Bezugspreise Für Msterreich-Ungarn ganzjährig K 4 — halbjährig K 2 — Für Amerika: ganzjährig D. 1 '25 Für das übrige Ausland ganzjährig K 5 • 20 Briefe ohne Unterschrift werdennichtberücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Vandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Merrvaltung des Hottscheer Voten in Gottschee 9k. 121. Berichte sind zu senden an die Kchriftteitung des Hottscheer Moten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnst und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto 9fr. 842.285. Mr. 11. Aottschee, am 4. Juni 1913. Jahrgang X. Die Entwertung der Stammaktien der Unterkrainer Lahnen. Wir haben bereits in der vorigen Nummer über das Schicksal der Stammaktien geschrieben und über deren völlige Entwertung durch den bekannten Pachtungsvertrag. Schlau, recht schlau war die Sache eingefädelt worden. Sonst pflegt man, wenn es sich um wichtige Änderungen der Statuten oder gar einer Konzessionsurkunde handelt, die Berwaltungsratsmitglieder zeitlich genug davon zu verständigen und ihnen einen gedruckten oder sonstwie vervielfältigten Entwurf zuzumitteln. Das alles unterblieb in diesem Falle. Die Mitglieder des Verwaltungsrates wurden auf Knall und Fall, ohne zu wissen, worum es sich handle, telegraphisch zu einer außerordentlichen Sitzung nach Wien einberufen. Man hatte also seitens des Präsidiums eine Überrumpelung vor. Trotzdem stimmten von den 11 anwesenden Verwaltungsräten nur 5 für den Pachtungsvertrag, 6 enthielten sich der Abstimmung. Es ist also fraglich, ob der Ver-pachtungsbeschluß überhaupt in legaler Weise gefaßt wurde, denn nach den Statuten der Gesellschaft ist zur Giltigkeit eines Beschlusses erforderlich, daß sich für ihn die absolute Mehrheit der Anwesenden ausspricht, was nicht der Fall war. Daß trotz der im letzten Augenblicke gegen den ominösen „Beschluß" eingeleiteten Agitation und Verwahrung in Zeitungsaufsätzen, Interpellationen, Eingaben usw. keine Abänderung durch die außerordentliche Generalversammlung erreicht wurde, war vorauszusehen. Die Minderheit der Aktionäre war schonungslos der Mehrheit preisgegeben. Von den 31.000 Stück Stammaktien sind eben nur 6000 Stück in nichtstaatlichen Händen. Es wurde also trotz vorgebrachter schärfster Verwahrungen und unmutsvollster Proteste, trotz Androhung gerichtlicher Schritte der vorliegende Antrag zum Beschlüsse erhoben. Zwei deutsche Verwaltungsräte aus Laibach meldeten infolgedessen sofort ihren Austritt aus dem Verwaltungsrate an. Ist nun die Sache der Besitzer von Stammaktien der Unter-krainer Bahnen endgültig als verloren zu betrachten? Haben diese Stammaktien seit 19. v. M. nur mehr den „Wert" von Makulaturpapier? Ob in dieser Angelegenheit noch den Gerichten Gelegenheit geboten werden wird, Erkenntnisse zu fällen, wissen wir nicht. Möglich ist es immerhin. Von der Krainischen Sparkasse in Laibach und von den Stammaktienbesitzern in Gottschee (Gemeinden, Körperschaften, Privaten) sind in den letztvergangenen Tagen Eingaben an das k. k. Ministerium des Innern geleitet worden, in denen gebeten wird, das genannte Ministerium möge die zur Giltigkeit der Beschlüsse der Generalversammlung erforderliche Genehmigung versagen. In der Gottscheer Eingabe wird u. a. ausgeführt: „Daß die Nachricht von der vollständigen Entwertung der Stammaktien der Unterkrainer Bahnen in den Kreisen der Besitzer derselben berechtigten Unwillen hervorrief, ist begreiflich. Bei der Zeichnung dieser Aktien im Jahre 1890 wurde berufenerseits ausdrücklich erklärt, daß mit diesen Aktien nicht ein wertloses Papier erworben werde, sondern daß sie nach Inhalt der Konzessionsurkunde zur Amortisation gelangen würden und bis dorthin bei entsprechenden Erträgnissen der Bahn auch auf eine Verzinsung zu rechnen hätten. In diesem Glauben haben sich damals Gemeinden, Körperschaften (Sparkassen) und selbst minder begüterte Private, um den Bahnbau ermöglichen zu helfen, aus warmer Heimatsliebe bereit gefunden, dem an sie ergangenen Rufe Folge zu leisten, nämlich Stammaktien zu zeichnen und die Beträge zu erlegen. So wurden in Stadt und Land Gottschee, trotz der sehr ungünstigen wirtschaftlichen Lage des Ländchens, dessen Bewohner zum großen Teil auf den kümmerlichen Ertrag des Hausierhandels angewiesen oder wegen ihrer Notlage gezwungen sind, zu Tausenden nach Amerika auszuwandern, der ansehnliche Betrag von 75.200 fl — 150.400 K an Stammaktien gezeichnet und gezahlt, welche Summe sich durch die Zeichnung von 50.000 sl = 100.000 K seitens des Herzogs von Gottschee Seiner Durchlaucht Karl Fürsten Auersperg auf 250.400 K erhöhte. Der völlige Verlust einer so hohen Summe, zumal für eine ohnehin mit wirtschaftlicher Not kämpfende Gegend, würde nicht bloß von den betroffenen Privaten mit berechtigtem Unwillen empfunden werden, da sie in diesem unbilligen Vorgänge eine Art Zwangsenteignung erblicken müßten, sondern er würde auch von den Gemeinden und Körperschaften schwer getragen werden, da im Jahres-voranschlage bezw. in der Bilanz derselben die Stammaktien der Unterkrainer Bahnen Jahr für Jahr als Aktivpoft eingestellt werden und das völlige Verschwinden dieser Aktivpost schwere Verlegenheiten zur Folge hätte. Durch das Vorgehen beim Abschluß des Verpachtungsvertrages wird ferner das Rechtsgefühl der Bevölkerung aufs tiefste verletzt, da dieselbe hiebei auf den Schutz der hohen Staatsverwaltung rechnen zu dürfen glaubte. In der Allerhöchsten Konzessionsurkunde vom 16. Dezember 1891 war vorgesehen worden, daß nach Tilgung des Prioritätenkapitals (in 75 Jahren) in den letzten 15 Jahren der Konzessionsdauer der Unterkrainer Bahnen auch die Stammaktien zur Amortisation gelangen sollten. Durch den abgeschlossenen Pachtungsvertrag wird nun aber ein in dieser Urkunde gewährleisteter Rechtsanspruch umgangen und zum Schaden der Stammaktionäre ohne Leistung irgend einer Entschädigung zunichte gemacht. Die Besitzer der Stammaktien sind der Überzeugung, daß die beiden Faktoren, die den Pachtungsvertrag abgeschlossen haben, nicht berechtigt sind, einen in die Allerhöchste Konzessionsurkunde aufge-nommenen Rechtsanspruch zu annullieren und so das Vertrauen auf die Geltung und Rechtskraft solcher Urkunden zu erschüttern. Wenn aber schon behufs tatsächlicher, wenn auch nicht formeller Verstaatlichung der Unterkrainer Bahnen der ordnnngsniäßige, in der