«Etbriftleitnug: W«icha»»ftafle Wr. 5. tlfcWm Rt. »>. lEirrartnn. «. H <4 tl un 11 ünrii» swtt *rtTi.;.tuT Da «»,,»- u. i>hrr-M(t) MI 11—1» Dfet vors. taWAnftm »»da, mit •tUtfgcütcn. itommloV «». nufct bcnttfftdjtLgt- ■ aliakl|aa*(ii We 8«n»«UuBs gncn ■we®mir.ti bn biOtgfl 1(11-WfAin #«frat)Trn «lUafaeii. M JBw»ttioItic9ot VttU-»«S>«5. »■fytrtf» M.900. Vcrwiltmig: RathauSgasse Vtx. S. Teltstra Nr. 21, Inttrattaa ?>epiH«»ed>iigu»>e» Dirch M« ?«i> bnoqm : ...»,« .... K « M ffanjiilitij. . . . K ir»o &ix 4 i 11 i «t» -tslUliiBi >»« Hau» ! «i-x-iltch . ... K 1-1« Startdifltyri« . . . K !•— £aJ Miteil «uliliStU . . . .» u--Fik« ««Hart erhöhea (IQ fc'.t ®t|»a«jrtSI|Ten am tiffcdfrrtti Ztr. 85 Mi, Mittwoch, den 23. Hktoker 1912. Die branrn Drlrgalionrn. Die Tagung der österreichisch-ungarischen Delegationen ist diesmal in eine Zeit gefallen, die diesen «nsschließlich für die auswärtige Politik und das Militarwesen eingerichteten Verirewngekörper erst den vollen Wert gab. Mit Absicht ist dieser Zeit-punlt für die Tagung der Delegationen sicherlich nicht auSersehen worden, daS Gegenteil trifft eher zu. Man hat ja bis jetzt immer noch zu deobach-ten Gelegenheit gehabt, daß sich unsere leitenden Kreise peinlichst hüteten, die Volksvertretungen zu einer Zeit zum Worte kommen zu lassen, wo sie zu sprechen berusen gewesen wären. Diese Scheu vor der BolkSmeinung ausgedrückt durch den Mund der erwählten Vertreter, hat auch einerseits wieder ihre guten Gründe. Man ist ja der Worte, die da jallein, nicht sicher und ein Staatsmann, der das Geiwicht politischer Kundgebungen der Volksvertreter zu Werten weiß wird sich bemühen zu verhüten, daß ihm sein Konzept, da« er als der Verantwort-liche zusammenstellt, nicht durch Reden und Knndge-bungzen Unverantwortlicher verdorben werde. Wenn man vor drei Monaten gewußt hätte, daß es gerade in der ersten Hälfte des Monate« Oktober auf dem Balkan zum Platzen kommen werde, man hätte sich sicher gehütet, die österreichische Delegation für diese erst: Hälfte des Monate« Oktober einzube-rasen:. Nun haben die Delegationen getagt und das Ergebnis ist ein verblüffend gutes. Mit solch sel-tenerr Einmütigkeit sind noch ~ nie hochwichtige 93c» schlüge gesaßt worden und es hat vor dem Grasen Berah'old noch nie einen Minister der äußeren An->eleg,kllhei>en gegeben, der sich hätte rühmen könne», »n seeiner auswärtigen Politik so allgemeine Zustimmung zu sinden oder doch in seinen Maßnahmen zur Wahrung der österreichischen Interessen so sanfte (Nachdruck verboten.) Wor dem Auföruch zum Krieg. Novellette von R. »ilahn. Der lange gefürchtete Balkanbrand ist entfacht I Die Türkei hat mobil gemacht und damit ist das SchiäcksalSrad ins Rollen gekommen; die verbündeten Etaaaten Bulgarien, Serbien, Griechenland und Mon. tenegzro haben nun auch ihrerseits ihre gesamten Streimfräjtt einderu'en, um beim Äusbruch von fteind-seliMilen in voller Kriegsbereitschaft zu stehen. In Sofia, der bulgarischen Hauptstadt, hat die Mobilisierung große Begeisterung hervorgerufen. Großße Menschenscharen durchziehen die Straßen und deglemten die Manifestanten, welche die Mobil-machhungsorder trogen, mit lebhaften Hurrarufen. Äus den Bahnhöfen drängt sich daS Volt, um die Truppen, die nach der Grenze abgehen solle», zu degrtnchen. Dieselben Maßnahmen, derselbe kriegerische Tatetendmst wie in Sofia herrscht in Belgrad, der Metrliopole des Serbenlandes. Aber die Stimmung ist errnist; und die Nachricht, daß die türkische Regie-rungg d>> serbischen Munitionstransport in der Greninzstation Zibese angehalten hat. macht hier böses Blut » und schürt das Verlangen, für die Stammes« genosvß'en in der Türkei Blut und Leben einzusetzen. Bis in die Döifer ist der Alarmruf der Mobile machchong und die Kriegsslimmung gedrungen und die ununiMrbrochen nach der türkischen Grenze abgehen-den 2 Militärzüge erhöhen die allgemeine Spannung und t Erregung. Auch im Hause des LandmanneS Peter LapinSky in SiLrazujewatsch, einem großen, landschaftlich Herr- Kritik zu erfahren. Aber noch etwas Verblüffende« hat sich ereignet. Die militärischen Forderungen, die, als sie im Sommer versuchsweise angedeutet wurde», sosort den lebhasten Widerspruch aus der ganzen Linie der öffentlichen Meinung tn Oesterreich und in Ungarn gefunden haben, konnten diesmal in letzter Stunde eingebracht werden und wurden ohne jeden ernsten Widerspruch, ja, ohne jeden Abstrich glattweg bewilligt. Die Militärverwaltung hatte nach dem Eindrucke, den die versuchsweise Nennung militärischer Erfordernisse im Sommer dieses Jahres hervorgerufen hat, offenbar gar keine Lust verspürt, den Delegationen in der Herbsttagung die Bewilli-gung eines Militärkredites zuzumuten. Als die Herren Delegierten nach Wien kamen, fanden sie auch gar keine militärischen NachtragSsorderungen aus den Tischen. Diese kamen erst, als die Balkan-wirren ausbrachen und als der allgemeine politische Eindruck in den Delegationen sich so überaus günstig gestaltete, daß man sich beruhigt sagen konnte, in die österreichische und in die ungarische Delega-tion ist unter dem Eindrucke der kritischen Zeit ein solches Maß politischer und staatSmännischer Einsicht gesahren, daß gerade dieser Zeitpunkt als der geeig-nnfte zur Durchsetzung militärischer Forderungen be-zeichnet werden muß. In dieser Erwartung hat man sich nicht getäuscht. Die Delegationen haben diesmal »ach dem Wunsche der Staatsverwaltung mustergiltige Arbeit geleistet, ja es ist nicht einmal ein rhetorischer Exzeß zu verzeichnen, der einen üblen Eindruck hinterließe. Herr Kramarsch, der in früheren Jahren immer das Bestreben in sich hatte, durch irgendeine rheto-rische Leistung den Wert der österreichisch-ungari-sehen Monarchie au, dem Gebiete der auswärtigen Politik möglichst herabzusetzen, ist dicSmal zum recht braven Kinde geworden, das keinen sehnlicheren Wunsch kennt, als Oesterreichs Großmachtstellung zu stärken und das für die Tschechen im Gebiete f>er Habsburgerkrone keinen höheren Wunsch hat, als lich gelegenen Dorfe im Herzen Serbiens, waren U»ruhe und Ausregung eingekehrt. Josef und Ser-giuS, die beiden Söhne LapinSkys, sollten heule mit den übiigen Mannschaften nach Belgrad abfahren. Sie sollten dort eingekleidet werden und als erste Truppe an die Donaugrenze gehen. Umgrenzt von reichen MaiS- und Hanffeldern, lag das Anwesen Lapinskys, ein etwas windschiefe« Haus, mit zierlichem Holzbalkon, mit Hof- und Wirtschaftsräumen. Vor der Tür des Hauses stand Peter LapinSky. ein hochgewachsener Mann, mit freien, entschlossenen Gesichiszügen und ergrautem Haar, das unter der aufs Ohr gedrückten Rund-mütze hervorsah, und debattierte ledhaft mit einigen Männern aus dem Dorf, die ihn umilanden. Der rote Wollgurt, die blaue Pluderhofe, sowie die über die Schulter geschlagene Jacke, eine Tracht, die allen gemeinsam ist, verlieh den Gestalten etwas Maleri-icheS. EtwaS entfernt von den Männern hockte ein junger Zigeuner am Boden, horchte auf deren Ge-sprach und entlockte zwischendurch seiner Fiedel Töne, — bald jauchzend, bald schluchzend klang eS auS den Tönen über die Felder hin. — Gibt es Krieg? DaS war da« Losungswort, daS die Männer pflogen, und das Schlußwort: Serbischer EinheitS-staat I Während die Männer debattierten und die Fiedel tönte, tauchte auf dem Feldwege ein Mädchen auf. Es trug einen grauen hemdartigen Hänger, der bis auf die Knöchel herabfiel. Der Ansatz deS Hal-ses, wie die zierliche Bildung deS Kopfes, den volles, branneS, glänzendes Haar schmückte, verrieten schon aus der Entfernung, daß daS Mädchen jung und ausfallend hübsch war. Die Handspindel, die eS fftnjeWUrt ÄSonttninit« aetttn Mt tut «dlxfttil»»« 37. Jahrgang. alles daran zu setzen, um das geliebte Oesterreich im Konzerte der Mächte einflußreich und stark zu sehen. Herr Dr. Kramarsch, als neugebackener Oesterreicher der DelegationStage des Jahre« 1912, ist allein eine Erscheinung, wert besonderer Beachtung. Gar zu ernst wird man Herrn Kramarsch in dieser ganz neuen uud von ihm noch nie vorze-führten Rolle allerdings nicht nehmen dürfen, aber daß er sich gezwungen sah, diese Rolle zu spielen, das ist daS bezeichnende. Und daß in den österrei» chischen Delegationen säst jeder innere Zwist ge-schwunde» schien angesichts de« Ernste» der auswär-tigen Lage, daß man e« aus allen Seiten vermied, innere politische Zerwürsniffe in die Delegation hin-einzutragen, ist bedeutsam. Aus dieser Erscheinung läßt sich gute Hoffnung für ernste und kritische Zei-ten schöpsen. Stimmungen. (Zum Balkankriege.) Es ist nicht ohne Interesse zu beobachten, wie die Ereignisse aus der Balkanhalbinsel sich in der Seele der österreichischen Bevölkerung wiederspiegeln. Einheitlich ist das Bild natürlich nicht, weil natio-«apolitische Interessen und Empfindungen