Nummer 30. pettau. Sex 25. Juli 1898. IX. Jahrgang. Pettauer Montag-Zeitung. Deutschnationales Organ fiir Untersteiermark. Prei« für Petlau mit Zustellung in» Hau«: VicrleljShrig sl. 1.20, halbjährig sl. 2.40. ganzjährig fl. 4.80, mit Poflversendung im Iulandc: Bierteljahria N. l.40. dnlbttteia- sl. 2 80, ganzjährig fl. 6.60. — Einzelne Nummern 10 kr. f / Herausgeber und Schriftleiter: R»mu»ld Jac»b vaqer, «an,scha»orst,dt «r. 30. I. St. Zprechftnnde von 1 bi« S Uhr. Annahme von Inserate» inlder Bnchhandluna W. Blanke, Hauplplatz Nr v. Handschrislen melden nicht zurilckgestellt. Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge sind erwünscht und wollen längsten« bi» Freitag jeder Woche eingesandt werden. Pränumerations-Einladung. Wir laden die verehrten Leser uiisereS Blatte» zum Fortbezuge und alle Freunde de» DeutschthunrS zum Abonnement dieses Blattes ein. da« jetzt an jedem Montag morgen« erscheinen wird, somit zu einer Zeit, wo nicht« für das Lesebedürsni» vorhanden ist und eS daher Jedem willkommen sein wird. Eine Anzahl namhafter Mitarbeiter ist gesichert. Wir nennen vorläufig nur: Professor B r i g o l a, A. G r o n e r. W. P i S k, Professor Dr. Ä. R a i z. Gabriel Rosa, A. S t e 11 ii ii, M. Wolf. Noch andere Autoren haben ihre Mitarbeiterschast bereit« zugesichert und so hoffen wir durch die Mannigfaltig'eit und Reichhaltigkeit, wie die Thatsache, das» das Blatt so viele Originalartikel» bringt, wie kein andere« selbst größere« Provinzblatt, ans zahlreiche Be-theiligung rechnen zu dürfen. Herr Blanke über-nimmt au« Gefälligkeit auch ferner die Annahme von Ankündigungen. Die Verwaltung. An unsere Leser! Seit mehr al« einem halben Jahre haben die Leser diese« Blatte» Gelegenheit gehabt zu prüfen, und sie werden immer gefunden haben, das« wir für Deutschthum, Recht und Freiheit eingetreten sind. Wir sind in der ersten Nummer unsere« Blattes für den Frieden eingetreten und gegen die, da« Gedeihen de« Staate« wie das Wohl der Bürger bedrohende Zwietracht. Wir sind aber auch voll und ganz eingetreten für da» historische Recht de» deutschen Volkes in diesem Staate, da« darin besteht, das» Jeder sich zu seinem Deutschthum bekennen kann, ohne das» man eS wage» darf, ihn de» Verrathe« an Osterreich zu Der Zauberring. „Frei!" jubelt» voll Lust Au» jauchzender Brnst. .Der gleißenden Fessel hab' ich mich entwunden. .Die Qna jener Tage, sie ist überwunden! „Nun will ich erHaschen das fliehende Glück „Und nimmer gedenken an Dich mehr zurück!" Vergebe»«, vergeben» Dein trotzige« Wähnen, Vergeben«, vergebens Dein heimliches Sehnen. Und siehst Du denn nicht, das» die Sonne sich neigt. Und dass sich die Schatten, die tiefen, schon senken? Und fühlst Du denn nicht, das« der .Herbst sich Dir zeigt. Den nimmer die Göller mit Blüten bedenken? — Und schwebet hernieder die dnnkelnde Nacht, Mit schimmernder Sterne hellglänzender Pracht, Wa« nagt Dir am Herze» mit wachsender Pein? — Wa« stört Dir den Schlummer, kaum lullt' er Dich ein? — Ein Raunen, ein WiSpel», Ein Flüstern, ein Lispeln Ja's Ohr Dir erklingt. In'« Herze Dir dringt: ..Betrogener Thor! Dein Glück ist vorbei, „Nichts macht von der Fessel Dich jemals frei. „Dort liegt es verborgen im sicheren Schrein, „Da« Ringln». das gül'dne, mit gleißendemSchein, „Dem einen, dem schlichet e» HimntclSglück ein. .Den, andern bedeutet r« höllische Pein!" Gabriel Kosa. zeihen. Nie hat Österreich bessere Palrioten ge-habt al» es seine Deutschen sind, die Gut und Blut seit Jahrbunde,ten für die Dynastie ge-opfert haben, und heute soll der Deutsche, auf dessen starken Schulter» der Thro» der Habs-burger ausgebaut wnrde und immer fest geruht hat, geächtet und seiner Rechte beraubt werden! Ministerium aus Ministerium wechselt, auch die KainpfeSart, aber ein Ziel, »ach dem Alle ihre Pfeile schnellen, bleiben immer die Deutschen Und so muß Jeder, auch der Friedlichste in den Kampf eintreten für das Heiligste was eS gibt, feine Muttersprache, seine Eigenart und seinen ererbten Besitz, den er unangetastet auf seine Kinder vererbcn muß. will er sich nicht selbst schänden. I In diesem unS sriedlichen Deutschen aufge-zwungene» Kamps werden nn» die Leser unsere» Blatte« immerdar bereit sehe», für Wahrheit. Recht und Freiheit de» deutschen VolkSthnme» einzutreten und hoffen wir darum auf die volle Unterstützung aller deutschen Städte und Orte im steierischen Unterlaude. deren Gemeinde- und sonstigen Interessen in unserem Blatte immer einen beredte» Vertheidiger finden werden. Und so hoffen wir. d* da« Blatt nunmehr unabhängig von jedem, wie immer gearteten Einfluß ist und bleiben wird, weil die deutschna-tionale Partei hier es zu ihrem Organ erwählt hat und ihm eine feste Stütze bietet, das» sich bald eine neue Schaar treuer Leser au» den deutsche» Orten den alten zugesellen werde. Am 3. de» Heumonds 1898. R. I. Bayer. Herausgeber und verantwortlicher Schriftleiter. Ueber Sndermann's „Johannes". Bon Dr. Agid Raiz. Verwickelte und darum schwer zu übersehen-de und berechenbare Charaktere sind ein Erzeug-ni» überfeinerter Kultur, wie jetzt so ehedem. Ju diese Art schlagen HeroveS, .Herodia» und vor allem Salome. Zugestanden, das Weib könne in der Rache fürchterlich sein; aber das« der Dichter die junge Salome bi» zu einem solchen Grade der Raserei gelangen läßt, dass sie, das Becken mit dem blutigen .Haupte des Täufers auf dem Kopfe, tanzt und im rasenden Tanze stürzt, erscheint durchaus unmotiviert und unna-türlich. Dos ist eine Verzerrung inS Krankhafte, ein Effect, der. wenn er auch hiuter der Bühne bleibt, nur widerlich sein kann. Ihnen gegenüber sind wohlthuende Beispiele dafür, wie doch mit wenig Strichen Charaktere ganz und lebeiiöivahr gezeichnet werden können, die rührende Gestalt der Miriam in ihrer gläu-bigen Hingabe und Treue an Johanne» und ihrem Opfertvde und Jael, da« einfache Weib ans dem Volke, das nur Gattin und Mutter ist, dessen einzige» Verlangen nach Brot und Liebe geht für sich und die Kinder. — Das Drama „Johannes" ist feiner ganzen Schwarz ist Trumpf! Bei dem Hazardspiel, da« gegenwärtig die reaktionäre» Parteien in Scene gesetzt haben und bei dem. nicht — wie sie meinen — da« Schick-sal der Deutschen der Einsatz ist. sondern die Groß-Machtstellung des Staate«, ja die Existenz Öfter-wich«, haben die Clericalen alle Trümpfe in der Hand und daher wird, wenn sie das Spiel ge-winnen — und sie werden eS gewinnen, wenn nicht die Deutschen sich wie eine eiserne Phalanx erheben und ihnen da» Spiel au» der Hand schlagen — Österreich bald vor einer furchtbaren Katastrophe stehen. In unseliger Verblendung haben gerade die Deutschnationalen durch ihren Elan, durch die Stimmen der Lehrer- und jüngeren Beamtenschaft, der christlich-socialen Partei zum Siege über den Altliberalismu» verholfen. Nur sie. nur die große Idee der untrennbaren Zusammengehörigkeit aller Deulschen hatte die Begeisterung in der Brust aller ent'acht und jrneu beispiellosen Sieg ersoch-ten, durch den eine der Zahl nach noch große, ober innen bereit» seit längerem vom Marasmu» er-griffe»? Partei in einem einzigen Mahlgange bis auf ein Minimum niedergerungen, hinweggefegt wur-de. Und selbst diese» Minimum mußte ein neues, fortschrittlichere« GlaubenSbekenntuiSveröffentlichen, um e« zu ermögliche», wieder als eine conipak-tere Masse da» politische Schlachtfeld betreten zu können. Von der alten Verfassungspartei blieb kein Mann übrig, um für die alte» Dogmen und unter der alten Hahne weiter zu kämpfen. Den-noch wurden die Deutfchnationalen nach erföchte-nein Wahlsiege mit sehr wenigen Stimmen abge-lohnt und da» Gros der durch die gemeinsam ertochtenen Siege errungenen Mandate in Nieder-österreich blieb im Besitze der christlich socialen Partei, deren officieller. nomineller Heerführer Art nach nicht den realistischen beizuzählen. E» ist nicht stark genug, aus sich selbst zu stehen, es borgt etwas an Weihe von der Bibel u»d erhält dadurch einen Stich ins Romantiiche. Ain meisten tritt dies im Dialoge hervor. Er ist voll von Re-flexion, namentlich aus Seite de« Johanne», und die» nicht bloß soweit, al« es der grübelnde Cha» rakter des Johanne» verlangt; geschmückt mit ausgeklügelten. fentenzenhaft ungeschliffenen Sätzen, denen allerdings vielfach weder Wahrheit noch Schönheit abgesprochen werden kann (einjge Proben davon sind gegeben worden), die ober dem Wesen de« realistischen Dramas strack» zuwiderlaufen. Die Sprache nähert sich dem Rhylhmiichen; da» Drama könnte seiner ganzen Art nach fast eine Verstragödie sein. . . Es habe» die Dichter ihre eigenen Schicksale. In dem berühmten, in der litterarischen Welt wohlaccreditierten Snderman» erkennt man den aufstrebenden Stürmer und Dränger. den herben Dichter der „Ehre" und von „Sodoms Ende" kanm wieder. Wenn man den „Johannes" mit seinen realistischen Dramen vergleicht, muß man es bedauern. Suderman» hat sich die Lorbern, auf denen er ruht, gepflückt, indem er sociale Themen der Gegenwart energisch anpackte und mit den Mitteln einer ebenso kühne» wie treuen WirklichkeitSschilderung durchführte. Mögen die Mängel auch klar am Tage liegen, es durchzieht ein starker dramatischer Nerv die meisten der Stücke und reißt uns über ihre Schwächen hin- cv ä L> ÖQ 0 * CD C"f treue Cohorte Barriörestöcke nasführte. unter oft rebellierender Mithilfe seiner Generalstäbler Geß-man». Purscht. Lehofer. Sch»eider,Gregorig, Vergant, uener dunklen Ehrenmänner, die sich eben-fall^ -mit Haut und Haar den Jesuiten verschrie-den haben und von denen seither bereit» einige jh» Führerposte« schimpflich quittieren mussten, wahrend die