.^« 44. Donnerstag am 13. April 5 »4». D>e .L^ibacher ^illuiiq- erschein wo rentlich 3 Mal: D>> stciu, Do»>,clst(^ u>,d Samstag. u.li> kostel samml ditt," ,m Comptoir q^nljähsia a fi balb» jähl.q /^ st, 3,, kr. ; fül de3»,1eU>'„4 '"^-pniv N"^, ,^cl>^^ c>. mel)r ;u ,s,trlchi». D^.ch 0>t k. s. Po.i u-.ie. Cou..trl mil gt. ru.tler A0s','se vor oflti aa^'iäbrla il ft. l)aldjähr,q 6 ss, OM - I»<.sqet »!)r f>" ^ixe ^pa!l,,,zc,Ie od.r de,, Nau .. dtrseib..,. für t,.nn.,,gc (t,!,!ch^cu.'q 5 kr,, fur el,.t zwe.mal^af H fr für e ne ^c,»,al qe 5 f.. 6M, Iterate bis .2 gcilc» : fi. fur 3 Mc,I. ^ ' -. ' Hufruf.;ur Unterstützung der unglücklichen Sicbenburger. Ein schweres Unglück hat Siebenbürgen getroffen. Der schrecklichste aller Schrecken, der Bürgerkrieg mit allen seinen fürchterlichen Folgen, Mord, Raub und Plünderung wüthet dort auf die gräßlichste Art. Was die Händearbeit mit Mühe und Beschwerde dem Boden abgerungen, was der Gewerbssieiß durch Unverdrossenst und Ausdauer zu Tage gefördert, alles das ist durch die barbarische Richsuht und wilde Zerstörungslust' des übermü. thigen Feindes vernichtet; Tausende von Menschen sind schon umgekommen, und was sich retten konnte, hat außer dem nackten Leben — nichts gerettet. Und alles das geschah in Folge einer getreuen Pflichterfüllung. Die getreuen Sachsen und biederen Romaneil haben sich den, den Bestand unserer schönen Monarchie bedrohenden Tendenzen der Magyaren mtt Unerschrockcnheit entgegengesetzt, nicht beachtend die Verleumdung n, die deßwegen über sie ausgestreut wurden; sie haben Had und Gut geopfert, um ihre Verbindung mit uns zu erhalten. Es ist daher sür uns, die wir vor diesen Schrecknissen bisher bewahrt wurden, eine heilige Pflicht, sic m ihrem namenlosen Unglück zu unterstützen, damit ihr Elend erleichtert und sie durch das Bewußtseyn getröstet werden, daß ihre Opfer die verdiente Anerkennung finden. Wir appellircn hier an das Mitgefühl u-lscrer Lanosleute und leben der süßen Hoffnung, daß wir dieß nicht vergebens thun. Beiträge werden im Zcitungs. Comptoir empfangen und in der „Laibacher Zeitung« seiner Zeit veröffentlichet. Die Redaction Hcrtagthum Krmn. Nuckblick a»,f den rrstcn östcrr. laudwirth« schaftlicheu Cvugrcst in Wien. (Fortsetzung.) Hl^ie erste Frage, betreffend die Organisation der landw irthsch aft lichen Vereine und derLandcscultur be Horden, wurde, ohne vorläufiger Sectionsbebatte, alsogleich in Vollbc-rathung genommen. Die Verhandlungen, zumal über die künstige Stellung der Landwirthschaft-Gc-ftllschaftcn, waren sehr lebhaft und zogen sich durch zwei Sitzungen hindurch. Nach dem ministeriellen Programm wurde den landwirthschastlichcnVereinen eine behördliche Stellung zugedacht, und damit sie diese Stellung vis-u-vi« der Regierung und der Gemeinden auch wirklich einnehmen können, wären sie in der Art zu reorganisiren, daß von unten hinauf, d. i. von den Gemeinden Mitglieder in den Verein gewählt und die Versammlungen desselben mit Abgeordneten aus allen Gemeinden beschickt werden. Die Versammlung theilte ganz die Ansicht des Ministeriums, daß die landwirthschaftlichen Vereine Möglichst tief hinabgrcifen und sich aus der Sphäre der kleinsten Grundbesitzer Mitglieder wäh-len sollen, wie dieß die Landwirthschaft.-Gesellschaften bereits gethan haben; allein gegen die be-antragte Art und Weise der Neorganisirung wur« den einstimmig gegründete Bedenken erhoben und dieselbe nicht als nothwendig erkannt, da ja alle Landwirtschaft-Gesellschaften bisher nach einem gewissen Census, nämlich dcm der Intelligenz und des Grundbesitzes ins Leben gerufen worden sind. Die Versammlung entschied sich nach langer Debatte einstimmig dahin: die Landwirt!)-schaft - Gesellschaften sollen, wie bisher, freie selbst ständige Vereine blciben, ohne eine behördliche Stellung einzunehmen; damit s'e aber in den die landwirthschaftlichcn Interessen eines jeden Kronlandes betreffenden Angelegenheit ^" der Regierung als Beirath dienen können, !°llen sie sich mit dcm Landesausschuß cincs l^en Kronlandes vereinbaren, daher die Verbin-"ng der Landwirthschaft.Gesellschaften ^ dem Ministerium in jedem Kronlande 5"lch den Landcsausschuß zu vermitteln sey. Der Hcrr Ministerial - Referent stimmte diesem Antrage der Versammlung bei, versicherte auch , daß dieses vom Congressc gewünschte Verhältniß der Vereine zu dem Landesausschusse dieselben keineswegs hindere, sich in vorkommenden Fällen unmittelbar an das Ministerium zu wenden, — ' und schloß die Debatte mit dem Bemerken, daß ^ das Ministerium die gemachten Bemerkungen und Andeutungen bestens benutzen werde. Der zweite Gegenstand, welcher in der Plenarsitzung zur Verhandlung kam, war die Was. serrechtsfrage. Die Wichtigkeit der Ordnung des Laufes fließender Wässer und der Benützung des Wassers im Allgemeinen zu landwirthschaftlichen Zwe^ kcn stellt sich in Absicht auf landwirtschaftliche Meliorationen auf die oberste Stufe — und doch ist es anerkannt, daß derzeit noch keine zureichenden Normen in der positiven Gesetzgebung