Deutsche Macht _^__(Krüöer „Eissier Zeitung"). "* —' ^ aiBi ... Hau. «. -u.°. wm«>j„w, st. 1J0. *00** st. «.«wtct« ». TOt .TZ ^ t?' " T " "** Uxi[i M mtn M.dc.h«l».g.» n..s»r-q«.dn Mob«tt. «u.wckr,. ..»m.. 3t,fcr.tc |l> uns» SUtt °ll- b.dn.1«,»«^ «■MKnwOttUtu« K« 3o- 11 nt M. H"""»- «■ »»wl.istr,.,,. H.N.N». 8. Sp,n»».,de. M muuw tilg«», mil Ux e.nn- .»d ,>ön«Ht- °°. a-lt lltzr vor- um » « um BaqipüUfl.. - »«[.«.fönt» »oUofm. - TO.i.uftnWr rerrtr» „ich« inriitf.firtn.ft. - Hnoimmt ■WrrH.ui.grii .i«l dniiSfiaiigcl. Nr. 49. Giüi, TonuechW, bcn 21. Juni 1883. Vm. Jahrgang. Oegcn die Wagavondage. Tas Ueberhandnehmeu der Vagabondage bildet eine stehende Klage namentlich unserer Landbevölkerung. Und nicht mit Unrecht. Ist es doch eine naturgemäße Folge des wirth-schastlichen Elends, daß die Zahl der erwerb-losen Individuen, der Landstreicher sich ver-mehrt, und ist eS doch gerade die Landbevölkerung, welche unter dieser Plage am meisten zu leiden hat. Die Frage ist nur, wer berusen oder am ehesten in der Lage ist, gegen das Vagabundenunwesen Abhilfe zu schaffen. Sind es die Gemeinden, sind es die Bezirke, sind es die Länder, ist es der Staat? Um diese Frage drehte sich denn auch eine Debatte, welche sich jüngst im niederösterreichischen Land-tage gelegentlich der Berathung des Ausschuß-antrages über die Auflassung der Arbeitsanstalt in Weinhaus bei Wien entspann. Gemeinden und Bezirke kamen hiebei allerdings nicht in Frage, sie sind überhaupt ohnmächtig gegen dieses sociale Uebel; und als solches ist ja die Vagabondage ohneiveiters zu bezeichnen. Nur darum handelte es sich, ob das Land oder der Staat verpflichtet sei, geeignete Maß-regeln, die ja schon im Interesse der öffentlichen Sicherheit unerläßlich sind, zu ergreife». Wie wir aus dem bezüglichen Sitzungs» berichte ersehen, trat der Abgeordnete R. v. Schönerer dafür ein, daß die Lösung der Vagabundenfrage vom Reiche in Angriff genommen werde. Unseres Erachtens ist diese Auffassung die richtige. Nicht etwa blos deshalb, weil wir überhaupt das Reich über die Länder stellen und weil wir vom staatlichen Standpunkte wohl eine Erweiterung der Befugnisse des Reiches, keineswegs aber eine solche der Länder wünschen. Auch sachlich gehört vielmehr der Gegenstand, um den es sich hier handelt, nicht in die Competenz der Landtage, sondern der Reichsvertretung; denn die sociale Frage, von welcher die Vagabun-denfrage einen Theil, oder besser gesagt eine der vielen Erscheinungssonnen bildet, ist eben eine Angelegenheit von weit über das Pro-viuziale hinansreichendem Interesse. An dieser Thatsache wird nichts geändert durch die Erklärung des Statthalters, daß die Regierung nicht in der Lage sei. die sür die Lösung dieser Frage erforderlichen Kosten in das Reichsbndget einzustellen. Ganz abgesehen davon, daß die Kosten, «m welche es sich im Landtage handelte, blos 200.000 fl. betragen, das Reich aber alljährlich weit größere Sum-men für Zwecke auslegt, von denen nicht be-hanptet werden kann, daß sie von gleicher Wichtigkeit sind, wie die Beseitigung des Va-gabundennnwesens, kommt es jetzt schließlich auf Tasselbe hinaus, ob die Mittel zur Be-kämpfung der Vagabondage von den Länder» oder vom Reiche ausgebracht werden, weil ja mehr oder weniger dieselben Steuerzahler es sind, welche die betreffenden Kosten zu tragen haben und es denselben füglich einerlei sein kann, ob ihr Geld in die Landes- oder in die Staatscasse fließt. Dabei ist jedenfalls das Eine sicher, daß der Staat viel kräftiger ein-zugreifen vermag, als die einzelnen Länder. Mit vereinzelten Maßregeln, wie sie hie und da unternommen werden, ist in der vorliegen-den Frage überhaupt nicht viel zu erreichen. Das Einzige, was hier helfen kann, ist ein systematisches Vorgehen in allen Ländern und dieses hat eben eine centrale Leitung zur Bor-aussehung. Wie wir schon angedeutet, recrutiren sich die Vagabunden nicht blos aus Landstreichern von Berus. also an sich gemeinschädlichen In-dividnen. sondern der Mehrzahl nach aus Er- werblosen, welche gern arbeiten möchten, wenn sie zu arbeiten hätten. Da wäre es denn Sache des Staates, dafür zu sorgen, daß den besseren Elementen. welche gegenwärtig der Vagabondage verfallen. Arbeit geboten wird. Der Staat müßte, je nach den örtlichen Ver-Hältnissen hier Werkhäuser, dort freiwillige Arbeitscolonien errichten, in welchen alle Jene, sei eS auch nur vorübergehend, bis sie näm-lich anderswo nnterkommen, Beschäftigung finden und so die Möglichkeit erhalten, sich wieder aufzuraffen und nützliche Mitglieder der Gesellschaft zu werden. Desgleichen sind wir der Ansicht, daß solche Individuen, welche an Arbeitsscheu leiden, dauernd zur Zwangs-arbeit angehalten werden müßten, sei es nun in Zwangsarbeitshäusern oder aber in Straf» colonien. Denn damit, daß man derartige Landstreicher zeitweilig, wenn sie sich gegen die öffentliche Sicherheit vergangen, einsperrt und aus Staatskosten füttert, ist nichts gethan. Tie Leute setzen eben, sobald sie aus der Haft entlassen werden, ihr altes Handwerk fort oder vielmehr sie treiben es noch ärger, weil sie von ihren Mitgefangenen so manches eigen-thumsgesährliche Kunststück erlernt haben, das sie nun praktisch ausüben. Das Alles ist so einleuchtend, daß es keiner weiteren Auseinandersetzung bedarf. Sache der Regierung aber, welche allein über das erforderliche sta-tiftische Material verfügt, wäre es, positive Vorschläge zur Bekämpfung der Vagabondage den, Reichsrathe vorzulegen und sie übernimmt eine schwere Verantwortung, wenn sie es unterläßt, die geeigneten Maßregeln anzu-bahnen. bekleidete Freiligrath bekanntlich die Stelle eines Eorrespondenten in dem großen Exportgeschäfte von Friedrich Huth und Compagnie. Der alte Inhaber des Hauses, ein Deutscher, wählte seinen Landsmann lediglich wegen dessen um-fassender Sprachkenntniß und nicht weil, sondern obgleich derselbe ein Dichter war. Als im Jahre 1846 das Parlament mit der Nothlage der Jrländer beschäftigt war, erschien im „Morgen-blati" das herrliche Gedicht Freiligrath'». welches die Abhängigkeit der Bevölkerung von ihren Gutsherren so ergreifend schildert und mit der Strophe schließt: Erin, da liegt sie aus den Knie'n, Bleich und entstellt mit weh'ndem Haare Und streut des Shamrock welkend Grün Zitternd auf ihrer Kinder Bahre; Sie kniet am See, sie kniet am Strom, Sie kniet auf ihrer Berge Kronen, Mehr noch als Harald-ByronS Rom Die Niobe der Nationen. Während dies herrliche Gedicht in Deutsch-land eine „Seelenwanderung durch alle Zeitungen" mochte (so nannte Freiligrath die unzähligen Nachdrucke), bekam der verbannte Autor eine Strafpredigt von seinem Chef, die in dem Refrain gipfelte: „Was verstehen Sie von Irland'{" Im Frühling 1848, als die allgemeine Amnestie den Bann aufgehoben hatte, kehrte Erlebnisse mit Areitigrath. Wenn Aristophanes feinen SokrateS mit lustiger Persiflage in einer Art Luftballon schwebend meditiren läßt, so moquirt sich der ungezogen-genialische Dichter damit zugleich ein wenig über die ernste Denkarbeit des Gelehrten, «elche nur im stillen Kämmerchen und in . möglichster Abgeschlossenheit gedeihen kann, und «eint, der genialischeren Natur deS Dichters sei jedes Plätzchen zum Geburtsplätzchen eines ihrer jii-ider recht und bequem. Eine Illustration dreier Anschauung liefert eine Anekdote, welche Ferdinand Frnligrath einst im Kreise feiner Tüsield orfer Freunde erzählte, dem Unter-zeichnete? angehörte. ES handelt sich dabei um die Entstehung seines so populären Gedichtes .Löwenritt". Der junge Kaufmann hatte in Amsterdam mit seinen Genossen verabredet, einen Sesellschastsball zu besuchen, war auch rechtzeitig «schienen, fand aber keinen der College» vor. llm die Ankunft derselben abzuwarten, occupirte Freiligrath ein Nebenzimmer des BallsaaleS, «elchcS während des Tanzes leer geblieben. Hier in Träumerei versunken, kam er auf einen seiner poetischen Pläne zurück, zog dann sein Notizbuch hervor und begann, Verse zu schreiben. SS ging ihm flott von statten, die Ballmusik horte den Gedankenfluß nicht; der Dichter hielt »ur inne, wenn in den Pausen eintretende Gäste ihn unierbrachen. Als er nach einigen Stunden heimkehrte, stand mehr als die Hälfte vom „Löwenritt" in seinem Portefeuille, der Rest folgte nach einigen Tagen, dann aber be-kam das Gedicht int Laufe der Zeit noch manche Feile, ehe es zum ersten Mal im Stuttgarter Cotta'schen „Morgenblatt" gedruckt wurde. Nicht weniger als diese Mittheilung des Dichters selbst interesfirte uns damals die sich daran schließende Anekdote eines kaufmännischen College«, der unlängst auf der Geschäftsreise in Frankfurt am Main bei der Feier eines Jubi-läums zugegen gewesen war. Dem alten Buch-Halter eines Bankhauses hatten seine Chefs