der ein-zelnen Voiksstämme zu verschieden sind, um eine ein-heitliche Auffassung auskommen zu lassen. Im großen und ganzen wünscht die Bevälke-rung naturgemäß die Erhaltung deS Frieden«, allein nicht um den Preis der Lebensinteressen der Monar» (hie, in der ja eigentlich doch auch die wirtschaft-lichen Interessen ihrer Gesamtbevölkernng beschlossen sind. Eine Ausnahme hierin macht die' allpolnische Partei, weil sie aus einen Krieg zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland große Hoffnungen im Sinne ihrer Bestrebungen setzt. Den Gegenpart bilden die Tschechen und die — Sozialdemokraten, welch' letztere in den fleißigen Händen trug, drehte sich langsam und langsamer, je näher es LapinSkys Hause kam. Die letzte Strecke legte das Mädchen laufend zurück, und als es jetzt näher kam, erkannte man, daß eS sich in heftiger Erregung befand. Der Zigeuner hatte die Ankommende zuerst ge-wahrt. Seine schwarzen Augen flammten aus und die Fiedeltöne gingen flugs in ein LiebeSlied über. »Die heilige Jungftau behüte den, den Du liebst, schönes Mädchen! Er muß fort, — es wird Krieg geden!" rief der Heide, und die Männer lach-ten dazu. „Die hübsche Borislawa — des Andreas Kopisch Tochter. . gingS durch die Schar. Die Angerufene achtete auf die Zurufe nicht. Angsterfüllt richteten sich ihre Augen auf LapinSky. „Ist« wahr, daß der Joses und der Sergius einberufen sind und heute fort gehen?" stieß sie hervor und ihre Hand umklammerte die Rechte LapinSkyS. Es war ein eigentümlicher Blick, mit dem dieser in ihr erregtes Gesicht sah. „Freilich istS wahr," gab er zurück. „Willst Du dem Joses und dem Sergius noch Lebewohl lagen, so wußt Du Dich beeilen, Mädchen, — Du findest beide im Hause." Der Zigeuner warf der Davoneilenden einen dunklen Blick nach. Die Fiedel verstummte, — einer der Männer hatte die Frage ausgeworfen: „Wen liebt die Borislawa denn? Den Joses oder den Sergius?" LapinSky hob die Schultern: .Weiß ichs? Sie ist zu beiden gleich fteundlich. Andreas Kopisch Tochter wäre mir als Schwiegertochter schon recht —." Seite 2 Deutsche Wacht Nummer 85 sick infolge ihrer grundsätzlichen Opposition gegen die Lebensbedürfnisse des Staate« plötzlich ans einer Linie mit der panslaivistischen Bewegung befinden. Sozialdemokraten und Tschechen vertreten den Stand-punkt absoluter Nichtinteroention, was praktisch ge« Kommen die völlige Ausschaltung der Monarchieaus der Entwicklung aus dem Balkan zugunsten des Slawentums bedeutet. Bei den Tschechen spielt da die Erwartung hinein, daß ein starkes sübslawi« sches Reich aus orthodoxer Grundlage sich im Sü»eu bilden und bis an die Adria vorschieben werde, damit dann durch einen konzentrischen Druck der Tschechen von Norden und der Südslawen von Süden, die dazwischen liegenden Deutschen zermalmt werden könnten. So sehr die Kroaten und Slawe-nen mit letzterem einverstanden wären, paßt ihnen doch nicht der starke orthodoxe Einschlag, den diese Entwicklung hätte. Sie träumen von einem katho-tischen Südslawenreiche und hoffen, daß die „wach» sende großserbische Gefahr" die Monarchie zwingen werde, ihr durch Begünstigung der großkroatisch.slo-weniichen Bewegung zu begegnen. — Magyaren, Rumäne» und Deutsche sind durchwegs ausnchtige Freunde der Erhaltung des Friedens, haben über-dies aber auch aus nationalen Gründen in der ge» gcnwärtigen Krise genau dieselben Interessen wie die Gesamtmonarchie. Wie diese lehnen auch sie den Gedanken der Bildung eines an die Adna stoßenden großen südslawischen Reiches ab, weil ein solches ihre wirtschaftliche Entwicklung als auch die der Monarchie unterbinden und überdies den slawi-schen Druck bis zur Unerträglichkeit steigern würde. Besonder« stark prägt sich diese antislawische Grundstimmung in der Wiener bodenständigen Be-vi'lkernng auS, die mit ihren Sympathien durchweg« im türkischen La.,er steht. Auch in politischen Din. gen mehr Gemütsmensch, da will eS dem Wiener nicht in den Kops, daß die „Rastelbinder unten un« auf der Nase herumtanzen wollen". Allerdings sind die Wiener auch durch die von Rußland wiederum ausgehende panslawistische Agitation aufgestört worden und nicht nur ihr Herrengefühl gegenüber den Orientslawen, sondern auch die praktische Ueber-legung läßt sie den Sieg der Türken herbeiwünschen, der die südslawische Bewegung beträchtlich eindäm« wen und damit auch für die Monarchie aus lange Zeit hinau» nach dem Süden hin Ruhe schaffen würde. Auch die Wiener Presse ist in dieser Be* ziehnng einstimmig, nur die „Zeit", die zuweilen mit Dr. Kramarsch flirte», findet es für angemessen, der Monarchie die Aufgabe zuzuschreiben, die Balkan« staaten gegen die Türkei zu unterstützen. Politische Rundschau. Die Klerikalen und das Prehgefetz. Al« zur Zeit des euchari stischen Kongresses die vom Verein „Freie Schule" herausgegebenen „JosesS. blätter für daS deutsche Volk in Oesterreich" zur Verteilung gelangten, da schrien die Klerikalen nach dem Stäatsanwalte, damit er die Verteiler nach dem Preßgesetze wegen verbotener Kolportage der Bestrafung zuführe. Füc daS „Bonisaziusblatt" scheint aber nach der Meinung der Klerikalen das-selbe Preßgesey nicht Geltung zu haben, denn, wie bekannt, wird daS „Bonisaziusblatt", dem die lockende Bezeichnung der „gedruckte RcligionSunter-richt" beigelegt wurde, nach wie vor ungehindert an den Kirchentüren verteilt. Ja, in der letzten Nummer des „Bonifaziusblatles" findet sich sogar folgende settgcdruckle Bitte: „Herzlich werben wir um eure Mithilfe: Helst un» bei der Verteilung unserer Vereinsblätter! Einmal im Monat und nur eine Stunde stellt eure Kräfte unserer Vereinssache, die ja Gottessache ist. zur Versügung. Der Herr mag jedem die Mühen, die Selbstlosigkeit und Ueberwindung reichlich lohne»! Es ist eine wahr-hast apostolische Betätigung deS Laienstandes und ein mutiges Glaubensbekenntnis. Wir richten unsere Bitte vornehmlich an die Personen aus besseren Ständen, des anziehenden Beispieles wegen!" — Man ersieht aus dem Vorstehenden wieder, daß eS sich dem BonijaziuSvereine um eine Vereinssache, nicht um einen Religionsunterricht handelt. Auch hier liegt eine Uebertretung deS § 23 deS Preß-gesetzes vor. Bestrast wurde aber wegen Verteilung der Bonisazinsblätter noch niemand. Den Klerikalen in Oesterreich scheint eben alles gestattet zu sein, für sie bestehen die Bestimmungen des Preßgesetzes nicht! — ES ist ganz erstaunlich, wie man hier von feiten der k. k. Behörde daS „zweierlei Maß" zur Anwendung bringt. Die Klerikalen scheinen halt in Oesterreich überall Vorrechte zu genießen. Wechsel im kärntnerischen Landes präfidium. Anstelle de« überaus beliebten bisherigen Lan. deSpräsidenten Robert Frh. v. Hein wurde der Sek. tionSchef Dr. Frli. v. FrieS Skene zum Landes-Präsidenten von Kärnten ernannt. Nach unseren Jnsormationen dürste Frh. v, FrieS« Skene wohl kaum die Befähigung zur Bettauung eines so schwierigen Amispostens besitzen und die deutschen Kärntner werden gut tun. aus alle Unternehmungen des neuen Manne« ein scharseS Augenmerk zu rich. ten. Seine Ernennung erfolgte nicht zu Liebe den — deutschen Kärntnern. „Der Kopisch ist der Reichste im Umkreis," fiel der erste Sprecher ein. »Aber vernarrt in die Borislawa — „Sie ist fein einziges Kind und gerade so hübsch wie ihre Mutter war." „Des Kopisch' Weib starb jung —." „Die Ehe war glücklich und der Alte will, daß die Borislawa ebenso glücklich wird, wie die Eltern waren. Darum will er, daß sie sich nicht übereilt, — daß sie sich prüft, wen sie lieber hat. den Joses oder den Sergiu«." „Nun, das wird sich jetzt zeigen. LapinSky.' Der schaute aus die Landschaft, deren pran> gende Farbe», von der Oktobersonne beglänzt, in roten, bronzenen und goldgelben Tönen ausstrahlten. Ein Bild voll Ruhe, voll Schönheil und Frieden, als gäbe es nicht Kampf noch Streit, und nicht die Tränen dieser Erde. Ein unruhiger Atemzug hob Peter Lapmsky« Brust. Er dachte an die beiden heißblütige» Bur-schen, seine Söhne, und er wußte, daß beide die Borislawa liebten, leidenschaftlich liebte». Einer mußte verzichten. Würde es der Jüngere, würde e« der Aeltere fein? Und wie würde er eS tragen? „Ja," stimmte LapinSky zu, und wieder hob ein unruhvoller Atemzug feine Brust, „jetzt wird sich« zeigen . . .' „Jetzt wird sich« zeigen . . .* murmelte drinnen im Haufe auch Joses LapinSky. Im Begriff, seinen Bruder, dessen Schritt er im Hausflur vernommen, auszusuchen, hatte er Borislawa ans das Hau» zueilen gesehen. Augen-blicklich war sein Fuy gestockt. Die Hand, welche den Türgriff hielt, erbebte. Jede Sehne feine« jugendstarken Körpers aber straffte sich, jeder Nerv Der Friede zwischen Italien und der Türkei. Am Dienstag den 15,. d. ist, wie bereits an« gekündigt, nach langwierigen Verhandlungen in Onchy das FriedenSpräliminar « Uebereinkommen zwischen Italien und der Türkei unterzeichnet worden. Die Friedensbedingungen sind, wie von wohl-unterrichteter italienischer Seite mitgeteilt wird, folgende : 1. Tripolitanien und die Eyrenaika werden als von der Türkei nnabhänig erklärt, wodurch das italienische Gesetz betresjend die Erstreckung der Souveränitätsrechte Italiens indirekt die Zustimmunz zer Türkei erhält. 