Deutsche Macht (Krüöer „Hissier Zeitung"). frfcc» iwtnlq lll worgtnl S»d Toflrt fSt Sillt mil A»sttli»»> MI H«u» nonattM I. —.55. »,«nNj»dn> ff. 1.SO, ^>l»Mrig ff. 8.—, »I. . Mit ®off»frita»»B| o«tttHHrl| l l.M, Mltjifcrt» ff. 1.10, |l>ltUn| ff. ».40. rit ein,«!»« »,««-, T t>. »->» Xuif; ttt ältere» fDuXttoiangtr «tfptoV*»« Kuban. «»«»»«« »qme» 3n(0< d-do-l-ad-, h»n III 11 Ii ........ M Jn- KaiUctH »». Ritutio» Herre»z. ». Umtitltralt*» fxTtrn«. «. emnMhuite» kl Retactmrt Idgltft. Mi! »»»»«h«, krr ®»*»- sn» fttirrug«, »»> »—1» Bt< B»r- «>» »-I U< WiäeiüMa«. — N«cl«»aN»i><» »Ktoft«. — ®!ajw(cnMt wkldkn »Ich! — SnoBtine Alls«»»»»»«» »ich! d«rlickfiSli,n. 63. Cilli, Donnerstag, den 7. Angnst 1884. IX. Jahrgang. Zn die sogenannten Äuch-Deutschen! Marburg, 6. August. ES giebt so Viele in unseren Reihen, die kch stolz in die Brust werfen, im Gefühle des Nationalbewußtseins. Wie schlecht würde man sahnn, wenn man an einen solchen die Frage Wen würde: „Bist Du wirtlich deutscht Fühlst Du wirklich den heiligen Odem des Aanonalgefühles in Deiner Brust?" — Ha. »it er ausbrauste als ob eine Lunte in eine Pilvertonne flöge: „Bin ich'» nicht; wer ist's mehr? Trete ich nicht mit großem Worte für die deutsche Zache ein '{" Mit großem Worte. — Als ob's das aus-machte! In dem erhabenen Weltgerichte, der Weltgeschichte, findet man keine einzige Errun-geoschast verzeichne«, welche mit bloßem Worte erkämpft worden wäre. DaS Won ist der len-faibt Zügel der That, die mächtig anregende Triebsed >'r deS Handelns. Es muß also heraus-inten aus der Welt des Abstracten in die Welt des Vollführens, in die Region der Arbeit. Acht mit den Thaten zu prahlen, die unsere Borfahren in das goldene Buch des RuhmeS mit kräftiger Hand geschrieben, wird uns vor der drohenden Gefahr, vom schwarzen Meer bei ÄationalhafseS üb.rfluthet zu werden, be-wahren. Nein! — Das begeisterte Thun —. Der Charactee eines echten Deutschen wägt nie erst ängstlich mit der Elle deS materiellen Bottheiles, ehe er ein Wort vollführt. In Zeiten der Gefahr erwacht in seinem Innern der Gedanke an seine große, hehre Nation, er sieht den strahlenden Glanz des strahlenden Diadems, er ist davon berauscht. Jeder Nerv schwellt «uiötmander, in seiner Seele schreit eS mächtig ws: „Diesen Glanz wollt ihr mir grüben; ihr habt mir ins wunde Fleisch gegriffen". Und er stürmt hinaus ins Schlachtfeld wie einst der Hin Mohnen-Idyss. Humoreske aus dem italienischen Volksleben. Von M Lion-ClausmS. In Novi, einer kleinen italienischen Stadt, nahe bei Genua, lebte ein Flickschuster mit Namen Giuseppe, oder, wie eS heißt. Peppino. Er war ein braver Mann, nach Novier Ansichten; er prügelte seine Frau nur aus-»ahmsweise, betrank sich fast nie öfter als einmal in der Woche, und war. nach einer »ehr oder weniger vergnügten Blau>Montags-sein, am Dienstag regelmäßig wieder an der Hrteit. Seine Frau, die Tonietta. wußte aber auch gebührend zu würdigen, was für einen Schatz sie an ihm besaß. Alles, was sie ihm an den luitigrn Schwarzaugen absehen konnte, that sie, ineiln d ihr keine Mühe machte, und vor Allem willfahrte sie sewer einzigen Leidenschaft: sie lochte ihm täglich Bohnen. Ja. Peppino war ein leidenschaftlicher Bohnenefser; aber er behauptete auch und ver-sicherte e« Jedem, der eS hören wollte, daß keine andere Frau auf dem Erdenrund dieselben so zuzubereiten wisse, wie seine Tonietta. DaS Aroma ihres BohnengerichtS war geradezu einzig, und noch nie, so oft er die Lieblings-speise in Trattorien oder sonstwo gekostet, hatte n einen ähnlichen Wohlgeschmack daran wahr-genommen. Myrmidone AchilluS, er sieht nur seinen ge-tödteten PatrocluS vor sich. Seiner »»bezwing-lichsn Kraft muß alles weichen, er stürzt sich kühn und todesverachtend in die Reihen der Feinde und — er siegt. — Das ist der echte Deutsche. Bist Du so. Du Auch-Deutscher?— Täglich liest man in den Zeitungen von den frechen Uebergriffen, die in allen Theilen der österrei-chischen-ungarischen Monarchie gegen den Hort der Deutschen, gegen deutsche Cultur und Sprache ausgeführt werden und »och immer giebt es liebenswürdige Herren, welche behaupten, eS existire ja gar keinNationalitätenkampf. derselbe sei die Erfindung einiger Hitzköpse. — Ja. wollt ihr denn um Gottes Willen Euch früher ins Joch spannen lassen, damit ihr um die Befreiung daraus kämpfen könnt Ist erst daS nach Eurer Meinung Nationalkampf 'i — Jetzt istS an der Zeit, sich kräftig zu wehren und den Feind zur Anerkennung derjenigen Sprache zu zwingen, die ihn erst etwas, die ihn eigentlich erst kampffähig mach». Jetzt rafft Euch mit aller Kraft zusammen. Deutsche, und ihr könnt siegen. Ruft all' Euer National-gefühl in die Herze», scheut vor keinem recht-lichen Mittel zurück, vor allem: Arbeitet? Es stehen die Wahlen bevor. — Jetzt könnt Ihr zeigen, wa« Jedermann werth ist; ietzt stellt Euch bis auf den Letzten an die Urnen und denket: „Wir kämpfen um die hei-lige Sache unserer Idee." — Begreifet endlich die Situation! — Ihr habt Euch schon viel rauben lasten: suchet nun das Verlorene zu-rückzuerringen, das noch Besitzende zu bewahren. — Keiner denke sich: ES wird auch ohne mich entschieden. — Nicht doch! — Ihr befindet Euch auf einem Schlachtfeld«, wo Mann geyen Mann kämpft. Eure Gegner scheuen auch nicht vor den, schlechtesten Hilfsmittel zurück. So lebte das Pärchen glücklich und zu-frieden; die Arbeit ließen sie sich nicht über den Kopf wachsen — sie verplagten sich nicht, und Peppino schwelgte in den Genüssen der Tafel, die seine Tonietta ihm freigebig immer wieder bereitete. Jedoch: Des Lebens ungetrübte Freude ward keinem Sterblichen zu Theil. Eines Sonnabends, als Toniettas Freundin, Carlotta. bei ihr gewesen war und beide Frauen sich gegenseitig ihren Zopf für die Woche ge» macht hatten, warf die Schusterfrau einen Blick in den kleinen Spiegel, der. von Heiligenbildern ganz umsteckt, in der Schlafstube hing, und be-merkte, daß sie bleich und verfallen aussah. Carlotta mußte dieser Bemerkung beistimmen; man ging noch am selben Abend in die Kapelle des heiligen Giuseppe, ihres Schutzpatron«, aber als die Freundinnen aus der von Weih-rauch erfüllten Kirche wieder ins Freie traten, mußte Tonietta sich stützen, da sie nicht mehr allein den Heimweg zurücklegen konnte. Andern Morgens lag sie im stärksten Fieber. Nicht« half, selbst die Kerze, die Giuseppe in seiner Angst dem Heiligen des Hauses widmete, hatte keinen eigentlichen Erfolg, und nach vier Tagen war alle Hoffnung auf Gene-sung geschwunden. Nachdem Tonietta noch die Segnungen der Kirche empfangen und ihrem Peppino, wie dort scharrt Euch also um das Standbild der Ger-mania, kämpfet tapfer und harret aus! — Laxt Euch nicht durch Parteihader der gemei»' famen großen Sache, dem Kampfe um „d i e deutsche Sprache und Cultur" ab-wendig'machen. Vergeht alle kleinlichen Jnter-essen ; der Kampf um den unS theuren Mutter-laut ist jetzt die Axe, um die sich Eure That-kraft zu gruppiren hat. Haben wir gesiegt, so werden wir auch leicht unsere anderen Jnter-essen verkämpsen. Und noch einmal: „Seid e ch t deutsch! Fühlt e ch t deutsch und handelt echt deutsch ! — Nehmt Euch jenen Mann zum warnen-den Vorbilde, der mit leichtem Sinn die herrliche deutsche Sprache der tschechischen oder windischen zu opfern bereit ist, wenn diese die dominirende wäre. Wenn Ihr auch so denkt, seid Ihr in einigen Jahren auS Eurem schönen Baterlande Oesterreich verdrängt. Also handelt! Seid stolz auf Eure erhabene Aufgabe, die „Deutsche Wacht", daS heißt die Wacht der Cultur im Süden zu bilden. A. 0. <£in confervativer Waötanfruf. Das katholisch-conservative Wahlcomitv für Ober-Oesterreich hat soeben seinen Landtags-Wahlausruf erlassen. Derselbe trägt die Unter-schristen deS Grafen Heinrich Brandis, deS Domherrn Dr. Josef Lechner und deS Herrn Friedrich Scheibelberger und enthüllt mit ge-radezu verblüffender Offenheit bislang ver-heimlichte Pläne der Reaction. Staat und Schule sollen der Clerisei völlig ausgeliefert werden, damit, wie eS im Mittelalter gewesen, die weltliche Macht zur Magd der kirchlichen Gewalt herabsinke und das Volk von den aus-klärenden Erfolgen der wissenschaftlichen For-schung Nichts erfahre, sondern ungebildet und üblich, versprochen hatte, ihm im Traum drei Nummern fürs Lottospiel zu bringen, schloß sie — ohne Kampf und Mühe, wie sie gelebt, die Augen und verschied. Der trauernde Wittwer und eine Masse Freunde und Freundinnen geleiteten vierund-zwanzig Stunden später ihre sterblichen Ueber-reste unter Plärren uud Murmeln bis zur Stadtmauer, von wo die in weißen Säcken steckenden Todtenträyer den Kasten schnell weiter überführten zum heiligen Felde. Nach Hause zurückgekehrt, saß nun der arme Peppino traurig da, und die Reden der Andern, die laut die Vorzüge der „guten Seele" (italienische Bezeichnung für die Selige) priesen, vermehrten nur noch seinen Gram. Aber jedes Ding hat seine Zeit, wie schon der weise Solomo sagt. Nach drei Tagen trat Carlotta bei ihm ein und legte ihm dar, daß sie als nächste Freundin der Dahingeschiedenen berufen sei, ihm Trost und Ersatz zu bringen. „Mit all dem Trauern machst Du Dir nur kranke» Blut." hieß es, „und sie kommt nicht wieder, trotz alledem." Carlotta wußte ein Weibchen, würdig, die Nachfolgerin der „guten Seele" zu werden, frisch wie eine Rose und eine Hausfrau, wie kaum eine andere. Sie hat den Ehrgeiz, Alles sauber halten zu wollen und treibt die Rein- 2 dumm bleibe. Dies und nichts Anderes bedeutet eben die Forderung den Staat auf christlicher Grundlage neu zu organisiren und die Schule confessionell zu machen. Doch hält sich der Wahlaufruf bei d r Darlegung der Forderungen der Partei schlauer Weise nicht allzu lange auf. weitaus den größern Theil des dreisten Schriftstückes nehmen viel« mehr ruhnmdige Phrasen über die angeblichen Erfolge der reaktionären Mehrheit des der-zeitigen Abgeordnetenhauses und niedrige gegen die Liberalen gerichtete