EchrW titung: Nr. 5. »«>«»«» Rt. »1, htmaa. «»»,<»»»»»«: Xl|tM(rtl talntwM «°m>- «.Jrttr-ti|i -» 11—M Df tm. H c»i»rcibt* »erW» «chl miM|I|*W. «Hn- fortsaacm »t»l »»«>»»tgi»»«a " Mi Bcratartntu »»3es W »UliA fr*-!l:i MeMitra cjcj.-qra. an41«S- Kit .Im! tot SBo«t* crMrist itfl >N!N»»ie» Sn4 M« «•« Kmi Wwtl|h»ti9 ...«»» artj . . . . K »* It|. . . .X (Mb «tut att •toHeHMi S Volk, da» die größte Befähigung für Weltpolitik be-wie»: England ES erbaute da« riesige Staatenge-bilde, «n dem gemessen selbst da» Augusteische Welt-reich nur eigentlich eine Borprobe ist. England «kontrolliert" unmittelbar und mittel-bar 440 bis 450 Millionen Menschen (1600 Millionen elwa zählen wir auf der Erde). Bor dieser die Erdkugel umspannenden Macht versinkt selbst das älteste Weltreich China, das jetzt »och 330 Millionen — wie lauge noch? — beherrscht. Der russische Machtkrei» st«ht mit 167 Millionen zu Buche. Die Amerikaner, deren nationale Grundlage die englischen .Bibelkolonisatoren" bilden und die ihr Menschen-material durch Einwanderung au« aller Herren Län« der zusammenballten, zählen jetzt 107 Millionen. Gegenüber diesen weltpolitischen Warenhänseru und Konzernen, deren Quantitäten auch gelegentliche Ab-bröckelungen nicht zu schaden vermögen, gleicht ein kleiner Nationalstaat von 20 Millionen etwa dem „notleidenden politischen Mittelstand". Die Möglich« kett weltpolitischer Neubildungen, van denen wir heute noch nicht» zu ahnen vermögen, besteht immerhin. Kapstadt, Delhln und Indien, Rio de Janeiro sind al« Kernpunkte solcher Neubildungen wohl denkbar. Für un», sagt Naumann, handelt «s sich da« rum: ist es möglich, daß Deutschland sich mit Er» solz zwischen diese alten Weltreiche stellt? Daß Ost« afrika und da« Innere von Kamerun trotz der schwie-rigsten Verhältnisse noch immer von uns gehalten werde», beweist: Deutschland« Besähigunq zur Ber« waltung überseeischen Besitze» hat sich als besser er« wiesen, als wir selbst glaubten. Will aber Deutschland den weltpolitischen Ge« danken nach dem Kriege weiterdenken, so wird so!» gendes unerläßlich sein: Wir müssen unsere vor de» Kriege erworbenen überseeischen Stützpunkte behalten. —T" teresse der Volkswirtschaft. Wir müssen darauf hin-arbeiten, daß wir im vereine mit Deutschland das Weltzentrum der asiatischen Industrie werden für die Herstellung von Flugmaschinen und deren Zube-hörteilen; wir müssen alle Kräfte daran setzen, die Flugzeuge auch zum Handel»- und Lerkehrsfiugschiff «»«zubauen zunächst für die Verbindung mit dem Süden (Afrika) und dem Osten (Asien) und in der Folge auch für den interozeanischen Verkehr (Ame« rika). In Suropa reichen wir ja mit den Eisenbahn nen. den Land- und Wasserstraßen für Verkehrs-zwecke völlig auS. Die kommerzielle Erschließung Afrikas und Asien« kann «ber nur durch die Luft erfolgen, fchon wegen der unerschwinglichen Anlage-kosten, welche ein hinreichend dichtes Eisenbahn und Straßennetz bii den ungeheuren dort in Betracht kommenden Entsernuugen erfordern würden. Die deutschen »nd die österreichisch-ungarischen Riesen-Kampsßugzeuge, welche die KriegSnot geschaf-fen ha», wird man nach dem Erklingen der Frieden«, glocken in unseren Arsenalen sicherlich nicht verrosten lassen . . . Mit der Schaffung der selbsttätigen kipp« und sturzsicheren sowie schwebesähigen und damit völlig gefahrlosen Segelfiugmaschine wird die Aviatik sofort in den Dienst auch an sich wertvoller sowohl wissen-schastlicher wie künstlerischer und sozial-elhischer Kul« turziele gestellt werden können. Die Förderung der Lusischiffahrt kann deshalb auch nicht bloß al» Sache einiger weniger interessierter Personen angesehen wer-den, sondern sie ist vielmehr al» eine internationale Wir müssen uns, da die Deutschen. Oesterreich hin-zugerechnet, nur 5 v H. der Menschheit zählen, mit anderen (Oesterreich-Ungarn, Türkei, Bulgarien) z»-sammeuschließen. Unser Konzern könnte dann 146 Millionen zählen. Wir müssen — da» Wichtigste! — im Nachwuchs mit der Konkurrenz gleichen Schritt halten, besser noch: sie schlagen. Und wir müsse« in der Menschenbehandlung anderer Völker uns ebenso ein eigenes und brauchbares System zu eigen ma-che», wie e« je nach ihrer Art die älteren Weltmächte sich schufen. Man wird erst später, wenn nach dem Kriege die ungehtureu Anforderungen intensiver Arbeit »ad Leistung an jeden einzelnen herantreten, die Zeit vor dem Kriege die „gute, alte, gemütliche Zeit" nenne«. Der Weltkrieg. Die Friedensbitte Montenegros! Der größte Erfolg des Krieges: die endgillige Niederwerfung eines unserer Feinde hat un» diese Woche gebracht. Montenegro, da» nach der Eroberuag de» Lovcen und der Räumung Eetinjes seinen Wider« stand al» nutzlos erkannt haben muß. hat un» »m Frieden gebeten, und unsere Forderung nach bedl»« gungsloser Unterwerfung erfüllt! Wenn es auch der kleinste unserer Feinde ist, den unsere Helden a»s die Knie gezwungen haben, so ist der Erfolg doch eijt sehr großer, denn der Ansang mit den Friedens-bitten ist gemacht, und damit wohl auch schon dem Frieden selbst ein wenig die Türe geösfnet! Der alte König Nikita genießt außerdem ein gewisse» A«-sehen al« Diplomat und als Schwiegervater »•» zwei Königen und einem Kaiseranwärter und sei» Entschluß wird daher bei de« Feinden und Neutrale» den Eindruck nicht verfehle»! Da» Wort des Grase» Khuen Hedervarh«„Montenegr» sei ein kleiner Krei» mit großer Peripherie! trifft die Situation wohl «» besten. Kulturangelegenheit zu betrachten, weil die «llge-meine Flugsähigkeit die Menschlichkeit sicher aus ei«e höhere Stuse der sozialen Entwicklung stellen »ltd. Welchen Aorteil yat der Landwirt durch die Strmendung von Säe-ma chincn? In der neuzeitlichen Landwirtschaft ist m«» übergegangen, die Saat »nserer Getreidefrüchte. wie Lnggen. Weizen. Haser, Gerste vorwiegend durch Säemaschinen vorzunehmen. Diese Maschinen ge« hören zu den großartigsten Einführungen der Land-wirtschaft. Wir fehen, daß sie in Böhmen, Mähre» und vor allen in Deutschland ungemeine Verdrei-tung gesunde« haben. Wir haben a«ch in Oestet« reich viele fortzefchritte«e Gebiete, wo jede« Getreide-kir«lein mit der Maschine gesäet wiro. Sehen «nr un« einmal die Vorteile der Maschinensaat im Bet-gleiche zur Handsaat a«. Beim Säen mit der Hand fallen die Körner, selbst beim besten Säemann, i» ungleichmäßiger Verteilung auf den vode«. So kommt e», daß auf der einen Stell» zu viel »nd auf der andern zu wenig Pflanze» stehen. Dort, wo die Saat zu dicht steht, ist da« spätere Wach»-tum unvollkommen, weil zu wenig Raum, Licht »nd Dungstoffe zur Verfügung stehen. Vei den leere» Stellen wird der Boden mangrldasl ausgenützt. Da« alle» bedeutet Ernteverluste. Nun kommt da» Unter» 2 Heutju/5 Zpacht Numat:r 5 Der Krieg gegen Ruhland. Die Berichte des österreichischen