2. Die türkischen Truppen werden aus Lybie» zurückgezogen. 3. Die Türkei erläßt eine Proklamation suchen de« Männergesangvereines der Steirer i» Wien um Vestattung der Führung des Wappen» der Stadt Eilli in seiner Fahne; das Ansuchen der Frau Emilie Schnirch um Aufnahme in den Gemeinde»»' band der Siadt Cilli und die Eingaben um L««. kennung de» HeimaiSrechteS in der Stadt Cilli lurj Grund de» 1 "jährigen freiwilligen und unumerbr»-chenen Aufenthalte», betreffend: den Malermeister Josef Ledinegg, die GesangenaufseherSwitve There«i, Bratufcha. die Köchin Anionie Kleinschek un» ka Magister pharm. Franz Pecharz. lawa ihm weinend um den HalS flog? Könnte sie nicht schon hier sein? Wo sie ihn finden würde, wußte sie ja. Wie. wenn sie «xrgiuS — ? Seine Hand, welche die Türklinke hielt, surf herab und auf den Knauf des Messers im Girrt. Es war eine rein willkürliche Bewegung. Nun er aber den Griff der Waffe berührte, ging es m den Fingern in die Sinne über. Geheime Fäde». die unsichtbar sich um ein Wort schlangen - m» das Wort .. Verzichten". Verzichten — er?! Aus Borislawa verzichte»? Nimmermehr! Nun, da er fort mußte, nun. da sie nicht kam, ihm Lebewohl zu sagen, packle ihn Lie-beSraserei. Keine andere als Borislawa — kein« andere konnte sie ihm ersetzen! Ihr Jawort woll!e er mitnehmen, mit ihren Küssen auf den Lippe» der Trommel folgen. Ob in den Krieg? Wild blitzte ein Gedanke in ihm auf. Wenn eS wahr würde, daß Sergiu« der Bevor, zugte war, so gab es noch eine Möglichkeit, Bon«-lawa zurückzugewinnen — für Sergius eine klazil von Feindes Hand! Und wen» diefe nicht traf, -Joses Lapinskys Kugel traf sicher! Mit einem heiseren Schrei, halb betäubt?»« jenem Gedanken und von LiebeSleidenschast, stieß er die Tür aus. __»J Weshalb warten, wie des Schicksal« Wursn fielen? Handeln, vereiteln, was geschehen fitasle, und sonst. In besinnungsloser Hast stürmte er hülius. Er kam nicht weit. Auf dem Flur standen, um» spielt von einem Sonnenstrahl, der durch die off« Haustür irrte, engumfaßt Sergius und BorisUm ?iu»u^r 85 Scrte 3 Bericht des BauausschusseS über das Baugesuch der Eheleute Anton und Maria Kapla. Bericht des TheaterauSjchusses in Angelegenheit der Vergebung des StadttheaterS sür die Spielzeit 1912/13. Bericht des ElektrizitätSauSschusseS wegen Her-ftellung der Hausanschlüsse und Bestimmung deS Preises sür elektrischen Strom. Der öffentlichen folgt eine vertrauliche Sitzung. Evangelische Gemeinde. Herr Organist Jnterberger gedenkt, in der ersten Dezemberwoche ein großes Kirchenkonzert mit hervorragendem Pro-gramme zur Ausführung zu bringen. Er macht große Anstrengungen, um es zu einem außervrdent liehen z» gestalten. Notwendig wäre auch hiezu ein Frauenchor, und er bittet stimmbegabte Damen, zu einer ersten Probe Donnerstag abends um 8 Uhr im evangelischen Pfarrhause sich einfinden zu wollen. Es ist jedermann herzlich willkommen. — SamStag abends um 5 Uhr versammelt sich im Gemeinde-saale der deutsche Mädchenbund zur Arbeit sür Arme »nd um einen Vortrag de« PsarrerS May über „Die Familie". Auszeichnung. Dem ersten StaatSanwalt in Eilli Dr. Emanuel Bayer wurde der Orden der eisernen Krone 3. Klasse verliehen. Aus dem Finanzdienste. An Stelle des Finanzrates v. Formacher wurde der Fmanzkom-«isfär Dr. Franz Eller von Graz nach Marburg versetzt. SüdsteiermarkimStaatsooranschlage. Der am Dienstag im Abgeordnetenhaus« ausgelegte Staatsvoranschlag sür 1913 enthält unter anderen folgende Posten: zur Unterbringung deS Staatsgymnasiums in Eilli (zehnte Rate) 150.000 Kronen. Rückersatz von Aufzahlungen der Gemeinde CiUi an-läßlich eines Grundtausches (dritte Rate) 3000 Kronen, Bau eincS KreisgerichtSgebäudeS in Eilli (erste Rate) lOQOOO Kronen. In der Vorlage heißt es: „Bei der Unzulänglichkeit der Amisräume und dem un-günistigen Zustand der alten Baulichkeiten erscheint die Ausführung eines Neubaues notwendig." — StaotSbeilrag für den Ausbau der Straße Laufen— Leuisch—Sulzbach (fünfte Rate) 16.000 Kronen; Sanierung der Hochwasserverhältnisse bei Eilli (sechste Rate) 15.00V Kronen; Regnlierung des Sav fluffes »on Rann abwärts (siebente Rate) 51.650 Kronen. Die Einführung des elektrischen Lichtes in (Eilli. Wie wir vernehmen, sind die Arbeiten für die Einführung des elektrischen Lichtes in Eilli im besten Gange und es wird auch schon und ihre Xüsse brannten auseinander, als wolle einer des anderen Seele trinken. Aber schon im nächsten Augenblick durchhallte Borislawas Angstruf das Haus, während Sergius LapinSky taumelnd zurückwich. Das Messer in der hocherhobenen Hand, die Augien flammend, raste Josef aus Sergius zu. Da wars Borislawa sich über diesen: „Töte ihn nicht, töte ihn nicht!« rief sie flehend, ..denn ich liebe ihn! Brauch' Deine Waffe fürs Bater-lernte!" Wie ein Echo, wie ein Appell an diese Worte, halllte eS im nämlichen Augenblick von draußen. Die Fiedel war jäh verstummt; die Blicke der Man-ner hafteten gespannt auf einem Mann, der quer, feldeein gelaufen kam. Es war ein Bewohner Kra-gujerwatschS. In der hocherhobenen Hand hielt der Ma»mi eine rote Flugschrift. Und nun verkündete er mit begeisterungdurchbebter Stimme den Aufruf: „Brüder, eS naht die Zeit der Taten, der Krieegsruf donnert über die Wiesen und Felder Ser-bienüS und die Berge des Balkans. Das sreie Land Dus^chan hat den Säbel aus der Scheide gezogen, um die Lande des alten Kaisers Duschan zu be-freieen. Altferbien und Mazedonien danken Gott, der ihnern Gelegenheit gibt, ihr Blut für die Freiheit zu rvergießen und ihre Brüder und Schwestern au» der Sklaverei zu erlösen! Alle, die Ihr Wasfen führten könnt, meldet Euch zur Fahne mit den WovNen: „Freiheit oder Tod!" Der erste, der in den Ruf einstimmte, war Josesef Lapinsky. Unbemerkt war er hinzugetreten. Seinm Gesicht erschien wunderbar verwandelt, — aus »seinen Augen leuchtete der Sieg deS Ueberwin-ders » ... am 8. November die behördliche Kommissionierung der Leitungsftrecke von der Emailsabrik Westen bis in die Stadt vorgenommen werde». Unbegreiflicher-weise weigern sich viele Hausbesitzer ihre Zustim-mung dazu zu geben, daß Dachständer und Mauer« träger sür die Freileitung an ihren Häusern ange-bracht werden. Durch diese Weigerung, welche un« ter Umstände» eine Verzögerung in der Fertigste!-lung der Anlage mit sich bringen kann, wird zwei-felloS den Parteien, die daS elektrische Licht einfüh-ren wollen, großer Nachteil zugesügt. Wenn ein-zelne Häuser zur Anbringung von Dachständern nicht zur Verfügung gestellt werde», so ergibt sich die Notwendigkeit, die Leitung in größerer Entfer-»ung vom betreffenden Hause zu sühren, was auch für den Hausbesitzer mit Nachteil:» verbunden ist, da für den Fall der Einführung deS elektrischen LichteS in ein HauS der Hausbesitzer verpflichtet ist, die Zuleitung von der Hauptleitung bis zur Hau«, grenze aus seine Kosten herstellen zu lassen. Sollte sich in einer Gasse eine größere Anzahl von HauS-belltzer weigern, die Dachständer und Mauerträger der elektrischen Leitung an ihren Häusern anbringen zu lassen, so hätte das die nnvermeidliche Folge, daß in der betreffenden Gasse die Zuleitung deS elekiri-schen Stromes nicht durch eine Freileitung, son-dern durch Kabel erfolgen müßte, wodurch sich der Preis deS elektrischen Lichte« sür die Parteien auf das vier- bis fünffache gegenüber der Freileitung stellen würde. Wir wollen nur noch bemeiken, daß die Anbringung von solchen Dachständer» sür daS betreffende Haus von keinerlei Nachteilen begleitet ist, daß im Gegenteile solche Dachständer viel besser wirken als jeder Blitzableiter, und daß damit also ein ganz eminenter Schutz gegen die Blitzgefahr ge-geben ist. Der Gemeindeausschuh der Gemeinde (Eilli Umgebung hielt Sonntag vormittag 8 Uhr eine Sitzung ab. in welcher der Jahresvoranschlag für das Jahr 1913 genehmigt wurde. Einem Er-fordernis von 91 000 Kronen steht eine Bedeckung von rund 50.000 Kronen gegenüber. Zur Deckung des Abganges von 41.000 Kronen ist die Ein-Hebung einer Gemeindeumlage von 75 Prozent und einer Auslage aus die VerzeHrungSsteuer von 15 Prozent erforderlich. Dieser Voranschlag wurde mit den Stimmen der Slowenen genehmigt. Die Deutschen enthielten sich der Abstimmung. Von den übrigen Beschlüssen ist die Einführung einer Hunde-steuer v?» allen Hunden, welche nicht zur Be-wachung und zum Geschäftsbetriebe verwendet wer-den, im Betrage von vier Kronen erwähnenswert. Gründung