^K   44.               „^ H ^                R84I.
".^^ .                 Dinstag ven 1. Uuni
3   t  »  l i  e n.
33<eona, 14. Mai. Am l?. d. Abends verschied ln einem Aller von 7 5 Jahren nach langer und schmerzlicher Krankheit Se. Cxc. Herr Franf 3av«r Freihelr v. EschenberK, Tiroler Landmann, beider Rechte Doctor, Commandeur deß St. Leopold-„ldens, wirklicher geheimer Rath und Präsident des k. k. lomba!dls<^«vinelianlschen SenalS der obersten Iustizstelle.                                              (Allg. Z.)
Frankreich.
Pa«is, 13. Mai. Telegraphisch« Depesche, Toulon, l7. Mai. (Abends halb acht Uhr «ihal» ten.) Der Seepläsect an den Seeminister. Das Ex» ptbllionscorpK ist am 9. nach Algier zurückkehrt; der GllUvelNlur und der Herzog von NemourS sind am lO. daselbst «»gekommen, nachdem sie Mcbeah und Miliana wieder vcrproviantitt hatten. Am Z. hall« der Feind 5 bis 60U<) Kabylen und s,ine lcgclmä' ßige Infanterie auf den Bergen odelhalb Milia„a vclsammelt, die nothigenfallS durch «5,000 in der Ebene des Schelif in Massen befindliche Cavallerie unleistützt werden sollten. Nach «inem verstellten Rückzug ward der Angriff auf der ganzen Linie befohlen, und die Araber flohen in größter Unordnung mit Hinterlassung mehcerer hundert Todten. Der Herzog von NlmomS, welcher den linken Flügel befehligte» war am lebhaftesten angegriffen worden; bei Ergreifung der Offensive riß ,r muthvoU zum Angriff hin an der Spitz« des 2,. kinienregiments, dessen Obrisilieutenant der Herzog von Aumal« ist. An» 5. fand bei der Rückkehr von Ponc««!. Kanta» ra am Schelif zwischen unsern Gcndarmm, den maurischen Genbarmen und der regelmäßig,n Caval< lerie des EmirS ein Gefecht Slaltj dieß führte zu »lner Razzia., wobei 175 arabische Reiter kampfun. sähig gemacht, mehrere HäupllinZt Zelödtel/ 60 Frauen
eder Kinder, worunler «sulZ? vornehme, so wlt noch 4? andere gefangen und 35 bis 1800 Ochsen und Schaft erbeutet wurden. Am 3» erfolgte auch «in» Razzia bei den Surmata mit dem größern Erfolg. Wir hatten wahrend der Dauer der Expedition to oder t? Todte und 20 Verwundete; der Verlust des Feindes wild auf m?hr als 500 Todte geschätzt. Co« leah ward am l. Mai heftig angegriffen. 2tvtz der Schwache der lBefatzung lvart) der Feind auf allen Punkten mit Verlust zurückgeschlagen. Der Gouver-neur und der Herzog von Nemours sollten sich am 14. n«ch Wofillgantm einschiffen.            (Allg. Z.)
H   p   il   n   i   e   n.
Paris, 57. Mai. Die Beeidigung Espartero« als einjiger Regent während der MinderjFhrigkeil der Königinn Isabelle von Spanien, hat am 10, d. zu Madrid mit großer Feierlichkeit Stall gefunden. Espanero selbst halle sich dazu nach dem Palast« b«s Congresses in feierlichem Zuge begeben. Zu Pferde, in reicher Uniform, mit allen seinen zahlreichen Ordengeschmückt, von vielen Genellllen, unter denenman auch DiegoLeonbemerkte,und einem glänzenden Gene-ralstabe umgeben, durchzog er die von seiner Wohnung aus über den Prado nach dem Congreß-Palast füh« renden Straßen, in welchen die Linie und die Bataillone der Miliz durcheinander gemischt Spalie« bildeten. Die Häuser an diesen Straßen waren mit Blumen, Guirlanden und Teppichen festlich geschmückt. DaS Aussehen Espsrleros war etwas leidend wie ge» wohnlich, um so «ehr überraschte die Festigkeit sei, nee Tons, ale er in der Versammlung der Cortes die «igene für diesen Anlaß festgesetzte Eidesformel auf kie Constitution, die eine Hand auf daS vor ihm liegende Evangelium gestützt, die andere dem Präst: benten Hrn. Arguelles dargereicht, aussprach. Senatoren und Depulilte waren außerordentlich zahlreich lischi«»
