Nr. 128. Tmmerstag. 4. Juni 1908. 127. Jahrgang Mbacher Zeitung Vrz«»«tlatio«KpreiO: Mit Vostver^nounn! ganzjährig 30 li, halbjähria lü li. Im Konlor: ganzjährig , « X, halbjäbrig nil> und steierta«?, lie «dminiftratlo« befind t sich K<>n«rehplc>h Nr, 2, die Medallion Dolmatingasie Nr, l<>, Lerecliftunben der Nedallion von « bi« l« Uhr vo, miilllgt, Unfranlirrte Vriefr werben nichi angenommen, Nnnuskivt'' nich« zurüllgeNellt. I«l»pho«'«r. der »«»«ltion 238. Amtlicher Geil'. Der Iustizminister Hai deii Strafanstaltsadjunkten der Männer-Strafanstalt in Stein Moritz Haus zum Inspektor dcr Weiber-Strafanstalt iu Vigann ernannt. Nach dem Nmtsblattc zur «Wiener Zeitung, vom 2. Juni 1906 (Nr. 127) wurde die Weiterverbreitung folgender Preß-«zeugnisse verboten: Nr. II «Ldoruilc nMäeio 8oei«Inü 6vmolllllticll^» vom 28. Mai 1808. Nr. 13 «ölktic« 8vodoä?» vom 27. Mai 1908. Nr. 20 «I.ill. vom ?«. Mai 1908. MchtccmMcher Heil. Aus dem Abgeordnctcnhanse. Wien, 2. Juni. In fortgesetzter Spezialdebatte über das Budget ergreift zunächst Ministerpräsident Freiherr von B c ck das Wort, der seiner Freude darüber Aus-druck gibt, daß das Haus des allgemeinen Wahl^ rechtes mit der Beratung des Staatsvoranschlages don seinem wichtigsten Rechte (^ebralich maclx' und daß die Beratung nach einein neuen Verfahren vor sich ssche. Ter Ministerpräsideni gedenkt hiebei lX'r von mehreren R'ednern betonten Notloeiwigkeit einer Reform der Geschäftsordnung, die tatsächlich sseradezu eine Lebensfrage des Parlamentes geworden sei. Tor Ministerpräsident vorkennt nicht die Schwierigkeiten dieser Frage, die bei uns nicht blos', Mle parlamentarisch technische, sondern auch eine Nationalpolitische sei. lRufe: „Sehr richtig!") trotzdem müsse die Regierung beherzt an eine Lösung gehen und in aller Schnelligkeit sich durch das Gestrüpp dcr veralteten Geschäftsordnuug den Weg >ns Freie bahnen. Auf die vom Abgeordneten des deutschnationalen Verbandes bezüglich der Verwal lung an der Hand von einzelnen fällen gezogenen verallgemeinernden Schlüsse von einen, sinkenden Werte der Administration reagierend, bemerkt der Ministerpräsident, die Regierung habe nicht gesäumt, in geeigneter Weise vorzugehen, daß die Ordnung in der Verwaltung anfrechlerhalten worden sei. Wenn untergeordnete Organe in vereinzelten verhältnismäßig seltenen fällen Uebergriffe begangen haben, dann aber wieder normale Zustände hergestellt werden, so sei dies doch kein zureichender Grund, von einer allgemeinen Verschlechterung der Verwaltung zu sprechen. Vor einer Politik des Vergrößerungsglases müsse der Ministerpräsident warnen und um die Verwaltung in befriedigender Funktion zu erhalten, müsse sie von nationalen und politischen Einflüssen freigehalten werden. Tantbar müsse daher der Ministerpräsident die Verwahrung eines Redners gegen die Beeinträchtigung der Beamtendisziplin dnrch die politischen Pcn-teicn begrüßen. Er erblicke hierin das wertvolle Bekenntnis, daß die Erhaltuug vou Autorität und Diszipliu im Beamtenkörper kein Tonderinteresse der Negierung, sondern ein allgemeines Interesse ist. Die Regie-ruug will gewiß uicht den staatsbürgerlichen Rechten der Staatsbediensteten nahelreten. Tie muß aber unbedingt, und mit aller Entschiedenheit ans der Wahrung jener Pflichten und Rückfichten bestehen, die den Staatsdienern kraft der besonderen Natur ihres Amtes obliegen und deren Außerachtlassung den Tienst uud damit auch oie Interessen der Bevölkerung schädigt. Ter Ministerpräsident teilt in diesem Zusammenhange mit, daß der Entwurf einer Tienstpra^ matik für die Staatsbediensteten gegenwärtig im Schoße eines engeren Ministerkomitecs beraten werde und betont weiters die Notwendigkeit, daß die politischen Tinge mehr auf ihren wahren sachlichen >lern geprüft werden. Tie Befreiung vom Banne der Schlagworte scheine ihm eine wesentliche Voraussetzung für eiuc gedeihliche Entwicklung im seres öffentlichen Lebens zu sein. Im Sinne einer solchen nüchternen und kaltblütigen Prüfung möchte der Ministerpräsident auch die vou ruthe-uischer Seite erörterten fragen geprüft wissen. (Gegenüber der beklagten Zurücksetzung der Rutl>e-nen verweist der Ministerpräsident darauf, daß die politische Stellung derselben durch die Wahlreform einen Grad erlangt halie wie keine andere Nationalität. Es ist unleugbar, daß die Entwicklung des ruthenischen Volkes in kultureller und wirtschaftlicher Beziehung gewiß noch steigerungsfäln'g sei. Dies könnte von den vielen Vertretern des ruthenischen Volkes am schnellsten dadurch erreicht werden, wenn das rnthenische Volk im Vertrauen auf seine nationale Lebenskraft sich für Mäßigung und Be-sonneuheil entscheiden nnd ihre Führer nach Kräften dazu beitragen würden, ruhige Zustände zu schaffen, die eine vertrauensvolle Annäherung in den polnischen Volksstämmen ermöglichen. Ter Mini' slerpräsidenl gedenkt der hingebnngsvollen, von diesen Grundsätzen geleiteten Tätigkeit des verstorbenen Statthalters Potocki und empfiehlt dein ruthenischen Volke nnd seinen Politikern die Ab« kehr vom Radikalismus. Einsicht nnd Selbstbe» schränkung. Ter Ministerpräsident bemerkt mit Bezug auf die Erklärungen des Abgeordneten des Polenklubs, daß auch die Regieruug es als ihre oberste Pflicht ansieht, die Ziele der staatserhaltenden Parteien zu sörderu. Er erklärt, daß die Rechtsstellung Dalmaticns staatsgrnndgesetzlich geregelt ist nnd der Regierung somit seder verfassungswidrige Anhaltspunki sowie die Anerkennung des besonderen Ttaatsrechtes des Königreiches Dalmatian fehlt. Er spricht den Wunsch aus, das; die Anschauung in die breitesten Schichten der Bevölkerung Talmatiens dringe, daunt manche Irrtümer berichtigt werden, die zur Verbreitung von Mißstimmung gegen ^iaot und Regieruug aus- Feuilleton. Der Lottcricgewinn. Nach dem Russischen des 6 echov von Mldscher Ltllstikon. Mochbrull vtlbrlen.) Petjla Petrov, eiu anspruchsloser Beamter, der mit dem bescheidenen Einkommen von NXX) 'Ilubel pro Jahr auskam und zufrieden war, saß rines Tages in seiuem Sessel. Tie Zeitung in der Hand. lächelte er mit dein Behagen eines Mannes, der sich gesättigt, fühlt. „Ich vergaß heute nachzusehen, ob die Zi<5 hlmgsergebnisse im Blatt steh«,," sagte seine Frau, während sie den Tisch abräumte. „Ja, die sind hier," entgegnete Petjka Petrov. "Wie war doch die Nummer dieses Loses?" „Serie lltttttt, ^os !2." „Dann wiN ich gleich einmal sehen. f»tt88------- ^ 12." Petjka Petrov hatte keine Hoffnung auf eiueu ^cwinn. Die Ziehungsliste interessierte ihn nicht, ^r hatte jedoch gerade nichts besseres zu tnn- also ^ltt sein Blick an del, Seriennummern vorbei, lind ''ehe d.s>M Rubeln anfangen wür den. Vor ihren Augen tanzten die Zahlen 0888 und 75i.l>W auf und ab, bald in zierlichen Figuren, bald schwer und behäbig. Petjka Petrov konnte nicht mehr still sitzen. Er griff die Zeitung auf und durchquerte das Zimmer. In seinem Kopfe begannen voreilige Gedanken Zukunftspläne zu spinnen. „Wenn wir wirklich gewonnen haben," sprach er vor sich hin, „dann beginnt ein neues Leben für uns. Ein ganz neues Leben. Das Los ist dein. Wäre cs meines, ich würde ein Drälcl der Sumun zum Anlauf eiues Gutes verwenden. Zehntausend Rubel kann man für sofortige Ausgaben rechnen, Aus-stnttuug, Reisekosten uud so weiter. Den Reft, vier« zi'gtausend .Rubel, würde ich nutzbringend anlegen." „Ja. ein Grt wäre schön," sagte die Arau langsam und sinnend. „Am besten wohl im Tulaer oder in, Orlover Bezirk," sprach Petjka weiter. „Man braucht dann keine Sommerwohnung, und außerdem bringt es wahrscheinlich noch etwas ein." Seine Phantasie malte ihn, eine Menge Bilder vor, schöne, poetische Bilder. In allen sah er sich voll Zufriedenheit, satt, ruhig und gefund.-----------. ------------Ihm ist sehr warm. Er nimmt ein erfrischendes Getränk zu sich u,d legt sich dann nieder auf heißeu Sand nahe am Flusse oder unter schattigem Baume in, Garten. Töhnchen und Töchterchen spielen im Sande oder snchen Käfer im Grase zn sangen. Er trimmt angenehm, denkt an nichts und fühlt sich glücklich in dem Bewußtsein, weder heute, noch morgen, noch übermorgen Dienst tun zu müssen. Ist er des Liegens müde. geht er anf das Feld oder in den Wald, oder er schaut den Bauern beim Fischfang zu. Bei Sonnenuntergang macht er sich auf zum Vadehaus. Dort zieht er sich laugsam aus und steigt ms Wasser. Mit und in den zitternden trüben Seifenfreisen schwimmen kleine Fischchen, bewegen sich grüne Wasserpflanzen. Nach dein Bade nimmt er ein Glas Tee zu sich und süße Backwaren. Später macht er dann eine Promenade oder lieber noch ein Tpielck>en mit den Nachbarn. „Ja. Es wäre wohl das Richtige, ein Gut zu kaufen," sprach die Frau dazwischen. sSchluh folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 128. 