Schristltitimg: «othauSgasse Str. 6. leltjln» Kt. 21, tsitrart««. e#T«4 Mate: TÄgNch s»« Httlnotiiw trr eoi-a- b. irrict-t«g<) t>» 11—lt vhr vorm. Goatschrkii«» wrrdt» «k», »«Benlo'c «Lw-ohnü« ris: bcrutffiiSägt Satin6ifUB»en BWS Mt vk?»«ll»»a B«scn Baatasitm du Nflia# lt|*> ■cWItrn Gktilfcrfn cmorjnt. •«t ©icSttlioljinjci l'tn»-Bochlnj. Ste .SrctMx 03«itf «füdat t(ton «illwcch in« €aialtag •tOM. ••SftKlltoflfTl-ÄfnK H.900. Sermaltimn: Ratha»«gasse Wr. 5. Xrirctn fit. 21, tntnatUa ^e,uü>>bcdillgun»kll Durch »t« Po» »qoge, : SicrtrlMQtig . . . K S W . . . . K s t» •anüäQiii. . . . K l*-8« fiiit Cilli nit 3ii|icluit| in« Hau» ! Monatlich . . . . K l i, Biatcliittzig . . . K »•— H-l»j«Iirig . . . .» g-_ «JUiSImi . . . . K !*•-gilt« Bstltst rrtjdEjcn sich iii 8r|un# jttSl)icii »m »UIiöVkk» (Siitjeletltft Klomnnratl gelten ti« tat »WkUaaj Ar. 43 Mi, Mittwoch, den 29. Mai 1912. 37. Jahrgang. Von Lilli bis Ciili. Ein Rechenschaftsbericht über die österreichische deutsche Handwerkerbewegung von 1903 bis 1912, Im Frühling des Jahres 1903 beschäftigte sich der Deutsche Handwerkerverein zu Graz mit der Frage, ob es nicht der Stellung des deutschen Hand» werkeS in Oesterreich besser entspräche, eine Beweg-ung ins Leben zu rufen, die sich nur mit den Belangen des Handwerks befaßt. Die Entwicklung dieser Idee gelegentlich einer Gewerbeversammlung in Gleisdorf sand gute Aufnahme und so wurde denn beim .Allgemeinen steirischen Gewerbetag*, der zu Pfingsten des Jahres 1903 in Cilli statt-sand, nach einem ausführlichen, dem obigen Gedan-ken dienenden Referate der Beschluß gefaßt, für die deutschen Alpenländer eine Handwerker-Organisation zu gründen. Diese Ausgabe wurde einem aus sieben Hand' werksmeistern bestehenden Ausschusse, der der „Sie-beuerausschuß der steiermärkischen Gewerbetreibenden" genannt wurde, übertrage». Dieser Ausschuß setzte sich zusammen aus dem Goldschmied August Ein-spinner, Tapezierermeister Anton Krebs, Schneider, meister VituS Käfer, Tischlermeister Eduard Spa» zierer in Graz, dem Zuckerbäckermeister Karl MörtI in Cilli, Scisensiedermcister Emil Seidler in Leoben und Kammachermeister Karl Schäfer in Gleisdorf. Der nachstehende gedrängte Bericht möge dar« tun. ob diese Männer der ihnen übertragenen Auf. gäbe nachgekommen sind. Für den 24. September 1904 wnrden alle deutschen Handwerksmeister der Alpenländer nach Salzburg zum „Ersten alpenländischen Handwerker-tag" einberufen. Dort waren bereits 49.000 Handwerksbetriebe «rtreten. Für die handwerksmäßigen Forderungen wurde em aus 14 Punkten bestehendes Programm aufge-stellt, welches feit dieser Tagung den Namen „Sal- (Nachdruck verboten.) Aas Weisen. Von Dr. med. Ebing. Das Reisen ist seit der Erfindung der Loko-motive etwaS Alltägliches geworden. Das Reisen zum Vergnügen aber ist leider nur für wenige vor-Handen. Und gerade diese Art zu reisen ist eine« der wirksamsten und natürlichsten Mittel, um den Körper zu stärken und den Geist zu ersrischen, um Krankheilt zu heilen oder zu verhüten. Damit sich eine Reise aber vergnüglich und ersprießliich gestalte, ist es vor allen Dingen not-wendig, !daß der Körper gesund und widerstandSsähig bleibt, d«nn selbst die interessanteste Reise durch die herrlichstcen Gegenden verliert allen Reiz, wenn der Körper diurch Ueberanstrengung oder gar Entbehrung leidet. So ist auch heute noch das Reisen eine Kunst, und jede Kunst will erlernt und geübt werden. Dass erste Geheimnis des vergnüglichen ReisenS ist das Maßhalten". Die Erholungs- und Ver-gnügungssreise muß stets den Charakter des Ange-nehmen, !des Vergnügens haben. Das schließt von selbst alläe Sorgen und Unannehmlichkeiten, jedes Ueberhastiien und Nörgeln aus. Wenm sind nicht schon jene unpraktischen Rei-senden beegegnet, welche, kaum dem Zuge entstiegen, mit einemn wahren Feuereifer ihren Weg vorwärts stürzten? ' Wenn man zufällig nach drei oder vier Tagen dmefe Wettrenner wieder traf, so war jeder Eiser, jed,de Freude bei ihnen verschwunden; sie waren burger Handwerker Programm" führt. Gleichzeitig wurde auch beschlossen, daß dieses Programm von zwei zu zwei Jahren zu revidiere» ist und außerdem wurde ein knappes Organisationsstatut festgelegt. Ein Punkt dieses Statutes lautete: ..Die Handwerker-Organisation bezweckt den engen geistigen Aneinanderschluß aller alpenländischen deutschen Handwerksmeister zur Förderung des Standesbc-wußtseins, zur gegenseitigen wirtschaftlichen Hilfe und Kräftigung und zur gemeinsamen Vertretung und Verteidigung aller Standesinteressen." Dort wurde auch der Alpenländische Handwer kerrat eingesetzt. Die Einsetzung des HandwerkerralcS, der die Ausgabe bekam, sortgesctzt den HandwerkSgedanken zu pflegen, wurde vielfach mißverstanden, begegnete auf der einen Seite Mißtrauen und löste auf der andern Spott aus. Aber die Ideen, die allenthalben gepredigt wurden, faßten in breiten Handwerkerschichten rasch Wurzel. Wirksam hals da die im Spätherbst 1904 vom SiebenerAnsschnß gegründete und geleitete „Handwerker Zeitung" bei. Schon im Jahre 1905 wurden nebst vielen kleinen Versammlungen der Kärntner Handwerker-lag, der Weststeirische Handwerkertag, der Ober-österreichische Handwerkertag, der Obersteirische Handwerkertag, der Vorarlberger Handwerkertag und der Untersteirische Handwerkertag durchgeführt. Alle diese Tagungen waren ausgezeichnet be-schickt und Verliesen in einheitlichem Sinne. Im Jahre 1905 wurde die österreichische Hand-werkerschaft vor eine bedeutungsvolle Aufgabe ge» stellt: Die Regierung unterbreitete, gedrängt vom Gewerbestande, dem Abgeordnetenhaus? die Gewerbenovelle. Als der sozialdemokratische Abgeordnete Dr. Ellenbogen mit allem Hasse gegen den Gewerbe-stand dagegen Stellung nahm, daß diese Vorlage ohne erste Lesuug zugewiesen werde und starke «n-terstützung von anderen Parteien erhielt, da ward es klar, daß schwere Kämpse bevorstehen. überanstrengt und daher kopfhängerisch und unlustig geworden — durch ihre eigene Unklugheit. Nichts ist beispielsweise unpraktischer, als sich in den ersten Tagen einer Gebirgsreise zu übereilen. Wer zu Hause wenig Gelegenheit hatte, größere Fußtouren zu machen, der sollte am Tage seiner Ankunst in seiner AusangSstation weiter nichts im Auge haben, als seine Gelenke geschmeidig zu machen. Eine Fußwanderung von zwei bis drei Stunden längstens, würde für den ersten Tag genügen. Auch am zweiten Tage soll diese Wanderzeit nicht um vieles üllerschritteu werden. Erst am dritten oder vierten Tag können dann mit Erfolg und Genuß größere Strecken zurückgelegt werden. Das zweite Geheimnis der Kunst des Reifens ist eine richtige Einteilung des Marsches und der Zeit. Im Gebirge muß der Städter seine Gewöhn-heit, bis in den Vormittag hineinzuschlasen, ablegen, wenn er nicht seinen Weg in den heißesten Tages-stunden zurücklegen will. Das Marschtempo muß mäßig sein, in den ersten Stunden langsam, später kann es schneller sein, der persönlichen Kraft an gemessen. Beim Bergsteigen soll man der Lunge wegen das Sprechen und Rauchen unterlassen. Beim Ab-stieg kann man nach Belieben plaudern und rauchen. Allzu oft auf einem Marsche zu rasten ist nicht empfehlenswert, denn nach jeder Rast ist ein ge-wisser Widerstand erst wieder zu überwinden, was schließlich zu einer srühzeitigen Ermüdung führt. Ein Gegenstand größter Fürsorge des Reisenden muß die Bekleidung des Fußes sein. Auf Fuß. Der Alpenländische Handwerterrat fand sich daher bereits am 26. März desselben Jahres in Leoben zusammen und arbeitete ein breites Gut-achten zu dieser GesetzeSoorlage aus. Wiederholt wurde von Abgeordneten verschiedener Parteien er-klart, daß diese Arbeit die beste und eigentlich ein-zige Unterlage aus dem Kreise der Juteressenteu ist. Als die Arbeiten für dieses Gesetzeswerk ein Jahr daraus ins Stocken kamen, wurde für den 22. Mai 1906 nach Wien eine Handwerkstagung einberufen, an der 134 Delegierte aus dem ganzen Reiche. 40 Reichsratsabgeordnete und der Sektions-chef des Handelsministeriums, Dr. von Hasenöhrl. teilnahmen. Bei dieser Beratung wurde es auch ofsenkuu-dig, daß die Wiener christlichsozialeu Gewerbesührer nicht die Fähigkeit besitzen, die Geschickt der öfter-reichischen Handwerkerschaft zu leiten. Unausgesetzt ist es die Alpenländische Handwerker-Organisation gewesen, welche die Kühlung mit den einzelnen Parlamentsgruppen ausrechter-hielt; ihrem heftigen Einsetzen war es auch zu danken, wenn die Kampfstimmung über die Para. graphengrnppe 37 und 38a im Sinne der Gewerbe-sordcrungen ausfiel. Erst dem Herrenhause war es beschicken, den Gegnern des Gewerbestaudes die wichtigsten Pnnkte wieder preiszugeben. Im September 190«! fand der Zweite Alpen-ländische Handwerkertag zu Innsbruck statt, der darum von besonderer Bedeutung ist, weil dort der Beschluß zur Gründung der Reichshandwerker-Or-ganisation unter Zugrundelegung deS Salzburg» Programmes gesaßt wurde. Dieser große Zusammenschluß, der sich über die alpenländischen, suveten-ländische» und deutschböhmischen Gebiete erstreckte, vollzog sich am 18. Juli 1907 und am 10. November desselben Jahres wurde zu Brünn der Reichshandwerkerrat eingesetzt. Im Lause der Jahre wurde durch die Orga-nisation eine Reihe deutscher Handwerkervereine ge-gründet ; dieselben haben ihre Daseinsberechtigung auf wirtschaftspolitischem und nationalem Gebiete längst aus das beste bewiesen. Wanderungen holt man sich in baumwollenen Strümpsen leichter wunde Stellen als in wcllenen, daher empfehlen sich dünne wollene Strümpfe. Per-fönen, die an Schweißsüßen leiden, tun gut, alltäglich die Füße mit Borsyl, in jeder Apotheke erhältlich, einzureiben und von diesem Pulver auch etwas in die Strümpfe