ein Festmahl veranstaltet; ans der großen Zahl der Gäste war schon mancher Trinhpruch auf den Jubilar verklungen, ohne daß der Gefeierte etwas erwidert Hatte. Da endlich stand der Veteran auf, die verlegene Stimmung aller Theilnehmer wich einem lauten Applaus, als der Greis sagte: „Ich bitte um Gehör." — Dann aber begann der gute Mann mit erhobenem Tone: „Wüstenkönig ist der Löwe" und rezi-tirte das ganze Gedicht. Man kann sich die Gesichter der Zuhörer denken, die zwangsweise ernsthaft bleiben mußten, auch kann man sich vorstellen, wie herzlich Freiligrath lachte über den treuen Frankfurter Kollegen und die Art der dargebrachten Huldigung. Während feines ersten Exils in London 2 Z)ie „Südsteirische H'ok" als Hie-votverprelse. Von Stufe zu Stufe/ wie eine alternde Hetäre, fank und sinkt das Schandbla i, mit dem wir, Gott ist unser Zeuge, mit Ekel und Abscheu zu poleinisiren gezwungen waren. Mit Friedensschalmeien und Versöhnungsbiedermeier-eien versuchte eS vor drei Jahren, das Publicum zu dupiren und Zwietracht unter die Deutschen des Unterlandes zu bringen. Als jedoch hinter der fadenscheinigen MaSke die grinsende Fratze erkannt wurde, als die tückisch geballte Teufels» saust nicht mehr versteckt werden konnte, wurde von dem Ehrenblatte, welches d:r Volksniund „Südsteirische Pest" benannte, »u pikanten Per-sonatien gegriffen, um damit dir Gegner cinzu-schüchtern und zu terrorisiren. llnd als auch dieses Bemühen nichts fruchtete, häufte man Scandal auf Scandal in den Spalten, so daß eS bald keinen ehrenwerthen Mann in Unter-steiermark mehr gab, welcher nicht von dem elenden Schreibertroß. der dem genannten Blatte zum Theil Handlangerdienste leistet, zum Theil als Mitarbeiter desselben ein trauriges Renommee genießt, in der infamsten Weise besudelt worden wäre. Noch nicht genug, auch Frauen mußten in die Spalten des Ehrenblattes hineingezerrt werden, und es war diesen Burschen keine In-fulte zu groß, keine Verleumdung zu schamlos, die nicht mit grenzenloser Frivolität selbst gegen Frauen erhoben worden wäre, um hinterdrein nach Spitzbubellart abgeschwächt, verdreht oder weggeleugnet zu werd,». Heute liegt uns nun ein Factum von so unglaublich roher und gemeiner Art vor, daß wir es nicht zu glauben vermöchten, wenn wir nicht selbst Einblick in die Sache erhalten hätten. Ein schweres Unglück, Über welches auch wir jüngst berichteten, wurde von der HerauSgeberin und Verlegen« der „Südst. Post", der Witwe Leon, ausgebeutet, um folgendes Schreiben an den Vater des jungen ManneS, der in Folge der unseligen Kahnfahrt vom 10. Juni auf der Trau, wobei ein Fräulein ertrank, physisch und nioraltsch schwer leidet, zu richten: Euer Wohlgeboren! Für die ».orgen Samstag erscheinende „Südst. Post" wurde ein sehr scharfes Ge-dicht über daS Sonntagsunglück Ihres Herrn Sohnes eingesandt ; da ich von den Zeitungen, sowie von den Geschäften leben muß, und ich weiß, daß die Zeitung für die Abonnenten dadurch an Interesse gewinnt und dadurch sehr viele Exemplare mehr verkauft werden, frage ich gewiß in warm fühlender Theil-nähme Euer Wohlgeboren ganz im Geheimen, ob Sie mir einen Schadenersatz von 20 fl. ö. W. bis Morgen 8 Uhr früh unter ge-schloffenem Eouvert einsenden würden, so Freiligrath in die deutsche Heimath zurück und wählte Düsseldorf zu seinem Wohnsitz. Hier schloß er sich dem entschieden freisinnigen „Volks-Club" an, wurde sehr bald in den Vorstand gewählt und nahm regen Antheil an den Be-rathungen. Nach einer sehr lebhaften Plenar-Verhandlung hielt derAusschuß gegen Mitter-nacht noch eine Sitzung, denn es handelte sich um den Fortbestand des Vereines — die Cafse hatte tiefe Ebbe, der Club mehr kühne Idee, als Geld. Man bestürmte im Comit6 Freiligrath, er möge ein Gedicht machen, der Absatz desselben werde dem Club zu Gute kommen und die Krisis teenden. Nach acht Tagen las der Dichter seine neue Schöpfung vor „Die Todten an die Lebenden". Bald nachdem das Flugblatt erschienen, wurde der Autor gefänglich eingezogen, sechs Wochen später erschien er vor dem Schwurgericht. Noch niemals hatte der aste Düsseldorfer Assisensaal eine so elegante Versammlung vereint, die meisten Plätze waren von Damen in Festkleidern besetzt, und als der Dichter, einstimmig sreigesprochen, die düsteren Räume verließ, wurde er niit Blumen und Kränzen überschüttet. Nach langer Abwesenheit hatte Freiligrath ini Anschluß an einen geschästSreisenden Freund die Niederlande, wo er von 1832 bis 1836 gelebt, wieder besucht und war im Hasen vor. Rotterdam aus das Schiff eines seinem Begleiter ..Deutsche Wacht/' «lochte ich in Ihrem Interesse eS verhindern, daß dieses Gedicht in der Zeitung erscheint, bitte jedoch gegen keinen Menschen davon Erwähnung zu machen, sonst geißelt man die Sache nur noch mehr. — Mit Achtung Marie Leon. Frau Leon erhielt die verlangten 20 fl. nicht; daher auch das „scharfe" Gedicht, ein ; Ausfluß des empörendsten Cynismus, in Nr. 48 der „Südst. Post" vonl 16. d. erschien. Wir fühlen uns nicht berufen, ein Urtheil abzugeben, ob Frau Leon aus eigener Initiative oder von Anderen verleitet, den Erpressungs-versuch wagte, so sonderbar es uns auch scheinen mag. daß eine Frau sich plötzlich in die Re-dactionSgeschäfte des bekannten Unverantwort-lichni mengt. Sei den, wie ihm wolle; wir bedauern die unglückliche Frau, allein wir konnten ihr un-möglich den Wunsch erfülle», den sie in folgen-deai, an unS gerichteten Schreiben aussprach: Marburg. 17. Juni 1883. Löbliche Redaction! In der heutigen ..Marburger Zeitung" ist ein von mir an Herrn Badl g.sandter Privat-brief veröffentlicht, den ich in einer Anwand-lung von Frauenschwäche geschrieben und durch besten 'Veröffentlichung in der genannte» Zeitung ich ohnehin in meiner Existenz be-droht bin; ich bitte Sie recht inständigst, von einer weiteren Verbreitung dieses unseligen Briefes freundlichst abzusehen. Ich werde diese Ihre Humanität stets zu schätzen wissen und zeichne in» Voraus mit dem Ausdrucke des größten Dankes Hochachtungsvoll Marie Leon. Es niag hartherzig scheinen, wenn wir auch der edelniüthigen, vorstehenden, Ansuchen deige-sügten Befürwortung des Herrn Anton Badl kein Gehör schenkten, allein es handelt sich in diesem Falle ein Blatt, welches vom Schimpf und unverrückbarer Perfidie vegitirte. vollends zu demaskiren. Mitleid gegen ein Blatt zu üben, das feit feines Bestehens die politische Unehrlichkeit verkörperte, wäre eine Schwäche, die der guten Sache, die wir vertreten, »ur zum Nachtheile gereichen würde. Je früher ein Unternehuien, das von privilegirten Hetzern ge> leitet wird, zu Grunde geht, desto früher werden auch Ruhe und Frieden im Unterlande ihren Einzug halten. Man wird uns wohl jetzt die Leidenschaft-lichkeit. mit der wir einer Sippschaft zu Leibe rückten, verzeihen; man wird uns entschuldigen, wenn wir die derbsten Ausdrücke der deutschen Sprache für ein muthwillig frevelhaftes Be-ginnen flachköpsiger Streber wählten, welche im Namen des Volkes als Elite der slovenischen Nation der Regierung Vorschläge zu machen sich anmaßten, welche ihnen mißliebige Persönlich- befreundeten deutschen Capitäns geführt worden. In der Privatkajüte des Schiffsführers stand eine kleine Bibliothek und der Begleiter des Dichters sagte demselben: „Hier bist auch Du vertreten." So erfuhr der Capitän den berühmten Namen seines Gastes, ließ sofort alle Flaggen aufhissen und alle Böller lösen und eine Parade seiner ganzen Mannschaft mußte den» Dichter mit dreimaligem Hurrah eine Huldigung dar-bringen. Wir erfuhren die 'Nachrichten über seine Erfolge niemals von dem höchst bescheidenen Dichter selbst, sie kamen stets nur von Zeugen. So hat u. A. auch Friedrich Kapp einen Beitrag geliefert, er erzählt in einen, seiner Werke, daß er einst in Nordamerika an der Grenze der Civilisation Zeuge der Auction vom Nachlaß eines deutschen Ansiedlers gewesen sei. Es wurde dabei nur Tauschhandel gemacht und nun gab eine arme Kolonist», das letzte entbehrliche Kleidungsstück für den Band von Freiligrath's Werken, in welchen, oas Loblied auf die Armuth, unter dem Titel „Requiescat" enthalten ist. Einer der ältesten College» aus der Zeit feiner Comptoirthätigkeit in Barmen brachte, während Freiligrath in Düsseldorf wohnte, demselben mehrere Geschenke aus der gemeinsamen Heimath Westfalen mit. Er hatte in Münster einen Kupferstich „Zeus und Leda" gekauft und in Rheda bei Bielefeld eine» Pumpernickel und 1883 leiten denuncirten und die bestehenden Verhält-niste in verlogenster Weise entstellten. Wir kannten eben die Sorte, welche sich sogar als Regierungspartei ausspielte, und welche, leider Gottes, an gewisser Stelle durch ostentative Heuchelei mehr Gehör fand, als die Stimmen der Opposition, welche ungeschminkt