IN C1LLI. HERAUSGEGEBEN AM SCHLUSSE DES SCHULJAHKES 1886/7 VON Plfll 10IČI1I, k. k. Gijmnasial-Director. CILLI. BUCIIDRUCKEREI VON JOHANN RAKUŠ C H. 1887 . PROGrRAMM DES K. K. 8TAATS-GYMNASI(JM8 IN C 1 LLI. HERAUSGEGEBEN AM SCHLUSSE DES SCHULJAHRES 1886/7 VON tlfll KONČNIK, k. k. Gi/nmasial-Director. CILLI. B U C H D R U C K E E E I VON JOHANN K A K U S C H. ]887. Zur Methodik des deutschen Sprachunterrichtes an biglotten Untergymnasien. Eine der wichtigsten Partien in den mit hohem Ministerial - Erlasse vom 26. Mai 1884 Z. 10128 herausgegebenen Instructionen zur Durch- fuhrung des Lehrplanes betrifft den deutschen Sprachunterricht. Dieser Theil der Instructionen wird an Anstalten mit sprachlich einheitlickem Sčhiiler- materiale vollinhaltlich verwertet werden konnen, wahrend der Lehrgang an biglotten Schulen wenigstens in den untersten Classen manche Abweichungen von diesen AVeisungen eintreten lassen muss. Die vorliegenden Zeilen sollen einen bescheidenen Beitrag zur Losung der Prage liefern, auf welchem AYege der Lehrer _des Deutschen an mehrsprachigen Gymnasien das fiir die unteren Classen aufgestellte Lehrziel erreichen konne. A. Grammatik. Da sich der Lehrer der deutschen Sprache an biglotten Anstalten bei einem groBen Theile seiner Schiller auf das lebendige Sprachgefiihl nicht zu stiitzen vermag, so muss er vor allem folgendem Grundsatze die groBte Aufmerksamkeit zuwenden: „Yollstandige und griindliche grammatische Kenntnis der Sprache, insbesondere der Satzlehre ist die festeste und uner- lasslich nothige Grundlage fiir den miindlichen und schriftlichen Gedanken- ausdruck.“ Die Grammatik muss ja den Schiilern die dem AVesen nach fremde deutsche Sprache eigentlich erst beibringen und bei ihnen allmahlich ein Sprachbewusstsein wecken. Sie kann aber nicht ausschlieBIich ihre eigenen Zwecke verfolgen, weil sie nebstbei auch die Grundlage fiir die anderen Disciplinen, vornehmlich fiir das Lateinische zu bilden hat. Da es nun bei dem Verkaltnisse der deutschen Grammatikstunden zu den lateinischen anfanglich schlechterdings unmoglich ist, das fiir den Latein- unterricht Nothige nur in jenen Stunden vorwegzunehmen, so kennen auch die Instructionen zwei Arten der grammatischen Mittheilung, die gelegentliche, nach dem wechselnden Bediirfnisse sich richtende und die mit Hilfe des Lehrbuches. Aber auch damit kamen wir weder anfanglich, noch spaterhin aus. Da findet sich auf pag. 120 der Instructionen (Ausgabe bei Pichlers AYitwe und Sohn) ein besonders fiir unsere A^erhaltnisse wichtiger Satz, der da lautet: „Die Lateinstunden \yerden anfanglich ohnedies zum guten Theile auch Lehrstunden deutscher Grammatik sein.“ An biglotten Anstalten miissen sie unbedingt und zwar in ausgedehnterem Mahe als an conformen diese Rolle libernehmen, um, ich will nicht sagen, die nothigen A r orbegrilfe erst zu schaffen, so doch dieselben zum lebendigen Bewusstsein und durch Ubung zur sicheren Beherrschung zu bringen. Das AYicktigste iiber den einfachen Satz und aus den Redetheilen wird, soweit es der lateinische Unterrickt tangiert, zuniichst in diesen Stunden vorgebracht und tiichtig ein- 1 * 4 geiibt. Der Lehrer versaume es aber auch in der Folge nie, den lateinisohen, beziehungsweise deutschen Satz analvsieren, die Satztheile durch Fragen bestimmen zu lassen, nach dem AAarum zu forscben, deutsche AVorter zu erklaren u. a. Gar manches bringen da die Schiller verkehrt vor. Dies wird mit Hilfe der sprachlich gewandteren sofort berichtigt, von einem andern der Grund der Berichtigung angegeben, das Gewonnene in eine kurze Regel gefasst und diese wieder von schwacheren Schiilern zur Unterstiitzung des Gedachtnisses und als Sprechiibung wiederholt. So entsteht ein frisches, frohliches Miteinanderarbeiten, das keine Langweile aufkommen lasst und doch durch Ubung Gewinn bringt. Der lateinische Unterricht kommt dabei nicht zu kurz. Der Lehrer muss ja auch an rein deutschen Anstalten ein langsameres Tempo einschlagen; Riickstaude aber lassen sich dadurch ver- meiden, dass man den Stoff auf die verfiigbare Zeit richtig auftheilt und seine Schiiler an Hinke Antworten gewohnt. Das Tempo wird in der Folge von selbst ein rascheres, wenn einmal die Grundbegriffe des deutschen Satzes in Fleisch und Blut iibergegangen sind und die copia verborum im Deutschen eine reichere geworden ist. Erst auf dieser Grundlage kann das Lateinische erfolgreich weiterbauen. Spaterhin geht diese Vorarbeit auf die gelegentlichen Bemerkungen iiber, ivelche bei passenden Anlassen, sei es in den lateinischen, sei es in den deutschen Grammatikstunden oder bei der AVort- und Satzanalyse in derAVeise angebracht werden, dass immer das im Lateinischen sich zunaehst herandrangende Capitel aus der deutschen Sprachlehre vorweggenommen wird. Hieher gehort die Declination der Substantiva, Adjectiva, Pronomina, die Conjugation der Yerba im Prasens Activ und Passiv, der Gebrauch des bestimmten und unbestimmten Artikels und seine Abanderung, die Con¬ jugation des Hilfzeitwortes „sein“ u. dgl. Als Entgelt hiefiir festigt hin- wiederum der lateinische Unterricht durch reichliche Ubung die Kenntnis der einschlagigen AVort- und Satzformen aus der deutschen Grammatik. Gelegentlich der Durchnahme der lateinischen Redetheile muss consequent neben der fremden Form die deutsche decliniert, beziehungsweise conjugiert oder der Abwechslung halber zu der von den Schiilern gefundenen deutschen Form die lateinische gesucht, zu einem lateinischen activen Satze das deutsche Passivum etc. hergestellt werden. Kommen einmal im Lateinischen Satzgefiige vor, so nimmt dieser Unterricht die Rolle des Forderers auf sich. Die lateinischen Gefiige bieten Anlass, Satzanalysen schon zu einer Zeit vorzunehmen, wann der deutsche Unterricht noch gar nicht so weit gediehen ist. Bei richtiger Anleitung von Seite des Lehrers macht es den Schiilern keine besonderen Schivierigkeiten, vom iibergeordneten Satze aus nach jedem Sebensatze zu fragen und danach den Satztheil zu bestimmen, den dieser vertritt. Damit aber zeigt man der Jugend schon im voraus den AVeg, \velchen sie spater im Deutschen zu gehen haben wird, und gewohnt sie daran. Bei dem einen oder dem andern Nebensatze ist es ferner schon mdglich, bestimmen zu lassen, was fiir ein Satz er an und fiir sich betrachtet ist. Das Erkennen der Relativ-, indirecten Frage-, Befehl-, Wunsch-, Aussagesatze an gewissen Kriterien fallt den Schiilern unter der Mithilfe des Lehrers nicht schwer, fiir das Yerstandnis der lateinischen Constructionen aber ist dies selbst in Prima geradezu unentbehrlich. Daneben lauft die Durchnahme der grammatischen Capitel in ele- mentarer Yollstandigkeit in einer eigenen Stunde ber. Die Fiille des Materiales nun legt dem Lehrer die ernste Pflicht auf, die sorgfaltigste Aus- wahl zn treffen und nur das Nothigste aus den einzelnen Partien in der I. und II. Classe durcbzunehmen. Dieses Abrunden und Beschranken auf das Wichtigste muss um so scharfer betont werden, als der Lehrer ohnehin viel kostbare Minuten mit Worterklarung und Yerbesserung der Schuler- antworten verbringt. Er darf keine fehlerhafte Wendung, keinen unrichtigen Casus, keine unrichtige Form iiberhoren; alles dies muss sofort und auf die kiirzeste Art mit Heranziehung der Schiller verbessert werden. Solche Aus- scheidungen aber darf der Lehrer treffen, weil ja in der dritten Classe ein systematischer Aufbau der Grammatik stattfindet, und weil es zweckmaJ3iger ist, auf dieser Stufe Partien nachzuholen, als in Prima schon Dinge vor- zubringen, welohe die Schiller nicht verstehen, und dabei Zeit zu verlieren. Aus diesen Griinden iibergehe ich in Prima und Secunda folgende Para- graphen aus Vv illomitzers Grammatik (4. Auflage): Den besonderen Gebrauch einiger Zeitformen, §. 103; den Conjunctiv im unabhangigen Satze, §. 104; die Abarten des attributiven Genetivs, §. 108 ; die Bedeutungskategorien der Yerba, welche verschiedene Objectscasus regieren, §. 119 Anmerkung und §. 120 Anmerkung ; die Yerba, welche nach der verschiedenen Bedeutung eine verschiedejie Rection haben, §. 124; die detaillierte Erorterung der zwei Abarten der starken Declination, §§. 16, 17 ; die Bedeutung der Zeiten, §. 38 III.; die Bedeutung der Kominalformen der Yerba, §. 