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Leopold, der «eitau« der reichste von den Geschwistern war und 30 di« 40 Millionen besaß. Dieser Prinz war kinderlo« und schon feit 1368 schwer rückenmark«-krank. Wider Erwarten lebte er aber dennoch di« 1398. zuwehren trachten. Noch ist in der Unterstei»r«ark bi» Kenntnis de« Deutschen eine allgemeine und die Beglaubigung eine« jeden gebildeten Menschen, und e« kann keinen schöneren Bewei« hiefür geben al« da« fließende, klare und verneh»liche Deutsch, in d»m die GeschO oienen, dM» Richter au« d»m Volke, die au« allen Teilen deS Bezirke« zusammengerufen wurden, ihr Gelöbni« ablegten. AIS einen weiteren Lichtpunkt in der VerHand-lung müssen wir e« bezeichnen, daß der Richter mit den Angeklagten und d«n Zeugen in ihrer Sprache verkehrte. Er bediente sich der Volk«sprache, und die« muß von ihnen al« eine wahre Wohltat em-pfunden worden sein, denn e« ist ja bekannt, wie tötlich zuwider e« dem Manne au« de« Volke ist, wenn er mit dem Neuslovenischen, der coän» öxroda, der verwunderlich»» Sprache, gemartert wird. Auch beim Marburger Schwurgerichte er-eignete sich ein Vorfall, der in unsere Besprichung hineinragt. Dort st >nd inmitten der Verteidigung«-rede ein Geschworener auf und ersuchte den de» trefftndkn V«r»tidig»r, se ne Rede in einem verständlichen Windisch sorizusetzen, die krainische Au«druct«weise bleibe ihm völlig unverständlich. Dies»« Ersuchen ge,chah gewiß im Interesse der oor Gericht zitierten Partei und war auch gewiß von Wohlwollen diktier«, denn wir fragen, wie soll »in» V»rteidigung«rede wirken, wenn sie von den Ge-schworen»», deren Erkenntnis über Wohl und Wehe de« Angeklagten zu entscheiden hat, unverstanden bleibt? Man sollte e« darum kau« sür möglich halten, daß da» verständige Ausireten diese« Ge-schworenen. dessen Beispiel nicht vereinzelt dasteht und dastehen wird, für d't windische Presse da« Signal zu wüsten Beschimpfungen tiese« wackeren Manne«, der »s mit seinem Riä,teramte so ernst nimmt, geben konnte. •) Obiger Aufsatz der Wiener Zeitschrift «Don Ouixote . der im 32. Hefte derelben zur Gänze b«-»la«nahmt worden war, entnehmen wir dem steno-,ra»diichev Piolokolle der 174. Sitzung (17. Session) de» Abgeordnetenhaus»» vom 19, November 1902, Seile 15.853 bi« 15.858. E» ist kr,» Zweite!, daß der Kuraieloemag, d»n die Schranzr» de« Erzherzog« Rain»r sein»« unglücklichen Bruder aufzwangen, sowohl b»trüg»risch wie wucherisch war. Denn er beutete die Notlage »ine« ander»» zu dessen wirtschaftlichem Ruin au« und führte den gefclästlich Unerfahrenen entweder durch Utbkrtrribung feiner augenblicklichen Notlage oder durch Anschweigen feiner reichen zukünftigen Hilfsmittel irre. Nun war nicht zu befürchten, daß da« un-mittelbare Opfer diese« Verbuchen« sich je«al« dagegen zur Wehre setzen würde. Dazu war der Prinz zu stolz, wohl auch zu ,chwächlich. sried-liebend und eingeschüchtert durch einen stärkeren Willen. Aber er hatte auch K'nder. die durch diese Kuratel u« ihr Erbe betrugen wurden. Gegen sie mußten sich die Schranzen sichern, wollten sie ihre Beute in Sicherheit behalten. Der eine Betrug er-forderte «inen and»r»n; man mußt» d»n Kindern außer ihrem Vermög»» auch ihre Abstammung stehlen. Nur fo war man vor ihnen sicher. Ihren Vater, der sich selbst nicht zu retten wußte, zwang man zur Duldung der Anschläge. Bi« zum Zusa«menbruche d»« Prinzen war besten Sekretär Vvmund der Kinder, die im Vor mundschaft»protokolle au«drücklich al« ehelich be zeichnet worden waren. Gleich daraus übernahm sofort — der Sekretär de« Erzherzog« Rainer damal« «in Herr von Gall, di« Vormundschaft, und dieser bezeichnet in dem neuerlich aufge-nommenen Protokolle die Kinder al« unehelich. Nun ändert sich da« Vorgehen gegen sie. ES wird ihnen befohlen, daß sie zu ihrem Vater nicht mehr „Papa- fagen dürfen. Er sei nur ihr Wohl-läter, nicht ihr Vater, der schon lange tot fei . . . Bald stellte der Enherzog die Besucht, die ihm gewiß peinliche Selbstoorwürfe brachten, völlig ein. Für die Etziehung der Mädchen wurde weniger bezahlt, wa« die frommen Klosterfrauen sofort zu Aber Herr Staudinger, die« ist der Name de« Geschworenen befindet sich tälsächlich in einem, wenn auch verzeihlichen Irrtume. Da« ihm un« verständliche Windische de« Recht«anwalie« Dr. Hado«lav P i p u s war wirklich nicht eine kraini» ch e Mundart, — e« war die« »den jene köstliche BB-Sprache, die da« Volk als neuslovenifch bezeichnet und di« ihm al« Schriftsprache auf» gedrängt werden soll. Wann endlich werden dem Windischen Volke Männer erstehen, die mit de« Humbug der neu-slovenischen Schriftsprache gründlich ausräumen, die die Volkssprache in ihre Rechte wieder «insitzen und e« verstehen, diese wahre Muttersprache de« windischen Volke« für die Bedürfniss« einer höheren Gesittung herzurichten? Wenn e« wahre Volk«männer unter dem win» difchen Volke gibt, fo ">uß sie Diese Aufgabe reizen, denn sie ist de« Schweiße« der Edlen wert. Von den unter st«» i>chen Gericht«behörden aber, denen al« Ideal die Recht»findung vorschwebt» muß. und dtrtn Aufgab« er nie und nimmer sein kann, die Geheimspracht «i»«« verderblichen, politischen Klüngel« dem gesamten Volke auszudrängen, kann wohl verlangt werden, daß e« allenthalben Uebung werde, zu de« Windischen windisch zu sprechen. Kür die Südvahnöeamten. In einer Anfrage, die in der Sitzung de« Ab-geordnetenhaufe« vom 12. d. M. von Abgeordneten der Alldeutschen Vereinigung an den Eisenbahn» minister gerichtet wurde, heißt e«: „Schon in der noch immer unbeantworteten Anfrige vom 20. März ist auf die Willkürherrfchaft und da« ausbeuterische Vorgehen bei der k. k. priv. boShaste Kränkungen der jetzt völlig schutzlosen Kinder veranlaßte Der Vormund erschien 1879 zum erstenmale und dann gab man die Mädchen nach Jnn«bruck zu einem Diurnisten und dessen Frau, eine« ehe-maligen Stubenmädchen, wo sie Magddienste ver-richten mußten und ihnen bei jeder Gelegenheit vor» gehalten wurde, daß sie nur der Gnade de« Erz-Herzog« Rainer ihre Existenz zu danken hätten. Deutlich wird hier und später da« Bestrebe», die Kinder fern von Wien zu halten und sie in« Proletariat zu drücken. Die ältere Tochter, geistig zurückgeblieben, war nicht gefährlich, wohl aber di« jüngere. Klotilde. Sie wurde daher al« Frau an einen alten Arzt in Lienz von den Schranzen verkuppelt. Die Mit» gift von 20.000 fl. gab Erzherzog Rainer. Sein Sekretär erzwäng durch Drohungen die Ehe» fchließung. Der «ine Sohn. Ernst, war Leutnant geworden, hatte — ganz unbeträchtliche — Schulden gemach«, die nicht bezahlt wurden. Kafsiert, sank er immer tiefer in« Elend, stahl sogar, geriet völlig in« Lumpenproletariat. Der andere Sohn, lungenkrank, wurde von einer kurzen Erholung«reise bei seiner Schwester telegraphisch zurückberufen durch Herrn von Gall. d»n Sekretär de« Erzherzog«. Man fürchtete äugen-schewlich eine Konspiration der Gefchwister. Dem jungen Manne wurde andernfall« die Entziehung feinet kärglichen Subvention angekündigt. Man suchte ihm «ine Braut aufzuzwingen, deren Familie vollkommen verläßlich war und die Schranzen vor seinen etwaigen Versuchen, ihren Verbuchen nachzuforschen, sichern sollte. Totkrank, bedrängt, ohne Au«stcht auf Urlaub und Heilung, beging der Jüngling einen Selbstmord — vollend« zur Verzweiflung« gebracht, weil die Schranzen ihm au« steter Angst vor drohenden Untersuchungen sogar Seite 2 Eüdbahn-Gefellschast hingewiesen worden, heute soll neuerdings gezeigt werden, daß es so nicht weiter» gehen kann, und daß gegenüber solchen Zuständen das t. k. Eisenbahnministerium aus Grund seine» Aussichtsrati« verpflichtet ist, einzuschreiten. Die Zustände sind so himmelschreiend, daß unter den Bediensteten daS geflügelte Wort kreist: Die Kleinen verhungern lassen, sei der Grundsatz der Bahnver-waltung. Und man kann den armen Teufeln nicht unrecht geben, wenn man sieht, wie verfahren wird. So werden nun, wie es heißt „aus administrativen Gründen*, die Diurniften nicht mehr in die Ge- . Haltsliste der Beamten, sondern in diejenige der, Unterbeamten eingestellt und dort verrechnet, und | nach dem Erlasse der Generaldirektion vom 1. Jänner 1902 werden die Kanzleiassistentenstellen nach und nach ausgelassen. Man sollte nun meinen, daß dieS dahin auszulegen wäre, daß alle jene Diurniften, welche nach der Veröffentlichung des Erlasses ein-getreten sind, eine solche Stelle nicht mehr erreichen können, nicht aber, daß auch jene davon betroffen werden, welche sch^n jahrelang aus ihre Anstellung als Kanzleiafsiste iten gewartet haben. Die Süd-bahn hat aber di« Absicht, diesen Leuten die Türe vor der Nase zuzuschlagen. Die Verkedrsdirektion, aber auch nur diese, stellt nun in neuerer Zeit ihr« Diurniften als Kanzleiexpedienten — im Range rineS Unterbeamten — an. Während ein Kanzlei-assistent Beamter ist und als solcher ei« Gehalt mit Wo^nungsgeld von 1800 Kronen bezieht, bekommt der Kanzleicxpedient als Unterbeamter nur 1260 Kronen. Um sich nun in ein schöneres Licht zu stellen, wurde auf dir Anfragt vom 20. März für Die Diurnisttn etwas getan, indem Die Verkehr»-direktton einigen ihr zugeteilten Günstlingen schon nach zwei- und dreijähriger Dienstztit ein Gehalt mit Wohnungsgeld von 1480 Kronen zuerkannte. Dem «anzleiafsistenten-Einkommen gtgrnübtrgestellt, bedeut«! da» aber noch immer «inen Verlust von 320 Kronen, als auch den Verlust von Begünstig»«-gen und Rechten, in denen der Expedient eben auch beschränkter ist Außerdem bleibt zu berücksichtigen, daß dies« Bezüge nur sür Wien Geltung haben und draußen noch geringer sind. Nun kommt das sehr Sonderbare, daß die übrigen Direktionen sich nicht an den Erlaß halten, sondern nach wie vor Diurniften zu Kanzleiassisten-ten befördern. Einem Fragesteller wird geant-wortet: „Ja. was andere Direktionen machen. daS geht uns nichts an." Oder auch: „Es ist Ihnen ja nichts versprochen worden." Gewiß ein sonder-dares und sicherlich nicht die Achtung und da« Ver-trauen hebende« Vorgehen. Wie un« zur Kenntni« gelangt ist, so weist die Direktton den Vorwurs zurück, daß sie mit Vor-lieb« Militär» im Ruhestand« al« Diurniflkn an-stellt. D«r Mut, eine solche Zuweisung au«zu- zu sagen wagten, «r verdank« sein Leben einem Ehebruch« seiner Mutter. D«m herbeigeeilt?» Sekretär de« Erzherzog» Rainer — e» war bereits der jetzige Hofrat Dr. Basilio Giannelia — rief der Sterbende Worte voll des bittkrsten Hohnes zu. die allerdings nicht den Schranzen galten. Sterbende — und Ermordete schon gar — sind nicht genug objektiv. * Vor diesem Mord« hatten die Schranzen be-reit« eine Fälschung öffentlicher Bücher begangen, also genau >ene« Verbrechen, wegen dessen in dem kürzlich geführten Laib acher Prozesse Max Stau-dinger verurteilt wurde. Es besteht nur der «inzige kleine Unterschied, daß dieser mittels Fälschungen die Wahrheit wieder herstellen wollte, während jene die Wahrheit im Interesse ihre« hohen Herrn unier-drückten. Sie bleiben daher auch straffrei. Im Frühjahre 1880 hatte der Vormund von Klotilde ihren Tausscheia verlangt. Sie hatte ebenso wie ihre Geschwister niemal« einen solchen besessen. Aber bereit« am 26. Dezember 1879 waren in Ofen-Pest — auf Betreiben be« Vormunde« — gesälschte Taufschein« «»«gestellt worden, aus denen «in preußischer Offizier Karl v. Wallburg und «in« Gräsin Laura v. Hugonay al« Eltrrn, Erzhkrzog Ernst al« Pal« angegeben sind. Dir« geschah wohl um den Kindern da« Interesse und die finanziellen Leistung«» der Erzherzoge möglichst unverfänglich zu erklären. Diese Tausscheine sind gesälscht, weil ein Vater diese« Namen« überhaupt niemals preußischer Ofsi-zier war und — ebensowenig die angebliche Mutter — nie an der im Taufscheine angegebenen Adresse gewohnt hat, ferner weil durch Zeugen, wie durch die Briefe de« Erzherzog« Ernst, dessen Vaterschaft rwiefrn wurde. «N-«tsche sprechen, ist besser mit einem anderen Ausdrucke zu bezeichnen, denn gerad« b«i Dies«* Abteilung befinden sich Leute, die neben ihren Ruhegenüssen noch 20 Kronen Taggeld bekommen oder zu tech-nischen Adju kten mit einem Gehalte von 3200 Kronen befördert werden. Nicht genug an dem, wurde bei der Direktion ein RegierungSrat im Ruhestände mit 6 