KamstaZ den 11. wetober 1828. Kthumla. vas Oeerlager ver Türken. Aast allgemein war in Erwägung der vieljährigen Rüstungen und der entschiedenen Ueberlegenheit Rußlands, so wie der scheinbaren Unthätigkeit der Türken beim Ausbruche des gegenwärtigen Krieges, die Meinung, daß der erste Feldzug die russischen Heere unter die Mauern von KonstantmoM führen würde. Erfahrne Krieger gaben den Rath, sich nicht mit der Belagerung der Donaufcstungen oder in den Engpässen des Balkan aufzuhalten, sondern beide zu umgehen und durch eine Landung bei Vurgas am schwarzen Meere oder in noch größerer Nähe der Hauptstadt alle diese Weitläufigkeiten abzuschneiden. Die Schwierigkeiten, welche der Ausführung dieses Planes entgegen stehen, müssen indessen bedeutender sein als Berechnungen, tie blos mit Hülfe der Landkarte gemacht wurden, zugeben wollen. Vielleicht schwebte den Feldherren, welche die nordischen Legionen führen, das Schicksal des großen Kaisers vor, der kühn vordringend auf schwacher Basis sie in ihrer Hauptstadt heimgesucht, in derselben aber statt des Sieges den Untergang seiner Heere und seines Glückssternes gefunden hatte. Gewiß würde im Falle eines unglücklichen Erfolgs die hohe Mauer des Balkan, in Feindes Hand, jeden Ruckzug zu Landeun? möglich gemacht haben > und ohne Zweifel können die öden baumlosen Ebenen Rumeliens unter einer glühenden Sonne eben so verderblich werben, als die Schnce-felder im eisigen Norden. Jedenfalls war cs sicherer, den alten aus früherer Zeit gewohnten Wcg aufs Neue einzuschlagen , und da man die früher begangenen Fehler eingesehen hatte, zu versuchen, ob man durch Vermeidung derselben zum Ziele kommen könne. Die Donausesiungen sind theils gewonnen, theils berennt, und wieder sieht, wie bereits in zwei frühern Kriegen, die russische Hauptmacht vor Schumla, den Thermopylen der Türken, auf dem Wege von Rüst-schul! nach Konstantinopel. Ungefähr zehn Meilen vnn der Donau, vierzig von Konstantinope! entfernt, ist Schumla der Schlüssel des Gebirges, welches die Ebenen Bulgariens von denen Rum«liens scheidet. Eo leichtes auch seyn müßte, mit Hülfe geschickter Ing«« niems fahrbare Straßen durch dieß Gebirge zu führen, das feiner Natur nach der Anlage derselben keine außer« ordentlichen Schwierigkeiten entgegensetzt; so ist doch im gegenwärtigen Augenblicke der Zustand der Weg« von der Art, daß selbst einzelne Reisende dieselben nicht ohne Gefahr zurücklegen, und eine feindliche Armee dürfte daher bei einigermaßen entschlossenem und verständigem Widerstände der Türken auf unüberwindliche Hindernisse stoßen. In allen neuern Kriegen war Schumla das Feldlager, in welchem die Türken l. ihre Hauptmacht konMttirten. Dasselbe unbewacht m Rük-. kcn lassen und auf einem Nebenwege über den Balkan^ in Rumelien eindringen, wäre eben so viel, als einem sichern Untergange entgegen gehen, da die Türken nur ihre festen Plätze zu halten und dem Feinde die Verbindung mit seinem rückwärts gelegenen Magazinen ab> zuschneiden brauchten, um ihn in den öden Steppen von Adrianopel ohnc Schwertstreich zu vernichten. Befremden müßte es daher, wcnn auf die Befestigung eines so wichtigen Punktes, wie Schumla schon in strategischer Beziehung ist, keine größere Sorgfalt verwendet worden wäre, als die Reisenden, die diesen Ort gesehen haben, berichten. Eine unregelmäßig gebaute Stadt, nach Walsh mit 60,000, nach Valentini und Anderen mit nur Zo,000 türkischen Eiwohnern, cmehalhe Meile lang und etwa eine Vlertelmeile breit, ist mit einem'tiefen Graben und einem hohen Erdwalle umgeben, in welchem? von Abstand zu Abstand kleine Thürme von Backsteinen fur fünf bis sechs Flintenschützen zur Teitenver-theidigung angebracht sind. Dieß waren freilich ärmliche Vertheidigungsanstalten, und selbst in den Händen der Türken würden