I l l!) r ! sch e s Blatt zum Nutzen und Vergnügen. Nro. 2 4. Freitag den ". Iuny 1L19. Der Hohenwarte frommer Ehrentag.^) ""^as zeitig voil der schwankern Jett geboren, Das sät und pflanzt sein Gleiches ruhig fort; Und ging cs auch in Flut und Sturm verloren, Die Früchte reifen doch — am rechten Ort. — Der Götterfunke findet seilen Zunder, Das sind der ew'gen Vorsicht hehre Wunder. 2. Der Prciß, den zu Olympia errungen, Ins Vaterhaus zurückgebracht der Sohn, Wie würd' er in ganz Griechenland besungen! Es war die Pflicht der Stadt, der Eltern Lohn: Den jungett Sieger festlich zu begrüßen, Des Sohnes ruhmbekrönte Stirn zu küssen. 5. Vei üns Germaniern war andre Sitte: War heimgekehrt mit Staub bedeckt und Blut, Der junge Wchrmann in des Vaters Hütte, Da gab es Händedruck; — das Waffengut Ward abgelegt, gereiniget die Wunden Von mütterlicher Hand und zugebunden. 4.. Es sammelten sich aus den Nachbar - Gauen Zu Spiel und Schmaus und frohem Becherklang Des erstm Wappensolds die edlen Grawen; Des Jünglings Thaten dann der Barde sang, Und horchend all die Bkdren Beifall nickten, Dem Vater und dem Sohn die Hände drückten. *) Dies war der 4. October des Jahres K55Z, an welchem n; der Iesuitenkirche zu Laibach drey Grafen von Hohen wart, Sigmund, jetzt Ebzbischof in Wien, Anton (1-zu Laibach 1799 d. 9. Dez.) und N e-pomuk (^im Theresiamun zu Wien^??! d. Zi. Jan.) leibliche Brüder, alle drei Jesuiten in Gegenwart der zahlreich versammelten kraiuischen Herrn Stände, der illustren Eltern und der Schwester Herula ihre erste h. Messe lasen, also daß Graf Sigmund, der Altere unter den Primitiantcn, das Hochamt hielt, wobei ihm der Nector des Collegiums, Erncst Baron Apfalterer nebst 4 Priestern uud 6 Magistern assistirten, unter welchen Letzteren sich Vernardin Graf von Hohenwart, der vierte Bruder, befand, während der Primitiant, Graf Anton a:n Altare des h. Ignatws nnter Assistenz des Spirituals, der Primitiant, Graf Nepomuk, aber am Altare der Jungfrau Maria unter Assistenz des Dekans ihr erstes Opfer still dem Herrn darbrachten, wobei, und zwar dem Grafen Anton sein ältester Bruder, Jakob, dem? Grafen N e p 0 m u k der jüngste Bruder, Ludwig, ministrirten und demnach sechs Hohen-warte, Brüder, viere Jesuiten, dreye Priester, zweye Laien, auf eine rührende Art im Dienste des Glaubens beschäftigt waren, während die greisen Eltern sammt der Schwester in Thränen der,Freude der feurigsten Andacht, oblagen, gespeist mit heiliger Kost und gesegnet: Eltern von Kindern, Geschwister von Geschwistern. — Wie oft ereignet sich ein ähnlicher FalN — g4 —» e 6. So auch, wenn endlich au5 dem heil'gen Lande Der ftomme Rittersmann anheim gekehrt. Nachdem daß Elternpaar an Grabes Rande Sich um den Einz'gen fast in Gram verzehrt: Da ward's lebendig in den Bogen-Hallen; Zum Willkomm sammelt sich ein Heer Vasallen, 6. Und freut sich des gebräunten jungen Necken: Der Rittersaal wird festlich ausgeschmückt, Die Lehensmannen lassen baß sich's schmecken Und Herrn wie Knechte sieht man hochbeglückt» Die Vurgkapclle glänzet von Trophäen, Die Freudenfähnlein von der Warte wehen. 