IV. Jahrgang. Nr. 14. Zeitschrift str vaterländische Interessen. Erscheint jeden Dinstag und Freitag und lüftet: Insertionsgebühren: Für die 2lpaltige Petit-Zeile oder deren Raum Mit der Post: Für Laibach sammt Zustellung: bei Imaliger Ginschaltung ß kr., 2 Mal 8 Ir., 3 Mal 1U kr. Ganzjährig fi. 8 — Ganzjährig fi. 5.— Stempel jede« Mal 30 kr. Halbjährig „ 3.— Halbjährig , 2.50 Inserate übernimmt Haasenstein N Vogler in Wien, Wollzeile 9, Einzelne Nummer 5 kr. Hamburg, Berlin, Leipzig, Frankfurt a/M., Basel. Die Redaktion befindet sich am Hauptplatz, Nr. 263, 2 Stock. Geldsendungen sind zu richten »n den Eigenthümer de« Blattei. Die Administration in Ottokar Klerr's Buchhandlung Hauptplah, Nr. 313. Manuskripte werden nicht zurückgesendet. Laibach, Freitag am 16. Februar 1869. Mimsterialregierung. Das von unserm Landtage beschlossene Schulgesetz hat die a. h. Sanktion nicht erhalten. Dieses Schicksal theilen wir mit Ober­und Niederösterreich, Mähren, Schlesien, Tirol und Trieft. Darüber wäre natürlich nichts weiter zu bemerken, wenn uns nicht gleichzeitig Herr Minister Hasner mit einer Minifteiial-Vciordnung überrascht hätte, welche bis zum Zustandekommen eines Landesgesetzes provisorisc h verfügte, daß die bisherigen kirchlichen Oberbehörden und Schulenoberaufseher beseitigt weiden, und deren Wirkungskreis z»ur et simple auf die Statthalter und Bezirksbehörden übergeht. Unser „Tagblatt" ist darüber und über die Beseitigung des kirchlichen Einflusses in der Schule — ganz glücklich. Unserm Or­gane des Laibacher „konstitutionellen Vereins" fällt es gar nicht ein, sich zu fragen, ob jene Ministerialverfügung konstitu ­tionell und verfasfungs mäßig ist? Dagegen machen Wiener Blätter sehr wesentliche Bedenken geltend, wie nachstehende Auszüge aus der „Vorstadtztg." und der „N. fr. Presse" beweisen. Die „Vorstadtztg." hält diese Verordnung, „die sich als Zwangs­maßregel gegen die widerspenstigen Landtage darstelle, für gesetzwidrig und nicht konstitutionell." Zur Begründung ihrer Ansicht beruft sich die „Vorstadtztg." auf die §Z. 10 und 12 des Schulgesetzes vom 25. Mai 1868, deren erste die Eintheilung des Landes in Schul­bezirke, deren zweite die Zusammensetzung der Bezirks- und Orts­schulräthe der Landesgesetzgebung zuweist, so daß die Verordnung des Unterrichtsministers Anordnungen über Angelegenheiten treffe, welche der Kompetenz der Landtage ausschließlich angehören, und fügt bei: Ma n kann auch nicht sagen, daß der Unterrichtsminister, da er die Beschlüsse der erwähnten Landtage der Sanktion nicht vorlegen wollte oder konnte, provisorisch Anordnungen treffen mußte. Das wäre wahrhaftig eine neue konstitutionelle Doktrin, die der Regie­rung das Recht zu provisorischen Verfügungen in Gesetzgebungs­fachen einräumte, falls die gesetzgebenden Organe nicht nach der Regierungspfeife tanzen wollen. Der §. 14 (ehemals §. 13) des Grundgesetzes über die Reichsvertretung enthält die Norm, wann und wie die Regierung zu provisorischen Verfügungen in Gefetzge­bungsfachen berechtigt ist. Die Landtage können sich allerdings auf den §. 14 nicht berufen, weil dieser bloß vom Reichsrathe handelt; aber daraus folgt keineswegs, daß die Regierung in Sachen, die der Kompetenz des Landtages angehören, zu proviforifchen Verfügungen nach ihrem Belieben berechtigt ist, vielmehr wäre das Gegentheil zu folgern. Der Minister kann sein inkorrektes, gesetzwidriges Vorgehen nur sühnen, indem er von den demnächst einzuberufenden Landtagen die Indemnität einholt. Wi r aber meinen, die in ihrer Kompetenz verletzten Landtage dürfen diese Indemnität nicht ertheilen, so wahr ihnen ihre Autonomie lieb ist, sondern sie müssen, da ihnen das Recht der Anklage allerdings nicht zusteht, begehren, daß die gesetzwidrige Verordnung sofort außer Wirksamkeit gesetzt werde. Die Landesaus­schüsse, welche durch die Verordnung zur Mitwirkung aufgefordert werden, würden sich des unkorrekten Vorgehens des Ministers mit­schuldig machen, wenn sie ihre Mitwirkung nicht versagen. Der par­lamentarische Minister muß durch die parlamentarischen Organe dar­über belehrt werden, daß die Zeit, wo man im „Verordnungswege" zu dckretiren fand, vorüber ist. Auch der „N. fr. Presse" will es scheinen, daß die provisorische Verordnung des Unterrichtsministers vom 10. d. M . einer Billigung vom verfassungsrechtlichen Standpunkte aus kaum begegnen wird. „Wie begründet der Minister die Verordnung?" fragt die „N. fr. Presse". „Durch die Notwendigkeit, das im ß. 1 de« Gesetzes vom 15. Ma i statuirte Obeiauffichtsrecht des Staates sofort in praktische Wirksamkeit zu setzen, und durch die §§. 14 und 15 desselben Ge­setzes, deren erster bestimmt, daß der §. 1 sofort in Wirksamkeit trete, und deren zweiter den Minister des Unterrichts mit dem Voll­züge des Gesetzes betraut. Die Zitirung dieser Paragrafe ist aber ganz unzutreffend. Denn das staatliche Oberaufsichtsrecht kann von der Administration nur innerhalb der Grenze ausgeübt werden, welche nicht die Legislation tangirt. So weit zur Ausübung des Oberaufsichtsrechtes die vorgängige Verfügung der Landesgesetzgebung nothwcndig ist, kann der Minister jenes Recht so weit nicht aus­üben, als diese Legislation vorzusorgen hat. Wenn der Minister auch in diesem Punkte einfache Verordnungen erlassen tonnte, fo wäre es ja zweckwidrig gewesen, im §. 13 des Gesetzes vom 25. Mai 1868 der Lanbesgesetzgebung eine bestimmt abgegrenzte Mitwirkung einzu­räumen. Auch soll ja die Verordnung nur eine „provisorische" sein. Ein Recht zu einer solchen kennt das eben bezogene Gesetz nicht. Nach demselben kann der Minister nur definitiv, unbedingt oder gar nicht anordnen. Ein Mittelding gibt es nicht." Das provisorische Schulaufsichts-Gesetz, welches am 10. Februar d. I . vom Ministerium für Kultus und Unterricht erlassen wurde, lautet folgendermassen: 1. Der bisherige Wirkungskreis der kirchlichen Oberbehörden und Schuloberaufseher in den Angelegenheiten der Volksschulen und der zu denselben gehörigen Privatanstalten hat, unbeschadet der Be» stimmung des § 2 des zitirten Rcichsgesetzes, auf die politischen Landesstellen und der bisherige Wirkungstreis der geistlichen Schul­distriktsaufseher mit der gleichen Beschränkung auf die politischen Be­zirksbehörden überzugehen. 