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nen, und die öffentlichen Tribunen waren zum Ersticken gefüllt. Während der ganzen Cerimonie herrsch» le in der Versammlung die tiefste Stille, die ge» spaunteste Aufmerksamkeit, die sich noch «rhöhce, als der Regent selbst sogleich nach seiner Beeidung von seinem Platz« vor dem Throne aus das Wort ergriff, Und mit bewegter, aber kräftiger und auZoruck<l»oller Stimme «ine Rede hielt, welche nach der Versiche-cung meines Gewährsmannes, der selbst zugegen war, «inen so allgemeinen und tiefln Eindruck hervorbrachte, daß selbst das Publikum auf den Tribunen, das «den nicht aus sonderlichen Anhängern d«K Generals bestand, dem lebhaftesten Vivat-Nuf sich anschloß, der von allen Seiten der Cortesuerfainmlung sich et« hob. Das Versprechen, den Thron der Königinn Isa. belle, die Unabhängigkeit der Nation, die Constitu» tion und die Gesetze vertheidigen und aufrecht erhalten, mit dem Gehorsam gegen diese letziecn durch eigenes Beispiel vorangehen, ab« auch ihcen Voll. zug überall sichern zu wollen, bildet denHauptgegen« stand dieser Rede. Wie fcüher auf dem Schlachtfeld« im Kampfe für die Freiheit, so werde «r jetzt als erster Beamter des Staats die Pflichten gegen bi» Nation erfüllen, deren Wohl und Glück sein ganzes Leben geweiht sey, und wozu er sich die Mitwirkung der CorteS erbitte. Im Namen dieser erwi«d«rtt ihm Hr. Argu«ll,S als Präsident, daß «r stets auf sie rechnen könne, wo es Ausrechthaliung d»r Constilu» tisn und des Gesetzes gelte. Vom Kongreßpaläste be. zabsich der Regent nach dem königlichen Schlosse, um auch der jungen Königinn sein» Huldigung darzubringen, di« ihn wie einen zweiten Vater ehrt und it/tn vertraut. Ich füge dieß hier ausdrücklich dei, um die Grundlosigkeit d,r ?ll,gabe zu zeigen, als habe Espanero bei irgend einem Anlasse Man^ gel an der königlichen Würd« schuldigen Ehrfurcht bezeigt.
Di« Cortes werden Espattero den Titel Hoheit bewilligen. Di« Königinn Isabelle II. ist am iv. October t8Zl) geboren, und Erreicht demnach nach Artikel 56 der Constitution am lO. October 4L4, di< Maiorennität. Der Regent ist 49 Jahre alt: er behält den Oberbefehl über die Armee. Nach Artikel 60 der Constitution müssen die CorleS für die Vormundschaft der Königinn Sorge tragen,- aber «ine Cumulation der Regentschaft und Vormundschaft ste nicht zulässig, wenn der Regent nicht der Vater ober dl« Mttter des Monarchen ist,                    (Allg. Z.)
Ein Correspondent ber All gem. Zeltung schildert in »inem Brief aus Madrid ää. Hl. Mai die Eidesleistung Espartero« als einzig,r N»g,nl ganz übereinstimmend mit obigem Bericht aus Paris vom 17. Mai, und fügt bei: „Niemals sah ich «in so freieS, ungenirtes Wtsen »ie bei diesem selten«» Manne. Bedenkt man, daß er bis jetzt fast kein» andere Gesellschaft kannte, als die der Ga<nison«n und Feldlager, so «,sch,int «s fast unglaublich, da? ihm ein so feierlicher und wichtiger Civilact nur s« wenig lmponill». Alle, di« ihn gestern bei d»r Eid»A, leistung sahen, bewunderten s«in gebiettrischeS ma» lialisch.s Aussehen und sein festes Benehmen, w«»« ches zu den, beK hinfällig««, stammelllben Arguell««, seines Mitb,werbers um die Regentschaft, ^«,n eigenthümlichen Gczensah bildet,. D<e Ullraliberalen haben sich «ls seine Feind« «tklart, und so bemerkt« man gestern, daß das Ayuntamiento, >aß vor sieben Monaten ihn, Scaluen «cricblen wolll», keinerlei FteudenbezeiHUng kundgab. Auch di« Musikbanden der Nal!on«Im!lii verhielten sich bei seinem Vorüber-zug« stumm, und brachten ihm Nachts kein« Ser»« node. Esparllro zeigte keinen Verdruß darüber, son» deren begrüßte im VorüberrtiltN di< Milizen gtrad so wi« dag Linienmilitär. Der einzige' Regent wird allerdings alle seine Besonnenheit, Fassung und Ener« . gie nöthig haben, um sich auf seinem Posten zu be> Häupten. — Kaum in ^ben Palast gelangt, erließ Esoartero «in Delret, wodurch er die jetzigen Mini« ster vorläufig in ihren Aemtern bestätigte, während daS Cabintt reorganisirt wird. Man spricht viel da» von, doch verlautet darüber nichts Gewisses. Cortina, heißt «s, werbe das Portefeuille ber Gnade und Iu« stiz, Chacon das des Kriegs behalten, Don Anlo« nio Gonzales sey zum Minister des Innern, uno Nemisa zum Minister der Finanzen bestimmt; aber biö  jetzt scheint nichtS Festes beschlossen zu seyn.*
n u ß l a n v.