Kronen täglich angestellt, der seine Tätigkeit im Personalbureau ausübt, die — so sagen böse Zungen — im Zeiiungslesen bestehen soll. Bezüglich der PensionSeinzahlung. von welcher in der Anfrage vom 20. März die Rede ist, soll sich die Direktion geäußert haben, „daß e« untun-lich sei, daß da« Personal« «in« Pensionseinzahlung leiste-. Die Maschinendireklion aber verpflichtet ihr Personal sogar zur Einzahlung. Unt«r allen Um-ständen aber wollen die Bediensteten daran fest-halten, daß *eber nach einjähriger Dienstzeit zur Pensionseinzahlung zugelassen werd«; wenn i« bei der Maschinendirektion möglich ist. muß e« ander-wärtS auch möglich fein. E« geht doch nicht an. daß die Südbahn ihr« Bedienstete» sechs bi« zehn Jahre ausnützt, ohn« dafür «inzutreten, daß sie im Falle eine« Unglücke« verforgt sind. E« wurde schon versucht, durch Abordnungen bei der Bahnverwaltung etwa« zu erreichen, da« ist aber nicht möglich weil der Herr Hof,at zwar immer Zusagen macht, aber sein Wort nicht hält oder möglicherweise nicht halten kann uns daif. So hat sich schon eine allgemeine Unzufriedenheit unter den Bediensteten, besonders auf der Strecke, ausgebildet, die gegebenenfalls, wenn kein Um-schwung zum Besseren zu sehen ist und a^ch die Generalinspektion nicht eingreifen will, zu einem Ausstande führen kaun, ja führen wir?. Allgemein tönt die Frage: Warum greift die Generalinspektion nicht ein? Wenn ein Wagen durch irgendeine Kleinigkeit beschädigt wird, ver-langt die Generalinspektion sofort einen eingehenden Bericht. Echebungsakte werden geführt u. f. w., wenn aber kleine Bedienstete durch geradezu un-lautere und willkürliche Erlässe und deren Hard-hadung geschädigt werben, kann die Generalinspektion nicht die Mittel und Wege ausfinden, die k. k. prio. Südbahn-Gesellichast zu zwingen, der Gerechtigkeit und Billigkeit Rechnung zu «ragen und durch Zu« sriedeostellung ihrer Bediensteten auch den ordent-lichen Betrieb zu sichern, alle zu wahrer Schaffens-sreude anzueisern. Gedenket ÄÄ« Wetten und Legaten! Der Vormund, der für srinen Herrn so ver» brecherisch aesälschi hatt«, schrieb, um in Klotilde jeden Zweifel zu ersticken, an sie einen Bri«s, dessen jesuitische Niedertracht höchst interessant ist. E« heißt da: „Mit heutigem sende ich Ihnen die Taufscheine. Damit hoffe ich Ihnen eine Freude zu bereiten und jeden Zweifel an der Moralität Ihrer Mutter zu nehmen. Danken Sie Gott, daß er e« so gefügt, daß Sie nicht mehr über Ihren Namen erröten müssen, sond»n eheliche Kinder sind. Ihre Mutter ist lange tot; Ihr Vater war preußischer Osfizier und ist seit dem Jahre 1866 verschollen. Alle« andere, wa« etwa »och aus den Kinderzeiten in Ihrem Kopfe stecke» mag, sind Märchen. Preisen Sie sich glücklich, in dem Erzherzog Rainer einen edlen Gönner gesunden zu haben; er nahm sich der armen Waisen nach dem Tode der Mutter an, die ganz arm war, und ließ sie erziehen. Nur ihm danken Sie alle«, und wenn Sie sich nach seinen Jmeniionen benehmen, wird er stet« gnädigst für Sie sorgen." Klotilde hatte nie an der Moralität ihrer Mutter gezwtifelt .... Dafür — und mit Recht — an den Taufscheinen. Aber in einer kleinen Landstadt wohnend, an einen geizigen Mann ver-heiratet, der sür seine Miigist wohl die Verpflichtung übernommen hatte, seine Frau an allen Z^chsorschungen zu hindern, konnte sie nicht« unier-nehmen. Aber dieser Mann starb, und Klotilde kam. trotz ihr von den Schranzen gelegten Hindernissen trotzend, nach Wien. * ^ • Hier wandle sie sich an Die Tante ihre» Vaters, die gutmütige Prinzessin Wilhelmine Montleart, die eine Zusammenkunft ihres VaterS mit ihr veran-staltete. Nach dieser erzählte ihr die greise Dame Stummer 96 politische Rundschau. Die parlamentarische Lage ist unverändert. Nachdem die Regierung den aus verschiedene» Seiten laut gewordenen Wünschen. daS Parlament zu vertagen oder die Sitzungen auf längere Zeit zu unterbrechen, nicht nachgegeben hat, so bleibt da« Abgeordn«l«nhauS in seinem gegenwärtigen Zu-stände auf die Abwickelung der zahllosen Dringlich-keit«anträge angewiesen, während an der fogenann-ten Verständigung«aklion weitergesponnen wird. Dabei befinden sich die Tschechen in einer offen-kundig nicht ganz behaglichen Lage. Etnerseü« können sie von ihrer Obstruklionsstellung nicht schlankweg ablassen, auf der anderen Seite fehlt ihnen aber ein eigentliche« Obstruktton«objekt. I« logischer Folge ihrer bisherigen Haltung müßte die Obstruktion der Tschechen zunächst gegen da« Bud-geiprovisorium gerichtet werden; gerade diese Re-gierung«oorlage zu obstruiren hat jedoch Innen Sinn, weil da» Budgetprovisorium als unumgän,-liche Staat«Nothwendigkeit mittelst de« § 14 der Verfassung bewilligt werden könnte, ohne daß die Anwendung dieses Paragraphen hier besondere Folgen nach sich zöge. Die tschechische Obstruktion zeigt demnach eine ziemlich nebelhafte Natur und sieht sich zur Geliendmachung durchaus unparlamentarischer Forderungen auf die Behinderung der regelmäßigen parlameniarischen Arbeiten angewie« sen, ohne dami« vorderhand mehr erzielen zu könne» als die Verrammelung der Tagesordnung. Die Tschechen selbst verspüren diesen, aus die Dauer unhaltbaren Zustand gewiß sehr empfindlich an ihren eigenen Interessen, namentlich an Interessen wirtschaftlicher Art. aus deren wirksame parlamen« tarische Vertretung zu bestehen auch die tschechische Bevölkerung alle Ursache hat. Trotzdem wird e« große Mühe kosten, um endlich zu einer wirth-fchaftlich ersprießlichen parlamentarischen Tätigkeit zu gelanaen. Militärische Ehrengerichte. Da« ehrenrät-liche Verfahren im k. u. k. Heere und der k. k. Landwehr in seiner jetzigen Form ist schon in Be-zug auf akiive Offiziere nicht entsprechend, für jene de« Ruhestande« aber geradezu ein Vehmgericht. da« im Gegensatze zu den klaren Bestimmunget» der SlaalSgrundgesetze einen Theil der Staatsbürger der Willkür der militärischen Behörden auslie-fert. Au» diesem Grunde hat Abgeordneter Dr. P o m m e r am 20. d. Ml», «inen Antrag etnge-brach«, der die scharfe personelle Trennung von ehrenrätltchcm Ausschuß und Ehrenrat, sowie ge-Heime Abstimmung bezweckt. Wichtig ist auch die Forderung. Offiziere des Ruhestandes oder solche außer Dienst nur vor ein Forum von Angehörige» derselben Standesgruppe, alo gleichfalls pensionierten Militär«, zu stellen und die nach der alte» die Leidensgeschtchie des Prinzen. „Seine tSulmülig-keil", sagte sie, „ist von jeher mißbraucht worden. Im Jahre 1873 wurde er um sein ganzes Ver-mögen gebracht. Erzherzog Rainer erhält seine Apanage, und dessen Kasse gibt ihm nur so viel, als er unumgänglich notwendig zu« Leben braucht. Er bekommt überhaupt keinen Kreuzer in die Hand. Ich habe ihm einmal ein Geschenk von 20.000 fl. gemacht; schon am anderen Tage bekam ich em Schreiben von dem Advokaten de« Erzherzogs Rainer, daß Ernst kein Geld haben dürfe. Auch dieses Geld kam in die Fondkasse des Erzherzog! Rainer Ernst muß fern von Wie» leben, wo er so gerne ist, und darf sich hier nur auf der Durch-reife aushalten. Er ist immer in der Verbannung und hat nicht einmal fo viel Geld, um sich eine Zigarre zu kaufen." Später besuchte der Prinz seine Tochter, die sich inzwischen mit einem Rittmeister der ungarischen Leibgarde, namens Szimic, verheiratet hatt«, häufig, korrespondierte mit ihr, machte ihren Kindern kleine Geschenke. Ihren wiederholten Fragen, ob er mit ihrer Mutter verheiratet war, wich er au« und verlangte ängstlich von ihr, vor seinem Tode nicht nachzuforschen. Da aber Frau von Szimic inzwischen zufällig von Leuten, die tn Laibach zu gleicher Zeit wie ihre Eltern geweilt halten, deren ehelichen Ver-kehr al« Talsache hatte bestätigen hören, wandle sie sich brieflich an ihren Vater, und dieser, den herannahenden Tod fühlend, schrieb ihr jene« .großen" Brief, der von den Schriftsachverständige» im Laibacher Prozesse für falsch erklärt würd«. Ich erklär« denselben hi«rmit feierlich für echl, au« Hunderten von Gründen, von denen einige der wichtigsten hier angeführt werden sollen. In diesem Brief, dessen wesentlichste Stelle» die Feigheit der .großen" Pr'sse unterschlug, heißt Bumk. Blätter zur Unterhallung und Belehrung für Haus und Familie. Sonntagsbeilage der „Pentsche« Vacht" in ßUlt. „ 10 I .Die 6übma11" erscheint jeden Sonntag als unentgeltliche Beilage tür die Leser ^ der «Deutschen Wacht". — guijtln lft .DieEüdmart nicht Wilson, der Huerkopf. Von Mark 4. Fortsetzung. Wütend übn' den Spott und Hohn schrie Tom: „Schlag' ihnen den Schädel ein, Schamber Mag' ihnen den Schädel ein! — WaS stehst du da mit den Händen in den Hosentaschen?" „Aber. Massa Tom, 's sind ihrer so viel- —" wagte Schamber einzuwenden. „Tu', was ich dir sage. „Bitte Massa Tom, zwingt mich nicht! Es sind ihrer wirklich zu viele, da kann ich —" Im nächsten Augenblick war Tom auf ihn zuge-stürzt und hatte ihm sein Taschenmesser zwei oder drei-mal in die Brust gestoßen, bevor die andern ihn fort-reißen und den Verwundeten in Sicherheit bringen konnten Schamber war zwar schwer, aber nicht gefährlich verletzt; wäre die Klinge nur etwas länger gewesen, so würde seine Laufbahn damals ihr Ende erreicht haben. Was Roxy betraf, so hatte ihr Tom schon längst gezeigt „wo sie hingehörte." Seit Jahren wagte sie nicht mehr, ihm Schmeichelnamen zu geben oder ihn zu liebkosen. Das alles war ihm widerwärtig von einer „Negerin", und er riet ihr, ihm nicht zu nahe zu kommen, sonst würde es ihr übel ergehen. Allmählich hörte ihr Herzblatt ganz auf, ihr Sohn zu sein; sie sah dies Verhältnis spurlos verschwinden. Nur der Gebieter war noch übrig geblieben, und er herrschte durchaus nicht mit milder Hand, von dem Ehrenplatz, welcher der Mutler gebührt, sah sie sich herabgestoßen und zur elenden Sklavin erniedrigt. Ein tiefer Abgrund hatte sich zwischen ihnen ausgetan. Tom benützte sie nur noch wie ein Hausgerät zu seiner Bequemlichkeit; sie war ein willenloses Opfer, und jeder Laune feiner boshaften Natur hilflos preisgegeben. Oft fand sie nachts keinen Schlaf, mochte sie auch noch so abgearbeitet und völlig erschöpft fein. Was sie den Tag über von ihrem Sohn erlitten, ließ ihr keine Ruhe; in ihr kochte es vor Wut und Ingrimm. „Geschlagen hat er mich, und ich hatte doch keine Twain. miotcn: Schuld", grollte sie, — „ins Gesicht geschlagen vor allen Leuten. Er nennt mich nur Nezerdirne, WeibS-bild, und was es sonst sür Schimpfnamen giebt — und ich tu' doch, wa« ich kann. Herrgott, was hab' ich alles für ihn getan — mir allein verdankt er fein Glück — und das ist mein Lohn!" Manchmal, wenn er irgend eine Schmach zugefügt hatte, die sie mehr als gewöhnlich kränkle und empörte, faßte sie den Plan, sich zu rächen und schwelgte in dem Gedanken, ihn vor aller Welt als Betrüger und Sklaven bloßzustellen. Aber mitten in der Wonne dieses Schau-spiels, daS ihr die Einbildungskraft vormalte, ergriff sie eine entsetzliche Furcht. Er besaß zu große Gewalt und sie hatte keine Beweise — gerechter Himmel, wenn es nun damit endete, daß man sie als Sklavin den Fluß hinunter schickte! So kam denn von allen ihren Entwürfen keiner zur Ausführung und sie mußte die Absicht endlich auf-geben. Sie hätte rasend werden mögen vor ohnmächtiger Wut gegen das Schicksal und gegen sich selbst! Warum war sie auch an jenem verhängnisvollen Septembertage eine solche Närrin gewesen und hatte sich nicht einen Zeugen verschafft, der für sie auftreten konnte an dem Tage, da sie feiner bedürfte, um ihr nach Rache dürstende« Herz zu befriedigen? Und doch — sobald Tom einmal gut und freund-lich gegen sie war, wie das in seltenen Fällen geschah, so heilten all« ihre Wunden und sie fühlte sich stolz und glücklich. DaS war ja ihr Sohn, ein armer Neger von Geburt, der als Herr unter den Weißen auftrat, um sie sür alle Missetaten zu strafen, die sie an ihrer Rasse verübt hatten. Im Herbst jenes JahreS — man schrieb 1845 — fanden in Dawson zwei große Leichenbegängnisse statt. Zuerst begrub man den Oberst Cecil Burleigh Essex und dann Herrn Percy Driscoll. Auf dem Totenbette hatte letzterer noch Sklavin Roxana die Freiheit geschenkt 2 und feinen vermeintlichen Sohn, den er abgöttisch liebte, feierlich seinem Bruder, dem Richter, und