General st ab eS. 15. Jänner. Amtlich wird verlautbart: Die Reujahrsschlacht in Ostgalizien und an der besiarabi-sche.i Grenze dauert fort. Wieder war der Raum von Toporoutz und östlich von Rarancze der Schau-platz eines erbitterten Ringens, das alle früheren, aus diesem Schlachtselde sich abspielenden Kämpfe an Heftigkeit übertraf. Viermal, an einzelnen Stellen sechsmal führte der zähe Gegner seine zwölf bis vier-zehn Glieder tiefen Angriffäkolounen gegen die heiß, umstrittenen Siellungen vor. Immer wieder wurde er, nicht selten im Nahkamps mit dem Bajonett, zu-ritckgeworfen. Für die Verluste des Feinde« gibt die Tatsache, daß im GefechtSraum einer österreichisch-u,,-garischen Brigade über 1000 russische Leichen gezihlt wurden, einen Maßstab. Zwei russische Offiziere und 240 Mann wurden gefangen genommen. Die bra-ven Verteidiger haben alle ihre Stellungen behanpiet. die Russen nirgends auch nur einen Fuß breit Raum gewonnen. An der Slrypa und in Wolhynien keine besonderen Ereignisse. Am Karmin wieS Wiener Landwehr einen überlegenen russischen Borstoß ad. 17. Jänner. Die an der bess:rabischen und oft-galizischen Front angesetzten russischen Armeen haben auch gestern eine Wiederholung chrer Angriffe unter-lassen. ES herrschte im allgemeinen Ruhe. Nur im Raume östlich von Rarancze vertrieben unsere Trup-pen unter heftigen Kämpfen den Feind ans einer vorgeschobenen Stellung, schütteten seine Gräben zu und spannten Drahthindernis« au». Im Bereiche der Armee deS Erzherzogs Joses Ferdinand wurden drei russische Vorstöße gegen unsere Feldwachenlinien ab-gewiesen. 18. Jänner. Da auch der gestrige Tag keine besonderen Ereigntsse brachte, kann di' Neujahr«, schlacht in Ostgalizien und an der bessarabischen Front, iber die aus naheliegenden militärischen Gründen die Tagesberichte keine eingehenden Angaben bringen konnten, als abgeschlossen betrachtet wer'en. Unsere Wassen haben an alten Punkten deS 130 Kilometer breiten SchlachtseldeS einen vollen Sieg davonge-tragen. Unsere über jede« Lob erhabene Infanterie, die Trägerin aller EnischeidungSkämpse, hat, von der Artillerie sehr verständnisvoll und geschicki untersiützl, alle Stellungen gegen eine örtlich oft vielfache Ueber-legenheit behauptet. Die große Reujahrsschlacht im Nordosten Oesterreichs begann am 24. Dezember der-xangenen Jahre« und dauerte, nur an einzelnen Ta-gen durch Geschützpausen unterbrochen, b.S zum 15. Jänner — also insgesamt 24 Tage lang. Zahlreiche Regimenter standen in dieser Zeit durch 17 Tage im heftigsten Üampse. Russische Truppenbefehie, Aussagen von Gefangenen und eine ganze Reihe «mtlicher und halbamtlicher Kundgebungen aus Petersburg bestätigen, daß die russische H.'eresleilung «it der Ossensive ihrer Südheere große militärische «nd politische Zwecke verjolgte. Diesen Absichien ent-sprachen auch die Menschenrassen, die der Feind ge» bringen der Saat in den Boden, das in der Regel »it der Egge geschieht. Beim Eineggen ist die Bo-denbedeckung wieder ungleichmäßig; ein Teil kommt zu tief in den Bod:n, ein Teil wird sehr wenig mit Erde bedeckt oder bleibt obenauf liegen. Daher ist auch der Ansgang ein ungleichmäßiger. Die zu ties mit Erde bedeckten Körner werden leicht erstickt n»d die obenliegenden Körner können schwer Wurzel fassen. Weil nun bei der Handsaat die Verteilung einerseits eine ungleichmäßige ist, andererseits durch das zu tiefe »der zu flach: Einbringt» in den Bo de» ein Teil der Körner nicht keimt — das sind ja alles Verluste — so muß man die Saatmenge höher bemessen, um die erwähnten Verluste auszugleichen. Die durch die Handsaat bedingte Saatgntver-geudung bedeutet verlorenes Geld. Wesentlich gün stiger liegen die Verhältnisse bei der Maschinensaat. Hier werden die Körner in gleichlaufenden Reihen i« den Boten gebracht. Die Körner fallen durch einen Trichler, der in gleichbleibender Tiefe im Erd-reich lauft. Hinter den Trichtern fällt das Erdreich auf den Samen, der durchwegs gleichmäßig mit Bo-den bedeckt wird. Bei der Saat in Reihen wird der Pfianzenbestand gleichmäßig; jedes Plätzchen wird in geeigneter Weise ausgenützt, die Saat steht nirgends zu dicht und nirgends zu dünn. Der beste Säemann kann nicht so gut säen, wie die Maschine. Da einer-seit« bei der gleichmäßigen Bodenbedeckung fast jedes Köcnlein keimen kann, nichlS erstickt und nicht» ver-dirbt, und da andererseits durch den gleichmäßigen gen unsere Fronlen angesetzt hat. Er opferte, ohne irgend einen Ersolg erreicht zu haben, mindesten» 70.000 Mann an Toten und Verwundeten hin und ließ nahezu 6000 Kämpfer als Gefangene in unser»? Hand. Der Truppenzusammensetzung nach haben am Siege in der Reujahrsschlacht alle Stämme der Mo-narchie Anteil. Der Feind zieht neuerlich Berstär« kungln nach Ostgalizien. Sonst im Nordosten keine besonderen Ereignisse. Der Stellvertreter des ChefS des Generalsto^ v. Höfer. Feldmarschalleutnant. Die Berichte der deutsche'' Heeresleitung 15. Jänner. Bei der Heeresgruppe des Gene» ralS von Linsin zen scheitern in der Gegend von Czernysc (südlich des Ellbogens) ein russischer An-griff vor der Front österreichisch-ungarischer Truppen. 18. Jänner. Bei Duenhos (südöstlich von Riga und südlich von Wideq) gelang es oen Russen unler dem Schutz« der Dunkelheil iznd deS Schneesturme«, vorgeschobene kleine deutsche Postieiungen zu über-sallrn und zu zerstreuen. Oberste Heeresleitung. Gegen Frankreich. Großes Hauplquartier, 15 Jänner. Ein nord-östlich von Albert durch Leutnant Bölke abgeschossenes feindliches Flugzeug siel in »er englischen Linie nie-der und wurde von unserer Artillerie in Brand geschossen. 17. Jänner. In der Stadt LenS wurden durch das feindliche Anilleriefeuer 16 Einwohner gelölet und verwundet. 18. Jänner. Allgemein war die Feuerlätigkeit an der Front bei meist klarem Wetter gesteigert. Lens wurde wiederum lebhaft beschossen. Zwei englisch« Flugzeuge unterlagen bei Passäiendaele »nd Dadi-zeel« (Flandern) im Luslkampfe. Bon den vier In-sasse« sind drei tot. E.n französisches Flugzeug roum bei Medewich (Mojenvic) von eiaem unserer Flieger abgeschossen. Führer und Beobachler sind gesungen genommen. Oberste Heeresleitung. Der Krieg gegen Italien. 15. Jänner. Amilich wird verlautbart: Da« seind-liche Arlillerieseuer gegen die Rä me von Malborgeth und Raibl setzte auch gestern wieder ein und war vornehmlich gegen Ortschaften gerichtet. Am Görzer Brückenkopf entrissen unsere Trup-pen den Italienern eine seit der letzten Schlacht stark ausgebaute und besetzte Stellung bei Oslavija. Ein feindlicher Flieger überflog Laibach und warf Born« den ab. Es wurde niemand verletzt und kein Scha-den angerichlet. 