^M R8. »843 Des Todten Freunde. ^>^ie hatten den Freu:'.d zur Ruh' gebracht. Und gingen nun alle nach Haus. ,Der ist jetzt daheim." dat der Eine gedacht; D.r Zweite: .Sein Leben ist aus." — Der Dritte sprach: «Es macht toch Schmerz^ Verlieren so früh schon den Freund!" — Der Vierte: „Nun. wack'res Bruderherz, Bist du nnt den Deinen vereint." — Der Fünfte: «Auf Erden ist's nun schon so!" — Der Sechst»: ,,R»H' über sein Grab!" Der S>ebeute: ,,W r waren zusammen so froh, Weiß nicht> wo ich'S wieter so hab'." — Der Achce nur lNi, adoptirt. Die Oper hat, mehrere ergreifende Stellen, schöne Arien . und Ensembles, doch möge man nach einer Charakteristik nicht for- schen 5 man würdige nur das Allegro des ersten Actes >>Hl«l>««!nc> ei»«: il lol'i'o imlnel'^eüü" einer näheren Berücksichtigung, und das Ergebniß wird seyn, daß gedachter Walzer - Rythmus , eher die fröhlichen Ausbrüche eines freudetrunkenen Heizens, als Zorn und Grimm entbrannte Exclamationen einkleiden könnte. An lieblichen Motiven ist die Oper nicht arm. Die Arien: »Hn iutnl praozentimento," ferner das ^lolleiato in k', „Lßii i-ieclei? 0 lieto iztnnto"! das schöne Tenor-Solo: ,Mi to^Iiezti 2 un 8»l<5 nl'lirnt«-," und mehrere andere sind Beweise, dafür. . In Betreff der Handlung, bleibt nur zu erwähnen, daZ keine Blutgerüste, Vergiftungen, überhaupt keine Sterbescenen vorkommen, daß Dolche wohl blitzen, doch nicht treffen. Was die Aufführung anbelangt bemerke ich nur, daß sowohl Herr Luiin, als auch Herr Fi-»5«in<:Ili am Abende der zweiten Vorstellung bedeutend heiser waren, welchen Uebelstand sie jedoch allein, nämlich durch zu große Anstrengung, veranlaßten. Herr (iul-in (Graf) trat in dieser Oper zum ersten Male auf, und wußte sich bald die Gunst des Publikums zu gewinnen. Seine kräftige reine Stimme hat den Glanzpunct in der Mittellage, die Tiefe entbehrt den Wohllaut, in der Höhe fehlt es an Kraft. Herr ^»««lnelli entzückte durch seine, zum Herzen sprechende, ergreifend schöne Stimme. Im Verbände mit einer lebhaften, der heißen Liebe entsprechenden Action mußte er allgemeinen Beifall «zwecken. Dlle. LaKKl, die jeder ihrer Rollen den größten Reiz zu entlocken versteht, die in neckischen wie in ernsten Parten gleich ercellirt, war ausgezeichnet in ihren Leistungen. Zahlreiche Hervorrufungen fanden Statt. , , Noch bleibt zu erwähnen, daß Mehreres der Oper weg-. blieb, Chöre und Orchester sich wacker hielten, und daß das Costum sehr — arm war. Am 23, wiederholt am 30., hörten wir die Oper : „1/ 151>5>i-^ amol,'«" von Donizetti. Unstreitig gehört diese Oper zu den besten des fruchtbaren Compositeurs. Lebendigkeit dcr Gedanken, voi-treffliche Duo, und mitunter sehr gefühlreiche Stellen, verleihen der Oper einen eigenthümlichen Reiz. Wenn wir auch von in Rede stehender Oper nur Treffliches uns versprachen — denn wir waren durch die bisherigen Leistungen daz,u berechtiget; so hat doch der Erfolg gezeigt, daß nicht nur die Erwartungen erfüllt , sondern weit übertroffen wurden. Herr po^«« (ll^ieaniul'll), in Gesang und Spiel eine mu- . sierhafte Darstellung eines herumvagirenden Charlatan's, machte , Sensation. Herr t'l'asgsneUi' (IVemoilno) sang die Arie: „Uni, funiv-, lagl'ima" mit einer solchen Fülle von Wohllaut und Kraft, daß sowohl sein schönes Portamento, als die Reinheit der Höhe, nicht minder die Fertigkeit in den Läufen und Colaraturen, den tüchtigen Tenor erkennen und huldigen ließen. Herr (Zoi'in- (soigoaitt) stand seinem Posten ehrenvoll vor und erhielt die unzweideutigsten Beweise, daß er bedeutend in Gunst stehe. Dlle: 6n1idl (ääinn) entwickelte sb viel Liebreiz in dcr Rotte der Spröden und Wechselliebenden, so viel, ungezwungene Naivität, daß wir diese ihre, Leistung als die gelungenste bezeich-, nen müssen. ' ' Mad. p^linni; dke ihre kleinen Rollen stets gut durchführt, hatte dießmal einen schweren Stand, indem sie, als einzige Repräsentan-tinn der Bäuerinnen, auch ihren Chor übernehmen mußte. Bei der zweiten Vorstellung dieser Oper fanden sich noch drei andere Bäuerinnen ein; sie mußten jedoch weder an dem Brautstände der Abi-na, noch an den Liebesleiden des Nemorino ein Interesse gefunden haben, denn keine derselben öffnete ihren Mund, und so mußten denn wieder die Bauern ihren Chor ertönen lassen. Viele Hervorrufungen, auch eine Ncpetition b^s Allegro im Duette zwischen Adina und Dulcamara, bezeugen die ungemein günstige Aufnahme dieser Oper. : Fr an z/K aus. Verleger? Ignaz Awis Edler v. Kleiumayr.