bestehen, I welche das Recht der Wasserbenützung für die In, dustrie und Landwirthscha ft zu regeln geeig-net wären. Die Wasserrcchtsfrage ist daher ein Gegenstand von der größtcn Wichtigkeit, sey es, daß man das Wasser für die erstgenannten Zwecke entweder als Eigenthum Einzelner, oder als Gegenstand allgemeiner Benützung betrachtet. Da die Wassrrrechtsfrage nicht bloß eine Le-benssragcfür dieLandwirthschaft, sondern auch für d.e Industrie ist, so erschienen zu dem landwirthschaftlichen Congrcsse auch Abgeordnete von dem niedclöstcrr. Industrievereine. Die Debatte war, wie natürlich bei Gegenstellung zweier verschiedener Interessen sehr lebhast, da beide Theile wackere ^i^rons prn <>»>»,» «ua waren. Der Hr. Minister wies endlich darauf dahin, daß es sich hier lediglich nur um die Einigung über die Haupt-! Puncte der Wasserrechtsfrage, keineswegs aber um ! ein definitives Gesetz handle, welches in dieser Sa--che nur aus dcm gemeinschaftlichen Zusammenwir-kcn dreier Ministerien, nämlich des Ministeriums der Landescultur, des Handels und der Justiz hervorgehen könne. Sofort wurde zur Abstimmung j der wichtigsten Hauptpuncte dieser Frage geschritten. Die erste Frage: Wird bei nachgewiesenem überwiegenden Nutzen der Bewässerung eine Expropriation des Wasserrcchtes gegen volle Entschädigung für nothwendig erkannt? wurde, mit Ausnahme der Abgeordneten des Industrievereines einstimmig bejaht. Die zweite Frage: Ob bei jenen Werken, die nicht fortwährend arbeiten, in der Regel eine 24. stündige Benützung des Wassers in jeder Woche der Landwirthschaft vorbehalten werde? wurde mit gr^ ßer Majorität bejaht. Eben so die dritte Frage, nämlich: Kann die Landwirthschaft auf die Verbesserung der Mühl, werke (mit Wassergetriebe) bringen, und soll dem, jenigen, welcher den durch ein schlechtes Wasser, rad nutzlos verschwendeten Wafferübcrsiuß verwen. den tann und will, das Recht zustehen, gegen volle Entschädigung d«s Wertbesitzers und ohne Beirrung der innern Wertseinrich^ tung eine zweckmäßige Herstellung des Wasserrades zu verlangen? Der vierte Hauptpunct: Ob bei Genossenschaft ten zur Errichtung einer Bewässerungs, Entwässc-rungs- oder Rrgulirungs Anlage ein Zwang zum Beitritte eintreten kann, in der Art, daß, wenn die Majorität von "j, der Grundinteressenten (nicht nach der Kopfzahl, sondern nach dem Grundbesitz. Umfange gerechnet) dafür stimmt, die renitirende Minderzahl zur Theilnahmegezwungen werden kann ? wurde einstimmig bejaht. Mit diesem wurden die wesentlichste« Prin^ cipien der Wasserrechtsfrage vollkommen erledigt. (Schluß folgt.) Politische Nachrichten. Oosterrcichischcs Küstenland. Ul. Trieft, 8. April. (Korrespondenz.) Am 5- d. M. war der Oberst vom piemontesischen Generalstabe, Baron Stralla, mit dem Auftrage der s.irdini'schen Regierung und den Flottencomman. danten Serra, dem Nachfolger des Albini, einge, langt, in Folge des mit Oesterreich abgeschlossenen Waffenstillstandes, innerhalb 14 Tagen das adria< tische Meer zu v rlassen und in die Heimath zu kehren. Vorgestern ging er mit dem österr. Dampfer „Trieste" nach Ancona ab, um sich seiner Mission zu entledigen. Ihm wurden von Seite des küstcnländischcn (Zivil, und Militär-Statthalters der österr. Corvetten - Capitan Graf Caroli und der Oberlieutenant Mangold vom Geneialstabe zu dem Ende beigegcben, damit sie den Entschluß des Vi-ceadmirals Scrra über die erwähnte Depesche vernehmen, und der österreichischen Regierung zur Kenntniß bringen könnten. - Diese Herren sind so eben mit dem nämlichen Dampfboote zuruckge^ kehrt, und berichteten, sie hätten von Ancona das sardinische Geschwader, bestehend aus ach ' gelschissen und ftchs Dampfbooten, funden, des. 206 sen Commandant, nachdem er den schriftlichen Befehl seines Königs gelesen, sogleich auf dem Ad-miralschisse das Signal zur Abfahrt geben ließ. Die abgesendeten Commiffäre versichern, die Flöt-tenmannschaft sey ihrem neuen Könige vollends ergeben, und sie werde dessen Rechte auch gegen innere Wühler zu wahren wissen. Ist einmal der adriatische Busen von diesem Feinde gesäubert, dann können wir wohl zugestehen, der Heldenmut!) der österreichischen Landtruppen habe die Ohnmacht unserer Kriegsmarine vollkommen ersetzt. Alsdann fällt auch jeder Grund eines AuZnahmszustandes im österreichischen und croatischen Küstenlande hin.