS c>fährt man, dl,ß ncnlich Graf Daiu in eiue« Untcrrcdun, mit dem Kaifcr, bei der er a»f das ^>cgcn all^n diploinalischen Branch veistoßende Vorgehen Franticich^ gegen P,rnßcu hinwies, dic Ant« wo.l cnipfing, ,/S handle sich hier nicht um einen ye« wohnlichen Fall, sondern man lcmne dic Frcine nicht ulS cinz'lnslchcndc anffasscn. Man müsse sich dcs Mangels >ni nllcin gnlen Willen Prcnßei.s gc^n Fianlrcich feit 1806 ciinncrn Seitdem habe man nicht anfgehvit, fcinc R^iierung ;n tadeln, das, sie dic Ilitcrcssen Frant« rcichS nnd daS nationale Prestige gegenilber dem Ans' l.'.ndc compromittirt u. f. w. Eine solche ^age lönne nicht fortdauern; besser wäre es, ihr sobald ulS möglich ein Ende zn machen." Man foll vor wenigen Tagen in dcr Ebene von Calory dci Versailles die famosen .Mitrailleuse«" urobirt haben, und zwar iu l^nimlr vNi. Cs sind dreihundert alte Schindmähren in Schwadronen-Forma» tion anfgestcllt und dnrch cin scchs und eine halbe Mi-nntc währendes Feucr von cincm dicscr Mord-Instrl»» mcnle sämmtlich nicdcrgcslrcckt worden. Zur Hallung dcr s üddcut sch c n Staal < n wird auS Stuttgart sscinelbet, daß daselbst am Mittwoch großer Ministcrrath adachaltcn worden. Man beschloß, falls cs Kric^ gibt, gleich die Stände einzuberufen. Verweigern sie die Millcl znr deutschen Hccrcsfolge, so ist man entschlossen, dic sechs Millionen Gulden, dic in den 3taatScasscn baar vorhanden sind, anch ohne Ocnchmi-gnng zn verwenden. Man fürchtet, dcr Plan der französischen Regierung sei eine militärische Ueberrumpelung. AnS Brüssel gchen dem „Frankfurter Journal" folgende Nachrichten zu: „Bestürzung und qualvolle Unruhe herrscht hier. Man macht sich auf das Schlimmste gefaßt. Im Kricgsmmisterium arbeitet man Tag und Nacht zur Einberufung der Milizen, Mobilifirung der Reserve und des ersten Aufgebots dcr Bnra.cra.arde. Das Vager von Bevcrloo wird bci dcr ersten Kunde, welche dcn Nrieg zwischen Prcnßcn und Frankreich als unver-mcidlich in Aussicht stellt, aufgehoben, nnd alle Truppen nach ihren Dcpots gesandt werden. Unmittelbar darauf werden zwei Armcecorps, das eine an der Maas, das andere gegen Mons hin Poslo nehmen, während die übrigen Truppen in dem befestigten ^aacr ;u Antwerpen conccnlrirt werden dürften." Vom Kriegsschauplätze tomint die erste Nachricht von einer Rc c og n o Sci ru n g der Prenßen bci Landau, welche jedoch bald wieder auf deutsches Gebiet zurückkehrten. Bci Sicrt, auf französischem Gebiet, nahe der luxembnrgischcn Grenze, haben sich preußische Reiter gezeigt. Die schweizer Nationalvcrsammluug hat dem Bnndcorath einen unbeschränkten Credit zur Wahrnng der Neutralität bewilligt. Fünf Divisionen siuic bereits gemeldet), 35> 000 Mann stark, werden zwischen Basel nnd Constant cchelonnirt. Dcr Dnrchzug baierischcr Truppen über Schaff hau sen wild eventuell verhindert wrrden. Drr Ol>creonimandant dcr Truppen soll Dienstag crnlinnt weiden. Dcr Kaiscr Napoleon empfing gestern eine Senats-dcpntalic», n»d erwiederte auf die patriotische Ansprache Rouhcr's: Wir l,cginucn einen ernsten Kampf. Franl-,-cich l'cdarf 5cr Mitwirkung aller seiner Kinder. Hcntc sollte eine Amnestie verkündet werden, von welcher Mcgy (dcr einen Polizciagcntcu tüdtete), allein ausgenommen sein wird. Das Gerücht von der Ucbcrschrrilung deS RheinS von Seite dcr Franzosen ist verfrüht. Man glaubt in Wiener diplomatischen kreisen, daß der Angriff aegen Prenßcn zuerst zur See erfolgen wird. 1144 Die „Patrie" meldet, Frankreich werde Montag (heute) an die süddnltschen Staaten ein Manifest erlassen, in welchem festgestellt wird, daß der Kampf auf Preußen und Frankreich beschränkt sei und daß Frankreich die Rechte und die Unabhängigkeit der deutschen Nation respectircn werde. Der Senat hat einstimmig die vom gesetzgebenden Körper votirtcn Gesetzentwürfe angenommen. Aus >cm gesetzgebenden Körper. Paris. 15. Juli. Minister Ollivier liest ein gestern im Ministerrathc beschlossenes Expos'' folgenden Inhalts: ..Meine Herren! Die Art und Weise, mit welcher Sie die Erklärung vom 6. Juli aufgenommen haben, gab uns die Gewißheit, daß Sie unsere Politik billigten und wir auf Ihren Beistand rechnen konnten. Wir begannen also Unterhandlungen mit den fremden Mächten, um ihre guten Dienste bei Preußen zu verlangen, damit dieses die Berechtigung unserer Beschwerden anerkenne. Wir haben nichts von Spanien verlangt, dessen Empfindlichkcite» wir nicht verletzen wollten; wir haben bci dein Printen von Hohenzollcrn nichts gcthan, weil wir ih>, durch den König von Preußen gedeckt betrachteten. Wir haben es vcrwcigcit. in diese Angelegenheit irgend eine Anschuldigung wegen anderer Gegenstände zu mengen. Die Mehrzahl der Mächte gab mit mehr oder weniger Wärme die Gerechtigkeit unserer Reclama-tionen zu. Das preußische Ministerium des Aeußern setzte uns eine Weigerung entgegen, indem es behauptete, daß es von der Angelegenheit nichts wisse, und daß das Berliner Cabinet derselben vollständig fremd fei. Alsdann wendeten wir uns an den König selbst. Der König, indem er bekannte, daß er den Prinzen von Hohenzollern zur Annahme der Eandidatur ermächtigt hat, behauptete, daß er den Unterhandlungen zwischen dem Prinzen von Hohen-zollern und Spanien fremd geblieben, und daß er als Chef der Familie und nicht als Souverän intervenirt habe. Er gab indessen zu, daß er die Angelegenheit dem Grafen Bismarck mitgetheilt habe. Wir konnten diese Antwort mcht als befriedigend