Konzessionsurkunde und in den Statuten der Gesellschaft vorgezeichnete Weg nicht betreten, sondern die Form der Pachtung gewählt wird, so sollte wenigstens für eine angemessene Schadloshaltung der Stammaklionäre vorgesorgt werden und sollten so, wenigstens dem Wesen nach, die in der Konzessionsurkunde gewährleisteten Rechte und Ansprüche gewahrt werden. Man sollte demnach die nicht in staatlichen Händen befindlichen Stammaktien im Gesamtbeträge von 1,200.000 K mit jenem Betrage einlösen, der etwa ihrem Gegenwartswerte entspricht, bezw. den Stammaktionären eine nach diesem Werte berechnete Schadloshaltung bieten. Zu diesem Behufe würde der bereits angesammelte Reservefonds der Unterkrainer Bahnen in der Höhe von einer halben Million Kronen herangezogen werden können, überdies auch noch ein Teil jenes (kapitalisierten) Betrages, der für die Verwaltungsauslagen der Bahngesellschaft veranschlagt ist (13.000 K), da nach der Verpachtung dieser Bahnen ein eigener gesellschaftlicher Verwaltungsapparat für dieselben ohnehin ziemlich überflüssig werden dürfte. Es wäre demnach für die hohe Staatsverwaltung möglich, ohne bedeutende finanzielle Opfer den Rechtsansprüchen der Stammaktionäre gerecht zu werden." Wollen wir hoffen, daß die zugunsten der Besitzer von Stammaktien der Unterkrainer Bahnen eingeleiteten Schritte doch irgend einen günstigen Erfolg haben werden. Marianische Kongregation und Priestermangel. Unter dieser Aufschrift erlauben sich die „Gottscheer Nachrichten" vom 11. Mai l. I. der Studentenkongregalion wieder einige Hiebe zu erteilen. Sie gehen dabei von der ganz falschen, aber ziemlich allgemein verbreiteten Ansicht aus, daß der Zweck der Marianischen Studentenkongregation der ist, Studenten zuin Priesterberufe heranzubilden bezw. vorzubereiten. Das ist der Zweck keiner Studentenkongregation! Denn es gibt Kongregationen für verschiedene Stände und Lebensberufe, z. B. für Akademiker, Handwerker, Kaufleute, Adelige, Lehrerinnen, Dienstboten, Ladenmädchen, Ehefrauen, Schulkinder und auch Priester. (Wenn der „Nachrichten"schreiber gute Nerven bat und ihn nicht der Schlag trifft, kann er auch weiterlesen und so erfahren, daß es eine Priesterkongregation sogar in Gottschee für das Gottscheer Gebiet gibt!) — Alle diese Kongregationen setzen sich zum Hauptzweck: standesgemäße Vervollkommnung unter dem Schutze der allerseligsten Jungfrau Maria, nach ihrem Beispiel und ihrer Verherrlichung. Hiemit will und kann nicht gesagt werden, daß jedes Mitglied einer Kongregation auch schon tatsächlich vollkommen sei und eine unverlierbare Eintrittskarte für den Himmel habe, sondern mit seinem Eintritte gibt jeder seinen guten und ernsten Willen kund, nach Vollkommenheit zu streben und die Mittel anzuwenden, die ihm in der Kongregation eindringlicher und seiner Lebensstellung entsprechend angeboren werden. — Nun, das ist leicht einzusehen und auch ganz richtig, daß Mitglieder der Studentenkongregation mit größerer Wahrscheinlichkeit sich dem Priesterstande widmen und darin mit Erfolg und Segen wirken werden als Nichtkongreganisten oder gar Mitglieder verbotener Kneipverbindungen. Oder nicht? Ja, an alle und an jeden kann der Beruf zum Priestertume ergehen, darin ist Gott der Herr unendlich frei; da braucht sich Gott an keine Kongregation zu halten. Eine andere Frage ist es aber, ob die Berufenen diesem Rufe auch entsprechen oder nicht, folgen oder nicht; und das wird doch jedem klar sein, daß ein Jüngling, der regelmäßig und oft die heil. Sakramente empfängt, fromm, rein und ehrlich lebt (ohne daß er dabei ein Duckmäuser sein müßte), dem Rufe Gottes ins Heiligtum viel eher und rascher folgen wird und in ihm zufriedener und glücklicher sein wird, als ein anderer, der den Beruf in sich ertötet durch . . . Und so wird Se. sb. Gnaden den Betreffenden gesagt haben, so wird er es gemeint haben, wenn er zum Eintritte in die Kongregation aufforderte, damit dem Priestermangel abgeholfen werde. Dieser innere Zusammenhang besteht wohl zwischen Studentenkongregation und Priestertum. Falsch ist es aber, der Kongregation die Schuld zu geben, daß seit einigen Jahren kein Gottscheer Student in die Theologie gegangen ist. Falsch ist es, den Leiter der Kongregation zu beschuldigen, er verhetze die Kongreganisten; nun die „Nachrichten" sind um eine Lüge nie verlegen und sie haben den Lügner, den Herr Prof. Watzl ihnen öffentlich ins Gesicht geschleudert hat, ruhig eingesteckt und keinen Beweis für ihre Behauptung vorgebracht, wie sie auch den Beweis für diese Behauptung (Verhetzung) schuldig bleiben werden. Falsch ist ferner die Behauptung, die Abiturienten-Kongreganisten seien in eine „klerikale Hochschulblase" (wie edel und nobel ist nicht dieser Ausdruck!) eingesprungen; von den sechs bisherigen Abiturienten-Kongreganisten sind nur drei Mitglieder katholischer Verbindungen. Falsch uno dumm über alle Maßen ist der Schluß: „Wenn wir einmal keine deutschen Geistlichen mehr haben, so ist gerade die marianische Kongregation dafür verantwortlich zu machen." So eine lächerliche, der Logik hohnsprechende Behauptung kann nur jemand aufstellen, den der Haß gegen die Kongregation blind und dumm gemacht hat. Wir können es hier verraten, was unsere diesbezügliche Nachforschung an kompetenter Stelle ergeben hat: es besteht begründete Hoffnung und Aussicht, daß mit Ende dieses Schuljahres angefangen, jedes Jahr (wenigstens durch einige Zeit) ein oder zwei Abiturienten ins Priesterseminar eintreten werden; also sind die Aussichten nicht so trübe, wie es der „Nachrichten"schreiber mit durchsichtiger Absicht malt. Das kommt alles von dem Vorurteil, die Kongregation sei dazu da, um Priester vorzubereiten. Und mag es in der Form gesagt haben wer immer, falsch ist es. Die von Rom gegebenen Statuten lauten so, wie wir es angeführt haben. Aber noch etwas. Gesetzt den Fall, der Präses der Kongregation würde wirklich die Studenten für den Pciesterberuf „keilen" (damit wir verstanden werden, bedienen wir uns dieses, unseren P. T. Gegnern geläufigen Ausdruckes): Ha, würde nicht der ganze Gottscheer Freisinn (und vielleicht auch noch der Pastor Hegemann, den man schon einmal auf ihn gehetzt hat) über ihn herfallen und ihm mit Recht Knechtung und Knebelung der Willensfreiheit vorwerfen? Er keilt sie weder für katholische Studentenverbindungen noch fürs Seminar, das wissen