St.  Petersburg,   8. Mai,    Se. Maj. de»
Kaiser hat am Tage der Vermählung des <?roßfür< sten-ThronfoltztrS auch noch ein besonderes Amnestie' und S^rafmildlrungsmanifest ergehen lassen. Daöselo« gewährt Amnestie oder Strafmilderung für 25 verschiedlnen Arten von Nergehungen. Wir thei' len die Eingangswort» deS kaiserlichen Manifest,«, so wi» die fünf ersten darin aufgeführten Categorien, als di« wichtigsten der begnadigten Vergebungen, nachstehend  mit:   „2«m Drang«  Unser.es Herzen«
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folgend, haben  W!r  den Entschluß gefaßt, d»n für UnS   und   alle   Unsere   getreuen   Unttrlhanen   freude-»ollen   Tag   der   Vermählung    Unseres   vielgeliebten Sohnes und Thronfolgers, d»s  Cäsarewilsch, Groß, fücsten Aler.mder N'kolajewilsch. durch Gn«benb,zeu: Zungen und Erlasse zu bejeichnen.  Gleich bei tltlftrer Thronbesteigung   machten   Wir   Unseren   festen Wil-ltn   bekannt,   das   Uns   von   Goll   zum allgemeinen Wohl gegebene Recht  zu gebrauchen,   um zu begna« digen   und   Schonung    auszuüben,   ohne   die  Kraft b<r   Gesetze dadurch  zu schwächen.    Indem wir jetzt »iele nicht so schweri  Verbrecher begnadigen und di« Straf«   der   übrigen   mildern,   hoffen Wir, daß di« Hnen erzeigte    Barmherzigkeit   in ihnen da« Gefühl her Neue erregen wild, und daß sie durch ihre Auf: sährung i« Zukunft Unser« Nachsicht gegen ihre früheren Verirrungen rechtfertigen werden. Di« zugleich hiermit  geschenkten   Erlasse  in der Zahlung verschit. tzener Forderungen   sind   vorzugsweise denjenigen zu» «ewandt, welch« durch Armuth od<r temporäre Nolh zahlungsunfähig   geworden   sind,   und   Wir zweifeln nicht,   daß   die  Erlasse   di, übrigen veranlassen wer. den, ihr»   Bestrebungen  zur  Erfüllung   ihrer Obliegenheiten zu  verdoppeln.   In   diesen  wohlgemeinten Absichten   befehlen  Wir  allergnädigst: H) Alle oieje, nigen, welche bis auf den heutigen Tag in Unlersu» chung und   vor  Gericht  in Sachen stehen, die nicht Kirchenraub,  Mord,  Raubmord,  Naub,   Wucher, Entwlndunz,   von   Kroneigenlhum   durch   Personen, denen die Bewahrung desselben anvertraut ist, Falsch: wünzerei und Nachmachung von   Elaacspapieren betreffen ,   von   Gericht  und  Untersuchung  zu befreien, und dieses auch auf solch« auszudehnen, deren Schuld, mit Ausnahme der obenbejeichneten Verbrechen,   bls auf den heutigen   Tag,   wegen   Nichtruchbarkil die« ftr Schuld,   durch   eine   Untersuchung   nicht entdeckt worden  ist.    Hierdurch werden jedoch diejenigen Sachen nicht abgethan,   mit welchen Privatfetderungcn verknüpft sind. Obgleich diejenigen, welche «iner un-gerechten Aneignung   fremden Eigenthumes oder Zu-fügung  von  Verlusten   an   irgend   Jemand   schuldig sind.   keiner  Criminalstraf«   für  das  von ihnen   be« gangen«  Verbrechen  unterworfen werden,  so bleiben si» jedoch   nicht  von  der   Verpflichtung   b.freit,  den Kläger   auf   gesetzlicher   Grundlag«   zu   befriedigen. 2) Verbrecher, die zu öffentlicher Züchtigung uud zu Verweisung   auf Snafarbeit   verurlheilt   sind,   oder welche diesen Strafen für Verbrechen, die oben von der Begnadigung ausgenommen  und bis zum Tage