ansehen ; wir konnten diese feine Unterfchcidung zwischen Familien-Oberhaupt und Souverän nicht zugeben. Inzwischen erhielten wir von dem Botschafter Spaniens die Nachricht von der Ver-zichtlcistung des Prinzen von Hohenzollern. Während wir mit Preußen den Rücktritt des Prinzen Leopold erörterten, erhielten wir am 12. Juli von einer Seite, von welcher wir es nicht erwarteten, vom fpanischen Botschafter, die betreffende Mittheilung. Wir verlangten vom Könige, daß er sich dieser Vcrzichtleistung anschließe; wir verlangten von ihm die Verbindlichkeit, daß er, wenn die Krone dem Prinzen von Hohenzollcrn neuerdings angeboten würde, die Ermächtigung zur Annahme verweigern möge. Unser Verlangen war ein ge< mäßigtes und desgleichen in gemäßigten Ausdrücken for-mulirt. Wir schrieben an Vcnedetti, hervortreten zu lassen, daß wir keinerlei Hintergedanken haben, daß wir keinerlei Vorwand suchen. Der König verweigerte, die verlangte Verbindlichkeit einzugehen. Der König erklärte Bcncdetti. daß er diescrhalb, wie auch für alles Andere, sich das Recht wahren wolle, die Verhältnisse zu Rathe zu ziehe». Ungeachtet dessen brachen wir wegen des Verlangens nach Frieden die Unterhandlungen nicht ab. Daher war die Ucbcrraschuug eine große, als wir gestern erfuhren, daß der König von Preußen verweigert hat, dm Botschafter Benedetti zu empfangen, und daß das Berliner Cabinet diese Thatsache den fremden Cabinelcn officiell mitgetheilt hat. Wir erfuhren gleichzeitig, daß der preußische Botschafter Werther den Befehl erhielt, einen Urlaub anzutreten. Wir erfuhren auch vou Rüstungen Preußens. Unter diesen Verhältnissen hieße es die Würde vergessen und eine Unvorsichtigkeit begehen, leine Vorbereitungen zu treffen. Wir haben uns vorbereitet, den Krieg zu führen, den man uns anbietet, indcm wir Jedem feinen Vcr-antwortlichleitstheil überlassen. (Lang anhaltender, enthusiastischer Beifall.) Seit gestern haben wir die Reserven einberufen, und wir werden Maßregeln ergreifen, um die Interessen, die Sicherheit und die Ehre Frankreichs zu wahren." (Neuer, lang anhaltender Beifall.) Paris. 15,. Juli. Im Verlaufe der sich entspinnenden lebhaften Debatte, a» welcher Thiers, Gramout, Faore und K^ratry sich bcthciligen. verlangt Favre, die Regierung solle die auf die Unterhandlungen bezüglichen Actenstücke mittheilen, namentlich die den fremden Regierungen mitgetheilte preußische Depesche, welche die Weigerung constatirt, Bcnedetli zu empfangen. Buffet unterstützt das Verlangen nach Millhcilung der Dc-pcsche. Der Antrag Favre's aber wird mit 164 gegen 83 Stimmen verworfen. Ollioier verlangt einen Credit von 50 (5)00?) Millionen für das Kriegsministcrium und die Aushebung einer Altersclasfc. 20 Kammermitglicdcr, darunter Thiers, stimmen gegen die Dringlichkeit. Thiers spricht gegen den Krieg, die Kammer aber hört ihn n»r mit Ungeduld an. Ollivicr sagt, nenn ein Krieg nothwendig ist, so ist es dieser, zu welchen, Preußen uns zwingt. Eine größere Duldsamkeil würde uns auf die unterste Stufe hcrabbriugcu. Ollivicr hcbt die beleidigende Haltung Preußens hervor. Marschall Leboeuf bringt ein Dccret ein, welches die gesammte Mobilgarde einberuft. Die Dringlichkeit dieser Vorlage wird einstimmig erklärt. Scgris verlangt einen Credit von 16 Millionen für das Marincministerium. Paris, 15). Juli. Beginn der Nachtsitz u n g des gesetzgebenden Körpers um 9'^ Uhr. (Die Galerien smd überfüllt.) Der Berichterstatter der Commission, Marquis Talhoui-t, sagt, die Commission hat dcn Marschall Leboeuf gehört, welcher die Dringlichkeit der Gewährung der für Kriegs- und Marinczwccke verla»a,ten Credite darlegt. Die Commission hat auch den Minister Ollivier vernommen, welcher die diplomatischen Ac-tcnstücke mittheilte und eine Erklärung derselben lieferte, aus welchen hervorgeht, daß die Regierung seit Bcqinn der Unterhandlungen denselben Zwcck in loyaler Weise verfolgt habe. Er gibt eine historische Uebcrsicht dieser Unterhandlungen, criuucrt an die dein Botschafter Bc-nedctti angethane Beleidigung, hcbt hervor, daß die preußischen Rüstungen schon am 14. Juli begonnen ha ben, und schließt, daß die Commission einstimmia. die Votirung der von der Regierung eingebrachten Vorlagen verlange, welche der Ausdruck des nalio»nlm Willens sind. (Dieser Erklärung folgt ein lang anhaltender Beifall.) Montpairoux fagt, die Kammer ist ungeduldig und will abstimmen. Er sxt nothwendig ist. Wir h^ bcn diese Note v»» allen uuscrc» Ägsutcu erhalten. Dil Vinlc sagt: Geben Sie uns dc>, Text. Ollivicr beschwör! die Kammer, eine so lmzwcckmäßige Discussiou 5» 'schließen. Picard bcstrcilct nicht die Exist«.!,; der No», ! verlangt aber die Mittheilung. Gr Nach fruchtlosen Bemühungen Pcllclan's, das Woll ! zu crgrcifen, wird zur Abstimmung geschritten. D<< Creditforderui'g vo» 5ilX) Millionen für das Kriegs' ^ Departement wird mit 246 gcgcn 10 Stimmen, di« j Crcdilforderung von 16 Millionen für die Marine will ^ mit 248 gegen I Stimme, der Gesctzclilmurf. betreffet ^ die Einberufung der Mobilgarde, wird mit 243 gegt» 1 Stimme. u»d cin Gesetzentwurf, welcher das Engage' ment von Frciwilligcn auf KricgSdaucr bewilligt, wilt nut 244 gcgcn 1 Stimme angenommen. Hierauf will die Sihuug geschlossen. ^ Ueber die französischen AriegsMne l gcht dcr „N. Fr. P." aus der Rheinpsalz riaÜ' ! flehender Bericht zu: „Der Schrecken des Krieges wird am tiefsten ei"' Pfunden von den Bewohnern der Nhcmpfalz. Schon