45; den Gebrauch der reflexiven Formen des Yerbums, §.49; die Sonderung der copulativen und adversativen Conjunctionen in ihre Unterarten, §§. 135, 136; die Falle, in denen statt des Satzgliedes ein Nebensatz eintreten muss, §. 144; die Arten des adjectivischen Attributsatzes, §. 160; die Scheidung der Conditional- satze in solche der Wirklichkeit, Moglichkeit, Erwartung, Dnmoglichkeit, §. 174 (Beispielsammlung); die Yereinigung einzelnstehender Hauptsiitze zu einem Satzgefiige, §. 177. In anderer Weise noch muss den Schiilern der grammatische Lernstoff zuganglicher gemacht werden. Uberall da, wo der Leitfaden schwierigere Definitionen oder allzu kiinstliche Untertheilungen bietet, ist die Regel so- wohl, wie die Division einfacher zu gestalten. Auch die Musterbeispiele der Grammatiken sind bekanntlich nicht immer gliicklich gewahlt; daher ist der Lehrer gar oft gezivungen, an ihrer statt selbstgebildete, fasslichere Para- digmata zu setzen. Das so priiparierte Material ist nun Grundlage des ele¬ mentaren Grammatikunterrichtes, aber auch nicht immer in der Folge der Capitel, wie sie der Leitfaden bietet. Auch hier tritt passend eine Yer- schiebung dann ein, wenn Schwierigeres dem Leichteren voransteht. So findet sich in Villomitzers Grammatik die Anordnung: Accusativ-, Gene ti v-, Dativ- 6 object. Das Genetivobject, an sicb schwierig, vvird dies um so mehr, als die Beispielgruppen seltenere, fremdere Zeitvvorter enthalten. “Es ist also die Capitelfolge zu wahlen : Accusativ-, Dativ-, Genetivobject. Ebenso bat das adjectiviscbe Attribut dem substantivischen voranzugeben; die Lehre von der geraden und invertierten "VVortfolge ist hinter der Partie vom Subjecte und Pradicate einzusclialten. In Secunda reiht sich an die Wiederholung der vvichtigsten Partien aus dem Torjahre die Lehre vom Satzgefiige an, nicht, vvie die Instructionen es anempfehlen, die von der Satzverbindung. Ratiir- licher, einfaclier, daher auch leichter verstandlich ist diese Art des zusammen- gesetzten Satzes. Sie ist den Schiilern auch nicht neu, da der lateinische Unterricht bereits derlei Satzbilder in Betracht gezogen hat. Zudem ist der Anschluss an die vorangehende AViederholung enger, da sich diese so ein- richten liisst, dass der einfache Satz mit seinen Theilen unmittelbar vorher repetiert wird. Da kann der Lehrer schon vorarbeiten, indem er zeigt, wie das Gefiige aus den einzelnen Gliedern des einfachen Satzes gleichsam herausvvachst, vvie zwischen seinen Theilen das namliche Terhaltnis besteht, vvelches dort obvvaltet. Regel aber muss es auch hier bleiben, dass die Schiller stets von richtiger Stelle aus nach den Nebensatzen fragen, um zur Erkenntnis zu gelangen, vvas fiir einen Satztheil dieselben vertreten. Aber damit ist noch nicht alles gethan. Sie miissen auch wissen, vvas dieser oder jener Nebensatz an und fiir sich betrachtet ist; sie miissen den Grund dieser oder jener Benennung angeben kdnnen und die Wege kennen, auf vvelchen sie zu diesem Schlusse ltommen. Erst auf die Lehre vom Satzgefiige folgt die von der Satzverbindung. Der Lehrer, der auch hier den Grundsatz festhalten soli, Neues an Bekanntes anzukniipfen, muss schon gelegentlich der Durchnahme der Causal- und Temporalsatze darauf hin- vveisen, wie aus einem Satzgefiige eine Satzverbindung ohne Anderung des Sinnes entstehen kann. Auch hier haben die Schiiler durch das Mittel der Prage iiber das logische Verhiiltnis beider Hauptsatze zu einander ins reine zu kommen. Allerdings ist dies hier sch\vieriger, vveil der Hauptsatz nicht so klar zutage liegt, von vvelchem aus gefragt vverden soli. Indes die geschickte Anleitung, die der Lehrer gibt, hilft auch diese Schvvierigkeit iibervvinden. Es wird vvohl allseitig zugestanden vverden miissen, dass ein biglottes Schiilermateriale eine regere Privatthatigkeit aus dem Gebiete des Deutschen zu entvvickeln hat als ein conformes. Mit Bezug darauf vvird auch das grammatische Studium durch hausliche Arbeiten zu befestigen und zu ver- vollstandigen sein. Diese bestehen in grammatischen Hausaufgaben. Ihre erste Anvvendung kann selbstverstiindlich nicht in den Beginn, sondern in den Terlauf des ersten Semesters der Prima fallen ; sie miissen aber in der Folge durch das ganze Untergymnasium beibehalten vverden. Sie stellen an die Schiiler die Anforderung, selbstiindig eine mahige Anzahl von Beispiel- satzen zu den gelernten Regeln zu bilden. Diese Arbeiten vverden in der nachsten Stunde, die ohnehin erst nach acht Tagen eintrifft, gelegentlich des Examens vorgelesen und auf ihre Richtigkeit gepriift. Sie geben einer- 7 seits einen guten Mafistab dafiir ab, ob die Schiiler das Gelernte richtig erfasst haben, anderseits fordern sie durcb Ubung deren Sprackkenntnis. Anfanglich werden durchgenommene Stiioke des Lesebuches oder der lateinische Unterrioht die Fundgrube dafiir abgeben; spater, wenn die Schiiler einige Eertigkeit im miindlichen Ausdrucke erlangt haben und ihr geistiger Horizont etwas weiter geworden ist, miissen diese Ubungen selbstandig angefertigt werden. Mogen sie nun Declinier- oder Conjugationsiibungen in Satzen oder Beispielsatze selber sein, immer soli der Zweck vor Augen schweben, dass dabei "VVortformen und Constructionen zur Verwendung gelangen, \velche der Dialect abnorm bildet, oder welche Schiilern fremder Zunge nicht gelaufig sind. Ein \veiterer Probierstein des Terstandnisses ist auch die praktische Verwertung des Gelernten bei der Wort- und Satz- analyse, welcher der Lehrer des Deutschen an Untergymnasien gemischt- sprachiger Anstalten einen Theil jeder Grammatikstunde widmen soli. Die mangelhafte Sprachkenntnis der Schiiler fordert auch bei der BehandluDg der Orthographie einen eigenen Weg. Hat der Lehrer die Regel aus allgemein bekannten Beispielen unter allseitiger Mitwirkung seiner Schiiler deduciert, so schreitet er zur Durchnahme der im Lehrbuche an- gefiihrten "VTorterbeispiele. Diese werden dem Begriffe nach erklart, sei es nun in der Weise, dass die Vocabel in einem Satze richtig angewendet wird, oder so, dass geradezu der den deutschen Begriff deckende Ausdruck der fremden Sprache genannt vird. Den Rest der Stunde fiillen Ubungssatze aus, die, vom Lehrer selbst zusammengestellt, die eben durchgenommenen Vocabeln gleich praktisch verwerten. Eine mal3ige Anzahl von Wortern ist dann sammt der Regel Pensum fiir die nachste Orthographiestunde. In dieser wird zunachst die Regel nebst den Beispielen abgefragt; letztere werden von Schiilern an die Tafel geschrieben und die Bedeutungen wieder aufgefrischt; hernach geht man zu A e nem iiber und dictiert schlieblich Ubungssatze. Erst auf Grund solcher vorbereitenden Ubungen werden die Schuldictate angefertigt, deren einzelne Satze so gewahlt sind, dass sie die eingelernten Vocabeln geschickt mit dem bekannten Lehrstoff anderer Dis¬ ciplin en, vornehmlich der deutschen Lectiire verweben. VVeiters sind die Schiiler anzuhalten, zu ILause Leseiibungen nach orthographischen Gesichts- punkten anzustellen. Da sie dabei gezwungen sind, sich die IVortformen genau anzusehen, so haften auch diese fester in ihrem Gedachtnisse.. Die Ubungssatze, welche praktisch das Gelernte verwerten und be- festigen, sind abgesondert von den Schuldictaten in ein eigenes Heft zu schreiben. Die Correctur derselben obliegt den Schiilern selbst; sie ist gelegentlich des Vorbuchstabierens durch Collegen anzufertigen. Damit aber diese Hefte nicht eine liederliche aufiere Form auf\veisen, und damit die Schiiler ihre Selbstcorrectur ernstlich betreiben, ist es unerlasslich, dass der Lehrer hie und da, sei es in der Schule, sei es zu Hause, diese Ubungs- hefte durchsieht. Hefte, deren Fiihrung gegen die Weisungen des Lehrers arg verstofit, miissen neu angefertigt werden, was nebst dem Vortheile, dass die Schuler sich auch in dieser Richtung an Ordnung gewohnen miissen, 8 noch den weiteren bietet, dass die auf diese UVeise ofter fmerten Wort- bilder langer im Gediicbtnisse bleiben. Eine biglotte Anstalt wird der planmaBigen orthographischen Ubungen, welche die Instructionen auf die I. Classe beschranken, in der II. Classe niclit entrathen konnen. Es miissen also aucb auf dieser Stufe nocb je nach Bedarf Dictate gegeben werden. Die Orthographie der gebrauchlichsten Fremdworter reickt somit aucb in das