der  Vermählung   Unseres  vielgeliebten   Sohnes begangen   worden    sind,    unterworfen   werden   sollen, bleiben   von öffentlicher Züchtigung befreit und wer» den   auf  Slrafarbeit   verwiesen.   I) Verbrecher, die zu körperlicher Straf« und Verweisung nach Sibirien zur   Ansiedelung    verulthsilt   worden,    od,r    d!es«n Sirafen für   Verbrechen, die von der Begnadigung ausgenommen und bis zu jenem Tag« begang«n worden sind,   unterworfen   werden  soUen,   bleiben   von köperlicher Straf« befleit  und »erden nach Sibirien auf Ansiedelung verwiesen. 4) Die vom Gericht und Untersuchung im ersten Artikel   festgesetzte Befreiung soll auch aufalle im Civlldienst, und in Unsern Land-und Marin,truppen   Dienenden  ausgedehnt werden, wobei jedoch außer   den   obenbejeichlltlcn Verbrechen Ungehorsam und Frechheit gegen  Lhefö und Obrigkeit «in«  Ausnahme machen,    ü)  Militärs jeglicher Be» nennung, Bauern und üdligen Personen, die sich bis auf d<n heuligen Tag inS Ausland odervon ihren Wohnsitzen und Commandos willkülUch «nlfernl hab«n, lassen Wir allergnäoigsie Verzeihung aiigedeihen, wenn die innerhalb des   Reichs   sich Aufhallenden in einem  halben Jahr,   und  di«  in«  Ausland  Gezogenen  in  «inem Jahr   zu   ihren   Wohnsitzen,    bi«   Militärpersonen ade«  zu   ihren  Commandos  zurückkehrn,  oder sich w   den    Gouvernements   bei   dcn   Nataillonscorn-m«ndture der innern Wache melden.   Diese Verzeihung   wird   nicht   auf  diejenigen ausgedehnt, welche um   d«m   Gericht   oder   der   Straf«   für   stattglsun« denen Aufruhr und Verschwörungen zur Gefährdung der innern Nuhe d,S  Staats zu entgehen, ins Ausland geflohen sind i die über solche Personen erlassenen Verordnungen blelben unverletzlich in Kraft."
(AUg. Z.)
Mexico,
Am 20. März ward in der Stadt Mcxlco eln großer Ball zu Ehren deS Präsidenten Bustamente gegeben. Die Gesandten Frankreichsund Englands wa-ren eingeladen. Die französische Flagge war zur Rechten deS Wappens der Republik Mexico, die engli« sche zur Linken derselben aufgestellt. Hr. Packenham, der englische Gesandte, schnitt die Fahne seines Lan-des mit «inem Federmesser von der Stange, wickelte sie ein und verließ den Saal. Die anwesenden Eng« länder folgten ihm. Der Vorfall machte große Sen« sation.
Die neueste nordamerikanisch» Post wiedtrholt die  Nachricht,  daß   di«  M?rjc".n«r,  trotz  all'  lhl«r
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ffnanclellen  und sonstigen  VcdrangNlß,   einen neuen Feldzug gegen Texas beabsichtigen.           (Allg. Z.)
Gs manisch es  Neich.