7- Doch diese Herrlichkeit verging, die Größe Der neuern Zeit trug auch ein neu Gewand: Das Hohe oft in Niedrigkeit und Blöße Für heil'gc Sehnsucht süße Labung fand: Der Hoheit Höchstes grünt ja im Verzichten,— In Demuth muß der Stolz sich selbst vernichten. —. 8. Solch hohes Ziel drey Brüder sich errangen, Von edlem Stamm und frommer Sinnesart: Der Welt Gelüste in sich selbst bezwängen Trotz Iugendgluth drey Grafen Hohen wart. Das Kleid Lojolas hatten sie gewählet, Dem hehren Okden Jesu sich vermählet. 9- Als Priester Gottes standen sie erhoben, Zugleich in einem Tempel am Altar, Den Herrn der Welt für solche Ehr zu loben. Es wogte drängend sich die gläub'gc Schaar: In rothbehängten Stühlen knien die Stände Des Crainerlandä und falten ihre Hände. 20. Am Hauptaltar, wo Priester Sigismunden Der geistlichen Gehülfen heil'ger Fleiß Und die Magister dcmuthövoll umstunden, Schließt Bruder Vernardin den frommen Kreis, Er war zur Zeit i:n Orden erst Magister Und diente freud'gcn Sinns dem neuen Priester. il. Auf daß er Jesu Liebesmahl erneue, Steht Bruder Anton eifrig am Altar Zur Seite links mit gotterfüllter Weihe, Und bringt zum ersten Mal sein Opfer dar. , Der Bruder Jakob ihm das Glöcklein läutet. Das gläub'ger Schaar das suuctus, älmctus deutet, »2. Genüber rechts beginnt sein Amt zu handeln. Als neuer Priester, Bruder Nepomuk, Und schickt sich an, den Leib des Herrn zu wandeln, Der unsrer Sünden große Schulden trug. Hier Bruder Ludwig fromm am Staffel kniet. Dem demuthsvolle Lieb' im Auge glühet. »3. Doch daß ss hehres Fest Vollendung kröne, So kniet gebeugten Silberhaupts der Greis Mit Gattin, Tochter in der frommen Söhne Geweihter Nähe: Andacht still und heiß Entquillt den edlen, nahverwandten Herzen; Sie schwelgen in der Freude fußen Schmerzen» Da senket sich das Volk zum Segen nieder; Das Gotteshaus erfüllt der Orgel Ton, Und Sigmund segnet Eltern, Volk und Brüder Und wird gesegnet hoch an Gottes Thron: Zum Fürsten-Lehrer, eh sie noch geboren. Zum Bischof Östreichs ward er auserkohren. — Prof. Richter. . g5 Beschreibung des fovsischä'dlichen Borkenkäfers (Dei'iN65l«3 ^p'Al^^du^). der in den Nadel-besonders Fichtenwäldern Krains sich verbreitet, und ganzen Wäldern Verderben drohet. Meinen Verufspflichtcn schuldig bringe ich einen Gegenstand in dicscn Blättern zur Sprache, der —für jeden denkenden Walddesihcr und Forstökonomen höchst wichtig — ihm die Kennzeichen und Ursachen der sich in Krain allgemein verbreitenden Fichtcntrockniß durch den Borkenkäfer nebst dessen Naturgeschichte und Vcrtilgungsmittcl angabt. Durch eine Reihe von mch« rcrn Jahren hatte ich Gelegenheit diese wahrhaft evn dcmische Waldkrankheit — auch die Wurmtrockniß ge-nannt — durch alle ihre Perioden zu beobachten, Au-genzeuge deren Entstehung, Fortpflanzung und Verheerung zu seyn, den nähern oder entfernter,, Ursachen nachzuspüren, und verschiedene Abhülssmittcl mit Erfolg anzuwenden. Die Wurmtrockniß ist eine besondere blos den Fichten eigene Krankheit, und von dem Abdorren an-, derer Waldbäumc wohl zu uuterschciden. Vei lctztern äußert ste sich nie so zerstörend, trift auch immer nur - einzelne Stämme, die auf diese Art langsam ihrer