Laibacher M o ch c n b l a t t z l, m Ruhen und Vergnügen^ Freyta«^ de>; iZ. Januar «3l Z. Großes Glück und Sturz des Bonaparte. Seine Lebensweise. <^ie Bonapartische Familie hatte« ihr Glück dem Napoleon, und dieser seiner Verwegenheit, l nd dem blinden Zufalle zu danken, wie wir in der Geschichte öfters .zu bemerken Gelegenheit hatten. Seine Bravourstreiche am Bluttage zu Paris, sein gewagter Rückzug aus Acgypten , sei-nc Verwegenheit im National-Convent, sein. Wagestücke in P cmont, und in der Lombarvie, u. s. w. führten ihn nach und «ach zur ersten Würde Frankreichs. Schon mit 27 Jahren des Alters leitete er die Schlachten 1796 den 14. März bey Mon-tenotto und Savona; den 14. .April bey Milesimo und Dego; den 20. April bey Ceva und M^ndovi; den 10. May bey Lo-di: den 3. August bey Lonado: den 5. ' bcy Castiglione: am 4. Sept. bcp Rovere-do: am 8. bey Bassano. Im I. 1797 den 14. Iäner bey 3tivoli: den 12. am Taglia-menro, u, erzwäng dcn F. isden von Campo-Formio. Erobert am 17. Oktober 1799 Malta, landenden z. Iuly bey AleMvria, schlagt sich den 21. bey den Pyramiden Aegyptens, zieht den 22. in Cairo ein, sieqt den 16. April 1799 bey Esdrelon am Bcrge Thabor, und wird den 22. Iuly zum e.stenmahle bey Abukir vom Nelson geschlagen. E^' köm«t mitten durch die feindliche Flotte den 15. Okt. zu Paris an , stürzt bald darauf das Direktorium, wird erste,- Consul, siegt den 14. Iuny 1600 bey Marengo : blecket sich mit dem Morde des Prinzen von Enghien den 21. März im Walde bey Vincennes: erhält den 2. December 1804 die Kaiser-, und darauf die eiserne Krone; siegt am 2. December 1805 bey Austerliz: am 14. Okt-1306 bey Jena und Auerstädt l am 7. und 8. Febr. 1807 bey Eylcm; am 14.? bey Frievland; spielt 1803 und 2809 unerhörte Intriguen in Spanien; siegt 1809 bey Abensperg; verliert den 20. und 21. May die Schlacht bey Aspern ; siegt wieder am 5. Iuly bey Deutschwagram, leitet am 10. und 11. Iuly die Schlacht bey Znaym; und schliest am 14. Okt. den Wienerfrieden. Mit dem Feldzuge vom Jahre 1812 ging sein Glück nach und nach zu Grabe. Die blutigen Schlachten bey Snwlensk und Borodina schwächten ihn uugemein; sein allzu langer Aufenthalt in Moskwa legt M den Grund zu seiner Vernichtung, dle Niederlagen b^y Kaluga, B?resina u. f. w. vollendeten sein Unglück in Moskwa , und die Schlachten bey Dmn.'witz, Iäter-hock, Culm, Leipzig u. s. w in Deutschland, bis ihn endlich die Schlachten bey Vrienne, Laon, Arcis, Vttry lc. in sein voriges Nichts versetzten. So siel der Mann , welcher seine Adler auf Petersburgs Thürmen pfianzen, den letzten Sprößling des ottomannischen Reiches stürzen, Feuer und Schwert nach Asien bringen, und wie es scheint, Herr des Goldes von Indostan , des Eisens der Tartarey, der Walder von Thibet, von Persien und von China werden wollte. Ein Mann , welcher kein Bedenken trug , sich zu äußern: „Wer jeden Monath 30,000 Menschen aufopfern, und 30 Millionen aufwenden kann , dem ist es erlaubt, die W.'lt zu beherrschen." - Seine Hauptbemühung War , den Handel des brittlschen Neptuns zu zerstören , und ist einmahl B.ittannien überwunden, so dachte er alle Inseln von Afrika und Asien unter seine Füße zu beugen. Allein die Sonne von Austerlitz war für ihn untergegangen, und ging für ihn nicht mehr auf.-------Ja, sichtbarer hat sich die Vorsehung niemahls ausgesprochen , nie hat sie sich den Sterblichen mehr geossenbaret, als in den Jahren 1813 und 1814. Was sonst langsam in Jahrhunderten geschah , das hat jetzt ein einziges Geschlechtalter erlebt. Nicht der chal-däische Usurpator sah den Fall des stolzen Babylons, welchem die Könige dienten, erst der Enkel— Velcazer - erblickte ent-setzeusvoll die schrecklichen Juge des göttlichen Urtheils. Nicht Cyrus, nicht Darms sahen die Rache der Griechen inSu-sa ; weder Philipp, noch auch sein Sohn Alexander erblickten die rächenden römischen Fasces; die römischen Imperatoren erlebten nicht den Sturz der Monarchie durch die Völker des Nordens, wie Napoleon seinen Umsturz erlebte. — — — Rom brauchte