-weg , und wir sehen in Kürze auch das übermüthige Venedig fallen. — Wie uns die Mannschaft des gestern angekommenen französischen Kriegsdampfers »Solon" versichert, ist man dortorts zur Abwehr auf Leben und Tod gefaßt. In dieser Richtung hin sind nach einem Proclam vom 2. d. M. dem Ma-nin die unumschränktesten Mollmachten übertragen worden. Statt der tricoloren Fahne wehet in jener unglücklichen Stadt nunmehr das Panier der rothen Repub lik. Jeder Bürger trägt die blutrothe Cocarde. Das .j»5 8uni-t!mi wird in einer empörenden Weise ausgeübt, nachdem alle auswärtigen Unterstützungen aufgehört haben. Die Klafter Brennholzes kostet 30 si. unserer Münze; die (^rlu l'llll-ioln-Ä verliert am Werthe 75 Pro-cento. Jeder leisesten Regung folgt die Strafe ci-ues Staatsverrathes, und so bewährt es sich wieder, daß sich die Extreme nur gar zu gerne berühren, darum mögen sich jene Ultralibcralen spiegeln, welche mit einer modernen Abläugnnng der eisten Vernunftsätzc eine unmögliche Freiheit wollen, und es in ihrer Verblendung wagen, jene unantastbare Linie des socialen Rechtes zu stören, welche die Grundlage jeder Gesellschaft ist. Morgen wird der Schlußangriff Venedigs begonnen , während es von der Secseitc her unsere Flottille eingeschlossen halt. Hier spricht m^in schon von einer Sammlung für die verarmten Venetia-ner, von denen die Mehrzahl nur dem Terrorismus gehorchte. Der Vorschlag ist von Männern ausgegangen, die man in jenen Wochen des öffentlichen Wirrwars mit dem Beinamen „der Schwarzgelben« beehrt hatte. — Privatbricfe aus Genua melden, daß m.in mit falschen Nachrichten wohl auch dort eine Aufregung versucht habe, welche jedoch an der ndlich wieder erwachte»,-. Besonnenheit der Mehrheit ganz und gar gescheitert sind.— Daß derG. M. Nugcnl an der Schußwunde gestorben sey, werden Tie bereits gehört haben. — Nach dem l.-;. d. M., mit welchem Tage nach einem jüngst herabgelangten Ministerial-Erlasse die Caution.>l für die Presse einzuzahlen sind, dürften un>ere drei noch v^getirendcn Oppositionsblätter zu erscheinen vollends aufhören. Wir wünschen ihnen von Herzen die ewige Ruhe, nicht als ob wir die je-weiligcRegierung blindlings anbeten würden,sondern, weil wir die Opposition als einen wachsamen und heilsamen Hausdoctor wünschen, der den Vater und die Familienglieder lieben, ihr gesundes Leben schützen und fördern soll, welcher also kein Gift streut in den Trank der Kinder, wie es die erwähnten Blätter — leider nicht ohne allen Erfolg -^ gethan. Der unsterbliche Nadetzky wird bald ein Bürger aller ^rädte. Auch unser Gemeindeausschuß geht mit dem Gedanken um', dem Heldcnmarsä-all das dleßfällige Diplom mittels einer eigenen Deputation zu übersenden. -, Das in dem vorletzten Paragraphe des prov. Nekrutirungs - Patentes angesagte be,ondere Gesetz wegen Aushebung der Seemannschaft in den Seeküstendezirken ist noch immer nicht erschienen; dagegen höre ich, es solle in Dalmatien ein leichtes Corps errichtet werden. Hat man im Plane, die Mannschaft hierzu in den nordöstlichen Bezirken des Zaratiner Kreises ausschließlich zu rekrutiren, so müssen wir diesen hohen Orts gefaßten Beschluß billigen. Jede wei- tere Ausdehnung dieses Werbbezirkes wäre jedoch ein grober Fehlgriff, dessen sich die österreichische Regierung auch bisher schuldig gemacht hat, indem sie Istrianer, welche von Kindheit an zur See gedient, in die Reihen dcs Landheeres steckte. Istncn und namentlich Dalmatien bieten uns den natürlichen Werbbezirk für die Flotte dar. Der Dalmatiner ist der allerbeste Matrose oder Seesoldat, dazu anspruchslos, übcrdieß kein Söldner, weil erden Wunsch, Oesterreich zur See ein Mal mächtig und im Auslande respectirt zu sehen, so zu sagen, mit der Muttermilch eingesogen hat. Denn eine starke Seemacht Oesterreichs gibt dem durch Redlichkeit seiner Handelsflagge allerorts gewonnenen Vertrauen einen politischen Nachdruck, erhöht mithin das Verdienst seiner transmarinen Frachtfuhren, und wirkt beglückend bis in das Innerste seines Familienlebens. Jede — auch nur vorübergehende — Ohnmacht der österreichischen Kriegsmarine wird in den Seebezirken Istriens und in Dalmatien von Weid und Kindern bitter empfunden. In dieser erkannten Wechselwirkung liegen sicher die kräftigsten Motive zur Treue und Tapferkeit. Trieft, den 10. April. Wir haben die sardinische Flotte abermals in unserer Nähe. Sie liegt vor Pirano, doch nur, um sich vor ihrer Abfahrt in die Heimath mit Wasser und Proviant zu versehen. Nichtsdestoweniger werden ihre Bewegungen von einein Theile der österreichisch.n Flottille scharf beobachtet. — In Venedig liegen noch zwci sardinische Kriegsschiffe, deren Auslieferung aber die rothe Republik mit dem Beisatze verweigert hat, daß selbe als Entgelt für die von der vene-üanischen Negierung an sardinischen Schissen vorgenommenen Reparaturen zurück behalten werden. — Viceadmiral D.chlrup will auch ein Bataillon von Linientruppen auf seine Schiffe einbarkiren, woraus zu schließen ist, er beabsichtige eine bewaffnete Landung an der vcnetianifhcn Küste. W i e li — /. — Wien, am 7. April. Ein tiefer und nachhaltiger Kummer lastet an unserm Herzen, die Zerrissenheit unseres Gesammtvaterlandes ist es, die uns mit Bangen erfüllt. Oesterreich, dieser altehrwürdige Staat, ist gegenwärtig nicht auf Rosen gebettet. DasMißtrauen und die zerrütteten Finanzen, die schwankenden Berichte vom Schauplatze eines unseligen Bürgcrkampfes in Ungarn, unsere unbestimmte Stellung gegen Außen — namentlich gegen Deutschland — dieß ist der drückende Alp, der uns niederbeugt. Unsere Regierung hat wahr lick gewaltige schwierige Aufgaben — möge sie die Wunden heilen, die Hoffnungen und Erwartungen der cmzelnenVölker