Tatbach er S ettunW 79 Dienstag den 2. October 1827. L a i b a ch. >^«>ne k. k. Majestät haben mit allerhöchster Entschlie« ßung vom 4. d. M. dem GubernialiSecretär des k. k. illyrischen Guberuiums, Anton Kunstl, bey stiner Versehung in den Ruhestand, in huldvoller Anerken« nung seiner langjährigen, treuen und guten Dienstlci» Nung, den k. k. Nathstitel taxfrey allergnädigst zu ver« leihen geruhet. Laibach am 24. September 1827. D>« hohe vereinte Hofkanzley hat mit Decret vom 2o. vorigen Monaths, Zahl «25o5, vie durch die Ve» förderungdeß Grafen Ferdinand v. Aichelburg zum Gu» bernial» Secretär, erledigte erste Kreiscommissärostelle in Illiitien , dem Hofconzip'istcn Friedrich Nitter von Kreizbevq, rücksiä'tli^ feinsl vorzüglichtnD! kommene Controllorsstelle wurde von dem k. k. illyr. Gubernium dem ersten Taxamts.Officiate« Johann Paiz, und die duich die vorschriftmäßige gradual Vor» rückung b Nach den Vortragen, welchen, nevst einem zahlrei» l chen Publikum, auch Se. Exc. 0er Hr. Staatsminister > Graf y. Armansperg Theilnahme schenkt« , begab sich ^ die Gesellschaft in das Lokale, welches ihr von der hie» ' sigen Gesellschaft dcZ Frohsinns zum Gebrauch« für das > Mittagsmahl angebothen worden. Mehr ala 140 G<» lehrte uni) Freunde der Wissenschaft waren hier in hei» terer Stimmung vereinigt. Mtt Freude sah man alte Freundschaft slch in neuer Begegnung erwärmen, neue Bande schUeßen, und der schöne Zweck der Gesellschaft, slch durch persönliche Bekanntschaft näher zu tr«t«n, zu geistiger Thätigkeit zu erregen und zu stärken, ward auf eine allgemein erfreuliche Weise erfüllt. Morgen wild dle zweyte Sitzung statt baden. (AUg. Z.) Die allgemeine Zeitung meldet aus Kaub, am Rhem, vom 12. September 10 Uhr Morgens: »Ge» stern ist hier das Damp sschifs die Concordia an« gekommen, nachdem es im Vmgee LoH auf einen Feljen gefahren und einen Leck erhalten hacte. Der Capttän des Fahrzeuges, der Rau heißt, s^,^l über diesen Vorfall Folgendes aus: De« Steuermann Jacob BtiUmaycr, den er in Vingen zu nehmen pflegt, war bey 0«r Antunst des Schisses nicht gegenwärtig, und son Bruder Franz BrNlmayer dtgab sich statt seiner am Boid. Vor demVin» ger Loch ließ der Capitän aus Vorsicht die Dampfma» schin« auf Halde Kraft setzen. In demselben Augenblicke, als dieß geschah, bemerkt er, daß der Steuermann sich, zu viel seitwärts hielt; er winkt« ihm und rief ihm zu, um ihn darauf aufmerksam zu machen, aber schon war es zu spat, und das Schiff auf einen Felsen, den söge» nannten Lochstein, gelaufen. D>« Heftigkeit des Stoßeg bewirkte, daß eS slch wendete, und auf die weiter unten liegenden Felsen gerieth, wo es starken Schaden erlitt. Die durch den Stoß verursachte Erschütterung war so groß, daß mehrere Passagiere umfielen und Contuslonen davon trugen. Nach der Aussage der Reisenden hat sich der Capitän Nau mit bewundernswürdige« Ruhe und Festigkeit benommen. Unter dem Bitten und Drohen der m die größte Angst yerjehten Passagiere, welche for« derten, er saUe ans Ufer fahren, was dem Schiff den Untergang bereitet hatte, weil das dortig« Ufer überall fehr steil und hoch ist, ünd keinen Schuh gewährt, ver» lor er