1208 4. Juni 1905 genutzt werden uno versichert, daß die Aktion zur Hebung Dalmaticns gewissenhaft Weiler geführt und fortgesetzt werden lvird. In eingehender Weise erörtert der Ministerpräsident die Vcschlüsse der letzten gemeinsamen Ministcrtonferenz und betont unter Hinweis auf seine diesbezüglichen Erklärungen im Wehrauö-schusse, das; beim Zustandekommen des Kompromisses, durch welches die Forderung der Delegation in: wesentlichen erfüllt erscheint, derselbe Geist billigen Entgegenkommens gewaltet habe, der in allen gegenseitigen Beziehungen der beiden Staaten der Monarchie verwalten soll und der auch bei der Regelung deo wirtschaftlichen Verhältnisses mit Ungarn so gute Dienste geleistet habe. Auf das Negierungssystem übergehend, betont der Ministerpräsident, daß es keinesfalls so labil sei. wie es von mancher ^eite bezeichnet wurde. Wie dieses Volkshaus selbst auf den breiten Massen bassiert ist, faßt die Negierung alle Parteien, die sich gum Staate bekennen, zu einem System zusammen. Sie besitzt keinen anderen Ehrgeiz, als ohne Vorliebe und Haß dasjenige, was bis heute schon geineinsam, also staatsbildend ist, auszudrücken und durchzuführen, anderseits^ aus den Gegensätzen immer mehr gemeinsame Auffassungen und Interessen herauszuarbeiten. Eine andere Politik ist bei uns nicht möglich. Gewiß bestehen Gegensätze, die immer noch stürmisch auftreten, solange aber die jeweiligen Unparteiischen — und sie sind in jedem einzelnen Falle die ganz überwio gende Majorität — als gerechte Schiedrichtcr ihre Ruhe bewehren, wird die teilweise oder örtliche Wellenbewegung, auch wenn sie, wie dies zuweilen zu beobachten ist, künstlich verstärkt ist. den besten Bau dieses Negicrungssystems nicht, zu erschüttern vermögen. Der Ministerpräsident gedenkt der vom Hause bereits geleisteten parlamentarischen Arbeit und gibt der Zuversicht Ausdruck, daß ungeachtet aller Schwierigkeiten das Haus seine Mission erfüllen werde. Die Regierung ist ihrerseits bemüht, ihm große und würdige Aufgaben zu stellen. Der Ministerpräsident verweist auf die kürzlich eingebrachte Vorlage über die Verstaatlichung der böhmischen Nordbahn, die, wie er zuversichtlich erwartet, nicht das letzte Glied einer großangelegte:: Aktion sein wird. sVeifall. > Er kündigt ferner die Reform des Tierseuchengesetzes und eine Novelle zum Mcliora-tionsgcsetze an und betont die Notwendigkeit der Erledigung des Handelsvertrages nn't Serbien nebst anderen noch zustandezubringenden Handelsverträgen. Er verweist auf die Vorlage über die Erhöhung der Branntweinsteuer, insbesondere zum Zwecke der Sanierung der Landesfinanzen und erklärt, daß die Vorbereitungen für die Alters- und Invaliditätsversichcrung der Arbeiter und Selbständigen nn't, allein Nachdrucke betrieben werde und die Regierung hofft, dieses große Werk bis zum .Herbste zur parlamentarischen Verhandlung fertigstellen zu können. Der Entwurf eines Sprachengesetzes für Böhmen ist so gut wie beendet und bedarf noch gewissermaßen der letzten Feile. Abg. Freßl: Wir protestieren gegen das Ge« setz, wir haben den H W des Staatsgrundgesetzes! Ministerpräsident: Die Negierung wird gewiß nicht, zögern, ihn der parlamentarischen und der weiteren Öffentlichkeit zu übergeben, damit diese Faktoren in die Lage kommen, ihr Urteil darüber zu fällen. Die einschlägigen Fragen sind auch im Zuge der Debatte erörtert wordeil und insbesondere der Herr Abgeordnete von Iungbunzlau hat sie in sehr emgchender und interessanter Weise beleuchtet. Zu Danke sehe ich mich vor allein dem Herrn Abgeordneten von Münchengrätz verpflichtet für sei», so warmes und freimütiges Wort, daß bei einer solchen Verständigungsaktion eben beide Teile nachgeben müssen. Wenn ein solcher Geist wechselseitigen Entgegenkommens herrscht . . . (Abgeordneter Freßl: „Was sollen wir noch geben? Wir haben ja nichts!") Präsident: „Ich bitte um Ruhe." Abg. Freßl: „Verschaffen Sie uns Gleich-bcrcchtiguug!" Präsident: „Herr 'Abgeordneter Freßl, ich bitte um Ruhe!" Abg. Freßl: „Was sollen wir denn noch geben?" Präsident: „Aber das verlangt ja von Ihnen niemand!" (Heiterkeit. Zwischenrufe des Abgeordneten Freßl.) Ministerpräsident: „Warten Sie doch nnr solange, bis ich einen Satz ansgesprochen l>abc, geehrter Herr Abgeordneter Freßl! nur eines möchte ich bitten: daß wenn wir diesen Entwurf der öffentlichen Kritik unterbreiten — und daran wird es ja nicht fehlen — llebhafte Heiterkeit) einstweilen die Kritik des unbekannten Entwurfes unterbleibe." Abg. Freßl: „Mt Witzen werden Sie das nicht machen!" Präsident: „Ich bitte um Ruhe!" Ministerpräsident: „Ich weiß, um diese Fragen zu lösen, ist viel Schweiß erforderlich. Mit Witzen allein kommt man nicht zum Ziel!" Abg. Edl. v. Stransky: „Was ist es mit der Gebäudestcuerreform?" Mnisterpräsident: „Ich kann dem Finanzminister nicht alles wegnehmen!" (Heiterkeit.) Der Ministerpräsident erklärt schlichlich: „Trotz aller durch die Verschiedenartigkeit der nationalen, wirtschaftlichen und kulturellen Interessen bedingten Schwierigkeiten könne er in seinem Optimismus an der Zukunft Oesterreichs nicht wankend werden. Er sei überzeugt, daß es seine weltgeschichtliche Sendung und ein dauenides friedliches Nebeneinanderleben seiner Nationalitäten zu sichern, erfüllen werde. (LebhafterBeifall.» Der Ministerpräsident wird beglückwünscht. Politische Ueberftcht. Laib ach. 3. Juni. Das „Neue Wiener Tagblatt" bemerkt zu dem Ergebnisse der serbischen Wahlen, daß nunmehr Alt-und Iungradikale doch endlich werden zur Einsicht gelangen müssen, daß der krisenhafte Zustand des serbischen Verfassungslebens nur durch ein Kompromiß beendet werden könne. Für Oesterreich' Ungarn habe das Wahlergebnis nnr insofern Interesse als bei uns der Wunsch vorhanden ist. daß sich die Verhältnisse in Serbien endlich konsolidieren, Unsere Monarchie hat erst kürzlich einen eklatanten Freundschaftsbeweis für den kleinen Nachbarstaat gegeben, als sie sich mit ihrem großen Einflüsse in >io!lstantinopel für die von Serbien propagierte Donan-Adriäbahn einsetzte, wiewohl in gewissem Sinne diese Bahn als Konkurrenz gegen die Sand-schakbahn gedacht war. — Das „Illustrierte Wiener Extrablatt" sieht in dem serbischen Wahlresnltat den Nückschlag der Politik des Herrn Pasi^. Merkwürdig müsse das Ergebnis insofern berühren, als Herr Pasiü. der über einen vortrefflich organisierteil Wahlapparat verfügt, die Wahlkampagne selbst geleitet hat. — Das „Vaterland" sagt, die Situation in Serbien sei durch die Neuwahlen nicht nur nicht geklärt, sondern eher unklarer gemacht worden. Man werde eine Verständigung mit der Opposition anstreben müssen. Geschieht dies, dann würde man immerhin sagen können: der Wahlkampf war seines Preises wert. Von dem in der Presse neuerdings angeküw digten Besuche des Fürsteu Ferdinand von Bulgarien in K o nst antinopel ist an unterrichteten türkischen Stellen bis zur Stunde nichts bekannt. Die „Oesterreichische Volkszeitung" bemerkt zu der bevorstehenden Monar ch e n z n s a m men -knnft in Reval, daß diese trotz des Widerspruchs, der sich in radikalen Kreisen Englands gegen den Besuch König Eduards in den russisclien Gewässern erhebt, sicherlich von bedeutenden politischen Folgen sein werde. Die Engländer pflegen sich iir ihrem streben nach Macht und Einfluß durch Gefühlsanwandlungen nie beeinflussen zu lassen. Tagesnemgleiten. — (Kältegrenzen des Lebens.) Die Frage nach den Kältegrenzen des Lebens hat durch die Verflüssigung der Luft zu neuen Untersuchungen angeregt. Dabei zeigten sich die niedersten Organismen besonders widerstandsfähig. Pestbazillen aber blieben lebend, obgleich sie mehrere Monate lang auf —31 Grad abgekühlt wurden. Diphtherieleime hielten bis 60 Grad Kälte aus, TuberlelbaMn verloren ihre Lebensfähigkeit trotz einstündigen Eintauchens in eine Kältemischung von —100 Grad nicht und starben erst bei —160 Grad ab. Ja. Eitertollusse blieben bei —220 Grad am Leben und selbst nach Eintauchen in — 252 Grad besahen einige von ihnen noch ihre Vitalität. Aehnlich« Die Carreaudame. Roman von Vl. Nolll. (26. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Sie schüttelte den Kopf. „Immer noch die alte Abneigung? Und das da?" Er wies leicht auf die Rosen. Hedwig blickte ihn einen Augenblick stumm an: „Du weißt nicht?" „Was für ein Tag heute ist?" Er lächelte überlegen und streckte die Hand nach ihr aus. „Natürlich weih ich. Ich hab' heilt' schon in aller Frühe dran gedacht, früher als du. glaub' mir's." Langsam zog er sie an sich, bis ihr Haupt an seiner SHMer lag, mid streichelte ihre Wangen. „Wir bleiben die Alten!" flüsterte er beinahe reuig, denn er wußte ja, daß er sie für gewöhnlich sehr links liegen ließ. „Gute Freunde! Wie immer!" Sie nickte, hob den Kopf und küßte ihn heiß. Ihre Liebe, die sie sonst versteckte, brach einen Ailgenblick lang hervor, ihn rührend und erschreckend. Er konnte ihr so wenig dafür geben, die ihrige nicht einmal annehmen. So viel glaubte er für sie getan zu haben und blieb doch ihr Schuldner. „Ich hätt' dir was kaufen sollen, gelt?" fragte er. „Aber du weißt, so etwas versteh' ich nicht. Du würdest gleich sagen, ich bin angeschmiert worden." „Und du hast ja gar kein Geld, du armer Mensch, da ich die Kasse führe." „Was? Kein Held?" Er zog munter die Geldbörse und entnahm ihr eines nach dein anderen fünf Goldstücke. „Da! Abliefern müßt' ich es doch so wie so. Der alte polnische Jude, den ich an Stelle des Hofrates ein paarmal besuchte, hat mir das überreicht. Man weiß nie, wo die Noblesse nistet. Hundert Kronen, auf die ich gar nicht rechnete, ^imm sie nnd kauf' dir was dafür." „Danke!" sagte Hedwig, ihn nochmals küssend. „Du bedankst dich, aber kaufen tust du dir doch nichts. Kenn' ich dich?" „Was sollt' ich mir wohl kaufen? Ein Schmuckstück? Putz? Jetzt?" Sie blickte wieder all sich herunter. Er strich ihr leicht über die Wange. „Fünf oder sechs Jahre bist du immer schwarz gegangen und jetzt wieder. Wie mir das leid tut, daß ich dir deine Mutter nicht erhalten konnte." Sie drückte ihm kranrpfhaft die Hand. „Und die Operation? Sie ist gelungen. Ich seh' dir's an." „Ja, es ist die beste Hoffnung. Und auch mit den anderen Kranken bin ich zufrieden. Sie sind alle besser." Sie forschte mehr ins einzelne, und er erzählte. In dieser Weise wenigstens ließ er sie an seinem Leben teilnehmen. Ueberhaupt war er so lieb und gut zu ihr, daß sie sich über ihre Anwandlung von Kleinmut Vorwürfe machte. War er nicht treu und fest gewesen von Anfang an? Und als seine Phantasie von ihr abirrte, hatte er nicht männlich die Versuchung von sich gewiesen, was immer es ihn auch kostete? Das lvar nun vorbei. Die andere war verheiratet, also unschädlich. Niemand würde ihr ihn n:ehr nehmen als die Arbeit, sein Beruf, auf den sie nicht eifersüchtig sein dürfte. Sie wollte ihn daher ohne Aengstlichkeit zu Hofrats gehen lassen, wo er vermutlich ihr begegnen würde. An dem betreffenden Abend hatte Hermann beinahe vergesseil, daß ei: heute noch eine Gesellschaft befulhen sollte. Seine Sachen, die auf dem Vett ausgebreitet auf ihn warteten, erinnerten ihn daran. „Du willst also wirklich nicht mitgehen?/ fragte er, als er fertig, vor Hedwig hintrat, dn' vom Fcnstersitz aufstand, um ihm die Halsbilide zu knüpfen und überhaupt die letzte Hand an seine Toilette zu legen. „Nein. Ich hab' mir den Vater eingeladen. Er kommt zu mir zum Nachtmahl. Unterhalt' dich gllt, Hermann." Er gab ihr zum Abschied einen .Klch, was ihm selten genug einfiel, aber er wußte sehr gut, m welchem Grad er das Licht dieses Frauen lebens war. Weshalb konnte er dies nicht „lehr in entsprechender Weise erwidern? Worin hatte Hedwig u)n ' enttäuscht? Welche Eigenschaft besaß sie »licht m.'n Mikroorganismen Wassermangel im Zellinhalt al? Grund ihrer Resistenz anzusehen ist. — (Die Rache des Sträflings.) Aus Rom wird berichtet: Giuseppe Serao, ein 25jähriger Arbeiter, wurde vor einigen Wochen in Bari wegen der Teilnahme an cincm Einbruchsdiebstahl zu vier Monaten Gefängnis Verurteilt. Er zählte im Gefängnis die Tage bis zu seiner Freilassung, da er sich dann mit seiner Geliebten verheiraten wollte, die geschworen hatte, ihm treu zu bleiben. Da erzählte ihm eines Tages der Gefängniswärter, daß seine Geliebte mit einem anderen Manne aufgeboten wäre. Serao war außer sich und erklärte, er wolle lieber das Mädchen tot sehen, als mit einem anderen Manne verheiratet. Der Gefängniswärter gab ihm recht, und nach einigem Schwanken erklärte er sich auf di? Bitten des Sträflings bereit, ihn für einige Zeit aus dem Gefängnis entweichen zu lassen, damit er sie töten könnte. Serao schwor feierlich, daß er nicht einen Augenblick länger in Freiheit bleiben wollt«, als es zu seiner Tat nötig war, und der Wärter entlieh ihn, indem er ihn aufforderte, „die edle Pflicht der Liebe zu erfüllen". Serao lehrte wenige Stunden später in das Gefängnis zurück. Er hatte das Mädchen erstochen, und er sieht nun ruhig seiner Bestrafung wegen Mordes entgegen, Der Gefängniswärter ist verhaftet worden. — (Die Schule der L i< be.) Einem wirklichen Bedürfnis scheint eine neue Einrichtung zu entsprechen, die sich unter dem Namen „Sirangers Social Institute" in Ncwyort etabliert hat. Es handelt sich um nicht mehr und nicht weniger als um eine Schule, in der die Liebes- und Ehelorrespondenz gelehrt wird und die sich besonders an die unglücklichen Fremden, die sich in der Riesenstadt einsam und verlassen fühlen, wendet. Der Katalog schildert die mannigfachen Wohltaten, die sie hier erfahren können, und verrät auch, daß das Eintrittsgeld nur fünf Dollar be-trägt. „Nehmen Sie den Fall eines jungen Mannes, der in unserer großen Stadt völlig fremd ist," sagte einer der Leiter der neuen Schule. „Er trifft eine junge Dame und er verliebt sich sterblich in sie. Was soll er tun? Ganz einfach, er kommt zu uns, er läßt sich — für fünf Dollar — einschreiben, und wir bringen ihm dann die Kunst bei, geziemende Briefe zu schreiben, wie sie in den besten Kreisen üblich sind. Dann wird er wissen, wir er sich an die Erwählte seines Heizens wenden und wie er Eindruck auf sie machen kann. Wir haben aber auch Gesellschaftsräume, in denen fremde nur Elitemänner und -Frauen antreffen, so daß sich ihnen auch von unseren Schulräumen aus Gelegenheit bictet, die Fahrt in den Hafen der Ehe anzutreten . . ." lind gelingt es ihnen in Ncwyorl nicht, so bleibt ihnen der Trost, daß das Institut Zwciganstalten in San Francisco, Chicago und Newark hat, wo sie vielleicht mehr Erfolg haben werden. — (Eine peinliche Verwechslung) widerfuhr unlängst, wie aus Nreslau geschrieben wird. im preu-snschcn Regierungsbezirk Qppcln einem königlichen Beamten. Dieser hatte in der Lotterie einige Hundert Mark gewonnen. Trotzdem richtete er auch jetzt wieder vor Beginn der Ferien- und Nadesaison wie alljährlich ein ausführlich begründetes Untcrstützungsgcsuch an seme vorgesetzte Behörde. Gleichzeitig sandte er unter Beifügung des Gewinnloses an oie Loticriedireltion ein Schreiben mit der Bitte um bal-dige Uebersendung des auf ihn entfallenden Gewinnes, Leider muß der Beamte bei der Absenduna, die beiden Briefe Umschläge verwechselt haben. Denn nach einigen Tagen cr-hlelt er von der vorgesetzten Behörde ein Schreiben folgen-den Inhaltes: „. . . Von Ihrem Schreiben über den stattgehabten Lottcriegewinn, zu dem wir übrigens gratulieren, 'st entsprechend Notiz genommen worden. Das beigefügte Los erhalten Sie wieder znrück." Die Lotteriedireltion aber ieilte dem Antragsteller des Untcrstützungsgcsuches mit, daß sic das bei ihr eingegangene nicht an sie gerichtete Unter-sliitzungsgesuch der Kürze halber an die auf der Adresse Zugegebene königliche Behörde weitergegeben habe. — Das "cnnt man Pech! — (Gräßlicher S e l b st m o r d.) In Mddletown 'w Staate Newyorl goß sich der Spengler James Congling, ">li sich das Leben zu nehmen, eine größere Masse geschmolzen Zinns in das rechte Ohr. Eine ärztliche Operation '°"r nicht imstande zu helfen, da die glühende Masse die "khilnparlien nächst dem Gehörgauge verletzte und so starb bkl Patient unter fürchterlichen Schmerzen nach zwei Tagen. LolaI- und Provinzial-Nachnchten. Einc Vestcissnnss des Ialovcc. (2643 in.) (Fortsetzung und Schluh.) Um l! Uhr ist der Scheitel der Rinne erreicht und durch ^U großartiges Felscntor betreten wir die Iczcrcaterrassr. T^r waien gespannt auf den neuen Ausblick, der sich uns "eten würde auf die Berge der Trenta. auf die Täler, die ""liegenden Gipfel. Aber es kam anders: kaum hatten wir ^ Schwelle überschritten, so umwehte unz, dichter Nebel und ^ begann zu schneien. Schon im oberen Teile der Rinne hatte es mir geschienen, als ob feine Schneeflocken wehlcn, aber bei der harten Arbeit hatte ich nicht darauf geachtet. Vielleicht