einer neuen Schulver einsortsgruppe in der Umgebung (Eilli. Samstag abe.ids fand in der Gastwirtschaft Wobner (Erjautz) in Unterkötting bei Eilli die gründende Versammlung einer neuen SchulvereinsorlSgruppe für den Vorort Gaberje statt, welche sowohl von Landwirten als auch von Arbeitern überaus start besucht war. Der Wanverlehrer Klciser des Deutschen Schnlvereines hielt einen prächtigen Bortrag über die Tätigkeit und über die Aufgaben des Ver-eines und besprach insbesondere auch die neuesten Ausgaben, die sich der Verein gesetzt hat in der Unterbringung von deutschen Waisenkindern in deut-schen Grenzorten. Stadtamtsvorstand Dr. Otto Ambroschitsch begrüßte die jüngste Schulverein«ortS-gnippe als Vertreter der Südmark sowie als Mitglied der Gemeindevertretung Gemeinde Umgebung Eilli in herzlichen Worten und würdigte unter leb-haftem Beifall die namhaften Opfer, die der Deut-sche Schulverein sür da« Schulwesen der Stadt Eilli und ihrer Umgebung gebracht hat. Er richtete auch an die Arbeiterschaft einen warmen Appell, immer dessen eingedenk zu sein, welch' hohen Wert sür die Zukunft und Leistungsfähigkeit die deutsche Schule hat, während unsere slowenischen Schulen keineswegs an jene Anforderungen heranreichen, die heute in der Erziehung des Nachwuchses für den Existenzkamps gestellt werden müßten. Bergkommissär Bauer begrüßte die junge Ortsgruppe namens der Eillier Schulvereinsortsgruppe. Hierauf wurde die Wahl des Ausschusses vorgenommen, die nachstehen-des Ergebnis hatte: Paul Scherl, Fabrikbeamter, Obmann; Josef Baumgartner, Werkmeister, l. Ob-mannstellvertreter; Binzenz Hölzl, Hüttenausseher, 2. Obmannstellvertreter; HanS Graf, Kontor,st, Schriftführer; Franz Petfchuch, Kaufmann, 1. Schrift-führerstellvertreter; Adolf Pufflcr, Emailmeister, 2. Schriftführerstellvertreter; Hermann Krick. Kon-torist, Zahlmeister; Markus WieSberger, Werk-meister, 1. Kassierstellvertreter; Frau Käthe Walzer, Kaufmannsgatti», 2. Kassierstellvelltreter. gur slowenischen Obstruktion im Landtage. Der Deutsche Lehrerverein Gonobitz hielt am 20. d. in Rann eine Versammlung ab, an der sich die Mitglieder aus dem Schulbezirte Rann vollzählig beteiligten. Neben der Behandlung der laufenden Schul- und Vereinsangelegenheiten sand auch der Stand der Lehrergehaltssrage eingehende Erörterung. Die deutsche Lehrerschaft deS Schul-bezirteS Rann gab hicbei ihrer Entrüstung über die rücksichtslose Verschleppung der Lehrerbrotsrage durch die slowenischklerikale Partei Ausdruck und forderte die gesamte slowenische Lehrerschaft auf, dahinzu-wirken, daß der Bevölkerung die wahren Veran» lassungen der Obstruktion, wie sie die slowenischen Blätter in jüngster Zeit mitteilten, zur Kenntni« kommen mögen. — Die nächste Rann er Versamm-lung des Deutschen Lehrervereines Gonobitz findet im Juli statt, die satzungsgemäßen Zusammenkünfte für den Bezirk Rann werden von jetzt an monatlich abgehalten werden. Eine kroatisch - slowenische Kundge-bung in Laidach. Sonntag fand in vaidach eine Versammlung der Abgeordneten und Delegierten der Kroatischen Rechtspartei und Slowenischen VolkS-Partei stal!. Den Vorsitz führte Abgeordneter Mile Starcevic, der in seiner Begrüßungsansprache unter anderen erklärte: Wir find heute nach Laidach ge-kommen, um vor der Welt zu manifestieren, daß die Kroaten und Slowenen in der Monarchie ein Faktor stnd, über den man nicht zur Tagesordnung über-gehen kann und darf. Die Versammlung nahm hierauf solgende Entschließung an: „Wir erklären, daß die Kroaten und Slowenen eine nationale Ein-he,t bilden. Darum wollen wir Anhänger der Kroatischen Rechtspartei und der Slowenischen Volkspartei gemeinsam arbeiten im Geiste und im Sinne deS Programms der Rechtspartei für die Ein« hcit, die Rechie und die freie Entwicklung deS kroatisch-slowenischen Volkes im Rahmen der Habs» burgischen Monarchie. Wir sind u»S bewußt, daß die kroatisch-slowenischen Länder von entscheidender Wichtigkeit für die Position der Monarchie als Großmacht sind, und ebenso wie wir u»S bewußt sind unserer Pflichten der Monarchie gegenüber, ebenso verlangen wir entschieden und erwarten auch, daß die Monarchie eingedenk sein werde ihrer Pflich-ten gegenüber unserer Nation." ES sprach nun Lan-dcshauplmann Dr. Schusterschitz, der unter anderen sagte: Die kroatisch-slowenische Frage kann nur auf dem Boden der Realpolitik, welche mit den gegebe-iien Verhältnissen rechnet, einer glücklichen Lösung zugeführt werden. Die kroatisch-slowenische Vereint« gung ist nur eine selbstverständliche ftolge der seit Iah, Hunderte» bestehenden ethnftcheu. kulturellen und nationalen Einheit deS Kroaten und Slowenen. Wir wolle» zusammenarbeiten, um das Programm den aktuellen Verhältnissen jeweilig anzupassen, ohne un« in idealer Beziehung etwas zu vergeben. JnSbeson-dere muß auf die Verschiedenheiten der Staaten und der Länder Bedacht genommen werden, in denen zurzeit das kroatisch-slowenische Volk lebt. ES darf nicht dieselbe Politik in Wien und Ofen-Pcst, in Agram, Serajewo, Laibach, Graz, Klagenfurt oder Görz gemacht werden. Die kroatisch-slowenische Na-tion ist ein Leben, ein Herz, eine Seele. Unter Ab-singung des kroatischen Nationalliedes wurde die Versammlung geschlossen. Diese Kundgebung ist aus dem Grunde bedeutungsvoll, weil damit eine For-mel gesunde» wurde, wonach uns der PanslavismuS der „Berg- und Talkroaten" mit dem dermalen nötigen schwarzgelben Flitter entgegentritt. In Wien spielt darnach Dr. Schusterschitz den „Dynastie-spreitzer", in Laibach und Agram den Panflavisten, und eS gibt genug hohe Herrschaften, die ihm im Zeichen der — Eucharistie auf den Leim gehen. Trauung. Sonntag nachmittags sand in Äairach die Trauung des hiesigen SchmiedmeifterS Herrn Franz Kaschier mit Fräulein Jojefine Hwa-letz statt. Trauzeugen waren die Herren Johann Gradt, Werksleiter in Steint» ück und Max Kaschier, Realitätenbcsitzer in St. Marei» Eine Abordnung deS Eillier Männergesangvereines „Liederkranz" sang unter Leitung ihres Chormeister« Herrn Gustav Fischer den TrauungSchor „Die Ehre SotteS' von Beethoven. Laubstreu-Versteigerung. Sonntag den 27. d. um 11 Uhr vormittag« findet im Stadtpark die Laubstreu Versteigerung statt. Zusammenkunft denn Wetterhäuschen. Sitte 4 »«eutzche Nummer 85 Oberlandesgerichtsrat Liebisch t- Montag vormittag ist in Marburg der OderlandeS-genchtSrat Anton Liedisch im Alter vou 57 Jahren einem kurzem, schweren Leiden erlegen. Der Ber-blichcue war eine der geachletsten Persönlichkeiten der Draustadt. Als Vorstand deS MännergesangvereineS entfaltete er eine ausgezeichnete Tätigkeit. Besonders segensreich wirkte er auf dem Gebiete deS Linder-schütz- und FürsorgcwesenS. Er war im Jahre 1882 dem Kreisgerichie Eilli zugewiesen und war später bei den Gerichten in Mahrenberg. Schönstem, Pettau, Lichlenwald und Friedau titig. AlS Richter genoß er einen glänzenden Ruf. Cillier Männergesangoerein. Die nächste Probe findet Freitag den 25. d. punlt viertel 9 Uhr abends statt. Vollzähliges und pünktliches Erscheinen erwünscht. Deutscher Athletiksportklub. Da die sportliche Belätigung im Freien der bereitS eingetre-tretenen rauhe» Witterung weichen muß. werden die Uebungen des Deutschen Athletikiportklub in der Leichtathletik von nun an jeden Dienstag und Don-nerstaq von 8—10 Uhr abendS in der Turnhalle der Mädchenbürgerschule fortgesetzt. Außerdem wird Heuer auch eine Abteilung für Schwerathletik ihre Uebungen an jedem Freitag abhalten. Die gesel. lige Zusammenkunft der Mitglieder findet jeden Samstag im Deutsche» Hause statt, wobei der wie alljährlich stattfindende Kegelabend bereits begonnen hat. Es wird an alle BereinSmitglieder daS drin-gende Ersuchen gerichtet, alle Veranstaltungen deS Vereines zahlreich zu besuchen. Fußballsport. Da fich besonders in der Jugend die Begeisterung für den Fußballsport in letzter Zeit besonders bemerkbar wachte, sah sich der Deutsche Athletiksporlklud veranlaßt, um eine gedeih-liche Entwicklung deS Sportes zu erreichen, die ganze sportbegeisterte Jugend in einzelne Untermannnschaf-ten einzuteilen, worauS Athletik 2, Junamannschaft deS Athletiksportklub und der deutsche Jugenddund hervorgingen Seit 22. September treffen sich nun diese Mannschaften jeden Sonntag am Fußballplätze, um ihre Kräfte gegenfeiiig zu messen. E« zeitigten insbesondere die letzten Spiele schon sehr schöne Er-gedniffe, wobei einzelne Leistungen ganz besonders hervorragten. Obwohl die Zungmannschaft und der der deutsche Jugenddund schon längere Zeit spielen, konnte die erst in der Herdstfaiso» zusammengestellte zweite Mannschaft deS Vereines ganz schöne Ergeb-uiffe erzielen, da eS ihr bereit» am 20. d. gelungen ist. der unbesiegten Jungmannschaft ein »»entschiede neS -piel mit 2 ; 2 zu liefern. Am 27. d. und l. November