Kamstag den 2l. USril 1838. V uebo H,Il2li^'c, «velti.' In utürcli clr.i^i un, ? Der Brautsckmntk. (Ms >ek Bshemia, nach dem Origli'alaüfsatze aus d?? Nnneu« lies I'ribün.-lux) Cln Rentier, reich, ganz allein stehend, fühlte, daß er nicht gar viele Iahrr mehr zu leben habe, uub wollte nicht ohne unmittelbare Erben von dieser Welt scheiden. Er reist aus seiner Provinz nach Parks — . warum erst so weit? — und läßt in allen Journale» einrücken: »Ein Mann von vicrundfünfzig Jahren, vollkommen gebaut, von angenehmer Person und glück, lichem Temperamente, der außer diesen Vorzügen noch des weit größeren sich erfreur, eine jährliche Nente von j2,000 Francs zu besitzen, sucht ein Mädchen oder eine kinderlose Witwe von 25 — 30 Jahren, die gut erzogen un-d nicht ohne Reize ist."—Man kann denken, wie groß nun der Zulauf war. Schon am dritten Tage nach dem Erscheinen der Annonce war die Zahl der Bewerberinnen und der noch fortdauernde Andrang so groß, daß der Ehestandscandidat seine Thüre verschließen mußte. Er hatte ja schon unter einem halben Schocke die Wahl. Cäcilie F., ein MädchlN von ein< «ndzwanzig Jahren, zog vor allen Andern seine Augca üuf sich; sie war so sanft, so bescheiden, so lMsck'. — Vierzehn Tage, nachdem sie sich das crsie Mal gesehen, war die Hochzelt bestimmt, derTag der Trau-«"3 festgesetzt. Das Liebespaar (eS verdiente diesen Namen) wnßte sich kaum vor Sehnsuchl«zu fassen, und — 62 — der Bräutigam, bezaubert, wie man es selten in seinem Aller ist (er war wenigstens zehn Jahre älter, als er angegeben hatte), hatte seiner Verlobten einen prächtigen; Vrautschmuck als Hochzeitsgabe gekauft. Man erwartete nur noch den Geburtsschein Cäciliens, dann sollten die Aufbiethungen Statt finden, und — aber der Geburtsschein wollte nicht kommen, und Cäcilie, welche die Ursache dieser Verzögerung nicht begreifen konnte, zerfloß in Thränen. Eines Tages geht Herr N., um noch einige Einkäufe zu machen, aus, und läßt seine Geliebte, die dießmal trauriger ist, als gewöhnlich, allein zu Hause. Er umarmt sie und ermahnt si'e, mehr Muth zu fassen -—statt aller Antwort vergießt das Mädchen nur einen Strom von Thränen. — Herr R. eilt so schnell ev kann nach Hause — er steigt die Treppe hinauf, lautet, —ein banges Vorgefühl bemeistert sich seiner« er läutet nochmals, Niemand antwortete, Niemand öffnet. Sein Herz schlägt so stark, alle seine Glieder zittern, so sehr, daß er sich an die Wand an? lehnen muß, ?r ruft, er schreit — kein Zweifel, daß Cäcilien etwas begegnet sepn muß. Schon glaubt urch dieselbe anderthalb Millionen Beschäftigung. Ml i s c e r l e n. Auch in Frankreich hat man sich über das ss lange Ausbleiben des Frühlings zu beklagen. In den Tuillerien steht cin Maulbeerbaum, berühmt deßhalb, daß er seit undenklichen Zeiten, Jahr fül Iahr,^ am 20. März in voller Blüthe stand. Ec beißt deßhalb auch „der Baum des 20. März.« Heu« jedoch hat er feinem Namen keine Ehre gemacht, denn am 20, März offses Jahres sah man noch kaum '°"t Knospe an, ihm. neur^"-^ ^"^ von Suffe? in London würd« '^ !.'