sie eine bedeutende Armee zwar beschäftigen, aber schwerlich länger aufhalten als andere türkische Festungen, die in den letzten Kriegen nach kürzerer oder län-Aerer Belagerung gefallen sind. Aber die Starke von Schumla liegt weniger in den unbedeutenden Festungs-w?lken der Stadt selbst, obwohl auch diese ihre Schwäche durch tapfere Vertheidigung der Besatzung und Einwohner ersetzen wurden, als in dem verschanzten Lsger, welches an die Stadt sich lehnt. Dieses ist von dem steilen, mit Buschwerk und Gesträuch bedeckten Vorgebirge des Balkans in der Form eineS Hufeisens TMgeben, und gewährt, so lange der Kamm dieser Hö' hm nicht genommen ist, vollkommen gegen die feind--lichen Batterien gesichert, hinlänglichen Raum fürMe Bedürfnisse eines zahlreichen Heeres. Selbst Wein-und Gartenbau wird innerhalb der Umschanzung getrieben. Em in mehreren Armen hindurch fließender Bach versieht das Lager mit Wasser, dem unentbehrlichsten Bedürfnisse. Schon in dem letzten Kriege mit den Russen beobachteten die Türken das zweckmäßige Verfahren, so lange als möglich jede^Schlacht im offenen Felde zu vermeiden, und dagegen alle nur einigermaßen haltbaren Orte mit der äußersten Hartnäckigkeit zu vertheidigen. Orte von der unvollkommensten Befestigung, in welchen europäische Truppen eine lange Vertheidigung für unmöglich gehalten, und das Anerbieten eines freien Abzuges ohne Besinnen angenommen haben würden, mußten oft mit großem Aufwands von Blut und Zeit erkauft weiden. Die Liebe zur Ruhe unb die Seßhaftigkeit des Türken, der sich ungern von seinem Platze rührt, und daher wochenlang in einer Erdvertiefung oder Hohle ausharrt, dem unvermeidlichen Schicksale sich hingebend, unbekümmert um das, was neben ihm vorgeht oder was der nächste Tag ihm bringen kann, mag zum Theil die Ursache davon seyn. Nur panischer Schrecken, immer gewaltig wirkend auf einen undisziplinirten und leidenschaftlichen Haufen, kann günstige Ereignisse für den Angreifenden herbeiführen. Sa verläßt wohl eine türkische Besatzung auf solche Weise erschreckt, in wilder Verzweiflung den Platz, wmn irgend ein Weg zur Flucht offen geblieben ist; in der Regel aber kann man darauf rechnen, baß die Türken in der Vertheidigung das Äußerste abwar^ tm; schon deshalb, weilen großer Theil der Vertheidiger au5 den Einwohnern selbst besteht, die für ihre Harems und für Hab und Gut kämpfen. Der Sturm istj daher bel ihrer gemeiniglich bedeutenden numerischen Stärke und ihrem Luxus ^in der Bewaffnung immer so mörderisch als gefährlich. Jeder wohlausgerüstete Türke führt außer der Flinte mindestens noch ein Paar Pistolen und meist zwei blanke Waffen: außer dem Säbel nämlich den langen etwas gekrümmten Dolch, der unter dem Namen Kinschal niemals fehlt, und vor» zugsweise zum Abschneiden der Köpfe gebraucht wird. Bei einer Klinge von ungefähr zwei Fuß Länge kann man ihn dem römischen kurzen Schwerte gleichsetzen, und in den glänzenden Zeiten der Osmannen mag er im Handgemenge auch nicht minder furchtbar gewesen seyn, als jene kur^e Waffe, mtt welcher die Legionen sich die Welt unterwarfen. Den Grundsatz , jeden Kampf zu vermeiden, in welchem die Überlegenheit der europäischen Taktik sich geltend machen kann, haben die Türken auch in dem gegenwartigen Kriege nicht aufgegeben; so bedeutend auch die Macht sevn muß, die sie bei Schumla versam« melt haben, machten sie doch bisher keine Miene, dem Feinde in Maffe auS ihrem verschanzten Lager entgegen zu gehen. Selbst die kleinen Ortschaften, die in dem Feldzuge von 1810 gehalten wurden, fanden die Russen dießmal, da die Erfahrung ihre Unhaltbarkeit gezeigt hatte, unbesetzt. Dagegen waren die Höhen von Schumla, deren sie sich damals mitverhältmßmaßig geringem Verluste bemächtigten, jetzt in dem Umfang der Ver-schanzungcn mit aufgenommen; unb