dessen Frau zur Obhut übergeben. DaS kinderlose Ehepaar freute sich darüber. Leute, die keine Kinder haben, sind in diesem Punkt nicht sehr anspruchsvoll. Einen Monat vorher hatte Richter DriScoll seinen Bruder eineS Tages aufgesucht, weil er beabsichtigte, den Sklaven Schamber zu kaufen. ES war ihm zu Ohren gekommen, daß Tom seinen Vater bereden wollte, den Knaben flußabwärts zu schicken, und er wünschte dieS AergerniS zu vermeiden, da er wußte, wie ungünstig eS allgemein beurteilt wurde, wenn man mit HauSsklaven aus solche Weise verfuhr, ohne daß ein zwingender Grund vorlag. Percy DriScoll hatte allcS an daS Gelingen feiner großen Landspekulation gesetzt, allein, er starb, ohne feinen Zweck zu erreichen. Kaum war er inS Grab ge-fliegen, fo brach die ganze Herrlichkeit zusammen, und der bisher so beneidete junge Erbe und Glückspilz ward zum Bettler. Aber es brachte ihm keinen Schaden; sein Onkel versprach ihm. er solle »ach dem Tode der Erbe seines gesammten Vermögens werden, und damit tröstete sich Tom. Roxy hatte nun keine Heimat mehr; sie beschloß deshalb bei Freunden und Bekannten die Runde zu machen und ihnen Lebewohl zu sagen, denn sie wollte fortreisen, um die Welt zu sehen — das heißt, eine Stelle als Stubenmädchen auf einem Dampfschiff an-nehmen. Eine höhere Befriedigung des Ehrgeizes gab eS nicht für ihre Rosse und ihr Geschlecht. Den letzte» Besuch stattete sie dem schwarzen Riesen JaLper ab, der gerade Ouerkopf Wilfons Holzvorrat für den Winter spaltete. Wilson unterhielt sich eben mit ihm, als Roxy kam, und er fragte sie. ob eS ihr nicht fchwer würde, fortzugehen und die Knaben zu verlassen. AuS Spaß bot et ihr an, er wolle eine Reihe von Ab-drücken ihrer Fingerspitze» bis zum zwölften Jahr für sie zum Andenken abzeichnen. Doch sie machte gleich ein ernsthaftes Gesicht, — eS ging ihr im Kopf herum, ob er wohl einen Argwohn hege — und antwortete, sie möchte lieber keine Abdrücke haben. „Oho," dachte Wiljon, „der Tropfen Negerblut, den sie in ihren Adern hat, macht sie abergläubisch; sie meint, ich treibe allerlei TeufelSwerk und Hexenkünste mit meinen GlaSplättche». Wenn mir recht ist, kam sie einmal sogar mit einem alten Hufeisen in der Hand zu mir; möglich, daß es doch nur ein Zufall war, doch möchte ich eS bezweifeln." Fünftes Kapitel. Die Frau deS Richters York DriScoll genoß die Freude, den unvergleichlichen Tom ihr eigen zu nennen, noch zwei Zahre lang — zeitweise war daS Glück wohl nicht ganz ungetrübt, aber ei beseligte sie doch. Dann starb sie, aber ihr Gatte setzte mit Hilfe feiner kinderlosen Schwester, der verwitweten Frau Pratt, daS Verhältnis zu Tom in alter Weise fort. Tom wurde zu feiner vollsten Zufriedenheit gehätschelt, verwöhnt und verzogen — wenigstens in der Regel. DaS ging fo weiter, bis er neunzehn Jahre alt war, dann schickte man ihn nach 'Aale aus die Universität. Er hatte vor« her alle mögliche Nachhilfe erhalten, doch zeichnete er sich dort in keiner Weife aus. Zwei Zahre blieb er in Aale, dann wurde ihm die Anstrengung zu viel und er kam nach Haufe. Aeußerlich hatte er sich entschieden zum Vorteil verändert; sein Wesen war nicht mehr schroff und mürrisch, sondern verbindlich, glatt und geschmeidig. Zwar liebte er eS, insgeheim oder auch offen, spöttische Redensarten fallen zu lassen, welche die Leute an ihrer verwundbarsten Stelle trafen, doch tat er es stets mit einer halb gutmütigen, halb unschuldigen Miene, so daß ihm niemand etwaS vorwerfen konnte, und er sich keine Ungelegenheiten machte. Seine Trägheit war noch eben-so groß wie früher, und da er nicht den mindesten Wunsch zeigte, stch nach einem Beruf umzusehen, schloß man allgemein, daß er es für daS beste halte, aus seines OnkelS Tasche zu leben, bi« dieser ihm einmal den Platz räumen würde. Ein paar neue Gewohnheiten hatte er auch mitgebracht — das Trinken betrieb er ziemlich offenkundig, das Spielen aber nur heimlich. Daß er sich auf kein Glücksspiel einlassen durste, wo es seinem Onkel zu Ohren kommen konnte, wußte er recht gut. Die jungen Leute von Dawfon, TomS Aüersge» nossen. denen sein neumodischer Schliff ein AergerniS war mieden seinen Umgang. Vielleicht hätten sie ihn unbehelligt gelassen, wäre er in gewiffen Grenzen geblieben; aber er zog Handschuhe an, und das konnten und wollten sie nicht dulden. Auch trug er einen so ausgesucht feinen, städtischen Anzug nach neuestem Stil und Schnitt, daß er seine Mitbürger dadurch aufs höchste reizte und sie es als absichtliche Kränkung ansahen. Zhm dagegen machte die Aufregung, in die er alle Welt versetzte, den größten Spaß, und er stolzierte von früh bis spät in heiterster Laune durch den ganzen Ort. Die jungen Leute wußten sich aber zu helfen, sie gingen zu einem Schneider, der sich gleich an die Arbeit machte, und als Tom am nächsten Morgen wieder in seinem Staat erschien, wackelte der alte, schwarze, verwachsene Glockenzieher von Dawfon auf Schritt und Tritt hinter ihm her. Man hatte den Mann mit Kleidern auS brennend rotem Vorhangskattun nach dem Muster von TomS Anzug ausstaffiert, und er äffte dessen Ziererei in Gang und Manieren nach, so gut er konnte. Da strich Tom die Segel und kleidete sich in Zu« 9 funft nach einheimisch«? Sitte. Dat Leben in dem schläf-rigen Landstädtchen sagt« ihm jedoch gar nicht mehr zu, seit er ein lustigeres Treiben kennen gelernt hatte, und eS wurde ihm täglich langweiliger. So unternahm er denn kleine Ausflüge nach St LouiS. um sich eine Abwechselung zu verschaffen. Dort fand er Gefährten, die zu ihm paßten. Vergnügung.» nach seinem Geschmack, und in gewiffer Beziehung eine größere Freiheit, als er zu Hause haben konnte. Diese Besuche in St. LouiS wurden während der nächste» zwei Jahre immer häufi-ger, und sein Aufenthalt dort verlängerte sich mehr und mehr. Er verlor viel Geld im Spiel und machte Schul-den, die ihn eineS schönen TageS in große Verlegenheit bringen konnten — waS auch wirklich geschah. Dork DriScoll hatte im Jahre 1850 fein Richter« amt niedergelegt und sich von allen BerufSgefchästen zurückgezogen. Er lebte jetzt schon feit drei Jahren in behaglicher Muße als Präsident deS Freidenker-KlubS, deffen einziges Mitglied Querkopf Wilson war. Die allwöchentlichen Beratungen dieser Gesellschaft bildeten nunmehr das HauptlebenSintereffe deS alten RechtSge-lehrten Wilson selber verharrte noch immer in seiner Dunkelheit und war seither auf der Leiter deS Glücks keine Stufe höher gestiegen. Die verhängnisvolle Be« merkung über den Hund, die er vor dreiundzwanzig Jahren gemacht hatte, vernichtete alle seine Hoffnungen. DriScoll war fein Freund und behauptete, er be-säße hervorragende GeifteSgaben. DaS hielt man aber für eine Grille deS alten Richters; die öffentliche Meinung ließ sich nicht dadurch beeinflussen und zwar aus gutem Grunde. Hätte DriScoll sich damit begnügt, einfach die Tatsuche festzustellen, so würde daS ohn« Zweifel eine günstige Wirkung gehabt haben, er wollte jedoch Beweise beibringen, und daS war ein Mißgriff. Seit einigen Jahren hatte Wilson zu sein« Privat« beluftigung ein wunderliche? Tagebuch geführt, eine Art Kalender, in welchem zu jedem Datum ein kurzer AuS? fpruch angeblicher WeltweiSheit, meist in humoristischer Form beigefügt war. DriScoll fand, daß diefe komischen Einfülle und harmlosen Sticheleien sehr schlau und treffend ausgedrückt waren und als er er eineS Tages eine Handvoll solcher Zettel in der Tasche hatte, laS er einigen angesehenen Büger» Proben davon vor. Die guten Leute hatten aber keinen Sinn für Humor — so etwas ging über ihren Verstand. Sie machten zu den scherzhasten Kleinigkeiten eine ernste Mene und erklärten mit großer Bestimmtheit, niemand habe daran gezweifelt, daß David Wilson ein Querkopf sei, wäre es aber je der Fall gewesen, so würde durch die Kund-gibung aller Ungewißheit ein für allemal ein Ende ge-macht. So geht eS immer in der Welt: Ein Feind kann dem Menschen zwar erheblichen Schaden zufügen, aber ihn völlig zu Grund« zu richten, das vermag nur ein gutmütiger, unkluger Freund. Von da ab war der alte Richter noch zärtlicher gegen Wilson gesinnt al« früher und blieb unerschütterlich bei seiner Ueberzeugung, daß der Kalender sehr geistreich wäre. DriScoll durste ein Freidenker fein, und doch sein« gesellschaftlich« Stellung behaupten. Weil er das höchste Ansehen in der Gemeinde genoß, ließ man ihn feine besonderen Wege gehen, und sich ausdenken. was und wie viel er wollte. Wilson, dem andern Mitglied des von ihm gestifteten KlubS. gewährte man daS gleiche Vorrecht, aber nur, weil er nach allgemeiner Schätzung eine Null war, und niemand den geringsten Wert darauf ..legte, waS er dachte und tat. Man war ihm wohlge-sinnt und hieß ihn überall willkommen, aber zu irgend welcher Bedeutung brachte er eS nicht. Proben aus Querkopf WilfonS Kalender: Adam war bloß ein Mensch — damit ist alleS er-ktärt. Ihn gelüstete nicht nach dem Apfel um des Apfels willen, «S reizte ihn nur, zu tun waS verboten war. Die Schlange hätte man verbieten sollen, nicht den Apfel — dann würde Adam die Schlange gegeffen haben. » » • Durch de» armseligsten Witz, mit dem man jemand lächerlich macht, läßt sich auch der beste Leumund zer-stören. Nehmt zum Beispiel den Esel — sein Charakter ist beinahe makellos, er hat unter allen Tieren zweiter Klasse die herrlichste Gemütsart, aber, weil man ihn ins Lächerliche zu ziehen pflegt, ist er in Verruf ge> kommen. Statt daß ich mich geschmeichelt fühlen sollte, wenn man mich einen Esel nennt, weiß ich nicht recht, woran ich bin. • * O Mit den .besonderen Fügungen" ist eS eine eigene Sache: man weiß nie recht, wem sie zu gute kommen sollen. Bei der Geschichte vom Propheten Elia«. den Bären und den Kindern zum Beispiel, hatten eS die Bären viel beffer als der Prophet, denn sie dursten die Kinder freffen. * * • O Wie heilig ist doch die Freundschaft! So süß, so beständig, so ausdauernd ist kein anderes Gefühl. Sie bleibt u»S treu bis anS Lebensende — wenn wir sie nicht bitten, unS Geld zu borgen. • » » Wenn du zornig bist, zähle bis vier; bist du sehr zornig so fluch«. <« NichtS bedarf fo sehr der Reform, alS die Gewöhn» heiten anderer Leute. (Fortsetzung folgt.) MHMSelehrend«. Unterhaltende». Keiler« ck. Am Grabe meiner Mutter. AIS du dem Lichte mich gegeben, Umfing dich selbst die ew'ge Nacht! Doch tief in meinem eigenen Leben Empfind' ich deiner Liede Macht. Wie auS des Keims verwesten Spalten Ein Schößling treibt im grünen Laub, So steh' ich machtig sestgehalten, O Mutter, über deinem Staub! Nie hat mir deine« AugeS Schimmer Ter Kindheit Dämmerung erhellt, Und fremd und tot blieb mir für immer, Was mir da» Nächste auf der Welt. Nie hat mich tlar auf dunklen Wegen Dein jugendschöncS Bild umschwebt, Doch deine» OpsertodeS Segen, DaS Schöne ist's, da» in mir lebt. Ein tödlich Glück, «in fel'geS Schmerzen. Das einst da» Herz der Mutter brach, Verklärt wirkt'S in de« Sohnes Herzen Als Weihelraft der Dichtung nach. Als du dem Licht- mich gegeben. Umfing dich selbst die ew'ge Nacht: Doch tief in meinem eigenen Leben Empfind' ich deiner Lieb« Macht. Wilhelm Hertz. Warnung.