berücksichtigeil, damit das Verlrauen in den jetzt noch ruhigen Provinzen erstatte und die Palme des Friedens in die mit Blut bedecktem Länder rücttehren, dann wird das riesige Werk der Neugestaltung allmälich fortschreiten. Jetzt ist es die Aufgabe der Presse, deren Freiheit die Grundlage eines constitutionellen Staates bildet, Besonnenheit in die Gemüther zu dringen, Vertrauen zu wecken, unerschrocken die Wahrheit und das Recht zu schützen. Sie ist in diesen bedrängten Zuständen berufen, das bescheidene Maß constitutioneller Freiheit auszubeuten, das polcti,che Bewußtseyn der Völker zu nähren, damit die constitutionellen Prinzipien ins Fleisch und Blut des Volkes übergehen. Die physische Gewalt kann zwar die Ruhe momentan herstellen, allein dieselbe für die Dauer begründen kann nur die Waffe des Geistes , die nach dem Zeugnisse der Weltgeschichte zwar bisweilen weicht, aber nie besiegt wird. Je kräftiger diese Waffe, desto größer die Verantwortlichkeit der sie Handhabenden. Ueber die Vorgänge in Ungarn kommen uns nur sehr spärliche Berichte zu. Auch über die Vorfälle von Comorn verlautete bis jetzt noch nichts Bestimmtes. Die Minister sind schon vor einigen Tagen von Olmütz zurückgekehrt. Die dort Statt gefundenen Verhandlungen sollen vorzüglich die Angelegenheiten in Italien und neue Operationspläne in Ungarn zum Gegenstände gehabt haben. Das Resultat ist noch unbekannt. Herr Minister Krauß soll übrigens auch ein neues Stampelpatent der allerhöchsten Sanction unterbreitet haben, und es ist gewiß, daß dieses, so wie auch eine neue Zoll-und Monopolsordnung in Bälde eingesührt werden den sollen. Die von dem ehemaligen Reichst.igs-deputirten im Ministerium des Innern entworfenen Verfassungen für die einzelnen Kronländer sind bereits vor der Abreise der Minister nach Olmütz denselben zur Prüfung überreicht worden, doch dürften sie Sr. Majestät noch nicht vorgelegt worden seyn. Nach diesem Entwürfe soll für Kram, Istrien und Görz ein Landtag bestimmt seyn; eine Vereinigung, die gewiß den Wünschen der Majorität der Bewohner dieser Länder, abgesehen von den vie.cn materiellen Vortheilen, entspricht. Die Vertrauensmänner dcs Ministeriums sind gegenwartig mit Entwerfung der Entschädigung, Wahl' und anderer Gesetze beschäftigt. Die in den südslavischen, namentlich Agramcr Blättern mitgetheilte »freudige Nachricht« soll sich auf ein allerhöchstes Handbillet beziehen , welches den für das Kaiscrthum verdienstvollen Croa-ten und Serben neue Rechte gewähren soll. Der Inhalt desselben ist bis heute noch nicht bekannt, und schwerlich dürften alle Wünsche unserer südlichen Brüd.r erfüllt seyn. ^) Das Ministerium der Justiz, welches mit der Ausführung des am 4. März sanctionirtcn Gesetzes über die officielle Kundmachung der Gesetze und Verordnungen betraut ist, soll schon im Monate Mai oder Juni das allgemeine Rcichsgcsetzblatt in den landesüblichen Sprachen auszugeben gesonnen seyn. Die Uebersetzungcn einzelne Gesetze sind be. reits fertig und wie ich vernehme, ist die Rcichs-verfassung, das Gemeindegesetz und das Preßgesetz bereits auch in die slouenischc Sprache übersetzt. Das dermalige Kmidmachungssystem, und die durch dasselbe herbeigeführte Ungleichförmigkcit und Unsicherheit bedarf in der That der baldigsten Ne, form und der zweckmäßigen Ausführung des ober-w.ihn ten tresslichen Gefctzes. Unser slov. ^'andsmann Dr. MiklostV- ist, wie ich es aus zuverlässiger Quelle erfahre, vom Ministerium des Unterrichts zum Professor der slavi-fchen Philologie und Literatur an der hiesig" Universität bestimmt. Die Ercirung dies" Stelle und die Besetzung derselben mit diefen, " der Gelehrten-Welt rühmlichst bekannten M^nne ist ebcn so zeit; gemäß, als erfreulich. Der fleißige Besuch der heiligen Gräber in der Charwoche macht unsere Straßen belebter, dennoch ist ungeachtet dcs schönsten Frühlingswetters nicht jene Fülle und Eifer als in den verflossenen Iayren wahrnehmbar. Die Bevölkerung der Residenz hat durch die traurigen Schicksale, von denen sie heimgesucht wurde, bedeutend an Z.chl abgenommen , und manche Fabriksnnternehmer und Industrielle klagen über Mangel an tüchtigen 'Arbeitern, die ihnen durch die große Militärstellung und Ausweisung aller ausländischen Gesellen entzogen wurden. Der Verlust unserer Haupt-Armee in Italien von dem Beginne ihrer neuesten siegreichen Operation bis zum Abschlüsse des W lffenstMstandes, wird in den aus dem Hauptquartiere Mailand eingelangt ten dienstlichen Eingaben folgendermaßen ausgewiesen : Am 20. März bei dem Ticino - Ucdergange nächst Gravellone: i> Verwundete vom Feldwebel abwärts. Am 21. in den Gefcchten bei Mortara unv Gambolo an Todten: 2 Officiere, Mann. ü^r La„5c,igco vom Jahre ,.M U»m. 0- )lcv> 207 Am 23. in dem entscheidenden Siege bei No-vara: an Todten I Stabs-, 13 Oberossiciere, 39« Mann; an verwendeten 2 Generale, 7 Stabs-, 94 Dberofficicrc 1747 Mann. Der Gesammtverlust während dieses fünftägigen Feldzuges bestand somit: an Todten in I« Stabs- und Obcrofficieren, 