Nr. 8. Mittwoch, 1 l. Jänner 1««8. w?. Iahrssang. OmbacherWIMm. Pr<n, YUl l>,>? Zustellung lu« kx,,,« ^an,<«hl>«I. i. — I»ltrti»n««b»r! ylll X Die «»«»«»ftratio« befindet fich Vahnbofgasle ,5. ble «ev»t»»o» WIcnerftrnhs ,z - NnftanNert« V»»«s« llc!»e .ln<«u,r bi» z« < feilen »5 lr.. glotz»« r« >n. p. Nichtamtlicher Weil. Zur Situation in Böhmen. Ist es das Bewusstsein der Unhaltbarkeit der be-steh-uden Partciverhältuisse. ist es das Gefühl fur die Sprache der Zeit, die Empfindung für die Pflichten, welche die allgemeine Lage auferlegt, durch welche l>:t' böhmische Velständiguugsfrage wieder in den Vor. dergrund getreten? Wir wissen es nicht und wollen es umsowrmger entscheiden, als jedes einzelne dieser Mo-twe schon ausreichen muss. um de» Willen, den na« tlulllllen Wirren ein Ziel zu sehe,,, zu rntschlossrner ^hat anzuspornen. Das Land ist des Hader« ebenso uberdrujsig wie das Reich, und die Zeiten sind nicht darnach angethan, nothwendige Actionen in eine ferne Zukunft zn verlegen, deren Charakter und Oestaltlmg Nlcht lncht abzusehen ist. und eignen sich nicht. Hoff. "ungen und Wünsche auf fpäte Tage zu verweisen. So finden wir es nicht allein begreiflich, sondern sehen hierin einen von der Nothwendigkeit und vou wichtigen Rücksichten eingegebenen Act. wenn der Oberst, landmarschall Fürst Georg Lobkowitz neuerdings an die Deutschen Böhmens mit der Aufforderung herantritt. «Vertrauensmänner» zu wählen behufs Eintrittes in außerparlamentarische Verhandlungen auf Grund der von ihm bereits vorgeschlagenen Punkte, denen noch andere beigefügt werden könnten. Die diesem Schritte von selbst innewohnende Wichtigkeit gewinnt durch die Thatsache au Bedeutung, dass derselbe, wie das «Fremdenblatt» mit Bestimmtheit erklärt, im vollsten Einverständnisse mit cer Regierung erfolgt ist und da» durch allem schon die Gewähr gegeben erscheint, dass jedes Ergebnis der beiderseitigen Unterhandlungen, in« soweit es mit den uucrlässlicheu staatlichen Oruud-säheu vereinbar sein wird, der genaue» und raschen Vollstreckung versichert ist. Zur vollen Würdigung der vom Fürsten Georg Lobkowih gegenwärtig neuerdings versuchten Action müsste man allerdings mit jenen Punkten vertraut seiu. welche dem ersteu Verstän« digungsversuche zugrunde gelegt wurden, der bekannt-lich nlcht einmal zu einer eigentlichen Conferenz gediehen ist. Das Geheimnis, in welches diese Friedens-Vorschläge von beiden Theilen gehüllt werden, scheint für deren ernsten Charakter zn sprechen. Wäre es bloß auf eine Scheinaction zu politischen Parteizwecken abgesehen, auf deu Nachweis der Versöhnlichkeit oder der Unversöhnlichkeit, dann wären diese von den Czechcn offerierten Friedensbedingungen laugst iu alle Welt hinausgeflattert. Die Czechen haben auch ihre Vertrauensmänner sür die Friedenscommission nominiert. Sle erwarten nunmehr ein Gleiches von drn Demschcn. Sie erklären, ls sollen da keine Beschlüsse, leine Mojorisierungen an> ^strebt werden, vielmehr «uvangslose Pourparlers,, welche die Verständigung e»st anbahnen sollen. Die Frage steht nunmehr offen, ob die Deutschen oder derrn Vertrauensmänner auch ihre Deputation z» diesen Verstäudigungs' Pourparlers entsenden werden. Man sollte glauben, etwas, was nie schadln und unter Unisläuden ouch nützeil kann. löniU' slcls versucht wer» den. Aber die Logik hat mit dem Parteisinn nichts zu schaff»,:, und die Parteitaktit geht nicht selten ihre eigenen Wege. die nicht von der Sache selbst, sondern von den politischen Zielen der Fraction bestimmt wer» den. Haben doch schon einige Redner und einige Organe vollständig anf d?n Ruhm, ein eigenes Werk zu schaffen, verzichtet und die Last wie die Ehre der Friedens» stiftung großmüthig der Regierung zugewiesen. Sie soll vorher die Garantie schaffen, dass gewifse Postulate der Deutschen verwirklicht werden, bevor diese in den Land» tag eintreten. Nun aber ist es gegenwärtig nicht der Wiederein» tritt in den Landtag, der den Deutschen zugemuthet wird, sondern der Eintritt in die freiwillig? Friedenscommission. Aber auch bei diesem Aulasse kann jene Garantieforderung aufgeworfen werden, die im wesent« lichen nichts anderes bedeutet, als die Forderung nach Ordonnanzen, welche mit constitutionellen Scheinmitteln maskiert werden sollen. Weun eine Regierung im vor» hinein gewisse Verpflichtungen eingeht, welche durchgeführt werden müssen, wenn sie in dieser Hinsicht einer Partei gegenüber bestimmte Verbindlichkeiten übernimmt, so steht sie auf dem Slandpunlte be« Octroi, zu dem daun vom Vertretungstörper die Zustimmung erzwungen werben muss. Sie produciert einfach eine der bekannten Zwangslagen. So offen kann doch in einem constitutionellen Leben der verschämte Absolut,«» mus nicht betrieben werden, und wir sind überzeugt. Graf Taaffe werde ähnlichen Lockrufen widerstreben. So hart auch mitunter die Kämpfe waren, die Graf Taaffe mit den Parteien anszufechten hatte, so wird doch niemand bestreiten wollen, dass er ein aufrichtig konstitutioneller Minister, ein loyaler Parlamen' tarier war und geblieben ist. der die Rechte des Parlaments uud dessen verfassungsmäßige Befugnisse weder zu beugeu, noch auf Seitenwegen zu uma/hen jemals beflissen gewesen ist. Er wird den makellosen Ruf cmes constitutionellen Staatsmannes auch in aller Zu» luuft bewahren, und man darf annehmen, dass er auf diesen ein viel zu großes Gewicht legt. um ihn durch Ordonnanzen, durch eine offene oder scheinbare Um» glhuug verfasfuugsmäßiger Competenzen einer Gefahr auszuseheu. Auch hat der Ausgleich mit Ungarn, wenn man alle Phasen dieses schmerzensreichen Werkes von dem Auftreten der ungarischen Frage bis zur Schöpfung des Dualismus verfolgt, klar genug oargethan. wie der octroyierte und erzwungene Friede von kurzer Dauer gewesen, ein Schein- oder Blendwerk, welches dem ersten Stoß erlegen ist. Erst als dem Ausgleiche die von beidcu Theilcu anerkannte und in seinen Grundzügen gebilligte Verständigung geworden, als er dem Willen der Völker entsprungen war, konnte er unter dem wirk» Jeuilleton. Ein Augenzeuge. Aus dem Dänischen des Holger Drachma««. Wenu jr die Hoffnungslosigkeit sich irgendwo ein -"lederlassuugörecht erworben, so war rs iu dieser ^lrandgegend. Traurige Saudmeilcr. lang gestreckt, einförmig, wie die Sorge in Person, halbvrrwehte «litter gegen das Meer zu; Wrackstücke als Wegweiser, Wo lein Weg war; eine unruhig flatternde Move als klebendes Elemeut; die ewigen Regenschauer eines unsteten Himmels, welcher an einem Tag ebenso oft '"einte, wie ein kränkelndes Kind; hie uud da zwischrn orn Meilern einzelne Häuser und Gehöfte von tief '"dergeschlagenem Aussehen; leicht angedeutete Weide. Me nut einem Gespenst von einer Kuh und zwei Schafen von windspielähnlicher Magerkeit; ein säu>r. uaier oder ganz sauerer Geruch von stilles! eh^ndlN ""sserpfühen zwischen den Klittern; und gieug man ""'in Wischen diesen Hügeln hinaus uud lan, auf den I^Hru Strand, so war hier diese Dewing, welche mmer und immer wieder über die blinden Klippcn """ Sande zu lief und brauste uud tief Athem schöpfte, r ei» Mann, der zu schucll gegaugen und der eine ^Ich'chle erzählen will. eine sehr ernste Geschichte — U"adez>l eine furchtbare Geschichte: aber er kommt ro^ ^-"' '"""" sagt ihm etwas »>ol.