2. Die Landeschefs sind ermächtigt, zur beratenden Theilnahme an allen wichtigeren Verhandlungen in diesen Schulangelegenheiten Mitglieder des Landesausschusses, Geistliche aus den im Lande be­stehenden Konfessionen und Fachmännern im Lehrwesen zu berufen. Sie haben im Einvernehmen mit den letzteren darüber zu berathen und an den Minister für Kultus und Unterricht Vorschläge zur Ge­nehmigung vorzulegen, in welcher Weise bis zum Zustandekom­men der betreffenden Landesgesetze die Ortsschulaufficht zu re­geln sei. 3. Die politischen Bezirke haben zugleich die Schulbezirke zu bilden. 4. Stabtgemeinden, welche ein eigenes Gemeindcstatut haben, bilden je einen besonderen Schulbezirk und sie haben die Angele» genheiten der Bezirlsschulaufsicht im übertragenen Wirkungskreise zu besorgen. 5. Zur Unterstützung der politischen Bezirksbehörden, beziehungs­weise der Stadtgemeinden mit eigenem Gemeindestatut, indendidak­iisch-padagogischen Schulangelegenheiten, und zur Vornahme der Schulvisitationen werden vom Ministerium für Kultus und Unter­richt provisorische Vezirksschulinspektoren ernannt und mit den erforder­lichen Dienstinstruktionen versehen. Dieselben erhalten Diätenpauschalbeträge aus Staatsmitteln und zur Vornahme der periodischen Schulvisitationen die Fahrgelegenheit auf Kosten der Schulgemeinde. Diese Bestimmungen haben am 1. März 1869 in Kraft zu treten. Ein slovenisches Programm. Der „Osten" ist in der Lage, folgendes ihm aus Untersteier­mark eingeschickte Programm, welches der Regierung bei Lösung der Fragen zur Richtschnur verfaßt worden ist, mitzutheilen. 1. Das vormalige Illyrien umfaßt, nach den Nationalitäten ab­gegrenzt, unter dem veränderten Namen: „Königreich Slove­nien": 1. die untere Steiermark von Spielfeld an, 2. das südliche Kärnten, nämlich das rechte Drauufer vom Gailthal angefangen, 3. Krain, 4. Görz und Gradiska, 5. Istrien, 6. das Territorium von Trieft, mit einer Gesammtbevölkerung von anderthalb Millionen. II . An der Spitze steht ein Hofkanzler oder Minister als Ver­mittler zwischen dem Monarchen und dem Königreiche, welches in die Gesammtverfassung eingefügt wird: III . Durch die in der österreichisch-ungarischen Monarchie gemein­samen Angelegenheiten, wie solche in dem Ausgleiche mit Un­garn aufgeführt erscheinen und IV . durch die mit den deutsch-slavischen Ländern gemeinschaftlichen Angelegenheiten, welche in der galizischen Resolution spezifizirt sind. V. Diejenigen Angelegenheiten, welche dem abwechselnd in einem Feuilleton. Laibacher Typen. Ter Handelsmann (»»«»„ »8«»»). (Fortsetzung.) 1. Der eigentliche Handelsmann (H. a. materialiä vsl »^sciküs). Er zeichnet sich aus durch einen bunten, sehr in die Augen fallenden Bau, glänzende Firmatafeln und zahlreiche, Reklamen ähnliche Überschriften. Sein Aeußeres ist ein Spiegel des Innern. Eine wissenschaftliche Bildung ist ihm nicht immer eigen, diese ersetzt ihm eine Bibliothek, welche das Stubenmädchen wöchent« lich einmal abstaubt; es gibt jedoch welche, die sehr belesensind und dieß auch zu zeigen wissen. Bei solchen bekommt der Kunde nebst der Waare gewöhnlich auch eine wissenschaftliche Abhandlung mit in den Kauf. Ungeachtet dieser nicht immer gründlichen klassischen besitzt der eigentliche Handelsmann eine desto vollendetere gesellschaftliche Bil­dung. Sein Vcrkaufsladen ist zugleich ein Salon, wo die weiblichen Käufer, namentlich wenn sie schön und jung, oder in Ermanglung dieser Vorzüge wenigstens reich sind, stets die neuesten Artigkeiten zu hören bekommen; das Dienstpersonale — wenn es diese vulgäre Bezeichnung duldet — ist vorschriftsmäßig geschniegelt und gebie­gelt und nicht ein Stäubcheu wird auf den polirten Möbeln gelitten. Jüngere dieser Klasse, die mit der Selbständigkeit zugleich eine Frau sich angeschafft haben, emanzipiren sich nur langsam vom Iungge­sellenleben, reiten und fahren Sonntags und auch an anderen Tagen gerne durch die Gassen der Stadt und lassen sich von der Damen­welt bewundern. Neben dieser Force lieben sie es auch, in Ballko­mites gewählt zu werden. Um ernstere Tagesfragen kümmern sie sich nie, sie überlassen diese Sorge älteren; mit den Jahren, wenn sie in Folge ihres körperlichen Ansehens Anspruch auf den kurulischen Stuhl zu haben glauben (dieß sagen nämlich böse Leute), werden sie gelegentlich in den Gemeinderath gewählt. Mit dem Amte kommt der Verstand, d. h. sie werden erpichte Politiker, schlagen sich zu ir­gend einer Partei und verfechten die Zwecke derselben. Von dieser Epoche an finden die Ehefrauen dieselben langweiliger, die frühere der sechs Lander tagenden General-Landtage vorbehalten wer» den, sind: 1. Die Wahl der Delegirten in den Delegationen und für den Reichstag in Wien. 2. Die Landwehr. 3. Die Gesetzgebung in Iustizsachen, sowie für die Hoch- und Mittelschulen. 4. Die Bewilligung des für die gemeinsamen Angelegenheiten der Länder des Königreiches Slovenien erforderlichen Auf­wandes. VI . Die gesammte übrige Legislative und die verantwortliche Lan­desregierung bleiben in den sechs Spezial-Landtagen, falls ein­zelne aus unmittelbaren Wahlen hervorgegangene Volks- (nicht Interessen-) Vertretungen sich nicht für die Vereinigung einiger oder mehrerer Länder aussprechen. Zur Situation in Böhmen bringt der „Osten" sehr beachtenswerte Nachrichten. Diesen zu­folge sind die Ausgleichsverhandlungen fortwährend im besten Zuge, man hütet sich ängstlich, den aufgenommenen Faden abzureißen oder gar verloren gehen zu lassen. Die Polemik, welche in jüngster Zeit zwischen Alt- und Iungczechen stattgefunden, hatte viele zu der irrigen Ansicht geführt, daß da eine ernstliche Differenz bezüglich der staatsrechtlichen Frage vorliege, und auch die Regierung beeilte sich, einen Unterhändler zu den Iungczechen zu entsenden, der sich indeß aber bald die Ueberzeugung verschaffte, daß man eine häusliche Dif­ferenz im Schöße der böhmischen Opposition weit über alles Maß zu überschätzen im Begriffe gewesen. Leider aber gehen die ober­wahnten Unterhandlungen nur äußerst langsam von Statten. Ueber wen sollen wir uns in dieser Beziehung beklagen? I n erster Linie allerdings über das zisleithanische Ministerium. Sein Beruf Ware es, in der böhmischen Ausgleichsfrage mit Energie und Vorurteils­losigkeit die Initiative zu ergreifen, und eine Basis vorzubereiten. Zärtlichkeit kommt allmälig abhanden und die Stunden vor Mitter­nacht finden sie immer seltener zu Hause. Wenn er endlich von sei­nem Schauplätze verschwindet, so spricht man Wohl von ihm, setzt ihm indeß kein Monument. 