- Die Fluren werden so sah! und kahl Und welke Blätter ohne Zahl Zur Mutter Erd« sinken. StetS srüher das Dunkel bricht herein Im Regensturm, nicht Sternenfchein Und Mondesstrahlen un« winken. Ihr Lstmarkdeutfchen, die wieder bereit, Zu opfern di« «rast der Einigkeit. Gedenkt der .Sieben vor Theben"! Den Bruder durchbohrt die Bruderhand. Verwüstet wurde daS Vaterland, Di« Toten fich nimmer erh«b«n. Und trübe Mär« dringt an mein Ohr Vom Bolle, daS fich d«n Fluch erkor. Nicht Feind« «S hab«n bezwungen. Gebeugt nicht hat eS das schwer« Geschick, Bon eitler Herrschsucht. Parteipolitil Nur ward «S zu Bod«n gerungen. » Probe aus der End« Mai erscheinenden Sammlung «Aus ferner Wacht", Ge< dichte von Karl Pr öll. D'fsan. Anhalti-sche BeilagSanstalt. Urberwinterung der Nelke. Die Ueberwinterung gelingt am besten in einem mit Fenstern bedeckten, kalten Mist-beetkaften. Die Fenster sind bei lauer Witterung stetS »u lösten, bei Frost aber mit Holzläden, bei starker Kälte auch noch mit Strohmatten zu bedecken. Warme, von Sonnenschein herrührend, soll fich im Win-ter nicht in den Miftbeetkästen entwickeln, weshalb bei böhersteigender Sonne das Lüsten nie versäumt werden dars. So oft eS die Witterung zuläßt, find di« Ftnfter tagSübtr einig« Stunden wegzunehmen, abends aber wieder auszulegen, mitunter aber auch nachts wegzunehmen. Di« Pflanzen soll«« im Winter nicht wachsen, son-dcrn nur durch diesen kommen, und dies wird hauptsächlich durch reichliche« Lüsten erreicht. Fällt während der strengen Winterszeit hoher Schnee, so lasse man den Mistbeetkasten ruhig zuschneien, denn eS schadet den Pflanzen bei großer Kälte durchaus nicht, wenn fie einig« Zeit unter einer Schneedecke zubringen müssen. Nach AuSgang des Winters bedürfen fie aber de« Lichtes, so daß Läden und Strohs matten am Tage wegzunehmen find oder nur bei größerer Kälte daraus liegen bleiben dürfen. Spiegel entfernt man auS Samt, indem man aus die Spitze eines sehr heißen PIütt«is«nS zunächst «in mehrfach zusammengelegtes. naffeS Tuch legt und dann mit der Rückseite d«S CamtS fest und langsam über daS Tuch sährt. damit der Samt möglichst von Dämpsen durch-zogen wird. Ist das Tuch trocken, so muß eS von neuem angefeuchtet werden Hat man aus diese Weis« den Samt ansge-dämpft, so klopft man ihn von der linken Seite mit einem Stock und fährt zuletzt mit s«ucht«m Schwamm gegen d.-n Strich deS Samts. Eirrpunsch. Drei ganz« Eier »odm mit süns Löffeln Zucker recht schaumig ge-rührt: dann gibt man einen Liter Weiß-wein darunter und schlägt die Mass« in «in«r M«slingp!ann« am F«uer bi» zum Koch«n. Bor dem Auftragen gibt man noch einige Löffel Arat darunter. Um Schnecken von den Treib» hauspflanzeu abzuhalten, gibt es ein sehr einfache« und leicht anzuwendendes Mittel. Man löst aus eine Gießkanne Wasicr ein Pfund Alaun aus, und begießt hiemit die Pflanzen wie gewöhnlich. Die Schnecken werden sofort verschwinden, während der Alaun für die Pflanzen völ' lig unschädlich ist. DaS Mittel eignet fich auch zur Anwendung g«g«n Blattläus«. Heruntergebracht. „Sehen Sie, da geh» der verkrachte Bankier Oppermann. Dem habe ich gehörig aus die Beine ge-holsen!" — „So? Wieviel haben Sie ihm denn gepumpt?" — .Gepumpt? Gar nicht« — aber seine» Vierspänner habe ich ihm pjänden lassen!" Freundliche« Bedenken. Wirt: .Mein Herr, sie werden mir von Tag zu Tag mehr schuldig. Von morgen an schreib« ich Ihnen nichts m«hr auf." — Gast: .Ist mir schon recht: aber weiden Sie fich denn daS AlleS merken können?' Sonderbare Verschönerung. Fr«m-der (in einem Landstädtchen): »Sagen Sie 'mal, wie ist denn der arme Mann dort um sein Ohr gekommen?" — Einheimischer: .Bei der letzten Rauferei im Ver-schönerungSverein haben fir'S ihm abg«-riss«n I" Nicht sehr ermutigend. Tourist (zum Bauer): „Kann man'» riskieren, allein durch diesen Wald zu gehen!" - Bauer: „O ja! Da ist schon mancher durchge-gangen, ohne daß er erschlagen wurde!" «ut gemerkt. Hauptmann (nimmt «inen Rekruten, der zum erstenmal aus Wach« kommt, noch einmal besonders vor): „Also du kommst heute als Posten vor da» Haus des Herrn Oberst. Du hast nur b«sj«r« Herren und Damen da hinein zu lassen. WaS tust du also j B-, wenn meine Frau kommt?" — Soldat: „Wenn «S waS Bessere» ist, lasse ich fie hinein." St» Feigling. FrSul«in: „WaS ist da-i doch sür ein junger Mensch, der immer ReißauS nimmt, wenn wir ihm aus der Promenade degegnkni" — Freun-din: „«ch. der hat mir 'mal vor mehreren Jahren da» Leben gerettet!" Strenge Erziehung. Herr: „Was sagst du. du kannst mir nicht einmal einen Hosenknops annähen?" — Junge Frau: .Nein! D«nn von mir wurde alle« streng serngehalten, was an daS männliche Ge-ichlechl «rinnern könnt« I" Philosophisch. „Ich möchte wissen, wann Sie mir zahlen?" — Studiosu»: .Sehen Sie. liebe Hausfrau, dies« Frag« «rinn«rt mich wieder lebhast daran, wie wenig eigentlich der Mensch weiß!" Nummer 95 Aentfch- Wacht Seite 3 Borschrift geschöpften Urteile über Verlangen einer Revision zu umerziehen. Hin deutscher Fationalrat. In der am 2t. d. in Innsbruck abgehaltenen Versammlung de» „Vereine« der Deutschen Volk«partei für Tirol" »rat Professor Dr. v. Skala un«er Anderem für die von ihm schon wiederholt vertretene Schaffung eine« deutschen Nationalrathe« »in. .E» muffe*, betonte Prof. v. Skala, «den Deutschen Oesterreich« »ine solche berathende Körperschaft außerhalb deS Reich»rate» geschaffen werden, die allein jene Ein« deit verwirklicht, welch« im Parlamente einfach un-möglich ist." Prof. v. Skala verwie« weiter« auf den wieder n«u«rving» auftauchenden Gedanken der Forderung eine« deutfchen Land«mannminister». der kein schlechter sei und > ei einer Regierung mit dem § 14 eine unadwei«liche Notwendigkeit wäre. »Aber', sagte Pros. v. Skala, .stellen wir un« dasi Geschick eine« solchen vor. wenn da« Parla-menl tagt. Er soll von Club zu Club wandern, für »ine jede große Idee, die nicht einer einzeln,n Partei, >ond»rn dem großen deutschen Volke fromm», dort Propaganda machen u. f. w. E« wäre ein tragisch»» Geschick, da« einen Vertreter unsere« Volke« treffen würde ohne vorherige Einigung de« !ganzen Volte«. Die verschiedenen politischen Gegen-ätze werden bleiben müssen, aber in einer rein nationalen beratenden Körperschaft wird e« möglich fein, diese Kräfte zu vereinen." Dieser Gedanke muß mit Naturnotwendigkeit Fleisch und Gebein unter un« werden, denn die ganz« Entwickelung der Dinge steuert daraus lo«. Seine Verwirklichung ist nur «in» Frag» der Zeit. In dem National-rate, dem Sonderparlamente D-utschösterreich» liegt da« Heil! pie Perliändigungskonferenzen das Al»hett in Deutsche» Oesterreichs. In der Besprechung der deutschen Parteien wurde bezüglich der Einführung der inneren tschechischen Amtssprache betont, daß die Parteien nicht auf dem Standpunkte der gründ-sätzlichen Ablehnung stehen, doch müßten die nationale Abgrenzung und die Einführung der nationalen Veto-kurien voran gehen, wobei jedoch der Verordnung«-weg auSgefchlosfen sei. Es ist ungemein bedauerlich, daß daS starre Festhalten an dem status quo aufgegeben werden soll. Die alpenländischen Abgeord-neien geben sich einer verhängnisvollen Täuschung hin, wenn sie meinen, daß mit dem Zugeständnis der inneren tschechischen Amtssprache der Frieden deS Reiches erkauft werden könne. Ganz abgesehen von den Tschechen, die einfach ihren Zielen um ein paar Stufen näher gekommen sind, liegt die Hauptgefahr für den Süden deS Reiche« darin, daß daS aber« malige Vorrücken der Tschechen mit Naturnot» wendigteit zu Zugeständnissen der Regierung an die Windischen führen muß. Dies steht in einem Zusammenhang wie Ur-fache und Wirkung. Der tschechische Norden wird vom »indischen Süden getreulich kopiert. Siehe die Frage der Aufschriften bei Eisenbahnstationen. e« ou»oruckiich: .Nunmehr kann ich die Frage wegen meiner Ehe mit Deiner edlen armen Mutter nicht «ehr verneinen, mehr kann ich Dir nicht fag»n. Nach meinem Tode, aber erst dann, gehe nach Laibach, jener dort ist mir und Euch »in tr»uer Freund gewesen und auch geblieben; auf meine Imervemion vollzog fein Bruder die Trauung, «ehr kann und darf ich nicht sagen. »« bind»» mich der Schwur, der mir in bitterster Stunde erpreßt wurde. Fluche daher Deinem alten Vater nicht, sondern bemitleide ihn. Den anderen, mir so . . . (Hier muß ich ein Wort auelassen. Anmerkung de« Herau«geder«) ihn soll Gott richten, auch feine Sinns« wird und muß schlagen, weil er mich und Euch so elend gemacht hat. Hüte Dich vor seinem H»lser«helser, <3 ... . (Hofrat Dr. Basilio Giannelia. Sekretär, de« Erz» Herzog» Rainer. Anmerkung de« Herausgeber«.) — Ti« Welt sieht nur den äußeren Schein und Firni«, der Moder in unseren Hoskreisen ist ihr leiver nicht bekannt, wohl auch ein Glück, wohin kämen wir sonst. — Du fragst mich, ob Deine arme Mutter eine Skudlitz war — ich jagte e« Dir ja schon, und daß Eure Taufscheine ialjch sind. Hüte Dich vor der Hoitamarilla, die «ich so ver-folgt hat. Du wiist viel zu kämpfen und zu leiben haben, weil Du zu aufrichtig bist und gegen tückische b»«hafte Feinde zu käopien hast. — Sollte ich sterben, so will ich Dir all»« anvertrauen, früher aber nicht, denn der Tod bricht jeden Eid." • + Dieser Fall trat in wenigen Wochen ein; er erkrankte tätlich. Seine Tochter, der er in diesem Briefe aufgetragen hatte» wenn sie von seiner Er-krankung höre, zu ihm nach Areo zu kommen, ?rozeß Wolf Schalk. Wir fühlen un« Raum-Mangel« wegen leiver ganz außer Stande, die Er-scheinungen de« Prozesse«, soweit dieselben vor-liegen, in eingehender Weise zu würdigen und sehen un« aus eine kurze, ganz allgemeine Beleuchtung beschränkt. W o l s wehrt sich, e« sind die« sein« eigenen Worte, bi« zum letzten Atemzüge, seine Verfolger haben ihm nicht nur da« moralische. son> dern auch da« physische Ende zugedacht, wurde ihm ja doch in der ^Alldeutschen Korrespondenz' der Vorwurf der F»ighei> gemacht, weil er seinem Leben noch kein Ende gesetzt habe. Unler solchen Um-ständen würde e« geradezu al« Wahnsinn und Selbstmord erscheinen, sein Leben der alldeutschen Sache zu weihen; doch ist gottlob schwarzer Uii-dank nicht der Charakterfehler aller Deutschen. Be-züglich der in der B r o s ch ü r e Dr. Schalk'« ervobenen Anschuldigungen mußte mit einem Frei-spruche de« Verfasser« au» dem formellen Grunde der Verjährung vorgegangen werden. Dr. Schalk hat aber noch an anderer Stell» für seine Au»-slriuungkn einzusieden. £ia Friumph der Z)e«tschseinde am Me»er Kofe bedeutet jedenfalls die Ersetzung dcS von den Slaven bestgehaßten, deutschen Botschafters Fürsten Eulenburg durch Graf Wedel. Das völkische Selbstbewußtsein des Fürsten wurde am Wiener Hofe als unerträglich empfunden. Graf Wedel ist jedenfalls diplomatisch soweit abgeschliffen, um weniger anzustoßen. Hoffentlich leistet er seiner Regierung als stiller Beobachter ersprießliche Dienste. Aufhebung der Weinzollklausel. Wenn auch unsere Wemeinsuhr au» Italien in den Jahren 1900 und 1901 gegen die der Jahre lb97, 1898 und 1899 bedeutend gesunken ist, fo reicht Dieselbe dennoch vollkommen Qin, u.isere Weinpreife auf einem Tiefstand« zu erhalten, bei welchem unier unseren Produltion»ce»halinifsen jede Rentabilität de» heimischen Weinbau » au«geschkofs»r erscheint. Au» diesem Grunde muß auch ^egen j de Kon« tingentierung der italienischen Weineinsuhr Stellung genommen werden, da nicht die Quantität der ein-geführten Ware, sondern da» Verhältnis der Nach-frage zum Angebote überhaupt al» maßgebend für die Preisbildung anzusehen ist. Unler dem Minimal« Zollsätze von 20 Gulden Gold sür 100 Kilogramm Wein kann daher auch Italien gegenüber nicht herabgegangen werden. Die italienische Weinzoll-llausel darf den 31. Dezember 1903 nicht über-dauern. Die Vertreter de» österreichischen Wein-baue» im Abgeordnetenbause werden ohne jede weitere Verzögerung die Kündigung de» italienischen Handel«oerirage« mit 31. Dezember l. I. fordern müffen, da sonst derselbe einschließt ch der Weinzoll' klausel für ein weitere« Jahr Geltung haben würde. Der ungarifche Ministerpräsident erklärte im un-garifchen Reichstage, daß die Regierung entschlossen sei. die Weinzollklausel bei den VertiagSv rhand-langen aufzuheben, da dieselbe sür den ungarischen Weinbau verhängni«voll geworden, und wenn bemühte sich vergedUch, zu ihrem sterb-nde» Vater zugelassen werden. Die Schranzen verweigerten den Zutritt und wagten die Bemerkung, die, wie ich annehmen muß, eine dreiste Lüge ist, daß ein die»-bezüglicher Besehl de» Erzherzog» Rainer vorliege. Erst zur Leiche, die nichiS mehr .anvertrauen" konnte, durste sie kommen und am Sarge die ersten Blumen niederlegen. Und der Hofrat Giannelia hatte die Kühnheit, der »Frau, wenn sie bei der Leichenfeier einen Skanral provozieren würde', zu drohen, „er würde sie i« Namen de» Erzherzog» au»weifen lassen." So sicher war dieser Schranze, daß in Oester-reich keine Behörde gegen höfische Interessen da« Recht wahren würde, daß Abweisungen nach Belieben der Kamarilla ersolgen. daß der Bürger Segen höfische Anmaßung vollständig wehrlo» fei. ir fühlte sich doppelt sicher, weil die einzige gefähr-liche Person, von der eine Aufdeckung aller Verbrechen zu befürchten war, auf der Bahre lag. Daß ein Brief ihn über da» Grab hinau» anklagen