578841 Selcüfton Nr. 2828. tfo '\r StV iL HE 5 .* X>’ -X ,c WM Wahlspruch i 4La9 roft -rgehren von der Zukunft Fernen: D«k Brot und Arbeit uns gerüstet stehen, Dag unsere Kinder in der Schule lernen, Und unsere Greise nicht mehr betteln gehen. Herwegh Scheckkonto 38.418. Zentralorgan des Oesterreichischen Eisenbahn-Personales. Redaktion: Wien VA, Zentagaffe Nr. S. RedaktionSschlutz! Zwei Tage vor dem Erscheinen dcS SBlottcS. Sprechstunden sind jeden Tag mit Ausnahme der kann- und Feiertage von 10 Uhr vormittags bis * 24 Uhr nachmittags. JuscrtionSpreiS: Die zweimal gespaltene Nonparrillczeilc oder deren Raum 40 Heller. Bei JahrcSaustrag Rabatt. Sbsnnementr-Vedingnngen: Halbjährlich ..............................Kr. 2 88 Ganzjährlich................................ , 6 76 Für das Deutsche Reich ganzjährlich Ml. 6 —. Für das übrige Ausland ganzjährlich 9 Franken. Erscheint jeden 1., 18. und 20. im Staat. Nr. 1. Wien, den 1. Sännet 1911. 19. Sahrg. Im Kampfe um die Hebung der wirtschaftlichen Klaffenlage kommt der Presse eine wichtige und bei den komplizierten Verhältnissen der Gegenwart stetig wachsende Aufgabe zu. Das Verständnis für bic Vorkommnisse des sozialen und beruflichen Lebens zu wecken und die Einsicht in die vielseitigen Zusammenhänge des Wirtschaftslebens zu erweitern, ist daher vor allem das Ziel, das; sich ein auf der Höhe der Zeit stehendes Gewerkschastsblatt stellt. „Der Eisenbahner" der als offizielles Organ der sozialdemokratisch organisierten Eisenbahnerschaft Oesterreichs mit der vorliegenden Nummer in den 19. Jahrgang seines Bestandes tritt, hat sich bisher als das einzige publizistische Organ, das den Eisenbahnern in der schwerlten Zeitihrer Unterdrückung zur Seite stand, redlich bemüht, diese Aufgabe zu vollziehen. . • Daß ... „Der Eisenbahner" als Sprachrohr der Leinen, Wünsche und Beschwerden der Eisenbahner aller Kategorien seine Pflicht erfüllte, davon gibt seine große Verbreitung und die Höhe seiner Au flage das beste Zeugnis. Indem wir den neuen Jahrgang eröffnen und unsere Genossen zur weiteren regen Mitarbeit und zur weiteren Verbreitung einladen, brauchen wir wohl nicht erst zu versichern, daß „Der Eisenbahner" auch weiterhin in erhöhtem Maße bemüht sein wird, den vielseitigen Ansprüchen, die an ein modernes F a ch- u n d Gewerks ch a f t 2 o r g a n gestellt werden müssen, gerecht zu werden. Äon der Erkenntnis geleitet, daß eine große Gewerkschaftsorganisation nur dann auf dieDauer zusammengeh alten wer den kann, wenn deren Mitglieder innerlich mit dem sozialistischen Denken erfüllt und als prinzipiell geschulte Klassenkämpfer von dem Wesen des sozialen Werdeprozesses überzeugt sind, wird „Der Eisenbahner" seine Hauptaufgabe darin erblicken, durch gute sozial-polititsche und gewerkschaftstheoretische Aussätze d i e Eisenbahner zuerziehen und sie z» überzeugten Anhängern unserer Bewegung zu machen. Auf die Gefahren, die den Eisenbahnern sowohl durch die in dem neuen Vorentwurf zum Strafgesetz ausgedrückte Absicht der Regierung als durch den Zusammenschlust und durch die Demagogie der bürgerlichen Gegner drohen, wird „Der Eisenbahner" unablässig aufmerksam machen und sichere Wacht halten. Auf dem vielseitigen Gebiete ^r Eisenbahnpolitik und der soziale» Fürsorge „Der Eisenbahner" durch instruktive und fachkundige Artikel beratend und aus klärend wirken, wobei insbesondere auch allen Vorgängen im Ausland, d i e f ü r u n s w i s s e n s-wert sind, die weiteste Beachtung geschenkt werden soll. In ständigen Gerichtssaalrefcraten wird der für die Eisenbahner so ungemein wichtigen Rechtsprechung die sorgfältigste Aufmerksam-keitzugew endet werden, während unsere Berichterstattung von allen Bahnen und ans allen Teilen der Monarchie nicht nur dazu bestimmt sein soll, ein getreues Bild der Eisenbahnerbewegung überhaupt j U geben, sondern auch die Schäden und Ucbel-tändc, wo sich solche iiy Eisenbahnwesen zeigen, r ü ck-ich tslos zu brandmarken und deren B e-eitigung zu verlangen. ' Der Sorgfalt bei der Lösung dieser gestellten Aufgaben und den Kreis seiner bewährten Mitarbeiter dankt es i „Der Eisenbahner" wohl zunächst, daß er auch im Ausland allseitige Beachtung fand, so daß ein hervorragender holländischer Parteigenosse über bas Organ unserer Organisation schrieb: ,Der Eisenbahner' ist das beste Eisenbahnerorgan, das ich kenne". Um diesen Urteil auch in der Zukunft gerecht werden zu können, bitten wir auch im neuen Jahrgange um die Unterstützung aller unserer Fachkollege» und Gesinnungsgenossen. In den Kreisen aller noch indifferenten Kollegen sowohl als in den Kreisen der Gegner muß unser Blatt verbreitet werden, in jedem Gast- und Kaffcehausc, wo Eisenbahner verkehren, soll es verlangt werden. Je verbreiteter unsere Fachpresse und je reicher sie inhaltlich und an Umfang werden kann, desto wirksamer kann unser Kampf g e f ü h r t w e r d e n. Mit f r i s ch e r K r a f t an die Arbeit für die Organisation uüd deren Fachpresse sei die Losung im neuen Jahre! Die Redaktion. Hn der Schwelle des Jahres. Die Zeit ist es, die ati$ Menschen und Geschehnissen das formt und knetet, was wir für gewöhnlich Geschichte mimen. Endlos und unabsehbar ratjen sich die Dinge in abwechslungsreichen Msttlltungen aneinander und das Bild, das im bunten Kaleidoskov der Erinnerung und Heb erliefen! ng zurückbleibt, wird so zur Kultur- und Menschheitsgeschichte. Und sie ist es, die der Menschheit großes gewaltiges Ringen, ihr Kämpfen und Mühen erzählt, das die ganze Entwicklung von der Urzeit bis ins moderne Leben der Gegenwart hinein aussüllt. Sie lehrt uns die Wandlungen im Geiste schauen, die Völker und Staaten durchlebten, und enthüllt uns die treibenden Kräfte, die im großen Organismus der menschlichen Gesellschaft leben und wirken mit nie versiegender Gewalt. Ein machtvoller Strom, der rastlos durch werdende Unendlichkeiten fließt, ferneren Zielen zu, die mir nicht kennen und die keiner schaut. Inmitten dieser Bewegung, die ihren rastlosen Werdegang vollführt, steht der Mensch als Einzelwesen und schreibt sich seine eigene Geschichte. Cr rechnet nicht mit Jahrhunderten, denn große Zahlen vertrügt die wahrlich kurz bemessene Dauer seines Daseins nicht. Cr schreibt Jahr für Jahr sorgfältig in dys Buch seiner Erinnerung und sieht in nachdenklicher Stimmung jede neue Zahl am Kalender erscheinen, denn ein jedes Jahr, das an ihm vorüberzog/ macht uns älter und erinnert uns nur allzusehr an des Lebens Vergänglichkeiten. Und vielleicht deshalb, und wohl auch, weil noch nicht jeder sittliche und gute Kern in uns zerfressen und verloren ist, schicken wir dem neuen Jahre frohe und gute Wünsche für unsere Mitmenschen mit auf den Weg, denen wir irgendwo begegnen. Wünsche, gegen und ohne Trinkgeld, flattern ohne Zahl in die Welt hinaus, und selbst dann, wenn wir von all dem überlieferten Formelkram das in Abzug bringen, was reine konventionelle Heuchelei ist, bleibt noch immer so viel übrig, was, wenn Wünschen 1 allein überhaupt einen Sinn hätte, die Welt in ein Paradies des Wohlergehens und der Zufriedenheit verwandeln müßte. Aber die Welt, und vor allem die kapitalistische Welt, besteht aus realen Tatsachen. Und aus dem Banne eben dieser Wirklichkeit, in deren Bereich Wünsche und andere ideale Träumereien verflucht wenig Kredit haben, erlöst kein banges und zagendes Hoffen, und keine bloße Sehnsucht, wie immer sie' auch mit den heißesten und ehrlich gefühlten Wünschen begleitet ist. In des Lebens Wirklichkeit haben zu allen Zeiten noch Tatsachen entschieden und entschiedenes Handeln barg das Geheimnis des Erfolges. Und mehr noch als- in der Vergangenheit gilt das für die Gegenwart. Die moderne bürgerliche Gesellschaft hat die Klassenunterschiede zu unüberbrückbaren sozialen Kontrasten ausgereist und so den Kampf um gegensätzliche Interessen in seiner schärfsten unk» unversöhnlichsten Form propagiert. Die ganze Entwicklung drängt immer mehr zu einer Verschärfung der gegensätzlichen Interessen, die mit unbeugsamer Härte von jedem Teil verfochten werden. Die Feinde, die die Arbeiterschaft in ihrem Bestreben, ihre wirtschaftliche Lage zu verbessern, zu hindern bemüht sind, mehren sich, je bedeutungsvoller und einflußreicher das Proletariat als organisierte Klassenpartei wird. So werden alle Voraussetzungen und alle Bedingungen in immer schärferer und sichtbarer Form hervorgernfen, die zum unversöhnlichen Klassenkampf führen. So hat die Entwicklung deS Kapitalismus einfach alle Widerstandskräfte im Menschen entfesselt, die wir alle brauchen, uns zu verteidigen, wollen wir unsere umbrandete Stellung als Persönlichkeit und als Klasse behaupten. Und so hat d?r Wunsch, der sich alljährlich zum neuen Jahre auf fromme Lippen drängt, allmählich jeden Sinn . und jede Berechtigung verloren. Denn weniger als je ist es heute der Wunsch und die lautere Absicht, die die Welt gestaltet und besser macht, was nicht mit festem Willen und starken Händen gepackt wird. Soll die Welt besser werden und das große Ziel der Befreiung, das der Arbeiterschaft vorattleuchtet wie einst bin armen Hirten im Felde der Stern von Bethlehem, erreicht werden,' dann bedarf cs mehr als deS Wurffches blaffen Gedanken. „Im Anfang war dieTä t," sagt Altmeister Goethe im „Faust" und gibt damit dem christlichen Evangelium Johannis, nach welchem das W rz r t aller Anfang war, neuen Sinn und neuen Inhalt. Und wenn es wahr ist, daß „die Zeit alle Wunden heilt", dann wird sic nur diese wirkende Kraft aufbringcn können, wenn wir selbst mit Meißel und mit Kelle zum Werke schreiten und bauen helfen an dem Glücke der Zukunft. B a u m e i st e r Zeit schafft unausgesetzt an der großen Fortentwicklung. Aber auch hier kann das große Heer der Helfenden nicht vermißt werden, die mit festem Willen zugreifen, den Schutt der Unwissenheit wegzuräumen und Stein um Stein zum großen Zukunftsbaue tragen: Mit diesem ernsten Vorsatz wollen wir also ins neue Jahr hinüberschreiten und wie einst das Schweizervolk den Rütlischwur leisten, fest und stark zu sein für die kommenden Kämpfe! - Die Sdiroindelpolitik in der Sackgaffe. Zu den letzten „Aktionen" der vereinigten nationalen Eisenbahnervereine. Man könnte sich jetzt stillschweigend an der possierlichen Verlegenheit der unterschiedlichen nationalen Gaukler und Demagogen weiden, wenn die Sache, um die es sich handelt,' nicht zugleich einen so tiefernsten und lehrreichen Hintergrund hätte. Seit einigen Woche» wird in den nationalen Blättern von einer großzügigen Aktion erzählt, die von der neuen sogenannten Koalition der nationalen Eisenbahnervereine geführt wird, und die zunächst darauf abzirlte, für alle Staatsbahnbeamtcn die Automatik nach dem Ausmaße bei der St. E. G. zu erreichen. Damit gleichzeitig verband man die Forderung nach einer allgemeinen Quartiergelderhöhung, und machte so die ganze Angelegenheit zu einer „großangelegten Aktion" des „Deutsch-österreichischeisiBeamtenvereines", des „Reichsbundes deutscher Eisenbahner", der „Zemskii Jecknota,“ und einiger anderer kleiner Vereine. Nun ist die mit soviel Tam-Tam ins Werk gesetzte Bewegung bei der den Beamten zugestandenen Automatik gelandet, und das übrige Personal, soweit es sein Vertrauen in die genannten nationalen Vereine gesetzt hat, steht ratlos und enttäuscht und wartet, was weiter geschehen wird. Denn das Eisenbahnministerium hat in aller kategorischer Form erklärt. Der „Eisenbahner" erscheint in einer Auflage von 46.000 Exemplaren. daß derzeit bei dem finanziellen Stande unserer Staatsfinanzen an eine allgemeine Quartiergelderhöhung nicht zu denken ist. Und nun stehen die Herren nationalen „Eisenbahnführer" mit langen Gesichtern ratlos vor der inhaltsschweren Frage: Was nun? Man muß, um die Lehren dieser in die Sackgasse geratenen Scheinaktion recht zu verstehen, unüchst zu Nutz und Frommen aller Eisenbahner eststellen, wo die eigentlich wirkenden Triebkräfte zu dieser mit so viel drohenden Gesten geführten Bewegung zu suchen sind. Man weiß, daß vor etwa Jahresfrist der Österreichische Eifenbahn-beamtenverein durch die Umtriebe einiger nationaler Macher glücklich in das nationale Fahrwasser hinüber gelotst wurde. Daß man damals, wie immer bei solchen Gelegenheiten, mit den Versprechungen nicht sparsam sein durfte, ist klar. Man mußte ja die widerstrebenden Elemente, deren cs immerhin nicht wenig gab — „überzeugen", daß die Interessen der Eisenbahnbcckmten besser gewahrt fein werden, wenn erst ihr Verein im deutschnationalen Lager gelandet sei. Um nun endlich zu zeigen, was die Beamtenorganisation nnter der Firmaänderung erreichen könne, und um das unter den eigenen Mitgliedern rege gewordene Mißtrauen zu zerstreuen, kam jetzt, anläßlich der Einreihung der Beamten der St. E. G. und Oe. N. W. B. in das Staatsbahnschema, die Forderung nach der Automatik und nach der Erhöhung des Quartiergeldes. Für die Herren war die Situation klar: sie brauchten endlich, nachdem sie sich schon deutsch erklärt hatten, einmal einen Er-f o l g. Aber man war gleichzeitig klug genug, um zu begreife», daß diese Wünsche bei dem desolaten Zustande der Staatsbahnfinanzen voraussichtlich auf den härtesten Widerstand der Regierung stoßen würden. Es galt also vornweg durch den' Aufmarsch einer „Macktkolonne" der Regierung bange zu machen. Wie aber das? Die Beamten allein? Da konnten sich aber die Herren wohl selbst gut genug, um zu wissen, daß man damit nicht einmal einen Hasen schreckt. Man suchte also bei den anderen „liebwerten Volksgenossen" und konnationalen Brüdern Hilfe, und fand sie. Der „Reichsbund deutscher Eisenbahner", die tschechischnationale „Jednota“ und noch einige Bereinchen, die dafür zu haben waren, wurden rasch vor den im Dreck steckenden Wagen des „Deutschösterreichischen Eisenbahnbeamtenvereines" gespannt, was s e l b st v e r st ä n d I i ch nur möglich war, daß die Macher der Beamten feierlich erklär t c tt, sie würden d ie Forderung hinsichtlich des Quartiergeldes auch für die Bediensteten erheben. Und nun wurden die Drohnoten losgelassen, die der Regierung das Gruseln lehren sollten. Die Regierung freilich tat vorerst nichts dergleichen und beantwortete die Androhung der „Passiven" mit offenbarem .Gleichmut. Der Beamtenverein, dem nun schon recht schwüle wurde, wendete sich daher in seiner Bedrängnis an die nationalen Abgeordneten, sie möchten, um die nationalen Organisationen aus ihrer AeuMeLon. Der rrste Wrannlwrinbrrrmrr. Von Leo Tolstoi. Ohne gefrühstückt zu haben, war ein armer Bauer zum Pflügen aufs Feld gefahren, nur eine Brotkante hatte er mitgenommen. Im Felde angelangt, zog er seinen Kaftan aus, legte ihn unter ein Gebüsch und das Brot darunter. Nach einiger Zeit war das Pferd ermüdet und der Bauer verspürte Hunger. Er spannte aus, lieh sein Tier grasen und ging zum Kaftan, um seine Kante zu Mittag zu verzehren. Wie er den Kaftan aufnimmt, sicht er: die Kante ist nicht da. Er sucht, sucht, wendet den Kaftan nach allen Seiten, schüttelt ihn. — das Brot ist nicht da. Der Bauer verwundert sich über die Matzen. Sonderbare Sache! Keinen habe ich gesehen und dennoch muh einer das Brot gestohlen haben. Es war aber ein Teufel, welcher das Brot, während der Bauer pflügte, stibitzt hatte und hinter dem Gebüsch versteckt saß, um zu hören, wie der Bauer schimpfen und dabei ihn, den Teufel, nennen würde. Zwar tat es dem Bauer leid, dah er bestohlen worden, indes wuhte er sich auf feine Weise zu trösten. Nu. sagte er, Hungers werde ich ja nicht sterben; der, welcher das Brot genommen hat, wird es wohl nötig gehabt haben — möge er cs zur Gesundheit essen! Und der Bauer ging zum Brunnen, trank sich mit Wasser satt, erholte sich, fing das Pferd ein, spannte es an und begann wieder zu pflügen. Der Teufel wurde bestürzt, dah er nicht vermocht hatte, den Bauer zur Sünde zu verleiten. Er ging in die Unterwelt zu dem Höchsten der Teufel und erzählte Ihm, wie er dem Bauer die Kante Brot genommen und wie derselbe, statt zu schimpfen, gesagt habe: zur Gesundheit! Der Höchste der Teufel wurde bitterböse. „Ist der Bauer," schrie er in seinem Zorn, „dir überlegen gewesen, so trifft dich die Schuld: hast es dumm ange-fangen. Das wäre noch schöner, wenn die Bauern, und mit ihnen ihre Weiber, solche Gewohnheit annehmen — wir gedeihen dabei nicht. Eine schlimme Sache! sage ich dir. Ich kann sie so nicht lassen. Gehe, verdiene dir die Kante des Bauern. Hast du ihn in drei Jahren nicht unterkriegt, so bade ich dich in heiligem Wasser!" Vor dem heiligen Wasser hatte der Teufel Angst; so schnell er konnte, lief er wieder auf die Erde und überlegte, Wie er seine Schuld abdienen sollte. Er dachte und dachte — und da war es ausgedacht. Er verkappte sich als ein guter Mensch und verdingte sich bei dem armen Bauer als- Arbeiter. peinlichen Lage zu befreien, nunmehr bei der Regierung intervenieren, da sonst, falls die ganze ange-fangeue „Aktion" ohne jedes Ergebnis verlaufe, die Gefahr bestünde, daß die kaum frisch nationalisierten Beamten in das sozialdemokratische Lager flüchten. Daß es ganz offenbar unter diesem verständnisvollen Winke erst gelang, die nationalen Abgeordneten gegen die „deutsche Regierung" mobil zu machen, beweist die Versammlung im „Hotel Post" am 7. Dezember l. I. sehr deutlich, bei der die Herren Dr. Weiden-h o f s e r und Dr. Stölzel, als sie ihre Anhänger von der Undurchführbarkeit der Quartiergeldforderung Überzeugen wollten, einfach niedergeschrieen wurden, was natürlich der „Deutsche Eisenbahner" wohlweislich verschweigt. In dieser Situation, die die nationalen Macher einfach vor die Gefahr gestellt hatte, daß zumindest ein großer Teil der Beamten sich von dem Allheilmittel der kaum durchgesetzten Deutscherklärung ab- und den verhaßten „Roten" zürnenden, gelang es offenbar den Bitten und Vorstellungen der nationalen Abgeordneten, die Regierung zur Herausgabe der Automatik zu bewegen. Sie kostete schließlich auch nur 700.000 Kr., ein billiger Preis, der das Geschenk an die Regierungspartei (Deutscher Nationalverband) und die Erhaltung der Beamtenschaft im nationalen Lager ja wert war .... In der Quartiergeldfrage aber beharrte die Regierung endgültig auf dem ablehnenden Standpunkt, da in dieser Richtung mit Rücksicht auf den hohen Kostenaufwand eine Reform, solange die Finanzlage des Staates keine bessere sei, nicht möglich ist. WaS also nun? Die Bediensteten soweit ste den nationalen Machern Folge leisten, waren ja doch nur mit dem aus-drücklichenVersprechenznmAnschlußan die Bewegung gewonnen worden, daß die Beamten sich auch in der Quartiergeldfrage fürdieBedien st etenein setzen werden. Jetzt galt es also einen neuen Schwindel zu ersinnen, um den armen, irregeführten Bediestenten nicht merken zu lassen, daß sie schmählich mißbraucht und betrogen wurden. Gerne hätte man jetzt den Bediensteten das Wort des Zauberlehrlings zugerufen: „Besen, Besen, sei's gewesen, in die Ecke, Besen!" wenn es nur ratsam gewesen wäre, so einfach abzukommandieren. Das aber ging nicht, und so kam zuerst folgende „schonende" Mitteilung an das Personal, die hektographiert auf die Strecken hinausgegeben wurde: Kameraden! Vertreter von sieben Eisenbahnervereinen aller Nationen haben vor kurzem im k. k. Eisenbahnministerium vorgesprochen, um die Automatik für die Beamten der k. k. Staatsbahnen und die Erhöhung der Quartiergelder auf das ab 1. ZSnner 1911 für die Offiziere gültige Ausmaß für die Beamten, eine mindestens Lbprozentige Erhöhung der Ouartiergelbet für alle Bediensteten--kategorien, die Herabsetzung der VorrÜckungöfrist für Diener auf zwei Jahre und die Erhöhung der WitwenpeNsionen zu fordern. Da der Erfolg derzeit noch sehr sragtich ist. müssen wir daher jederzeit gerüstet sein mit allen zu Gebote stehenden Mitteln die ErMung unserer gewih berechtigen Mindestforderungen durchzusetzen. Alle für einen, emer für alle, ohne Unterschied der Partei. — Vorbe- Und er lehrte den Bauer, im trockenen Sommer auf Sumpf zu säen. Bei den Nachbarn war alles durch die Sonne verbrannt, beim armen Bauer aber wuchs das Getreide dicht, hoch, zu vollen Aehren. Der Bauer ernährte sich bis in das neue Jahr hinein und es blieb ihm noch viel Korn übrig. Im folgenden Sommer lehrte der Arbeiter dem Bauer, das Getreide auf Bergen zu säen. Und der Sommer fiel regnerisch aus. Bei den anderen lag das Getreide niedergcklatscht. faulte und die Sichre füllte sich nicht, herrlich aber gedieh es bei dem Bauer auf den Bergen und es blieb ihm so viel überflüssiges Korn, daß er gar nicht wuhte, was er damit anfangen sollte. Und der Arbeiter lehrte den Bauer, aus dem Korn Branntwein zu brennen; und der Bauer brannte Branntwein, trank selbst und liefe andere trinken. Der Teufel ging zum Oberteufel und prahlte, die Kante Brot habe er verdient. Mit eigenen Augen wollte sich der Höchste der Teufel Überzeugen. Er kommt zum Bauer und sieht: die reichen Leute im Dorf hat derselbe zu sich geladen und bewirtet sie mit Branntwein: die Bäuerin reicht ihn den Gästen. Während sie herumreichte, hakte sie am Tisch an und goh ein Glas aus. Der Bauer wurde böse und schimpfte seine Frau. „Teufelsnärrin I" brüllte er. „Ist es Spülicht, dah du Krummbeinige solches Gut auf die Diele gictzcst?" Der Teufel stich den Höchsten der Teufel mit dem Ellenbogen an. „Merke," flüsterte er, jetzt sagte er nicht: zur Gesundheit." Der Bauer schimpfte weiter und reichte selbst herum. Von der Arbeit kommt ein armer Bauer, der nicht geladen war, grüht, setzt sich und sieht: die Bauern trinken Brannt-wein; er bekommt auch Lust, gegen die Müdigkeit einen Tropfen zu trinken; er sitzt und sitzt, schluckt und schluckt den Speichel. Der Bauer, statt dem Armen ein Gläschen zu reichen, murmelt für sich: Ich kann euch nicht alle mit Branntwein versorgen. Auch daö gefiel bei* Höchsten der Teufel. Der kleine Teufel prahlt: „Warte ein wenig, es kommt noch hübscher." Die Gäste tranken und es trank der Wirt. Sie schmeichelten einander, lobten sich gegenseitig, ihre Reden waren schmachtend und glatt wie Butter. Der Höchste der Teufel horcht auf und raunt dem kleinen Teufel zu: „Hat das Getränke sie erst fuchsartig gemacht, dah sie sich gegenseitig begaunern, so werden sie alle in unseren Händen sein." „Warte ab," antwortet der