Constant« novel, 1. Mai. Der AusbrUch der Unruhen in Bulgarien hat bereits mehrere Sitzungen des Ministeriums zur Folge gehabt. Es ist? so weit man auS dem Benehmen  der  linkischen Machthaber UttheUeu kann, beschlossen   worden, die Revolte mit Gewalt   zu  unterdrücken-.   Die   Berichte   Mustaphc» Paschcls von Nissa, noch- mehr aber die Miltheilun, g»n Hussein Paschas von Widdin  sollen   mit grellen Farben das B-«n»hmen der Insurgenten schildern und die Gefahr für die Autorität der Pforte übertriidcn. In den MitthlilunAen,   welche  die Pforte über den Stand der Dinge in Bulgarien an   die europäischen Repräsentanten gemacht,  wird  die Sache als unbedeutend dargestellt,  während  auK den   Maßnahmen der   RegiecunA  die  Wichtigkeit,   hervorleuchtet,   die man   den   bulgarischen    Ereignissen-  beilegt.   So   ist Mit Hintansetzung des   ruhigern und sanstmülhigern Paschas   von   Nifsa  die  Sorge zur  Dämpfung   der Unruhen zuoberst   dem entschlossenen-  und grausamen Hussem  Pascha übertragen, der hier durch die Sttö-w» von Ianitscharenblut, die «r unter Mahmud vergossen, in der Erinnerung der Türken fortlebt. Weh den  armen Christ««,   wenn dieser   siegt   und  es  ihm darum   zu   thun   seyn   sollte,   schnell   die   Bewegung niederzuschlagen!  Nicht, minder allarmirend   sind die Meldungen  aus   SereS  und  Salonlchi,  welche  dk« Gahrung,   die  daselbst unter  den Griechen   herrscht, nur «IS drohend,   im Norden  von Macedonien hin» gegen als bereits in helle Flamme ausgebrochen schildern. — Aus   Candien   erwartet  man   von   Tag ju Tag die Kunde von   d,m   bewaffneten Zusammenstoß der kcetensischen  Christen   und   der   MoslimS.   Auch dort wie in Bulgarien wird nun die Pforte, freilich nach Erschöpfung aller gütlichen Mittel, die in Vul» garien nicht versucht werden sollen, zu Gewallsmass-regeln   die   Zusmcht   nehmen.   Eine   vcrhältnißmäßig furchtbare Expedition, man spricht von 8000 Mann, wird   vorbereitet,   unl) die Schiffe,   die diese Macht «ufnehmen  sollen, stehen im Canal schon bertlt. Es charakterisirt den Geist der gegenwartigen Verwaltung daß man auch geg«n Candien einen der entschlossensten und mitleidlosen Türken an die Spitze der Unlerneh, lining stellt. Der Kapudan Pascha selbst, Tahlr Pa» fch2, soll die Expedition commandiren.   Leider haben tvir Sceney der   Grausamkeit   sowohl  in  Bulgarien
als auf Candien zu gewärtigen,   hier schon deßhalb, weil die ohnehin gereizten   Gemüther   des   MoSlims durch den an einem ihrer Glaubensgenossen von zwei Christen in Canea verübten Meuchelmord zur Rache »lUflammt werden. Möge die Gegenwart der europäi^ schen Consul« beitragen,   der Wuth   der, blut« und beutegierigen Aldanesen  einen  Zaum anzulegen!  — In Sarnoö regt sich ebenfalls von neuem   der G«isi der Unzufriedenheit, nicht sowohl gegen das Gouver-nement alSgegen Vcgorides, ben unersättlichen Van»» pyr  und glatten Höfling,   dessen   demülhigeS Velra« gen   und   erheuchelte   Hingebung   für   die  Interessen der   Pforl«   ein«   bezaubernde   Kraft   im   Serai   d.'< Sroßherrn  übt. — Auch die Auftritte in Trapezunt u»d andern Sladt»n Nalolilns  verdanken   den Reibungen zwischen Türken und Christen ihren Ursprung, in ahnlicher Weise wie die Insurrection im Libanon, Ein Theil der syrischen Gebirgsbewohner schreit nach Freiheit, der andere nach  Verwirklichung d«S Halti< scherisss von   Gülhaneh,   der  daS Losungswort   aller, Christen im Orient geworden  zu seyn scheint.   Doch bleiben in dieser  Hinsicht die Anhänger  des Hreuzet nicht allein; in den größern  Städten und Hindels^ platzen   blickt   auch   der Türke   mit  Sehnsucht   nach ewer bessern Zukunft, nach einer geordneten Verwaltung, nach Befreiung von jede« ungesetzlich   auf den Unterthanen   lastenden Willkür,   nach   Erlösung   «on allen v»rdtlbli<t>«n  Folg«n der   Bestechung   und   Im» mol»lität der Vertreter der öffentlichen Gewalt.   D!« Pforte hacte beschlossen. mitgröfterer Ma'ßigl^gaufd» Bahn d«r Verbefferungen vorzuschreiten und d^halb d«n ungestümen Neschid Pascha von den Geschäften   ent' fernt; ich wage aber   zu behaupten,  daß selbst  Re« schid zu langsam war, daß seine Reformen von den Bedürfnissen des Volks well überflügelt wurden.
(Allg. Z.)
Vermischte Nachrichten.