>! Und er nt>l't dle Augen gegen den Himmel und seufzt und 'lllnielt nur stets: O ... o ... Gott helfe mir... ^tt helfe mir! ... Der Wagen hatte keine Federn — natürlicherweise ; doch der breite Wagenlorb hieng in seinen Leder« ricmen und gewährte reichlichen Platz für den Landarzt und mich. Ts war für uns sogar zn reichlich Platz, und wir kamen mit unseren Schultern und mit unseren Mützenschirmen häufiger in nahe Berührung, als es bei einer Fahrt unter giwöhulichen UmstäudsN der Fall zu sein pflegt. «Pardon . . . Pardon ... das ist aber auch . . .» Und daln'i mussten wir lächcln, wurdm aber gleich wieder ernst. Und wir wollten unsere Pfeifen aufs neue anzünden. Wir bogen gerade zu dem Strande hinab. Da vergaß ich meine Pfeife anzuzünden. Allein der Doctor ließ sich dadurch nicht stören. «Sie sind daran nicht gewöhnt!» sagte er und klappte deu Deckel wieder zu. «Ja, ich räume gern ein; hur ists traurig, schrecklich traurig, bejonders au einem Herbsttage. Doch wenn mau sich fast jeden Tag da herumwibt . . . und in den Nachteil auch ... so ... Sie verstehen ... da ist das Feuer wieder ausgegangen — paff, paff. paff — so ... Sie wissen — Gewohnheit wird zur zweiten Natur — und dann — gegen was stumpft die Zeit uns nicht allmählich ab!» «Haben Sie je eiu Schiff stranden gesehen — mit eigenen Augen?» fragte ich. «Eine Menge! Das heißt — hm! genau gesprochen - ich bin fast immer erst nachher gelomnun — zur Leichenschau und dergleichen mehr.» — «Ja, ich auch!» versetzte ich. Schweigend fuhren wir weiter. Die armen Pferde hobeu or» Wagen durch den Sand; unser Kutscher schlug nach ihnen, ohne etwas zu sagen; ich dachte mir, er Hütte ebenso gut darauf verzichten löuneu. die Peitsche zn gebrauchen; ich ko:mte aber kein Wort hervorbringen, ich war niedergedrückt, gepeinigt, dumpfen Schmerzes voll. doch stumm, vor allem stumm, redelarg. Uud ewig schwemmte diese Deining ihr Wasser uns entgegen, immer m>t demselben kurzathmigrn Ton, der sich in der Grabesstille der Klitter verlor. Wir fuhren wie au der halb zusammengesunkenen Umwallung eines Kirchhofes dahin, und jenfeits derselben dieses Meer mit seinem unv» ränderlichen, immerwährend»'« i O Gott, helfe mir . . .! «Nun. sitzen Sie und brüten über Ihren Stoff?» fragte mein Nachbar. «Ueber welchen Stoff?» ^ «Slranduugen » — «Ich habe leine gesehen, sage ich Ihnen, und Sie auch nicht. Uebrigens könnten Sie mir wenigstens vou einer solchen erzählen.» — «Nichts leichter. Ich habe in diesen letzten vier Jahren genug davon gehört — man hört ja hier nichts anderes. Man spielt bei un« nur L'Hornbre und spricht nur von Schiffbrüch.n. Lassen Sie mich sehen, da war der lehte ..' ^5.. Die Pferde waren stehen geblieben. Sie mussten verschnaufen. Der letzte Regenschauer war über uns herabgfgaugeu. und wir halten velde o« Ps"i.e ein. gesteckt. Das Meer begann sich zu heben; es murmelte nicht länger, laut rief es mir etwas zu; ,ch aber ver» stand es nicht. , ° » ^ ^. .., Heraus aus den Klittern, heraus aus den Graben, dicht vor dem Wagen kam eine Gestalt mit einer zu. sammengeleglt'n Taurolle auf den Schulter» hervor. Die Pferde standen still und die Gestalt stand still. Es war ein grohrr. hagerer, lrüstig gebauter Mann. etwas vornübll gebeugt, wie es die Küstenbewohner hier am Strande leicht werden. Er machte die Leine klar. sobald er ganz zum Gestade hinabgekommen war. Laibachcr Zeitung Nr. ^. 60 11. Jänner 1888. same» Beistände der Regierung in jenes Resultat verwandelt werden, welches der Monarchie Frieden und Macht verliehen hat. Käme es lediglich auf eine scheinbare, eventuell erzwungene, dem einen oder dem anderen Theile auferlegte Verständigung an, dann wäre dieses Ziel vielleicht längst schon erreicht worden. Aber wer von wahrer Liebe für Böhmen und wahrer Hingebung für das Reich erfüllt ist, der kann an einem oberflächlichen Wcrke. an einer Verständigung, die nur durch die Macht anbefohlen ilt, keineu Geschmack ftndeu und müsste in einer solchen nur die später aufbrechenden Quelle» ueuer Wirren beklagen. Die Intervention der Regieruug als eines befehlenden Elements, welche, wenn ihre Aufträge von einer der Parteien nicht be^ folgt würden, sofort zur Friedensoctroyierung greifen könnte, würde der Verständigung ihren Charakter, den constitutiouellcu Einrichtungen ihren Wert benehmet,, wäre eine schwere moralische Niederlage dieser letzteren, welche jeder Staatsmann vermeiden wird und uach Möglichkeit vermeiden muss, der ihre Bedeutung und ihre mächtigen Vortheile für das Reich zu würdigen versteht. Man sollte daher annehmen, die Deutschen würden dem an sie ergangenen Rufe folgen, da er weder ihren Rechten noch ihren Interessen präjudiciert, sie uicht nöthigt, ihre Landtags-Abstinenz aufzugeben und nur die Möglichkeit schafft, zu einer freien gegenseitigen Aufklärung darüber zu kommen, was für den nationalen Frieden von beiden Seiten geschehen müsse und geschehen könne. Und doch wollen wir keinerlei Prophezeiungen wagcn. Siegt die patriotische Erwägung oder die Tendeuz der Partei, die aus politischen Motiven gegenwärtig das Ende des Zwistes noch nicht herbeisehnt? Dr. Schmev.kals bei der Eröffnung des deutschen Theaters gesprochenen ernsten Worte lassen annehmen, dass jener Geist der Staatiklugheit und der Vaterlandsliebe den Triumph erringt, der unter den Deutsch'Böhmen so viele ausgezeichmte Männer durchdringt, der sie Jahre hindurch zu Führern des ganzen Staatswesrns erhoben hat. «Nicht zu Trotz und zu Unerbittlichkeit ueigt der Sinu des deutschen Volkes,» sagte der treffliche Redner an einem Ehrentage der Deutschen Böhmens. «Zum nationalen Frieden im Lande wollen wir gelangen,» meinte derselbe, «doch darf der gesuchte Frieden für uns nicht der Friede des Kirchhofes werden, auf welchem das nationale Wesen und Sein der Deutschen zn Grabe gebracht würde.» Gegenwärtig ergibt sich die Gelegenheit, zu untersuchen, ob dieser Friede zu erlaugen ist, ob Böhmen für beide Stämme Raum für friedliche nationale und geistige Entfal« tung bietet. Das Reich blickt mit Spannung auf den weitern Fortgang dieser Action, und es kann von keinem anderen Wunsche erfüllt sein, als dass Mäßigung uud die Einsicht in die Nothwendigkeit, in die Zeichen und in die Sprache der Zett, das Verständnis für ernste Symptome, die weichen und wiederkehre» können, ihren Eindruck nicht verfehlen mögen. Noch sucht das Reich in dem freien Willen der Völker Abhilfe gegen Missverhältnisse, und es könnte nur zu unerwünschten Folgen führen, wenu es iu dieser Erwartung getäuscht, von der freien Einsicht nichts mehr zu hoffen hätte Politische Uebersicht. (Die Landtage.) Iu der vorgestrigen Sitzung des Kärutncr Landtages wurde nach dreistündiger, sehr erregter Debatte sowohl der Antrag der Majorität des volkswirtschaftlichen Ausschusses, über den Gesetzentwurf, betreffend die Ersatzleistung für Jagd« und Wildschäden, zur Tagesorduuug überzugeheu, als auch der oml der Miuorität dieses Ausschusses gestellte Aulrag, in die Vorberathung des Gesetzentwurfes einzugehen, mit 16 gegen 16 Stimmen abgelehnt und somit tms als Regierungsvorlage eingebrachte Gesetz verworfen. Das gleiche Schicksal traf auch deu weitere» Ma joritätsantrag, nach welchem der Landesausschuss au-gewiesen werden sollte, in der nächsten Session einen Gesehentwurf bezüglich der Regelung des Iagdrechtes iu Kärnten vorzulegen, in welchem als oberstes Princip der Grundsah gelten sollte, dass die Jagd ein Ausfluss des Grundeigenthumes ist. — Der niederösterreich,sche Landtag beschloss nach lebhafter Debatte, wobei ins' besondere