Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. Freytag den 2l. Oktober i 8 »4. Villach am 5. Oktober. ^!»)er Tag der Huldigung, von Er. Majestät znrch das allerhöchste Patent ddto. 24. Iuly l. I., für alle Insassen der lllyrische» Provinzen li' che« Handlung zu seyn. Vie begann mit dem Worte des Seelenlnrten, der den versammelten Gememden die Pflichscn des Unterthans, und dte damit enge verbundenen Tugenden der Neli. ßion lehrcnb vortrug, «^ die Pemüther der An. lvescnden sur das Heilige des Echwnres vorbe, reitete. Dem Vortrage des Priesters folate der des Vorsiehers der Hauptgemeinde.—Ihr Ober« lichter, Anton Nutler, der mit regem Sinne und wärmster Thätigkeit, das Festliche des Ta, ges ordnete, ermähnte in einer eben so aehalt. als gefühlvollen Rede seine Mitbürger an die Möbelt des Eides, vertrat das Orqan der pa. triotilchen Gesinnungen, die 'Alle belebten, und trug die Eidesformel oor, nach der die Anwesen, den Gemeinde. Glieder de„ Schwur der Treue und dcs Gehorsams leisteten. , Ein seyerllches Hochamt mit dem Gebethe sur das Wohl des allergnädigstcn Landesfürstei, und etu Te.Deum, bey welchen kirchlichen Funk. tionen dds uniformirte Bürgcrkorps die gewobn, ticken^Gewehrsalven gab, die der Bonner des Geschützes begleitete, schloß die Huldigungsakte, und e,n lautes Lebe hoch' des versammelten Vol kes ertönte ,n den Strassen der Stadt für die Erhaltung des geliebtesten »onar^en ^ " ^. ?"^.^/^tc.fel der hier befindlichen Clvll.und Wilttär.Ziuthoritäten, wiederholte ssck dicstr tteudige Nus bey den Toasts, die Se M,^ dem Kaiser, der erlauchten kais. Familie uud den hohen »llnrten gebracht wurden. Abcr auch mit ihren braven Landesleuten, dte Zeugen des Festes waren, und das Geschick durch langereZeir von demOberkärntnerqetrennt hatte, wollten die Bürger der Stadt Villach ib' re Freude theilen ; ünd sie erbatben sich daher die Bewilligung jedem Manne des hier garniso. mrenden k. k. Militärs von der Laüdlvehre des I. N Hoher.lohe Vartenstein l Pfund Fleisch und ! ein Seilet Wein als ein herzlich dargebrachtes > Geschenk verabreichen zu dürfen. l Vieser Tag der wonnigen Feyer endigte mit l her Beleuchtung der Stadt, und ließ in jeder l Seele die Überzeugung zurück, daß keine Pracht < eines gebothenen Festcs, jenen W^th zu mm. ! dcrn vermag, den die Bemühungen der guten i Bewohner ciues Ortes bezeichneten, das noch tief die Wunden, einer kaum entschwundenen > keidenzeit empfindet. Oesterreich, Wie«. Am 6. haben sich die allerhöchsten Herr, schasten nach Klosterneuburg begeben / wo eine Pontonsbrücke geschlagen wurde, und übcrwel. che Sie sich sodann durch die Brigitten.Au zum Volksfest verfügten. Zu diesem zur Fey?c' der Veteranen Oesterreichs gewidmeten Friedens, feste, wurde der k. k. Allgarten gestern um Z. Uhr erösjnet, u:id von allcn Heilen siröm. ten zu Fuß und zu Wagen Zuschauer herbey. Gegen 5. Uhr. langten die Allerhöchsten und höchsten Herrschaften an. Kann» waren Siemit Ihrem Gefolge auf der fiir höchst Slc errichteten geschmackvollen Loge angelangt., als das Fest seinen Anfang nahm. Die 4«c> zum Feste g?!