keinen Augenblick die Geistesgegenwart. So ge, lang es ihm das Schiff big hiehe« zu bringen, wo er eZ, n«ch vorhergegangener Vennchrichtigung 0«r Passagier« I>m ihnen keinen neuen Schrecken zu verursachen) vor 0er Pfalz, ein«! bey Kaub gelegenen Insel, auf oenVand laufen ließ. Nur dieSchnelligtett, mit welcher oicDampf» schiffe fahren, konnte dem Capita« die Hoffnung geben, die Concordia vom Untclsink«n zu retten, indem er die« ses Fahrzeug an einem gtltgcn^n Ort auf den Sand laufen ließ. Vor einigen Tagcn ist auch der Segelschiffe, Mannheim aus e,nen Fllscn gefahren und hat einen 3eck erhaltiu. Der Schiffer TchoU, den Dieses Unglück im vcrigen Jahr traf, hatt« n,cht den Trost, sem Fahrzeug erhalten zu können, sondtrti sah es vor semen Augen untergehen. Die Güter, die viele Havarie haben sollen, sind um Z Uhr Nochmittags in einem L^ichtschiff nach Kob» lenz abgegangen. Vierzig i?,« fünfzig Ma>in haben seit 0er Ankunfi des Dampfschiffe« beständig gepüimpt und mit Feu Eimern das Wasser ausgeschöpft, und so ge« lang es gegen Abend, Meister über das eindringend« Wasfee zu wer0 nen der Sturmglocke begleitet. In allen Gemeinden» die sie durchziehen mußte, empfing die ganze Bevölkerung sie mit Flintenlchüssen. Während deg ganzen lan» gen Wegs empfing sie durchaus keine Nahrung, und kam HUdverhungert an. Die Unglücklichen, die dem Marsche der Truppen nicht folgen konnten, wurden schrecklich mißhandelt. Gestern Abend um »1 Uhr rück» ten 5oc> Mann der Unzufriedenen in Mataro ein, «ine Stadt von ungefähr 12 bis i5,ooa Seelen, fünf Stun» 327 den »on Darcelona. Ys wurde der Stadt tine den fol» ö«nd«n Tag zu bezahlende Contribution von 5oo,«ooFr. «ufgeiegt." (Allg. Z.) Madrid den 4. Sept. Die hiesige offizielle Zei» tund enthalt ein ausgedehntes Manifest, das der Mini« Ner des Kriegswesens auf Befehl des Kömg, an den Ge» nttalkapitän von Katalonien erlassen hat, und dessen wesenNichtr Inhalt folgender ist: Im Emgange wird ^^ ganze Verlauf der Unruhen in Katalonien von ihrem ersten Ursprünge im August 1825 an, di» auf diesen Tag "zählt. Sodann wird hauptsächlich d«r Cniwuif der Insurgenten widerlegt, ale, wär» der König nicht frey. »Wie konnte man doch behaupten," heißt es dann, ,daß der König, unser Herr, unterdrückt sey, nachdem er m seine ool!« Souveränität eingesetzt worden ist, nachdem d>e ehemahligen Gcslhe und Gebräuche beobachtet wei» ben, nachdem dle Körperschaften in ihre Privilegien wicHer «'"gesetzt und den Eigenthümern zu» Zeit der Neoolu» t'on das Eigenthum wieder abgenommen worden ist; da Se. Majestät mit größte! Sorg alt über die Erhal. tung5tl F-ndamentaI.zc!e Barmst von Katalonien^soll eint bedeutende Vermeh. rung von Linientlupptn erhalten, ohne daß jedoch die auf cndern wichtigen Punkten verwendeten Streitkräste dadurch vermindert werden. 