bittere i Wahrheiten auSsprachen. Wir wollen hoffen, daß die hohe Regierung nun doch endlich auf-geklärt werde, welcher Qualität das kriechende Häuflein ist. welches seine egoistischen und un-lautere» Bestrebungen durch Wolken von Weih-rauch zu verhüllen sucht. politische Mundschau. Inland. Hine vernnglnckte Hteminisce»;. Das Wiener Naderer- und Tschechenblatt ist sehr unangenehm berührt worden von den, Artikel der Berliner „Nationa^-Zeitung" über den Wahlkampf in Böhmen. In der Absicht den Ausdruck der Sympathien, die das Berliner Orga» den bedrängten Deutschen in Böhmen entgegenbringt, zu discrediiireu, er-innert das Denuncianienblatt an die Procla-mation „an das glorreiche Königreich Böhmen" mittelst deren die preußische Armeeleitung im Jahre 1866 unter den Tschechen Stirn»,ung machen wollte und findet es demgemäß sozusagen, uncorrect, daß man jetzt die Tschechen „lästert", denen »,a» 1866 um den Bart ging. Nur nicht so hitzig! Die 1866er Proklamation an das glorreiche Tschechien war wohl auch nicht gerade ein Beweis besonderer Hochach-tnng; vielmehr geht aus derselben hervor, daß mau dazumal in Berlin die „glorreichen" Tschechen für fähig hielt, sich durch solchen — Speck ködern zu lasten. Man unterließ es eben in Berlin auch den Deutschenhaß in's Calcul zu ziehen und verrechnete sich deshalb. An die Deutschen mit Zumuthunyen heranzu-treten, wie sie jene Proclamatton enthielt, wagte sich die preußische Armeeleitung wohl-weislich nicht und würde es sicherlich auch heute nicht wagen. Aus diesen Beweis der Achtung haben die Deutschen Oesterreichs aber auch vollen Anspruch. Das Denuncirblatt kann daraus die Ueberzeugung schöpfen, daß man im Deutschen Reiche über die Verhältnisse in Oesterreich besser unterrichtet ist. als ihn, und so manchem der „Machthaber" lieb sein n,ag. „Zwei Dinge" — lesen wir zur Abwechslung in einem süddeutschen Blatte — „zwei Dinge mache» es beim beste» Willen schwer, mit der tschechischen Bewegung zu sympathisire» und dies ist einmal, daß die Tschechen ihre Sache stets mit den reactionäre» Feudalherren identificire», ihre Alliirten stets unter den Feudalen und Clericalen suchen und dann einen Schinken erworben. Der Empfänger lohnte den, Geber mit folgender Parodie auf ein Matthisson'fches Gedicht: Wen» einst in trautem Dämmerscheine Dir eine liebliche Gestalt, Das Hintertheil von einem Schweine Mit Gruß und Kuß entgegenwallt. Und wenn sich diese»! Schweinezwickel Ein zierlich Brödchen zugesellt. Ein vierzigpfünd'ger Pumpernickel Dir plötzlich vor die Füße fällt — Das ist des treuen Freundes Geist, Der Rath und Hilfe Dir verheißt, Er legte zu dem Zeus die Leda Auf den Altar der Freundschaft schon. Jetzt bringt der Edle gar aus Rheda Des alten Ebers jungen Sobn! Kurz vor der Rückkehr des Dichters auS seinem zweiten Exil feierten seine Kölnischen Freunde den Geburtstag Freiligrath's den 17. Juni, in, Beisein seines zweiten Sohnes Otto. Die Gesellschaft fuhr mit dem Dampfboote nach Rolandseck. Man traf dort im Hotel die Zöglinge eines Mädchen-PensionatS, der Lehrer bat um Erlaubniß zum Anschluß und so stieg ! denn Nachmittags eine fröhliche jugendliche Schaar mit den alten Freunden des Dichters uud dessen achtzehnjährigem Sohn zur Ruine empor. Hier unter dem Bogen stehend, welchen 1883 jener ihnen innewohnende Characterzug der Angeberei und des ewige» Klageführeus bei der hohen Obrigkeit." Kein Zweifel. Man kennt in Teutschland die Tschechen und die Teutschen. Kine zurückgewiesene Spende. Tie Angelegenheit, über welche die Herren Abgeordneten Dr. Jos. Stopp, Dr. M. Weitlof und Genossen vorgestern im n. ö. Landtage eine Interpellation an die h. Regierung gerichtet haben, erscheint geradezu räthselhaft, um nicht zu sagen, uubegreiflicb. Der Dar-stellung zufolge, welche die Interpellanten bieten und für deren vollständige Richtigkeit dieselben einstehen, hat nämlich das gemein-same Auswärtige Amt einen Nnterstützungs-beitrag von über 5000 fl., welcher demselben von dem amerikanischen Gesandten in Berlin für die am schwersten heimgesuchten deutsch-tyrolischen Gemeinden Namens des Pittsburger Unterstützungs-Comites zur Verfügung gestellt wurde, retournirt und die Zurückweisung damit begründet, daß das k. k. österreichische Mini-sterium des Innern aus eine bezügliche An-frage geantwortet, es gebe eine dringende Noth, welche augenblicklicher Abhilfe bedürfe, nicht mehr. Bei allen deutsch-amerikanischen Spen-betn in Pittsburg erregte, wie i« der Jnter-pellation weiters mitgetheilt wird, dieses RefuS Erstaunen und Unwillen. Sie konnten es nicht begreifen, wie es eine Negierung wagen dürfe, eine bedrängten Stammesgenosscn dargebotene Gabe zurückzuweisen und die in Amerika leben-den Oesterreich« vermochten sich hierüber eines Gefühles der Beschämung nicht zu erwehren. Ein angesehenes deutsch amerikauisches Blatt knüpfte an die betreffende Meldung die in der Interpellation wörtlich citirte Bemerkung: „daß dieser Vorgaug nur dazu angethan sein muß, die edelmüthigen Spender zu verletzen und den lobenSwerthen Eifer zur Hilfeleistung für unsere schwer heimgesuchten Landsleute er-kalten zu machen." Ausland. Deutschland. Die Verstaatlichung der Eisenbahnen schreitet still aber mit voller Entschiedenheit vorwärts. Wie der „Reichsanz." meldet, hat die Negierung sechs Bahnen Kaufanträge ge-stell«. Es sind: die Oberschlesische, die Rechte Lder-User, die Kreuzburg-Posener-, die Altona-Kieler-, die Berlin-Hamburger- und die Bres-lau-Schweidnitz-Freiburger-Bahn. Allgemein hat dieser Akt, der mit der größten Discretion behandelt worden ist. überrascht. Man aner-kennt übrigens auf allen Seiten, daß durch Frtiligrath im Jahre 1840, nachdem das Ge-mäuer im Herbste 183S eingestürzt gewesen, wieder hatte neuerrichten lassen hielt der Senior des Kreises die Festrede, erinnerte an das lange Exil und sprach von der frohen Hoffnung auf das nahe bevorstehende Wi?derfehen. Tief erschüttert. drängte sich der Sohn des Gefeierten an die Brust eines der Theilnehmer; er weinte, wollte aber seine Rührung nicht zeigen und hatte nicht gesehen, daß die xanze Mädchenschaar um ihn ebenfalls Thränen vergoß. Am nämlichen Tage des folgenden Jahres wiederholte sich die Feier auf derselben Stelle nur mit dem Unterschiede, daß diesmal der Tichler persönlich betheiligt war und in höchst fröhlicher Stimmung sein siebenundfünfzigfteS Wiegenfest mit beging. Emil Rittershaus hatte , während der Dampfbootfahrt ein schwungvolles Gedicht geschrieben, b«im Klänge reinweingefül-«r Römer trug er es vor, und Freiligrath wandte sich an die Zuhörer mit den Worten: ; »DaS macht dem Emil Keiner nach. Was er mir prai Lobe gesagt hat, ist zwar gelogen, aber er soll dennoch hoch leben!" Sehr drollig war ferner die Art, wie Frei-ligrath mit Hackländer Bekanntschaft machte. In feiner Parterrestube zu Unkel am Rhein fand Ferdinand Freiligratb im Sommer 1840 von einem Spaziergang heimgekehrt, einen Gast i» seltsamer Erscheinung. Auf dem Sopha aus- „Deutsche Wacht." die strenge Wahrung des Geheimnisses der Börsenspeculation ein Riegel vorgeschoben »vor-den sei, und bezeichnet die gebotenen Kauf-preise als dein Werthe der Bahnen entsprechend. Im Uebrigen gibt man zu, daß. nachdem ein-mal die Verstaatlichung der Bahnen beschlossen worden war. der Ankauf dieser Bahnen mir die naturgemäße und durch das Interesse eines ersprießlichen Betriebes bedingte Ver-vollftändigung des bisherigen Staatsbahn-netzes sei. Krankreich. Am verflosseneu Sonntage fand in Paris eine Garibaldifeier statt, welche sich zu einer italie-nisch-französischen Demonstration und zu einer Kundgebung gegen die Tripel Alliance gestaltete. ES ging in dieser Versammlung ziemlich bunt her und des politische» Unsinnes wurde unge-Heuer viel ausgetischt. Aus Trieft wurden Be-grüßungSdepefchen verlesen und sämmtliche Redner gefielen sich in den ärgsten Schmähun-gen gegen Oesterreich-Ungarn. Besonders der radicale Deputirte Delattre, ivelcher den Vorsitz führte und seine Phantasie von einer ita-lienisch - französischen Verbrüderung — die Italiener sollen ». A. die französische Grenze und die Franzosen die italienische Grenze be-wachen — zum Beste» gab. Eine ähnliche Rede hielt Graf Piaucini, die bemerkenswerth erscheint, weil der Redner Vicepräsident der italienischen Kammer ist. Er sprach von der Alliance Italiens mit Frankreich von 1789, beide Nationen ivürden in der nächsten Schlacht Schulter an Schulter kämpfen. Auch verfchie-dene Revanche-Reden »vurden gegen Deutschland gehalten, doch nur von Rednern ohne jede Autorität. Der radicale Pariser Gemeinderath bat die letzten Tage beschlossen, im Pariser Stadthause einen „elsässischen Saal" einzurichten mit Gemälden, welche die historischen Momente der