Teufel. „Latz sie nur das zweite Glas im Leibe haben. Wie Füchse mit ihren Schwän- reiten! — Losung: Abwarten. Gewehr bei Fuß. Strengste Disziplin! Weiteres folgt! Lesen und Weitergeben. Dann kam das zweite Verlegenheitsgestammel auf folgenden gedruckten Zetteln: Eisenbahner! Laut zugekommenen Nachrichten mutzten infolge der Demission des Gesamtministeriums und der dadurch geschaffenen ungünstigen Lage die noch offenen Fragen der Quartiergeld-erhühung u. s. w. derzeit zurückgestellt werden, da eihe demissionierte Regierung keine Zugeständnisse machen kann, die die definitive Regierung binden würde. Es wird daher ersucht, sich nicht durch widersprechende Zeitungsnachrichten beirren zu lassen und unbedingt Ruhe zu halten. Die offenen Fragen werden bei sich bietender günstiger Gelegenheit wieder aufgerollt und auch zweifellos einer allseits befriedigenden Lösung zugeführt werden. Zugleich gab der Beamtenverein offiziell folgendes Zirkular heraus, dem man das Produkt der Angst und Verlegenheit anmerkt, wie sehr die Herren, trotz ihrer Versicherung, daß „d i e V e r h a n d l u n g e n weitergeführt werden", innerlich davon über-eugt sind, daß jetzt nichts mehr zu erreichen e i. Und daher auch die ängstliche Mahnung, um Gottes willen ja in den Versammlungen „alle Ausfälle gegen das Eisenbahn Ministerium zu unterlassen", wozu sich die Parole „Abwarten!" „Gewehr bei Fußl" re. wirklich ausnimmt, als wolle man die so hinters Licht geführten Bediensteten auch noch mit schlechten Witzen traktieren! Das Zirkular lautet nämlich: Deutsch-Oesterreichischer Eisenbahnbeamtenverein. Wien, am 11. Dezember 1910, Geehrte OrtSgruppcnleitung! DaS Eisenbahnministerium ist über Intervention deS Deutschen Nationalverbandes mit dessen Vertreter, dem Abgeordneten Weidenhoffer, in Verhandlung getreten und hat die Einführung der Automatik für alle Staatsbahnbeamten nach dem Ausmaß der St. E. G. (das ist 6, 6, 7 Iahte in der X., IX,, VIII. Dienstklasse) unter Ausrechthaltung der in den Ein-reihungSgrundfützen gemachten Vorschläge bereits zugesichert. Die Rangsvordaiierung der Staatseifenbahnbeamten bleibt daher zu Recht bestehen und finden die Staatsbahnbeamten sowie die Nordwestbahnbeamten in den abgekürzten Vorrückungssristen ihre Kompensation. Die Verhandlungen werden im Sinne der Forderungen (HärtenauSgleich, Quartiergeld, erhöhung. Pensionsangelegenheiten) weitet» geführt und nehmen einen günstigen Verlauf. Wir ersuchen daher dringendst, bei den statt findenden Versammlungen jedwede gegen das Eisenbahnministerium gerichteten Ausfälle derzeit zu unterlassen und bei den Versammlungen keine Beschlüsse zu fassen, die auf einen Kampf abzielen, weil sonst die Verhandlungen in ihrem günstigen Verlauf gestört würden. Die Parole ist ,etzt: .Abwarten, Gewehr bet Fuß, strengste Disziplin halten." Wir werden über den Fortgang der Verhandlungen berichten. Mit kameradschaftlichem Gruße Für den VertrauenSrnännerauSschuß: Bastendorfs, Ertl, Horaut, Lederer, Marek, Philipp, Richter, Dr. Weidenhoffer, ZulowSki. Das Beste freilich leistete matt sich zum Schlüsse. Um sich aus der Sackgasse, in die diesmal die Schwindelpolitik hinemführtc, zu retten, wird im „Deutschen Eisenbahner" vom 20. Dezember v. I. in einem mit zeit, wedeln sie jetzt einer vor dem anderen und wollen einander über das Ohr hauen. Aber du sollst sehen, gleich werden sic wie schlimme Wölfe." Die Bauern trinken das zweite Glas, ihre Rede wird lauter und gröber. Statt der butterigen Reden hebt ein Gefchiinpf an, böse Worte fallen, eine Prügelei' bricht los, sie walken sich die Nasen wund. Auch der Gastgeber mischt sich ein, man drischt ihn durch und durch. Der Höchste der Teufel sah es und es gefiel ihm sehr. «Gut! Sehr gut!" murmelte er. „Warte ab," sagte der kleine Teusel, „es kommt noch besser. Lah sie erst das dritte Glas getrunken haben. Wütig sind sie jetzt wie die Wölfe, aber sie werden wie die Schweine." Und die Bauern trinken das dritte Gläschen. Sie werden ganz mürbe — sie muscheln — sie gröhlen — sie bemerken gar nicht, dah keiner den ändern hört. Und jetzt gehen die Gäste fort — einzeln — zu zwei — zu drei: alle fallen auf der Strahe hin. Der Wirt, um sie zu geleiten, geht mit hinaus — und fällt, mit dem Gesicht zu unterst, in eine Pfütze, schmiert sich von oben bis unten ein — und nun liegt er da wie ein wildes Schwein und grunzt. Das gefiel noch mehr dem Höchsten der Teufel. „Ru," sagte er, „ein gutes Getränk hast du ausgedacht, die Kante Brot hast du verdient. Sage tntr, wie machtest du das Getränk? Zuerst nahmst du wohl Blut des Fuchses listig wurde davon der Bauer wie der Fuchs; Wolfsblut kam hinzu: Bosheit regte sich in ihm wie im Wolfe; .zuletzt manschtest du’s mit Schweineblut: er ist ein Schwein geworden." „Nein," erläuterte der kleine Teusel, „so habe ich nicht gemanscht. Ich habe nichts getan, als das; ich Ihm Korn im Uebersluh gedeihen liefe. Das tierische Blut ist stets in ihm gewesen — nur findet es, so lange das Brot knapp ist, keine Nahrung: dann tut ihm selbst feine letzte Brotkante nicht leid. Uebersluh ist's, der ihn anstachelt: gleich beginnt er auszuhecken, wie er sich belustigen solle. Ich 0a& die Anleitung, Branntwein zu trinken. Und wie er Gottes Gabe zu Branntwein brannte, erhub sich in ihm des Fuchses, des Wolfes, des Schweines Blut. Wenn er jetzt nur immer Brannt-wein trinkt, wird er stets ein Tier sein." Der Höchste der Teufel lobte den kleinen Teufel und verlieh ihm Ehren und Würden. MT Besucht nur Lokale, in welchen der «Eisenbahner" aufliegt! ~W3 Nr. 1 „Der Eisenbahner." Seite 3 „Exzellenz Tomschik" überschriebenen Artikel behauptet, baß die Bediensteten wahrscheinlich nichts bekommen werden, daran sei Genosse Tomschik schuld, weil er sich flehen eine Quartiergelderhöhung der Bediensteten aussprach. Festhalten muß man jetzt zunächst, daß der „Deutsche Eisenbahner" ein paar Tage später, nachdem man die an der Nase herumgeführten B e d i c n st e t e n noch immer v e r t r ö st c t hatte, „es werde weiter verhandelt", schamhaft eingesteht, es werde „tu ahrscheinli ch" für die Bediensteten nichts erreicht werden: Warum nicht? Beileibe nicht deshalb,, weil mau die Bediensteten eben mir als Sturmbörke für die Beamten-wünsche mißbraucht hat, um sie sodann schmählich im Stiche zu lassen, sondern — weil nach altbewährtem Demagogenrezept wieder einmal Genosse Tomschik schuld ist! So saudumm eine solche Verleumdung schon deshalb ist, weil gerade die sozialdemokratische Organisation seit dem Jahre 1908 fortgesetzt eine Erhöhung der Quarticrgelder fordert, so muß dennoch besonders festgestellt werden, daß in der Angelegenheit Abgeordneter Tomschik im Parlament dem Eisenbahnminister im Privatgespräch erklärte, falls das E i s e n b a h n m i n i st e r i u m Geld habe, eine QuartiergelderHöhung für die Beamten zu bewilligen, so dürfe man sich j a nicht ei »bilden, dies für die Beamten allein tun zu können, sondern e i n e s o l ch e M a ß n a h m c müsse sich, unserer alten Forderung gemäß, laut unserem Antrag im Budgetausschuß auch auf alle Bediensteten erstrecken, eine Erklärung, die gewiß nur selbstverständlich war. Dasselbe erklärte Genosse Tomschik auch dem Herrn Sektionsrat Dr. Böß. Und im übrigen: Wenn Genosse Tomschik so mächtig wäre, zu tun oder zu verhindern, was ihm beliebt, wozu dann das ganze geräuschvolle Gebaren der „neuen Koalition"? Das also ist der Stand der Sache, die wir deshalb fo_ ausführlich dargestellt haben, weil sie mit nie dagewesener Schärfe die ganze Verlogenheit der nationalen Schwindelpolitik beweist! Durch Lügen und Verdrehungen werden diesmal die Herren Wacher den wahren Sachverhalt nicht verdunkeln! So gewissenlos und mit so viel demagogischer Verantwortungslosigkeit sind die Eisenbahner noch nie von den nationalen Verleumdern verkauft und verraten worden als diesmal! Und bloß um das schmähliche Linsengericht, damit das nationale Prestige des Beamtenvereines gerettet werde! Diesen Aufputz haben die armen Beb i e n ste t en, die in der „Jednota“ und im „Reichsbund" ihre Interessenvertretung suchten, wahrhaftig teuer bezahlen müssen! Der neueste Verrat an den Eisenbahnern. Zur Abstimmung im Sozialversichernngs-ausschutz. Der parlamentarische Vollausschuß zur Beratung der Gcsctzesvorlage über die Sozialversicherung hat jenen Teil des Entwurfes, durch welchen die Versicherung der Eisenbahner tangiert wird, erledigt, und wir bringen den Bericht über die entscheidende Sitzung mit den Ergebnissen der Abstimmung an anderer Stelle. Das; die Vorlage, die nun dem Plenum des Parlaments zur Annahme vorgelcgt werden wird, vom Ausschuß nicht mit allen Verschlechterungen, wie sic die Regierung bei der Unfallversicherung der Eisenbahner geplant hat, akzeptiert wurde, ist natürlich das Verdienst unserer Genossen im Ausschuß, die gestützt auf die Protestaktion unserer Organisation sich mit aller Macht gegen das geplante Attentat zur Wehre sttztcn. Dafür freilich hat cs die national-klerikale Majorität des Ausschusses zuwege gebracht, daß das Gesetz gerade in den wichtigsten Punkten, wo cs sich nämlich um die Z u s a m menlegung von Pc n-s i o n und Unfallsrenten handelt, auf eine Art Schleichweg verschlechtert werde. Der berühmte § 232 des Regierungsentwurfes, der die Unfallsrcnte zur Pension nur als Ergänzung soweit herangezogen wißen will, daß der frühere Arbeitsverdienst hergc-stcllt erscheint, wurde vom Ausschuß dahin geändert, daß diese neue gesetzliche Bestimmung nur auf jene Eisenbahner Anwendung finde, die nach der Inkraftsetzung des Gesetzes in den Bahndienst eintreten, während dem übrigen Personal die bisherige An-^^sbcrechtigung gewahrt bleiben soll. Mit diesem Beschluß der bürgerlichen Ausschußmajorität wird also für die Zukunft für die Eisenbahner eine Klasse n-^ l n t e , I u n g mit zweierlei Recht Platz greifen und das Unrecht auf dem Wege einer UcbergangSbcftim-tnung eingefuhrt werden. Gerechter wird natürlich ein so offenkundiger Raub eines erworbenen Rechtes nicht, wenn er in geradezu echt jesuitischer Weise vollzogen wird. Denn daß die Form, w i e die Beseitigung eines bisherigen Rechtszustandes vollzogen werden soll, ein geradezu raffiniert ausgchecktcr Plan ist, der nur der gefinkelten Böswilligkeit eines scharfmacherischen Handlangers der Ausbeuterinteressen entspringen konnte, steht wohl außer Zweifel. Nicht auf einmal soll der bestehende Rcchtszustand, der auf die besondere, erhöhte Gefahrenquelle des Eiscnbahnbc-triebes Rücksicht nahm, beseitigt werden. Aber in ein 'IV* Sorget dafür, datz I paar Jahren hat der Rechtszustand von heute dennoch in seiner Gänze aufgehört, und der junge Nachwuchs des Eisenbahnpersonals wird die Verschlechterung der Unfallversicherung zu spüren bekommen! Daß es so kommt, ist natürlich der planvollen Absicht und dem klaren Willen der bürgerlichen Ausschußmajorität zu danken, die der Regierung in bewunderungswürdiger Art aus der Verlegenheit half. Denn Tatsache ist, daß so, wie die Regierung wollte, die Wegnahme der wohlerworbenen Rechte auf einmal und mit einem Federstrich, der schändliche Plan mit dem letzten Mittel, das den Eisenbahnern im Kampfe zur Verfügung steht, hätte abgewehrt werden müssen. Daß wußte auch die Negierung, der bereits vor ihrem eigenen Werk graute. Und so kamen die Herren Nationalen und Christlichsozialen, mit Herrn K r o y und dem frommen Herrn D r c x e l an der Spitze, gerade recht, wenn sie das Gesetz s ch e i n b a r h a r m-loser gestalteten, indem seine Wirkung bloß auf die neu eintretenden Eisenbahner erstreckt werden soll. Herr D r e x c l, der fromme Abgeordnete aus Vorarlberg, vertrat als Gencralreferent diesen sauberen Plan, und die übrigen christlichsozialen „Ar-beitervertrctcr" Mcnder und K u n s ch a k halfen wacker mit „christlicher Liebe", das Entrechtungswerk an den Eisenbahnern- zu vollziehen. Man wird diese Tat, die in der milden Friedens- und christlichen Versöhnungsstimmung in der Weihnachtszeit des Jahres 1910 von den österreichischen Patentchristen verübt wurde, zu den übrigen arbeiterfeindlichen Schandtaten zuzählen müssen, wenn es gilt, die Naturgeschichte des christlichsozialen Klüngels wieder einmal aufzu-frischeu. Daß natürlich auch Herr Kr oy bei diesem hinterhältigen Attentat aus die Rechte der verletzten Eisenbahncrkrüppcl nicht fehlte, versteht sich nur zu gut. Der Mann, der unter so eigenartigen Umständen aus der wenig ruhmreichen Enge eines kleinen Beamtendaseins zur Höhe eines Inspektors der k. k. Staatsbahnen emporstieg, ohne daß er darunter das Prestige seiner Abgeordnetenwürde auch nur im geringsten verletzt fühlte, scheint eben auch die Empfindung dafür verloren zu haben, wie das Urteil über einen Menschen ausfallen muß, der sich gegen die vitalsten Interessen seiner einstigen Berufskollegen stellt, denen er zumindest auch mit verdankt, daß seine sonst recht bedeutungslose Persönlichkeit mit im Vorder-rund des politischen Lebens steht. Und so sang er denn as Loblied auf die Regierung, die bei uns immer noch viel sozialpolitischer sei als anderswo, und der man cs durchaus nicht verargen könne, wenn sic ein Vorrecht für die Eisenbahner nicht weiterhin bestehen lassen will. Die Begeisterung dieses Herrn für das gegen die Eisenbahner gerichtete Attentat ging sogar so weit, daß er im Ausschuß beantragte, bei der Zusammensetzung des Vorstandes in dep bcrussge-nossenschaftlichen Unfallversicherung habe zwar Parität zu herrschen, doch dürfe d c r V o r s i tz e n d e u n d dessen Stellvertreter nur der Kurie der Unternehmer entnommen werden! Daß dieser Antrag, der glücklicherweise abgelehnt wurde, den Einfluß der Bediensteten auf die Anstalt beinahe vollständig ausschaltcn würde, wenn er praktisch durchgeführt würde, ist sonnenklar, und es gehört schon die Verwegenheit eines vor keiner Kritik zurückschreckenden _ Unternehmcrknechtes dazu, derartige scharfmacherische Pläne öffentlich zu vertreten. So wird also die Dankbarkeitsäußcrung des verstaatlichten Herrn Abgeordneten geradezu zu einer öffentlichen Gefahr. Ten Kindern und Kindeskindcrn der österreichischen Eisenbahner wird es also zum bleibenden Gedächtnis aufbewahrt bleiben müssen, wenn sie in den Gefahren des Eisenbahndienstes nicht mehr jenen Schutz genießen, den ihnen einst eine rückständige Staatseinrichtung zuert'annt hatte, daß sie dies einzig und allein den nationalen und christlich-sozialen Parteien danken. Die Feindschaft dieses Klüngels äußert sich nicht bloß darin, daß sie alle positiven Verbesserungsanträge für die Eisenbahner in den öffentlichen Vertretungskörpern niederstimmen. sie sind auch sonst zu jeder Henkersarbeit, die auf Kürzung von bestehenden Rechten abzielt, bereit. Man kann jetzt begierig sein, ob d i e Eisenbahner, die bisher in den nationalen und christlichsozialen Organisationen ausgehalten haben, auch diesen Faustschlag ruhig hinnehmen werden! Sozialoerfidterungsauskchuß. Ein Neujahrsaeschenk der christlichsozialen und denlschnationalen Vertreter an die Eisenbahner. Der Sozialoersicheritngsausschuß hat seine Beratungen Mittwoch, den 19. d. M. über das Kapitel „Unfallversicherung" fortgesetzt und beendigt. Es hat die sozialdemokratischen Abgeordneten eine schwere Mühe gekostet, die Regierungsparteien dazu zu verhalten, daß endlich der größte Teil im Vollausschuß für Sozialversicherung seinen Abschluß fand. Das erste, zweite und vierte Hauptstück hat nun den Ausschuß passiert und es ist kaum anzunehmen, daß das Haus einschneidende Veränderungen an diesen Beschlüssen vornehmen wird. Der Ausschuß selber ist ja der Zahl nach schon ein kleines Parlament; er besteht aus ;r »Eisenbahner" auch vom reisenden Pul 52 Mitgliedern. Jede Fraktion im Hause entsendet 9 ihrer Abgeordneten in denselben. Selbstredend stehen die Sozialdemokraten ganz allein mit ihrer Meinung da, während die Regierungsparteien und jene, die es gerne werden möchten, ein festaeschlossenes Kartell bilden und die Anträge der Sozialdemokraten nach dem Willen der Regierung niederstimmen. Bei diesen Beratungen konnte man so recht die vereinigten Arbeiter-feinde, deren Wortführer der Herr v. Stransky (deutschradikal), Pfarrer D r e x e l (christlichsozial), Dr. Licht (deutschfortschrittlich), der Herr „Jnspeltor" Kroy (deutschradikal) und oer Herr Alb recht (deutschnational) sind, an der Arbeit sehen. Die verbissensten Feinde, bei denen jedes Argument der Vernunft abprallte, waren Herr v. Stransky und Herr K r o ij, die jede Konkurrenz au Arbeiterfeindlich-feit schlugen. Was Herr Kroy als Referent des Ausschusses bei der Unfallversicherung der Eisenbahner geleistet hat, gehört schon in das Gebiet brutaler Scharfmacherei. Es machte den Eindruck, als wenn dieser Mensch noch einmal hinaufpurzeln wollte, denn seine Ansichten über die Zulänglichkeit der neuen Bestimmungen für die Eisenbahner gingen weit über jenen Rahmen hinaus, den die Regierung festsetzte. Zu seiner Bismarckanbeterei leistete er sich einen wütenden Ausfall gegen die Sozialdemokraten. Die Eisenbahner können nach seiner Ansicht sich glücklich schützen, daß sie überhaupt noch welche Ansprüche haben; er fügte wörtlich hinzu, daß in Deutschland dieser Versicherungszweig noch weit hinter den österreichischen zurücksteht und er die Verantwortung übernehme, den Eisenbahnern frankweg zu sagen, daß ihre jetzigen Rechte ein Privilegium d a r st e l l e, das auf die Dauer nicht zu halten sei. — Wenn die Eisenbahner, ohne Unterschied der politischen Meinung, namentlich die in Deutschböhmen, in Mähren und in der Heimat des Professor Drexel in Vorarlberg sich noch nicht orientieren können, daß sie ihr Vertrauen Wölfen in Schafspelzen gegeben haben, dann steht es in der Zukunft mit den Eisenbahnern schlecht. Es muß daher Sache unserer Genossen sein, die uns fernstehenden Kollegen, welche sich als Werkzeuge der Reaktionäre hergeben, über diesen Verrat auszuklären. Wir sind überzeugt, wenn dies in der richtigen Weise geschieht, wenn die Deutschnatioualen, Chrtst-lichsozialen. Tschechisch- und Polnischnationalen ihre Abgeordneten zur Rechenschaft ziehen werden, aus welchen Gründen sic gegen ihre erworbenen Rechte sprachen und stimmten, daß dann den politischen Demagogen ein für allemal das Handwerk gelegt wird. Wie die christlichsoziale Arbeiterfreundlichkeit aussieht, haben die Herren Si'amek, Pfarrer und Doktor für Soziologie in Brünn, Isidor Zahradnik, Ordetispriester und Oeko-nomieinspektor in yradischtko, Josef Lang, Dechant in Ried und der Religionsprofessor Pfarrer Drexel in Dornbirn, mit gegen Himmel, aufgeschlagenen Augen, die Hände auf den feisten Bäuchlein ruhend, deutlich demonstriert. Nur einmal sollte es den christlichsozialen Arbeitern gegönnt sein, die Sramek, Zahradnik, Lang und Drexel an der Arbeit zu sehen. Sie wären ein für allemal von ihrem Glauben geheilt. Bei den §§ 172 bis 227, welche über territoriale Unfallversicherung handeln, versuchtet! die Herren überall Verschlechterungen und Benachteiligungen gegenüber den Beschlüssen des Snb-komitees durchzusetzen. Die Reaierungsvertreter verließen einigemale ihren eigenen Gesetzentwurf und stimmten der Reaktion zu, welche dadurch natürlich immer wieder von neuem angeeifert und anaespornt wurde. Hier sah man so recht deutlich die Klassengegensätze wirken. Die koalierten Regierungsabgeordneten haben oft verstohlen und oft in ganz offener Weise ihren Haß, den sie nicht mehr verbergen konnten, gegen die Arbeiter zum Ausdruck gebracht. Auf der anderen Seite standen die neun Sozialdemokraten ganz allein, die allerdings in jeder Beziehung ihren Mann stellten, aber bei der Abstimmung unterlagen. Da die oben angeführten Paragraphen nicht bloß für die territorialen Unsallversicherungsanstalten, sondern auch für die berufsgeuossenschastlichen Geltung haben, so leiden natürlich die Eisenbahner bei jeder vorgenommenen Verschlechterung gleichfalls darunter. In den Bestimmungen der §§ 228 bis 233, welche die Uebcrschrist „Unfallversicherung der Eisenbahner" tragen, sind bloß die Ausnahmen statuiert, während die allgemeinen Bestimmungen in den §§ 172 bis 227 nieder-gelegt sind. Selbstredend interessieren uns die Bestimmungen des Artikels 7 des in Geltung stehenden Gesetzes, insoferne denselben in dem neuen Gesetzentwürfe Rechnung getragen wird. Das Referat hierüber erstattete der auf so sonderbare Weise avancierte Herr Kroy. Das Eisenbahnministerium hatte keinen Vertreter entsendet. Die „Verteidigung" übernahm Herr Sektionschef Wolf. Nachstehend der Bericht: Herr tiru» hob in seinen einleitenden Worten die große Bedeutung der Unfallversicherung bei den Eisenbahnern hervor (die er aber in einem Atem verrät. Anmerkung der Red.), insbesondere die Fortschritte (!) in dem neuen Gesch. Seine Eisenbahnerfrcundlichkeit machte er dadurch geltend, datz er gleich bei dem ersten Paragraph \228) beantragte, datz die Vcrkehrsbcdicnstetcn bei den Industrie-bahnen von diesem Gesetz ausgeschlossen werden. Die Regierung lieh gleichfalls ihre ursprüngliche Fassung fallen und st i in in t e dem Antrag des Referenten 8 u. Diese Acnderung wurde auch angenommen. Die §§ 220 bis 230 wurden gleichfalls mit einer unwesentlichen stilistischen Acnderung angenommen. Bei § 231 beantragte Herr Kroy die Rcstituierung des RegicrungZentwurfeS. Wurde ebenfalls angenommen. Das Subkomitee faßte den Beschluß, Punkt 2 dieses Paragraphen zu streichen, wonach künftighin bei Betriebsunfällen der Verletzte auf Kranke"geld ikiun gelesen werde! "WA und Rente vom Tage her Verletzung Anspruch haben soll. Herr Kroy wollte offenbar in seinem Hatze gegen die Sozialdemokraten nicht, das; Eisenbahnerkrüppel dieses Vorteiles teilhaftig werden. Bei dein viel umstrittenen und gefährlichen 8 232, der eine ausgedehnte Debatte hervorrief, beantragte Herr Äroy, daß die Be st immun gen des Gesetzes für Verletzte nach Inkrafttreten dieses Gesetzes anzuwenden sind. Demnach werden künftighin beim Inkrafttreten dieses Gesetzes dem neu in den Eisen bahndien st eintretenden Personal die BortciledesArtikelS7deSnochjetztgeltcndcn Gesetzes, wonach der Krüppel Provision und Unsallsrcnte nebeneinander aus bezahlt erhält, weggenommen. Herr Krotz führte aus. das; man den Eisenbahnern diese Ausnahme auf die Dauer nicht lassen