Auflösung zugeführt werden; ist Folge einer äußern Beschuldigung, innerer organischen Zerstörung, Altersschwache, oder unangemessenen Bodens, der Lage u. d. g. Die Fichten - Wurmtrockniß verbreitet sich oft sehr schnell und verheerend ; hier findet keine Rücksicht des Alters statt, die Verwüstung greift gewaltsam um sich und beträchtliche Strecken zeigen oft schon 'n Entfernung das Schauspiel der schrecklichsten Zerstörung. Hierbei müßen noch ökonomische Rücksichten, die sich sowohl auf die künftige Vcwirthschaftuug und überhaupt auf den anderweitigen Schaden uud Zu stand des Haldes ausdehnen, in Betracht gezogen werden, um das tragische Gemählde vollendet zu sehen. Wer solche Gegenden zu sehen Gelegenheit hatte, wird diese Schilderung uicht übertrieben finden. Traurig und abschreckend ist cS, schlanke Fichten ihrer grünen Zierde beraubt, und in ihnen die Hoffnung ihrer nutz- baren Bestimmung vernichtet zu sehen! Die NaucrU» che Stille des Orccs und d^r ganz.'n Verwüstung ge, w'hrt einen für^terlichen Anblick in diesen H^lo^l des schnell um sich greifenden Todes. Über die veranlaßenden Ursachen dieser Fichten«-krankhcit sind verschiedene mitunter auch irrige Mcl« nungeu unter dem ökonomischen Publikum verbreitet. Mit den hierüber gesammelten Erfahrungen einen belehrenden Beitrag zur be)ern Waldkultur in Krain. zu liefern, ist die Absicht des gegenwartigen Aufsa heS. I. Naturgeschichte des Borkenkäfers Oerinez!^5 t » Die Länge des männlichen Käfers betragt 2 — 2 i)2 Linien, sein Körper ist cylindrisch, durchaus behaart, und von dunkelbrauner Farbe. Die Flügeln decken haben am Ende einen schrägen Ausschnitt, und scheinen wie ausgcfresscn. Die Fußenden sind roth. Diese kleinen Käfer schwärmen im Frühjahre bet warmer Witterung oft in großer Anzahl, und halten sich hinter der Rinde von beschädigten und kränkelnde« Nadelbäumen besonders in Fichten, so wie in gefällt ten Stamm-und Klafterhölzern, auch in Wurzelstö: cken auf. Sie nähren sich von der Safthaut kranker oder beschädigter Nadelbäumc, in welchen die Säfte stocken oder verdorben sind. Das Holz von nnttlern Jahren ziehen sie dem altern vor, weil die Rinde (Borke) leichter zu durchbohren ist, und fallen die stehenden Stämme gerne bei der Mtttc ihrer Höhe an, wo der Harzsaft nicht ss stark hervortritt. Finden sie bei ihrem'Ausflüge gefälltes oder beschädigtes Holz nicht in hinreichender Menge, so fallen sie in der Noth auf gesunde Fichten, selten Tannen, Klefern an, und dann sind sie im Stande die größten Walder in we: nigcn Jahren zu verheeren. Das Weibchen bohrt sich nach der Begattung ei, nen cylindrischcu Gang von 2 — 4 Z»ll Länge in die Safthaut des Nadelholzes, und legt an den Seiten derselben 5c, — 10a weiße durchsichtige Eyer von der Größe eines Hirskornes. Nach »4 Tagcn kriechen aus diesen Eyern weiß»' 96 Maden oder Larven, welch? braune Köpft und Nü-ckcnstreifen hüben. In diesem Zustande sind sie a:n gefräßigsten, durchnagen zuerst den Bast dann Splint, hemmcn auf diese Art die Saftbewegung, machen die Nindc vom Holze locker, und zwingen den Baum aus Mangel att zufließenden Nahrungssaftcn zum Ad-slerben. ^ Die Made