treffen sich noch alle drei Mannschaften und dürften sich diefe Spiele ganz fesselnd gestalten, da eS sich doch um die Erreichung deS SiegeS handelt. Am 3. November wird die Fußballspielzeit «it ei«cm Wettspiele der ersten Mannschaft gegen den Sieger der Untermannschaften beendet. Pfarrer Sattler stört den Gottesfrieden in der deutschen Kirche noch immer dadurch, daß er dort, wo nach altem Recht und Herkommen daS ZLort Gottes neben dem lateinischen RituS nur in deutscher Sprache zu ertönen hat, laur und heraus-fordernd slowenische Gebete verrichtet. Der Unwillen der Airchenbesucher wird immer stärker, zumal Abt Ogradi Abhilfe versprochen hat, und man weiß, daß er den Unsug des fanatischen Priesters abstellen könnte, wenn er den redlichen Willen hätte, sein Versprechen einzulösen. Vorlesung deutscher Schriftsteller in Marburg. Am 4. November sindet im unteren Konzertsaale des Kasinos zu Marburg ein Vorlese-abend heimischer Schriftsteller statt. Drei Namen, die den Lesern unsere» Blattes durch die Besprechun-gen ihrer Werke längst bekannt, werden genannt: Karl Bienenstein, Ludwig Mahner« und Alfred Maderno. Der Reinertrag dieser Veranstaltung wird bedürftigen Schulkindern zugeführt. Notdürftiges vom euchariftischen Kon greh. Aus Wien wird den Klagenfunern „Freien Stimmen" geschrieben: Laut einer Notiz in der Zeitschrift „Arbeiterschutz" vom 1. d. wurde im Wiener Gemeinderat nachfolgende» vorgebracht: .In einer Mädchenschule wurde (anläßlich de» eucharisti-schen Kongresses) eine größere Anzahl Männer einquartiert, die au» Kärnten und Krain stammten. Für diese Männer waren die Anstandsorte, wie sie für Schulmädchen gebaut werden, zu klein und während der Nacht ungenügend. Die Männer stell-ten sich daher in den Gängen auf und verrichteten dort ihre Notdurft, so wie sie es in Körnten und Kram zu tun pflegen, wenn sie im Freien sind. Die Folge war, daß der sichtbare Beweis sür diese Aufführung bis zum HauStor herunierranu." Da» gibt — so bemerkt daS genannte Blatt zu dieser Mitteilung — eine recht nachdenklich« Kehrseite zum Pomp und Prunk des euchariftischen Kongresses ab, für die unserem „Adabei", dem unentwegten Herrn ReichSratsabgeordneten Grafenauer, noch der bcson-dcie Dank gebührt. Denn die „Kärntner" hätte man mit den „Trainern" nicht zusammen in eine Schule gesteckt, wenn eS sich nicht eben um den Anhang Graseuauer» und seiner engeren kraineri-schen Gesinnungsgenossen gehandelt hätte. Der Zweck, den die klerikalen Politiker beim euchariftischen Kon-greß verfolgten, war mit dem Masfenauftrieb ihrer Anhänger erreicht; sich um andere „menschliche Dinge" zu kümmern, fiel wohl niemand ein. Wie kommen aber wir Kärntner dazu, un» von einer solchen Gesellschaft auSwärtS in schlechten Ruf brin-gen zu lassen, als ob unser Land von Leuten be-wohnt wäre, die nicht „zimmerrein" sind?'. Da wird den Leuten eine billige Reise, ein billiges Quartier und gratis ein großes glänzendes Schau-gepränge versprochen, damit sie sich ja recht zahl-reich zur Fahrt nach Wien bewegen lassen und den klerikalen Politikern die Handhabt bieten, auf ihren ungeheuren Anhang hinzuweisen. In Wirklichkeit aber ist dann nicht einmal für die primitivste Notdurft gesorgt. Da» ist so recht klerikal und daher nicht gerade verwunderlich. Ueberraschend ist nur, daß Grafenauer uicht auf eine bessere Nachrede für feine Leute bedacht war. Er steckt doch sonst überall seine Nase hinein, warum gerade da nicht? Sankt Georgsbildnisse. Da über spe-ziellen Auftrag deS Erzherzog Thronfolgers die Zen-tralkommiffion für Dtnkmalkunde genauen Be icht über alle vorhandenen Georgdenkmale (Kapellen, FreSken, Oelgemälde, Statuen usw ) wünscht, so werden alle diejenigen Persönlichkeiten, welche derar-tige Kunstdenkmäler besitzen oder davon Kunde haben, gebeten, hievon dem hiesigen Korrespondenten der Zentralkommisfion für Denkmalkunde Professor Otto Eichler, Grazerstraße 33 eventuell StaatSgymnasium Nachricht zu geben. Eine rohe Tochter. Die Besitzerstochter Agnes Eresna in Sece bei Gonobitz geriet kürzlich, wie schon mehrmal», mit ihrer Mutter in Streit. Dabei schleuderte sie einen eisernen Topf der Mutter an den Kopf. Schließlich fiel die Tochter über ihre leibliche Mutter her und warf sie zu Boden, wo-durch die Mutter mehrere Verletzungen erlitt. Gegen die rohe Tochter wurde die Strafanzeige erstatte«. Beim Holzfällen. Au» Praßberg wird un» geschrieben: Am 15. d. fällte der Holzarbeiter Franz Doller im Walde de» Besitzer» Sernjak in St. Leonhard bei Oberburg mit drei anderen Holz-arbeitern einen Baum. Hiebei stürzte dieser so un-glücklich, daß er einen kleinen Baum umriß und beide Bäume über Doller hinwegrolllen. Er erlitt schwere Verletzungen und wurde nach Praßberg in ärztliche Behandlung überführt. An seinem Aus-kommen wird gezweifelt. Kampf mit einem Wilddieb. Am 17. d. ging der in Leutsch wohnende Förster und Jagd-aufseher de» Laibacher Domkapitels Johann Stergar in da» Jagdrevier auf die Raduha. Bei dieser Streifung bemerkte er einen Wilddieb, der einen GemSbock auf dem Rücken trug. Als Stergar den Wilddieb zum Stehenbleiben aufforderte, sprang dieser in ein Gebüsch, nahm das Gewehr schußbereit und lauerte auf den Jagdaufseher. Stergar, der die gefährliche Lage erkannte, feuerte einen Schuß gegen den Wilddieb ab und traf ihn angeblich an den Beinen. Trotzdem konnte der Wilddieb die Flucht ergreifen, den GemSbock ließ er zurück. Beim Fenfterln den Tod gefunden. In der Nacht zum 17. d. wollte der Bergarbeiter Lorenz Frajle in Trifail, der in mehreren Gast. Häusern gezecht hatte, feiner Geliebten, der Magd Albine Lavornik, einen Besuch abstatten. Da diese ihr Zimmer im Dachgeschoß hatte, legte Frajle eine Leiter an. Als er oben anlangte und ins Zimmer steigen wollte, bekam er infolge der Trunkenheit das Uebergewicht und stürzte in die Tiese, wo er mit gebrochener Wirbelsäule tot liegen blieb. Schadenfeuer. Aus St. Marein wird un» geschrieben: Am 16 d. kam in dem aus Holz ge-bauten und mit Ziegeln gedeckten Wirtschastsgebäude deS Besitzers Michael Drobne in Dvor bei Sankt Marein Feuer zum Ausb.uche, wodurch die Wirt-schaftSgebäude samt allen darin befindlichen Stroh-und Futtervorräten eingeäschert wurden. ES ver-brannten auch fünf Rinder und siebe» Schweine. DaS Wohnhaus des Drobne, das kaum 10 Schritte entfernt steht, wurde durch das rasche Eingreisen der Feuerwehr und der Bewohner gerettet. Der Schaden beträgt 10.000 K. und ist nur zum gerin-gen Teil durch die Versicherung gedeckt. Man ver- mutet, daß daS Feuer durch unvorsichtiges Herum-leuchten mit einer Petroleumlampe entstanden ist. Ein Kind erstickt. Man schreibt au» Schönste»«: Die Grundbesitzerin Marie Oblak begab sich aufs Feld und ließ ihren fünfmonatigen Juu« gen allein im Bette. Als sie zurückkehrte, war der »leine «o«. Er war in den Kiffen, mit denen sie ihn bedeck« hatte, erstickt. Aus Eifersucht. Der Besitzer Martin Krejacic in Zakot bei Rann, ein dem Trunke er> gebeuer Mensch, kam am 15. d. wieder einmal be-trunken nach Hause, woraus e», wie schon oft. w-folc'.e der Elfersucht des Mannes zu widerliche» Auftritten kam. Dabei zog Krejacic, der fich l»s Freie begeben hatte, einen scharfgeladenen Revolver uild zielte durch das Fenster auf seine Gattin. Diese konnte rechlzeilig ans dem Zimmer flüchten, verbarg sich und kehrte aus Furcht vor dem roheu Gatte» nicht mehr heim. Um ein Mädchen. Man schreibt aus Ro h tsch: Am 20. d. entstand zwischen den Taglvhner» Johann Stiplovsek und Anton Gobec vor der Kirche rn Heiligenkreuz ein Streit wegen eines Mädcheat. Stiplovsek ha te einen großen Stein in sein Sacktuch gebunden und »ersetzte damit seinem »egner mehre« Schläge aus den Kops. Dann zog er sein Messer und versetzte damit dem Godec Stiche in die Herz-gegen» und in die rechte Hand so daß dieser leben»-gejährlich verletzt zu Boden sank. Stiplovsek, »er »ach der Tat die Flucht ergriff, wurde noch a» selben Tage verhaftet. Drei Tage im Weinkeller eingesperrt. Man melde« au» Rann: Ganze Truppen arbeit* loser Gesellen, die beim Bahnbaue in Unterkrai» beschäftigt waren und aus aller Herren Länder stammen, durchstreifen die Gegenden an der stemsch-krainischen Grenze, wo sie Eßwaren und Wein for-den, und die Besitzer, wenn sie eS nicht freiwillig geben wollen, mit Brandstiftung und dergleichen bedrohen. Als am 14. d. ein Trupp solcher Geselle» zum Weinkeller deS Besitzers Franz Kralj i» Suchendorf kam, war darin die Besitzerin Marie Kralj allein beschäftigt. Auf die Aufforderung, ihnen Wein zu geben, antwortete die Frau abschlägig, woraus die Kerle die Kcllertür absperrten. Da der Besitz des Kralj ganz allein steht, wurden die Hilfe-rufe der Frau nicht gehört. Erst am dritten Tage kehrte der Mann, der verreist war, heim und hätte von weitem die