wir ganz genau, wer anders behauptet, soll es beweisen, wenn er es kann, sonst ist er ein Lügner. Dürfen wir vielleicht noch sagen, warum unsere Studenten wenig Geschmack finden am Priestertum? Auf Beobachtungen und Erklärungen können wir uns nicht einlassen, wohl aber verweisen wir darauf, wie von einer gewissen Sorte von Leuten bei uns die Priester behandelt werden, besonders diejenigen, die treu ihrem erhabenen Berufe leben und Sünde Sünde, Lüge Lüge, Laster Laster nennen, die für die Rechte der Kirche und des christlichen Volkes eintreten, die mutig den Volksoerführern entgegen treten: sollen wir Ereignisse halbvergangener Zeit ausgraben? Oder sollen wir anführen, wie in einigen Pfarren den Seelenhirten nicht einmal die ihnen kraft Recht und Brauch zukommenden Einkünfte verabfolgt werden? — Nein, wir wollen es nicht ans Tageslicht ziehen, was uns alle so tief erschüttert und erbittert hat, wir wollen keine Re-kriminationen üben, aber das sagen wir: es gehört bei uns viel Mut, Hochsinn und Geduld dazu, Priester zu werden. Kann man das Jünglingen zumuten? Und das alles kann ihnen vor allem die Kongregation geben neben dem Rufe Gottes. Suchet also die Ursache des Priestermangels gefälligst zunächst in euren Reihen! Aus Stabt und Land. Hottfchee. (Auszeichnung.) Der Kaiser hat der Präsidentin Des Frauen-Hilfsvereines vom Roten Kreuz für Krain Frau Carla Freiin Schwarz von Karsten, geb. von Eckhel-Carcassone, den Elisabeth-Orden erster Klasse verliehen. — (Ordensverleihung.) Der Kaiser hat dem Graf Auerspergschen Forstmeister Herrn Joses Sch aut a in Hammerstiel das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens verliehen. Wir gratulieren. — (Verurteilt.) Der wegen landesverräterischer Äußerungen vor ein paar Monaten angeklagte, aber oomv Kreisgerichte in Rudolfswert sreigesprochene Finanzaufseher Josef Lesnik hatte sich kürzlich vor dem genannten Gerichtshöfe neuerlich zu verantworten, da das erste Urteil, über Beschwerde der Staatsanwaltschaft aufgehoben worden war. Lesnik wurde am 18. v. M. vom Strafgerichte in Rudolfswert zu einer Arreststrafe von drei Wochen verurteilt. — (Erdbeben.) Am 20. v. M. war in Gottschee um 5 Uhr 15 Minuten nachmittags ein Erdbeben zu verspüren. Auch in Fiume oerzeichneten die seismographischen Instrumente um die nämliche Zeit ein drei Sekunden dauerndes Erdbeben in nordöstlicher, nach anderer Meldung in nordsüdlicher Richtung. In den höher gelegenen Stadtteilen Fiumes war das Erdbeben besser wahrnehmbar Irls am Meeresufer. Auch in Triest verzeichnten die seismographischen Instrumente am k. k. maritimen Observatorium am 20. v. M. ein Nahbeben, dessen Herddistanz auf ungefähr 80 Kilometer geschätzt wurde. Beginn 5 Uhr 16 Sekunden, Maximum der wahren Bodenbewegung von 0 03 Millimeter um 5 Uhr 15 Min. 26 Sek. Ende um 5 Uhr 17 Min. — Auch im innerkrainischen Karstgebiete (von St. Peter bis zum Meere) wurde dieses dort ziemlich starke Erdbeben wahrgenommen. Einem unterirdischen Rollen folgte ein ziemlich starker Stoß, so daß die Fenster klirrten und bewegliche Gegenstände in Schwankungen gerieten. — (Maiausslug der Gymnasialschüler.) Der Maiausflug der Schüler des hiesigen Staatsgymnasiums am 26. v. M. war von herrlichem Wetter begünstigt. Die Vorbereitungsklasse und die Schüler der ersten Gymnasialklasse wanderten auf den Sankt Annaberg, die zweite und dritte Klasse fuhr nach Reifnitz und zog von dort über Neustift und St. Gregor nach Ortenegg, die Schüler höherer Klassen marschierten nach Morobitz, zur Krempe, nach Tiefenbach usw. Eine Gruppe von Schülern des Obergymnasiums machte am 25. und 26. v. M. eine Radfahrpartie nach Adelsberg und von dort wieder per Rad nach Laibach und abends mit der Bahn zurück nach Gottschee. Überall herrschte fröhliches, munteres Treiben und die beste Majalisstimmung. — (Wirtshausexzeß.) In der Nacht vom 18. auf den 19. Mai entstand im kürzlich neu eröffnten Gasthause des I. Beljan zwischen Slowenen und Kroaten eine Rauferei, die sich auch auf die Straße fortpflanzte. Es wurden in den Gasthausräumlichkeiten selbst und in einer Privatwohnung im ersten Stock mehrere Fenster eingeworfen. — Vergeblich war seinerzeit vor der Erteilung dieser Gasthauskonzession von berufenen Faktoren gewarnt worden. Nun hat man die Bescherung I — (Blitzschläge.) Bei dem heftigen Gewitter am 28. v. M. nachmittags schlug der Blitz mehrmals in die Leitung des städtischen Elektrizitätswerkes ein und fuhr, ohne Schaden anzurichten, in der Zentrale des Werkes durch den Ableiter in die Erde. " — (Amerikaner, vorsichtiger sein!) Mehrere unserer Landsleute in Amerika haben die Gewohnheit, ihre Ersparnisse einem gewissen Sakser zu übergeben, der sie an slowenische Geldinstitute in Laibach sendet. So kam es, daß Ersparnisse von Gottscheern und Gottscheerinnen in den letztvergangenen Jahren auch in der Glavna posojilnica angelegt wurden und die Einleger nun zu empfindlichen Schaden kommen. Es wäre doch klüger, die ersparten Gelder an heimische Sparinstitute in Gotischer zu senden, wo sie volle Sicherheit haben und der engeren Heimat Nutzen brächten. — (Die „Nachrichten" und die evangelischen Familienabende.) Die „Nachrichten" äußern ihre helle Freude darüber, „daß die evangelischen Abende in Gottschee so rasch Eingang gefunden haben", bei denen der sattsam bekannte Pastor Dr. Hegemann samt Gattin eine hervorragende Rolle spielt. Wenn es in Gottschee den katholisch Gesinnten einfiele, katholische Familienabende zu veranstalten, was für ein Geschrei würden da gewisse radikale Kreise erheben über „klerikale Umtriebe", „klerikale Anmaßung", „klerikale Übergriffe" u. dergl.l An den protestantischklerikalen Abenden hingegen finden die „Nachrichten" nicht nur nichts auszusetzen, sondern widmen ihnen im Gegenteil Lob und Fürsorge und suchen sie durch anerkennende, aufmunternde Berichte möglichst zu fördern, offenbar zu dem Zwecke, um die Katholiken allmählich immer mehr in die protestantischen Kreise hineinzulocken und ihnen so unvermerkt Geschmack und Gefallen am Protestantismus beizubringen. Der Oberdrahtzieher von Laibach denkt offenbar so: In den Jahren 1902 und 1903 war man bei der plötzlichen, zu wenig vorbereiteten „Los von Rom"-Hetze in Gottschee zu rasch, zu jäh und wohl auch zu plump, der Boden war für eine Ubertrittsbewegung in größerem Stil noch nicht gehörig vorbereitet. Jetzt