a? 8. Juli stalteten französische Gcncralstabs-Osficierc u«l ^ Ingenieure dcS militärischen Eisc»bah»corps den Städte" Zwcibrücken, ^cmdstuhl, Kaiserslautern und Neufta^ ! wiederholte Besuche ab und kehrten über Splycr «^ i GermerShcim zurück, untcr Vorgabe, eine Vergnüg»»^ reise von Mannheim abwärts nach ^autcrbllig dca^ sichtig zu habcn. Hingegen fände» Geschäftsreise"»!' die »ach Karlsruhe fuhren, dic bclrcsfendcu vicr Fra"' zoscn noch in dieser Stadt am 10. d. M. Abcl'd^ dortselbst gcriethcu zwei Stuttgarter Kaufleute in ci"t' erbitterten ftolilischcn Streit mit einem der gc»a«»lc" der deutschen Sprache mächtigen Franzosen. Die Bf hauptung der Frailzosen ging dahin, daß ein fra»^ schcs Corps, wclchcs zwischen Vautcrdurg u»d Bcinhc^ am Morgen einen Rhcin Ucbergang vollführen wird,'" dem kaum neun Stundcn entfernten Karlsruhe zu ^^ log eiütreffcn kann und dcn ,>ächslfolgc»dcn Tag d>^ ciucu forcirtcu Marsch Ltlittgart zu besitze» im Sla^ isl. Auf dicsc Weise will Frankreich iuucrhalb achl»"^ vierzig Slm,dc» die ohnedies schwerfällige Mobilising Süddeulschlandö für Preußen durch ein cinzigcs 6o>!> gänzlich illusorisch machc». .lenMllill. C a d i r. Von Alexander Dumas. Es gibt Städte, deren Namen in jungen Ohren klingen, ohne daß Jemand sie vor denselben ausspricht. Diese Städte sind in Italien Florenz, Rom, Neapel, Venedig; in Griechenland Athen, Korinth. Sparta; in Syrien Jerusalem, Saint - Jean-d'Acrc, Vayrut; in EgyPten, Alexandrien, Cairo, Theben; in Spanien, Granada, Lcvilla, Cadix. Einige dieser Städte sind mir unbekannt geblieben; der größere Theil davon jedoch, hat mich mehr oder minder gastfreundlich aufgenommen. Cadix ist eine der privile-girten Städte von welchen ich die besten Erinnerungen mit fortgenommen habe. Obschon es fremder Elemente hier, wie in allen Hafenstädten, in Menge gibt, so ist doch keine Stadt mehr spanisch. Das ist, weil es in Cadix gewissermaßen zwei Städte gibt: die äußere und die innere Stadt. Die innere Stadt, die, in ihre Befesliguugswerte eingeschlossen, den ohne Unterlaß wachsenden Bedürfnissen ihrer maritimen Thätigkeit nicht fähig war zu entsprechen, ist fpauisch geblieben mit ihren gewölbten eisernen Balkönen, welche die Fenster von oben bis unten einschließen, ohnmächtige Wächter der Keuschheit ihrer Gefangenen, welchen am Abende die Verliebten ihre Serenaden bringen. Die äußere Stadt, das heißt, zwei oder drei bedeutende Städte, welche die Hoffnung auf rasch wachsenden Wohlstand schnell an dcn Thüren dcr Metropole erstehen gemacht hat, und deren Bevölkerung im Verein mit der von Cadix die Zahl von 200.000 Seelen übersteigt. Nichts Schönere« als ein Spaziergang bei Mondschein, in den erstcn Frühlingsnächtcn wenn die Wohl-gerüchc der Blumen vou allen Fenstern und Balköne» sich verbreiten, uud aller Ortcu die Töne der Guitarre» erklingen die entweder klagen oder jubeln, je uach dcr Strenge oder Milde ihrcr Hcrzcustüniginncn. Wen» man die Gefahr, bestohlen oder ermordet zu werden, bei Seite setzt, so gibt es in der Thal nichts reizenderes als einen nächtlichen Spazicrgaug, sci es durch daS innere oder äußere Cadix. Cadix wurde vou den Tyriern gegründet; dic Karthager entrissen ihnen dasselbe; die Römer eroberten es ihrerseils und nauntc» es C>)adcS. Von da nahmcu sie ihre leichtesten Tänzerinnen u»d wohllüstigstcu Courtisanen. Weun das Meer tief s,ch>, so sieht mau am Ufer noch die Trümmer des Hcrculcstcmftels. Bei ihrem Einfall in Spanien eroberten es die Araber und behielten cS bis zum Jahre 1262, zu welcher Zeit es ihnen von den Spaniern enlrifsen wurde. Die Engländer plünderten es uud stcckleu es in Brand im Jahre 1596. Aber die Spanier waren zu eifersüchtig auf b>t Rose des Meeres, um sie so zu verlassen, und O^, erstand unter den, Namen von Cadix aus dcr Asches wurde aus eiucn achtunggcbietcndcrn Vertheidig»»^? gesetzt. Ein von den Engländern in, Inhrc 1702 gci»»" tcr Versuch scheiterte vollständig. Während der Hcit ^ französisch-spanische» Allianz wurde Cadix zu wictn'lh" lcu Malen uo» den E»glä»dern blockirt, auch boM^ dirt, aber stets ohne Erfolg. Scit dcr Revolution "?! Jahre 1808 bis zur Rücklchr Ferdinand VII. i» l^ Staalcu blieb cs im Insuncctiouszustaude, und als ^ Frauzoscu Andalusicu cimiahmcn. clablirlc sich dic obel>' Iiisurreclionsjunla in Cadix. Und ebenfalls von Cadix ging das Signal a>'^ der lctztcu spanischen Revolution, welche die sl^ Isabella und ihre Kinder aus dem Königreiche ^ ausstieß. , Nun da die Eisenbahn über dcn Mont Ccins H dcr Sue^caual vollendet sind, ist das millcllci"^ Meer zu den, von Nlipolcon getrimmten fran^s'!^ See geworden u»d der Großha»dcl, dcr im M'l<^, seinen Wohlstand gegründet und durch VaSco dc Oa",, der dm Weg um das Cap dcr guten Hoffnung ^ den, zerstört wurde, wird nun wieder ausblühm. ,, Cadix wird eine dcr ersten Städte sein, wcl^ ^ Wirkung dieser beiden Ereignisse empfinden werde"'^ in ihrem ungeheuren Bcckc». das an dcr Mccrcl'^ < Gibraltar beginnt und am Bosporus endet, dc>> ^' fuhrhandcl, der uach Italien über dcn Mont'Cc»'^ 1145 Als Operations-Schauplatz für die französische große Offensiv-Armcc ist das an lieidcn Rhcinufern liegende hcssen-darmstädtischc Gebiet in Aussicht genommen, und soll Frankfmt durch Umaehnng dco Waffcnftlatzcs Main; vor Allem z»r Occnftirnng auserscheu sein. Die Franzosen wissen, duß Frankfurt, der Schlüssclpuntt für große Militär-Eiftndahn'Tranopurle, von Preußen in erster Linie