Der bairische LudwigS-Canal kostet L0.0llll.020 st. Er zshlt 9l Schleußen und l2i> Brücken, Häfen bei Kehlheim, Nürnberg, Fürth, Erlangen, Neu« markt und Forchhtim. Das Sandbelt des Canal« mußte größtentheils durch Uferpflasterling und Letten« bogen wasserdicht gemacht werden. Im Jahre I8?l wird eine Strecke, im Jahre l3y2 der ganz» Canal befahren werden.
In einem Wochenblatt» wird ein Bedienter ge-sucht, der den Herrn ra-, die Frau t>i- und di, Kindel  nmüslren  könn».
Verleger:   Ignaz Alois Gdler v. Kleinmayr.

Netreiv Durchschnitts - Vreise
in Laibach am 29. Mai 1L41.
Marktpreise.
I'»» Wkn. Mchcn Weihen   ..__._        lr.
^.            —       Kuturuh      . -> « —        ^
^            —       Halbfrucht   . — « —        ,
__            —       Korn   ...    2 n    6        «.
^.            _-       Geiste.   .   .   » , 5»         ,
-.            —       Hirse   .    .    .    l » 53        .
.—            —       Heiden     .   .    » » 4«        ,
—            —       Hafer .   .    .    , . ?o        ,
^>7trmlschte   Verlautbarungen.
2   ?53.    (i)                                               Nr.  ,5,3.
E   d   i    c   «.
Pon dem Bezirksgerichte Haasberg wir» sund gtmacht: Es sey über Ansuchen des Franz Icllou-scdeg von Platlma, in die executive Fcildictung d,r, dem Georg Iellouschcg von Oderplanina qe. Helgen, der Herrschafc Haasbcrg 5uk Rccl, Nr. ,d diel'stbaren '/4 Hube> wegen schuloigen 555 fl. 2»'/« kr. c. ». c. gcwlliiget wolden, und eö seyen zu diesem Ende tie Tagsahungen auf den 5o. Juni, auf den 3o. Juli und auf den 5c». August l. I., jedesmal Vormittags von 9 biz ,2 Uhr vor diesem Gerichte mit dem Anhange angeordnel, daß diese V4 Hude bei cer cllirn und zireiten FeilbietungHlagfahlt nur um den Schätzungswert!) pr. l>oH st. 20 tr. oder darüber, bei dcr tntlen aber auch unter demselben hintangcgeden werden würde.
Der Gmndbucdsertract, das Schähungöpro. tecoll und die Licitationsbedingnisse tonnen täg« lich bieramlü eiilgcschen werben.                             .
K. K. BeilltSgericht Haaöbcrg am ,. Mal ,84».
Z. ?54.    (')                                              Nr. li,2.
^                           Edict.
Vom Bezirksgerichte Wippack wird kund ge» macht gemacht: <Zs sco über Ansuchen des Pri« muö Kraschcn von öurame, in die executive dritte Feilbictung der, dem Mathias Thomaschitsch von Sannador, gehörigen "/^ Hübe, tcr Herrschaft Wippack«"^ llrb. Fol. 579, Rect. Z. 2 dienstbar, gelvilllget. hiczu der 6. I'uli ,64., in loco San-iiabor nut dlin Anhange ausgeschrieben, taß diese auf »6oc> ft. gcncdtlich geschaßte Realität bei di> see tritten Licitaclon auch unter dem Schahungs» .werthe hinta„gcgcbcn werdc»» wü^!-..
Die Lic'latlollsbcdingnisse und das Cchat' zungsprotocoli lö'nnen hieramlS eingesehen werden.
Bcziltögerichl Wippach  am  »8. Mai »L4>.
^   726.    fi)                                               Nr. lo56.
Edict.
Von dem Bezirksgerichte Rupert5hof zu Neu. stadtl wild hiemit tund gemacht - Es habe selbes in der Rechtssache des Franz Schkrem von Neu« stadtl, Klägers, gegen Thaddäuö Puntigam von
(3ur Laib. Zeitung y. 1. Juni l8N.)
ebenda, Geklagten, pw. Bezahlung der von diesem an die Blasius Thomschitsch'sche Verlaßmasse ver> adfolgten Waren pr. 2g ft. 6 fr. c. 5. e,, über mit beiden Theilen verhandelte Nolhdurftcn, un. ter 2,. März d. I., Z. 2006, das Endurtheil gefällt.
Da aber bei nicht angezeigter Domicils» Ver. änberung des Geklagten dessen Aufenthalt hier. amtü unbekannt geworben ist, so hat man, ob Zustellung des Mthcils und Verfolgung der rv«i. tc,n Schrille, demselben auf seine Gefahr und Kosten den Franz Sorko von Neusiadtlzu seinlM Eurator bestellt.