wollen wir die Geschichte schlauer anfassen; der Protestantismus soll sich zuerst in die Herzen argloser, lauer Katholiken hineinsingen, hineinspielen und hinein„theatern". Ist dann das Feld genügend beackert, dann kann bei Becherklang später einmal ganz offen oder wenigstens verstohlen auch der gewisse Bogen in der Runde kreisen, der die Einladung zum Abfall vom Glauben und zum Übertritt enthält. Und wenn's gerade kein Bogen ist, der als Fallstrick vorgelegt wird, so sind es vielleicht ein paar vertraulich einladende Worte, die einem ins Ohr geraunt werden. Wir be- greifen nicht, daß es Katholiken gibt, die sich dazu hergeben, bei evangelischen Abenden zur Ehre des Protestantismus Staffage zu machen oder durch tätige Mitwirkung der protestantischen Sache sogar Vorschub zu leisten: die Protestanten mögen sich an ihren Abenden untereinander unterhalten, wie sie wollen. Das kümmert uns nicht und wird ihnen niemand wehren. Aber Katholiken sollten sich zu solchen ausgesprochen protestantischen Abenden nicht Heranangeln lassen, auch nicht durch die „Nachrichten", die durch ihre Haltung den evangelischen Abenden gegenüber neuerlich beweisen, daß sie durch und durch protestantenfreundlich sind, während sie katholischen Einrichtungen (z. B. den Marianischen Kongregationen) ihre volle Feindschaft zeigen. — (Fachschülerexkursion.) Mit 10 Schülern der oberen Jahrgänge veranstaltete die k. k. Fachschule in Gottschee in der Zeit vom 22. bis 25. Mai l. I. unter Führung einiger Mitglieder des Lehrkörpers eine Studienreise nach Triest. Durch die freundlichen Bemühungen des Herrn Fabrikanten Albert Fab er und des Herrn k. k. Fachlehrers Hans Kren in Triest war es gelungen, nicht nur im Christlichen Hospiz eine sehr gute und billige Unterkunft zu finden, sondern auch den Schülern die Besichtigung einer großen Anzahl von fachlichen und technischen Betrieben, von Sammlungen, Sehenswürdigkeiten u. a. unentgeltlich zu ermöglichen. Es wurden unter anderen das große Möbelhaus Zanetti, die Schiffswerfte S. Rocco in Muggia, die Bcikettfabrik Albert Faber, die zoologische Station, der Ozeandampfer „Gablonz", die Hafenanlagen, mehrere Lagerhäuser, Kunstsammlungen, die bedeutendsten Kirchen und andere hervorragende Bauwerke in Triest und Pirano besichtigt, schließlich das Schloß Miramar und dessen herrlicher Park, Opcina und die St. Kanziangrotte besucht. Besonders lehrreich war die Besichtigung der Schiffswerste S. Rocco, wo große Ozeandampfer gebaut und deren Einrichtungen bis ins kleinste Detail in modernst eingerichteten Maschinenwerkstätten fertiggestellt werden. Der noch im Bau befindliche Dampfer „Marienbad" konnte in allen Teilen besichtigt und den Schülern das Einbauen der Wandverkleidungen und Möbel gezeigt werden, was naturgemäß ihr größtes Interesse erweckte, da sie auch für die hiebei aufliegenden Zeichnungen und Pläne einiges Verständnis hatten. Bei den einzelnen kirchlichen und kunsthistorischen Bauwerken wurden eingehende Stil- und Kunstformenstudien gemacht sowie auch in den verschiedenen Kunstsammlungen manche theoretische Schulformel durch die Anschauung praktisch erklärt werden konnte. Großes Interesse bot auch die Brikettfabrik des Herrn Albert Faber, woselbst aus Holzkohlenrückständen durch Vermischen mit Teer usw. die bekannten Feuerungsbriketts erzeugt werden, nach welchen eine derart starke Nachfrage ist, daß Herr Faber keine vorrätige Ware zeigen konnte und nur an der eben erzeugten und gleich zum Versand verladenen demonstrieren konnte. Nach der Besichtigung lud der Fabriksherr die Exkursionsteilnehmer zu einer opulenten, feinen Jause, von seinen Fräulein Töchtern in liebenswürdigster Weise angeboten; ließ sie sodann auf seine Kosten eine Zahnradbahnsahrt nach Opcina machen und führte sie zum Schluffe noch ins Kino. Eine fröhliche Dampferfahrt bei schönstem Wetter nach Pirano und von dort ein Spaziergang nach Portorose mit einem erfrischenden Seebade folgten am nächsten Vormittage, worauf der Nachmittag für die weiteren Besichtigungen in Triest verwendet wurde. Sonntag, den 25. Mai l. I., wurde die Rückfahrt über Herpelje-Divaca angetreten, wo die berühmte St. Kantiangrotte bei freiem Eintritt besichtigt wurde und damit die ganze programmgemäß durchgeführte Exkursion ihren schönen Abschluß fand. Mit dieser gut durchdachten Exkursion wurden die Schüler nicht nur sachlich und künstlerisch in hohem Maße angeregt und belehrt, sondern es wurde auch ihr Interesse für das See- und Marinewesen, für die Handels- und Verkehrswege und deren hohe Bedeutung geweckt und gefördert, wobei nicht zu übersehen ist, daß ihnen hiebei ein neues Gebiet der Machtstellung ihres teuren Vaterlandes zum Verständnis und Bewußtsein kam. Diese schöne Exkursion wird wohl allen Teilnehmern in dauernder Erinnerung bleiben und unvergeßliche Eindrücke hinterlasseu. Zum Schlüsse sei es gestattet, allen geehrten Institutionen, Gesellschaften und Vereinen, welche dem Ansuchen der Fachschuldirektion in weitgehendstem Maße in so freundlicher, entgegenkommender Weise entsprachen, insbesondere aber dem Herrn Fabrikanten Albert Faber und Herrn k. k. Fachlehrer Hans Kren den verbindlichsten und wärmsten Dank anszusprechen. — (Matura.) Am hiesigen k. k. Staatsgymnasium fand die schriftliche Matura am 2., 3. und 4. Juni statt, die mündliche wird am 14. und 15. Juni abgehalten werden. — (Die Gesellenprüfung) findet am 20. Juli um 2 Uhr nachmittags im Stadtamtsgebäude statt. Gesuche um Zulassung zur Gesellenprüfung sind bei der Genossenschaftsvorstehung bis 22. Juni einzureichen. Später einlangende Gesuche werden nicht berücksichtigt. Den Gesuchen ist beizulegen das Lehrzeugnis, das Schulzeugnis (Lehrlinge aus dem Stadtschulgebiete das Abgangszeugnis der gewerblichen Fortbildungsschule) und die Prüfungslaxe von 5 K. — (For st wirtschaftliche Studienreise.) Am 22. v. M. trafen mit dem Nachtzuge 75 Hörer der Hochschule für Bodenkultur in Wien hier ein, um unter Führung von drei Professoren der genannten Hochschule eine Exkursion in die herrschaftlichen Forste von Gottschee und Ainödt zu unternehmen. Unter den Hochschülern, die verschiedenen Nationalitäten angehörten, befand sich u. a. auch ein russischer Graf aus Wolhynien und ein serbischer Reserveoffizier, der den Balkankrieg mitgemacht hatte. Am 23. v. M. brachen die Herren gegen 7 Uhr früh auf, um nach