könnte. Die übrigen Staatsbürger. die mit auf das Defizit der Eisenbahnen daraufzahlen, seien sehr interessiert daran, dag von ihrem Gelde solche Privilegien nicht erteilt werden. Er sei überzeugt, datz die Eisenbahner ohne Unterschied der Stellung mit dieser Kürzung der Unsallsrcnte bei gleichzeitigem Anspruch auf Provision vollauf zufrieden sein werden. Niemand werde in seine» Rechten geschmälert, und wer künftighin zur Eisenbahn Eintritt, müsse sich eben damit abfinden. Müller (Sozialdemokrat) antwortete: Als im Voll- ausschuh die Generaldebatte abgeführt wurde, stellte ich bei LI des ersten Hauptstückes den Antrag, daß die Eisenbahn-dienstcten aus diesem Gesetz ausgeschieden werden sollen. Mein Antrag wurde leider abgelehnt; jedoch hat der Ausschuß bei Beratung des § 7 eine von Eldersch und dem Generalreferenten Drexel verfasste Erklärung abgegeben, dah bei der späteren Beratung darauf Rücksicht genommen werde, dah die gegenwärtigen Rechte des Eisenbahn Personals keine Beeinträchtigung erfahren. Ich gab mich mit dieser Erklärung zufrieden und glaubte, das; bei der weiteren Beratung Verkürzungen nunmehr ausgeschlossen seien. Leider hat daS Subkomitee diese Erklärung nur gut Hälfte beim § 232 respektiert. Die Ansprüche gegen die Unfall-Versicherungsanstalt sollen wohl nach dem Antrag des Referenten dem gegenwärtigen Personal erhalten bleiben, jedoch soll, den versicherungspslichtigen Eisenbahnern, die nach Inkrafttreten dieses Gesetzes angesiellt werden, der Anspruch auf Pension und Unfallsrente nach Artikel VII deö Gesetzes vom Jahre 1894 weggenommen werden. Es soll in Zukunft auf den Eisenbahnen Versickerte mit zweierlei Rechten und zweierlei Rentenansprüchen geben. Abgesehen davon, dah hierdurch eine große Unzufriedenheit genährt wird, involviert eine solche gesetzlich festgelegtc Mahnahmc ein schweres Unrecht an den erworbenen Rechten der Eisenbahner. Die Gründe, die die Regierung für die Wegnabme der höheren VcrsicherungSan-spriiche angibt, sind lediglich fiskalische. Solange ein groher Teil des Eisenbahnnetzes in Privathänden lag dessen Ausbeutung Taufsig. Rothschild und Konsorten Vornahmen, wurde niemals Klage erhoben, dah die Lasten der Unfallversicherung unerschwingliche seien. Niemals tarn in die Öffentlichkeit von dieser Seite aus, eine Wegnahme oder Kürzung dieser Ansprüche. Die Privatbahnen hatten sich mit dem Gesetz abgesunden und gaben den gesetzgeberischen Körperschaften keine Anleitungen zur Verschlechterung. Die Bediensteten waren gleichfalls mit dem Gesetz bis auf einige sehr dehnbare Bestimmungen zufrieden. ES war daher kein Aniah vorhanden, dah die Legislative hier ordnend eingreifen muhte. Als jedoch der Staat die Mehrzahl dieser Privatbahnen in sein Eigentum übernahm, ging er sofort daran, seine sozialpolitische Einsicht dadurch zur Geltung zu bringen, dah er die Rechte des Personals in dem vorliegenden Gesetzentwurf bedeutend kürzte. Als Hauptargument wird immer wieder angeführt, datz die Staatseisenbahnverwaltnng nicht in-der Lage ist, die Lasten dieser Versicherung weiter zu tragen. Alle Gemeinplätze wurden ins Treffen geführt, mn diese Mahregel zu begründen. In keinem Staate der Welt ist es jemals vorgekom-men, dah, wenn die interessierten Kreise mit einem Zustand einverstanden und zufrieden waren, und der vor allem nach dem Stande der Verhältnisse und der Zeit entsprach, eine Abänderung van seiten der Regierung unternommen wurde. Ich will mit der Regierung nicht weiter ins Gericht gehen, da ich dies ja doch in der ausgiebigsten Weife im Subkomitee getan habe. S3i;r Abgeordneten find, wie ich glaube, da, gegen die von der Regierung geplanten Mahregeln Stellung zu nehmen und die Ei,enbahner in der Gegenwart und in der Zukunft vor solchen Schädigungen zu schützen. Ich will Ttier gar nicht ausmalen, welche Rückwirkungen solche Mahregeln auf die dienstlichen Verrichtungen ausüben werden, und muh es den Erwägungen deö hohen Ausschusses überlassen, ob Sie das Herz dazu haben und den Mut aufbringen, dem RegierungS-enthmrf samt dem Antrag deS Herrn Referenten zuzustimmen. Ich gebe mich noch immer der Hoffnung hin, dah die Herren Kollegen sich zu solchen Maßnahmen der Regierung nicht hergeben werden. Ich muh schon den Mut des Herrn Referenten bewundern, der selber Eisenbahner war und noch ist, dah er d i e Interessen des Personals, aus dem er hervorge-gangen i st, ganz im S t i ch e l ä h t und mit der Regierung für die Schädigung der Eisenbahner c t tt t r i i t. Ich appelliere daher nochmals an den hohen Ausschuh, dieses Unrecht durch Streichung des § 232 gutzu-machen und den gegenwärtigen Zustand wieder herzuslellen. Sollte mein Antrag wider Erwarten abgelehnt werden, so melde ich das Minoritätsvotum an das HauS an. Ich meine, wir würden dem Staate durch die Annahme deö Antrages des Referenten Kroh einen schlechten Dienst damit erweisen. Keine Berufsgruppe, wie immer sie nun heihen möge, würde sich ohne jeden Anlah eine solche Schädigung gefallen lassen und Sie werden es begreiflich finden, dah die Eisenbahner daraus ihre schärfsten Konsequenzen in politischer und wirtschaftlicher Form ableitcn würden. Das Ergebnis dieser Konsequenz wird nicht auf die Eisenbahner, sondern auf die Abgeordneten, die sich zu diesem Beschluh hergeben, zurückfallen. Ich bitte daher eindringlichst um Annahme meines Antrages aus Streichung dieses gefährlichen Paragraphen. Sektionschef W»lf verteidigt die Haltung der Regierung, und ersucht im Namen der Gerechtigkeit um die Zustimmung für den Referentenantrag. Eldersch (Sozialdemokrat) verweist auf die Schädigung der Disziplin, die eintreten muh, wenn ein erheblicher Teil der Eisenbahner in der Versicherung minderen Rechtes sein wird und die Gleichstellung nicht erlangen kann. Welche Haltung werden dann die Abgeordneten gegenüber den berechtigten Forderungen der Eisenbahner einnebmen, wenn sie jetzt selbst dieses Unrecht gesetzlich sestlegcn? Wenn der Proporz für die Bediensteten beschlossen wird, so muh er auch für die Unternehmervertreter Geltung haben. Seit* (Sozialdemokrat) bemerkt, die ganze 'Argumenta-tion gegen den Antrag Müller beruhe auf einer völligen Unkenntnis der historischen Entwicklung der sogenannten Unfallversicherung der Eisenbahner. Wie jede Person, die durch die Eisenbahn befördert wird, hat eigentlich auch der Bedienstete im Falle eines Unglückes den vollen Haftpflicht-anfpruch. Nur wegen der fortdauernden Klagen und Lamentos der Eiscnbahngesellfchafteil hat man ihnen diesen Anspruch im Jahre 1804 durch dad „Ausdehnungsgesetz" abge-l 5 st und sogenannte „höhere Unfallsreute»" festgesetzt. Das Recht aus diese Rente ersticht also nicht au6 dem ArbcitS-verhältnis, c8 kommt dem Bediensteten nicht in seiner Eigen- schaff als Angestellter ober Arbeiter zu, sondern als einer durch die Eisenbahn beförderten Person. Es hat aber hier eine ganz andere Bemessung stattzufinden, und wenn dem Bediensteten aus einem anderen Titel auch eine Invalidenrente gebührt, so darf diese ihm nicht einseitig geschmälert werden. Die Eisenbahner haben im Jahre 1894 ein genug schweres Opfer gebracht. Ihnen jetzt ein weiteres aufzuerlegen und den ursprünglichen Haftpflichtanspruch oder seinen Ersatz fast ganz zu rauben, wäre ein grober RechtS-burch, für den die Eisenbahner den betreffenden Parteien hoffentlich die gebührende Antwort geben werden. Kr»y (deutschradikal) leistet sich nun einen wütenden Ausfall gegen die Sozialdemokraten. Die Versicherung der Eisenbahner in Deutschland sei weit schlechter als die österreichische. Dort zahlt man nicht einmal 100 Prozent des Gehaltes an Rente, es werden nur die festen, nicht aber die variablen Bezüge angerechnet, über 1500 Mk. kommt nur ein Drittel der Bezüge in Betracht. ES bestehen schon grohe Differenzen zwischen den Unfallsansprüchen drauhen im Reiche und bei uns. Wir sind wirtschaftlich viel schwächer Und können keine größeren Lasten tragen. Die Eisenbahner sind keine urteilslose Masie, sie werden sich mit dem Beschluh des Ausschusses zufrieden geben. Ich werde schon Sorge tragen, den Eisenbahnern meine Haltung verständlich zu machen. — Dem Bismarck-Anbeter erscheint wohl die Versicherung der Eisenbahner als eine zu reichliche Versorgung, ledenfalls hat er das Bedürfnis, sich für sein Protektionsavancement zu revanchieren. Dr. Drexel (ch r i st I i ch s o z i a I) erklärt in seiner Erwiderung, dah solche scharfe Aeuherungen, wie sic die Sozialdemokraten bei der Beratung der Eifenbaljncrvcriiche-ruiig vorgebracht haben, während der ganzen Dauer der Verhandlungen noch niemals so gefallen sind wie jetzt Es werden u.i3 politische und wirtschaftliche Repressalien angekündigt. Trotz dieser Drohung appelliere er aii^dcn Auöschuh, sich nicht in seiner Meinung beeinflussen zu lasten und den 'Referenten« an trag anzunehmen. Der Referentenantrag wird dann mit der Mehr-heit der Stimmen der Regierungsparteiler a n g e n o in m e n. Bei § 233, welcher die innere Einrichtung und Geschäftsgebarung der berufsgenoffcnfchaftlichen Unfallversicherung der österreichischen Eisenbahner behandelt, stellte Herr Kroy folgenden Abänderungsantrag: Der Vorstand sei paritätisch (zu gleichen Teilen) zu bilden, jedoch mühten der Vorsitzende und der Stellvertreter aus der Gruppe der Eisenbahn Verwaltung entnommen werden. Die Wahlen hätten nach den im § 21 festgesetzten Grundsätzen der Verhältniswahl lProportionalwahlcn) zu erfolgen. SektionSchef Wolf ist für den Proporz bei den Wahlen des Vorstandes, wendet sich aber in scharfer Weise gegen den Proporz bei den Bahnverwaltungen. Er meine, es gehe doch nicht an, dah man den kleinen Privatbahnen einen bedeutenden Einfluß auf die Anstalt geben kann, nachdem doch 80 Pro-ent der Eisenbahnlinien dem Staate angeboren. Es würden adurch die Interessensphären verschoben werden. Müller (Sozialdemokrat) erklärt sich mit der paritätischen Zusammensetzung des Vorstandes einverstanden. Jedoch müsse cr den schärfsten Protest dagegen einlegen, dah der Vorsitzende und dessen Stellvertreter stets aus der Kurie der Babnverwal-t u n g c-n tnoin inen werden und dies gesetzlich fcftgclcgt wird. Die Eisenbahner, die täglich ihre Haut im Interesse der Allgemeinheit zu Markte tragen, müssen in diesem Institut genau dasselbe Recht baben, wie die Bahnverwaltungen, die bloh die Beitrage, welche die Bediensteten ebenfalls mit ins Verdienen brachten, bezahlen. Wenn man schon durchaus eine Mahregel treffen'will, welche ein Funktionieren dieser Institution verbürgen soll, so beantrage ich, dah man den Kompro-mihantrag, welchen ich in Gemeinschaft mit dem Vertreter des EifenbahnministeriumS im ArbeitSbeirate stellte und der auch dort einstimmig angenommen wurde, zum Beschluh erhebe. Der Antrag lautet: Der Vorstand der berufsgcnossen-fchaftlichcn Unfallversicherungsanstalt ist auf dem Prinzip der Parität zu bilden und wählt aus seiner Mitte den Vorsitzenden und dessen Stellvertreter. Sollten die beiden Kurien darüber nicht einig werden, so steht dem E i s e n b ahn m i n i st e r i u m d a S Recht zu, aus dem Kreise des Ausschusses den Vorsitzende» und dessen Stellvertreter zu ernennen. Die Textierung dieses Antrages möge das Präsidium vornehmen. Bezüglich des Proporzes bin ich dafür, dah derselbe auch bei den Eisenbahnverwaltungen sestgelegt werde. ES geht doch nicht, bei einer Kurie den Proporz, bei der a n d e r e n das MajoritätSprmzip zur Geltung zu bringen. ES ist doch nicht so schwer, wenn mann willens ist, einen Schlüssel hierfür zu finden. Die Beitragsleistung der Bahnen zu Vieser Anstalt scheint mir das richtige AuSkunftSmittel zu sein. Bei dem Majoritätsprinzip würden jedoch die Staatsbahne t unumschränkt in dieser Anstalt herrschen. Dieses Prinzip Birgt nach den gemachten Erfahrungen eine stete Gefahr für die Anstalt. Da gegen diesen Antrag die Regierung keinen Einwand erhebt und der AuSschuh dieser Meinung zuneigt, gibt sich auch der Referent damit zufrieden. Bei der Abstimmung wurde der Antrag Müller angenommen und die Textierung dem Präsidium überlasten. Ebenso wurde der zweite Antrag K r o Y, wonach bei den Wahlen der Proporz anzuwenden »st, angenommen und die Textierung ebenfalls dem Präsidium überlasten. Der Liebln« gSw un sch des Herrn Kroy, dah der Vorsitzende und der Stellvertreter gesetzlich aus den Unternehrnerkreisen zu entnehmen sind, wurde abgewehrt. folget eurem Stern! Ein Wort an die Jungen! Matth. II, 10: „Da sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut". Es liegt ein tiefsinniger und rührender Zug in der alten Legende von den heiligen drei Königen; sie „haben den Stern gesehen int Morgenlande", und die Sterne lügen nicht! Im Vertrauen aus das Himinelszeichen machen sie sich auf den Weg nach Bethlehem. Sie scheuen nicht die weite, beschwerliche Reise, mtch nicht die mannigfachen Gefahren; voll unerschütterlichen Vertrauens blicken sie auf zu ihrem Stern und folgen seinem Lichte. Und ihr Vertrauen wird nicht getäuscht: der Stern leitet sie sicher zu ihrem Ziel. Liebe Freunde, vernehmet ihr nicht, wie leise und dringend aus der alten Weihnachtsgcschichte der Ruf au euch ergeht: „Folget eurem SternI" Wenn wir vor einer großen Wanderung stehen, so ist vonnöten, dah wir über Zweierlei Bescheid wissen: Ueber Weg und Ziel unserer Fahrt. Zunächst über den Weg. Wie? Ist das richtig? Würdet ihr wirklich eilten Weg gehen, ohne das Ziel zu wissen? Das tut man schon nicht, wenn es sich .um eine Wanderung durch Wald und Feld handelt; viel weniger ist man dazu bereit, wenn es so ungleich Wichtigeres, unseren Lebensweg, unsere geistige Entwicklung gilt. Und davon ist hier die Rede. Ein Streben ohne Ziel? Gibt es das überhaupt? Irgendwohin muh unser Streben doch wohl gerichtet sein. Freilich, es gibt auch Menschen, die das nicht anerkennen; und sie werden als tiefe Denker gepriesen; sie wollen dich überreden, das Leben sei ein Taumeln von Genuh zu Beaierde: — „Du hast noch nie das Ziel gewußt." — (Dehmel.) Es ist aber nicht wahr, denn wir wissen das Ziel; es steht wie ein leuchtender Stern vor uns und zeigt uns, wohin wir fahren. Seht scharf mit klaren Augen zu ihm empor, dann erscheint euch in seinem Lichte die B e s r e i-ung der Menschheit! Aber ihr dürft mich nicht missverstehen; ich meine nicht die Freiheit, die ihren „Neigen nur am Sternenzelt" führt. O nein; ich meine etwas durchaus Irdisches, das sich klar begreifen und wirklich erstreben läßt: Befreiung der arbeitenden Menschheit von der Unterdrückung und Ausbeutung durch den K a p i t a l i s° in u s. Und die Befreiung der Leitenden Klasse wird die Befreiung der Menschheit werden. Das ist unser Ziel! Es ist der Stern, der unS boranlettchict. Und darum sage ich euch: Folget diesem Stern! Achtet nicht die Beschwerden und Gefahren der Reise; vertraut wie die heiligen drei Könige dem leuchtenden Zeichen; es wird euch nicht betrügen, und ihr werdet sicher euren schwierigen Pfad gehen. Folget eurem Stern! Warum ich mit solchem Eifer euch auf das Ziel verweise? Weil cs auch in unseren Reihen Wanderer gibt, die das Ziel häufig aus den Augen verlieren. Ihnen ist der Weg alles. Sie blicken nicht auf zu unserem Stern, und darum verirren sie sich und kommen ab vom Wege. Weil sie das Ziel aus den Augen lassen, so müssen sie auch den Weg verlieren; das ist eine notwendige Folge, Ziel und Weg gehören zusammen; eins ist nichts ohne das andere; aber das Ziel ist das Licht- und Richtunggebende, und darum ist es unerläßlich, daß wir unseren Leitstern fest und scharf ins Auge fassen. Und cr gibt uns noch mehr als nur Licht und Richtung; viel mehr! Je länger wir seinen funkelnden Glanz betrachten, desto mehr strömt seine Wunderkrast auf uns herab: er verleiht uns Begeisterung! Tie haben wir nötig. Leben heißt für uns mehr als für andere kämpfen, unfein Kampf ohne Begeisterung bietet wenig Aussicht auf Sieg. Von bürgerlicher Seite wird uns häufig vorgeworfen, bei uns ersticke alles „höhere" Streben in der Lohn- und Magensrage; uns fehle der Idealismus. Aber die so reden, verstehen unser Streben nicht; vielleicht verstehen sie nicht einmal das Wesen des Idealismus. Seit ihr eigenes Ideal der Freiheit und Menschenwürde zerronnen ist, haben sie zu diesen Sternen kein Vertrauen mehr; für sie ist die Freiheit ein „leerer Wahn"; aber nicht für uns; wir vertrauen diesem Stern, denn für uns bedeutet er Erlösung von Ausbeutung und Unterdrückung. Wir hätten keine Ideale? Was verleiht uns denn Kraft und Begeisterung in unserem mörderischen Kampfe? Neben der klaren Erkenntnis der wirtschaftlichen Entwicklung nur das unbestechliche Vertrauen in unsere Ideale. Es wäre auch schlimm, wenn es anders wäre! Wenn einmal der unausgesetzte, zermürbende Kompf deS Tages unsere Augen trübe machte, daß wir durch die Dunkelheit den Glanz unserer Sterne nicht mehr erkennen würden, dann wehe uns! Das wäre das Ende. Aber dahin wird es nie kommen. Je dunkler um uns die Nacht wird, desto größer und mächtiger wird unsere Sehnsucht nach Licht. In seinem jüngsten Reisewerke „Transhimalaia" erzählt Sven .Hcdin von tibetischen Mönchen, die sich lebendig in Felsenlöcher einmauern lassen. Sic nehmen endgültig Abschied vom Licht und warten in ihrem finsteren und dumpfen Felsenloch auf ihre Auflösung in das große Nirwana, das Wcltcnnicksts. Arme Schächer! Der ungeheure Druck, den das Pfaffcnregiment auf das ganze Volk in Tibet ausübt, hat alles freie Denken und alles Streben nach vorwärts vernichtet, so daß sie keinen anderen Ausweg sehen als die Finsternis. Dort scheint keine Sonne; dort leuchtet kein freundlicher Stern. Finsternis ist der Tod; Licht aber ist Leben. Nun wählt, liebe Freunde! Wollt ihr eurem Stern folgen, dem Lichte entgegen, oder wollt ihr dem Mönche folgen in die Finsternis? Dort erwartet euch ein Leben voll Kampf und Gefahr; hier dagegen hat aller timiiyf ein Ende. Seid ihr zweifelhaft? Nur einen Augenblick? Nein, ihr zweifelt nicht: ihr könnt nickst zweifeln, wohin euer Weg führt. Ihr seid Proletarier! Ihr kommt von unten, und wie der Baum im Walde wachst ihr empor zum Lichte! In funkelndem Glanze steht er vor juch, der Stern eures Lebens, das Ziel eures Kampfes. So hat er euren Vätern vorangeleuchtet, und sie hoben unter seiner Führung Mut und Kraft gewonnen. Und im Vertrauen auf unsern Stern legen sie am Ende ihres Lebens die kampferprobten Waffen in eure Hände. Kämpft! Kämpft! Das ist euer Los; aber: Folget eurem Stern! Die ßeroährung von fahrt-begünstigungen an die Angehörigen der Offiziere. Was man dem finanziellen Stand der Staatsbahn-verwaltung nach nicht für möglich gehalten hätte, ist eingetreten. Die von einigen bürgerlichen TageLblättern ankündigte Ermäßigung des Fahrpreises für die Frauen der Offiziere bei Fahrten auf den österreichischen Staats-bahnen ist Tatsache geworden. Das 'Eisenbahnministerium gab in seinem Amtsblatt, das vom 7. Dezember 1010 datiert ist, an alle feilte Organe einen Erlaß betreffs Gewährung von Fahrbegünstigungen für Offiziere, Mi-Ittärbcnmtc und die übrigen Militärgagisten sowie betreffs Gewährung von Fahrbegünstigungen für deren Angehörige heraus. Ter Erlaß brmüt„i>cn österreichischem Nr. 1 Seite 5 Offiziersfrauen ein nettes Weihnachtsgeschenk. Weihnachtsmann Eisenbahnministcr hat sich Heuer eingestellt! Er hat wohl nicht an die Fenster der Wächterhäuser geklopft und den Wächtern die langersehnte Nachtdienst-zulage gebracht. Er gedachte auch nicht des Berschubper-sonals, dem die anderthalbfache Anrechnung der Dienstzeit zur Pcnsionsbcinessimg die Möglichkeit bringen wurde, die Pension wirklich zu erreichen, in deren Genuß gegenwärtig nur wenige von den Berufskrankheiten der Verschieber verschonte und von Unfällen ausnahmsweise nicht betroffene Verschieber gelangen. Er vergas; auch seiner älteren Bediensteten, denen eine Verkürzung der Vorrückungsfnsten das ersetzen sollte, was jahrelange kärgliche Entlohnung an ihnen verbrochen hat. Nicht einmal der Stiefkinder des Eisenbahndicnstes, der int Taglohn stehenden Bediensteten, erinnerte sich der Weihnachtsmann Eisenbahnminister, der so splendid sein kann, wenn es sich nicht um seine eigenen Bediensteten, sondern um die vornehmen Offiziersdamen handelt. Nach eingehender Würdigung der seitens der Gceresverwaltuiig vorgebrachten Wünsche, heis;t es im Weihnachtserlas! des Eisenbahnministeriums, findet sich Aienbahnministcrium bestimmt, deii nachgenannten ^llitnrpersonen bei Reisen anher Dienst auf sämtlichen Linien der k. k. österreichischen Staatsbahnen sowie der rn ihrem Betrieb stehenden Lokal- und Privntbahnen auf Entfernungen über 20 Kilometer eine 60prozentige Fahrpreisermäßigung (halbe Zivilfahrkarte) zu gewähren. Weiters findet das Eisenbahnministerinm, heißt es dann weiter an einer Stelle des Erlasses, die den eingangs erwähnten Militärpersonen zugestandene Fabr-begünstigung auch den mit dem Familienoberhaupt im gemeinsamen Haushalt lebenden Frauen und ihren unversorgten, in häuslicher Pflege befindlichen erwerbsunfähigen Kindern, ferner den in einem dauernden Ver-sorgungsgenuß stehenden Witwen und unversorgten Waisen der eingangs genannten Militärpersonen auf Grund besonderer, der gesetzlichen Stemvelpflicht und einer Ausfertigungsgebühr von einer Krone unterliegenden Anweisungen für einzelne Fahrten zu gewahren. Das ist das Weihnachtsgeschenk, das der gute und galante ßnM Eisenbahnmiiiister auf den Weihnachts-pfftßiersfamilie legte. Damit die Freude vollständig fei, vergaß er auch aller aktiven und der im Ruhe-Ir1,1}. . befindlichen Militärgagiften aller Kategorien, der Offiziere, Militärgeistliche, Auditore, Militärärzte, Rechnungsfiihrer, Militärbeamte. Kapellmeister, Lehrpersonen der Militärerziehungsinstitute und der in keine Naugsklasse eingereihten Gagisten nicht. Bedeutet doch auch für diese die SOprozentige Ermäßiguiig bei Fahrten über 20 Kilonieter gegenüber der bisherigen Ermäßigung nach dem Militärtarif bei außerdienstlichen Fahrten wr ,lI ü v t i q bestehende Fälschung der(statte«lehredas wahre Christentum ist, nennt man glanbenslase Sazialdemokraten: man nennt sie auch eine Rotte verkommener Menschen und Revolutionäre, welche die von Gott gegebene (stesellschaftÄ- ordnnng Umstürzen wollen Ja. um EotteS- willen, lute und mit wa» soll denn der