17. Jänner. Die Geschützkämpse an einzelnen Punkten der küstenländischen uud der Tiroler Front dauern fort. Der Kirchenrücken von Oslavija wurde von unseren Truppen wegen des dorthin vereinigten feindlichen ArtillerieseüerS wieder geräumt. Im Gör- Abstand der Pflanzen der Boden vollkommen ausge-nutzt wird, und die Saatkörner nirgends zu dicht und nirgend« zu lückenhaft liegen, so kann man an Saatgut ersparen, da keine Verluste vorkommen, wi« sie bei der Handsaat unveimndlich sind. Ja, man muß bei Maschineniaat sogar um ein Viertel weniger säen, al« mit der Hand. Wenn bei der Maschinen-saat so viel gesäet würde, wie mit der Hand, würde der Bestand zu dicht, der Boden zu überlastet, weil eben sozusagen kein Korn verloren geht. Da man also mit der Maschine um ein Viertel an Körnern weniger säet, so ergibt sich eine beträchiliche Erspar-nis an Saatgut. Dieses Ersparnis ist immer wert-voll und heuer ganz besonders, da Mangel a» Kör» nersrüchlen ist und da diese gut im Preise stehen. Ein« kleine Rechnung macht dies verständlich: Ein Lauer baut im Frühjahre und Herbste zusammen 9 Joch Körnersrüchic an. Wenn er bei der Handsaat z B. 120 Kilogramm braucht, so darf er bei der Mafchinensaat nur eiwa 90 Kilogramm säen, dem-nach erspart er bei seinen 9 Joch zusammen 270 Kilogramm. Nehmen wir 100 K-logramm durchschnitt-lich mit 29 K an, so ergibt die« bei einem Besitzer und in einem Jahre eine Ersparnis von elwa 78 K. Ein Besitzer nutzt aber die Maschine allein nicht ge-nügeud auS, sodag sie 4—5 Besitzer zusammen kau-fen und zusammen brauchen können. Deshalb werden bei dieser gemeinsamen Benützung jährlich 300—400 K bei den gegenwärligen Fruchlpreisen erspart. Eine Säemaschinc kostet 500—600 K, sie macht sich bei der angenommenen Nutzung allein durch die Saat- zischen zwangen unsere Flieger mehrer« italienische FesielballonS zum Niedergehen und bewarfcn feind» liche Lager mit Bomben. 18. Jänner. Die Lag« ist unverändert. An der Dolomilenfront, am Tolmeiner Brückenkopf, im Gör-zische« fand stellenweise lebhafter Geschützkampf statt. Kleinere feindliche Unternehmungen vor der d:m ge» nannlen Brückenkopf und Angriffe auf unsere Stel» lungen am Nordhange des Monte San Michele war-den abgewiesen. Der Stellvertreter des Ehes« de« Generalstabe« : v. Höfer, Feldmarschall-Leutnant. Am Balkan voran. Die Berichte des österreichische« General st abe«. 15 Jänner. Amtlich wird verlautbart: Den geschlagenen Feind versolgend, haben gestern unsere alreilkräfie mit ihrem Südflugel Spizza besetzt. I« Cetinje wurden 154 Geschütze verschiedenen Kaliber«, 10.000 Gewehre, 10 Maschinengewehre und viel Munition und Kriegsmaterial erbeulet. Die Zahl der bei den Kämpfen um das Lovcengebiet erbeute-ten Geschütze erhöht sich aus 45. die Zahl der ein-gebrachlen Gefangenen beträgt 300. -üdlich von Berane, wo der Gegner noch zähen Widerstand lei» stet, erstürmten unsere Truppen die Schanzen auf der Höhe Gradina. Montenegros Waffenstreckung. 17. Jänner. Der König von Montenegro und die moniencgrinifche Regierung habe» am 15. Jän» ner um Einstellung der Feindseligkeiten und Beginn der Friedensverhandlungen gebelen. Wir aniworlelen, daß dieser Bitte nur noch bedingungsloser Waffen» streckung de» montenegrini chen Heere» entsprochen werde» könne. Die montenegrinische Regierung hat geilern die von uns gestellte Forderung ded'nzungS» loser Woffenstreckung angenommen. 18. Jänner. Die Verhandlungen, die die Was-fenstreckung deS monlenegnnischcn Heere« zu regeln l aben, begannen gestern nachmittag«. Unsere Trup» pe», tie inzwischen noch Virpazar und Rtjeka besetzt hallen, haben )ie Feindseligkeiten eingestellt. Der Slellvertreier des Chef« de« Generalstabe«: v. Höjer, Feldmarschall Leutnant. Der Angriff gegen Saloniki. Beginn der Kämpfe um Saloniki? Den „Münchener Neuesten Nachrichten" wird aus Rom telegraphiert: Dem „Gioniale d'Jialia" wird au» Alheu gemeldet: Am Dienstag den ganzen Tag über war unau'hörlich Bomvardcmenl aus der Gegend von Doiran zu vernehmen, wo sich zahlreiche eng.ische Truppen hinler bewundernSwerl ausgebauten Verteidigungsanlagen befinden. Der An-griss scheint sich in großem slll zu enlwickeln, denn das deulsche Kommando wird an der Aktion außer seinen Truppen auch österreichisch-ungarische, bulga-rische und türkische Truppen teilnehmen lassen. Die gutersparni« in 2 Jahren, bezw. bei den Friedens-preisen in 3 Jahren bezahlt. Ja der Regel wiro man bei der Maschinensaat unter ganz gleichen Verhältnissen auch mehr ernten als bei der Handsaar, weil eben durch diese vollkom» menere Saal besser« Wach»lumsbedingung«n gegeben sind, sodaß sich Stroh und Körner kräftiger und reichlicher entwickeln. Die Säemaschine eignet sich am besten für di« ebenen und dann für die gleichmäßig geneigten und nicht zu steilen Felder, also für unsere Gebiete, wo der Getreidebau ein wichliger Wirt. schasi«;weig ist. Die Bespannung geschieht mit ein Paar Pferden oder ein Paar Ochsen. Die Vorteil« der Säemaschine sind so bedeutend und so lohnend, daß der Ankaus nicht warm genug rmpsohlen werden kann. Man kann überzeugt sein, daß jeder Bauer, der die Vorteile durch eigenen Gebrauch kennen lernt, ein Befürworter zur Weiterverbreiiung ist un» er selbst wird sie in seinem Betriebe nicht entbehre« wollen. Um die Maschine vollständig auszunützen und um den Ankauf leichter durchführen zu können, emp-stehlt es sich, daß 4—5 Bauern zusammen den An-kauf vornehmen. Den Kauf wird man am vorteil-hafiesten durch den „Verband landwirtschaftlicher Ge-„»ssenschaslen" in Eggenberg bei Graz durchsühren, der natürlich nur gule Maschinen zu liefern bestrebt ist. Bauern oder Bäuerinnen, die an die Anschaffung gehen wollen, sollten sich bald entschließen, damit sie die Maschine vor dem Anbaue erhalten, da jetzt bei dem schwierigen, überlasteten Bahnverkehr die An-lieserung lange dauert. Nummer 5 gltuifthe Dacht Seite 8 Verbündeten fivd in der Lage, diesem ausgedehnten und mächtigen Angriff Widerstand leisten zu können. Eine Meldung der Agence Hava« au« Saloniki spricht ebenfalls vom Beginne der Operationen. Die Kanonade «urde während des ganzen >1. Zänner an den Linien von Doiran vernommen. Nach einer Mitteilung des GeneralstabeS der Entente sind im Lause des letzten Fliegerangriffes zwei „Tauben' in der Zone der Ententetruppen niedergegangen. Diese Meldungen, bemerkt das Blatt, sind, wie olle Ent-entenachrichten über Saloniki, mit Bor ehalt aufzu-nehmen. Der Krieg der Türkei. Der Bericht deS tüikischen Hauptquartiers vom 15. d. bringt die Schilderung deS russischen Durch bruchversuches zwischen Jschad und Jd, sowie am Flusse Arad und dem Berge Karatasch, bei welchen die russisch« Offensive kläglich scheiterte und alle Angriffe des Feindes abgewiesen wurden. Die Ber-Inste der Russen waren bedeutend und mußten diese eine» Teil ihrer Stellungen in den Händen der Türken belassen. Die Berichte