sieben Jahrhunderte zu seiner Aufnehme und zu seinem Versall. Napoleon führte beyläufig durch neun Jahre sein Nieftngebäud^'auf, welches aber in neun Monden wieder einstürzte. Zu seinen: Unglücke machte er sich nicht nur im Auslande, sondern auch in F ankreich selbst verhaßt. Gleich beym Antritte sem?rRcgierung begann eine fürchterliche Sp-onade; er schrankte die Preßfreyheit sehr ein, und setzte sogar das Theater unter die strengste Aufficht. Die , Polizey hatte im Theater ihre Lauscher , ß um zu erfahren, wohin der Ton und die Stimmung des Volkes zielte. Man glaubt auch, Fonche Habs die Höllenmaschine auf Gutachten Napoleons aufgerichtet,, indem man weiß, daß dieser an diesem Abend ungewöhnlich schnell durch die Gasse fuhr, und er die Absicht soll gehabt ha-ben , diejenigen einer Verschwörung wider ihn anklagen zu können, die er gezüchtigt haben wollte. Wirklich ließ er bald darauf den Dennerville, Cerachi und Arc-n'-, welcher im National - Ccnvent den Dolch wider ihn gezückt hatts, zum Ho-de verdammen. Cerachi zog sich seinen Haß dadurch zu, daß er M) weigerte, sein Bild zu meisfeln. Auch Destrcm, Carl Hesse, Lepelsrier, L.bois und andere mehr entgingen seinen Intriguen, nicht, und mußttn nach Gnyanna ms Exil wandern. Bald entstanden in 27 Städten dergleichen Polizcy - Anstalten,. welche denen des Maximilian Robes? pierre nicht unähnlich waren. Eme Art von Polizeydienern waren auch die ge-fürchteten Oeps d'Annelisien, welche Fouche, weil sie in ganz F ankrcich aus-gebreitet waren, zu seinen Abficbten schc gut brauchen konnte. W^e chemahls der Tyrann Dionys zu Syrakus, so war auch Napoleon äußerst argwöhnisch und furchtsam; schlief nie allein, hatte beständig seinen getreuen Ma,mlukc-n, Ru-siatt, und beträchtliche Wachm nm sich, Seine Gemahlinn hielt er fur seine schützende Fortuna, die er in jeder Gefahr fest an sich hielt. Die 5ogen im Theater ließ er ennvendig luit Elsmblech ausfüttern, und einen Wagen verfertigen, der zwischen dem Holz dicht mit Eisen verwahrt war. Einen Theil der Tuille-rien ließ er sogar mit eisern:« Gittern umfangen, Abends zeitlich sperren und des Morgens spät eröffnen. So wohnte auch der Ty.ann Dionys «— und hielt sich stäts vom Volke entfernt, um fur etwas mehr als Menschliches angesehen zu werden. Schilderungen aus London. Aus Schopenhauers Neise entlehnen, wir folgende, auf Industrie und Handel Bezug habende Nachrichten aus London. i) Die Läden und Magazine in London. l ' Von der Pracht der Läden und Ma-^ aazine ist schon vielleicht zum Ueberftuß viel geschrieben. Wahr ist's, nichts seyt den Fremden mehr in Erstaunen, als der Reichthum und die Eleganz derselben. Die kostbaren glänzenden Ausstellungen der Silberarbeiten, die schönen Drappi-rungen, in welchen die Kausieute, die ! mit Musselinen und andern Zeugen han-^ deln, ihre Waareu hinter großen Spiegel-^ senftern dem Publikum zeigen, der seen-! haste Schimmer der Glas - Magazine,, ! Alles blendet nnd reizt. Aber auch viel geringere Gegenstande werden auf eine , ^ dem Auge gefällige Weise zum Verkauft ausgetheilt. Die Kerzengießer z. B., wissen ihre Lichter recht zierlich hinter den Fenstern aufzuputzen. Die Apotheker, hier Chymistm genannt, verzierer ihre Läden mit großen gläsernen Vasen, angefüllt mit Spiritus oder Waffevn , in allen möglichen schönen und glänzenden Farben; dazwischen prangen große künstle che Blumensträuße. Abends, wenn hinter allen diesen farbigen Gläsern Lampen brennen, schimmern diese Laden wie Alad-dins Zauber-Grotte. Nlchts Lockenderes kan man sehen, als einen der vielen großen Obstläden, in welchen alle Früchte aller Jahreszeiten und Zonen, von der königlichen Ananas bis zum kleinen sibirischen Staudenapfcl, in zierlichen Körben , mit Blumen und Orangerie geschmückt, prangen. Die Kuchenläden, in welchen . es Ton ist, Morgens einzusprechen, und einige kleine Törtchen heiß von der Pfanne weg, zum Frühstück einzunehmen, präsentiren sich auch recht hübsch. Alles was Kuchenbecker und Conditoren nur ersanden, steht, lockend angerichtet, auf Schneeweis behangenen Tischen, dazwischen Blumen, Gelees, Eis, Liqueurs, Draqecs von allen Farben und Arten in zierlichen Krystall-Vasen. Bald. 