konnte es ja auch alter Schnee sein, der von den > Wänden herabstiebte. Aber jetzt war es Tatsache: es schneite; trctzbem wir cs nicht wahr haben wollten, denn Schneetreiben und Nebel bedeuteten für uns foviel wie Aufgeben der Tour. Was tun? Hinauf zu dem kleinen Sattel über den unser Weg führen mußte! Oben auf der Höhe wollten wir Umschau halten und einen tleinen Imbiß nehmen. Im Sattel begruben wir unsere letzte Hoffnung. Zwar sahen wir in einiger Entfernung über einem Schneefelbe den Einstieg in die Gipfelfelfen, aber das Schneetreiben wurde imir.cr ärger und ein kalter Wind ging, daß es uns in unfercn Sommerkleidern ganz erbärmlich fror. Wir hüllten uns in unsere Mäntel und, hinter Felsblöcken einigermaßen geschützt, warteten wir ab. ob sich das Wetter klären würbe. Nach einer halben Stunde brachen wir auf — abwärts. Blutenden Herzens krochen wir in die Schneerinne zurück. Drüben sah's jetzt auch finster aus. Das schöne Bild. das sich uns bot, wenn wir uns beim Aufstieg wendeten, das schöne, muldenartige Tal mit seinen vielen verschiedenartigen grünen und braunen Farbentöncn und in iveitcr Ferne die Karawanlen — alles war verschwunden und grau in grau wallte es herauf. Drei, vier Seillängen stiegen wir ab — da, was ist das? Es wirb hell über uns und vor »ns — noch ein kurzes Zaudern und ohne langes Reden kellen wir um. wieder dem Scheitel der Rinne zu. Und dort oben. wo vor einer halben Stunde noch nichts weiter zu sehen war, als Nebel und Schnee, dort bot sich uns jetzt ein prächtiger Anblick. Das großartige Trenlatal mit seinen Wiesen und Wäldern, umkränzt von seinen mächtigen Nerglolonnen, lag ganz klar vor uns. Und über allen, alles beherrschend der „König der Iulier". der Triglav. Auf nnfcrcn früheren Spuren geht es jetzt weiter und über den kleinen Sattel, auf dem wir unsere Nast gehalten hatten, dem Einstiege in die Felsen zu. Die Kletterei, die jetzt folgt, ist verhältnismäßig leicht, doch alle Griffe und Tritte liegen im Schnee, und so fordert der Weg doch etwas Aufmerksamkeit. Bald ist der Grat erreicht und eine äußerst interessante Wanderung beginnt. Zwar pfeift's^ dort oben ganz schauderhaft und an den exponierten Stellen muß man sich wohl in acht nehmen, daß man von dem eisig kalten Winde nicht umgeblasen wird. Aber für alle Mühsal und alle kalten Hände und Ohren entschädigt der großartige Ausblick. Schon vom Grat! Vom Gipfel genoß ich da5 schönste Panorama, das mir je ein Berg geboten hat. Zwar reichte der Blick nicht allzu weit, .aber die näheren Gebirge lagen alle ganz klar dor uns. Im Westen leuchteten die rötlichen Klippen der Dolomiten in der Sonne und vom Norden her glänzten die eisumpanzerten Riesen der Zentral-alpen. Dazwischen ein Meer von Zinnen. Zacken und Graten, an denen das Auge leine Ruhe fand. Von unten leuchteten schone grüne Täler herauf, durchzogen von den Silberbändern der Bäche und Flüsse. Alles in allem ein großartiges Bild, das sich jedermann unverlöschlich ins Herz prägen muß. Eine halbe Stunde hielten wir Rast, dann mußten wir schon an den Abstieg denken, denn das Schneegestöber hatte uns fast zwei Stunden aufgehalten und wir waren noch nicht über den einzuschlagenden Mg einig. Eine Stunde später standen wir wieder an der Schneerinne und überlegten. Nach der Spezialkarte führte ein Weg diesseits a» den Hängen des Travuil und der Mojstrovla entlang zur Voßhütte. und dieser Abstieg war eigentlich beabsichtigt. Aber wo begann dieser Weg? Nirgends war in der N'eu-schneedecke auch nur eine Spur zu entdecken und zu langem Suche» blieb uns leine Zeit. Nun, da uns nichts weiter übrig blicb, wählten wir daher denselben Weg wie beim Aufstiege, nämlich durch die Rinne zurück. Aber wir verhehlten uns nicht, baß das ein waghalsiges Unternehmen war, denn es war nahe an Mittag und die Wände wurden durch die hcrabpfcifenden Steine lebendig. Vang und vorsichtig gingen wir voran, angeseilt, der cine den anderen jedesmal l>ew, Abstiege fest mit dem Pickel verankernd. Kleine Steine Pfiffen an uns vorüber, aber mutig versuchten wir einen engen Vcrgschrund an der Ialovecwand zu erreichen: rr schien uns gedeckten Weg zu bieten. Langsam steigen wir so abwärts, scharf die Wände beobachtend und jeden Augenblick gefaßt, uns vor tückischen Geschossen bergend, an die Felswände zu springen. Plötzlich «in lautes Krachen. Ein Schuß! ist der erste Gedanke. Doch im nächsten Moment sind wir eines besseren belehrt. Brummend und prasselnd kommt's herunter. „Stein!" Der Pickel wird aus dem Schnee gerissen und wir drücken uns an die Felswand, Wir haben uns noch zur rechten Zeit decken können und so sausen die Geschosse über uns hinweg. Der Schnee spritzt hoch auf und dann pfeift's in tollem Tanze die Rinne hinunter. Als wir das Zischen und Rauschen nicht mehr hören und die Wand sich beruhigt hat, kriechen wir aus unseren Verstecken hervor. Wir zaudern nicht lange und klimmen schweren Herzens das kurze Stück zur Scharte zurück. Den weiteren Abstieg gaben wir auf. Doch was nun? Die Verhältnisse hatten sich in der halben Stunde durchaus nicht gebessert. Im Norden sehen wir dis Mulde, die sich zum Trabnil-Ioch hinaufzieht und daran anschließend die Travnil- und Mojstrovla-Hänge. Wir wußten, an ihnen entlang führt unfer Weg; aber wie dahin gelangen? Sollen wir es versuchen, den Turm. der unseren Standpunkt von der Travnilscharte trennt, zu tra-versiercn, um zu dieser zu gelangen, oder sollen wir uns dem Schneefelde anvertrauen, das zu unseren Füßen hinabzieht, scheinbar in eine Schlucht endigend, die den weiteren Abstieg vermitteln könnte? Alle Möglichkeiten werden erwogen, bann entschließen wir uns für das Schneefelb. Seillänge um Seillange geht's vorsichtig bergab. Wssen wir doch nicht, ob es nicht unten in eine Wand abbreche . . . Was ist das da unten vor uns für ein schwarzer Punit. der sich bewegt? Eine Gemse? Nein, jetzt sehen wir es: ein Hut ist's, ein wirklicher Hut, und bald darunter auftauchend Kopf und Schultern eines Mannes, der über einen Schnee-wall heraufllettert. Hurra, wir müssen auf dem richtigen Wege sein! Mit einem fröhlichen Jauchzer fahren wir den letztcn Teil unseres Schneefeldes ab. Freudig begrüßten wir den Bergfahrer, an dessen Seil sich allmählich noch zwei Gefährten heraufturnen und die Freude war um so größer, als wir nach dem ersten Erstaunen alte Verggenossen erkannten. Die Partie kam von der Voß-Hütte und wollte den Ialovec nach Mittelbrett hin überschreiten. Gegenseitig geben wir uns Ratschläge für den weiteren Weg und mit kräftigem „Nergheil" trennen wir uns. Unser Weg liegt jetzt llar vor uns: Wir müssen über eine Wand. die uns an manchen Stellen noch heikle Arbeit beschert, tief hinab. Dann sind wir in der schon oben erwähnten Mulde unter dem Travnil-Ioche. Bis hierhin bleibt das Seil in Anwendung, denn trotz der gut angebrachten Versicherungen erfordert der Weg große Vorsicht und Trittsicherheit, Es ist ein Uhr, als wir auf einem großen Steinblocl unter der W«nb Rast halten und uns mit etwas Atzung stärken. Dann weiter! Der „Hochtourist" bezeichnet den kommenden Teil unseres Weges mit „die Hänge der Mojstrovla und des Travnil weithin querend". Wir waren also auf einen langen Weg gefaßt. Aber daß uns müden Bergfahrern noch ein Weg von fünf Stunden auf und ab beschert sein sollte, der hin und wieder noch von ganz beachtenswerten Klctterstellen unterbrochen wurde, das hatten wir nicht erwartet. Und doch war's so. — Als wir gegen 0 Uhr die Scharte erreichten, durch die man ansteigt, um tnm der Voß Hütte auf die Mojstrovla n> gelangen, und wir vor uns dic reizend gelegene Hütte mit dem Vr«ec-Sattel liegen sahen, da entfuhr uns einSrufzer derErleichterung. In wilder Fahrt ging's jetzt über die Schuttfelder. die zu dem kleinen Tümpel auf der Höhe des Sattels hinunterziehen. hinab und zehn Minuten später saßen wir vor der Hütte und ließen es uns gut sein bei Milch und Schinken und Brot. Vor uns bauten sich die prächtigen Felswände detz Prisanil gigantisch auf, dessen Spitzen sich jeht mit leuchtenden Farben schmückten, bis die rote Glut einem matten Violett und endlich einem matten Grau gewichen war. Müde streckten wir unsere Glieder aus, die nach 20 Stunden harter Arbeit der Ruhe wohl bedurften, und im stillen Dahin-träumen verschwanden die Felswände mit ihren Schnee-bändern. Kanzeln und Kaminen allmählich !m Dunkeln, Unten bor uns bei der Quelle auf saftigen Rasen ruhten Kühe und leise Glockentönc klangen herauf. Flatternd flogen ein paar Bergfinken