des türkischen Haupt- quartie rs. 17. Jänner. Jraksront. Keine wesentliche Ver-änderung. Unsere Artillerie zei störte einen feindlichen Monitor, der in der Umgebung von Scheik Seid begegnet worden war. Kaukasussront. Unsere Truppen leisten heldcn-hasten Widerstand gegen die Angriffe, die der Feind mit überlegenen StreitkrZftcn gegen unsere Stellun-gen zwischen den Flüssen Aras und Jd richtet, und sichern auf diese Weise trotz der soridauernden hes-ligen Schneestürme das Zusammenwirken unserer aus den Flanken stehenden Truppen mit denen dcö Zentrum«. Die übrigen Fronten sind unverändert. Aus und Land. Benagelung des Cillier Wehrschildes. Auf Anregung des Fräuleins Prvft, Lehrerin an der hiesigen Mädchenbütgerschule, hat die 1. Klaffe 11 anläßlich der Waffenstreckung Montenegros das Wehrschild unserer Stadt benage!», und hat diese Benagelung ein namhaftes Ergebnis gibracht. Es ist dirs eine sehr nachahmenswerte Aeußerung von patriotischem Empfinde» und wollen wtr hoffen, noch oft Gelegenheit zu haben, solche Benagelungen mel-den zu können. Soldatenbegräbnisse. In den letzten Tagen wurden nachstehende Soldaten, die hier an den im Felde erlittenen Verwundungen erlege» sind, am hiesigen Friedhose zur letzten Rune bestattet: am 16. Jan-ner: Infanterist Peter Hejda. HonvJR. 2; am 17. Jänner: Infanterist Kuzina Jeutrja, JR. 43; am t 8. Jänner: Infanterist Bahr Ludwig, JR^ 1; am 19. Jänner' Gefreiter Fakacs Alexander, Hon-ved-JR. l. Vortrag des Dr. Hegemann. Eben waren die Böllerschüsse vom Nikolaiberge, welche die Einnahme der dritten Hauptstadt unserer Feinde ve>> kündeten, verklungen, al« sich eine nicht allzu zahlreiche Gemeinde in der evangelischen Pfarrkirche versam-melte, um den Worte» des Dr. Hegemann zu lau-scheu. Die einleitenden Worte unseres Pfarrers May waren von der Freude über unseren neuen Sieg durchglüht und brachten die Zuhörer so recht in die Stimmung, die Ansicht eines Denker» über „Da» Geheimnis der Größe Deutschlands" zu hören. In dem ersten Teil der Red- Dr. Hegemanns. der eine» lebensvollen Ueberblick über die Erfolge Deutschlands und Oesterreichs im bisherigen Verlause des Krieges enthielt, klang wie die begleitende Musik von der Straße, das Heil- und Hurrarufen des vorbeiziehenden Fackelzuges zur Feier EetinjeS hinein! An der geschichtlichen Entwicklung deS deutschen BolkeS, das durch ungünstige Verhältnisse, zerstörende Kriege und Svnderinteressen aller Art gehindert, sich nicht wie andere Völker frühzeitig. zu einem einzigen Staate entwickeln konnte, anknüpfend kam Dr. Hegemann zu dem Schlüsse, daß wie der einzelne Deutsche zur Innerlichkeit und Tüchtigkeit hinneigend und erzogen, dem ganzen Volke die Rolle des auserwählten Vol« keS m geistiger und iraterieller Hinsicht zufallen muß. Er beruft sich auf die Urteile unbeeinflußter Männer anderer Nationen, so besonders Houstin Steward LhamberlainS, welcher als gebürtiger Eng-Kinder den Sieg Deutschlands vorausgesehen und als einen Hauptgrund desselben den zuversichtlichen Got» teSglauben der Deutschen anführt. Eben in diesem GotteSglauben, meint Dr. Hegemann, der trotz aller Kämpfe gewahrt geblieben ist in dem Festhalten am Evangelium liegt eine Hauptstärke des deutschen Vol> keS und die Erfolge de» Krieges sprechen dasür, daß der alte Gott aus der Seite der deutschen Sireiter und ihrer Bundesgenossen stehe! ES wäre sehr zu wünschen, solche Worte öfter hören zu könne» und auch eine regere Anteilnahme zeige, denn wir alle haben es sehr nötig, nach den düsteren Wintertagen deS vergangenen Jahres wieder Hoffnung und Sonne in unseie Herzen einkehren zu lassen, um Freud« und Stärke für daS weitere, bessere Leben zu finden. Eine hochherzige Spende. Herr Kom-merzialral Woschnagg in Schönstein hat für dir Lab« stelle am hiesigen Bahnhof 1000 K gespendet. Für dieses so große Geschenk s-i auch an dieser Stelle der wärmste, herzlichste Dank ausgesprochen. Spende für den Labedienst. Herr und Frau Johann Fiedler haben für den Labedienst de» Roten Kreuzes Himbeersaft im Wene von 50 K gefpendet, wofür iqne» der aufrichiigste Dank gesagt wird. Cillier Musikverein. Die nächste Probe zum Sinsoniekonzert findet am Samstag den 22 d. statt. Vollständiges Ericheinen der Streicher und der Bläser unbedingt notwendig. Petroleumpreise in der Umgebung. Die k. k. Bezirkshanptmannschast Eilli hat nächste-hende Petroleumpreise sestgeietzt, und zwar: mit 62 Heller sür 1 Kilogramm, mit 51 Heller sür 1 Liter für die Gemeinden: Eilli Umgebung, St Georgen Maift, St. Georgen Umgebung. Tüchern, St. Martin Ma>k>, Tüffer, Ponigl. Mit 63 Heller für t Kilo gramm, mit 52 Heller für 1 Liter sür die Gemein-den: Golendorf, St. Lorenze», St. Peter S.-T,, Sachsenfel», Fraßlau, Heilenstein, St. Veit, Laak, Maria Graz, Tnfail Ml 64 Heller für 1 Kilo-gramm, mit 5!i Heller sür l Liter sür die G-mein-den: Bischofdorf. Greis, St. Paul b. Pragwald. Pletrvwilich, Trennende g, Burgdvrf, Sibika. Mit 65 Heller für l Kilogramm, mit 53 Heller für 1 Liter für die Gemeinden: Hochenegg, Kalobje, St. Martin i. R -T, Gomilsk». Ei. Hemma, Lemberg, St. Peter i. B. Z, Schleinitz. TinSko, Dol, Sankt Kristof. Mit 66 Heller für l Kilogramm, mit 54 Heller für I Liter für die Gemeinden: Groß Pire schift, Neukirchen, Slernstein, St. Georgen Sankt Ltefan, Süßenheim, St. Rupert. Mit 67 Heller für l Kilogramm, mit 55 Keiler für l Liier für die Gemeinden: Franz. Hieronimi, Süßenberg, Gai räch. Mit 68 Heller für 1 Kilogramm mit 56 Heller für 1 Liter für die Gemeinden: Doberna, Ma-rtariek. Wechsel im Inspektorate der gewerb-lichen Fortbildungschulen Da« Mmistenum für öffentliche Arbeiten hat den Jnipelior der ge-«erblichen Fortbildungsschule» deS JnspektiouSbezir-kcs IV a Siaatsgewei beschuldirektor Gustao Leinauer in Graz über seine Bitte in den dauernden Ruhe stind versetzt und demselben bei diesem Anlasse für feine langjährige e,sprießlicht Dienstleistung den Dank und die Anerkennung ausge'prochen. An Stelle de» Genannten hat da« Ministerium den Professor der StaaiSgewerbeschule in Graz Klemern Fiöml unter Ausscheidung aus dem Stande die'« Schule vom 1. Jänner 1916 an zum Inspektor der ge-weiblichen Fortbildungsschulen de« Jllipckl>«nibez>r' kcs IV a mit dem Amtssitze in Graz bestellt. Versammlung des Deutschen Hand Werkerbundes von «teiermart in Graz: Am 16. d. hielt dieser Bund eine B rsammlung ab, die vom Versitzenden ReichSratSabgeordneten August Ein-spinner einberufen und eröffnet wurde. Der Besuch war sehr zahlreich «nd führte ber B.richteistatter de« Hauptpunktes .Notwendigkeit des engen wirt-schaftliche» Zusammenschlusses der Mittelmächte" Herr Handelskammerrat Kandl in einer anSführli chen Rede die Notwendigkeit und den Nutzen einer Zollunion und eines Zollbundes mil dem deutschen Reiche