Professor Sueß gegen das vorgelegte Pmject der Ueberwölbuug des Wienflusses in Wien sprach, für die Durchführung des Projectes der Stadt Wien 4000000 ft. als Unterstützung zu bewilligen. (Regier uugsjubiläum des Kaisers.) Der steiermärkische Landesausschuss hat dem Landtage den Antrag vorgelegt, aus Anlass des 40jährigeu Regie-rungsjubiläums des Kaisers Franz Josef l. zum Zwecke einer wohlthätigen Stiftung im Lande einen Ä trag p?r 50000 fl. zn widmen. Der Landesausschuss soll beauftragt werden, über die Art der Verwendung dieses Betrages im Sinne einer selchen Stiftuug in der nächsten Session einen Autrag zu stellen. (Bezüglich der Spiritusstcucr-Reform) ist. wie ungarisch-officiös gemeldet wird. zwischen den beiderseitigen Regierungen nunmehr eine alle Details umfassende Verständigung erzielt worden. Der bezügliche Gesetzentwurf wird der ungarischen Legislative nach Zusammentritt des Reichstages unterbreitet werden, uud nach den bisherigen Dispositionen soll diese Vor« läge auch im diesseitigen Reichsrathe ehestens verhandelt werden. Das neue Spiritussteuergesetz soll mit 1. Sep« tember d. I. in Kraft treten, und dürfte aus demselben für Ungarn statt der bisherigen zehn Millionen Gulden eine Einnahme von mindestens 25 Millionen Gulden resultieren. (Ungarn.) In der gestrigen Sitzung des ungarischen Abgeordnetenhauses ist das Arbeitsprogramm für die nächste Zeit festgestellt worden. Der Bericht der Finauzcommissiou über das 1888er Budget ist bereits vertheilt worden, so dass die Budgetdebatte, falls die Opposition keine Einwendung erhebt^ schon für Donnerstag, spätestens aber für Anfang der nächsten Woche anberaumt werde» kann. (Oesterreichisch-spanischer Handelsver» trag.) Der gegenwärtig geltende österreichisch-spauische Handelsvertrag ist, wie die «Presse» erfährt, uuverän-dert bis zum Jahre 1892 verlanget worden. Der österreichisch-ungarische Handelsvertrag mit Spanien ist ein Meistbegünstigungs-Vi'rtrag; doch ist, ohne dass ein factischer Conventional-Tarif vereinbart wäre, in einem Protokolle eine Reihe von Zollpositionen gebunden. (Frankreich.) Gestern traten die französischen Kammern zu ihrer ordentlichen Iahressession zusammen, da die Verfassung von 1875 dies für den zweiten Dienstag int Jänner vorschreibt. In dem am 5. d. M. abgehalteneu Cabiuetsrathe theilte Miuisterpräsident Tirard mit, dass er die vom Budget-Ausschusse vor-geschlageue Abänderung der Getränkesteuer aufrechterhalte, die geplante» Maßregeln über die Aenderung der Erbschaftssteuer dagegen uicht unterstützen könne. Der Minister will dem Ausschusse seine Pläne demuächst vorlege». In seiner weitern Verhandlung annullierte der Cablnetsrath den Beschluss des Pariser Gemeiude-rathes, wonach der Credit für die Unterhaltung der republikanische» Garde qestricheu w.rdeu soll, uud beschloss, deuselben von Amtswegen in das Stadtbudget von neuem einzutragen. (Ueber die allgemeine Lage) entnehmen wir einer Korrespondenz der «Kölnischen Zeitung» folgende Stelle: Die iu mehreren politischen Kreisen, wenn auch noch nicht in allen, mit dem neuen Jahr eingetretene verhältnismäßig ruhigere Stimmuug wird außer deu schou erwähnt»» Ursachen und Vorgängen auch uoch einem auderu Umstände zugeschrieben. Petersburger Privatnachrichten zufolge soll sich nämlich der Zar selbst im Gespräche mit mehreren namhaften Personen friedlich geäußert und seine Verwunderung ausgedrückt haben, dass ihm Angriffsabsichten zugeschriebcl, würden. Dies wäre in Petersburger diplomatischen Kreisen bekannt und nach verschiedene» Seiten hin gemeldet wor» den, So wäre Aussicht entstanden, dass auch die militärische Lage sich allmählich bessern werde. Die Wach' samkeit auf österreichischer Seite bleibt inzwischen unverändert uud ihrerseits eine Bürgschaft des Friedens. (Deutscher Reichstag.) Iu den politischen Kreisen Berlins erwartet mall, dass dem deutschen Reichstage bald nach seinem Zusammentritt am 17. Iän« ner ein Nachtrags-Etat zugehen wird. der die Forderungen der Militär Venvaltuug für die aus der neueu Wehrvorlage hervorgehende Heeresuerstmkuug eiithalten dürfte. Die Höhe dieser Forderung ist uoch uicht geuau uekauut. Uuterrichtcte nehmen an. dass sie sich auf uahezu hundert Millionen Mark belaufen wird. Iu andere» Kreise» wird freilich diese Höhe bestrilte». (Serbien.) Die in Oesterreich lebenden Serben sind mit dem neuen Cabinet Gruit unzufrieden. Ins-besondere Herr Franasovic als Minister des Aus> wältigen ist ihnen nicht genehm. Dagegen scheint sich das Gros der Partei Ristic mies Bessere» besonne» und sich entschlossen zu haben, dem jetzige» Cabinet keinerlei persönliche Opposition zu machen, sundern alle Vorlagen sachlich zn beurtheilen, da die Mehrzahl der Vorlage» im Vereine nut dell Liberale» geschasfe» wurde uud die Radicale» de» Liberalen näher stehen als den Fortschrittlern. Eine Opposition soll daher um jeden Preis ausgeschlossen werden, die Liberalen wollen in guter Freundschaft zu den Radicalen bleibe». Wie lange, das wisse» sie jedenfalls selbst nicht. (Christcnvcrfolguug e n.) Die < Correspon-dance de l'Est» erhält aus Coustantiiwpel die Nachricht, dass vorgestern bei der dortige» französische» Botschaft die telegraphische Meldung eintraf, in Dscheddah hätten Christcuverfolgungeu stattgefunden; der franlösische Consul sei ermordet worden. und schaute auf die Wogen hinaus, als habe er ihnen etwas zu sagen oder lausche dem. was sie ihm zuriefen. Dann schleuderte er das Zickzack der Leine weit hinaus ins zischende Wasfer. holte sie wieder an, schien zu stutzen, lief ein wenig zurück, warf wieder aus und stieß dabei eine» eigenthümlichen Laut oder vielmehr ein Gruuzen aus, denn dasselbe hatte nicht viel Menschliches an sich. Er geberdete sich wie ein Kind bei diesem Spiel; ich sah ihn an; sein Haar war eher weiß als grau. und doch deutete sonst nichts an ihm auf ein höheres Alter. Er stierte uns an; doch schien unsere Gegenwart ihn gleichgiltig zu lassen. Dann begann er sein Spiel aufs neue. «Da haben wir ja Mads!» sagte der Doctor und fuhr dann, mehr zu mir gewendet, fort: «Sehen Sie, Mads, das wäre eben der rechte Mann für Sie. Eines Abends war er ganz allein auf diesem öden Strich der Klitter, als ein großes Schiff auf den Strand lief. Er wohnte der ganzen Vorstellung vom Aufang bis zum Ende bei. Es war wohl ein ganz besonders gel»nge»er Schiffbruch. Er Hütte Ihnen davon erzählen können. Leider—» «Leider?» fragte ich. Der Doctor blickte mich von der Seite an und schüttete dann die TabaksSauce aus semer Pfeife. «Er ist kindisch seit jener Nacht — wie Sie wohl bemerkt haben. Und selt-sam genug, die Sprache verlor er auch. Von der Farbe de« Haares will ich gar nicht reden — früher war es feuerroth.» «Er wurde verrückt?» — «Ja — geradezu ver. rückt — und stumm. Mag wohl Anlagen dazu gehabt habe,,!. ' W. A. (Nachdruck v«ldot«n.i Stolze Kerzen. Roman aus dem Englischen. Bon Maz von Weitzenthurn. (61. Fortsetzung.) Noch ein paar kräftige Ruderschläge, und das Boot hatte das Ufer erreicht. Sidonie sprang ans Land und bot Pamela hilfreiche Haud; der Schiffer regte sich uicht, um dem armeu Mädchen Beistand zu leisten, sondern wendete sein Boot und fuhr wieder dem Weiler zu, von welchem er gekommeu war. «Lassen Sie uns eilen, wir sind gänzlich durchnässt!» dräugte Sidonie Pamela, als diese, dem Davon» rudernden nachblickend, zögernd stehen blieb. «Halt. hören Sie mich!» hielt Pamela