2. Der Greißler (H. a. oräiuariuZ) unterscheidet sich vom elfteren derart, daß sein Charakter, jenem beigelegt, eine Ehrenbe­leidigungsklage begründet. Man trifft ihn größtentheils in den Vor­städten entweder in eigenen Gewölben, oder in Haustauben, wo er sein Dasein von ärmeren Parteien fristet. Sein Hauptbuch ist sein Kopf, kleinere Guthaben werden jedoch auf die innere Seite der Thüre oder eines andern Gegenstandes, der Kreide annimmt, notirt^ Die Höflichkeitsformeln sind ihm nicht so geläufig, als kernige Flüche, womit er säumige Schuldner an Bezahlung mahnt. Höher steht in dieser Beziehung 3. Der Trödler (U. a. auti^uariu«). In seinem Lü'en sind die Ueberreste aller Stände, da finden sich alle Moden vom simpelsten Arbeiterrock bis zu dem Staatsfrack des höchsten Beamten, durch seine Vermittelung kommt der Straßenkehrer zu einer Raths­uniform, er erkennt auf den ersten Blick die Nichtswürdigkeit eines ihm zum Kaufe angebotenen Kleidungsstückes und überzeugt Dich in fließender Suada von der Unschätzbarkeit ebendesselben, sobald e» in seinem Besitz ist; im ersteren Falle ist er offen gegen Dich, d. h. ausnehmend grob, im zweiten ein listiger Politiker, d. h. übertrieben höflich. Seine Ausdrucksweise bildet ein Gemenge aller landesübli­chen Sprachen, er kennt nicht fetten die ganze Geschichte irgend eines in seinem Besitze befindlichen Objektes, sowie auch Tag und Stunde jeder Auktion und versäumt es nie, dort zu erscheinen. Seiner poli­tischen Gesinnung nach ist er Kosmopolit, die Nationalitätenfrage ist ihm „Wurst", er selbst spricht keine Sprache richtig und verlangtes auch von anderen nicht. Durch den häufigen Verkehr mit dem größten Elend ist er gegen dieses ganz abgestumpft und unbarmherzig wie das Gesetz. Der Kommis (Dominus «ervu»). Der Kommis wird nicht als solcher geboren, auch geschehen bei diesem nur für ihn vorzugsweise bedeutungsvollen Ereignisse leine Zei­chen und Wunder am Himmel, seine Iugendgeschichte verewigt kein Geschichtschreiber; er fällt erst als lait aoooirl^li auf, wenn er we­gen seines Rocks nach dem modernsten Schnitt Anspruch auf die allge­ aus welcher sich die Parteien zusammenfinden könnten, ohne abdiziren und ohne sich untreu werden zu müssen. Das ist aber bis zur Stunde nicht geschehen. Der Vorwurf, den wir in dieser Beziehung erheben müssen, belastet unsere parlamentarischen Minister um so schwerer, als sie bei allen übrigen Faktoren der Negierung sicherlich nur das nachdrücklichste Entgegenkommen finden würden, wenn sie endlich einmal zu einer fruchtbaren Aktion sich aufraffen, und die Lösung der böhmischen Frage mit Ernst und Sachkenntniß in An­griff nehmen wollten. Graf Beust ist ausgleichsfreundlich in hohem Grade, selbst die Böhmen haben begonnen, dieß anzuerkennen. Von verschiedenen Seiten und zu wiederholten Malen ist der Gedanke in Anregung gebracht worden, ob es sich nicht vielleicht empfehlen würde, eine private Besprechung zwischen hervorragenden deutschen und czechischen Führern des Königreiches Böhmen zu ver­anstalten, um vielleicht doch auf diesem Wege zu einem geeigneten Substrat für den Ausgleich zu gelangen. Ja wir sind sogar in der Lage mitzutheilen, daß Dr . Rieger selbst einmal im Landtage den Dr . Herbst, als dieser noch nicht Minister war, zu einem solchen «ertraulichen Verständigungsversuche aufgefordert hat. Warum hat das Ministerium als solches sich nicht dieses fruchtbaren Gedankens bemächtigt, und diese vertrauliche Konferenz böhmischer Notabilitäten nicht schon langst zu Stande gebracht? Darauf darf man wohl nicht bauen, daß der böhmische Aus­gleich eines schönen Tages von selbst als reife Frucht von dem Baume fallen werde, und wenn schon ein Fallen zu gewärtigen wäre, so glauben wir sehr, daß der Gegenstand desselben, wenn die Dinge in dem jetzigen Stadium der Stagnation verharren sollten, weit eher das zisleithanische Ministerium selbst wer­den müßte. Das heißt doch wahrlich sich den unsinnigsten Täu­schungen hingeben, wenn man meint, ein freiheitliches und konstitu­tionelles Oesterreich aus mißvergnügten, mit Hilfe von Ausnahms­zuständen niedergehaltenen, dem passiven Widerstände in die Arme getriebenen Elementen aufbauen zu können. meine Aufmerksamkeit zu erheben sich berechtigt glaubt. Seine jüngste Geschichte spielt in einem Winkel des Gewölbes oder Magazins, wo er sich qualifizirt. Von seinen unmittelbaren Herren lernt er allmälig die gangbarsten Redensarten und Höflichkeitsformeln und wenn er eman­zipirt endlich auf gleiche Stufe mit ihnen kommt, holt er sich beim Tanzmeister in zwölf Lektionen die erforderliche Biegsamkeit des Rückgrals und Gelenkigkeit der Beine. Nach Vollendung dieser tech­nischen Studien ist er Salonmann, schreibt sich in diverse Vereine ein, besucht alle ihm zugänglichen Bälle und — verliebt sich. Nun wird er sentimental, kauft sich einen Briefsteller oder läßt sich von einem im Federfache Bewanderten ein Killet äoux aufsetzen, welches er zierlich auf ein parfümirtes Rosapapier förmlich abzeichnet und seiner stillen Flamme zukommen läßt. Da hört für einige Tage die große Aufmerksamkeit gegen die hübschen Stubenmädchen zu deren höchster Verwunderung auf. Doch alles auf der Welt vergeht, auch die Liebe eines Kommis; aber bald stellt sie sich wieder ein, der Gegenstand derselben ist ein anderer; nun folgt ein beständiger Wechsel, gewöhnlich von einem Ball oder Kränzchen zum andern, Beweis dessen die Rechnungen der Fotografen, deren eifrigster Kunde er ist. Sein Portrait wandert gleich einem Heiligcnbilde von Hand zu Hand, ist auch in den meisten Auslagen der Fotografen in allen möglichen und unmöglichen Situationen zur Bewunderung ausgestellt und macht turors. Seines politischen Zeichens ist er entweder