aus. Di« in diesem Sinne versaßte Entschlie-ßung wurde einstimmig angenommen. Nach verschie-denen Vorschlägen und Beratungen in Betreff von Aenderungen aus Verwaltung«- und sprachlichem Ge> biete, de« Ausgleiches mit Ungarn und der Lebens-mittelversorgung wurde die Versammlung geschlossen. Bund der deutschen Städte Oester-reichs. Am 21. d. findet im StadtratSsaal« des Wiener Rathauses eine vom Obmann des Bundes, Bürgermeister Dr. Weißkirchner, einberusene Sitzung de« Ausschusses des Bundes der deutschen Städte Oesterreich« statt, i» der etne Reihe wichliger An« gelegenheiten zur Beschlußfaffung gelangen werden, ü. a. wird LandtagSabgeordneter Dr. I. Jarolim (Brünn! einen Antrag, betretend die Errichtung einer GeldverkehrSstelle, vorlegen, und ReichSratS-abgeordneter Emil straft Vorschläge bezüglich einer Zentraleinkaussstelle erstatten, deren Einrichtung sich dekannilich als höchst notwendig erwiesen hat. De« weiteren wird Amtsdirektor Dr. K. Plochl (Graz) einen Antrag wegen Einführung einer KriegSgewinn-steuer der Erörterung unieibreiien. Feldpostoerkehr. Zufolge Erlasses deS Ha?deISmi»ister umS wird die Annahme von Privat-feldpostpakele» zu den Feldpostämtern 16, 34, 45, 46, 49 95, 170, 190, 211, 233, 308 und 317 eingestellt. Bombenwürfe in der Umgebung von Laibach De» Kriegsbericht vom 16 dieses melde'« Bombenwü'se in der Nähe von Laidach. Nach acht Monaten Krieg haben die Welschen auch einmal Mut gesunden, nach dem Inneren unsere« Reiches einen Ausflug zu unternehmen, doch steht es sehr..in Frage, ob sie ditier Ausflug dejriedigl haben wird, da er in Anbetracht der Gesahr einen sehr qeringen Er solg gebracht hat. Während unsere Flieger weit im Innern Italiens durch Bombenwüife auch von der feindlichen Presse zugestandene große schälen ver-ui sacht haben, kann bei dem asiatischen AnSflnge nach Krain von solchen keine Rede sein, denn außer einigen Löchern in der Näh« rineS Dorfes habe» sie ktinen Schaden angerichtet. Augenzeugen wiffen von der großen Geschickuchkett d abließ, um seine Bomben los zu werdkn, aber eS konnte weder ein Sachschaden noch eine Beschädigung von Peisonen konstatiert weiden. Nachdem die Zwecklosigkei« deS Ausfluges auch von dem Feinde erkannt sein dürfte, weiden sich diese Versuche unseren heldenmütigen Fliegern nachzuahmen wohl nicht mehr wiederholen. Erhöhung der Bierpreise. Anfangs De-zember vorigen Jahre« hat die Lern etun der öster-« reichischen Bramndustiie in einer dem Handel«mini< sterium voigelegten Denkschrift mitgeteilt, daß die Brauereien mit Rücksicht auf die durch den K'ieg ver-ursachte wesentliche Erhöhung der Gestehungskosten mit den bestehenden Pieiien ihr Auslangen nichi mehr finde» können, und sich genötigt sehen, die Bierpreise in allen Kategorien durchichimUich um 5 Kronen zu e>höhen. Die Erhöhung der Bierpreise wurde tnSde-son»ere begründet mit der wesentlichen Verteuerung de« hauptsächlichsten Rohstoffe«, der Geiste, feiner mil der Erhöhung sämtlicher HilsSmaterialien. Da« Handelsministerium hat den Zeniralverband der öster« reichischen Brauindustriellenvereine nunmehr verstän-digt, daß es gegen die E'höhung der Bierpreise ab 15. Jänner diese« Jahre« eine Einwendung nicht erheben könne. Enthebung vom Militär- und Land-sturmdienste. Amtlich witd mitgeteilt: Es mehren sich die Fälle, daß zwei, drei- und selbst viersache, manchm«l widersprechende Entscheidungen über Gesuche um Enthebung einer und derselben Person vom Mi-litär-, beziehungsweise Landsturmdienste festgestellt werden. Veranl»ßt wird du« dadurch, daß die an» suchenden Parteien (Fume», Unternehmungen, 2ub-Unternehmer und Povaipersonen) um die Enthebung einer und derselben Person gleichzeitig oder in kur-zen Zwiichenräumen beim Kriegsministeiium. Mini-jierium sür LandeSver eidigung, beim Militärkom-mando oder sonstigen militärischen stellen direkt oder im Wege der polinichen B>zirl«dehö den, deS Lan-desausichusse«, der Handelskammer uflv. bittlich w r-den. Vielfach werden die Gesuche auch zu 'vät eingebracht, waS dann eine Überflüssige Belästigung der in Betracht kommenden Stellen m>t Uigenzen und Telegrammen zur Folge hat. Es werden demnach von berufener Seile alle ansuchenden Parteien in ihrem eigenen und im Jniereffe de« zur Enthebung Beantragten aufgefordert, derlei wiederholte, bezieh-ungSweife zwei- und mehrsache Ansuchen, sowie Ur-gknzen zu unterlaffen, da dies bei dem Maffenein-lauf selbst ordnungsmäßiger Gesuche jede zeiigerechte Erledigung stört und aufhält, überdies aber veran» laß», daß widersprechende Erledigungen vorkommen. Ausdehnung der Spiritussperre. Durch eine verlautbarte Mtnisterialverordnung wird die im § 3 der Ministerialverordnung vom 8. November 1915 betreffend die Errichtung einer SpirituSzenirale und den Verkehr mit Spiritus verfügte Sperre auch aus aus dem Zollauslande nach Oesterreich einge-führten Spiritus ausgedehnt. Diese Maßnahme er-schien notwendig, um der SpitituSz niiale einericii« die ihr obliegende Versorgung des Konsum« mit Spiritus im Hinblicke auf die bestehende Knappheit an Spiritu« zu erleichtern und andnfeits Preistreibereien mit ausländischem Spiritus tunlichst zu begegnen. Beschlagnahmt« Kupferdächer in Prag. Wie da« „Prager Tagdlalt" meldet, wur-den aus dem Palais der Eesk» Banka, der Lande«- Seit« 4 dank, de« Zuckerasfekuranzvereine«, d«S Allgemtinen PensionSvereineS und aus den Gebäuden zahlreicher Präger Gemeindefchulen die Kupferdächer mit Be-schlag belegt und die AbmontierungSarbeiten bereiiS begonnen. Viele Hunderte Tonnen Kupfer werden aus diese Weise der HeereSindustrie zur Verfügung gestellt werden können. Daß bereitS jetzt ein hinrei-chender Vorrat an Kupfer gesammelt worden ist, geht auS einem unlängst erlassenen Besrhl des Kriegsministeriums hervor, das Abmontiere» der Kupferdächer — soweit die Arbeiten nicht schon be gönnen wurden — bis aus weiteres einzustellen. Erlöschen der Maul- und Klauen seuche. Die vor den Weihnachtstagen in der Um< gebung und selbst in der Etadt Marburg anSgebro chene Maul« und Klauenseuche ist dank der raschest vorgenommenen Vorkehrungen gegen dieselbe in br deutendem Rückgange begriffen und mehrerenorts schon gänzlich erloschen. Borratsaufnahme vonHeuundStroh. Um einen Ueberblick über die im Lande vorhandenen Vorräte an Heu und Stroh zu gewinnen, bat die Statthalterei eine allgemeine Auinahme der.Borrät« an Heu und Stroh angeordnet, die am ilO. v. M. durchgesührt wurde. Infolge i ieser VorratSanfnahme hat sich unter der bäuerlichen Bevölkeiung die irrige Meinung verbreitet, daß Heu und Stroh geradeso wie Getreide einer Sperre unterliege und daher der verkauf von He» und Stroh verboten oder sogar strafbar sei. Wir weide» gebeten, mitzuteilen, daß der Verkehr mit Heu un» Stroh innerhalb des Lau-de« vollkommen