erlangt bei ihrer gehörigen Ausbildung »eine Lauge von 2 1^2 — 5 Linien, und verwandelt sich sodann in eine Puppe von anfänglich weißer, dann bräunlichgelber Farbe.' Bei der Verwandlung, welche in 6 Wochen, oft auch schneller vorübergeht,, schält sich die Haut vom Leibe, die Flügeldecken sammt den Flügeln schließen sich am Rücken an einander, der an der Puppe bewegliche After wird steifer, und nun ist der lichtdraunc Käfer da. Kennzeichen seines D/seyn. D>c Gegenwart des Borkenkäfers in Fichtenwäldern wird dadurch kcnubar, daß ») dio Rinde, wie mit Vogeldunst angeschoßen scheint, und aus den Löchern, wo der Käfer sich ein-bohrte, helle Harztropfcn hervordringen; k) die Fichten am Gipfel abdorren, rotye Nadeln » zeigen, welche nach und nach wie die Rinde ab- M' fallen; » «) die abgelöste Nindc Gange nach allen Rötungen W eingegrabcn, und mit Wnrmmehl ausgefüllt, ^ habe, worin Larven und Käfer zu h'udcn sind; 6) das Wurmmchl sowohl an den Asten alä auch M um den Wurzclstock liege; M «) die Nadeln des Baumes ihre saftgrüne Farbe M verlieren, gclbgrün und die Knospen dürre M werden. W»M (Die Fortsetzung folgt.) ^ Anekdote n. (Ans einer ungedruckten Saminlung des Abb6 M o-U- rellc.) M Franklin erzählt, da5 als er noch Buchdrucker l zuPhil.dclphia war, er einen Gesellen hatte, welcher nie m der W^che vor V.ittwoch zu arbeiten begann. Fra^.?, sagte Franklin eines Tagcszu ihm, du denkst wohl nicht an die Zukunft! wenn du fleißiger arbci; tetcst, so könntest du ,eta>aö ersparen,, und dich im AU ter cin wenig ausruhen. Oh, erwiederte der Geselle, ich habe alles berechnet. Ich habe einen Ontel, wel-cher Materialist in Chcapside ist, und den Handel mit dem Entschlüsse angefangen hat, zwanzig Jahre lang zu arbeiten, biö er viertausend Pfund Sterl. zusann mengcdracht habe. Alsdann ist es sein Vorsatz wie ein Edelmann zu leben. Nun sehen Sie, mein Onkel will auf einmal rin Edelmann werden, und ich nach und nach. Ich mag lieber zwanzig Jahre laug die Halde Woche ein Edelmann seyn. als nach Verlauf dieser Zeit, die ganze Woche hindurch. Ein Kind weinte und schrie. Man fragte cS um die Ursache ftiner Betrübniß. Ach, antwortete es, ich habe ein zwey Sous-Stück vergoren, welches mir 'meine Mutter gegeben hatte. Wohlan, sagte man zu ihm, so eiu Verlust ist nicht schwer zu c setzen. Weine uicht mehr, hier ist ein anderes Stück. Kaum harte das Kind es empfangen, so sing es von Neuem ali, bitterlich zu weinen. Man wandte sich zu ihm zurück, uud frug cö, was es dann nun wieder zu weinen habe. Ich weine, versetzte das Kind, weil ich daran denke, daß, wenn ich nicht meine zwcy Sous verloren hatte, ich nun vier besitzen würde. Der Rath * * * hatte eine sehr geizige Frau, und sie trieb oft ihre Ökonomie so wett, daß sie dadurch den Anstand verletzte. Einst hatte ihr Gatte des Abendö ein Paar Freunde zum Bcsucy, Dessen ungeachtet, brannte nur ein 2icht im Zimmer, das ziemlich groß und dabei noch mu einer dunklon Farbe ausgemalt war, es herrschte also eine auffallende Dnnkelheit. »Liebes Kind, hub * * * freundlich an: sey doch so gut und laß noch ein Licht anzüuden, damit ich sehen kann, wo das andere st.'ht."