über uns dahin und suchten sich in den hohen Tannen einen Platz für die Nacht. Ruhe zog ins Tal, auch für uns, müde Nergwanderer . . . — (Anordnungen, betreffend die Feier bes60jährigel-Regier ungsjubiläumsSe i-ner l. u. l. Apostolischen Majestät am 2. Dezember 1N08.) Anläßlich des am 2. Dezember l. I. stattfindenden 80jährigen Regierungsjubiläums Seiner l, u. l. Apostolischen Majestät hat Seine Exzellenz der Minister für Kultus und Unterricht zum Zwecke einer allgemeinen und im wesentlichen einheitlichen Feier dieses Jubiläums an allen nicht dem Gebiete der Hochschule angehörenden, dem l. l. Landesschulrate unterstehenden Schulen und Lehranstalten folgendes anzuordnen befunden: 1,) die Jubiläumsfeier hat am 2, Dezember l, I. stattzufinden, an welchem Tage an sämtlichen oben bezeichneten Schulen und Lehranstalten jeder Unterricht zu entfallen hat. 2.) Die Jubiläumsfeier hat aus einem Festgottesdienste und einer Schulfeier zu bestehen, 3.) Bezüglich der Veranstaltung des Festgottesdicnstes haben im allgemeinen die gleichen Anordnungen zu gelten, wie sie anläßlich des 50jährigen Recrie-rungsfubiläums Seiner Majestät getroffen worden sind. Demnach sind an jenen Anstalten, an welchen sich Schüler verschiedener Konfession befinden, nach Tunlichleit für jede Konfession besondere Fcstgottesdienste zu veranstalten und ist in jedem Falle das Einvernehmen mit den betreffenden Kirchcnbchörden und Vorständen der Religionsgenossenschaft zu pflegen. Am Festgottesdienste haben sich sämtliche Lehrer und Schüler zu beteiligen. Wo an allalmeinen Volksschulen die örtlichen Verhältnisse die Teilnahme sämtlicher Schüler nicht gestatten, ist diese auf die oberen Stufen einzuschränken. 4,) Was die Schulfeier anbelangt, fo haben sich dazu nach Beendigung des Festgottesdienftes sämtliche Lehrer und Schüler entweder in der Schule selbst, oder in einei passenden Laibacher Zeitung Nr. 128. 1210 4. Juni 1908. größeren Räumlichkeit zu versammeln. An Voltsschulen tann. wo die Raumuerhältnisse es nicht gestatten, alle Kind« zu vereinigen, von der Teilnahm« der unteren Iahresstufen abgesehen werden. 5.) Für die Schulfeierlichleit ist im großen und ganzen folgendes Programm einzuhalten, wobei bemerkt wird, dah die Einzelausführung dem Ermessen der Schulleitung, bezw. der Direktion überlassen bleibt: u) eine Festrede des Schulleiters, bezw. Direktors oder eines Mitgliedes des Lehrkörpers. In dieser Festrede ist die Bedeutung des Tages und der Regierung Seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. in einer des Anlasses würdigen, der Fassungstraft und dem Gefühlsleben der Jugend entsprechenden Weise zu behandeln; d) Deklamationen, nach Tunlichleit auch Festspiele und musikalische Aufführungen patriotischen Inhaltes und dergl. unter möglichst umfänglicher Beteiligung der Schüler je nach den Verhältnissen der Anstalt; <;) Absingung der ersten Strophe der Vollshymne. 6) Am Iubi-lä'umstage selbst, d. i. am 2. Dezember, hat unter allen Umständen, sonach auch dann, wenn etwa in einem besonderen Falle infolge besonderer unüberwindlicher Hindernisse die Veranstaltung des Festgottesdienstes oder der Schulfeier an diesem Tage unmöglich sein sollte, an sämtlichen oben bezeichneten Schulen und Lehranstalten jeder Unterricht zu entfallen, und es hat sodann auch jener Tag. an welchem der Festgottesdienst oder die Schulfeier stattfindet, für die betreffende Schule als schulfrei zu gelten. Zum Zwecke der Vorbereitung der Schulfeier, insbesondere um eine entsprechende Instandsetzung der Schullotalitäten zu ermöglichen, darf nach Ermessen der betreffenden Ortsschulbehörde. bezw. der betreffenden Anstaltsdireltion auch am Tage vor der Schulfeier der Unterricht unterbleiben. Hiebei wird noch be-merlt. daß es den kundgebenden Allerhöchsten Intentionen entspricht, bah sowohl aus der Veranstaltung der ganzen Jubiläumsfeier, als insbesondere auch aus der Beschaffung des allenfalls nötigen außerhalb der Schulräume gelegenen Lokales für die Schulfeier den Schulerhaltern leine besonderen Kosten erwachsen. "-r. * (Staa ts su bve n t i on.) Seine Exzellenz der Herr Minister für Kultus und Unterricht hat dem Musealvereine für Kram zur Förderung seiner Vereinszwecke für das Jahr 1908 eine Staatssubvention von 600 l( bewilligt und die l. l. Landesregierung für Krain ermächtigt, diesen Netrag zu Handen der Vereinsleitung flüssig zu machen. " (Unter st ühungsfonds der Fleischhauergenossenschaft in Laibach.) Die l. k. Landesregierung für Krain hat den in der Generalversammlung der Genossenschaft der Fleischhauer in Laibach vom 20. Februar l, I. gefaßten Beschluß, den auf Grund des tz 115 und der Gewerbeordnung ins Leben gerufenen Unterstützungsfond aus dem genossenschaftlichen Vermögen mit jährlich 200 X zu dotieren, im Sinne des 8 115. Absatz 6 der Gewerbeordnung genehmigt. —r. — (Schwurgerichtsverhandlungen.) Vor-gcstern hatten sich der Besitzerssohn Franz Zabret, 1? Jahre alt. und Franz Lap. 17 Jahre alt. beide in Topole. Pfarre Mannsburg, wegen des Verbrechens nach 8 125 St. G. zu verantworten. Den Vorsitz führte Herr Vizepräsident Pajl, die Anklage vertrat Herr Staatsanwalt Dr. Rogina. als Verteidiger fungierte Herr Dr. Ravnihar. Beide Angeklagten wurden zu je 18 Monaten schweren Kerkers, verschärft mit hartem Lager und einsamer Absperrung in dunkler Zelle in jedem Monat sowie mit einem Fasttage jeden zweiten Monat verurteilt. — Auf der Anklagebank saß gestern die in St. Rochus bei Rohitsch in Steiermarl geborene 22jährige Maria Kri^anec. Kaffeehaustassierin. zuletzt in Pola, wegen Verbrechens des an ihrer Tochter begangenen Mordes. Der Tatbestand ist folgender: Am 8, November 1907 verständigte das Pfarramt Mariafeld bei Laibach das Bezirksgericht Laibach, daß die Kellnerin Maria Kri5a-nec in der Fabriksrestauration in Iosefstal am 80. Oktober 1907 ein uneheliches Kind geboren halte, das auf den Namen Gisela getauft wurde. Bald nach der Entbindung verließ Krixanec Iosefstal. Das Bezirksgericht Laibach trat im Hinblick auf die Minderjährigkeit der Kindesmutter die Sache dem Bezirksgerichte in Rohitsch. als dem zuständigen Vormundsck>aftsgerichte ab. Im Verlaufe der Nachforschungen, die dieses Gericht nun pflog, um für die Versorgung des Kindes Mahnahmen treffen zu können, wurde festgestellt, daß die Kriianec in Pola eine Stellung als Kassierin im Caf« ..Narodni Dom" gefunden hatte. Ueber Ersuchen der Marltgemeindevorstehung Rohitsch wurde sie zum Stadtamte in Pola vorgeladen, um über die Unterbringung 'hres Kindes Auskunft zu geben. Am 6. März 1908 erschien die Kriöanec beim Stadtamte und gab an, sie habe ihr Töchierchen nach Sarajevo zu einer Hebamme geschickt. Den darauffolgenden Tag kam KriZanec wieder zum Amt und bat, sie nicht mehr vorzurufen, damit sie ihren Dienst nicht verliere. Am 9. März 1908 sprach sie beim Stadtamte in Pola wieder vor und legte dem vernehmenden Beamten das Geständnis ab. ihr Töchterchen in Laibach getötet und die Leiche in Trieft ins Meer geworfen zu haben. Bei diesem Geständnisse verblieb sie auch txi der wiederholten Vernehmung in der Voruntersuchung. Nach der Geburt des Kindes habe sie einige Wochen in Laibach in zwei Kaffeehäusern und dann 14 Tage in einem Kaffeehause in Krainburg ge. dient, allein wegen Kränklichkeit und aus anderweitigen Gründen den Dienst aufgeben müssen. Am 18. Jänner l. I. sei sie wieder, mittellos und verzweifelt, nach Laibach gekommen; auf der Reise von Krainburg habe sich ihrer die Erkenntnis bemächtigt, daß sie außerstande sei. ihr Töchterchen zu erhalten. Sie habe nämlich noch für ein zweites uneheliches Kind. das in Görz untergebracht ist. zu sorgen. In ihrer Verzweiflung habe sie sich ihrer Eltern erinnert und beschlossen, das Töchterchen bei ihnen zu unterbringen. In Üaibach im Hotel ..Lloyd" abgestiegen, sei sie nach Iosefstal gefahren, um das Kind. das dort in Pflege war, abzuholen. Ins Hotel zurückgelehrt fei sie sich plötzlich der Unmöglichkeit bewußt geworden. Erhörung bei ihren Eltern zu finden und die Aufnahme des Kindes zu erlangen. Diese Erkenntnis habe sie in Raserei versetzt und in diesem Zustande habe sie dem Kinde Karbolsäure gegeben, woran es im Verlaufe von einigen Stunden starb. Die Leiche habe sie dann in ihren Koffer gepackt und sei damit nach Trieft gefahren. Dort sei sie am 20. Jänner 1908 im Hotel „Europa" unter dem Namen Ilona Hofmann abgestiegen und habe am nächsten Tage die in Papier eingewickelte Kindesleiche während einer Bootsfahrt im Hafen unbemerkt