Klerus denGozialdemokraten eutgegentretcn? Die Sozialdemokraten »ckilmpfen das Kapital und den Reichtum überhaupt. Hat denn aber Christus der Her rin der ganzen Zeit seines Er denlebcns nicht dasselbe getan? Die Sozial-demokraten verlange:, Gleichheit aller Menschen und — man kann keinen Sah in den heiligen Evan-gelien finden, der nicht dasselbe verlangt. Die «ozialdemokraten verlangen, daß das Zinökapital. welches nur Faulenzer erzeugt, abgeschafft werde und daß alle Mensche» arbeiten sollen. Im Evangelium wird dasselbe mit den Worten verlangt: Wer nicht arbeitet, soll anch nicht essen." Abgeordneter Pater S ch e i ch c r (im Jahre 1895). Schwerer Zufammenftofj auf der Südbahn. Ein Toter und mehrere Schwerverletzte. — Traurige Weihnachten für Eisenbahnerfamilien. Ein schweres Eisenbahnunglück, bas sich am 24. Dezember 1910, früh um zirka 6 Uhr 40 Minuten, außerhalb des Hauptbahnhofes Villach ereignete, raubte einer Eisenbahnerfamilie ihren Ernährer. Ein Toter ist daS Opfer des verantwortungsvollen Dienstes, und mehrere Schwerverletzte liegen im Krankenbett. Samstag den 24. stieß der um 6 Uhr 35 Minuten früh vom Hauptbahnhos in Villach abgehende Persvnen-zug 430 mit dem von Velden kommenden Gütereilzug 455 zusammen, wobei ein Eisenbahner den Tod fand, zehn Bedienstete vom Zugspersonal und drei Passagiere mehr oder weniger schwer verletzt wurden. Das Todesopfer des schrecklichen Unfalles ist der verheiratete Kondukteur Christof L i l g, der außer einer schwer geprüften Witwe zwei unmündige Kinder hinter-läßt. Unter den Schwerverletzten befinden sich: der Ober-konduktenr des Zuges 430 Franz S ch in i c d, welcher sofort ins Spital transportiert und an dessen Aufkommen anfangs gezweifelt wurde; jedoch hofft man jetzt, denselben am Leben zu erhalten. Ferner der den Zug 430 führende Lokomotivführer Franz R u z i e I o, welcher am Kopf und an beiden Füße» schwere und noch andere erhebliche Verletzungen erlitt. Sein Heizer Josef Stern kam mit einer leichteren Verletzung davon. Von, Güter-eilzng 455 wurden verletzt: der Lokomotivführer der Dorspannlokomotive Wenzel S m u t n y erlitt am Kopf, Kreuz, Fuß und an der rechten Hand erhebliche Verletzungen; der Lokomotivführer der Zuglokomotive Peter Türk aus Marburg erlitt keine sichtbaren Verletzungen, verlor aber durch den Schrecken die Sprache, derselbe befindet sich noch im Spital: der Lokomotivheizer Valentin Schnitzler der Vorspannlokomokive erlitt auch erhebliche Verletzungen und wurde auf Ersuchen seiner Mutter in häuslicher Pflege gelassen; der Heizer des Lokomotivführers Türk kam böcbltwabrlcheinlich mit bloßem Schrecken davon; der Oberkondukteur Fr. Ob-letten und sein Packmeister Kondukteur Hoffma n n des Zuges 455 sind ebenfalls verletzt. Die Ursachen des schweren Unglück». Mehrere noch nicht aufgeklärte Umstände fallen zusammen, die zu dem schweren Eisenbahnzusammenstoß beigetragen haben. So hatte der den äußeren Dienst in der Station versehende Beamte den Personenzug 4 30 ordnungsgemäß abgefertigt, obwohl der Gütereilzug eine Verspätung von 7 Minuten hatte und noch nicht in die Station Villach eingefahren war, wovon er doch gewiß Kenntnis haben sollte. Da der Gütereilzug seine fahrplanmäßige Ankunft in Villach um 6 Uhr 34 Minuten, der Pcrsonenzug 430 seine fahrplanmäßige Abfahrt von der Station Villach um 6 Uhr 35 Minuten hat, so liegt ein Zeitraum zwischen Ankunft und Abfahrt der beiden Züge von nur 1 Minute, während welcher sich bei der Einhaltung der Fahrzeit die Züge in der Station kreuzen sollen. _ Der Lokomotivführer des Zuges 430 gibt folgende Darstellung: Lokomotivführer Ruzieka wurde nach dem Vergleich der Uhren um 6 Uhr 35 Minuten ordnungsgemäß abgefertigt und fuhr bei starkem Nebel aus der Station Villach ans. Der Ausfahrtsblock befindet sich zirka 1 Kilometer von der Abfahrtshalle entfernt, wo noch zwei andere Ausfahrtssemaphore aufgestellt sind, und zwar der eine für Personenzüge der k. k. Staatsbahn, der zweite für die Ausfahrt der Güterzüge der Südbahn. Hinter diesen drei Semaphoren befindet sich seit dem Umbau der Station bis zurzeit eine provisorische Platz-inspektion (die östliche), in welcher ein Beamter und drei Wächter den Dienst, respektive ersterer nur die Ein- und Ausfahrten als auch die Freistellung der Semaphoren und die richtige Wechselstellung zu überwachen haben und durch ein Telephon mit der Stationsplatzinspektion verbunden sind. Neben der östlichen Platzinspektion, welche sich zirka 200 Meter hinter den Ausfahrtsblocks befindet, ist gleichzeitig der englische Wechsel angebracht, über welchen die Einfahrt des Gütereil- als auch die Ausfahrt des Personenzuges zu erfolgen hatte. Der Lokomotivführer Fr. Ruzieka gibt au. der Block sei für ihn auf freie Fahrt gestanden, und als er selben passierte, bemerkte er jedoch, daß der englische Wechsel nicht für ihn g e steH t loar, worauf er sofort das Achtungssigna l gab. Indem zwischen seiner Wahrnehmung der falschen Wechselstellung und der kurzen Distanz, den Zug vor dem Wechsel noch zum Stehen zu bringen, zu gering war. wurde derselbe von ihm überfahren und ausgeschnitten. In dem Momente wurde er zweier weißer Lichter gewahr, worauf er, sich sofort der Gefahr bewußt, das Signal „Bremsen fest", Vakuum und alle Anstalten traf, um den Train zum Stehen zu bringen, aber schon >var die Katastrophe da. Es waren dies nur Sekunden, während welcher sich dieses Unglück a b s p i e 11 e. Der Lokomotnvführer W. S m u t „ y der Vor» spannlokomotive des Zuges 455 gibt an, er habe daS Achtungssignal und fast gleich darauf das zweite Signal „Bremsen fest" gehört, Welch zweites- Signal er gleich quittierte, rückwärts revisierte,. Konterdampf gab. aber schon lag er durch den Anprall im Winkel auf der Brücke. Auch der Lokomotivführer der Zuglokomotive Peter Türk gab sofort Vakuum, doch leider war die Distanz infolge des starken Nebels so kurz, daß der Zusammenstoß unvermeidlich war. Daß alle drei Lokomotivführer ihre Geistesgegenwart, besonders der des Zuges 430 und der der Vorspannlokomotive des Zuges 455, bewahrt hatten, trotzdem sie den Tod vor den Augen sahen, beweisen die letzten Anstalten, die an ihren Lokomotiven noch ersichtlich sind. Diese letzten Anstalten sind die sichersten Beweise ihres verantwortungsvollen und bis zun, letzten Moment pflichttreuen Dienstes. Ohne diese Geistesgegenwart und Selbstaufopferung wäre der Zusammenstoß furchtbar geworden. Ter Geschwindigkeitsstreifen an der Lokomotive des Zuges 430 weist eine bereits erlangte Geschwindigkeit von 52 Kilometer auf, wobei dieselbe auf die kurze Distanz auf 16 Kilometer heruntergebremst wurde, so daß der sehr schwer verletzte Oberkondukteur Fr. Schmied am 26. im Spital meinte: „Wir standen ja fast bereits!" Außerdem hat der Lokomotivführer „och rückwärts revisiert und Konterdampf gegeben. Auch an der Vorspannlokomotive des Zuges 455 sind die letzten Anstalten des Lokomotivführers zu sehen: der Revisierhebel steht nach rückwärts und der Regulator noch zum Teil offen, der Beweis des Konterdampfgebens, in welchem Moment der Lokomotivführer durch de» Anprall weggcschleudert worden ist. Daß dieses die besten und sichersten Beweise ihrer Geistesgegenwart sind, und alle die Fabeln der verschiedenen bürgerlichen Blätter, die das Gegenteil schreiben, sind eben nicht wahr. Dies ist neuerdings ein Beweis, daß ein Lokomotivführer in solchen Momenten am allerwenigsten auf sich bedacht ist, sondern nur lediglich bestrebt ist, die unheilbringende Gefahr abzuwehren. Weiters sei auch noch des unglücklichen Kondukteurs Christof Li lg gedacht, der auch nur in Ausübung seines Dienstes und der Aufmerksamkeit in selbem zum Opfer fiel. Als er höchstwahrscheinlich die Tampfpfeifensignale hörte, wollte er »achsehe», was es gibt und begab sich aus dem Wageninnern auf die vordere Plattform seines Wagens. Gleich darauf erfolgte der Zusammenstoß, wobei der vordere Wagen durch den Anprall auf den Wagen, Ivo er stand, anfgerilten ist und Lilg durch den Puffer an die Wand seines Wagens angepreßt wurde. So mußte er seine Aufmerksamkeit und seine Pflichttreue mit dem Leben büßen. Die Katastrophe. Der Anprall trotz aller menschlicher in Bewegung gesetzter Mittel war furchtbar. Wer die beiden Dienstwagen der Oberkondukteure gesehen, kann es nicht begreifen, daß au§ solchen Trümmern noch jemand lebend beraustommen kann, wie eS der Oberkondukteur Franz S ch m i e d ist, der zwar sehr schwer verletzt, aber zuversichtlich dem Leben doch erhalten bleiben wird. Der Ober-kondukteur O b l e t t e n des Zuges 455 wurde jedoch auf eine wunderbare Weite binausaeschleudert und erlitt, Seite 8 ..Der (Ktrtnbrtl)ttev.” Nr. 1 Rum Glück nur hoffentlich leichte Verletzungen. Der Dienstwagen des Zuges 430 wurde fast ganz über den «»komotivtendcr geschoben, so daß es mtSftehi der Tender sei mit einer Holzverschalung verkleidet. Außerdem wurden noch mehrere Waggons von Personen als auch vom Äütereilzng vollständig zertrümmert. Der Oberkondukteur Franz Schmied, Kondukteur Hofsmann und Lokomotivführer Peter Türk wurden ins Allgemeine Krankenhaus, der Kondukteur L i l g jedoch in die Leichenhalle transportiert, die übrigen Verletzten befinden sich in häuslicher Pflege. An der llnfallstelle fand sich im Laufe des Vormittags eine Kommission behufs Aufnahme des Tatbestandes ein. Nach dem erfolgten Unfall wurde sofort vom Heizhauspersonal der Siidbahn und vom Wasserwerk der k. k. Staatsbahnen, welche beide vis-ü-vis der llnfallstelle sich befinden, mit vollster Energie gearbeitet, so daß der Verkehr schon um 11 Uhr vormittags ausgenommen wurde. Mtnntionsskizze. £>mw 11 § Platzt,iftrettion :tz-5 Ä <- Keine Aerzte. Telephonisch wurde von der Station um Aerzte gerufen, doch kam außer Dr. K a t t»i g, der sofort zur Stelle war, nur noch Dr. Bruck m a n n, die beide Bahn-ärzte sind, und so kam eö, daß einige schwer Verletzte lange ohne ärztliche Hilfe waren. 2er schwer verletzte Lokomotivführer Franz N u z i c f a und W. S m u t n y wurden im Fiaker in ihre Wohnung gebracht; erftcrcr mußte zwei Stunden, letzterer noch langer auf ärztliche Hilfe warten. Eines muß noch erwähnt werden. Zur Nieder« ringung des inneren Feindes ist stets Militär bereit, einzugreifen, hier aber versagte es vollkommen, sich in den Dienst — wo gewiß jede Hilfe benötigt wird — zu stellen, trotzdem Villach seit einigen Jahren von Militär fast wimmelt, und gerade auch eine technische Truppe urmt weit vom Unfallsort? disloziert ist. Warum hier nicht Militär Assistenz leistete, ist einfach unverständlich. Eine Ursache des Unglücks soll auch der die ganze Nacht nicht funktionierende Signalapparat sein; denn hätte jener funktioniert, so wäre es dem in Seebach Dienst versehenden Wächter möglich gewesen, den Gütereilzug 455 anzuhalten und so das Unglück möglicherweise zu verhüten. Wer der Schuldtragende an der Katastrophe ist, wird die Untersuchung hoffentlich ergeben. Die Beerdigung des Opfers der Katastrophe, des Genossen Christof L i l g. fand Montag den 26. Dezember, um 3 Uhr nachmittags, unter großer Beteiligung seiner Kollegen und der übrigen Bevölkerung der Stadt Villach statt. Auch Vertretungen der Behörden sowie aller öffentlichen Körperschaften waren anwesend. Für die politische Behörde Regierungsrat S ch u st e r, für die Gemeinde Bürgermeister A ß m a n n, und andere mehr. Vertreten waren die Südbahnverwaltuna. das Betriebsinspektorat Klagenfurt, das Heizhaus sowie dre Station; ferner die Postverwaltung sowie eine große Anzahl von Vereinen und Körperschaften, darunter die sozialdemokratische Landes- und Bezirksvertretung mit dem Abgeordneten Genossen Arnold Riese und Wilhelm E i ch, die politische Frauenorganisation, die Eisen-bahnergesangvereine „Seerose" aus St. Ruprecht bei Klagenfurt und Lienz, der Arbeiter - Gesangverein „Morgenröte" (Villach) und Abordnungen aller gewerk-fchaftlichen Branchenorganisationen. Tie Beerdigung fand nach evangelischem Ritus statt. In der Halle sang die Villacher Sängerrunde „Flugrad" einen Trauer« chor, sodann wurde der Sarg von den Kollegen zu Grabe getragen, auf welchem Pfarrer Heinzelmann und Genosse Wilhelm E i ch im Namen der Arbeiter von dem früh Dahingeschiedenen Abschied nahmen, sodann sangen die Gesangvereine „Seerose" und „Morgenröte" je ein Grablied. Nach Beendigung der Trauerchöre legten die Genossen der Eisenbahnerortsgruppen die Kränze am Sarge nieder. _________________ Die neuen Ueberleiiungs-deMminungen fürdieWächter und Blockfignaldicncr der Südbahn. Znfolge des voy »nserer Organisation der General-direkkion überreichten und mehrmals urgiertett Memorandums betreffend die Regelung der Aoancementverhältnisse, und zwar mit rückwirkender Kraft für bas Wächterperso-nal, hat am 20. und 21. Dezember v. I. abermals eine Beratung, bestehend aus den Vertretern der Südbahnverwaltung sowie auS den Personalkommissionsmitgliedern Genessen Herzig und Wagner und aus den Organist» tionsvertretern Reichsratsabgeordneten Tomschikund ßGenoffen Weigl slattgesunden. Diese Beratung war um schwieriger, als die Siidbahn mit Hinweis auf die stecht« finanzielle Lage erklärte, dem Wunsch der Wächter *tcht vollkommen entsprechen zu können, weil das bereits Gebotene feie Grenzen feer Möglichkeit überschreitet. Dagegen beharrtm die Organisationsvertreter und die beiden Personalkommissionsmitglieder auf der Durchführung der im Memorandum niedergelegten Wünsche, hauptsächlich daß die nächste Vorrückung nicht erst am 1. Juli 1911, .sondern schon am 1. Jänner 1911 stattzufinden habe, und ^erklärten, falls die Südbahnverwaltung mcht auch «och diesem berechtigten Wunsch Rechnung trage, jede Verantwortung abxulehn«». Stach längerer Auseinandersetzung begaben sich sämtlich« Vertreter unter Führung des Herrn Direktors Fall zum Generaldirektor Herrn Sektionschef Werber, und dieser erklärte, daß dieser Vorschlag weitere 50.000 Kr. erfordere und er nur dann die Verantwortung für diesen Mehrbetrag übernehmen kann, wenn seitens der Personalvertreter erklärt wird, daß dann Ruhe unter dem Wächterpersonal eintreten wird. Indem die Organisationsvertreter und die beiden Personalkommissionsmitglieder Herzig und Wagner überzeugt waren, daß die Süd-bahnverroeltung mit diesem weiteren Zugeständnis bis zur äußersten Grenze gegangen ist und nicht mein zu erreichen war, übernahmen sie die Verpflichtung, dos Wächterpersonal dementsprechend aufzirklüren. Im nachstehenden bringen mir die diesbezüglichen Zirkulare Nr. 664 und 665 zum Abdruck: 064. Nr. 12.056/A. An alle Herren DienstableilungS-, Betrlebsnisveltorat«- und Lokalvorstände der österreichischen Linien der Südbahn samt Nebenlinien. UebeeleitungSbestimmuuge» für Wächter. In Durchführung des Zirkulars 120 A 1910, Punkt IX, wird folgendes nrrtnntrxtrt: 1. Ten nachstehenden Wächtern werben unbeschadet der ihnen allenfalls nach Punkt VTO des Zirkulär® 420 A 1910 zu-ftedeuben «Jortezcitoerfürzung die nächsten Vorrückungssristen gekürzt, uns zwar: o) den am 1. Juli 1905 und den am 1. Zull 1906 in die Gehollstuse von 900 Kr. vorgerückten Wächtern um zwei b) hm cm 1. Juli 1906 in die ÖJchaltftufc von 840 Kr. vorgerückten Wachiern um zwei Jahre, <>) den am 1. I*U 1907 in die Gehaltstuse von 960 Kr. vorgerückten Wächtern um ein Jahr, ä) den cm 1. Juli 1906 und den am I. Juli 1907 in die Gehaltstuse von 640 Kr. vorgerückten Wächtern um ein e) den am 1. Juli 1905 in Me Gehaltstuse von 720 Kr. vor- f dürften Wächtern tun ein Jahr., en am 1. Juli 1906 und den am 1. Juli 1907 in die Gehaltstuse von 720 Kr. vorgerückten Wächtern um ein halbe« Jahr. 3. D.« ©utbrinflttng erfolgt frühestens zum BorrückungS-wrmin vom 1, Infi 1911, feiern zu diesem Termin die Vorrückung nicht bereit« auf ®rnnb der bisherigen Bestimmungen normal zu erfolgen hätte. Hierbei werden die Guthaben von zivei Jaliren in Noten von einem Jahr beim nächsten und zivcit-nächftcn BorrücknnnLIermin hereingebracht. 3. Sofern jedoch die Borrlickuu, auf Grund der bisherigen Bestimmungen normal am 1. Juli 1911 zu erfolgen hätte, wird ein halbe« Jahr des Guthabens derart hereingebracht, »atz die Vorrückung mit Wirkung vom 1. Jänner 1911 stattfindet. Die anfälligen Resie von antertl-alb Jahren werden in Raten ve»n einem Jahr und von einem halben Jahr bei dem nächsten und zweitnächst«», in Betracht kommenden PorrückungSiermin, die «11= sättigen Reste von einem halben Jahr bei dem nächsten in Betracht kommenden Vorrückung«.ermin hercingedracht werden. 4. Sie Wartezeit kann jedoch in feinem Falle unter ein Jahr herab sinken. 6. Jene bet im Punkt 1 bczeichneten Wächter, die auf Grund de« im Zirkulär 385 A 1907 verlautbarten BorrÜckungS-jchemaS in dem Falle, »I« die mit ) Malat 335 A 1907, III, D, Punkt 1, und J, Punkt 3, zugestandenen Kürzungen der Sorte-zelten mit Zirkular 638 A 1908 nicht ausget/tben worden wären, bereite am 1. Juli 1909, beziehungsweise am 1. Juli 1910 tu jene Gehaltstuse gelangt wären, in welche sie nach den Slkftim» muugeu de« Zirkular« 497 A 1909 mit 1. Juli 1910 gelangt find, beziehungsweise am 1, Juli 1911 gelangen wurden, werden nunmehr rüemiricnb *6 1. Juli 1903, beziehungsweise ab L Juli 1910 in die gedachte Achallstufe eingereiht. Diesen Wächtern wird infolge der rliitroiifeiUcn Einreihung d«8 ihnen im (Sinnt bcS Punktes 1 zustehende Guthaben um ein Jahr gekürzt. 6. Die Auszahlung der sich ans Grund der obigen Maßnahmen bi« einschließlich März 1911 ergebenden Differenzbetrüge erfolgt am 28. Februar 1911 unter gleichzeitiger Einbehaltung der fiotutcnmnfcig normierten Pensionöjondbbeiträgc und unter Bornahme der sonstigen vorgeschrittenen Abzüge. Bon dem Inhalt diese« Zirkulars ist da« beteiligte Personal erweislich in Kcnntni» zu fegen. 39 i« n, am 22. Dezember 1910. Der Generaldirektor: Werber m. p. 0 . * 565. Nr. 12.078 A. An alle Herren DienstableilungS-, BetriebsinspektoratS- und Lokaivorslünde der österreichischen Linien der Sudbahn samt Nebenlinien. UeverleitungSbestimmnngen für Dlocksignaldiener. Iin Zusammenhang mit den laut Zirkular 664 A 1910 einzelnen Jahrgängen der Wächter zugestandenen Wartezeitkürzungen werden den Blocksignaldiencrn die nachstehenden Kürzungen der DorrückungSfristen gewährt, und zwar: 1. den am 1. Juli 1905 in die Gehaltstuse von 960 Kr-gelangten Blocksignaldienern in der Gehaltstuse von 1300 Kr. um 1 Jahr, 2. den am 1. Juli 1906 in die Gehaltstuse von 960 Kr. gelangten Blocksignaloienern in der Gehaltstuse von 1200 Kr. um 7, Jahr und 1300 „ 4* ° „ 8. den am 1. Juli 1907 in die Gehaltstuse von 960 Kr. gelangten Blocksignaldienern, welche sich gegenwärtig noch in der Gehaltstuse von 1100 Kr. Befinden, in der Gehaltstuse von .1100 Kr. um Jahr und . 1200 „ „ 4 , 4. den am 1. Juli 1906 in die Gehaltstuse von 840 Kr. gelangten Blocksignaldienern, welche am l. Juli 1910 in die Gehaltstuse von 1100 Kr. vorgerückt sind, in der Gehaltstuse von 1100 Kr. um «/., Jahr und „ 1200 , „ 7, , 5. btn am 1. Juli 1906 in die Gehaltstuse von 840 Kr. gelangten «locksignaldienern, welche sich gegenwärtig noch in der Gehaltstuse von 1000 Kr. befinden, in der Gehaltstuse von 1000 Kr. um 7, Iahr, ,, , » 1100 „ „ l r , 1200 „ „ 7, . 