gehütet werden wird. Frankfurt ist laum 19—20 Älcilcn von der französischen Grenze entfernt, daher die wiederholt von französischen Officieren colpor-tirtc Nachricht, den Sitz der chcnmlia.cn deutschen Bun-dcs-Ncgicrung innerhalb dreier Tage mit U,0.000 Manu besetzen z» wollen, leider liichl zu den Unmöglichkeiten gehört. Zwischen Baargcmünd, Bitsch und Hagcnau bc' (kanutlich drei französisch.' ^.stnngcu) un der badcnsisch-dänisch-pfälzische» Grenze wimmelte es am l). Abcudö von französischen Munitions- und Pioviant Eolonnen, sowic von cix.i riesige» A,',.;ihl von Brückcn^qnipagcn, welch letztere mit zerlegbaren Fluß Kanonenbooten zum Transporte verladen wnrden. Ueber Pirmasenz, Kaisers-lautern und Spcy-r, sowie überhaupt bis au die Nord« grenzen der dairischci, Pf.ilz lol,»c» die kaum crwähncns-werthen dortigen bairische» Tlreitlräslc den Aufmarsch französischer (äolonncu nichl verhindern. Durch die Occn-Mio» der bairischcn Pfalz wünscht dcr französische Ge-neralstab H sscn leichter in Frankreichs Besitz erhalten können. Vou Hessen aus kaun Frankreich nach einem ersten Zusammenstoß mit clncr preußischen Hanptarmcc unter Um,landen in das Herz dcr Nhciuprovinz zwischen Koblenz und Gießen dcbonchircn. Cs stimmt dics auch mit alle» Bcrichlci, von dcr prcnßisch-französischcn Grenze ubcrcin, daß einem combinirlcn französischen !^orpS unter Bczcichunng Moscl-Armee eine Action in zwcitcr Linie "st «n Aufsicht steht," Mc Tonstituirung dcs obersten Sllnillltgrathcs !^ ^?' ^- Mlnistcrinm des Innern nach dem Gcsctzc vom Z0. April l. I,, N. G. Al. Nr. e ^rgamsation des öffentlichen Sanitätsdienstes fand m der ersten Sitzung dcösclben am 25i. Juni l. I. statt. 4)lc Sitzung wurde vou Sr. Excellenz dem sscrrn ^.mster des Innern Grafen Taaffc mit folgender Ansprache eröffnet: Meine Herren! s<^ ,^' ^"^' ."'^ ^'"l«d>",g an Sic eichen lnsscn, stch heule as obcrs.cr Sa.mälsra.h für dic im Neichs-ralhe ve, rctc»cu Ku.l.g.eichc mid ^..der zn c°»slil»i.c» »nd daunt den crstc» Schritt zur praktischen Durch ü rung des Gesetzes vom 30. April l. I. ül'er die ^>aa.> msatio» des öffentlichen Sanitätsdienstes zu thun. ' Ich hade nicht nöthig. Ihnen, meine Herren, da ^,c s^" ^l'ck der Städte suchen, und die von seel,«, i . '" Physiognomie ans dcm fünfzehnten nnd Dm. m ^"lNhnndcrt fordern, weder das Scvilla des den n>^"' "°^ ^^ ^"^d Kail des V. wicdcrfiu-s.>i.,^. ' "^'"' l'c mögen sich trösten, Spanien ist b ^ . ^"" ^"^' w° die Bevölkerung mit dcm An-S^„ . ^"^ wechselt; die Spanier werden stets die pamer dcS Gilblas dc Santillana und die Spauicrin- Chinttl / ' ^ ^^'^'^ ^^ ^"^" '"^ b" Donna sslin.,s?'^^'^^" h."be lch das schöne Andalnsicn in dcr 'lM'tcn Zcit mcincs Bebens bereist; noch inng nnd o all, ^ll Illusionen bin ich den herrliche» Ouadal-' >un hluaufgcfahren. eine prachtvolle Slraße. die van ^emua an das Meer führt; acht Tage habe ich mich ncvliia aufgehalten nud habe auch meine Feste, mcinc ^ ^enadtn gehabt; ich habe die Vcrsc von Müsset gc-ac i /. ^° spanisch s>»d, daß nie cin Spanier die Idee «,?,,', s^ 6" schreiben. Es bedürfte dcS französischen "um,lllsmus und der Jugend des Autors dcr ..Marchcsa al>>s. ^"''" ""' Spanien, das er nie gesehen, mit deu u lieiiden Farben einer Einbildungskraft zu malen, der lucht wieder begegnen werden. Nach einer Zwischenzeit von mehr als zwcinnd« " «"zig Inh^„ l)in ich so glücklich, zu sehen, duß man ^l Mistlich mit den große» Ncrdcssenmgc» bcschäftigi,' "Ucher diese wichtige Seestadt schon seil langer Heil Sanitätsaugelcgenhcitcn eine raschere Wechselwirkung zwischen der Wissenschaft und Praxis zu erzielen. Der oberste SanilätSralh unterscheidet sich nicht blos seiner Zufammcufetzung, fondcrn auch seinem Wii-kungskrcisc nach von dcr bestandenen Medicinalcommis« sion und er wird inSbcsoiidcrc in den ihm neu zugc-wachfcncn Aufgaben dcr Sammlung und Verwerthung statistischen Matcrialcs, dcr Begutachtung vou AcschnngS-vorschlägen und der Erstattung von Anträgen aus eigener Initiative zur Verbessern!,,, dcr sanitären Verhältnisse cin dankbares Fcld seiner Thätigkeit finden. Die Schätze Ihrcs Wissens und Ihrer reichen praktischen Erfahrungen, mcinc Hcrrcn, bürgen mir für Ihr eifriges, gedeihliches uud erfolgreiches Znsammcn' wirken, uud fo erübrigt mir nur noch, Ihnen den Dant der Ncgicrnng für die Bereitwilligkeit auSznsprcchcn, mit welcher Sie tiotz zahlreichen Ihnen obliegenden anderen Geschäften dcr Bcrnfnng in den obersten Sani-lälsrath Folge gclcistet haben. Dcr Sanitätsrcfcrent des Ministeriums dcS Innern wird Ihnen bezüglich dcr formellen Gcfchäst«-bchandlung alle gewünschte» Mittheilnngcn machen. Ich erkläre die Sitzung des obersten SanitätS-ralhcs hiemit für eröffnet nnd lade Sie zunächst ein, nach § 1« des Gesetzes vom 30. April l. I. zur Wahl dcS Vorsitzende!, zu schreiten. Zniu Vorsitzenden wnitc Hofralh nnd Professor Dr. Rolilansll), zmn Vorsitzenden - Stclluertrclcr Ministe, ialralh Dr. Alrich gcwählt. Als Tag nnd Stnndc für dic ordentlichen Sitzungen wurde Samstag I Uhr lustimml. Hierauf wurde zur Berathung des Eutwmfcs der Instruciion für die Gcschäflsführung des obersten Sa-nitülsralhcS geschritten und wnrdcil die W 1 bis '.» derselben fcstglstclli. In dcr Sitznng vom 2. Inli l. I. wurde dcr gc« dachte InstruclionScntwurf bis zu Ende berathen. Wir entnehmen dcr Iüstinmon folgende Vcstim-mnngcn: Dcr obc,stc SanilälSralh hall scinc Sitzungen in einem hicfür bcstimmtcn Vocale