ins Wasser geworfen. Am 23. Jänner 1908 sei sie nach Pola abgereist, wo sie einen Dienst im „Narodni Dom" erhalten habe. — Der Verhandlung präsidierte Herr Oberlandesgerichtsrat Julius Polcc, die Anklage vertrat .Herr Staatsanwalt-substitut Dr. Neu beiger und als Verteidiger fungierte Herr Advokat Dr. Maximilian von W u r z b a ch. Da die Geschworenen die ihnen gestellte erste Hauptfrage auf gewöhnlichen Mord einstimmig bejahten, verurteilte der Gerichtshof die Angeklagte zum Tode durch den Strang, beschloß aber gleichzeitig, die Verurteilte der Allerhöchsten Gnade anzuempfehlen. —o— — (Laibacher Deutscher Turnverein.) Die Knabeniiege unternahm letzten Sonntag unter Leitung ihres Lehrers, des Turnwartes Berdnil, einen ganztägigen Turnermarsch. der. vom schönsten Wetter begünstigt, einen schönen Verlauf nahm. Ein Leiterwagen trug die Schar der kleinen Turner bis Villichgraz, wo nach eingenommenem Frühstück der Aufstieg auf die Grmada begann, deren Spitze in llndeithalbstündiger flotter Wanderung erreicht wurde. — Dort hielt man kurze Rast zum zweiten Frühstück, und bann ging es in schneidigem Zuge nach St, Katharina. Die Kammwanderung vollzog sich in früher Nachmittagsstunde flott bis zum Abstieg nach Zwischenwässern, von wo das sonngebräunte Völllein mit dem zweiten Abendzuge nach Laibach fuhr, wo die kleinen Turner von den harrenden Eltern empfangen wurden. — Alle Teilnehmer waren von dem ohne Unfall verlaufenen Unternehmen hoch befriedigt. — (K r a nke n b ewe gu ng.) Im Kaiser Franz Iosef-Spitale der Barmherzigen Brüder in Kandia bei Nudolfswert verblieben Ende April 1908 97 Kranke in der Behandlung. Im Monate Mai wurden 185 kranke Personen aufgenommen. Die Summe der behandelten kranken Personen betrug somit 282. In Abgang wurden gebracht, und zwar als geheilt 100, als gebessert 57 und als ungeheilt 15 Personen. Gestorben sind 8 Personen. Mit Ende Mai blieben 104 Personen in der Behandlung, Die Summe aller Verpflegstage betrug 3236, die durchschnittliche Verpflegs-dauer für einen Kranken 11-47 Tage. Vorwiegend wurden körperliche Verletzungen, Nervenkrankheiten und Krankheiten der Digestionsorgane behandelt. Ohne bestimmte Diagnose standen 5 Personen in der Behandlung. U. — (Aesihwechsel.) Der Geschäftsmann Herr Franz Kenda in Nudolfswert hat das am Hauptplatze in Nudolfswert befindliche Haus, worin sich sein Spezerei- und Glaswarengeschäft befand, von seinem Stiefvater, Herrn Johann Perlo. käuflich erworben. H. — (Alpines.) Die Voß-Hütte ist bereits seit 1. b. bewirtschaftet; am 20. d. M, wird die Zois-Hlltte eröffnet werden. Die Bewirtschaftung aller Triglavhütten der Sektion Krain des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereines (Deschmann-Haus, Maria Theresien- und Triglavseen-Hütte) beginnt am 27. Juni. — (Noch einmal der Kasseneinbruch beim Kaufmanne Ieba 5 in.) Wie bereits berichtet, hat der Vorstand des städtischen Polizeidepartements. Polizei-rat Lauter, vor kurzem in Trieft im Einvernehmen mit der Triester Polizeidireltion nach dem von dem Einbrecher und Totschläger Franz Koren vergrabenen Gelde eingehende Nach. forschungen gepflogen, die jedoch leider erfolglos geblieben sind. Wir erfahren nun, daß sich der obgenannte Funktionär gestern abermals in Trieft aufgehalten hat. um auf Grund neuerlich gewonnener vertraulicher Informationen die Ermittlungen in dieser Richtung fortzusetzen. Es wurde diesmal sogar der Boden in zwei Vahnwächterhütten des Südbahnhofes aufgedeckt und ganz umgegraben; leider ohne den erwünschten Erfolg. Es ist dies um so bedauerlicher, als durch das Auffinden des vergrabenen Geldes nicht nur neues Veweismateriale gegen die Täter gewonnen würde, sondern auch den Interessen der geschädigten Parteien, wie nicht minder dem Stadtmagistrate selbst gedient wäre. welch letzterem diese ganze Amtshandlung im Hinblicke auf die hiebei in Betracht kommenden kolossalen räumlichen Entfernungen bereits nicht unerhebliche Kosten verursacht hatte. Nach der nunmehrigen Sachlage muß die weitere Entwirrung der Frage nach dem Verbleib des Geldes — es sollen 18.000 X vergraben sein — wohl dem zuständigen Gerichte überlassen werden, und zwar um so mehr. als es zweifellos notwendig sein wird, den Täter Franz Koren selbst durch eventuelle Ucberführung nach Trieft zur genauen Bezeichnung der Stelle zu bewegen. ko—. — (Die Laibacher Vereinstapelle) konzertiert heute ini Hotel ..Ilirija" (Vahnhofgasse). Anfanq um 8 Uhr abends, Eintritt frei. * (Gefunden) wurde: ein Frauenbeinllcio. ferner eine goldene Damcnhalslette. Theater, Kunst und Literatur. — (Personalnachricht.) Herr Josef Neroar, ein geborener Krainer, wurde zum Substitutsmitgliede der l. l. Hoflapelle in Wien mit dem Titel „Hoflapellcnsängel" ernannt und zugleich ab 1. September an die t. l. Hofoper engagiert. — (Die Oper „Xe ni a") von Viktor Parma soll in der kommenden Saison am Raimundtheater in Wien, das bekanntlich von den Direktoren des Theaters an der Wien, Karczag und Wallncr. auf zehn Jahre in Pacht genommen wurde und wo nunmehr auch Opern gegeben weiden sollen, zur Aufführung gelangen. Telegramme des k. k. Telegraplien-üurrespondenz-öllreaus. Reichsrat. Sitzung des Abgeordnetenhauses, Wien. 3. Juni. In fortgesetzter Generaldebatte des Budgets betonte Abg. Adler (Sozialdemolrat). er unterstütze auf das nachdrücklichste die Forderung der selbständigen Erwerbsllassen nach einer staatlichen Alters- und Inoaliditäts-Versicherung. Seine Partei protestiere aber dagegen, daß eine wohl vorbereitete fertige Versicherung der Arbeiter durch Kumulierung mit einer anderen Versicherung verschleppt oder beide Versicherungen geopfert oder beide hiedurch vereitelt würden. — Abg, Balj al tritt aufs entschiedenste den Behauptungen von einer hochverräterischen Propaganda unter den Serben Nosniens-Hercegovinas sowie denjenigen in Kroatien entgegen und betont, der Kampf richte sich nur gegen das verfassungswidrige System in Kroatien. Von antidynastischem und hochverräterischem Verhalten der Serben in den okkupierten Ländern sei keine Rede. ^-Abg, Sommer klagt über die Czechisierung. In Besprechung der Wahrmund-Affäre erklärt er. die Deutschraditalen seien mit der Art der Lösung dieser Frage nicht einverstanden. Das Recht Wahrmunds. Vorlesungen zu halten, hätte gewahrt werben müssen. Er wirft der Innsbrucker Universität schwankende Politik vor. lrxlche weder der Unterrichts-minister noch die Deutschfrciheitlichen mitmachen können. Die Deutschfreiheitlichen werden sich durch keinerlei Drohungen einschüchtern lassen. — Nächste Sitzung morgen. Der Generalstreik der Studentenschaft. Graz, 3. Juni. Infolge der Studentcndemonstratio-nen an der hiesigen Universität wegen Sistieruna, der Vorlesungen an der Innsbruckcr Universität wurden die Vorlesungen bis auf weiteres suspendiert. Brünn. 3. Juni. Der angekündigte Generalstreit del Hörer der hiesigen deutschen Technil hat heute vormittag tatsächlich begonnen. Es herrscht vollständige Ruhe. Mehrere Hörer, welche die Vorlesungen besuchen wollten, wurden in freundschaftlicher Weise davon abgehalten. Das Professoren-lollegium, welches zu einer Sitzung zusammentrat, ist noch zu keinem endgültigen Beschluß gekommen. Es wird morgen neuerlich zusammentreten und die gefaßten Beschlüsse öffentlich kundmachen. An der böhmischen Technil werden die Vorlesungen wie sonst abgehalten, Prag. 3. Juni. Heute nach 7 Uhr früh versammelten sich vor dem Studentenheim etwa "40 deutsche Studenten ohne Couleur, welche sich alsbald zu einem Zuge arrangierten. Sie zogen vom Karolinum zum Klementinum und von dort zur Technil, wo sie in den Gängen und Höfen angesammelt blieben. Die Ansammlung wuchs von Stunde z" Stunde durch neu hinzubekommene Studenten. Auf der böhmischen Universität und der böhmischen Technil wurden die Vorlesungen ohne Störung abgehalten. Auf der deutschen Universität und deutschen Technil finden leine Vorlesungen statt. Während der Ansammlungen ereigneten sich keinerlei ernste Konflikte, nur wurden im Karolinum ein katholischer Student in den Farben der „Vandalia" und später drei klerikale Studenten ohne Couleur von den Freisinnigen aus der Aula gedrängt. Wien, 3. Juni. Die Hochschulloirespondenz meldet: In der abends stattgefundenen vertraulichenSitzung der Vertreter der deutschnationalen Studenten wurde einstimmig beschlossen, morgen früh den Generalstreik zu beginnen. Wien. 3. Juni. Die „Slavische Korrespondenz" meldet: Nachmittags versammelten sich slavische Abgeordnete aller Parteiengruppen des Abgeordnelenhauses zu einer ge- Laibacher Zeitung Nr. 128. 