würde, ahnte er nicht. • • E» begannen nun jene Versuche der Wallburg» stch in den Besitz von Dokum«nt«n zu s«yrn, die ihre Anerkennung al» Kinder und Erben bewirken mußten. An eine Verwertung de» Bliese», der nur für den Fall der äußersten Not geschri.ben war und von ihr nur persönlich dem Kaiser übergeben werden sollt», dacht» Frau von Szimic nicht. Si» war dlo» vorsichtig g»nug, da» kostbare Dokument an einem völlig sicheren Orte zu hinterlegen und sich lediglich »ine Photog'ophie zu behalten. Da» Testament und d»r eigenhändige Brief an den Kaiser, dessen Niederschrist Erzherzog Ernst jemand sich damit nicht begnügen und die Re» gierung auffordern würde, diese Klausel bis Ende 1903 aufzuheben, fo ließe sich dartiber sprechen. Die ungarische Regierung sei entschlossen. daS Interesse der ungarischen Weinproduzenten aus der ganze» Linie zu wahren. Wir sind wirklich neugierig, ob unsere Regierung die an sie im Abgeordnetenhaus« bezüglich der Weinzollklausel gerichtete Interpellation in gleich entschiedener und den Interessenten der österreichischen Weinbauer entsprechenden Weise be-antworten wird, wie die» seilen» der ungarischen Regierung mit Bezug auf den ungarischen Wein» bau geschehen ist. PW klerikale «Herrschaft i« Zliederöl! erreich. Der Wiener Semeinoerath hat sür die Prägung von goldenen un? silbernen Papstjubiläum»-M«vail-ten 25.000 Kronen bewilligt. Eine Svnliche Ova-tion für den Papst ist auch im niederösterreichlschen Landlage geplant. Deutliche Anzeichen der nun-mehr beginnenden «»»gesprochen klerikalen Herr-schaft in Niederösterreich! P«s friedlose Makedonien. Die Zeiten sind endgiltig vorüber, wo es einem nicht aus dem Gleich-mut zu bringen brauchte, wenn hinten weit in der Türkei die Völker aufeinander schlugen. Mit wachsen-der Besorgnis verfolgt man das Anschwellen der aufrührerischen Banden in Makedonien. Der Balkan ist der Winkel von dem aus Europa am Besten in Brand gesteckt werden kann. Z>ie goldene Korde. Der Statthalt«r I u-a u s ch i k a i hat «inen Plan zur Einführung der allgemeinen dreijährigen Dienstzeit eingeführt. Die» würde zu einem Millionenheere führen, wie e» die Welt nie erlebt hat. Die gelbe Gefahr würde da-mit einen gewaltigen Schritt näher rücken. Äus Stadt und Land. Zu die geehrte» Leser, Hestuuuugsgeuosse» uud Kreuude! Einem ehrenvollen Rufe folgend übernehme ich mit 1. Dezember die Leitung de» Brünner deuifchnationalen Tagblattr« „Deutsche» Blau". Nach fchwerem Kampfe hade ich gebieterischen Rücksichten nachgegeben, welche mich zwangen, der trauten, heißgeliebten Eannstadt in der Eüdmark» Heimat Ave zu sagen. Ich scheide mit unauSlösch-lichen, schönen, erhebenden Erinnerungen, mit den Gefühlen heißen Danke«. Denn die wackeren Kampfwallstreiter, die an der Sann festgeeint und vvlk«treu die deutsche Wacht halten, sind mir mit hohem Vertrauen, mit freudigster Mitarbeit zur Seite gestanden. Dieser Mitarbeit konnte ich e« bank'n. daß die »Deutsche Wacht" in der deutschen Presse ihre anerkannte Stellung beibehielt. Allen, die mich in meiner Amt«führung durch Rat und Tat unterstüften. allen, die nicht nur dem Schriftleiter, auch dem Menschen aufopfernde Freunde waren, allen sage ich innigsten Dank. in seinem Briese der Tochter anzeigt, wurden dem Marschallamte, bei dem der Erbgang fich vollzog, nicht übergeben. Ich spreche hiermit die Vermutung au», daß dieselben von schuldbewußten Schranzen de« Erzherzog« Rainer unterschlagen wurden. Die Suche nach den dewei«kräftigen Doku-menten war natürlich erfolglo«. Da aber der heruntergekommene Ernst v. Wallburg und dessen Freund Gtaudinger, denen Frau v. Szimic ebenso begreiflich wie unvorsichtig oertraute, eine Ent» scheidung brauchten, so betrogen sie die Dame wie alle Welt mit dem gefälschten Matrikelblatte. Daraufhin begannen, da zuerst niemand an eine Fälschung dachte, nach zahllosen Versuchen einer Reihe schmutziger und anrüchiger Personen, die hierbei etwa« zu ergattern hoffte». Verhand-lungen mit den Wallburg« — wie e« heißt, auf Befehl de» Kaiser«, dem man — natürlich entstellt — doch Mitteilung von der Affäre machen mußte, weil sonst die Gefahr bestand, daß er von anderer Seite die volle Wahrheit hören würde. Und der Fond«kassendirektor, Baron Chertek, soll den un mindesten« 30 Millionen Kronen geschädigten Erben — 200.000 Guldin angeboten haben. Al« sie darauf nicht sofort eingingen, scheint man e» sür klüger und billiger gehalten zu habrn, den Wort-führer der Wallburg», einen Führer der ungarischen Unabhängigkeit»partei, zu kaufen und die Kinder höhnend auf den für sie ungangbaren Recht»weg zu weifen. Da entdeckte der Verlassenfchaft»-Kurator zu-fällig die Fälschung und nun begannen die wahre» und größeren Verbrecher üppig zu werben. (Schluß folgt.) Seite 4 Der deuischen Stadt Cilli gilt «ein heil'ger Treuschwur. — Cilli bleibt der Leitstern meinet Leben». Heil Cilli immervarl Mit alldeutschem Heilmse Otto Ambroschitsch. Hauptschrisiletter de« „Deutschen Blattet^. KUtier chemeinderat. Der Vorsitzende Herr Bürgermnsterstellvertreier Juliu« Ra kusch dringt folgende Einlaufe zur Kenntnis und zwar: Ein DankfagungSschreiben de« Michael Der-naisch für die Zuerkennung des Heimatrechte» in der Stadt Cilli. In ein m Amts ortrage wird berichtet, daß die Menagerie und der Zirku» Klud»ky im Laufe der nächsten Woche nach Cilli zu kommen beab-sichtig» uns einen Platz benötigt, welcher außer der Festwiese nicht zur Verfügung steht. ES wäre dem-nach die Frage in Ecwä..ung zu ziehen, ob sür derlei außergewöhnliche Fälle nicht dcch die Fest-wiese al< AussteliunuSort eingeräumt werden könnte. ES wird über Antrag oeS G.-R. Dr. August S ch u r d i stimmeneinhellig beschlossen, dem Klud»'y die Festwiese ausnahmsweise sür fünf Tage zu überlassen, jedoch nur dann, wenn hiedurch der Ei»« laufplatz in keiner Weise beeinträchtigt wird. Hieraus wird zur Erledigung der Tagesordnung geschritten. Die Soarkafse der Stadtgemeinde Cilli ersucht um Vornahme der Neuwahlen der 18 Mitglieder deS SparkasfeauSschufseS, nachdem die einjährige Funktionsdauer desselben am 4. d. M. adge-lausen ist. Der Herr Vorsitzende erklärt, daß er sich vor Durchführung der Wahl veranlaßt fühle, ein« an ihn gerichtete Zuschrift de» gegenwärtigen Direktor« der Sparkasse, kais. Rate» Karl Traun, mitzuteilen. In dieser Zuschrift teilt Herr Traun mit, daß er sich anläßlich der bevorstehen.'«« Neuwahlen be-stimmt fühle, mit Rücksicht aus sein rorgerückteS Alter und seine gesundheitlichen Verhältnisse sein Mandat al» SparkasseauSschußmitglied, welches Ehrenamt er schon seit Ansang deS Jahre» 1863 bekleidet, nicht mehr anzustreben. l)tjithung»wetse eine allenfalls auf ihn fallende Wahl abzulehnen. Diese Gelegenheit benutzt Herr Traun, für daS ihm in fo ehrender Wei^ entgegengebrachte Vertrauen seinen wärmsten und tiefgefühlten Dank auSzu-sprechen, und bittet schließlich, diesen seinen unab« änderlichen Entschluß dem GemeindeauSschusse zur K.nntniS zu bringen. Der Vorsitzende erklärt, daß e» seinen und den Bemühungen der Herren Dr. Schurbi und AloiS Walland leider nicht gelungen sei, Herrn Traun zur Zurückziehung feiner Erklärung zu bewegen. Der Herr Vorsitzende betont, daß er diesen Anlaß nicht vorübergehen lassen könne, ohne einen Rück-blick auf die segensreiche Tätigkeit des Scheidenden zu werfen. Herr Karl Traun wurde am 12. Februar 1872 al» Ausschußmitglied in den Verwaltungskörper der Sparkasse und am 30. Oktober 1882 zum Obmann der Sparkassedirektion gewählt. Sein organifatori-sche» Talent erkannte sofort, daß die Sparkafse-Satzungen, um die Anstalt al» musterhaft in An-läge nnd Führung zu bringen, einer zeitgemäßen Aenderung bedürftig feien. Die Statutenänderung wurde am 30. Dezember 1878 aenehmigt und unterm 28. November 1879, Zl. 16.637, bestätigt. Die Erfolge dieser Neu-organisation blieben nicht au». Der Einlagenstand, welcher im Jahre 1882 3,600.000 X (1*8 Millionen Gulden) betrug, erreichte, getragen vom Vertrauen der Bevölkerung, mit Schluß deS Jahre» 1901 die Höhe von 9,317.000 K. Die angesammelten Reservesonde im Betragt von 744.870 X bieten den Einlagen mehr al» genügende Garantie. Am 15. August 1885 wurde zum Zwecke der Gewährung eine» billigen und schnellen Kredite» für Gewerbe und Landwirtschaft ein Kredit- und Vor-schußoerein al» N-benzweig dieser Sparkasse er» öffnet, wofür Herrn kais. Rat Karl Trau al« dessen Gründer in der AuSschußsitzung vom 27. März 1885 der Dank feierlichst ausgesprochen wurde. Die Kreierung diese« KreditoereineS hat sich auch seither besten« bewährt und ist derselbe im steten Aufschwungs begriffen, so daß die demselben von der Sparkasse zur Verfügung gestellte Dotation von 400.000 X beinahe zur Gänze in Anspruch ge-nommcii wurde. Im September 1885 wurde über Antrag de« Herrn Traun die Errichtung eint« Dtpolgeschäste« al« Nebenzweig der Sparkasse be-schlössen, mit 1. Jänner 1886 in Ausführung ge-bracht, und wurden am I. November 1886 die Agenden als Nebenstelle der österreichisch-ungarischen Bank in Wien durch deren Filiale in Graz-Marburg übernommen. Der von Herrn Traun angeregte Gedanke, der Sparkasse ein eigenes Hei« zu gründen, da die bisher innegehabten Räumlichkeiten nicht mehr ausreisten, wurde von I. Rakuch freudigst begrüßt und zum Antrage gebracht. Diese Idee war zwei Jahre später zur Wirklichkeit ge-worden. Ein der Stadt zur Zi-rde und der Spar-kasse zur Ehre gereichender würdiger Bau wurde unter Aufsicht eine« Baukommissär« und dessen Obmannt« Karl Traun zur Ausführung gebracht und am 30. März 1887 vollkommen fertig feiner Btstimmung übergeben. Weiterhin bilden die üder Initiative de« Herrn kais. Ratt« Traun auf du ehemaligen Löwen • Realität erbauten drei Ring-straßen - Häuser eine dauernde Ausschmückung der Stadt, indem hiedurch der Au«dau der Ringstraße vervollständig» wurde. Der sichtbare Ausschwung der Sparkasse unter der unermüdlichen Leitung ihre« Obmanne« H.rrn Traun manifestiert sich auch aus den zu gemein-nützigen und Lokalzwecken verwendeten Spenden, welche die Summe von 1,005.251 X betragen und Zeugni« ablegen von der Tätigkeit und dem Streben, ein auf btr Höhe der Zeit stehende« In-stitut zu erhalten und zu leiten. Im Jahre 1867 in den ersten Gemeindeau«-fchuß der autonomen Stadt Cilli gewählt, wirkte er darin nur eine Funktion«periode, schied dann im Jahre 1870 au« der Gemeindevertretung au«, da feine Tätigkeit auf anderen Gebikten, so inSbe-sondere in der Sparkasse vollauf in Anspruch ge-nommen war. Auch im HandelSgremium, welchem er seit 1890 vorsttht, fow e in der Grazer Handels-und Gewerbekammer entwickelt Herr Karl Traun eine Tätigkeit, welche von außerordentlichen Er-folgen gekrönt war. Im Jahre 1891 nahm Herr Traun die Wahl in den GemeindeauSschuß aber-malS an und wirkte in dieser Vertretung in feiner ruhigen, bescheidnen Weise; Herr Traun war einer dir tätigsten Mitglieder de« Gemeindeau«schusst», jede im Interesse der Stadtgemeinde gelegene An-gelegenheit war seiner werktätigsten Mitwirkung sicher. Seiner wahrhaft edlen, gemeinnützigen Denk-weise hat der Bärgerversorgung« - Bauson!» die Spende einer hochherzigen Frau im Betrage von 60.000 X zu danken. Im Jahre 1898 wurde Herr Traun mit dem Titel eine« kaiserlichen Rates ausgezeichnet. Infolge vielfacher GeschästSüberbürdung legte Herr Traun im Jahre 1899 fein Mandat al« Mitglied de« GemtindeauSschusseS nieder; alle Versucht, feinen Entschluß rückgängig zu machen, blieben erfolglos, und in der Gemeindeausschußsitzung vom 3. März 1899 nahm der Ausschuß diese MandatSnieder-lequng zur Kenntnis und gab einmütig dem Be» dauern Ausdruck, daß eS nicht gelungen sei, diesen Entschluß dt< Herrn Traun rückgängig zu machtn. Mit Rücksicht auf die in so bestimmter Weise zum Ausdruck gebrachte Entschließung de« Herrn Traun, ein SparkasseauSschi ßmandat nicht wieder anzunehmen, müsse dnse Entschließung leider zur Kenntni« genommen werden. G.-R. Aloi« W a l l a n d stellt den Antrag, e» sei dem Herrn Karl Traun sür sein lang-jährige«, ersprießliches und segenreicht« Wirken im Interesse de« Sparkasse-Jnsti>u«e« sowohl al« auch der Stadt Cilli der innigste und wärmste Dank durch eine Deputation des Gemeindeausschusse« auSzusprtchm, welch» Antrag durch Erhtben von dtn Sitzen stimmtntinhellig zum Beschlusse erhoben wird. Der Vorsitzende erklärt, er werde diesen Be-schluß mit dem Herrn Vizebürgermeifter Dr. Gregor I e s e n k o und Herrn G.