Angliederung Elsaß-Lothringens an Frankreich darstellen sollen. Rußland. Einen originellen Eharacter hatte die so-genannte „Repräsentation der Stadt Warschau bei der Kaiserkrönung". An ihrer Spitze stand General Staryekiewicz, ein geborener Russe, der sich indessen die Achtung der Warschauer polnischen Gesellschaft stets zu bewahren wußte. Jh»n assistirte Graf Ostrowski und der Kauf-mann Brun. Als der Ezar an den Grafen eine Frage richtete, antwortete dieser, da er des Russischen nicht mächtig ist. in französischer Sprache, »vas den Czaren sehr »nangenehm berührte. Auch die Antwort des Herrn Brun, die in sehr gebrochenem Russisch erfolgte, be-friedigte den Czaren nicht. Charakteristisch gestreckt, lag ein junger Man» lesend, sehr zwanglos in Hemdsärmeln, erhob sich dann in langsamen Tenipo und brachte gähnend die Worte hervor: „Wie geht's" Der Dichter schaute höchst verwundert drein. „Sie kenne» mich nicht mehr?" sragte nun der Eindringling, indem er zugleich in den abgelegten Rock fuhr — „wir sahen uns wiederholt in Köln — »nein Name ist Hackländer." Nach nunmehr erfolgte? herz-licher Begrüßung sagte der Gast: „Lieber Ex-College vom Co»nptoir, ich bin jetzt auch Ex und zwar sehr gründlich. Seit ich die Löwenhaut des Artilleristen mit dem Comptoir-Rock vertauschte, habe ich dreimal Abschied nehmen müssen wegen Zahlungseinstellung meiner Chefs, das Un-glück folgt meinen Fersen; Ihren Versen folgt das Glück, vielleicht auch Ihrer Prosa: geben Sie mir eine Empfehlung nach Stuttgart, ich will zur Bühne gehen." Es eilte daS nun nicht gerade und Hack-länder ließ sich gern bereden, einstweilen bei sei-nem Wirth Ferien zu machen und Geniestreiche obendrein. Es ka»n ein Brief aus Barmen an Frei-ligrath ! „Du hast dein hiesigen Buchhändler Lan-gewiesche versprochen, eine Schilderung Deiner westphälischen Heimath zu liefern. Es sind nun dii Stahlstiche zum „malerischen und romanti-schen Westphalen" fertig. Dein Text aber fehlt noch und da Du seine schriftlichen Mahnungen nicht beachtet hast, will Lanzewiesche Dir per- 3 war die Form der Schüssel, auf welcher die polnische Deputation dem Czareu Salz und Brod überreichte. Während die übrigen in Gebrauch genommenen Schüsseln in russisch-byzantinischen Stil ausgeführt und mit ruffi-schen Inschriften bedeckt waren, war die pol-nische Schüssel aus Silber in Renaissance gearbeitet und wies nur einige Zahlen als Inschrift aus. Polnische Inschriften auf die Schüssel zu setze»», hatte man sich nicht entschließen können, da dies mit einer schroffen Demonstration gleichbedeutend gewesen wäre. Eine russische Inschrift aber »väre ohne Zivei-sei in den» Sinne aufgefaßt »vorden, daß die Polen sich mit der bestehenden Ordnung ein-verstanden erklären. So bildete denn die „polnische Schüssel" einen stummen Protest inmitten des Krönungsfestes. Korrespondenzen. Graz, 17. Juni. (O.-Corr.) fA r m e s Schwarz-Roth-Gold.j Wie Sie aus der „Tagespost" bereits entnommen, wurde die Versammlung des Grazer Communal-Vereins am Freitag abermals aufgelöst. In der von Dr. Walter beantragten Resolution spricht der Coinmunal-Verein nämlich, nebst seiner Freude über das Erscheinen des Monarchen, auch die Erivartung aus. daß der Gemeind-rath dein deutschen Character der Landeshauptstadt den entsprechenden Ausdruck geben werde. Diese Resolution inhibirte der Polizeicommifsär Hölzl mit dein Bemerken, daß der Verein seine Sta-tuten überschreite, wenn er von nationalen Fragen rede. 'Nun ist der Communal-Verein ein politischer Verein, und wir wüßten nicht, was in Oesterreich politische Fragen sind, wenn es die nationalen nicht sind. Dreht sich doch das Lied, das garstige politische Lied, seit Jahren fast hauptsächlich um die Nationalitäten. — Was indeß hinter der Resolution steckte, das wissen Ihre Leser nicht. Es wurde an den Bürgermeister Kienzl, dessen deutsche und liberale Gesinnung selbstverständlich über jeden Zweifel erhaben ist, das Ausinnen gestellt, bei der Be-flaggung des Rathhauses neben der schwarz-gelben auch die st-irische und deutsche (schwarz-roth-goldene) Fahne aufzuhissen. Tie letztere sott nun Anstoß erregt haben. Der Communal-Verein wollte diesbezüglich an den Bürgermeister eine positive Aufforderung richten. Dabei inag nur Eins bemerkt werden: Es fällt in Graz selbstverständlich Niemanden ein. weder die gegenwärtige Fahne des deutschen Reiches, noch etwa gar die Hohenzoller'sche entrollen zu wollen. daS ist klar. Warum aber die rein ideale schwarz-roih-goldene Fahne, der keine weitere politische Bedeutung zu Grunde gelegt werden sönlich aus den Leib rücken. Sie Dich vor!" Am folgenden Nachmittag brachte der Düsseldorfer Dampfer den Angekündigten. Frei-ligrath und H^ckländer begrüßten ihn am Ufer mit einem Enthusiasmus, als wenn er lange ersehnt geweien wäre. Man zog ins Haus, dort stand eine Maitrank-Bowle, dort saßen hanende Zechgenossen, es begann sofort ein Gelage. Der Mann aus Barmen mußte trinken, daß es fast »um Erbaruien war, denn seine zarte LeibeSbe-Ichaffenheit vertrug nicht viel. Schon um 10 Uhr AdendS lag er in Morpheus Armen, da kam bald ein Dampfboot stromab und man trug den Schlafenden sanft auf die Polster der Ka-jüte. Wie Odysseus an Jthaka's Strand landete er an» Morgen bei Düsseldorf und fubr von dort ins Wupperthal; vom Zweck seiner Reise war gar keine Rede gewesen. Nachher legte sich Levin Schücking ins Mittel, er übernahm an Stelle Freiligrath's die Schilderung des alten Niedersachsenlandes und der ursprünglich designirte Autor schrieb blos die poetische Einleitung, eine seiner schönsten Dichtungen. Hackländer erschien auf der Stuttgarter Bühne, fiel als Comödiant so unbestreitbar durch, daß er von seinem Vorhaben abstand, und machte dann als Schriftsteller so nnbestrit-tenes Glück, daß er sein Leben lang zu den po-pulärsten Autoren gehörte. In den 50iger Jahren erschienen, durch 4 kann, anstößig sein sollte, ist unerfindlich. Und die Grazer Commune besitzt eine so prächtige! Die Conseqnenz wird dann wohl auch für Untersteiermark und Krain gelten, und wir g.ben uns der zuversichtlichen Hoffnung hin. daß man es als Hochverrath ansehen wird, wenn etwa am Trisailer Triumphbogen oder in Laibach die blau-weiß.rothe Fahne flattern wird, die, nebenbei erwähnt, für die Slooenen historisch ohnehin keine Berechtigung hat, und eigentlich eine serbo-croatische Fahne ist. Merkwürdige Zeiten das, in denen wir leben! Sie regen zum Nachdenken an. Um übrigens nochmals aus jene Versammlung des Communal-Vereins zurückzukommen, so nahm dieselbe eigent-lich einen tragi-k o m i s ch e n Verlaus. Der Regierungscommissär hatte, wie er unverholen erklärte, Ordre, die Versammlung aufzulösen. DaS wußte man. als die Versammlung noch gar nicht eröffnet war. Nun galt es. die Resolution „wenigstens für di: Zeitungen zu retten", und so kam sie zuerst zur Verlesung, und die Versammlung wurde nach wenigen Worten d«S Obmannes Dr. Derschatta aufgelöst, sogleich aber auch di« Frage angeregt, ob die gleiche Frage nicht der Deutsche Verein, der doch schon in seinem Titel die Nationalitäten-frage führt, discutiren sollte. Mit welchcr Motivirung dann etwa diese Versammlung auf-gelöst werden würde? Denn aufgelöst würde sie doch werden. Difficil« est satirara non scril>ere! — Sott ich Ihnen zum Schlüsse noch daS geheimste offene Geheimniß mit-theilen, so wäre es dies, daß unzählige Knopf-löcher mit Sehnsucht einer entsprechenden Zierde harren, und un» die zehnte Seligkeit gar oft in den Sinn kommt: „Selig sind Diejenigen, die nichts erwarten, denn sie werden nicht enttäuscht w>rden!" Marburg. 19. Juni. (O.