sie zurück. «Sie dürfen weder Madame noch irgend einer Me»» scheuseele sagen, dass Sie mir zur Hilfe käme», als mei» Fuß zwische» den Felsen eingeklemmt war.» «Weshalb nicht?» «Kümmern Sie sich nicht um die Ursache; es genüge Ihnen zu wissen, dass ^s so sein muss. Sie werden sagen, dass wir beide auf einem Felsen waren und der steigenden Flut nicht achteten. Die anderen dürfen nicht ahnen, dass Sie Ihr Leben aufs Spiel setzten, um das meine zu retten.» «Das würde ich ihnen auch gewiss nicht sagen.» erwiderte Sidonie mit einiger Kälte. «Gut, wir waren also beide auf dem Felsen, und ich schulde Ihnen keinerlei Dank. Nuu mögen Sie mir helfen, den Pfad emporzusteigen.» Pamela fasste nach dem Arm Sidoniens; diese erhob keine Einwendung, aber Pamela's Art und Weise halte sie doch schmerzlicher berührt als soust. Nachdem die Mädchen schweigend eine Weile nebeneinander hergeschritten, blieb Pam?la stehen. «Sie siud böse! Sie glauben, ich fühle leiuen Dank für das, was Sie an mir gethan haben, aber Sie täusche» sich. Ich habe Sie lieber, den» alle Menschen auf Erden zusammeugenommen, und eines Tage« werde ich Ihnen das beweisen; aber wen»,» fügte sie flüsternd hinzu, «wenu die anderen wussten, dass ich Ihnen dankbar bin, so würden sie...» Sie hielt plötzlich inne. Sidonie gewahrte, dass in ihrem Antlitz sich ein Ausdruck von Furcht verrieth und im Nu die gcwöhuliche siustere Wolke wieder auf ihrer Stirn lagerte. «Still!» flüsterte sie. «Juliette beobachtet uns.' «Sidonie blickte empor und sah auch wirtlich Frau von Vrrdiers Dienerin unweit von ihnen a»N Wege stehen und sie mit misstrauischeu Mienen be' trachten. Pamela hegte Furcht vor jenen beiden Frauen. Was mochte das zu bedeuteu haben? Sie sollte es bald erfahren. Ein zerstörter Tranm. Als die Drei Loiret-la-Belle erreichten, schien P"< mela's Bitte an Sidonie vollkommen erklärt und ^ rechtfertigt, denn Madame von Verdier ergoss cinct» wahren Paroxysmus über ihre Tochter. Für den A'st hatte sie nur Liebkosungen uud Zärtlichkeitsversicher»»' gen, während Pamela der schärfste Tadel traf. Laibachcr Zeitung Nr. p. 61 II. Jänner 1888. i Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben für die Bedürftigsten der durch Hagelschlag und Wolkenbruch verunglückten Insassen der Gemeinde Zobern im politischen Bezirke Neuntirchcn in Nieder-Oesterreich eine Unterstützung im Betrage von 500 fl. aus der Allerhöchsten Pnvatcasse allerguädigst zu bewilligen geruht. — (Gundulic-Feier in Wien.) Der kroatisch-akademische Verein «Zvonimir» der Wiener Universität begann vorgestern die auf drei Tage anberaumte .WOjährige Jubiläumsfeier des kroatischen Dichters Juan Franjin Gundulic mit einem feierlichen Hochamte in der Kirche zu St. Anna. Unter dem zahlreichen distinguierten Auditorium bemerkte man den Bruder des Protectors des Festes, Grafen Ivan Draskovic, Feldzeugmeister Baron Roseuzweig. Generalmajor Ozva -die, Grasen Boo s-W aldeck, Hofrath Bartolovit, Landtagsabgeordneten Dr. Milan Amrns, Baronin Vraniczauy, Deputatioueu der akademischen Vereine «Ognisko», «Alademicly Spolek». «Vutovina», «Slo-venija», «gora», «Tatran», «Circolo Italiano» und «Romania Zuna». Dr. Sasso hielt die Festrede. Das Gundulic-Iubiläum wird in allen Städten Kroatiens, Slavoniens und Dalmatiens in der festlichsten Weise begangen. An das Wiener Comite sind zahlreiche Veglück-eingetroffen, da» »nter aus Tula in ^'binen. Ismailia in Egyplen, Constantinopcl. Tiflis. "granl, Essegg. Zara, Ragusa, der Heimatstadt des Dichters lc. , r ^^"'"^^ "'" Wölfe«.) Im BiharerComitat haben sich seü dem Eiutritt der Kälte die Wölse in schrecklicher Weise vermehrt. Dicsertagc wurde ein Walache aus der Fahrt vou Nyigerfalva nach Bettnyes von drei Mlfen überfallen. Die Bestien sprangen erst auf die Pferde, welche trotz der Aufmunterung mit der Peitsche mcht von der Stelle zu bringen waren, uud überfielen dmm auch den Iusasseu des Wagens, welcher unrettbar verloren gewesen wäre, wenn nicht zur rechtcu Zeit Hilfe gelommeu '"äre. Es suhr uämlich zilfällig der Notar emer benachbarten Geineinde, welcher einen großen Hund w stch hatte, des Weges, der Hund warf sich stracks au 5""".^ ??, welche dann mit vereinten Kräften Ka .n,!! '?""b ^swlen uud ihn zu Tode bissen. In dem .2 /"^ °"5 ""er der Wölfe um's Leben; ein da Wei "^.^"^"""^'ssen, während der dritte lieat s^w ^^^'. ?" "°" ^"' 2Mfen gebissene Walache llegt schwer krank darnieder. m«. ^ ^'1" Narität.) Aus Görlitz schreibt "°"' Der Schucider'schen Gärtnerei ist es geglückt das Vergissmminicht als Bäumchen zu ziehen. Die l^-.. >/^"b h°heu Stämmchen tragen eine ziemlich bedeutende Krone m voller Alütenpracht. Nns^.^^^^"°^^^uch.) Der der Wiener Wtdnection zugetheilte Oberpostcontrolor Alexander 7n. ^"< .^'^^ "'ste "ach Eijenstadt und machte am Grabe seines Vaters einen Selbstmordversuch, indem r Ncy eine Kugel durch den Kopf schoss, wo sie stecken ^ /^" ^^' öl» twten. Die Aerzte hoffen, die Kugel ^ausziehen und Suvvantscliitsck, retten zu können. « ',^'per!' zischte sie dem Mädchen zornbebend zu. Nu leunst die Felsen, du weiht die Flutzeit; du hast D,. ?"^ H""'tücke das ganze Unglück herbeigeführt! N^'^^o""'^ d" hassest mich und die ganze "«lti Ach, was habe ich g.than. dass der Himmel "uch nut einer solchen Tochter straft.'. 3Nn.^"""la erwiderte nicht eine Silbe, sprach lein """ zu ihrer Vertheidigung; mit gekreuzten Armen u w se,t aufeinander gepressten Lippe,, stand sie da, "lc wuute vortreten, aber ein rascher, warnender Blick -Pamela s hielt sie davon zurück, die Worte der Ver-schwebt'^ anszusprechen. welche ihr auf den Lippen Das sonderbare Mädchen sprach indessen: Wpf l. " """' beide anf dem Felsen; keinerlei me, ^ ?^^ ^' als durch eine ungeschickte Wendnng s..s/" ""Z stch ln eine Spalte einklemmte und ich den-doni^ ?'^^ ?'^ hervorziehen konnte. Ich sagte Si-' e. s,e solle mich allein lassen und gehen, indes E>^'"" es ichon zu spät. Immerhin ist es. wenn Schuld'.'"^ "ch^Mg ans Land kam. ihre eigene de»>. ^c ^ "'t zorniger Geberde an Sidonie wen« '"' ruf ste anscheinend entrüstet: dan,.. , ^"/". ^"" l)"be ich diesen neuen Verdruss zu e« li ^ ^ '""' ""l Sie schön sind! O. wenn ich "'Ute. wie lch mich an euch allen rächen wollte!» Pa,n>, drohend die Hand emporsteckend, stürzte ^"tela aus dem Zimmer. Kb,,, 'p."'' wiederholte Madame Verdier. «Sie Hraf,'^" ^'^'' sprach ^ zu Sidunie. «welche i^ se Guttes dieses Mädchen für mich ist und was sie S ^"^" habe! Nur weil Sie schön sind. würde ^e am l.ebsten todten!. (Fortseh.mg solgt.) Derselbe hat bereits 39 Dienstjahre zurückgelegt. Er be» gieng die That, weil ihn die Gläubiger bedrängten. — (Großer Fabri ks brand.) In Kamnih ist die Wollspinnerei von .Knappe's Sohn total niedergebrannt. Der Schade, welcher nur theilweise durch Versicherung gedeckt erscheint, beträgt circa 75 000 st. — (Verhandlung gegen einen Spar» cassesecretär.) Am 18. und 19. d. M. findet beim Krcisgerichte Cilli die Hauptverhandlung gegen den ehemaligen Bezirks- und Sparcassesecretär Karl Suppanz von Drachenburg statt. Als Vorsitzender des Erkenntnis-senatcs ist Herr Landcsgerichtsrath Dr. Galle berufen. — (Diebstahl in einer Menagerie.) In Tunis wurde vor kurzem ein ebenso origineller als kühner Einbruchsdiebstahl verübt. Die unbekannten Diebe brachen in der Nacht in der in dieser Stadt befindlichen Menagerie ein und stahlen - einen Panther, zwei Löwen und einen