zu streuen. Feucht gewordene Strümpfe dürfen nie am Fuße trocknen, da dieses leicht Fuß-erkältuugeu nach sich zieht, namentlich bei schwächlichen Personen. Man wechsle daher die Strümpfe, so oft es nötig ist. Dann muß ferner das Schuhzeug bequem sitzen- Nächst dem Korsett hat die ungeeignete Fuß-bekleiduug das meiste Unheil am menschlichen Körper angerichtet. Von den meisten Menschen wird der Fuß als ein gefesselter Sklave angesehen, der aber deunoch in seinen engen Fesseln arbeiten soll. Das dritte Geheimnis der Kunst des Reifens ist das, seine Gesundheit zu erhalten. Sehr viele Reisende erkälten sich auf der Reise oder verderben sich im Ansang den Magen. Beides sehr verdrießliche Umstände, die einem die schönste Tour verleiden können. Die Gesahr einer Erkältung ist aus Reisen, besonders im Gebirge, sehr häufig, da der Körper nirch die ungewohnten Anstrengungen zu größerer Ausdünstung angeregt wird, und die Temperatur im Gebirge gegen Abend erheblich sinkt. Daher suche man sich im Anfange vor einer Erkältung zu schützen, indem man den Fuß warm und trocken hält und )en Oberkörper durch einen Plaid schützt. Der Plaid ist das einfachste und bequemste Bekleidungsstück auf Seite 2 Deutsche Macht Nummer 43 Im Jahr« 1908 fand zu Graz der Erste Reichs-Handwerkertag statt. Fünf Minister, 68 Reichsratsabgeordnete und L300 Delegierte aus dem ganzen Reiche, die 230.000 Handwerksbetriebe vertreten haben, nahmen an dieser ebenso ernsten als glänzenden Tagung teil. ES war die mächtigste Kundgebung auf ge-werbepolitischem Gebiete, die in Oesterreich bisher überhaupt stattgefunden hat. Den Stempel der besonderen Bedeutung drück-ten die hervorragenden reichsdeutschen Handwerks-Vertreter auf, durch ihre Teilnahme gestaltete sich dieser ReichsHandwerkertag zu einer gewaltigen ge-samtdeutschen Kundgebung für daS Handwerk. Zu gleicher Zeit mit dieser Tagung wurde^ auch die JubiläumS-Ausstellung der Handwerker Steier» mark», der die kleineren Handwerker-Ausstellungen in Kindberg im Jahre 1906 und in Gleisdorf im Jahre 1907 vorausgegangen sind, durchgeführt. Mit der erstgenannten, prächtig gelungenen AuS-stellung wurde ein Typus geschaffen, der bei den nachfolgenden, von der Handwerker - Organisation durchgeführten Ausstellungen in Linz 1909, in Troppau 1909, in Hallein 1910 und in Klagenfurt 1911 durchgeführten Handwerker-Ausstellungen unverkennbar zu Tage trat und in Oesterreich auch bei den bevorstehenden Handwerker - Ausstellungen kaum verwischt werden dürfte. Alle diese unsere Handwerker-Ausstellungen er-füllten die Absicht: den Handwerksmeistern Gelegen-heit zu geben, ihr Sönnen zu zeigen, sich frische Arbeitslust zu holen und dem Publikum darzutun, daß auch der Handwerker unserer Zeit Tüchtiges zu leisten imstande ist. Der Außerordentliche - Reichs Handwerkertag, der 1909 zu Linz abgehalten wurde, hatte den Zweck, gegen die geplanten Angriffe auf die Meister« lehre und gegen das Bestreben, öffentliche Lehr« Werkstätten zu errichten, Stellung zu nehmen. Diese Abwehr ist gelungen. In voller Erinnerung ist ja noch der vorjäh-rige große Zweite Reichs-Handwerkertag in Klagen-fnrt. Die herzliche Anteilnahme durch die Be-wohner des ganzen Landes Kärnten und die wnch-tigen Kundgebungen, die im Buche „Dokumente des österreichischen Handwerks" bleibend niedergelegt sind, dürften kaum so bald vergessen werden. Diese Tagung ist insoserne von besonderer Wichtigkeit, als bei derselben auch die Wiener freien deutschen Handwerksmeister-Organisation zugestoßen sind uud ihre Vertrauensmänner in den Reichs-Handwerkerrat entsendet haben. Es dars wohl sestgehalten werden, daß die Tagungen unserer Handwerker-Organisation aus-nahmslos muftergiltig, würdig verliefen. Neben den großen Tagungen fanden Hunderte und Hunderte größere und kleinere Versammlungen aller Orten statt. Dazwischen liefen unausgesetzt die Arbeiten nn-zähliger wichtiger Aktionen. der Reise, weit bequemer und sicherer als ein moderner Ueberzieher. Auch vernachlässige man auf der Reise die Hautpflege nicht. Baden ist auf Reisen notwendiger als zu Hause, da die Haut weit euer-gischer arbeitet. ..... Personen, die selten reisen, besinden sich leicht gleich nach der Abreise nicht ganz wohl. Das län-gere Verweilen im Freien, die veränderte Nahrung, das neue Klima, kurz alle« Neue regt sie auf und verursachl Abspannung, Appetitlosigkeit und Schlaf-losigkeit. Solche Zustände aber sind in der Regel nicht gefährlich und gehen schnell vorüber; sie ver« schwinden in dem Grade, als die neue LebenSwuse zur Gewohnheit wird. Dann tritt daS Gefühl des Wohlseins um so merklicher hervor. Man hüte sich Schlaf und Appetit erzwingen zu wollen. Die meisten Reisenden verlangen, daß ihr Magen ans Reisen ein stärkeres Nahrung»« bedürsnis zeige. Gewöhnlich ist das ja auch natnr« gemäß der Fall, aber doch nicht immer. Man esse auf der Reise nie zuviel auf einmal, denn mit über« ladenem Magen gehen oder fahren ist nicht gut und bewirkt sowohl Trägheit als auch Verdauungs störung. Man esse öfter, jedesmal wenig aber nahrhaft. . . Auch mit dem Trinken muh man vorsichtig fein, zumal bei Fußtouren. Es gibt unter den GelegenheitS-Reisenden eine Menge durstiger Seelen, die keine Gelegenheit vorübergehen lassen, ohne sich an der lockenden Gambrinusgabe zn laben. Diese werden niemals rüstige, ausdauernde Fußgänger sein. Vieles Trinken erschlafft und macht nur noch durstiger, Beim GewerbeförderungSwefen wurde überall tüchtig mitgearbeitet, eine Reihe der mittlerweile ge-gründeten GewerbefördernngSinstitute zählen Angehörige der Organisation zu den tüchtigsten Mitar-»eitern. Die besten und unermüdlichsten Verkündn »er Gewerbeförderungsideen dürften die Angehörigen >er Handwerker-Organisation gewesen sein. Die Institution der Maschinen Genossenschaften wurde vom S'ebener-Ausschuß der steiermärkischen Ge-werbetreiben inauguriert, ebenso kommt aus sein Konto die Einführung künstlerischer Hilfskräfte bei >er Gewerbcförderung. Ofmals waren auch für die Gewerbefördcrung Kämpfe auSzutragen, es fei nur an den seinerzeitigen Plan erinnert, die Gewerbe-örderung zu einem Industrie«. Gewerbe- und Heim« arbeitSamte umzugestalten. Auch auf dem Gebiete des Seiverbeschulwesens war mancher harte Strauß durchzusechten. bis maßgebendsten Ortes ebenfalls die Einsicht einkehrte, daß wir im Rechte sind, wenn wir das Gewerbe-schulweseu auf eine praktische Grundlage gestellt und unsähige Lehrkräfte ausgeschaltet wissen wollen. Die Handwerker-Organisation sorgte auch da-für. daß sich manche Landtage endlich für Gewerbe-fragen zu interessieren begannen. Auch auf dem Gebiete der LehrlingSfürsorge stellte die Organisation ihren Mann. Alle Einzelsragen, die behandelt, und wo viel-fach wertvolle Erfolge erzielt wurden, zu nennen, es sei nur aus die Einführung des GewerberateS beim Handelsministerium, auf bedeutende Berbeffe-ruugen im HeereSlieferungSwefen, auf die Errichtung des Gewerbestatistischen AmtcS. ans die Ausschaltung deS Schneeballenunsuges usw. usw. erwiesen, ist im Rahmen dieser kurzen Darstellung unmöglich. Es ist auch nicht möglich, jene Wahlkämpse näher zu erörtern, die notwendig waren, um ver-schieden« Handels« und Sewerbekammern für die Handwerker-Organisation zu erobern. Der Siebener-Ausschuß der steiermärkischen Gewerbetreibenden gründete auch die Handwerker« Stellenvermittlung. Auch dem Meisterkrankenkassenwesen wurde mit Erfolg ständig die Ausmerksamkeit gewidmet, ver-schiedene solcher Kassen wurden gegründet oder sind in Gründung begriffen. Die schwerste Aufgabe war es aber, die gcwerb-liche Kreditorganisation für die Alpengaue in die Wege zu leiten. Hoffentlich ist es dem am 24. September 1907 zu Graz gegründeten und mittlerweile unentbehrlich gewordenen „Zentralvcrband handwerksmäßiger Er« werbS- und WirtschaftSgenofsenschaften für die AI« penländer", der nach dem Vorbild des älteren Brün» ner Bruderverbandes geschaffen wurde, und seinen Ilnterkassen, gegönnt, dauernd segenbringend für das Handwerk zu wirken. Nebst allen diesen Arbeiten wurde der AuS« bau der Gewerbegenossenschasts-Organisation nnauS-gesetzt betreut. während ein kurzes Ertragen des DnrsteS schon zeigt, wie viel Gewohnheit dabei herrscht, und daß das Durstgesühl in Wirklichkeit nicht so schlimm ist, wie eS anfangs den Anschein hatte. Ganz zu verwerfen sind die Schnäpse und Liköre, denn diese Spiritussen setzen die Widerstandskrast de» Organismus noch mehr herab als der Biergenuß. Hat man wirklichen Durst, und kann man es haben, so trinke man au« dem sprudelnden Berg-quell. Gewöhnlich hält man daS Trinken von kaltem Wasser für gefährlich. Das ist eine Uebertreibung. So wenig es dem Fieberkranken etwas schadet, wenn er seinen überhitzten Gaumen und brennenden Magen durch Eisstückchen kühlt, so wenig schadet dem Wanderer der Genuß des erquickenden Wassers, vorausgesetzt, daß er es nicht im Uebermaß trinkt. Auch unsere Heeresleitung ist längst von der alten Anschauung zurückgekommen, daß den er« müdeten und schweißbedecklen Soldaten auf dem Marsche das Wassertrinken schaden könnte; sie sorgt vielmehr dafür, daß ihnen das kühlende Naß ge boten wird, so ost es möglich ist. Ist der Wanderer ängstlich, so nehme er kleine Schlucke des kühlen Wassers und behalte sie einige Sekunden im Munde, bevor er sie hinabgleiten läßt. Sobald der Reisende Ermüdung und Erschöpfung fühlt, soll er Halt machen uud im nächsten Ouartier rasten, sonst kann leicht der Zioeck seines Reifens ins Gegenteil umschlagen. Der „Reichsverband der Territorial-Verbände", verschiedene LandeS-Territorial-Verbände sowie Be° zirkS- und Pflichtverbände wurden von der Hand-werker-Organifation ins Leben