übrigen eS vielleicht schon in kürze fWfiWt werden thun müssen. Indessen haben sie jedoch ihre Mandate und ihre dadurch erlangten Ehrenstelleu dazu auSge-nützt, sich sehr viele und schwerwiegende, sowie meist einträgliche Vortheile zu erwerben und ihre einstigen Allurten. die Lehrer- nnd jüngere Beamtenschaft zu terrorisieren. Lucgcr und Consorten haben sich mit Geistes-gegenwart und sicherem Jnstincte deS Schönerer'-jchen Schlachtrufes bedient, »in die Schaaren, die nach btsfett Verhaftung führerlos waren, zu täuschen und zu sich herüber zu ziehen und be-nützen jetzt nun den gleichen Schlachtruf gegen die Teutschnationalen selbst, gerade so rücksichtS-und scrupellos wie einst gegen die Liberalen und wie jetzt auch gegen die Socialisten. Wer sich nicht bedingungslos der Pfaffen Herrschast unterwirst, der ist ein Judenknecht. Während sie aber solcherweise die Deutsch-nationalen, mit denen sie so gut wie mit den Fortschrittlichen officielle Bundesgenossen der deutschen Gemeinbürgschaft sind, insgeheim be-kämpfen, denuncieren nnd die Lehrerschaft, wie die Beamtenschaft, die dieser Partei angehört, durch terroristische Maßregeln mundtodt machen wollen, bekämpfen die clericalen Abgeordneten Tirols. Salzburgs und OberöslerreichS ganz offen die verbündete» deutschen Parteien und halten die Allianz mit den schlimmsten Feinden derselben, de» Tschechen, den Polen und Slovenen ausrecht. Indes aber die Behörden nur zu oft die in-dividuellen Angriffe der Gegner der Clericalen auf die verhetzenden Agitatoren im geistlichen Ge-wände, oder vielmehr deren Abwehr. auf das konfessionelle Gebiet hinüber spielen und die An-griffe alS nicht gegen die Person, sondern gegen die kirchliche Institution gerichtet erklären und demgemäß strafgerichtlich verfolgen, dürfen die geistlichen Agitatoren und clericalen Heißsporne durch Zeitungsartikeln und in öffentlichen Ver-sammlungen die wildesten Leidenschasten erregen, weg. Dem .Johannes- fehlt dieser Zug ebensosehr wie die packende Wirkung der Wahrheit; seine Stärke soll in der Idee der Liebe liegen, die aber umgebogen ist, so dass die ganze Tragödie in zwei künstlich zusammengehaltene Theile nuSein-anderklafft. Der Dichter hat es zwar verstanden, die biblische Figur dc« Johannes dadurch zu einer dramatischen zu machen, dass er in sie einen Con-flict legte, allein er hat den schweren Fehler be-gangen, diesem Conflicte eine breite Episode an-zuhänge», in der Johannes eine ganz passive Rolle, die Rolle des Objectes spielt, und auS ihr de» Tod deS Johannes hervorgehen zn lasse». Dieser Tod hat mit der Lösung des Conflictes nicht im geringsten zu thun; die tragische Ironie, die darin bestehen soll, dass Johannes, welcher der Lehre der Liebe geistig widerstrebt, körperlich ein Opfer verschmähter Liebe wird, ist verfehlt, weil beide Arten von Liebe himmelweit verschie-den sind. Man darf also wohl sagen, dass Sndermanu, wo er den Boden der Gegenwart verlassen hat. um einer fern liegenden Zeit seine Vorwürfe zu entnehmen — im „Teja" nnd „Johannes" —, nicht glücklich gewesen ist; denn auch der anspruchlosere „Teja". der u»S in die letzten Stunden deS dem Tode geweihten OstgotenvolkeS versetzt, befriedigt nicht, wiewohl hier wirklich tragische Ironie da-ri» liegt, dass die Seele des finstern, starren Königs in der Nacht, die seinem frei gewählten Heldentode vorausgeht, zu blühendem LiebeSleben erwacht. So bleibt den» anch nach dem „Johannes- die „Heimat" Sudermann's bestes Büh- die Gegner in maßlosester Weise beschimpfen und verläumden. ja sogar die anderen gleichfalls ge-schlich anerkannten Confessionen, wie jüngst der clericale Lehrer Mayer in der letztabgehaltenen Lehrerversammlung in Wien die Protestanten und die Lutherische Kirche, in rüdester Weise anrem-peln, da erhebt sich kein StaatSanwalt. Die Hetz-agitatoren der katholischen Kirche nehmen eine Ausnahmestellung ein und sind gefeit, ob sie sich auch gegen die StaatSgrundgesetze uud die für alle geltenden Paragraphen deS Strafgesetzbuches vergehen. Die Geistlichkeil strebt, auf das Commando von Rom, in Osterreich wieder die volle Herr-schalt in Staut nnd Schule an, die sie in den Jahren der finstersten Reaction, in den Fünfziger Jahren, besaß. Sie strebt wieder die ConcordatS-Herrschaft an und die Regierungsmänner, sowie die Verräther am deutschen Volke, die Dipauli und Ebenhoch, sind bereit, daS ganze deutsche Volk an Tschechen. Polen und Slovenen auszuliefern, wenn diese dafür in die Herrschaft der Kirche in Österreich einwillige. Und die freiheitschwindelii-den Jungtschechen und Hnssiten. wie die polni-schen Schlachzizen sind hiezu gerne geneigt. Auch der VerwandlungSkünstler aus dem curulischen Büraermeisterftuhl in Wien besorgt mit seinen Consorten diegeheime Ministerarbelt.Ofsiciell stehen Lueger und die Christlich-Socialen in der deutschen Gemeinbüraschaft; dabei maßregelt aber der Herr von Wien die dentschnationalen Lehrer uud Beamten, um durch Furcht und Schrecken sich und die christlich-sociale Partei am Ruder zu erhalten, diese zu stärken und die deutschnationale Partei zu schwächen. Darum darf die deutsche Volkspartei die „so-genannten" Deutschuationalen der Wiener Bürger-meisterpartei nicht länger in ihrer Mitte dulden; sie muß diese Schleppträger LuegerS, die Mahners, NeumannS, MayrederS, anSstoßen. sich von diesen unsauberen Elementen reinigen nnd vor allem al» Losung ausgeben: ,,Lo» von Rom!" Wenn unter der Patronanz der Regiernng und der slavischen Minoritäten bei dem Hazard-spiel um Österreich ..Schwarz Trumpf" ist, müssen die Deutschen in Österreich als ihren stärksten Trumpf anspielen: „Lo» von Rom." Ohne die Reformation wäre Deutschland nie geworden, »va« eS ist; zu der Einigkeit und den Siegen der Deutschen im glorreichen Befrei-nngSjahre 1870 leate Luther den Grund. Als nenwerk und da» au» der Gegenwart schöpfende sociale Drama sein eigentliche» Feld. In der genauen Beobachtung und getreuen Wiedergabe des Wirklichen unserer Zeit, in der Abspiegelung ihre» nährenden Inhalte« scheint überhaupt die Stärke der moderne» Dichtung zu bestehen, und darin werden ihre Erfolge zu suchen sein. Natürlich muß sich mit der Gabe zu beob-achten und wiederzugeben künstlerisches Vermögen paaren; okme diese nnerläßliche Voraussetzung ist einer eben? wenig ein Dichter, al» der Photograph ein Künstler ist Der Nerv aber, der diele Dichtung durchzuck, sind die mannigfachen Zeitfraaen. die znr Erörterung und Lösung drän-gen; ihnen entspringen die dramatischen Conflicte. ES ist selbstverständlich, dass die moderne Dichtung diesen Fragen ebensowenig parteilos gegenübersteht wie wir im realen Leben, dass ihre Tendenzen vielmehr revolutionäre sind, auf Ab stoßung des Veralteten, als schlecht Erwiesenen und auf freie Entfaltung modernen Geistes ab-zielend. Die Poesie gilt uns nicht al» weltfremde Ernötzung unserer Mußestunden, sondern als Kampfmittel, mit dem wir unsere N>een verfechten. Darum maa un» verziehen werden, wenn wir znm Schlüsse selbst dem ehrwürdigen Johannes gegenüber un« als Kämpen unserer Zeit sühlen und die Fraae nicht unterdrücken könne»: Gibt eS niefit auch heute Johannesse, die den milden Gott der Liebe gröblich verkenne», den streitbare» Gott ihre» HerzenS predigen und in seinem Namen den Sünoer verdammen? . . . Schauet um euch und ihr werdet sie finden! der Protestantismus in Oberösterreich. Salzburg und Steiermark vorherrschend war. ivaren diese Provinzen im blühenden Zustande. Mit der Unterdrückung und der Vertreibung der Prote-stauten au» den Alpenländern brach die schwarze Nacht der Verdummung und Verarmung herein. Wir sehe» in Spanien, rva» ein fanatische» Pfaffenregiment für ein Unglück über diese» so herrliche La»d und seine reichen Colonien gebracht hat. Dort war seit Philipp II. „Schwarz Trumpf" und jetzt wird die spanische Dynastie vielleicht bald zum dritten Male in Österreich Schutz suchen und statt im EScorial zu residieren, im Hradschin zu Prag al» Depossedierte wohnen. Und trotz diese» warnenden Beispiele» soll wieder „Schwarz Trumpf" sein i» Osterreich, trotz 1859 und 1866 und den Millionen an Geld und den Tausenden an Todten. E» ist kühn! E» ist mehr al» kühn, es ist verwegen bis zum Verbrechen, Österreich noch einmal dieses Wagespiel, zum dritten Male. ver> suchen zu lassen. ES ist ein Hazardspiel. bei dein den Machtgelüsten Rom» zuliebe Dynastie und Reich der höchsten Gefahr ausgesetzt werde», und um diese davor zu bewahren und die Existenz der Deutschen z» rette», z» sicher», heißt e» der Losung: „Schwarz ist Trumpf", den Schlachtruf: „'Los vom Rom" entgegensetzen. Rundschau. Trotz der Erfolge der Amerikaner will Spa-nien keine FriedenSunterhandlungen einleiten, oder bei den Mächten um eine Intervention zum Zwecke einer solchen nachsuchen. Ja. e» vervollständigt die Ausrüstung seiner Seehäfen, nm einer allfallsigen Bedrohung derselben durch eine amerikanische Flotte energisch entgegentreten zn können. Zola wurde e dermal» nnd zwar in contu-mf ciam verurtheilEr entzog sich der drohenden Hi.ft durch seine Abreise nach Norwegen. Trotz de» Zeugnisse» der deutsche» und italienische» Regierung und deren beiden Militär-Attachö», will man den Proces» Dreysnß nicht einer Revision unterziehen, obwohl dessen Verurtheilung mit Außerachtlassung der Strafprocessnormen erfolgte. Wohl ist jetzt außer Piguart auch Est-'rhazy ver-haftet worden, aber man denkt nicht da^att, einem Unschuldige» Gerechtigkeit angedeihe» zu lassen, um nicht den Verrath hoher Officiere einbekennen zu müssen, angeblich, um die Ehre der Armee blank tu erhalten, indem man den Officieren, welche sie