Leoparden. - (Euphemistisch.) Herr: «Wie alt ist Ihr Fräulein Tochter eigentlich, wenn ich fragen darf?» — Mutter: «O — hoch in den Neunundzwanzigeru!» Local- und Plovinzial-Nachrichten. Eine Kundgebung des krainische» Clerus. Wir wir bereits gemeldet, machte das hiesige Dom-capitcl mit der Stadtgcistlichkeit anlässlich des Jahreswechsels dem hochwürdigsteu Herrn Fürstbischöfe Dr. I. Missia die übliche Aufwartung. Bei dieser Gelegenheit überreichte der Sprecher derselben, der hochwürdige Herr Domdcchaut Dr. Pauler, dem Fürstbischöfe eine vom gesammten Clerns der Laibachcr Diocese unterzeichnete Adresse, welche in deutscher Uebersctzung wie solgt lautet: Ew. snrstbischöflichc Gnaden! Mit bitterem Schmerze verfolgte die ehrfurchtsvollst gefertigte Geistlichkeit den un> glückseligen Abweg, auf welchen sich letzter Zeit eine Ionrnalistil unseres theuren Vaterlandes verirrt hat. Auf eine bis jetzt nicht gekannte Weise fieng sie au, uns hochehrwürdig Heiliges zu verletzen. Mit Unwillen und gerechter Entrüstung widerstrebte unser Herz solcher Schreiberei, und schon war es unter uns verabredet, gegeu dieses Unterfangen in einer Collectiverllärung aufs entschiedenste Protest zu erheben, als uus der üenkungsruf der wach' samen Obcrhirlcn so freudig überraschte: Es kam uns zu das Pastoralschreiben der Kirchenfürsten der Görzer Metro-polic, datiert vom 26. November v. I. Geruhen Eure fürstbischöfliche Gnaden, aus der Fülle unserer Herzen den innigsten Dank für diese weise That oberhirtlicher Sorge entgegenzunehmen. Möge der Dank, der Ihnen so einstimmig aus den Herzen des ttainischen Diücesanclerus dafür entgegenhallt, eine geringe Genugthuung sein für Hochihre eiscrliolle Sorge und uncrmü-detes Strebeu zum Wohle der Gläubigen- möge er Ihnen zum Beweise und Zeuginsse dienen, dass uns der Ruf des Oberhirteu stets eine heilige Parole sei, die nicht bloß an Pflicht gemahnt, sundern auch Bereitwilligkeit zum Folgen, Freude und feurigen Eifer zum Wirken weckt. Mit bloßer Danksaguug aber, hochgnädigster Fürstbischof, erachten wir heute unsere Pflicht vor der Welt noch nicht erfüllt. Die Macht der Ueberzeugung und der inneren Gefühle drängt uns, mehr zu sagen. Die ganze katholische Well durchweht in diesem Jahre ein neues Leben, das Auge des Gläubigen blickt sehnsuchtsvoll nach Rom, den Namen Leo trägt jedermann voll Ehrfurcht auf der Zunge, die Völker wetteifern miteinander, wie sie den, heiligen Vater ihre Liebe und Treue inniger bezeigen, wie sie das Fest seines Priesterjubiläums glä'n. zendcr feiern könnten. Und unter den Völkern — das weiß wohl am besten die ehrfurchtsvollst unterzeichnete Geistlichkeit — bleibt das slowenische Voll durchaus uicht zurück. Mit inniger Antheilnahme blickt es hin zur ewigen Stadt, lauscht voll Freude den Berichten darüber, wie enthusiastisch auf der weiten We.t derjenige gefeiert wird, der am Felsen Petri in diesem Jahrhunderte ein strahlend Licht ist, segensvoll leuchtend allen Nationen, mit einem milden Strahle ,wch insbcsonderr den Slaven. Und diese,» Geistcsriesen von Weltenruhm und Namen, dem von Osten und Westen, von Norden und Süden, aus allen Theilen der Welt Beglückwimschungcn zuströmen, dessen Weisheit und Seelenadcl hoch und nieder. Christen uud Nichtchristen, Fürsten und Unterthanen preisen, diesen erhabenen Gesalbten des Herrn wagt im Mittelpunkte eines gläubigen Volles ein slovenisches Blatt auf unerhörte Weise zu verletzen! Hochgnädigster Fürstbischof! Mit freudigem Stolze wäre jeder aus uus bereit gewesen, dem brutalen Angreifer seine Ärust entgegenzustellen, rufend: «Hiehcr stoße zu, aber Leo verschone!» Doch es war uns nicht vergönnt, mit einer so ehrenden Stellvertretung die unerhörte Schmähung vom heil. Vater abzuwenden, versagt blieb uns das Glück, den malellosen Namen der Slovenen vor solch schwarzem Makel zu bewahren. Uud solche Schmähcr nehmen sich noch heraus, auch über inncrkirchliche Angelegenheiten abzusprechen, über die Abänderung der liturgischen Sprache zu wörteln und ihre eigenwilligen Ansichten zu politischen Agitationen zu missbrauchen. Mit solchen Grundsätzen, hochw. Fürstbischof, hatte die Geistlichkeit der Laibacher Diöcese nie eine Ge- , meinschaft. So sehr ihr stets alles theuer war, was das Voll. unter dem sie aufgewachsen ist, mit dem sie mitfühlend Freud und Leid theilt, in Wahrheit beglücken könnte, so hat sie doch nie und wird nie vergessen, dass in Glaubenssachen, aber auch in liturgischen und in allen kirchlichen Angelegenheiten überhaupt nur die Bischöfe vom heiligen Geiste bestellt sind, die Kirche Gottes, zu regieren. Und deshalb verurtheilt sie mit Entschiedenheit jede antikirchliche Agitation für die slavische Liturgie und erklärt feierlich, dass ihr ein solches Beginnen immer fremd war und immer fremd bleiben wird. Neben dem Stuhle Petri beschützt uns wohlthuend der Thron des apostolischen Kaisers. Mit Freuden darf die slovenische Geistlichkeit hervorheben, dass sie, den Geboten des heiligen Glaubens und dem Zuge ihres Herzens folgend, immer mit Begeisterung das Gefühl der Liebe und unwandelbaren Treue gegen Oesterreich und unsere durchlauchtigste allerhöchste Dynastie gepflegt hat; gleich» zeitig kann sie aber auch mit überglücklicher Befriedigung auf ihr Volk hinweisen, welches in dieser aufrichtigen innigen Liebe mit ihr vollkommen einig ist. Wie könnte wohl unser gläubiges Volk je die laute ^ Stimme des göttlichen Gebotes überhören, welches ihm W stets eine gewissenhaste, unerschütterliche Treue gegen die W von Gott eingesetzte Gewalt zur Pflicht macht? Wü' dürfte unser Land je die unzähligen Wohlthaten ver gesscn, welche es schon über sechs Jahrhunderte unter den Fittigen des österreichischen Adlers genießt, wie sollte es nicht stets mit der größten Dankbarkeit des kostbarsten Schatzes gedenken, der demselben unter diesem Schirme « erhalten blieb, des katholischen Glaubens nämlich, welchen W wir ohne das habsburgische Scepter heutzutage in Kram und den ihm benachbarten Provinzen wahrscheinlich umsonst suchen würden? Und wie könnte jemand seine Augen zumal vor der Uncrmesslichleit der Wohlthaten verschließen, M welche so beglückend die gebenedeite Hand, das goldene > Herz Sr. Majestät, des ruhmvoll regierenden Kaisers W Franz Josef I. auf seine Völker geschüttet? « Umso größer ist unser Staunen, umso gerechter D unser Unwille und unsere Entrüstung, dass in irgend einem Blatte, wenn anch nur ausnahmsweise, Spuren einer unloyalen Abneigung gegen das gemeinschaftliche H österreichische Vaterland gefunden werden können, dass W sich darin eine zu warme Bewunderung von Einrichtun- M gen, eine Verherrlichung von Gebräuchen vorfindet, welche nicht mehr vom Geiste echter Vaterlandsliebe durchweht sind. Wir und unser gläubiges Volt verurtheilen hiemit feierlich derartige vergiftete Grundsähe und erneuern mit Begeisterung den heiligen Eid der Treue gegen Gott und den Kaiser! Hochw. Fürstbischof! Genehmigen Sie, diesen Gefühlen, die wir Ihnen kindlich Ergebene in tiefster Ehrfurcht hiemit zum Ausdrucke bringen, gnädigst Ihren Segen zu ertheilen. So geweiht und gehoben, dürfen die-selben Bürgschaft dafür sein, dass der Ton des hohen Hirlcnschreibcns bei der Geistlichleit aller Lanbestheile eine Saite berührt hat, welche immer im vollen Einklänge mit Ihren edlen Wünschen und liebevollen Anregungen in entsprechenden Thaten kräftig wiederhallen wird. — (Einberufung der Reservisten.) Im ungarischen Reichstage wurde vorgestern der Gesehentwurf über die Einberufung der Reservisten unb Lanbwehrmänner jener Truppentörper, welche mit dem Mannlicher-Gewehre versehen werden, eingebracht. Die Einberufung erfolgt zum Zwecke einer siebentägigen Waffenübung, während welcher Zeit die Mannschaft die erste Ausbildung im Gebrauche des neuen Repetiergewehres erhält. Diese sieben Tage werden nicht in die normierte Dauer der alljährlich stattfindenden Waffenübungen eingerechnet. Ein gleichlautender Gesetzentwurf wird auch seinerzeit dem österreichischen Reichsrathe vorgelegt werden. — (Concert.) Wie bereits gemeldet worden, findet heute abcuds im Saale der alten Schießstätte ein Concert des ersten österreichischen Damenquartettcs: Fanny, Marie und Amalie Tschampa und Frieda Perner, unter Mitwirkung der Grazer Pianistin Fräulein Karoline Grub er statt. Programm: 1. ») Wöckl: «Frühlingslied», li) Th. Morley: «Englisches Madrigal — Damenliuartett. 