2) Zur Unterstützung des Generalkapiiäns in seinen zahlreichen Aibeiten wird ein General ernannt, der, unter den unmittelbaren Befehlen des Elstern, insondLrhittlich mit dem thätigen Theile der Militär.Operationen beauftragt ist, und die zur Verfolgung der Nebelten bestimmten Truppen zu kom, wandiren hat. 5) Diesel General s°U den Rebellen feinen Auftrag und seine vom Könige erhaltene VoUmach« de Ruhe aufrecht zu erhalten, mit Waffen zu versehen. (B. v. T.) Großbritannien und Irland. Das London» Magazine sagt: „Zu Anfang deS Jahrs 1L25 bestand die Handelbmarme der vereinigten Staaten von Nordamerika aus l.28Z,i6z Tonnen Tracht, diejenige von Großbritan >ien und Irland au5 2.298,836, die des ganzen lettischen Reichs aus 2 5^2,2»6 Tonnen Tracht. Die Tonnenlracht der Handelsmarine der verei» nigte^n Staaten ist daher kleiner als die unsrige, abergrö» ßer im Verhältniß der Bevölkerung und noch weit grö» ßc r im Verhältniß des Reichthums verglichen mit der des drittischen Neichs." Die Arbeiten zur Anlegung eineo Weges unttt der Themse, unter der Leitung des berühmten Brunei, welche bekanntlich vor Kurzem durch den Einbruch des Wassers der Themse in die Gallerien unterbrochen^wol» den waren, suid nun gar. twrch M a n g e l a n Ge l d ins Stocken gerathen, obgleich der Bericht Bi u n e l'» 5 über den Fortgang dersell'en so günstig als möglich lau« tete. nen Kar, wollte sich an die Großmuth d«l englischen Nation um Beyträge wenden. - Zwey englische Schiffe, der Ad vt n turer und dee ! Beagle, untersuchen auf Befehl der Regierung die Küsten von Südamerika. Im Monathe November verließen sie Montevideo, und langten >m Jänner in dem Hafen ! Famine an, wo der Adventurer bis ,ur erN«n Woche d<< , Aprils verweilte. Man stieß «uf zwey velschiedentMen» 32g fchengattungen, dle berühmten Pa tag on, er, welche die nördliche Küste von Cap Negro an bewohnen; dann die Nomadenstämme, genannt FueglnS, die man in geringer Zahl zwischen dem Cap Negro und dem Cap Vittoria auf der ganzen Küste antrifft. Als die Schiffer das erste Mahl Patagonier zu Gesicht bekamen, waren ihrer ungefähr zwanzig zu Pferde, und darunter ldrey vder vier Weiber, deren älteste wohl vierzig Jahre haben mochte, die andern nur fünfzehn. Dic Männer waren sehr iung und mit Tierhäuten bekleidet. Hr. King, Ca« pitän des Adventurer stieg ans Land; die Patagonier blieben unbeweglich. Als er ihnen näher kam, hing er der ältesten Frau eine Denknuinze um den Hals. Sie antwortete in spanischer Sprache, indem sie ihm eine ihrer Töchter vorstellte. Der Kapitän gab hierauf dem Mäd» chen gleichfalls eine Medaillon, und nun stiegen alle ad. Zu Pferde härtern sie ein riesenmäßigesAuesehen gehabt; zu ebener Erde bemerkt man den Irrthum. Der größte Patagonier, ven die Engländer trafen, maß 6 englische Fuß, die andern waren nicht mehr als 5 Fuß ia ZoU hoch. Sie sind sämmtlich ungestaltet, indem ihre Leiber und Köpf« gegen die kurzen Füße nicht im Verhältnisse stehen, woher den auch jene scheinbare Glöße zu Pferde gerührt haben mag. (Ost. V.) OZmannifches Reich. Genf 14. Sept. Wir haden durch außerordentlich« Gelegenheit folgende Actenstücke aus Griechenland erhalten: „Der dritte griechische Nationalkongreß an Se. Excellenz den Grafen Johann Capo d'Istria, Gouvcr» neur von Griechenland. Das griechisch« Volk hat er» kannt, daß alle Unfälle, die es seit sieden Jahren in feinem Kampfe erduldet, allein davon herrührten, daß die ausübende Gewalt zu Vielen anvertraut, und da> durch gelheilt und