6. den am 1. Juli 1905 in die Gehaltstuse von 720 .Kr. gekanßten «locksignaldienern, welche mit 1. Jänner 1909 in die Gehaltstuse von 9uO Kr. eingereiht wurden, in der Gehaltstuse von 900 Kr. u m Jahr und - 1M0 , , '/! , ' 7. den am 1. Juli 1906 und den am 1. J„li 1907 in die Gehalts! »fe von 720 Kr. gelangten Blocksignaldienern, welche mit 1. Jänner 1909 in die Gehaltstose von 9uO »r. eingereiht wurden, in der Gehaltstuse von 900 Kr. nm 7. Iah r. Die auS der obigen Maßnahme für einzelne Blocksignaldiener bis 31. März 1911 sich ergebende» Dißerenzbeirage gelangen am 28. Februar 1911 unter gleichzeitiger Einbehaltung der statutenmäßig normierten Pensionssondsbeiträge und unter Vornahme der sonstigen vorgeschriebenen Abzüge zur Auszahlung. Bon dem Inhalt dieses Zirkulars ist daS beteiligte Personal enocislich in Kenntnis zu setzen. W ii n, am 22. Dezember 1910. Der Generaldirektor: ffij e e b e r m. p. Inland. Kapitalistischer Mehrwert im Teuerungöjahre. Das abgelausene Jahr 1010 war bekanntlich ein TcucrungS-jahr pur exeellonce. Von dem Drucke, der ans den weitesten Kreisen der Bevölkerung lastete, haben aber, wie schon jetzt feststeht, die vom arbeitslosen Einkommen lebenden Leute nicht nur nichts verspürt, sondern da« Tcuerungsjnhr scheint ihnen überdies noch sehr reiche Gewinne in den Schoß geworfen zu haben. So war nämlich, wie die „Neue Freie Presse" scststellt, das heurige Jahr für die Banken, die auch in Oesterreich immer mehr an den industriellen Gründungen beteiligt sind, ein günstiges, und namentlich wurden die Erträgnisse durch den höheren Zinsfuß im zweiten Semester sowie durch die lebhaftere Tätigkeit des Effektenmarktes günstig beeinflußt. Die meisten Bilanzen der Institute dürften mit höheren Gewinnziffern schließen. Die Dividende der Bodenkreditanstalt dürfte voraussichtlich mit einem größeren Betrage als im Vorjahre beantragt werden, wobei sich die in finanziellen Kreisen zirkulierenden Schätzungen zwischen 53 und 55 Kr. (gegen 51 Kr. im Vorjahre) bewegen. Bei der Anglo-österreichischcn Bank gilt es als nicht unwahrscheinlich, daß die Dividende eine Erhöhung von 17 Kr. auf 18 Kr. erfahren könnte. Der Wiener Bankverein wird die gleiche Dividende wie in den letzten Jahren, 30 Kr. oder 7y* Prozent, zur Verteilung bringen. Die Niederösterreichische Eskomptegcfell-schast wird ihre Dividende von 36 Kr. auf 88 Kr. erhöhen, ebenso ist e8 wahrscheinlich, daß die Dividende der Oestcrrcichifchen Länderbank von 26 Kr. ans 28 Kr. aufgebessert werden dürste. Die Unionbank dürste die gleiche Dividende wie im Vorjahre, 32 Kr., zahlen; es ist jedoch nicht ausgeschlossen, daß die zirkulierenden Schätzungen, die eine Dividende von 34 Kr. ankündigen, sich bewahrheiten können. Die Verkehrsbank wird in jedem Falle eine höhere Dividende zahlen. Die Entscheidung schwankt zwischen 20 Kr. und 21 Kr. gegen 19 Kr. im Vorjahre. Die in Aussicht genommene Kapitalsvcrmehrung dürste im Jänner -oder Februar verwirklicht werden. Die Dividende der Wcchselstubenaktiengesellfchast Merkur wird mit demselben Betrag wie im Vorjahre, nämlich mit 36 Kr., festgesetzt werden, ebenso die Dividende der 2ivnostcnsk,i Lanka neuerlich mit 14 Kr. Die Depositenbank dürste eilte Erhöhung der Dividende um 2 Kr., von 25 Kr. auf 27 Kr., eintreten lassen. Bei der Lombard-lind Eskomptebank wird eine Erhöhung der Dividende von 11 Kr. auf 12 Kr. erwartet. — lieber die Dividen-dcnauüsichten der Banken in Prag wird von dort gemeldet: Die meisten Prager Banken dürften die gleiche Dividende verteilen wie im vorangegangenen Jahre. Das dürste bei der Böhmischen Unionbank, der Prager Kreditbank und der Böhmischen Jndustrialbank dev Fall sein. Bei der Zivnostcnskä Lanka ist eine Erhöhung der Dividende von 14 Kr. auf 15 Kr. nicht ausgeschlossen. Die Landwirtschaftliche Kreditbank wird, wie tni Vorjahre, mindestens 6 Prozent, vielleicht aber 61/2 Prozent verteilen. Die Kapitalserhöhung der Prager Banken im Jahre 1 Ol0 hat 63 Millionen Kronen betragen. — Der Ausbeutung fremder Arbeitskraft blühte also auch im Teuc-rungsjabre ein gutes Geschäft! Ein christlich oziales Urteil über die Christlich-soziale». Ter chrisllichsoziale Abgeordnete Prälat S ch e t ch er, einer von den ersten und ältesten Vorkämpfern der christlich-sozialen Partei, gibt jetzt seine Erlebnisse und Erinnerungen der Öffentlichkeit zum besten. Im vierten Bande dieser Schrift, der eben jetzt erschienen ist, äußert sich Abgeordneter S ch e i ch e r über den Verfall und Niedergang, die seine heutige Partei zeigt, folgendermaßen: „Jetzt, da Dr. Lueger tot ist, regen sich die Geister, die sich m seine Kleider und Aemter teilen möchten. Es sind viele kleine unter ihnen, Krämergeister, Spuckgeister, die das Räuspern und Spucken des Meisters gelernt haben, folglich berufen zu sein glauben, ihn zu ersetzen." „Denn ich erfuhr bald, daß es auch Geistliche gebe, denen sich noch mehr Weltliche zugesellten, welche als gute Wahlen nur jene anerkannten, durch die sie mit zur Krippe kommen zu können A u s f i ch t hatten." „Ich kenne so manchen, dem sein Mandat allein das Leben fristet. Er lebt davon wie der Handwerker von seinem Handwerk, der Bauer von der Bearbeitung des Bodens. Verliert er es heute, so ist er brotlos." „Eine herrschende Partei ist leider fast immer intolerant. Sie versteht die Freiheit nicht. Für andere nämlich. ... Die Ehristlichsozialen beginnen es zu werden und die Konservativen hören nicht aus, es zu sein." „Mit der Zeit fand ich, daß bald lauter, bald leiser der Satz proklamiert wurde: Für die Partei! Alles wegen und für die Partei!" „Am Partcigegncr nur politisch absolute Willkür undGewalt üben, ist jedoch unmoralisch, ist schlecht." „ .... Die politische Partei, der ich angehore, hat an feer Einführung und Einbürgerung der rohen Geroaltfitten bei der Nieder ringung des Altliberalismus auch t e i l g e n 0 m m e n. Auch unsere Leute haben Versammlungen gesprengt, in Reichsrat und Landtag die g e w a g t e st e n Z w i s ch c n-rufe gemacht und öfter den guten Ton arg verletzt." „Man hat S t e l l e n eigens geschaffen, in0mit dann verdiente, manchmal mehr renommierende als renommierte Parteikampser versorgt werden konnten." „Ja, aus de in Dispositionsfonds, aus öffentlichen Mitteln lassen diejenigen vielleicht Gold regnen, die an der Macht sind. Das weiß ich längst. Es sind von dort, wenn »ck recht berichtet bin, auch ©nobentropfen auf unsere christlichsozialen Vereine und W a h l-k o m i t e e s schon geschleudert worben." »Die christlich sozial«! Partei ist bereits so etwas wie Frtcbenspartci, Regi--cungsschutzLruppe. Ihre Führer haben zum Teil sogar die Exzellenzzone bereits überschritten.Da streitet man für das kalteRecht nicht mehr mit der einstigen Wärme und Frische, d a verbeugt man sich zu Zeiten vor dem Geßlerhut, selbst wenn auch kein Kopf barunter steckt." .Es tut meinem Auge nicht wohl, 6 ä n b c r g e= s ch m li ck t e Protzen Kommanbowortc rufen zu hören und roahrheitsfein bliche Diplomaten an der Tete marschieren zu sehen. In der christlichsozialen Partei... / »Der Antisemitismus der Partei ist b e n I u b e n nicht besonders gefährlich g e iv o r d e n. Tauffig, Sohnstein u. f. w. blieben © r o & m ä ch t e z u r 3 e 11 der antisemitischen Herrschaft. Es tut mir leid, daß es so war; es wäre mir eine aufrichtige Freude, wenn ich mit Wahrheit etwas anderes sagen könnte/ Sch eich er kennt seine Leute in- und auswendig und deshalb ist sein unbestechliches Urteil für die Christlich-sozialen, die er mit Recht als Terroristen, Schwindler und Deutemacher kennzeichnet, einfach vernichtend.... Neue Lokalbahnen in Oesterreich. Eine neue Lokalbahn ist ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor für das betreffende Gebiet und c5 ist daher begreiflich, baß von Jahr zu Jahr die Ansprüche wegen Errichtung von Lokalbahnen steigen. Der Eifenbahnmimster Wrba hat vor einiger Zeit im Abgeordnetenhanfe erklärt, daß die Befriedigung dieser Wünsche sehr große Beträge erfordern würde, die nur .dann zur Verfügung gestellt werden konnten, wenn die Bedeckung für die Verzinsung und Tilgung der mifpctoendctcn Beträge gesichert fei. Bei der jetzigen imicrpolttifchcii Situation kann davon natürlich keine Rede fein und die Durchführung eines umfassenden LokalbahnprograinmS wird erst in besseren Zeiten möglich sein, deren Eintritt von dem Parlament selbst ab» hängt. Welch große Summen bei einer neuen Lokalbahnvorlage in Betracht kommen, geht aus folgender Erwägung hervor: Der im Parlament seinerzeit einge- brachte, aber nicht erledigte Gesetzentwurf nahm 95 Millionen Kronen für Lokalbahnen in Anspruch. Inzwischen wünschten die Deutschen in Böhmen außer den mit 7 Millionen Kronen zu beziffernden Linien, die im Gesetzentwurf enthalten waren, noch den Bau der Lokalbahnen tSonnenterg-Ghriftofhammcr, Annatak-Rothau-Neudeck, Kleinklamin-Peterswald und Hohenelbe-Schworztol, Strecken, die etwa 6 Millionen erfordern würben. Zusammen mit den in der Lokalbahnvorlage vorgesehenen Strecken auf deutschem Gebiet in Böhmen würden also 13 Millionen Kronen aufgewendet werden müssen. Von tschechischer Seite werden in Böhmen acht neue Lokalbahnen mit einem Kostenaufwand von zirka 26 Millionen verlangt. Die dalmatinische Linie zwischen Zara und Demis würde allein 28 Millionen, die steirische Lokalbahn Gleisdorf-Hartberg 15 Millionen, die Linie Görz-Cervi-gnano 8 Millionen, einige neue galizische Linien, darunter Ioslo-Dembitzo 13 Millionen, eine mährische Lokalbahn Zdaunek-Koritzan 3'/? Millionen und die Strecke Graslih-Gloß-Bittesch 2y, Millionen kosten. Die für den Fall der Verwirklichung all dieser Projekte in Aussicht zu nehmenden Kosten würden nicht weniger als 200 Millionen umfassen. Tie Schieneilbestellungen bei den Staatsbahnen. Im Jahre 1910 .sind auf den Staatsbahnen ungefähr 12 Millionen für Materialien zur Erneuerung des Oberbaues und 3 Millionen für Weichen verausgabt worden. Hiervei sind keine zweiten Geleise und Stationserweiterungen inbegriffen, doch fallen diese Arbeiten gegenüber den früher angeführten Ziffern verhältnismäßig wenig ins Gewicht. Für das Jahr 1911 werden für Geleise-erncuenmgcn Aufträge im Ausmaße von etwa 16 Millionen Kronen, für Weichen von etwa 4 Millionen Kronen in Aussicht genommen. Die Staatsbahneil hoben bis jetzt ungefähr 50 Prozent der per 1911 benötigten Schienen bestellt und werden den restlichen Auftrag hinausgeben, bis die finanzpolitische Situation es gestattet. Im ganzen dürsten gegen 700 Kilometer an Schienen erneuert werden. Die Vintschgaiibahn wird nicht gebaut! Da? ist der Sinn der Antwort, welche der Finanzmimster den Abgeordneten Schraffl ltnb Schöpfer gab, als sie beschwerde-führend bei ihm vorsprachen, daß im Staatsvoranschlag für 1911 keine Baurate für den Ausbau der Vint'chgaubahn eingestellt ist. Der Finanzminister sagte: er hat kein Geld. Er Hätte nur noch beifügen müssen: für Tirol! Die christlichsozialen Abgeordneten Tirols sind ja die getreuesten Negicrungsmamelucken, auf die kann man unter allen Umständen rechnen; also was braucht die Regierung Notwendigkeiten eines Laubes zu erfüllen, wenn die Majorität desselben so treu und knechtlich am Karren schleppen. Sahnen gibt die Regierung nur den Abgeordneten, die nicht betteln und bitten, sondern fordern, und aus der Ablehnung der Forderung auch Konsequenzen g u zrel>en wissen. Aber Abgeordnete, die vom Scheitel bis zur Sohle vor Loyalität triefen und nichts anderes neinnahmc zu tvtfchaffen. Weiter werden aus den Taschen *er Konsumenten Remunerationen vt bedeutendem Umfans nicht nur an Nor^bahnbedienstete, sondern auch an Finanz., Polizei- und andere behördliche Organe ausgezahlt, während die eigenen Bediensteten des Lebensmittelmagazins mit Hungerlöhnen abgespeist werden. Geradeso wie bei den Ausgaben ist die Wirtschaft mit dem Einkauf. Der Einkauf ist einzig und allein auf die zwei Augen des Verwalters angewiesen. Wenn wir auch dessen kaufmännische Fähigkeiten vollständig anerkennen, so ist es doch ganz und gar ungehörig, datz selbst dem idealsten Mann der Einkauf von Waren im Gesamtbetrag von mehr als 6 Millionen Kronen ganz allein übertragen wird, denn das sogenannte Komitee, das in dieser Beziehung mitintertienieren soll, besteht aus drei Herren, wovon der eine, durch die dienstliche Ueberbürdung bei der Nordbahn, gezwungen war, seine Stelle alSKrnniteemitglied niederzulegen,der zweite seitJahres-frist krank und der dritte durch anderweitige bureaulratische Arbeiten mit dem Lebensmittelmagazin derart überhäuft ist, datz er dem Einkauf nur geringe Zeit widmen kann. Auch die Verkaufspreise der Lebensrnittel werden vollständig willkürlich, nur auf Antrag des Verwalters, von der Direktion hinauf- oder herabgesetzt und jede Begründung Über die Ursache der Preisveränderungen wird verweigert. Unter solchen Umständen ist eS erklärlich, datz die Lokal-Überwachungsausschüsse diese Wirtschaft nicht mehr mitmachen wollen. Nachdem alle Versuche und Vorschläge, einen größeren Einfluß auf die Gebarung des Lebensmittelmagazins zu erreichen. an dem Widerstand eines der maßgebendsten Herren bei der Nordbahndirektion scheiterten, der einer Deputation erklärt hatte: „Das Lebensmittelmagazin bin ich!", so flüchten die UeberwachungSausschüsse jetzt in die ©Öffentlichkeit, hoffend, daß das Eisenbahnministerium sich nun dieser Sache an nehmen wird. DaS Lebensmittelmagazin wäre unter den heutigen Teuerungsverhältnissen berufen, einen Regulator gegen den mehr und mehr überhandnehmenden Lebensmittelwucher zu bilden. Unter solchen Umständen entspricht es aber diesen Anforderungen ganz und gar nicht. Es ist nur ein Institut, das der Direktion die Möglichkeit gibt, Sinekuren nach ihrem Belieben zu verteilen. Bei der Nordbahndirektion sind eben noch immer Herren an matzgebender Stelle, die, in dem System Jeitteles erzogen, durchaus dem neuen Zeitgeist und der neuen Richtung nicht Rechnung tragen wollen und sich gegen jede ihre Selbstherrlichkeit beschränkende Matzregel mit allen Kräften stemmen. Dies wurde auch in Resolutionen ausgedrückt, die in den beiden Konsttmenienversammlnnaen einstimmig angenommen wurden und die an das Eisenbahnministerium gerichtet sind. Dieses hat nun das Wort. Todesfall. Wiederum hat unS der unerbittliche Tod einen unserer besten Genossen entrissen. Unser langjähriges, treues Mitglied, Genosse Hermann Stöh r, Lokomotivführer der k. k. Staatsbahnen, ist am 21. Dezember im 49. Lebensjahre gestorben und wurde am 24. Dezember unter zahlreicher Beteiligung des Bssmtenkörpers sowie der Kollegen und Freunde zur letzten Ruhe getragen. Die Zentrale war durch den Obmann Genossen Schwab vertreten. Außerdem Beteiligten sich die Funktionäre der Ortsgruppe Wien k. k. Nordbahn und die dienstfreien Genossen an dem Leichenbegängnis. Die Eisenbahner werden das Andenken des braven Genossen in Ehren bewahren. Arbcitcrfcindc im Arbcitcrgcwand. Immer wieder versuchen die Arbeiterfeinde, Zwietracht innerhalb der Arbeiterklasse zu säen. Sie möchten die Arbeiter durch sich selbst be-kämpfen lassen, sie wollen sie so immer mehr schwächen und nickt zur vollen Straft gedeihen lassen. So sehen wir in England, ln Frankreich, in Deutschland, auch in Oesterreich, Arbeiterparteien lm offenen oder verhüllten Anschluß an bürgerliche Parteien erstehen, Arbeiter werden an die Spitze dieser „Parteien" gestellt, sie sollen den Kamps gegen die Klassenpartei der Arbeiter führen. Diese .Arbeiterparteien" haben oft keine andere Aufgabe als die Bekämpfung der Sozialdemokratie und der mit ihr Hand in Hand gehenden Gewerkschaftsbewegung. Nirgends ist die Abhängigkeit dieser künstlich geschaffenen Arbeiterparteien von den Kapitalisten deutlicher zu beobachten als in Oesterreich. Die Haltung der christlichsozia en Arbeiterpartei, der Verrat der deutschnationalen Arbeiterpartei, ähnliche Erscheinungen innerhalb der tschechischen Nation zeigen uns die unverhüllte Abhängigkeit der sogenannten Arbeiterparteien von Klassenparteien des Bürgertums. Die Aufklärung des Proletariats über die Bestrebungen, die Arbeiter über ihre Klasseninteressen zu täuschen, gehört zu den wichtigsten Ausgaben unserer Agitation. Die indifferenten Ar-veitermassen sind zu unterrichten über die Motive und Ziele der arbeiterfeindlichen „Arbeiterparteien". Am eindruckvollsten geschieht dieö, wenn wir die im Schlepptau der bürgerlichen Parteien eiterziehenden Arbeiterparteien mit ihren eigenen Leistungen und mit ihren eigenen Worten, also unverhüllt und ungeschminkt, unseren Genossen verführen. DaS geschieht in trefflicher Weift in einer soeben in einer Massenauflage erschienenen Schrift unseres Genossen Julius Deutsch: „Dokumente der Schande, Beweise für den Verrat der deutschnationalen Arbeiterpartei*, die im Verlage unserer Parteibuchhandlung, der Wiener Volksbuchhandlung, soeben erfchiuen ist. Die 32 Seiten starke, gut auSgeftattete Schrift kost't 12 Heller, so daß einer Massenverbreitung der Broschüre i«in Hindernis tm Wege liegt. J>ie Schrift ist eine Sammlung von urkundenmäßigen Feststellungen für die Abhängigkeit der deutschnationalen Arbeiterpartei von den Unternehmern. An unwiderlegbaren Tatsachen wird die Tätigkeit der deutschnationalen Arbeitervereine in dieser Schrift dargestellt, ihren Führern wird nachgewiefen, daß sie aus baS schamloseste diese Bewegung zu persönlichen Zwecken mißbrauchen. Ein Kapitel ist überschrieben: „Deutschnationale Arbeiterführer betteln um Unternehmergeld." Es wird nachgewiesen, daß „Arbeitervertreter" in fchandvoller Weise den Unternehmern Handlangerdienste leisten, daß sie sich selbst sür bares Geld den Unternehmern antragen, gegen die eigenen ftlassenyenossen zu {echten. Alle diese Behauptungen werden durch Briese der deutschnationalen Arbeiterführer belegt. Es wird nickt tilofc gezeigt, daß um Unternehmergeld gebettelt wird. es wird auch erwiesen, daß die Arbeiter verkauft und verraten werden. Der Bund Oesterreichischer Industrieller, die Scharfmacher, die größten Ausbeuter werden als Geldgeber der deutschnationalen Arbeiterpartei vorgeführt. In weiteren Kapiteln wird gezeigt, wie diese deutschnativnale Arbeiterpartei als Streikbrecheragentur wirkt, daß dafür mit gutem Grunde Fabrikanten für deutsch-nationale Arbeiterkandidaten eintreten. Unsaubere Elemente, wie diese deutschnationalen Arbeiter-sührer, können nicht Zusammenhalten, sie entlarven sich gegenseitig. wie in einem weiteren Kapitel dieser trefflichen Broschüre nachgewiesen wird, das betitelt ist: „Deutschnationale Arbeiter-iührer im Spiegel gegenseitiger Bekämpfung." Die Prediger, Franko Stein, Gustav Hocke und andere werden in ihrer ganzen Erhabenheit in einem Kapitel dargestellt, daS bezeichnenderweise übertrieben ist: .Wie sie lügen I" „Parlamentarische Missetaten" ist der Titel eines Abschnittes, in dem gezeigt wird, wie arbeiterfeindlich im Parlament die Abgeordneten stimmen, die die Protektoren der deutschnationalen Arbeiterpartei sind. DaS Schlußkapitel heißt „Geständnisse". Da wird durch Aeußerungen deutschnationaler Arbeiterführer selbst bewiesen, daß sie von der Reinheit und Ehrlichkeit ihrer Sache und ihrer Aktion gegen die Sozialdemokratie nicht überzeugt sein können. Die kurze Skizzierung des Inhaltes unserer neuesten Agitationsschrift zeigt ihre große Bedeutung für den Stampf gegen die Arbeiterverräter, der mit aller Energie so lange geführt werden muß, biS der letzte Indifferente zum Klassen-Bewußtsein erzogen ist. Korrespondenzen. Villach. Demnächst finden die Ausschußwahlen der Krankenkasse für den Bezirk Billach statt. Obwohl den gewählten Ausschuß. Mitgliedern kein allzu großer Einfluß eingeröuint ist, so ist eS doch wichtig, daß ihr trachtet. Männer hineinznwählen, die alles daransetzen, zugunsten der Mitglieder, soweit ihr Einfluß reicht, Verbesserungen anzustreben. Als Kandidaten für den Ausschuß werden nachstehende vertrauenswürdige Männer vorgeschlagen und ersuchen wir euch, dieselben in eurem eigenen Interesse zu wählen: Anton Errat, Bahnrichter; Franz Birbaum, Zugsrevisor; Joses Stani, Werksgehilfe; Joses Moschitz, Zimmermann; Peter Haberle, Stationsarbeiter: Matthias Franz. Heizhausarbeiter. Graz. <$as Leichenbegängnis des Genossen Schimmel.) Am 15. d. um 4 Uhr nachmittags versammelten sich zahlreiche Leidtragende vor der Leichenhalle des Allgemeinen Krankenhauses in Graz zur Bestattung des Genossen Schimmel, der trotz aller Hindernisse seit der-Gründung der Eisenbahner-Organisation bis zu seinem Tode in den Reihen seiner Berufskollegen als erprobter Kämpfer stand. Dem langen Zuge voran marschierte die Eifcnbaljnei'musitfayctte Qug Mürzzuschlag. Abordnungen vieler Berufskollegen von auswärts sowie viele Kollegen des aktiven wie deS Ruhestandes hatten mit ihren Familien an dem Leichenbegängnis tcilgenommcn. Die ungemein zahlreiche Beteiligung an dem Leichenzug. der sich vor der Slusbahtungs-halle vor dem Paulustor über den Hauptplatz nach dem Stein-selber Friedhofe bewegte, erregte ungetneincS Aussehen. Am offenen Grabe hielt Genosse Korp einen tiefempfundenen Nachruf, worin er die Verdienste des Verstorbenen als Ortsgruppenausschuß in Graz während der Auslösung der alten Eisenbahnerorganisation durch den isenkahmninister v. Guttenberg besonders hervorhob. Mögen sich die jüngeren Kollegen an dem Eifer und der Entschlossenheit des verstorbenen Genossen ein Beispiel nehmen. Komotau. (Heizhaus der Buschtiehrader Eisenbahn.) Wir wollen uns heute einmal mit den Reserveheizern befassen und deren Arbeiten im Heizhaus der Buschtiehrader Eisenbahn beschreiben. Wenn der Mann nicht mit einem Zug weggeschickt wird, so muß er Maschinen putzen von 7 Uhr früh bis (5 Uhr abends; oder er muß Hohlen verladen. Die Siohlenvirtaber sind in Partien zu acht Mann zufammengestellt. Sechs ober sieben Mann sind zur Arbeit und ein Mann muß die Wechsel bedienen, Wasser geben u. s. w. Diese sieben Mann haben innerhalb 24 Stunden 74 bis 76 Maschinen auSzurüsten und zu bedienen, daneben 14 bis 16 Waggon Kohlen zu entleeren, darunter 8 bis 10 Waggon mit je 16 Tonnen. Die Arbeitszeit eines KohlenverladerS beträgt 24 Stunden. Nach einem 24ständigen Dienst folgt eine 24ständige Ruhezeit. Doch mit der Ruhezeit dieser Leute ist es oft schlecht bestellt. Denn kaum ist der Reserveheizer von einer 24 ständigen Dienstzeit nach Hause gekommen, so kommt schon wieder ein Aviso: „N. N. Sie fahren heute mit Zug ..., kommen morgen früh nach Hause und melden sich zu Mittag bei mir. Handel." Also nach einer 4- bis 6stündigen Ruhezeit muß der Reserveheizer wiederum einen 16 ständigen Dienst auf der Maschine antreten. Gewöhnlich sind dies noch solche Touren, wo der betreffende Heizer nichts verdient. Eine Einwendung oder gar eine Weigerung gegen derartige Dienstkommandierungen fcatf nicht ftattrinben, sonst zieht sich der Beschwerdeführer die Ungnade des Maschinenmeisters Handel zu. Und wer bei Herrn Handel in Ungnade fällt, kann bestimmt darauf rechnen, daß er mit Namen wie: Bauernlackel, Rindvieh reichlich bedacht wird. Aus allen diesen angeführten Tatsachen ergibt sich die Notwendigkeit, daß wir uns wegen Abstellung dieser unleidlichen Zustände an Herrn Zentralinspeltor Tauber wenden müssen, um endlich im Heizhaus Ordnung zn schassen. Bielitz. (Von den Wächtern.) Keine Kategorie von Bediensteten ist den Launen bet Vorgesetzten so ausgesetzt wie die der Bahnwächter. Nicht nur daß man von ihnen einen unmenschlich langen Dienst verlangt, trachtet man sie auch noch materiell anszunützen. Aus welche Weise man die hartnäckigen mürbe macht, ist ja allgemein bekannt. Ein solcher Vorgesetzter ist der Bahnmeister Bock der Strecke Dzieditz Bielitz. Dieser Herr scheint das durch die zwölfjährige militärische Dienstzeit besonders gut gelernt zu haben. Solange er feine Dienstobliegenheiten und den Charakter jedes einzelnen seiner Untergebenen nicht kannte, war es mit ihm noch halbwegs auszukominen, seitdem er aber warm geworden und sich überzeugt hat, daß nicht alle willenlose Rekruten sind, ist er auf die letzteren besonders schlecht zu sprechen. Vorläufig wollen wir unS nur mit einem Falle beschäftigen. Eines Tages kam Bahnmeister Bock zu dem Bahnwächter W a y d a auf Posten Nr. 7 und forderte denselben, trovdem er im Dienste stand auf, mit ihm in die Stadt zu gehen. Nach Besorgung einiger Kleinigkeiten machte der Herr Bahnmeister den Vorschlag, m die nächstgelegene Weinstube zu gehen, woselbst er zwei GutS Wein bestellte, die der Bahnwächter bezahlte. Als er de Taktlosigkeit beging, weitere vom Bahnmeister gef order t e zwei Glas Wein nicht zubezahlen, hatte er sich auch schon die Gunst desselben verscherzt. Seit der Zeit trachtet er ihn aus alle mögliche Weise *u sekkieren. Nichts kann er ihm recht machen. Ersucht ihn der Wächter um einen Ersatz für abgebrauchte Gegenstände oder um Reparatur im WächterhauS, so trachtet er die Sache so lange hinauszuschieben biS sich der Wächter das selbst kaust. Bei jeder Gelegenheit droht er ihm mit der Versetzung. Um damit bessere Wirkung zu erzielen, forderte er mehrere Wächter, die nicht auf seiner Strecke postiert sind, auf, den Posten Nr. 7 aus seiner Strecke anzuschcn und um den Po>ien an.msuchen, dem auch schon einige n.ich-kamen, in dem Bewußtsein, den Posten zu bekommen. Auch diesbezügliche Erkundigung bei der ©ahnerl.aliungjfeftioit Dziedig