2. Beethoven: «Variationen», op. 32 (Omoll) — Fräulein Gruber. 3. a) Brahms: «Wiegen« lied». l>) Chopin: «Mazurka» (polnisch), c) B. Iftavic: «Lang ist's her» (irisches Voltslied) — Damenquartett. 4. a) Scarlatti: «Gigue», d) Liszt: «Ricordanga» — Fräulein Grubcr. 5. a) Kienzl: «Volksweise», »>) Doppler: «Ungarischer Tanz» — Damrnquartett. «. Moßlowsli: «Va'lse» iä«.äur) —Fräulein Gruber. 7. ») Warlamoff: «Sarafan» (russisches Volkslied), d) Kjerulf: «Brautfahrt nach Hardanger» — Damenquarlett. — Anfang um halb 8 Uhr abends. - (Personalnachricht.) Dem Professor des Laibacher ObergymnasiumS Herrn Dr. Karl A h n wurde aus Anlass seiner Versehung in den bleibenden Ruhestand der Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheit mit seiner pflichtgetreuen und ersprießlichen Dienstleistung be-llanntgegebeu ' « Laibacher Zeitung Nr. p. 62 11. Jänner 1888. — (Holzindustrie in Fiume.) Die Forstabtheilung des ungarischen Handelsministeriums hat mit einer Budapester Holzexportfirma einen Abstockungsvertrag über große Quantitäten Tannen-, Fichten- und Buchenholzer aus den bisher wenig erschlossenen Grenzwaldun-gen zwischen Ogulin und der Meeresküste im Werte von circa einer Million Gulden auf die Dauer von 10 Jahren abgeschlossen. Die Unternehmer beabsichtigen, mehrere Dampfbrettsägen an der Küste zu errichten und den Sitz der Unternehmung sowie eines großen Fabriksetablissements nach Fiume zu verlegen, um den durch die russische und schwedische Eoncurrenz verdrängten Holzexport nach Holland por maro wieder zu gewinnen. Das Geschäft wurde unler vortheilhaften Bedingungen für das Aerar abgeschlossen, und es ist hiemit überdies noch der wirtschaftliche Nutzen verbunden, dass den verarmte» Grenz-und ttüstcnbewohnern zwischen Ogulin und Zengg eine dauernde Erwerbsquelle geschaffen wurde. — (Der städtische Gesundheitsrath in Laibach) hielt vorgestern eine Sitzung, um betreffs der gegen die herrschende Blattern-Epidemie zu ergreifenden Maßregeln zu berathen. In den letzten zwei Monaten wurden zweiundneunzig Erkrankungen an Blattern an» gemeldet, doch dürfte die Zahl der Erkrankungen eine weit höhere sein, da es einige Aerzte unterlassen haben sollen, einzelne Fälle zur Anzeige zu bringen. Es wurde der Beschluss gefasst, in dieser Richtung eine strenge Untersuchung einzuleiten. Der städtische Magistrat wurde aufgefordert, entweder ein Spital für in-fectiöse Krankheiten zu eröffnen oder entsprechende Lol-olitäten zu mieten, falls im Spitale auf der Polana Blatterntranke nicht mehr aufgenommen werden könnten. Die Schüler der Mittel-, Volks« und Privatschulen sollen einer Revaccination unterzogen werden; sollte die Epidemie auch dann noch nicht erlöschen, dann wäre die Schließung der Schulen zu empfehlen. Außerdem wurde der städtische Magistrat angewiesen, für die Desinftcierung der öffentlichen Plätze und Anstalten Sorge zu tragen. — (Die österreichisch-ungarische Bank) hat den Zinsfuß im Escompte-Geschäfte von heute ab von 4^2 auf 4 pCt., im Darlehens-Geschäfte von 5'/, auf 5 pCt. herabgefetzt. — (Wochenausweis der Sterbefälle.) Dem soeben publicierten 52. Wochenausweis der Sterbefälle in den größeren österreichischen Städten entnehmen wir folgende Paten: K Gesammtzahl H L»^? Städte ^ ^H Verstorbenen xH -> ^ "Z ___ ZzZ > m, >», ^w-j Z ^Z°°^ Laiback . 275i?2 16 15 31 7 5« 5 Wien. . . 795 302 198 179 377 3? 24 6 Prag. . 184 581 64 58 122 32 34 4 Graz. , . 105 274 37 29 66 7 32 6 Klagenfurt 19 580 4 9 13 5 345 Trieft . . 158106 60 61 121 1 39 8 Görz. .22670 7 9 16 — 367 Pola, . . 26989 15 5 20 2 385 Iara. . . 12 422 2 2^4 1 167 Von der Gesammtzahl der Verstorbenen sind in Laibach 25 8 Procent in Krankenanstalten gestorben. — (Veränderungen im politische» Dienste in Steiermark.) Der Statthasterei-Con-ceptspraktikant Dr. Eberhard Freiherr von Mylius wurde zur Äezirkshauptmannschaft Cilli überseht und an dessen Stelle der Statthalterei-Conceptspraklikant Dr. Ferdinand Graf Stürgkh in das Statthalterei-Präsidium einberufen. Ferner wurden übersetzt die Statthalterei-Conceptspraktikanten: Hermann Ritter v. Rainer »on Hilli nach Marburg. Johann Ritter v. Hay merle von Marburg nach Graz und Ervin Edler v. Prahl von der Vezirtshauptmannschaft Oraz zur Statthaltern. — (Im Circus Schlegel,) der sich fortgesetzt eines guten Besuches zu erfreuen hat, findet morgen das Benefiz der Schwestern Blennow statt. — (Verkehrsstörung.) Infolge einer vor gestern vormittags zwischen Cilli und Markt Tüffer nledergegangenen Schneelawine musste der nach Trieft fahrende Postzug nach Cilli zurückkehren und in dieser Strecke auf das rechtsseitige Geleise übergehen, wodurch er eine Verspätung von einer Stunde erlitt. Gestern war auch das linksseitige Geleise schon wieder frei. — (Gundulic-Jubiläum.) Das Gundulic-Iubiläum wird auch in Laibach mit einem Festabend im slowenischen Schriftstellerverein am 17. d. Mts. begangen werden. — (Im geographischen Panorama) sind gegenwärtig Ansichten aus England, Schottland, Belgien und Holland ausgestellt, welche Serie zu den gelungensten gehört, die wir bisher gesehen. Außer vortrefflichen Auf« nahmen von London, Liverpool, Edinburg und den belgischen und holländischen Städte-Ansichten enthält diese Serie vorzüglich gelungen« Moment-Aufnahmen, wie: ein Abend auf dem Meere, die Docks von Liverpool ?c. Ueberdies sind auch in dieser Serie schöne architektonische Aufnahmen vertreten. — (Maikäfer im Jänner.) Trotzdem eine hohe Schncelage Wald und Flur bedeckt, überbrachte uns gestern ein Freund unseres Blattes einen vollkommen flügge gewordenen Maikäfer, den die gestrige Frühjahrs-wärme veranlasste, seine schützende Hülle zu verlassen. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztq.» Prag, 10. Jänner. Im böhmischen Landtage brachten heute die Abgeordneten Dr. Matlns und Koicala den Antrag ein, die Regierung sei aufzufordern, im Grunde des Paragraphen eilf des Reichsschlilgesehes in« Reichsrathe einen Gesetzentwurf vorzulegen, wonach dem Reichsrathe bloß die Feststellung der Grulldprinciftien des Schulwesens, die übrige Ausführlmg aber der Cmn petenz der Landtage vorbehalten bleibe. Lemberg, 10. Jänner. Der Unterrichtsausschuss be-schloss, im Landtage einen Antrag einzubringen, wonach die bisher in Galizien bestehenden Bürgerschulen ausgelassen und durch gewerbliche Fortbildungsschulen er. setzt werden sollen. Der Schluss der Landlagssession er» folgt definitiv am 21. d. M. Die Vorlagen, betreffend die Reform der Gemeinde- uud Schnlgesetzgebung, gelangen nicht mehr auf die Tagesordnung, ebensowenig das Feuerpolizei- und Assecuranz-Zwangsgesetz. Budapest, 10. Jänner. Das Amtsblatt pnbliciert die auf eigenes Ansuchen erfolgte Enthebung des Grafen Stephan Keglevich von der Intendantur des National-Theaters und der Oper und die Vetrammg des Staats-secretärs Beniczky mit der unmittelbaren Leitung beider Institute unter Belastung in seiner gegenwärtigeil Stellung als Regierimgs-Cummissär. Berlin, 10. Jänner. Kaiser Wilhelm verblieb gestern im Bette, litt jedoch keine Schmerzen. Die vergangene Nacht verlief leidlich. — Der «Vossischen Zeitung» zufolge äußerte Kaiser Wilhelm bei Empfang der Halloren, der Abgesandten der Salzqewerte ans Halle, als dieselben ihm die Neujahrsglückwünsche darbrachten, aus San Remo seien recht gute Nachrichte,, eingelaufen; die Zeit der schlimmsten Befürchtungen sei vorüber, es sei vollberechtigte Hoffnung, dass der Kronprinz im F,ühjahre nach Berlin zurückkehren werde. Mantua, 10. Jänner. Die Eritmerungssäule der im Jahre 17W gefallenen österreichischen und italienischen Soldaten auf dem Friedhofe von Curtatone wurde gestern enthüllt. Der Feier wohnten der französische und österreichisch-ungarische Militär-Attach«!. der französische Generalconsul in Mailand und der italienische General Corsi bei. Der österreichisch-ungarische MlitiwAttache' erwiderte die Reden des Präfeclen und des Bürgermeisters und dankte im Namen der österreichischen Regierung. Der französische Consul sagte, die Theilnahme Italiens. Frankreichs und OesterreiäpUn-garns bei Enthüllung des Monuments sei ein Veweis des herzlichen Einvernehmens, der Achtimg uud der Sympathien gegen die Todten. Rom, 10. Jänner. Der Papst empfieng heute 450 englische Wallfahrer. Sechs englische Bischöfe waren bei dem Empfange zugegen. Der Herzog von Norfolk überreichte eine Adresse, in deren Beantwortung der Papst die gegenwärtige Lage der Kirche in England besprach, welche einem wachsenden Gedeihen entgegengehe. Paris, 10. Jänner. Die Legislatursession wurde heute eröffnet. Die Kammer wählte Floqnet zum Präsidenten. Sofia, 10. Jänner. Wie die letzten officiellen Nachrichten melden, ist der rufsische C«pitän Nabokov in fast zweistündigem Kampfe gelobtet worden. Petersburg, 10. Jänner. Eine Verschwörung zu einem Attentate gegen den Zaren wurde entdeckt. Viele Verhaftungen wurden vorgenommen. Das Complot geht von Nihilisten aus, anch einige Officiere sind in dasselbe verwickelt. Volkswirtschaftliches, Laibach, 7. Jänner. Auf dem heulten Marltr sind er schienen: 5 Wagen mit Getreide, 5 Wagen mit Hen und Stroh, 21 Wagen und 2 Schisse mit Holz. Durchschnitts-Prcise. Mll,- iilg,,.^ ' Mtl.. A!«,,« il, !lr, N,!lr-I t>, ,ls, i!> l>. Weizen pr. Heltolil, 5 85 7>25 Butter pr. Kilo . . 1>-------^— Korn . 4 6 5,10, Eier pr. Stück . . - 3------ Gerste » 3 41 4j95 Milch pr. Liter . . - 8------- Hafer . 2 2? 3 10, Rindfleisch pr. Kilo — 56 ->- Halbfrucht . —^— 6,40 Kalbfleisch » —52------- Heiden . 3 90 5 40 Schweinefleisch » —50------- Hirse » 3 74 5 3<> Schöpsenfleisch » —32------ Kukuruz , 5 36 b 95 Händel pr. Stück . —85------ Erbäpfel 100 Kilo 2 67-------Tauben » —!20------- Linsen pr. Heltolit. 12!-----------Heu pr. M.- .2 5 ß K^ ! ?^ KZ Nwd «F«t .«3Z M.Mg. 10. 2 » sl. 747 87 — 4 2 O. schwach heiter 0.00 9 . Ab. 750-07 - 0-0 O. schwach bewölkt Den 10. Jänner: TaaMber heiter, abends bewüllt. Das Tagesmiltrl der Temperatur 18", um 4-4« über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglic. W Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsern W D» geliebten, nnvergesslichcn Gatten, beziehungsweise W W» V.iter und Bruder, Herrn M » Carl Tauzhor »^ W Handelsmann und Gutsbesitzer ^» W heute früh um 6 Uhr nach langem, schmerzvollem W» M Leiden, versehen mit den TMnngen der heil. Nr ^ > « ligion, in seinem 52. Lebensjahre zu sich zu berufen, ^ W M Das Begräbnis findet Donnerstag, den 12. Iä» Ml » M ner, um 3 Uhr nachmittags vom Strrbeyause Äirn W ß « gaffe Vlr. 5 aus ftatt. ^ Wl Die heiligen Seelenmessen werden in der Pfarr» ^ W> lirche Maria Vertündigung gelesen werden. W Laibach am 10. Jänner 1««8, M W Johanna Tauzher geb «enscr, Gattin M M <5arl Tauzher, Sohn Minna uerrhel Lauaer, M M Johanna verehel Vacher, Elefanie uerehel Illi, M M Iosefine Tauzher, Schwestern ^ ^> ^«ldl,»n,i«an,!al! de« yran» Toberlet. ^^ « Die Laibacher freiwillige Keueriuehr M >> gibt hiermit die Trauelfnnde vo» dem Al'lcben ihres M M langjährigen Ehrenmitgliedes des wohlgel ornenHcrr» W > Occrl Gauzher. ^ l M Das Lcichenbegä,ignis findet Donnerstag, den M W 12. d. M,. nachnlittag? um 3 Uhr vmn Trau» lhause W , M Nellgnsse Nr. 5 aus statt und werden sämlMüche W l M Mitglieder zur Theilnahme an demselben eingeladen. M > » Commando der Laibacher freiwilligen Feuerwehr: M s >> Kranz Doberlet, Hauptmann. W ^^!»i) 52—2 Kft8te>8 7i8eli °.Ll-tl-i8e!llinZ8LfttrM Lmmli NMW, lMzl M M. Vslibnifjcr 3citiiii{] 9lx. 8 63 il.zIiinntl 1888. Course an der Wiener Börse vom 10. Jänner 1888. Na« ^m oM^n C««^«. Gelb Ware Staats'Anlclieu. Notenrcnlc...... 78 3s. 785>-, Silberrente....... 8N'No ^, ^ i«54cr 4"/„ Staatslose «5» fl. >»2 — 13« _ i«o«er 5"/„ ganze 5uo „ ,8< 75 ,<"/„ Müslcl 10«, „ l«ü — ^'<,._ l««4er Staatilose . 1«» „ >«4'.'5 1,^.25 i«U4er „ . 50 .. l«<^0 l«li.^ ^omo-Mcntenscheinc. per St, -- _ .. 4»/., öst. Äoldrentc, steuerfrei . Ho — ,i<,2« Ocsterr, Notenrcntc, ftencrsrci !>3-2c> >!..l<) Ung. Wl'ldlüüte <"/., , . . . <»7 40 n?ü,> „ Papicrrente 5"/« . - - N2-«u g^iu „ Eilciil», ?l!,l,::!uft,'i,L0.S, nu-25 iou - „ Oslliahn Prioritäten . . »< 5« <»s, — „ Slaats'Obl. ,Ung Oftt,) !2<-5o i25'5,0 » „ „ vom ".IU7C ,U!» 7s> ,10 25 !„ Prä!!i,-?InI. k,00sl. ö.W, II»,5» 12050 Tl)eisj-Nrg,^'osc 4"/„ ion sl, . ili'l 5<» 123^0 (ijrnndcntl.-Obligationen (sür ,0«» fl, CÄi.) 5"/„ böhmische ..... in»»a - >— l>"„ gnlizische ..... 100'- I00l.0 5"/« mährische ..... 107.25 —- - li'Vn niedeMeireichisch,: . . I09./5 iu»>?5 6"/ l>«/„ steiris>i,e...... >c,5,— —- b^/„ lroalischc und slavonische IO>.— — — !>"/„ sicbcnbiirgischc . . , , 10.1.7 104 75 Geld Ware 5''/<> Temesci Banat . . . , i:<» 5« in.i 5« 5"/„ ungarische...... i'.>3 75 N4 50 Andere öffcutl. Aulchen. Donau-Ncn.^'osc 5»/„ ,00 fl, . H7 75 118-75 dlo, Änleilie i»?U, steuerfrei — - — — Änlehen d. Stabigcincinde Wien i<>3 25 10» 50 Nnlche» d, Cladlssemeindc Wien (Eilder »nd Gold) . . . , —'- — - P,.imie»'AnI, d,St>>dt>icm, Wien >ü« 75 ,2» 25 Pfandlilicfc (für 10« sl,) Vodcncr. alla. öfterr. Gold . ll/„ 1«>, «u ,(,1 in dto. in Ln „ „ 4"/« . 97 — «,?'5<> dlo, Prä»!it!l'Cch»ldl'crschr,!!"/o ll," 50 ,<,, — Ocsl. Hypolhclcübanl 10>. 5>///,, »»7s> Kü 5« Ocst -unn,. v anl verl. 4>/,"/„. , '"^25 ,01 75 dto. 4«/s, . . l»«K5 ««'75 bto. „ 4"/„ . . »Ä'!,5 !»>«5 Unss, aNss. Vodencredit-Äctlenges, i» Pest im I, iu!l« verl, 5'/^/,, — ^ ^'" Priliiitllts-Ol'lisslltiolleu «/„.....,z« — »l« 50 Unss,-gallz, Vahn.....ve 50 cn«Nnleh.2sc 40 sl..... 4« «u 5<» 5n Palfs», i'rsc 40 fl..... 4?'— <»'— Nothen Kreuz, oft. Ges. v,i0fl. 17 35 ,7 «5 Nudols l'osc 10 fl..... ,<< 50 »0^ öaliii-Vosc 40 sl..... l^> 50 «1 — ^«.-«"cnM.rose 40 fl, . . «i-— — — Walbslcil!-i'."!c 2« fl. . , . 40-50 415« Windischgräl.'^'osc 2u s>, . , «5 25 4<>'2K Vllul-Acticn spcr Etitck). Anglo.Ocfl^rr. Äanl 200 sl. . »9-s,0 ,on <»0 Vanlvcrcin, Wiener, lou fl . ««'— >-« 25 Vdncr-^nst,, öst, LouflT^o»/,, z»5s,o «zn— lirbt,. Anst, f. Hand.nGiuo fl, 2«» imple (Y.Nicdcröst,5(,ufl, 51« — 02»— Hvpoldelcnb..