zweit,e Semester der Secunda. Die erneuerte systematische Behandlung der Grammatik in Tertia und Quarta kann nunmehr in die Bahnen einlenken, welche die Instructionen vorzeichnen. Denn die Unterschiede im Schiilermateriale beginnen allmahlicb sicb auszugleicben, sie sind nicht mebr so scbroff, wie auf der elementaren Stufe. Wenn nun auch die Instructionen die deductive Methode in den oberen Classen der Untergymnasien zu befiirworten scheinen, so eignet sich doch fiir biglotte Verhaltnisse die inductive besser. Sie ist einfacber, ver- stiindlicber, den Scbiilern bekannter, daber aucb fiir sie leichter. Correct- heit im Gebrauche der regelmabigen Formen mag im allgemeinen bereits vorausgesetzt werden, aber man glaube nur nicbt, dass sie auch schon allent- halben in Pleisch und Blut iibergegangen sei. Gelegentlich der Ubungen im Nacherzahlen, in den schriftlicheu Arbeiten, bei welchen die Schiller mehr sicb selbst iiberlassen sind und gern in ibren Umgangston verfallen, erscbeinen gar mancbmal nocb VerstoBe gegen die regelmafiigen Formen. Dies ist ein Fingerzeig fiir den Lehrer, nicht vorwiegend den sogenannten Anomalien seine Aufmerksamkeit zuzuwenden, sondern aucb das Regel- mžiBige griindlicb vorzunehmen und durchzuiiben. Der Scbreiber dieser Zeilen hat aus seiner wenn aucb kurzen Erfahrung die Uberzeugung gewonnen, dass Schiiler biglotter Anstalten die Grammatik spšiterhin auch vollkommen beherrschen, vorausgesetzt, diese Disciplin wurde grundlicb eingelernt. B. Lecttire. Auch die Behandlung der Lectiire wird anfanglich einen von den neuesten Vorschriften abweichenden Weg einschlagen miissen. Dazu zwingt die mangelbafte copia verborum gemischtsprachiger Schuler und die darauf basierende Schwierigkeit, gelesene Stiicke zu verstehen. Besserung muss nun mit Riicksicht auf die anderen Disciplinen bald geschaffen werden. Die Scbule aber kann diese nicbt allein erzielen; es muss daher zu diesem Zwecke die bausliche und Privatthatigkeit in groberem Matic in Ansprucli genommen werden in der Art, dass die Schiiler dabei nacb bestimmten Weisungen des Lehrers vorgehen. Ein wicbtiges Fdrderungsmittel nicht bloB fiir diese Tbatigkeit, sondern auch fiir die Yorpraparation zur Scbul- lecture waren freilicb Worterbiicher, die den Vocabelschatz der wichtigsten und besten Stiicke des Lesebuches in die fremde Sprache iibertragen ent- bielten. Einerseits waren die Schiiler bei ihrem PrivatfleiBe wirksamer unter- stutzt, ja dieser in vielen Fallen geradezu erst ermoglicht, anderseits rviirde dies dem Lehrer viele zeitraubende Erldarungen ersparen. Er hatte nur seine 9 Schiller im Gebrauche dieser Biicher zu unterweisen, dann wiiren sie im- stande, selbstandig zu praparieren. In der Schule selbst empfiehlt es sich, dass der Lehrer anfanglich die Lesestiicke vorlese. Dadurch werden die Schiller nicht nur mit der richtigen Betonung vertraut, sondern das ausdrucksvolle Torlesen macht ihnen aucb den Inbalt verstandlich. Darauf folgt die Erklarung der unbekannten Worter, welche in das Praparationsheft einzutragen ist, und schlieJBlicb wird der Inhalt den Hauptziigen nach abgefragt. Die Schiller haben sich nun zu Hause in das Stiick ordentlich einzulesen und mit dem Inhalt vertraut zu maohen. Spaterhin geschieht dieses Torlesen des Lehrers nicht mehi’ regelmafiig, sondern einzelne, leichtere Stiicke werden der Praparation der Schuler iiberlassen. Diese Arbeit erstreckt sich nun nicht blo!3 auf das Einlesen, sondern auch auf das Wegraumen der Hindernisse, welche unbekannte "Worter und "VTendungen dem Terstandnisse darbieten ? letzteres allerdings nur insoweit, als es nach den zugebote stehenden Mitteln moglich ist. Alles, was unbekannt blieb, wird im Praparationshefte links unter dem Titel des Lesestiickes und dem Namen des Verfassers notiert und rechts ein leerer Raum fiir die Erklarung gelassen, welche dann Gegenstand der Schulthatigkeit ist. Wird dabei doch eine oder die andere Note iiber- gangen, so hat der Betreffende sich zu melden und um Bescheid zu bitten. Die Erklarung selbst geschieht auf die schnellste Art entweder in einem kurzen, klaren Satze oder so, dass das deutsche Wort in die fremde Sprache iibersetzt wird; der Satz oder die Retroversion wird sodann rechts daneben geschrieben. Damit jedoch diese Thatigkeit auch Erfolg habe und die Hefte nicht liederlich und fehlerhaft gefiihrt werden, ist es einerseits nothwendig, dass der Lehrer fleiBig die Kreide gebrauche, anderseitš, dass er sich diese Arbeiten ansehe, sei es beim Examen, sei es partienweise zu Hause. Die Behandlung solcher Lesestiicke in der Schule geht nun in der Weise vor sich, wie sie die Instructionen angeben, den Unterschied abgerechnet, dass die Erklarung des Unbekannten stets vor der Wiedergabe des Inhaltes zu geschehen hat. Ton eminenter Wichtigkeit sind an biglotten Anstalten reichhaltige Ubungen im Nacherzahlen. Denn diese fordern nicht nur die Gewandtheit im miindlichen und schriftlichen Gebrauche der Sprache, sondern ermog- lichen auch einen gedeihlichen Fortschritt in den anderen Disciplinen. Es empfiehlt sich daher schon in Prima, einige Wochen nach Beginn des Schuljahres von Locturcsturide zu Lectiirestunde a ul! er dem eigentlichen Pensum eine kurze, leicht verstandlic.he prosaische Fabel oder Erzahlung liber Haus aufzugeben. Die Schuler haben dieses kleine Stiick fiir sich durclmilesen, zu praparieren, iiber das etwa Unbekannte sich nach Moglich- keit zu informieren und die Nacherzahlung desselben einzuiiben. In der nachsten Lectiirestunde iverden rasch die etwa noch unbekannten Tocabeln und Wendungen erklart und dann die Nacherzahlung verlangt. Nachdeni ein oder je nach Bedarf mehrere spraehgewandtere Schiller diese vor- getragen, zieht man die schwiicheren heran. Freilich werden die Repro- 10 ductionen der letzteren anfanglich schlecht genug ausfallen ; aber man lasse sich die Miihe nicht verdrieBen. Die Aufmerksamkeit ist auf das hochste zu spannen, damit keine unrichtige Form, keine unrichtige Wendung iiber- hort werde. Der eine oder der andere Mitscbiiler hilft da und dort aus ; gelegentliche grammatische Bemerkungen werden fiir den Anfang beigefiigt, damit der Examinand auf die richtige Wortform, Wort- und Satzetellung komme. Daneben helfen Fragen des Lebrers den Faden weiterspinnen. Der richtige Satz wird dann wiederhoit und so bis zum Ende der ohnehin kleinen Erzahlung fortgefahren. SchlieBlich muss sie der namliche Schiiler nochmals vortragen, damit er das Richtige im Zusammenhange hore. Selbst- verstandlich kann der Lehrer dabei an den miindlichen Ausdruck nicht die strengsten Anforderungen stellen. Diese Ubungen gelingen spaterhin immer besser und erfordern dann in der Regel nicht viel mehr als eine Viertelstunde. Sie sind an biglotten Anstalten auf allen Stufen des Untergymnasiums fortzusetzen ; auf der Ober- stufe einen angenehmen Wechsel zu erzielen, liegt ja in der Iland des Lehrers. Hat er eine Zeit lang Nacherziihlungen verlangt, so leitet er in der Folge die Schiiler an, nur die zum Faden der Erzahlung unumgiing- lich nothigen Gedanken anzugeben, und kommt so zu den Ausziigen ; liisst er auch diese Form noch einengen und den gemeinschaftlichen Begriff finden, unter den die zusammengehorigen Gedanken eines Absatzes gehoren, so geiangt er zu Dispositionen. Werden derlei Ubungen an biglotten An¬ stalten eifrig gepflegt, so gewinnt nicht nur der miindliche Ausdruck, sondern das stufenweise Fortschreiten zu freierer Reproduction bereitet die Schiiler allmahlich auch fiir eigene Production vor und macht sie dazu fahig. Aus den iiber die Behandlung prosaischer Lesestiicke entwickelten Grundsatzen lassen sich analoge Schliisse fiir die poetische Lectiire ziehen. Betont muss jedoch werden, dass der Lehrer in der I. und II. Classe der Gymnasien mit nicht conformem Schiilermateriale Gedichte regelmabig vor- zulesen hat. Gegenstand der Schullectiire sind zunžichst solche erzahlenden Inhaltes; Lieder mit ihrer bilderreichen Sprache bieten anfanglich zu viel Schrvierigkeiten, weshalb sie besser in einer spiiteren Zeit behandelt werden. Ton grofiem Werte ist auch das Memorieren. Diese Geistesiibung darf an biglotten Anstalten nicht blofi ab und zu betrieben werden, sondern muss Regel sein und sich auf Poesie und Prosa nahezu