-R. Aloi« W a l l a n d zur Durchführung dringen. Hierauf wird zur Wahl geschritten und eS wurden nach dem Ergebnisse der Stimmtnzählung al« Mitglieder in den SparkaffeauSschuß gewählt die Herren: Dr. Heinrich v. Jabornegg, Josef Jarmer, Dr. Eugen Negri, Franz Wilch«r, Kaunllo Haa«z v. Grünenwald, Dr. Josef Kovatschitsch, August Krall, Josef König, Franz Moßmann, Max Rauscher. Dr. August Schurbi. Viktor Schwab, Dr. Gregor Jesenko. AloiS Walland, Fritz Rasch und Fritz Wehrhan. Der Herr Bürgermeister ge-hört alS solcher dem EparkasseauSschusse an. Berichte der RechtSsektion, Referent dessen Ob-mann Dr. August Schurbi. AmtSvonraq laut welchem zufolge GemeindeauSschuß-Beschlusse» ein Komitee zur Lösung der Sannregulrerung«frage einzusetzen und die Mitglieder in da«selbe zu wählen sind. Die Sektion beantragt, daß diese« Komitee au« den beiden Herren Bürgermeister und den Herren Gemeinderäten Dr. Josef Kooatfchitfch, Joses PalloS und Fritz Wehrhan zu bestehen habe. Wird angenommen. Ueber Antrag der R«cht«sektion wird da» Nummer 96 Heimatrecht in der Stadt Cilli folgenden Btwtrber» zuerkannt: Matthta« Kallan, E«,ydtu» Zollner, Karl Teppei und Marie Gorjanz. Abgewiesen werden die Gesuche der Helene Jegnschmq und de« Josef Jefenig. weil die gesetzlichen Erforder-nisse nicht nachgewiesen wurden. Zu weiteren Er« Hebungen wird da« Gesuch de« Methoud Zizka cm da« Stadtamt zurückgewiesen. Herr G.-R. Karl Teppei erbittet sich da» Wort uns erklärt, daß er glaube, feinen Gefühlen der Dankbarkeit für die Ausnahme in den Heimatverband der Stadt Cilli in keiner besseren Weise Ausdruck verleihen zu könne«, al» durch die Utbtrrtichung eines Weihnacht!« gefcheikeS von 100 X für die Armen der Stadt Cilli. Der Vorsitzende nimmt diese» Geschenk namen» der Siadiarmen dankend in Empfang. Für die Finanzsektion benttit deren Obmann, Herr Aloi» W a l l a n d. über folgende Gege»stände: Die freiwillige Feuerwehr in Cilli ersucht um Abschreibung der anläßlich de« Volksfeste« am 7. und 8. S plembc'r d. I.' anerlausenen GaSbe-leuchtung«kostm und der Gemeinoeumlag« auf den Verbrauch de« auSgeschenkien Biere«. Der Referent wei«t daraus hin, daß die Etavtgemeinde-Bertre» tung der Feuerwehr die vollsten Sympathien widme und auch stet« bereit sei dieselbe durch Bei-träge zu unterstützen, wo dieses notwendig erscheint. Die Gasanstalt sei jedoch ein Institut, welche« der Stadtgemiinde Reinerträgnisse liefere? durch solche Abschreidungen werde jedoch da« Reinerträgni» beeinträchtigt und die Stadtgemeinde am Jahre»-fchlusse in ihren Erwartungen getäuscht. Au» diesem Grunde müssen derartige Abschreibungen in Hinkunft vermieden werden. Um jedoch der Feuerwehr entgegen-zukommen stellt die Sektion den Antrag: E« seien die Gimemdeumlaaen für den Bierverbrauch sowie die Kosten de« Ga«konsume« abzuschreiben, hingegen alle Barau«lagen zu ersetzen. G.-R. Anton Eichberger tritt für die volle Bewilligung de« Ansuchen« ein. G.-R. Dr. Schurbi beleuchtet den grundsätzlichen Charakter der ab» lehnenden Haltung gegenüber Abschreibungen de« GaSkonsumS und wird hierauf der Eekttonsantrag angenommen. Au« den gleichen Gründen wird eine Eingabe der Mitglieder der MusikoereinSkapelle um Rachlaß der BeleuchmngSkosten für da« Benesizkonzett abgewiesen. Die städt. Sicherheitswache bittet um Bewilligung einer Emlohnung für die Theaierinspeklion«n, weil diese Inspektionen nur durch die dienstfreie Mannschaft besorgt werden. Die Sekiion stellt den Antrag, e« sei diefe» Ansuchen au« prinzipiellen Gründen abzulehnen und der Stadtwachimeister anzuweisen, den Dienst so einzuteilen, daß zu Theaterinspektionen nur diensthabende Mannschaft verwendet wird. Wird angenommen. Für die Gewerbesektion referiert deren Obmann Otto Küster und verlie«t eine Eingabe der Frau Olga Balentfchagg um die Bewilligung der Ueber-tragung ihrer Gastgewerbe-Konzession aus da« Hau« Nr. 18 in der Brunnengasse und Au«übuug der-selben durch den Pächter Franz Vollgruber und stellt nach vorheriger Begründung den Antrag, dem Ansuchen sei stattzugeben, welcher Antrag stimmeneinhellig angenommen wurde. Al« dringlich aus der Tage«ordnuny wird über SektionSantrag gestellt, ein Ansuchen de» Andrea« Fließ um Bewilligung, daß er aus seinem Stande das Fleisch auch durch den Fleischermeister Martin Janschegg auSschrotten dürfe. Der Referent weist daraus hin, daß die Bewilligung zu eine« Flerscherstande vom Gemeinderate nur unter der Bedingung erteilt wird, wenn der betreffende Fleisch-Hauer sein Gewerbe persönlich ausübt, eine Siell-Vertretung oder weitere Verpachtung de« Stande» aber unzulässig sei, daher die Sektion den Antrag stellt, e« sei da« Gesuch vom Stadtamte abschlägig zu erledigen. Wird angenommen. G.-R. Josef B o b i f u t berichtet al« Obmann de« Friedhos-Komitee« über eine Eingabe der Ingenieure Schmidt und Scharffetier um Bewilli» gung der Zulassung ihre» Graoresoimer« (Sarg-schützer«) auf den städtischen Friedhöfen. Der Ref«» rent stellt für da« Komitee den Antrag, e« sei die Zulassung de« Grabreformer« im Hinblicke auf da» vom Stadtarzte abgegebene sanitäre Gutachten zu bewilligen, welcher Antrag angenommen wurde. Der Vorsitzende weist daraus hin, daß de« technischen Leiter der städt. Gasanstalt Ernst Zange seilen» der Parteien unrichtige Titel gegeben werden, e» sei daher nothwendig, einen ossiziellen Titel fest« zusetzen. G.-R. und Obmann de» Ga»werk»-Ver-waltungS-AuSschusse« Marku» T r a 11 n i t stellt den Antrag. eS sei dem Ernst Zange der Titel .Verwalter" offiziell zuzuerkennen und sei dieser Icummer 96 Dettfibe Seite 5 Wird einstim- :i»fl auch öffentlich kundzumachen ,ig angenommen. Hierauf erklärt der Vorsitzende die öffentliche Atzung sür geschloffen, der «in? vertrauliche folgt. Der städtische Aauplan nnd die?osojik«ica. Bauplan« werden geschaffen, um durchbrochen zu Ktben," die« schtint drr Gedankengang der Herren Zauunlernebmer ja der windifche > Vorfchußkaffe zu ein. Di« Nichtachtung, mit d«r sich dtef« Herren >ei dem in Aussicht genommenen Ba i eine« Eck-oohnhauje» beim Brückenkopf« der Kapuzinerbrücke l. zw. gegenüber den Weber'fche» Häusern, üb«r >i« Bestimmungen de« VerbauungSplaneS der Stadt £illi hinwegsetzen, trägt ein«» herausfordernden Charakter. Nicht weniger al» von drei Stilen soll »er Bauplan durchbrochen werden. In dir jüngsten Zeit sind nun in dir windischen Presst Stimmen aut geworden, dir einen so zuversichtlichen und ttgctgewissen Ton anschlagen, daß man annehmen !önnie, die Herren wären von d«r günstigen Er« >digung des von ihnen gegtn di« Baulinien-Vor» chreibung eingebrachten Rekurse« durch den Landes« »uSfchuß bereu« unterrichte». Wir hallen ea jedoch sür gänzlich ausgeschlossen, daß bei dieser l.^nde«» sürst.ichen Behörde die Neigung destelU, dem Iusta-«ent-Siandpunkie der Posojilnica Rechnung zu tragen und die Bevölkerung der Sladt Cilli der« ortiz vor den Kopf zu stoßen, denn e« sind wichtige städtische Interessen, die durch diese Enischeidung berührt werden. Da ist zunächst einmal d e im Bauplan vorges«h«ne niue Fahrstraße, die nach Durchbruch der Kaplanei eine gerade, ideale Ver-bindung vom Stadlpark bis zum Deuischen S«u-dentenheime herstellen wird. Di-se Fahrstraße o'.r» spricht die bequemste, vol>i««n hohen Kosten eine« j«den Meters Bauläng« f«hr in Betracht kommt. Da« Alle« paßl ober den win» dijche» Bauherren nicht in den Xram. Eine Ver« brtilerung dir Sauugaffe ist schon jetzt tin Gebot der Notwendigkeit, geschweige denn zu einer Zeit, wo sich der Lastenvtrkehr von der neuen Sann-brücke zum Lastenbahnhof der Südbahn abwickeln soll. Auch »st «in« Eckoerwerfung de« beabsichtigten Reubau«« nicht zu umgeh«n. da d«n schweren Fuhr« werken ein« stramm« Rechtsumwendung nicht gut zugemutet werd«n kann. Auch in dieser Richtung macht di« Posojilnica der Gemeinde Schwierig« keilen. Für die Begründung der linken Uferstraße aber ,ft e« schade, Worte zu verlieren. Nur Miß« gunst kann hier di« Baulini«, die in gerader Flucht mit den Weber'schen Häusern vorgesehen ist, ver« pfuschen wollen. Die Kai-Anlagen, di« sich dem-nächst dort erheben sollen, werden der Stadt zur höchsten Zierde gereichen. Dann wird sich Cilli «rst so recht der Sann sreuen können, denn «« gibt »ich!« Schönere« al« mit Bäumen bestandene Kai» Anlagen, siehe Salzburg. Daß aber diese genann-ten Stiaßenzüge, fallen sie ihren Zweck al« Fahr« straßen erfüllen können, die richtige Breit- haben «äffen, ist selbstverständlich und steht außer Frage. Unter solchen Umständen sind die Beschwerden der Posojilnica nur mulwillige Herausforderungen. Wir werden ja sehen, ob sich Cilli die Durchkreuzung seiner besten Zukunsitplän« unt di« Verschandlung seiner Straßtnbilder wird dielen lassen. Z)ie Feuerung. E« war einmal eine Zeit, da galten Linz und Cilli al« die billigsten Siädt« Oesterreichs. Da« beginnt wie «in Märchen, und tw Märchen auS alter, verschwundener Zeit ist ti htiu« ja auch. Die Teuerung drr Leveu«mittel nimmt in gleichmäßig beschleunigter Bcwrgung zu u»d va« End? ist nicht adzusrhrn. Allen voran sind eS die Eier und da» Fleisch, die unverhältniS mäßig visteuert sind. So waren noch vor etwa s Jahren 7 Eier um 10 Kreuzer erhältlich, heule koftel r > u Ei 4 bis 5 Kreuzer. Dir Ursache liegt jedenfalls in den unte.steierischen Eier-Großhandel«» hiuseru. deren Abschluss« di« Produktion rrschöpsen und dadurch di« Preise in die Höh« schrauben. E« hieße wahre Sozialpolitik in der Gemeindestube Mrtiden, wenn man sich dort enlschlirßrn würde, eine» Großhandel mit Gern in'« Äben zu rufen, der von der Gemeinde soweit abhängig wäre, daß ih« feste Preife diklirl werden könnten. Ein in zvmer Linie in Betracht kommender Nutzen für die Gemeinde wärr der. daß die Dafeinsoedingun-ften für neue deuische Gememdemilglieder geschaffen werden könnten. WaS die hohen Fleischpreise an» belangt, so leidet unter ihnen nicht nur Cilli, sou-dern ganz Westösterreich, und liegt ihre Ursache in der ungarischen Handelspolitik, richtiger in der un garischen Spekulation. Die ungarische Hochfinanz bereit« wieder einmal jenseit« eine Baisse, dieSseii« eine Hausse in lebender Ware vor u. zw. mit Er« folg. Sie hat eS verstanden, unter Vorwänden, die dem Tiecfeuchengesetz entnommen sind, die Grenzen zu sperren. Dadurch saptmelt sich in Urt« garn da« Schlachtvieh an, die Preis« sinken bort-selbst, e« erfolgen gewaltige Ankäufe, dann werden die Grenzen geöffnet und nun di« Ware in Oesterreich zu den in die Höbe gegangenen Preisen mit Rtesengew'.nnsten losgeschlagen. Der groß« Fisch-zug ist gtlunqkN. Gegrn dies« Beutezüge sind wir infolange, al« wir «ine gegen Ungarn willfährige und unterwürfige Regierung haben, machtlo«. Die LebenSmiitei g«d«n in bi« Höhe, der Gehalt bleibt derselbe. Dieser teredjtigte« Klagt der Beamten follitn die zuständigen Behörden angesichts der an-schwellenden Leb«n«mi>t«lpceife i^r Augenmerk zu-wenden und die Einreihung Cilli's in eine höhere Klaffe veranlassen, wa« wiederum eine Erhöhung d«r Bezüge zur Folg« hätt«. Die Borteile kämen nicht nur dem einzelnen Beamten, sondern d?r ganzen Stadt zu gute. Pas achtzigste Wiegenfest begeht in diesen Tapen ein wackerer Deutscher und > iensteisiiger Beamter, nämlich Herr Franz H o f f m I n ». Herr Hoffmann hat in den verschied« nst-n Aemtern un« serer Stadt gearbeitet und zwar zunächst in der Servüui«- um Grundenllastung. Durch 29 Jahre, solang« di« Vertretung der Gemeint« Umgebung Cilli in deutichkn Händen ruht«, sah man ihn al« Sekretär seines Amte« walten, um sodann bei der S:adt^emeiac« und später der BezirkSkrankenkass« Avstelluni, zv erlangen. Heil dem Jubelarei«! F^äffi/che Ileppigkeit. Jedesmal, wenn die .atholische Geistlichkeit «S sür gut befind«, zur Er« bauung ihrer frommen Schäflein eine außergewöhn-lich« Andacht zu veruchten, erscheint in der Sladt Cilli ein Kapuziner, der von Hau« zu H^u« betirlt, > ab«r nicht bittend. sondern in barschem, säst be-ehlendem Tone sagt et: ,Za boii grob boretn," oder ,za svetince trarorn*. Ist