^. denen Invaliden zogen, uitter Anfühi'unq dcs Obersten Paulich und mit militärischer Musik, vor die k. k. Hostoge, stellten sich daselbst auf, und lnarschirtcn, nachdem dieß geschehen, an die zu ihrer Bewirthung bereiteten Plätze, Nachdem hierauf die zu den Spielen mitwir. kenden Personen einen feyerlichen mit Musik begleiteten Aufzug gehalten, nahmen die «spie. le selbst ihren Ansang; sie bcstanden ausMctt> lausen, Wettrennen auf kleine» morg^ü kindischen Pferden, gymnastischen und Neiterkünstcn. Es war zu spat, als daß alles Beabsichtigte hätte vollständig ausgefühl't werden können. Hier verfügten Sie sich nun an die Plätze, wo an ^6 großen Tafeln die 4"c> geladenen Veteranen der österreichischen Armee bewirthet und unter 4 Zelten ungarische, böhmische, östcr» reichische u»d tyrolische Nationaltänze aufge« führt wurden. Bey Höchstihrer »nkunst wur« den von den Invaliden Gesundheiten ausgebracht , welche mit Musik und Kanonendonner begleitet waren. Mittlerweile nahm das Feuerwerk seinen Anfang. Die erste Fronte stellte eine Neptuns-Zrotte vor; die zweyte ließ die Namenschiffren <3r. Mai. unsers allergnädigste,, Kaisers und I, Maj. der Kaiserin, m emer Glorie vo» verschiedenfarbigen Feuer erscheinen; bey der le^en zeigte sich eine Vorstellung des bcleuch. teten Stephansthurmcs, und enuger Gebäude der Stadt. Vom Feuerwerke aus verfügten Sie Sich durch eino beleuchtete Vorstellung des Brandenburger Thors, und die daranstoßcnde .reich beleuchtete Haupl,Allee nach dem Platze, wo das Kanonen »Monument von Mosknl zu sehen war. Ein Ball machte den Beschluß des Festes Vorzüglich geschmackvoll und schön angeordnet war der viereckige, milden Flaggen, dcr verbündeten Nächte verzierte Platz, wo sich die Zuschauer befanden, nebst der k. k. Hof« Loge. Von letzttrer aus hatte man, wie alles beleuchtet war, einen zauberischen Anblick, unter einem ,3« Schuh im Durchmesser hal' tenden Regenbogen hin, nach der beleuchteten Vorstellung dcs Stcphansthurms. Ueberbaupt war dic Beleuchtung von allem am schönsten gelungen, und die architektonischen Werke, dic ,hr zur Basis dienten, sehr paffend gewählt 4lnd einsichtsvoll ausgeführt. Nan schätzt die Zahl der anwesend gewesenen Zuschauer uuf «8 bis 20,000. (W. Z) Se. Maj. haben die Errichtung eines k. k. Oder-Bergamtes und Berggerichts, für Äariuen, Kram, Görz, Triest, und das Lit» torale beschlossen, welches seincu Titz in Kla. genfurt nimmt, und vom '. Nov. l. I. in ViMsausübung tritt. Zum Vorsteher desselben haben Oe. Maj. den bisherigen Ober »Berg« amts. Assessor, Franz Wöllner, in der Eigen« schaft eines k. k. dirigirenden Bergrathes, Oder« Bergamts, Direktors, und Bergrlchters, zu < ernennen geruher. Einen Beweis, wie alle Stande der beglück« ten österr. Staaten sich vereinigen, um das 5 Gute zu befördern, und zur Unterstützung der im Felde der Ehre verunglückten, oder'lxrch Alter zum Dienste untauglich gewordenen Sol-. datcn mitzuwirken, liefert un) der Wilitärstand selbst/ indem nicht nur das in Innerösterrcich . befindliche Militär und alle dazu gehörigen . Zweige bereits die Summe von y4c st. 48 kr. . Übermacht, sondern auch die Invaliden zu Pet« » tau selbst, Beyträge zu der Vereinskasse, ab« ' gegeben haben. Am ^. d. war großer Hofbsll im Cere< i monicusaale. Einige der hier anwesenden Mo« - narchen wohnten dem Ball im Apollosaalc bey. i ' Am »2. d. sind hier angekommen: Prinz ) v. Hohenlohe, k. Würtemb Stabörittmeister/ hon Stuttgart,; Baron v. Haxhausen; kurfürst. Hannover. Major; ans Hannover; Baron u. Merlans, k. preuß. Major, von Berlin, und Franz d'Iveriwis Staatsrath der Republick Genf von daher; Graf Noberti, k, Sardini. scher Obrister, ans Turin; Pozzo di Borgo Ruß. kais. Gen. v Paris. Hr. Graf. v. Wallmoden, k. engl. Gen. Lieut., ans London; Fürst Aliano, kön. Mapolit- Maior, aus Neapel; ». Sambui, k. Saord. Kämmerer, ans Tnrin; Gras v. Erbach, konigl. Bayer. Gen liieut. ter Cavollerie, aus Frankfurt am Mayn. Die Redoute p^i-^e am 9. d. welche an Pracht und Glanz «illes übertraf, wird in der Kuxusgeschichte Wiens Epoche machen Als man glaubte bercils alle Herrlichkeit dieser Residenz erblickt zu haben, erschien gea/n Mitternacht ein