wenn diese von den Türken mit ihrer gewohnten Ausdauer vertheidigt werden, so dürften die russischen Heere, von denen bis jetzt noch kein Angriff gewagt worden ist, leicht hier die Gränze ihrer Operationen für den dießjährigen Feldzug gefunden haben. Inwiefern Schumla ein Bombardement zu fürchten habe, das durch Zeitungsnachrichten freilich angekündigt wurde, kann der flüchtigste Blick auf die Lage dieser Stadt, unS belehren. Die sie umgebenden Höhen bilden das bereits angeführte Vorgebirge des Balkans, das Schumla in der Form eines Hufeisens von drei Seiten umgibt. Selbst dcn Russen wird es nicht einfallen, diese schon von Natur beinahe unangreifbare Stellung, die jetzt überdieß noch durch Verschanzungen verstärkt ist, mit Sturm zu nehmen. Die einjige Öffnung dieses Bergkessels ist auf dem Wege nach Kon-stantinope! das Thal, in welchem der Bach von Schumla dem Tekie zuströmt i und hier— bei Ibrahim Na-zir und Bekir—ist es wahrscheinlich, wo die Russen zu ihrem Befremden jene bastionirten Werke des verschanzten Lagers gefunden haben, deren ihre Berichte erwähnen. Auch hier haben die Türken außer ihren Fortisicationen, die sich rechts und links an unersicigli-che Felsenwände lehnen, wie schon der Lauf der Wasser zeigt, den Vortheil der Höhe. Schwerlich haben die Nüssen, obgleich !m'Feldzuge vonF4810 bießinoch an demselben Tage geschah, wo sie vor Schumla eintrafen, iw gegenwärtigen Augenblicke bereits den Tekie überschritten; ihr Lager, in welchem sie sich gleichfalls zu verschanzen angefangen haben, ist auf der Anhöhe dießseits des Flusses, auf der Stelle, wo auch Kamins-ky im Jahre 1810 sein Lager schlug. Die Entfernung dieses Punctes — britthalb tausend Schritte von den Wällen — stände nun allerdings einem Bombardement der Stadt nicht entgegen; ein anderer Umstand indessen, de« die Wirksamkeit desselben sthr vermindern dürfte, ist, baß Schumla, eincn Bcrgabhang hinauf und die Anhöhe, welche die russische Belagcrungsarmee besetzt hat, bedeutend tiefer gelegen ist, als die Stadt. Das Lager von Schumla durch eine schwächere Hceresabtheilung blos beobachten zu lassen, indessen di« Hauptarmee sich des Besitzes von Varna versicherte, unb von hier aus, als von der Stütze ihrer Bewegungen, den Balkan überschritte, wäre— wie bereits im Eingänge dieses Aufsatzes angedeutet wurde — ein Wagestück, bei dem der Wager größere Wahrscheinlichkeit zu verlieren als zu gewinnen hätte. Hanibal, den man als Beispiel genannt hat, überschritt zwar die Alpen, und stieg, ohne ihre Pässe besetzt zu halten, in die Ebenen Italiens hinab, aber als er dieß that, wußte er wohl, daß es das fruchtbare Italien war, das vor ihm lag; und durch den bloßen Anblick dieser üppigen Fluren wurden seine Heere neu belebt. In Rumelien dagegen würbe ein feindliches Heer selbst durch gewonnene Schlachten sich nicht halten können; in der Wüste ist nicht das Schwert der gefährlichste Feind! Ver Maler aus Augsburg. (Novelle aus eitler Novelle "). In Rom lernte ich einen jungen Maler ausAugs-hurg kennen, der zwar nicht einer der Ersten in seiner Kunst war, aber sich doch vor Vielen durch Talent und Eifer rühmlich auszeichnete; noch mehr durch den anspruchslosen Sinn, mit welchem er sich auf die Ausübung derselben beschränkte, ohne sich mit einem auswendig gelernten Raisonnement zu brüsten, oder wohl gar in allen übrigen umherzutappen und auch von Tönen etwas wissen zu wollen, weil er Farben zu mischen verstand. Ein schwärmerisches in sich gekehrtes Wesen, »den so geeignet, andre Menschen anzuziehen, wo es natürlich, als sie abzustoßen, wo es erkünstelt ist, machte mich wie die meisten seiner Landsleute zu seinem Freunde, und vielleicht war ich einer von den Wenigen, denen es vergönnt war, bis zu dem geheimen Grunde 5) Episode ans bereden erschienenen