öst.200fi,25"/nE —-— —— ^'änderb.. öst, 2«o sl. G. 50«/„ E. 8<,<,l.u 207 " Ocste,r..ima. Banl .... »7» — 875- Uniondanl 200 fl. ... i»i — ,«i s,o Vcrfchrel'anl, Ma,, 140 fl, ' i<»50 14».«) Gelb Wa« slctie« von Trausport-Unternehmungen. (pcr Sl«73l5 Nussin T>.pl, liisenl'. z-W sl, b,°Z.)2<»0sl.S. -— — — T'ux-Vodciil'acherE^V^ttofl.V.-------— — Llisabclh-Uahn 200 sl, (!M, . — —------ Lin,'Uudwei? 200 sl. . — — —'— „ kl»b..Iir.ill.it. 187« 20„fl.S. —— — ^ sserd!Nl,nd«>°Nordb, 10U0 sl, (lM. 2<5!^ 20l, sl, , —-—!—'- »aschau, itisenb, 200 fl, S. —— —'-^lmbclglll^rnowih^^assy^EiscN' bahN'Geselljchas, i>00 sl. ö. W. »l« 25,210^75 Llovd, öst,-una.,,Tricsl 5«^ slliM. 472 —I47Ü- Oesterr. Nordweftl>, 20« fl, Silb, l53 — l5< — dto, . Silber . l7?>50 ,78 — Siel'enbiirgcr liisenb. 200 fl, . —-— —' — St»at«ciscnb»hn 20« sl. ö. w. . » Süb.«crbd.-Verb..V.200fl. sl, «, W, ,s.« 70 ^,5 Wr,< neu K.u fl. <».«o 47— Transport.Gesellschaft 100 fl. , —_. ^__ Unss.-»2l,z, (iiscnb,20l»fl, Silber I5»,5N ,oo— Ung. Ni'ldoftbahn W0 fl. Silber 15» 50 ,«._ Un8.Westb,(«aclb°Gia,)»«»!'fl,S. ize'.<» »z«_ « Industric-Actien « (per StilF). (lghdi und itinbbern, llisen» und El»bl'3nd in Wien 100 sl. , —— --— Liscnbal,llro,.l'eil)l> 1,80sl,<0"/<. ??— ?»>— „cmill)l", Papiers, u, A,'G, b7- »«.— V!onlan'(^cIeNsa>. o'fterr,«alp>nc 2775 28»l» Präger ltisen-^nd, - l«es, 20« sl, 212 — »18 — Salgo Tar>, Liscnrafs. 100 s!. . >b» — l«u — Waffenf'V ,Oest. in w, l«X»fl. , — — — — Devisen. Deutsche Plätze...... «, l2> «2 4»,, London , , , , , 1l«75 127 5<» Pali» . . , , s.(> 1l! 50 15 Valuten. Ducalen........ 5»« b»« LN-Yr»nce,Vtü«l!>l»5» Silber......... —>— —.— Deutsche Me,K«b»ntnoten . . «2 2« «> 27^ Italienische Vanlno'rn sl00 ei«) tl»l»5 4» «> Papicr-Mubtl per Stillt , . . 1 il» 1 »«,. Auf dem Kaiser-Josefs-Platze' Circus Sclpl., Morgen Donnerstag den 12. Jänner 1888 nachmittag» \i Uhr orste grosse Extra-Familien- und Kindervorstellung W zu enniissigten Preisen. *W Für Kinder: Erwter Platz 15 kr., zweiter Platz 10 kr., dritter Platz 5 kr. *ur Erwachsene: Krater Platz 80 kr zweiter Platz 20 kr., dritter Platz 10 kr! Abends 7 Uhr gewöhnliohe Preise. Erste grosse aussergewöhnliche Gala -Vorstellung zum Benefiz der Geschwister Blennow mit ganz neu gewähltem Programme. Zum Schlüsse, hier noch nie gegeben: Die Verbannung Mazeppa's in die Ukraine unter die wilden Pferde; grosse historische Pantomime, ausgesuhrl von der ganzen Gesellschaft und zwölf Pferden. Alles Nähere durch die Placate. Es laden zu recht zahlreichem Besuche ergebenst ein die Geschwister Blennow. Freitag den 13. Jänner abend* 7 Uhr Wiederholung der Benefiz - Vorstellung. (200) M. Schlegel, Director. (132-2) Nr. 8049. Oklic. ('. kr. okrajno sodišèe v l'oslojini naznanja: . Na proSnjo frgovinske tvrdke (Jo-rtfmk in J.odenig i/ Ljubljane (po «r. Mundi) proli Antonu Smrdu, ozi-roma njegovi zapuSCini z Kala (po »Ki-brnku dr. Pilamicu iz Posfojine), v Wwjanje terjat.ve 103 gold, s pri-«'¦avkom dovolila se je izvršilna Uliažbsi na 1920 gold. cenjenega »epreinakljivogsi posestva vlo/na »jev. 18 zcmljiško knjigo kalastralm: obume Kai in na 70 gold, ccnjenega Inefiromakljivega posestva vložna št. 5.-J aemljiške knjige katastralne obeino Kai. ^a to izvräiLev odredjen je rök na 10. f'ebruvarja 1888 olj 10. uri dopoludne pri tem sodiSci I» Pnsl.avkoin, da se bode to poseslvo oddalo" 1(>kU IU(li 1>Ü(1 t0 vrednüstJ° . '"'OKOji, (Miniini zapisnik in izpi.sek '• ^mljiske knjige se niorojo v na-^lnih uradnih nrab ,,ii tGm sodišèi ünöCnkr; okraJno «odišèe v Postojini U|)ö 9. oktobra 1887. Reine, schöne Orangen-Schalen, rische h. 10 kr., getrocknete (nicht verbannte) ä 40 kr. per Kilo, kauft jedes Quantum die (5590) 10—7 Apotheke Piccoli ,zuin Engel" in Luibaeh, WienerstrasMe. Peter Mi Offeriere etwas rcsche, jedoch gute, garantiert naturechte H7er WeiM- und Roth-weine mit 7 und 9 kr., sowie auch 85er Weissweine, sehr mild und fein, mit 16 und 22 kr. per Liter. Kerner verkaufe ich D3 Startin 87er und 8.r)cr eohten Slivovltz und Treberbrantwein billigst. J. Kravagna Healitätenbesit/.er in Pettau (Steiermark). (6573) 0—S ^5543—1) Št. 9276T Razglas. Dovolila se je na i>rošnjo c. kr. davkarije v Metliki izvržna prodaja na 3774 gold, cenjenega, pod vložno št. 330 katastralne obèine Drašèice Marko Plescu, Ani Kostelc roj. Plesec, Marlinu, Mariji, Marjet.i, Kezi in .la-nezn Plescu iz tfeleznikov št. 1 pri-padajoèega zemljišea, in se doloèuje dan na 2 1. januvarija in 18. febru varija 1888 od 11. do 12. ure dopoludne pri tu-kaj.šnji sodniji s pristavkom, da se more omenjeno zemljišèe pri drugi dražbi pod cuno izvesti. Dražbeni pogoji, cenilni zapisnik in zeinljeknji^ni izjusek se smejo pri sodniji vpogledati. C. kr. okrajno sodiAèe v Mel.liki dne 19. novembra 1887. (5465—3) Nr. 2«885. Clinncrllng an Thomas Ianezic von Dobrujnc Nr. 26, respective dessen nnbekannte Erben nnd Rechtsnachfolger. Von dem k. k. städt.-beleg. Bezirksgerichte Laibach wird dem Thomas Ianezic von Dobrnjne Nr. 26, respective dessen unbekannten Erben und Rechtsnachfolgern hiemit erinnert: Es habe wider dieselben bei diesem Gerichte Franz Anzic von Dobrlijne die Klage du pl-ae«. l0. November 1887, Zahl 26885, aus AncrkellN.ing der Er sitznng (.'. «. <:. eingebracht, wornber die Tagsatzung anf den 17. Jänner 1888, vorlMags 9 Uhr, hicrgcrichts angeordnet wnrdc. Da der Aufenthaltsort der Geklagten diesem Gerichte unbekannt nnd dieselben vielleicht aus den k. k. Erblandcn abwesend sind, so hat man zu deren Vertretung und auf deren Gefahr und Kosten den I' Korbar von Dobrujne als Curator a zcmber 1887.______________________ (5593—2) Nr. 3707. Erinnerung an Jakob Notsch von Ianerburg sei» nes unbekannten Aufenthaltes wegen und seine unbekannte Rechtsnachfolger. Von dem l. k. Bezirksgerichte Kronau wird dem Jakob Notsch von Iauerburg seines unbekannten Aufenthaltes wegen und seinen unbekannten Rechtsnachfolgern hiemit erinnert: Es habe wider sie bei diesem Gerichte Bartholmä Noc von Ianerburg» Gereuth Nr. 18 «ud i>ra^. 9. Jänner 1887. Zahl 3701. die Klage auf An-erkennung der Ersihung bezüglich der Realität Einlage Zahl 52 der Catastral-gemeinde Ianerburq eingebracht, worüber zur Verhandlung im ordentlichen mündlichen Verfahren die Tagfahrt auf den 24.Iänner 1888, vormittags 9 Uhr, Hiergerichts mit dem Anhange des tz 29 a. G. O. angeordnet wurde. Da der Aufenthaltsort der Geklagten diesem Gerichte unbekannt nnd dieselben vielleicht aus den k. l. Erblanden abwesend sind, so hat man zu ihrer Ver« tretung und auf ihre Gefahr und Kosten den Johann Hribar in Kronau als Eu-rator ad aetum bestellt. Die Geklagten werden hievon zu dem Ende verständigt, damit sie allenfalls zur rechten Zeit selbst erscheinen oder sich einen andern Sachwalter bestellen uud diesem Gerichte namhaft machen, überhaupt im ordnungsmäßigen Wege einschreiten und die zu ihrer Vertheidigung erforderlichen Schritte einleiten können, widrigens diese Rechtssache mit dem aufgestellte» Curator nach den Bestimmungen der Gerichtsordnung verhandelt werden, und die Geklagten, welchen es übrigens freisteht, ihre Rechtsbeyelfe auch dem benannten Cnrator an die Hand zu gebe», sich die aus einer Verabsäumung entstehenden Folgen selbst bcizumessen haben werden. K. k. Bezirksgericht Kronau am lOten Dezember 1887.