gerufen. Daß es tausendmal an schweren Kämpfen um die Rechte des Handwerks gegen teilweise über« mächtige Feinde nicht gefehlt hat, darf nicht ver-'chwiegen werden. Aber weder Hohn noch Spott, noch Nieder-tracht oder Verleumdung oder geschäftliche Schädi« zuug waren imstande, die Führer der Handwerker-chast von dem als recht erkannten Wege abzubringen. Freudig und stolz erinnerte» und ermunterten wir uns allezeit daran, daß das deutsche Handwerk nur durch seine Unermüdlichkeit. durch seine Festig-feit und Ausdauer groß und überragend gewor-den ist. Vielleicht der größte und tiefste Erfolg der Handwerker-Organisation ist der, daß die Hand« wcrksmeister wieder begreifen lernten, daß der Titel „Deutscher Handwerksmeister" der schönste Ehren-titel ist. Der Handiverker, der stolz daraus ist, ein deut« scher Handwerksmeister zu sein, und der dessen ein-gedenk ist, daß jedes Blatt in der Geschichte de» deutschen Volkes gleichzeitig anch ein Ehrenblatt für daS deutsche Handwerk bedeutet, der wird auch bei jenem Ringen nicht abseits stehen, wo es gilt, für die Ehre und Freiheit des deutschen Volke» am Platze zu sein. Der Stcirische Handwerkertag, welcher im Jahre 1910 zu Mürzzuschlag abgehalten wurde, gab dem Siebener-AuSschuß den Auftrag, die Grün-dnng eines „Deutschen Handwerkerbundes für Steiermark und Kärnten* vorzubereiten, damit die Interessen der deutschen Handwerker dieser beiden Länder dauernd wohl gewahrt bleiben. Diese Ausgabe ist nun auch erfüllt; gebe ein gütiges Geschick, daß dieser Handwerkerbund, der wieder von der deutschen Grenzburg Cilli seinen Ausgang nimmt, zum Heile des Deutschen Hand« werls ebensalls gesegnet sei. August Einspinner. Deutscher Handwerkertag in CM. ES waren weit über 500 deutscher Handwerker auS ganz Steiermark sowie aus dem Nachbarlande Kärnten, die sich am Psingstsonntag zu einer über« auS eindrucksvollen, ernsten Tagung in Cilli ver-einigt hatten, zu einer machtvollen Kundgebung de» deutschen Gewerbestandes von Steiermark und Kärn ten. Galt es ja doch, gegen den slowenischen An-schlag Stellung zu nehmen, womit in erster Linie eine eigene Handels- und Gewerbekammer sür da» steirische Unterland inS Leben gerusen werden soll, anderseits durch die geplante Gründung eines unter« steirischen GenofsenschaftSverbandes die Abtrennung der untersteirischen Genossenschaften von den übrigen Genossenschaften des Kamiuerbezirke» eingeleitet wer» den soll. ^ Der Handwerkertag sand in den Sälen des Deutschen Hauses statt, welche bis auf da« letzte Plätzchen dicht besetzt waren, und nahm um halt 11 Uhr vormittags seinen Anfang. Der Obmann des SiebenerauSschusseS der Gewerbetreibenden, Reichsratsabgeordncter Herr Auznst Einspinner, führte in seiner Begrüßungsrede an«, daß in letzter Zeit Versuche unternommen worden seien, in die Reihen des Gewerbestandes der sleier-mark die Brandfackel des nationalen Haff«» hinein-zutragen. Man will einen sogenannten »ntersteiri-schen Genossenschaftsverband in die Wege leiten, da-mit wird aber nur der Versuch gemacht, Steiermark auseinander zu reißen und das Unterland vom Grazer Handelskammersprengel abzutrennen. Darin liege «ine snrchtbare Gefahr für die deutschen Se-werbetreibenden des Unterlandes, denn dann win)e ihr Schicksal in die Hand von Leuten gelegt, die sich von slowenischen Parteiführern leiten lassen und das Geld der Deutschen würde dazu verwendet wer-den, um deutsche Gewerbetreibende, deutsche Lans leute. deutsche Industrielle im Unterlande zu entrechten. Hinter dieser geplanten slowenischen Griin-dung stecke Dr. Bcrstovsek, ein Mann, der erst kürzlich im Abgeordnetenhause die schwersten Angrisse gegen den Gewerbestand der ganzen Monarchie un> teruommen hat. Der Redner betonte ausdrücklich, daß, wenn die slowenischen Gewerbetreibenden det J Rumm^r 43 Deutsch? Macht ©ctte 3 Unterland«« darangehen, einen rein slowenischen Ge-nossenschaftsverband für rein slowenische Genossen-schasten ins Leben rnsen, so haben wir dagegen nichts einzuwenden. Abgeordneter Einspinner dankt den Versammelten, daß sie trotz der kurzen Zeit, die zur Veranstaltung des HandwerkertageS zur Ver-fügung stand, in so ansehnlicher Anzahl hier er-schienen sind, aus allen Tälern deS Oberlandes und aus dem getreuen Kärnten. Er begrüßte ganz be-sonders den Bürgermeister der Stadt Cilli, Herrn Dr. Heinrich von Jabornegg, die Abgeordneten Marckhl, Wastian, Reitter, Stallner, Neger, Foest, Ornig, Feyrer, ferner den Präsidenten der Handels-und Gewerbekammer in Graz, Kommerzialrat Kloiber, den Obmannstellvertreter des deutschen Bolksrates für Untersteiermark. Herrn StadtamtSvorstand Dr. Otto Ambroschitsch. Herrn Regierungsrat Dr. Kamenitzki, den Sekretär der Handels- und Ge-werbckammer in Klagensurt, Herrn Dr. Lakomy, den Direktor des GewerbesörderungSinstituteS in Graz. terrn Oberingenieur Springer, den Direktor des «werbeförderungsinstituteS in Klagensurt, Herrn Oberingenieur Worlitfchek, Herrn Professor Königs-dorser auS Klagenfurt, Herrn Dr. Jendl aus Graz, die Mitglieder des GemeinderateS der Stadt Cilli, die Handwerksvertreter aus Wien und Siiederöster-reich, die Herren Mitglieder des ReichShandwerker» rate» Moritz Weidner, Wien, und Siegel, Krems, endlich die Handwerker aus Kärnten. Der heutige Tag, sagt er, wird eine ganz besondere Bedeutung deshalb erlangen, weil wir damit den Schlußstein der Gewerbeorganisatiou von 1903, die in Cilli ge-schaffen wurde, setzen. (Lebhafter Beifall.) Herr Bürgermeister Dr. Heinrich von Jabor-negg begrüßte den Handwerkertag in herzlichen Wor-ten namens der Stadt Cilli und dankte den Hand-werkern, daß sie sich zusammentun, um einen Versuch unserer nationalen Gegner, den untersteirischen Handwerkerstand zu unterdrücken, kraftvoll entgegen-zutreten. Herr Kommerzialrat Kloiber begrüßte den Handwerkertag namens der Handels- und Gewerbe-kammer und wünschte ihm den besten Verlauf. Stadtamtsvorstand Dr. Otto Ambroschitsch überbrachte dte Grüße des deutschen Bolksrates für Untersteiermark mit der Versicherung, daß der deut-schc Volksrat dessen eingedenk sei, daß der deutsche Gewerbe» und Kaufmannsstand die festeste Stütze des Deutschtums im bedrohten Gebiete sei. Von den zahlreichen Begrüßungen wurden der Versammlung zwei zur Verlesung gebracht, jene des Reichsratsabgeordneten Dr. Hoffmann von Wellenhof, sowie folgende Zuschrift Ottokar Kern-stocks: «Allen am Pfingstsestc in Cilli tagenden Handwerkern sende ich herzliche Grüße und wünsche, es möge über der Versammlung der alte tapfere Geist des deutschen Handwerkes walten: der heilige Geist des Lichtes, des Fortschrittes und der Frei-heit. Ottokar Kernstock." Die Worte Kernstocks ent-fesselten jubelnden Beifall. Hieraus hielt Regierungsrat Dr. RudolsKamenitzki einen gehaltvollen Vortrag über die steirischen Ge-werbeschulenverhältnisse, die er als überaus rück-ständige bezeichnete. In ganz besonders krasser Weise komme dies zum Ausdrucke bei den staatlichen ge-weiblichen Lehranstalten. Der Redner wies dies an der Hand der Statistik nach. Während Böhmen 52 staatliche gewerbliche Schulen habe, sind in Steier-mark d>eren nur zwei, in Tirol kommt auf 90.000 Einwohner eine solche Anstalt, in Steiermark aus 715.000, im Grazer Kammerbezirk gar nur aus 1,100.090, das heißt wir sind hier so schlecht daran wie in Galizien. Die Bestrebungen, hier eine Besse-rung der Verhältnisse herbeizuführen, haben vor allem diazu geführt, die Errichtung einer k. k. Fach-schule fsür Keramik in RadkerSbnrg, sowie die Aus-gestaltumg der Grazer Handels- und Gewerbekam-mer in die Wege zu leiten. Auch das gewerbliche Fortbilldungsschulwesen sei noch sehr rückständig. Das Haupthindernis liege hier im Mangel an Zeit und ran Mangel an Geld. Es sehlt an der Zeit, den Umterricht so zn gestalten, daß die Meister in ihrem 'Gewerbebetriebe nicht allzu hart geschädigt werden und der Mangel jan Geld zur Erhaltung dieser ^Schulen, die an einem sortwährenden Defizit kranken,i, sei daraus zurückzusühren, daß der Staat nur einn Drittel zu den Erhaltungskosten beiträgt. Es müsiffe angestrebt werden, die BeitragSleistung des Staatess bis aus die Halste der Kosten zu erhöhen. Im übbrigen sei die Wirksamkeit der gewerblichen FortbilNdungSschulen mit deutscher Unterrichtssprache eine klanglose. Das könne von den drei utraquistischen oder beiesser gesagt rein slowenischen Fachschulen in St. Geborgen, Schönstein und Snchsenseld nicht ge-sagt weserden. In St. Georgen hat die Gemeinde un- ter dem Drucke der Geistlichkeit die Gewährung einer Subvention an die Bedingung geknüpft, daß der Religionsunterricht in den Lehrplan der gewerb-lichtn Fortbildnngsschule aufzunehmen sei. Der Religionsunterricht hat mit der gewerblichen Fortbil-dungsschule nichts zu schaffen und bei dem großen Mangel der den gewerblichen Fortbildungsschulen zur Verfügung stehenden Zeit sei cS doch bedenklich, noch einen solchen Lehrgegenstand in den Lehrplan aufzunehmen. Noch viel schlimmer stehen die Ver-hältnisse an der gewerbliche» Fortbildungsschule in Schönstem, wo drei slowenische Lehrer unter der Schuljugend eine derart agitatorische Tätigkeit sür den Sokolverein entfalteten, daß einer der Lehrer diszipliniert wurde und die politische Behörde ener-gisch eingreisen mußte. Unter den Schülern hat ein« derartige Zuchtlosigkeit um sich gegriffen, daß deut-sche Geister verhöhnt und beschimpft und die Ruhe in der Stadt gestört wurde, so daß die Stadtge-meinde die Subvention einstellte, was auch seitens des LandeSauSschusseS geschah. Trotz dieser ganz unhaltbaren Uebelstände hat der k. k. Gewerbeschul» Inspektor auS Laibach, dem die drei slowenischen Schuleu überwiesen wurden, die Schönsteiner