beschmutzte», trotz besseren Wissen» den Schein der Ehrenhaftigkeit läßt. Und es gibt deutsche Querköpfe, welche sich um die französische Armee annehmen, der Verweigerung der Gerechtigkeit gegen einen unschuldig Verurtheilten zujubeln und Zola verunglimpsen. weil der unschuldig Ver-urtheilte zufällig ein Jude ist. Wem will man diesen Blödsinn aufmutzen, das» da» Glaubensbe-kenntni». ri» Deutsch-Nationaler zu fei», dazu zwinge, sich der französischen Armee, dem deutschen Erbfeinde, anzunehmen und sich gegen die Revision de» Processe» Dreysuß z» zwingen. Eine solche Forderung kann nur ein Schneider, Purscht, Vergan, oder diese» ähnliche, dunkle Ehrenmänner und der clericale Schleppträaer Lueger an den dummen Mob der christlich-socialen Partei stelle». Kaiser Wilhelm. König Huuibat sind für die Unschuld de» Dreyiuß. bezüglich der bisher vor-gebrachten Thatsachen eingetreten und der berühmte scandinavi'che Dichter Björnsterne Björnso» ebenso, dass einem Unschuldige» Gerechtigkeit werde uud berust sich auf hochstehende Zeugen. Es Handel! sich ja gar »icht darum, ob ei» procejswidrigeS Verfahren einen Juden oder Christen, oder irgend welchen Andersgläubigen trifft. ES handelt sich um da« Princip der Gerechtigkeit. Und wer Sinn für Wahrheit nnd Recht l«at, muß die schamlose Vergewaltigung des Rechte«, für welche die sian-zösischen Klopffechter Drnmo»«, Millerand. Dö-reulede und die Vertreter de» starren französischen Militarismus, der ärgsten Feinde De»ljchla»d». der Alliirte» der Slaven und Cleriealen, eintrete», welche die tschechischen Schandthaten in Prag priesen, verurteilen. sonst ist er ein Parteigänger der grimmigsten Feinde deS Deutschthnms I» Montenegro empfängt man Gäste auS Bosnien und der Herzegowina, bewirtet sie auf Staatskosten und Prinz Mirko hielt im Beisein seine« Vater« eine aufreizende, bedeutungsvolle Ansprache. Der Fürst von Bulgarien wallfahrtet mit W>ib nnd Kind nach Petersburg, »m dem russi-scheu Papste, wenn »ich« de» Pantoffel, doch die Hand zu küssen, und die russischen Blätter feiern die Bulgaren al« die Avantgarde de« russischen Heere« auf dem Marsche zum ägäischen Meere. Und während so Rußland de» geheimen Minenkrieg iu Montenegro und Bulgarien gegen Österreich linterstützt und dazu anreizt, räumt man de» inneren Alliirten Rußland«, den Slave», immer mehr Einfluss auf die Regierung ein, AbsolutiS-mu« und ClericaliSmn« ziehen unter der Tarn, kappe de« § 14 in Österreich ein und der magyarische EgoiSinu« wird zum Helfershelfer, ohne zu ahnen, dass er damit auch der Todtengrälier der ungarischen Verfassung werde» wird, getreu »ach dem Grundsatze: „Wer ander» eine Grube gräbt, j fällt selbst hinein." Die Clericalen mit den Croate», Serben, Slavoniern, Slovalen, Walachen uud Rumänen im Bunde, warten nur bis CiSlei-lhanie» absoltit-clerical regiert wird, um dann ohne russische Hilfe der magyarischen Freiheit und Unabhängigkeit den GarauS zu machen. Wir gra-tuliereu ihnen $u ihrem Banfsy. Aber trotz alle, dem fürchte» wir weder Thu» noch seine slavisch« clericale Majorität. Die Deutschen werden allen obsiegen. Ein deutsches Fest in Friedau. 0. C. Al« am 24 Juiij die Drahtnachricht einlangte, das« d>. endgiltige Entscheidung für die Errichtung der deutschen Schule im Sinne der StadtgemeindeoeNretung Friedau «flössen und mit 150 Pollerschüssen begrüßt wurde, hatte sich sofort die allgemeine Meinung dafür anSge-sprachen, diese« freudige Ereignis in besonderer Weise zu feiern und unseren ReichSrathSabgeordneten Herrn Dr. Eduard W o l f f h a r d t al« Verfechter unserer gerechten Sache hiezu einzuladen. Er ist auch, sowie sämmtliche hier wohnenden deutschen Wähler und deren Angehörigen, zu der am 9. Juli in der Gastwirtschaft „zur Bierquelle" stattgehabten Festlichkeit gekommen. Der große Saal war bereits Punkt 8 Uhr, ebenso wie die Nebenzimmer gefüllt. Die Be-grüßung deS Herrn Dr. W o l f f h a r d t durch de» Bürgermeisterstellvertreter Herrn I. N. Kautzhammerim Namen der Friedauer Bürger, schast wurde mit allgemeinen Heilrufen und Erheben von den Sitzen und einem Miisiktiisch bekräftiget. Eine ganz besondere Wirkung erreichte die oft von Beifall unterbrochene Rede deS Herrn Dr. Gustav Delpi», welche die Anwesenden zur Begeisternngentflammteundwurdeselbezum Schlüsse mit allseitigen stürmischen Heil- nnd Prositrufe» ge. lohnt, die Musik fiel mit dem Weihelied ein, daS von Allen stehend mitgesungen wurde. Als sich der Jubel gelegt hatte, ergriff Herr Dr. W o l f f h a r d t da« Wort, führte in längeren Rede die Vortheile für die Einwohner und die hiesigen Verhältnisse durch die Erningen« schaft der deutsche» Schule auS und forderte die deutschfühlenden Bewohner Friedan'S auf, immer in allen Dingen einig zu sein, damit ihre Schule zum Wohle de« Volke« gedeihe. Er dankte schließlich dem anwesende» Bürger, meister Herrn Ferdinand K a d a, Herr» Dr. Delpi», der freiwillige» Feuerwehr, dem deutschen Gesangverein, der den Abend mit na tionale» Liedern verherrlichen half, den übrige» Vereinen und allen Anwesenden für ihre Theil» »ahme, die ihm volle Genugthuung nach so manchen Stürme» gewährt. Dieser Rede folgte lebhafter Beifall, der sich noch steigerte, als die Musik die „Wacht am Rhein" anstimmte, die ebenfalls stehend mitgesungen wurde. — 3 — Die Schlnisrede de» Herrn K a » tz h a m m e r besprach d. » Kampf um die hiesige Volk»schule seit 36 Jahren, die Befehdung im Ortsschulrathe und die dadurch uns aufgedrängte Absonderung von den Gegner» und Errichtung der eigenen deutschen Schule. Ei» Heil und Sieg, das vo» alle» Anivefenden wiederholt wurde und ein Tusch im bildet? Orchester deu Schluss der Rede. Ein hieraufeiuaelaufener Drahtgrußvom deutschen Vereinshause iu Pettau, welcher mit viele» Unter > schristen versehen war. fand lebhasten Beifall. Den Abschluss deS Abend« machte ein gemüthlicher Tanz, wobei die WaraSdiner Stadtkapelle er-neut die Zufriedenheit aller erwarb. Das ganze Fest hat aber neuerdings erwiesen, welch strammer und treudeutscher Gesinnung die deutschen Bewohner Friedau'S sind, so das* ihr kleines Gemeinwesen den größten Städten Öfter» reichS als leuchtendes Vorbild dienen kann. Pettaner Wochenbericht. (Sommer-Sirdertafrl drs Männer^vrs-ng. Vereines.) Die am Sonntag de» 17. Juli im Schweizeihause abgehaltene Sommer-Liedertafel unsere« strammen MSnner-Gesang.VcreiiieS nahm einen höchst gelungene» Verlauf. Die unter der Leitung des ersten Sangmeister«. Herrn Karl H ä n s g e n. exact und höchst ausdrucksvoll vor-getragene» Chöre wurden durchaus mit rausche», dem Beifall ausgenommen. Die Einleitung machte der kräftige Chor „Mahnruf" von Reinhold Becker, der einen einzig schönen Text besitzt; Gräfin Wickenburg'Almasy gehört al« ' Dichterin desselben in die Reihe »nserer nationale» Sänger. E« folgte» zwei zarte Nummer» „Bunte Blumen" vo» Hugo Jüngst, ein Maienlied au« dem 15. i Jahrhundert und „JägerS Morgenbesuch". Volk--lied auS dem 15. Jahrhundert von Hugo Jüngst, zwei Lieder, die durch ihre eigenartige Veltoming viel Abwechslung brachten. Unser Tenorist, Herr Wilhelm Blanke, erntete mit seinen Solovor« trägen „Zauberlieb" von E. Meyer-Hellmund und „Ich darf dich küssen" von E. Meyer-Hell-mund reiche» Beifall. Sehr gefielen auch die Voll-gefänge, „DaS macht das dunkelgrüne Laub" von Dr. Fr. Eyrich und „Klosterkeller am See", von Max von Weinzierl; letztere Nummer mußte zum Theile wiederholt werde». „Werners Lied au« Welschland" vo» I. Herbeck erzielte reichen Bei-sall und mußte auch zweimal gesungen werden. Es svlgteu zwei Lieder für Tenor, die Herr W. Blanke in vollendeter Weise zum Vortrage brachte. Der Beifallsturm legte sich erst, als der Sänger das zweite Lied wiederholt hatte. Weiter« gefiel „LiebeSlied der Wandernde»", Volkslied v. H. Langer und ganz besonders das ungemein herzige „Altniederländische Lied" von Eduard Kremser. Den Schluß bildete der nationale Voll» aesang „Was ist de« Deutschen Vaterland" von Gustav Reichhardt, welcher noch einmal gesungen werde» mußte Herr Director HänSgen kann mit diesem schönen Erfolge einigermaßen Entschädigung für seine große Mühewaltung finden. Die Liedertafel wurde durch die Mitwirkung »nserer wackeren Musik Capelle de« Pettaner Mu. sikvereine» noch festlicher gestaltet. Aus dem Programme seien folgende Nummern besonders hervorgehoben: „Deutschmeister-Defilier-Marsch" von Josef Bayer, „AuS dem Badener Park", Polka Mazurka vo» I. WiSneth, Ouverture zur Oper: „Czar und Zimmermann" von Lortzing, „0 schöne Zeit, o selige Zeit". Lied von Götze. „Aufbruch zur Jagd" von R. Jungmann. „Österreich in Tönen", Walzer von C. M. Ziehrer, „Die Heinzelmännchen" von R. Eilenberg, „Vio-letta", französische Polka von I. Strauß, „Vom Donanstrand", Marsch von L. Schachenhoser. „Nur honett", Polka von L. Schachenhoser, „VereinShauSmarsch" von L. Schachenhoser. Unser Capellmeister leitet nicht nur seine Capelle in trefflichster Weise, sondern er sorgt auch stet« für eigene, gelungene Compositioncn. Der Besuch war ein sehr guter, die Unterhaltung eine recht leb-haste. Die stoffcredenzende Hebe möge aber knnf» tig während der Vorträge ihr störendes Sprach, orga» dämpfen. G. (äoio für Advokaten.) Durch deu Todesfall des Hrn. Dr. M i ch e l > l s ch ist die Ausässigmachung eines zweiten Adoocaten und zwar eines deutsch, nationalen eine dringende Nothwendigkeit geworden. Derselbe Hätte genügend zu chun, schon durch die Sparcasse, deren Vertretung ihm naturgemäß zufalle» müsste und schon für sich allein ein bedeutender Factor ist. Denn wenn heute ein Streit zwischen zwei Deutschen ausbricht, so stehen wir