^ Versammlung der Kavsl societ? , dt s'liotblk^" " '^ gehalten. In einem der Vi ^ss/° ^"!" ""cm galvanisch.tr Telegraph aufge ^ . //^ ^ Eis^btäht« mit einem Haust an ^sch.M.le von Wellington stellte auf Verlangen an den Cor-respondenten des Telegraphen dic Frage, wie weiter entfernt sey, und er erhielt zu seinem Erstaunen die Antwort auf der Stelle. In derselben Zeit hätte man aber auch Antwort aus Peking oder Calcutla haben können, denn wenn das Licht 70,000 Stunden in der Secunde durchläuft, so übrnrifft die Ekectri-zität diese ungeheure Geschwindigkeit noch bei Weitem. Dr. Whealston, der Erfinder des elektrischen Telegraphen, hat die Schnelligkeit der Überlieferung des galvanischen Fluidums gemessen, und 2,5,000 Stunden in der Secunde herausgebracht. Ein Schweizer, welcher als Alterthumsforscher sich der Expedition nach Consiantine angeschlossen hatte, glaubt in einigen Duars der Kabplen die , echten Nachkommen der alten Wandalen gefunden zu haben. Er versichert, daß ihre Sprache von der des Berner Oberlandes nicht mehr abweiche, als das Patois der Sudprovinzcn Frankreichs von der Sprache der Pariser Salons. Anekvoten- Zwei Liebende lustwandelten in der Abenddämm»-rung. Als der Fluß der Nebe des sentimentalen Liebhabers erschöpft war, sagte er zu seinem Mädchen: »Ach, sage auch du mir ein einzig süßes Wörtchtn." Diese richtete den Blick gen Himmel, und lispelte: »Sprup.« »Es ist doch ein wunderliches Ding mit der Liebe>" äußerte Jemand in einer Gesellschaft, — „als ich meine Frau eben geheirathet halle, wollte ich sie vor Liebe fressen,^ und jetzt thut es mir leid, daß ich es nicht gethan habe." Ein sich klugdünkendir Pinsel fragt« einen Witz. . ling: „Wissen sie, was ein Tropfbad ist?« „Jedes . Bad, das Sie nchmen," lautete die Antwort. N » ch fi 0 f f. " Als dieser Tage in einer srohsinttigen Gesett- 1 fchaft die Rede von der Poss« di» Geometrie, die Geographie und die ' Astronomie.« 2 In «lnem Berliner Kaffchbause spielten vier Mr-l Zer alle Abende zehn bis zwölf Robber Whist. Anur z ihnen befand sich auch Einer von denjenigen Sp!?!?^, — 64 — welche immer über schlechte Karten oder sonstiges Malheur klagen, und ohne dieses Lamento eigentlich kein Vergnügen haben. Es wurde gemischt; als Volle, der Unzufriedene, aufstand und in ein anderes Zimmer ging, um eine Pfeife zu holen. Man machte sich schnell den Scherz, suchte sämmtliche 13 Trumpf-Blätter zusammen, legte diese auf Volle's Platz und erwartete ihn dann mit gleichgiltiger Miene. Er kam, sah sich Trumpf und Karten an, und legte die Stirn m Falten. — Na, Volle! fragte Einer, was hast Du dießmal für Karten? — I nun, antwortete er, - Trümpfe jenug! aber nich 'e eenzig« Handkarte darunter. Ouriosu m. In Berlin starb vor Kurzem ein siebenzlgjährl-ger Sonderling, der seiner Dame 50 Jahre lang die Cour gemacht hatte. „Diese Treue — bemerkte em Witzling —liegt über u n se r Jahrhundert hinaus!