gleiehmiiBig erstrecken. Wer das Memorieren fleiBig ubt, ohne die Thatigkeit der Schiiler zu iiber- spannen, wirkt in hohem Grade gewinnbringend. Die Jugend merkt sich da eine Menge Wendungen, bekommt eine reichoro copia verborum, bildet ihren Geschmack und veredelt ihr Gemiith. Der Lehrer soli bei seinen Schiilern Lust zum Memorieren ervvecken. Dies geschieht, wenn er an- sprechende Stoffe wahlt, wenn er die Gemiithsstimmung der Schiiler mit der auBercn Matur in richtigen Einklang bringt und beispiclswei.se ein Gedicht, das den Friihling preist, auch fiir diese Jahreszeit spart, und wenn er bei passenden Gelegenheiten auf memorierte Stiicke zuriickkommt und Stellen daraus venvendet. Da sieht der Schiiler, dass diese Ubung nicht 11 blofi Belastung des Gedachtnisses sei, sondern dass man auch von dem Gelernten am geeigneten Platze Gebrauch machen konne. PoetischeMemorier- stiicke sind mit Riicksicht auf das biglotte Materiale in etwas anderer Weise zu behandeln. Der Lebrer bat namlich scbon bei der Durchnahme dafiir Sorge zu tragen, dass er seine Fragen so einricbtet, dass die Scbiiler mog- lichst veranlasst iverden, mit den AYorten des Dichters selbst zu antvvorten; gleiobso geht die Repetition vor sich. Auf diese Art merkt man sich gar viele Stellen schon gelegentlich der Bebandlung, und das Memorieren ist dann eine um so leichtere Arbeit. Siehe dazu das Muster in den Lehr- proben und Lehrgangen von Frick und Richter: „IIeinrich der Yogler“, 6. Heft. 1886. pag. 24 — 32. Die Instructionen verlangen zur Unterstiitzung des Gedachtnisses fiir das Examen sogenannte Notatenhefte, die ein Repertorium der vvichtigsten bei der Lectiire gemachten sprachlichen, stilistischen und sachlichen Bemerkungen sein sollen. Mag man iiber Praparations- und Notatenhefte denken, wie man will, an biglotten Anstalten sind sie ein Postulat der Nothwendigkeit, sollen anders die Schiller die groben Schwierigkeiten, welche sich ihrem Yerstandnisse darbieten, bewaltigen konnen und imstande sein, bei der Repetition liber alles Yorgekommene und Erkliirte Aufschluss zu geben. Das Gedachtnis allein kann die Fiille der Beobachtungen nicht so getreu und erschopfend festhalten, die Hilfe der Grammatik ist nur eine secundare und partielle, denn eine stattliche Anzahl der sich darbietenden Erscheinungen ist darin gar nicht beriihrt. Anmerkungen des Lesebucheš selbst, die als Surrogat empfohlen iver den, und auf die der Lebrer auf seinem inductiven AVege in der Schule zu kommen hatte, konnen nimmer- mehr so erschopfend gegeben werden, dass damit alles, was dem AVissens- kreis der Schiiler ferne liegt, beriihrt iviirde. AYelches Princip hatte denn auch der Herausgeber des Lesebuches in solchen Anmerkungen zu verfolgen ? Die Instructionen sagen nun nicht bestimmt, ob das Praparations- und das Notatenheft eine Einheit bilden; doch folgt wohl aus der ziveifachen Benennung und aus der Yerschiedenheit der Noten, die hiiben und driiben gemacht werden sollen, so viel, dass an zweierlei Hefte gedacht wird. Fiir Anstalten unserer Art empfiehlt sich jedoch nur die Fiihrung eines Heftes, das den combinierten Titel „Deutsches Praparations- und Notatenheft" fiihren mag. Mancherlei Griinde sprechen hiefiir : zunachst wird Zeit erspart, die genauere Durchsicht der Hefte, die unbedingt nothig ist, ermoglicht, der Stoff eines Lesestiickes im Zusammenhange gelassen, die vviederholte Eintragung des Rahmens der Notizen (Uberschriften, Titel der Verfasser) vermieden und eine orthographisch und grammatisch richtigere Fassung der Anmerkungen vvenigstens auf den unteren Stufen dadurch angebahnt, dass der Lehrer, auf das Nothigste sich beschrankend, eher imstande ist, die Yorschrift auf der Tafel vorzunehmen. Was den Inhalt dieses einen Heftes anbelangt, so \vird derselbe theils durch die hausliche Priiparation im vor- aus fixiert, theils wird er durch die Erklarung in der Schule gewonnen. Es kommt also dahin : 12 1. Der Titel und der Yerfasser jedes Stiickes ; 2. alles sachlich, sprachlich und stilistisoli Unbekannte, mag dies nun bloile Worter oder ganze Vendungen betreffen ; 3. die Gliederung des Stiickes ; 4. dor Grundgedanke im Lapidarstile; 5. die Form des Stiickes ; und auf der Oberstufe des Untergymnasiums : 6. etwaige Stilregeln, die sich nicht in der Grammatik vorfinden, in kiirzester Fassung; 7. biographiscbe Anmerkungen. Die Erklarungen unbekannter Spracherscheinungen werden in der Schule gegeben, von den Schiilern rechts im leeren Raume des Ileftes notiert, Parallelen gesucht, neben die fraglicbe Stelle gesetzt und nOthigen- falls auch der betreffende Paragraph der Grammatik angemerkt. Bei den biographischen Notizen wird man von Jahreszahlen ziemlich abseben und nur das Jahrhundert oder den Theil desselben nennen, in den die Haupt- thatigkeit dieses oder jenes Mannes fallt; dazu hebt man noch die Dich- tungsart hervor, in welcher der Schriftsteller vor allem glanzte. Yorziiglich aber sind es die stilistischen Anmerkungen, welche fiir die Schiiler von der grohten Bedeut-ung sind. Die stilistischen Schonheiten, welche da be- Obachtet, besprochen und durch Parallelen illustriert werden, machen sie mit mancher schonen Redewendung, mit so manchem Tropus, mit so mancher Figur bekannt. Dies alles bleibt bei richtiger Methode nicht fremd, und es darf auch nicht fremd bleiben ; denn sonst \viirde eben die Anwendung eine ungeschiclcte und unpassende werden. Darum bat der Lehrer die Aufgabe, das dicbterische Bild in der Yorstellung der Schiller klar zu gestalten. Die stilistischen Notizen, mit reichen Beišpielen aus der Lectiire versehen, werden nicht bloC Stilregeln enthalten, sondern auch die gebrauchlichsten Arten der Figuren und Tropen und ihre logische Unterscheidung fixieren ; auch die haufigsten Darstellungsformen werden charakterisiert und so eine Gruppierung des poetischen Stoffes ermoglicht. Auf pag. 131 der Instructionen heilSt es freilich, die Bestimmung poetischer und prosaischer Stiicke nach Inhalt und Darstellungseharakter (Form im weiteren Sinne) hat so zu er- folgen, dass dabei Definitionen vermieden werden. Mag ihr VVegfall auch zunachst nur auf Primaner und Secundaner gemiinzt und viellcicht still- schweigend — deutlich gesagt ist dies nirgends — fiir die hohere Stufe das Gegentheil gestattet sein, so bleibt fiir die zwei untersten Classen noch immer die alte Schwierigkeit, das Wie der Mittheilung betreffend. Ich kann mir auch hier die Bestimmung der Darstellungsform erfolgreich nur so denken, dass in leichtfasslicher Weise die Hauptkriterien einer Gattung auf inductivem Wege gesucht \verden, um auf Grund der gefundenen Merkmale einen Schluss zu ziehen. Der Lehrer hat dabei noch den Gewinn, die Schiiler angeleitet zu haben, fiir ein nachstesmal selbst an den Kriterien die niim- liche Darstellungsform zu erkennen, und erst dann wird man auch am Schlusse des Jahres in fruchtbringender Weise den poetischen Lehrstoff 13 nach Dichtungsarten gruppieren lassen konnen. Dass man cla nur die ein- fachsten und haufigsten Untertheilungen, also bei der erzahlenden Dichtung nur die poetische Erzahlung, die Sage, das Marchen, die Legende, bei der lehrliaften das Lehrgedicht, die Fabel und Parabel und von der Gefiihls- poesie nur das Lied in den Kreis der Betrachtung zieht, ist selbstverstand- lich. Ich wiisste nicht, \vas es dann weiters verschliige, wenn die Schiller derlei populare Definitionen auch in ihrem Hefte sub 5 fixierten. Sie schrieben da nur Selbstgefundenes zur Unterstiitzung ihres Gedachtnisses nieder, was fiir Primaner und Secundaner geradezu nothwendig ist. Selbst- verstandlich werden nicht bei jedem Lesestiicke allo 7 Rubriken ihren Bei- trag an Noten empfangen, sondern die Rubrik, welche nicht benothigt wird, bleibt aus dem Spiele. C. Schriftliche Aufsatze. Uber die schriftlichen Aufsatze sprechen sich die Instructionen pag. 136 £f. detailliert aus. Sie bestimmen, dass in Prima zunachst zur planmaCigen Einiibung der Avichtigsten orthographischen Regeln nur Dictate gegeben werden sollen, mit denen nach zwei bis drei Monaten eigentliche Aufsatz- iibungen abwechseln. Fiir biglotte Gymnasien ist der Zeitpunkt hiefiir viel zu friih angesetzt. Erst muss eine bessere Orthographie erzielt, eine groBere Bereicherung des Gedankenkreises, eine