beim Ministerium dcS Innern. Der oberste Sanitätsralh bestimmt sich sclbst den Tag dcr Woche nnd die Stnndc für seine gcwöhnlichen Sitzungen, zu welchcu cr v^u dem Vorsitzenden unter Bekanntgabe dcr Gegenstände der Tagcsordnnng einberufen wird, wcnn Gcfchäftsstücke für seinc Berathung vorliegen. In dringenden Fällen oder über Ant,ag vou drei Mitgliedern Hut der Voisitzende das Recht, dcn obcistc» Sanilälsralh zu cincr außcrordcnllichcn Sit)nng cinzu-berufen. Jedes ordentliche Mitglied ist vlipflichlct, übcr Einladung iu dcr anbcraululen Sitzuna zu erscheinen, »nd hat im Vcrhindc>ui,g«fallc dcm Vorsitzeilden wo möglich noch an, Tage vor dcr Sitzung l'icvon dic Anzeige zu machen. Landtagswahlcn. Trie st, 15. Juli. I„ Novigno wurde Dr. M. Campissclli wiedergewählt. Fin Cormons-Gradicca wnrdc Nicolo Bcruavdclli (,,eu) gewählt. Die Gorier Handelskammer wählte Baron Hcctor Nilttr und Dr. Josef Dcpcris. In Istricn wur'dc für die Orlc Mon< tona.Bujc Guisbcsitzcr Johann Anton Flcgo, für Russin Landeshauptmann Dr. Franz Vidulich wicbc>grwähl!. Innsbruck, 1:x Juli. Städtewahlen: In Hall, Nattenbcrg, Kitzbichcl, Kufstcin, Schwaz: Ollo Hußl (liberal). In Bri;>n, Slerzing, Klinsen, Bruucck, Licnz, Inuichc»: Johann K^flcr sclcrical). In Imst, Neutte, Landcck, Vilö : Jammerte (clerical), I" Ala, Arco, Mori: Dr. Prospcro Marchetti. I„ Lcvico, li^orgo, Perginc: Baron Buffa (beide national) In Feldlirch: Ganahl (liberal). Innsbruck. 15. I»,li. Dic Slädtc und Orte Melan, Glnrns. Kältern, Eanun wählten als ^anblag?-abgcordnclc Baron Dipauli (clerical). Die InnSbrnckcr Handelskammer wählte Prof. Dr. Harnm (liberal). Innsbruck, !5. Inli. Di'c Orte Mez^olol»-bardo, Clcs, Fondo, Lavis, Eavalesc in Wälsch Tirol wählten Dr. Perligini (national) znm Landtagsabgcord-uctcn. In Vorarlberg wnrdcn gewählt: In Bregen;: Dr. Frofchaucr; iu Bludcnz Baron Stcinbach (lieidc liberal; iu Dorubiru August Nhombcra (klerikal). Ezcruowitz, 10. I»li. VandtagSwahlcn: Die Haudclok^mmcr wählte Wilhelm Allh und ^taalS^iiwalt Mchosfcr; die Stadt Ezcriwwitz: Kochanowsti, Bürge, -mcisler, uud Dr. Poras; Scrcth: Wojuarowicz, Bc^ zi,lshauplmann; Nadautz: Schultz. Gcrdcrmcist.r. In Suczawa wnrdc wegen auSgcbrochcncr Rauferei die Wahl auf dcn ltt. Juli vertugt. Oagesnenigkeiten. — (Erster allgemeine BeamtenVerein der österreichisch-ungarischen Monarchic.) Die Le-beusvcrsicheruugs-Ablhcililug dcö Vereines erfrculc sich im Monatc Juni d. I. eines lenders zahlreichen Zuspruches. Eö wurden iu den, verflossene» Monate 2'.)7 Verträge über 25l».lj.".5, fl. 50 lr. Capital uud 8'l« fl. 18 kr. Rente zum Abschlüsse gebracht, ein Ergebniß, wie es «och in keinem Monate feit dem Bestände dieser Abtheilung bisher erzielt worden war. Die Prämien-Vorschreibung betrug 15.84V Gulden 94 kr. Durch Todesfälle sind seit 1. Jänner d. I. 39 Verträge außer Krast getreten und hiedurch 27.300 fl. Capital und 200 fl. jährlich Renle fällig geworden. Die „Zeitschrift" findet täglich weitere Verbrei« tung. Demnächst werden wir d^s Wnten des Vereines uud seine Geschäflsentfallung im 1. Semester 1870 einer Besprechimg unterziehen, welche das stete Fortschreiten deS Vereines begründen wird. — (Betrug in der Nalionalbant.) Vor einigen Tagen erschien iu dcr Escompte-Ablheilnna. der Oester-reichischen Nalwnalbauk in Wien ein anständig gekleideter Mann und präscnlirte eine» Wechsel auf 6000 fl. von einem sehr achtbaren Brimncr Hause zur Escomptirung. Dem Unbekannten wurde der Belrag ausgezahlt; nach' träglich stellte sich jedoch heraus, daß dcr Wechsel gefälscht war. Von der Polizei-Direction wurden sofort die umfassendsten Maßregeln zur Eruirung des Thälers aufge-boten und soll derselbe auch bereits verhaftet sein. — (Das für die ungarische Honvedarmee) bestimmte Quautum von 82,<»00 Hinlerladgewchren ist bereits vollständig übernommen und nach Ungar» versendet worden. — (Ein Falschmünzer.) In Duua - Földvar wurde am 8. d. M. ein Gclbgicßer verhaftet, der laut erhaltener Anzeige schon seit längerer Zeit Münzen fälschle. Man fand bei ihm Prägestöcke für alte l0 kr. , für neue 10- und 20 kr.-Stücke endlich auch für 1 kr.- und 4 lr.-Kupfermünzen. Das gefälschte Eilbergeld ist Kupfer mit Silber überzogen und so gelungen angefertigt, daß es kaum möglich ist, die falschen Münzen von echten zu unterscheiden. Scit dem Beginn der Schifffahrtssaison begab sich die Frau des Falschmünzers wocheutlich zwci Mal nach Pest. um das ..Geld" umzusetzen. Es sollen sehr viele solche falfche Mün^ zcn in Umlauf sein. — (In der bairischen Abgeordneten-Kam« m e r) fand in diesen Tagen bei dcr Berathung der Ndvo-catcn-Ordnung wieder einmal cin recht heftiger Austritt statt. Dem bekannten Nechtsanwalt von Schauß (Fortschritts Partei) entgegnete der nicht minder bekannte Prof. Sevp (von der katholifch-patriotischeu Partei) auf eine Bemerkung des Ersteren wie folgt: Ich finde es begreiflich, daß Herr Schauß, oder Herr von Schauß. eines semitischen Bluts» verwandte» sich annimmt. (Heftige Unterbrechung.) Das ist doch keine ßhrenkränlung? (Lärm) Herr Schauß hat von einer „Züchtigung" gesprochen; dazu gebe ich mich einem Semiten gegenüber nicht her (Heiterkeit); ich bin ein Arier! (Gelächter.) Herr v. Schauß mochte mich roiedcr einfädeln in einen neuen Proceß; es ist daS cin flagranter Veroeis, daß der Haß wegen meiner Aeußerung über die Juden-Emancipation noch sortwuchert. (Unruhe,) Ecit damals finde ich leine Ruhe mehr; ich