Verleumdungen ein. Die Fr—ivolität, mit welcher da gelogen wird, ist nahezu unglaublich. Nimmt doch das Trifolium BrandiS, Lechner, Scheibelberger für die Koalition der Slaven und Clericalen, welche die jetzige Majorität im Reichsrathe bilden, da» Verdienst in Anspruch das Deficit beseitigt zu habe»! Dieser handgreiflichen Unwahrheit die Krone aufzusetzen, wird noch hinzugefügt, daß die „endliche Beseitigung des Deficits" nicht wie dies angeblich die Liberalen wollten, durch Er-höhung der direkten Steuern, sondern durch Er« höhung einiger Zölle bezweckt wurde, welche das Volk am wenigsten bedrückten. Ist denn um des Himmels willen der ober--österreichische Bauer wirtlich so beschränkt, daß der Herr Gras BrandiS hoffen darf, ihn mit solch' flauSnerischen Lügen hinters Licht «u führen ? Uns erscheint dies unmöglich. Es «st unmöglich, daß die oberösterreichischen Bauer» nicht wissen sollten, wie die feudalen und cleri» calen Vertreter die Interessen des kleinen Grund-besitzes preisgegeben haben, uni eine ihnen nur zu gefügige Regierung am Ruder zu erhalten, daß diese Vertreter die Grunbsteuerresorm förmlich vereitelten und den Alpenländern Lasten auferlegten, damit die galizifchen Polen ent-lastet und bei guter Laune erhalten würden, daß die seudal-clericale Clique — und hierauf kommt es eben hier an — keinen Anstand nahm das Ausgabenbudget um nationaler Velleitäten halber inS Ungemessene zu erhöhen und Steuern zu schaffen, welche auf die zunieift deutsche Be-völterung der westlichen Staatshälfte schwerer lastet als auf den den Osten bevölkernden Slaven. Gerade das Gegentheil von dem. waS der Wahlaufruf dreist behauptet, ist wahr. DaS Deficit ist nicht beseitigt, trotzdem die Majo-rität des Reichsrathes die größte Willfährig-keit in der Erhöhung und Vermehrung der Steuern bewiesen hat. Und auch dus Budget 1885 wird voraussichtlich ein Deficit aufweisen, welches in gewohnter Weise theils durch neue Schulden, theils durch neue Steuern oder durch Steuererhöhungen gedeckt werde» wird. Es war nicht sonderlich gescheit, daß daS Wahlcomitv der Verleumdung, in welcher es sich wider die Liberalen ergeht, so plumpe Un- lichkeit bis aus den Punkt, alle Ostern die Fenster zu putzen! Das war denn allerdings so außerordentlich, daß Peppino seinen dunklen Krauskopf für einen Augenblick erhob und mit Grabesstimme die Worte flüsterte: „Versteht sie gut Bohnen zu kochen?" Jetzt hatte Carlotta Oberwasser; sie plätscherte förmlich in Lobsprüchen. Einer solchen Anregung hatte sie bei ihrem FreundschaftS-dienst nur bedurft, um die junge Frau im Geist bereits hier walten zu sehn. Als Peppino dann erfuhr, daß die ihm Zugedachte gleichfalls Tonietta hieß, wie feine gute Seele, meinte er, dies könne vielleicht für einen Wink deS Himmels genommen werden, und sagte nicht entschieden Nein. Somit war die Sache eingeleitet; unter der geschickten Vermittlung CarlottaS gedieh sie wie junger Spargel, und nach kann, zwei Monaten zog Tonietta al» des Flickschusters ehrsame Frau in seine kleine Wohnung. Da stand sie nun zum ersten Mal. als ihr Mann an seine Werkstelle vors Haus gegangen war. vor ihrem Herde und mächte sich ans Bohnenkochen. Carlotte hatte ihr genugsam vorgehalten, daß von diesem Zweige ihrer Koch-kun'i die Heiterkeit ihres EhehimmelS abhänge. Nicht einen Augenblick entfernte sie sich von dem verhängnißvollen Bohnentopf, und als „pevtsche Milcht." Wahrheiten vorausschickte. Wäre dies nicht ge-schehen. dann hätte der oberösterreichische Bauer vielleicht doch geglaubt, daß Etwas daran sein müsse an den haarsträubenden Vorwürfen, welche der Wahlaufruf gegen die Liberalen erhebt, er hätte sich vielleicht einreden lassen, daß die Liberalen den Anarchismus und den Nihilismus züchten und alle bestehende menschliche Ordnung umstürzen wollen. Wer aber so dreist lügt, wie dies der Wahlausruf bezüglich deS Deficits thut, dem glaubt auch der Einfältigste nicht. Und darum versprechen wir uns von dem Wahl-aufruf der Clericalen Oberösterreichs die beste Wirkung für die liberale Idee. Korrespondenzen. St. Marein bei Erlachftei». 6. August. (O.-C.) fDie nationale Denuncian-tenclique und die hiesige Beam-t e n fch a f t.j Es ist eine eigenthümliche Er-scheinung in unserem StaatSwesen überhaupt, daß gerade die Beamtenschaft den gemeinsten Denunciationen gegenüber ganz schutzlos da-steht. Die Richtigkeit dieser Behauptung dürfte wohl kaum jemand besser zu würdigen wissen, als gerade die hiesige Beamtenschaft. Die Mit-tel. deren sich die hiesige nationale Clique bedient, um die Beamten zu verdächtigen und S besudeln, sind geradezu unerhört und eint als Leitmotiv derselben einzig der Wahl-spruch zu s-in: „der Zweck heiligt die Mittel". Um den mißliebigen, weil etwa deutschen Beam-ten, an welchen die nationale Clique trotz eifrigsten Spionierens zu ihrem größten Aerger auch nicht den geringsten Makel zu entdecken ver-mag, — „hinauszubeißen", — streuen unsere Ehrenmeuchler ganz einfach die haarsträub'lid-sten Gerüchte über diese Beamten inS Volk, während die Hauptacteure direct beim Mini-sterium in anonymen Anzeigen, die selbstver-ständlich vollkommen aus der Lust gegriffen sind, arbeiten. Mittlerweile greift auch schon die nationale Revolverpresse in die Action und im Moment ist irgend eine erdichtete Schand-that des betreffenden, dem nationalen Moloch geopferten Beamten in der Oeffentlichkeit. Was nützt eS den» betreffenden Beamten, wenn DiS-ciplmarunterfuchungen und sonstige sogar gericht-liche Vexationen, die er über sich ohne Muren ergehen lassen muß, seine volle Unschuld, seine reinste Mackellosigkeit zu Tage fordern? Die Ehre des Betreffenden ist doch angegriffen und das große Volk weint so gerne: sernper aliquid haeret Wir glauben, daß nur energisches, öffentliches Auftreten der Oberbehörden des betreffenden Beamten ihn« volle Genugthuung schaffen kann und daß ja doch auch unser Straf-gefetz für unsere Beamten vorhanden sein muß. endlich das Gericht fertig war, gestand sie sich mit Befriedigung, daß es besser Keine hätte bereiten können, selbst nicht ihre Vorgängerin, die ihr als Ideal einer Bohnenköchin vorschwebte. Siegesgewiß erwartete sie ihren Peppino; aber wie wurde ihr zu Sinn, als der Gatte, noch ehe er den Löffel ergriffen, trübe den Kopf schüttelte, dann schwermüthig die Stirn in die Hand stützte und versicherte: „Das Aroma meiner guten Seele ist's nicht!" Tonietta werde sich ja wohl alle Mühe dabei gegeben haben, fügte er als schwachen Trost hinzu, aber jene Geschicklichkeit sei eben unerreichbar gewesen. Trübselig verging das Mahl; die kleine Frau unterdrückte nur mit Anstrengung die Thränen der Beschämung und des Zorns, und kaum war ihr Mann «vieder hinausgegangen, so spülte sie in aller Eile das Geschirr, brachte das Zimmer in Ordnung, hing sich ihr schwarzes Schleierchen über den hübschen Kopf und lief zu allen Basen und Freundinnen, von denen sie einen guten Rath erwarten durfte. Aber wo sie ihr Leid auch klagte, sie begegnete nur Achsel-zucken oder mitleidigem Lächeln. „Der Peppino habe es eben schon zu Leb-zeiten der guten Seele immer gesagt, daß sie die Bohnen unvergleichlich zubereite: da würde sich Tonietta in Geduld ergeben müssen," meinten die Einen. 1884 um sie gegen Angrifft so empörender Art gegen ihre Ehre, ja sogar gegen deren Existenz ;u schützen. Bei all diesen so bewanbten Umständen scheint es uns beinahe, daß es noch ärger kommen müsse, da es hier noch immer Teutsche giebt, die sich durch die zuweilen so heuchlerische „Süssigkeit" unserer nationalen Denuncianten täuschen lassen, mit diesen selbst in näheren Verkehr zu treten. Wie oft schon hat ti ein oder der andere der hiesigen Deutschen erlebt, daß selber unter dem Titel der BonHomie ooa einzelnen Gliedern dieser Denunciantenbande selbst in ihre Gesellschaft gezogen oder vielmehr mit offenbarer Liebenswürdigkeit gedrängt wurde, so daß selber glauben mochte, die Freundschaft dieses Nationalen sei das lauterste Gold; doch schon im nächsten Moment entäußert sich der bittere Kern der äußeren Hülle, der angebliche Freund zeigt die Fratze des Verräthers, des Denunciaten! Wahrhaft trübe Verhältnisse für die hier zu leben gezwungenen Deutsche»! Diesen möchten wir vor allem zurusen: Aufge-paßt! und ihnen die Mahnung zur Beherzigung empfehlen, daß nur einiges, festes Zusammen-stehen der Hinterlist und Verschmitztheit unsere? slavischen Denuncianten ein Paroli zu bieten ver> mag! Kleine Göronik. ^DieStraßendemonstrationdel Laibacher Sokol.j Bekanntlich hatte der Redacteur der slovenischen Laibacher Abendpoft. der beurlaubte Professor Suklje, dem Turnver-eine „Sokol", welcher am 14. Juli, von einem Ausflüge zurückkehrend, vor dem deutschen Ca-sino in Laibach demonstrirend, johlte und brüllte, die Leviten über sein rohes Auftreten gelesen. Die Folge davon war. daß «uklje aus de« „Sokol" ausgeschlossen wurde. Ueberdies ver-langte der Verein von dem Regierungsorgane eine Berichtigung, die jedoch in demselben keine Aufnahme fanX weßhalb vor dem BezirkSge-richte die Einspruchsverhandlung stattfand. De« „Sokol" vertrat Dr. Tavcar. welcher be-Haupte«, daß durch die Gründung der „Zlo-venifchen Abendpost" Uilsriede im Lande gesäet wurde. Der als Zeuge anwesende Präsidial-Secretär v. Schwarz, der Vertrauensmann det Baron Winkler und bekannt als rühriger flo» venischer Agitator, fühlte sich durch die Au!» fälle des Tavcar gegen die Regierung derartig alterirt, daß er von seinem Sitze aufsprang und demonstrativ das Verhandlungslocal verließ, um erst nach beendigter Rede Tavcar's wieder zu-rückzukehren. Der als Zeuge vorgeladene Ma-gistratsrath Perona bestätigte den Straßen-scandal, während Herr v. Schwarz, der sich, nebenbei bemerkt, in seiner Sprechweise des „Sie solle ihm eine andere Speise vor-setzen, die sie selbst ausnahmsweise gut zu machen verstände," ließen die Andern sich ver-nehmen. Carlotta aber gerieth förmlich in Wutj und schalt sie eine alberne Närrin, die ihr Glück, einen so guten Mann zu haben, gar nicht ver-diene, da sie ja nicht einmal im Stande sei, ihm zu Liebe ein Gericht Bohnen zu kochen! Niedergedrückt und mit verweinten Aug» kam die arme Tonietta wieder zu Hause an. Von jetzt an bewölkte sich der Himmel des jungen Ehestandes täglich mehr. Kam Peppino heim, so begegnete er bei seiner Frau eine« unsicheren, ängstlichen Blick; setzte er sich zu Tische, so that er nur einen Seufzer and schüttelte trübe mit dem Kopf; versuchte Toaieita ihm ein anderes Gericht zu bringen, so muß» sie bittere Bemerkungen hören, wie etwa: „Hast recht gethan ; 's ist schon besser so!