-Corr.) sD i e nationale „P resse" i n S t e i e r m a r k.j Die neueste Scandalgeschichte, welche den all-gemeinen Gesprächstoff der Bevölkerung von Marburg abgiebt, bietet wieder einen Beweis für die geradezu ekelerregende Corruption. welche in der slovcnisch-ncttionalen Presse ihr Unwesen treibt. Die „Südst. Post" ist von der schwunghast betriebenen Verleumdung und Ehrabschneidung glücklich bei dem Capitel der — Erpressung angelangt. Ein Unglücksfall, bei welchem ein Mädchen in den Wellen der Drau seinen Tod fand, wurde von der In-haberin der Druckerei der „Südst. Post" und des „Slov. GoSpodar" dazu benützt, um auf den Vater des jungen Mannes, welcher sich mit der Verunglückten im Kahne befand und der selbst mit Mühe dem Tode entkam, einen Erpressungsversuch auszuüben. Da Herr Badl die Characterfestigkeit besaß, dem Erpressung«- die „Kölnische Zeitung" verbreitet, seine „Namen-losen Geschichten", allerlei amüsante kleine Er-zählunßen. lose zusammengereiht, stückweise vom Verfasser an die Redaction geliefert. Während der Zeit, daß Hackländer an diesen Feuilletons arbeitete, empfing er den Besuch zweier Freunde. Berthold Auerbach und Franz Dingelstedt machten gemeinsam eine Tour, und Hackländer versprach folgenden Tages ihr Führer durch Stuttgart zu sein. Zur bestimmten Morgen-stunde kam das Poetenpaar, den Freund abzu-holen, fand aber denselben im tiefsten Negligee. Hackländer saß. wie Dingelstedt sich ausdrückte, „im Rocke des Schlafes und in der Mütze der Nacht", seinem Secretär dictirend. Auf die ihm nun reichlich zu Theil werdenden Vorwürfe zeigte er einen Brief von der „Kölnischen Ztg.". „Ich muß heute Nachmittag ein neues Capitel „Namenlose Geschichten" ans die Post liefern." Die beiden Touristen hatten nur diesen Tag für Stuttgart frei, man überlegte hin und her. bi« Dingelstedt rief: „Ich weiß Rath — mach' Du Deine Toilette, ich mache Dir das Capitel; ich habe Deine Schnurren in der „Kölnischen Zei-tung" verfolgt. Wie weit sind Sie?" fragte er den Secretär. ließ sich den Anfang vorlesen und dictirte nun weiter, so flott, daß.Hackländer sagte: „Du wirst viel rascher zu Ende sein, als ich cS gewesen wäre; wir wollen Dich im Cafe .Z>-»tsch« Wacht - versuche die Stirne zu bieten und nicht be» zahlte, so erschien denn auch in der nächsten Nummer wirklich ein „Gedicht", welches die erschütternde Tragödie in einer witzelnden Art besprach und den Betheiligten verächtlich machte. Schon am nächsten Tage aber hatten die Marburger durch die Veröffentlichung des Erpressungsbriefes in der „Marb. Ztg." Gelegenheit , sich über die wahren Motive der dichterischen Begeisterung, zu der sich die „Südst. Post" aufgeschwungen hatte, zu unterrichten. In der letzten Nummer dieses sauberen „Par-teiorganeS" wird nun eine Erklärung ver-öffentlicht, worin behauptet wird, daß obiger Erpressungsversuch „mit der Redaction der „Südst. Post" in keinem wie immer graviren-den Causalnexus steht" und daß daS Gedicht nur auf „administrativem Wege" in das Blatt gekommen ist. Wer die Verhältnisse dieser Zeitung kennt, der muß sich unwillkürlich sra-> gen. wo steckt die Redaction und wo die Ad-ministration ? Der verantwortliche Redacteur Sakuscheg, Maschinenmeister der Druckerei, der für die Verantwortlichkeit ein Taggeld von 50 kr. erhält, sollte der nicht wissen, was er möglicher Weise selbst gesetzt hat? Herrn Dr. Gregorec und seine Consorten aber für diese Erpressung und all den ehrverleumderischen Unflaty, von dem nach dem AuSspruche des Briefes das Blatt sein Leben fristet, verant-wortlich zu machen, wäre eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, — sie bezahlen ja 50 kr.! — Wenn in Zukunft aber wieder ein ehrenhafter Bürger verleumdet wird, so möge er sich da» mit trösten, daß er hiedurch zur Lebensfähigkeit eines Blattes beiträgt, das nothwendiger Weise zur Corruntpirung der Partei selbst führen muß. Wir können der flovenischen Partei nur zu ihrem Organe, und dem Blatte zu seinen Abonnenten gratuliren. Wien, 19. Juni. Der Antrag, welchen der Gemeinde- und Verfassungs-Ausschuß dem niederösterreichische» Landtage in Betreff der Frage der Decentralisation der Ei-senbahnen zur Annahme empfiehlt, hat den fol-genden Wortlaut: Der Landtag des Erzherzog-thums Oesterreich unter der Enns erkennt in der beabsichtigten Decentralisation des Eisen-bahnwesens, m*g sich dieselbe auch vorerst nur auf die im Staatsbetriebe stehenden Eisendahnen beziehen und noch eine gewisse Unterordnung unter ein oder mehrere Centralorgane beibehalten, eine ernste Schädigung der In-teressen der Stadt Wien, er ersieht aber auch daraus die fortschreitende E r st a r k u n g der selbst ernste Hindernisse be-siegenden centrifugulen Tendenzen und besorgt als Folge dieser Tendenzen w ei- Marquardt erwarten." — Fast ganz unverändert wurde Dingelstedt's Arbeit dem Cyclu« HackländerS einverleibt. Im Herbst 1856 machte der Düsseldorfer „Malkasten" eine Dampfbootfahrt nach Bingen im Rheingau; der Präsident des Künstlerver-eins, Emanuel Leutze, führte die Mitglieder dorthin zu einer Zusammenkunft aller deutschen Kunstschulen behufs Stiftung eineS allgemeinen Künstlervereins. Hackländer war eben damals bei Leutze in Düsseldorf zum Besuche, er schloß sich nun der Suite an, die, wie zu erwarten bei all' den jovialen Elementen eine sehr fidele wurde. Bingens Magistrat und Bürgerschaft bereitete den etlichen hundertfünfzig Gäste» aus Nord und Süd einen sehr feierlichen Empfang; man verlebte schöne Stunden, zumal der Zweck schon in einer einzigen Berathung erreicht wurde, also Alles nach Wunsch ging. Bei einem große» Gelage, als die Weine des RheingaueS viel gepriesen und noch mehr getrunken wurden, schlug Hackländer vor, den alten Fürst?« Metternich in Wien telegraphisch um Einlaß in seinen Wein-keller auf dem Johannisberg zu ersuchen, die Vertreter der deutschen Kunst könnten sich dann auch in der echt d eutsche« Kunst des Zechen« bewähren. Hackländer war in den Genüssen Techniker, alle guten Gaben Gottes wußte er gründlich zu 1883 tereSchwierigkeiten einer einheit-liehen Verwaltung, steigend e ge-genseitige Entfremdung derVöl-ker und die Schwächung des österrei-chifchen StaatSgedankens. Er kann nur wünschen und hoffen, daß durch eine bal-dige Umkehr die Gefahren noch rechtzeitig be» schworen werden, welche sich in schweren Zeiten verhängnißvoll erweisen könn-ten und dann zu spat erkannt würden. Der Motivenbericht zu diesem wahrhaft patriotischen, von der tiefsten Besorgniß für die Zukunft des Vaterlandes dictirten Antrage hat den Herrn Abgeordneten Dr. Josef Kopp zum Bersasser und ist ein logisches Meisterstück ersten Ranges. Unentrinnbar, eingeschlossen von der logischen Kette, bleibt der hohen Regierung in der That Nicht« übrig, als entweder zu gestehen, daß sie die Ansichten Derer theile, von denen der Impuls der Decentralisation deS Eisenbahnwesens gegeben wurde und daß sie auch die Ziele billige, wel-chen dieselben mit dieser Maßregel zu erreichen die Absicht haben oder umzukehren, ehe es zu spät wird. WaS die Polen, die noch heute, ja heute noch mehr als jemals mit Oesterreich auf dem Fuße gleichberechtigter Mächte ver-handeln und deren Delegirte sich nicht als ! österreichische Abgeordnete, sondern als pol- i nische Diplomaten fühlen, was die Polen j — fügen wir hinzu — die Tscheche» wollen ! werden, characterifirt Dr. Kopp mit folgenden Worten: „Den polnischen Abgeordneten han- i delt es sich darum, die polnische Sprache als Amtssprache und zwar nicht blos im Verkehre mit dem Publicum. sonder» im ganzen Dienste i einzuführen, jeden Fremden, d. h. Nichtpolen, auszuschließen und die Eisendahnämter nur mit Polen, nicht etwa mit Auchpolen — wenn j es solche geben sollte, wie es leider noch Auchdeutsche gibt —, sondern mit national- ] gesinnten Polen zu besetzen, die sich, wie es bei der letzten Landtagswahl geschah, nur noch darüber streiten, ob es sich ziemt, den letzten j Gedanken jedes Polen auszusprechen, oder ob es klug sei, diesen Gedanken vorläufig noch zu 1 verschweigen — kurz darum, daß das öfter- 1 reichische Element endlich und gründlich auch j noch aus den Eisenbahnämtern ausgeschlossen und diese ausschließlich polnischen Zwecken dienstbar gemacht werden. Die polnische 1 Sprache verbannt den deutschen Techniker aus I Galizien und die Lemberger „Filial"-Tirection ! wird (auch selbst ohne Laudsmann-Minister) < immer Macht und Einfluß genug haben, um nicht blos die technischen, sondern auch die ad-ministrattven Dienstposten für „Landeskinder" ! zu reserviren, in Wien und den übrigen deut- | schen Königreichen und Ländern wird man aber stets und auch mit Ersolg den Zatz aus- 1 stellen, daß jeder Bewerber nur nach seiner j schätzen, kaum hat jemals ein Schriftsteller mit solcher Vorliebe, wie er, die Genußmittel im Detail geschildert. Einst besuchte er, von einem Freunde geleitet, die Werkstätten der Düssel-dorfer Künstler. Man kam zu Adolf Schroedter, dem großen Humanisten. ES gehörte zu diese« Meisters Eigenthümlichkeiten eine Vorliebe sür beizenden Tabak, er rauchte Cigarren, die nicht« weniger als fafhionable waren. Als Hackländer sich auS der dargebotenen Kiste einen Glimm-stengel angebrannt hatte, schnitt er hinter Schroedter'« Rücken ein Gesicht, wie wenn er Tinte getrunken hätte; eine plötzliche Wendung ließ den Maler das Antlitz seine« Gastes sehen und nun bemerkte er dem Begleiter: „WaS werden in dieses Manne« Romanen für kost-spielige Cigarren geraucht." Da« Freundschaftsbundniß zwischen Hack-länder und'Freiligrath wurde zerrissen, als der letztere Dichter sich der demokratischen Partei zuwendete und der erstere den Titel ..Hofrath" empfing. Bald nach Freiligrath'« Heimkehr au« dem Exil und nach seiner Ansiedlung in Stutt-gart fanden sich aber die alten College« wieder zusammen und blieben in gutem Einvernehmen bis an ihr kurz nach einander folgende« Lebensende. W. K. 