reichhaltigere Ubung itn miindlichen Nacherzahlen vorangegangen sein, dann kann der Lehrer mit einigem Ge- tvinn diesen Wechsel eintreten lassen. Diese Reife tritt aber bei unseren Schiilern erst nach langerer Zeit, et\va im z\veiten Semester ein. Dahin also fallt der Beginn dieser tibungen. Nach den Weisungen der Instructionen vom Leichteren zum Sclmereren aufsteigendkommt der Lehrer beilaufig- gegen das Ende des zweiten Semesters in die Lage, die, Schiller ein ganz- lich unbekanntes, kleines Stiick nach vorausgegangener, sorgfiiltiger Priipa- ration nacherzahlen zu lassen. Ofters und zwar von Schiilern verschiedener Kategorien miissen auch die Nacherzahlungen tviederholt \verden, welche als Hausarbeiten zu liefern sind. Nachdem bessere diese Stiicke reproduciert haben, zieht man sclmvachere heran, lediglich, um sich zu iiberzeugen, wie viel sie davon aufgefasst, und was an der Auffassung noch fehle. SchlieBlich —■ und das gilt als Regel — hat imnier der Lehrer das Stiick noch einmal vorzutragen. Nicht unterbleiben darf die Mahnung, das Gehorte sofort zu Hause niederzuschreiben, denn sonst entschvvindet die Erzahlung dem, Ge- dachtnisse, und die Schiller bringen nichts zustande oder greifen zu dem verderblichen Mittel des Abschreibens. Mehr als vier Aufgaben im Monate (2 Dictate, 1 Schul- und 1 Hausaufgabe) gestatten biglotte Terhaltnisse in Prima nicht. An Anstalten der besprochenen Art sind orthographische Dictate auch noch in Secunda zu geben. Sie wechseln mit Nacherzahlungen ab., Die Voriibung zu Aufsatzen muss auch auf dieser Stufe noch griindlicher sein, als sie gerade die Instructionen empfehlen. Erst spater, wenn diese Auf¬ gaben den Schiilern fehlerfreier gelingen, thut man einen Schritt weiter und 14 \viederholt die Erzahlung nur einmal, zuletzt gar nicht mehr. Kommen Reden vor, so fordere man bestimmt die directe Form (auch bei miindlicher Nacherzahlung). Erst wenn die indireote Rede grammatisch durchgenommen ist, wird auch diese angewendet. Aufgaben, welche die Yerwandlung directer Reden in indirecte und umgekehrt, die Veranderung der Gesprachs- in die Erzahlform odei die Wiedergabe einer Erzahlung mit andern Worten ver- langen, miissen nebst Ausziigen aus dem Lesebuche grundlich eingeiibt werden. Diese Arbeiten aber reicben tief genug in das zweite Semester hinein, so dass Beschreibungen wohl erst gegen das Ende desselben Gegen- stand der schriftlichen Thatigkeit werden konnen. Uber 'Vorarbeiten fiir diese Darstellungsform — Reconstruction genau zergliederter beschreibender Lesestiicke und Beschreibung ahnlicher Objecte aus der Maturgeschichte nacb diesen Mustern — wird man daher in Secunda nicht hinausgehen. In der dritten Classe wahlt man zu Schulaufgaben zunachst Themen erzahlenden Charakters. Stoff dazu bietet C. Mepos. Ausziige, Inhaltsangaben, Ubersetzungen, Darstellungen von Schlachten, Charakteristiken von Per- sonen stehen genugsam zugebote. Solche Arbeiten gelingen erfahrungs- gemafi den Schiilern besser; sie haben eine miichtige Hilfe an der lateinischen Grundlage, sie sind ihnen auch gelaufiger, \veil sie das Gebiet der Erzahlung streifen. Mothwendig ist aber hiefiir einerseits eine scharf begrenzende Dis- position, damit die Arbeit sich nicht ins Breite verliere und misslinge, anderseits die sorgfaltigste Wahrung der Eigenthiimlichkeit des deutschen Satzbaues. Beschreibungen werden vorerst in Hausaufgaben geiibt. Das Materiale wird nach den Weisungen der Instructionen gesucht und geordnet. Anfanglich thut man gut, mit den fahigeren Kopfen miindlich die ganze Arbeit auszufuhren, wobei natiirlich von den Schulern nichts notiert werden darf. An den vorltommenden Terstohen‘weist man auf Punkte allgemeinerer Matur hin, welche vorzugsweise zu beachten sind, so auf die richtige, sich streng an die Disposition anlehnende Anordnung, auf angenehmen Wechsel in den Ausdriicken , auf das Termeiden inhaltsleerer Pradicate , auf das erforderliche Tempus u. a. Zugleich aber — und das ist die Hauptsache — erhalten die Schiller ein klares Bild von dem, ivas sie zu beriihren haben. So liefern isie~-allerdings zunachst nur Reproductionen; dadurch aber, dass sie das Wesen dieser Form genau kennen lernen und ihre Darstellungsweise erfahren, werden sie zu spateren eigenen Productionen befahigt. Der Lehrer hinwiederum entgeht der immerhin misslichen Eventualitat, dass die Arbeit fehlschlagt und noch einmal behandelt \verden muss. Endlich fiihlt sich die Jugend der Aufgabe gewachsen; sie baut auf eigenem Wissen und Konnen auf und hat daher nicht noth, nach Fremdem umzuschauen. Ein paar so praparierte Arbeiten geniigen, den Schulern diese Darstellungsform einiger- mal3en gelaufig zu machen. Der Lehrer andert nun die Vorbereitung dahin, dass er nur mehr das Materiale suchen und disponieren hilft. Weiterhin versucht man Beschreibungen auch in der Schule , trifft aber immer noch alle Torarbeit dazu grundlich. Schilderungen gelingen in Tertia wohl nur 15 einem besseren Schiilermateriale; in der Regel aber wird das Feld dafiir an biglotten Anstalten die vierte Classe sein. Der Aufgabenkreis der Quarta umfasst Erzahlungen, Schilderungen, Ausziige, Dispositionsubungen und argumentierende Aufsatze. AVas nun die Erzahlungen anbelangt, so werden an gemisohtsprachigen Gymnasien auch gew5hnliche noch in der 4. Classe von Nutzen sein. Von den durch die Instructionen empfohlenen zwei Arten aber kann nur die eine angewendet werden, und auch diese nur in Verbindung mit der Porderung, die den Hauptpunkten nach mitgetheilte Erzahlung mit Bezug auf eine allgemeine Sentenz auszufiihren. So ist wenigstens ein fester Rahmen gegeben, inner- halb dessen sich die Ilandlung bewegen, und ein klares Ziel, das mit den gegebenen Einzelacten erreicht werden muss. Die zweite Art ist zu schwierig; denn sinniges Erfinden gelingt auf dieser Stufe und im ganzen Gymnasium wohl einzelnen, der groben Mehrzahl aber nicht. Die Vorpraparation zu den Schilderungen hat selbstverstandlich so ausreiehend zu sein, dass die Schiiler imstande sind, der Aufgabe zu geniigen. Sie wird also anfanglich umfangreicher, spaterhin geringer sein. Schilderung mit Erzahlung zu verbinden, gestattet die zur Anfertigung der Schul- elaborate anberaumte Arbeitszeit nicht. Ervvagt man, dass die blobe Er¬ zahlung schon eine geraume AVeile in Anspruch nimmt, so wird man es begreiflich finden, dass fiir die eigentliche Schilderung, d. i. fiir die ein- gehende Beschreibung zu wenig Zeit eriibrigt. Aus solchen combinierten Aufgaben waren vielleicht nur Schilderungen mit Erzahlung in Briefform zu wahlen. Ausziige und Dispositionsubungen ge\vohnen die Jugend an scharfes Denken und knappen Ausdruck, arbeiten der Phrase entgegen, die gerade bei Schilderungen gefahrlich wird, und befahigen vor allem zu selbstandigem Schalfen. Die Fundgrube dafiir geben die Instructionen an. Von den argumentierenden Aufsatzen konnen an biglotten Anstalten nur die Vergleiche in Betracht kommen. Sie werden im Verlaufe des zweiten Semesters vorgenommen, und zwar zunachst Vergleiche sinnlich \vahrnehmbarer oder aus anderen Disciplinen her bekannter Gegenstande. Themen dieser Art sind: Pichte und Tanne, Wagen und Schiff, Strom und Landstrabe; Donau und Elbe, IViiste und Meer. Daran schlieben sich Auf¬ gaben, die den Vergleich innerer Eigenschaften zum Vorwurfe haben; so Strom und Menschenleben, der AVilde und der Europaer (nach Seume), der Faule und der Fleibige, der Schmeichler und der Dienstfertige (nach Charakteristiken des Lesebuches) etc. Die Erklarung von Sentenzen, mogen sie auch im Erfahrungskreise der Schiiler liegen und ausfiihrlich besprochen werden, ist fiir Unter- gymnasiasten zu schwierig. Es liegen eben derlei Themen dem Gedanken- kreise und dem Gemiithsleben der Jugend zu ferne, als dass sie mit Erfolg behandelt werden konnten. Hauptregel ist es ja, man lasse nur iiber das schreiben, was aus dem Leben und der Lectiire der Jugend entnommen ist. Da werden die geistigen Krafte der Schiiler auf eme naturgemabe Art 16 angeregt, in diesem Kreise nur wirken und schaffen sie mit Lust, und der Lust folgt auch der Brfolg. Die Correctur der Sehiilerarbeiten an biglotten Anstalten ist ungemein schwierig und anstrengend : sie fordert die hochste Anspannung aller gei- stigen Krafte des Lehrers