Fort-bildungsschule über den grünen Klee gelobt. (Ent-rüstungSruse) Man sieht hier ganz deutlich, welchen Unsegen unsere steirischen Schulen aus der Ver-krainerung haben und daß wir unbedingt anstreben müssen, daß die drei slowenischen gewerblichen Fort-bildungsschule» wieder dem Grazer Jnspektorate unterstellt werden. Der Redner zitierte die bekannte Aenßerung des „Slovenski Narod" über das Schul« wescn in Krain, welches viel schlechter bestellt sei als das slowenische Schulwesen in Steiermark, trotz» dem hier ein .deutscher" LandeSschulrat sei. Der Redner erinnerte an die erfolgreiche Aktion, die seinerzeit gegen die Unterstellung der Gewerbegenossen-schasten mit slowenischer Geschäftssprache unter das Gewerbeinstruktorat in Laibach gerichtet worden fei. Die Handels- und Gewerbekammer habe in natio-nalen Fragen stets die größte Sachlichkeit geübt und ist den slowenischen Interessenten mit dem gleichen Wohlwollen entgegengekommen wie den Interessenten in Mittelsteiermark, aber sie wird sich gegen Er» ob«rnngszüge wenden, die daraus angelegt sind, die Geschlossenheit der Kammer zu lockern und zu zer-reißen. Herr Regierungsrat Dr. Kamenitzki erntete für feine glänzenden Ausführungen stürmischen Beifall und beantragte nachstehende Entschließung: Der am 26. Mai 1912 in Cilli versammelte deutsche Handlverkertag stellt auf dem Gebiete des gewerblichen Schulwesens folgende Forderungen auf: 1. Die endliche Abkehr von der seitens des Staates bisher beliebte Vernachlässigung des Krön-landes Steiermark auf dem Gebiete des Gewerbe-schulwesenS, in Sonderheit durch die Ausgestaltung der k. k. Staaisgewerbcschule in Graz und durch Errichtung neuer gewerblicher Fachschulen. 2. Die Erhöhung der staatlichen Beitragsleistung zur Erhaltung der gewerblichen Fortbildungsschulen von dem bisherigen Dritteil des Erfordernisses auf die Hälfte des Erfordernisses. 3. Die strengste Fernhaltung solcher Lehrgegen« stände ans den Lehrplänen der gewerblichen Fort-bildungsschule», die die gewerbliche Fortbildung nicht unmittelbar zu fördern gerignrt sind. 4. Die Unterstellung sämtlicher gewerblicher Fortbildungsschulen deS Kronlandes Steiermark ohne jede Ausnahme unter das Fortbilduugsschulinspek-torat in Graz. ReichsratSabgcordneter Richard Marckhl besprach sodann die Gefährdung gewerblicher In-teressen durch feindselige Anträge im Abgeordneten-Hause. Er erörterte vor allem die im Abgeordneten-Hause gepflogenen Beratungen sowie Beschlußfassun-gen in den verschiedenen Ausschüssen betreffs der herrschenden Teuerung und erklärt, daß die damals in Erscheinung getretenen Gegensätze einerseits auf die Verschiedenheit der Anschauungen über die Not» wendigreit und Berechtigung der gegenwärtigen Wirt-schastS» und Gesellschastsordnung und deren AuSge-staltung, anderseits aber auch daraus zurückzusühren seien, daß oft ein mit den wahren Verhältnissen nicht vertrauter, der Schwierigkeit der einschlägigen Probleme nicht gewachsener Dilletantismns mit theorelisierenden, offensichtlich auch von Parteizwecken und Parteiprinzipien stark beeinflußten Tendenzen unter vorsätzlicher Ignorierung der Interessen ein-zelner WirtschastSklassen, so insbesondere des mitt-leren und kleineren Handels- und Gewerbestandes miteinander konkurrierten, ja die Oberhand behielten. Der Redner beleuchtet weiterS die von den Sozial-demokraten versolgten Tendenzen, die nur das Be» streben nach Proletarisierung und Herbeiführung deS Kommunismus zum Gegenstände haben, und bringt in Gegensatz vazu die verjehlte Politik gewisser slawischer Vertreter, die auf den Schutz der klein-bäuerlichen Wirtschastsinteressen gerichtet ist, waS man in der Weise zu tun glaubt, daß man In» teressengegensätze zwischen Stadt und Land, zwischen Gewerbe und Landwirtschaft künstlich konstruiert, bloße Jnteressenunterschiede als Interessengegensätze hinstellt und unter dem Scheine, nur den unreellen und ausbeuterischen Zwischenhandel bekämpfen zu wollen, auch den reellen und legitimen zu beseitigen und damit zahllose Existenzen zu vernichten trachtet. Ja man gehe noch weiter, indem man rein gewerb-liche Befugnisse auf die landwirtschaftliche Produk-tion zu übertragen sucht. Abgeordneter Marckhl streift nun kurz die gewerbeschädigenden Anträge Verstov^ek und Hagenhoser bezüglich der Notschlach» tungen und kritisiert hauptsächlich eine» weiteren An-trag des Abgeordneten Verstovsek, daß die Regie-rung den Konsinnenten-Organisationen. welche die Lebensrnittel zu billigen Preisen von« Produzenten an den Konsumenten vermitteln, die größte Förde-rung angedeihen lasse. Diesem Antrage des Dr. Verstovsck habe sich sogar Abgeordneter Dr. Renner mit einem Antrage angeschlossen, dessen Zweischnei-digkeit speziell in diesem Punkte volkswirtschaftlicher Politik am besten zutage tritt. Redner kommt nun aus die Konsumvereine zu sprechen und gibt an der Hand der Beispiele, die uns die Konsumvereine im Unterlandc geboten haben, eine packende Kritik ihrer Tätigkeit und ihrer Bedeutung. Abgeordneter Marckhl behauptet, daß die Konsumvereine, nachdem waS wir von ihnen wissen, nur als kapitalistische und mono-polisierende Unternehmungen des Zwischenhandels aufzufassen sind, die die freie Konkurrenz aus-schließen, den gesamten Detailhandel an sich ziehen, den Konsumenten die Wahl anderer Bezugsquellen verschließen, anderseits aber nicht billigere, sondern erwiesenermaßen teuere Waren liesern, dabei aber eine große Zahl von einzelnen Existenzen unmöglich machen. Er verweist dann auf die von der Partei deS Dr. Verstovsek gegründeten ländlichen Konsum-vereine, die durchwegs in ihrer Gesamtheit traurige Zeichen ihrer Tätigkeit und bittere Andenken hinter« lassen haben, nämlich um ihr blutige» Geld betro-gene Bauern. Er kommt aus die Gründe zu sprechen, die diese Konsumvereine ins Leben gerufen haben. Sie sind hauptsächlich nationale und hicmit ist ihre Bedeutung am besten gekennzeichnet. Die Unterbin-dung des deutschen Handels und Gewerbes im Un-terlande, die Lahmlegung deutscher Gewerbetätigkeit uud Schaffenskrast ist somit als Triebseder dieser KonsumvereinSgründungen gekennzeichnet. Redner er-innert nur an den bekannten Ausspruch eines slowenischen Politikers, daß aus slowenischer Erde — eine beliebte Bezeichnung sür daS Unterland — Raum genug sei für die Gräber der Feinde, womit die volkswirtschaftliche Tätigkeit der slowenischen Konsumvereine am besten gekennzeichnet ist. Wer noch an der volkSbeglückenden Tätigkeit dieser Poli-tiker zweisle, den sei nur aus die Bestrebungen ver» wiesen, Steiermark auch auf gewerbepolitischen Ge-biete zu zerreißen, der sei auf den Versuch der Gründung eines slowenischen Gewerbegenossenschasts-Verbandes, der sei auf die wiederholt wahrnehm-bare Anbiederung flowenifchklerikaler Vertreter, an sozialdemokratische Versechter einer einseitigen und rücksichtslosen, gegen die Handel- und Gewerbetrei-benden gerichteten Klassenpolitik verwiesen. Redner kommt nun aus die Tendenzen zu spreche», von denen die deutschbürgerlichen Vertreter in ihrer volkswirtschaftlichen Politik geleitet werden, nämlich die Utberbrückung der wirtschaftlichen und ständi-schen Jnteressenunterschiede, die Erhaltung, den Schutz und die Förderung von Einzelexistenzen gegenüber dem Großkapital einerseits und gegenüber den Verelendungs- und Proletarisierungsversuchen anderseits. Er verweist aus die Bestrebungen der Erzielung einer gesunden Mittelstandspolitik. die nicht nur die Bedingungen zu einer intensiven Pro-duktionswirtschaft in sich birgt, sondern auch den legalen Zwischenhandel vor Ausbeutung schützt, da-bei aber auch den abhängigen Lohnarbeiter es er-möglicht, sich die Freiheit der wirtschaftlichen Existenz zu erringen. Es sei ganz klar, daß auch die Ver-treter gewerblicher Interessen jenen Bestrebungen zustimmen, die aus eine sach- und vernunftgemäße Verbesserung der sozialen Verhältnisse der Lohn-arbeit« gerichtet sind. Anderseits aber verlangen sie, daß man den Gewerbestand, besonders in den kleinen Betrieben, nicht aus dem Kreise der Für-sorge ausschalte. Nachdem Abgeordneter Marckhl kurz noch einige gewerbeseindliche Anträge des Ab-geordneten Seitz berührt hatte, saßt« er zum Schlüsse noch seine Ausführungen im kurzen zusammen. Man Seite 4 Deutsche braucht, erklärte er, sich nicht auf den verhöhnten „Gewerberetter", welchen Titel er als einen Ehren-titrC auffaffe, hinauszuspielen, wenn man fordert, daß sich die fürsorgende Gesetzgebung und das Wohlwollen der Regierung auch aus den unter einen öden FiSkaliSmus seufzenden Gewerbestand erstrecke, der RechtSsürsorge im Gewerbe ein erhöhteres In-teresfe und ausgiebigere Mittel als bisher zuwende, eine die Kräftigung der Einzelbetriebe ermöglichende Organisation fördere, wenn man fordert, daß man in der Gewerbeförderung überhaupt und insbesondere im gewerblichen Schulwesen nicht stillstehe, end-lieb auch einmal wirksame Mittel gegen den unlan-teren Wettbewerb schaffe und die Ruhe in der Ent-wicklung nicht durch unsachgemäße Kompetenzver-schiedungen in den Zentralstellen störe. Was dem einen recht sei, sei dem anderen billig. Dieser Leit-satz möge auch dem deutschen Kansmann»- und Ge-werbestande zugute kommen. Man möge auch diesen Ständen gegenüber Licht und Schatten gerecht ver-teilen, auch sie wollen ihren Platz an der Sonne, soweit überhaupt in unserem gegenwärtigen Wirt-jchaftsleben von einem Sonnenschein die Rede sein kann. Abgeordneter Marckhl erntete sür seine gediegenen Ausführungen stürmischen Beifall. Reichshand-werterrat Moritz Weidner aus Wien hielt eine inhaltreiche und wirkungsvolle Rede über unsere sozialpolitische Gesetzgebung und würdigte eingehend alle