1211 4. Juni 1908. meinscimen Sitzung zlvecls Entgegennahme des Berichtes der Abgeordneten Kramür, Hribar und Hliboviclij über die Ergebnisse ihrer Informationsreise nach Petersburg und Warschau. Abg, Kramär eröffnete die Versammlung mit einer Ansprache, worin er die Momente hervorhob, die als Grundlage der nächsten Vetätigung der slavischen Voller auf kulturellem und ökonomischem Gebiete anzusehen sind, darunter der Vorschlag des Fürsten Trubecloj auf Veranstaltung einer slavischen Ausstellung in Moskau im Jahre 1911, die Errichtung einer großen slavischen Bank, die Einberufung eines Kongresses der slavischen Delegierten für Juli d. I. nach Prag ?c. ?c. Allgemeinen Beifall fand die Konstatierung besserer Beziehungen Mischen den Polen und den Müssen in Rußland. Hierauf wurde beschlossen, das gegenwärtige dreigliedrige Präsidium in einen 15 Mann starken Ausschuß,^u erweitern, worin alle im Abgeordnetenhause vertretenen slavischen Völker vertreten sein sollen und welcher Vorbereitungen für den Slaven-Kongreß treffen soll. Schließlich wurde Kramiir ermächtigt, den russischen Korporationen und Persönlichkeiten für den Empfang den Dank zu übermitteln. Endlich wurde dem Präsidium der Dank votiert. Vaden, 3. Juni. Heute mittag fand in der Neil-burg die Trauung der Erzherzogin Maria Henrictte mit dem Prinzen Gottfried zu Hohenlohe statt. Seine Majestät der Kaiser, der um 11 Uhr 15 Minuten mittels Hofseparatzuges in Vaden eingetroffen war, wohnte der Trauung bei. In der festlich geschmückten Vurglapelle hatten sich zur Trauung versammelt: Links vom Brautpaar der Kaiser, rechts der spanisä>e Botschafter in Wien in Vertretung des Königs von Spanien, hinter dem Brautpaare die Erzherzoginnen, ferner die Prinzessinnen Gundclinde und Helmtrud von Bayern; auf der Evangelienscite hatten Platz genommen die Erzherzoge und einige Erzherzoginnen und Minister des Aeußern Freiherr von Aehrenthal, auf der Epistelfeite die anderen Herrschaften. Als Trauzeugen fungierten für die Erzherzogin-Braut die Erzherzoge Karl Stephan und Mainer, für den Bräutigam Fürst Christian Kraft zu Hohenlohe-Oehringen und Statthalter Prinz Konrad zu Hohenlohe. Prag, 3. Juni. Den Abendblättern zufolge hat der kaiserliche Mat Franz Waldccl Edler von Waldfried, Groß. industrieller in Prag, aus Anlaß des Regierungsjubiläums 'des Kaisers der deutschen Sektion der Landeslommission für Kinderschuh und Jugendfürsorge den Betrag von 100.000 Kronen gewidmet. Luxemburg, 2. Juni. Bei den heutigen Stichwahlen zur teilweiscn Erneuerung der Kammer erhielten im Wahlkreise Luxemburg-Land die Liberalen sechs von sieben Mandaten. Im Wahlkreise Esch (Eizbecken) mit 1117 Wählern ging die gemeinsame Liste der Liberalen und Sozialisten gegen die Katholiken mit großer Mehrheit durch. In vier anderen Wahlkreisen haben sich die Parteiverhalt-nisse nicht erheblich verändert. Paris, 2. Juni. Die „Agence Havas" meldet aus Athen: Der Chef der Mehrheit der Nationalversammlung in Samos, Sofulis, ist in Syra eingetroffen. Er schreibt dem Fürsten von Samos für die dortigen Ereignisse die Verantwortlichkeit zu und beteuert seine Ergebenheit gegen 5en Sultan. Sofulis erklärt, er habe Athen verlassen, um sich mit den Schuhmächten in Verbindung zu sehen. Hongkong, 2. Juni. Die Pest breitet sich immer mehr aus. Gestern ist der erste Europäer der Krankheit erlegen. Heute wurden 27 Erkrankungen gemeldet. Die Fälle mit tödlichem Ausgange sind außerordentlich zahlreich. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Angekommene Fremde. Hotel ltlefant. Am 3. Juni. Walter, l. u. l. Oberst, s. Gemahlin, Nagusa. — Dr. Wanla. l. u. l. Regimentsarzt, Cilli. — Schawar, Assistent; Heibig, Iivilgcomeler; Metschnig. Scherz, Venesch. Private, Trieft. — Lebitsch, Privat, Domschale. — Prälat, Beamter, s. Gemahlin; Kantuzel. Kfm., Prag. -Stöeger, Nfm., Agram. - Veruil, Kfm., St, Peter. — Ober. znnmci, llfln., München. ^ Krauß, itsm,, s. Gemahlin, Leipzig. — Unterberger, Lorgo, Gutsbesitzer, Kirchbach. — Woul. Kfm., Pöltschach. — Földes. Wilhelm, Kflte., Budapest. — Nelken, Nfm.. Verlin. — Narmuth, Kfm., Villach. — Pradisani, Sacchctto, Colautti. Jacuzzi, Fedele, Kflte.. Udine. — Schön bürg, Veamter, j. Gemahlin; Herzmansly. Franll, Schulz, Taussig, Polahel, Hübsch, Glück, Constatini, Kaher. Vallmann, Colberg, Reiß, Schönwalb, Appclt, Adler, Furnowsly, ttslte.. Wien. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhe 306-2 m, Mittl. Luftdruck 736 0 mm. « 2 u. »i. ^3? 0 ii? b 3tÖ. mäßig teiln,, bew. " 9 U. Ab. 737 7 19 9 N. schwach heiter 4 > 7 U. F. j 739-1 I 15-41 SO. schwach . 00 Das lagesmittel der gestrigen lemperatui 21 9', Nor» male 16-3'. Wettervoraussage für den 4. Juni für Stcicrmarl, Kärnten, Krain und Trieft: Schönes Wetter, schwache Winde, warm, Neigung zur Gewitterbildung, Trübung. Seismische Berichte und Beobachtungen der Laibacher Erdbebenwarte (gegründet vo» der Kral». Eparlasse 1887). (Ort: Gebäude der l. l. Staats'Oberrealschule.) Unge: Nördl.Vreite 46 °M'; Östl. Länge von Greenwich 14° 8!'. Vegiun ^^, >3« Herd- ZZ. ZK 5« L^V 2« ^ distanz ^« j Z- «s? '^T« 2H V - ZZ 53 ^ ^" Z"" Z i>? icm dm» dm» dm» dm» dm 5? 2. 300 23 81 23-------------------------------88 32 20 23 33 V (10) K a d u a: 2. 150 23 30-------------------------23 31 — 23 36 V (180) Sarajevo: 2. — 191440!------------------------191448 1916 V l (100) Vebenberichte:" Am 29. Mai gegen 21 Uhr 30 Mi-nuten schwache Nahbebenaufzeichnung in Rocca di Papa. — Am 30. Mai Registrierung eines schwachen Bebens in Rocca di Papa gegen 16 Uhr. — Am 3. Juni gegen 17 Uhr « Minuten Fernbebenaufzeichnung an allen Instru-menten unserer Warte. Tägliche Berichte über die Nodenunruhe werden in den Monaten Juni, Juli und August nicht mehr regel« mäßig veröffentlicht, da bclauntlich in den Sommermonaten die Vodenunruhe fast vollkommen erlischt. » sich erlältrt, dann brauchen Sie noch lange nicht «>«« an Schwitzbäder, an Tee und Umschläge zu denken. F^V Kaufen Sie sich einfach eine Schachtel Fays echte HOL«> Sobener Mmeral.Paftillen und Sie sollen sehen, wie schnell Sie wieder der Nlte sind. Die Schachtel lostet Fff^V nur Kr. 1 ?5, ««« und jede Apotheke, Drogerie und Mi-V2 neralwasserhandlung verka«ft sie. Generalrepräsmianz für idfterreich'Ungain: W. Th. Gunhert, Wien I V/1, Grohe Neugasse 17. (462)2—1 Photographische «pparate für Dilettanten. Wir empfehlen allen, die für Photographie, dielen anregendften und von jedermann leicht zu erlernenden Sport, Interesse haben, das seit 1854 bestehende Spezialhaus photographischer Bedarfs, artilel der Firma A. Moll, l. u. f. Hoflieferant. Wien I, Tuchlauben 9, und die Durchsicht ihrer illustrierten Preisliste, die auf Wunsch unberechnet verschickt wird. sil355 ») I Isdie-Briaussnini ist in den Schaufenstern des Wäschegeschäftes Anton Sarc, Laibach ausgestellt (241H) 3-2 Danllksung. Die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem unersetzlichen Verluste, welchen wir durch den Hingang unseres innigsigeliebten Gatten, bezw. Vaters und Bruders, des Herrn Omz Vml Spenglcrmeisters und Hausbesitzers erlitten, wie die vielen Kianzspenden und das ehrenvolle zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte des viel zu früh Verblichenen, haben uns mit tiefstem Danl erfüllt, welchen wir hiemit allen Freunden und Bekannten, insbesondere der löblichen Gemeindevertretung und der geehrten freiwilligen Feuerwehr zum Ausdruck bringen. (8429) Neumarktl, am 2. Juni 1908. 3ie tlllllM ßintlitlickm. t Soeben erschien: Württemberg * Huldigungs-Marsch • ^ von Theodor Christoph k Kapellmeister im k. u. k. Infanterie-Regiment Leopold II. König der f Belgier Nr. 27. 