Hornwald zu fahren und den dortigen Plenterbetrieb, der in den nördlichen Kronländern weniger bekannt ist, kennen zu lernen. Auch die große Dampfsäge „Hornwald" wurde besichtigt. Die Aufklärungen über den Forstbetrieb gaben die Herren Zentralgüterdirektor Leopold Hufnag l und Forstmeister S ch adin g er, in der Herrschaft Ainödt Herr Forstmeister v. C zu der. Nachmittags ro änderte man nach Töplitz, wo übernachtet wurde. Tagsdarauf wurde das Revier Birkenleiten der Herrschaft Ainödt einer näheren Besichtigung unterzogen, worauf die Rückreise über Strascha-Laibach nach Wien angetreten wurde. Die Herren nahmen von dem Gesehenen die besten Eindrücke mit. — (Maser n.) In den letzten Wochen sind hier unter den Kindern die Masern epidemisch aufgetreten, weshalb auch der Unterricht an der Knabenvolksschule ein paar Wochen (bis 2. Juni) unterbleiben mußte. — (Straßenangelegenheiten.) Am 28. v. M. traf Herr Landesbaurat Krajec vom Landesbauamte in Laibach mit dem Ziviltechniker Herrn Franz RoedIbach in Gottschee ein, um zunächst am nämlichen Tage das Terrain für die Trassierung der projektierten Bezirksstraße Malgern-Tiefenreut er zu besichtigen. Auch der in eine Bezirksstraße umzuwandelnde Gemeindeweg Brunnwirt-Klindors-Seele wurde am gleichen Tage besichtigt sowie auch der von Mitterdorf zur Bahnstation führende Gemeindeweg, der gleichfalls Bezirksstraße werden soll. Am nächsten Tage begab sich Herr Baurat Krajec nach Rieg, um den nach Kotschen führenden Gemeindeweg in Augenschein zu nehmen, ebenso die Gemeindewege Stalzern-Skrill-Unter- und Oberfliegendorf, Verdreng-Reintal, dann Graflinden- Unterlag, deren Einreihung in die Kategorie der Bezirksstraßen geplant ist. Besichtigt wurde auch der von Widem nach Preriegl-Lichtenbach führende Gemeindeweg, zu dessen Herstellung eine Subvention aus Laudesmitteln erwirkt werden soll. —- In der Sitzung des Bezirksstraßenausschusses am 29. v. M. wurde beschlossen, den Landesausschuß um die sofortige Ausschreibung des Baues der Straße Rieg-Morobitz zu ersuchen. Es wird also dieser Straßenbau hoffentlich demnächst in Angriff genommen werden. Um dies zu ermöglichen, bequemte sich der Bezirksstraßenausschuß einem Verlangen des Landesausschusses an, daß nämlich in einem vom Landesausschusse später zu bestimmenden Zeitpunkte die Straße Rieg-Morobitz entweder gegen Mrauen oder gegen Aibel oder Ban-jaloka verlängert werden solle. — Das Projekt für den Bau einer neuen Msenbetonbrücke über die Labranka an der Bezirksstraße Ober-gras-Labar (Voranschlag 15.000 K) wurde genehmigt. Die Kosten trägt abzüglich des Landes- und eines zu erwirkenden Staatsbeitrages der Bezirksstraßenausschuß, der auch die Erhaltung dieser Brücke übernimmt. — Dem Antrage des Landesbauamtes wegen Vornahme von Korrekturen an der Ossiunitzer Landesstraße wird in dem Sinne entsprochen, daß nur die notwendigsten Arbeiten vorgenommen werden. Da die durchgängige Verbreiterung dieser Straße im felsigen Terrain durch Sprengungen zu kostspielig ist, sollen dort, wo der Fels ganz nahe an den Fluß herantritt, Ausweichstellen geschaffen werden. Die Umlegung und Erweiterung der Bezirksstraße Mitterdorf-Obrern und die Durchführung der bezüglichen Arbeiten ist vom Landesausschusse dem Bezirks-straßenausschusse überlassen worden. — Der Ortschaft Tiefental wird als Unterstützung zu den gehabten Kosten für den Ausbau der Straße Ttefental-Malgern eine neuerliche Subvention von 500 K bewilligt, u. zw. in Anbetracht des Umstandes, daß die kleine Ortschaft für diese Straße eine für ihre beschränkte finanzielle Leistungsfähigkeit ohnehin sehr hohe Last auf sich genommen und den größten Teil der Kosten dieses Straßenbaues bereits gezahlt hat. — Bezüglich des Automobilverkehres auf der Strecke Selnice-Ca6 ar schließt sich der Landesausschuß der Anschauung des Bezirksstraßenausschusses an, daß nämlich dieses Projekt nur für Cabar Bedeutung habe und sich das Land Krain bezw. der Straßenbezirk Gotlschee nicht auf die Übernahme von unverhältnismäßig hohen Kosten für größere Straßenkorrekturen dortselbst einlassen könne. Witterdorf. (Versammlungen.) Die Vieh- und Schweinezuchtgenossenschaft und der Bienenzuchtverein haben ihre Jahreshauptversammlung Donnerstag den 26. Juni um 11 Uhr vormittags im Amtslokale der Raiffeisenkasse. In beiden Fällen wird nach Erstattung des Jahres- und Rechenschaftsberichtes und der Genehmigung der Rechnung die Vorstandswahl vorgenommen. — (Wie steht's mit der Wasserleitung?) Auf die Anfrage nach dem gegenwärtigen Stande der geplanten Wasserleitung wurde kürzlich anher milgeteilt, daß die Trassierung der Wasserleitung durch Mitterdorf der „größten Wahrscheinlichkeit nach" noch während dieses Jahres vorgenommen werden wird. ^— (Der Markt) am 2. Juni war gut beschickt, doch blieb der Handel unter dem Mittelmaß. Die Käufer hatten ihren Bedarf zumeist schon die Woche zuvor in Malgern gedeckt. — (Trauung.) In der Herz Jesukirche zu Allentown in Amerika wurde am 15. Mai Josef Verderber aus Kerndorf 32 mit Maria Spahn aus Leutschach getraut. — (Ster 6 es all.) Am 27. Mai ist die 62 jährige Helena Schober in Windischdors 16 gestorben. Walgern. (Der heurige Urbani markt) hat alle seine Vorgänger übertroffen. Es wurden über 800 Stück aufgetrieben und um sie entwickelte sich ein lebhafter Handel; der Geldverkehr des Tages belief sich auf mehr als 80.000 K. Auch die Ortschaft kam auf ihre Rechnung, da sie 109 K als Marktgebühren vereinnahmte. — (Todesfälle.) Am 17. Mai starb die 72 jährige Ursula Dulzer 25 und in Mährisch-Ostrau der 20 jährige Josef Tscherne aus Malgern 40. Lienfeld. (Schule.) Der provisorische Lehrer Herr Josef Weber in Unterlag kam als Supplent an die hiesige Volksschule Infolgedessen kann hier wieder der regelmäßige Unterricht erteilt werden. Wieg. (Zwangsversteigerung.) Die auf 16.000 K ge-schätzte Johann Rogalesche Liegenschaft wurde bei der Zwangs-versteigerung am 20. v. M. von der Sparkasse der Stadt Gottschee um den Preis von 11.140 K erstanden. (Raiffeisenkasse.) Die diesjährige Hauptversammlung des Spar- und Darlehenskassenvereines findet am Sonntag den 15. d. M. um 3 Uhr nachmittags im Gasthause des Obmannes Herrn Johann Krisch mit folgender Tagesordnung statt: 1. Bericht des Vorstandes, 2. Prüsung und Genehmigung der Jahresrechnung, Z. Wahl des Aufsichtsrates, 4. Allfälliges. Der Vorstand. Wessettal. (An