457 Mann vom Feldwebel abwärts; an Verwundeten in 2 Generalen, 121 Stabs- und Oberossicicren, 1992 von der Mannschaft. Am 2. April, als dem Tage der Verlust-Eingaben, wurden außerdem noch l Officicr, 1070 Mann vermißt. Unter den namentlich aufgeführten Todten und Verwundeten sind von unserm vaterländischen Re-gimente Prinz Hohenlohe Folgende benannt: Oberlieutenant Lclm, Lieutenant Machoritsch, Plöbst, Nurger. Wiener Tagsbcrichtc vom ss. bis 8. April. Der Armee in Ungarn sind aus den angränzendcn Kronländern alle nur immer verfügbaren Truppen-körpcr als Verstärkung zugesendet worden; zugleich sind die energischesten Verfügungen getroffen worden, damit die in den einzelnen Kronländern neu "Usgehobcnen Necrutcn in der kürzesten Zeit vollständig ausgerüstet werden. ^ Gestern Mittags fand im hiesigen k. k. Pro-vinzialstrafhause aus dem Anlasse, daß der dortige Sträfling Florian Weninger wegen eines Vergehens in den Eorrcctionsarrest abgeführt werden sollte, und die Abführung wegen dessen Widersetzlichkeit 'mit Gewalt bewerkstelliget werden mußte, eine Auflehnung der übrigen Sträflinge Statt, welche jedoch durch eine sogleich rcquirirtc Militär-Assistenz bald wieder und ohne weitere Folgen gedämpft wurde. Dem Director der Linzcr Privat-Blinden-Lehr- und Erziehungsanstalt Peter Westcrmaycr Hal Se. Majestät in Anerkennung seines erfolgreichen Wirkens in dirfem wohlthätigen Institute die großi goldene (Zioil-Ehren Medaille am Bande verliehen, Das außerordentliche Gedeihen dieser Anstalt ist je^ denfalls nur der thätigen und aufopfernden Bemühung des Directors Westcrmayer zu verdanken, 2ln Jahre 1635, als Westermayer die Leitung über-Na hin, betrug das Vermögen des Institutes 34328 fi., die Zahl der Zöglinge war acht. Gegenwärtig hat sich das Vermögen auf 70778 fi. (5. M. vermehrt und die Anstalt ist zur Aufnahme von mehr als 60 Blinden vollkommen eingerichtet. ' In mehreren hiesigen Blättern circulirtcn Berichte aus Mailand, nach welchen der Podesta von Treviso Dr. Oliui auf Befehl des Generals Hai' nau nach Palmanova gcfänglich abgeführt worden wäre. Daß diese Nachrichten ihr Entstehen einer bloßen Erfindung verdanken, dürfte wohl kaum erwähnt werden, nachdem es bekannt ist, daß Dr. Olivi in der Reihe jener Männer steht, welche in ihrer Treuc und- Anhängigkcit an das Haus Oesterreich nie wank--ten/sondern der Regierung unter die Arme griffen, Um sie in den Augenblicken der Bcdrängniß zu unterstützen. Gestern war das Gerücht verbreitet, der Prä' sident der Republik sey in Paris ermordet worden Ein Courier, welcher Paris am 4. verlassen hatt« und gestern hier ankam, erklärte dieses Gerücht sü, unwahr. '^ Gal a tz , am 22. März. Die Vortheile, wel che die Rebellen in Siebenbürgen errungen und na^ Mcntlich das Unglück, das über das treuc Hermann-stadt hereingebrochen, erfüllen in den Fürstenthümern Alles mit Bestürzung und aufrichtigem Bedauern. Nachdem es dem kriegslündigen Nebellenchef Bem gelungen, den General Puchncr bei Mediasch durch ^e singirtc Flucht einer seiner Divisionen auf einen Zeiten Umwcg zu verlocken, eilte er mit seiner Haupt-'^"cht aus der dadurch frei gewordenen Straße nach Hcrnwnnstadt, wo sich die Russen durch 15 Stun-b"' mit aller Standhaftigteit hielten, bis sie, nach-dem sie vergeblich auf Puchners Ankunft gewartet, der Uebcrmacht weichen mußten. Bcm nahm von Hcrmannstndt Besitz, welche unglückliche Stadt zum Theile in Flammen aufging und die Russen wurden gegen den Rothenthurm - Paß zurückgedrängt. 20.000 Russen sind neuerlich nach Siebenbürgen eingedrungen und General Muravicff eilt mit einem Corps von 20.000 Mann aus Bessaradicn zur Unterstützung herbei. Sämmtliche russischen Truppen sind gegen die siebenbürgen'sche Gränze aufgebrochen; auch die Türken sind zur Bewachung der Wallachei an die Gränze gezogen. Die bisher in Galatz und Ibraila stationirt gewesenen türk schcn Truppen, bei «000 Mann, sind gestern unter Halim Pascha nach Bukarest abgezogen; die Kranken sind nach Matschin transportirt worden. Es heißt, daß in einigen Tagen neue türkische Truppen in Galatz eintreffen werden. Proclamation an dieBokcscr. Unser heldcnmüthiges Volk hat sich zu jeder Zeit ausgezeichnet durch Treue zu Kaiser und König, durch Achtung der Religion, ohne einen Unterschied zwischen der römischen und griechischen zu machen, — durch Gehorsam gegen die gesetzlichen Behörden, durch Aufrcchthaltung der Ruhe, der Ordnung und der brüderlichen Eintracht. Ich wünsche es, daß dieser Ruhm, welchen solche Eigenschaften unserem Volke zu erwerben geeignet waren, nie geschmälert werde, sondern daß er fortdauere, so lange die Welt stehe! Von diesem Wunsche beseelt habe ich aber zur Betrübniß meines Herzens vernommen , daß Einige, deren Zahl, wie ich hoffe, gering ist, in Cattaro den Kaiser, die Religion, d,e Behörden mit Wort und That beleidigen, die Ordnung und Ruhe stören und so den glorreichen Namen lcs Slaventhums, mit welchem sich Serben und Croaten schmücken, schänden, sich dadurch keine Ehre machen; mir abcr, der ich ohnehin mit Sorgen überhäuft bin und gegen Schwierigkeiten mannigfaltiger Art zu kämpfen habe, die Last des Herzens vermehren. Nicht unbekannt ist es mir, daß Euch manche Beschwerde drückt; aber zweifelt nicht, daß sich dieselben auf dem gesetzlichen Wege und durch das Vertrauen zu den Behörden schneller heben lassen, als durch strafbare Ucbcrtrcttmg göttlicher lind mensch.