Maskenzug, welcher Alles, was Reich, thum und Geschmack biethen können, in sich vereinigte. Er bestand aus 4a dcr varnchm« sten Damen dcr St G r a t z. Hr. Nikolaus. Clammer, in Gratz, dessen Schnitzwerke in Elfenbein in ihrer Kunst mit Beyfall betrachtet, und in ihrer unerreichbaren Zartheit bewundert werden, hat nun ein neues größeres Werk seiner Kunst, einen Blu» menstrauß, in einer mit Basrelief gezierten Base vollendet, wovon im Iabre 18 lo sein ähnliches in Paris auf 60,000Franken geschätzt wurde. Hr. Clammer hat diese seine Arbeit im hiesigen Iocmnenm zur öffentlichen Ansicht aufgestellt, und gedenkt nun damit »ach Wien zu reisen. (A3. Z) Prag. Die edelgesinnten Frauen Böhmens hab?« einen silbernen mit Verzierungen von Gold f dann böhmischen Edelsteinen und Perlen ge. schmücklrn Pokal verfertigen lassen. um fol« chen dem kais. Ruß. Gen. Graf Ostermanl» Tolstoy als ein Denkmal des Dankes, wegen seiner hcidenmüthigcn Vertheidigung der böhmischen Granzpäße bey der Kulmer Schlacht zu übersenden. Deutschland. Zu Hannover hörte mit dein l. Oktober die Natural, Einquatirung der Hannöversche« Garnison auf, und wird dagegen Quartier» gelb vergütet. Dieses betragt für den Landwehr« mann monatlich 16 Marien > Groschen. (W.Z.) Schweiz. Im Kanton Tcssin sind noch immer unrMg? Auftritte- In den Kantonen Schwyz und Nid« walden haben die Räthe den Bund von 1315 iu der Kirche seyerlich beschworen, und die Kan« tone Uri und Obwalden zu diesem Vundesbei-tritt eingeladen, welches fclbe aber abgeschlagen haben Auch im Basler Gediete sind Unruhen entstanden. Einige hundert Bauern im Rhein« thale weigerten sich die neue vom großen Rath beschlosscilcKalUvnsverfassimg anzunehmen ; doch hofft man, daß die Ruhe bald wieder hergestellt werden wird (P. Z.) Italien. Der Großherzog v. Toskana hat verordnet, daß alle Bürger des GroßhcrzogthumZ, welche wegen Handlungen, die sie unter dcr vorigen Negierung begangen haben, mit Ausnahme des Dicbstahls, ganz frey gesprochen werden, aber jn so weit darunter ein Dritter leiden würde, gehalten seyn sollen, binnen sechs Monathen sich mit demselben auszugleichen. Bis dikin sollen alle gerichtliche Exekuziancn stille stehen. Nur Geldfordcrungcn, die nicht den öffentlichen Schatz/ sondern Privat «Personen betreffen, sind »on dieser Gunst ausgenommen. (W. Z ) Nachrichten aus Nom bestätigen, baß der Pabst den Lncian Bonaparte, zum Römischen Fürsien von Cannino ernannt habe. — Es scheint Se. Heil. wollen von der Strenge der Anfangs gegen die Juden vorgeschriebenen Maßregeln, besonders iss Hinsicht der Reichern etwas nach« lasscn. Die von den Juden eingereichte Denk, fchrift, um Aufhebung der ihnen von der Inqui« sltion auserlegtenVerpflichtung, von Zeit zll Zeit christliche Kontravers. Predigten zu ihrer Bckeh, rung anhören zu müßen, hat der hei!. Vater dem Präsidenten der Propaganda zur Prüfung zu. gestellt. (W. Z.) Frankreich. Der König hat den Fürsten von Venevent zum Fürsten von Talleyrand ernannt; ein Beweis, daß bald alle fremden Titel, die zur jetzigen Lage nicht mehr passen, verschwinden werden. Auch hat der König mehrere« Oesterr.Nuß.und Preußischen AerUen und Wundärzten das Ossi» zier - Kreuz der Ehrenlegion, für die Verdien, ste, die sie sich um sranz Kranke und Verwun. deren, erworben haben, ertheilt. (W. Z.) Kürzlich verurtheilte das Assisengericht zu Paris einen von dort geburtigen ,8 jährigeu Jüngling, Namens Wallerstein, wegen Vetrü gerey zn Z jährigen Gefängniß und Zoo Frank Geldbusse. Dieser Wallerstein war Scrgentma-jor der Tirailleurs in einem Negimente der al, len Garde gewesen, welches aber in der Schlacht bey Brienne-fast