ein Nationaler, daher Sokol, oder ein NemKkutar, daher deutscher Turner. Der er­stere läßt sich besonders bei Ausflügen sehen und besucht die 6ital­nica des Vieres wegen oder um — deutsch reden zu können; der letztere kauft sich einen Hut mit Eicheln, begeistert sich durch die neuesten Kouplets des Komikers im Theater und singt dieselben mit eigenen, im Theater nicht gangbaren Zusätzen. Offenbachs Operetten ziehen ihn massenhaft in's Theater, wo er unbändig Beifall klatscht, wenn kühne Attutiden auf der Bühne ausgeführt weiden. Sonst versammelt er sich auch im Kaffeehaus um das Billard, wo er wegen des spatzenartigen Lärmens Aufmerksamkeit erregt. Hat er mehrere «Doppelkümmel" glücklich in seinen schlanken Leib gegossen, dann wird er witzig. Sonst zeichnet er sich auch durch ein musterhaftes Deutsch ä 1a Lerchenfeld aus und nennt die Häupter der Gegen­partei mit treffendem Witz Esel. (Forts folgt) Politische Revue. Ueber die Lage der Dinge in Konstantinopel wird der „Korr." von dort geschrieben: Man hat allen Grund mißmuthig zu sein, trotz des für die Pforte so erfreulichen Ausgangs der türkisch­ griechischen Streitsache. Gerüchte über auszubrechende Unruhen bin­ nen der nächsten Zeit an mehreren Orten , der persische Konflikt, und schließlich die fatalistische Ueberzeugung, daß Rußland die chri­ stenfreundlichen Strömungen moralisch, wenn nicht gar materiell un­ terstützen dürfte, wirken auf die Zuversicht der Türkei einerseits ebenso lähmend ein, als andererseits die Thatsache, daß die türkische Mili ­ tärstärle bloß auf dem Papier existirt, das Vertrauen der Türkei zu heben nicht vermag. So fehlen z. B. zu den 60.000 Mann, welche schon vor 14 Tagen an der thessalischen Grenze komvlet auf­ gestellt sein sollten, noch voll drei Viertheile; ähnlich verhält es sich überall mit den türkischen Armeekorps. Die Staatskassen sind ziem­ lich lange schon leer und die Bemühungen Daud Paschas, in Form von Eisenbahnanleihen in Europa Geld zu borgen, sind gescheitert. Schließlich sei noch erwähnt, daß der fähigste und begabteste tür­ kische Staatsmann, Fuad Pascha, in Italien, wo er Heilung suchte, aber nicht fand, in diesen Tagen gestorben ist; für die Pforte ist der Verlust Fuad Paschas ein sehr schmerzlicher. I n zwei großen Blättern findet sich ncuestens wiederholt die Andeutung: es seien Verhandlungen über eine gegen Preußen ge­ richtete Offensiv-Allianz zwischen Frankreich und Italien im Zuge, der Oesterreich seinerzeit als stiller Gesellschafter beitreten solle. Diese Neuigkeiten sind zum Theil richtig, aber sie sind nicht neu und haben für den Augenblick nur insofern Bedeutung, als man aus ihrer Veröffentlichung ersehen könnte, daß die Gefahr eines Krieges schon wieder ziemlich nahe herangerückt sein muß. Der österreichische Gesandtschaftsposten in Lissabon ist, wie man hört, definitiv aufgelassen. Es soll dieß jedoch, wie zur Vermeidung unangenehmer Illusionen gleich beigefügt wird, keinesfalls in Berück­ sichtigung der dießfalls von den Delegationen wiederholt geäußerten Wünsche geschehen sein, sondern im Hinblick auf die für Oesterreich allerdings nicht schmeichelhafte Thatsache, daß die portugiesische Re­ gierung einen Gesandten für den norddeutschen Bund und Oesterreich akkreditirte, ihm jedoch als Amtssitz Berlin anwies. Aus Agra m wird der „Zukunft" geschrieben. Also wieder ein Provisorium! Wi r Kroaten fallen aus einem Himmel in den andern und kommen aus den Provisorien gar nicht heraus. Seit 1848, als die kroatische Nation den welthistorischen Schritt that, und ihre Unabhängigkeit von Ungarn mit der Degenspitze in Clio's eherne Tafeln einzeichnete, wo jeder Patriot von den schönsten Hoffnungen für Kroatiens Zukunft erfüllt war, seit jenem denkwürdigen Jahre, als die Nation einen riefigen Anlauf nahm, um — kopfüber in Vach's absolutistisches Provisorium zu stürzen, datirt der Beginn jenes ungewissen, peinlichen und wie ein Alp auf der Nation lasten­den Zustandes, welchen man „Provisorium" nennt. Leider ist trotz „Ausgleich" und immer wieder „Ausgleich" noch lange nicht abzu­sehen, wann wir endlich einmal mit einem Definitivum beglückt, wann doch einmal die Versprechungen unserer Staatsmänner zur Wahrheit werden, daß sie nämlich „der bis jetzt auf Land und Volk lastenden Ungewißheit ein Ende machen werden." Dasselbe Blatt meldet: Minister Vrestel hat auf das bestimm­ teste erklärt, nur bis zur Vollendung der Durchführung der Unifi­ kation der Staatsschuld im Amte zu bleiben. Wiener Blättern wird von Prag telegravhirt: Die Statthal­tereien von Böhmen und Mähren sollen demnächst die Vorarbeiten für ein das Gleichberechtigungs-Prinzip verkörperndes Nationalitäts-Gesetz beginnen; der definitive Gesetzentwurf würde vom Ministerium redigirt, später den Landtagen zur Berathung zugewiesen werden. Aus Madri d wird auswärtigen Blättern telegrafirt: Ueber die Besetzung des spanischen Thrones haben Besprechungen der Ma ­jorität der Kortes stattgefunden. Sicherem Vernehmen nach war das Ergebniß jener Besprechungen, daß die Krone zunächst dem König Ferdinand von Portugal und falls der König ablehnen sollte, dem Herzog von Montpensier angetragen werden solle. Korrespondenzen. Marburg , 13. Februar. ? . Es ist keineswegs zu leugnen, daß unsere Stadt als äußerster slovenischer Vorposten gegen die deutschen Nachbarn eine gewisse Beachtung verdient und sie auch thatsächlich findet, denn sowohl unsere als die Grazer Blätter beschäftigen sich gerne mit unseren Angelegenheiten und sind bemüht, die Stadt selbst im ganz deutschen Gepräge erscheinen zu lassen. Gegenwärtig ist es die Wahlbewegung, welche sie in volle Thätigleit versetzt. Um die Wahl unseres Kandidaten Dr. Dominium zu vereiteln, ist ihnen, gleich den Laibacher Tagblattlern, lein Mittel zu schlecht. Um die Slovenen zu dislreditiren, setzen sie die wunderlichsten, unglaublich» sten Gerüchte über die Agitationen in Umlauf, sprechen von Zwangs« Mitteln, welche gegen widerspenstige Bürger angewendet würden, sowie von Geldgeschenten, wodurch man einige lodern wolle; ja sie wollen sogar in Erfahrung gebracht haben, daß wir unerlaubte Schriften unter sie veitheilen, um ein günstiges