Thaddäus Puntigam wird hicmit dessen zu dem Ende elinncll, baß er allenfalls selbst recht' zeitig allhicr erscheine, dem bessimmlcn Vertreter seine Nechtsbedelse zu Hansen kommen lasse, oder aber selbst einen andern Vertreter erwähle und diesem Gerichte namhast mache, als er sonst die allenfalls entstehenden naHthciligen Folgen sich selbst zuzuschreiben haben werde,
Bezirksgericht Rupertshof zu Neustadt! am 5. April Ml.
Z7?W.     (1)                            ^            ^'
Wein - Ausschank.
Der Gefertigte aibt sich die Ehre, einem verehrungswürdigen Publikum bekannt zu machen, daß er theils in seiner Wohnung hierin der Stadt Nr. 306, theils aber in seinem Keller zu Tomatschou, eine bedeutende Quantität eigener Bauweine, aus den bcstcn Weingegenden Untcrstcyermarks, im Großen gegen billige Preise, ü'bcr die Gasse aber die Maß Nanner zu 12 kr., die Maß Wiscllcr zu 16, 20 und 24 kr., welche sämmtlich vom Jahre 1840, und sowohl gesund als auch gut und lieblich zum trinken sind, stündlich verkauft.
_________^________Franz Groschel.
Z. 750.    (2)
Nachricht.
Indem die Gefertigte für das ihrem Ehe: gatten Marcus Charl langjährig geschenkte Vertrauen in der Gravirung dankt, bittet sie, gleichfalls sie mit geneigten Aufträgen zu beehren, wo sie nicht ermangeln wird, jeden Auftrag in der Gravirmiq durch reine Arbeit, schnelle Lieferung und Billigkeit zu besorgen. Das Arbeitszimmer ist am alten Markte Nr. 16 im ersten Ttocke rückwärts.
Laibach am 2'b. Mai 18N.
Helena Charl,
GlLvcurö« Gattinn-.
Z   249.      W)                                                                               ^^
Durch die allgemein beifällige Aufnahme der großen kotterie des in der Nähe der
Hauptstadt Men gelegenen
prachtvollen
Landgutes Wffenberg,
„der Himmel" WaM,
ist  das Wiener Großhandlungshaus D. Zinner H5 Comp. in der angenehmen Lage, hiermit erklären zu können, daß bei dieser Lotterie
und es erfolgt dem gemäß die
Uiehung unwiderruflich am 29. Iulid.I.
Die Gewinne dieser reich dotirten Lotterie bestehen:
2) in dem wllichen Vnndgnte   Psnsfenbevg (Himmel), ober bare
Ablösung
d)m d«r emträgl.VekonomiebeMttttg^N 8 zuMspaen an der Donau,
oder bare Ablösung Gulden 4<VyOOO W. W.,dann laut Plan in einemNebengewilmev.Tuld. 35^^^^ Wiener Wahrung,
Zusammen also Gulden ^5,OOO Wiener Währung.
c in 2 R,3V8 Nebentresferu von fl. 333,»»» W. W.
worn ach
A »,38» Treffer die Totalsumme
von Gulden ^^^HD^D^DWW.gewinnen.
Die <cimmtlichen Gewinne der verkäuflichen Lose bestehen einzig
nur in barem Gelde,
woraus sich ergibt, daß HR373 Treffer dieser Lotterie durchaus nur bares Geld gewinnen.
—    281    —
Für die Freilose bestehen 1000 Prämien-Gewinne von fl. 75,000, 30000. 19,000,13,500, 10,Z00 u. s. w-, bis abwärts zu deren kleinsten Prämie
von 15 fi. W. W.                                "
Dieselben spielen außerdem auch in der Hauptziehung auf alle Treffer mit
Der kleinste gezogene Gewinn ist ÄH'/, st. V5. V5.
Alles Nayere enthalt der Spielplan.
Lose, Freilose und interessante Compagnie-Spiel-Actien dieser Lotterie, dann Esterhazy'sche und k. k. Anlehens-Lose sind zu haben in Laibach bei'm Handelsmanne
__________3oh. Gv. NNutscher.
Wohnung zu vermtethen.
Im Hause Nr. 132, St. Petersvorstadt, ist eine Wohnung, bestehend aus 6 Zimmern, 1 Vorzimmer, Küche, Speiskammer, Keller, Holzlege und Dachkammer, sogleich oder auf kommende Michaelizeit zu vergeben.