1883 Qualisication und nicht nach seiner Natio-nalität oder seinem politischen Glaubens« 'dekenntnisse zu beurtheilen und in Oesterreich jeder Oesterreicher gleichberechtigt ist." — Sehr zutreffend krilisirt der Berichterstatter den ironisch angehauchten Einwand, daß eine De-Centralisation, wie sie gegenwärtig in Preußen besteht, hier nicht in Aussicht genommen sei. „Wie kann man nur — fragt derselbe — ernstlich Preußen in dieser Beziehung, wie in mancher andern mit Oesterreich — Pardon? mit den „im Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern" vergleichen? Dort muß selbst d'r Sprosse eines alten und angesehenen Adelsge» schlechtes, wenn er Botschafter des König» ist, „auf Befehl einschwenken, wie ein Unterofficier," — hier mußte der wegen seiner centralistischen Ueberzeugung und seiner strengen Amtsführung bei der föderalistischen Partei bestgehaßte Mi-„ister in einer öffentliche» Ausschußsitzung des Parlamentes gestehen, daß er einen Statthalter gut befehlen habe, der thu« doch, was er will. Tort muß selbst jeder Rath der Krone dem Minister-Präsidenten auf den Wink folgen, — hier ist es vorgekommen, daß ein Bezirkshaupt-mann gegen den Willen eines Ministers und gegen den Spruch des Reichsgerichtes entscheidet, ohne daß der Minister ihm ein Haar krümmte. Tort beherrscht der in Fleisch und Blut übergegangene Staatsgedanke den ersten wie den letzten Mann, — hier konnte ein an-gesehener und streng gouvernementaler polnischer Abgeordneter — im officiellen Nationalstyle „Mitglied der polnischen Delegation" — feinen Wählern auseinandersetzen, daß diese Delegation m Wien eine diplomatische Mission, d. h. daß sie die Gesandtschaft der Macht Polen bei der Macht Oesterreich sei u. s. w. Kleine Hyronik. sS e l i g s p r e ch u n g.j Im Vatican findet jetzt unter dem Vorsitze des Kardinals Bilio ein äußerst selten vorkommender Seligsprechungs-Proceß statt. Es handelt sich nämlich um die Seligsprechung des Stifters der „Mission vom heiligen Geiste", MSgr. Louis Maria de Grignon, über dessen Leben jedoch nicht die geringste schriftliche Aufzeichnung vorhanden ist. In einem solchen Falle müssen nun nach cononischem Ge-setze dem SeligkeitS-Candidaten volle vier Wunder stritte nachgewiesen werden. Diesen Dienstag fand nun dieserhalb ein« Sitzung statt, die trotz der Junihitze volle fünf Stunden andauerte, da sowohl der Prokurator (Vertheidiger) als auch der AdvocatuS diaboli (Ankläger) dabei die schärfsten Argumente für und gegen die An-erkfnnung deS vierten Wunders ins Feld führten. [Ein furchtbares Unglück,! bei dem über 190 Kinder getödtet und 200 schwer verletzt wurden, wird unterm 17. d. aus Sun-dcrland gemeldet. Ein Bauchredner gab nämlich eine Vorstellung gegen l Penny Entree in der Victoriahalle. Die Vorstellung war schon nahezu beendet, als der Bauchredner ankündigt« die Kinder werden als Preis« Spielsachen erhalten. Der Mann begann solche unter die Kinder im Parterre zu werfen, die Kinder auf der Galerie, befürchtend, sie würden keine Spielfachen bekom-men, stürzten die Treppen herab inS Parterre. Die Galerien, die Treppen sowie die Vorplätze sind sehr breit, allein eine Thür vom letzten Treppenabsatz inS Pariere war blos achtzehn Zoll weit ossen. Hier fielen wohl zuerst einig« Kinder, gleichzeitig gab es ein Gedränge ins Parterre, und die Kinder an dieser Stelle ver-schlössen somit den Ausgang. Nun stürzten alle Kinder von oben nach, eines über das andere fallend und alle einander erdrückend. Die ganze Katastrophe spielte in einem Raume von zwölf Quadratschritten. Der Fußboden und Raum bis zur vierten Treppe war gedrückt voll mit Leich-»amen; in anderen Theilen des Hauses hörte man kein Geschrei, nur dumpfes Stöhnen und wußte absolut nichts, bis der Manager des Hauses zufällig vor Schluß der Vorstellung einen Rundgang zur Galerie antreten wollte. Da ent-deckte er die entsetzlich« Katastrophe. Die Jden-tificirung der Kinderleichen war von grauenhaften „ZXvtsch« Macht" Scenen begleitet. Mehrer« Eltern wurden wahn-finnig. [3 u m 400j ährigen Luther-Ju b i-l ä u mj findet in Erfurt am 8. August ein großer historischer Festzug statt, an dem sich die Univerfitäten von ganz Deutschland betheiligen werden. ^Bewaffnung der Veteranen.^ Wi? die „Deutsche Ztg." erfährt, soll die kriegs-ministerielle Ermächtigung zum Tragen von Waf-fen schon so bald erfolgen, daß die Veteranen-corps bei der beabsichtigten Parade am 19. August mit den Seitenwaffen werden erscheinen können. sRemedu r.^ Die clericalen Blätter wußten in letzterer Zeit mit vielem Behagen zu erzählen, daß Herzog Paul von Mecklenburg seine Tochter katholisch habe taufe» lassen, daß er selbst zum Katholicismus übergetreten und deshalb von dem regierenden Großherzoge des Landes ver-wiesen worde» sei. Diese Erzählungen werden nun officiell demcntirt und dabei mitgetheilt, daß wahrend der Abwesenheit des Herzogs die Schwester seiner Gemahlin (eine Prinzessin Win-dischgrätzi, ohne Wissen der Wöchnerin die junge Prinzessin durch den Erzbischos von Algier habe taufen lassen. Der Herzog erfuhr dies erst nach seiner Rückkehr und beabsichtigt nun, eine Re-medur eintreten zu lassen. [W i t f ch x e d l i ch !] In der letzten Sitznng der Pilsner Handels- und Gewerbekammer jam-merte der Tscheche Maier darüber, daß er eine ausschließlich in deutscher Sprache ausgestellte Fahrkarte der Franz-Joses-Bahn habe annehmen müssen, und drang daraus, daß die genannte Bahn den „gerechten Ansprüchen" der grande nation Rechnung trage und Fahrkarten auch mit tschechischem Texte ausgebe. sEiu polnischer Dichter verhas-tet.] Der Dichter KraszewSki wurde in Berlin verhaftet. Der Genannte steht im dringenden Verdachte der Spionage. sD i e T i ß a - E jj l k r - 31 f f a i r f.] Gestern hat vor dem Gerichtshofe in Nyiregyhüza die Verhandlung gegen die der Ermordung Esther Solymosi's angeklagten Jsraeliten begonnen. ^Der Kutscher Oberdank s.) Die Innsbruck» Geschworenen haben den Kutscher Sobbadini des Hochverrathes schuldig erkannt. Der Gerichtshof verurtheilt« daher den Ge-nannten zum Tode durch den Strang. Locates und ^rovinciates EMi. 20. Juni. sH a b S b u r g f e i e r i u C i l l i.j Das Pro-qramm der am 2. Juli stattfindenden Feier der 600-jährigen Regierung des Hauses Habsburg in Steiermark ist folgendes: 1. Tagreveille mit Musik um 0 Uhr Morgens. 2. Beflaggen der Hauser in den Reichs-, Landes- und Stadt-Farben. 3. Feierlicher Gottesdienst in der Abtei-Stadt-Pfarrkirche um 6 Uhr Vorinittag. 4. Got-tesdienst für di« Schuljugend in der deutschen Kirche um 9 Uhr. 5. Tarbringung der Huldigung der Vertretung der Stadtgemeinde bei dem Herrn t. k. Statthalterei - Rathe und Bezirks-hauptmanne. 6. Festfeier der Schuljugend in der Turnhalle mit Vorträgen von Fest-Gedichten und Gesängen um 10 Uhr Vormittags. sHabSburg sfeieel Man schreibt unS aus Windisch Feistritz: Die hiesige Schul-leitung veranstaltet am I. Juli, dem Vorabende der Habsburgsfeier, Nachmittags 4 Uhr ein Concert im Rittersaale der Burg Feistritz. Das Programm desselben ist folgendes: I. Ouvertüre zur Oper „die lustigen Weiber von Wind-for" vorgetragen vom Lehrer Christi und feiner Schülerin Frl. Mitzr Bauma». 2. Bortrag des Herrn Professors Nagele aus Marburg: Der Bund HabSburgs mit Oesterreich. 3. DaS Lie-verspiel „Eine Wanderung durch die Heimath" von Director Petz, vorgetragen von der Schul-jugend unter der Leitung ihrer Lehrer. IZ u r A n w e s e n h e i t d e S K a i s e r S.j Se. Majestät der Kaiser wird vom Bahnhofe aus durch die Bahnhof- und Postgasse zum Exercierplatze fahren, dortselbst die Garnison in-spicieren und dann das Gisela-Spital besichtigen. Die Rückfahrt wird über den Kaiser Josephs- 5 Platz. Herrengasse, Hauptplatz. Gr-zergass« und Ringstraße stattfinden. — Wegen Erhaltung der Ordnung und Sicherheit wird der Verkehr mit Fuhrwerken im Innern der Stadt am II. Juli von 6 Uhr Früh bis 1 Uhr Mittags nicht gestattet. sDie Wahlreform für den st ei-e r m ä r k i f ch e n Landtag.