-licher Gesetze, durch Raub, durch Mord dcs Bru-dcrs, — des Ebenbildes Gottes! — Ich, Euer Gouverneur und Ban, der ich aus Euerem Stamme bin, habe mir unabänderlich vorgenommen, sobald der Krieg, in dem ich jetzt stehe, beendet seyn wird, m Euerc Mitte zu eilen; muß abcr aus diesem Anlasse auch wünschen und fordern, ihr wollet euch so benehmen, daß ich dann nicht genöthiget bin, mit Strenge und durch Strafen der Ucbclthätcr cuerc und meine Stunden zu verbittern, fondern daß ich bei meinen lieben Bokesern als Vater und Landsmann mit fröhlichem Auge, mit freundlichem Angcsichte und liebendem Herzen erscheinen kann, um euch Allen die Lasten zu erleichtern, und durch Sicherung euerer Rechte in Frieden den Grundstein zu legen, welcher die Völker Eines Blutes und Einer Zukunft vereinen wird. Erwartet mich mit Geduld! Empfanget den Gruß eueres Vorgesetzten. Pesth, am 1. April 1849. Iellaöiö, m. p. Ban. An den Montenegriner Wladika. Hochwürdigster Bischof! Große Sorgen plagen mich, und zu den Mühseligkeiten des Krieges kommen täglich neue Unannehm-lichkeitcn politischer Art in dem Slaventhume unseres Kaiscrstaates. Unter letztere sind auch die Unordnungen, welche sich in Cattaro ereigneten, zu zählen. Durch die mir, als vom Kaiser eingesetzter Gouverneur Dalmatiens, obliegende Pflicht aufgefordert, werde ich keinen Weg unversucht lassen, welcher zur Ordnung und Ruhe führt und die Grundsteine zur Wohlfahrt und zum nationalen Wohlstände legt. Aus Liebe zu unserem Volke bitte ich abcr vorläufig, daß Sie, in so weit es in Ihrer Macht steht, den Ucbergang Ihrer Leute, welche mit feindseligen Absichten in die Bocca kommen verhindern wollen. Wcnn abcr die Vokeser bei Ihnen nach Rath fragen sollten, dann sagen sie den» selben, darum bitte ich Sie, wie sehr es für das Wohl des Volkes nothwendig ist, daß in Bocca di Cattaro die Ruhe und Ordnung aufrecht erhalten werde, und daß sie ihre Wünsche und Beschwerder auf dem gesetzlichen Wege anbringen sollen, um ei mir möglich zu machen mein Volk zu vertreten unt das, was dessen wahres Wohl erfordert, vorzufeh ren. Dieß wird dann ein neuer Beweis seyn Ihre« hohen Begriffes von unseren Interessen und de! kräftigen Liebe der sübslavischen Brüder. Ich grüß, Sie aufrichtig und herzlich. »Ihr Freund Pesth, am 1. April 18 49. Iellaöt«'-, m. p. Ban. V ö h m e n. Prag, 4. April. Am 29. v. versammelten siä Geistliche der Prager Diocese zu Schlcm zu einei Berathung, in welcher beschlossen wurde, an daj Eonsistorium das Ansuchen zu stellen: 1) es mög« die Geistlichkeit in der ganzen Diöcese zu Vicariat-Versammlungen anregen und wo dieß nicht zu reicht, diese anordnen; 2) es möge dem Diocesan Clerus (den Pfarrern und Caplä'nen) das alte Recht der freien Wahl des Vicärs und dessen Secretary wieder einräumen. Die nächste Zusammenkunft is auf den 2«. April festgesetzt. (Oest. Cor.' C r o nt i e n. Agram. Der Banalrath hat in Buccari ein, nautische Schule crnchtet und die Profcssorsstcll dem eifrigen dalm. Patrioten, Hrn. Commands Schiffscapitän und gewesenen Professor der Ma thematik in Venedig verliehen. Kriegsschauplatz aus Ungarn. 33. Armee - Bülletin. Se. Durchlaucht der Fcldmarschall Fürst z, Windischgratz battc in Erfahrung gebracht, daj sich bedeutende Streitkräfte der Rebellen zwischei Gyöngyös und Hatvan concentriren, und daher den F. M. L. Grafen Schlick den Auftrag ertheilt eine Rccognoscirung dahin vorzunehmen. In Folge dessen war F. M. L. Schlick an 2. d. M. von Hatuan gegen Hort aufgebrochen fand aber die Macht des Gegners der seinigen ft überlegen, daß er es vorzog, bei Gödöllö eine fest« Stellung zu nehmen, bis weitere Verstärkungen aw kämen. Bei diesem Rückmarsch wurde dem Haupt-mann von Kalchberg von Prohaska Infanterie dei Befehl gegeben, die Brücke hinter Hatvan zu zcr^ stören. Hauptmann Kalchberg bewirkte diese Zerstö rung mit seiner braven Compagnie unter dem hef tigsten Geschütz- und Klringewehrfeuer mit muster haftcr Ausdauer, und hielt den Feind hierdurch der art auf, daß der Rückmarsch des Corps nur wenic von demselben belästigt werden konnte. Der Feldmarschall beorderte die Division dei F. M. L. Cforic zur Verstärkung gegen Gödöllö und ertheilte dem Banus den Befehl, mit dem erstei Armee-Corps nachzurücken, und die Verbindung mi dem Corps des F. M. L. Grafen Schlick zu er halten. Der Fürst Ober-Commandant begab sich selbj zur Armee und nahm sein Hauptquartier am 3. i, Gödöllö und am 4. d. M. in Aßod. Als das erste Armee-Corps uuter dem Banu, diesem Befehle Folge leistend, einen Flankenmarsc! machte, wurde selbes bei Tapio-Bicsle von den In jurgenten angegriffen. ^ General-Major