frei und an keinerlei Beschränkungen gebunden ist mit Ausnahme der behördlichen Preisfestsetzung die in den nächsten Tagen erfolgen wird. Die bäuerlichen Besitzer können daher ihre Vorräte an Heu und Stroh innerhalb des Landes an jeder-mann in den Grenzen der behördlichen Höchstpreise verkaufen, wenn die betreffenden Mengen nicht von der Militärverwaltung sür Heereszwecke in Anspruch genommen oder mil Beschlag belegt sind. gur Aufnahme der Bleigegenstände Aus Ansrazen wird von amtlicher Seite mitgeteilt, daß die in den Häusern verlegten Bleirohre der Was. serleitungen in die Anzeige über die Vorräte an Bleigegenständen nicht aufzunehmen sind. DaS gleiche gilt von den Abflnßleitnngkn und de» Anschlüssen der Hautleitungen. bei denen Bleirohre angebracht sind, «eiterS von den sogenannten Anschlußlritungen, die daS Straßenrohrnetz mit den einzelnen Häusern ver-binde». Sturmschäden in Wien. Ein orkanartiger Sturm herrschte am 11. d. in Wien und richtete großen Schaden an. Er wird aus mehrere Hundert-lausende geschätzt, viele Personen erlitten schwere Verletzung«. Im Prater wurde eine groß« Anzahl von Bäumen entwurzelt. Lm 20. Bezirk wurde von einem Gebäude ein Dach >» der Ausdehnung von zwanzig Metern abgetragen. Die .«Uno MilitSrschicß-stätte in der Reichsmühlen im 20. Bezirk wurde villig zerstört. Auf der Schmolz, dem ehemaligen Exerzierplatz, der feit zwei Jahren verbaut ist, wurden die Dächer von Häusern lehr stark beschädigt. AuS fast allen Bezirken liegen Meldungen über schwere Beschädigungen vor. Beschlagnahme tschechischer Lieder. DaS k. k. Landes- als Preßgericht in Prag hat die Weiterverbreitung der nichtperiodischen, in Weiworn erschienenen Druckschriften, die 37 bekannte tschechische Lieder umfassen, verboten. Unter diesen besindet sich auch daS bekannte Hetzlied „Hrj. Slowane". Die gemeinsame Bequartierung von Kriegsgefangenen. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Eine verteilte Bequarti«ru»z. die den eine gemeinsame Bequartierung der Kriegsgefangenen sor-dernden Vorschriften widerspricht, hat bereit« in zahl-reichen Fällen zu Unzukömmlichkeiten geführt. ES wurde eingewendet, daß eine gemeinsame Bequar-tierung den Wert der Zuweisung von KriegSgesan-gene» für die Landwirtschaft hinfällig mache» würde, weil durch den Marsch vom und zum Arbeitsorte zu viel Zeit verloren ginge. Au« Sicherheitsgründen muß jedoch unbedingt an der gemeinsamen Bequar-tierung der Kriegsgefangenen festgehalten werden. Ganz ausnahmsweise, bei großer Ausdehnung von Gemeindegebieten, wird es sich empfehle», die Be-quartierung vielleicht in zwei größeren ArbeitSpar-tien mit Rücksicht a«f die Lage der Arbeitsfelder zu vollziehen. Sine Weiterteilung der Kriegsgefangenen z»r Bequartierung ist unstatthaft. Die Balkanzüge. Von Berlin und Mün-chen ist der erste Balkanzug am 15. d., von Kon-stantinopel am 18. d abgegangen. Zunächst werden die Balkanzüge zweimal wöchentlich (von Berlin und München Mittwoch und Sonnabend, von Ko»stanti-noptl DienStag und Sonnabend) verkehren. Sie ____K»'ut«che jftUidjt _____ werden auS Schlafwagen erster Klaise und aus zum Teile bis Konstantinopel durchlausenden Wagen erster und zweiter Klasse bestehen und auf den in den Ta-geSstunden durchsahrenden Strecke» auch Speisewagen führen. Die VerkehrSzeiten für die wichtigsten Sta tioncn der über Wien sührenden Balkanzüge sind folgende: Wien ab Nordbahnhof 6 Uhr 52 Mi«, abends (Mittwoch und Sonnabend), Konstantinopel an 7 Uhr abends (Freitag und Montag); Konstan-tinopel ab 1 Uhr 14 Min. nachmittags ^Dienstag und Sonnabend), Wie» an Nordbahnhaf II Uhr 24 Min. vormittags (Donnerstag und Montag). Die Fahrpreise von Wirn-Nordbahnhof »ach den wichtig-sten Balkanstationen oder umgekehrt betragen sür eine Person und Fahrt: Bon Wien-Nordbahnhof nach Belgrad l. Klaffe Mk. 20 (2. Klasse Mk. 38 90), nach Niich Ms. 96— (Mk. 62*80), nach Sofia Ms. 121*90 (Mk. 80 10), nach Konstanliiiop«! Mark 221-90 (Mark l 46*70). Die Fahrkarten haben eine 15tägige GeltungS>auer Die Benützung deS Schlaf-wagen» ist nur gegen Losung von Fahrkarten erster Klasse »nd Bettkarten gestattet; der Bellkarienpreis beträgt sür jede angefangene Nacht 16 Mark. Für die Benützung eines au« einem unteren und oberen Bett bestehende» SchlafwagenabteileS durch einen Nei-senden sind zwei Fahrkarten 1. Klasse und zwei Bett-karten zu lösen. Wiedereinführung der Sonn* und Feiertagsruhe im Handelsgerverbe. Mit der am 31. Dezember 1915 kundgemachten und 14 Tage später in Wirkiamkeit tretenden Ministerial-Verordnung vom 28. Dezember sind nunmehr sämtliche SonnIagSruhevorfchriften insoweit wieder in Kraft gesetzt worden, als dieselben die Sonn- und Feiertagsruhe sür den Bereich deS HandelSgeweibes regeln. Von Sonntag den 16. Jänner 1916 auge-sangen, stehen daher auch dir Stallt,al»creiv«ro>d»un-gen vom 29. Oktober 1905, vom 23. September 1906 und vom 22. Mai 1911 für Ha»dklSgewerbe wieder in demselben Ausmaße wie vor dem Kriege in Geltung. Das Gleiche gilt sür jene Vorschriften, welche die Sonntagsruhe in dem den Produktions' gewerben zustehenden Warenverfchlrißregeln, ebenso sür daS Feilbieten im Umherziehen, für den Markt-verkehr und für da« Hausiergewerbe. Nur für die reine» ProduktionSgewerb« bleiben die Sviintags-ruhevorschriften »och weiterhin außer Wirksamkeit. Hinsichtlich des LebenSmittelhandelS und des Ver. IchleißeS in Lebensmitlelproduitionsgewerben nimm! die Statthalterei im Interesse einer klaglosen Ver-sorgung de« konsumierenden Publikums mit LebenS-mitteln die allfällige HinauSgabe vorlaujiger ergänzender SonuiagSruhevorschristen iür Städte und grö-ßere Orte in Aussicht und hat die bezüglichen Ver-Handlungen bereits in die Wege geleitet. Steiriscbe Sommerfrischen. Je länger der Krieg dauert, desto größer wird die Zahl der Erholungsbedürftigen. Zu den aus dem Felde heim-kehrenden Verwundeten und Kranken gesellen sich auch viele Daheimgrbliebene, an die der Krieg durch er-höhte ArbeiiSleistungen. Ausregungen usw. Anforde-rungen stellte, denen ihr Körper nicht gewachsen war. ?« ist daher kein Wunder, daß schon jetzt Anfrage» wegen Erholungsorten und Kurplätzen in Steieimark einlaufe». Der Landesverband für Fremdenverkehr wird trotz feiner durch die Kricgslage hervorgerufenen äußerst knappt» Geldmittel einen verläßlichen Som-merfrischenführer herausgebe». Die vom Verband« an die Fremdenverkehrsorte übermittelten Fragebogen müssen tnisprechei'd ausgefüllt und bis längstens 1. Februar znruckgelestct werde». Bücher ins Feld. Wie hochwillkommen un-seren braven Truppen geistige Nahrung ist. bestätigt uns aus eigener E>fahrung VortragSmeister Hugo Dtimel, der auf seiner VortragSreis« bei der sonst mit allem aus'« Idealste vorgesorgten Armee da« Interesse sür Lektüre allgemein vorsand. Der Kunst-ler hat kürzlich al» erste Sendung eine stattliche An-zahl Bände (778) im Werte von 375 K (aus Ueberzahlungen von feinen Vortrage» im Felde) an die Jsonzofriut abgehen lassen. Hugo Deimel, der auch sonst während der Krieg«zeit unentgeltlich eine lange Reihe von WohlsahrtSabenden teils veranstaltet, teils an solchen mitwirkt«, erhielt nun vom Armeekommando «in Schrtib«» des Generals der In-sanier» Exzellenz Boroevic, womit sür die patrio-tische Spende der aufrichtigste Dank ausgesprochen und glkichzritig bekanntgegeben wird, daß dieselbe böherenort gemeldet wurde. 