Wahlresultat zu erzielen. Die Grundlosigkeit ähnlicher Beschuldigungen wird am besten durch die Gesetze und Behörden bewiesen, welche namentlich gegen uns sehr aufmerksam sind, so daß ihnen ein ähnlicher Lapsus wohl nicht ent­ginge. Unsere Agitationen halten sich daher streng innerhalb der Grenzen des Erlaubten, was unsere Gegner nicht immer von sich sagen können. — Und doch, wenn Marburg, wie diese Journale und ihr Anhang so gerne versichern, eine deutsche Stadt ist, so ist jede Besorgniß bezüglich der Wahl des slovenischcn Kandidaten über­flüssig; warum fürchten also unsere Gegner einen für sie unglückli­chen Ausgang der Wahl? Der jetzige Stand der Dinge aber ist allerdings geeignet, ihnen die ernstesten Besorgnisse einzustoßen, denn unser Kandidat hat unstreitig sehr günstige Chancen. Üiu« illas laorimas! — Unser „Tagblatt", die „Marburger Zeitung" erei­ferte sich unlängst darüber, daß die Volksschullehrer sich an den Wahlen bethciligen. Ein wunderlicher Kauz, dieses Blatt! Während es den nationalgesinnten Lehrern tüchtig den Text liest, ignorirt es den emsigen Eifer eines in seinem Sinne thätigen Schullehrers gänzlich! Bestehen denn für diesen andere Gesetze? — Unsere Gegner scheuen auch Lügen nicht, um unter die Slovenen Zwietracht zu säen und sie in ihren Handlungen zu beirren; Beweis dessen der Umstand, daß sie das Gerücht ausstreuten, es wäre in unserm Lager ein Gegenkandidat des Herrn Dr. DominluZ aufgestellt worden, eine Nachricht, die in tendenziöser Weise völlig aus der Luft gegriffen ist. Wir hoffen, daß diese Hindernisse uns in unserm gemeinsamen Willen nicht beirren und daß Marburg durch die Wahl unseres Kandidaten sich als eine slovenische Stadt glänzend bekennen wird. Tagesneuigkeiten. Lllibllch, 16. Februar. — (Erledigt) ist am hiesigen Gymnasium eine ordentliche Lehrstelle für altllassische Filologie und flovenische Sprache. Gehalt 945, event. 1050 fl. fammt dem Ansprüche auf Dezennalzulagen, Konkurstermin bis Ende März l. I . — (Die Gemeinderathswahlen) finden im Monate März statt, und zwar wählt der dritte Wahltörper am 9., der zweite am 10. und der erste am 12., jedesmal Vormittags von 8—12 Uhr. — (Der nächste Sololabend) findet Samstag im „Hotel Elefant" statt. — (Die Liedertafel auf der Schießstätte) soll sehr lustig ausgefallen sein, das Kinderkonzert entfiel jedoch des Tanzes wegen. Die lieben, zahlreich vertretenen Kinder mochten lieber tanzen! — (Kamm erqu arte tt,) Die von Mitgliedern der filh. Ge­sellschaft für die Fastenzeit beabsichtigten Kammerquartette sollen nicht stattfinden, weil durch die eröffnete Subskription die Auslagen nicht gedeckt sind, was mit Hinblick auf das „Kapital" unglaublich erscheint. — (Reklame.) I n einem hiesigen Cafe, wo sich ein kleiner Kreis von Großtürken, wollte sagen, Großdeutschen, bestehend aus einigen sehr bekannten Professoren und Mitarbeitern des „Tagblatt", zu versammeln pflegt, wurde dem Kaffeesieder energisch erklärt, daß sie sämmtlich ausbleiben wollen, wenn der „Triglav" im Lokale noch ferner aufliegen würde. Kann man für das Blatt eine größere Re­klame machen als diefe? Unseres Wissens kann sich das „Tagblatt" ähnlicher Erfolge nicht rühmen. — (Das ökumenische Konzil in Rom.) In dem Ver­zeichniß der Mitglieder der vorbereitenden Ausschüsse zum genannten Konzil befindet sich nicht ein einziger Name eines slavischen Bischofs oder Theologen, obzwar in jedem Ausschuß die Deutschen mit we­nigstens einem oder zwei Mitgliedern vertreten sind. — Also auch in Rom werden die Slaven zurückgesetzt! — (Hindernisse für die flovenischen Les evereine.) Aus Trief t meldet man der „Korr.": Seinerzeit wurde erwähnt, gegen die ^italnica von Varcola und Hrn. Cegnar sei eine ge- UM ' Fortsetzung i lichtliche Untersuchung eingeleitet worden; nun wird über die Straf­verhandlung Folgendes berichtet: I n der Anklage wurde von Seite des magistratlichen Kommissärs behauptet, daß die ^italnica von Varcola auf gesetzwidrige Weise eröffnet worden, daß sie nicht die Bewilligung hatte die Mitglieder zu berufen, daß die Statuten nicht bestätigt worden usw.; nun vergaß aber der Kommissär beizu­fügen, warum er bei dieser Gelegenheit nicht nach dem Gesetze ver­fuhr und die Versammlung auflöste. Herrn Cegnar klagte der Kom­missär wegen dessen bei Eröffnung der öitalnica in Varcola gehal­tener Rede an, welche er jedoch, n^.ch seinem eigenen Geständnisse, nicht verstand! — Die Untersuchung stellte heraus, daß alles, waS in der öitalnica vorging, auf gesetzliche Weise geschah, daß niemand irgend etwas sich zu Schulden kommen ließ, mit Ausnahme des Herrn Kommissärs selber, welcher sich nicht einmal von seinem Sitze erheben wollte, als dem Kaiser Hochs ausgebracht wurden. Die ganze Untersuchung und ebenso die Hauptverhandlung wurde in slo­venischer Sprache geführt, weil die Geklagten dicß verlangt hatten. — (Zur Gleichberechtigung.) In Zara foll, wie man von dort der „Korr." mittheilt, noch in diesem Monate von dem Wiener Ministerium über die Einführung der tioato>serbischen Sprache in Dalmatien Beschluß gefaßt werden. Der Beschluß des Ministeriums soll dahin lauten, daß mit dem zweiteitnächsten 1. Jänner in den Verwaltungszweigen alle Geschäfte neben der italienischen, auch in kroaio-serbischer Sprache geführt werben; in der Zwischenzeit soll die­selbe Norm schon beobachtet werden, so viel als es möglich ist. Auch die Gerichte müssen vom Jahre 1871 angefangen und zwar in Strafsa­chen alle Unterredungen in kroatisch-serbischer Sprache führen; in Zivilprozessen bleibt hingegen, außer bei Beeidigungen und Zeugen­verhören , bis auf eine weitere Verordnung die italienische Sprache die amtliche. Und damit schließlich diese Befehle auch wirklich aus­geführt werden, dafür soll die Drohung als Bürgschaft gestellt wer­den, daß ein jeder Beamte, der nicht in der bstimmten Zeit der kroato-serbischen Sprache mächtig werde, allsogleich entlassen werden wird. — Sehr schön, aber vorläufig erst auf dem Papier. — (Direkte Reichsrathswahlen). Die „Corr." schreibt: I n einer Versammlung der nieder-österreichischen Abgeordneten, die Reichsräthe sind, erschien von den Ministern, die dem Landtage an­gehören, nur Dr. Bergcr. Minister