Freytag, den 17. September 162/.. ^Päpstliche Staaten. <^as Di^io cli N.UNIÄ hatte kürzlich gemeldet, daß der heilige Vater, in der gegrändeten Hoffnung, den Zustand der kathol. Religion in Ägypten und andern augränzenden Neichen von Afrika wcftntllch zu verlies» fern, das koptische Erzbisthum von M e m« phis dem Monsign. Abraham Chasciur, Marquis v°n Taat ha, ZögIi>,gdeb CollegiumZ der Propaganda verliehen, und den neuen Erzbischof Selbst consccrirt hab,. Die c)a?,oUÄ I^oniou^^« vom i?» August enthalt folgende nähere Aufschlüsse über diese Begebenheit: »Durch neuere zuverlässig-e Nachrichten auS Nom lind wir in den Stand gesetzt, unfern Lesem mit^u- »dt'len, auf welchen Wegen es dem Herrn gefallen hat. d,e wahre Neügion Ie Yachten Abraham Chasciur in einem öffentlichen Amte Ztdlent, und wofür er ihm und seinem Bruder Ellas, d« »Decorationen der ihm von dem Pascha verliehenen „Wür5e, nähmlich ein Nreutz und einen Stcrn darun» „t,r. deren Form Cw. Heiligkeit bey dem Überbringe« »gcacnwäitigen Schreibens einsehen können, trag«« dürse.« "I" Folge dessen ersuchen wir, ergebenste Söhn« »Ew. Heiligkeit, im Nahmen unsers Herrn Jesus Chri» ^slus, die obbefagten V'tten gewähren zu wollen, wo» »durch ssw. Heiligkeit den Pascha sicher zur Dankbarkeit «verpflichten werden." >,(5w. Heiligkeit ergebenste, unterthänigste, Pflicht« getreueste und »gehorsamste Söhne Francisco Se«gio, Staatsstcrttärund Gencralagent deb Pasch« von Ägypten. Giovanni Saraceni, Secretär und Dolmetsch Sr. Excellenz.' ^AuS einem andern Schreiben, das im April 0. I. an den dcs^gten Alumnus und an die Congregaoon dee Propaganda von dem apostolischen Vicar gerichtet worden ist, erhellt, daß der alte ägyptische Patriarch mit Tode abgegangen ist, daß der Vicekönig wünscht, der apostolische Vicar Maximus Givaid möchte zu tzicscr Wiiroe befördert, und vcn dem neuen Erzbischof Ilbraham ChaZciur consecrirt werden, welcher lehle«« einen geschickten.Lehrer mitbringen soll, um ihn ferner in den Wissenschaften zu unterlichttn. und dem der Vicekönig So Scudi alg monathlichen GehalL» freye Tafel und Wohnung zusichert, und endlich. daß in dem Collegium der Propagande zu Rom beständig sechs agypttsche Zöglinge studieren sollen, wovon zwey von der Propaganda, und di« andern vier auf Kosten d«» Pascha untelvalttn w«rden lolltn.* 3oZ M Spanisch«« Amerika. Die Morni ng ° Ch ronicl e vom «3. August enthält folgenden sehr inltresscniten Aufsah über den gegenwärtigen Zustand von Paraguay: »Der Staat Paraguay, der am Parana^Strome, zwischen Peru, Chili und Brasilien liegt, und alle jene unermeßlichen und üppigen Landstriche, welche sich im N«stn Indianern, d,e in dieser Gattung von Arbeiten au»' nihmeud gflvand: sind, verwendet wurde. Das La„> hat emcn Überfluß an zahmen Vieh. und wird von ver. sQicdcnln !>er herrlichsten amerikanischln Str»me ru»H. schnilcen; auch hat es mehrere sehr bedeutende Seen. Mitten unter der allgemeinen Verheerung und V,r» Wüstung, die durch d«e Knege unter den in den angran« zenden Provinzen sonst so jalstreichen Heerden angerich. tet wurden, smd die Heerden d«r Parcissuayaner allein unversehrt geblieben, und haben an Zuwachs gewon» nen. Die meisten von den in Europa bekannten Ce, reaticn werden hiel ebenfalls, außer virlen dem 3and< eignen Getrell'e'Arten , mit Erfolg gebauet. Baum» fruchte aller Art werden in Menge gezogen, so daß di« Einwohnte, bey germgen Bedürfnissen, in der FüUe dts Übersiusses und im Besitze eines Landes leben, N'tlche« von jeher als das Arkadien der neuen Welt geschildert worden ist. Friede, Einigkeit und Eintracht herrschen untcv l>-lben> und Patrioten, im wahren Sinne dt« WortZ, haben sie keine andern Wünsche. kein andere« Streben, alK die Wohlfahrt ihres geliebten Vaterlandes.