wurde chm dortfelbst mitgeteilt, daß man von einer Benetzung nichts wisse. Trotzdem eine lebe unfreiwillige Beisetzung einen jeden Bediensteten schwer trifft, würde sich itiagda noch nicht so viel daraus machen, weil auf der Strecke trotz starkem Personen, zugsverkehr noch immer der 16/8 ständige Dienstturnus besteht was für einen alten Diener wie er einer ist, zuviel ist, wenn er nicht Vater von mehreren Kindern wäre, welche die verschiedenen Schulen in Bielitz besuche», denen die Unterbrechung für ihii Zukunft von gro.etn Nachteil wäre. Sache der Nord' bahndircklion wäre cs, He Angelegenheit »«nparleiisch untc» suchen zu lassen und nach Konstatierung dtc'er Ucbergrifse dem betreffenden Herrn die diesbezüglichen Bestimmungen der Dienst» Ordnung mit Nachdruck in Erinnerung zu bringen. Vom Nrlbcrg. (Eisenbahnerrisiko.) Am 15. Dezember ereignete sich in der Station Langen am Arlberg bei Zug 68 ein bedauerlicher Unglücks'all Der Reserveheizer Josef Schnei er der Heizhausleitung Landeck wollte die Schiebe» lolomotive, welche In Langen an die Spitze des Zuges gestellt wird, ankuppeln. Da die Bergmaschinen jedoch mit fixen Schneepflüger! versehen sind, ist dieses Kuppeln zweier Maschinen eine schwierige und ge ährliche Manipulation. Diese Gefahr wird aber bei den Maschinen der Serie 76 noch erhöht, da bei diesen der Schneepflug um 15 bis 20 Zentimeter weiter vorsteht. Da passierte es nun, daß der Heizer eine Quetschung des Unterleibs mit einem Darmbruch erlitt. Er wurde in die Klinik nach Innsbruck überfährt, wo sofort eine Operation an ihm vorgerwmmen wurde. An feinem Auskommen wird gezweiselt. Billach. In mehreren Beratungen mit den Vertrauensmännern der Ortsgruppe I über ben Ausbau des Strecken-vertrnuensmännersystems wurde eine Instruktion aiv)gearbeitet, welche bereits in Truck gelegt wurde und allen Vertrauensmännern je ein Exemplar zur genauen Handhabung ausgefolgt wird. Die Strecken wurden folgend eingeteilt: Villach-Bischofshosen Genosse Brandt, Villach-Po ntafel Genosse Winkler, Villach-Rosenbach Genosse Ambros, Villach-St. Veit Genosse Lug er. Jeder dieser^ Hauptvertrauensmänner sucht sich in jeder Station einen Streckenvertrauensmann, die untereinander stets in Verbindung stehen, fo das; eine genaue und tadellose Abwicklung aller Vorkommnisse und Wünsche der Mitglieder am kürzesten Wege zur Ortsgruppe gelangt und die Ortsgruppe in bic Lage versetzt wird, mit den Mitgliedern stets in Verbindung zu bleiben. Es ist dies ein Schritt nach vorwärts, es handelt sich, die Organisation auszubauen. Also ans! Erwacht aus eurer Sklaverei, werdet freie Männer, schließt euch der Organisation an, damit ihr ein Bollwerk bildet, woran bic Macht der Gegner zerschellt. Bruck o. d. Mur. (Frach ten b ahnh os.). Der neue Platzchef Herr Riegler brüllt das Personal an, als ob er sich auf einem kroatischen Meierhofe befinden würde. Wir ersuchen den Herrn, in der Instruktion Einsicht zu nehmen und dort nach-zuschauen, was diese über den Umgang mit dem Personal vor-schreibt. Bei dem früheren Herrn Vorstand durfte Herr R i e c^ l er nicht viel herumschreien, da derselbe kein Schreien und Brüllen in der Station duldete. Wir verlangen vom Herrn Stationsvorstand, daß er ebenso rote sein Vorgänger den Herrn Riegier auf das Unztikömmliche aufmerksam macht. So viel Mut dürste doch Herr Marasek noch aufbringen. Triest. (St. k. Staats bahn.) DaS Personal in Triest k. k. Staatrbahn hat lange genug gewartet, bis sich ber Herr Adjunkt O s r e t i ch, welcher in Triest die Perfonaltommandicrung hat, beguemt, die Dicnstaiiftnigc einzuhalten, doch ohne Erfolg. Nachdem sich das Personal nicht länger zum Besten halten lassen will, so verlangen sie vom Adjunkten O L r c t i ch die genaue Einhaltung der Kurrende 140 vom Jahre 1908 und bic stritte Durchführung des mündlichen Auftrages, den er seinerzeit von Herr“ Oberinspektor Pallasmann in Gegenwart von Zeugen erhalten hat. .Sie haben, Herr Adjunkt, bei substi-tutionSweiser Verwendung aus einem höheren Posten, der voraussichtlich längere Zeit bauert, demjenigen Bediensteten z u kommandieren, welcher der Rangälteste ist, auch wenn er kein ,Sänger* ist." Wollen Sie, Herr Osretich, die Worte des Herrn Pallasmann, die sür Sie doch ein Beseht sind, durchführen, sonst müßten wir uns an dieser Stelle baldigst wiedertreffen. Marturg, Südbahn. (Vertrauensmänner-w a h 1.) Dienstag den 20. Dezember 1910 fanden die Vertrauens-männerwahlen für den Vertrauensausschutz der Siidbahn-wcrkstätteiiarbciter statt. Heuer zum erstenmal hat sich auch der in dieser Werkstätte eingenistete Ordnungsbrei, der sich im Reichsbund deutscher Eisenbahner bis zum deutsch-gelben „Drauadler" einschließlich all der sonstigen Klübchen von Heilocouleur vereinigt, zusammengesunden, um den von der Gewerkschaft der Eisenbahner ausgestellten Kandidaten eine Gegenliste unter der Larve der „Unparteilichkeit" entgegenzustellen. Mit Hochdruck wurde von deren „unparteiischen" Wahlausschüssen gearbeitet. Ein Flugblatt, gestrotzt voll Lügen und Blödsinn, wurde in letzter Stunde noch hergestellt mit der Kandidatenliste der Herren „Unparteiischen". In der Werkstätte wurden in den Abteilungen Flugblätter verteilt, so datz eS fast den Anschein hatte, Die ganze Werkstätte fei plötzlich in eine Zeitungsexpedition umgewandelt worden. Ja selbst die Diener der einzelnen Herren Werkführer wurden iiber deren Auftrag zu Flugblattkolporteuren bestimmt. Und alles ohne den geringsten Anstand. Wehe aber, wenn ein Sozialdemokrat einen VersammlungSzettel seinem Nachbarn in der Werkstätte übergibt und er wird dabei ertappt. Unbarmherzig wird er zur Verantwortung gezogen. Auf daS Flugblatt und die Art der „Agitation der Unparteiischen" werden wir noch zu sprechen kommen. Im Flugblitt wird an die 1800 Arbeiter der Werkstätte, die gar nicht vorhanden sind, appelliert — tn Wirklichkeit ist der gegenwärtige Stand kaum 1100 — sie mögen ihre Stimme den Kandidaten deS „unparteiischen" Wahlausschusses zuwenden. Auch fafelit sic in ihrem Aufruf von drei Jahren der Enttäuschung, während die Funktionsdauer aber bloß zwei Jahre wahrt. Man sieht daher, datz die Herren „Unparteiischen" nicht einmal eine Idee vom Vertrauensmännersystem haben. Dank deS gefunden Menschenverstandes, über den die Werkstättenarbeiter in ihrer Mehrheit noch verfügen, wurden auch die Kandidaten der Gewerkschaft mit 599 bis 666 Stimmen gewählt, während die Kandidaten des „unparteiischen" Wahlausschusses sich mit 246 bis 267 Stimmen bescheiden müssen. Der gesunde Sinn und klare Verstand ist, wie die Wahl gezeigt hat, auch in der SBert» ftätte noch zum überwiegenden Teile vorhanden. ES wurde zugleich bewiesen, daß der Großteil der Arbeiterschaft nicht gesonnen ist, sich am Gängelband nationaler, Arbeiterfreund-lichkeit heuchelndem Politiker und einer Renegatengruppe führen und mit sich Schindluder treiben zu lassen. Bedauerns-wert ist es nur, daß es nach einer zwanzigjährigen ununterbrochenen Aufklärungsarbeit überhaupt noch Arbeiter gibt, die sich als Schlappschwanz einer solchen Clique hergeben. Arußbach-Schünnu (Eine drecki r Geschichte.) Wie überall, so auch hier In Grußbach, schiinhscn die d e u t f ch* tschechisch - kroatisch - slowenisch ■ nationalen R e i ch s b ii n d l e r, daß die internationalen Sozialdemokraten keine anständigen Kämpfer find. Während bei dem nationalen Kunterbunt bei jeder Auszahlung fröhliche Kampfcssiimmuttg herrscht und bei jeder Tagung dieser „Recken" eine Unmasse von maliischen und Hottentottenscharliedern zum besten gegeben werden, hört man von den Kämpfen der Sozialdemokraten in Grutzbach gai nichts. Die Rcichsbündler benutzten die gegenwärtige Ruhe zur Reklame und traten am 1. Dezember vor der ganzen Oeffentlichkeit auf den Kampfplatz. Der Obmann der Ortsgruppe Schönau, der bekannte „A 11 e S m a ch e r" B a i e r, und der erste Sek re-lär und große „Agitator" Weihs traten in die Schranken, um nach echter Germanenmanier die Eisenbahnbediensteten der Station Grußbach vor aller Welt zu diskreditieren. Da gerade Zahltag war, so hatten die beiden „Kameraden" auS« Seite 12 „Dev Gisenb«h»rev." Str. 1 nahmswcifc einige Kronen im Sacke, die selbstverständlich in der Bahnrestauration in Wein und Bier versoffen wurden. Als sich bei den beiden Helden die Wirkung der Getränke fühlbar machte, packten sich die beiden Recken in kameradschaftlicher Weise gegenseitig bei den langen Ohren und ohrfeigten sich in der liebenswürdigsten Form, aber schon gründlich ab. Das anwesende Publikum, Herren und Frauen und Bedienstete, waren ganz entzückt von dieser unentgeltlichen Vorstellung. Die beiden Prciswatscher kamen in der Hitze des Kampfes auf die Strafte, welche infolge des anhaltenden Regens sehr kotig war. Unter dem Gaudium der zahlreichen Zuschauer warf der Sekretär Weihs den Obmann Baier in eine grofte Kotlache und wälzte den guten „Alles-mache r" so in Dreck und Schmutz herum, daft von der ganzen Herrlichkeit des fürchterlichen Obmannes nichts zu sehen war, als ein sehr dreckiges Gesicht in einem noch dreckigeren Mantel eingewickelt. Die Anwesenden muftten über diese „Dreckfiguren" so lachen, daft sie sich den Bauch halten muftten. Wir sind den beiden Funktionären sowie dem ganzen Reichsbund in der Station Gruftbach durch diesen Vorgang zum Danke verpflichtet. Nun wissen wir armen Sozi endlich, wo sich die deutschnationalen „Allesmacher" und „Agitatoren" am liebsten aufhalten. Im „D...." Braunau am Inn. (Russische Zustände im Hcizhause S i m b a ch, k. k. Staatsbahnen.) Alle Bediensteten und Arbeiter, die unter der beispiellosen Ausbeutungswirtschaft während der Aera Ollcrs zu leiden hatten, werden, wie von einem Alpdruck befreit, erleichtert aufgeatmet haben, als sie die frohe Botschaft erhielten, daft ihr „väterlicher Wohltäter" Herr Maschinenoberkommissär Oller nach Wels verseht ist. Man hoffte nun, daft durch den Wechsel des Dienstvorstandes die brutale Willkürherrschaft und das unsaubere Spiheltum endlich einmal beseitigt werde, und an dessen Stelle eine unparteiische und zugleich menschenwürdige Behandlung des Personals treten werde. In der Tat erblickte man in Herrn Maschinenkommissär Neufeld, der gegenwärtig provisorischer Leiter des Heizhauses Simbach ist, einen zwar strengen, aber -gerechten Vorgesetzten, der nicht, wie Herr Oller, gesonnen ist, den altbekannte» Ohrenbläsern und Speichelleckern blindlings Gehör zu schenken. Daft diese mannhafte Eigenschaft des neuen Vorgesetzten von den intimen Vertrauensmännern Ollcrs nicht lange ertragen werden konnte, war für jedermann, der die schmeichelhafte Veranlagung christlichsozialcr Streberseelen kennt, geradezu selbstverständlich, so daft wir es als begreiflich finden, wenn die diversen Herren alles darangesetzt haben, um auch bei Herrn Neufeld in dieser Beziehung sein besonderes Vertrauen zu erwerben.. Das scheint nun den einzelnen Herren auch tatsächlich gelungen zu sein, denn die krassen Verhältnisse, die in letzter Zeit zutage getreten sind, sind geeignet, unsere Behauptungen zu bekräftigen: Freilich ist es klar, daft die Quellen der im Hcizhause herrschenden Miftstände aus dem grenzenlosen Sparsystem des Herrn Oller entspringen, und daft eS für einen Dienstvorstand der unter solchen Verhält» nissen eine Dienststelle übernimmt, nicht leicht sei, innerhalb einer kurzen Zeit für das Personal bessere Zustände herbei-zuführcn. Wenn wir nun in unseren Erwartungen enttäuscht worden sind und überdies seit kurzer Zeit die Wahrnehmung machen, daft Herr N e u f c l d im Begriffe ist, in die Fuft-stapfen seines Vorgängers zu treten, so fühlen wir uns verpflichtet, mit Herrn N c u f e l d von diesem Orte aus einige Worte zu sprechen. In erster Linie kommen hier die Kohlenarbeiter in Betracht. In der letzten Novembcrwoche waren täglich mehrere Kohlenwagen zu entleeren und, wie gewöhnlich, 25 bis 30 Tonnen Kohle in die Körbe einzufüllen und auf die Tender der Lokomotiven zu schivingen. Diefe Mehrarbeit mufttc von den vorhandenen vier bis sechs Männern geleistet werden, ohne daft ein Aushilssavveitev eingestellt wurde. Auch herrschte die ganze Woche heftiges Schneetreiben. Daft dieses tägliche Arbeitspensum vollkommen genügte, die Arbeitskraft von vier bis sechs Männern auszubeuten, das wird jeder zugeben, der weift, wie schwer cs ist, bei schlechter Witterung einen ganzen Tag über mit Schaufel, Kohlcnpickcl und mit gefüllten Kohlenkörben zu exerzieren. Der Herr N e u f c l d jedoch wollte es nicht begreifen, daft die vier Arbeiter, die damals mit dem Ausladen von Kohle beschäftigt lvarcn, die Wagen nicht rechtzeitig entleeren konnten. Er gab dann seiner Unzufriedenheit dadurch Ausdruck, das; er den Arbeitern den Kanzlisten K a p e 11 c r als Antreiber auf den Platz hinausstellte. (K a-p e 11 c r ist Obmann der Verkehrsbündler in Braunau und überdies Vertrauensmann der christlichen Textilarbeiter.) Gewiss für einen christlichen Arbeitervertreter eine ideale Beschäftigung! Herr Kapeller verstand es auch, sich gleich in der Pose eines Heizhauspaschas den betreffenden Arbeitern vörzustclle» und ihnen zu bedeuten, das; er bestimmt sei, die Arbeiter auf dem Kohlcnplatz zu überwachen; er sehe ja selbst ein, daft es so nicht weitergehen kann, da weder die Kohlen-wagen leer, noch die Lokomotiven genügend mit Kohle ausgerüstet werden. Als ein Werkgehilfe die treffende Bemerkung machte: es fehle nur noch, das; man eine Peitsche nehme und so die Arbeiter noch mehr als jetzt bei der Arbeit antreibe, ing K a p e l l e r und verklagte den „frechen" Werkgchilfen eint Vorstand, der dem letzteren dann eine Strafe von 2 Kr. diktierte. Als unlängst ein Arbeiter fünf Tage marod war und sich dann, bei Herrn Neu seid gesund meldete, sagte er zu dem Arbeiter: „Ein Taglöhner darf nicht marod werden, dem kann man in 14 Tagen den Dienst kündige n." Als der Arbeiter über diese Aeufterung verwundert entgegnete: „das; doch jeder Mensch krank werden kann," sagte der naive Herr: „N un, dakann man leider nichts machen, die A n g e st eilten kann ich nicht entlassen. Uebrigens find Sie der faulste Arbeiter, immer hört man von Ihnen." Laut Anordnung des Herrn Reumann müssen die im Schulzimmer aufliegenden Kurrenden von jedem Bediensteten und Arbeiter unterfertigt werden, widrigenfalls 1 Kr. Strafe in Abzug gebracht wird. Als ein Kohlenarbeiter um 12 Uhr mittags zur Arbeit kam, ging er ins Schulzimmer, die Kurrende zu unterfertigen. Demzufolge kam derselbe um eine Viertelstunde später zur Arbeit, und wurde sogleich von einem Spitzel beim Vorstand zur Anzeige gebracht. Der Vorarbeiter Krich-h a m m c r, welcher sich überhaupt zur vornehmsten Aufgabe stellt, seine Arbeitskollegen bei den Vorgesetzten zu vernadern, denunzierte auch obigen Arbeiter, daft derselbe zu wenig arbeitet. Ein Werkgchilfe ersuchte einmal den Herrn Neumann, daft er ihn nicht zum Fahrdienst gebe. Man gab diesen Mann zuerst ins Heizhaus zum Nachtdienst und zum Maschinenputzen und später zur Kohlcnarbcit. Als der Werkgehilfe fragte, warum man ihn von dieser Beschäftigung wieder entfernt, sagte Herr N e u f e l d: „W eil ich Sie bei den Kohlen drauften besser überwachen kann, als im Hcizhause. Im Heizhause kann man sich unter den Maschinen verstecken und man kann Sie deshalb nicht so überwachen." Man steht, Herr Neufcld ist auf dem Wege, sich von den privilegierten Denunzianten die harmlosesten Sachen über jene Bedienstete und Arbeiter erzählen zu lassen, die sticht ins Bockshorn des Herrn K a p e l l e r und Overheizer Hafen. Wie verlautet, soll die Heizhausleitung Simbach in eine, Expositur verwandelt werden und dürfte zur Leitung derselben ein Maschinenmeister aus Linz bestimmt werden. _ Wir können dem zu dieser Funktion auSerwählten Herrn heute schon raten, den scheinheiligen Elementen rücksichtslos die Tür zu weisen, sonst könnte der Fall cintrctcn, daft auch er in das Netz verstrickt werde, in welches Herr Oller fchon so oft geraten ist. Stockeran. (Ein gewissenloser Vorgesetzter.) Als solcher kann mit vollem Recht der Bahnmeister Herr Neuer in Stockerau bezeichnet werden. Dieser Mensch ist ein erklärter Feind eines jeden Arbeiters, Besonders aber jener Arbeiter, die nicht um ihn herumscherwenzeln und sogar mit rhrem Lohn unzufrieden sind. Man muft wissen, daft trotz des in Stockerast fixierten ortsüblichen Taglohncs von Kr. 2 50 Herr Neuer feinen Arbeitern bloft Kr. 2-20 bezahlt; den Arbeitern es aber gewaltig für übel nimmt, wenn sie sich um höhere Löhne kümmern; daft er aber jene Arbeiter am meisten haftt, die organisiert sind, könnten wir an einer ganzen Reihe von Beispielen erhärten. Der Mann ist in seiner Roheit so bekannt, daft sogar der Stationschef von Stockerau sich das Herumbrüllen mit den Arbeitern in der Station verbieten mufttc. Ein Stückchen aber, welches sich dieser Mann vor kurzem geleistet hat, muft zur Kenntnis der Oeffcntlichkeit gebracht werden, und es wäre nur im Interesse der Arbeiter und auch der Reputation der k. k. Direktion, wenn sie diese Notiz zur Kenntnis nimmt und diesen gefährlichen Menschen von seinem Posten abzieht, denn er bedeutet eine Gefahr für die ihm unterstellten Bediensteten. Sollte die löbliche k. k. Direktion von dieser Begebenheit keine Notiz nehmen, nun so wären wir gezwungen, diese Tatsachen an einem Ort zur Sprache zu bringen, welcher in erster Linie dazu berufen ist, die Rechts» icherheit in diesem Staat zu wahren. Am 18. August 1910 hatte der Ablösewächter Slisan, ein ruhiger, diensteifriger Mann, beim Posten Nr. 19 Dienst, zu welchem auch die Bedienung eines Schrankens gehört, welcher bei der Wegübersetzung in der sogenannten „Alten Au" angebracht ist, in welcher die Strecke der Oe. 91. SB. 93. von der der Lokalbahn Stockerau-Absdorf, die zirka 500 Meter parallel mit der Oe. N. W. B. lauft, trennt. Nachdem bekanntlich auf den Lokalbahnen weder Wächter, noch Schranken, noch Glockcnsignale bestehen, obendrein der Standort des Wächters zirka 1000 Meter vom Schranken entfernt ist und der Wächter in Ermanglung einer Fahrordnung sowie bei dem Umstand, daft eS mit der Ankunft und Abfahrt der Züge auf der Lokalbahn nicht so ernst genommen wird und diefe 5 bis 15 Minuten später ankommen, beziehungsweise abfahren, so ist es ja offenkundig, daft der Wächter nur für die auf der Strecke der Oe. N. W. 93. verkehrenden Züge verantwortlich gemacht werden kann. Nun, an dem genannten Tage war der Schranken offen, weil dem Wächter von niemand gemeldet wurde, daft ein Lokalzug nach Stockerau einfährt und im selben Augenblick fuhr ein Fuhrwerk vorüber, welches aber noch rechtzeitig an« gehalten werden konnte, so daft kein Unglück sich ereignete. AuS der Geschichte wäre nichts geworden, wenn nicht ein • übereifriger Beamter eines hiesigen Fabriksetablissements in sich den Beruf entdeckt hätte, den Staatsanwalt spielen zu wollen; er zeigte die Sache an (Hoffentlich wurde er dafür entsprechend honoriert. Red.) und der liebe Ablöscwächter wanderte zum Gericht. Die Verhandlung wurde vertagt und der Arbeiter wurde krank, kam ins Spital und vergas; auf die ganze Sache,- bis nach drei Monaten der Bahnmeister Neuer zu ihm kam, ihm befahl, Nock zu nehmen und mit ihm in die Kanzlei zu gehen. Dort lieft er ihn etwas unterschreiben ohne ihn vorher aufzuklürcn und schleppte ihn sodann zum Bezirksgericht. Ohne weitere Zeremonien, ohne eine Rechtsbelehrung wurden dem Arbeiter 48 Stunden Arrest diktiert, und als er die Strafe nicht annehmen wollte, weil er nicht wuftte, warum er eigentlich gestraft wurde, sagte Neuer zu ihm: „9t eljmcn Sie nur an und sind Sie froh, daft Sie nicht mehr bekommen haben, wenn Sie rekurrieren, bekommen Sie mehr!" Und der dumme Mann glaubte seinem Bahnmeister, und nun hat er 48 Stunden am Buckel. Das, was sich Herr 9t c u c r hier geleistet hat, ist eine Gewissenlosigkeit, ja noch mehr, daft ist eine Außerachtlassung seiner dienstlichen Obliegenheiten, denn wir haben Beweise in den Händen, daft Neuer die Vorladung schon den Tag vor der Verhandlung vom Herrn Stationschef zugestellt erhielt. Wir wollen vorläufig die Handlungen des Herrn 9t c u c r keiner weiteren Kritik unterziehen, aber wir legen ihm nahe, die Arbeiterschaft wie Menschen zu behandeln; Herrn 9t euer ist es wohl bekannt, daft wir viel mehr von ihm erzählen könnten, wir unterlassen es aber für heute, warnen ihn jedoch auf das nachdrücklichste, sein Benehmen zu ändern, sonst rettet ihn auch nicht die „angebliche" Freundschaft mit unserem Obmann (Wir bezweifeln, daft unser Obmann, der als aufrechter Mann bekannt ist, so einen schlechten Geschmack hat, Herrn Neuer zum Freund zu haben) vor Enthüllungen, die ihm nur verhängnisvoll sein können. Villach. (Die Beerdigung des Opfers der E i s e n b a h n k a t a st r o p h e.) Montag um 3 Uhr nachmittags fand in Villach die Beerdigung des Bei dem Eisen» bahnzusammenstoft ums Leben gekommenen Genossen Christoph Li.lg unter großer Beteiligung seiner Kollegen und der übrigen Bevölkerung der Stadt statt. Auch Vertretungen der Behörden sowie aller öffentlichen Körperschaften waren anwesend. Für die politische Behörde Negierungsrat S ch u st c r, für die Gemeinde Bürgermeister A ft in a n n und andere mehr. Vertreten war die Südbahnvcrwaltung, die k. k. Staatsbahndirektion, die Postverwaltung sowie eine grofte Anzahl von Vereinen und Körperschaften, darunter die sozialdemokratische Landes- und Vezirkövertretung mit den Abgeordneten Riefe und E i ch, die politische Frauenorganisation, die Eisenbahngesangvereine „Seerose" aus St. Ruprecht bei Klagenfurt und Lienz, der Arbeiter-Gesangverein „Morgenröte", Villach, und Abordnungen aller gewerkschaftlichen Branchenorganisationen. Die Beerdigung fand nach evangelischem Ritus statt. In der Halle sangen die Lienzer Sänger einen Trauerchor, sodann wurde der Sarg mit dem Toten von den Kollegen zum Grabe getragen, wo nach Pfarrer Heinzel-mann Genosse E i ch im Namen der Arbeiter von dem Toten Abschied nahm und die Gesangvereine „Seerose" und „Morgenröte" Grablieder sangen. Note Nelken fielen in die offene Grube, die beiden Ortsgruppen der organisierten Eisenbahner sowie das Verkehrspersonal legten ihre Kränze auf den Sarg und Scholle um Scholle rollte auf denselben als