Berger gab die Erklärung ab, „daß die Regierung die auf die Reichsrathswahlen bezüglichen Vor­lagen theils vollendet habe, theils dieselben noch berathe. Es handle sich dabei um zwei Vorlagen; die eine geht dahin, die Zahl der Abgeordneten zu vermehren, die andere betrifft die Einführung fa­kultativer direkter Reichsrathswahlen." Das heißt, die Reichsraths­wahlen würden nach der Vorlage der Regierung nicht allgemein und allerorten zu direkten gemacht weiden, sondern es würde durch die Vorlage nur die Möglichkeit geboten, sie dort einzuführen, wo die Umstände es erheischen und die Wünsche des Landes es begehren. Bezüglich dieser letzteren Frage, fügte Dr. Bergcr bei, fei das Mi ­nisterium noch nicht schlüssig; es hoffe jedoch in einigen Tagen es zu werden und dann sollen die Gesetzentwürfe unverweilt der parla­mentarifchen Behandlung zugeführt werden. — Die neueste Nummer 6 der in Wien von Herrn H. Vles­nitz herausgegebenen politischen Wochenschrift „Der Osten" ent­hält folgende Artikel: Held Klapka als Kandidat in Temesvar. — Das Memorandum dersiebenbürgischen Rumänen un den Reichs­kanzler. — Französische Stimmungen. — Exzellenz Graf Julius Andrassy und seine Protektionskinder. — Die Rehabilitirung Gör­geis. — Das Bankett zu Ehren Bratianos. — Illustrationen zum Vorgehen der Magyaren in Siebenbürgen. — Ueberdieß noch eine Fülle interessanter Originalmitthcilungen aus Berlin, Paris, Butu­rest, Kronstadt, Hermannstadt, Athen, Belgrad, Konstantiuopel, Rust­schuk :c. :c., ferner fämmtliche in-und ausländischen volkswirthschaft­lichen und Tagesnachrichten, welche die abgelaufene Woche gebracht hat, in einer erschöpfenden Zusammenstellung. — I n der belletristi­schen Beilage, „das Wiener Unter ha ltun gsb latt", welches die Abonnenten des Osten jede Woche grati s erhalten, sind fol­gende Artikel veröffentlicht: Des Schmugglers Sühne (Novelle).— Kleine Geschichten, von Karl von der Straße. — Wiener Briefe. — Theater- und Kunstnachrichten. — Anekdoten. — Charaden mit weithvollen Preisen für die gelungenste Auflösung. — Schachzeitung mit Schachmittheilungeu aus Wien und Prag, mit Problemen und einer Schachkorrespondenz. — Gemeinnütziges für Haus und Hof. — Bei all' dem lostet „der Osten" vierteljährig bloß 1 fl. 50 kr. fammt Postzusendung. der Beilage. '^Wß Die lramische Handels- und Gewerbekammer md ihr Programm.") m. In , Jahre 1703 machte Portugal mit England eine» Handels­ vertrag, durch welchen die Holländer und die Deutschen von dem Wichligen Handel mit den Portugiesen und ihren damaligen großen Kolonien gänzlich verdrängt wurden. Portugal gerieth dadurch in vollständige politische Abhängigkeit Englands und letzteres gewann aus diesem Handelsverträge so unermessliche Kapitalien, daß es da­ mit später im Stande war, sein großes ostindisches Reich zu stiften und die Portugiesen famml den Holländern von ihren Hauptstations« platzen zu verdrängen. Und dich war der berüchtigte Methuen-Ver­ trag, der alle portugiesischen Fabriken zum Vortbeile Englands rui­ ni n und kurz Portugal so entsetzlich lahm gelegt hat, daß alle frühe­ ren portugiesischen Kolonien und insbesondere das reiche Brasilien effektive englische Kolonien wurden; die edlen Metalle verschwanden, Schiffahrt, Handel, Industrie, Gewerbe und Ackerbau sanken in Portugal in Folge dieses Vertrages immer tiefer und tiefer; verge­ bens strebte Pombal sie zu heben, die englische Konkurrenz machte alle seine Bemühungen zu nichte. So wurde das Portugiesische Land in einen bloßen Ngrikulturstaat verwandelt, die Erschöpfung des Bodens trat als nothwendige Folge ein, und diesem folgte die anhaltende Abnahme der Bevölkerung. I m letzten Jahrhundert belief sich die Abnahme auf 700,000 Seelen. Und in dem einst so reichen Portu­ gal, in einem Staate nämlich, wo schon zu Cäsars Zeiten gute Straßen waren, wird jetzt die Post reitend besorgt, die Lastgüter werden mit Ochsen, und die leichten mit Mauleseln befördert. Das ist das Schicksal eines von der Natur so reich ausgestatteten Landes, welches der Politik jener Nation unterworfen war, welche das un­ glückseligste System stets im Plane hat, die Trennung des Konsum­ menten von dem Produzenten, und von der wir zuletzt sprechen und beweisen werden, daß die Engländer, wenn wohl in ihren Worten stets Kosmopoliten, in ihren Werken jedoch stets nur Monopolisten sind. Die gegenwärtig schwebende Frage in Bezug auf die Nachtrags- Konvention zum englischen Handelsvertrag, was bekanntlich ein Ver­ mächtnis) des Sistirungsministers Velkredi ist, anbelangend, wird wohl, so hoffen wir, der hohe Reichsrath zweifelsohne dieses De­ uioklesschwerl für unsere österr. Industrie mit geistigen Waffen ent­ waffnen und verwerfen. Die Staatcngeschichte der glücklichsten Länder lehrt uns hinrei­ chend, daß die handelspolitischen Maßregeln immer mehr an größe­ rer Bedeutsamkeit gewinnen, als alle anderen Staatsfragen, und das und sonst nichts anderes ist das Motiv, warum wir unsere Feder in volkswirthschaftlicher Beziehung nach unseren schwachen Kräften ergriffen haben und wir müssen demnach zugleich erklären, daß uns unser Kaiserstaat Oesterreich am meisten am Herzen liegt. Gewiß, nur die allgemeinen österreichischen Staatsinteressen haben wir im Auge und soviel wir den Geist und das Programm unserer irani­ schen Handelskammer kennen, gipfelt es nebst dem speziell angewie­ senen Wirkungskreise hauptsächlich darin: — Alles für Oester­ reich. — Gehen wir also in unserer geschichtlichen Darstellung weiter. Allerdings stellt die Geschichte nur ein Bild der Vergangenheit dar, aber die Vergangenheit muß konsequentermaßen richtig als der Schlüs­ sel für die Zukunft angenommen werden. Als Colbert unter Ludwig XIV. die Leitung der Finanzen Frankreichs übernahm, sagt Dr . Anton Lelisch in seinem meisterhaf­ten Werke: „Die staatswirthschaftliche Produktion und die inter­nationale Handelspolitik," fand er daselbst die Staatsgüter veräußert, die Einkünfte des Staates waren auf Jahre voraus behoben, seine Kassen waren leer. Die Regierung befand sich in Händen der Steuer-Pächter und konnte nur mit ihrer Hilfe fortwirthschaften. Frankreich schien dem unvermeidlichen