* oder auch: „Bravo, da wird die schöne Gottesgabe wenigstens nicht verdorben!" Auch die guten Freunde und getreuen Nachbarn ließen eS an wohlmeinenden und scharfen Winken nicht fehlen. Man fragte di« junge Frau, wie es käme, daß Peppino io sauer und mißmuthig einherginge, da er doch zu andern Zeiten gesungen und gepfiffen hätte 1884 kroatisch-bosnischen Jargons bediente, ostentativ sich gegen seine Vorladung alS Zeuge verwahrte. Räch geschlossenem Beweisverfahren verkündete der Richter da« sreispechende Urtheil über den Maaten officiösen Redacteur, wodurch die Thatsache der slovenischen Straßen-Deinonsta-tion vom 14. Juli auch seitens deS Gerichtes rolle Bestätigung erfuhr. [Der internationale C 0 ngreß der Bereine vom „Rothen Kreuz" ] tritt am 1. September in Genf zusammen. Senf ist die Geburtsstätte dieser humanen Ver-tinijung und die neutrale Stadt wirkt von vornherein mildernd auf die leider noch Herr-schenken nationalen Gegensätze. Man findet sich deshalb mit Vorliebe auf den neutralen Boden zusammen. Nur «in Mal. 1868, hat der Con-xreß bisher in Berlin getagt. Auch die Regie-rimgen beschicken ihn und durch ihre Gutheißung werden seine Beschlüsse bindend. [Heldenthat einer Frau.1 Aus Tonn. 29. Juli, wird geschrieben: „Gestern kieg ein junger Maurer unfern der Eisernen Lriicke in den Po, in der Ab'icht, ein Bad zu nehmen. DeS SchwimmenS jedoch unkundig, »iirdc er bald von der Ströinmung ergriffen »»d fongerissen. Aus sein verzweifeltes Geschrei stürz« sich ein junger Bursche in den Fluß, iiin den Ertrinkenden zu retten. Dieser Nam> mertt sich jedoch so fest an seinen Retter, daß Beide unfehlbar hätten ertrinken müssen, wenn nicht ein beherztes Weib, Namens Peirano, ankezogen wie sie war, in das Wasser gesprun-gen wäre. Ihren Bemühungen gelang eS, die b« den Ertrinkenden an das Ufer zu ziehen und so einem sicheren Untergange zu entreißen. Die heldenmüthige Peirano, ein Weib von 30 Jahren, einer Schiffers ainilie angehörend, Hai bereits mehrere solcher Heldenthaten voll-bracht und wurde zweimal schon mit der sil-dnncn Tapferkeitsmedaille decorirt." [Eine Trauung aus der Wart-barg] ist kürzlich mit besonderer Genehmigung d«i Großherzogs von Weimar vollzogen. Ein junger Gelehrter, der Assyriologe Haupt, der im Winter in Boston, im Sommer in Göt-iingen als Professor thätig ist, hat in der al-»en Burgcapelle seine Ehe kirchlich weihen lassen — und zwar aus Begeisterung für Richard Wagner, dessen „Taiinhäuser" die Wartburg zum Schiuplatz hat. [Stoff für ein Boulevarddrama.) Ant Sonntag Abend hörten die Bewohne eines Haukes in der Ehiajastraße in Neapel verschiedene Revolverschüsse. Diesel-btn galten einer bekannten Dame d>r Halb-»eli, welche sich eben in ihre Wohnung zurück-ziehen wollte, als sie plötzlich einen jungen Mann vor sich sah, mit dem sie in intimen vom Morgen bis zum Abend ; ob sie ihm viel-leicht Essig an die Bohnen schütte? Oder auch, mit Bezug auf ihre eigene »itdergeschlagene Miene, „ob Tonietta ihm Trauer tragen hülfe um seine gute Seele?" — Es war endlich zu solcher Verstimmung iwiichin dem Schuhflicker und seiner Ehehälfte gekommen, daß beide kaum noch mit einander sprachen. Er nahm ihr gedrücktes Wesen für natürliche Langweiligkeit, irrte in den Feier-stunden aus einsamen Wegen am alten Schloß umhrr, lag dort bis zur Nachtzeit aus den niedrigen Marmorbänken herum und wurde von Tag zu Tag trübseliger. Tonietta aber verließ kaum mehr das Haus. So standen die Dinge, als Carlotta eines Morgens bei ihrem Schützling erschien, und zwar in äußerst redseliger Laune und mit einem ganzen Sack guter Neuigkeiten und wohlgemeinter Rathschläge. „Heute rückt daS Militär in Novi ein, die Eavallerie; und Musik giebt'S und Lustbarkeit. Ta mache Dir nur Muth und versuche, noch nnmal dem Peppino, dem Feinschmecker, seine Bohnen ordentlich zu kochen, damit er heiter wird und Dich gegen Abend mit in die An-> lagen nimmt, wo heute die schönsten Märsche aufgespielt werden." Ach, wie klopfte der armen Tonietta daS Herz! Nach so qualvoller Hast, nachdem sie „peuifQt Macht." Beziehungen gestanden hatte, und der sie mit fünf Schüssen empfing. Zwei Kugeln trafen, aber verwundeten nur ganz unbedeutend. Auf das Schreien der Angegriffenen eilten Hausbewohner herbei, während der rächende Lieb-Haber enikam. Nun aber folgt daS Interessante: die Dame weigert sich trotz aller Fragen, den Namen des Schützen zu nennen. Ist es Großmuth? Ist es Liebe? Hat sie gegen den Aermsten Vieles gut zu machen, oder ist es eine Persönlichkeit, mit welcher eS cornprimiti-rend wäre, in Beziehungen gestanden zu haben ? Ans Werk, ihr Dichter, die ihr einen neuen Winterstoss braucht! [Ein zurückgewiesenes Gesche n f.] Der Universität Heidelberg wurde von einer Dame ein Capitil von 100.000 Mark ange-boten, wenn sie auch Damen zum Studium zulasse. Der Senat lenkte aber daS Geschenk ab. Die Heidelberger fürchten die „Damen," selbst wenn sie Geschenke bringen. [Eine neue Art von Gauner.) AuS Neapel wird unterm 30. Juli berichtet: „In zahlreichen Villen der Stadt erschienen gestern Vormittags mehrere falsche Telegra-phendiener und gaben an viele Familien De-peichen ab, welche ganz und gar die Form von echten Telegrammen hatten, aber in der That unechi waren. Für die Ueberbringung von Te-legrammen außerhalb des Radons der Tele-graphenstation ist nun eine Taxe von einer Lira per Telegramm festgestellt, und so ist eS begreiflich, daß den Gaunern diese neue Spe-culation ein hübsches Sümmchen eingebracht haben muß. Die Polizeibehörde recherchirt eifrigst nach dieser neuen Gattunq von Betrü-gern." [Studentisch' D ii e l l e.I Aus Gie-ßen, den 27. Juli, schreibt man: „Vergangenen Sonnabend, sowie Montag wurden im Venach-borten Wieseck seitens Studierender der hiesigen Universität zahlreiche Mensuren auSgefochten. Bei dieser Gelegenheit wurde ein junger Mann. Sohn eines protestantischen Pfarrers, durch einen unparirte» Hieb über das ganze Gesicht verwundet. Die Verwundung war derart, daß auf dem Paukplatze nur ein Nolhverband an-gelegt werden konnte, und man den Verwunde-ten behufs weiterer Behandlung in die hiesige Klinik schassen mußte. Hier nah n das Zunähen der tiefen Wunde über 2 Stunden in Anspruch und wurden dem Verletzten durch den chirur-gischen Professor 80, sage und schreibe achtzig NadUn gelegt." [„H eiteresaus ernster Zei t",] so konnte man folgende Cholerageschichte aus Marseille betiteln, welche beweist, daß eS in der in Südfrankreich herrschenden Epidemie auch c^anz leichte Erkrankungsfälle giebt. Eine seit Wochen nichts gesehen hatte, al« da« lange Gesicht Peppinos und seine unwirschen Worte gehört, zum ersten Mal mit ihrem Mann hinaus-zudürfen, durch die grüne», volkdurchflutheten Anlagen zu wandeln und sich an den Klängen der Musik zu ergötzen! Wenn es ihr doch nur dieS eine Mal gelänge, den Gatten zufrieden zu stellen! Bald stand sie denn auch wieder am Herde und kochte und rührte und rührte und kostete, es schien ihr wirklich, als geriethen die Bohnen wie noch nie, da — sie horchte auf. Maria und Josef, daS war die Eavallerie! Ganz von fern schallten die Melodien eine« wunderschönen Parademarsche« an ihr Ohr. Da war kein Halten; ohne auch nur noch an daS Gericht und all ihre guten Vorsätze zu denken, flog sie ans Fenster und schaute die Straße entlang, wo schon Pferdegetrappel näher kam, blitzende Uniformen in der Mittagssonne glänzten und die Musik immer klarer und lauter erklang. Ringsum schauten überall lachende, muntere Gesichter aus den Fenstern : eS gab ein Grüßen, Jauchzen und Rufen, daS kein Ende nehmen wollte. Jetzt waren die Truppen nah jetzt ganz nah; nun zogen sie am Hause vorüber. Ah, welche Pracht! Ja, das brachte noch Lust und Leben nach Novi hinein; das machte fröhliche Herzen! 3 ältere Dame wurde Morgens in der Frühe plötzlich von einem Choleraanfall überrascht. Der Arzt wurde gerufen, aber wie eS scheint etwas spät. Als er kam, gab der Sohn Aes-culapS die gute Frau kurz und gut als verlo-ren auf und verordnete ihr die letzten Mittel. Um die Mittagsstunde erscheinen die Leichen-begleiter (eroquvmorts) in dem Zimmer, um die Frau in Empfang zu nehmen. Der Todten-wagen wartete vor der Thüre. Der Sarg wurde hinaufgetragen und es fehlte nur noch die Todte. Diese saß ganz gemüthlich bei Tische und verzehrte ihr Mittagsmahl, als die Sarg-träger hereintraten und nach dem Leichnam fragten. Tableau! Die Leichenbegleiter ziehen wieder leer ab mit Wagen und Sarg. Der Arzt hatte, wie es scheint, ohne die Natur ge-rechnet. Die gute Frau hatte seiner Kunst nicht den Gefallen gethan, zu sterben ; sie erholte sich wieder und von der Cholera blieb ihr nichts zurück als ein fürchterlicher Hunger. sEine Gatten mörderin freige-s p r o ch e ii.J AuS Brüssel wird geschrieben : L«'on Henrvaux, ein braver Arbeiter unserer Stadt, lebte seit längerer Z:it in schlechtem Einvernehmen mit seiner 19jährigen Frau Io-sephine. Die Frau sprach vor Zeugen mehrfach den Wunsch au«, daß der Alte endlich einmal „hin werden" solle, und fügte bei, daß sie bei dieser Gelegenheit keine Thräne vergießen werde. >n der Nacht deS 5. März hörten die Nachbarn plötzlich ein Stöhnen und Winseln, man erbrach die Wohnung und fand Henrvaux in Krämpfen sich am Fußboden windend. Be-reitS halb