Novell» Erwin, von <3a»t W»n n. desselben! zu dringen. Rubolph — dieß war sein Name— bewahrte unter seinen Gemälden ein Bild, welches er in seinem siebzehnten Jahre gemalt, und in seinem sieben und zwanzigsten noch durch kein anderes übe«« troffen hatte, wiewohl bei einer Vergleichung seiner übrigen Arbeiten aus der früheren und späteren Zeit, sein Fortschreiten auf den ersten Blick erkannt werden mußte. Als achtjähriger verwais'ter Knabe war er von einem Maler seiner Vaterstadt in's Haus genommen worden, und ein Jahr darauf wurde diesem Maler ei« ne Tochter geboren, die von ihrer zarten Kindheit auf ein Gegenstand der Fürsorge und Liebe für das ganze Haus, insbesondere für den jungen Pflegesohn ward. Er kannte außer dem Erlernen der Malerkunst kein an« deres Geschäft, als das zarte Wesen zu hüthen, und keine andere Erholung, als mit ihr zu tändeln; — und auch dann noch, als er anfing den Meister zu übertreffen, und dieser ihm willig den Preis zugestand, nahmen weder Eltern noch Verwandte einen zärtlicheren Antheil an dem heranwachsenden Kinde, als der Fremdling , der es von Allen zuerst verlassen mußte. In seinem siebzehnten Jahr war es, als er über die Alpen zog, um erst spät oder vielleicht nie in sein Vaterland zurückzukehren. Aber vorher malte er seine achtjährige Dorothee so, wie er sie sich als aufgeblühete Jungfrau dachte, und an diesem reizenden Bilde hing selbst in bem Lande der Schönheit seine ganze Seele mit einer wehmüthigen Andacht und oft sein Blick mit Thränen, die nur ew wenig vertrauter Beobachter der Trauer über sein Zurückbleiben hinter jener ersten Kunstleistung zuschreiben konnte. Wie in seiner Jugendzeit nur zwei Gegenstände ihn beschäftigt hatten, so auch jetzt, nur daß an die Stelle des geliebten Kindes das Geschöpf feiner Phantasie getreten war. Endlich nach zehnjähriger Abwesenheit kehrte er in M Heimath zurück; — er betritt das Haus, wo Die wohnt, deren Bild einen Theil seines eigenen Wesens ausmachte; er betritt es, ohne daran zu denken, wie sie selbst wohl geworden seyn möchte, und ob sie vielleicht einem Andern angehöre; denn die er liebte, war schon längst nicht mehr Doro-lhee Wackerdarth, des Augsbnrgcr Malers Tochter, sondern eben nur jenes Gebilde aus seiner schönsten Zeit. Aber wie erstaunt er, als nach den ersten Begrüßungen der Eltern, das Urbild ihm entgegentritt, als hätte es gestern erst seinem Pinsel gesessen! Va'-ter und Mutter und die ganze Verwandtschaft — jeder Angsburger, der Beide verglich, mußte eingestchn, besser sei noch nie ein Portrait gelungen, undderMa-lcr habe Niemanden geschmeichelt als sich selbst unb auch nicht zuviel > als er cs wagte, der bildenden Natur vorzugreifen. Von Herzen stimmte auch. ich in die« se Meinung ein, als ich vor sechs Monaten der ?Hoch-. zeit des glücklichen Paares beiwohnte, und. beschloß, ' wenn ich unter meinen alten Freunden in Teutschland c einen Novellisten träfe, ihm Alles mitzutheilen, da- l mit die Geschichte den Liebhabern des Romantischen 1 durch die Abendzeitung oder das Morgmblatt. bekannt i würbe. ____ Nobinsan Srusse. Die Erzählung der Schicksale des Robinson Crusoe istallerdingsIedermann bekannt, aber nicht Jedermann weiß, daß sie nicht ganz Dichtung sei, sondern daß ihr eine wirkliche Begebenheit zu Grunde liege. Alexander Selkirk, im Jahre 468U zu Largo in Schottland geboren, diente von seiner ersten Jugend an als Matrose, und^begleitete als nster Lootse den Seefahrer Dampier in das Südmcer. Auf dieser Fahrt gerieth er mit seinem Capicain in einen Streic, in Folge dessen er auf der damals unbewohnten Insel Juan Fernandez, im Jahre 1705 zurückgelassen worden ist. Der Capitain Woodes Roger, der im Jahre 1703 eine Reise um die Erde machte, und dort vorveisegette, nahm ihn an Bord seines Schiffes , und