Untergänge verfallen. Dennoch erholte es sich in kurzer Zeit, und es hat das von Colbert eingeführte Schutzzollsystem dazu beigetragen, daß Frankreich seine Produktion, seinen Handel und seine Macht zu früher nie vorhandener Vlllthe erhob. Die Glanzperiode der französischen Industrie begann erst mit Colbert. Um die verschiedenen Industriezweige wieder herzustellen, ») Wir entsprechen dem Verlangen des Herrn Einsender« und veröffent­lichen d,esen Aufsatz unverändert, die Vertretung des Inhaltes selbstverständlich auch ganz dem Herrn Verfasser überlassend. Anmerkung der Redaktion. die >m vorhergehenden Jahrhundert beinahe untergegangen waren, legte er schwere Zölle auf die fremden Manufaktur-Waarcn, während er sich bemllhete. die Rohstoffe der Manufakturen in Frankreich selbst zur Umwandlung in Fabrikate zu bringen. Und seinen Maßregeln hat Frankreich hauptsächlich zu danken, daß die Landwirtschaft, die Manufakturen und der Verkehr den großen Fortschritt gemacht haben. Ludwig XIV., bemerkt „Thierry" — konnte mit vollem Rechte sagen, daß Gott, indem er ihm Colbert gab, viel für das Glück und den Ruhm seiner Regierung gethan habe; Frankreich könnte dazufllgen, daß es seinen weifen Nachschlügen die staunens­werthe Entwicklung seiner Industrie verdanke." — Daß bei dem Tode dieses Königes der Zustand seines Volkes einen hohen Grad des Elendes erreichte, ist hauptsächlich zwei Umständen zuzuschreiben, nämlich: das richtige handelspolitische System Colberts begann seine Wirksamkeit zu entfalten, leider aber begann auch vom Könige die Verfolgung der Protestanten*), die im Jahre 1685 mit dem Wider­ruf des Ediktes von Nantes endete. Carrey sagt: „Zwei Millionen der intelligentesten, unterrichtetsten und wesentlich gewerbetreibenden Einwohner von Frankreich wurden durch diese Akte Verfolgungen aller Art ausgesetzt, in deren Folge eine halbe Million Menschen umkam, während eine gleiche Zahl nach England, Holland und Deutschland flüchtete und ihre Fertigkeit und Intelligenz sowie die Geheimnisse ihrer Fertigkeit mit sich führte. Und der zweite Um­stand war der, daß Ludwig unaufhörlich in Kriege verwickelt war, wofür der Staat unermeßliche Opfer bringen mußte, und die Frie­densverträge endeten meistens damit, daß die Aufhebung des von Colbert begründeten Schutzes der Manufakturen vorgeschrieben wurde. Wi r erwähnen dieser geschichtlichen Thatsache nur aus' dem Grunde, daß nicht allenfalls wieder ein Mißverständniß emportauchen würde. Ein Jahrhundert nach Colbert hat Turgot die gleichen Ansichten vertreten, seine Nachfolger schloffen jedoch mit England einen Han­delsvertrag, wobei England, wie gewöhnlich den Haupttreffer ge­wonnen hat. I m Jahre 1786 schloß nämlich Frankreich mit England einen Handelsvertrag. Und dieß war der sogenannte Eden-Vertrag, und die berühmte Rede des englischen Staatsministers Pitt , die er im Jahre 1786 im Parlament hielt, galt weder dem englischen Parla­mente noch der englischen Nation, sondern den schwachen französi­schen Ministern, um sie für den genannten Vertrag zu gewinnen. Und nicht umsonst hat der schlaue Pitt in jeder seiner Rocktaschen ein Exemplar des Werkes über den Nationalrcichthum getragen. Ja , William Pitt war der erste englische Staatsmann, der die kosmo­politische Theorie seines Zeitgenossen Adam Smiths zu so großem Vortheile Englands auszubeuten verstanden hat. Und was war die Folge dieses Handelsvertrages? Die englischen Fabrikate über­ schwemmten den ausgedehnten französischen Markt , die blühenden eigenen Fabriken wurden ruinirt, die Arbeiter entlassen und zum vierten Stand der menschlichen Gesellschaft, zu Proletariern gemacht. Die Noth und die Mißstimmung stieg immermehr. Die Industrie, die man früher mit größter Sorgfalt großgezogen, lag nun dar­nieder, der Verkehr gerieth in vollständige Stockung, das Volk ver­langte Brod; daher führt Carrey in Capitel XVII. Z. 4, Seite 263 wörtlich an : die Noth war allgemein, sie lähmte die Regierung und zwang sie zu der die Revolution eröffnenden Maßregel der Beru ­fung der Notabeln im Jahre 1788. Ein Pröbchen des Lmbacher Liberalismus. Die Leidensgeschichte des „Lrsnoelj" bildet eine drastische Illustration zu den Fräsen unserer Tagblattler, welche stets Freiheit predigen und dieselbe für sich allein in Anspruch nehmen auf Kosten anderer. Doch damit unsere verehrten Leser selbst urtheilen können, lassen wir den ganzen Sachverhalt unverändert hier folgen. Die Ig . v. Kleinmayr & F. Bamberg'sche Druckerei hatte de n Druck des „Lrsuoylj " übernommen und die erste Nummer auch ausgeführt zu nicht geringem Verdruß der Tagblattler. Auch die zweite Nummer war bereits gesetzt, obschon sich die Redakteure des „Tagbllltt" — denn das Blattchen zählt trotz des winzigen For­mats und nichtssagenden Inhalts deren so viele, daß es oft in desfe n Bureau förmlich von ihnen wimmelt — nicht enthalten konnten, ') So rninitten die Intriguen einel bigotten Maitreffe in drei Jahren das geniale Werk eine« Menschenalters. Siehe List. Seite 88, Anmerkung de« Verfasser«. Einsicht in die Bürstenabzüge zu nehmen und einige Korrekturen an­zubringen. Trotz dieser kleinen Hindernisse gelang der Satz, das !! Vor Fälschung wird gewarnt!! Blatt kam in die Presse und sollte um 6 Uhr Abends abgeliefert Kaiser!, königl. ausschl. «K» privil. neu verb. erstes »erden. Da ereilte es die rächende Nemesis in der Gestalt der amerikanisch und englisch patentirtes grimmig wie immer hereinstürzenden neuen Zensurbehörde, vnl^o DeLman, welcher denn auch sofort die Drucklegung des Blattes einstellte mit dem Machtsvruch: „Wenn diese Gemeinheiten hier ge­druckt werden, so werden wir mit dem ,Tagblatt" übersiedeln." Hier­auf diplomatischer Notenwechsel zwischen Faktor und Bamberg, letz­terer Besitzer der Druckerei und verantwortlicher Redakteur des „Tagblatt", welcher einen Brief an den Redakteur, Eigentümer und Herausgeber des „Li'LnoLli," zur Folge hatte, des Inhalts, „die Druckerei tonne nach Einsicht in Nr. 2 des ^Li-LQoel^ dessen Druck unmöglich ausführen, ohne ihren bisherigen guten Ruf zu ristiren." Von der Pression, welche auf die Druckerei von Seile der neuen Zensurbehörde ausgeübt wurde, sagt das