starr, rief er immerfort: „Die Elende hat mich vergiftet." Der Kunst der Aerzte gelang e«. oen Mann zu retten. Trotz-dem die Angeklagte, ein schönes, gesundheitS-strotzende« Weib, nicht einmal zu leugnen ver-sucht, wird sie in Folge einer glänzenden Ver-theidigungSrede freigesprochen. sH e i ß e s B l u t.] Aus Pisa wird ge-schrieben: Am Abende des 31. Juli stürzte der 22jährige Student Giulio blutüberströmt auf der Straße zusammen. Man brachte ihn in eine Apotheke, woselbst er in Zuckungen verfiel und nach wenigen Secunden starb. Der Un-glückliche hatte drei Revolverschüsse in den Kopf erhalten, einer hatte ihm die linke Wange weg-gerissen, der zweite sank in den Hals hinab. Die Mörderin ist das schönste Mädchen von Pisa. Jphigenia Cantani, die den jungen Mann auS Verzweiflung darüber, weil er sie zu einem Ausfluge eingeladen, verführt und hierauf ver-lassen hatte, getödtet. Jphigema gestand sofort ihr Verbrechen ein und bat kniefällig. man möge sie hinrichten, „ehe das Kind deS Schurken das Licht der Welt erblicke." Mit einem Athemzuge tiefer Befriedigung zog Tonietta ihr Haupt ins Zimmer zurück, um ihre Beschäftigung wieder aufzunehmen. Da drang ein penetranter Geruch ihr in die Nase, und mit einem Schreckensschrei sprang sie zum Feuer. Die Bohnen waren angebrannt, rettungS-los angebrannt! Eben ertönte ein Kanonenschuß, der mezzo giomo (zwölf Uhr Mittags) verkündete, eitel also jede Hoffnung aus Abwendung de« Uebels. Thränenden Auge« schöpfte sie in aller Eile die obersten Schichten des Gemüses in die Schüssel, setzte sie aus den Tisch vor Peppinos Platz und versteckte in aller Eile den Kochtopf. Sie selbst aber war völlig muthlos und fühlte sich nicht im Stande, ihrem Mann entgegenzutreten. Jetzt hörte sie die Hausthür gehen — das war sein^Art, sie zuzuwerfen, das sein Schritt — und eilig riß sie die Stubenthür auf, die weit klassend offen blieb, und flüchtete hinter einen alten Schrank, der auf dem Flur stand. Von hier aus konnte sie ungesehen den Vor-gang beobachten. Peppino stand auf der halben Höhe der Treppe still, sah mit gespanntem, fragendem Gesicht umher und schnupperte kräftig mit seiner Adlernase. (Tonietta preßte angstvoll die Hände in einander.) — Nun setzte sich Peppino wieder in Be-wegung, diesmal in schnellerem Tempo, schritt 4 [AuS dem Thierleben.] Besucher der städtischen Badeanstalt zu Schwebt haben beobachtet, daß Hechte den über dem Wasser fliegenden Schwalben nachstellen. ES ist vorge-kommen, daß ein Hecht in demselben Augenblick, in welchem eine Schwalbe nach einem Jnsect griff und in nächster Nähe der Wasseroberfläche kam, emporschnellte, die Schwalde mit frappi-render Geschwindigkeit packte und unter das Wasser zog. [Die n e u e st e amerikanische Idee) ist ein Hotel für Selbstmörder. Der Gründer beabsichtigt, Herren und Damen, die sich aus der Welt schaffen wollen. Zimmer zu vermuthen und ihnen den Selbstmord nach Möglichkeit zu erleichtern. Jedes Zimmer wird mit einem reichverzierten Bronzehaken versehen sein, an welchem sich der Gast aushängen kann. Im Billardzimmer werden stets geladene Re-volver bereit liegen und eine Phiole mit Cyan» kali oder Blausäure wird in keinem Schlaszim-mer fehlen. Der Hotelier erwartet natürlich in allen Fällen Vorausbezahlung der Zimmer-miethe u. s. w. [Im S u l o n.) Baron X. wird der Comtesse D. vorgestellt, einer Dame, die sich beim Lampenlicht noch ganz prächtig ausnimmt. „Ah", sagt er zum Marquis Z., „wenn diese Frau nur um zehn Jahre junger wäre." — „Unglücklicherweise ist das Gegentheil der Fall, mein Theurer," wird ihm zur Antwort, „sie ist um zehn Jahre älter." [Ungalant.] Dame: „Ist es Sünd e Herr Professor, daß ich Vergnügen daran finde, wenn die Herren mir sagen, daß ich schon bin — Prcsessor: „Es ist immer Sünde Vergnügen an der Unwahrheit zu finden." Deutscher Schusverein. [Ortsgruppe llm gebung Cilli.] Das fröhliche Fest, welches aui verflossenen Sonntage zum Besten der Ortsgruppe „Umge-bung Cilli" im Gasthausgarten des Herrn Je-sernigg zu Unterkötting bei Cilli, begünstigt durch den prächtigsten Sommertag. stattfand, erfreute sich eines außergewöhnlich zahlreichen Besuches. ES waren über 800 Personen, darunter eine stattliche Anzahl deutschfreundlicher Bauern, im genannten Garten, der durch eine mächtige deutsche und steirische Flagge sowie durch einen Maibaum weithi „ markirt war. erschienen. Der Eillier Turnverein war in corpore unter dem klingenden Spieli der Musik-vereinS-Eapelle einmarschirt. Eine kleineTriumph-pforte auS Tannenreisig, in dessen dunkles Grün die Worte „Grüß Gott" weiß eingeflochten waren, bewillkommte die Gäste. Der Wirth in das Stäbchen, setzte sich an den Tisch und nahm den Löffel in die Hand .... (ToniettaS Herz schlug so laut vor Angst, daß ihr fast der Athem verging.) Aber nur einmal nahm er von den so grausam mißhandelten Bohnen, dann legte er überrascht den Löffel nieder, schlug die Hände zusammen und rief mit verklärtem Gesicht: „Das, oh. daS ist das Aroma meiner guten Seele; Tonietta, komm', laß Dich umarmen!" — WaS ist da noch zu erzählen ? Die kleine Frau wurde hinter ihrem Schrank hervorgeholt und verzehrte unter Lust und Lachen das erste frohe Mahl mit ihrem Schatz. Nach-mittags wurde Feiertag gemacht, und es ging auf die Passeggiata (den Spaziergang), wo ganz Novi versammelt war und Alles auf-und abwandelte, nach den Klängen verherrlichen Musik. Alle freuten sich ihrer in lautem Jubel, am meisten dankte ihr unsere Tonietta, — sie wußte wohl, warum. Und so leben Peppino und seine niedliche Frau noch heute in ihrem Bohnenidyll, und die gute Seele der ersten Tonietta lächelt, wenn es ihr keine Mühe macht, freundlich auf ihre Nach-folgeritt hernieder da diese mehr und mehr sich ihrer würdig erweist. „Sie verplagt sich nicht mehr." „ptutf+t selbst hatte die umsaßendsten Vorkehrungen getroffen. Er hatte seinen um das zehnfache vergrößerten Sitzgarten, der schon seit längerer Zeit einen mit Recht beliebten AuSflugSort der Städter bildet, mit Lampions behängen und auf daS praktischeste eingerichtet, er hatte aber auch wie immer für vorzügliche Getränke und eine exquisite kalte Küche gesorgt. DaS Arran-g?menr lies aber gleichzeitig in allen Theilen die Hand des um unser geselliges Leben so bochvetdienten Herrn Lutz, der ja auch der Obmanu der Ortsgruppe Umgebung Cilli ist, errathen. Bemerken müssen wir auch, daß die geehrte Gemahlin des letzteren ein Büffet errich-tet hatte und darin selbst gezogene Blumen und Früchte zum Besten deS Schulvereines feilbot. Was die officielle Versammlung der Ortsgruppe selbst betrifft, welche durch den Herrn Lutz eröffnet wurde und gewißermaßen das Som-merfest introducirte, so wurde dieselbe rasch ab-gewickelt. Nach einer überaus herzlichen Begrüßung der Erschienenen und nach einem knapp ge-haltenen Resume über die Hauptversammlung in Graz sowie der Mitteilung, daß die Centrale in Wien über Ansuchen der Ortsgruppe Umge« bung Cilli der Gemeinde Bischofdorf zum Schulhausbaue ein unverzinsliches und unkündbares Darlehen von 3000 fl. gegen dem bewil-liyet habe, daß mit dem 2. Schuljahre die Kinder in der deutschen Sprache unterrichtet werde», und daß für diese Schule auch eiue Jahressubvention in Aussicht gestellt wurde, schloß er seine Ausführungen, nachdem er zuvor noch bemerkt hatte, daß durch das Cittgegen-kommen des Schulvereines jene Aeußerungen, wie sie Dr. PruS in Gonobitz gelegentlich einer Ehrenbeleidigungsverhandlung gethan, nämlicy daß der Schulverein ein preußischer Verein sei, weil die einfließenden Gelder nach Berlin wandern und dort Verwendung finden, — offenkundige Lügen feien. denn es werden keine Gelder nach Berlin gesendet, wohl aber werden von dort solche nach Oesterreich geschickt. Hierauf ergriff noch der Gemeindevorsteher von Bischofdorf, Herr O k o r n, das Wort, um in schlichten Worten der Ortsgruppe Umgebung Cilli für ihr Einschreiten zu Gunsten seiner Gemeinde sowie dem Schulvereine selbst für' dessen Ent-gegenkommen den tiefsten Dank auszusprechen. — Da sich Niemand mehr zum Wort meldete, so schloß der Vorsitzende mit dem Danke für das zahlreiche Erscheinen die Versammlung. — llnd nun begann das fröhliche Sommerfest sich zu entfalten. Ein Schauturnen, welches die Mit-glieder des Turnvereines aufführten, erntete wie immer ungetheilten Beifall, desgleichen die stimmungsvollen Vorträge deS Männergesang- Ein amerikanisches Redactionsmärchen. „Sage mal. Dick, was bist Du eigentlich schon Alles im Leben gewesen?" wurde der glückliche Inhaber dieses poetischen Namens eines Abends bei der Tafelrunde gleichgesinnter Schnapsbrüder gefragt. Dem röthlichen Schnurrban mit der linken Hand eine elegante Biegung gebend und mit der rechten eine tiefe Quart in die Luft hauend, erwiederte mit hohem Selbstbewußtsein der also Gefragte: „Fragt mich lieber, was ich nicht ge-we^en. Mit einem halben Universitätsstudium hatte ich gerade genug an dem gelehrten Roth-welsch; Fechten und Saufen konnte ich auch schon vorher famos. Da steckte ich mein väter-liches Erbtheil in die Hosentasche und mein mütterliches in die Westentasche, und bummelte durch unsere schöne Union. Als die Banknoten den Weg alles Fleisches und Brandy« gegan-gen, nahm ich bald hier, bald dort eine meiner Neigung und Fähigkeit mehr oder minder ent-sprechende Beschäftigung, und war so nachein--ander: Büffeljäger, Prairiehirt, Arzt, Stiefelputzer, Advocatenschreiber, Kellner, Spieler, Holzfäller, Walfischfahrer, Bahnhofsportier, Menagariewärther, Sklavenauffeher und was weiß ich sonst noch Alles." Die Freunde blickten bewundernd auf den vielseitigen Dick, den Besitzer der „Hundekampf- 1884 Vereines und der Musikvereinskapelle, für welche auf einer Dreschtenne ein improvisirter Orchester-räum geschaffen worden war. Heiter« Scene» boten auch die Auktionen der diversen Schul-vereinS - Sammelbüchsen und diesbezügliche Wetten, welche ein ganz namhaftes Enrägm« lieferten. Die