Rastic ging schnell in die Of fensivc über, griff den andringenden überlegener Feind m t dem Bajonncte an uno warf ihn zu'ück. bei welcher Gelegenheit den Insurgenten 12 Kanonen genommen wurden, von denen 4 bespannt waren und gleich in Sicherheit gebracht, und 8 andere vernagelt wurden. Wir machten m'ch mehrere Gefangene , doch bedauern auch wir den Verlust des 208 tapferen Majors Baron Niedesel und des Rittmeisters Gyurkovics von Banderial-Husaren. Am 5. d. M. unternahm der Feldmarschall einen Angriff auf den bei Hatvan postirten Feind, bei welcher Gelegenheit eine Division Civalart Uhla-nen und 3 Escadronen Kreß Chevaurlegers mit seltener Bravour auf 4 Divisionen feindlicher Husaren attaquirten, und mit einem geringen Verlust von 2 Todten und 10 Verwundeten einen glänzenden Erfolg errangen. Sechzig todte Husaren, worunter 2 Officiers, bedeckten den Wahlplatz; außerdem hatten die Insurgenten 40 Verwundete, und wurden ihnen 32 Gefangene, worunter ein Officier, abgenommen. Wien, am 7. April 1849. Der k. k. Civil- und Militär-Gouverneur, Freiherr v. Welden, Feldzeugmeister. 34. Armee-Bulletin. Mittheilungen Sr. Durchlaucht des Hrn. Feldmarschalls Fürsten Windischgrätz aus Pesth vom 7. Abends liefern die Resultate der schon früher erwähnten großen Recognoscirung, welche der Feldmarschall in Person den 4. und 5. d. M. gegen die feindlichen Truppen vorgenommen hatte. — Diese hatten sich nämlich, angeblich 50.000Mann, mit bedeu-tendem Geschütz und vorzüglich stark an Kavallerie, von Miskolcz bis Mczö-Kövesd unter Görgry und Klapka gegen Gyöngyös bewegt, wahrend ihre Avantgarde unter Dembinsky bis gegen Hatvan vorgerückt war. — Es war diese, welche am 2. d. M. von dem Hrn. Feldmarschall-Lieutenant Grafen Schlick angegriffen und mit bedeutendem Verluste an Geschütz und Gefangenen bis Hort zurückgedrängt wurde.— Ein anderer Insurgenten hausen stand am rechten Theiß-Ufer zwischen Szolnok und Iasz-Apathi in Bewegung gegen dcn Feldzeugmeister Baron Icl-lachich. Das 3. Corps des F. M. L. Grafen Schlick hatte seine Stellung hinter der Zagyva, während das erste bei Tapio-Bic ke aufgestellt war. Bei dieser Sachlage wollte der Feldmarschall sich selbst von der Stellung und Stärke des Feindes überzeugen, und traf deßhalb dcn 4. in Gödöllö cm, wohin cin Theil des 2. Armeecorps ebenfalls beschicden wurde, während dessen linker Flügel in Balassa-Gyarmath und Vad-Kert aufgestellt blieb. Die vorgenommene Necognoscirung zeigte die ganze Starke des Feindes, welcher nun, einen Angriff vermuthend, zuerst seine Hauptkräftc gegen das dritte,'endlich gegen das/rste Armeecorps entwickelte. — Es mochten beiläufig 4 feindliche Corps seyn, die sich jetzt vor Gyöngyös und Szolnok vereiniget hatten, und den Veisiich machten, unser Centrum gegen Tot-Almas anzugreifen. Eine Bewegung mit dem 3. Corps in des Feindes rechte Flanke, ein rühmliches Gefecht, welches F. Z. M. Baron Iellachich, wie bereits mitgetheilt, bei Tapio-Ni^ske bestand, hatten dem Feldmarschall die Ueberlegenheit des Feindes, vorzüglich an leichter Cavalleric, in einer ganz offenen Gegend, dargethan, und er hatte sonach den Befehl ertheilt, um sich seinen von allen Seiten nachrückenden Reserven zu nähern, das erste und dritte Corps, so wie das zweite, welches bisher zwischen Waitzen und Pesth in Reserve gestanden, so lange in eine concentrate Stellung vorwärts Pesth so zu vereinigen, daß diese Stadt, in einem großen Bogen, der sich von Palotta, Keresztur bis Soroksar ausdehnt, umschlossen blieb. Bei dieser Bewegung, welcher der Feind mit großer Elle folgte, und sich vorzüglich auf das erste bel I,aszeg ausgestellte Armee-Corps warf, während er das vor Godollö aufgestellte dritte Armee-Corps zu beschäftigen vermeinte, kam es am 6. gegen Mittag zu cinem Gefechte, bei welchem die Brigade Fiedler, verstärkt durch eine Abtheilung der Division Lobkovitz, den Feind zwang, den Rückzug mizu-treten, den er später durch eine große Cavallerie- Attaque von zwölf Escadrons zu decken suchte, die aber durch einen Flanken-Angriff von zwei Escadronen Kreß-Chevauxlegers und einer Escadron Max Auersperg Cürassier, ebenfalls vereitelt wurde, bei welcher Gelegenheit dem Feinde weitere 6 Kanonen abgenommen und er viele Todte auf der Wahlstatt gelassen, da das wohlangcbrachte Feuer unserer Geschütze verheerend in seinen Reihen wirkte. Auch der F. Z. M. Baron Iellachich griff den Feind lebhaft an, und nahm dann die für ihn bestimmte Stellung ein. Se. Durchlaucht der Herr Feldmarschall ist entschlossen , in derselben jene Verstärkungen abzuwarten, welche von allen Seiten in diesem Augenblicke gegen Ungarn vorrücken, und da seine Armee vollkommen concentrirt ist, bietet ihm dieses Gelegenheit, nach allen Richtungen mit Kraft zu operiren, welche die Ereignisse erheischen könnten. Wien dcn 9. April 1849. Der Militär- und Civil-Gouvrrneur: Freih. v. Welden, Feldzeugmcister. Von der untern Donau, 2. April. In Folge des Preisgebens von Zombor ziehen gestern und heute lange Schaaren unglücklicher