Haustiere vor Hunger schreien. Auf der Suche nach feiner Frau kam Kralj auch zu» Keller, aus dem Stöhnen drang; der Mann fand seine Frau vollkommen erschöpft. Sie hatte dm Tage in dem dumpfen, feuchten Keller ohne jegliche Nahrung zugebracht. Tanzmusiken bet Grammophonmustt taxfrei. In der Frage, ob für Tanzunterhalna. gen, deren Tanzmusik von einem Grammophon, Orchestnon usw. besorgt wird, die Musiklaxe» z» entrichten seien, hat der Verwaltungsgerichtshof eiae wichtige Entscheidung gefällt. Er verneinte Die Gesetzlichkeit einer Vorschreibung in solchen Fällen un» sprach au», daß für die Entrichtung der Mufiktqe nur solche Tanzveranstaltungen in Betracht kom-men, bei welchen Musiker, da» heißt Menschen u«ö menschliche Kunst, tätig find. Die diesbezügliche >b sich« geh« schon daraus hervor, daß die Musiktqe nach der Zahl der Musiker bemesfen wird. Pragerhof. (Erteilung deS Oeffevt lichkeitSrechteS der deutschen Schule.) Das Unterrichtsministerium hat mit Erlaß dm 12. Oktooer 1912 der zweiklassigen Piioatschale a> deutscher Unterrichtssprache in Pragerhos vom Schuljahre 1912—13 angesangen daS OeffentlichkeitSncht verliehen. Windischgraz. (Turnverein.) tönn» vielseitigen Wunsche ist der hiesige Turnvereia ü* durch nachgekommen, daß er beschlossen hat, Tanz-Übungen abzuhalten, wie solche früher statisaidci und sich bei der Bevölkerung großer Beliebtheit a freuten. Die Tanzübungen haben bereit» beginne» und werden jeden Mittwoch und Donnersiag tu Saale des Hotel Sandwirt abgehalten. Geübt wer-den außer Rund- und Reigentänzen auch stemsche Nationaltänze. Windischgraz. iAbschiedSabend.) S» Samstag versammelten sich die Mitglieder de» deutschen Turnvereines und des Männergesangverenu» „Liedertafel" im Hotel Lobe anläßlich des von Hut scheidenden Mitgliedes beider Vereine, des 5t;«t-beamlen Herrn Max Wanlur zu einem Abschieds, abend. Der Abend verlies in schönster Weife. Hm Dr. Balogh richtete an den Scheidenden herzliche Abschiedsworte im Namen der Turner und «ä»zn. schilderte iu beredten Worten die Verdienste deß-selben auf völkischem Gebiete und gab der Hosf»»t Stummer 85 ptttfsdtc iünitjt Seite 5 Ausdruck, daß er in seinem neuen Bestimmungsorte Friedau der deutschen Sache ebenso treu bleiben werde wie hier. Nur ungern trennte man sich in vorgerückter Stunde. Windischgraz. (Vom DeuIschen Sch ul« verein.) Am 18. d. sand im Hotel Lobe eine Vollversammlung der beiden Ortsgruppen des Deut« schen Schulvereines statt, bei der der Wanderlehrer Hur Erwin Kleiser aus Wien einen Vortrag über die Ziele und Zwecke des Deutschen Schulvereines hielt. Wir hatten hier noch selten Gelegenhcit, einem so prächtigen Vortrage zu lauschen. In schwung-voller und überaus fesselnder Weise schilderte Herr Kleis« die Not und das Weh der Ostmarkdentschen und besprach in ausführlicher Weise die Schutzarbeit des SchulvereineS und die prächtigen Schutzwälle, die der Schulverein gegen die slawische und welsche Hochflut ausgetürmt hatte. Stürmischer Beifall folgte den lichtvollen Ausführungen. Der Vorsitzende der Versammlung, Herr Dr. HanS Winkler, dankte dem Redner in herzlichen Worten. Ein gemütliches Bei-sammensein vereinte die Teilnehmer noch durch mehrere Stunden. Die Versammlung war gut besucht, «uch von seilen der FrauenortSgruppe, nur wurde das Fehlen der deutschen Gewerbetreibenden mit Be-dauern festgestellt. Vermischtes. Die Auswanderung überTriest. Von der Austro Americana wurden im Jahre 1912 bis inklusive 30. September 9978 Auswanderer nach Nordamerika, 85S7 nach Südamerika, zusammen 18.575 Personen geqenüber 5151 beziehungsweise 5757 zusammen 19.998 Auswanderer in derselben Zeitperiode des vorigen Jahres befördert; die Zu-«ahme beträgt somit 7667 Personen. Bom Kaffee. Kaffee und Rechtfchreibung — zwei der unentbehrlichsten Dinge. Aber sich mit der Rechtschreibung des Wortes Kaffee zu befchäf-tizen, das halten viele für sehr entbehrlich. Es gibt wenig« Wörter, die so selten richtig geschrieben wer-den wvie dieses: Käse, Eafe, Kaffe, Eaffe, Kafv, Kafee,, Cafe« usw. Am meisten versündigen sich die Schildermaler bei diesem Worte, und besondere Schwi'erigkeiien macht ihnen bei der französischen Schreibweise der oerent aigu: wie oft verwechselu sie ihm mit dem acccnt grave und schreiben Casö, wie o«st mit dem Kürzung»zeichen und schreiben das«; und wie oft fetzen sie dies Häkchen dann auch hinter das Wert: Cafe' I Die Schreibung Eafö ist übrigems nur noch an zuwende:,, wenn das Wort im Sinne von „Kaffeehaus" steht und wenn Michels falsche Eitelkeit diese deutsche Bezeichnung nicht gestattet ;; lächerlich aber wirkt die Schreibweise Cas6-hau«, weil wir da» Nahrungsmittel selbst .Kaffee" schreiben müssen und nicht „Safe". Solche Misch schreibuing ist nur ausnahmsweise da genattet, wo der einie Bestandteil einer Zusammensetzung nicht ver-deutschlbar ist und diese einen ganz bestimmten Be-griff bezeichnet, wie z. B. Clearinghaus und Boar-dinghamt. Schändliche Bolks ausbeutung und Mißbirauch der Religion durch katholi-Ich« W a t r e s. Ein Kulturbild aus dem 20. Jahr-hundert! Kaczika in der Bukowina hat nicht allein berührnnc Salinen und ein Salzbergwerk, es ist auch ein Ealilisahitsort, der alljährlich am 15. August von vieelerr lausenden von katholischen Pilgern ausge-sucht w»ird. In dem Orte finden daher auch zahl» reiche Geweihte des Herrn", die irgendeinem Orden angehörten, lohnenden Erwerb. Der 15. August ist heuer zzwar schon eine gute Weile vorüber, aber erst heute errfahren wir durch Zufall von Walliahre>n, aas wel-lche sinnige Weise die Herren Patres in die-fem Jadhre ihre Einkünfte «höhten. Zunächst haben sie ein , „Pilgerheim" erbaut, das sie für zwei Tage einem ^Zuden um 1 ^00 K. verpachteten. Dieser hat daS; Schinden von den Pfaffen gelernt und nahm den aitnnra Leuten die Haut. Man kann sich einen Segnff von den Preisn für Obdach und Bekösti-guiig moachen, wenn der Hebräer für eine Gurke 5ü Heller rnahm während man auf jedem Bukowinaer Markt iium dieses Gel» '/* Hektoliter Gurke» erhält. T>e artrmen Stute weinten, aber zahlen mußten sie doch. ZFreudig aber gaben sie ihr Geld in der fitrdje h her. -Tort hing neben dem Altar unter GlaS ein Ma»llnenbild, von dem die Patres sagen, daß eS — schwivitzl. Jltzt halte den At,m an. 29. Jahr-liuliden.i, mit deinem katholischen UniversitälSgrund jliick in i Salzburg und höre, zu welchem Zwecke das Mmchcu.'« von dem heiligen Schweiße in Kaczika er-funden v wurde. Ein Knabe stand unter dem schwit- zenden Marienbild neben dem Altar und hatte einen Stecken in der Hand, die Gläubigen, die sich wie in der Wiener Oper nach Hunderte» angestellt hatten, reichten ihm eins nach dem andern ihre Sacktücher hin, die der Junge aus den Stock hängte und da-mit über das „fchwitzende", unter Glas befindliche Marienbild, fuhr. Für jedes Sacktuch wurden mindestens 29 Heller in ein Gesäß geworsen, Reiche zahlten auch Kronen. Wem wills wundern, wenn daS Bild in 1'/, Tagen mehrere tausend Kronen — schwitzte. Der Leibarzt Kasls V., der berühmte Anatom Andreas VesaliuS, soll in Brüssel ein Denkmal erhalte». Die Gelehrten werden im Jahre 1914 den 409. Geburtstag dieses wichtigen Man-nes feiern dürfen, der das erste wissenschaftliche Buch über den Bau des Menschenkörpers geschrieben hat. Dabei mußte er mit schwerem Widerstände kämpfen; denn eS galt als verbotene Sünde, eine Leiche zu zerlegen. Da half sich der junge Arzt, der bei fei-nem Bater, einem Apotheker, neben dem Galgenfeld wohnte, indem er nachis die Skelette der Geköpften und Gehenkten studierte. Die Weisen seiner Zeit hatten viel von einem geheimen Knochen geredet, der in jedem Menschenikelett zu finden sei, der die Kraft der Ewigkeit besitze und zum Beispiel aus dem Scheiterhaufen niemals mit dem anderen Ge-dein verbrenne. So suchte der junge VesaliuS die Scheiterhaufen nach dem Knochen der Ewigkeit ab und wurde neugierig auf de» ganzen Menschen-leib. Karl V. machte den viel geliebten und noch mehr verfolgten Mann zu seinem Leibarzt. Auch Philipp II. vertraute ihm seine Gesundheit an, und VesaliuS starb, als er gerade das hellenische Eiland von Zanthe auf einer Ferienfahrt besuchen wollte. Die tschechosla wische» Arbeiter-turnvereine im Jahre 1911. Die Arbei« terturnvereme der Tschechen, welche ihre heurige Hauptversammlung in Prag zur Zeit des Sokol-festes abhielten, zählten 11.734 männliche nnd 16<>1 weibliche Mitglieder, die in 24 Bezirken mit 423 Gruppen eingegliedert sind. Die Zahl des Nachwuch-seS beträgt 1885, die der Schüler 3969 und der Schülerinnen 1327. Außer den im Verband ver einigten Gruppen sind noch 14 Gruppen mit 344 Mitgliedern, die nicht einorganisiert sind. Der Ver-band gibt auch eine Zeitschrist heraus mit einer Uebungsbeilage. Bei dem Verband besteht auch eine Unfallversicherung für