4*4 des Cillier Sladlverschöne-%2/CvdllC» rungsvereines bei Spielen, Wellen und Legalen. Nummer 5 üchanlilthnr. Die spanisch« Fliege. Der harmlose Schwank wurde aus «»strer vühne bereits vor drei Jahren aufgesührt und hatte damals den gleichen äußerlichen Lachersolg, der aus eine gute Augen-blickS- und VerwechSluugSwirkung aufgebaut ist. Den Inhalt nur halbwegs richtig nachzuerzählen, ist «in Ding der Unmöglichkeit. Auch ist es überflüssig, denn alle«, wa« sich sür Bühne und Aufführung interes-siert, war im vollkommen auSverkausten Hause an-wesend und erfreute sich an der Harmlosigkeit, die nur lebendig wird, wenn frisch und sicher gespielt wurde. Und hierbei liefen «s weder die Bühnenlei tung de« gewandten Leiters Nasch, noch die einzel-nen Schauipieler sehlen. Es ist immer angenehm, wenn man den Mann im Kasten nicht merkt und jeder Schauspieler in seiner Rolle saitelsest ist. Das war der Fall. Es wurde flott unv sicher gespielt un» mit Laune: denn auch die Schauspieler missen zu derart harmlosen Schwänken Laune und Freude an der Sache mitbringen, sonst verblaßt daS wesenlos« Zeug ins gedehnt langweilige. Der Schwank wurde von den Laibachern 'icher und vergnügt ge-spielt. I» erster Hinsicht sei hier der gelungen« Senssabrikant Ludwig Klinke des BühnenlkiterS Ju> lius Nasch erwähnt Nasch verfügt üb«r «in« selten« Bühnengewandiheit und einem seiner ganzen Bübneu-gestalt glücklich angepaßten Witz. In zweiter Reihe ist der Heinrich Meisel Fritz GoldhaberS zu er-wähnen, ?er aus dem sächselnden Gelehrten eine 1«^ benswarme, gesällige Gestalt schuf und den groben Witz, den seine Rolle eigentlich erfordert, dankbarst in seine« Formen übertrug. Dadurch gewann die Rolle bedeutend. Gut in MaSke und Spiel war der ReichSratsabgevrdnete Eduard Bvrwig. den nach d«m Theaterzettel Tliaddäui Biernat. nach unserer »n sich! aber Karl Tema mit guter Charakteristik spielte. Eduard Loibner verkörperte einen Rechlsanwalt ge-schickt, war aber im Schlußakte nicht mehr zu sehen. AnS welchen Gründen blieb schleierbaft Soviel wir das Luch kenn«», soll er mich da noch aufscheinen. Der Theaterzettel lichtete auch noch weitere Berwir-Hingen an. weshalb wir nicht mit Sicherheit alle Darstelle richtig erkennen konnten und sie daher auch nur nach dem Zettel nennen können. Es seirn daher in Nebenrollen der gediegene Wimmer Arno'd Jrchns. die sittenstrenge Senffrau Maria FoldaS, der verhutzelte G'chasilhuber Tiedemayer Julius Aurichs, unsere alte Hrrmin« Wolf, Paula Klem«nS und Annie Wipperrch genannt, welch letzterer wir neuerlich den Rat geben wollen, besonder« in der Haltung der Hände etwas belebter zu sein. Sie wird dann anmutiger wirken. Vermischtes. Gegen den Krieg beginnen sich die Slim-men bei unseren Feinden laut zu machen! So wer-de» in Frankreich Versammlungen gehalten, bei wel-chen vom Frieden gesprochen wurde Schlägereien wäre« die Folge der Aeußerungen der Friedens-sreunde. — Auch haben wieder Anschläge aus Mu nilionSsabriken stattgefunden. — Die bedeutendste Aeußerung aber wagte der englische sozialistische Abgeordnete Ph. Snowden. indem er in einer An-frage an Asquiih wegen des Friedens Briefe auS Frankreich vorlegte, in welchem die KriegSmüdigkeil cer französischen Soldaten ausgedrückt wird und welche betonen: »Wir müssen aushören. nicht zum Wohl« Drutschlands, aber zu uuieiem!" Auch die Abstimmung der Bergarbeiterverbände, bei welchem 720.000 Stimmen gegen nur 40.000 sür die Ein-sührung der Dienstpflicht in England waren, dürft« den Herren Leitenden zu denke» geben. Dazu kommt noch di« bedingungslose Unterwerfung Montenegro«. Dies alles deutet auf den Anfang vom Ende hin. und wir dürfen uns dessen freuen! Die Vielweiberti der französische» K o l o n i a l s o l d a t e n. Die Einziehung der schwär-zen Soldaten, zu der die französische Militärver-waltung sich entschließen mußte, um die griJß'rr Lücke» in ihren Truppenteilen wenigstens einiger-maßen auSzujüllen, hat bereits zu zahlreichen Miv-ständen gesührt, di« kaum zur allseitigen Zufriedenheit gelöst werden könne». Die letzt« schwarze-Aufgab«, welche die Behörden Frankreichs befchäf-tigt,. betraf die Frage der Berfvrgung der Neger-frauen, deren dunkl« Gatten zum Schutz« des „hei-ligen Frankreichs" im Felde stehen. Einerseits konnte man nicht umhin, ihnen KriegSunterstitzungen zu gewähren, wie den weißen Französinnen, anderer-seit« aber schien die für diese Unterstützung«» ersor- jtammct 5 Aenttche Wacht ®ctie 5 änliche Summe in« Unermeßliche zu wachsen, da «an nicht die Vielweiberei der Neger in Betracht gezogn hatte. Denn die dunklen Bewohner Afrika« gehen in ihrem Familiensinn so weit, daß sie sich nicht mit einer einzigen Frau begnügen, sondern auf diesem Gebiete ritten wahren Sammlerfleiß an den Tag legen. Sollte man nun jeder dieser Frauen die Vorgesehene Kriegsunlerstützung auszahlen? Der Generalsekretär von Guinea äußerte sich dahin, daß die Vielweiberei in Asrika gestattet sei und darum jeder Frau die Kriegsunterstützung ausbezahlt wer-den müsse. Doch der Generalgouverneur von Iran» jösiich-Alnka erbarmte sich der bedrohten Staats-lasse, indem er daS solgende salomtsche Urteil sällte: „Da die Frauen eineS NegerS in jeder Beziehung die Rechte und Pflichten einer einzigen Frau haben, da ihr üUtamt ihnen zum Beispiel bei seinem Tode zusammen nicht mehr hinterlassen kann, als ein Weißer in denselben Permögeusverhältniffen seiner einzigen Frau, haben sie zusammen auch nur die-selbe Kriegsunterstützung zu erhalten, die einer ein-zigen weißen Frau zukommt." Man kann sich den-ken, mit welcher Freude die französische Verwaltung sich diesem Urteil anschloß . . . De-De-Fl eisch. Aus Berlin wird geschrie-feen: Zur Streckung des Fleisches werden neuerdings Verfahren empfohlen, das Rindfleisch mit dem weit billigeren Fischfleisch zu vermischen. ES existiert ein von sachverständiger Seite geprüftes Versahren, durch Vermischung mit Klippfischfleisch und Rindfleiich unter Zusatz einer Pflanzenfettwürze eine wirkliche Streckung deS FleifcheS zu erzielen. Das Präparat kommt un« ter dem Namen „De-De Fleisch' in den Handel. Es ist in irischem Zustand eine hackfleischartige Masse, die