Zeit verrauschte im Fluge und die vorgerückte Abendstunde mahnte zum Aus-bruche, der wieder unter den Klängen der Musik-vereinskapelle angetreten wurde. Heiter und fröhlich ohne den leisesten Mißklang hatte das Fest begonnen, heiter und fröhlich wurde es durchgeführt zum Wohle und Heile des Schul-Vereines. Locates und ^rovinciales. Cilli, 6. Auguil. [Geadelt.] Der Rittmeister Herr Carl Haupt wurde als Besitzer deS Ordens der eisa-nen Krone den Statuten gemäß in den oittr-reichischen Ritterstand mit dem Präditiiu „Hohentrenk" erhoben. [Ernennung.] Der Ackerbau-MiMcr hat den Markscheiders-Adjuncten bei der k. l. Bergdirection in Pribram Herrn Johann Kavcic zum Hüttenmeister bei der k. k. Hüttenverwaltuiz in Cilli ernannt. [P e r s o n a l n a ch r i ch t e n.) Das Pr» sidium der k. k. Finanz-LandeS-Duection für Steiermark hat den Adjuncten des k. k. Haiut-steueramteS in Cilli, Fortunat Lapeine. über dessen Ansuchen zum Steueramte Windischgr« mit dem Titel eines Steueramts-Controtlori übersetzt und gleichzeitig dm zum Steueramii-Adjuncten ernannten k. k. Gensdarmeriewacht-meister Anton Grejan dem hiesigen Steuerainie zur Dienstleistung zugewiesen. [Zu den Wahlen in der Ge-m e i it d e Umgebung Cilli.] „Ljubljanski List" läßt sich über die Wahl deS II. Wahl-körperS, die bekanntlich in einem dem Fnebei, günstigen Sinn, ausfiel, einen Bericht zukomme», welcher diese Wahl als mit groben Uncorrett-heilen verknüpft darstellt und angethan ist, die öffentliche Meinung irrezuführen, um dar au» für die VolkSverhetzung Capital zu schlage». Da die beiden untersteirischen Hetzblätter ohne Zweifel auch im selben Sinne arbeiten, fühle» wir uns berufen, alle diese Berichte und Nach-richten als absichtliche auf weitere Unlerwühluiq der gesellschaftlichen Zustände berechnete Lügt» zu bezeichnen. WaS den Fall Bracic anbelanqt, so ist eS wahr, daß die Vollmachtgeberin am Platze erschien, um ihre Vollmacht zu wider-rufen, da sie jedoch erst nach Ausübung dti übertragenen Rechtes eintraf, dürfte eS wohl selbst Mindergebildeten begreiflich erscheine», Arena" ; doch dieser war anscheinend noch »icht zufrieden mit dem Resultat seiner ruhmvolle» Laufbahn. Langsam tauchte er das feine Röhrche» .» daS eisige Getränk und schlürfte die kalte Limonade; dann schüttelte er sich und fuhr fort! „Ja, und so interessant jede einzelne Branchen und für sich war, — wirklich famosen ©paß hat mir nur einmal eine Arbeit gemacht, na» lich, alS ich drei Tage lang Redacteur war." „Redacteur war er auch, der famose Kerl! Hollah, Dick, das mußt Du uns erzählen. — davon hast Du noch uie eine Silbe fall» lassen!" rief der Freundeschor. „Meine Bescheidenheit, wißt Ihr. Junge»! kramt nicht gleich jeden Quark aus. Aber wen» man'S wünscht, da läßt Dick Rawdy sich erbin-ten. Also, Frank, alter Knabe, reich mir mal meinen heißen Punsch! Hab' mit dem Z«q da meinen Magen an den Nordpol versetzt. Ha! Nun bin ich wieder aufgetaut; so, — nun noch einen Schluck, daß ich mich wieder über den Gefrierpunkt halte!" „Drei Tage lang, — sagtest Tu nicht so?" unterbricht der behäbige Frank die Suada de» vielseitigen Abenteurers. „Und daran hatte ich gerade genug, kam ich Dir sagen!" fuhr jener fort und leerte Frank» Glas bis auf den Grund. „Aber thut mir des einzigen Gefallen und unterbrecht mich »icht immer, wie jener Abgeordnete sagte, alS wir 1884 meint bis Wahlcommission der Erklärung post '«sturn nicht Folge gab. resp, geben durfte. Lir können weiter mittheilen, daß auch nicht «Entferntesten nur ein Anlaß vorhanden ist. dir die mit bekannter Rancuue in die Welt pwtjte Hoffnung aus eine Neuwahl im II. Wahl» •orprr rechtfertigen würd«. Daß sich die Hetz-mit ihrer Annahme, 52 Stimuien für zu haben, getäuscht sah. ist hoffentlich noch «icht Grund genug, um die Rechtlichkeit einer mit empfindlichster Genauigkeit durchgeführten Wahl, bei welcher die deutsche Partei die Siegerin blieb, umzustoßen. Man sucht also mit der Merlage fortzuhetzen und die Gemüther weiter jit beschäftigen. — das ist das Ganze. [Schadenfeuer.] Am frühen Morgen KS verflossenen Sonntags wurde unsere Ein-wihiierschast durch Feuerrufe auS ihrer Nacht-rude aufgestört. Zwei Harpfen in unmittelbarer Me von Cilli, davon die eine Eigenthum der Amalie Krainz. die andere Eigenthum des Herrn V. Janic. standen in hellen Flam-um. Tie freiwillige Feuerwehr, welche sofort uiirt dem Commando ihres Hauptmannes Herrn -mia ausrückte und schon thätig war, als dein MNwächter am Nicolaiberge erst einfiel, zwei illarmichüsse abzugeben, konnte sich nur auf die Localisirung des Brandes beschränken. Das Mer soll gelegt worden sein. Eine» empfind-hcheit Verlust erlitt durch dasselbe Herr Kossär, wich« Abends zuvor einen Wagen mit Gerste iiittr einer der nun eingeäscherten Harpfen ein-ajrstellt hatte und der sammt seiner Ladung ein iitaud der Flammen wurde. [V o l k s b e g l ü ck e r in Ran it.] Man schreibt uns: Der als Agitator ärgsten Cali-der» und besonders als Wahlprotector des Can-5idaten Herrn Jermann bekannte Advokaturs-kamt? Ivan Tanöek in Rann wurde von femem Chef Herrn Dr. Srebre wegen gewalti-jn. auf Kosten des letzteren begangener Uncor-rraheiten aus Knall und Fall entlassen. — Von Mler Seite wird uns diesbezüglich geschrieben : 6l war vorauszusehen, daß früher oder später nie Kathastrophe eintreten und der durch feine Arroganz und Grobheit zu einer gewißen Be-rühmiheü gelangte nationale Agitator Ivan Tcnsek in Collision mit dem Strafgesetze ge-langen werde. Nachdem die wechselseitige Brand« schadm-Berficherungsgesellschaft einen Betrag von mehr als 1400 fl. auf das zugebrachte Vermögen der Frau des Genannten intabulirt baue, wurde letzterer von seinem Chef Dr. Cnbre plötzlich entlassen. — Es ist klar, daß derzeit bereits sträfliche Unregelmäßigkeiten ver-schiedenster Art vorliegen, denn die armen Bauern, welche im Vertrauen auf die Advocaturskanz-Ui verschiedene Beträge von 10 bis 100 fl. und ihn von der Rednerbühne runterseuerten .... järtimf, wenn Du Dir übrigens, ehe ich beginne, ni anderes Glas Punfch bestellen willst, fo ßmiere Dich nicht." Frank bestellte lachend ein GlaS, und der Iitbmswürdige Dick fuhr fort: „Also da unten in Californiep, wo die Mmicheu mit'm Bowiemesser auf die Welt kommen, liegt, wie Ihr wißt, die famose Stadt San Francisco. Kam etwa« auf Umwegen üder China dahin — aber das thut nichts zur Lache. Genug, ich war da. Gold graben möcht ich «icht — Hatt'S schon einmal versucht. Dachte al!» «ach, was zu thun, als mich ein Gentle-man angeredet: „Hab' heut' Abend gehört, daß )hr verdammt gelehrt seid; wa« meint Ihr, habt Ihr Courage, so wollen wir zusammen tii» Zeitung 'rausgeben — eine Goldgräber-zeilung. Ist da unten ein guter Platz, eine neue Stadt, zwölf Meilen von hier; sind da zwanzigtausend Menschen im Lager, und hat «och keiner für ein Journal gesorgt — wird reißend Absatz finden! Ihr geht nach Garville oder Taville, wie daS Dingsda heißt, und schreibt da« Blatt; ich bleibe hier, um den Zurück zu besorgen, und schick euch alle Tage die fertigen Blätter zu» Verkauf. WaS sagt Ihr dazu ?" Das war n Vorschlag, so gut wie 'n andern. Hab' ich nicht gewußt, daß der Kerl schon 'mal den Versuch gemacht hat und selbst ..Datsche Wacht darüber für die beiden Sparkassen und die Assecuranz in Graz an Tansek bar bezahlten, erhielten anstatt der eingesandten Sparcafsebü-chel mit der Bestätigung der geleisteten Zahlun-gen, die RealexecutionS-Gesuche I. und 2. Grades vom f. k. Bezirksgerichte zugestellt. Ein gewisser Schoba, welcher eine kleine Realität execntive erstanden und in der genannten Kanz-lei 300 fl. znr Bezahlung des MeistboteS etc. entrichtet hatte, erhielt anstatt der Besitzan-ichreibung den RelicitationSbescheid zugestellt. Um die strafgerichtlichen Folgen abzuwenden, er-legte die SchwiegermutterdeS I. Tansek diesen Be-trag. — Viele arme Bauern wissen gegenwär-tig noch nicht, ob die Affecuranz und die Sparcasse in Graz für die laufende Zeit be-zahlt sind, denn Tansek folgte ihnen die dies-bezüglichen Büchel nicht auS. — Da dessen Chef, Herr Dr. Srebre durch mehr alS^ zehn Jahre täglich 6 — 8 Stunden mit Tansek in einem Zimmer arbeitet und oft Zeuge heftiger Auftritte zwischen dem Letzteren und den Par-teien war, so wundert sich wohl mit Recht die ganze Stadt und der Bezirk, daß er nicht srüher gegen seinen wilden Concipienten einschritt. Unerklärt bleibt es auch, aus welchen Gründen der hiesige Gerichts-Adjunct Maier die am 26. und 30. Juli d. I. vom Grundbesitzer Markus Supantschitsch in Lotsch mündlich vorgebrachte Strafanzeige nicht berücksichtigte. [Auf der Kanzel.] Der Pfarrer von Unter- St. Kunigund hat auf der Kanzel — wie die „Marburger Zeitung" berichtet — das Wahlschreiden der national-clericalen Partei vor-gelesen mit der Aufforderung, bei der Wahl der Wahlmänner nur für solche zu stimmen, welche die zwei Kandidaten dieser Partei wählen. Er legte den Gläubigen besonders anS Herz, ja keinem "Deutfchthümler" ihre Stimme zn geben, sonst würden sie in die eigene Schüssel spucken. Zum Schlüsse betonte der Pfarrer noch: „Glücklich ist meine Mutter. weil sie einen sol-chen Slovenen, wie ich bin, geboren hat. Amen!" Hingesendet.