'fesseln uns wieder die Kupferstichläden, in wel-' chen täglich neue Gegenstände. dargeboten i werdon, oft wahre Kunstwerke, öfters ^ Erguß fatyrischer Laune, oder Porträte - berühmter Menschen, auch wohl Thiere, . wie es kommt. Immer umlagert ein l Kreis Neugieriger diese Fenster.-. Fast ist's - unmöglich vorbeyzugehen, ohne wenigstens e einige Augenblicke von der Schaulust fest-i- gehalten zu werden. Die Magazine'der l- Buchhändler gewähren ebenfalls ltäAlich l- neuen Genuß. Bald sind's Neuigkettenl, ,, bald schöne Prachtausgaben älterer Schrift-:l steller, bald kostbare Kupferwerke,,. Vls , man ungehindert betrachten kann. AydOe ft Kaufleute, sagenannte Stationers, di ., allen möglichen , znm Schreiben und er nen brauchbaren Dingen handeln,^ e- täglich tausend neue, uns Deutsche .-e.n unbttanntt PappeMbnten, Verzierungen, Kupferstiche , Vergoldungen und dergleichen ; wieder andere haben in ihren Läden Brieftaschen, nichts als Brieftaschen, von der riesenmaßigsten Mappe an, bis zum winzig kleinen zierlichen ^ecöisäil-. . Dazwischen flimmern Magazine, wo die herrlichsten Stahlarbsiten im Sonnenglanzs das Auge blenden. Die Miniaturmaler stellen ihre, ost sehr schönen Arbeiten dem Publikum vors Auge; gewöhnlich sind's sehr ähnliche Porträts bekannter Personen, Schaus. ieler und Nedner, um die Lust zu erwecken, auch sein eigenes werthes Ich so täuschend vervielfacht zu sehen. Schon der Anblick der vielen Inschrif ten unterhält, welche an den Häuseln mit vollkommen schön gezogenen goldncn Buchstaben glänzen. Welche Menge Bedürfnisse, die der genügsame Deutsche kaum kennt, werden hiel als unentbehrlich «usgeboten. Besonders fast es auf, daß die königliche Familie so viel Kaufteute und Handwerker beschäftigt. Aber jeder derselben, bey dem einmal zufällig für ein Mitglied des königlichen Haufes gekauft wird, jeder Schuster oder Schneider, der einmal so glücklich war, für einen Prinzen einen Stich zu thun, hat das Recht, sich auf der Inschrift seines Hauses dessen zu rühmen, und die Gunst des Augenblicks für dauernd auszugeben. So prangt denn auch der Name eines, mit allerhand Arkanen handelnden auf der Inschrift seims Hauses am Strand mit dem prächtigen Titel -. llußäeztr^er to Uer Majezt^, tks Cween >- Wanzen-vertilger ihrer Majestät der Königinn. Gewiß ein Titel, der noch auf keiner Hysiiße gefunden ward l ' (Fortsetzung folgt.) Getäuschte Hoffnung. Vor einiger Zeit starb in dem Dorsi Dlsougum bey Aire, in der ehemalig, Grafjchaft Artois, ein Mädchen, Ma-ne Josephe Dalb, als Opfer einer ml-menschlichen Härte, nach einem mchr als iijährigm Leiden-. Sie war Dienck magd bey einem Pächter , licbte den Sohn ihres Herrn mit aller Stärke eines jungen Herzens, und wurde eben W von ihm wieder geliebt. Der Vater will in keine Verbindung willen, weil Mane arm ist. Einst zur ^ndtczeit sagte er im Scherz, aber ernst sich stellend, zn ihr: „Marie, wenn du binnen Mt und drey Tagm dieses Stuck F?ld abmahlst, ohne daß dir jemand dabey hilft, jo sollst du meinen Sohn haben " Das liebende Geschöpf, dieftm Wort vertrauend, beginnt das Werk; die Liede gibt chr ungewöhnliche Stärke; sie arbeitet Zag und Nacht, und als sie es vollendet hat, und den verheißenen Lohn forderte, weis't der Vater se iAmö-de nnt den Worten ab: „Ha, Hr I« es war nur Spaß!" Das hatte die Anni mcht erwartet Getäuschte Hoffnung und die übermenschliche Anstrengung in den letzten Tagen und Nächten versetzten iie :n einen bewustlosen Zustand, aus dem sie auch nicht mehr erwachte; ihr Kör, per hatte alle Spannkraft verloren Seit ^ ^S"L, '"" ^ ^«e Bewußtseyn, ohne Gesuhl und gänzlich bewcgunas-los; sie hatte aber während dieser Zeit nichts als Wasser mit etwas Honiq vermischt genossen Seit 2 Jahren hatte sie sich mcht selbst von der Stelle beweqt. und kein Lebenszeichen von sich gegeben> «^ em fast unmerkbares Athemhosen 5 Annttk schluckte.^""^' ^"^'^'