die Mitglieder und für Schüler. Ein Prinz vor dem Kriegsgericht. Wegen militärischen Ungehorsams in neun Fällen hätte sich Prinz Nikolaus von Thurn und Taxis, Oberleutnant z. S. in der Reserve, vor dem Kriegsgericht in Berlin zu verantworten. Die VerHand-lung wurde unter Ausschluß der Oeffentlichkeil ge-führt. Das Urleil sowie die Urteilsbegründung wurden jedoch durch den VerhandlungSle'ter in öffentlicher Sitzung verkündet. Danach hatte Prinz Nikolaus von Thurn und Taxis anfangs Juni d. I. ein „R"-Schreiben erhalten, das mit der Mobil-machungSordre zusammenhing. Er erhielt im Laufe der nächsten Monate noch weitere acht Schreiben. Er ließ alle Zuftellungen einfach unbeantwouet und machte sich dadurch der Nichtachtung militärischer Be-fehle schuldig. Der Prin, gestand auch die neun Fälle des Ungehorsams ein, entschuldigte sich jedoch damit, daß er viel avf Reisen war. Das Gericht nahm auch an, daß er die Sache» lediglich „verbum-melt" habe. Eine Verurteilung mußte jedoch ersol-gen und daS Kriegsgericht erkannte auf drei Woche» Stubenarrest. Be stech nngSverfuch an einem Ge-rich-Shof durch Kinokarten. Ein heiterer Versuch, einen ganzen Gerichtshof zu „bestechen", wurde in Paris gemacht. Ein Angestellter namens Emil« Kaufmann war als Zeuge vor die zehnte Kammer des Zuchtpolizeigerichles geladen worden. Siatt seiner traf jedoch ein Brief ein, in dem er ankündigte, daß er n cht kommen könne. Sein Chef erlaube ihm nicht, mehrere Stunden zu fehlen, und im Justizpalast wisse man zwar genau wann man zu erscheinen habe, aber nie, wenn man wieder gehen dürft. DaS hübscheste an dem Brief war je-doch das folgende Postfkiiptum: „Gleichzeitig gestatte ich mir Ihnen die anliegenden vier Sitze anzubie-ten." Talsächlich war ans Schreiben ein kleiner Um-ichlag aus rofa Papier angesteckt, in dem sich vier FauteuilbilletS für ein Kinemalographentheater be-fanden, ein Sitz für den Piäjidenten, zwei für die Beisitzer und einer für den slaatSanwalt. Dieser Vlies, vom GeeichtSpräkidenten zu Beginn der Sitz-»ng verlesen, erregte eine begreifliche Heiterkeit. Der Vertreter öffentlicher Anklagen erhob sich und sprach: „Ich denke, der hohe Gerichtshof wird nicht zögern. gegenüber einer solchen Unverschämtheit, gegen den Unterzeichner diese? Briefes die Strafe aus^uspre-chen, die in der Strafprozeßordnung vorgesehen ist." DaS Gericht verurteilte Kaufmann zu einer Ordnungsstrafe von 25 Franken, während der Staats-anwalt ihm die vier Billets nebst dem rosa Um-schlag durch daS zuständige Polizeirevier wieder über-geben ließ. Ein Familien drama. Der Kaufmann Vinzenz Friede! in Mistel hantierte kürzlich in sei-ner Wohnung so unvorsichtig mit dem Jagdgewehr, daß sich die Waffe entlud. Das Projektil traf den 16jährigen Sohn des Kaufmannes, welcher ohn-mächtig zusammenbrach. Der Vater eilte verzweifelt in den Hof und in der Meinung, seinen Sohn ge-tötet zu haben, erschoß er sich mit dem Jagdgewehr. Der Knabe war jedoch nur leicht verletzt. Ein Aussehen erregender Mord ereignete sich, wie aus London mitgeteilt wird, in der Villa der Gräfin Sztaray, der ehemaligen Hofdame der Königin Elisabeth, in Eastbourne. Als die Gräfin um 8 Uhr das Hau» verlassen wollte, um ein Automobil zu besteigen, bemerkte sie einen Mann, der den Balkon erkletterte. Die Gräfin kehrte in die Villa zurück und rief dir Polizei zu Hilfe. Ein Inspektor wurde nach der Villa ent-sendet, dem daS Dienstmädchen sagte, der Verbrecher befinde sich noch immer aus dem Balkon. Der In-spektor ging in den Garten, um den Balkon zu er-steigen. Der Einbrecher gab aus ihn vom Balkon zwei Schüsse ab, deren einer ihn ins Herz tras und sofort tötete. Der Mörder entkam. Eine brennende Petroleumflotte im Hafen von New-Aork. Aus New-Aork wird mitgeteilt: Ein großer Brand ist im New' Aorker Hasen aus der New-Jersey-Seite bei den großen Rasfinerien der Standard Oil Co. in Bayonne auSgebrochen. Derselbe entstand auf dem Petroleum dampfer „Narrangenfett", dem größten Petroleum dampfer der Welt. Aus der „Narrangensett" konnte das Feuer noch gelöscht werden, überspringende Funken setzten jedoch den englischen Dampser „Dun-Holm" in Brand. Der „Dnnholm", ein Schiff von 2133 Tonnen, ist vollständig verloren. Bon den Flammen wurden ferner der englische Petroleum« dampser „Saxoleine", der 2426 Registertonnen groß ist, die norwegische, 947 Tonnen große Bark „Con-cordia" und »och ein anderer Dampfer, dessen Na-tion noch nicht festgestellt ist, ergriffen. Fünf Leute sind bei den Löscharbeiten so schwer verbrannt, daß sie gleich nach der Einlieserung ins Krankenhaus starben. Zwanzig Personen sind schwer verletzt. Eine Schlacht im Zuchthaus. In de» Strafgeiängnis von Rawlins im Staate Wqominz (Nordamerika) ist eS dieser Tage zu schweren Un» ruhen gekommen. Die Unruhen begannen am letz-ten Sonnabend, alS auf ein gegebenes Zeichen von „Bulch" Dallon, einem berüchtizte» Straßenräuber, ungefähr zwanzig Sträflinge alles, was irgendwie alS Waffe benutzt werden kennte, ergriffen, die er-staunten und überraschten Wärter überwältigte», ihnen die Schlüssel abnahmen und, ohne einen Mann zu verlieren, inS Freie gelangten. Bon jener Zeit an herrschte unter den zurückgebliebenen Verbrechern der Geist deS Aufruhrs und am Sonntag sand ein weiterer Angriff auf die Wärter statt und zehn Sträflinge entwichen dieseSmal. Alle entbehrlichen Wärter wurden aus die Jagd nach den Flüchtlingen ausgeschickt. Da nur wenige Gefängniswärter übrig blieben, begannen die letzten Sträflinge einen ver-zweifelten Kampf für ihre Freiheit, aber die Bürger hatten sich vor den Toren deS Gefängnisses mit Gewehren ausgestellt und drohten, cinen jeden Sträfling, der sich zeige» würde, zu erschießen. DaS ganze Land ist in Aufregung, da die enikommenen Sträfling« die Umgegend unsicher machen. Helichtssattü Wegen Stellungsflucht. Der 2l jährige MesnerSjohn Forlunat Zaversch-nik aus Obeiburg wollte sich durch Auswanderung nach Amerika der StellingSpflicht entziehen. Hieb« begleitete ihn Franz Krebs aus Oberburg, der das Reisegeld deS Forlunat Zaverfchnik bei sich trug, damit eS diesem im Falle einer AnHaltung nicht weggenommen werde» könnte. Die beiden wurden am 14. d in Windischgraz angehalten und dem Be-zirksg«richte «ingelie'ert. Sie wurden bei der vor dem KreiSgerichle Cilli st abgefundenen Hauplver-handlung wegen Stellung-lpflicht, beziehungsweise Bei-Hilfe hiezu, zu je 14 Tagen strengen Arrestes mit einer Faste in jeder Woche verurteilt. 6;tu 6 Huf!" Am 1. Septemb» stieb «n Bursch« vor dem Gasthaus« des Robert Gras-lli in Schl-.n.tz den »ampfrus ..Aus!" aus. Sosort stürzten die im W' hause befindlichen Burschen ms Freie und gingen ans de» Rufer Blas Krampersch-k lo«. Der emund-Zwanzigjährige Knecht Martin Vrad.c versetzte dem Ruser im Streite" mit einem Holzscheite einen der-arUaen wütigen Hieb aus den Kops, daß er e.ne Gehirnerschü.lerung erlitt und bewußtlos zusammen-brach. Der rohe Knecht wurde be» d-r vor dem ftreißgtrichle Eilli stattg-funden-n Hauptverhandlung »ur Sirase des schweren Kerker« >n der Dauer von drei Monaten mit einem harten Lager und einer Fast« alle U Tage verurteilt. Mit dem Messer. Am 5. Mai zechten im Gasthause de« Ziegler in St. Florian bei Gonobitz der 5™nz Röscher mit dem Grundbesitz« Jgnaz Glaser. Au« a» naiüaiaer Ursache kam es zu einem Streite wo-b" Glaser von Franz Röscher einen Messerstich m den Ellbogen erhielt. Die Verletzung war schwer. Franz Röscher wurde bei der bei dem KreiSgerichle Eilli stattgefundenen Verhandlung »«gen chw körperlicher Verletzung zur Sttase de« Kerkers der Dauer von zwei Monater mrurw.