und aucli seinen ganzen padagogischen Takt heraus. Die Beliler trefen bei einem Theile der Schiiler in solcher Anzahl und in solcher Beschaffenheit namentlieh auf den unteren Stufen bei Durch- iibung neuer Darstellungsformen auf, dass der Lehrer wohl oft zu dem radicalsten Mittel, dem rothen Striche durch die ganze Arbeit, greifen mochte, wenn es eben padagogisch ware. Ich will damit ein solches Mittel nicht ganz aus dem Schulleben bannen, sondern es mag nothwendig dort ein- treten, wo Schiller aus grenzenloser Liederlichkeit eine durch und durch nachlassige Arbeit liefern. Dies ist aber bei gemischtsprachigen nicht der Fali. Nicht Liederlichkeit, nicht Leichtsinn sind da mit schuld, sondern mangelndes Sprachgefiihl, geringe copia verborum, daher geringe Sprach- ge\vandtheit, Unkenntnis passender Redewendungen, Mangel an Gescbmack und grammatische Unfertigkeit. Volite man solche Arbeiten gleich mit dem Rothel durchstreichen, so wurde man einfach das Kind mit dem Bade aus- schiitten. Vort fiir Wort, Vendung fiir Wendung muss da corrigiert werden, und die Correctur bestehe nicht bloB im Unterstreichen, sondern der Lehrer fuge auch Schlagworter bei, die an sclnvierigen Stellen die Correctur er- moglichen, ja er schreibe gerade dort das Richtige hin, wo das Wissen der Schiller dazu nicht ausreicht. Man gebe sich nicht der Besorgnis hin, diese kiimmerten sich nicht weiter um die Verbesserungen ; sie miissen sich darum kiimmern und zwar bei der Anlage des Correctums, welches nicht bloil in margine, sondern bei schivachen Arbeiten auch vollstandig zu liefern ist. Mustert der Lehrer nun die Correcta scharf, streicht er alle zuriick- gebliebenen Fehler unnachsichtlich neu an und zieht sie bei der Censur der nilchsten Arbeit mit in Rechnung, so erzivingt er sich sicherlich Genauigkeit und Sorgfalt. Sch\vierig ist auch die Beurtbeilung der Elaborate auf der Oberstufe der Untergymnasien. Man kommt dabei gar oft in ein Dilemma. Der Gedankengang der Arbeit ist haufig ganz gut, die Anlage logisch riehtig; doch die Ausfiihrung ist fehlerhaft, die Gedankenverbindung eintonig, hart, tragt den Stempel fremder Wort- und Satzstellung. Daneben finden sich elementare Fehler; die aullere Form ist recht gefallig; man sieht den Fleifi, \velchen der Schiller entvvickelt hat, deutlich aus jeder Zeile. Wie soli man eine solche Arbeit censieren ? Legt man auf das heuristische Moment und auf den FleiB rnehr Gewicht, so wird die Note zu giinstig, der Schiller kommt zu einer falschen Wertschatzung seiner Krafte, und das grammatische Moment bleibt immer in der namlichen schlechten Yer- fassung oder wird noch schlechter. Beriicksichtigt man dieses zu sehr, so \vird die Censur zu hart; der Schiiler vvird . abgeschreckt, er sieht, dass nichts an seiner Arbeit wohlwollende Beurtheilung findet, er glaubt, dass seine Krafte nicht ausreichen, verzweifelt an sich selbst und ist damit ver- 17 loren. Da schlagt man am besten den Weg ein, dass man das Endurtheil nacli Auffassung und Gedankengang einerseits und nach der grammatisclien Form anderseits theilt und auf Grand dieser Theilung eino Durchschnitts- note zieht. Ist eine Arbeit in beiderlei Hinsicht misslungen, zeigt aber der Schiller Eifer und Fleifl, der Sprache Herr zu werden, so darf man sein redliches Bestreben nicht durch eine anmerkungslose negative Note im voraus unterdriicken. Die Note freilich \vird ungiinstig lauten miissen, aber eine Bemerkung kann dem Schiller den Weg kurz andeuten, \velchen er zu gehen hat, um einen besseren Lolm fiir seine Thiitigkeit zu ernten. Gerade bei diesen Arbeiten empfiehlt es sich auch, an schwierigen Stellen Correcturen dariiber zu schreiben. Damit erkennt der Lehrer glanzend die Anstrengungen der Schiller an, hebt so ihren Muth und spornt sie zu reger Thiitigkeit an. Durch die rothe Uberschrilt aber zeigt er ihnen den Weg, welchen sie hatten wandeln sollen, um zum richtigen Ziele zu gelangen. Bessere Schiller himviederum, die im allgemeinen ganz gute Aufsatze liefern, aber doch darin einzelne Mangel bringen, werden ebenfalls einen Zusatz zu ihrer giinstigeren Censur bekommen, welcher besagt, dass die Note dann erst ihre volle Giltigkeit hatte, wenn eben die Mangel nicht vorhanden waren. Da sielit der Schiller deutlich, was noch fehlt, um auf diese Ilohe zu kommen, er sieht aber auch, dass der Lehrer sein redliches Streben anerkennt und in gerechter Weise das Gute wiirdigt, aber auch das Nachtheilige nicht iibersieht. Siehc dariiber noch Fr. Bauer „Die Cor- rectur der schriftlichen Aufsatze' in der Zeitschrift fiir die osterreichischen Gymnasien 1881, pag. 696 ff. und die Lehrproben und Lehrgange von Frick und Kichter, 5. Heft (1885), pag. 103. In welcher Weise die Kiickgabe der Elaborate und deren Correctur zu erfolgen hat, sagen die Instructionen des naheren. Dass dabei an gemischtsprachigen Anstalten vor allem gegen fremde Denk- und Ausdrucks- •vveise zu Felde gezogen werden muss, ist klar. Die Schiller sind iiber den Gebrauch des Artikels bei deutschen Substantiven, iiber die richtige An- Avendung des Reflexivpronomens „sich“, iiber die Setzung des personlichen Fiinvortes und des unpersonlichen Pronomens „es“ vor dem deutschen Zeitworte, iiber die richtigen Conjunctionen, Zeiten und Modi der Neben- satze, iiber Wort- und Satzstellung u. dgl. eingehend und vriederholt zu be- lehren. Tiichtige grammatische Schulung, reichhaltige Ubung im Nach- erzahlen und ein fleihiger Betrieb der Privatlectiire wirken allmiihlich heilsam. Auf diesem in manchen Punkten von den Instructionen abweichenden Wege lasst sich auch an biglotten Anstalten die geforderte grammatische Kenntnis und eine sprachlich und logisch richtige Ausdrucksweise in Wort und Schrift erzielen. C i 11 i, im April 1887. E. Potočnik. 2 SCHULNACHRICHTEN. I. Lehrpersonale. a) Veranderungen. Mit Erlass des hohen k. k. Ministeriums fiir Cultus und TJnterricht vom 18. Juli 1886 Z. 13496 (L.-Soh.-K. 30. Juli 1886 Z. 3852) wurde Herr Dr. Karl Kreipner *) zum Professor am II. Staats-Gymnasium in Graz ernannt und die dadurch an der hiesigen Anstalt frei gowordene Lehrstelle dem Supplenten am Staats - Gymnasium im IX. Bezirke "VViens, Herrn Matthaus Kurz , als wirklichem Lehrer verliehen. Die auf Grund des hohen Ministerial-Erlasses vom 8. November 1886 Z. 20961 (int. mit Eri. d. h. k. k. L.-Sch.-R. vom 23. November Z. 6614) erfolgte Zweitheilung der II. Classe machte die Bestellung eines dritten Supplenten erforderlick. Als solcher vvurde mit Erlass des li. k. k. L.-Sch.-R. vom 2. December v. J. Z. 6697 der Lehramtscandidat Herr Josef P. Richter der Anstalt zugevviesen. Der h. k. k. Landesschulratk bestatigte mit Bezug auf den hohen Ministerial-Erlass vom 16. April d. J. Z. 21850 den Herrn Johann Liefi- kounig unter Zuerkennung des Professortitels im Lehramte (Eri. v. 24. April d. J. Z. 1969) und verlieh den Herren Dr. Andr. Wretschko und A. Kosi Quinquennalzulagen, ersterem die dritte, letzterem die erste. (Erlass vom 21. October 1886 Z. 5675, rsp. 4811). h) Stand des Lehrpersonales am Schlusse des Schuljahres. a) Am Gymnasium: K. k. Director: 1. Peter Končnik, lehrte Geographio und Geschichte YIII., 3 St. w. K. k. Professoren: 2. Johann Krušič, Senior, "VVeltpriester und geistlicher Rath der Lavanter Diocese, Eshortator fiir das ganze Gymnasium J 1. Religion I.—VIII., 16 St. w. 3. Michael Žolgar, 1. Slovenisch I., III.—VIII. und 2. deutsche Abtheilung, 17 St. w. 4. Andreas VVretschko, Doctor der Philosophie, Ordinarius der VIII. Cl., 1. Mathematik V.-VIII., Physik IV., VII. u. VIII., 21 St. w. 5. Albert Fietz, Ordinarius der I. a Cl., 1. Latein I. a, Deutsch I. a, VI., VIL, 18 St. w. 6. Johann P. Ploner, Ordinarius der IV. Cl., 1. Latein IV., Griechisch IV., V., 15 St. w. *) Vergl. Chronik. 