} In der gestrigen Sitzung wurde der Bericht des Wahlresorm» Ausschusses vertheilt. Derselbe beantragt die Ausdehnung des Wahlrechtes aus die Fünfgul-denmänner und bestimmt, daß alle Städte und Märkte künftig Wahlort« sein sollen; außerdem schlägt et die Aenderung mehrerer Bestimmun, gen der bestehenden Wahlordnung vor. Die Minorität, bestehend aus dem Slovenen Radeq und dem Clericalen Karlon, beantragt die Ein-reibung von zehn Orten aus der Classe der Landgemeinden in jene der Städte. ^Pettauer FortschrittSverein.I Der genannte Verein beschloß in seiner gestrigen Versammlung Petionen an beide Häuser des Reichsrathes, um Ablehnung der Steuergesetz-Vorlage» zu richten. sB a d e f x e q u e n z.] Im Kaiser Franz Iofefsbade Tüffer sind bis zum 18. d. 163 Gäste zum Curgebrauche eiugettoffen. [T e g e 11 h o f - 25 e n I m ol.] Man schreibt uns aus Marburg: Das Fundament des Te-getthos-DenkmaleS, das gelegentlich der Anwe-senheit des Kaiser« enthüllt werden soll, ist be-reits gebaut. Die dasselbe umgebenden Anlagen werden auch baldigst renovirt sein. Bei diesem Anlasse sei vor Allem auch lobend der Thätig-reit des Herrn Kokoschinegg gedacht, welcher bei den Verschönerungsarbeiten überall leitend mit-wirkt. Bemerkt sei auch, daß das ZluSseheu der Stadt, bis auf die Burg, bereits ein feiertä-gige« zu werden beginnt. ^Ausflug nach Tüffer.) Die Mar-burger Südbahn-Liedertafel unternimmt mit der Werkstätten-Musikcapelle am Sonntag, den 24. Juni, einen Ausflug nach Tüffer, woselbst im Parke des Kaiser Franz Josef-Bades ein Concert stattfindet. Wie wir hören, dürften sich auch viele Marburger an dieser Fahrt betheiligen. [2 ch u lerweiterung.) Der Landes-schnlrath hat die Erweiterung der Volksschule St. Wolfgang am Kaag bei Friedau genehmigt. ^ uäiatur et alte ra pars.j Die gestern erschienene „Südsteirische Post" bringt folgende Erklärung: Der in der letzten „Marburger Zeitung" gemeldete Erpressungsversuch steht mit der Redaction der „Südst. Post" in keinem wie immer gravirenden CausalnexuS. Die erste Kunde davon erhielten wir von Lesern der „Marb. Ztg." und verwahren unS daher entschieden gegen jede böswillige Verdächtigung. Wir erklären den Fall als einen ohne unser Wissen stattgehabten Mißbrauch des Umstände«, daß der unser Blatt herausgebenden Firma der Raum nach dem redaktionellen Theile für Annoncen zur Verfügung gestellt wurde. Wäre uns das Manuskript des an sich bedeutungslosen Gedichte« zu Gesichte gekommen, so hätten wir die Aufnahme nicht gestattet, schon auS Consequenz, da wir im Gegensatze zur „Marb. Ztg." den Namen deS Begleiters des in den Wellen der Dran verun-glückten Mädchens in der vorhergehenden Nummer unseres Blattes gar nicht anführen wollten. Es ist übrigens energische Vorsorge getroffen gegen jeden Mißbrauch des für Annoncen reservirten Raumes bei der „Südst. Post". Marburg am 19. Juni It>83. Redaction der „Südsteirischen Post" Wir überlassen cS ruhig dem Urtheile unserer Leser sich zu dieser versuchten Rechtsertignng einen VerS zu machen und bemerken nur, daß da« „seinsollende Inserat" im redaktionellen Theile stand, daß der Redacteur demselben bei Zusammenstellung de« Spiegel«, einen Platz vor der ihm zugesandten Einladung zum Festfrei-schießen anwie«, daß er daher auch unter allen Umständen Kenntniß von dem „scharfen" Gedichte, das der Feder eine« alten Mitarbeiter« ent-stammt, haben mußte. Schließlich verweise» wir noch auf den an anderer Stelle veröffentlichten k Brief der Frau Leon, worin eS heißt: „Bitte jedoch gegen keinen Menschen eine Erwähnung zumachen, sonst geißelt man die Sache nur noch mehr." [Eruir t.] Der Fleischergehilfe Alois floß aus Bergenthal hatte am 9. d. im Fracht-aufgabS-Magazine zu Marburg drei Gcldrolleu im Betrage von 125 fl., welche auf dem Schal« ter lagen, entwendet und war damit fluchtig geworden. Am 16. d. wurde er jedoch in Graz eruirt, verhaftet und sodann hierher eingeliefert. [B a n q u i er S ch w a r zwelcher bekannt-lich im vorigen Jahre in unferer Stadt ein Börsencomptoir errichten wollte, wurde vom Grazer Schwurgerichte des Betruges und der Veruntreuung schuldig erkannt und zu 6 Jahren schweren Kerkers verunheilt. fM e u ch e l m o r d.] Am 7, d. wurde der Muller Anton Wollauscheg auS Unterpohanza (Bezirk Rann) als er sich mit einer leuchtenden Laterne nach der Mühle deS Drugevi? zu Arnovasella begab, am Wege meuchlings er-mordet und die Leiche in den Motschnikbach geworfen. Die Gerichtscommission constatirle, daß Wallaufchtg durch einen Hieb auf das Hinterhaupt ermordet wurde. Der Verdacht diesen Meuchelmord verübt zu haben, fällt auf den Gutsbesitzer Josef Radei alias Radi auS Unterpohanza. Man fand nämlich Tags darauf bei demselben eine mit Blut bespritzte Hose sowie eine gleichfalls noch blutige Holzhacke. Radei wurde daher in Haft genommen. Merarisches. (Die rechtliche Stellung der land - und for st wirthschaftlichen P ri v at b e a m t e n in O est err e i ch) ist der Titel einer soeben über Initiative des „Vereines zur Förderung der Interessen der land- und forftwirthschaftlichen Beamten" von Dr. Gustav Marchet, Professor der Verwaltungs-lehre an der k. k. Hochschule für Bodencultur im EommissionSverlage von C. Gerold's Sohn veröffentlichen Schrift. In der letzten Sitzung des Directoriums des genannten Vereines wurde beschlossen, Herrn Professor Marchet für die Erstattung dieses höchst interessanten Gutachtens, welches eine Lebensfrage der land- und forft-wirthschaftlichen Beamten behandelt und für dieselben, wie für die Dienstherren gleich wichtig ist, den Dank ausjusprechen und die Aufmerk-samkeit aller betheiligten Kreise auf diese Schrift zu richten. Die Brochüre ist durch jede Buch« Handlung für 80 kr. zu beziehen. W u n t e s. [H o h e S A l t e r.j In Galatz starb am letzten Freitag Frau Katharina Vergolici, die wie dortige Blätter melden, das hohe Alter von hundertundvierzig Jahren erreicht haben soll. Im Laufe ihrer langen irdischen Pilger-fahrt hatte die Greisin ihr Gehör und Sehvermögen fast gänzlich eingebüßt. Auch hatte sie die meisten ihrer Nachkommen überlebt, und nur einige Urenkel folgten ihrem Sarge. [B i e n e n] sind nützliche Thiere, nicht allein um ihres Honigs willen, sondern neuestens auch als Vollstrecker persönlicher Rachegelüste, welch' letztere Eigenschaft dieser Tage ein Engländer in Anspruch genommen hat, den's ärgerte, daß er gepfändet werden sollte. Mr. Samuel Gunn, ein Hausbesitzer in Norwich, sollte wegen der Nichtzahlung einer eingeklagten Schuld gepfändet werden. Die GcrichtSvollftrecker kamen zu ihm, wicfen ihm den ExecutionSbefehl vor und wurde» von Mr. Gunn in ein Zimmer geführt, wo er sie in der freundlichsten Weise einen Augenblick zu warten bat. Er ging hinaus und kam gleich darauf mit einem Bienenkorb zurück. Denselben in das Zimmer zu schleudern und die Thüre zuzuschließen, war das Werk eines Augenblicks. Die Bienen sielen wüthend über die Gerichts« Vollstrecker her, und wer weiß, wie schlimm eS ihnen ergangen wäre, wenn Einer von ihnen nicht die Geistesgegenwart gehabt hätte, daS ..Deutsche Wacht." Fenster zu öffne» und den Bienenkorb in den Garte» zu werfen. Trotzdem waren die Beamten jämmerlich zerstochen, und Mr. Gunn hat jetzt das. was er als einen „kleinen Scherz" bezeichnete, mit achtundzwanzigtägiger Haft nebst Zwangs-arbeit abzubüßen. [Diamanten in be n Zähne n.] EineS der eigenthümlichsten Zahnverjchönerungs-Mittel ist jüngst in einem toltekischen Grabe in Mexico entdeckt worden. Man fand das Gebiß eines Häuptlings mit in die Schneidezähne ein-gesetzten Edelsteinen garnirt. ES ist dies ein interessanter Beitrag zu jenem Abschnitte der Menschenkunde, der von der Feilung und Färbung, überhaupt von der Entstellung der Zäh"? handelt. [F a t a l i 8 ni u 4.] Einem New-Dorker Fiaker lief eine Dame so unbedachtsam in den Weg, daß sie nur durch die raschen und hef-tigen Anstrengungen des Kutschers, der seine Pferde mit Macht zur Seite riß, dem Schick-sal des Ueberfahreiiwerdcns entging. „Bravo, Kutscher!" rief ein Vorübergehender, der den Vorgang genau beobachte^ und bereits für die Gefährdete gezittert hatte, dem wackern Rosse-lenker zu. „Nicht um die Welt", rief dieser seinerseits von seinem hohen Sitze herab, „hätte ich die Dame überfahren mögen. ES wäre die dreizehnte Person gewesen, die mir in diesem Monat unter die Pferde gekommen, und dreizehn ist immer eine Unglückszahl!" [Italienische B r i g a n t e n-C h r o n i k.] Man schreibt aus Rom: Aus Sardinien liegen wieder recht unheimliche Nachrichten vor. In einer Woche wurden dort nicht weniger als elf Mordthaten verübt. Selbst bei Tage ist man seines Lebens nicht mehr sicher. Schüsse aus dem Hinterhalt auf wehrlose Personen, Er-mordung von Gerichtszeugen. Plünderung von Gemeinden .... das sind die Thatsachen, von denen es in der sardinischen Tageschronik förmlich wimmelt. Wie in Irland, so giebt eS auch auf Sardinien große Mondscheinlerbanden, welche dort schlimmer hausen, als in Feindesland. Auch in Calabrien sind neue Bri ganten Horden aufgetaucht. [(£ u r i o s u in.