die Anschläge der sozialdemokratischen Partei gegen die Lebensexisten; des Handwerkerstandes, so die Bestrebungen aus Einführung des Achtstunden-tageS, die Erschwerung des UeberstundenmachenS, den Plan, daS Arbeitsbuch abzuschaffen, wodurch die Arbeitgeber auf Gnade und Ungnade den fozialde-mokratischen Organisationen ausgeliefert werden, das Verbot der Heimarbeit, wodurch ein großer Teil der HauSindustrie zugrunde gerichtet würde, ferner das Verlangen, daß die Arbeiterwohnungen als Gegen-stand von eigenen Mietverträgen und nicht als Be-standteil des Lohnes behandelt werden dürften, ferner die Forderung nach Arbeiterlegitimationen für die Fahrten auf Eiserbahnen über 100 Kilometer, wodurch der Gefechtsraum der Sozialdemokratie um 100 Kilometer erweitert werden würde, dann die Forderung nach Einschränkung der Arbeitszeit in den Bäckereien, der Einschränkung der Arbeitszeit für kaufmännisch Bedienstete bei Eisenbahnen auf 6 Stunden, dann die Forderung aus gesetzliche Festlegung von zweitägigen bezw. btägigen Urlauben im Friseur-gewerde, schließlich die Forderung, daß das Mindest-alter von 30 Jahren für die Beisitzer der Gewerbe-gerichte fallen gelassen werde. Der Redner betont, daß die Gewerbetreibenden nicht Gegner der Arbeiter« schaft feien, sie schätzen sich glücklich, wenn sie zu-friedene Arbeiter beschäftigen und wenn das Möglichste zum Arbeiterschutz aufgeboten wird. Aus d.m Gebiete der Sozialversicherung, die der Redner ausführlich erörtert, erheben die Sozialdemokraten die Forderung nach Ausschaltung der Selbständigen aus diesem Versicherungskomplexe, indem sie behaupten, daß sonst die Arbeiter für die Selbständigen die Versicherungs-kosten tragen müssen. DaS sei ein ganz haltloses Schlagwort, denn die Einführung der Sozialversicherung wird naturnotwendig eine Lohnerhöhung zur Folge haben, weil ja die Arbeiter die Prämien nur auS ihrem Lohne zahlen können und daher selbstverständ-lich sür diese Prämienzahlung eine Erhöhung des Lohnes sordern und wohl auch durchsetzen werden. Diese Lohnerhöhung wird nach Rechnung des Redners 600,000.000 Kronen im Jahre betragen. Diese 600,000.000 Kronen werden die Arbeitgeber zu be-zahlen haben. Das Verlangen der Sozialdemokcaten nach der Ausscheidung der Selbständigen an der Sozialversicherung ist lediglich dem Bestreben ent-sprangen, die Sozialversicherung in ihre Hand zu bekommen und mit den Geldern der Bezirksstellen der Sozialversicherung parteipolitisch zu wirtschaften. Zu bedauern fei die Schwäche der Regierung gegen-über diesen sozialdemokratischen Aspirationen und man müsse immer wieder zur Forderung deS Abge-ordneten Einspinner zurückgreisen, der verlangt hat, daß die Regierung ein klares, festes Programm für Sozialversicherung festlege. (Nicht endenwollender Beifall.) In der Wechselrede über die Reserate ergriff vor allem Herr Anton Krebs aus Graz das Wort und besprach in lichtvoller Weise die Reden der Be-richterstatur, er geißelte die Agitation der Sozial-demokraten, welche die Schüler der gewerblichen Fortbildungsschulen gegen die Schule und gegen die Moster auswiegle. Redner erklärt, daß auch der Deutsche Nationalverband im Abgeordnetenhaus« die Hoffnung der Gewerbetreibenden nicht erfüllt habe, es fei ja richtig, daß sich einzelne Mitglieder des Nationalverbandes für den Gewerbestand redlich be-mühen, allein was nützt es. wenn der Verband in den wichtigsten Fragen des Gewerbestandes, wie z. B. in Frage der Herabsetzung der Steuern sür die Kon-sumvereine es ablehnt, den Standpunkt der Gewerbe-treibende offiziell zu seinem eigenen zu machen. Red-ner richtet daher eine eindringliche Mahnung an den Deutschen Nationalverband, sür die Interessen des Gewerbestandes einzutreten. Herr Krebs beantragt sodann zu den einzelnen Referaten nachstehende Entschließungen: Der am Psingstsonntag 1912 zu Cilli stattfindende deutsche Handwerkertag verurteilt alle Versuche die von slo-wenischer Seite dahin gerichtet sind, die Einheit des Landes Steiermarks zu zerreißen. Als ein Schritt zu diesem Untersangen gilt die Absicht die Handels-und Gewerbekammer Graz zu teilen um eine eigene Kammer sür Uatersteiermark zu erreichen. Die deut-scheu Handwerksmeister Steiermarks erklären schon heute jede solche das Deutschtum Untersteiermarks schwer schädigende Absicht, möge sie von welcher Seite immer Unterstützung finden, mit allen Mitteln bekämpfen zu wollen. Der Deutsche Handwerkertag Cilli 1912 verurteilt die sortgesetzten gewerbeschädi« genden Anträge der Reichsratsabgeordneten Dr.Verstov« Zek, Dr. Renner, Graf Lasozky usw. auf das ent-schiedenste und fordert alle gewerbefreundlichen Ab-geordneten anf, gegen alle diese böswilligen, Gewerbe und Handel schwer schädigenden Aktionen, mit aller Entschiedenheit Stellung zu nehmen. Die hohe k. k. Regierung wird ersucht, endlich die Nachgiebigkeit gegen solche Schaden bringende Versuch- einzustellen. Znsbesondere wird die hohe k. k. Regierung ersucht ein sozialpolitisches Programm auszustellen und dem Abgeordnetenhause zu unterbreiten, damit endlich die Planlosigkeit in dieser Hinsicht aufhört, die für Ge-werbe, Handel und auch Industrie nachgerade rninös zu werden beginnt". Herr Muralter, Köflach, beantragt folgende Entschließung: Die am Psingstsonntag 1912 zu Cilli am deutschen Handwerkertag versammelten Handwerksmeister Steiermarks, danken den im Jahre 1903 zu Cilli eingesetzten „Siebener Ausschuß der Steiermärkischen Gewerbetreibenden" auf daS herzlichste für dessen einzig dastehenden Arbeiten im Interesse des Handwerkes und insbesondere dafür, daß derselbe trotz tausendfacher Widerwärtig-leiten treu die Fahne deS deutschen Handwerkes hochgehalten hat. Die Errungenschasten, welche der Arbeit des „Siebener Ausschusses" in gewerblicher Hinsicht zu danken sind, sichern denselben den dau« ernden Dank, das volle Vertrauen und die Anhäng-lichkeit der freien deutschen Handwerkerschaft Oester-reich«. Herr Prinz, Kleidermacher in Klagenfurt, zollt dem Siebener Ausschüsse Worte wärmster Aner-kennung und sordert die Gewerbetreibenden aus, die Handwerkerzeitung zu fördern. Die Entschließungen wurden hieraus unter lebhaftem Beifall« einstimmig angenommen. ReichSratSabgeordneter Einspinner, der unter dem Titel „Von Cilli bis Cilli" einen RechenschastS bericht über die Handwerkerbewegung von 1903 bis 1912 zn erstatten sich zur Ausgabe gemacht hatte, legte diesen Bericht den Versammelten schriftlich vor. Wir veröffentlichen den Bericht an anderer Stelle. Herr Muralter aus Köflach würdigt: in dank« baren Worten die hohen Verdienste des Abgeord« neteu Einspinner um die Internen des Hand-werkerstandes. Hieraus wurde zur Konstituierung des Genossen-schastSverbandes für den Handelskammersprengel geschritten, dessen Satzungen von der Statthaltern bereits genehmigt sind und der für den Zusammen schluß der Gewerbetreibenden des Kammerbezirkes von allergrößter Bedeutung ist. nxil nun aus dem Lande Steiermark drei Vertreter in den Gewerberat des Handelsministeriums entsendet werden, nämlich der Vertreter des Landesverbandes der Genossen-schaftsverbände und zwei Vertreter der Kammer verbände von Leoben nnd Graz. In den Ausschuß des Kammerverbandes Graz wurden sodann gewählt: Karl Mörtl, Cilli, zum Obmanne; Anton Krebs, Graz, zum Obmannstellvertreter; serner Kral, Marburg; Schäfer, GleiSdors; Richter, Voitsberg; Schosteritsch, Radkersbnrg; Nekola, Pcltau; Käfer, Graz; Roschmann, RadkerSburg; Fluck, Weitz; Muralter, Köflach und de Toma, Cilli. Ferner nahm die Versammlung durch einstimmigen Beschluß die Gründung des deutschen Hand werkerbnndes für Steiermark und Kärnten mit Be-friedigung zur Kenntnis. Dieser Bund stellt sich die Wahrung und Hebung des StandeSbewußtseinS unter den d-nttschen Handwerksmeistern und die För- derung aller ihrer wirtschaftlichen und kulturellen Interessen zur Aufgabe. Der Obmann fyes Landesverbandes der Genossenschaften Kärntens, Herr Keuschnigg. gab in herzlichen Worten dem Gesühle der Solidarität der Handwerker KärntenS mit den Steirern Ausdruck. Der Borsitzende, Herr ReichSratSabgeordneter Einspinner, schloß nach vierstündiger Dauer mit warmen Dankesworten die bedeutungsvolle Tagung. Tagung des Süinuark-gnuts Marburg. Marburg, am 24. Mai 1912. Unter überaus zahlreicher Beteiligung der 25 Ortsgruppen sand Sonntag im Hotel „Mohr" der diesjährige Gautag des Gaues Marburg statt, welche durch eine weit-ausgreifende Rede des Obmannes der Südmark Herrn ReichsratSabgeordneten Heinrich Wastian be-sondere Bedeutung erhielt. Als Gäste der Versammlung konnte der Gauobmann Herr Oberlehrer Hallecker außer dem genannten Herrn Abgeordneten, Herrn Landtagsabgeordneten Neger, kaiserlichen Rat Herrn Dr. Mally und Fräulein Emma Rößler begrüßen, woraus Herr Dr. Janeschitz, als Schrift-führer des Gaues in einem vortrefflichen Rechen-fchaftsberichte ein schönes Bild über die Arbeiten im Gaue, über die von der Hauptleitung zur Verfügung gestellten reichen Mittel und deren zweckentsprechende Verwendung zu BesiedlungSzwecken, Unterstütznng von Gewerbetreibenden nsw. entrollte. Der Bericht enthielt zahlreiche Anregungen für die Ortsgruppen und wurde mit dem ihm gebührenden Beifalle auf-genommen. Herr ReichSratSabgeordneter Heinrich Wastian ergriff hieraus daS Wort, dankte dem Gaue, ins« besondere dem Obmanne nnd dem Schriftführer für ihre hingebungsvolle Arbeit und erstattete einen kurzen Bericht über die Tätigkeit der Hauptleitung. Bei der Besprechung des Verhältnisses der Schutzvereine zu-einander, kommt Redner naturgemäß auf den neu-gegründeten Verein „Heimstatt" zu sprechen und sührte unter anderem ungefähr folgendes aus: I» der gründenden Versammlung des