vor der Ungeheuerlichkeit, dass eine Partei sich eine» slovenischen Advocaten nehmen müsste. (Schlußftirr und HuldignngsfeK des Rinder, garten».) I» dem recht hübfch decorierte» Turn-saale der Knabeiivolksschule veranstaltete Montag den 18. die Leiterin des Kindergartens die Schluß-feier. mit der sie gleichzeitig eine Huldigung für Se. Majestät zu dessen fünfzigjährige«» Regie-rungS Jubiläum verband. Die Einzel- wie die Gesammtleistungen der nur ein paar Käse hohen Knirpse beiderlei Geschlechtes waren in Ansprachen, Solovvrträgen und Chöre», in Märschen und Jugendspielen, wobei sehr schwierige Evolutionen ganz exact durchgeführt wurden, sowie in dem Märchenspiele ganz staunenswerte und legten ei» glänzendes Zeugnis für die Tüchtigkeit und strenge Disciplin der Leiterin, Fräulein Söbcr und der sie unterstützenden Fräulein« füllender und Sarnitz ab, sowie sür deren Liebe zu den Kindern und die Liebe dieser für ihre Wärterinnen. Ergreifend ivar das Gebet der Kleinen für den Kaiser und sinnig deren Huldigung zum Schlüsse, wo sie beim Ab. inarsche jedes einen Kranz oder eine Blüte auf den Stufen der Estrade niederlegte, auf welcher die Büste Sr. Majestät stand. Auf die schlichte, einfache Dankrede Fräulein HöberS erwiderte der Bürgermeister mit einer herzliche« Ansprache an die Kleinen nnd eine Anerkennung für die Leistungen de« FräuleinS, wie ihrer beiden Gehilfinnen. Dann erhielten die Kleinen zur Er-inneruug je ein Kaiserbild und einen Gummi-ballen, sowie später auch einen Imbiß. Auch die von den Kindern ausgeführten verschiedenartigen Arbeite», welche in einem Schulzimmer ausge» stellt waren, erzielten allgemeinen Beifall und verstärkten die Sympathien, welche die Gemeinde. Vertretung sowohl als das Publicum dem Kin-bergarten allezeit entgegenbrachten. Die geschmack-volle Deconerung hatte .Herr Wilhelm Skubitz unentgeltlich beigestellt. (Schiileranffiihrungen.) Die Schülerauf-führnngen, welche in der Vorwoche an drei aufeinanderfolgenden Abenden stattfanden, gaben Zeugnis für die Tüchtigkeit und den Fleiß, mit welcher die Lehrer unserer Musikschule, Director Herr HänSgen und Capellmeister Herr Scha chenhofe r, den Unterricht leiten, denn e« war in der Theorie wie in der Praxi« ein sehr erfreulicher Fortschritt und — im allge-meinen — volles Verständnis der Schüler für die ihnen gestellten Aufgaben, sowohl der Auf-fassiiiig. wie der Technik zu konstatieren, somit ein voller Erfolg der Schüler wie der Lehrer. (Schttleransnahmc am Landegnntergymna-kam.) Am 15. Juli fand die Aufnahme der Schüler in die l. Classe am hiesigen Gymnasium statt. Der Andrang neuer Schüler war bedeutend größer als in den srüheren Jahren. Während im Schuljahre 1897/8 im ganze» nur 36 Schüler aufgenommen wurden, meldeten sich Heuer schon im Jnlilermine 44 Schüler. Der Grund hiesür mag wohl in der bevorstehenden Ausgestaltung des Unter-Gymnasiums z» einem Obergymnasium liege». Da für die Ausnahme neueintretender Schüler »och ein zweiter Termin am 16. Sep-tember besteht nnd erfahrungsgemäß sich an diesem Termine 20—30 Schüler melde», so wird zweifellos diese große Anzahl von Schülern der Direktion betreffs Unterbringung derselben in einem Classenzimmer einige Verlegenheiten be-reiten. Das Hauptconliiigeut der angemeldeten Schüler stellte wie alljährlich die deutsche Knaben-Volksschule in Pettau. Der unlängst in der P.ttauer ..Montag-Zeitung" und in den Grazer Tagblättcrn erschienene Ausruf an die deutsche Bevölkerung scheint lebhafte» Anklang gesund?» zu haben; den» eS habe» mehrere Anmeldungen ans Graz, Marburq. Friedau u. s. f. stattgesun-deu. Höchst erfreulich ist die Thatsache, dass unter den 44 Schillern der Muttersprache »ach die Mehrzahl sich zur deutschen Sprache" bekannte. Da« Resultat der Ausnahmsprüfung war ein überaus günstige«; den gestellten Anforderungen iu der deutschen Sprache und im Rechne» ent-spracht» nicht weniger al« 40 Schüler; 4 Schüler mußte» zurückgewiesen werde». Tiese erhebliche Steigerung in de» PriisungSergebnissen gegen frühere Zeiten ist ein Verdienst unserer tüchtigen Volksschull>hrer. (Caiiirs-Uiilrrgnmnafiiim in jPritan.) Erlaß de« hohen st> iermärkischen La»deSa»Ssch»sses vom 20. Juli 1898. Zahl 27689: Der Minister sür Cultu« uud Unterricht hat mit dem Erlasse vom 25. Juni 1898, Zahl 15343, die Erweiterung de« Landes UiitrrgymnasiumS in Pettau zu einem Laudes-ObergymnasiiimS von, Zeitpunkte der Übernahme de« L a » d e S g y m n a-s i u t» « inLeobenin die Verwaltung des Staates angefangen durch s»c-cessive Errichtung der oberen Gymnasialclassen unter der Bedingung genehmigt, das« der Lehr-plan sür die oberen Gymnasialclassen mit jenem der übrigen öffentlichen Gymnasien übereinstimme, dass sür dir hinzutretenden oberen Classen ent-sprechende Localitäte» beigestellt werden, das« der Lehrkörper dem Bedürfnisse eine« Obergymnasinm« entsprechend zusammengesetzt werde, das« sämmtliche Lehrkräfte die vorgeschriebene wissenschaftliche Lehibesähigiing nachweisen und dass zur Er« Haltung der Obcrgymiiasialclassen in keiner Weise die Mittel des Staate« in Anspruch genommen werden. Hievou wird dir Direktion mit dem Beisatze in Kenntnis gesetzt, dass die Übernahme du« Gymnasiums in L»oben durch den Staat demnächst wahrscheinlich erfolge» wird, dass daher die Anfügung der V. Classe im vorbestehenden Unter-gymnasinm in Pettau im kommenden Schuljahre keinen Anstanden unterliegen dürste. Zugleich wird dir Direction aufgefordert, die Lehrbesähigung«-zeugnisse sämmtlicher Lehrkräfte der dortige» An-stalt mit einer Consignation an de» Laudcsaus-schliß vorzulegen und das Erfordernis an Ein-richt»»gsgrgr»ständen für die V. Classe mit Be-schleunigung bekannt zu geben. (veiUschr tiostkindrr.) Da« Stadtamt hat zwei yier zuständige Kinder vo» Wien überwiesen bekommen, sür deren Verpflegung sie auszukommen hat und wünscht dieselben bei Deutschen unterzubriugeu. Es wird also an Deutsche, die geeignet sind, Kostku.der zu netmien. das Ersuchen gestellt, diese zwei Kinder, die nur Deutsch sprechen, gegen Kostgeld in Pflege zu nehmen. (Achtung auf falsches Geld.) Falsche Zeh»-guldrnuotru. «zilbergiildrn-. Kronen und Zivanzig-hrllerstücke sind in Lemberg. Krakau. Graz, Merau, Innsbruck und Wien in Umlauf gesetzt worden. Bei de» Zehnguldeunoten ist das Wort .Serie" plumper ansgesührt gegen die echten, in dem Worte „Wien" sieht das „W" wie ein „V" au», „i" fehlt und ist nur ein Pnnkl, ebenso fehlt bei dem Datum „1. Mai 1880" die Ziffer 1. Der Blandnick ist beiderseits verschwommen Bei einem anderen Falfificat mit der Serie 270l, Nr. 65,8309. das erste Exemplar der 2l. Plattendrnckfäischnng ans Velinpapier, ist aus beide» Seiten der braune Überdruck ziemlich vollkommen. Die falsche» Guldrnstücke. die au» Britta-»iametall hergestellt, sind au« verschiedene» Jahr-gänge» uud a» der graue» Metallfarbe und der mangelhoste» Randichrift erkennbar. (Feuerbereitschaft der freiwilligen ^eurr-«chr.) Für die lausende Woche hält der l. Zug und dirIII. Rotte Feuerbereitschast. —ZugSsührer Lorentschitsch. Rottsührer Wratschko und 8 Manu. Feuermeldungen sind aus der Ce»tralstation in der SichrrheitSivachstiibk im Rathau« zu machen. lEesundriie Sajchrnuhr) Eine Taschenuhr wurde gesunden und beim Stadtamte deponiert. — 4 — («rUunken.) Am 17. Juli 1898 ist der 21 Jahre alte Peter S ch i m e n k o, Keuschler-söhn au« Saboszen, beim Baden in der Drau ertrunken. (Vitlistahl.) P a ch e r Ferdinand, Schlosser-gehilfe, Vagant, mittelst Schubr« am 22. Juli l898 t» Pettau angekomme» und am selben Tage in Freiheit gesetzt, hat in einem Frieseurgeschäfte eine Haarschneide-Maschine gestohlen. Er wurde dem k. k. Bezirksgerichte eingeliefert. Vermischte Nachrichten. (Scdrnkliche Auslichtrn.) Wie wir der .Marburger Zeitung" entnehmen, hab-m daselbst 315 Slovenen und 138 Deiitsche das Staats-gymuasinm besucht, wovon 336 vom Schulgelde befreit waren, wovon die Mehrzahl die Slovenen. Alle dirse slovenischen Gymnasiasten werden Staatsbeamte oder Geistliche, kommen also in beiden Berusen in dominierende Stellungen und können dieselben zum Nachtheile der Deutschen auSnüden. ja. thun e« auch. Denn sie sind gegen ihre Nährväter, die ihnen va« Wissen gaben, die ihnen durch Nachlas« deS Schulgeldes uud Unter-stützuugen mannigfacher Art e« allein ermöglichten studiere» zu können, vom bittersten Has« erfüllt, der sich oft genug i» Hasse«- uud Schimpfworte Luft macht. Ist da« klug, den Feinden die Waffen zu schmieden, mit denen diese später da» Deutsch-thun, mörderisch bekämpfen? (Handels- und GcwrrdrKaminer Gra» ) Die Jahr,«rechnung der Handel«- und Gewerbekammer in Graz für 1897 liegt durch 14 Tage, vom 18. bi« einschließlich 31. Juli d. I.. während der AmtSstunden im Bureau der Kammer zur Einsichtnahme auf. (SommrrfeK des Sundes der Vogelfreonde.) Diese« groß angelegte Fest verspricht sehr viel de« Interessanten und Gefälligen zu bieten. Besonder« reichhaltig dürfte sich die Gruppe „Steirerheim" gestalten. Zur Mitwirkung zu derselben haben sich viele Mitglieder unserer Alpine» Vereine bereit erklärt, welche sür f.sselnde Vorführungen Sorge tragen werden. Da« Comite besteht au« deu Herren: LandeS-RechnungS-Rath Karl Schuller, Vorstand deS Steirischen GebirgSvereine«, Herrn Franz Kriwrtz, Vorstand der .Almbrüdcr", Herrn Johann Angelitjch, Vorstand de« Vereines „Gmoa GypShausen", Herr» 21. Fröhlich. Vorstand der ..Schöckelfreunde". Herrn Ioh. Schmirler. Vor-stand der „Olyurpia", Herrn Componiste» Jacob Simon. Vorstand des Zitherclubs .Edelweiß". Als Schriftführer de« CcmitöS fungiert daS Ausschußmitglied de« Vereines die .Schöckelfreuiide