lönntc förmlich in Verzweiflung gerathen; denn ich bin niemals sicher, ob nicht so ein litechlöschlirlc (Unterbrechung, Ordnungsruf des Präsidenten), ich wollte sagen, ein Rcchtsanwcilt (neuer ^ärm, Schlußrufe, zweiter Ordnungsruf des Präsidenten), mich wieder anfällt uud in neue Processe verwickelt. Ich habe gehört, daß gewisse keute um ihrer Sicherheil willen nicht mehr i» die Gegend von Traunstein kommen dürfen, wo fie über 50 Familien unglücklich gemacht habc». . . Dcr Lärm wird jetzt so laut uud heftig, daß man nur noch einzelne Worte versteht, u. a. wie der Redner von „Tigern" und „Wehrwölfen" fpricht. Der Präsident entzieht dem Redner endlich das Wort; dieser aber spricht fort, bis cr, mehrmals zum Schweigen aufgefordert, unter großer Aufregung sich niedersetzt. — (Ausstellung von Säuglingen.) Nach' dem eine Ausstellung von Säuglingen in London schon im vorigen Jahre von der ganzen Presse als etwas Unmenschliches und OntwUrdigeudeS beschrieben worden war, hat sich heuer doch wieder der unternehmende Besitzer von Highbury Barn — einem nicht gerade iu bestem Geruch stehenden Vergnügungslocal — zu dem hohen Gedanken einer solchen Ausstellung emporgeschwungen. Daß es arme Mutter gibt, welche das Widerwärtige einer solchen Situation »ichl fühlen oder sich um einer guten Suppe und dcr Aussicht auf einen Preis willen darüber hmwcgseftcu, ist am Ende erklärlich; daß abcr zahlreiche Zuschaucruicisscn sich an diesem Schauspiel ergötzen sönnen, sollte mem laum für möglich hallen. — (Die Sioux-Häuptlinge.) Waren die Sioux-Häuptlmge schon sehr erbittert, nachdem sie mwer, richleler Dinge von Washingtou abgezogeu, so ist die Wuth des mehrgenannten „Fleckschwanz," welcher nach der „5Nolh> wölke" die wichtigste Persönlichkeit unter den rothen Diplomaten war, nencrdings noch bedeutend gesüegen. Der „New-'/)ork Times" nämlich zufolge hat Fleckschwanz am Tage vor seiner Abreise ans Washington sciuc 'r'ieblingösclavin durch den Tod verloren. Alle beschenke der Blaßgesichter, denen dcr erbitterte Häuptling diesen Schlag des Schicksals in dic Schuhe schiebt, wurden sofort mit der Todten begraben, damit sie dcn Lebenden nicht noch ferneres Unheil dringen möchten. Locales. — (Ueber denBrand i n St. Ruprecht) wird uns noch weiter mitgetheilt, daß in, tanzen 29 Wohn-, fast ebensoviel Wirtschaftsgebäude. 16 Pferde, 1 ssallii», 13 Schweine, Getreide uud Hcuvorrälhe dann andere Mo-bilieu ein Raub der Flammen wurde». Dcr Gesa m ml schade beläuft sich auf 50.000 sl, Dic armen Bewohner sonnten 1146 wegen des raschen Umsichgreifen des Feuers, dann weil die meisten auf dem Felde beschäftigt waren nichts retten, und sind dadurch in die größie Armuth versetzt worden. Von den Verunglückten waren nur wenige assecurirt. Die Noth ist groß und es bleibt den hart Betroffenen nichts Übrig, als sich an die Mildthätigkeit ihrer glücklicheren Landsleute zu wenden. (Die Redaction der „Laib. Ztg." ist gern erbötig, Beiträge zu diesem edlen Zwecke anzunehmen und der Bestimmung zuzuführen.) —' (Ausstellung in Trieft.) Im Monate September d. I. findet in unserer Nachbarstadt Trieft eine Ausstellung von Boden- und Ackerindustrie-Erzeugnissen von Trieft und Umgebung, dann den Provinzen Görz und Gradiska, Istrieu und Dalmatien statt, zu welcher Maschinen, Werkzeuge und Instrumente, welche auf Ackerbau Bezug haben, auch aus anderen Ländern zugelassen werden. Wir erlaube» uuö hierauf be/'ondcrs die Fabriken, technischen Anstalten und Industriellen, welche sich Hierlands mit der Anfertigung von derlei Maschinen, Instrumenten und Wertzeugen besassen, aufmerksam zu machen. Es sind hie-fUr 10 Geldprämien von 25 bis 100 fl. uud mehrere Medaillen ausgesetzt. Programme, sowie Anmeldungen können im Wege des Cculralausst>.'llungscomit<5's in Trieft bezogen werden. Es wäre sehr erfreulich, wenn auch Kram feinen Antheil an den Erfolgen dieser Ausstellung gewinnen könnte. — (Bad Krapina.) Bis 9. d.M. waren bereits 1008 Gäste und Fremde eingetroffen. Nenellr Post. (Driginal'Telegramme der „Laibacher Zeitung.") «Paris. »8. Juli. Fürst Gvrtschakoff ist in Paris einstetroffen. Vor Ablauf einiger Tage wird die »nilirärische Action nicht er wartet. Der Kammer wurden zwei Gesetzentwürfe vorgelegt: Vermehrung der Echatzbous bis 5OO Millionen und (Bestattung, daft De-putirte (fommandostellen in der Vtobilgarde annehmen dürfen. ,.France" versichert, daft eine Hannoveraner Legion gebildet werde. Florenz, »G. Juli. Zwei Altersclassen' wurden einberufen. Preußen scheint Allem nach in seinen Rüstungen weiter zurück zu sein als Frankreich, ^rsl die Berliner' SamStagsdlalter publiciren die Mobilisirungsordre vom 16. d., durch welche sämmtliche Urlauber, Reservisten, Landwehrleute und E'satzreservisteii erster Classe (bei der Recrutirung Zurückgestellte, aber nicht Dienstunfähige) zu den Fahnen berufen werden. Es sind noch Pfcrde-llntäufe zu machen. Die einberufenen Mannschaften werden frühestens Dienstag lici den Fahnen versammelt sein, und vor Ende der Woche ist es unmöglich, auch nur 100.0(X) Mann an der französischen Grenze zu sammeln. Der strategifche Aufmarsch kann noch 14 Tage erfordern. Bis dahin kann aber Frankreich schon die Stöße gegen den Rhein und Süddeutfchland in Gang geseht haben. Für Süddeutschlaud ist die Gefahr am größten. Oaiern scheint noch kaum das erste Stadium der Mo-bilisirung hinter sich zu baben. Die sächsischen Truppen haben begonnen, aus ihren