Spenden für die große Kirchenfahne) gingen von der Ortschaft Nesseltal ein: Pfarrer Schauer, Gemeindevorsteher Wüchse je 10 K; Kaplan Jaklitsch 7 K; Josef Meditz Nr. 4, Johann Schneller Nr. 7, Johann Kump Nr. 10, Joses Roschitsch Nr. 15, Alois Agnitsch Nr. 17, Maria Kraker Nr. 29, Matthias Mantel Nr. 31, Oberlehrerswitwe Lnkan, Lehrerswitwe Schober je 5K; Joses Lackner Nr. 9, Maria Stonitsch Nr. 42, Rosie Rabufe Nr. 56 je 4 K; Andreas Sterbenz Nr. 25 3 K; Magdalena Kump Nr. 23 K 2 72; Josef Stonitsch Nr. 2, Anton Stimetz Nr. 11, Ursula Lackner Nr. 11, Maria Maußer Nr. 11, Josef Tanke Nr. 12, Reste Tramposch Nr. 13, Johann Jonke Nr. 14, Magdalena Breser Nr. 18, Emilia Jonke Nr. 19, Adolf Schwehla Nr. 19, Gertraud Stalzer Nr. 28, Reste Kobe Nr. 39, Ernest Lackner Nr. 40, Ernest Wüchse Nr. 41, Maria von Meyern Nr. 43, Magdalena Stonitsch Nr. 57 je 2 K; Matthias Meditz Nr. 3 K 1/40; Mathilde Brustmann Nr. 6, Johann Meditz Nr. 20, Anton Tschinkel Nr. 24, Ernest Jonke Nr. 27, Johann Sterbenz Nr. 32, Joses Meditz Nr. 34, Magdalena Röthel Nr. 34, Josef Tramposch Nr. 37, Gertraud Schleimer Nr. 38, Franz Skvarza Nr. 43, Johann Hins Nr. 49, Josef Stefandl Nr. 51, Anton Meditz Nr. 52, Gertraud Rabufe Nr. 55, Josef Rabufe Nr. 56, Valentin Sterbenz Nr. 57, Margaretha Agnitsch Nr. 68, Josef Kraker Nr. 69, Margaretha Stonitsch Nr. 70, Franz Tscherne Nr. 72, Magdalena Meditz Nr. 76, Margaretha Juran Nr. 78, Heinrich Kump Nr. 84 je 1 K. Zusammen K 14612. Allen Spendern ein herzliches Vergeltsgott I Seele. (Gemeindewahl.) Bei der jüngst vorgenommenen Neuwahl der Gemeinderäte wurden Josef Jonke aus Seele und Josef Wittreich aus Klindorf an Stelle der aus dem Gemeinderate ausgeschiedenen Gemeinderäte Raimund Pleschinger aus Schal-kendors und Matthias Stimpfl aus Hohenegg gewählt. Lienfeld. (B e fi tz ü b e r n a h m e.) Herr Karl Kresse aus Ober-loschin Nr. 9 hat das Haus Nr. 4 samt dem Gastgewerbe und dem fundus instructus Anfang Mai von feiner Schwiegermutter übernommen. Er wird sich bemühen, die geehrten Gäste mit Speisen und Trank gut und billig zu bedienen. Köental. (Frostschaden.) Am 20. Mai sank die Temperatur so tief, daß auf den vorhergegangenen Regen Schneefall erfolgte, so daß die Gebirgszüge in weißes Kleid gehüllt wurden. Dadurch, daß sich abends der Himmel aufheiterte, war es den nächsten Morgen sehr kühl, so daß ein starker Reif fiel, der empfindlichen Schaden anrichtete. Alle bereits aufgesproßten Feldfrüchte in Knkendorf, ebenso ein Teil derselben in Tiefental, sind dadurch vernichtet worden; auch in Ebental und Setsch hat der Frost Schaden verursacht. — (Blitzschlag.) Am 28. Mai I. I. entlud sich gegen 2 Uhr nachmittags über Ebental ein heftiges Gewitter. Blitz folgte auf Blitz und einer schlug im Hause Nr. 7 ein. Der Besitzer, Herr Franz Sigmund, saß eben mit seiner Frau in der hinteren Stube, mit dem Lesen eines Briefes beschäftigt, ahnungslos am Tische, als plötzlich ein niederfahrender Blitz die Mauer durchbohrte, an der Wand des Zimmers herabfuhr und, da sich besagter Besitzer an die Wand anlehnte, den Armen als Blitzableiter benutzte und nachdem er noch den Schleier, der über der Mutter-Gottesstatue im Winkel gebreitet war, versengte und die äußere Einfassung derselben beschädigte, am Fußboden durch die gegenüberliegende Mauer das Zimmer verließ. Nicht genug damit, eilte der elektrische Geselle in den Stall, tötete daselbst die schönste Kuh und versuchte auch Feuer anzulegen, das aber von den Herzueilenden gleich erstick werden konnte. Ganz Ebental kam begreiflicherweise in Aufregung und man bemühte sich fast eine Stunde, den Getroffenen, der allem Anscheine nach tot war, wieder zum Leben zu bringen, was endlich auch gelang. Es ist wirklich ein Wunder zu nennen, wenn man bedenkt, daß der Mann die ganze Gewalt, den ganzen elektrischen Strom des Blitzes erleiden mußte. Wie an einem vom Blitze getroffenen Baume sieht man an dessen Leibe genau den Weg, den der Strahl gegangen. Ein blutiger Streifen zieht sich von der Achsel, die Brust und den Bauch entlang, ein zweiter den ganzen Rücken hinunter. Der Getroffene selbst behauptet, daß ihn Gott durch ein Wunder vor dem Tode bewahrt hat, durch die Fürbitte der Matter Gottes, zu der er ein besonderes Vertrauen hat. Möge er bald wieder vollkommen gefunden! Masern. (Einbruchsdiebstahl.) In der Nacht vom 15. auf den 16. Mai wurden hier in mehreren Häusern Einbruchsdiebstähle teils mit, teils ohne Erfolg ausgeführt. Den unbekannten Tätern fielen zumeist Eßwaren und Kleider in die Hände, wie auf Nr. 34 und 2. Höttenitz. („Südmark"-Angelegenheit.) Den in den „Nachrichten" vom 25. v. M. gebrachten Ausweis über die Verwendung der Unterstützungsgelder der „Südmark" haben wir zur Kenntnis genommen. Wohltaten verdienen Dank, aber es muß auch vom Wohltäter eine solche Haltung eingenommen werden, daß der Dankeszoll allseits mit gleichen Gefühlen abgestattet werden kann. Man gebe uns Christlichsozialen eine ernste Garantie dafür, daß die „Südmark" das Liebäugeln mit dem Protestantismus endgültig aufgibt und sich nie mehr gegen die Christlichsozialen ausspielen läßt, dann wollen wir selbst das vergessen, was uns im Jahre 1907 unter dem Rufe „Heil Südmark!" alles angetan worden ist. Auch Christlichsoziale waren früher Mitglieder der „Südmark". Man hat sie aber in Gottschee mit Gewalt hinausgeekelt I Also an ihnen liegt da nicht die Schuld. — Wir haben übrigens gar nicht behauptet, daß sich die „Südmark"-Versammlung verstohlenerweise und unangemeldet an die landwirtschaftliche Versammlung angeschlossen habe. Wir meinten nur, daß es unter den gegenwärtig bestehenden Verhältnissen mit Rücksicht aus die Teilnehmer christlich-sozialer Gesinnung an den landwirtschaftlichen Versammlungen passender wäre, wenn mit ihnen nicht unmittelbar „Südmark"-Ver-sammlnngen verbunden würden. Uns erschiene dies taktvoller. — (Spenden für die Pfarrkirche.) Die in Amerika (Brooklyn) lebenden Landsleute aus hiesiger Pfarrgemeinde haben einen Betrag von 34 Dollar für ein neues Glasfenster (mit dem Bilde St. Antonius von Padua) gesammelt. — Ferner erklärte sich Maria Grünseich, Göttenitz Nr. 37, derzeit in Brooklyn, bereit, den Betrag für ein anderes Glasfenster (mit dem Bilde Maria von Lourdes) zu leisten. Vielfachen Dank den edlen Spendern I — (Erdbeben.) Am 20. Mai, Nachmittag gegen 5 Uhr 20 Minuten, war