19 7. Anton Pischek, 1. Naturgeschichte, bzhgsw. Naturlehre La, I.b, II.a, II.b, III., V., YI., Matbematik III., IY., 20 St. w. 8. Michael Knittl, 1. Geographie und Geschichte I. a, II. a, II. b, III., YII., philos. Propadeutik YII., YIII., 21 St. w. 9. Anton Mayr, Ordinarius der YI. Cl., 1. Latein YI., YIII., Griechiscb YIL, 15 St. w. 10. Andreas Gubo, Ordinarius der Y. Cl., 1. Geograpbie und Gescbicbte I. b, IV., V., VI., Deutsch V., VIII., 20 St. w. 11. Anton Kosi, Ordinarius der II.a Cl., 1. Latein II. a, Griechiscli VIII., Slo- venisch II. und 1. deutsche Abtheilung, 19 St. w. 12. Johann LieBkounig, Ordinarius der III. Cl., 1. Latein, Griecbisch III., 11 St. w. K. k. Gymnasiallehrer: 13. Matthaus Kur 2 , Ordinarius der VIL Cl., 1. Latein V., VIL, Griechisch VI., 16 St. w. Supplenten: 14. Engelbert Potočnik, Ordinarius der I. b Cl., 1. Latein I. b, Deutscb I. b, III., IV., 18 St. w. 15. Blasius Matek, 1. Matbematik La, I.b, II. a, II. b, 12 St. w. 16. Josef P. Richter, Ordinarius der II. b Cl., 1. Latein II. b, Deutsch II. a, II. b, 16 St. w. Nebenlehrer: 17. August Fischer, 1. Zeichnen, 6 St. w. 18. August Tisch, Lehrer an der Landes-Biirgerschule, 1. Turnen, 8 St. w. Anmevkung: Prof. Fietz 1. Stenograpbie, 2 St. w., Prof. Ploner 1. Gesang, 4 St. w., Prof. Gubo 1. im 2. Semester steierm. Geschichte, 2 St. w. [jJ An der Vorbereitungselasse: Director Končnik : sprachliche Repetitionen, 1 St. w. Professor Krušič : Religion, 2 St. w. „ Ploner : Schdnschreiben, 2 St. w. „ LieBkounig : Sprachlehre, 6 St. w. Supplent Matek : Lesen und Rechnen, 9 St. w. Nebenlehrer Fischer : Zeichnen, 2 St. w. „ Tisch : Turnen, 2 St. w. II. Lehrmittel. «) Verfiigbare Geldmittel. 1. Cassarest.377 fl. 34 kr. 2. a) Aufnahmstaxen yon 3 wahrend des Schuljahres 1885/6 eingetretenen Schulern.. 6 „30 „ 2 * 20 P) Aufnahmstaxen von 87 zu Beginn des Sohuljalires 1886/7 neu aufgenommenen Schiilern. 182 fl. 70 kr. y) Aufnahmstaxen von 5 zu Beginn des Sohuljalires 1886/7 wieder aufgenommenen Schiilern . 10 „ 50 „ S) Aufnahmstaxen von 2 wiihrend des Schuljahres 1886/7 eingetretenen Schiilern. 4 „ 20 „ 8. a) Lehrmittelbeitrage von 843 + 1 Schiiler. 344 „ — „ P) „ „ den Schiilern sub 2, a. 3 „ — „ 4. Duplicatstaxe. 2 „ — „ 5. Interessen des Gymnasialfondes. 75 „ 60 „ Zusammen 1005 fl. 64 kr. b) 2uwachs in den einzelnen Abtheilungen der Lehrmittelsammlungen. 1. TiClircrllHbliotbek. Custos : Albert Fietz. Dieselbe vvurde vermehrt: Durch Ankauf: Die osterreichisch - ungarische Monarchie in Wort und Bild. Auf An- regung und unter Mitvvirkung Sr. k. und k. Hoheit des durchlauchtig- sten Kronprinzen Erzherzog Rudolf. — "VVehrgesetze und Instruction zur Ausfiihrung dorselben. — Baehne, Zahlenreihen. Hilfsbuch bei Geschichts- repetitionen. — Boehm, Die Lehre von der Schuldisciplin. — Kummer, Stimmen iiber den osterr. Gymnasial-Lehrplan. 2 Exemplare. — Paul, Die Principien der Sprachgeschichte. — Danke, Priiparation zu Xenophons Ana- basis. — Kirchhoff, TJnser "VVissen von der Erde. I. Bd.: Allgemeine Erd- kunde von Hann, Hochstetter und Pokorny. — Georges, Ausfiihrliches lateinisch-deutsches PIandworterbuch. — Miklosich, Etymologisches Worter- buch der slavischen Sprachen. — Letopis matice slovenske za leto 1886. — Kraševski, Koča za vasjo. Preložil Podgoriški. — Šket, Slovensko berilo za peti in šesti razred. —• Erbe, Cornelii Kepo tis vitae. —• Jordan, Homers Ilias und Odyssee iibersetzt. — Kleinpaul, Poetik. -— Hatle, Der steirische Mineralog. — Prick und Meier, Lehrproben und Lehrgange aus der Praxis der Gymnasien. Ports. — Beitrage zur Kunde steierm. Geschichtsquellen. Ports. — Mittheilungen des hist. Tereines fiir Steiermark. Ports. — Grimm, Deutsches 'Worterbuch. Ports. — Ranke, AVeltgeschichte. Ports. — Giese- brecht, Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Forts. — Dahn, Die Konige der Germanen. Forts. — Goedeke, Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung. Ports. — Grimm, Deutsche Mythologie. Ports. — Fleckeisen — Masius, Jahrbiicher fiir Philologie und Padagogik sammt Beilage: bibliotheca philologica. — Zeitschrift fiir die osterr. Gymnasien und Supplemcnt zum 37. Band derselben. — Gaea. — Zeitschrift fiir das Realschuhvesen. — Bartsch, Germania. — TJmlauft, Deutsche Rundschau fiir Geographie und Statistik. — Mittheilungen der k. k. geogr. Gesellschaft in Wien. —• Seibert, Zeitschrift fiir Schulgeographie. — Das Ausland. — Ivnauer, Der Natur- 21 historiker. — Osterr. literarisches Centralblatt. — Meyers Conversations- Lexikon IY. Aufl., 7 Bande, gegen Abgabe der entsprecbenden Bande von Brockhaus’ Lexikon 11. Aufl. — Durch Schenkung: Yom hoben k. k. Ministerium fiir Cultus und Unterricht: Sitzungs- bericbte der k. k. Akademie der "\Yissenschaften ; Arcbiv fiir osterr. Geschichte; Almanach der k. k. Akad. der AVissenschaften; Ycrhandlungen der Gymna- sial-Enquete-Commission im Herbste 1870 ; Skofiz, Osterr. botan. Zeitschrift. — Yom hoben k. k. steierm. Landesscbulrathe : Zahn, Steiermarkische Ge- schicbtsbliitter. — Yom hochlobl. Rectorat der Grazer Universitat: Krones, Geschichte der Karl Franzens - Universitat in Graz. — Vom Herrn k. k. Gymnasialdirector P. Končnik: Scblossar, Der steiermarkische Ge\verbe- verein 1837—1887. — Yom Yerleger Herrn Graser: Hanke, AVielands Oberon. — Yon den Yerlegern Ilerren Bermann u. Altmann : Hauler, Latein. Lesebuch fiir dio II. Gymn.-Cl. —Yon der Yerlags-Buchbandlung K. Gerolds Sobn: Kummer, Stimmen iiber den osterr. Gymnasial - Lebrplan vom 28. Mai 1884. — Von dem Verfasser Herrn Gindely: Zur Beurtbeilung des kaiserl. Generals im 30jahrigen Kriege Albrecht von AValdstein. — Vom Herrn Ludvig Schellander: P. Vergilii Maronis opera cum interpretatione Buaei. — Die Lehrerbibliothek zahlt am Ende des Schuljahres 1886/7: 7304 Stiick. 2 . SchiilerMbliotlick. Custos: M. Kurz. Dioselbe wurde vermehrt: Durch Ankauf: Jugendbibliothek von J. G. Rothaug: Schirmer, Haximilian, Kaiser von Mexiko. 1 Band. — Bothaug, AValhalla. 1 Band. — Kopetzky, Riidigcr, Graf von Starhemberg. 1 Band. — Holzner, Muth und Kindesliebe. 1 Band. — Hahn, Die osterr.-ungar. Hordpol-Expedition. 1 Band. — VVillomitzer, Ein deutsch - osterreichischer Eskimo. 1 Band. — Jerusalem, Alexander des Groflen Leben und Thaten. 1 Band. —- Jugend- und Volksbibliothek von Kiedergesafl : Rudolf von Habsburg. 1 Band. — Manner aus dem Volke. 1 Band. — Denksteine der Cultur. 1 Band. — Auf dem Meere. 1 Band. — Katurkundliche Spaziergange. 1 Band. — Auf osterreichiscli - deutschem Boden. 1 Band. — Zohrer, Der osterreichische Robinson. 1 Band. — Felis Dahn, Fclicitas. 1 Band. — Ein Kampf um Rom. 4 Bande. — Ebers, Die Schwestern. 1 Band. —■ Ilolders Geograph. Jugend- und Volksbiblio¬ thek: Grassauer, Die Donau. 1 Band. — Umlauft, Die Lander Osterreich- Ungarns in Wort und Bild. 12. Bd. Ungarn. — Umlauft, Die Alpen. 1 Bd. — Fournier, Kapoleon I. 1. Band. — Das Wissen der Gegenvart, 42. Band: Brosien, Karl der Grofle. — Das VVissen der Gegenwart, 44. Bd.: Behaghel, Die deutsche Sprache. — AV. de Porta, Devisen und Motto der Habsburger. 1 Band. — Herchenbach AVilh., Erzahlungen. 3 Bde. — Lindemann, Biblio- thelc deutscher Classiker fiir Schule und Haus. 3 Bde. — Miiller, Aufgaben 22 aus classischen Dichtern. 1 Bd. — Franz Hoffmanns Jugendbibliothek. 14 Bdch. — Das VVissen der Gegenwart, 4. Bd. : Taschenberg, Die Inseoten nach ibrem Schaden und Kutzen. — Ebeling, Schuhvorterbuch zu Homers Odyssee und Ilias. 2 Bde. — Autenrieth, VVorterbuch zu den hom. Gedichten. 2 Bde. — Škafca, Šmarnice ali romanje v nebeško kraljestvo. 1 Band. — Tavčar, Slovenski Pravnik, IV. 1 Bd. — Stare, Občna zgodovina za slo¬ vensko ljudstvo, XI. 1 Bd. — Ljudska knjižnica, 10 Hefte. — Vrhovec, Ljubljanski meščanje. 1 Bd. — Gabelsberger, stenographische Bibliothek: Eine Orientreise, 8. u. 9. Lieferung. Durch Schenkung: Von den Verlegern Mayer u. Comp. : Fischer, Lehrbuch der kath. Liturgik. 1 Bd. — Vom Verleger Graser: Lessing, Miss Sara Sampson. 1 Bd.; VVieland, Oberon. 1 Bd.; Herder, Cid. 1 Bd.; Komer, Zriny. 1 Bd.; Prosch-VViodenhofer, Die deutscho Heldensage. 1 Band. — Vom Verleger Kleinmayr: Heinrich, Deutsche Grammatik. II. Bd. — Von den Verlegern Bermann u. Altmann: Hauler, Latein. Ubungsbuch fiir die II. Cl. 1. Bd. Die Schiilerbibliothek zahlt 2518 Stiick. 3. Oeo^rapliiscli-liistorlsclie I^eli rinit tel. Custos: A. Gubo. Es kamen neu hinzu durch Kauf: AVandkarte der Alpen von V. v. Haardt. — Von Ilolzels geogr. Charakterbildern: Die VViiste. Gegenwartiger Stand der Sammlung : VVandkarten 90, Atlanten 13, Erdgloben 2, Himmelsgloben 1, Relief- karten 3, Tellurium 1. 