Garnisonen auszurücken, um, wie es heißt, an die deutsche Nordgrenze dirigirt zu werden. Der Kronprinz von Preußen ist vom König zum Commandircnden der gesummten süddeutschen Armee ernannt worden, sicher ein Zeichen des Vertrauens, das der König in die süddeutschen Staaten setzt. Das preußische Geschwader, bestehend aus 4 Panzerschiffen, welches am 10. d. M. uon Plymouth nach Fayal ausgelaufen war, ist Donnerstag zurückgekehrt, nach dreistündigem Aufenthalt aber wieder auf eine Uebungsfahrt in den Canal ausgelaufen. Reisende aus Köln bringen die Nachricht, daß 21.000 Mann Belgier an die französische Grenze gerückt sind, und sämmtliche Schienenoerbindungen mit Frank- reich zerstört haben. Belgien scheint also der Erklärung Frankreichs, seine Neutralität achten zu wollen, nicht viel Glauben zu schenken. Nachdem bereits die Allianz Dänemarks mit Frankreich gemeldet war, meldet jetzt eine Berliner Depesche, daß dieser Staat neutral bleiben wolle. Holland zieht dagegen Truppen zur Wahrung seiner Neutralität zusammen und die zweite Kammer wird demnächst zur Bewilligung des nothwendigen Credites zusammenlreten. Was Nußland betrifft, so meldet ein Berliner Blall bereits den nahe bevorstehenden offene» Anschluß desselben an Preußen >md nc,chfolgc»dc Kriegscrllarmia, was wohl sehr zu bezweifeln is!, dagegen behauptet ein gut lmterl-ichletcr Col'rcsftolldent der „Eüddeulschcn Press«", daß Rußland vorerst die NvUe der vcwnsfmlm Neutta-lität ergreifen dürste. Sollte der Krieg dald zum Pm-theile Preußens entschieden werden, so würde Nußland dieselbe Rolle zufallen, welch? Frankreich beim Schlüsse des Prager Friedens zugefallen war. Sollte sich el' dcr Krieg in die Länge ziehen und für Preußen ungünstia. gestalten, so würde für Rußland die Zeit zum Einschreiten gekommen sein. Es dürfle 200.000 Mann in die Wagschale werfen. Dcr Chef dcS nlssischcu GemralslabS, General Oreltschewilsch, ist auf 14 Tage nach dem Anband beurlaubt worden, Scin Ziel soll Vcrlin sein. Die Streilkräfle, wclchc dcr norddeutsche Bund zur Disposition haben wild, bcrcchncl man a»f!15i0.000 Mann, uon denen nahezu 700.000 bereit fein follcn, sofort ms Feld zu rücken. Dcr „Presse" wird aus Miwchc,,, 17. Juli, lclev araphirt, daß die Pfalz von preußischen Truppen besetzt lst. Dcr preußische General Steinmetz (noch anderen Vogel) wird alö Befehlshaber dcr baicrischcn Armee genannt. Die Meldlina, cincs Wiener Blattes uou großartige« Arscualarbcitcn wnd der „Picsse" als unwahr bc-zeichnet. Von circa 80 Tischlern wurden 40 gctündigel, lbcnso sind die Mittheilungen üd.r österreichische Nü slnngen »mwahr. In diese ttalheaorie gehören die Ofner Depeschen des Pester Idurnals vom Sonntag, welche Mob,l,sirung der ungarischen Regimenter des stehenden Heeres, Einberufung der HonvedS und Besetzung der siebenbürgisch'walachischcn Grenze meldeten. Nur die bereits gemeldete 20tägigc Uebung dcr Urlauber und Reservisten vom I. S'ptcmber ist angeordnet. Die Nach-richt uon dcr Besetzung der siebcnbürgischcn Grenze isl ganz falsch. Es soll nur eine zweitägige Ncuuc über 11000 Honveds a».S den lransdamlbischett Eomitalcn am 5. September iu Kisber stattfinden. Nach einer Depesche aus Fraulfmt. 17. Inli, rich-,." scheint ein Collcctioschritt Oesterreichs, Italiens nnd Englands in Vorbereitung, mit welchem diese Mächte cinen lchlcn und nachdrücklichen VersöhiningSvelsuch zu machen ge< dcnkcn. Die Anregung dazu isl von England aus-gegangen. Nach einem Telegramme dcr „Morgcnposl" vom 16. Juli richtete die Königin Victoria an Kaiser Napoleon und König Wilhclm peisöolich telegraphische Vorschläge zu einen» letzten AuSglcichSvcrsnche. Heute soll nach einer Nachricht dcr „Tr, Ztg." in Rom iu öffentlicher Concilssitznng die Unfehlbarkeit pro» clamirt werden. Telegraphischer Wechselcours vom 18. Illli. 5perc. Metalliaucs 52 50. -. hperc, MetalliqueS mit Mai-llild November-Zinsen ,'<2.50, — 5perc, National-Aulehen 01.—. - 1860er Staats-Aulehen 88.50. — Balltactieil 068 — «lredit-Acticn 208.—. — London 130.50, — Silber 128.75. — Napo-leond'orS 10.90. Handel und Golkswirthschastliches. Verlosungen. (ssürst Galm ^ os e.) Bei der am 15). Juli 1870 in ' , Gegenwart zweier k t. Notare umgenommenen !l0, Verlosung des hochfürstlich von Salm-Neiffcrscheid'schen Lotterie Anlehens per 4 Millionen Gulden Conventions Münze wurden nachstehende 5>(X> i,'os-Nummcrn mit den nebcnznchnrten d^ewinnslcll in Conven tions Münze qezogen; u. z, fiel der Hanpttreffcr mit'Hiwi^tt fl. auf 70828; der 'zweite Treffer mit HW<» ft. auf Nr III!'!»^! nnd der dritte Treffer mit 1W0 fl. auf Nr. 85781; ferner a/' winnen je Mft ft. Nr, 5177O uud Nr. 8205,!»; je jÄ<> ft. N^ .l0179 .l<;800 77343 und Nr, 815>?^! 1N.'l53 1878s; 50592 53998 !l5>3<»". 71.^11 uud Nr. 8I50Ü je 1W ft. Nr. 5530 7825» U»!»l!» 25171 34157 31 nnd Nr, 93700. Aufterder» wxrdeu noch 470 i,'ose mit dem aeriussstcn Gewinnst von je Ftt ft. CM. ss^ogen. ' ' i (Aras Wal 'dstein ^! o 1 e,) Bei dov am l 5,. InU 1«7s H. in (Yea/mucn'l zweier l l. Notare vorssrnomuicnru -1!». Verloslii'g dc'^ ssiMlch Cl»l ^^ar/s/ilx'r/z'jchl'N ^ottsrie' Äulcheus vom 2,i. October !847 per 2/>7<» (>',<>'fl. in ^onven Uons Münze wurden nachstehende ^rwinue qrzo^l'», nnd zwal ficl der Hauptttesscr mil HO.OttO sl, auf N>. fl. auf Nr. 28«'.»:l; und der dritte Treffer m't lW^fl, auf78!l4ll; ferner gewinnen ie 5W fl. anf Nr. :l,'jM nud Nr, !»!14?8; je 1W sl. Nr !»1!» 