Herr phil. Karl Prodinger. Die Vorarbeiten bezeugen, das« die Veranstaltungeu allen Erwar-tnngen vollständig genügen werden. Man wird sich ganz in die steirische Gebirgswelt versetzt glauben, da ein große« Baucnchau« zur Ausstellung gelangt. Ebenso werden Almhütten, Sennhütte», Tanzboden, Jagdstube, Stcrzküche. Methhütte, Kletterbanm, Schilcherschanken, Bauern und Bäuerinnen, Touristen und Jäger das Bild be-eben. Zither, Hackbrett und steirische Lieder ollen nicht vermißt werden. In da« Comite ür sportliche Vorführungen sind in letzter Zeit noch eingetreten die Herren: Gras Edmond Maldeghem. Lehrer I. Probst, Eassaosficial L. Schwarz. Concipist Otto Trnminer. Adjunkt H. Veit, Postassistent Karl Eder, Kaufmann Gulden-prein, Postassistent vo» Kuuel und Osficial I. Schrcckenthol. Der Ausschuß beschloß in seiner letzte» Sitzung einstimmig, alle Verkehrungen zu treffen, das« da« Schießen aus Thoiitanben und Glaskugel» durchgeführt werde» kann. Herr Mechaniker Tiglowsky har dem Ausschüsse seine Mithilfe iu bereitwilligster Weise zugesichert. (Vcrschiedrul Mittheilungen.) Fortschritte der Lebensversicherung i» Deutschland. Nach der bekannten statistischen Abhandlung über .Zustand und Fortschritte der deutschen Lebensversicherung«-„Anstalten", welche nuumehr für das Jahr 1897 veröffentlicht wird, ist der Zugang an Lebens-Versicherungen bei den deutsche» Gesellschaften im vorigen Jahre größer al« in jedem früheren Jahre gewesen. Von de» 43 deutschen Gesell-schasten. die sich mit dem Betrieb der Lebens-Versicherung — d. h. der Kapital-Versicherung aus den Todesfall (einschließlich der abgelürztcn Versicherung mit Zahlbarkeit beim Tode oder nach Erreichung eines bestimmten Alters) — beschäftigten, wurdcn im Jahre 1897 inSgs. 122677 neue Lebensversicherungen über 509.410.283 Mk. abgeschlossen. Dagegen bezifferte sich bei ihnen d»r Abgang an Lebensversicherungen zusammen auf 51655 Police» über 193.091,235 Mark, wovon 18120 Versicherungen über 69 983,251 Mk. durch deu Tod der Versicherte» und 2251 Ver-sichern »gen über 12.530,532 Mark durch Zahl-barwerden bei Lebzeiten der Versicherten in normaler Weise endigten, während die übrige» 31284 Versicherungen über 110.577,452 Mark von de» Versicherten vorzeitig — und zwar meist nach nur kurzer Dauer — wieder ausge-geben wurde». Der Zugang überstieg dr» Abgang um 71022 Policen uud 316.319,048 Mail Summe. Uin diese Zahl und Summe hat sich also im vorigen Jahre bei den 43 deutschen LebtiisversicherungS-Austolten der Bestand an Todrsfall-V'rsicheruiige» erhöht. Derselbe stirz dadurch zu Eude des JahreS auf 1.252,980 Policen über 5438.794 817 Mark. Vou de» einzelnen Gesellschaften hatte de» größten Bestand an Lebensversicherung die im Jahre 1827 gegründete LebrnSversicherungSbank für Deutschland in Gotha. Ihr Versicherungsbestand belies sich Ende 1897 730.978,900 Mark, also auf mehr al« den 8. Theil de« Gesammlbestande« aller 43 Anstalten. Die Gothaer Bank betreibt ausschließlich die Lebens-Versicherung in dein obenbezeichueten Sinne; die meisten Übrige» Gesellschaften beschränken sich dagegen nicht ans die Übernahme von Lebensversicherungen, sondern schließe» daneben auch »och andere, aus das Leben der Menschen bezügliche Versicherungen ab. insbesondere Begräbnisgeld-. Volks- und Arbeiter Versicherungen, sowie Alter«-. Aussteuer-, Militärdienst- und Renten-Versichcrungen. Auch bei Miteinrechurnig dieser Nebrn-Versicherungei«. die bei einigen Gesellschaften in neuerer Zeit einen sehr beträchtlichen Umfang angenommen haben, hat jedoch bi« jetzt noch keine andere Anstalt in der Höhe der Versicherungssumme die Gothaer Bank erreicht. Die nächst größte Versicherungssumme nach ihr hatte die „Victoria" in Berlin, die uamcntlich die sogenannte Volkiversicherung energisch betreibt, mit 605.861.064 Mark aus-zuweisen. Mehr als 500 Millionen Mark Versicherungssumme (mit Einschluß der Nebenzweige) batten sodann noch die „Germania" i» Stettin (mit 558.650,4S6 Mark,) die LebenSversicherungs und Ersparnisbank in Stultgart (mit 514 165,022 Mk.) und dir Lebensversicherung».Gesellschast zu Leipzig (mit 5 l l. 923.350 Mark.) (MarlUberichl aus Wiudisch-Ftistritz.» Am Montag de» 25. Juli 1898 findet hier rin großer Rindvieh- und Pserdemarkt statt, bei welchem ei» bedeutender Viehaustrieb zu erwarten ist. Die Jnterrssente» werden daher eingeladen, diesen Markt zn besuchen. (hohrukadl am 13. Juli 1898.) Nun geht auch der Bau der zweite» Hallte des Gewerbe-sch>ilha»sc« seiner Vollendung eiitgegeu. Die Schule ist ein mächtiger Bau. der außen besondre« aber innen in bester Art schon aiiSgrstatlet ist und noch auSgrstatttt wird. Die Einrichtung des Physik Saale» ist beispielsweise sehenswert. Die Elteru können ihre Söhne der Anstalt mit der B-ruhigung anvertrauen, das« ei» tüchtiger Lehr-körper und die beste» Einrichtungen sich vereinige», die UnterrichtSergrbnissr günstig zu gestalten. Welche Bortheile eine kleine Stadt wie Hohen-stadt im erziehliche» Sinne sür die Studenten hat. wird dr» um das Wohl ihrer Kinder be sorgten Eltern einleuchten. Die Zahl der An-Meldungen zur Aufnahme in de» ersten Jahr-gang der höheren Gewerbeschule sür daS Schul-jähr 1898/9 wächst rasch und gibt de» Beweis, wir nöthig die Schule sür unser industriereich,» Nordmähren ist und wie wohl angewendet jede spende, bit bicfrnt Zwecke zufließt. Volksgenossen, helfet im» da» Werk vollende», da» so hoffimugs. reich begonnen, sendet Spenden sür die deutsche (yeiverbeschule in Hohenstadt! Von Verschiedenen im Ganzen 398 Mark Von Verschiedenen im >vanzen 239 sl. In Pettau ist anßer dem Erlag der Schristleitung in Nr. 27 vom 3. Juli per Kronen noch keine weitere Spende für den l'bij,en Zweck eingelaufen und erlauben wir un» wiederholt um Spenden int Namen der deutsch-nationalen Gemeinbürgschaft zu bitte». Die Schrift-leitung. (Zarssso Schwirrigkritru i« Spanien.) Angesicht» der außerordentlichen Verhältnisse, in denen sich der spanische Jmporthandel feit dem Äusbruche des spanisch amerikanischen Kriege» defii-det und der hieraus sür die östtrreichlsch-uu-garischen Exporteure erwachsenden großen Jncasso» Zchwierigkeite», unternahm da» k. u. k. österr.-ungar. Consulat in Madrid diesbezügliche Studien, deren Ergebnis in einem Berichte niedergelegt wurde. Der Bericht, den da» k. k. Handel»-Ministerinn, den Handel» nnd Gewerbekammern zur Verfügung gestellt hat, liegt im Burran der Handel»- und Gtwerbekammer in Graz zur Ein-fichlnahme aus. (Löhmrrwald Paskioosspitl in chöritz.) Der Äufführung de» PajsionSipieleS am 17. d. M„ welche von mehr als 1500 Personen besucht war, wohnte auch der Slatthalter in Böhmen, Hraf Eoudenhooe, bei. Derjelbe kam in Begleitung de» k. k. Statthallereirathe» in Budioei». Krikawa, de» k k. BezirkShauptmanne» von Krummau, WidimSky und de» k. k. Statthaltereiiecretär» Dr. Niumann von Krummau hier a». Die überall» gelungene geradezu glanzvolle Aufführung mit der sorgfältigen Jnseenierung, den wirkungsvoll gistellten und beleuchteten Bildern, der stimmung»» rollen Musik und dem ergreifend natürlichen Lpiele der einfachen Darsteller, übte aus die Gäste sichtlich eine» überwältigende» Eindruck an«. Äras Coudenhove, welcher »ach der Vorstellung auf der Bühne die reiche Ausstatinng in Scenerie und Eostüme besichtigte und sich die Hauptdarsteller vorstellen ließ, äußerte wiederholt seine vollste Anerkennimg nnd versicherte da« Unter« nehme» seiner besondere» Förderung. Landwirtschaftliches. (Österreichische Zubiläums-Gdstanegellung.) Wie wir de» Mittheilungen de» k. k. öfter rcichischen Pomologen Vereine» entnehmen, beab-sichtigt derselbe vom 1. bi» 9. Oclober eine Iu diläum» Obstausstellung aller Obstzüchte? Oster« ,cich« in Wien zu veranstalten und Sr. Majestät anlässlich derselben die Huldigung darzubrin-gen. Bezüglich de« Tage» derselben wird der Allerhöchsten Willensäußerung noch entgegengesehen. Nach dem Ausstellungsprogramnie sollen die auszustellenden Sortiment« sich auf die in den Ländern aufgestellten Normal Sortiment« be-schränken. Die Aussteller werden in LandeSvereine und Einzelaussteller gesondert, zu welch letzteren auch die Eollectiv Gruppen ganzer Gemeinden ei»-gereiht werden. Die Kennzeichnnng. ob Weinklima in Mittrllage oder Alpen Klima, ob Hochslamm oder Formbau, wird durch vo» dem Berein zn liefernde ÄeschreibuiigStSfelche» erfolgen. I» dieser Avthei-lung wird jeder Korb zu circa 5 Kilo eine höchsten» zwei Obstsorte» zu enthalte» haben. Außerdem werden unabhängig von der HanptauS« ftellung Sortiment- und Neuheiten'Sorte» au»ge-stellt, »iiudesteuS ein Papierteller voll von jeder Tvrte. uud haben dir besonderen Eigentchaften jcder Sorte auf einen Anmeldebogen zu geschehe». Wahrend für die Hauptau»st,llung keinerlei Platzmiethe oder Gebühr zu bezahlen ist. wird für diese Svnderabtheilnng pr. lü-Meter überzogenen Tiich sammt Teller 8 fl. zu erlege» sei». In einer dritten Abtheilung werden Obstconserveu, Candite». Dörrproducte. Friichtsäfte tc. ausgestellt. 