* »In den regelmäßigsten Sitten und Gewohnheiten erzogen, bedächtig, mit ihrem Schicksale zufrieden und ein ruhige« Hirtcnleben führend, waren die Vinwohn,» von Paraguay, sobald die Unruhen i. I. 1808 in Spa» nien ausbrachen, aufmerksam auf die Folgen, welche diese plötzlichen Veränderungen in den andern Theilen des Continents, dem sie angehörten, erzeugen dürften. Bey ihrer eigenen abgeschiedenen Lage sahen sie bald, daß sie weder Hülfe noch Schutz vom Mutterlande zu erwarten hätten, dessen Angelegenheiten bald Varauf sehr verwickelt wurden; zu gleicher Zeit aber entschlof» sen, alle die Drangsale und Übel. von denen Neyow. tionen gewöhnlich begleitet sind, zu vermeiden, erta iu' ten sie die Nothwendigkeit, sich auf andere Welse vor Anarchie zu bewahren und ihre Angeleget.heitcn zu v?r. walten, ohne von ihren Nachbarn abhängig zu se:>n, oder in deren Fehden verflochten zu werden. Von dem richtigen Grundsaht der Selbsterhaltung geleitet, ohn« die geringste politü'cye Gahrung. traten die angesehen« sten Einwohner zusammen, zogen die Lage des Lande» in Berathung, und gegen tausend Abgeordnete erklär len sich einstimmig für eine gänzllche Unabhängigkeit H07 und politische Abgeschlossenheit, in welchem Zustand« stc auch seitdem verballt sind. S>e beschlosstn feiner, daß die Regierung demjenigen Manne auS ihrer Mitte anvertrauet wilden soU«, welcher durch seine Tugenden und Kenntnisse das meiste Zutrauen der Nation v«. diene; um aber den Conflict zweyer Parteyen zu ver» meiden, füllte die Negierung unter zwey zu dieser Aus» leichnung gleich berechtigte Manner getheilt werden z und d,e Wal)l fiel auf den (seit dieser Zeit so berühmt ter dersewen hatle einen besondern Nezirt, und befehligte eine gleiche Truppenmacht; bis im Laufe der Zeit das Nachtheilig« dieser Verwaltungsweise eingesehen wurde; und da mittlerweile die Macht und der Einfluß des Dr. grancia in hohem Grade zugenommen hatten, lo wurde derselbe bey einer zweyten allgemeinen Versammlung der Einwohner, zum alleinigen Statt» kalter ernannt „ welche Stelle er fei:dtln, von dem Volke^ hochgehet und geliebt, bekleidet." "AuZ h^ eigenthümlichen Charakterzügeft, welhf ^^ ^ Francia leitden, an den Tag gelegt hat. er-diUl. daß ^ die oberste Gewalt weder aus eigennüyi. S«n noch aus herrschsüHtigen Absichten gesucht hat. D;5 Land wurde bald von Buenos. Ayres angegriffen; «5 wurden alle Anstrengungen aufgebothen, selbes «mer-seits zum Veytritt zur la Plata «Coaütion und ande. lerseits zur Anschließung an Artigaslzu bewegen; und wär« I>r'. Flancia durch die Einmischung eines Col. l«!len ^ehimmt gewesen, so würde er nimmermehr im S and« gewesen seyn, den Angriff seiner Nachbarn ad-tuwehcc,,, oder sein Gebieth so erfolgreich vor inneren Spaltungen und Zwisligkeiten zu bewahren, und das« selbe später zu dem Flor und der Wohlfahrt zu odeben. d«ren «g sich nun, mehr als irgend «in anderer Theil oes sudamenkanischen Continents. erfreut.