Abschiedsgruft für den in Ausübung seines schweren Berufes so jäh gefallenen Gatten, Vater und Freund. Witkowih. Hoffentlich wird mit der Neubesetzung der Personenkaste, Serie B, in Schönbrunn-Witkowitz auch eine gerechte Einteilung, gleich jenen, die in anderen Stationen bestehen, vorgenommen. In Schönbrunn-Witkowitz.hat jeder Staffier derart zu tun, daft ihm keine Zeit übrig bleibt, für andere zu arbeiten, und da wäre wohl die Rechnungslegcrin der Personenkaffe, Serie B, zu verhalten, ihre Gepäckbloks fettst abzufertigen und ihre laufenden Rechnungen und Monatscingaben selbst auszufertigen. Villach. Der Stationsvorstand von Böckstein, Adjunkt L a ft n i g, ein ehemaliger Schullehrer, zeigt eigenmächtig Unfälle, die sich beim Vcrschub ereignen, gerichtlich an, und zwar auch dann, wenn durch die Unfälle keine Verletzungen herbeigeführt wurden. Ob Adjunkt Laftnig dicS aus Gehässigkeit gegen das Personal tut oder ob ihm dafür jedes Verständnis abgeht, daft im Bahndienste Unfälle unvermeidlich sind, soll hier nicht untersucht werden. Es ist aber eine nicht wegzuleugnende Tatsache, daft oft die Vorstände der 53er-’chubftation den Verschuboienst selbst besorgen müßten, wenn te gleichwie Herr Laftnig jeden Unfall bei Gericht an-zeigen würden. Da hätte jahraus, jahrein das ganze Verschub-personal bei Gericht zu tun, und mit diesen Uebergrifferz Sa ft n i g § dürfte auch seine Vorgesetzte Behörde schwerlich einverstanden sein. Am 15. September entgleiste in Böckstein ein in der Reserve stehender Personenwagen, auf den infolge einer falfchen Anordnung einige Wagen des Gütereilzugcs angerollt waren. Hätte L a ft n i g den ihm unterstehenden Stationsmeister Wallisch über die Anlage der Geleise unterrichtet, wäre wohl die falsche Anordnung unterblieben. Wallisch versuchte wiederum bei der an Ort und Stelle vorgenommcnen Gerichtsverhandlung in Abrede zu stelle», daß er die unrichtige Anordnung getroffen habe, um so die Schuld dem ZugsbegleitungLpersonal zuzuschieben, wurde aber durch Zeugen dieser Handlung überführt. L a s; n i g kann sich nun darauf etwas einbilden, Die gerichtliche Bestrafung dreier Bediensteten herbeigeführt zu haben. Vielleicht kommt bald der Tag, an dem er einsieht, wie unschön er bei seinem Anzeigen handelt. Stationsmcister W a l l i f ch ist den Zngsbeglcitcrn bereits als Mensch bekannt, der dem anderen Personal, namentlich den Zugsbegleitern, recht anmaßend begegnet. Es nehme sich jedermann vor diesem Herrn in acht, der cs mit der Wahrheit nicht sehr genau nimmt, wenn eS gilt, eigene Verschulden auf andere zu wälzen. Hicflou. (Mittelalterliches von unserem Vorstand.) Am 3. Dezember wurde der Verschieber Peter Edlingcr, ein braver Kollege und tätiges Mitglied der Organisation, zu Grabe getragen. Von weit und breit waren die Kollegen gekommen, um dem Toten die letzte Ehre zu erweisen. Auch die beiden in St. Michael ob Leoben stationierten Verwandten des verstorbenen Edlingcr, der Nachtwächter Johann Kothleitner und der Magazinsarbeiter Ferdinand Kothleitner, wurden von den Hinterbliebenen von dem Tode ihres Verwandten in Kenntnis gesetzt und zum Leichenbegängnis eingeladen. Mit dieser Trauereinladung gingen die beiden Bediensteten zu ihrem Herrn StationSvor-ftand in. St. Michael ob Leoben und ersuchten um kurzen Urlaub, um an dem Leichenbegängnis teilnehmen zu können. Den Urlaub wurde wohl bewilligt, doch mußten die beiden Bediensteten bei Androhung von Strafen und Entlastung ein vom Gemeindeamt beglaubigtes Schreiben erbringen, das; die tatsächlich an diefent Leichenbegängnis teilgenommen haben. Die beiden Bediensteten gingen nach dem Begräbnis zur Gemeindevorstehung in Hieflau und ersuchten um eine amtliche Bestätigung der Teilnahme an dem Begräbnis ihres Verwandten, des Verschiebers Peter Edlingcr. Die Herren beim Gemeindeamt in Hieflau machten wohl verdutzte Gesichter über das sonderbare Ansuchen der beiden Schwerenöter. doch als die beiden Bediensteten den Sachverhalt und die Androhung von Strafen und Entlassungen vorbrachten, st wurde dem Wunsche der beiden Leute bereitwilligst entsprochen. Dieses Hirschanerstückchen des Herrn Stationsvorlandes erinnert sehr lebhaft an „die gute, alte Z c i t", wo man die Bediensteten mit dem Gemeindebüttel und Stock-schlägcn bedrohte. Wir haben die Amtsbestätigung unserem Abgeordneten übergeben, damit diese den Herrn Eisenbahn-minister auf den Herrn Stationsvorstand in St. Michael ob Leoben gelegentlich aufmerksam machen können. Oersanunlungsbrrichle. Teplitz. (Protestkundgebung des Personals der A u s s i g - T e p l i tz e r Eisenbahn. Sonntag den 22. v. M. fand im Restaurant, „Lindenhos" in Teplitz um 8 Uhr eine grofte Eisenbahnervcrsainmlüng statt. Zu vielen Hunderten waren die Bediensteten der A. T. E. gekommen, um zu hören, was ihnen die Vertrauensmänner zu sagen haben. Alles war vertreten, alte, im Dienste ergraute Männer neben im besten Mannesalter stehenden; die einen wie die anderen aber beseelt von dem Gedanken: So kann c$ nicht wcitergehen, eS muft anders, es muft besser werden, komme was da wolle. Unwillkürlich mußte sich ein jeder, in die Verhältnisse der Bediensteten der A. T. E. nicht Eingeweihte fragen: Ja was ist denn passiert? Was geht denn vor, daft die loyalsten unter den Eisenbahnern Oesterreichs so.ungeduldig werden? Die . haben es doch nicht notwendig, sie haben doch eine wohlwollende Verwaltung, die so väterlich dafür sorgt, daft cs ihren Bediensteten wohlergehc auf Erden. — Alle die fo oder ähnlich denken, würden, wenn sie diese Versammlung mitgemacht hätten, eines anderen belehrt sein. Der ablehnende Standpunkt, den die Direktion gegenüber den dringendsten Lebensbedürfnissen der Bediensteten einnimmt, hat unter denselben eine Erbitterung erzeugt, die zur Entscheidung drängt. Und wenn am Sonntag die Würfel noch nicht gefallen sind, so nur deshalb, weil die Bediensteten der A. T. E. der Ocffent-lichkeit zeigen wollen, daß sie kein Mittel unversucht lassen, wenn cs gilt, die Verwaltung dieser millionenreichen Bahn auf dem Wege friedlicher Verhandlungen zu Zugeständnissen zu bewegen. Daß die Eisenbahner der A. T. E. aber auch zum äußersten entschlossen sind, hat die geradezu glänzende, noch in keiner Versammlung so wie in dieser zum Ausdruck gekommene Begeisterung und .Kampfesstimmung gezeigt. Wahre Beifallssalven unterbrachen oft die einzelnen Redner. Kolossale Entrüstung erregte das Vorgehen einzelner. Dienstvorstände und anderer Gernegroße (siehe Stationschef Seemann von Komotau), die bei totmfc der Entlassung, beziehungsweise Disziplinierung ihren Untergebenen den Besuch der Versammlung verboten. Rufe wie: Pfui! Schande! Terror! Frechheit u. s. w. durchbrausten die Säle. Die eigentlichen Referate wurden von den Personalkommissionsmitaliedern, ünd zwar den Genossen Josef Kohl, Franz Sterlicke, Josef Schiller, Eduard Palme und den Herren Eduard Richter und F i e tz erstattet. Ter Beifall, der jedem einzelnen Redner während der Rede und nach derselben gezollt wurde, zeigt, wie sehr sich die Bediensteten mit ihren Ver-trauennsmänncrn eins fühlen. Geradezu dröhnend war der Entrüstungssturm, als Genosse Schiller das unerhörte Eingreifen der Direktion in die Provisionswahlen besprach. Grofte Mühe hatten die Vertrauensmänner, die Versamm-lungsbcsucher von einer Demonstration abzuhalten. Immer wieder ertönten Rufe: „Wir demonstrieren! Wir demonstrieren!" Aber auch die Debattcredner, die Genossen K l e ö ! a, Ti t t l, 9t o f oV 8 ky und andere wurden oft durch Beifall unterbrochen und lösten deren Ausführungen begeisterten Zustimmungsjubel aus, besonders der Antrag, den Kandidaten für den ProvisionLfondsauSschuft die Sympathie» auSzu» drücken. Herr Schlesak stellte folgenden Antrag: Die heu-tige masfenhast besuchte Versammlung der Bediensteten der A. T. E. erklärt sich mit dem seincrzeitigen Beschluß der 93er-trauensmänner, die Resolutionen der Brüxer und Aussiger Versammlung dem Herrn Generaldirektor persönlich zu übergeben, solidarisch. Ferner beantragte Herr Schic sak eine Vertrauenskundgebung der Versammlung den Personal-kommissioiiSmitgliedern gegenüber. 9tachdem beide Anträge unter allgemeiner Zustimmung angenommen waren, sckloft der Vorsitzende die denkwürdige Versammlung. Der letzte Ruf, der lang wie ein Omen: Wir kommen wieder! SigmuudSherberg. Sonntag am 4. Dezember fand hier eine öffentliche VercinSversammlung statt, wo Genosse S w o b o d a über Gewerkschaften und Unternehmer referierte. Er erntete für feine Ausiübrunaen reichen Beifall. Nr. 1 „Der Eise»»!»«,h,»er." Seite 13 Lundenburg. Am 19. Dezember 1010 fand in Lunden-burg im großen Saal des Hotel „goldene Krone" eine allgemein zugängliche Vereinsversammliuig der Ortsgruppe Lundenburg statt. Als Referent war Abgeordneter Genosse Josef Tonisch i! erschienen. Die seit langem nicht konstatierte große Zahl der Versammlungsteilnehmer gibt den Beweis, daß sich Genosse Tomschik im Herzen jedes denkenden Eisenbahners ein bleibendes Denkmal der Erinnerung errichtet hat. Durch volle drei Stunden lauschte die Versammlung in gespannter 2l»fT.i«.Jsamkett den Ausführungen des Referenten. Auch ein Häuflein Deutschnat.ionLle aus dem Reichsbund war anwesend. Am Schluste w> Versammlung wurde nachstehende Resolution einstimmig angenommen: „Die heute den 19. Dezember 19.V/ im SuuS .zur Krone' in Lundenburg versammelten Eisenbahnbedienster^n der k. k. Nordbahn sprechen dem Sozialdemokratischen Verband der Abgordneten den besten Dank für feine Haltung im Parlament im Interesse der Eisenbahner Oesterreichs aus, und verurteilen auf das schärfste die Haltung der bürgerlichen Parteien, welche bei allen möglichen Gelegenheiten vorgeben, für die gerechten Forderungen der Eisenbahner eintreten zu wollen, in Wirklichleit aber an dem Ort, wo sie am wirkungsvollsten für dieselben eintreten könnten, und zwar im Parlament, die Eisenbahner schmählich im Stich lassen. Die versammelten Eisenbahner der Station Lundenburg protestieren gleichzeitig gegen den Akt 90.274/1, Zirk. Nr. 165 vom 20. Juli 1910 und erklären, um dem Ausbau ihrer Organisation als den einzigen Hort ihm gerechten Forderungen, zum Durchbruch zu verhelfen, auch fernerhin rüstig weiterHuarbeiten." Um 1/i 12 Uhr wurde die denkwürdige Versammlung geschlossen. LeobcrSdorf. Am 11. Dezember fand hier eine freie Eisenbahnerversaininlung statt, wozu als Nelerent Neichörats-abiicordncter Genosse Tomschik erschienen war. Genosse Tomschik schilderte in seiner dreistündigen Rede die jläinpse und Ersolge der österreichischen Eisenbahner und widerlegte die von unseren politischen Gegnern erhobenen Anschuldigungen. Ferner besprach Genosse ZmVchit die Teuerung sowie die geplante Verschlechterung im Uiisnllversicherungsgcseh. Es wurden an Genossen Tomschik verschiedene Anfragen gestellt, welche selber zur puirieden-heit beantwortete. Dir LeoberStorscr sind mit dem Erfolg dieser Versammlung sehr zufrieden und hatten mir den einen Wunsch, das; uns unser Genosse Tomschik bald wieder mit einem Vortrag erfreuen möge. Gljobmt. Am 3. Dezember referierte Genosse Kraus über die Zugeständnisse der •». E. B. in einer § 2°Versammlung. 5!teilte. Die LrtSgruppcnleitung enllatet aus der neueröffneten fcinit eine rege Agitation durch L ersomn lungen behusS Gründung neuer Zahlstellen. Es fanden Versammlungen statt: Am 8. Dezember in Kirchberg und Sadersdorf am Kamp, am 11. Tezember in Persenbeug. Sämtliche Versammlungen waren gut besucht und wurden eine Anzahl neuer Mitglieder gewonnen. Steyr. Am Dvnntag den 11. Tezember fand hier eine öffentliche BereiuSversammlung stait, in welcher Genosse E rharr aus Linz über das Ergebnis der ZenlralnrbetterauSschustsitzuug und Genosse H 1 n d i f auS St. Valentin über das neue Un>all Versicherungsgesetz reserieite. Ens den (Oraaittfatimtcn. Gmunden. Am 18. Dezember hielt die Zahlstelle ihre Generalversammlung ab, wo Genosse Weiser einen Vorttag über „Die Ent > icklung des VerlehtSwesenS" Welt. Krima-Ncudorf. Bei der nm 11. Tezember abgebaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Hermann a I i n g e r, Obmann, Alben Fe 1 dschick, Stellvertrctcr; Franz Schlosser, Kassier, i'tit wig V l a ch, Stellvertreter; Franz Faßt, Schristsührer, Ado.s Bartl, Stellvertreter; Franz Heger, Joses ft r c i 1I, Karl ft Hz, Joses Psciser, Wenzel Richt e r, Süeifiper; Franz Brühe, Cmil 8 ö ß n i y e r, Revj. s°«n: Aibcrt Pransky, Bibliothekar. Nach der Wahl hielt Genosse A l a h a aus ftcmotau einen Vortrag. Marchegg. Turch die Verletzung des Genossen Marek von Marchegg nach Segen Gottes verliert die Ortsgruppe einen wackeren Mitarbeiter. Genosse Marek möge in seinem neuen Domizil ein ebenso treuer Kämpfer bleiben, wie es bei uns war. Ten Genüssen von Segen Gottes empfehlen wir den Genomen Marek am das Beste. Verschiedenes. Alit jedem Tage. ES war cinmai einer, der hatte sich schlafen gelegt. Da wurde ihm heimlich das Herz gestohlen. Damit aber der Mann den Verlust nicht merke legte ihm der schlaue Dieb an die Stelle des Herzens cin-n Kalender. Der Bestohlene wurde wieder munter, ging weiter durch das Leben und lachte und weinte; Und weit er lachen und weinen konnte, waren alle der Meinung, er habe ei’ Herz. Und nicht einmal er selber ahnte, daß er nur einen Kalender im Leibe trug. Etliche und mehr noch laufen mit Kalendern im Leibe durch daS Leben. Sie lachen und meinen, und mar könnte daher in ihnen Herzen vermuten. Der scharfe Blick jedoch erschaut eine wunderliche Verknüpfung. Sie empfinden alles streng nach dem Datum. Der Kalender wiegt und weckt ihre Stimmungen. Einmal im Jahre sehen sie erschauernd Kreuzigung und Auferstehung. Einmal im Jahre denken sie gerührt an ihre Toten. Einmal im Jahre entdeckten sie friedfertig ihr Menschentum Und alles hübsch zu seiner Zeit, lieber ein Stündlein ist alles vorüber, denkt keiner mehr daran, daß alle Tage erfüllt sind von taufend Kreuzigungen und tausend Auferstehungen und daß eine Tat helleren Schein wirft als alle WachSlichtlein der Welt. Einmal im Jahre bleibt man auch bis zur'Mitternacht auf, spitzt das Ohr und lauscht vorschriftsmäßig auf den Schritt der Zeit. Es hat zwar jeder Tag feine Mitternacht, das steht aber nicht im Kalender. Am lustigsten freilich ist die Szene, die Tn Reujahrsnächten Wiederkehr!: irgendwo an einer Straßene«- steht einer, der schon genügend auf den Schritt der Zeit gelauscht und auch nicht zu wenig getruuken hat, hält m1* Inbrunst einen Laternenpsahl umarmt und wünscht dem braven Holz alles Gute und Schöne. Wer vorüberschreitet, staunt und lacht üb.r den Kauz. Aber wer gerade am 31. Dezember »me Wende der Zeit wittert, ist doch auch kein übler Kauz. So oft mir einer nahetritt und ein glückliches neues Jahr wünscht, komme ich mir wie der gesegnete Latenten-Pfahl, vor.' Schade, daß die ändern noch nicht staunen und lachen. Der Kalender ist ein praktischer Verkehrsbchelf. Ein Gemeinschaftsleben ist ohne thn nicht denkbar. Wer Verpflichtungen eingeht, tut gut daran, sich genau an ihn zu halten. Aber wozu verpflichtet ihr euch ohne Zwang zu Stimmungen und Gefühlen? Gehört ihr zu den etlichen? Der Kalender ist nicht das Herz. Verwechseln wir nicht Datum und Erlebnis. Für das Herz ist der 1. Jänner nur der, damit eS ganz das Große fühle, das einmal an einem anderen Nen-jahrsmorgen Wilhelm v. Humboldt niederschrieb: Im Grunde sängt mit jedem Tage ein neues Jahr an. Josef Luitpold. „Nur leider". Bon Lord Byron. „Gott schützt den Thron und alle Throne!" Wenn er's nicht tut. die Menschen tiin’8 nicht langer. Ein kleiner Vogel fingt mit l,eklem Tone: „DaS Volk bezwingt allmählich feine Dränger/ Der trägste Gaul wird wild in steter Frone, Wenn allzu tief ins wunde Fleisch die String' er Ein ^meiden fühlt, und selbst der Pöbel hat DaS tbvifpiet Hiobs nachgerade fatt. Erst knurrt er bloß, dann flucht er auch, und dann Wie David wirft er Kiesel nach dem Riesen; Zuletzt greift er zu Wa"en. welche man Nur oufrast't in verzweiflnngSvnNen Krisen. Und dann gibfs Krieg. Noch einmal fängt er an. Es tut mir leid, ich Hab' ihn nie geptiefen, Nur leider, Revolution allein Kann von der Höllensüulnis uns befrei'». 5viinf,viaHrHi,ndert noch stärker g wesen a s in dein vor-aufgenaugew-n. DeS l«esarntkapital, das in Eisenbahnen an e-legt ist, dürste mit 100 Milliarden annähernd richtig ahgesftätzt sein. Die grölte Sckrenenlänge von allen europäischen Landern hat das Teiitfche Reich aufzmreifen mit rund 60.000 Kilometer. Rur daS gewaltige Rußland kommt dieser Zahl »oft g'eich. Tann folgt Frankreich mit rund fr'.000 Kilometer, Oesterreich-Ungarn mit 42.000 und England mit 3R.000. Alle anderen Länder stehen weit »urück.znm BeiipielItalien mit 17 000undTvanien mit 15.000. DaS stäriste Wachstum der Eisenbahnen ist in Rnhland geschehen, daS vor 50 Jahren in diejer Einsicht erst an achter Stolle unter den europäischen Staaten stand, jetzt beinahe an die erfie Stelle gerückt ist. Immerhin bedeutet fein fieulioer Stand im Vergleich zu feiner Größe noch feine besonders glänzende Entwicklung. Eiteratnr. Die bürgerliche Jugendbewegung. Von Karl Korn. .^eranSaegeben tu n der Zentralstelle für die arbeitende Jugend sFr. Ehert>. Verlaa Buchhandlung Vorwärts. Berlin SW. 68, Lindenstraße 69. 112 Seiten. Preis broschiert 1 Mk., gebunden Mk. 150. Die Sehrist gibt in ihrem ernen Tei/e. ,fjne Ueherficht über die gesamte bürgerliche Jugendbewegung. Die einzelnen großen Gruppen der bürgerlichen Jugendbewegung, die katholischen Junmdverejne und Kongregationen, die evangelischen IünglingS-vereine in ihren verschiedenen Spielarten, die vielfachen Formen der sogenannten interkonfessionellen Jugendfürsorge. da»n die losen Deran'altimgen der Lehrlingshorte und -Feierabende, werden der Reihe nach vorgeführt, ihre Organisation geschildert, ihre Unterschiede zu erfassen verfurbt: auch die vorhandenen weiblichen Vereine werden bei jeder Grtttme berückfichtigt. Im zweiten Teil der Broschüre werben die Genomen Tatsachenmaterial finken, taS den meisten von t'nen vollkommen neu fein wird. Aus den konfessionellen un^ den bisherigen inter« konfefsionellen IiigendvereinS- und Jugendfürsorgebestrebungen hat sich in jüngster Zeit eine neue Bewegung entwickelt, die staatliche Jugendpflege, die auf dem Felde des Kampfes nm die Inaen^ den Zusammenschluß sämtlicher Interessentengruppen des Klassenstaate? erstrebt -um gemeinsamen Vorstoß gegen die proletarische?uaendbewea»ng. Die Kornfehe Schrift schildert die Entstehungsgeschichte diefeS neuen Kurfe?, sie zeiat die oroanisatoristhen fträste, die Hii't't ihm stellen, sie legt seinen Operationsplan dar. Nur wenn die in der Jugendbewegung tätioen Genoffen über die Taktik und die Organisation dieser neren Bewegung orientiert sind, >'erden sie sich in dem Gewirr all der Meldunaen znrechtfinden, die tagtäglich durch die Treste laufen. Sie werden dann vor allem auch Bescheid wissen, wie sie sich negenllher den Menth->r umierang'ichen Formen, in denen sich die staatliche Jugendpflege auch an sie beranzumachen sucht, zu verhalten Haben. Sie werden endlich erkennen, daß dieser neue KlirS mit der Hetze, die jetzt von Nolizei und Gerichten wi^er die proletarische JtmenS inszeniert wird, zusammengehört, wie die beiden Seiten einer Medaille. Jeder für die Iuaendbewegung interessierte Genosse sollte sich in den Besitz der Schrift setzen. Aber auch die Jugendlichen selber werden ai'S ihr mannigfache Belehrung schöpfen können, sowohl Über d>e Gefahren, die ihrem Dorwärtsftreben von gegnerischer Seite drohen, als auch über die Notivendiakeit, ihre Altersaenofsen, PeHrkameraben und jugendlichen Mitarbeiter der freien Jugendbewegung zuzufübren. Einnesendet. , (Für tirst Rubrl! ükrrniuiwl He Redaktion feine verantlrortimg.) Vom gefunden und kranken menfdien. Es gibt zahlreiche Krankheitsfälle, bei 'bcncit man wohl das traurige Ende kennt, aber nicht den verborgenen Anfang, der für die Heilung das Wichtigste ist. Für den Arzt ist es äußerst schwer, sich aus den vielfach dürftigen, oft direkt unrichtigen Angaben ein klares Bild zu machen, und wenn er die Ursache der Krankheit nicht finden kann, so ist die Heilung immer ein Zufall. Emen solchen Fall haben wir gerade jetzt erlebt bei dem weltberühmten Hoffchaufpieler Josef Kaiuz, dessen schleichende Krankheit jahrelang heimlich um sich griff, um dann den tatkräftigen, scheinbar so blühend gefunden Mann zu einem so schweren tätliche» Leiden zu führen. Eine ganze Reihe von Krankheiten hat eine gemeinschaftliche Ursache: Chemische Veränderungen in der Blut-beschaffenheit und infolgedessen verminderte Fähigkeit des Blutes, seine Aufgaben im Organismus zu erfüllen. Die gaiize Tätigkeit des Blutes beruht auf chemischen Vorgängen. Seine besondere cheiutsche Beschaffenheit befähigt es, während es irii Lungen, vossirrt, sich nVi 'Sauerstoff au sättigen uud denselben überall da im Körper abzugebeu, wo er gerade gebraucht wird. Die Aufnahme der Nährstoffe aus den Verdauungsorganen und die Verteilung derselben im ganzen Körper wäre nicht möglich, wenn nicht das Blut eine besondere chemische Zusammensetzung hätte, die es befähigt, auch dieser Aufgabe gerecht zu werden. Und endlich muh das Blut gewisse Giftstoffe, die sich fortwährend im Körper bilden, auf chemischem Weg zerlegen, sie ausnehmen und an andere Organe (Nieren, Schweißdrüsen, Leber tt s. w.) ab» geben, die sie weiterverivandeln und hinausfördern. Es ist deshalb klar, daß Aenderungeu in der chemischen Zusammensetzung des Blutes Sic verschiedensten Störungen int Organismus veranlassen können. Ein Gehalt an gewissen alkalischen und organischen Salzen gibt nun dem Blute die Möglichkeit, sich der im Körper gebildeten und von ihm vorläufig aufgenommenen Harnsäure zu entledigen. Fehlen diese Alkalien, so bleibt diese Harnsäure im Blut und ist die Ursache von Gicht und Rheumatismus. Zugleich macht sic das Blut schwerflüssig und dick, und erschwert damit ganz bedeutend die Arbeit des Herzens und die Blutzirkulation. Cs treten Herzbeschwerden ein und zugleich Blutstauungen. Letztere führen im Gebiete des sogenannten Pfortadersystems zur Entstehung von Hämorrhoiden-, Leberund Gallenleiden und inneren Entzündungen. An den unteren Gliedmaßen verursachen sie die bekannten langwierigen