4« werden Staat«.Ehrenpreise. J»biläum»-Au«. slellnngs-Medaillen und Diplome vertheilt. Alle« Nähere durch die VereinSleitung Leechwald in Graz. Un»ar Mfilzblatt. Ode an den Sommer von einem Begetarianer. Mögen Andere den Lei^ besinge» Und de« Westen» laue Lüfte. Und der Rosen Balsamdüste, Wie der Vöglein Lieder klinge». Wie die Bienen sumnie», Und die Hummeln brummen. Wie die Blümlein blühen Und die Falter ziehen! Ich sing' nur de« Sommer» Preis. Der. ob er auch noch so Heiß, Reifet Kirsche» und auch Beeren, Spargel und die gelbe» Möhren, Grüne Erbsen, Bohne» und Salat. Knrz, läßt wachsen früh und spat WaS den Magen kann anfüllen Und den stärksten Hunger stillen. Kran» und Kohl und alle Rüben Und der Kren, zwar ungerieben. Äpfel, Birnen nnd anch Pflaumen. Kurz wa« letzet nur de» Gaumen, D'rnm de» Sommer will ich preisen. Reist er doch so viel zum speise«. Lieber Vetter! .Ich muß wieder amal zur Feder greifen und einen Schreibebries schreiben. Warn, ich mich dazu herbeilaß', so ist da« a Zeiche», das» e« mir schon anfangt zu dumm z' wer'». schwarzen Herrn sind meistens Feind davon, dass die ihnen anvertrauten Schafe lcsen und schreiben lerne», weil'» dan» gewöhnlich keine Schafe bleiben und dann nicht mehr parier'«, wie die Herr'n commandieren; während sie, wa»» sie nichts g'lernt habe», dem geistlichen Herr» Hirten oder Schafhalter als ganz alte Schöpse» no wie klaue Kinder gehorchen und unter jede Schrift, die er ihnen vorlegt und dö sie natürli »öt lesen können, 3 Kreuzeln machen. Auf die Art fabrizieren nacher die feinen Herr» Schafhalter die gewissen Petition?» um Wiederherstellung der weltlichen Herrschaft de« Papstes, Einführung des Eoncor-dats. Oberaufsicht der Geistlichen über die Schule, Herabminderung des Schulunterrichtes jc. und was die geistlichen, schwarze» Herren sonst sür Schmerze» aiis'm Lager habe», die sie gern durch-setzen möchten und die, wann sie im Abgeordne. tenhause einreichen, immer bei die Jesuiten im Frack und in der Czamara so viel Unterstützung finde». Ja die Kreuzelschreiber sa» wo» werih! De»» da Versen» s' nur auf'» Boden stampfen und a ganze Armee i» da; namentlich in Tirol. Denn wia da der Herr Fürstbischof von Trient snchti Word'» i» und ha» auf der Kanzel alle Deutschnatiouoleu und Liberale» sammt der „Bo-»e»er Zeitung- verflucht und vor Zorn aus'n Boden g'stampst, war glei so a Armee vo« 12000 Kreuzlschreiber da. dö » grad so mit alle Curgäste in Bvzeu und Mera» hat machen wollen, wie die Galizianer mit dö Juden; Aus-brenna wie d' Schivaben. weil 'n Herrn Fürst-bischos seine Bannstrahle» nöt zuuden haben, so»-der» mir a bisserl nach an Schwefel g'stunken haben. Der Herr Fürstbischof, dö» muß gar a streitbarer Herr sein! De» hätten« snno 59 oder 66 statt'» Benedek z«m Oberbefehlhaber machen sollen; der hätt nöt — wie der selige Herr von Wallenstein, den s' anno dazumal in Eger beim Eravattl packt haben, wie im vorigen Jahre so manchen Egerer vo» dem s' gmanl haben, er schielt über die Grenz' — g'jagt: „Kann ich Armeen au» der Erde stampfen?" Der hätt' glei seine ganze tirolerische Armee Kreuzel-sch.eiber marschiere» lasse»; da» haßt, wann'» ihm auS'» Land aussa gangen wär'», sonst hatt er höchsten» die Preuße» mit seine Bannstrahleu aussi z' schwefeln versuchen müssen. Aber i glaub', bei denen hätt der Schwefel »ix g'nutzt Jedenfalls müsse» dö Kreuzelschreiber gute Schaf' sein, dö schön stillhalten und sich von ihre geistlichen Halter tüchlig scheeren lassen, denn wo-her sollten deu» sonst die Herren Geistlichen da« haben, das« s' in Wien in einer Tour die größten, mehrstöckigen Klosterhäilser baue» könne», waiin's nöt gehörig in der Wolle säßen? Und dö Woll', dö werden halt dö armen, guten, dniumen Schaf' he, gebe» haben müssen, dö a sür die geistlichen Herr?» ihre Haut zu Markt tragen und ordentli' dreinhauen solle», damit den Aufklärern Hör'n und Seti'n vergeht, und dv fromme» Herrn thun und machen können, waS s' wvll'n. AI« wann da» nothwendig war! Man erfahrt schon so vo» die Herr» so viel, dass Ein'in 'S Hör'n und Seh'n vergeht, den» alle Augenblick lest ma Sachen in der Zeitung von ein' und de» ander», dö sich mit Gesetz und Moral »öt vertragen. Ro dö Herren werde' schon wisse», wo die Schas' sind, die so viel Haar gutwillig lasse», dais dö geistlichen Herren außer ihrem eigene» guten Lebe» a no alle die Strizi tränke» nnd nähren können, dö bei die Wahlen und Ver-sammlungen srüher dö Liberalen haben durch-pläscht und jetzt die Deutschuationalen trischaken. DasS der Herr vo» Lueger und der Herr Stroh-kops, ah »a Strobach, Bürgermeister worden sein und dö Herren Geßmann, Schneider Gre-gorig. Liechtenstein ,c. gewählt worden san. hat den geistlichen Herren so viel Geld kost't, dass es nur natürli' ist. wann ihnen dö jetzt alle Sclavendienst leiste» müssen! I kann zum Schluß ""r klagen, oh Wie» von heut': Pfni Teufel, .ucn» Du bist mit Haut und Haar der Elerisei verfallen. Dein Better Raunser. Ei« SanitätSminifterinm für Oesterreich. Die Ärzte rathen dringend auf die Errichtung eineS SanitätSministeriumS ein; ein Beweis, dass ma« in wissenschaftliche» Kreise» zur Einsicht gekommen ist, dass „sehr viel in Österreich faul sei" und dos« daher wen» Oesterreich nicht an MarasmuS zu Grunde gehen soll, ein SanitätS-Ministerium errichtet werde. Oesterreich wieder zur Gesundung führe durch die drei Allheilmittel: „Licht. Bewegung und Freiheit". Hoffentlich wird ein solch,» Ministerinn, bald an Stelle des Mi-nisterium» Thun treten, da» gleich seinen Vor» ganger» Gautsch und Badeni durch (Sprachen-) Zwang. Finsternis (AuSlieferiing der Schule an die Clericalen) nnd Maulkorbzwang,Einschränkung der Preß- nnd Versammlungsfreiheit, Oesterreich so herunter gebracht lM Literatur. (Rr»eftr Radfahrerkarle von S. Freytag & Bcr»dt Wie» ) Für Urlaub?- und Fenentouren sind Älpenländer am besten geignet Priichtige Thäler, von bewaldeten Vergrielen bewach,, wechseln mit wildzerisfenen Schluchten und lieblichen Matten und zuweilen erquickt wieder da« Auge ein herrlicher See. Hiesür bietet un» G. Freylag'« eben erschienene Radfahrenarte Blatt 2H, Steiermark und vst-Sürnten, erschienen bei G Freytag & Berndt einen vo.tresslichen Fuhrer durch ganz Tteiermark von Langen, wang bi« Citli, mit dem östlich austobenden Theile Ungarn«, tlärnten mit dem Wörther und Oisiacher-See bi« Billach. außerdem noch Theile krain'« und Salzburg'«. Die leichte Lesbarkeit der Freytag'scheu Nadfahrerkarlen hat dieselben rasch in der Radlerwelt eingebürgert und zu beliebten Jnventarstücken der Tourenfahrer gemacht, so das« wir dieselbe allen Radsahrern und Touristen besten» empfehlen können Früher ist bereit« erschienen Ä. L4 Ober-Üsterreich und Salzburg und Nr. Lü Nieder-Lsterreich (Moral iimnitv), wem war nicht diese« Wort auf die Lippen getreten, al« vor Jahren die SchreckenSkunde Wien durcheilte, das« ei» bekannter, fruchtbarer Künstler, vielen p«rsönlich genau bekannt, aus einen Freund eiuen Mordversuch unternommen hatte? Moralisch irre, ja da« musjie er sein, wie wäre er sonst zu dem Furchtbaren. Unsabbaren gekommen Der Fall und die Personen waren interessant genug, eingehend behandelt zu werden nnd nachd»friedhof zu Stein an der Donau geschlossen Hot. finde» sich ein bedeutender, mit den Verhältnissen wodl vertrauter Dichter, um un« die Ge-schichte de» Verbrecher« und trt Verbrechen« z» erzählen. Balduin Groller Hot in seinem „Schuldig?", da« den H4. Band von „Kürschners Bücherichatz" iBerlin, Hermann Hillger Verlag) bildet, da« psychologische Problem in einer Weise behandelt, dos« ihm kein Leser seine rege, gespannte Theilnahme Verlagen kann. Wir müssen e« dem Herau«. geber von „Kürschner» Bücherschatz" danken, das« er gerade diese« hochinteressante Werk Kroller«, illustriert von dem bekannten Wiener Künstler Ranzenderger, in seine Sammlung aufnahm und empfehlen die Lektüre angele-gentlichft. Der schmucke Band ist zum Preise von 1d Kr. durch die Buchhandlung W. Blanke Pettau.Marburg zu beziehen 1Kt. fontinental OOQQäGmpam beste Annonce» in allen Zeitungen and FachteiUchriflen, Courabtieher etc. besorgt reich nnd zuverl&eelg tu Jen vorthellhafteeten Bedingungen d;n Annoncen-Expedition von Rudolf Mowo; dieselbe liefert Koelenanschlige, Entwürfe für xweckmit-■ jge und geschmackvolle Anzügen, aowie Intertione-Tarife koatensrci. KuLd.olf Ivsosse Wien I., Seilerstatte 2. Frag, Graben 14. ■irlln, BrMlAu. Dreiden, Frtnkfurt ». HkJnburg, Köln, L*l»l2 kr. — Z» haben in Petttm bei: «d»lf Selinschea», Brüder M«mreNer, 8. Sch»lst«k. Dreschmaschinen, Alle Maschinen für Landwirtschaft Preise abermals ermässigt! 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Die Silber-dtmit im lang schleppenden, hellgrauen Atlasgewand, die kleine, !chu»mernde Krone in dem blondenHaar, sah frohbewegt auf die illmizende Schar. Eben hatte der älteste Sohn einen besonders innige» Trink-wnich der Mutter gewidmet nnd hielt nun die zarte Gestalt in seinen Armen. Leise flüsterte die erregte grau dem Sohne zu: .Möchtest Du ?ir Dein Glück heut' auch schon sichern, mein Sohn?" Er schüttelte den Kops. .Rein, Mutter, das heutige Fest gehört euch ganz allein," sagte ng: aber ich sollte meinen, daß GardenS nun genug angesungen und, ich bereite mich ans meine Bachnsrolle überdies fast zn reich-lirti vor. Nebenbei, meine Gnädigste, sollen denn heut' nicht die Verlobungen der Söhne proklamiert werden? Man hörte doch davon munkeln! Hwei reizende Kinder, diese Gardenschen Eon> »neu, die rotblonde Liga, pikant nnd interessant, aber die kleine, allerliebst ernste, blasse Linda mit den große», bra»»en Augen ist Mi mehr nach meinem Geschmack — zwar etwa» gemessen und Nautisch, sie blickt einen auch so besonders bis ans den Grund bei Seele, aber das scheue Bögelche» möchte ich kirre machen, so m,»genehm manchmal die Angen mich forschen." Und wieder leerte er ein Glas des schweren Haut-Brion. ..Manchmal, mir manchmal?" fragte Fränlein Emilie. »Jclj iaik Ihnen, Herr von Lieben, tv ist ein ganz fatales, unange-i'tliniM Mädchen, das Simple. Uninteressante hat sie von der ^litter, vom Bater dagegen gar nichts. Mein Himmel, wenn er null seine Irrtümer hatte, der brave Gisbert," sie seufzte dabei iiierzlich. .so