hier in mehreren Häusern ein ungefähr 8 Sekunden dauernder ziemlich heftiger Stoß wahrnehmbar. Aktlag. (Feuerwehr.) Das Fest der Weihe der neuen Feuerspritze findet hier nicht, wie ursprünglich beschlossen worden war, am 22. Juni, sondern am 17. August d. I. statt. Alle geehrten Freunde uud Spender werden zu dieser Feier hiemit herzlich eingeladen. Von der Ortschaft Winkel sind der hiesigen Feuerwehr folgende Spenden zugekommen: Joh. König Nr. 1 4 K, Al. Hsgler Nr. 2 4 K, Jof. Ruppe Nr. 3 4 K, Joh. Schneider Nr. 4 4 K, Jos- Eppich Nr. 5 4 K, Joh. Ruppe Nr. 10 2 K, zusammen 22 K. Besten Dank allen geehrten Spendern. Man hat sich zwar nicht besonders stark angestrengt, aber es gibt andere Ortschaften, wo die Vergeßlichkeit im Geben nicht zu beheben ist. 5 K sind ferner der Feuerwehr als Sühnegeld in einer Ehrenbeleidigungsklage zugekommen. Die Zwillchmontur ist uns vom Herrn Josef Haberle zugemittelt worden. Über 210 K sind in der Postsparkasse angelegt. Sie wurden im Jahre 1907 dort sonderbarerweise auf den Namen des damaligen Kassiers eingelegt. Wir möchten den Herrn Inspektor der freiw. Feuerwehr ersuchen, die Revision vorzunehmen, die schon im Jahre 1912 fällig war. — (Viehzuchtgenossenschaft.) Die hiesige Vieh- und Schweinezuchtgenossenschaft hat in ihrer Generalversammlung am 4. v. M. einhellig beschlossen, sich aufzulösen, da sie sich mangels Subventionen nicht mehr weiter halten kann. Unsere Spar- und Darlehenskasse, die ohnehin für die Biehzuchtgenossenschaft schon 700 K geopfert hat, kann auch nicht weiterhin noch so große Opfer bringen. Um eine unangenehme Erfahrung sind wir also wieder reicher. — (Platz für den Schulbau.) Nach einem Erlasse der k. k. Bezirkshauptmannschaft hat die Gemeinde, bezw. der Ortsschulrat zwei bis drei Bauplätze ausfindig zu machen für den Neubau unserer Volksschule. Der Onsschulrat hat demnach bekannt gegeben, daß sich jene bei ihm melden mögen, die einen Platz zu verkaufen geneigt sind. Die Sache hat aber ihren Haken. Wer eine lastenfreie Liegenschaft besitzt, verkauft nicht gerne etwas oder nur um den dreifachen Preis, belastete Realitätenstücke kann man andererseits wieder schwer kaufen. Wer also geneigt ist. einen Platz zu verkaufen, möge sich beim Ortsschulrate melden. Der Platz soll möglichst eben sein und freistehend, d. H. nicht von umliegenden Gebäuden eingeengt. — (Einladung) zur außerordentlichen Hauptversammlung der Vieh- und Schweinezuchtgenossenschaft für die Pfarre Altlag am 8. Juni. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes, 2. Beschlußfassung über die Auslösung der Genossenschaft und Wahl der Liquidatoren. _ _ , — (Goldene Hochzeit.) Am 18. Mai konnte Herr Joh. Jonke aus Neulag Nr. 12 mit seiner Frau Gertraud in voller Rüstigkeit das Fest der goldenen Hochzeit begehen. 50 Jahre lang haben die braven Eheleute Freud und Leid miteinander geteilt, und wenn es ihnen an ihrem Ehrentage auch nicht gegönnt war, alle ihre Kinder und Kindeskinder um sich versammeln zu können, Amerika ist halt so weit entfernt, so nahm dafür eine andere große Familie — die ganze Pfarre Altlag — innigen Anteil an diesem seltenen Feste. Nach der Trauung wurde das Jubelpaar in den Pfarrhof geladen, wo bei der bescheidenen „Hochzeit" der Jubelbräutigam wehmütig feststellte, daß von den Hochzeitsgästen vor 50 Jahren nur noch zwei am Leben sind, eine Frau und sein damaliger Nachtreter" (Zeuge), der hochbetagte alte Perz in Malgern. Von den nicht eingeladenen Gästen, den „Zupfern", dürften noch mehrere am Leben sein. Kletsch. (Trauung.) Hier wurde 29. Mai Gastwirt Johann Eppich" Nr. 1 mit Theresia Perz Nr. 13 getraut. Waierke. (Verurteilung.) Margaretha D. wurde am 29. Mai vom Schwurgerichte in Rudolfswert wegen Verbrechens des Kindsmordes zu drei Jahren Kerker verurteilt. Karl Rom von Büchel aber, der auf freiem Felde vor mehreren Augenzeugen einen alten, gebrechlichen Mann erstochen hat, wurde vom nämlichen Schwurgerichte und am nämlichen Tage gänzlich freigesprochen. „Es gibt doch noch gerechte Herren ans dieser Welt", hat die Frau des Karl Rom, die mit ihren sechs Kindern zur Verhandlung erschienen war, sich auf dem Heimwege geäußert! Mchel Bei Meffeltal. (Freispruch.) Am 29. Mai 1913 fand vor dem k. k. Kreisgerichte in Rudolfswert die Schwurgerichtsverhandlung gegen Karl Rom Nr. 13 wegen Verbrechens des Totschlages statt, zu der zwölf Zeugen geladen wurden. Der Angeklagte gab zu, den 74jährigen Besitzer Andreas Meditz erstochen zu haben, doch redete er sich auf augenblickliche Sinnesverwirrung aus. Trotzdem sämtliche Zeugen zu seinem Ungunsten aussagten und die Gerichtsärzte eine Sinnesverwirrung entschieden in Abrede stellten, nahmen die Geschworenen mit zehn gegen zwei Stimmen dennoch eine Sinnesverwirrung im Augenblicke der Tat an. Daraufhin wurde der Angeklagte freigesprochen und sofort auf freien Fuß gesetzt. Dieser Freispruch, den niemand, nicht einmal der Angeklagte erwartete, hat weit und breit ungeheueres Aufsehen erregt. Ja, das Rechtsgefühl der ganzen Bevölkerung hat sich gegen diesen merkwürdigen Freispruch förmlich aufgelehnt. Ein Mensch, der auf freiem Felde vor fünf Augenzeugen einen 74 jährigen wehrlosen Greis ersticht, kommt, trotzdem ihn die Ärzte als vollkommen normal bezeichnen, ohne die geringste Strafe davon! Man darf sich wohl nicht wundern, wenn bei'dem Volke das Vertrauen in die Schwurgerichte schwindet und es der Meinung ist, daß die Einrichtung dieser Gerichte dringend einer Verbesserung bedarf. Und dann? Welch einen Eindruck wird dieser sonderbare Freispruch wohl auf unsere ohnehin rauflustige Jugend machen? — Die entsetzliche Bluttat vom 24. April hat also auch nicht die geringste Sühne gefunden! Wer das fassen kann, der fasse es! Suchen. (Feuerwehrgründung.) Das Landespräsidium hat die Gründung des Vereines „Freiwillige Feuerwehr" in Suchen zur Kenntnis genommen. „ Kohenegg. (Spende.) Von der Feuerversicherungsgesell,chast North British in Graz erhielt unsere freiwillige Feuerwehr den Betrag von 30 K. Kkindorf. (Eheschließung.) Peter Glatz aus Klmdor, Nr. 2 hat Maria Trost aus Bärenheim in Cleveland geheiratet. Schalkendorf. (Ehe.) Die am 13. April 1895 in Schalkendorf Nr. 76 geborene Josefa Kropf reichte ihre Hand zum Lebensbunde in Cleveland dem dortselbst geborenen Franz Jonke. Schwarzenbach. (Besitzübernahme.) Die Realität Nr. 20 in Schwarzenbach