« (Die Fortsel)p.ng folgt.) l)smanisch<« y^^ch. Na^h^^"^^^vom..d.M.ent^ .Wir haben feit der Mittheilung unserer letzten Nach. "chten von den Kriegsvorfallen in der Türkey, emige . "ummern der in Hydra (nach den neuesten Nachrich- en m^Napcli di Nomanic») unter dem Titel: Gesc° be«.Freund, erscheinenden griechischen Zeitung er» halte«. Sie reichen zwar nur b,«l zum 19. Iuly, an welchem Tag« slc von dem, was sich seit der zweyten Ankunft d,r türkischen Flotte vor Ixsara zugvon uns gclnf-'rtcn Belichten, wi« . die 'nachgehenden Auszüge beweisen» so sehr als ftch von liner im Sinn, und Intetesse griechischer Leser ge» schliebenen Zeitung nur irgend erwarten läßt, sogar m «inztlncn Daten und Angaden üdercin. Die declama» to3>sG< und poetische Einkleidung sehen wll um so lieber hcy S''ltt, als dlc Schreibart dicfcr, wie der übrigen neuZrlschischrn Zcitui'gen sich weder durch Beredsamkeit «och hurH C!.>?:cctl)e!t auszeichnet." I. Gefeßes'Freund. Nr. 52. Vom ä. (16.) Juli). ,,Nach Vliesen aus Alexandria vom lo.Iuny ist di< vielhesplochene ägyptische Expedition ftgclfertig. Sie besteht aug 12.000 Munn regulärer Infanterie, «5oo Mann CavaUerle, ,oc>o Mann Artilleristen, und 4oao Sclaven. Sie soll aus Candia noch 6ooo Mann «inneh» wen. Einige glauben, sie werde sich gerade nach Pa» tra», Coron und Modon begeben; andere sind der Meinung, sie werde ihre Waffen zuerst gegen Hy» dra richten, wo der Pascha sich durch seine Strategeme, und die Kraft feines Goldes einen leichten Sieg ver» spricht. Medme 0 Ali ist durch die Eroberung von Casso sihr elmulhigt worden. Die Beute war uner» meßlich; Ta Ladungen Schissbauholz, große Vorräthe von Kaffch. R«»ß, Stoffen, Seide und Geld, i5 aus» gerüstete, und 4a andere Schiffe, fielen in die Hände d«s F-ü.des. Drey neue Schiffe ohne Segel wurden vtrblannt; 5sa Mämnr mußten Dienste auf der Flotte nehmen, ihre Familien will man nach Cairo übersiedeln. Die ^nstln Scarpantho und Syme müssen ihre Matrosen zuk feindlichen Flotte stellen').« ,Der Tyrann von Ägypten — heißt es in dem auf» gefangenen Briefe eines in Diensten des Pascha stehen» den Europäers — ist von d«, Lage Griechenlands wohl unter^chtct. Nur die Hoffnung, in Hellas selbstBun» veüge iossen zu finden, bewegt ihn, so große Rüstun« g n, mtt so ungeheuren Ausgaben verknüpft, aufs Sp'el ^u setzen. Seine reguläre Armee kann gegen.vie Oriechcn nicht bestehen; und wenn Griechenland nicht wirklich in so vollständiger Venvirrung ist, als man e» schildert, so wird er mit allen seinen Arabern nicht, ausrichten." «) Von der angeblichen W ieder« Erobe ru« q de« ^n,el Caffo, ist hie? mit keinem Worte die Rehe. 3o5 .Aus einem officlellen Schreiben de» Vice-Admiral G. Sacht«« ri von Tino den 3.(1^.) Iuly. — Am l.(,3.)d. befanden wir uns im Angesicht des Hafens von Ipsara. Aber wie großwa« unsere Betrübniß, als wir «Nies vom Flind« erobert sahen'. Die Stadt, das Caslcll, die Batterien. alles war in seiner Gewalt. Wil konnten sogar Niemanden finden, der uns über das Schicksal der unglücklichen In-fel Auskunft gegeben hätte. Endlich erfuhren wir von einem Kutter, der in unsere Hände siel, daß die feindliche Flotte abgesegelt war, daß sie sich zu Mitylene zu einer starken Erpedition gegen Samos; rüstete. Wir muthmaßen, daß sich auf Ipsara ungefähr 200c» Türken befinden '). Im Hafen sahen wir an 3o Schaluppen, Goeletten und einige kleinere Fahrzeuge. (Die weitern Nachrichten folgen unter Nr. II.)" ,Aus den Anzeigen sicherer und glaubwürdiger Correspondenten ergibt sich, daß zwey Pactetboote (von Cerigo) regelmäßig von Calamalä nach Cantna fahren, und es unterliegt keinem Zweifel, daß sie zu der fortwährenden Correspondenz dienen, welche der Rebell Pietrs Ma u ro « M ich a li"") nnt dem Pascha von Candia unterhalt. Die Nachrichten