war er doch ei« Aristokrat, ein echter Garde». n»d '»»on merkt man bei dieser Photographenschwester nichts. Mir ■[t verberts Geschmack unbegreiflich; aber das haben Mutter und i rtiter zur ,'jeit in der 3tndt gemacht, als er viel bei ihnen war; a» den Haaren haben sie deu harmlosen Jungen herbeigezogen und nicht losgelassen; da ist keine Spur von Weiblichkeit, vo» ?!ch-suchenlassen, vo» Noblesse." Die Sprecherin zog die schmalen Schulter» i» die Höhe und wedelte sich mit dem schwarzen Stabiächer energisch Kühlung zu. .Und die GeheimratStvchter?" fragte der Ticke weiter, die iuml,° mandeln in den starken Fingern zerbrechend. „Ein Idol " sagte die alte Jungfer entzückt, .die verkörpert? Anmut und Zchmiegsamkeit, ihr göune ich die künftige Majo ratSherrin von ganzem Herzen. Hofsentlich besinnt sich Lneian nicht lange." Nach Aushebung der Tasel wurde» die prächtigen Geschenke be wundert. Silber- »iid Goldgesässe, Broiler» »»d Meißener Mimst gegenstände, Gemälde, Kupferstiche, schöne Handarbeiten, Blume» in den prachtvollsten Gewinden, Olgas Geschenke, ein eleganter Ofenschirm in persischem Geschmack, reich mit Gold- und bunten Fäden gestickt, ward sehr gelobt. .Wie lange haben die weißen Finger wohl daran gearbeitet, schöne Cousine?" sragte Lncian galant. Sie hatte sich iu verwandtschaftlicher Bertraulichkcit au seinen Arm gehängt ntid sah kindlich lächelnd zu ihm aus. .O, du lieber Gott, das hat ganz lange gedauert," antwortete sie. „über zwei Monate nnd täglich mehrere Stunden, aber ich hab'S gern gethan, galt es doch, Deinen lieben Eltern eine Freude zu machen." «Und dies Bildchen hat Linda gemalt, komischer Geschmack, nicht wahr?" spöttelte Tante Mila. Lncian blieb stehen nnd stellte die Malerei in ein besseres Licht. »Sie hat viel Talent," sagte er ancrkennrnd. .Sie beutet es auch in recht plebejischer Art aus," spottete Taute Mila. .Aber Tante!" wehrte Liga wie scherzend ab. .ja, siehst Dn, mein Luciau, Linda hat viel Talent für die Malerei, auch Still leben bevorzugt sie, momentan komponiert sie sogar ein Genrebild, sieh nur, dort hinter der Portiere, anscheinend ungesehen ... Her bert hat sie liebevoll umschlungen, sie schlägt vertrauensvoll die braunen Madonnenangen zn ihm auf .. ." Lucian stand wir festgebannt, die breite Brust hob nnd senkte sich, wie stets in der Erregung nagte er au der seinen Unterlippe, ein schmerzlicher Zug lagerte ans dem schönen, jugendlichen Antlitz Olga beobachtete ih» schars. Er liebt sie auch, eS ist klar, diese schlänge... beide will sie z» ihren Füßen sehen, dachte sie voll Ingrimm. .Er scheint sich ihr vollständig als Bräutigam erklärt zu haben," murmelte der junge Mann. Llga verstand ihn. .Aber ich bitte Dich. Lneian, das ist doch eine alte Zache, nnd Deine Eltern billigen es ja. ich weiß es von Linda selbst, Du mußt aber auch ihre Koketterie, die allerdings superfein ist, in Rechnung ziehen; man spannt gern zwei edle Renner vor einen Triumph wage«, und wen« möglich »imint man ein Dreigespann. Dn hättest nur das Schmachten nach dem dicken Lieben sehen solle», stellst D». jetzt hat sich Herbert entfernt, nnd Achim der Edle wird von den Blicke» herbeigezanbert. Lttctan folgte der Weisung. Dort drüben standen die beide». Der Rittergutsbesitzer wüte Lindas Bild iu den Händen nnd sprach sich entzückt über dir Ans fassnng und Aehnlichkeit der Tiere aus. .Möchte gerne meine Königin der Lust mal vo» Ihnen gemalt haben. Gnädigste," schnarrte er, .meine Martha ebenfalls." .Ihre Martha. Herr von Lieben, wohl Ihr Fränlein Braut?" Er lachte überlaut. .Wenn Sie noch Geliebte gesagt hätte», gnädiges Fräulein, ja, auf Ehre, Sie würden Recht behalten. Martha ist meine Gr. liebte, treu lote Wölb, frißt mir aus ber Hand .. . unb was das Ml? ii't, sie hat mir irtjoit viel Gelb eingebracht, sehr viel Gelb, sie staunen, sie weiche» zurück, bitte «ein, lasse» sie mich bie kleine Hand, die jv ReizenbeS schafft, a» bie Lippen sühre». könnt«» sie nch nicht entschließe», den Liebling zu malen? Ich zahle Ihnen lansenb Thaler, höre ja, baß sie es brauchen könne», kleine Hexe, freilich zu Ihnen schicken könnte ich sie nicht, müßten daher schon so gut sein, zn mir zn kommen — Fränlein Emilie würde gern Ehrrnwache abgeben .. . nun, bars ich hoffen?" Das Benehme» bes vom Wein erregten Mannes wibertt Linda an, ängstlich wich sie vor ihm zurück. Aber wiederum regte sich dir Künstlerin, die gute Tochter, die gern das Los der Mutter er-leichtern wollte, in ihr. Es war doch nichts als ein Geschäft, als eine Bestellung, wie sie ihr so bald nicht wieder werden mürbe; iittb tausend Thaler wäre eine Summe, die sie nie besessen. Herr von Lieben merkte das Zögern, er wollte Vorteil davon zieln?». »Wär» Ihnen recht, schon morgen? Mein Wagen würde dann srüh zn Ihrer Verfügung stehen, Sie bleiben mein lieber Gast für ben Tag .. ." »Ich werbe es mit meinem Vetter besprechen," entschieb Liuba. In biesem Augenblick trat Lncian hinzu. »Es wirb bort Kaffee gereicht, Herr von Liebe», barf ich Sie zu bieser Erfrischung geleiten, unb mühsam sich beherrschend, zog er seinen Arm bnrch ben be» Lieben. »Dn verzeihst, liebe Cousine," sagte er, leicht zn Linba gewendet. Sie war allein nnd atmete wie erleichtert ans. „Hast Dn dies Kokettieren wieder mit angesehen, Ligachen?" winselte Tante Mila, „giebt es noch einmal so etwas Unweibliches?" Liga war aber nicht in ber Lamtr, ans bie Schmähreben ber alten boshaften Jungfer einzugehen. Hier war Gefahr im Ber-znge. bas fühlte sie mit schrecklicher Deutlichkeit, nnd etwas mimte geschehen, um die ihr plötzlich so verhakte Nebenbuhlerin ungefähr« lich zu machen, aber was — was?" Die grünlichen Augen zogen sich zwinkernd zusammen, mecha-nisch zupften die spitzen Finger an den rötlich schimmernden Stirn« löckchen, die scharfen, weinen Zähnchen bissen bie vollen Lippen fast wnnd, sie sann hin unb her — ba plötzlich erschien ber Geheimrat in der Thür. Er war erstaunt, das verwöhnte Töchterchen allein, anscheinend verstimmt zn finden, nnd schnell näherte er sich dem Divan, in besten schwellende tiissen das Mädchen sich zurückgelehnt hatte. »Run, Olga," tönte seine metallisch klingende Stimme an der Griibelnben Ohr, »ist's eine glückliche Braut, bie ich in ihren seligen Gedanke» störe?" »Papa, verhöhne mich nicht." antwortete sie leise nnd sprang von dem sitze auf. »Wenn Dn wüßtest, wer mir im Wege ist —" »Run, wer?" fragte der Geheimrot bringend. »Linda, ja. ja. ja. sieh mich nicht so erstaunt an, Linda." »Sie ist doch mit Herbert so gut wie verlobt, Du träumst, Olga." „Glaube es mir, Papa, ich träume nicht. Lb er's selbst weiß, ber Abtrünnige, vermag ich nicht zn sage», aber seine Auge» rebcii eine dmtliche Sprache! noch hat er nicht ein Wort ber Liebe zn mir gesprochen, nur verwanbtschastliche Freundlichkeit ist alles. Wäre sie nicht dazwischen gekommen, sie mit ben Madonnenaitgen, die alle beHerr». so hätte ich schon mein Ziel erreicht, sie umgarnt alle, sie würde »och Bruderzwist in die Familie bringen, o — o, wie ich sie hasse." »Still, man kommt." beruhigte sie ber Geheimrat. »mäßige Dich. Liga, lasse niemand etwas merke», niemand, hörst Dn, sei wie stets meine klnge Tochter: nachher weiteres darüber — ja, eine Herr-liche Meißener Vase," fuhr er bewnnbernb fort, ein prächtiges Stück Porzellan mit bei» Lorgnon befchanenb. »sieh nur, meinUinb, diese Feinheit i» ben Farben." Gäste träte» hinzu, bas Gespräch warb allgemein nnb selbst Olga war im stände, sich dabei zn beteiligen. Lncian hatte inzwischen Achim von Lieben ans bie Terrasse ge-führt, wo ber alte Konrab ben iiaffee servierte. Der junge Mann selbst mischte bei» noch immer erregten Gast ben Mokka nnd zog ihn dann in ben Garte». „Die kühlere Lnst wirb Ihnen gut thun, Herr von Lieben, ah, sehen Sie bort ben Geheimrat vor uns, er vrrschwinbct in ber Laube — Onkel Ulrich, erlaubst Du. baß wir Dich stören?" »Sieh ba, Herr von Lieben »och nicht i» ber Vachnstoilette, fehlt »och bie rechte Stimniiing? aber in ber That, lieber Lncian, wann bcnkst Dn mit bei» Festakt zn beginnen?" „Erst etwa in zwei Stunden, lieber Onkel, es muß bie rechte Panfe zur Erholung nach bei» Diner sei», bie Herrschaften ruhen jetzt, plaudern, lesen, spielen Whist buch Dn hast recht, ich zn-erst mnß mich an meinen Platz verfügen, gestatten die Herren, daß ich sie verlasse." Elastischen Schrittes ging der junge Mann über den breite» Kies-weg nnb war balb ben Blicken ber Zurückgebliebene» entschwunden. .Wunberbares Fest," begann der Dicke, die angebotene Havanna 18 s ♦ nehmend, »habe mich köstlich amüsiert eben mit Fränlein 9ii ich meine bie kleine Wetterhexe Linba, kapitales Geschäft n schlössen, reizenbe Künstlerin kommt zn mir schon morgen, > meine Martha, hat Talent, reine Rosa — na, wie heißt boch i zösische Malerin? Reine Rosa —" „Malheur," ergänzte ber Geheimrat boshaft lächelnb. »Richtig, Rosa Malheur," stierte er halb zweiselnb ben ganten Heiser in ber Rot an. „Ehrlich gesagt, könnte mich i;.:r reineren für Fräulein Richte, bleiche Schönheit, ganz mein Gescht k, höre aber — schon in festen Hänben, Fränlein Emilie mir g ,i mitgeteilt, — vielleicht Arrangement noch nicht ganz znverl> getroffen, ja — was meinen Sie, Herr Geheimrat?" Zwinkernb iah er ihn vo» ber Seite an. »Das Mäbchen ist hauptsächlich auf eine gute Versorgung i. gewiefen," erwiderte Ulrich von Garben langsam, bebächtig. iu« Innern sehr sroh, nicht ben Ansang zu einer Annäherung i; .1 chen zn müssen. »Sehen Sie, mein Wertester, mein Brnber 0 bert, Linbas Vater, ist leiber vermögenslos gestorben, mein R.iie Lncian barf nnb mnß seine Ansprüche