4 Opus 50. Prela für Klavier zu xwei Handen K 1*80. Verlag von H538)45 lg. v. Kleinmayr 8 Fed. Bamberg Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung in Laibach, Hongreßplatz Hr. Z. (2390) Firm. 107/8 Reg. A. 12/1. Vpig družbene flrme. Vpisalo se je v register oddelek A: Krško St. 22, Coklin & Rada-noviè, trgovina z meSanim bla-gom. Družbena oblika: Javna tr-gov8ka družba. Osebno zavezani družabniki (G.): Anton Coklin in Ivan Radanoviè. Podružnica(Zw. N.): y Le8kovcu &t. 22 s firmo: Coklin & Radanoviè ^bstojeèega glavnega zavoda. Pravico družbo nadomesto-vati ima: vsak od obeh družab-nikov zase. Podpis firme (F. Z.) : Coklin & Radanoviè. Datum vpiaa : 29. maja 1908. — Rudolforo, 29. maja 1908. I Fabriksrestauration loselsil \ ¦f ¦ bei I^ail^ach ------ / • empfiehlt den p T. Au8flüKlern feine «telriiohe Baokhtthner, feinen ! . rrager öoWnken bowip beat «remlsohten Anfsohnitt etc. etc. Große i Auswahl in TiBoh- und Fla«ohenweinen, vorzügliches Qtftser Manen- i [ bUr sowie diverse ßohnäp.e und Liköre. — Solide Preise, prompte Bedie- , [ imng. - Irachtvoller Kestaurationgpark Btebt jederaeit zur Verfügung. - Mich i l bestens empfohlen haltend hochachtungsvoll ' \ (2428) 2~i Josef 8ekuli6f Restaurateur. ' Lllibacher Zeitung Nr, 128, 1212 4, Juni 19N8, Kurse an der Wiener Korse (nach dem offiziellen Kursblatte) von, 3. Juni 1908. Die notierten Kurse verstehen sich in Kronenwährung, Die Notierung sämtlicher Älticn und der ..Diversen Lose" «ersteht sich per Stück Geld Ware Allgemeine Staats» schuld. Einheitliche Rente: 4«. tonvcr. steuerfrei, kronen (Vlai-Nov.) p«r Ku,se . , 87 4« 9? «0 b ttto (Iünn.-Iuli) per Kasse 97 i,0 8? bv 4-2« 5 ö, W, «oten (Febr. «ug, per «assc......99 10 89 30 4 ««„ b. W. Silber («pril-lllt/, pel Kasse......s9 10 88 30 l»eo»r Gtaatslose 500 fl. 4°/n,b0 — lb4 -18S0er .. 100 fl. 4«/„2t6'b0 220-50 l8«4«i ,, 10> fi. . . 260 25264 25 ,8«4er ., 5« fl. , .260 2526425 Tom. Pfandbr. k lAl fl. »"/«289 50 29: b« Vtaatsschnld d. i. «eichs- rate vertretenen König» reiche und Länder. Österr. «olbrente fteuerfr,,G<,ld per Kasse ... - <"/„lie 4b l1« 6b Österr. Rente in Kronen», stfr., per Kasse.....4"/» »? 40 9? S0 detto per Ultimo . . , 4"/« ^7 40 8760 rst Investition«. Rente, stfr.. Kr. per «assc , . »>///, 87 2b 87 4b ßillnb«!>n>I «erschreibnngen. «lisabeth-Vahn i. G.. steuerfr.. zu lN.oov fi.....4«/„ —'— »^'- Franz Iosepb-Vahn in Silber ,div. St.) .... 5>/.°/„IL0— «21-— Galiz. Karl Ludwig Bahn (div. Vttlst) Kronen . . . 4°/„ 3« 70 97 70 Nudolf-Vahn in Klonenwahr. steuerfr. (div. St.) . . 4"/., ««'75 9? 7t Vorarlbergcr Bahn, stfr.. 40 Kronen . . 4"/° »e »0 97 b0 )u zt»llt,schull,»«s/„ von 400 Kr......468 6n470'«0 detto Linz-Budwei« 200 fl. ö. w. s. b>/."/« .... 434 — 43? ?b detto Salzburg-Tirol 200 fl, ». W. T. 5"/„ . . . .4L8b0 431'bN Kremital'Vahn 200 u, 8000 Kr, 4"/„.........l93b01!>4-50 Veld Ware Po» Klaale zur Zahlunz übn> n«»«tnl FislnbahN'PlixliiLl, ßbligntioncu. Vöhm. Westbahn. Em. 1895, 400, 200« II. IN.00« Kr. 4"/,, 96'Sb 9? 80 Elisabeth Vahn «00 u. 3000 M. 4 ab lO"/„......114-7biib?b Elisabcth-Nahn 400 u. 2000 M, 4"„........112 35114 35 sscrdinanbs-Nordbahn Em. 188K 98 2K 98'^5 detto Em. 1904 9» 40 99-40 Franz Ioseph-Bahn Em 1884 fl. S. 5"/^104-— 10b- dctto 400 u. 5000 Kr. 3>/,"/>! 86 60 «760 Porarlberger Vahn Ein. 1884! ldiv. Et.) Silb. 4"/„ . .! 97-0H 98'0b Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4° „ ung. Golbrcntc per Kasse . Ili'ö5ti1-?b 4"/„ detto per Ultimo m-bb l1i?b 4"/« ungar. Ncntc i» Kronen- wahr. stfr. per Kasse . . 9330 93-50 4"/, ocito per Ultimo 93 35 93-5K 5'/,"/a bettn per Kasse »3-20 «3 40 Ungar. Prümicn.Anl. il 100 f!. l«k 25 »90-25 detto ^ 50 fl 186 25190 2b Theiß Reg,-Lo!c 4/,"/„ . . 98 75 99 7b 5"/„ Dona» Reg. Anleihe 187» 10b'- — — Wiener Verlchrs-AiU. . . 4"/„ 9«S0 97 «0 detto 1W<» 4°« 96 «0 97 80 Anleben der Stadt Wien . . ioo?0l«l 70 detto (L. ober O.) l«?4 11985120 «b betto (I8»4).....9420 9b'Ä0 detto lGas) v. I. 1888 . 96 60 876« bctto ,ltleltr,) d, I. 1WU »6 70 97-70 detlo 96-6b 87'15> Vulg. Stllllts-Hypothclar-Änl. l8!»2......«"/0^21-5^122-55 Geld Ware Vulg. Etaati - Ooldanleihe l»07 s. 100 Kr, . , 4>/i"/<, 88-40 89 40 Pfandbriefe usw. Vobenlr,, all«, öst. i. 5UI, Nl.4"/„ 9bS« 9S-60 Nöhm. Hnvochetciib, Verl. 4"/„ 98-45 99-4b Ze!itllllV°d.-ttieb,-Vt,. österr.. 45I. oerl.....4'/,«/« ,02'- —'— delto 65 I. Verl. . . . 4"/„ 98- 99-^ «reb.Inst., österr.. f.Verl.-Unt. u. offentl.Nrd. Kat.^.4"/n 9«b0 97-5« Landesb, d, Kön. Galizien und Lobom. 57'/, I. ruclz. 4°/« 94-?b 9b'?b Mähr. Hypothclcnb. verl, 4"/„ 87 65 98 65 N.-üflerr, Lanbe«-Ht,p,'!Nnst.4°/, »8-2Ü 3»-25 betto inll. 2"/„ Pr. verl. 3>/2"/o 89-^ - - bclio K.-Schulbsch, vcrl. 3>/,"/<> 8»- 9U>— bctto veil......4"/° 8810 99-1» Ostcrr.-unaar. Van! 50 Jahre verl. 4°/y ö. W..... 98-40j »8'llb detto 42b — - Eisenbahn-PriVritäts-Obligationen. Oslerr. Nordwestb, 200 fl. N. . 10325 104-25 Ntaatsbahn .'<,» Fr..... «9« - 402-— Lüdbahn 5, 3"/s, Jänner-Juli 50« Fr. (per St.) . . . 288-40 290 40 Eübbahn k 5"/„ »00 fl. L. o. V 122-5« «23'bO Diverse Lose. z>»lztn»lichl foft. 3°/„ Vobenlrcdit-Lose Em, 1880 2725« 27850 detto Em. 1889 36>-75 267 7b 5"/„ Donau Nrgul,-Lose ION fl 257-75 263-7Ü Serb. Prüm. Aülp, 10Ussr.2"/„ ,04 — 11«'- zlnuerzinlliche Zost. Blidllp.-Vasilila (Tombau) 5 fl, 2l- 2»-- Krobilll'se 11» fl...... 460'- 470'- Clary-Losc 4" fl. KM, . . . 147'- 157- Ofrner Lose 40 sl...... 20b'- 215-- Palffy-Loie 4N fl. KM. , . . 190— 196 — Rotci! Kreuz, öst, Vcs, v. 10 fl. 50-75 5475 »iolen Kreuz, ung. Ges. v. 5, sl L7-— 29-— Rudolf-Lose !0sl...... 67-50 71'50 CalM'Losc <« fl. KM ... 235- 245 — Tiirl. E. Ä, A»l, Präm.-Oblig. 400 Fr. per Kc>sse . . . 1N7-50 188'5« detto per Medio . . 187-25 188'25 Gelb Ware Wiener Nomm.-Lose v. I. 1874 4s?-— H0?'— Vcw.-Lch. d. 3"/n Präm.-Lchuld b. Vobenlr.-Nnst, Em, 1889 73-— 77-— Altien. Hl»n»P!>ri'MultNl»h«nngtn. Aussig-Iepliycr Eiscnb. 500 fl. 24— b330'— Kajchau - Oderbergcr Eiscnbahn 200 fl. S....... 3«3-b0 864-- Lemb.-Czern.- Iassy-Eisenbahn- Oescllschaft. 200fl. O, . , b64'- b66-- Lloyd. öst,, Trief!. 50« fl,. KM, 417'- 419'- Ostcrr, Norbwestbahn 2<»0fl, S, 443-50 445-— betto (lit. tt) 200 fl, S, p, Ult. 442-- 443'- Praa-Duzer Eisenb. i<>«fl,abgs<, 224'b0 22«-— Ntaa!«cisenb. 200 fl. S. per Ult. 690— «9175 Tüdbahn 200 sl. Silber perUlt. i»2'7b 13375 Lübnordbeutsche Vcrbindimgsb, 200f!, KM...... 404— 40b b0 TranKpoll-Ges., intern,, N.-G 200 Kr........ — — 140 — Ungar. Wcstbahn (Naab-Graz) 200 fl. S....... 405'— 410'- Wr, Lolalb..?lltlen-G«I. 200 fl. 210 — L40-— Vanlen. «nglo-Österr. Äanl, 120 fl, . 297'— 296'- Bai'lverein, Wiener per Kasse —-— —'— detto per Ultimo 521-?b 522'75 Äodenlr.-Äüst. öst., 300 Kr, , 10Ü7-— 1058'- ^ciitl-Äod.-Kredbl. üst, 20« fl. b3b'— b42'-Kreditanstalt für Handel und Gewerbe, 1«0 fl., per Kasse —'— —-- bctto per Ultimo 620'IU 03110 Kreditbank, una. allg., 200 fl. 74?-- 748 — Dcpositenbanl, alla.. 200 fl. . 4b?'- 4b3- Lslomptc - Gesellschaft, nieder- österr., 400 Kr..... Ü81-- b»3- Giro- u. Kassenverein, Wiener, 200 fl........ 4bb'— 45?'— Hnpothclcnbanl, öst. 200 Kr. 5"/„ 28b'— 288'— Läüdrrbaul, österr., 200 fl., per Kasse....... --- --- betto per Ullimo 441-- 442'— „Mcrlur". WechleIstul,..Mtien- Gcscllschaft, 200 fl. . . . 59?'— 601' - Oslerr..»»gar. Ba»l 1400 kr, 1786'— 1747-- Geld Ware Uüionbanl 200 sl...... 540'— H41'— U»!o»uanl. böhmische 100 fl. . 245'— 246 — Vcrlchlöbanl, allg 140 fl, . . 834'— 336 — Zndufilie'flnttmtllmungln. Vaunescllsch,. allq, öst., 100 fl. 127'- '31'— Vrnxrr Kohle»bergb,-Vcs, loufl. 711'— 714'— Eiscnbllhüvcrlchrs-Anstalt, öst.. lonfl........ 88b— 39«-— E!le»bah»w.-Lf!hg,,els!t. 100fl. 204'— «06'— „(tlbcnnlhl", Papiers, u. V.-G. 100 fl........ 186 - 188— Eleltl-Oes, allg, östcrr.. 200 fl. 399— 400'— Eleltr.-Gescllsch,, intern. 200 fl. b»b'— b8s'— Eleltl. Ocscllsch,. Nr. in Liqu, 22^'- 226'— Hirtenbcrgei Patr,-. Zündh. u. Mct.-Fabrit 400 Kr. , , 8«8'b0 970 — Liesinger Nraucrei 10« fl. . . 261'— 263— Monwli-Mes., öst. alpine 1<»0 fl. «60' - S«1 — „Poloi-Hüttc". TicgelguWahl- ff.-M.-G. 200 fl..... 4b0— 452 — PragcrEiscil-Iüdustiic-Gesellsch. 200 fl........ 2662'— 2672 — Nima- Mürant, - Salgo-Tarjancr Eiscnw, 10« sl..... 558'— 558'— Lalgo-Tarj. Sicmlulilcn 1«<> fl. b?6'— b??'— ..Schlüglmiihl", Pllfticif.,200fl. 215'— »20'— ..Lchobnica", N.-O, f. Petrol.- Industrie, 500 kr. . . . 464'— 474-— ,,StsUrer»lüh!".Pllp!erf.!!,V,E. 43b'— 440 — Trifailcr Nohlc>»u,-V, 70 fl. . 27«'— 280 — Turl, Tabalrcgie-Ges, 200 Fr. per Kasse...... —'— —'— dctto per Ultimo . , . 41b— 4l? — Waffcnf.-Ocs,. österr.. 100 fs, , b45-— 543 — Wr. NaugescNschaft, 10« fl. . , 148-- 150-— Wicucrbcrge ^icgelf.-AN.-Ges, 718-— 724-— Devisen. lui)t Zlchln» un!> zchtck». «lmsterbam....... 188-27- 198-b?- Deutschc Aanlplähe .... 11755 I17'7b Italienische «ijanlpliitze . . . »5'4« 9bb5 London........ 239 75 240 — Pari«......... »b'4b 8b-60 Vt. Pctcrbburg...... Lbi-Lb 2b2 — Zürich und Uasel..... 8b 40 9b b2» Valuten. Dulatcn........ i,-»s 11«» 20ffranlen-3<üclc..... 19-10 191» 2!>-Mevi*en und Valuten. Los-Verslcherungr. i'S4) mMm €3+ Mayer Ban.]«- -o.23.d- TTT'ecla.slerg-escli.aft T.Hlbncli, NtritarKHMNe. Privat-Depots (Safe-DepoHitn) Verzlniono van Bareinlagen im Konta-Korrant und auf filro-K»nt«.