4. Ifuiizeiisainmliuig’. Custos: A. Gubo. Die Sammlung erfuhr nachstehende Vermehrung durch Geschenke: Vom Quintaner Bresnik 1 portug. Kupfermiinze. Vom Quartaner Natek 1 deutsche Silbermiinze. Vom Quartaner Kovale BI. 3 VViener Bankozettel. Gegen\vartiger Stand der Sammlung : 1407 Geldmiinzen, 27 Denkmiinzen. Aufierdem enthalt die Sammlung Bracteate, Papiergeldscheine, Bechenpfennige und Spielmiinzen. 5. Matbematisclie I.olirmiltcl. Custos: Dr. A. Wretschho. Diese Sammlung erhielt keinen Zu\vachs und zahlt 42 Stiick. 6. Fbjsikalisches Cabiiict. Custos: Dr. A. Wretschko. Zuvrachs durch Kauf: Decimalwage mit sichtbarer Construction sammt Gewichtssatz, Gestell mit Rol len- und Flaschenziigen, Stabilitatsapparat, 2 eingreifende Štirn- 23 rader, 2 eingreifende IVinkelrader, Mariotte’scher Apparat fur Verdichtung, dcrselbe fur Verdunnung. Wellenmaschine nach Mach; 1 Satz Korkbohrer, 1 Korkzange. Der gegenwartige Stand ist folgendcr: a) Zu den allgemeinen Eigenschaften, zur Statik und Dynamik 122 Appa- rate; [i) zur Chemie 48 Apparate, 130 Glaser mit Chemikalien; y) zur Warmelehre 30 Apparate; S) zum Magnetismus 11 Apparate; s) zur Elektricitat 94 Apparate; '() zur Akustik 27 Apparate; n) zur Optik 57 Apparate; 0) zur Astronomie und physikalischcn Geographie 8 Apparate. 7 . latiirbistorisclics CaMuet. Custos: A. Pischek. Durch Ankauf erhielt dasselbe folgonden Zurvachs: Von Dr. Ii. Leuckarts und Dr. H. Kitsches zoologischen "VVandtafeln XXX, XXXIII — XXXXIII als Fortsetzung. — Schiidel von Canis fami- liaris. -— Torpedo marmorata. — Gehororgan, zerlegbar. — Durch Schenkung: 2 Kreiselschnecken, 1 Fassschnecke, von Zirngast, Schiiler der I. b Cl. — 1 Orgelkoralle, 2 Xautilus, 7 Balanen, 7 Muscheln, 48 Schnecken aus Singapur, von Weltner, Schiiler der IV. Cl. — Maja squinado, von llintor- lechner, Schiiler der l.b Cl. •— Alauda arborea, von Herrn Kokot, Lebrer. — Sylvia curruca. — 30 Mineralien, von Herrn J. Babnik. — 21 Mineralien, von Rupprecht, Schiller der Vorb.-Cl. Gegenvvartigcr Stand der Sammlung: z) Zoologische Abtheilung 6192 Stiick. — |3) Botanische 5473 St. — y) Mineralogische 3070 St. — S) Krjstallmodelle 201 St. —- s) Apparate und Praparate 167 St. — ‘Q Naturhistorischc Bildemverke 21 St. 8. liriii*mittel fiir V ambreclitsammer Richard. Zabukošek Johann. Zidar Franz. Zirngast Richard. Zorko Melchior. IV. Classe. Agrež Aloi s. Cede Josef. Čulk Karl. Debelak Johann. Dokler Anton. Fehleisen Friedrich. Galle Gustav. Gollitsch Eduard. Goričar Josef. Grejan Florian. Grili Rudolf. Haller Anton. Hlastec Franz. Hummer Karl. Janesch Karl. Jeschenagg Paul. Jevšenak Karl. Knar Hugo. Kolarič Josef. Košenina Leopold. Kosovinc Johann. Krančič Josef. Kunst Anton. Laa Gustav. Lipuš Josef. Lopan Heinrich. Lutz Robert. Natek Franz. Zolger Josef. V. Classe. Negri Eugen. Novak Anton. Novak Blasius. Palir Jakob. Pauline Karl. PreiCecker Friedrich. Rupschl Ernst. Šušteršič Anton. Trafenik Josef. Uhlich Karl. Vrenko Karl. “VVeilonbeck Anton Ritter v. AVelcj Jakob. AVeltner Alexander. Auffarth Alfred. Balogh Alexander. Berdnik Blasius. Bresnik Franz. Čretnik Franz. Friedl Franz. Goli Rudolf. Gorjup Johann. Jankovič Franz. Jereb Josef. Kaiser Gustav. Kellner Ignaz. Končan Fortunat. Kresnik Franz. Kummer Karl. Leskošek Andreas. Machan Josef. Mačk Hugo Ritter von. Majcen Paul. Meister Friedrich. Misleta Johann. Musi Josef. Nikolajevič Svetislav. Pacchiaffo Franz. Pavlinič Andreas. Petrovič Vašo. Piki Josef. Pregl Max. Rak Jakob. Rausch Franz. Reberšak Andreas. Resner Karl. Resner Rudolf. Rupnik Josef. Schreyer Friedrich. Sladovich Ferdinand. Srabočan Anton. Stadler Johann. Stepischnegg "VVilhelm. | Verk Franz. Vrečko Jakob. j AVarsberg Oskar Freiherr v "VVeilenbeck Karl Ritter v. Zunder Richard. VI. Classe. Ceh Eduard. Galle Josef. Grabler Richard. Krušič Franz. Ledinegg Max. Maurer AVilhelm. Oblak Rafael. P1 ant ari č Josef. U1 ric h Franz Rupschl Moriz. Šaloven Franz. Schmidi Josef. Srebotnik Victor. Zimšek Josef. Ambrožič Ethbin. Bračič Friedrich. Černec Jakob. Doberšek Johann. Doljan Jakob. Glazer Aloi s. Horjak Johann. Konečnik Max. VII. Classe. Korenini Alexander. Krajnc Jakob Krančič. Franz. Lajnšic Anton. Mohorič Franz. Orosel Ludvvig. Perne Anton. Schober Julius. Šebat Anton. Sternad Michael. Stuchetz Bela. Tepež Anton. Tomandl Karl. Tominšek Franz. Vaupotič Josef. Vaupotič Matthias. Žilnik Michael. Zangger Franz. 43 Vlil. Ciasse. Babnik Karl. Balogh Karl. Binder Karl Freiherr von. Feld Koloman. Folger Karl. Kunej Ferdinand. Kupfer,sclimidt Josef. Lali Martin. Presker Karl. Sclioker Martin. Schwab Anton. Simonitsch Josef. Stibenegg Josef. Škorjanc Matthias. Šoba Alois. Yidic Otto. Yirant Georg. Yišnar Franz. Yurkelc Barthlma. Vagner August. Wakonigg Johann. Wirth Johann. Zdolšek Franz. IX. Kundmachung bezuglieh des Sehuljahres 1887/8. Das Schuljahr 1887/8 beginnt am 17. September 1. J. um 8 IJhr morgens mit dem heil. Geistamte. Die Vormerkung der in die erste Ciasse eintretenden Schiller und die Einschreibung derjenigen, welche in eine der iibrigen Classen n e u aufgenommen werden tvollen, findet am 14. und 15. September von 9—12 Uhr statt. An diesen Tagen melden sich auch jene bisherigen Schiiler der Anstalt, die eine Wiederholungs- oder Rachtragspriifung abzulegen haben. Die "VViederaufnahme derjenigen Schiiler, welche der Lehranstalt im 2. Semester 1886/7 angehort haben, erfolgt am 16. September von 10—12 "Uhr vormittags. Neueintretende Schiiler haben in Begleitung ihrer Eltern oder deren Stellvertreter sich zu melden, mit dem Tauf- oder Geburtsscheine und dem vorgeschriebenen Frequentationszeugnisse oder mit den entsprechend ausgestellten ,Schulnachrichten“ der Volksschule sich auszmvcisen. Dieje- nigen, welche jn eine hohere als die I. Ciasse aufgenommen zu werden tviinschen, haben staatsgiltige, mit der Abgangsclausel versehene Zeugnisse iiber das Schuljahr 1886/7 vorzulegen, eventuell einer Aufnahmspriifung sich zu untenverfen. Die Aufnahme in die I. Ciasse ist von einer Aufnahmspriifung ab- hangig, bei welcher jenes Mali von Wissen in der Religionslehre, tvelches in den ersten vier Jahrescursen der Volksschule envorben werden kann, Eertigkeit im Lesen und Schreiben der deutschen Sprache und der latein. Schrift, Kenntnis der Elemente aus der Formenlehre dieser Sprache, Fer- tigkeit im Analysieren einfacher bekleideter Satze, Bekanntschaft mit den Regeln der Orthograpliie und richtige Anvrendung derselben beim Dictando- schreiben, sowie Ubung in den 4 Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen gefordert wird. Diese Aufnahmspriifung beginnt fiir diejenigap, welche dieselbe nicht schon im Julitermine abgelegt haben, am 16. September um 8 Uhr. Die neueintretenden Schiiler haben die Aufnahmstaxe von 2 fl. 10 kr., alle Schiiler aber den Lehrmittelbeitrag von 1 fl. zu entrichten; die Schiiler des Vorbereitungscurses sind von diesen Gebiiren befreit. 44 Das halbjabrige Scbulgeld betragt im Yorbereitungscurse 10, in den Gymnasialclassen 15 fl. und ist in den ersten seobs Wochen jedes Semesters zu erlegen. Die Schulgeldbefreiungs-Gesucbe sind in den ersten acht Tagen des Semesters im Wege des Classenordinariates bei der Direction einzu- bringen. Eine nothwendige Beilage dieser Gesucbe bilden die Termogens- ausweise (Armutszeugnisse). Dieselben miissen mit Beniitzung der vorge- schriebenen Pormularien g e n a u angelegt und sowohl von der Gemeinde- als auch von der Pfarr-Vorstebung unterzeichnet sein. Yermogensausweise, welche zur Zeit der Uberreichnug vor mehr als einem Jahre ausgestellt worden sind, werden zuriickgewiesen. Im 1. Semester der Vorbereitungsclasse wird keine Befreiung gewahrt. Ebenso konnen im 1. Semester der ersten Classe nur diejenigen Schuler um Befreiung einscbreiten, die den gesetzlicben Bedingnngen entsprechende Zeugnisse iiber das zweite Semester des Torbereitungscurseš besitzen. SehlielSlicb fiihlt sich die Direction verpflicbtet, im Interesse der das Gymnasium besucbenden Jugend an Eltern, Yormiinder und Quartiergeber das ernste Ersucben zu richten, dieselben mogen die Anstalt bei der Er- ziebung der Jugend nacbdriicklicb unterstiitzen und zu diesem Zwecke den Contact mit der Schule sucben. Auswartigen Eltern wird bei der AValil der Wobnung und der Person des Stellvertreters der Eltern die grafite Umsicht ans Herz gelegt. Die Direction wird diesbeziiglicb gern Katk und Auskunft ertheilen. Cilli, am 15. Juli 1887. IFeter Končialls, k. k. Gymnasialdirector.