zersplittert war. Eg will daher diesen Uebelstand, der es den größten Gefahren ausgesetzt, nicht ferner bestehen lassen, und hat durch leine gesetzlich be» vollmächtigten und zum dritten Nationalcongreß abge> ordneten Repräsentanten beschlossen, die ganze Execu» tivgewalt Einem Einzigen zu übertragen, der solchen Vertraueng würdig ist, alle politischen Talente, so wie Fähigkeit und Erfahrung, Eifer und Unparteilichkeit genug da^u defiht. Demnoch haben All« einstimmig ihre Augen auf Km. Excellenz geworfen, und Sie in Ge« wäßheit bcyfolgenden DecretS zum Gouverneur von Griechenland ernannt. Der Nationalcongreß wünscht Ihnen ,u dieser einstimmigen Wahl Glück- In der Ueberzeugung, daß S>< dem Rufe deg Vaterlandes fol» gen werden, eilt sie Ihnen schnelle Abreise und Ueber, nahm« der Negierung nach den Bestimmungen des bey» liegenden DccretS anzuempfehlen. Trözenc, den 2. (14.) April 1827, Der Präsident 0eZ Nationalci.'ngiesses Ge« org Siss'li is. (Folgen die Unterschristen'der übrigen Deputirten.)« (AUg.Z.) Verschiedenes. DerMerichtshof von Korsika hat ein merkwürdi. ges und entsetzliches Veysplel geliefert, welche Iirthümer Menschen den Ausübung der IMi-, begehen können. Der Arzt Ru sticoni siel von Mördcrhand. Der Ver. dacht warf stch auf seinen Colleen Mlchell und den GutSdeslhtrCruciano. Der Pro;eß wurde instrmrt, und beyde wurden zum Tode verurtheilt. Der zur Hin« richtung festgesetzte Tag bricht an. Cruciano, ein Greis von 60 Jahren, besteigt festen Schrtttes das Schaffott; aber sem Mund ist sti^mm, er drückt das Vild des Gelreuhigten an die Lippen und beschäftigt sich nur mit der Ewigkeit. Micheli dageqen wieder» höhlte unablässig: «Ich erkläre, daß ich unsHuldig bin; meine Hand ist rein von Blut; iHs sterbe alg ein Opfer der Befangenheit meiner Nichter.« Ganz Vastia war in Bestürzung an dem Tage, wo die benden Unglücklichen hingerichtet wurden. Einige Zeit nachher wurde ein kor, siecher Vandit, Tan roch, mit Nahmen, der sich nach Sardinien geflüchtet hatte, verhaftet und in die Gesang» niss« von Vallia qevracht. Er wurde mehrerer Verbre» chen wegen zum Tode verdammt. Als «r das Vlutgerü» ste bestieg, eiklälte er vor ollem Valke, daß er, und er allein der Mörder de,S ?lr,ttes Ru sticoni sey; daß de« Doctor Micheli und der alte Cruciano keinenTheil an diesem Morde gehabt, und daß ste unsch uldig qe. slorben seyen. (Wand.) Fre md en -A n z etg e. ?l« g e kom m ei, den 26. September 1827. Se. Excellenz Ignaz Graf v. Attems, k. k. wirk, lich geheimer Ralh, Kämmerer und Landeshauptmann voil Steyermark, ron Windisch. Feistritz nach Trieft. Den 27. Frau Aloisi^Edls v. Genn^inger, Bemittelte, vo„ Venedig »ach Wien. — Herr Constan» tin Kuüias, Professor und Dr. der Philosophie, und Herr Constantin Cokiiwki, ehemahlig griechischer Re« dacteiir, beyde cütk. Nnt?rthan?i,, von Wien „ach Trieft. — Hr. Johann Christoph Ritter, Vörse.HandelsmatM, yon Wien nach Trieft. Wasserstand des Laiback. Flusses am Pegel dci gema^eccen Kanalbrücke beo Vperri^ng der Wekr: Den l. Oct.: 2 S chuh. iaZ 0 l l. 0 3 i n i« n, ober der Schleußcndettung. Ntdacttu«: Je. Xao. Heinrich. Verleg«: Ignaz Alsys Edler v.Kleinmayr.