2!»l0!) .'jl)0!»3 ^85,18 4«!928 50224 00422 ?:l^')7 »nd ^ir. »80l l: je ^« sl Nr, '.>?<>!; 178,4 !5>18<; 17188 2l'»!»7:'. :ll«n;2 :l2'.»21 :l5>448 4".!.'l5 l.'^lOO 44727 4?«88 «2l«7<'. 8!>olfswerth, 18. Juli. Dir Durchschnitts - Preise stellten sich auf dcm henliqen Marlte, wie folgt:_____________l f>. lr. fi. s>7,s Weizen per Mctzfii 4 00 Butter ftr. Pfnnd . — 4« Korn „ . — <§icr pr. Stllct . . - lj Gerste ,. 2 «5 Milch Pr, Mast . — 1«' Hafer „ 2 15 Nmdsleisch pr, Pfd, -24 Halbfrncht „ 4 — Knldsleifch „ — 24 Hcidcu .. 3 00 Schweinefleisch .. - ^ Hirse „ . — Schöpsenfleisch „ — is "ntumtz ,. 8 60 Hilhlidrl pr. Stillt - 25 Erdäpfel ,. _ - Tauben « - , l^i ' ^'msru ,. - - He» pr «lenlner . 2 DL Erbsen ,. — — Stroh „ . ! ! lU Fisolen ,. 3 84 Holz, harle«. pr. Klfl 6 bH Nindilschmal, pr. Psd, — 45 — weiche«, „ — -H Schwcneschmalz „ - 45 Wein. rnther, pr. Eimer 8 <-» Kpsll. frisch, — __ i ^ weider „ 7 i -« Specl, gcränchcrt, Pfd. —40 ? Austekomlnene fremde. Äm 17. Inli Vlcfaut. Die Herren: Srrtit. Vez. Commissär, von iüttai. ^ YHarain, i!ederlr. — Cadore, Handelön,,, von Trieft. - Czws' . lina, Gimnasiallchrer, don Königsberg. MateHii, von ssiurnt' — Meiner, Handelsm., von Vcucdig. — Krailft' Kf»,,, vo» Wien, ^ Bassi, Handelsm., von 'Pola, - Frau Hoä'lost^ von Trieft. Ttadt Wien. Die Herren: Holzinger, Landssschulinspectol, von (iiraz. - Stirne, Kfm, von Wien. - Clescuvii, vo» Trieft. - Pizzarello, von Trieft. Nnchreiner. Wrojjhändl^ von Trieft. — Pnchcr, Handclsm., von Klagenfurt. — Essi"' ger, Äfm., von Auchan. .- ssrick, von Wien. - Graf Pact, uon Punouic. - Hrowath, t. l. Steueramtöbeamte, von Nad' mannsdorf. Mohre». Die Herren: Vaupotii, Mediciner, von (Äraz, ^ Schwab, Bahiibediensteter, von Trieft. lll«l«urulu^s^^^lj^achlullen i,l l^ailmcll ^ ^ «^ H Z "_______ « ««^. «li. Mg. 325..<7 -15„ windstill Nebel 17, 2 „ N. 325.02 ^13.8 windstill halliheiter 0l» 10 „ Ab. 325..,.!, j -^15.? __windstill halbhcitcr ^. KU Mg! 325)5.« -l-15,, wlndstill Nebel" ^,« 18 2 ,. N. 325.44 -s-l't» NO. f. fchw. halbheiter «^ 10 „ Ab. 325»^ , -15? NO, s schw. halbhtitcr " " Den 15., 10. nnd 17. angenehme Tayc. Dm 17 Wettel' lenchtrn in West. Den 18. Vormittags 7 Uhr Regen. Nachi">'' tags halb 3 Uhr Gewitter von Nordwest mit ein paar hcf<>^ eletlrischrn (Lntladnngcn. DaS Tageömiltsl dcr Wärme ain ^^ -f- 15> 2", mit dem Normalluittcl «berciilstimmend ; am ><'"' 4-15'9", nm 9 0°; am 17. ^ 10 8°, um 15 höher; am 1^ l- 14 !», um 0-l)" niedriger. ^< Verantworll«cl)er Redacteur: Igna^ u. K l e i u m a y r. Alävl^l,««'«^! Wien, 10. Iuü Die Börse nahm die von dcu Morgenblättern gebrachten Nachrichten mit verhältnihmäsziger Ruhe auf. Hwar nntircn die Effecten mit wcniacn A>"'' I>llsjllllilNU)l. nahmen, worunter Natianalbant-Actien. tiefer als gestern, allein tue Bewccinng hat den pauiquearligsii (lharaltcr dcr lebten Tage uerlc,rrn. Start war die Vari'alion b" Preise de« Goldes Ts wurden Napoleons bis 10 st. 61 kr, 5 pEt. llber dem Preise der Devise i!°ndlln. gehandelt, wa« u, Verbindung mit dcm bezahlten keihgeldc von 3 bis 4 sl durch DtlluM' laufe der Toutremine veranlaßtes Fehlen der Stltcle anzeigt, Devisen vertheuerten sich übrigens ebenfalls sehr bedeutend. Der Schluß der Börse war staner Man »otirte: .i ^. AUaemeine Staatsschuld. Mr 100 ft. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zu 5 pCt.: in Noten verzinst. Mai-November 53.75 54.- .. .. „ Februar-August K3.75 54.- „ Silber „ Jänner-Juli . «2.V5 63.25 „ .. „ April-October. 62.75 63.25 Steueranlehen rUclzahlbar (j) —.^ —.-^ (l!) . --— --^ Lose v,1.1839 ..... 20«.— 210.- „ „ 1854 (4'/,) ,» 250 f!. —.— 83. - „ „ 1860 zu 500 st. . . 89.50 W.— „ ,. 1800 zu 100 fl. . .100— 10l.— „ „ 1864 zu 100 fl. . . 102.- 103.— Staatö-Domänen-Pfandbriefe zu 120 st. ü W. in Silber . . —.— ^._ l». Grundentlastungs-Vblistationen. Für 100 fl. Geld Waare Böhmen .... zu5p Franz-Iollphs.Vahu .... 177.- 179.— I Gelt. Waar?! i!embern-!lzern.«Illssyer-Vllhu . 185.— 187.-- ^'loyd, österr........310.— 315.— ! Omnibus........—. - —.— -Nubolfs-Bahn......154.50 155.50 Sicbenbürgcr Bahn .... 101.- 104.— Staatabahn.......335.- 340. - Slldbahn . ......181.— 182. - Sltd-nordd Verbind. Bahn . . 155. 160.— ^ Theiß-Vahn.......2<'i1.- 212.» , ^Tramway........100,-107.— ^ j «. Pf.indbriefe (für 100 st) Mg. öst Äoden- pEt........90.50 97.— Oest.Hypb.zu5'/, pCt.rückz. 1878 —.- ^.— aug.V°d.- Elis.-Westb. iu S. verz. (I. Emiss.) 92 75 93 25 ' Ferdiuauds-Nordb. in Silb. verz. 103.50 104,— 5 Franz-Ioscvhs.Vahn .... 93.— 94 -> .ck.Earl'ÜndwV.i.S.verz.I.Fm. —.-- --!Oesterr. Nordwestbahn .... 95. - 95.50 Geld W>''l Siebcnb. Vahn in Silber verz. . 86. - ^ StaatSb.O.3°/„ 5 5.00 Fr. „I.Em. —.— ^, Südb. G. 3'/, i. 500 Frc. „ . . 110.- 1l^' Südb.-Von« 0 "/, (1870—74) « 500 FrcS ..... ____^^ Ung. Ostbahn......_.'_. 33'^ i «. Privatlose (per Stuck.) ^, Kreditanstalt f. Handel ,1. Gew. Gelb ^ zu 100 fl. ö W......._. . 1^> , Rudolf-Stiftung zn 10 fl. . . ^, Wechsel (3 Mou) Geld 2b°> Augsburg für 100 st südd. W. -. - ,^> Fraulsurt ll,M. KX) fl. detto 109. ll"^, Hamburg, für III» Marl Banco - .— ^> i!°ndon, für 10 Psund Sterling 128.75 l^ Pari«, filr 100 Franc« . . . 50,50 ^"' (5o»lrH der Geldspvten .. Geld A,""/!', Ht. MUnz-Ducattl, . 6 fl. 08 ls. 6 st- ^ , NapolconSd'or . . 10 „ 55 ,. 10 ,< ''« M Vereinslhaler ... 1 „ 91 « l ., ^ W Sill,« , . 126 „ .. 126 . '' . Krainischc Grundenllaslung« - Obligatia»''"' « > uatuotiruug: 80.- Geld, 94 Waa"- D