Beiir-schäden. Im Hals und in der Nase, in Augen und Ohre» veranlassen sie bei der geringsten Erkältung lästige, oft auch gefährliche Katarrhe. Man hat nun Neuerdings eine äußerst glücklich getroffene Komposition dieser Mutnährsalze hergestellt, das bekannte Dr. med. Sckirvdersche flienascin. liebet das Resultat der Anwendung berichtet zum Beispiel .H:rr Wilhelm H o f f-mann in Langenbach: Ich will Ihnen ergebenst mitteile», daß der Zustand meiner Frau, welche an Rheumatismus, Gliederreißen, kurz, überall zu leiden hatte, geschwollene Füße, so daß sie vor Schmerzen fast nicht gehen konnte, Magenkrämpfe. Gallen* brechen, zeitweise Schwindel und Schwäche, durch Ihr Reuas-cin wieder besser geworden ist, und werde bemüht sein, Ihr Mittel weiterziiempsehlen. Herr Josef Ludwig 8311 h (Laterns) schreibt: Fühle mich verpflichtet, die vollste Anerkennung über die auffallend schnelle Heilwirkung Ihres gesendeten RenaS-cirt, Blutsalznahrung, zu veröffentlichen und cs dadurch der kranken Menschheit aufs allerbeste zu empfehlen. Durch einen großen Beilhieb verlor ich voriges Jahr bereits all mein Blut, litt hiervon den ganzen Winter hindurch an Blutarmut, an einem schmerzlichen Fußleiden, Appetitlosigkeit und konnte monateweisc keine Stunde, weder Tag noch Nacht, schlafen. Zufälligerweise kam ich in Besitz Ihrer werten Adresse und bestellte sofort zwei Schachteln RcrmScin. Nach Verbrauch derselben wurde ich aber auch ein ganz anderer Mensch, ich kann nun ganze Nächte ruhig und gesund schlafen und habe Appetit wie schon Monate her nicht mehr. Andere Mittel muß man erst kaufen und lernt sie dann kennen, dieses aber kann man versuchen, ehe man es zu kaufen braucht. Wenn man nämlich Dr. mod. H. Schröder G. m. b. H., Berlin 35/Postfach R. 32, schreibt, daß man gern kostenlos einen Versuch mit Nenascin machen möchte, so bekommt man sofort gratis und portofrei eine Probe mit genauer Gebrauchsanweisung zugesandt, außerdem noch ein sehr interessantes Buch, in welchem die Wirkungen des Re. naScin und seine Eigenschaft, gewissen Schwächen, welche int höheren Lebensalter sich einstellen, entgegenzuwirkeu, ausführlich erläutert werden. Dieses weitgehende humane Entgegenkommen hat die guten Wirkungen des RenaSciu so schnell bekannt gemacht, und ist es jedem, der ein Interesse daran hat, anzuraten, dieses Entgegenkommen zu benutzen und sich sofort eine Gratisprobe kommen zu lassen, denn cS ist nicht sicher, ob noch jetzt, wo da? Mittel bekannt genug ist, solche Proben noch lange umsonst zu haben sind. Kefermarkt (Obcröftemirfl). Gefertigter warnt hiermit vor dem Verbreiten unwahrer Gerüchte über seine Funktion a 8 Zahlstellenleiter des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerk« schnfumcreineät, da er unuachsichtlich jeden Verleumder dem Gericht überstellen wird. AloiS BI ö 11 m ü 11 e r, ZahIftcflenMtrr deS Allgemeinen Rechtsschutz-und GeiucrfichaitJocreincS in Kefermarkt. Mt'eilniiflen der Zentrale. Die am 12., 22. und 28. Dezember 1910 stattqefun-denen Zentral« sSschlchsitznn?,en waren der eingebenden Beratung über die bisherige Tätigkeit unserer Organisation, über die' erzielten Ersolge" und über unsere nächsten Aufgaben gewidmet. Insbesondere befaßte sich die Zentrale mit den Haltptsorderungen der im Lohne stehenden Ar-beiterkategorien sowie Lee übrigen Bediensteten und mit der Erörterung der zur Durchse^ung dieser Forderungen zweckdienlichen Mittel. Auch wurde beraten, welche Wege einzuschlagen sind, das Interesse der Eisenbahner an unserer Organisation wachzuhalten und eine neuerliche Steigerung derselben herbeizuführen. Außerdem wurde in diesen drei Sitzungen der vorliegende Einlauf erledigt. gekannt«;adm btt Adininilltntinn. i. Der Verlag unseres TafchenkalenderS gibt hiermit bekannt, daß auch die zweite Auflage bereits vergriffen ist. und ersucht deshalb alle unsere Kolporteure, die noch unverkaufte Exemplare besitzen und leine Aussicht aus weiteren Absatz haben, dieselben umgehend ztt retournieren, damit die noch immer einlausenden Bestellungen effeftuiert werden können. n. Zur Erstellung der Statistik für das Jahr 1910 wurden bereits an sämtliche Ortsgruppen, respektive Zahlstellenleitungen Formulare gesendet, in welchen der Mitgliederstand nach Kategorien und, wo mehrere Bahnen in Betracht kommen, auch nach Bahnen aufzutcilen sein wird. Die verstaatlichte Oe. N. W. B.» St. E. G., Nordbahn und B. N. D. sind, so wie bisher, getrennt anzuführen. Dieser statistische Bogen ist spätestens bis zum 11. Jänner 1911 an die Zentrale einzusenden. m. ES mehren sich die Fälle, daß Ortsgruppen es unterlassen» die Monatsabrechnung auf der Rückseite der Erlagscheine einzustellen. Nachdem uns daraus recht zeitraubende Wuchereien erwachsen. die oft noch dazu resultatloS sind, so daß wir wieder an die betreffende Ortsgruppe um Aufklärung schreiben müssen, ersuchen wir im Interesse einer rascheren Geschäftsabwicklung alle Ortsgruppenkassiere, stets die detaillierte Abrechnung auf den Erlagscheinen einzusetzen. Zu diesem Zweck haben wir doch die Erlagscheine bedrucken lassen. Seite 14 „8er Mfenbah««».- Sprcchsaal. An sämtliche Nnterveamte, Diener ittib Arbeiter der k. k. österreichischen Staatsbahnen (ein-schließlich der verstaatlichten k. k. Nordbahn, k. k. Böhmischen Nordbahn. Staatseifenbahri gesellschast, Oesterreichischen Nordwestbihn nnd Südnorddentschen Verbindnngsbahn). Kollegen, Genossen! In wenigen Tagen werden die Mitglieder der Betriebskrankenkasse der k. k. österreichischen Staatsbahnen sowie die der mit ihr vereinigten Krankenkassen der l k. Nordbahn, k. k. B. N. S3„ St. E. G.. Oe. N. SB. B. und S. 9t. D. 33. B. zur Wahlurne berufen, um die Wahl des Zentralausschusses dieser Krankenkasse vorzunehmen. Durch die Bereinigung der Bctriebskrankenkassen der verstaatlichten Bahnen (f. k. Nordbalm, k. k. B. N. V, St. CI. G. und Ec. N. W. B.) mit der Betriebs'rankenkasse der k. k. öslerreichischen Staatsbabncn ist es notwendig geworden, eine Statutenänderung vorzunehmen, durch die die Zusammensetzung des Ausschusses modifiziert wird. Temgemäs; erhält § 26, Alinea 1, des Statuts folgende geänderte Fassung: „Den: k. k. E i s e n b a h n m i n i st e r i u in st e h t bei der Berwaltung der Kasse ein Ausschuh aut Seite, welcher aus einem Vorsitzenden, dessen Stellvertreter und fünfzehn Anäschnf;-mitgliedern besteht. Der Vorsitzende, dessen Stellvertreter sowie fünf der Beamten-kategorieangehörendeAusschutzniitglieder werden v o in k. k. E i s e n b a h n m i n i st e r i ri m ernannt; die übrigen zehn 2lnSschus;rnitnlicdcr werden von sämtlichen Mitgliedern der Kasse aus den in Wien brmizilirmtben gros;-jährigen Kasscnmitgliedern männlichen Geschlechts und österreichischer Staatsbürgerschaft gewählt, und zwar fünf ans der Kategorie der Itntcrliuamtcn und Diener und fünf «us dem Stonde der Taglohnbediensteten." Aus diesem geänderten Wahlmodus ergibt sich, dah sämtliche Mitglieder der Kasse zehn Ausschussmitglieder nnd zehn Ersatzmänner wählen, welche je zur Halste aus dem Stande des definitiven und im Taglohn stehenden Personals zu entnehmen find; außerdem müssen die Hauptdienstgruppen : Bahnerhaltung, Verkehrs- und kommerzieller, Werkstätten- und Zugsörderungsdienst vertreten sein. Im Hinblick auf die Wichtigkeit dieser Institution und auf die zu lösenden Aufgaben ersuchen wir euch, Kollegen und Genossen, für die von uns oorge^chlagenen. im Einvernehmen mit den Vertrauensmännern aufgesiellten Kandidaten einzutreten und sie zu wählen. Die von uns vorgeschlagenen Kandidaten sind cr-robte Männer, die alles daran setzen werden, um die nterefscn der Mitglieder der Vetriebskrankenkasse der k. k. österreichischen Staatsbahnen in energischer Weise und nach bestem Wissen und Können zu vertreten. Kollegen und Genoffen! Auf zur Wahl, c§ fehle keine Stimme und es vereinigen sich alle Stimme» auf die von uns empfohlene Kandidatenliste. I. Ansschufrmitglicder. a) Vom BahnerhaltungSdienst: Josef Schubert, Tahmichter, BahucrhaltungSsektion Wien III. August Hutterer, Maurer, BahnerhaltungLfektion Wien II. b) Vom Verkehrs- und kommerziellen Dienst: Wilhelm Knottek, Dbcrttmbukteur, BahnbetriebSamt Nußdorf. lyofcf Pollak, Magazinsarbeiter, Wien I. c) Vom Zugsörderungsdienst: Rudolf ffloliiait, Lokomotivführer, Heizhaus Hütteldorf. Johann Srom, Spengler, Heizhaus, 2Bien-9Zvrt)bat)n. d) Vom Werkstätlendienst: Karl Winter, Werkmann, Werkstätte Wien I. Karl Tautftn, Lackierer, Wagemverkstütte Floridsdorf. e) Für die k. k. D ir e k t io n für die Linien d e r St. E. G.: Rudolf Wenifch, Schlofserpartieführcr, Werkstätte Simmering. f) Für die Linien der k. k. Nordwestbahn-d i r e k t i o n: Adolf Kindermanu, Osfiziant, k. k. Rordwestbahn-Lirektion, Abteilung 7. n. Ersatzmänner. a) Vom Bahnerhaltungsdienst: tocorg Freiler, Blockwächter, Bahnerhaltungssektion Wien Hl. Ferdinand Schneider, Maurer, Bahnerhaltungssektion Wien 11L b) Vom Verkehrs- und kommerziellen Dienst: Michael Grün, Oberkondukteur, Wien Nordbahn. Frauz Kubitschek, AiagazinSarbeiter, Wien L c) Vom Zugsörderungsdienst: Alois Patak, Lokomotivführer, Heizhaus Hütteldorf. Peter Freiwillig, Schlosser, Heizhaus Hütteldorf. d) Vom Werkstättendienst: Frauz Scholz, Werkmann, Werkstätte Wien I. Eberhard Heider, Schlosser, ^okomotivwerkstätte Flo-üdSdorf. ») Für die k. k. Direktion für die Linien der St. E.G.: Leopold Prafchak. Oberbanpartieführer, Wien St. E. G. H Für die Linien der L k. Nordwestbahndirektion: Karl Madöra, Blocksignaldiener, Wien, Station. pr 3 Zentagasse 5, cinzusenden. Mit sozialdemokratischem Parteigruß Die Exekutive der organisierten Eisenbahner Oe st er reich s. ($>flvne Rttfraoert. Alt die k. k. Staatsbahndirektion in Wien. Das bei brr Verteilung ber Stemunerotion über> angeue Personal der Station Wien-Hauptzvllamt ertaubt sich die höfliche Anfrage, ob es nicht möglich mfire, bei Verteilung von Remunerationen einen Modus einzu'ühren, damit in gerechter Weise sämtliche in Betracht kommenden Bediensteten beteilt werden könnten; da die gegenwärtige Austeilung her Remunerationen bei dem GroS der Vcbimftrtrn stets Zweifel und Unzufrieden-Heit erzeugt, fo wird um diesbezügliche gerechte Abhilfe gebeten. Achhttifl, (Eisenbahner von Klaaensnrt nnd St. Veit ti. d. Glan! Mit der Tagesordnung: „Die Lebensmittel- teuer u n a unb bie Eisenbahner" sinben nachstehende Eisenbahnerversammlungen statt: Samstag, 7. Jänner 1011, 8 Wir abenbs, Klagenfnrt. Sonntag. 8. Jänner 1911, 2 Uhr nachmittags, St. Veit a. d. Glan, .Hotel St-°rn". Referent: Reichsratsabgeordncter Genosse 91. Schrammel. Allzcmciuer Nechtsschu!;- unv GewerkschaslSvrrein für Leslerrrich. Aahlklelle Kckmechat-L!!rdrrins. Es biene den Mitgliedern zur Kenntnis, daß die nächste MonntSi crfammlttng Montag den 9. Jänner in Herrn BroiblS Gasthaus um ‘/f8 Uhr abends stattfinbet. Die Mitglieder werben ersucht, zahlreich zu erscheinen, nachbent wichtige Punkte zur Diskussion gelangen. ZahlttrUe @t. Fucia-T«lm. Den geehrten Mitgliedern von 9'odinelrc wird liermit zur Kenntnis gebracht, da» ab 1. Jänner 1911 Genosse Michael Siver, W e i ch e rt m fi ch t e r in Pobmelee. als Subkafsier ausgestellt worden ist und daher die Beitrüge dem Obgenannten zu entrichten sind. Zahlstelle frieevitot'f. Sonntag den 15. Jänner wird im Gasthause des Herrn Lechncr in StregSbrrf die General-Versammlung abgehoben. Vollzähliges Erscheinen notwendig. (Ortogruype (■Mmii'h. Die Disknffionsabenbe finden leben Dienstag um 7 Ubr abenbs im Vereinslolal in Hodolein statt. Die dienstfreien Genosse» iverden ersucht, bevimmt ?,u kommen. Gleichzeitig machen wir die Genossen ans die im Monat Jänner an jeb-m SamStag im Hotel „Bristol" stattsinbcnden Vorträge deS Genossen Dannenberg aufmerksam. Ortsgruppe Rudis. Tie Monatsversammlung findet am 8 Jnnncr statt. Der VereinSball wird am 5. Jänner ab-gebalten, wozu sämtliche Mitglieder samt Familienangehörigen freundlichst eingelaben werden. Mrtvgruppe $t?«rl>urg I. Um jede Verzögerung in der Zustellung des Fachblattes zu vermeiden, werben bie M>t-glicbcr ausgesordert, jebe Adressenänderung sofort dem Kassier oder dem Vertrauensmann bekanntzngeben. ©rteftruppr Kndwei». Die nächle Monatsversammlung findet am 8. Jänner um '/a10Uhr vormittags im Vereinslokal „zum roten Herz" statt. Zahlreicher Bestich wirb erwartet. Zahlstelle Liedeschitz. Es diene den Mitgliedern der Zahlstelle Liebeschitz zur Kenntnis, das; am 3. Jänner 1911 in Walters Gasthaus, abends 8 Uhr, die Generalve sammlung stattfindet. Die Mitglieder werden gebeten, zahlreich zu erscheinen. Zahlstelle Maulhaufen. Es diene den Mitgliedern zur Kenntnis, das; am 1. Jänner 1911 mit ber Ausgabe ber Bibliothek begonnen wirb, weiche aus 47 Bänden besteht. Davon würben 11 Bände von ber Zahlstelle selbst angeschasst, bie anderen wurden von verschiedenen Gönnern gespendet, wofür ihnen aus diesem Wege ber innigste Dank ausgesprochen wirb. Die Bibliothek befindet sich in Karl Rochers Gasthaus und findet die Ausgabe der Bücher jeden ersten Sonntag nach bem 1. und 15. jeden Monats von 8 bis 10 Uhr vormittags statt. Tie Bücher werden laut Bibliotheksordnung § 2 aus 14 Tage ausgeliehen. Im übrigen gelten auch die §§ 1 bis 6 der BibliothekSordnung. Ortsgruppe Klos.ergrab. Am 8. Jänner um 7.9 Uhr abends findet int Gasthaus .zum Gartenhaus" eine öffentliche Versammlung statt. Vollzähliges Erscheinen der Mitglieder notwendig. Zahlstelle *3öhttti fch-fiattutilj. Bei ber am 27. November 1910 stattgefunbenen Hauptversammlung nunbe st enosse Vinzenz Hauptmann, B a h n w ä ch t c r in Böhmisch-Kamnitz als Zahlfte 11 en 1 eiter gewählt. Allen Mitgliedern ber Zahlstelle Böhmisch-Namnitz wirb hiermit zur Kenntnis gebrach', bas; auf Anregung bcS Genossen Urban, eine Sterbekasse einzuführen, beschlossen wurde, dass zum Beispiel beim Abstcrbrn eines Mitgliedes oder seiner Fra» von jedem Mitglied eine Krone bezahlt wird und die Hinterbliebenen erhalten soviel Kronen Sterbcrente, als Mitg.ieder sind. Um im SÖebarfsfafle die Sterberente sofort auszahlen zu lönncn, wurde beschlossen, daß ein jedes Mitglied eine Krone im Vorhinein erlegt, und zwar kann dies auch ratenweise erfolgen. Zahlungen nimmt ber Kassier Joses R i t s ch e l, Weichen Wächter in Ka m ni tz, entgegen. Grtogruppe Siemmtbeherkerß. Sonntag ben 8. Jänner findet im Gasthaus des Herrn Anton Waiy in SigmnndSherberg eine öffentliche Vereinsversannnlung statt. Die Genossen werden ersucht, samt Frauen zahlreich zu erscheinen. Ortsgruppe K»tzelod»rf. Es diene de» werten Mitgliedern zur Kenntnis, das; Sonntag den 16. Jänner, y24 Uhr nachmittags, in Brunners Gasthaus in Höhelsdors die ordentliche Generalversammlung stattfinbet. Tagesorbnung: 1. Berichte ber Funktionäre. 2. Neuwahl. 3. Eventuelles. Sollte zur anberaumten Stunbe bie Versammlung nicht beschlußfähig sein, wirb bicsclbe eine halle Stunde später ohne Rücksicht aus die Teilnehmeranzahl durchgcsührt. Grtsaruppo Aufsts a. d. Glbe. Sonntag ben 8. Jänner findet um 8 Uhr abends im „Volkskeller" die Monatsversammlung statt. Das gesamte dienstfreie Personal wird freundlichst cingcladcn. Orioarupxe Schärding. Es diene den Genossen zur Kenntnis, das; Sonntag den 6. Jänner 1911 in SalletmaierS Gasthaus, 9 Uhr vormittags, eine öffentliche VereinSversamm--lung mit folgender Tagesordnung stattsindet: Bericht vom Arbeiter-Zentralausschus; von der am 2 4. November 1910 stattgefunbenen Sitzung. Referent aus Linz. Ab 1. Jänner f'mö die Monatsbeitrüge an Genossen Ferbinanb P e r st i it g e r, Wagenwärter in Schärding, einzuzahlen. Ortsgruppe Warchegg. Donnerstag den 5. Jänner findet im Gasthaus des Herrn Teusch die Monatsversammlung mit Vortrag des SReichsrntsabgeorbiictett Rudolf Ai üller statt. Tie dienstfreien Genossen werben ausgesorbert, zu dieser Versammlung zahlreich zu erscheinen. Den Genossen der Ortsgruppe Marchegg biene zur Kenntnis, das; das Amt des itafi erä — durch die Versetzung deS ersten Stussieiö Genossen Marek — an bessert Stellvertreter Genessen Franz Ulrich, Derschul ausseher, übertragen worden ist. Sämtliche Sendungen in Geldangelegenheiten sind zu richten an Genossen Franz Ulrich, Verschubaufseher, Marchegg, Bahnhos. Ortsgruppe Salzburg I. Am 8. Jänner, nachmittags 3 Uhr, spricht in Frau StrohbichlcrS Gasthaus in Itzling Genosse Hartmann ans Wien. Zahlreiches Erscheinen, insbesondere des im Taglohn stehenden Personals, notwendig. Die Genossen von der Strecke sind freundlichst eingeladen. Ortsgruppe Salsburg II. Die Mitglieder der Ortsgruppe Salzburg II werbt n dringendst ersucht, ihre MitglitdS-büchrr und JnterimSkarten so schnell wie möglich an die Sub-kafftcrc behnfs Vornahme der JahreSkontrvIle nbzngeben und eventuelle Rückstände tunlichst wegen Jahresabschluß zu be-g eichen. Außerdem sind titisgclicf'cnc Bücher der Ortsgruppen» bibliotl-ek obigen Zweckes wegen an ben Bibliothekar 'Genossen Thurner ehestens einznsenben unb bleibt die Bibliotek bis zur Generalversammlung geschlossen. Ort»gr»ppe W«lfsl>erg. Am 5. Jänner 1911 um 8 Uhr abenbs ftnbct im Gasthaus Labi bie Generalversammlung statt. Referent aus Wien. Genossen, erscheint vollzählig. Ortsgruppe Lichtrnau. Die Generalversammlung mit Vortrag des Geno>sen K v r a n b a findet am 15. Jänner 1911 im BereinSheim, Pragerstra? c 8, statt. Es biene den Genossen zur Kenntnis, das; das Vereins* lokal vom H. Dittert zum H. Rosenberger verlegt worden ist und werden die Mitglieder ersucht, sich zahlreicher an den Versammlungen zu beteiligen. Ortsgruppe St. Valentin. Donnerstag den 5. Jänner findet 1) er in Frau Hubers Gasthaus eine frei zugängliche Vereinsversammlung statt, in der Genosse F r e i f ch l a g aus Linz aus dem Arbeiter-Zentralausschus; Bericht erstatten wird. Es wirb erwartet, daß der Besuch dieser Versammlung ein zahlreicher sein wird. Auch die Genossen der Nachbarortsgruppen werden dazu eingelaben. Wegen der kurzen Zeit, die zur Verfügung steht, wird die Versammlung Puitkt 8 Uhr eröffnet. Ortsgruppe Lrm»ten«u. Die nächste Monatsversamm-Ittng sinbet nicht am 2., sonbern am 8. Jänner, um 2 Uhr nacl mittags, im Gasthaus „zum Deutschen Reich", in Trautenau, ilreuzplatzi statt. Die riollegen werben ersucht, bestimmt und zahlreich zu erscheinen. Re crent kommt bestimmt. Ortsgruppe Bischof«h»fe». Am Sonntag den 8. Jänner 1911, 8 Uhr abends, findet in Serrn Saids Gasthaus eine Eifenbahnerversammlung mit der Tagesorbnung: «Die Lago der Arbeiter unb bereu Forberungen" statt. Reserent auS Wien. Eisenbahner, erscheint zahlreichI Ortsgruppe SelstlsaU Die Generalversammlung findet am 15. Jänner 1911, um halb 9 Uhr vormittags, im Gasthaus Julmann in Selzthal statt. Vollzähliges Erscheinen ber Mit> glichet notrounbig. Inhalt der Rnmmer 3« vom 20. Dezember 1910. Ankündigung des Witzblattes. Artikel: Der Erlöserglaube der Weihenacht. Kreuz und quer unter den deutschen Eisenbahnern. Ein Justizmord zu Ehren deS Kapitals. Maßregelungen auf der Murtalbahn über klerikalen Befehl. Bon der Bregenzer Waldbahn. AuS dem ReichSrat. Erste Reichskonserenz des WagenreinigungSpersonalS. Wandlungen. Feuilleton: Heilige Nacht. In der Christnacht. Inland: Wie man in Oesterreich Handelspolitik treibt WaS die Völker Oesterreichs jährlich für Heer und Marine zahlen müssen. Auch die Pfaffen organisieren sich — international. Der Staatsvoranschlag für 1911. Ausland: Teuerungszulagen für die Eisenbahner in der Schweiz. Ein Eisenbahnertagblatt der italienischen Eisenbahner. Der Streik der Strahenba^ner in Lissabon. Neuer Eisenbahner-streik in Amerika bevorstehend. Gegen Dpitzcltnm unb Maßregelungen im sächsischen Eisenbahnbetrieb. Die Streikversicherung der Untcrnehmcrverbände in DeutschUmb. AuS dem Gerichtssaal: Zusammenstoß in Stesanau bei Olmütz. 1 Streiflichter: Die konfus gewordenen Nazi. Bon der Aulstg-Teplitzer Eisenbahn. Zur tionscrenz des Wächterpersonals der Südbahn. Wieder ein schöner Erfolg der Organisation. Lebens-mittelmagazin der Oesterreichischen Nordwestbahn. Schlamperei bei der Bahnerhaltungssektion Bobettbach. Aspangbahn. Von der k. k. Nordwestbahn. AuS den Amtsblättern: Zirkular ber Südbahn 53U Korrespondenzen: Klostergrab. Hannsdors. Thüringen. Lnbesch. Imst. Schreckenstein. Penzing. Staatz. Oltnütz. Selzthal. Tetschen. Wien-Heiligenftadt. Reichenberg. Wörgl L Straßhos. Stauding. Versam in lungSberichte: Wien. Wien IX. Stauding. Braunau am Inn. Bruck an der Mur. Hallein. Wels. Innsbruck. Aus ben Organisationen: Marienbad. Michelob. Bekanntmachung der Abministration Mitteilungen bcrßcntralc: VerwaltungSkomitee-sitzungcn. Sprechsaal: Offene Anfragen: An bie Direktion der k. k. St. E. G. An die Direktion der Oe. N. W. B. A I l g e me i n erR e ch ts sch » tz- nnd G e w e rkscha s tS-verein. Mistet. Parschnitz. Mährisch-Schönberg. Töppeles. Nim-burg. Strastwalchen. Ober-Gerspitz. Hain'eld. Vorbernberg. Komotan. Mürzzuschlag. Silin. Lobositz. Obernitz. Teplip. ©vtcfltallcn der Redaktion. Leoben. Ihre Zit'christ ist so unverständlich, das; wir den wahren Sachverhalt nicht herausfinden können; c3 muß daher von der Veröffentlichung Abstand genommen werden. — An mehrere Einsender. Wir müssen abermals an die Geduld unserer Einsender appellieren, da wir des Stoffandranges wegen M',"reri’ ^tn^nbrnnen mj'f konnten. 4 wenn er vor , l„6bn« 1« tub«Vb» ScbVafVos.gUeUj t wäXzt. Et bat lauf selne^ffec flettunUen und da» \ am TagetbauenePftanzengiftc IdarmentbaUe« \ raubt tbm detl ffee genannte i ver Uu« ÜSS—und Bohnenkaffee W« dic Na*trube, I stört tn Uein« ^ NcbenwitUung 5 da -bn- 5*äetamto> Ovgartsmu». I -nf den gg5 Nr. x „Der Gisei»l»ichner." Seite 1 Für den Inhalt der Inserate übernimmt die Redaktion und Administration keine wie Immer geartete Ver-o o antworten». o IBM FOr den Inhalt der Inserate übernimmt die Redaktion und Administration keine wie Immer geartete Ver-o o antwortung. o o Viel Glück zum Neuen Jahr! wünscht seinen geehrten Kunden j] M. EISENHAMMER j] I ! Inhaber der prot. Firma ! I : ■ Fünfhauser Möbelniederlage : i '' ■— ■ WIEN ■==■ '' XV. Bezirk, Mariahilferstrasse Nr. 142. JltitUär- tetntttcher 2U0X140 cm groß, reinleinen, unverwüstlich, mit Stempel: Heeres-Ausrüstung versehen. 1 St. K 2.75. 6 St. franko. riOERBECKEN 200X125 cm groß, als Sofa- od. 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