Vereines Heimstatt in Marburg habe es sonderbarerweise gerade einem Südmärker gefallen, die ganz unrichtige Behauptung aufzustellen, der Verein Südmark habe durch kleri-kale Einflüsse bestimmt, sich entschlossen, die Besied-lunqstätigkeit auszugeben und nach dem verwerflichen System einer Trinkgelderwirtschast Schutzverein»-summen zu verschleudern. Das seien aber haltlose Behauptungen, die wirklich durch nichts gestützt werden und ein vollgültiger Beweis dafür könne auch von einem übelwollenden Menschen sicher nicht erbracht werden. Die Südmark habe und werde sich immer von jeglichem politischen Parteiflusse freihalten, be-sonder» aber von der Einwirkung jener Mächte, denen das Deutschtum nur ein Mittel zum Zweck ist und die den völkischen Gedanken un? seinen innere» Wert bringen wollen. Seit den bewegten Tagen det Jahre» 1909 ist es oft und oft im Vereinsblatte und in Hunderten von Versammlungen durch befugte Redner immer wieder unbezweifelbar betont worden, daß wir nie eine Beziehung zu irgend einer politischen Partei unterhalten haben, noch jemals durch politi-sche, parteimäßige Strömungen in eine bestimmte Bahn gedrängt wurden. Alle Aufsordernngen sür solche Auwürse feste Beweise zu erbringen, sind leider regelmäßig nur mit Schweigen oder neuerlichen La» dächtignngen beantwortet worden. In der Flugschrift „Der Wahrheit eine Gasse" lieferten wir eine lücken lose Kette von Bekräftigungen der vollständigen Un-Haltbarkeit derartiger Anfeindungen. Seither hat sich in der Leitung des Vereines wahrhaftig nichts geändert. Es heißt doch die Männer der Hauptleitung gröblich mißachten, wenn man von der ehrenkränkenden Annahme ausgeht, sie hätten ihre Gesinnung seit 1909 geändert. Es ist tiesbedauerlich, daß der Südmarlgedanke immer mit solchen künstlich heranskschworeneil Schwierigkeiten zu kämpfen hat, bald stellt man ihn als PrvtestantisieruugSverein, dann im Handumdrehen als ein Schlepptau der Römischklerikalen hin. Alle diese Anwürfe sind aber in der Tat keinesfalls stichhältig. Redner bespricht dann die belehrsamen vielfach mit Opfern verbundenen Erfahrungen, die all« schuh-vereine in ihren ersten Arbeitsjahren durchmache» mußten. Auch bei der großzügigen BesiedlunzStätiMt Nummer 43 von St. Egydi sei der Südmark ein gewisses Lehr-geld nicht erspart geblieben. Es könne bedauerlicher» weise nicht aus der Welt geschafft werden, daß die Entstellung deS Vereines „Heimstatt" einen gewissen Keim der Gegnerschaft zur Südmark in sich trage, nur bei sehr gutem Willen wäre an ein friedliches und einträchtiges Nebeneinander der beiden Vereine zu denken. Aber gewisse Ereignisse, ja sogar feindliche Aeußerungen von der Gegenseite — wie sie bei den Ortsgruppengründungen in Pettau und Marburg vorgekommen sind, lassen die schöne Hoffnung auf Friede und Eintracht fast ganz schwinden. Redner bespricht an der Hand eines reichen Ziffernmater»ales die Ausgaben der Südmark und der BeiiedlungStätigkeit im Jahre 1912 (dem Berichts-jähre) und führt dann auch an, daß z. B. für Besiedelung allein heuer (1912) schon 20.700 Kronen ailsgegeben worden sind. Die Besiedlungsarbeit ist niemals eingestellt worden, das lag ja garnicht in der Absicht jener Beschlüsse, die in der letzten Hauptversammlung zu Cilli gefaßt worden sind. Wir waren nur genötigt, unsere daraus bezüglichen Maßnahmen so einzuleiten, daß darunter die übrigen Zweige der Vereinstätigkeit nicht Schaden oder Vernachlässigung erleiden. Im Rahmen unserer geldlichen Leistungsfähigkeit haben wir selbstverständlich ehrlich weitergearbeitet und werden auch künftighin das hochwichtige BesiedlungS» werk mit der gebührenden Planmäßigkeit und Ent-schieden heit fördern. Mit einer Aufforderung zu treuem festen Zu-fammenhalten im Südmarkgedanken und zu nimmer-müder Arbeit vor allem auch aus dem Gebiete der nationalen Erziehung schließt der Redner seine Aus-sührungeu unter nicht endenwollendem Beifalle. Der Gauobmann dankte sodann unter neuerlichen lebhasten Zustimmungskundgebungen für die überzeugenden Ausführungen. Der Bericht des langjährigen altbewährten Kassiers Herrn Michael Nonner wurde zur Kenntnis genommen. Mehrere Anträge für die Hauptversamm-luug in Salzburg werden nach den Referaten der Herren Dr. Janeschitz, Hallecker, Dr. Mühleisen - angenvmme n. Die Wahl hatte folgendes Ergebnis: Herr Franz Hallecker, Obmann, Dr. R. Janeschitz, Schrift-führn, Michael Nonner, Kassier; Franz Furtmoser, Dr. Fritz Juritsch, Beiräte. Aus Stadt und sauft. (Ernennung im Iustizdienste. Das Ober» landesgericht hat den Rechtspraktikanten beim Kreis-gerichle in Marburg Richard Meditz zum Aus-kultanten eirnannt. Todesfall. SamStag ist hier der RechlS- . anwalt Dr.. ÄloiS Brencic nach längerem schwerem Leiden im 'Alter von 56 Jahren gestorben. Der slowenische Gewerbetag. der am Pfingstmonitag im Narodni dom abgehalten wurde, bat in seimer Kläglichkeit alle Erwartungen über-troffen. Er bestand eigentlich nur aus dem sortwäh renvcn Gezänke zwischen Dr. Kukovec und Dr. Benkovic, sso daß einige Gewerbetreibende, die wirk-lich an der Versammlung teilgenommen hatten, un» willig weggingen. Es wurde über daS „Unmensch-liche" Borgzeheu der Grazer Handels- und Gewerbe-kammer zeigen die „unterdrückten" Slowenen weid-lich loSgefchhimpfl, sowie auch darüber, daß der slo-wenische GeenossenschastSvcrband noch nicht gegründet werden körnne, weil die Statuten noch nicht geneh-migt find. Die Zahl der Teilnehmer an der Ver» sammluug I betrug nach einer genauen Zählung 79, wovon 61 (Gewerbetreibende waren, den Obstgreisler Dr Johann» Benkovic und den Gemeindewachmann, der ein klckeineS Gärtlein betreut und am Psingst-montag alSS Gärtner figurierte, miteingerechnet. Preiässchiehen der Schüler des hiesigen Gymnastfiums. Die Schützen der 8. und 7. Klasse am diesigen o Staatsgymnasium veranstalten am kom-menden Saamsiag den 1. Juni um 3 Uhr nach-mittags aufuf der Militärfchießstätte ein PreiSfchießcn. Mit diesem n Feste soll der SchießkurS, der an un» sercm Gymnmasium Heuer zum erstenmal an jedem Samstag a abgehalten wurde, seinen würdigen Ab-schluß sindeden. Oberleutnant Eugen Joßt, Komman-dant der 9 Maschinengewehrabteilung 2/L 26, dem die Leitung ig des Kurses übertrage» war, wußte von allem Anfaisang an die Jugend für den edlen Schieß-fport zu^ begeistern, so daß von der ersten bis zur letzten Stununde alle Schüler — 36 hatten sich ge-meldet — r mit regstem Eifer an den Uebungen teil» nahmen. I Dcr Erfolg in der Schießausbildung ist demnach auauch als sehr gut zu bezeichnen. Freunde Deutsch, Wacht__ der Anstalt und Gönner des SchießwesenS haben schöne Beste eingesendet oder in Aussicht gestellt, so daß die jungen Schützen ein dauerndes Erinnerungs-zeichen sür ihre Bestleistungen mit sich nehmen wer-den. Allen Spendern sei hiemit bestens gedankt. Sollten Einladungen übersehen worden sein, so seien hiemit alle, die sich sür das Schießen interessieren, herzlichst eingeladen. Kirchenkonzert. DaS am 23. Mai vom Organisten Herrn Eduard Jnterberger gegebene Kon-zert in der evangelischen Christuskirche war außer-ordentlich interessant. Zum Anfang spielte der Kon» zertgeber die Orgelsonate Nr. I von Mendelssohn mit vollendeter Auffassung, großem Schwung und besonders das schwierige Finale mit verblüffender Virtuosität. Der darauf folgende, von Herrn Jnter-berger meisterhaft gesetzte 23. Psalm für gemischten Chor a capella (Herrn Pfarrer Fritz May gewidmet) machte tiefe Wirkung. Eine wahrhaft erstaunliche Leistung bot Frl. Elisabeth Matiö mit dem seelenvollen Vortrag der ZUmoll-Sarabande von Bach. Inniges Versenken in den Geist der herrlichen Komposition und sichere Berherrschung der schwierigen Griffe zeigten die junge Künstlerin aus voller Höhe der ihr anver-«rauten Aufgabt. In dem Gebet für Baritonsolo, Frauenchor und Orgel von Herrn Dr. Freyberger glänzte Herr Adolf Harbich mit seiner mächtigen Ba-ritonstimme und gab damit dem edlen schönen Werke einen vollen Ersolg. Das im Auslande allgemein be-kannte schwierige Bläserquartet .Abendruhe" von Oskar Ricding wurde von den Herren Borgelt, Ennser, Tauschmann uud Medwed wunderbar schön und mit unfehlbarer Sicherheit vorgetragen. Die Baritonarie in D'Mvll von Bach ist sür den Sänger und für die Orgel keine leichte Ausgabe, die unaus-gesetzte Kontrapunktik bietet dem Sänger keinen An-halt, doch Herr Harbich führte trotzdem seine schwie-rige Partie siegreich durch, ebenso und selbstverständ-lich Herr Jnterberger den Orgelpart. Die liebliche Komposition des Herrn Dr. Freyberger „Bitte" für Mezzosopran mit Solovioline und Orgel zeigte ein reizendes Zusammenwirken der vortrefflichen Sängerin Fräulein Hilda Hasenbüchel mit Fräulein Matiö. DaS Stück von M^ Gulbins „Unter Lilien" für Sopran und Orgel gab der ausgezeichneten Sängerin Fräulein Elfe Janitsch Gelegenheit, ihre außerordent-liche Treffsicherheit und vorzügliche Schulung zu zeigen, denn bei der unruhigen, manchmal geradezu natürlichen Modulation der Orgel ist die glückliche Durchführung der GesangSpartie nicht hoch genug anzuschlagen. Mit der „Resignation- von Dancla entzückte Fräulein Matiö wiederum das Publikum. Ihre süße Kantilene, da« machtvolle Spiel auf der G Saite, die brillant ausgeführten Kadenzen, dieses alles war ei» wahrer Hochgenuß. Die imposante Or» gelfantasie von Karl Müllerharlung bildete den Schluß des Konzertes. Die schwierige Orgelpartie hatte Herr Dr. Freyberger übernommen, der Unisono» chor sang mit Begeisterung, der ausgezeichnete erste Trompeter Herr Pseiffer, ebenso der vortreffliche Posaunist Herr Tauschmann führten ihre Soli glän-zend durch und so fand daS schöne Konzert einen würdigen Abschluß. Allen den