Schreiben nichts. Es ist freilich wahr, daß den Tagblattlern der Inhalt des „Lrsuokh" ein Skandal ist; ob jedoch die Art, auf diesem Wege ihn zum Schweigen zu bringen, den Freiheitsideen, welche sie stets im Munde führen und auf dem Papiere jedem Gläubigen zum besten geben, die richtige ist, dürfte sehr zn bezweifeln sein. Wenn die Herren ihren Worten wirklich Glauben verschaffen wollen, fo mögen sie künftighin es unterlassen, ähnliche Illustrationen ihnen beizugeben. I n Folge dieser Vorfälle übersiedelt der „Li-encL^" in die I. Blasnik'sche Druckerei und wird daselbst zweimal im Monate erscheinen. Redakteur des „Lreuosh". Verstorbene. De» 26. Jänner. Maria Peterza, Magd, alt 56 Jahre, in der Gra­dischavorftadt Nr. 2, an der Herzbeutelwassersucht, Den 27. Jänner, Dem Josef Priftig, Schuhmacher, seine Gattin Maria, alt 50 Jahre, in der Stadt Nr. 1«2, an der Brustwaffersucht, — Johann Vrodniak, recte Josef Lech, Zwängling, alt 33 Jahre, im Zwangsarbeits­hause Nr. 47, an der Lungentuberkulose. Den 28. Jänner. Dem Josef Melik, Halbhübler, sein Kind Matthäus, alt 4 ^ Monate, am Moorgrunde Nr. l3, an der Gedarmentzündung. — Johann ^agar, Bettler, alt 55 Jahre, im Zivilspital, an der Lungeulühmung. — Herr Franz Gerdina, vulssn Paulak, Haus- und Realitatenbesitzer, alt 43 Jahre, in der St. Petersvorstadt Nr. 47, am serösen Schlagflusse. Den 29. Jänner. Maria Germek, Inwohnerin, alt 19 Jahre, in der Tirnauvorstadt Nr. 23, und dem Herrn Matthäus Gärtner, Mitfahrer, sein Sohn August, alt 40 Jahre und 5 Monate, in der St. Petersvorstadt Nr. 82, beide an der Lu»ge»tuberkulose, — Frau Johanna Geftrin, Bürgers­witwe, alt 61 Jahre, in der St. Petersvorstadt Nr. 138, am Schlagflusse. — Franz Debevec, Grundbesitzer, alt 6< Jahre, im Zivilspital, an derBlut­zersetzung. — Der Agnes GlinZet, Mehlhändlerswitwe, ihr Kind Johann, alt 4 Jahre, in der Stadt Nr. 32, an der Gehirnlähmung. Den 30. Jänner. Anton Kral, Inwohner, alt 30 Jahre, ins Zivilspi­tal sterbend überbracht. Schon in 5 Tagen Ziehung der M Wiener Armen-Lotterie wobei Treffer mit 4000 Dukaten in Gold, 200, 100 Dukaten, Kreditlosen, sonstigen Kunst- und wertvollen Gegenständen von Gold, Silber, Bronze und Porzellan, zusammen 3. M KßVVMNL "" 3°"' W. M jl. Abnehmer von 5 Losen erhalten l Los gratis. ^olt. 0. HotllßN) Wien, Graben 13. Derart Lose sind in Lllibach zu haben bei ÄnatherinMunliw asser praktischer Zahnarzt und Privilegiumsinhaber in Wien, Stadt, Bognergafse «. Dieses Mundwasser, von der löbl. Wiener medi­zinischen Fakultät approbirt und durch eigene 20jährige Praxis erprobt, bewährt sich vorzüglich gegen jeden üblen » Geruch aus dem Munde, bei vernachlässigter Reinigung sowohl künstlicher als hohler Zähne und Wurzeln, und gegen Tabakgeruch; es ist ein unübertreffliches Mittel gegen krankes, leicht blutendes, chronisch entzündliches Zahnfleisch, Skorbut, besonders bei Seefahrern, gegen rheumatische und gichtische Zahnleiden, bei Auflockerung und Schwinden des Zahnfleisches, besonders im vorgerückten Alter, wodurch eine besondere Empfindlichkeit desselben gegen den Temperaturwechsel entsteht; es dient zur Reini­gung der Zähne überhaupt, ebenso bewährt es sich auch gegen Fäulniß im Zahnfleische, überaus schätzenswcrth ist es bei lockersitzenden Zähnen, einem Uebcl, an welchem so viele Skrophulöse zu leiden pflegen; esstärkt das Zahn­fleisch und bewirkt festeres Anschließen an die Zähne; es schützt gegen Zahnschmerz bei kranken Zähnen, gegen zu häusige Zahnstcinbildung; es ertheilt dem Munde auch eine angenehme Frische und Kühle, sowie einen reinen Geschmack, da es den zähen Schleim in demselben auflöst und dieser dadurch leichter entfernt wird, daher geschmack­verbessernd einwirkt, preis pr. l°l»yon l ll. 40 Kr, Ü5t. VVnKr. Ll«K»ll»8« PI. ?«8t 20 Kr. Vegetabilisches Zahnpulver. Es reinigt die Zähne derart, daß durch dessen täglichen Ge­brauch nicht nur der gewöhnlich so lästige Zahnstein entfernt wird, son­dern auch die Glasur der Zähne an Weiße und Zartheit immer zunimmt. ?r«i» pr. 8eKneKtel 63 Kr. üst. ^V»l»r. ^knatherin Zahnpasta. Diese Zahnpasta Verdient mit Recht, dem Werthe ihrer zweck­dienlichen Tigenthümlichkeiten entsprechend, als das beste Zahnmittel anempfohlen zu werden, indem die Anwendung desselben im Munde einen angenehmen Geschmack uud milde Kühle zurückläßt, als vorzüg­liches Mittel gegen jeden üblen Geruch im Munde, Nicht minder ist diese Zahnpasta jenen anzuempfehlen, deren Zähne unrein und verdorben sind, da bei Anwendung dieser Pasta der an den Zähnen haftende so schädliche Zahnstein beseitigt, die Zähne stets weiß und das Zahnfleisch gesund und fest erhallen wird; sehr zweckdienlich ist dieses Mittel den Seeleuten und Küstenbewohncrn, wie auch jenen, die oft zu Wasser reisen, indem es den Skorbut verhütet, preis pr. vn»e 1 ll. 22 Kr. «8t. >V»l,r. Zahn-Plombe. Diese Zahn-Plombe besteht aus dem Pulver und der Flüssigkeit, welche zur Ausfülluug hohler kariöser Zähne verwendet wird, um ihnen die ursprüngliche Form wieder zu geben und dadurch der Verbreitung der weiter um sich greifenden Karies Schranken zu setze», wodurch die fernere Ansammlung der Speisenreste, sowie auch des Speichels und anderer Flüssigkeiten, und die weitere Auflockerung der Knochenmaffe bis zu den Zahnnerven (wodurch Zahnschmerzen entstehe») verhindert wird, preis pr. Lwi» 2 «. 10 Kr. üst. ^»l,r. F> e z» o l « dieser ihrer vortrefflichen Eigenschaften halber überall, selbst auch in Deutschland, der Schweiz, Türkei, England, Amerika, Holland, Belgien, Italien, Rußland und West-Indien wohlverdiente Anerkennung sinden­den Artikel befinden sich in echter und frischer Qualität in: Laibach bei Josef Karinger, Ioh. Krllschowitz, A. Krisper, Pctriiiö H Pirler, Ed. Mahr, F. M. Schmitt und Kraschowih' Witwe; Krainburg bei 3. Klispei; Vleiburg bei Herbst, Apotheker; Warasdin bei Hlllter, Apotheker; Rudolfswerth bei D. Rizzoli, Apotheker; Gurkfeld bei Friede. Vömches, Apotheker; Stein bei Illhn, Apotheker; Gorz bei Franz LllMl und Pllntoni, Apotheker; > 9-t . Wartenberg bei F. Gabler. Eigenthümer, Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: ketei- 6i-2,?8yl!i. — Druck von ^osel LlaLuil! in Laibach.