aus Alexandria selbst bestätigen di« Complotte dieses Veriä-th'ers. Mchmed Ali'v Goid scheint seine gemeine Seele gewonnen zu haben. Ergeht die Ehre, Bey von Sparta zu werden, jedem bessern Nuhme vor. Zu» «rst säete er Zwietracht unter den Gnechen aus, und entzündete den bürgerlichen !lricg. Da er auf diesem Wege nichtö ausgerichtet, so nimmt er nun zum V ralh seine Zuflucht, unterhandelt offenbar mit den Tür-ten. und will ihnen das glorreiche Svakta velknufen. O Sparta! durch ^00 Jahre hast du allein deine Freyheit behauptet"") und d>, Tyrannen Griechenlands g^wungen, dich sclbslsläudig zu lassen; soll jetzt ein er° taufter Sklave deine sshie und dein Blut velhandeln?" ^___________(Der Beschluß folgt.) *) Dlese Muthmaßung war an und für sich nicht un» gegründet. In Ccnsiantinopel aber wußte man, ^ daß jene 2000 Mann dcretts auf6 bis 700 vermin» U derl waren; und der Sapui>an Pascha, der hier gegen sich seldst, weniqslenb gegen scme eignen Maß» regeln zeugte, bcstät^te diese Verminderurig." ^ ") Der Bey von Maina. der noch am Schlüsse des l,, Iadres 1825 Präsident des Vollzichunqs ^Rathes U t ^ Gr^cken war. W «'") Bekanntlich waren die Mainotten feil der türki» R schen (3rol>erulig des Pelopones fortdauernd in einem Zustand dcwaffoeter Wli>ers„tzlichkeit und halber Unabhängigkeit von der Pforte geblieben. Fremden-Anzeige. " An 55 kommen den n. September »L»^. Hecr Carl Frhr. Nansonet, ssleve der k. k.Theres.Rit. terlAkademie. von Wien nach Mailand. — Frau Anna Mauroner, Gut^desiherinn, mu zwey Söhnen, v. Gräh n.Triest. — Hr. Costantino Giorgio, Handelsmann, von Trieft. — Hl. Franz Ptßel, Handelsmann,, mit seinem Bruder Anton. v. Gra'tz. — Hr. Nitter v. Coppini, abfol» vilterIullst, v.W'cn. — Hr. Joseph Kiche, Augen» u. Zahnarzt, von Gräh. Den i2. Hr. Ferdinand Graf Colloredo Mels, Güter» befther, mit Gattinn, v.Görz n.Wien. « Hr. Franz Be» gutter. NormallSchnldirector, v. Gräh n. Trieft. — Hr. Joseph Pucher, Kaufmann, v. Trieft n. Brunn. — Hr. Io« ftph Fehr. Daumwollwaaren « Fabrikant,,m!t Gattinn, v. W'cn n. Trieft. — Hr. Joseph Finsterbusch. Buchhändler, mit zwey Söhnen, v.Magenfurt. — Hr. Joseph Mayer, Handelsmann, mit Gattinn, v. Trieft n. Nlagenfurt. — Hr. Andreas Spendau, HandelSmanü, mit Julie Curto» vich, von Fmme. Dl'n ,5. Hr. Hermann Frhr.v.Sternek. v.Fiume. — Hr. Adolph Wodley. Großhändler, nnt Gattinn, v. TrieN n.Wien. — Hr. N colaus Mallivick. Han0tlomann, vo» Trieft n. Carlstadt. — Die HH. Jacob Venier; I<»cvb Kosier. Handelsleute, und Dommic PciilleNo, Prwater, alle c>rey o. Wien «.Trieft.—Hr.Aoiaham ^ahalo,Han< delsmann (türk. Unterthan), v. Gräh n. Trieft. Abgereist den 12. September ,82,4. Herr Iescph Prandstäoter. k. k. Landr. AuZcultant, nach Trieft. Den ,2. Die Hh GuNav Frhr. v. Bpandau, Jurist, und Georg Didelot, Handelsmann, beude nach Trieft. Curs vom 1». September 182^. Mittelftreis. StaatSschuldverschreibungen zu 5 v.H. sin CM.) 95 1^2 Wien.Stadt Banco-Obl.zu, 1^2v.H.) (C.M.) vonÖsterreichur-tcrund '«^ , V-H. — >- ob der Eng, von Böh> j 5" 2',/2 v.H. _ _ wen, Mahren , Schle«, ^2^, v.H.^__ _„ sien.Stcyermark.Kärn- Z"^,., ".H. Zg,/2 — ten, Nrain u. Gör« zui.^v.H.^ __ Baukactien pr. Stück no5 i^CM, W e ch s e l - C i: r ö. ^n C. M.) Amsterdam, für.ooTH!'.Culi.Mhlr.^^Wr.6Wock. Auabdurc;. fül^o Gnld. Curr. Guld/99-^ ^. Hamburg.für.^Thlr.Va-'coRlhlr,^'^ ^ -M^. London, Pfd. Stcrl. . . Guldens ^ ^^0.. Pari.s, für Zoo Fragen. . Guldens k^Sicht'. Ignaz Awya Cdl. v. Meinmayr, Verleger und Nedaneur.