e« schon an und iir sich frech genug, in einem deutsch-n Haus? sich eint» frtmdtn, veradjchtutnt Idioms zu beditnen, o ist e« entschieden »int Unversror«nh«it, ein Al-mosrn für d«n ohn«hin zum Platz«n vollen Geld-ack der Römlinge bei Deutfchen erfechten zu wollen, )ie dann mit ihrem eigenen Gelde bekämpft werden. Wa« sich aber diesmal dieser Kavuziner erlaubte, kann der Oefftntlichktit nichi vorentbalten werden. Al« er dieser Tage an der Wohnung einer deutschen Familie erschien, wurde er selbstverständlich abgewiesen. Wülend darüber ließ sich der würdige Priester der christlichen Nächstenliebe also verneh-men: „Ihr seid Christen ? Verdammt sollt Ihr ein 1~ Hoffentlich wird dieser heilige Mann auch anderwärt» seinem Auftreten entsprechend gebührend empfangen worden sein. Lo» von Rom! Evangelische Gemeinde. Heute, Sonnlag den 30. November, Vormittag« 10 Udr. findet im evang. Kirchlein in der Gartengasse öffentl. tvan« gtlischerGotttSditnst statt, zu dem Jeder-mann Zutritt hat. Kiuserverkanf. Die Villa LyZia am Rann, bithrr Eigenlhum des Herrn W a l t h e r, ging durch Kauf in den Besitz de« Herr» Aloi» Wal-land über. — Da» K o s ch «r' sch« Hau» an-schließend an da« windische Gymnasium wurde durch Herrn Le«koschegg erstanden. Ztnter Menschenfresser» am Kongo. Sam«« tag. oen 6. D«zeml>er, findet im Garienfalon des HottlS Terschtk »in Vortrag de« bekannt»» Airika-reifenden Oberleutnant a. D. Theodor West mark statt, aus d»n ausdrücklich hinzuweisen wir sür un« sere Pflicht erachttn. Der Vortrag wird u. a. folgend« Punkt« berühren: R-ise von Banama nach M'Suata. dt« Schwiegermutter von La» Palma», «in Krokodil unter meinem Bette, Stanley-Affaire, romantisch« Gemälde. Sitten der Kannibalen. Kasten der Menschenfresser, ihre Palabro», Arbeiter-Familienverhällniss«. Sklaverei, falsch« Haare, Schmuck. Religion, Äienschensresser, ihre Mahl zeiten, Gastereien von Kannibalen, Menlchrnopfer und Begrädi,i«seierlichkeiten. Leichentanz, ein Boot von einem Flußpferde umgeworfen. Gefangen» fchafi bei den Menschenfressern, Handel»sklaverei. Der »Westfälische Merkur" schreibt: Man hatte wohl erwa'tet, daß die Ausführungen de» bekannten Wellreisenden höchst interessant werden wurden, aber aus einen so dem Inhalte und der Form nach Herr-liche» Borlrag war man doch nicht gesaßt. Wirk lich poesievoll waren die Worte, mit denen der Redner u>>» eine Kongolandschaft malte. Da» „Stutlgarter Tagblatt" scheide Westmark, eine prächtige männliche Erscheinung, imponiert un» durch sein energische« Auftreten und man findet sofort. daß der Redner ein Mann durch und durch fein muß und Hindernisse Überhaupt nicht kennt. Der Eindruck, den er au«üdt, wird bald umso nach« halliger, wenn man seine ungewöhnlich schöne männliche und doch weiche Stimme hört und den Abführungen folgen kann. Khcaternachricht. Kommenden Dien«tag findet die Erstaufführung der noch immer den Spielpla» beherrschenden Novität „Unsere Tons statt, welche am Raimundtheater einen durchschlagenden Ersola hatte. ^ersovalnachricht. Der Lande«-Geadarmerie« Kouimaudant Herr Oberst A?ols Smole ist hier eingetroffen und im Hotel „Erzherzog Johann" abgestiegen. Ieve ?ostanweisu»gea. Vom I. Jänner 1903 ab dürfen bloß die neu aufgelegten Postan« weisungsformularc, bezw. Postbcgleitadrcsfen mit Nachnahmepostanweifuiig verwendet werden. Allfüllige im Besitze von Parteien befindliche alte Postan-weifungssormularien und Postbegltitadrefstn mit Nachnahmepostauweisung werdcu bei jedem Postamte bis zum 15. Jänner 1903 gegen gleiche Formularien der neuen Auflage umgetauscht. Wereinsnachrichte«. (Zweigoerein Cilli deS Berdandes Alpenl. HandelSangestell« ter.) Die Monatsversammlung wird am Donnerstag oen 4. Dezember l. I. um 8 Uhr Abend« im Klubzimmer de« Hotel .Elesant" (also nicht im Gasthof »Engel" abgehalten und w,r)en alle Mit« glieder ersucht, zuversichtlich uno pünktlich zu er« scheinen. — Der Männergefangoereia „Lieder-kränz" veranstaltet seine Herbstliedertasel am 7. v Mis. und zwar unik' Leitung seine» neuen Chor» meistens Herrn Stahl. Die Vortrag»solge umfaß« lauter gewählte Glücke. 7ristow« im Bezirke St. Marein. (Eigen« bericht.) Turch die beispiellose, absichtliche Ver« nachlassigung deS Unterrichtes in der deutschen Sprache an der diesigen zwei-, künstig dreiklassigen Schule sind die Gemüter unserer Bauern schon s it längerer Zeit aufgeregt. In der jüngsten Ort«« chulratSsttzung fanden nun die Eltern schulpflichtiger Kinder warme Vertreter, welche, ihre wohlderechiig» ten Wünsche würdigend, den Antrag aus eine be-»eutende Erhöhung der deutschen Unterrich Sstundea einbracht«», welcher auch mit Mehrheit durchdrang. Dagkgrn stimmten nur drr erzklrrikalt windifche Oberl«hr«r Fran Zopf, dtr Pfarrgewaltig« und d«r diesem OrtSschulratt genen jede gksrtzlich« Bestimmung und gegen jede gesunde Vernunft als OrtSfchulausseher aufgezwungene Lehrer S t r m s e t von St. Peter im Bärnt'l, ein fogenanter liberaler Slov:ne, welcher sich fchon mehrmals auf windifche» Parteitagen Lorbeeren — holen wollte, aber Fiasko erlitt. Letzterer wollte der Mehrheit beibringen, daß die Kenntnis ver deuischen Sprache sür die Jugend überhaupt nicht notwendig sei. und daß diese sich mit der windischea Sprache genügtnd be-helfen könne. Die bäuerlichrn Mitglieder dtr Mthr« heit erwiderten aber auf eine Wettt, daß dieftr dem OrtSschulratt so unverfchämt aufgedrungene Funktionär noch lange daran denken wird und ihm. dem Liberalen, sowit seinen klerikal-rückschriitlichen Verbündeten wohl die Lust vergehen wird, mit den fortschrittlichen, deutschfreundlichen Bauern ferner anzubandeln. Der Widerstand diese» wunderlich zusammtilgewürsrlttn Triumvirates gegtn jtdt« weitere Zugeständni« im deutschen Unterrichte dürfte wohl nicht in pädagogifchen Rücksichten, wohl aber in dem unbegrenzten nationalen Haß und in dem Bestreben, der bäuerlichen Bevölkerung da« Mindest-maß dessen zukommen zu lassen, wodurch selbe sich auf eigene Füße stellen könnte, zu suchen fein. Die Gemeindtvertrttuna, al« auch der Ortsschulrat haben auf Grund der betreffenden Siyung»beschlüsse wvhlbegründete Ansuchen an den Bezirk»schulrat St. Matern um die Vermehrung der deutschen Unterrichtsstunden vorgelegt, und hoffen wir, — nein, wir verlangen .ganz bestimmt, daß oiesem wohlberechtigien Wunsche der Bevölkerung, voll« komme» enisprochen werde. Mit besonderer Ge« nugtuung müssen wir freudig feststellen, daß die Anregung dem deutschen Unterrichte ein größere« Feld einzuräumen, der Bevölkerung selbst ent« sprungen ist, und hätte der „Hochwürdige vom Berge", sowie sein Ministrant im Schulhause zu Pri'tooa gelegentlich der Gemeind'.auSichußsttzung am 23. d. M. leicht vernehme» können, wie die bäuerliche Welt „da unten" von diesen beiden im Zeichen deS Krebse« sich bewegenden schwarzen Rückschrinlern laut denkt. cheSt uns unsere deutschen schulen wieder! Immer mächtiger wird dieser Ruf im windischen Bolke, und vergeben« bemühen sich die Pervaken, die Dämonen de» Volke«, diese wahre Stimme der Snte 6 .S^utsche Üßmäft* Nummer 96 dtr Sorten: Gutedel, Sylvaner, Welsch-riessling, Muskateller. Burgunder, Mosler, Portuflleser etc. aas Unterlagen Sclonis, Patalis und Moaticola, ferner: Schaitt- nnd Wurzelreben der Sorten: Portalls, Solaaia. Moaticola, Aramon, Rupestrls hat in grösseren Quantitäten abzugeben Eni> IWayr, Re^euckolai-BosiUer Marburg: a. D. (Steiermark.) 7set IZpitepsi. tDrr KrAmpfrn n. and. •rrväfen leidet, imlaitf# »rofeMtt o«nsber. Erhältlich gratt» unt> franco burch di» Schwan?».Sp>-thete, strautfurt ». M. 7477 Die Bela-Möttniger ^^Kohlen-Gewerkschaft in MÖTTNIG bei Franz offeriert für die Winteraaison prima Glanzkohle mit ,|3 höherem Brennwerte als Trifailer Kohle in ganzen Wagenladungen franko Haus Cilli und Umgebung: Stückkohle zu K 1 90, Würfelkohle zu K 1 70, Grobgries zu K 1 44, FeingTies zu K 104 und Staubkohle zu K —*64 per Meterzentner; durch eigene Frachter loeo Grube um K —"60 per Meterzentner billiger. Aufträge sind zu richten an die Bergverwaltung der Bela-Möttniger Kohlengewerkschaft in Möttnig bei Franz Vertretung für Cilli und Umgebung: Johann Zwerenz, Cilli. Hauptplatz Nr. 17. Bevölkerung zu ersticken und sie nicht über di« Ge« Wartungen de» Tor!«» dinau» gelangen zu lassen. Di« windisch» Bevölkerung ist von d«m ausrichtigen Drang« bejeeli, mit den DkUlschen oe< Lande» in Fri-den und Einirachi zu leben, werden doch beide Elämme gleich stark unier der Notlage de» Reich«» gedrückt. Da» einzig«, wa» so manch« arme Teufel seinen Kindern hinterlassen kann, ist, daß er ihnen eine gut« Schulbildung ang«d«ihen läßt, da« er ihnen in drm hart?» Kamps» um» Dasein ein« guie Waffe, die deuische Sprach», hinterlaßt. Dirs« Wavrheit w!rd im Vo^ke tief «mpsund»n. und w«il e» sich licht«», weil dem Volk« Männer erstehen, die d«n Mut habt«, den Verführern de» Volk«» ein«« Strich durch di» Rechnung zu machen, darum tobt sich i.i d«r slavisch«» Presse «in« ohnmächiige Wut au», der Schlange v«rgl«ichlich. die sich in den eigenen Schwanz beißt. Auf den Lutten« berger Bezirk, in dem zuerst laut und vrr« nehmlich der Ruf nach deuischen Schul«» erklang, folgt der St. Mar«in«r. Di« Spi»l»r«i mit d«r ntuslooenischtn Sprache ist gut sür di« toll« Fa'ching»z«it, für den Ernst de» Leben» laugt sie nicht. Ao« der Advokatentammer. Nach einer Kundmachung in der „Grazer Zeitung" hat Herr Dr. Franz PiN. Advokat in Mahrenberg, am 16. November der Advokatentammer angezeigt, daß er nach Ablaus der gesetzlichen Frist von drei Monaten nach Marburg zu übersiedeln beabsichtige. postalische Krnennnnge«. Der Post- und Telegraphen-Expeditorin Marie Krajnc in Rietzdorf a. d. Pack wurde die Postexpedientenstell« bei dem k. k. Posiamte in Rietzdors a. d. Pack verliehen. — Der Post-Administratorin Anna Tertschek in Pristova wurde die Postmeisterftell« in Pristova verliehen. Errichtung eines Klektrizitätswerke» an der ?Sls. AuS Judenburg wird unterm 25. d. geschrieben: Die LeoberSdorser Maschinensabrik von Ganz & Komp. (Bureau «lagensurt) ist bei der Be-zirkShauptmannschast Jud«nburg um die Genehmigung der Errichimig eine« El»ktrizitätSw»rkcS behufs Ver-sorgung der Städte Zuvrnburg und KnWelstld, sowie der Gemeinden. respektive Ortschast«n PölS, All«r-heiligen, Kumpitz, DietrrSdorf. Fohnödorf, Wafen-dorf, Hetzendorf, Sillweg. Rattenberg, Flat chach und Pausendorf mit elektrisch« Kraft eingeschritten. Zu diesem Ende soll daS Betriebswasser mittels eineS Wehreinbaues auS dem PölSflusse gehoben und in einem 1824 langen Kanal zu der projektierten Zen« tral« geleitet werden. Kine Klage gegen di« Mahrenverger jil»ica. Herr Dr. Pickl in Mahrenberg wurde von der »hochwürdigen" Leitung der dortigen Posojilnica auS derselben ausgeschlossen. Da «S in d«n Satzungen der Mahrenberger Posojilnica heißt, daß der AuS-schlnß eines Mitgliedes dann erfolgt, wenn dasselbe die Posojilnica schädigt und sie um ihren Kredit bringt, so involvierte der Ausschluß deS Herrn Dr. Pickl den Vorwurf der erwähnten Tathandlungen. Infolgedessen hat Dr. Pickl gegen die „hochwürdigen" Leiter der Posojilnica, Pfarrer Smauz und Genossen, beim Bezirksgerichte Mahrenberg durch Herrn Dr. Orosel d. I. in Marburg di» EhrenbeleidignngSNag« eingebracht. Man kann auf den AuSgang dieser Ver-Handlung sehr gespannt sein. St. Wareta bei Erlachftein. (Gevatter-wirtschaft.) Ein« arg« Gevatterwirtschaft ist seit den letzten Gemeindewahlen bei nnS eingekehrt. Di« Gem»lnd«a»>Sschüss« sind unter einander in arger Weis« versippt und v«rschwäg«rt. Wir zählten nicht weniger als neun verwandte Mitglieder, nämlich Brüder, Schwäger, Bettern und Ge-schwisterkinder. Mit der Zeit dürften die Maretner GemeindeanSschußstelltn in der Familie erblich erklärt werden und dann ist die .Patrizier« Herrschaft von Krähwinkel" fertig. Das wird sich natürlich für die Interessen — der Gemeinde sehr förderlich erweisen l Von den gewählten 18 Gemeinde« ausschüssen und Ersatzmännern sind zwei sarbloS, die übrigen gehören der windisch-liberalen Partei an. Schwurgericht. Raummangel» ist e» un» heute leider nicht möglich geworden, di» zum Abschlüsse gelangten beiden Schwurgerichl«v»rhandlung»n und zwar Debelak-Mord und