höher stellen, nnb baß,\i« immerhin verwöhnte Mäbchen den zweiten Reffen, ben Lieutciv.nt Herbert, nimmt — hm, hm. ich sollte meinen — eine bessere Punie würbe sie wohl nicht ansschlagen. Wenn ich ehrlich sein soll, „ ;i, werter Lieben, so glaube ich sogar bemerkt zn haben, baß nu :11c Richte vorher Ihrer Unterhaltung mit ganz besouberem Juten,ie lauschte; bie Augen glänzte», bie Wangen waren gerötet, ftrtiiut, Achim. Sie sind boch ei» ganz gefährlicher Mensch.' Nur miiti>, vorgehe», rate ich Ihnen, Sie werben schwerlich eine abfdiliii k Antwort bekommen. Also es bleibt babei, morgen kommt sie ,u Ihnen: nun. bamt bcniitzcn Sie bie Gelegenheit, vorwärts, »un lieber Herr Reffe in Zukunft." Unb ihm herzlich auf bie Schulter klopfeub, sagte er wie iu Gebanken verloren: „Sie ist klug wie bie Schlange, sie «mgaem beibe Bettern, um sicher zn gehen, aber eineni Achim von Liei.ii widersteht sie erst recht nicht, nein, da riskieren Sie nichts, uli kenne bas Mädel." So trennten sich die beiben, ber Geheimrat im Hochgefühl, eiii Samenkorn in bie Erbe gelegt zn haben, aus bessen Gedeihen seine Tochter Freude ernten würde, der dicke Achim in froher Hoffn»»,, nnb thörichtem Stolze. Als ber Nachmittag sich betn Ettbe neigte nnb bie warme, belebettbe Maisonne anfing, schräge Strahlen binrti Büsche nnb Bäume zn werfen, verkünbetc ein weithin hallen. Trompetevsignal ben Ansang des abenblicfiett Festes, baS den GI,n>', pnnkt aller Veranstaltungen bilde» sollte. Der Geheimrat hatte die Führung bes Jubelpaares iiberiwm men. Demselben schlössen sich bie übrigen Gäste in »ngezwn. > nein Znge an unb lautes Entzücken wnrbe kn»d, als die wohl iuu bereiteten Bilber sich nun in bem Rahmen, ben Natur unb Slr.in: wirkungsvoll gebilbct hatten, de» staunenden Blicke» zeigte» Die Aufführung übertraf bie schon so gelungene Probe uud: l>. .Den Höhepunkt unseres Glückes," wiederholte Frau Moll» :: ihr Stoßgebet: »O Gott im Himmel, laß es nicht abwärts ge Dann lösten sich bie Gruppen in fröhlichem Durcheinander, bei Spiel, Tanz unb Gesang, bei Gläserklang unb opiilentem A. verlies ber Abeub. Die Sterne erblichen schon am Himmel. auch bie letzten Lichter im Park erloschen, als bie letzten W bie Gäste von bei» gastfreunblichen Hanfe heimwärts fuhren ? als auch bas Jubel» ber Dorfbewohner, bie alle ben frohen t mitgefeiert hatte», verstummte. »Nur nicht abwärts möge eS mit bem Glücke gehn," flii» Moll» nochmals, als ber Arm bes Gatten sie umschlang »» in ihr Zimmer führte. „Das möge Gott verhüten," sagte ber Gatte ergriffen. klang wie ein Gebet. tS»!>s«du>,>, Mau £in originelles Ehebündnis. .«£ieit berühmten Philosophen MoseS Menbelssvhn Dessau, gest. 1780 z» Berlin) hatte bie Natur in Bezieh 1 ans Geist nnb Gemüt zwar reich ausgestattet, sei» Aenßere< gegen sehr stiefmütterlich behattbelt. Er war nicht nur bin sondern auch stets sehr kränklich. Dennoch bekam er eine j» Wicdcr gcarsrn. *'on P. Bendrr. ,Mi, Tttf.) -«• 120 schone »nd liebenswürdige Dame zur Gattin. Diese Ehe kam in höchst originev-r Weise zu staube Aus einer Reise nämlich, welche Mendelssohn »ach Wolfeubiittel machte. »m Lesstug z» besuchen, hielt er sich einige Tage in Hamburg auf und machte daselbst die Bekanntschaft des reichen Bankiers Gnggenheim und besten Tochter. Einige Zeit nachher, als Mendelssohn abermal» ans der Riick-reiie in Hamburg verweilte und den Ballkier, welcher ihn außer-ordentlich hochschätzte und verehrte, wieder besuchte, eröffnete ihm dieser, bah es sei» sehnlichster Wunsch wäre, ihn durch innige Bande an seine Familie zu sesteln, machte der freudigen Bewegung de» Philosophen jedoch dadurch ein schnelles Ende, daß er die Benier-ktt»g hinzufügte: »Unglücklicherweise aber haben Sie eine Miß-gestalt»»«, welche der Verwirklichung meines Wunsches Sindernisse in den Weg legt »nd welche, ich darf eS Ihnen nicht verhehle», auf meine Tochter eine» sehr üblen Eindruck geniacht hat." Als Mendelssohn nach Berlin zurückkehren mußte, fragte er den Bankier um die Erlaubnis, von der Tochter Abschied nehmen zu dürfe», was ihm gern gestattet wurde. nnd so verfügte er sich in deren Zimmer. Fräulein Guggen-heim gittg dem Philosophen ent-gege», als sie deuselbe» eintreten sah, und richtete gleich nach der ersten BegrüßungSsormel aus eine etwas schnippische Weise folgende Frage an ihn: .Herr Mendelssohn. glaube» Sie, daß die Ehen zum voraus im Himmel geschlossen werden ?" ..Gewiß, Fränlein!" entgegnete dieser sofort, .jedesmal, wen» ein »nabe geboren werden soll, so wird ihm ziwor im Himmel die ihm be-stimmte Gattin gezeigt, so lehrt Hast», der weise Perser. Und wol-len sie wissen, welche Gattin mir vor meiner Geburt gezeigt wurde? sie, mein Fräulein; jedoch waren sie damals nicht so schön, als ich sie nunmehr vor mir sehe. O nein! sie waren durch einen Höcker ver-unstaltet, welch' trauriger Anblick mich zu dem Ausspruche veranlaßte: Grober Gott, die schöne Guggen-heim mit einem Höcker — wie wird sie die» ertrage«? O himmlischer Bater, bat ich sodann, nimm ihr den häßlichen Höcker weg und be- laste mich damit! Und der Herr gewährte mir meine Bitte, sie sehen nun. mein Fräulein, weshalb ich mit diesem Höcker belastet bi», weshalb ich Ih»e» so sehr mißfalle." Fräulein Gnggenheim hatte ihm mit Erstaunen und Rührnng zugehört »nd bot ihm darauf freundlich und versöhnt lächelnd ihre Hand. Kurze Zeit nachher wurde sie Mendelssohns glückliche Gattin, die nach der äußeren Gestalt wenig fragte, seit sie den wundersamen Geist erkennen gelernt, welcher in der unscheinbaren Hülle wohnte. de N*ve kräftigend. unifiingt bald bis müden Glieder und stetig wichst nun tij|u Gesundheit und Lebenslust, aber auch innere, tiefgefühlte Dankbarkeit den. ber sich unsee eebaemt und au» schwerer Krankheit hilft. ft Mnltli. kMcutcnnni (In einem Meftaarflitt, In dem (In anst «In «lädier benedeitet»! ..ffeHnÄbr, nehmen Sie doch mal dem wann« da« «lavier weg!» Bcrschnappt. Die Klugheit der Hunde bildete, wie so »st, de» it haltung«ftoss am Stammtische. „SRan sollte e« nicht glauben.' sagte « ., giebt Hunde, welche in der That klüger sind, al« Ihre Herren!' — 4jih recht, versetzte B., .und derartige Beispiele kommen nicht selten vo, kann Sie versichern, daß ich selbst einen solchen Hund besitze.' (khrlich. Baron: .Run. Herr Loktor, wie sind Sie mit den Zmtsch, ,»> meine» Sohne» zufrieden?' — Hautlehrer: „0, ich kann ihn nur ti-fm* — Baron: .Da» freut mich sehr.' — Hautlehrer: .Ja. wenn ichihr tadelte, würd« die gnädige Frau Baronin mir einfach nieine Stellung kündign ' Der ölteste Baum der (trde >„» m Bo-Baum in der heiligen Stadt pura in Birma sein. Derselbe ist a»»> lich im Jahre 28« v. llhristo gel»1.in„ worden, also 21».? Jahre alt. 8« meitei Dokumente aufbewahrt, welche diese« bot« Alter beglaubigen sollen Die Legenk« erzühlt ferner, dieser Bo-Baum in rra Ableger de» Feigenbäume», unier w,I< chem Buddha in Nrumelha ruhte. )t Pferde, welche schwer arbeite» mm sen, dürfen nicht zn stark mit Jfartu'f gefüttert werden, weil Ne sonst bei Arbeit sehr leicht schwitzen. Der Wert de» Waldes, vom W.i!> strdmt de» Nacht» würmere Luft in« m> dert da« Klima. So schützt der Wals . U die nüchstllegeuden Kulturen vor £i>: frost lObstbiiume. Reben» ffr mitt»! die Hitze, indem an heißen Tagen fii Waldluft in» freie Land hlnau»«-.-: denn der keuchte Boden und die masse dunsten viel Walserdunst an», die Luft abkühlt. ?r zieht lau im! Nebel an und verdunstet wieder i-:«! Wasser zur Bildung neuer Niedeiickl In wSlderarmen Gegenden kann tl i giofie Regenmengen geben, aber in «t haltendem Regenwetter, auf welche anhaltende Trockenheit folgt. De> bricht die Gewolt der Stürme. W Ms. -< brache. Gewitter und Hagelschlüge lii bewaldeten Berge und Hügel,Kge schuln wie eine Mauer, gegen die Orkan, schützen auch gege» die rauhen Noed. und Nordostwind». Bei Wolke»t>>i>.i>,« auf Hügeln und Bergen 1,01t der Wald da» Wassee aus, daß e» nicht so ' in die Tiefen strömt, Rinnen im Boden geübt und Kulturland mit We> t! •' Nberfiihrt. Gewitter- und Hagelschlüge eefahre» oft über dem Wald bii "■ «bkdhluiig unb haben dann an verheerender Macht für Feld nnd Dorf veil. .>. L»K»griph. re stet« den watkern Man», uc Hetdeiitha« gethan: Ist'» eine frucht, Hm Kommer. weiche Luft voll Blumenduft, S' C Vogelfang der Aue», Wie sehnt' ich bang mich Monde lang, 'iu lauschen und zu schauen! Nun lacht die Srde um mich her Im Stimmerionnenicheine — Der kleine Finke schlügt nicht mehr. Die Primel verblühte am Raine. Die Rosen blühn au« vollstem Grün, Mit lichtem lau begossen. Die Sommeryracht ist aufgewacht. Die »noipenwelt erschlossen; Wa« scheint bie Flur nur heut so leer. ?ch wanble still alleine — Der Nein« Finke schlügt nicht mehe. Die Primel veebliihte am Raine! Ferdinand Avenariu». Zch »bi xee ei Hin Zeichn, fort. Tie man In Indien wohl sucht; I»lrd noch ein Zeichen adaerisfe». Tan» such'» ans Seen. «Schen. fflüfsen. Juliu» yalk. «uflSinna folgt in nächster Nummer. Auflösung. Problem Nr. 175. »on n. «hevtllard. Schwarz. 1p R r S i A N I N A H I R S A 1 N 8 K L 1 S A A I, K m >:Ju B S l f $ Aßt: D E F Weiß »alt in i .Hünen. Wieder gctiesen. Wie ist e» dem Urauke» wonnig zu Mut. wenn endlich der Tag anbricht, an welchem der Arzt den ersten Gang in« Freie erlaubt. Wie berrlich duften da die Blumen, wie lieblich erklingt da« Gezwltscher ber Bügel, wie frei atmet die Brust in der frifchen Lust! Wotil scheine« die matten Glieder ,» erlahmen, scheint die kräftige Lust den zarte» Lungen webe zu ? in voriger Nummer: Linie. »»»'»<»All, Sii*i« mbthalK". «eruutwortliche N«daM«n von »rnst Pfeiffer. aedruS» und beeau«aea