krachte ihn dann zwei Iahre spater nach England. Sein Aufenthalt in dieser traurigen Einöde, in der er unzählige Mühseligkeiten und Entbehrungen zu ertragen hatte, dauerte vier Jahre und vier Monate. Selkirk beschrieb seine Schicksale, und vertraute sein Manuscript einem Gelehrten, Daniel Foe mit Namen, zur Au5-defserung, um es dann dem Drucke zu übergeben. Die^ ser benutzte den Inhalt zu einer Erzählung, und gab das Manuscript dem armen Matrosen zurück. Foe änderte in seinem Werke den Ort, die Zeit und die Namen, indem er die Handlung auf eine der Karaibi-schen Inseln versetzte, seinen Helden statt Selkirk. Robinson Crusoe nannte, ihn in Folge eines Schiffbruches sich aufdiese Ir.sclretten, sie durch 28 Jahre bewohnen, und die Begebenheit sich im 17. Jahrhunderte zutragen ließ. Rousseau empfiehlt dieses Buch als eine vorzugliche Erziehungsschrift. Allerdings ist es geeignet bel der Jugend die Überzeugung zu erwecken, wie nothwendig es sei, sich an die Arbeitsamkeit und dem Fleiß in allen häuslichen Beschäftigungen, an die Unabhängigkeit von allen äußern Bequemlichkeiten, an die Würdigungen des wahren Guten, an das Vertrauen in die Vorsehung und das Gebet frühzeitig zu gewöhnen. Es enthätt übrigens sehr viele nützliche Lehren und Vorschriften der Erziehung. In den ersten 50 Jahren nach dem Erscheinen die« sechnglischeNzRobinsons^ wurden mehr als vierzig, mehl oder weniger ausgezeichnete Robinsons geschrieben. Der berühmte Campe gab ihm eine neue Gestalt, so daß seine Arbeit für die beste unter allen allgemein anerkannt wird. CNas aus talentvollen Manvwerkern unV anoern Personen nieoern Stanves werven kann. (Den Handwerkern und andern Personen niederen Stan>,s zum Troste u»> zur Aufmunterung. o«„ Gelehrten zur wohl. gemeinte» Lehre.) Der berühmte Newcomen war ein Vleyarbei-ter, der berühmte Physiker und Politiker Franklin em, Buchdruckergeselle. Smeatonund Watt waren Uhrmacher, Arkw ri h t und Co mp ton waren Var-bierer. Wedgewood (der Ersinder des Pyrometers und des von ihm genannten Wedgewoodschen Stein Ms) war ein Töpfer,- B rindle p war ein simmermann , der Mühlen baute. Simpsonwar ein Weber. Hut ton wareinBergknappe. Whiteh urstjwar ein Uhrmacher. Der berühmte Astronom Herschel war Anfangs ein hannoverischer Regiments-Mustkant, hieraufein .Organist zu Halifax l« England, seinem zweiten Vaterlande, wo er durch seine Liebe zur Sternkunde endlich einer der ersten Astronomen in Eurova wurde. ^ Eine HarrickZMsse vom Tal na. Der junge Talma befand M einst an einem Wintertage zu Versailles, sollte jedoch an demselben Abende in Paris noch auftreten. Da er noch keine eigene Equipage hatte, so mußte cr sich an eincn von den Fiacren wenden, die vor dem dortigen Schlosse zu halten pflegen. Es ist bekannt, daß oer Paffagier, wenn er bei dem Kutscher anfragt, jedesmal die Antwort erhält, »daß nur Einer noch fehle.« Talma, milder Manier dieser Leute bekannt, dachte sogleich an Gar-rick, und stellte sich, als ob er die Antwort in allem Ernste nähme. In seinen Mantel gehüllt, stieg er daher durch die eine Thüre in den Wagen hinein, aber auch sogleich still und ohne Mantel zu dcr andern heraus. Es war schon etwas duack.l, als Talma schwarz gekleidet wieder vor den Kutscher trat und mit veränderter Stimme nach der Anzahl der Passagiere fragte. »Vo^l bis auf einen!« schrie der Kutscher und schob Tal-ma in den Wagen. Dieser schlich sich abermals zur ande^ renThür hinaus, nahm fünf Mal eine andere Sprache und Stellung an, und spielte somit fünf verschiedene Personen. Als er endlich das letzte Mal kam, war der Kutscher erfreut, volle Zahl zu haben, ließ seine Pferde davonfliegen und brachte Talma und, zu seinem größten Erstaunen, fünf leere Sitze nach Paris. Nevacteur: ^r, kav. Veinrich. Verleger: Dgnaz M «wler v. Rleinmstvr.