liebenswürdigen Da-men und verehrten Herren, welche mit seltener Br reitwilligkeit die großen Mühen auf sich genommen, sowie dem unermüdlichen Eifer der Gesangsmeisterin Frau Hanna Wrada-Halm, des Herrn Dr. Frey-berger und deS Herrn Vikar Lohmann sei hiemit der herzlichste Dank und Anerkennung ausgedrückt. Großes Volkskonzert. Am Sonntag den 2. Juni veranstaltet die vollständige Cillier Musikvereinskapelle in der Waldhaus-Restauration zu-gunsten unterstützungSbedürstiger Musiker im Rah» men eines Frühlingssestes ein großes Volkskonzert mit humoristischcn Einlagen, verbunden mit Tanz, GlückShasen, Glücksfischerei, Konsettiwersen und Jux-post. Im RestaurationSsaale konzertiert ein aus her-vorragenden heimischen Kunstkrästen zusammenge-stellteS Salonorchester unter der Leitung des Herrn Franz Strunz. Das Konzert beginnt um 4 Uhr nachmittags. Borverkausskarten sind um den Be-trag von 50 Hellern bei den Mitgliedern der MusikvereinSkapelle erhältlich. -Besondere Einladun» gen ersolgen keine. Die Vortragsordnung, die äußerst sinnig zusammengestellt ist, verspricht, daß jeder Be-sucher zufriedengestellt wird und aus seine Rechnung kommt. Es versäume daher niemand, am Sonntag zum Konzerte ins Waldhans zu komme»! Cillier Männergesangverein. Morgen Donnerstag den 30. d. findet im Waldhause ein ge-mütlicher Abend zu Ehren des Vereinsobmannes Herrn Karl Teppey statt. Das HauSorchefter wird ausspielen. Vollzähliges Erscheinen geboten. Kochausstellung. Samstag den 1. Juni findet in den Räumen der Kochschule (Mädchen- Seite 5 fchulgebäude, Grabengasse) von 2 bis 6 Uhr nach-mittags eine Kochausstellung statt, wozu jedermann unentgeltlich Zutritt hat. Die Pfingstwettspiele. Nach längerer Pause fanden in Cilli wieder Fußballwettspiele statt. Der Athletik-Sportklub hatte sich zur Einsührung seiner jungen Mannschaft einen leichten Gegner ver-pflichtet, wie auch das ziffermäßige Ergebnis beider Spiele dartut. Die „Rote Elf" aus Marburg ist eine junge Mannschaft, der noch sehr vieles sehlt, um einem ernsten Gegner gefährlich werden zu können. Doch sehlen nicht Ansätze zu einer günstigen Entwicklung. Etwas mehr Ruhe im Spiel, mehr Ueberlegung in der Kombination und ein ziel-bewußteres Abgeben wäre der Mannschaft zu wün-scheu. Ueber die Cillier ein günstiges Urteil abzu-geben, wäre zu verfrüht. Die kommenden schweren Spiele dürsten wohl die Klasse erweisen. Ein fleißiges Training wird noch gewiß dazu beitragen, die be-stehenden Mängel auszumerzen. Vorläufig sehlt auch ihnen noch viel. Alle die Fehler anzugeben, ist Sache des Spielleiters. Aber einen guten Rat dürfen wir wohl erteilen. Nämlich, daß beim Fußballsport in erster Linie der Ball zu behandeln ist, und dann erst — aber sehr selten — und den Regeln gemäß — der Mann. Dieser gewiß unschädliche Rat dürste auch den Marburgern nicht schaden. Nun zu den Spielen selbst. Am ersten Tage siegten die Cillier 10 :0. Sie legen gleich von Ansang an ein schönes Tcmpo vor und erzielen in den ersten 12 Minuten 4 Tore. Nun wird das Spiel sehr flau, die Kom-bination der Cillier allerdings sehr schön, aber lang-sam. Allerdings erzielen sie in der ersten Halbzeit« noch zwei Tore, denen sie in der zweiten noch vier hinzusügen können. Die Marburaer werden selten gefährlich und geben der heimischen Verteidigung wenig Arbeit. Am zweiten Tage ist die Mannschaft der Marburger, durch Neueinstellimgen verstärkt nicht mehr zu erkennen. Gleich ansangs gelingt ihnen ein schöner Angriff, den jedoch der Hüter des Cillier ToreS in »»vermutet schöner Manier zu nichte macht. Die Roten verstehen das Spiel längere Zeit offen zu halten und erst in der 12. Minute gelangen die Blaugelben zur Führung. Nuu wird das Spiel sehr schnell nnd die Cillier Stür-mer errichten scharse Arbeit. Auch die Verteidigung und der Tormann kommen auf ihre Kosten. Cilli bedrängt nun fleißig und vermag das Spiel ständig im feindlichen Lager zu halten. Mit 3:0 geht es in die zweite Halbzeit, die in scharfen Spiel mej-stens vor dem Tore der Marburger verbracht wird. Auch sie wird zu gusten der Heimischen mit 3:0 geschlossen, so daß das Ergebnis mit 6:0 sür Cilli anssällt. DaS Spiel am Sonntag wurde von Herrn jur. Adolf Hirschal, das am Montag von Herrn Dr. Walter Nezri einwandsrei geleitet. Der Besuch beider Spiele war ein vorzüglicher, ein Zei-chen welches Interesse sich der Fußballsport in der Bevölkerung Cillis zn erringe?» gewußt hat. Dippelbodenbrand. Am 26. d. war im Hotel Stadt Wien ein Balken de« Dippelbodens zwischen dem ersten und zweiten Stockwerke im hinteren Teile des Hotels in Brand geraten. Der Balken, der in einen Küchenkamin hineinragt, wurde, da sich der Mauerverputz im Lause des Jahre ab-gebröckelt hatte, vom Feuer ergriffen und sing zu brennen an. Die rasch alarmierte freiwillige Feuerwehr löschte sofort den Brand, so daß ein weiterer Schaden nicht verursacht worden ist. Die Grasmahd - Versteigerung im Stadtparke findet Sonntag den 2. Juni um 11 Uhr vormittags an Ort und Stelle statt. Zu-fammenkuust beim Wetterhäuschen. Schwurgericht. Die Wahlfälschungen der klerikalen Slowenen anläßlich der Laibacher Handels und Gewerbekammer - Wahl im Jahre 1903. Das Zeuge »verhör. Der Sekretär der Laibacher Handelskammer Dr. Murnig gibt genaue Ausklärungen über die Vorbereitungen zur Kammerwahl und die Zusammen-stellung der Wählerlisten. Er sagt, daß bei diesen Arbeiten hauptsächlich der Osfizial Golob beschäftigt gewesen sei. Dieser habe im Dränge der Geschäfte die Hilssbeamte» Stanzer und Erzen beigezogen. Kammerossizial Franz Golob legt dar, wie er auf die Fälschungen aus den Zetteln des Gemeinde» katasters gekommen sei. Er habe sosort gegen Erzen Verdacht geschöpft, weil dieser hauptsächlich mit der Zusammettstellung der Wählerlisten beschäftigt gewesen sei. Tcr.i 6 Wacht jJIr.rcaa' 43 Hilssbeamter Wladimir Stanzer, der sich derzeit beim Militär befindet, bezeugt, daß Erzen sich in der letzte» Zeit häufig zu ihm geäußert habe, daß er den Kregar „hiueintunten" werde. Karl Bencajl. Angestellter der Tischlergenojsen. schast. bemerkt, daß die Mitglieder des Vorstandes der Tischlergenossenschast erst nach der Entlassung Erzeus aus verschiedene Malverl'ationen von ihm darausgekommen seien. Der Grund der Entlassung sei seine Aeußerung gegenüber dem Mitgliede Archar gewesen, er könne die Bücher so einrichten, daß nicht Archar der Genossenschaft, sondern die Genossenschaft dem Archar schuldig sei. Landesregierungsrat Dr. Gustav Knlavic er« örtert die Vorbereitungen zu den Handelskammer» wählen. , Der Angestellte Sturm sagte m gleicher We»se aus wie Osfizial Golob. Die Magd KregarS. Agnes Destinn. sagt aus, daß Kregar kaum 3 bis 4 Abende im Jahre zu Hause bleibe, und eS daher ganz ausgeschlossen sei, daß in der Wohnung KregarS 20 bis 30 Zusammenkünsle hätten stattfinden könne». Im weiteren Verlause der Zeugcneiuvernehmu». gen erklärt der Zeuge Johann Dachs aus die Be-schuldigung Erzens, daß er bei der Anssüllung der Stimmzettel auch anwesend gewesen sei, daß er wohl zur Zeit dieser Manipulationen in die Wohnung Kregars gekommen sei, doch an den Manipulationen nicht beteiligt gewesen sei. Er stellt entschieden in Abrede, daß er mehrmals mit Erzen in dem von Kregar neuerworbenen Hause zusammengekommen sei, und^ ebenso, daß irgendwelche Zusammenkünfte im Hotel Union stattgesunden haben. Zeuge Kanonikus SiSka gibt an, daß Erzen eines Tages zu ihm gekommen sei, ihm seine mißliche Lage und sein Elend geschildert und ihn ersucht habe: er möge ihm eine Anstellung bei irgendeiner Anstalt der klerikalen Slowenen verschaffen. Er habe bei der Leitung der Zadruzna zveza vorgesprochen und es sei zur selben Zeit ein kleiner Posten zu besetze» gewesen. Er habe sich des Erzen erbarmt und ihm diesen Posten verschafft. Erzen habe damals auch seine Ver-dienste um die klerikale Partei hervorgehoben, der Zeuge hab« aber bei der Bewerbung nur aus Barn,-Herzigkeit bei der Leitung interveniert. Der Schriftsetzer bei der katholischen Buch druckerei Leopold Puchar gibt an, daß ihm Erzen bei einer Zusammenkunst erklärt habe, er werde aus Kregar eine Pression ausüben, um von ihm in seiner mißlichen Lage Geld zu erhalten. Tatsächlich kam zur gleichen Zeit auch Frau Erzen zu Kregar, legte ihm einen Blankowechsel vor mit der Aussor-deruug, den Wechsel zu unterschreiben. Kregar er» klärte, er wisse nicht, wie er dazu komme, worauf Frau Erzen ihm sagte: „Wenn Sie den Wechsel nicht niltcrschreibcn, so werden wir Ihnen schon noch zeigen!" . . Der Buchbinder der katholischen Druckerei. Johann Klepec, gibt als Zeuge an. daß er gleich nach dem Erscheinen der Notiz im „Jutro", worin mitgeteilt wnrde. daß Krcgar und seine Genossen in die Handelskammer eingebrochen wären, sosor! den Verdacht schöpfte, daß Eczen der Urheber der Notiz sei, weil er ihn mit einem Redakteur des „Jutro" sprechen gesehen habe. Auch ihm gegenüber habe Erzen wiederholt seine mißliche Lage betont und er-klärt, daß er keine Gemeinschaft mehr mit der kleri-kalen Partei haben wolle, da alle seine Hofsnungen die er in sie gesetzt habe, zunichte geworden seien. Ueber eine Verbindung mit Kregar habe Erzen nicht gesprochen. Die Gattin des vorgenannten Zeugen Marga-rete Klepec, bei der Erzen einige Tage gewohnt hat, gibt an. daß sie wohl gesehen habe, daß Erzen in der kritischen Zeit zu Haus« viel geschrieben habe. Er habe weiße Zettel vor sich gehabt, doch könne sie nicht sagen, ob eS Zettel aus dem Gemeinde-kataster gewesen sind. Der Zeuge Alois Lubic. ein Schulkollege Er. zenS, gibt an. Erzen habe ihm erzählt, daß Kregar von ihm Abschriften der Original-Wählerlisten ver- langt und daß er sie ihm auch gegeben habe. Wat für Zettel ihm Erzen gegeben habe, wisse er nicht. Die Zeugen Jancigaj, Brezovic, Bole inrt Hribar bringen nichts wesentlich neues vor; f* klären die Manipulationen bezüglich des Wahlkat» sterS uud der Stimmzettel aus. Die Zeugin Anna PreSk, deren Namen Erze» auf'den Schuldschein bei der Moräutscher Vorschu» lasse nachgemacht hat. gibt an, daß Erzen ei«* TageS mit dem Ersuchen zu ihr gekommen sei, sie möge ihm bei der Vorschußkasse sür einen Betra, von 200 K. Bürgschaft leisten. Sie habe das rund> weg abgeschlagen. (Schluß solgt.) Saxlehner'» InnyadlJänos Natürliches Bitterwasser. ^ Das altbewährte Abführmittel. MEINE ALTE Erfahrung ist und bleibt, daß,ur Bntreib-ng oo» Sommersprossen sowie jut Erlangung und Srhallunz einer zarten, iveicken Haut und eine« weißen Teint« keine bessere Seife eristiert als die wellbekaim« Steckenpferd - Litieninilckfeife. 