ist von Johann Žagar aus Suchen um 10.000 Kronen gekauft worden. . Mosel. (Blitzschlag.) Am 28. Mai schlug der Blitz m das Haus Nr. 4 des Josef Schauer, zündete zum Glücke nicht, beschädigte aber das Ziegeldach. Die Familie, die im Hause anwesend war, blieb zwar verschont, hatte aber einen großen Schrecken. Htteröach. (Heirat.) Am 3. Mai ehelichte in Brooklyn Alois Debelak, Otterbach Nr. 6, 21 Jahre alt, Josefa Kump, Otterbach Nr. 5, 21 Jahre alt. Weintal. (Vom Unglücke verfolgt.) Andreas Krater Nr. 15, ein fleißiger und sparsamer Bauer, hatte das Unglück, innerhalb eines Jahres 5 Stück Rinder, welche sich den Fuß brachen, und ein Schwein, das umgestanden ist, zu verlieren. Durch die Notschlachtung des Viehes ist nur ein Teil des Wertes gedeckt. Wie notwendig wäre eine Viehversicherung! Laibach. (Pastor Hegemann.) Unter der Spitzmarke „Eine offene Frage an die deutsche Partei in Krain" schreibt das Grazer Volksblatt" vom 28. v. M.: „Wir erhalten aus den deutschen Adelskreisen in Krain eine längere Zuschrift, m der der Verwunderung Ausdruck gegeben wird, daß die deutsche Partei in Krain mit ihrem Obmanne, dem Abg. Grafen Barb o, sowie die evangelische Gemeinde in Laibach ruhig zuschauen, wie der Laibacher Pastor Hegemann durch sein Auftreten in alldeutschen Versammlungen den konfessionellen Kampf schürt und jenen Leuten in die Hand arbeitet, die nicht bloß „Los von Rom", sondern auch „Los von Habsburg" schreien. In dieser Zuschrift wird darauf hm-gewiesen, daß Pastor Hegemann seine Verhöhnungen, Verspottungen und Hetzereien gegen den Katholizismus an sich, wie gegen die überzeugungstreuen Katholiken unternehmen darf, ohne daß die Führer des deutschen Volkes in Krain und die evangelische Kirchengemeinde dagegen Einspruch erheben. Zum Schluffe wird der Erwartung Ausdruck gegeben, daß Pastor Hegemann bald in me Lage kommen möge, mit verstärktem Heimwehgesühl nach Deutschland zurückzuwaudern, um sich zu überzeugen, ob er jtt seiner Heimat ungestraft eine solche Hetze betreiben darf." schon vor einem oder zwei Jahren hieß es, daß Pastor Hegemann Laibach werde verlassen. Jene Kreise, die sich für sein Verbleiben einsetzten, erwiesen weder dem konfessionellen Frieden noch dem deutschen Volkstum in Krain einen Dienst. Wer ohne radikale Parteibrillen die Sache betrachtet, dem muß es klar sein, daß durch das Auftreten des Laibacher Pastors nicht bloß der konfessionelle Friede beständig gefährdet wird, sondern allmählich auch eine Scheidung der Deut- schen Laibachs und des deutschen Großgrundbesitzes in zwei Lager herbeigeführt werden muß. Ist das der evangelischen Gemeinde in Laibach ganz gleichgültig? Men. (Kundgebung der Christlichsozialen Vereinigung.) Anläßlich der jüngsten Wahlen in die Bezirksvertretungen in Wien ist bekanntlich zwischen den Christlichsozialen und einem großen (antisemitischen) Teile der Deutschnationalen ein Wahlbündnis (Kompromiß) geschlossen worden, das seine Spitze gegen die Sozialdemokraten und Judenliberalen richtete. So kam es, daß man bei der Wahl in einer Linie auch mit den Deutschradikalen Wolf, Wichtel und Genossen marschierte, was in katholischen Kreisen da und dort Verstimmung hervorrief. Es wurde auch befürchtet, daß aus einem bloß taktischen Zusammengehen am Ende gar eine förmliche Verschmelzung der beiden Parteien entstehen könnte, zum Schaden für die christliche Sache. Denn gewisse Deutschradikale und Los von Rom-Leute find ja der katholischen Kirche ebenso spinnefeind wie die Sozialdemokraten und die Judenliberalen, wenn sie auch gegenwärtig diese Feindschaft mehr verstecken. Jedenfalls mußte darauf hingewiesen werden, daß das christlichsoziale-deutsch-nationale Wahlbündnis in Wien nur lokalen Charakter trug und nicht als vorbildlich im allgemeinen anzusehen ist. Dies geschah denn auch durch einen Beschluß der Abgeordneten der Christlichsozialen Vereinigung des Abgeordnetenhauses, der auf Antrag der Abgeordneten Landeshauptmann Hauser und Fink gefaßt wurde und folgenden Wortlaut hat: „Die christlichsoziale Vereinigung deutscher Abgeordneter sieht sich gegenüber den Erörterungen anderer Parteiklubs nicht veranlaßt, sich in die Angelegenheit von Lokalkompromissen einzumischen. Sie hält dies vielmehr für die Sache der lokalen Faktoren. Als selbstverständlich muß es gelten, daß bei einem solchen Kompromiß die christlich sozialen Grundsätze unter allen Umständen unversehrt er halten bleiben. Die christlichsoziale Vereinigung ist gerne bereit, sich an der Schutzarbeit für das deutsche Volk zu beteiligen, betrachtet es aber als unerläßliche Voraussetzung, daß sich die Schutzvereine von jeder Feindseligkeit gegen die katholische Kirche ferne halten und nicht den Deckmantel für parteipolitische Agitationen gegen die christlichsoziale Volksbewegung bilden. In dieser Richtung sind ausreichende Garantien zu verlangen." — Wie man hieraus sieht, haben unsere christlichsozialen Landsleute in Gottschee seinerzeit klug und richtig gehandelt, daß sie nicht ein förmliches Kompromiß mit den politischen Gegnern anstrebten, sondern unter strenger Wahrung ihres prinzipiellen Standpunktes, insbesonders in der religiösen Frage, nur für ein Zusammenarbeiten, insbesonders mit dem gemäßigten Teile der politischen Gegner in solchen (nationalen, wirtschaftlichen) Fragen eintraten, die eine einverständliche Behandlung zum Nutzen und Vorteile der Heimat zulassen. In Weltanschauungsfragen, in Sachen des Glaubens oder Unglaubens kann es keine Kompromisse, keine Verschmelzung geben, weil die Gegensätze da unüberbrückbar sind. — (Der Verein der Deutsch en) aus Gottschee hielt am 6. April 1913 in Franz Aufischers Saallokalitäten, VII., Neubaugasse 5, seine diesjährige Generalversammlung, verbunden mit anschließendem Unterhaltungsabend und humoristischen Borträgen, ab. Die zahlreiche Beteiligung an dieser Veranstaltung erneuerte den freudigen Beweis, daß alle hiesigen Gottscheer ohne Unterschied ihrer Stellung für ein harmonisches Zusammenhalten einen ausgezeichneten Sinn besitzen. Bis aufs letzte Plätzchen waren die Räumlichkeiten gefüllt. In animiertester Stimmung fand in vorgerückter Stunde die Unterhaltung mit dem allgemeinen Wunsche auf ein baldiges gleiches Zusammensein ihr Ende. Briefkasten: O. Fr. Wien IX./3: Ihr Abonnement dauert bis 1. Dezember 1913. 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