sich zu Klopsen und ähnlichen Gerichten verwen-de» läßt. Durch eine besondeie Art der Wäsierung und Weilerbehandlung der Klippfische sowie durch die Einwirkung der Pflanzenfetlwürze ist es gelungen, den Fi'chgeruch undFischgeschmack vollständig zu be-seligen. Die Herstellung erfolgt in hygienisch ein» wandsreier Weile, ohne Verwendung chemischer Mit« tel. DaS De De-Fleijch ist versuchsweise in einer städtischen Verkaufsstelle in Schönederg verkauft wor den, und zwar zum Preise von 1 Mark 8l> Pjg. (St 2 50) daS Kilogramm. Ferner eignet sich das Fleiichgemisch auch zur Herstellung billiger Würste verschiedener Art In Bremen wurde bereits eine Zentrale für De De-Fleijch begründet. Unser Thronfolger an der Südwest» front. Zum dritten Male seit dem Kriege mit Jta- lien unternahm unser Thronfolger im Auftrage des Kaisers eine Reise zur Besichtigung der Südwest-front. Die Reise führte ihn erst nach Tirol und er-hielt dort mancher der tapferen Verteidiger deS „Heiligen Lande« Tirol" seine wohlverdiente Auszeichnung au« den Händen des allbeliebien ThransolgerS. Bei der Besichtigung der Stellungen am Col di Lana und am Piazza wurden viele der dart kämpfenden Helden mit schmeichelhaften Ansprachen ausgezeichnet. An der Kärntner Front fanden besonders die Gegenden von Tarvis, de« Krn und deS Tolmeiner Brückenkapses große Aufmerksamkeit. Den Abschluß fand die Reise mit dem Besuche de« Görzer Brückenkopfes. Ueberall wohin der Erzherzog Thronfolger kam, halte er Ge-legenheit, unsere Kämpfer zu beloben »nd zu beloh-neu, und sich davon zu überzeugen, daß die An-griffe de« treulosen Feindes nutzlos und vergeblich sind und eS auch bleiben werden. Am 17. traf der Thronfolger wieder in Wien ein, wo er dem obersten Kriegsherrn von dem Gesehenen Bericht erstattete. Zl. 17.021/1915. Kundmachung. Aieöpreise, An gemessen yeit veim Wer-kilufe durch die Produzenten. Infolge Erlasses der k. k. steiermärkischen Statt-hallerei in Graz vom 18. Dezember 1915, Zahl 4—2961 W.M./52, beziehungsweise Erlasses vom 31. August 1915, Zl. 4—2104 W.M./17. wird hiemit zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß die Verkaufspreise für Schlachtvieh von den die Vieh-pässe ausstellenden Organen auf den Viehpasfen amtlich anzumerken sind. Jedes Zuwiderhandeln gegen diese Anordnung wird nach der kaiserlichen Verordnung vom 20. April 1854, R.-G.--BI. Nr. 96, mit Geldstrafen bis zu 200 K oder mit Arrest bis zu 14 Tagen bestraft. Stadtamt Cilli, am 10. Jänner 1916. Der Bürgermeister: Dr. von Jabornegg. Zl. 35/1916 Mob. Kundmachung. Die Landsturmpflichtigen, welche nach ihrer Ein-teilung zum gemeinsamen Heer oder zur Landwehr im k. u. k. ErgänzungS« oder k. k. Landwehrergän-zungsbezirke Marburg eviden; zuständig sind und welche laut Einberusungskundmachung L/2 am 17. Jänner bezlv. 21. Jänner 1916 einzurücken haben, haben sich statt bei dem in ihrem Land-sturmlegitimationSblatte bezeichneten k. u. k. Ergän-zilngsbezirkSkommando, bezw. k. k. Landwehr-Ergän-zungSbejirkSkommando an den nachstehend angeführ» teil Tagen bis spätestens 11 Uhr vormit-tagS beim k. u. k. Lager in Lebring bei Wildon, politischer Bezirk Leibnitz, einzufinden und zwar: 1. Die in Jahren 1371 und 137t) Geborenen am 17. Jänne: 1916. 2. Die in den Jahren 1865, 1366 und 18o7 Geborenen am 21. Jänner 1916. Stadtamt Cilli, am 14. Jänner 1916. Der Bürgermeister: Dr. von Jabornegg. praktische Mitteilungen. Da« Eilkitten der Petroleumbas-sin«. ES kommt häufig vor, daß an Petroleum-lampen die Glaskugel (Bassin) sich von dem Me-tallfuß löst. Dies ist oft eine unangenehme Sache, besonders wenn eS auf dem Lande geschieht. Der zum Kitten gewöhnlich angewendete Schellack hält niemals lange, weil das Petroleum diesen Kitt aus» löst. Ein besserer Kill ist folgender: Ein Stückchen Alaun wird in einem Blechlöffel recht heiß gemacht, die flüssige Masse in die Öffnung des Meiallf ßeS gegossen und daS Bassii sosort hineingedrückt. Da« Gelingen hängt hauptsächlich von der raschen AuS-sührung dieser letzten Operation ab, da das heiße Alaun sehr schnell wieder verhärtet. Gebe den hochverehrten Damen von Cilli und Umgebung hiemit bekannt, dass ich mit heutigem Tage eiu Damenkleider Geschäft Herreiigasse Nr. 22 im I. Stock eröffnet habe, und bitte um gütigen Zuspruch Hochachtungsvoll Cilli, am 12. Jänner 1916. SldOllie Pölle Daiueiiklcldermachcrlu. ■v:' WWW» Metallabgabe. Einkaufstelle für Cilli und Umgebung: Eisengrosshandlung D. RÄKUSCH. Da mit 31. Jänner die Zeit für freiwillige Abgabe abläuft, so bitten wir. die Abgabe nicht auf die letzten Tage zu verschieben, weil da großer Andrang bevorsteht und die Beschaffung des Ersatzstückes fast unmöglich sein wird. Für die darauf folgende behördliche Requisition sind wesentlich niedrigere Preise festgestellt. Auskünfte werden gerne erteilt. v. RAKU8CH. Ausweis über die im stöbt. Schlachthause in der Woche vom 10. bis 16. Jänner 1916 vorgenommenen Schlachtung«« sowie die Menge und «attung des »ingesührten Fleiiche« in unmittelbarer Nähe der Stadt Cilli, bestehend aus: einem Wohnhaus mit 4 Wohnungen, einer modernen Villa mit 3 schönen Wohnungen, einem Wohnhause mit Stallurigen lör ein Pferd und Kindvieh, eiu Bau latz und einer gut besuchten Gastwirtschaft mit Kegeibahn, Teich- und Wiesenwirtschaft ist unter s>ehr günstigen U> dinguugen zu verkaufen. Der V, rkauf kann für die ginze Gruppe oder auch für einzelne Objekte abgeschlossen werden. Anzutragen bei der städt. Realitätenverkehrsvermittlung in Cilli (Sladtamt) sekretär Blechinger. Name vet Fleischers bin), eingeführte» ftUitdi in Stiicken - V ab Eiilgetuhrtes Fleisch in Kilogramm 8 w g ■9 u .r> o « c ES Ja « Jo S3 oc s X ö •9 f.» *0 -er i) §5 H6 £ e S L «Z o ) f « 8 8 J3 A 9 s i S •e s> | g | Ä z : T Janjchet Marrin .... — — 1 — 1 — — — — _ Junger Ludiviq .... Xnes iikrnhard . . . — — — — — — — — — _ «viiär Ludwi i .... — — 1 — — 1 l — LeSlmchk! Icitod . . . — !t! — M 6 20 Payer Luise...... t-' >; ; • 'S Zl. 222/1916. Kundmachung. Auf Grund der für das Jahr 1915 geltenden Gemeindeoebuhrenvorschreibung sind im ersten VierteljaJu« 4. i. in der Zeit vom 1. Jänner dis 31. März 1916 folgende Zahlungen bei der Stadtkasse zu leisten: Ein Viertel der 10°/0 Zinsheller. Ein Viertel der 2°/0 Schulheller. Ein Viertel der 6°/0 Wasserumlagen. Die Hälfte der pauschalierten Wasserzinse. Etwaige Rückstände an Gebühren aus dem Jahre 1915 sind bis Ende Jänner 1916 einzuzahlen, widrigens ohne einer vm* herigen Verständigung von den der Gemeinde zustehenden gesetzlichen Mitteln Gebrauch gemacht werden müsste. # Der Bürgermeister: Stadtamt Cilli, im Jänner 1916. Dr. Heinrich V. Jabornegg. Echriftleiwnq, Verwaltung Druck und Verlag: Verein«buchdrvckerei »ieleja* in Cilli. — Verantwortlicher Leiter: Suido Schidlo