vernichtet wurde. Er kehrte nach Paris zurück, und nabm, da ihn seine El» tern nur sparsam unterstützten, den Titel und Uniform eines Kosaken-Obristen, auch Adjutan» ten und Ilcffcn des Kaisers Alerandcr an, unter welcher Maske er in Paris, Versailles ?c. eine Menge Vctrügereyen und Prellereien verübte , bis er entlarvt, und von dem Russischen Gou« verneur der Iustitz überliefert wurde. Einer der vielen, bey diesem Prozesse zum Vorschein ge, kommenen lächerlichen Umstände war, daß dieser Wallerstein von Geburt ein Jude, sehr gnädig mehrere Malteserkommandcurs ernannt, und dafür Geld oder Mren entlehnt batte. Großbritannien. Gegenwärtig wird in England ein Unter» zeichmmg für einen Tiroler, Nahmens Mathias Gredler, gemacht. Er war einer der Gefährten des Insurgenten « Führers Andreas Hofcr, bat, als dieser unterlag, alles Eigenthum verloren, und sich nach London geflüchtet. Seine Zeugnisse wurden untersucht, und echt befunden. Um in ihm das Andenken seines wackern Unglücksgefährten zu ehren, und ihn wieder in Wohlstand zu ver« setzen, unterzeichnen viele großmüthige Engländer bedeutend? Suimnen. Die Königinn hat zu» erst 25 Pf. Stcrl. angewiesen. (W. Z ) Der König hatte dem Vernehmen nach im Aug.Hehrere lichte Zwischenräume, wo er mit seinen «erzten über verschiedene Dinge sprach.Er bezeua/e ^en lebhaftesten Wunsch Lord Wclling. t»n zu sehen, schien auch «n der vorgehabten Vermählung seiner Enkelin grosses Interesse zu nehmen. (B. v- T) Die engs. Negierung hstscine große Anzahl eroberter Dänischer und franz. Kriegsschiffe, mit dem Beding zum Verkauf angebothen, daß felbe in Jahresfrist zerlegt werden mnsscn.— Da die Familie Nelson, zu Folg? Parlamentsschluß, für die von dem Admirale der Nazion geleisteten Dienste, eine Herrschaft erhalten soll, so hat man nun Standlynch «House um 120000 Pfd. Sterl. gekauft, und selber den Namen, Trasalqar-Hause gegeben. — Sollte die derma« ligc Anzahl der Englander auf dem Kontinent das ganze Jahr über gleich groß bleiben, so wurden für deren Ausgaben lF Millionen Pfd. jährlich aus England gezogen werden —Die in England in einem Jahr erzeugten Wollwaaren betragen '.5,066,623 Ellen, folglich mehr als in den vorigen Jahren. Hingegen ist der Erfolg der Baumwollen.Fabrikatur nichr so günstig, theils wegen der hoben Vollkommenheit der aus» wärtiqcn Ei'zcugung, theils weil bie Ausfuhr-Prain.cn nicht mehr bezahlt werden. (W. Z.) T ü r k e y. Am :8. August starb zu Konstantinopel, im 74. Jahre seines Alters, Friedrich Freyherr v. Hübsch« Großthat, königl. Sächsischer und Dä, nischer Geschäftsträger an der Ottomanischen Pforte, und Großkreuh des Pohlnischen Stanis. laus.Ordens. Als Sohn des Sächsischen Mini, sters. des Freyherrmv. Hübsch, folgteer seinem Vater in der diplomatischen Laufbahn, welcher er durch beynahe 40 Jahre bis an das Ende seines Lebens treu blieb, ungeachtet er als Chef des in ganz Europa bekannt gewesenen Handels» Hauses, Hübsch und Timoni, ohnehin einem aus* gclu'citeten Wirkungskreise vorstand. Im lehtcn Türkenkricge verdankte ihm eine grosse Anzahl von Ocsterreich:schcn und Russischen Gefange. nen Unterstützung und Beftcyunq aus der Ge, fangcnschaft. Mit immer regem Eifer bat er die Geschäfte seiner hohen Höfe besorgt, und sich sowohl bey diesen, als bey der Ottomanni. schen Psottc und dem ganzen diplomatischen Corps allgemein ausgezeichnete Achtung erworben. Lottoziehung in Laibach am 19. Oct. »314. 4» 28 '3 65 Z4 Die nächsten Ziehungen werden am 29. Okt. und >2 November gehalten werden. Wechsel « Cours in Wien am 15. Oktober «8»4. Aug«b,s«r .oo fl. 0m'.', fl,j A./^M.». l»nde»tl»nlmm>ze «»>, Mtett -H» 7sz ss.