*) Bitte. Der Musael-Verein, von dem Streben ge-leitet, nicht allein für die Erhaltung der leider in dem deroutesten Zustande übernommenen Burgruine Ober-Cilli sein Möglichstes zu thun, fondern auch dieses, für gemeinsame Ausflüge von Cilli aus unschätzbare Object so praktisch als möglich einzurichten, beabsichtigt d i e F , l-senkeller der Grafen von Cilli, •) Für Form und Inhalt ist die Redaction nicht verantwortlich. dagewesen ist — geh' also nach Barville oder Harvillc — hab richtig vergessen, wie das Dingsda heißt! Ich schreib' denn auch so 'ne Geschichte zusammen, die, als sie gedruckt war, einer Zeitung ähnlich sah — sah wirklich ganz hübsch aus, daS Journal, und unten stand in fetten Lettern: Verantwortlicher Redacteur: Richard Rawdy. Stellte ich ein Dutzend Jungens an allen Ecken auf, und richtig: die 15.000 Blatt gin-gen ab. wie Bier frisch vom Faß. Auch der zweite Tag, und ebenso der dritte zeigte sich dem journalistischen Unternehmen günstig ; nicht ein Fetzen von den Blättern blieb übrig. Hatten sich da zwei Goldgräber, zwei infame Bluthunde, die Köpfe mürbe gehauen über ein streitiges Terrain zum Goldgraben, und ich besprach mit vielleicht weniger Hoch-achtung, als diese Gentlemen erwarteten, den Fall in »»einer Zeitung, die am dritten Tage verkauft wurde. Sitze ich an demselben Abend in meinem Bretterbureau und calculire. daß eS doch wahrhaftig keine Kleinigkeit ist, alle Tage eine Zeitung zu schreiben — wenn das meiste auch Reiseabenteuer waren, von mir selbst erlebt. Sitze also, wie gesagt, und arbeite an Nr. 4, als meine Thür aufgerissen wird und ein Kerl eintritt, ein langzahniger Schuft mit Queraugen und einem blutrothen Stiernacken — eine menschliche Bulldogge, sag' ich euch. Der blatternarbige Schuft hat ein Bowiemesser 5 welche noch vor wenigen Dezennien zugänglich gewesen sein sollen, aufzusuchen und. wenn thun-ich. verwendbar herzustellen. Da hiebei Zeit und damit Geld erspart werden könnte, ergeht an alle älteren Bewohner dieser Stadt, von denen gewiß einer od?r der andere in seiner Jugend den Eingang zu berührten Kellerräu-men noch offen g-sehen. die Bitte, freundlichst )em Vereins-Obmanne. Bergrath Riebt, da«-'enige. was sie über daS gesuchte Object wissen, obald alS möglich bekannt zu geben. Der Ausschuß des Museal-Vereines. Herichtssaat. Montag. 4. August. [Ki n b e s m o rd.] Die bisher gerichtlich unbeanständete. 31 Jahre alte Magd Anna Muletz aus Neudorf hatte ihr am 4. Mai l. I. geborenes Kind weiblichen Geschlechtes gleich nach der Geburt dadurch ge-tobtet, daß sie demselben mit einem Leinwand-fetzen den Mund verstopfte, es dann in einem Topf steckte und diesen hinter dem Haufe in eine Pfütze tauchte, wo ein Knecht die sonder-bare Urne fand. Die Angeklagte verantwortete sich dahin, daß sie eine Frühgeburt gemacht und dem Kinde nur deshalb einen Knebel in den Mund gesteckt hätte. damit das Wasser der Pfütze nicht in den Mund komme und dadurch das todte Kind an die Oberfläche bringe. Nach-dem jedoch die Gerichtsärzte erklärt hatten, daß das Kind reif, lebensfähig und wie die Lungen-probe dargethan, auch nach der Geburt gelebt hatte, wurde Anna Muletz nach dem Geschwornen-Verbiete zum schweren Kerker in der Dauer von 3 Jahren verurtheilt. [Schwere körperliche Beschädi» gung.] Der 27 Jahre alte Hutmachergeselle Jakob Jurjovetz aus Windisch-Graz, welcher schon zweimal wegen Uebertretung gegen die körperliche Sicherheit abgestraft wurde, halte am Abende de« 14. April l. I. anläßlich einer zwischen niedreren Burschen entstandenen Rauferei den Jnwohnerssohn Franz Repnik eine schwere körperliche Beschädigung am rechten Auge bei-gebracht, wodurch eine bleibende Schwächung des Gesichtes hervorgerufen wurde. Er wurde nach dem Schuldspruch der Geschwornen zum schweren Kerker in der Dauer von 6 Monaten, verschärft durch Fasten verurtheilt. pr. Hregorec vor den Geschwornen. Cilli. C. August. Der Mann, welcher seit einer Reihe von Jahren die slovenische Landbevölkerung des steirisch^n Unterlandes systematisch gegen die Deutschen anzustacheln sucht, welcher in seinem blank im Stiefel und in der Hand einen Revolver, an den« er die Hähne knaken läßt. „Seid Ihr der verantwortliche Redacteur?" fragt mich das Monstrum und richtet die Mün-düng seines Schießzeuges auf mich. Unter diesen Umständen hielt ich es für praktisch, bescheiden zn verneinen und mich für einen unverantwort-lichtn Mitarbeiter auszugeben. „Wo ist er denn ?" fragt die Bulldogge und senkt seine Knallbüchse. „Wird er bald kommen, mein Herr", sag' ich mit höflicher Verbeugung, „vielleicht kann ich Ihnen dienen?" „Persönliche Angelegenheiten. jungerMann," grinst zähnefletschend der Blatternarbige, „hat uns der Verantwortliche heute in feinem Schmierblatt beschimpft, hat mein Freund, mit dem ich kleine Differenz gehabt, gefchworen, den Federkerl heut noch niederzuschießen, bin ihm zuvorgekommen, um den Ruhm selbst zu ernten." Ich nickte und flüsterte vertraulich : „Wenn er über Bord ist, der Verantwortliche, seid so gut Herr, und protegirt mich, möchte dann mit Eurer gütigen Erlaubniß selbst ein Blatt grün-den, welches sich wahrlich andere Aufgaben stellen wird, als den kleinen freundschaftlichen Streit zweier Gentlemen in gehässiger Weise auszubeuten." (Schluß folgt.) 6 Blatte vor nicht langer Zeit die deutschen Frauen, die an der Hauptversammlung des deutschen Schulvereines in Graz theilgenommen hatten, „hergelaufene Weiber" nannte, während er die Männer dieser Versammlung mit dem AuS-drucke „preußische Tölpel" bezeichnete, stand heute, des Vergehens gegen die Sicherheit der Ehre angeklagt, vor den Geschwornen oder richtiger, ließ sich durch Dr. Radej vor den Letzteren vertreten; wahrscheinlich wollte er den Cilliern nicht das Schauspiel bieten, wie mann-haft er dem Verdicte der Volksrichter, deren Unbefangenheit er in einem Gesuche um Dele-girung eines anderen Gerichtshofes einer seiner würdigen Kritik unterzogen hatte, entgegen-sehe. Er war daher sammt dem mitange-klagten Redacteur des „Slovenski GoSpodar" Anton Broze, zur Verhandlung nicht erschienen. Die Verhandlung selbst leitete Hofrath Heinricher. Den Privatkläger vertrat Dr.Glantschnigg. Den Gegenstand der Anklage bildete eine in Rum-mer 38 deS „Slov'nSki GoSpotar" vom 20. September 1883 erschienene Notiz, welche folgender-maßen lautete: „In Prevali ging der dortige Lehrer und Lutheraner Henker, einer der ärgsten Wühler für den deutschen Schulverein, durch. Schulden haben ihn ver-trieben." Infolge dieser Notiz erhob nun der an der SchulvereinS-Schule zu Holleschowitz angestellte, in seiner Ehre gekränkte Lehrer Friedrich Henker gegen den verantwortlichen Redacteur des „Slovenski GoSpodar" die Ehren-beleidigungsklage, und da es sich im Laufe der Untersuchung herausgestellt hatte, daß die in-criminirte Notiz von Dr. Gregorec geschrieben und zum Drucke befordert worden war, so dehnte der Privatkläger, ry'pective dessen Ver-treter, die Anklage auch auf den Chefredacteur de« genannten Blattes, nämlich auf den Pro-fessor des Bibelstudiums Dr. Lavoslav Gre-gorec aus. Nach Verlesung der Generalien der Ange-Nagten erklärt deren Vertreter Dr. Radej auf eine diesbezügliche Frage deS Vorsitzenden, daß dieselben sich im vorliegenden Falle nicht schuldig fühlen. Hierauf gelangte eine Erklärung des Dr. Gregorec zur Verlesung, worin er bemerkt, daß er nicht der verantwortliche Redacteur sei, daß daher auch auf ihn nicht die gesetzlichen Merkmale eines solchen zutreffen. Er bezweifle auch, daß der Erbeznik seine Schrift erkennen konnte, da er (Gregorec) das für die Druckerei bestimmte Manuskript nicht mit dem Namen unterzeichne und auch so viele von anderen Correspondenten herrührende Artikel zum Drucke kommen, daß der Setzer über ihre Provenienz wohl Ver-muthungen anstellen aber keine positiven An-gaben über dieselben machen kann. In einer weiteren Erklärung heißt es: Die incriminirte Notiz sei von keinem der beiden Angeklagte» verfaßt. Dieselbe sei aus einer umfangreichen Correspondenz aus Prävali herausgeschnitten worden. Der Verfasser derselben aber, welcher es tief bedauere, ein so angesehenes (?) Blatt in eine solche Lage gebracht zu haben, habe ge-bete», ihn nicht zu nennen, da er sonst seine Stelle verlieren könnte. Redacteur BroZe kennt zwar den Einsender, will ihn aber nicht nennen. Er hat den Artikel nicht gelesen und sich ganz auf Dr. Gregorec verlassen, von dem er an-nehmen konnte, daß derselbe mehr Vorsicht an den Tag legen und ihn nicht wieder in eine solche Situation wie beim Processe Löfchnig contra „Gospodar" bringen werde. Nach Verlesung einer Zuschrijt Henker« an Dr. Glantschnigg, worin Ersterer die Bitte auSspricht, seine Vertretung zu übernehmen, be-gann das Zeugenverhör. Hiebei ,ei bemerkt, daß sämmtliche Zeugen nur über Verlangen der Geklagten einvernonimen wurden. Der erste Zeuge AloiS Erbe ?. nik, Setzer in der Leon'schen Druckerei in Marburg giebt a», sich ganz aus die in Rede stehende Notiz zu erin-nern. Dieselbe sei von Gregorec geschrieben ge-wesen und zwar auf einem Streifen auf dem sich noch andere Notizen befanden. Zeuge kennt die Schrift Dr. Gregorec' ganz genau. Zeuge Sebastian Ferk, Setzer der glei- „Deutsche Wacht" chen Druckerei, erinnert sich nicht aus den In-halt der Notiz. Er bekam sie nur in die H and und gab sie an ErbeZnik zum setzen. Auf dies-bezügliche Fragen Dr. Glantschnigg's erklärt Zeuge, daß Manuscripte nur von Dr. Grego-rec in die Druckerei gesendet werden und daß der verantwortliche Redacteur damit nichts zu schaffen habe. Zeuge Dr. Kri^anec, Professor am Priesterseminar in Marburg giebt Ausschluß über sein Verhältniß zum „SlovenSki GoSpo-dar". Er sagt, daß er als Präses des katholisch-politischen PreßvereineS nur die Leitung nach außen zu überwachen habe, daß Dr. Gregorec ilS Chefredacteur deS „Slovenski Gospodar" für jede Nunimer 10 fl. beziehe und daß Letz-terer die Pflicht habe, für das regelmäßige Erscheinen des Blatte« zu so.gen. Er (Zeuge) habe nur darüber zu wachen, ob daS Blalt den Intentionen deS PreßvereineS entspreche. Hieraus gelangt eine Erklärung, welche Dr. Gregorec gelegentlich des letzten Proceffes gegen den „Slov. Gospodar" abgegeben hatte und welche sein Verhältniß als Chefredacteur betrifft zur Verlesung, aus welcher hervorgeht, daß der verantwortliche Redacteur Broze die zum Drucke gelangenden Manuscripte nicht liest, und daß Dr. Gregorec die beiden Correcturen besorgt. Zeuge Christian T a m. Schneidermeister in Klagenfurt erklärt, daß er dem Lehrer Henker im Januar 1883 Kleider im Betrage von 124 fl. gemacht und eine monatliche Raten-Zahlung von 7 fl. vereinbart habe, daß Henker diese Ratenzahlungen bis September eingehalten, dann im Januar 1884 eine Zahlung von 35 fl. geniacht habe. Auch habe ihmHenker vor der Abreise geschrieben, daß er ihn bezahlen werde. Zeuge Raimund Simmerl, Handelsmann in Prävali giebt an. Kleider an Henker im beiläufigen Werthe von 100 fl. gegen Ra-tenzahlungen an Henker verkauft zu haben. Hen-ker sei ihm derzeit nichts schuldig. Bei der Ab-reise des Lehrers habe dessen Schuld 8 fl. betragen. Er hatte nie einen Zweifel, daß Hen-ker nicht bezahlen werde. Henker sei 4 Jahre in Prävali gewesen und sei wegen Schulden fortgegangen. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob es ihm bekannt sei. daß Henker bezüglich seiner Gläubiger gelegentlich der Abreise jene Bemerkung gemacht habe, welche Goethe seinen Götz von Berlichingen dem kaiserlichen Haupt-manne gegenüber aussprechen läßt, und welche ein ungarischer Jurist ein lächerliches Ansinnen aber keine Ehrenbeleidigung nennt, — erklärt Zeuge, daß ihn» solches unbekannt sei. Zeuge Josef Kolenz, Weinhändler in Prävali hat dem Klüger ein Fäßchen Wein um den Betrag von 8 fl. 40 kr. vertaust. Hen-ker sei ihm diese» Betrag schuldig geblieben. Zeuge habe sich nicht zu mahnen getraut. 'Jtoch Verlauf von längerer Zeit habe er einen Gul-den bekomnien. Als Henker abreiste, wollte er demselben auf der Bahn noch an die Schuld erinnern. Als er jedoch dahin kam, war der Zug bereits fort. Später habe ihm Henker geschrieben, ob er sich mit 7 fl. begnüge, welchem Anbote er zustimmte, woraus ihm Herr Fercher, welchem Kläger das diesbezügliche Arrangement übertragen hatte, den Restbetrig auszahlte. Josef V e r t n a k. Schuhmacher in Prävali, hat Henker Schuhwaaren ini Betrage von 70 fl. geliefert. Bei der Abreise war ihm Henker 3 fl. schuldig, welch; Schuld gleichfalls bezahlt wurde. Die Abreise war ihm bekannt. Zeuge habe dem ihm am Tage der Abreise Henkers begegnenden Josef Kolenz auch nicht gesagt, daß Henker durchgegangen sei. Zeuge Franz Otepincef, AushilfSlehrer in Prävali, will vo» Henker nichts gehört haben. Daß derselbe Schulden besitze, will er von Ko« lenz und Vertnak erfahren. Zeuge Friedrich H r i b e r n i k. Gastwirth in Eichdorf bei Prävali sagt aus, daß Henker einige Male in sein Gasthaus gekommen sei, daß er ihm nie einen Kreuzer schuldig geblieben > sei und daß er den Kläger nie betrunken ge-sehen habe. Er weiß von ihm nichts Nachthei-liges auszusagen. 1334 Anton Fercher. Gaftwirth in Prävnli giebt an, daß Henker bei ihm fast durch tot ganze Zeit der Anwesenheit i« Prävali in P». non gewesen sei. daß er bei der Abreis« Hm-kers eine Forderung von 43 fl. an Letzteren jfc stellen hatte. Es war diesem Zeugen bekam«, daß Henker, um seine Stellung zu verbessere. Prävali verlassen werde und um seine Glaub» ger zu befriedigen bei seiner Ankunft am neuen Bestimmungsorte einen Vorschuß nehmen werde. WaS auch der Fall war. Er sei von Henker auch ersucht worden, ihm die Forderungen de? anderen Gläubiger mitzutheilen. Man nmjite, daß H>, welcher in Prävali einen Gehalt von 500 fl. bezog, in Holleschowetz 800 fl. ßjqe haben werde. Auch war seine Abreise officiell bekannt. WaS die Äußerung Henkers gegen die Gläubiger betrifft, nämlich dieselben können o« nach seiner Abreise das thun, was trotz aller Erfindungen der Technik bis heute noch Niemand versucht hat, so gesteht Zeuge, daß viel, leicht er selbst des SpaffeS wegen diese Aeußerung gemacht habe, daß dieselbe jedoch nie Henker herrühren könne. Zeuge Dr. Franz Dvorzak, Werksar;t :n Prävali sagt aus. daß er Henker im Iadrr 1881, als derselbe an einem acuten Gelenks-rheumatismus erkrankt war, im Werkspitale d«-handelte, daß er demselben hiesür keine Äo'l« anrechnete wohl aber für die aus der Werks-apotheke bezogenen Mcdiamente eine Rechnung von 9 fl. zustellen ließ. Auf diese Rechnung habe Henker bisher nur 1 fl. bezahlt. Der Siei sei noch ausständig. Hierauf wird eine protokollarische Aussage deS CaplanS Valentin Kraut in Psarrdsr^ verlesen. Der Genannte erklärt, daß er Henkel Aeußerung bezüglich der Gläubiger, die wir!» reitS wiederholt umschrieben, nicht gehört habe. Ein ebenfalls zur Verlesung kommend Protokoll constatitt, daß ein gewiffer Silan eine Schuld Henkers an einen Klagensur«: Schneider, der mittlerweile in Concurs gemch. erstanden und von Henker dann die Bezahlung erhalten habe. Zeuge Leonhard Gradiset. Kanzlift m Prävali will von Anderen gehört haben, daß Henker Schulden besitze und bezüglich derGla». biger die niehrnials erwähnte Aeußerung ge« macht habe. Der Vorsitzende hält dem Zeuge« ein Schreiben vor, welches dessen Unterschrift trägt und an Dr. Gregorec abgesendet wurde. In diesem Schreiben erklärt Zeuge, daß et sehr schwer sei für Henker belastende Zeuge, zu finde», die »leiste» wollen nichts mehr wissen. Er (Zeuge) hoffe indeß, noch mehrere Person« namhast machen können. So z. B. den Mach « Mirnik, welcher ein Nationaler (narodenjakn'a Zeuge bestätigt, daß das Schreiben von ihm herrühre. Zeuge Mathias Mirnik giebt an. vo> Fercher die mehrgedachte Aeußerung Henkers bezüglich der Gläubiger geHort zu haben. Zeuge Caspar 0 11 m e i t r, Gastwmh bei Prävali und Ortsschulrath weiß über Heute: nichts Nachtheiliges anzuführen. Mit seiner öi»-vernähme wird das Zeugenverhör geschloffen. ES gelangen nun diverse Schriftstücke Verlesung, darunter auch das Leumundszeuziich der beiden Angeklagten. Bezüglich Dr. Gre^. rec' heißt es in diesem Zeugnisse, daß derselbe ein streitsüchtiger und unverträglicher Mann fo. ! Diese Leunundsnote veranlaßte Dr. Gregorec den, Gerichte eine Eingabe zu überreichen, ii welcher er daS LeumundSzeugniß als eines Ausfluß von Parteigehässigke'it seitens !<4 Bürgermeisters von Marburg Dr. Duchatsch ei-klärt. Diese Erklärung motivirt Dr. Gregor« durch eine neuerliche Denunziation. Auch be-züglich der in, Leiimm dSzeugnisse des Änion Broze vorkommenden Bemerkung, daß Letzterer nicht die nothwendige Schulbildung für eines Redacteur habe, glaubt Dr. Gregorec sich äußer» zu müssen, auch diese Bemerkung entstamm nach seiner Ansicht der Parteigehässigkeit. Die Leser des „Slovenski GoSpodar" seien Broze, so lange derselbe Redacteur gewesen war, zufrieden gewesen. UebrigenS habe der ! verantwortliche Redacteur der „Neuen Frncn 1884 »Zutsch« M«cht." ßresse" auch nur eine einfache Normalschnlbil-dmig genossen. H Hieraus gelangen die Strafcenincate der leiden Angeklagten zur Vorlesung. Nach den-ielben war Dr. Gregorec wegen Uebertretung dti PreßgesetzeS dereils mit 10 fl. und Anton 8r«je wegen Vergehens gegen die Sicherheit dn Ehre mit einem Monate Arrests bestrast. Mit dieser Verlesung schließt der Vorsitzende M Beweisversahren. Der Vertreter deS PrivatklägerS, Dr. Slmschnigg, erbittet sich nun daS Wort und «kloit, daß er die Anklage wieder Anton kioze, der ohnedies schon einmal für Dr. Grc-zorec büßen mußte, fallen lasse. Derselbe sei doch mir ein Strohmann, den er, da der ogeiitliche Thäter diesmal bekannt sei, nicht »rzlücklich machen wolle. Ter Gerichtshof stellt somit an die Ge-ichmonien nur eine Schuldsrage betreffs Dr. Gregor« worauf dem Vertreter des Privat-vögtrs Dr. Glantfchnigg das Wort zur Begrün-dutiQ der Anklage ertheilt wird. Tiefer begann: Ter Angeklagte wird beschuldigt, den ge-irtienen Lehrer von Prävali Herrn Henker irmentlich einer strafbaren Handlung beschuldigt - yt haben. Tiefe strafbare Handlung besteht da-im, daß Kläger mit Hinterlassung von Schulden »irchgcgam,en sei. Nun, Schuldenmachen ist Itilit unehrenhafte Handlung, wohl aber wenn »on seine Schulden nicht bezahlt, und dies Nil> dem Kläger zum Vorwurf gemacht, und pgea diesen Vorwurf muß er sich ver-tdndigen. — ES wird nun eine Reihe von Zeugen namhast gemacht, welche jene Behauptung beweisen sollen, jedoch gerade daS Gegen-theil findet statt. Hier ist es in erster Linie der Schneidermeister T a m. Er hat Henker Kleidungsstücke im Betrage von fl. 120. — geliefert, wovon ein Theil in Raten bezahlt wurde; « hat gewußt, daß Henker abreise, und es kann oon einer Absicht, die Schulden nicht bezahlen jilwollen, nicht die Rede sein. DerZenge Fercher erklärt, daß er vonHenker mit demArrangement der Forderungen an ihn betraut wurde, und daß Henker imie sämmtlichenSchulden bis auf 7 fl. getilgt hat. Kenn nun ein junger Mann mit einem Gehalt rvn üv«l Gulden jährlich mehr als 200 fl. schulden macht, und dieselben bis auf 7 Gul-den tilgt, fo kann dies nur anständig genannt „erden. Betrachten wir aber diese 7 Gulden, «elche, wie Zeuge Dr. Dworsak be-!pilpitl. an die Bruderlade in Prävali zu ent-richte» gewesen wären, so wissen wir durch dieAuS-icgt des Herrn Dworschak, daß Henker während inner Krankheit im Gewerkschaftsspitale Auf-oaMt undÄerpflegung fand und daher nicht wissen lerne, daß er für die verbrauchten Mesica-»?me Zahlung zu leisten haben w rde. Das er-h«!