^ Wegen Gotteslästerung. Der 27iähriae Taglöhner Bartholomau« Rep< nik ans Slogonaberg zechte am 14. Juli .n meh-ren Gasthäusern in Pdltschach herum und gmgifl® 15. stark angeheitert nach Hause. Am 5.e,mweg aeriet er in eine derartige Wut. daß er mit nicht wiederzugebenden Werten Goit lästerte und m der Nähe deS Dorse« Oberlafchc mit einem Prügel ge-aen ein am Wege stehendes Kruzifix loSznhauen anfing. Repnik wurde vom KreiSgenchte Cilli we-gen Verbrechens nach 8 122 des «trafg^s zu drei Monaten schweren Kerker mit emer Faste alle 14 Tage verurteilt. Ein Hühnerdieb. Der iSotelicr Wilhelm Bauer in Unters-tschovo bei Rohitsch Sauerbrunn hatte schon seit längerer aeit seinen 17jährigen Lnecht Vmzenz Hawsch^ >m Verdach'- daß er bei ihm Geflügel stehle und e« svdann seiner Ehegattin wieder ve> kaufe. Da ,edoch Frau Anto.'ia Bauer während der Kursaison oft ge= ?fn 200 Hühner hielt, viel Geflügel geschlachtet und dann wieder dazugekauft wurde '0 konnte man de Geflügelstand nicht genau übersehen. Am 2«. August um 10 Übt nachlS hörte nun daS «tubenniadcheii Maihilde Tramichck im Hühnerstalle em woraus sie sofort Lärm schlug. Der Hotelier ver> mutete daß ein Dieb an der Arbeit sei und machte „ch soiort an die Verfolgung desselben, der im ersten Schreck seine Beule, einen Korb Mit 5 Huhner. weg. wmf und noch feine Sporikappe am Tatorte zuruck-ließ Hotelier Bauer erwartete mittlerweile den Dieb hinter der »egelbahn des Hotels und erkannte in dem Davoneilenden ui>zwei,elhaft seinen Knecht Kinuiu Hajnschek. Dieser ist geständig, d.e sun, Hühner und außerdem noch einen Hahn gestohlen zu halien. In fün, Fällen hatte er wie erwähnt der Frau Bauer Hühner zum Verkaufe gebracht. Er be-dauvtete zuerst, dieselben von feiner Mutter erhallen zu habend Bei der ftatlgejunl.enen Verhandlung vor dem kieisaerichte Cilli gab er noch an. da« er diese Hühner von einem unbekannten Kroate« gekauf habe. Vinzenz Hajnfchtk wuide vom Erkenntnisse-richte wegen Ueberiretung des IJebstahles zur Strafe des strengen Arrestes in der Dauer von dr i Monaten mit einer Faste alle 14 Tage verurteilt. Mit dem Messer. Am 1. September geriet be,m Gasthause des Scherdoner in Dobrischendors der Maurer ^ranz Scherdoner aus Locic m.t mehreren Burschen au-St. Peter in Streit, wobei Scherdoner sein Mcher zog und dem Aloi- Stanzer aus St. P-ter schwere Verletzungen an der linken Achsel und an der rech h^nd beibrachte. Scherdoner wurde bei der Verhandlung des Erkenntni-gerichteS Cilli wegen schwerer körperlicher Verletzung »« schweren Kerker in d-r Dauer von sechs Monaten mil e.nem harten Lager und etner Faste alle 14 Am "^September zechten im Gasthause des Viktor Locic bei Franz die Bruders q-„„ Lokan mit dem Grundbesitzersohn Michae. gingen früher heim. Nach ungefähr lO Minuten svlate auch Skrbic und war nicht wenig überrasch», 'als die beiden vor dem Gasthaus- wütend üb» ihn bernelen Johann Lokan ergriff den Skrbic von hi.» ch- Ml. «d» ff'?. eintn glich in di- Muft " verletzt wurde. Bei der vor dem Kre,«gerichte stattgefundenen Verhandlung wurde Peter Lokan wegen schwerer körperlicher Verletzung zur «tra,e des schweren «erker» in der Dauer von sechs^ Mo naien mit einem harlen Lager und emem Fasttage alle 14 Tage verurteilt. Vie korrekte Arau. Der Weg der Tugend ist schmal, aber — lang meilia Die korrekte Frau ist natürlich ein Ideal. Sie »ereinigt in sich alle Tugenden, die man von einer korrekten Frau erwarten und verlangen kann. Ufa» trifft sie in Reinkultur nicht allzu oft, aber noch 'm-mer oft genug; den Ansatz dazu nehmen sehr viele, besonders wenn sie erst einige Jahreverhelratelimd und im Hafen der Ehe ruhig und sicher vor Anker Tbk tomttt Jtau i» rin Wttqmplar. 6« nimmt « mit l «au. Ihre Wirtschaft geht am Schnürchen. «>e weiß Bescheid in jeder Einzelheit. Frage N-, wann der dritte Strnmpf vom vierten Dutzend, der grai - wollene da« erstemal gestoppt «erden mußle. und sie wird es dir aus Tag und Stunde angeben kön- „en ■ in ihrem Wirtschaftsbuch steht es vermerkt, wann für fünf Pfennig Wolle dazu gekauf wurde. Die korrekte Frau ist die erste am Morgen die letzte am Abend; sie ist immer hinterher hmter dem Dienstmädchen ; sie weiß, daß die^«ache Wort schief geht, wenn sie selbst n.chl d.e Augen überall hat Sie sieht mit Verachtung au, die übrigen brauen die so viel Zeit für andere Dinge haben. Romane lesen — überhaupt Bücher lesen? Nein, da« ?ann sie be.m besten Willen nicht; kaum daß sie einmal ,n die Zeitung schaut. In Theater g-h-n, zu Konzerten, durch den Park bummeln. Aber ^h bitte Sie es ist Stand zu wischen zu Hau oder man bat große Wäsche — oder Fl.cktag oder Schneiderei, irgend etwas hat man bestimmt immer. Mag draußen der Frühling locken mit Glauz und Pracht mag Sommersonue strahlend aus allen AI aen Uegen die korrekte Frau ha. keine Z-tt sur sie, sie ha. sür nichts Zeit als sür ihr.^rtschafl €> « tviirfcc entschieden niemals eine hausliche Arbeit lie gen laffen, „bloß" weil ihr Mann mit ihr spazieren äClP3lS' dafür strahlt ihre Wirtschaft im hellen Glanz. Kein Unlätchen ist daran zu finden. Jlie bricht ihr Wohnzimmer von vergnugien Kindern, die nm den Familientisch herum lustige btn. Ihre Kinder sind korrekt erzogen, sie dunen nicht tollen und toben und etwa« herumwerfen. <->c müssen stillsitzen und sich ruhig verhalten. ^ Geld ist ein Artikel, den die korrekte »ran nur für Dinge übrig hat, die unbedingt not.g stnd S»e aibt nichts aus für Sachen, die man entbehren ttinn °Uire Kleidung, ihre ganze Erscheinung ver-££ es an) den ersten Bl.ck.daß sie im Dienst des Nützlichkeitsprinzips stehen. S'e trägt nur gMe Slofte, die fo lange halten, so lange b>S die Move vorüber ist. An dem Schnitt ihres Aermc» kann man kontrollieren, w.e dauerhaft der S'oy 'st. S « r«bt an jedem Fleck, der s.ch etwa auf ihre Bluse verirrt, stundenlang, aber sie steckt keine schleife an. die den Anzug freudiger, lebhafter gestattet; sie wu niemals einen Pfennig zum Frtseur tmen aul 6 er ihren Haa.schmuck richtig ordne. S.l! hat Svm merstiefel und Winterschuh, aber ob ihr Hu' i Frisur paßt, da« >st ihr egal — wenn^ er^ nur sonst noch imstande ist. Und wie ihre «leider ist ihre Wohnung, blanke Dielen, blanke Fenster, ^be alles UebersiÜssige" sehlt. Sie hat keinen S.nn für Kilnstgegenstände. sie pflegt keine Blumen, dazu fehlt es ihr an Zeit, sie kauft kemen^ St^uß. denn er wird doch welk, und fo wäre das Ger. «r hat Früh- und Dämmerschoppen Freunde, die Skat spielen, und andere unangenehme Eiaenfchaften. Er will Landpartien machen, wen" »u'flicken ist er — ach, wa« soll man auszählen, was er alles'will, jedenjalls Dinge, die deriorret-ten Frau ein Greuel sind'. Ihre Klag-n über ihn rechen niemals ab; wenn sie mit anderen ortet« Frauen zusammen ist. kann man etwas zu hören bekommen, einmal von der Schlech.'gke.t der Män ner nnd dann von der der übrigen Frauen - auj hie ist die korrekte Frau besonders schlecht zu lpr< Z, r," S< ca« o» d.m M°i ch--- »-->>"> ibaasec 85 Vollkommenheit, da sinkt die Schale der anderen t,ef " U£ W anderen - sie zieren sich unji «jatai sich; dünn- Fähnchen tragen ,te und Fl tt-r rne der Taa eS will, haben seine anderen Gedanken, als nur immer hübfch auSzufehen und dem Mann ». aeiallen und wenn sie einen bekommen haben, da»» nutzen 'sie sich weiter und putzen ihre «mben im» ache» überall mit und sitzen und lefen und rede» über alles, nur wann der dritte Strumpf, aus d vierten Dutzend der Grauwollenen zum erstenmal ,e stopft worden ist. daS wiffen sie n.cht — «aS frt ihnen denn auch Strümpfe! Und d.e Manner sii» so dumm, denen gefällt fo was v.el mehr *1» ®n""bit »mtUt out M-» '°»«> wird sie elegisch und redet von Undank; und fit hat recht damit. ES lohnt ihre Korrektheit eigentlich keiner, ihr Mann ist öfter im WirtShauS a\i*+ heim, ihre Kinder sind froh, wenn d.e Tür hmm ihr zufällt nnd sie stch draußen nach HerzensUft mmn. Si. sin. .d.nl°w-'ch.d.- » ren. Sie halten nicht« von der Korrektheit &t stellen di- Kunst, Freude zu verbreiten, Graz«- »* Schönheit über den Alltag zu gießen noch '«« Ar als den zur rechten Z-.t erled.gten » Wa« heißt denn auch zur rechten Zeitl? Üben «aj leben lassen; wenn wir erst alle gestorben u°^ kräht kein einziger Hahn mehr darnach, o J rifsencn Strümpfe gerade an dem und dcm Ta? gestops, wurden oder an -mem anderen. D^» natürlich sehr inkorrekt gedacht, aber P «4 mil doch ganz gut. wenn man e« versteht, luni s* rade sein zu laffen und das Unwichtig« vor W Ä« Si- d« «-nn i°n.w Frau fein? Ich - 'w Vertrauen gefagt - «ff einmal ihre Köchin. ^ , « « * Dorothea Gotbeler im ..Berl ^ «nz. ApoHo •HerzjßTV« Teilte aHprlTarken Eingesendet. Herr Letimann, das haben Sie nun dai«! in Män.etn und Tückier wickeln Sie ^ ^ (oraen nickt baiür, daß die kalte ÄltmliN keinen Sckaden dring.. Nm. liegen bu so ^ mnngswürdig da und wissen nicht, wa« S < ,0M,.n 'stiio ,'chnilt einmal eine «chackie! ^d^er Mineral Pastille sür ßr. t.2» au-- « Äpoihete ober Drogerie holen ,at,fn iebnit »eiwcnden. Und werten sie si». ZnM» iiehinen S.e imme-, wenn S.e der St abe sind, eine »oden« m den WM » werden dann kaum eine Erteilung »u .urchtt fr» MEINE ALTE ßriahtuna ii. und bleib,, daß »ur BerMiW»« Towmeripiosien snwie »ur «rlmig»^ »iner «anen weicken .haut und eines tt-ne befie.e Seife 'J^e« * 2 11 i « n m i l d> i e tj » Sieckenpierd. von B"gmann t T'Nchi« ^ — Stürf m 80 h erhallllch IN Apolhe en. aerien Parjümene- und allen einichläglqen lAt'. r - De«ale?ch«n bewäb'. sich Bergmann'« Lckem£ .Manera wunde.bar zur Erbattun^n^ » Damendände; in Tuben »u 70 h flbetall «W- Sfcnnmcr 85 De^sche Wacht Seite 7 Sind Lungrenleiden heilbar? i»critruf Str. 21 putzt alle Metalle am besten Diese ämsersi, wtehtiffe Frage beschäftigt wohl alle, die an Asthma, Lungen-, Kehlkopftuherkulose, Schwindsucht, Lungenspitzenkatarrh, veraltetem Husten, Verschleimung, lange bestallende Heiserkeit leiden und bisher keine Heilung fanden. 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