| In einer Berghalde aus der Markung Brüchlingen trieb man un-längst auS einem Fuchsbau eine Füchsin und einen — Wildkater, der sich darin als wohl-gelittener Gast eingewohnt hatte. ^Schlaue Wette.] Mehrere Herren sahen eine Dame in einem Gasthof wo sie lo-girten, absteigen, und einer von ihnen wettete, er würde sie in kürzester Frist freien, gewinnen und heirathen. Innerhalb einer Stunde hatte er seine Wette gewonnen, und steckte den ziemlich hohen Betrag derselben ein. Erst als das glück-liche Paar abgereist war. stellte sich heraus, di'ß sie schon vorher Mann und Frau gewesen waren und dasselbe Spiel in mehreren Gasthöfen wiederholt hatten. [Ein Vergnügen ohne Damen,) so will es die Constantinopeler Polizei für die türkischen Theater. Bisher hatte die Polizei am goldenen Horn den türkischen Damen den Thea-terbesuch gestattet, jedoch mit der Beschränkung, daß die Zuschauerinnen tief verschleiert erschienen, sich auf besonders reservirte», durch ein Gitter für neugierige Augen abgesperten Plätzen nieder ließen und nur den Tagesvorstellungen beiwohnten, welche an verschiedenen Puncten der Stadt veranstaltet wurden. Weiberlist ist aber stärker, als alle Polizeiweisheit, und so fanden die üp-pigen, dunkeläugigen Fatimes und Sheherezaden trotz des Gitters »ad trotz der Constantinopeler Polizei bald Mittel, im Theater kleine galante Intriguen anzuzetteln. Darüber erbost, hat nun die Polizei den Theaterdirectoren rundweg er-klärt, daß der Besuch türkischer Damen bei diesen Vorstellungen in Zukunft nicht mehr ge-stattet sei, es jedoch den Theatern unbenommen bleibe, besonder« Vorstellungen ansschließlich für weibliches Publikum zu veranstalten. Die tür-tischen Theaterunternehmer haben, da sie infolge dieses Verdictes vor leeren Bänken spielen wür-den, einfach vorgezogen, ihre Theater schließen. 1883 [B a u e r n t r o tz.s Bahnwärter (zu einein Bauern, der auf den Bahnkörper geht): „Macht, daß ihr da herunterkommt, da oben darf nie-mand gehen!" — Bauer: „Dat iS mir noch schöner! Ich hann en Belljet, on hätt sogar fahre könne, wenn ich de Zog nit verfilmt hät." Hkolkswirtöschatttiches. [KohlenbergbauStorö.jJm Koh-lenbergbau der Gewirkschaft Stör,? wurde am 16. d. die Neugewältigung des Raimundischachtes mit einer entsprechenden Feier, an der sich meh-rere Herren auS Cilli und Store betheiligten. begangen. [Schach der englischen Metall-induftrie.) DaS englisch« Blatt „Iron-Mon^er* bringt eine» Aufsatz, dessen mit den Verhältnissen genau vertrauler Verfasser das Bekenntniß abgelegt, die englischen Eisenwaaren seien bereits vom Kontinent fast ganz verschwunden. Waare allererster Qualität werde allerdings noch vielfach aus Shesield bezogen, die große Masse aber stamme aus Deutschland, welches ebenso gut und dabei viel billiger fa-bricire. Ja. England würde nicht einmal zu demselben Preise liefern können, wenn die Zölle auf dem Continrnt nicht bestünden, was die Lehre umstoße, daß die Waare genau um den Betrag des Zolles vertheuert wird. „Wenn ein englischer Gewerbetreibender, heißt eS wei-ter, noch thöricht genug ist, zu glauben, daß aus Elberfeld und Solingen nichts gutes kommen kann, dann gehe er hin und schaue, er wird gründlich bekehrt." Die deutsche Waare verdränge die englische überall, auch aus neu-tralem Boden und dies werde zum Ruin Eng-land» führen. [Die Gasau st alten und das electrifche Licht.j Von der Bedeutung der neuen Beleuchtungsmethode überzeugt und von der richtigen Ansicht ausgehend, eS sei für die Gasanstalten vortheiltiaiter. sich derselben zu bemächtigen, als sie zu bekämpfen, hat sich in Paris unter dem Vorsitz des Directors der dortigen Gasanstalten, Ellissen, ein Perein gebildet, welcher zunächst ein gemeinschaftliche« elektrisches Laboratorium errichten will. Die Aufgabe desselben soll sein, den Nutzessect der Dynamomaschinen, die verichiedenen Lampen, und endlich die Kraftübertragung und Verteilung des Stromes zu studieren. Bekanntlich haben die städtischen Gasanstalten in Berlin und Amsterdam bereits das elictrische Licht in die Hand ge-nommen. Aus dem Ämtsötatte. Kundmachungen. Verleihung des k. k. Tabak - Subverlag und Stempelmarken-Kleinverschleiß in Tüffer. Offert - Termin : 31. Juni. Fin.-Bez.-Dir. Marburg. L i c i t a t i o u e n. 3. Exec. der Reali--täten: des Franz und der Elisabeth« Rupnik in St. Magdalena bei Silnika, Sch.-W. 950 fl., am 25. Juni, B.-G. St. Marein; des Andr. Kidritsch, Urb.-Nr. 78 ad Obrohitfch. Sch.-W. 1115 fl., am 28. Juni. B.-G. Rohitsch; des Martin Munda in Janschendorf. Sch.-W. 12.930 fl.. am 30. Juni. B.-G. Pettau; der Stuller'schen Coucursmasse am 30. Juni, B.-G. Oberburg. Eourse der Wiener Körle vom 20. Juni 1883. Goldrente . . . . ... 99.10 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 78.45 „ „in Silber . 79.05 Märzrente 5*/0 ........93.35 Bankactien .......... 838.— Creditactien . . . ....... 305.— London ..........119.95 Napoleond'or.......... 950.— k. k. Münzducateu........ 5.67 100 Reichsmark.........58.45 1883 .Deutsche Nacht/ LUXUS-PAPIERE L KARTEN. SI ZEICHEN- & SCHREIBVORLAGEN. I~w^ GROSSES ! £ 1 'l i PAPIER LAGER. Reichhaltigste Auswahl feiner Briefpapiere in eleganten Cassetten, stets das Neueste. Briefpapiere und Couverts mit Monogramm. Stick-papiere, Schnittzeichenpapiere, Pauspapiere &c. Kanzlei- & Conceptpapiere in allen Formaten und Qualitäten zu billigst angesetzten Preisen. Closetpapier nach I)r. Listing's Vorschrift aus Alpenkräu-tern bereitet. 1 Packet (1000 Bl.) 70 kr. Papierdüteii & -Säcke. (Zu Fabriks-Preisen ) ^iiedorln«»-«» von Geschäftsbüchern aus der Fabrik von F. Rollinger in Wien. Einsehreib- & Notizbücher. Reichhaltiges Lager von Schreibmaterialien. 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Hochachtungsvoll Joseflne Sabukoschegg. ril (»1 & ^ & 341—2 Offene Stellen in Amerika und England für Landwiithe, Arbeiter, Gewerbetreibende nnd Techniker, vor Allem aber für.weibliches Personal ah Hans-Will Stubenmädchen. Köchinnen, Wirthftchasterinnen, Lehrerinnen u. w. cnth< jede Numuier der Sonntag in Dresden illustrirt erscheinenden deutsch-amt 'rikanischen Wochenschrift „Der Auswanderer*4. Das Abonnement ans den .,<4ff#•#»/«»• beträgt für 3 Monate 1 Golden, nach dessen Einsendung der Hif«nrifN- fff*ff'i'** franco an jede Adresse in Oesterreich-Ungarn allwöchentlich verschickt wird; die bereit« im ljvai-. eischienencn Nummern werden gratis nnd franco nachgeliefert. Die Tendern des Ml4fif tat einmal von allen jenen Firmen und Agenturen zu warnen, welche unter falschen Vorspiegelungen zur Au -Wanderung verleiten, zweiten* richtige Vorstellungen über Nord- und Südamerikanirfcbe Verhältniße zu ver» breiten. Abonnenten erhalten alle Auskun t ttber Amerika gratis und franco. Redaction und Administration des „Auswanderer" »n Dresden in Sachsen. 330—Ä ^4 i? (iänzlicher Aiisverkiiuf! m Si m Wegen Auflösung des Geschäftes wird sämmtliches Manufactur- ^ Waarenlager tief unter dem Fabrikspreise ausverkauft Hw „Zum Weber" in Cilli. 350—3 *0 Bal"bi's 7. -A n -n Im Erscheinen ist begriffen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Adrian Balbi's Allgemeine Erdbeschreibung. Ein Hansbuch des geographischen Wissens für die Bedürfhisse aller Gebildeten. Sie"ben_te ■A.-y.-i.flage. Vollkommen neu bearbeitet von Dr. Josef Chavanne. Mit 400 Illustrationen und 150 Textkarten. In 45 Lieferungen a 40 kr. = 7» Pf. = I Fr. = 45 Kop. Oder in 9 Abtheilungen h 2 fl. — 3 M. 75 Pf. — 5 Fr. = 2 R. 25 Kop.; auch in drei eleg. Halbfranzbänden geb. h 7 fl. 20 kr. = 13 M. 20 Pf. = 17 Fr. «0 Cts. — 7 R. 92 Kop. Die Ausstattung ist eine durchaus sorgfältige. Jede Lieferung enthält vier Druckbogen (gleich 64 Seiten) Text. Die Ausgabe erfolgt in zehntägigen Zwischenräumen, und ist bis zum Herbete 1883 beendet Die Abnahme kann beliebig nach nnd nach erfolgen. Adrian Balbi's Erdbeschreibung ist in ihrer neuen Aullage das erste geographische Handbuch, welches bereite die Ergebnisse der letzten Volkszählungen in den Jahren 1880 bis 1882 im Deutschen Reiche, in Oesterreich-l'ngaru, Fankreich, Grossbntanien, Dänemark, Schweiz, Weatrussland und selbst jene in Britisch-Ostindien enthält. Im topographischen Theile der einzelnen Linder wurde ans praktisch bededeutsame Partien besonderes Gewicht gelegt, und die Bedeutung jedes Ortes für Industrie und Handelsverkehr hervorgehoben. Das Werk, dessen Register mit besonderer Ausführlichkeit bearbeitet wird, dient »umit gleichzeitig als xuverlässigses Geographish-statistisches Lexikon Alle statistischen Daten entsprechen den jüngsten, mit grösster Sorgfalt gesammelten Erhebungen aus den Jahren 187# bis 1882. Als besonders wichtige und umfassende Bereicherung der siebenten Auflage sind fünf doppelseitige, in vielfachen Farbendruck ausgeifihrte Karten zum Allgemeinen Theile (Isothermenkarte, Kegenkarte der Erde, die Vegetationsgebiete der Erde, die Völker- and Religionskart« der Erde), 153 Textkarten und 400 Illustrationen, darunter 120 Vollbilder, tu nennen. — Das Werk isf auf holzfreiem Papier gedruckt. A. Verlag in Wien, Eigenthum Druck und Verlag von Johann Rakuach in Oilli. Verantwortlicher Redacteur Max BeaouL