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Da dieser Klassifikation die Zahlung der Pferde und Fuhrwerke voranzugehen hat, werden «amtliche Besitzer von solchen hiemit aufgefordert, die ihnen zugestellten Anzeigezettel wahrheitsgetreu und g-wissenhaft aus- zufallen und mit ihrer Unterschrift versehen, längstens bis 25. Mai 1. J. beim Stadtamte abzugeben, woselbst auch Aenderungen im Pferdestund«, die in der Zeit zwischen der Anzeige und der Klassifikation eintreten, »• fort bekannt zu geben sind. . J Die Befreiung von der Vorfahrung zur kommissionellen Besichti^af hat jeder Pferdebesitzer durch ein den Grund der Befreiung enthaltend* von zwei Pferdebesitzern, die Pferde vorzuführen haben, unterfertigte Zeugnis zu ei weisen und dieses Zeugnis noch vor der Klassifikation Lei# Stadtamte abzugen. Bezüglich der Zählung der Fuhrwerke wird bemerkt, dass die tfü-lung sich auf alle vorhandenen Wagen erstreckt und zwar ohne Kick* sieht daraus, ob sür diese Wagen Bespannungen vorhanden siei oder nieht. , _ ' . Wer die rechtzeitige Anzeige der Pferde und Fuhrwerke oder » Vorführung der Pferde zur Klassifikation unterlässt, oder nicht den volle Stand anzeigt, ohne sich genügend zu rechtfertigen, wird nach der Mii sterialverordnung vom 30. September 1857 ll.-'i.-BI. Nr. 19S bestraft^ Wer bei der Anzeige unrichtige Angaben Ober den Stand se» Pferde und Fuhrwerke macht, sowie Personen, welche wahrheitswkinp Zeugnisse ausstellen, oder bestätigen, werden nach den bestehenden tif setzen zur Veiantwortung gezogen werden. Stadtarnt Cilli, am 9. Mui 1912. Der Vorsitzende: Dr. H. v. Jabornegg. Fahrkarten- und Frachtscheine nach Amerika kOaigl. belgischer Po»td»mpfer der „Red Star Linie von Antwerpen" direkt nach New-York nnd Boston koitce««. von dvr boh. k.k. Osterr. Regierung. Man wende »ich wegen Frachten nnd Fahrkarten an die Itrd Mtnr Linie in Wien, IV., WiednergBrtel 6 Jullu« Popper in Innsbruck, Südbahnatrasse Frans Uolene In Lftibatb, Bahnbosstrasse 41. Ausweis über die im städtischen Schlachthause in der Woche vom 20. bis 26. Mai 1912 vorgenommenen Schlachtungen. sowie die Menge und Sattung des eingeführten Fleisches. Name deS Fleischer? Bulschkk Jatob . Friedrich Johann Junger .... HneS..... Kofsär Ludwiq . Lestoschet Jalob Rebeuichegg Josef Reisner Joses. . SeUat Kran, . . Steher .... Suppan .... Umegg Rudolf . BoUgrubcr Franz Sweltt..... Pustet..... Gastwirte . . . Private .... Schi»0l»»««A lq». tlnn»flliittt« ffltita tn jiimrn E!«S-5 %* ß I s tt) U >3 •° ü M. s "3 -ns "0 "0 v? v? iS> V) s s i I|I I «5 4 2 3 2 7 — — — — — — — — — — 259 — 2 — 5 — — — — — — — —' — — _ 1 — 1 — — — 1 — — — — 4 1 — 13 5 10 — 13 1 — — — — — — — — 1 1 — 11 — — — — — — — — 11 8 2 4 1 — — — — — — — ■— — 4 — 5 8 — — — — — — — — — 1 2 — — — — — — — — — — — 4 0 1 — — — — — — — — — 1 _ — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — 1 2 — — 2 — 2 — — — — 9 32 — — — — 2 1 — — — — — — — Eingeführtes Fleisch in Kilogramm a 1 ■x e «0 Q I *!s A ä ä 1 I 4 Nummer 43 Deutsche Wacht Seite 7 Die Gemeinde-Sparkasse in Friedau gibt hiemit geziemend Nachricht von dem Hinscheiden ihres langjährigen, verdienstvollen Ausschuss- und Direktionsmitgliedes, des Herrn Markus Bauer Hotel- und Realitätenbesitzers welcher heute in ein besseres Jenseits abberufen wurde. Ehre seinem Andenken! Gemeinde-Sparkasse Friedau, am 26. Mai 1912. Fflr den Ausschuss: Für die Direktion : Anton Grejan. Johann Kautzhammer. Kontoristin vollkommen perfekte Stenografie nnd Ma-scbinschreiberin, flinke Rechnerin, mit sämtlichen Kontorarbeiten vertraut, langjährige Praxis in kaufmännischen Unternehmungen and Advokatnr, spricht und gebreibt deutsch und slowenisch, sucht ihre Stelle baldigst zu Verändern. Gefi. Anträge erbeten unter Cniffre „Dauernd 18537" an die Verwaltung des Blattes. Die Versteigerung der Grrasmahd im Stadiparke findet Sonntag den 2. Juni UM 11 Uhr vormittag* an Ort und Stelle statt. Zusammenkunft beim Wetterhäuschen. Der Ausschuss des Versehöne-rungs-Veroines der Stadt Cilli. Die Stadtgemeinde Friedau gibt hiemit die Trauernachricht von dem Hinscheiden Ihres langjährigen Ausschussmitgliedes und Gemeinderates, des Herrn Markus Bauer Hotelier welcher heute nach kurzem Leiden von seinem verdienstvollen Wirken für unser Gemeinwesen abberufen wurde. Friedau a. d. Drau, am 26. Mai 1912. Der Bürgermeister: J. N. Kautzhammer. . v - : MM Gelegenheitskauf! 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M. um 3 Uhr nachmittags in der Leichenhalle des städtischen Friedhofes feierlich eingesegnet und sodann zur letzten Ruhe bestattet. Die heilige Seelenmesse wird am Donnerstag den 30. d. M. um 9 Uhr früh in der Deutschen Kirche gelesen. Cilli, den 27. Mai 1912. Alexander Soltys k k. Finanzrat als Schwiegersohn. Josefine Soltys Finanzratsgattin Marie Patriarch als Töchter. Leopoldine Schellander als Schwägerin. Alfons Soltys, Maturant als Lnkel. Glas-, Porzellan- und Farbwaren}*andlung Moritz Rauch Cilli Rathausgasse 4 empfiehlt sein sortiertes Lager in Lampen, Glas und Porzellan aller Art und bittet um geneigten Zuspruch. Billigste Preise. m 1— Moderne Büromöbel und Herrenzimmer Glogowski & Co. k. n. k. Hoflieferanten Graz, Joanneamriag 8, Telefon 384. Uebernabnle von Gesamt« inriebt ungen. Ausarbeitungen von Vorschlägen durch eigene Architekten. Lieferungen auch in bequemen Teilzahlungen. Prospekte gratis und franko. isit-Karten liefert rasch und billigst Vminsbucbdrudterei CeUja. 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Kreditbriefe auf sämtliche Haupt- und Nebenplätze da In- und Auslandes. /|(oiel Jtfohr seit Samstag den 25. J/iai Qarien und Salon eröffnet! irifig Metalle am besten Gottfried und Adele Gradt geben im eigenen und im Namen ihrer Kinder Beate und Lotte tiefbetrübt Nachricht, dass es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, ihr liebes Töchterchen und Schwesterchen Grete nach langem Leiden im zarten Alter von 9 Monaten am 28. d. um 1 Uhr nachts zu sich zu nehmen. Das Leichenbegängnis findet am Mittwoch den 29. d. um halb 5 Uhr nachmittags auf dem Umgebungsfriedhofe statt. CUli, am 28. Mai 1912. TVudtsorten litte« tu mäfeiflen iteetitn » J Gegenäusserung. Obschon es fast überflüssig erscheint, muss ich doch folgend» öffentlich erklären: Die gegen mich gerichtete Anschuldigung eines Vertrauens!»»-brauches in der Ehrenerklärung (Tscbuchnigg—Griendl, Deutsche \Nadd Nr. 42) weise ich entschieden zurück. Ich bin jederzeit gerne bereit, da richtigen Sachverhalt an Hand beweiskräftiger Belege persönlich «r-schöpfend aufzuklären. Hiedurch erachte ich die lür die Oeftentliclikeit übrigens ganz belanglose Angelegenheit, die einzig und allein nur Hm Griendl iu die Oeffenthchkeit zerrte, für mich erledigt. Max Lobenwein. ZI: 6349/12. Kundmachung betreffend die Neuwahlen des Gemeindeaus-schusses der Stadt Cilli. Nachdem die Funktiousdauer des gegenwärtigen Gemeindeausscbsse» abgelaufen ist und die Wählerlisten gemäss § 16 der Wahlordnung fo die Stadtgemeinde Cilli vom 10. April 1912 angefangen zu Jedenaoa Einsicht im Stadtamto aufgelegt, Reklamationen gegen die Wählerlisten nicht eingebracht wurden, wird die Neuwahl des Gemeindeausschusse« de Stadt Cilli gernäs, § 17 der Gemeindewahlordnung für die Stadt Cilli den 10. Juni, 11. Juni und 12. Juni in der Weise angeordnet, dass am Montag den 10. Juni die Wähler da III. Wahlkörpers, am Dienstag den 11. Juni jene des II. Wahlkürpen und am Mittwoch den 12. Juni jene des I. Wahlkörpers die Wahl M nehmen. Die Wahlhandlung beginnt an jedem Tage um 9 Uhr vormitüp. Im III. Wahlkörper wird die Wahl erforderlichenfalls um 3 üb nachmittags fortgesetzt. Jeder Wahlkörper hat 8 Mitglieder des Gemeindeausschusses uai 4 Ersatzmänner zu wählen. Die Wahl findet im kleinen Ratsaale, Rathausgebäude 1. Stock stau. Stadtamt Cilli, am 23. Mai 1912. Der Bürgermeister: Dr. H. von Jabornegg. Keil-Lack Mit Keil-Lack" «eibbraun ober gra» Streicht man ben ©oben — werkt «enau Unb für Parketten reicht '.ie Büchse Alljährlich von Keils-Bobenwichse. Waschtisch unb Türen streich ich nur Stets glänzend weiß mit Keils Glasur. Für Küchen mübel wählt bie Frau Glasur in zartem, lichten Blau. Zwei KorbsaulkuilS, so will'« bie 2W' . Sireich ich in Grün — ben ancem Strt.1 TaS Maschen selbst gibt keine UM I M>t Keil's grime puyt sie nur bis -chch'. Und murmelt, weil ihr baä s*fäOt: .Der Haus hatt, der ist wohlbestelli!' Stets vorrätig in Cilli bei Gustav Stiar««r unb Wou'S- Amsel*: 3. ettisfccit«. [) •l.antUberg: lult« Kibiswald: S «trtlinitt. Gonobitx: Rr. Jtvtnit. liru: RlriJ «Smaira. Laufen : groni I«Mt Fichtenwald: S. S!«peiotJ- <3^*1*1. WUdo»: n->,!!. Für die Lchriftltitung »erantvortll»: Guido Schidlo. Drucker, Verleger, Herausgeber BereinSbuchdruckerei .Seleja" in kill.