Ba^ka'er Einwohner mit ihrer wenigen Habe, mit Kindern beladen, hier durch nach Sirmien, Schirm und Schutz suchend. Mehrere hundert Serbianer zogen auch hier durch, um ins Banat oder nach Srbobran (St. Tomas) zu kommen, wo sie besser als in Zombor Stand zu halten hoffen. Wir vernehmen aus achtbarer Quelle, daß F. M. L. Nugent, der in Dalja mit seinem Stäbe weilte, sogleich als er das Er-eigniß von Zombor hörte, sich nach Bezdan begab, um augenblicklich Zombor wieder zu besetzen, wenn es indessen nicht schon durch die Insurgenten aus Subotiea (Theresiopel) schon besetzt wurde. Der bekannte Perczel und Gr. Casimcr Bathyanl sollen nach Pctenvardein eingezogen seyn, und haben allen Kai-scriiehgesinliten erlaubt, die Festung mit ihrer Habe zu verlassen; in Folge dessen zogen heute und ge--stern viele Wagen, Carossen mit Damcn und Kindern gefüllt, Officiere von Dom Miguel hier nach Essek durch. So eben passirte mit 3 Wägen der alte General Zahn nach Essek; Blagorvi^ soll auch nachkommen. —- Stephan Zako soll mit Tausend Be-öaren in Neusatz lagern. Dieß alles erzählen Personen, die aus der Festung Petcrwardein entlassen, oder als Gutgesinnte verjagt wurden. Von der untern Donau am 3l. März Abends 8 Uhr. So eben langen hier Flüchtlinge aus Zombor an. Der Commandant Gr. Albert Nugent, Sohn des F. Z. M. (Dragiö dankte 3 Tage früher ab) erklärte am 30. Zombor in Belagerungszustand, und noch in derselben Nacht befahl er den Abzug der Truppen mit 19 Kanonen. Die Bevölkerung schloß sich ihm an. Er zog sich mit seinen Truppen nach Bezdan an die Donau zurück. Somit ist die Backa den Magyaren preisgegeben! Graf Albert Nugent hatte an 4000 Mann in Zombor, dazu 2000 Serbianer und bewaffnete Ba<-kaer Einwohner ebenfalls bei 2000. Dieses unbegreifliche Preisgeben von Zombor deutet man verschieden. Die Donau von Dalja bis nach Palanka ist mit Flüchtigen bedeckt. Elend und Wehklagen auf allen Seiten. Man sieht brennende Ortschaften auf dem jenseitigen Donau-Ufer in der Ba^ka. In Sirmien ist so eben der Landsturm aufgeboten und in Tovarnik versammelt, wo die weitere Verwendung angeordnet wird. Dagegen ist im Brooder Gra'nz-Bezirke alles ruhig, als wenn di,s Ganze nur die Vojvodschast und nicht auch Slavonien anginge. Zombor hatte riesige Schanzen ; glaubwürdige Augenzeugen besagen, sie seyen fester als die in Srbobran (St. Tomas.) Die Ser-biancr und die <^aikisten wollten Anfangs nicht nach Bezdan mitziehen, sondern wollten sich durch die Ba<"ka bis nach Srbobran durchschlagen, aber sie konnten der allgemeinen Bewegung nicht widerstehen. Zombor war am 3l. um 8 Uhr früh verödet. Nur die katholischen Einwohner blieben zurück. Es wird noch lange öde bleiben, wenn man nicht selbst die Magyaren dahin einladet, wie es (nach Aussagen der Flüchtigen) die Einwohner von Itapar, ein starkes, rein serbisches Dorf, auch zu thun gesonnen sind. Alle Flüchtlinge, die hier eintreffen, beklagen bitter die, wie sie sagen, ganz unnöthige Preisgebung der Ba«">ka und ergießen sich in Beschuldigungen , deren Grund ich früher näher erforschen will, um Ihnen dann darüber Bestimmtes zu berichten. (Südsl. Z.) Die Journale fahren fort, die gröbsten iiügen über die Niederlage der österreichischen Armee und einzelne unglückliche Gefechte derselben zu verbreit",. — Ein Decret ordnet die Errichtung einer academischen 3e-qion an. — Die constituirende Versammlung hat in der Nacht vom 27. zum 28. März beschlossen wie folgt: 1) Es soll unverzüglich eine provisorische höchste Erecutivgewalt eingesetzt werden. 2) D ese Erecutivgewalt soll einer einzigen Person übertragen werden. 3) Der Bürger und Abgeordnete Fr. D. Guerrazzi soll mit dieser Gewalt bekleidet werden. 4) Ihm wird die außerordentliche Vollmacht gegeben, Alles vorzukehren, was für die Bedürfnisse des Krieges und zum Wohle des Vaterlandes nöthig ist. Diese Vollmacht bleibe solange in ihm vereinigt, als es die Nothwendigkeit erfordert. Der Präsident: Th. Taddei. (Presse.) Telegraphischer <5ol»rö - Vericht. vom 11. April 1849. Mittelprei« O^rl^! eü m,t Verlos» >g" I> '^4. f^ 5^ ^ ^'.H ,^u At^ar, Ocme». B^'k-Act e„ l's, Stiick 1,52 ><» C. M. zu 5ao si-li Ac. ..... ^i 6, in C. M- Triester Marltprcisliste der krainischon Products. Ollldeu Gattung. --------—------------ A u m e r k u n a. Weizen .......^,- Star 5'.l.2 5^ H^r Verkauf des GesammtweizenZ in Kukuruz...... . detto ^'«.^ ."^ der vorigen Woche betrug l 7.100 Korn ....... detto >!'/-« ^l.< Star, und es bleibt ein Vorrat!) Gerste ....... detto 2 ^ von 2:!6,000 Star. Hafer ....... detto 2^ 3" Fisolen....... detto ^ l 5 Davon besteht auf dem Platze ein VorBohnen aus Aegypten . . detto 3'^ 32^ rath von 500 Star. Linsen ....... detto ^ 3" Leinsamen versch. Provenienzen detto 3 9 Auszugmehl.....I'"' Rentner 9 1« » Mundmehl, feinstes .-- detto g ^ > In der nächsten Woche erw irtet man detto mittleres..... detto 7 '^ 7^ / ein Fallen der Pre,,e. Semmelmehl..... d?tto 4 ! 5 I ! Verleger: Ig«. Al. Kleinmayr. — Verantwortlicher Redacteur: Johann Hladnik.