Das Nähere erfahrt manzim nämlichen Hause oder im hiesigen Zeitungs-Comptoir.
Z. 747.    (2)
Verkauf landtästicher Realitäten in Laibach.
Die in der Pollanavorstadt sn1> Consc. Nr. 67 liegende landtäfiiche Gült, und der eben daselbst^ Consc. Nr. 6^ vorkommende Meierhof, bestehend in Wohngebäuden, Stallungen , Gemüse- und Obstgarten, Aeckern und Wiesen, worauf schon mehrere Maulbeerbäume stehen, sind aus freier Hand unter sehr günstigen Bedinglussen zu verkaufen oder zu verpachten. Das Nähere dieser-wegen erfahrt man mündlich daselbst bei der Frau Eigenthümermn.
Laibach am 29. Mai 1641.
Literarische Anzeigen-
Bei
Ugnaz Alois Odlen v. »lemma^r,
Buch-, Kunst- und Musikalienhändler in Laibach, langte soeben an und kann von den I'. ^ Herren Prä'numeranten bezogen werden:
Mayer's Universum VII. Band ,2.
Heft; VIII. Band 1., 2., 3. Heft k 22 kr. nebst Prämie zum VII. Band.
Mayer's Donauansichten I. Band,
20. Heft; II. Band, I.und 2.Heft ä 22kr.
Außerdem sind von diesen beiden Werken
frühere Bände complet ü ^ fl.  24 kr., so wie
einzelne Hefte ü 22 kr. fortwährend vorräthig.
Ferner ist daselbst zu habcn:
Arithmetisch geordnetes Verzeichniß
der am 1. und 3. Mai in Wien, im Saale des Wiener Magistrates, unter Aufsicht und Leitung des k. k. n. ö. Regierungsrathes und
Bürgermeisters,
gezogenen Nummern
der von Sr. Majestät der Stadt Wien aller-
gnädigst bewilligten großen
Geld-Gewinnst-Lotterie.
1 Bogen in Folio.    Preis 12 kr. Ferner ist bei Obigem zu haben:
Opern-Bibliothek
für
Pianofortespieler.
Potpourris nach Favoritthemen der neuesten Opern. Fürdas Pianoforte allein, daö Heft IO kr,C.It.
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So eben hat die Presse verlassen und ist bei Ignaz Aloys Edlen v. Kl ein mapr, Buchhändler in Laibach, zu haben:
Das
das                                                         ^
Abfahrtsgcld und der Schulßcltrag
in den deutschen Provinzen der österreichischen Monarchie.
Auf Grundlage der dießfalls bestehenden Gesetze und in dm einzelnen Provinzen kundgemachten Verordnungen,
mit Rücksicht  auf das
Stämpel- und Taxgesetz vom 27. Jänner 1840,
systematisch dargestellt
von
d.    ^.    II I I e p I  t 5 0 k ,
Doctor der Philosophie und der Rechte.
Gr. 8. In Umschlag broschirt 2 fl. Conv. Münze.
Praktische Brauchbarkeit ist eine Haupttendenz des vorliegenden Werkes, demnach bei der Behandlung und Eintheilung der Gegenstände ein solches System beobachtet wurde, welches in den wirksam bestehenden positiven Gesetzen selbst seine Begründung findet. Gesetze und Ncrordnungcn wurden nicht auszugsweise, sondern ihrem ganzen Inhalte nach, aus den besten Quellen entnommen, aufgeführt, weil es dem practischen Geschäftsmanne am gedientesten seyn dürfte, mit den Normen, so wie sie gegeben wurden, bekannt und somit in die Lage versetzt zu werden, die vorkommenden Fällenach eigener Beurtheilung unter dab Gesetz subsunnniren zu
können; und um die Brauchbarkeit dieses Werkes auf alle deutschen Provinzen auszudehnen, wurden nicht nur allgemeine Gesetze, sondern auch specielle, nur für einzelne Provinzen erlassene Anordnungen aufgenommen. Zur Erleichterung des Nachschlagens ist dem Werke ein alphabetisches Register beigefügt.
Dieses Werk dürfte sich demnach durch seine practische Brauchbarkeit, so wie insbesondere auch dadurch allen Geschäftsmännern empfehlen, daß es die durch das allerhöchste Stämpel- und Taxgesetz vom 27. Jänner l8'tt> rücksichtlich des Mortuars herbcigeführttn Mo^ dificgtionen ersichtlich macht.