P,v»c-B»lrug zum Ab-druck» zu bringen un) mußte der Satz für die nächste Nummer zuruckaestelll werden. Der unge» mein spannende Prozeß P»r e ch l i n - Brandstiftung ist zur Stunde jedoch noch nicht zur Spruchreife gediehen. Kie rühmlichst bekannt,n Kheelorten der Gebrüder «. & E. Popoff, Moskau, k. u. t. Hoflieferanten, die auf mehreren Weltausstellungen mit den höchsten Preise» au»g»>eichnet wurden, erfreuen fich einer zunehmenden Beliebtheit beim Publikum. Den Konsu« menten diene zur Kenntni», daß dieselben en detail in allen einschlägige» feinere» Geschäften in Originalpakete» erhältlich sind. Briefkasten der Schristleitung. ZKei» Lieber! DaS würde ich dem Pater Kapujin nicht so sehr verargen. Den Bannstrahl nach dir zu schleudern, steht nur Mächtigeren zu Ge« böte, so muß er sich eben mit Fluchen und Wettern bescheiden. Ein jeder, so wie er kann. Heil dir! Kiaer für Alle. Sie machen sich zum Sprecher der windischen Postbeamten von Graz und stelle« sich und Ihren Landsleuten selbst daS beste Zeugnis aus. Ob daS Geschmack verrät, wollen wrr hier nicht entscheiden, eS soll nnS aber nur freuen, wenn Sie sich tatsächlich von der Milch der frommen Denk-art vollgesogen haben. KHer«»ci«, Wie». Verbindlichsten Dank sür die Einladung zum 20jährigen Stiftnngfeste. Heil unserem Volke! Aach ?rillova. Der Stein kommt ins Rollen, Heil seiner Bahn l Kt. Sie haben recht. Diese« gottsjämmerliche Deutsch ver .Südsteiriichen" ist zu köstlich, um nicht ststgehalten zu w»rd»n. Der Satz lautet: , ... in der ganzen Zeit, wa» die deutsche Partei die Ma-jorität inne hattet Wa» ist gut. Lei chronischen Kehlkopf-nnd Bronchialkatarrhen r bewährt >icb tm ROH1TSCHER sautrling und gib« EricicManug 40.000 Krone« beträgt bet Haupttreffer der Wiener Kunstgewerbe-Berein«-Lotterie. Wir machen u»ser« geehrte» Leser darauf aufmerksam, daß die Ziehung unwiderruflich am 15. Jänner 190! stattfindet. Foulard-Seide 65 Kreu» bi» sl. s.«5 p. Met, j für Blousen u. Roben, sowie „Henneberg-Seide" '«schvarz i weiß und farbig von KS Kreuz, bi» st. 14 «5 p. Mei. In ' Jedermann sr»»k» u. >«r,,It i»« Hau«, Muster umqebmd. Toppe»e< Briefporto nach der Schwnz. 9. vennederg. Seiden.Fabrikant (au»l. k. u. l. Host.,. Zürich___«85 Äl« absolut »rstNasfig im Tbeehandel kann die Fir»a Meßmer gellen. Wegen seiner Gllie und Billiqkeil bei Hoch und Nieder beliebt, wird Metzmer« Thee von Familie zu Familie weiter empfohlen. 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Ziehung anwiderrnflioh 15. Januar 1903 Haupttreffer 40.000 inti Kunstgewerbe-V ereins-Lose & 1- Szone empfiehlt: 7759 J. C.Mayer Laibaoh. Nummer 9 6 W«cht- | FRITZ MSä, Buchhandlung, CILLI. z>as Beste W«iß«achtsgeschenk fkr Kinder. Einen geradezu riesenhaften Erfolg hat in dem letzten Jahrzehnt ein Spiel- urd BeschäfiigungSmittel für «in-der erzielt, da» in seiner äußeren Form wenig cn-spruchsvoll auftritt, dem aber so reich« Vorzüge gegen-über jedem andern «inderspiclzeug innewohnen, daß ihm tatsächlich ein hoher bleibender Wert beizumefsen ist. Wir meinen die Anker-Steinbaukasten der Firma F. Ad. Ritter & Sie., kSnigl. Hof- und Kammer-lieseranten. Wien I. Operngasse 16. In unserer Zeit de« Fortschritte? auf jedem Gebiet der Technik ist eS wirklich von Wert, wenn s«on im Kind« der Sinn für die Form und da« Formschöne geweckt wird und daß die« durch kein andere« BeschiftiaungSmitiel in ähnlich vollkommener Weile erreicht werden kann, beweist ein Blick auf die formvollendeten Vorlagen, die. mit dem Leichten beginnend, allmählig zum Schwierigen fort-schreiten. Di« Steine selbst stnd auf da» sauberste gearbeitet und ermöglichen dem Kinde da» leichte und sichere Aufstellen. Ein nicht zu unterschätzender Vor-teil der Kasten ist ferner deren Unverruüstlichkcit, da etwa verloren gegangene Steine jederzeit ersetzt und die Kasten selbst durch Hinzukauf von Ergänzungskasten und von Anker-Brückei.kasten planmäßig vergrößert werden können. Eine hübsche Neuheit find die herrlichtn Lege-spiele „Saturn" und „Meteor". 100-300 Gulden monatlich kiuti Ptnnn J#4«n SW« t» illn OrUrbftften eiober -nd «•h',iofc OpIUi »»« RUi«o Terdi.ne« dnek ▼«*-tuf (eteUUek erleubter StMt»i»»pl«re «. — Ailrlfi m Oesterret- eher, VIIL DntookHUM «, Budapest. Hi«e österreichische Specialität. Magenleidenden empfiehlt sich der Gebrauch der echten ..Moll'« Seidlitz-Pulver" al« eine« altbewährten Hausmittel« von den Magen kräftigender und die VerdauungSthättgkeit nach« haltig steigernder Wirkung. Eine Schachtel 2 K. Täglicher Versandt gegen Post-Nachnahme durch Apotheker A. Moll, k. und k. Hoflieferant, Wien, Tuchlaubcn 9. In den Apotheken der Provinz verlange man ausdrücklich Moll'« Präparat mit dessen Schutzmarke und Unter, schrist. _. /ur HiiiüoaiI O G AlOiSffalW, Cilli, Rathaus&assB empfiehlt. das unerkannt kräftige Martorger-Danpfiekl 00 Speolall Doppel-Hall 00 C. 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K 1.40 und 2 fl. vorrätig in allen ApoHefrn. Beim Einkauf diele« überall beliebten Hausmittel« nehme man nur Originalslaschen in Schachteln mit unserer Schutzmarke „Asket" au» RiÄtkrS «potheke an. dann ist man sicher, da« Original-erzeugn!» erhalten zu habe». Richter» Apotheke „Zum «ol»e»eu LSwen t» «ras. I. #U1s»*tWtralM 5. JB. Geyen Katarrhe der Athmusgsorgsn, bei Hasten, Schnupfen, Hsiser-kelt und anderen Hslsaffectionen wird ärztlicherseits MfflSSJ ■ »tarlt-^Of aAUEUBftVmN für sich allein, oder mit warmer Milch rerraiseht, mit Erfolg abgewendet 4560 Derselbe übt eine mildlösende, erfrischende und beruhigende Wirkung sus, befördert die Schleim-absonderung und ist in solchen Fällen bestens erprobt. '<;26 Kanslel-Aas*ab*: 48 : 84 em. Kr. »01 mit reten Leinen-Eoken . K *•-. »OS . »ebw»reen Uoisr- Ecken....... : • • „H»0S . s«M Jucktea-Led«r-Ecken ..»« . Gross« Kalender-Ausgabe: 50 : 8* «■- Hr. 101 mit rottn Lelnen_Bck»n - u 3 *0 . 10» . tckwsxien L«der-B«kon . SAO ' ,«S ; .«kt J«kte»-Led.r-Eckn reise Sehrelbtfseh-Ausgabe la Letnea-Hols rahmen: Hr. SO» im Forauue 44 : 4» «s». . K &•— SOS • ■ 5t i SS cm. . . 4.80 * Bleaea-Öaterlaga-Kalsaiar! Jtt. 40t i« Formst« 68 : 4» cm. mit roten Utaes-li4« > ■ ■ ■ . Klalajrrs la den Uaterlacs-KaleaAeir! »r. 80« puccnd la Nr. »0t. SO», SOS, MS........K 1,0 , »00 pMM»«t >a Sr. tot, 10», 103, SO» ..... • «.M ^ 400 puitiid In Hr. 401 ,»s» Blorkkaleader Uabor Dosek's PoMksrt»-Albiim .(ehe* V.riekh»^ ^ V»rlu>frn iurM«B .1.4 rorritt» ». sa beliebe, dawb Jede B.rt- , Hoseh. Xe.tlUokein. Pro.p.kt. - WtedarrwW.tf.r Billigste Bezugsquelle guter Uhren ^iftL HannsEonrad Ckre.- und Ooldw.ren-BxpvTtb.ae Brtts Nr.JM" (Böhmen) Hfene WerkeUHcnf Uhr«n-Erse^us^ u. Peiameokaalk. •utr KhtftUR nm-Wt st.»'» 441 eilbct-«mt.-n»r st. »•»». SAtt t£ ilberTrtt* st. 1-SO. SHtfel-fButtT-Ut» lt. P7S. mn»(«tme ist mit btm 1.1 »»Iir e<4jnri4a, i k, k, Kyi€l«iiilialtuiiifiikHti/.loi. 7185 ustein ]äbi rende® weiche seit Jahren bewährt und ron hervorragenden Aerzten alsleicht atflllirencLes lösendesMittel empfohlen werden, »tflren nicht die Verdauung, sind vollkommen unschädlich. Der verzuckerten Form wegen werden diese Pillen selbst von Kindern gern genommen. Eine Schachtel, 15 Pillen enthaltend, kostet 30 h.. eine Rolle, die 8 Schachteln, demnach 120 Pillen enthält, kostet nur 2 K- 8. W. Bei Voreinsendoüg dea | Betrages von K. 2 45 erfolgt Prnncoxnaendang einer Bolle Man TTOrlansTQ ..Philipp NewtotaV abfahrende Pillen". lTlilll V Di D >fnr echt, wenn jede Schachtel auf der Bückseite mit unterer ^esetilich »rotocnllierten Scliulimarke „Heil. Leopold" in rotbsebwarzem Druck versehen ist. Unsere registrierten Schachteln, Anweisungen und Emballagen müssen die Unterschrift ..Philipp Nenstein, Apotheker" enthalten. Philipp HeuMteln'M 7r,M Apotheke zum „heiligen Leopold", Wien, Plankengasse 6, Depot in Cilli bei Herrn M. Ranscher. Apotheker. Für Magenleidende! U Allen denen, die sich durch Erkältung oder Ueberladmtg deS MagenS, durch Genuß mangelhafter, schwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter Speisen oder durch unregelmäßige Lebensweise ein Magenleiden, wie: Magenkatarrh. Magenkramps, Magen-schmerzen, schwere Verdauung oder Berschleimung zugezogen Haben, sei Hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, dessen vorzllg-liche Wirkungen schon seit vielen Jahren erprobt sind. Es ist dies das bekannte Aerdauungs- und Afutreinigungsmittef. der Hubert Mrich'sche Kräuter-Wein. i Dieser Kräuter-Wein int ans vorzüglichen, heilkräftig befundenen I Kräutern mit gutfm Wein bereitet nnd stärkt nnd belebt den Verdauungaorganisiuns des Menschen, ohne ein Abführmittel zu sein. Kränterwein beseitigt Störungen in den lilutgefässen, reinigt da« Blnt von verdorbenen, krankmachenden Stoffen und | wirkt fördernd auf die Neubildung gesunden Blutes. Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter-Mins werden Magenfibel meist schon im Keime erstickt. Man sollte also nicht säumen, seine An-wendung anderen scharfen, ätzenden, Gesundheit zerstörenden Mitteln vorzu-neben. Symptome, wie: Kryffdimmtn, Vlujftoycu, «obbrtitittn, blutjungen, Uebelkeit mit Trbrechen, die bei chronischen (veralteten) Mszenltiden um so heftiger auftreten, werden oft nach einigen Mal Trinken beseitigt. swhi,tr?-ps«»g Blutanstauungen in Leber, Mii« und Psoriadersystem lHamorrdoidallcide») werden durch Kräuter-Wein oft rasch beseitigt. — Kräuter-Wein behebt Unierdtulichkeit. verleiht dem Verdauungssyslem einen Aufschwung und entfernt durch einen leichten Stuhl untaugliche Stoffe aus dem Magen und Gedärmen. Hageres, bleiches Aussehen, Slutmangel, Entkrüftung sind meist die Jolge f ch I e ch t e r Verdauung, mangelhafter Blutbildung und eines krankhasten Zustandes der Leber. Bei AZpetitlosigkcit. unter nervöser Adstsmmung und Gemiithsverstimmmig, sowie l>aufigen «opfschinerzeii. schlaflosen Nächten. siechen oft solche Personen langsam dahin, flflfr Kräuter - Wein giebt der geschwächten Lebenskrast einen frischen Impuls. flV* Kräuter Wein steigert den Appetit, befördert Verdauung und Ernährung, regt den Stoff-Wechsel an, beschleuniqt die Blutbildung, beruhigt die erregten Nerven und schafft neu« Lebenslust. — Zahlreiche Anerkennungen und Dankschreiben be» weisen dies. •rltattf ©rt» ist I, d»bcn in »t-lchi» k ft. 1-6# uns ft. s*— in den «wtlxten ton Clttt, «ab Kfaksi«, «Bias.^saMUrj, «onidi», «»hiiiq, «indilchsr-j, Msrdni», Stttai, «arttcll, ««»», Vtlltife u. (.»., fots« in Cttiernut un» uni c«ftkrr«ich. Ungarn is den »««ldetin. Asch wtlciiten feie 8»ol fersen in Silli 3 infe «rhr Kl»ichin firüatnncin ,u Original-(irnfcn noch allen Orten L ester«e, -.a-» z«b-n »hswch b-i LVCA8 PVIAti. CILLI —= Grazerstrasse Nr. 8 =— %n Specialgeschäft in Zugehörartikel für Schneiderei, Strick-, Häckel- und Stick-Arbeiten. n«? m Brieftaube Ladislaus Johann Roth Ingenieur und behördl. aut. Stadtbaumeister Gartengasse (Hotel Strauss) CILLI ^'ar^eil8'asse (Hotel Strauss) Brückenbauten in Stein, Beton, Holz und Eisen, auch Nothbrücken. Wasserbau \ Turbinenanlagen, Wehr- und Schleussenbauten in Holz, Stein und Beton, sowie Bach- und Flussregulicrungen, Userschutzbauten, Entwässerungsanlagen, überhaupt Wasserbauten jeden Umfanges. Strassen- und Wegbau, sowie deren Tracierungen. TiefbauI Anlagen von Canalisierungen, Rohrleitungen, Beton-canalc, Wasserleitungen. Hochbauten u.zw.: Villen, Wohn-, landwirtschaftliche, Fabriksund öffentliche Gebäude, Adaptierungen jeder Art Ausserdem übernimmt die Firma die tadellose Herstellung von Maschinen- und sonstigen Fundamenten aus Beton, Beton-Trottoirs und Beton-Fussböden, Pflasterungen, mit und ohne Beistellung der Platten, sowie alle in das Fach einschlagende Arbeiten. Auskünfte und Voranschläge ertheilt die Firma auf Wunsch bereitwilligst und zu den coulantesten Bedingungen. Bau-Unternehmung des Ladislaus Joh. Roth Ingenieur und beh. aut. Stadtbaumeister. 7725 Dies« sich gegenseitig planmäßig er-gäuzenden Ankerkasten sind nach wie vor der Kinder liebste« Spiel; sie bieten mit den großartigen Hoch» und Brückenbauten aber auch Erwachsenen fesselnde Unterhaltung und sollten daher unter keinem Weihnachtsbaum schien. Die Brückentasten find bis Nr. 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