« Z i l b e n r ä t h s e l. ( Zweisylbig ) Der Mensch »ur blost, und er allein Kmn, durch mein Erstes sich erklären; , Es brüllt der Leu, es grunzt das Schwein, Die Schafe-blocken / Ochsen plnrrcn. Mein Zweites möcht' ein Jeder seyn, Doch wcinge der Menschenkinder Sind es; je min, man fügt sich d'rein, Arbeitet d'rauf,, mid bleibt gesunder. Mc-ii, Ganzes-wird so gern' der Greis; Will er von besser'« Zeiten sagen; Dic Fraüen'sind's auf and're Weis', Worüber oft die Mäimcr klagen. d'Ains'itch. Auslösung ver THarave aus dem Illyr. Blatte Nr. 15, vom 14. April 1833< Salzburg. ^/tit dem letzten Blatte der Laibacher Zeitung wurde eine Ankündigung der beliebten Wiener Theaterzeitung ausgegeben. Man abonnirt dieses vielseitig interessante Journal bei allen löblichen Postämtern in ganz Illyrien. Vom ersten Quartal 1828 find nur wenige Exemplare vor. ra'thig. Der Antheil an dieser Zeitung ist außerordentlich. Dieß veranlaßt die Redaction, wöchentlich statt fünf halbe Vogen, großtenlheils sechs halbe Bogen herauszugeben; denn die Anzahl der Zusendung an werthvollen, höchst anziehenden Beitragen ist höchst bedeutend. Es scheint, als wenn all? geistvollen Schriftsteller sich gleichsam verbunden hätten, nu« für dieses, so allgemein verbreitete Journal wirken zu wollen. Der Pränumerationspreis ist halbjährig 12 fl. C. M. Vom t. April angefangen, vierteljährig 6 st. C. M- Wenn man ganzjährig mit 2^» fl. C. M. in das Abonnement eintritt s erhält man ein ganz neues Quartal gratis. In einem solchen Falle muß man ffch an den Redacteur ?ld o l p l> Väuerle ln Wien (Nauhensteingasse Nr. 926) selbst wcnden, und den Betrag von 24 fl. C. M. bar an ihn einsenden. Fortwährend erfreut sich die Wiener Theaterzeitung auch der ehrenvollsten Beurtheilungen uns Anempfehlungen in- und ausländischer Journale. Die Dresdner Abendzeitung vom 15. December rühmt die Auswahl ihrer Beiträge, die Schönheit und das Interesse ihrer Novellen und Erzählungen, die außerordentliche Schnelligkeit ihrer Mittheilungen, die Neicühaltigkcit ihres Inhalts und die Meisterhaftigkeit , ihrer Moden- und andern illuminirten Kupferstiche, vorzüglich aber die Gediegenheit ihrer literarischen un» Kunst-Urtheile lc. :c. — Der Nürnberger Correspondent vom t5. Jänner d. I. bemerkt, daß sie sich fortan durch witzige und gehaltvolle Aufsätze auszeichne; — düs Stuttgarter Morgenblatt lodt ihre seilet M a nnich fal tigk» i t und wie diese Zeitung ein Besitz des größicn dlulsch»» Lesekreises sey; — t>^ Prager Zeitung vom 1^». Februar behauptet, daß sie zu den verbreitesten Blättern deutscher Zunge gehöre und nicht nur in der ganzen österr. .Monarchie, sondern auch im Auslande eines der verbreitesten Blätter sey und daß sich Moden-, theatralische Costume- und andere Bilder, vorzüglich aber die originellen »Scene» aus Wien« dergestalt auszeichneten, baß sie wahre Prachtbilder genannt z" werden verdienen, die all^n das Geld werlh 'seyen, was die ganze Zeitung kostet. Höchst schmeichelhaft spricht jedoch die österr. k. k. p r iv. Wiener Zeitung Nr. 2?6 vom 2. December v. I. von ihr! sie empfiehlt sie nämlich, indem sie einen trefflich geschriebenen Aufsatz »über die erste österr. Eisenbahn" von Weidmann aus bcr Thcaterzeitung mittheilt, mit folgenden Worten: „Der allgemeinen Wiener Theaterzeit u n g, Or ig ina lb l a tt fü r K unst. Literatur, Musik, Mode und ge -selliges Leben n. :c. von Adolph Wäuerle, die mit