Ü auch auS dem beim k. k. Bezirksgerichte karolmenthal mit Henker aufgenomenen Proto-kelle, worin derselbe erklärt, daß er bezahlt Huste, wenn er dazu verpflichtet worden wäre, - In Zeuge Gradifchek war eine trübe Cutilt; er wußte Alles nur aus Erzählungen oon Andnen, nichts aber aus eigenen Erfahrun-geii.Es entsteht nun die Frage, wer ist der Thäter. Sngorec weigert sich hierüber eine Aussage zu Buchen. Aber durch die Angabe des Setzers Erbet-«k ist erwiesen, k aß Dr. Gregorec die betreffende 'Jluri) geschrieben hat. Dr. Gregorec nennt sich selbst Chefredacteur des Slovenski Gospodar". W Chef-Redacteur müßte er eine Anzahl unter-giordneter Redacteure neben sich haben. Das ijl jedoch beim „Slovenski Gospodar" nicht der Zall und in Wirklichkeit ist er einfacher Macleur, der fchreiben kann, was er will, i»t daß er Artikel schreiben kann weiß Jeder-«aini. Luch war er schon eine Zeit hindurch ver-«wörtlicher Redacteur des „Stov. GoSpodar" «ü heimlicher Redacteur der „Südst. Post" wen verantwortlicher Redacteur, der seitdem ver-ßordene Buchdruckereibesitzer Leon, war. Gele-Deutlich eines PreßproceffeS der „Südst. Post" wurde Herr Leo» sachsällig und dies mochte Xt. Gregorec veranlaßt haben, auch die Ver-artwortung sür den „Slovenski GoSpodar" auf I die Schultern eines Andern zu wälzen. Auch ! dir Aiumus injuriandi besteht. Wenn erwogen werden wird, welch entschiedener Gegner des deutschen Schulvereines Dr. Gregorec ist. daß der deutsche Schulverein von dessen Gegnern als ein preußischer bezeichnet wird, dessen Gelder nach Deutschland geschickt werden, wie wir erst kürz-lich gelegentlich einer Gerichtsverhandlung gebort haben, wenn wir dieses und noch manches An-dere erwägen, so dürften sich genügend Gründe finden, um den Anirous injuriandi zu rechtfertigen und die Herren Geschwornen werden daher die Schuldsrage bejahen müffen. Der Vertreter des Angeklagten Dr. R a-d e j, bemerkt zu Beginn seines Plädoyers, daß für ihn der Beweis der Nichtschuld sonnenklar erbracht wurde. Der Schuhmacher Vertnak hatte an Henker bei dessen Abreise noch eine For-derung von 3 Gulden, ohne daß ihm Henker seine R-ise angezeigt hätte. Bei Kolenz ist der Beweis noch eclatanter festgestellt. Denn Henker bezog vom Genannten ein Faß Wein zum Preise von 8 fl. 40 kr. mit der Bestimmung, daß der Wein von den Schulkindern abgeholt und daS Geld von denselben Hiefür entrichtet werde« würde; dies ist jedoch nicht geschehen und erst ein Jahr danach bezahlte Henker aus seine Schuld 1 Gulden und blieb bei seiner Abreise mit 7 fl. 40 kr. im Rest. Ter Lehrer (,'repin-cek sagt aus. daß er den Gesprächen von Ko-lenz und Vertnak entnommen habe, daß Hen-ker durchgegangen sei. — Dr. Dworzak sagt aus. daß die Medicamenten-Rechnung an Hen-ker schon am 25. Mai 1881 gesandt wurde, eS daher nicht zutreffe, wenn Henker behauptet, er habe von einer Schuld an die Gewerkschafts-Lasse nichts gewußt. Die Aussage Fercher'S ist nicht von Belang, denn Fercher ist ein Freund Henker'S und eS ist leicht möglich, daß er als solcher eS aus sich genommen hat, die bekannt« Äußerung scherzweise gethan zu haben, um damit seinen Busenfreund zu entlasten. Henker wußte auch, daß er von Prävali fortkommen werde und hat eS dennoch unter-lassen feine Gläubiger hievon zu verstandi-gen. Er wußte wohl, warum; denn er hat be-absichtigt, denselben durchzugehen. In subjektiver Beziehung handelt es sich darum, wer nach dem Preßgeseß verantwort-lich ist. Dies ist der verantwortliche Redacteur, dann der Verleger, der Drucker und der Her-auSgeber; sie Alle müssen auf dem Blatte benannt werden. Verantwortlicher Redacteur ist also der Unterschriebene jederzeit, selbst wenn er nur Strohmann ist. Dr. Gre-gorec erscheint nicht als verantwortlicher Redacteur und kann daher schreiben, was ihm beliebt. Was aber die incnminirte Notiz betrifft, so ist es nicht möglich, daß Dr. Gre-gorec dieselbe geschrieben hat. da er Henker gar nicht kennt, diese Üiotiz mußte ihm daher von Prävali zugeschickt werden, waS auch der Fall ist. In dieser Beziehung könnte der Brief des Correspondenten auS Prävali, in welchem sich derselbe zur Autorschaft bekennt und bedauert, die Notiz geschrieben zu haben, Aufschluß geben. Da der Schreiber aber durch Nennung seines Namens materiellen Schaden erleiden würde, so mußte dies unterbleiben. Daß Dr. Gregorec die betreffende Notiz abgeschrieben habe, wurde auch nicht er-wiesen, denn der Setzer Ferk weiß sich auf dieselbe nicht zu erinnern, und der Setzer Er-beznik, behauptet zwar mit Bestimmtheit, die Schrift Dr. Gregorec' erkannt zu habe«, aber ein einzelner Zeuge ist zur Beweisführung nicht genügend. ^Anch der Animus injuriandi liege nicht vor; denn eS ist nicht wahrscheinlich, daß eine andere unbekannte Person beleidigende Aeuße-rungen veröffentlichen werde; die Notiz wurde eingesandt und ein Redacteur kann nie Alles bestimmt wissen und hat nicht immer die Zeit, über alles Eingesandte Informationen anzustellen ; eine Absicht, zu beleidigen, ist daher ausgeschlossen und die Herren Geschworn«,« werden daher die einzige ihnen vorgelegte Frage verneinen müssen. Nach kurzer Replik und Duplik und nach dem klaren Resume des Versitzenden zogen sich die Geschwornen zur Berathung znrück.Z Dieselbe währte nur kurze Heit und endete mit dem einstimmigen Schuldfpruche des geklagten Bibelprosessors LadiSlanS Gregorec. Dr. Glantschnigg beantragte nun die Be-strafnng dc« Genannten nach § 488 Str.-Gef. und machte als erschwerend den Umstand gel-tend daß Gregorec ein Priester sei. dessen Mis-sion eö wäre Frieden zu stiften nicht aber den Nationalhab anzufachen. Der Vertreter des Angeklagten suchte als mildend die Schwierigkeit der Stellung eines Redacteurs und das unbescholtene Vorleben des Schuldigerkannten geltend zu machen. Nach länger dauernder Berathung ver urtheilte der Gerichtshof den Bibelprofessor am Priesterseminare und Chefredacteur deS vom katholischen Preßvereine in Marburg heraus-gegebenen Blattes ..Slovenski GoSpodar", vr. L. Gregorec zu sechs Wochen Irrest, verschärf! mit einem Fastlage in jeder wochr. zum Erfahr der proceßkosten. zur Veröffentlichung drs Urtheiles nach dessen Nrchtskraft auf seine Lösten an der Spike des Stalles slovenski Gospodar"; gleichzeitig wurde ein CautionS-verlust von hundertfünfzig Gulden zu Gunsten der Marburger Stadtarmen ausgesprochen. ZE^a.^r-OrcLn.-u.ri.g' G 1 1 t 1 i; von» ÖO. Mlli IHM 1. Trl««t—Wien. Courirzug Nr. 1, Ankunft Cilli 1 Chr 57 Min. Nachts. Abfahrt » 1 » 69 , , Anschluss Pragcihof, Eilzug Nr. 202, ab 3 Chr 35 Min Früh. » Marburg — Eilzug Nr. 3, Ankunft Cilli 1 l'hr 28 Min. Mittags. Abfahrt . 1 , 80 , , Anschluss Praecrhof — » Marburg Postzug Nr. 40<>, ab Z Chr Nachm. Postlug Nr. 7, Ankunft Cilli 5 Uhr 37 Min. Abends. Abfahrt » 5 , 42 , » Anschluss Pragerhof Posti. 206ab 8 Uhr 10 Min. Abends. , Marburg — Postzug Nr. 9, Ankunft Cilli 3 Chr 3 Min. FrQh. Abfahrt ,3,8, , Anschluss Pragerhof, Post*. 204. ab 9 Chr 35 Min. Vorm . Marburg. . 404, , 9 . 15 , , Secundirz. Nr. 99, Ankunft Cilli 9 Uhr 5 Min. Abende, äecundärxug 97, Abfahrt Cilli V Chr 15 Minuten früh bis Mflrzzuftchlag; hat Jen günstigsten Anschluss nach Cngarn und KärnU'ii. Anschluss Prags rhof Postz. 204 ah 9 Chr 35 Min. Vorm. und in Marbnrg Z. 404 um 9 Chr 15 M. Gemischter Zug Nr. 101. Ankunft Cilli 9 Chr UM. Vorm Abfahrt , 9 , 19 , , Anschluss Pragerbos — , Marburg Postzug Nr. 400 ab 3 Uhr Nachm. Wl«n-Triest. Courirzug Nr. 2, Ankunft Cilli 3 Uhr 13 Min. Nachts. Abfahrt »3 , 15 » „ Anschluss Steinbrück, Postzug Nr. 502 ab 4 Uhr 5 Min. Krtlh. Eilzug Nr. 4, Ankunft Cilli 3 Chr 53 Min. Nachm. Abfahrt , 3 » 55 „ , Anschluss SteinbrQck Postzug Nr. 504, ab 5 Chr 15 M. Nachm. Postzug Nr. 10, Ankunft Cilli 10 Uhr 25 Min. Vorm Abfahrt , 10 , 80 , Anschluss Steinbrück an Gemischten Zug 512, ab 12 Uhr 55 Min. Nachmittag. Postzug Nr. 8, Ankunft Cilli 1 Uhr 45 Min. Nachts. Abfahrt » 1 , 50 „ » Anschluss Steinbrstck wie bei Zug Nr. 2. Secundärzug Nr. 98 Abfahrt Cilli C Uhr Früh bis Laibach. Secundärzug Nr. 90, Ankunft Cilli 9 Uhr 10 Min. Abds. v. Msirzzuschlag; hat Anschluss aus Ungarn und Kirnten. Gemischter Zog Nr. 100, Ank. Cilli 5 Uhr 51 M. Nachin Abf. , G „ — » » Anschluss Steinbrflck — Courirzüge 1 und 2 reikehren mit Wagen I.. II. und IIL Classe i die Eihüg« 3 nnd 4 mit Wagen L und II. Classe. n5 öi Georg Fr. Branner, Hopfen-Commission s-Geschäft liirnberf, besorgt Verknus von Hopfen zu billigster Bedienung. Al«renoii»n»lr4e lirni»! 8 „peutf* Wacht. 1884 «4 t— XcK offorire: per */« Hektoliter fl. 3*75, per V. Hektoliter tl. 7. Personen aller Stände werden überall zum Verkaufe von Staats- und Prämien - Loten gegen monatliche Abzahlung (laut Ges.-Art. XXXI. v. Jahre 1883) unter günstigen Bedingungen en-gagirt. — Offerte an die 53-1—6 Hauptstadt. WMIM» - Gesellschaft BUDAPEST. 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Activa....................................fr. 83.780.01 SflO Jahreseinkommen aus Prämien und Zinsen . . ................... i6.602.3WU Auszahlungen für Versicherung«- und Rentenverträge Rückkäufe ctc. seit 1848 ... . , 139,050.00®-— In der letzten zwölfmonatlichen Geschäftsperiode wurden bei der Gesellschaft für ... , 65,726.175'— neue Anträge eingereicht, wodurch der OesammtbetTag der seit Bestehen der Gesellschaft eingereichten Anträge sich auf...................»1.260,777.854 55 stellt. Die Gesellschaft übernimmt zu festen Prämien-Versicherungen auf den Todesfall mit 80 Ptrcent Gewinnantheil oder auch ohne Antheil am Gewinn, ferner gemischte» und auf verbundene Leben; schliesst Renten- und Ausstattungs-Vcrträgc ab; gewährt nach dreijährigem Bestehen der Polizen den Rückkauf für Polizen auf Todesfall oder gemischt, welche hiezu berechtigt sind, oder stellt für Polizen auf Tadea-fall nach dreijährigem und für Aussteuer-Versicherungen nach fünfjährigem Bestehen reduzirte (V.u-n aus, für welche dann keine weiteren Zahlungen zu leisten sind. 64—12 1 Prospecte und alle weiteren Ausschlösse werden ertheilt durch die Herren Agenten und «oa > Geuerul-Agcntcu Ittr Kruln itn«l Bürtstolermurk. Valentin Zeschko, 50—12 Triester-Strasse Nr. 3 in Laibach. Vom tiefsten Schmerze darniedergebeugt, geben wir die Nachricht von dem Ableben unserer innigstgeliebten, unvergeßlichen Gemalin, beziehungsweise Schwester und Schwägerin, Frau Theresia Kotzbeck, geb. J er et in, welche am 5. August nach langem Leiden und nach Empfang der beil. Sterbesacrainente im 62. Lebensjahre sanft im Herrn verschieden ist. Die Leiche der Verstorbenen wird am Donnerstag den 7. August, Nachmittags 4 Uhr, auf dem Pfarrfriedhofe in Wippach zur ewigen Ruhe bestattet werden. Die heil. Seelenmessen werden am 8. August in der Pfarrkirche zu Wippach gelesen. Wippach, am 5. August 1884. Josef Kotzbeck, k. k. Notar in Wippach, als Ehegatte. Conrad Kotzbeck, k. k. Oberintentant, Albine Kotzbeck, Pauline Klobuöar, geb. Jeretin, Anton Klobuöar, Anna Jeretin, als Schwäger. Eigenthum, Druck und Verlag von Johann Rakuach in Cilli. Verantwortlicher Redacteur Max ReaoxzL