5lro. 19. Z^ '1787. ' ' ' Laibacher Donnerstag den io. May. Wien E ^^ s hclßt, es sei dem Kaiser der Vorschlag gemacht worden, daß künftig auch tne Zivilbeamte, so wie es schon beim Militare hestchet, ohne Heuraths, kauzion sich nicht verehlichen dürfen, um dadurch den Pensionsfond zu erleichtern. Se. Majestät haben unter dcr Lei' "M der Madame Lüzak, und der Auf-s^bt der Ni«derösterreichischen Landes. Ngiernng, Mhier in dein Klosiergebäude bn Ursulinernonnen eine Pfianzschule ev°, richten lassen, die hauptsachlich besiimt ist, Mädchen zu, künftigen Lehrerinnen zu bilden. Sie werden hiezn von geschik-ten kchreru in allen uothwendigen Kesst. nißen unterrichtet, und ganz auf Kosten des Staates verpflegt. Der Zöglinge sind nur 24, alle zwischen 12 und 16 Jahren. Am iten Mirz hat in dieser Psianzschule der Unterricht seinen Anfang genommen. Cs ereignete sich eine wahrhaft droNichte Geschichte.. Unter zween Freun, den, die mehrere Jahre hindurch einen vertrauten Umgang unterhielten, kam ewer m ben Fall, daß ev von dem andern 500 ft. borgen mußte, als nun der Zahlungstermin herbeikam, überbrachte der Schuldner seinem Gläubiger die 500 fi. Vankozettcl, welche lezterev auf sei. «en Achreibtisch zurücklegte/und inzwi, sche^'-mit seinem Freund von Geschäften und Neuigkeiten sprach; während diesem Gespräche, in welchem sich beide Freunde miteinander vertieften, machte ein Vu« del,^ Ven der Schuldner mir sich brachte, über die Quer und Länge eine Menge Sprünge, die beide Freunde bei ihrer wichtigen UmerredunZ nicht bemerkten, auf^emmal sprang der Vudel auf den Tisch^zerriß die VankozetNn, und verschluckte eines nach dem andern, wo indessen die Freunde ihr Gerede endigten^ m:d nnt. Schrecken wahrnahmen, daß/die Bantozettcln .entwendet seien, beide geriethen in, ein heftiges Gezänke indem der Gläubiger einige zerfezte Uiberbleibscl dieser Bankozctteln hinter dem Tische fand, und. seincm Schuldner Vorwürfe wegen den Vudel mach« te, welche der Schuldner aber mit dem erwiederte, warum er so unvorsichtig war, die Vankozettel nicht gleich nach der' Uibergabe in seinen Kasten versperrt zu haben, kurz um, als einer dcn, andern die Schuld beilegte, und dcr Gläu, bigcr neuerdings die Bezahlung anforderte , wurde zu diesem Zwist ein, Advokat herbeigeholet, welcher den einen wegen den mitgebrachten Budel, ' den andern aber wegen seiner Unvorsichtigkeit, mithin beide für Mitwivker zu dieser Sache beschuldigte, folglich ihnen den wohlmeinenden Rath an Handen ließ, daß sie allen Prozeß vermeiden, und viel lieber ein jeder die Hälfte dieses Verlustes zu tragen sich gefallen lassen möchten, welchen angebotenen Vergleich sie auch gütlich ein» gegangen. Baron von Vrambilla hat vor der Abreift des Monarchen zo. Chirurgie« Praktikanten cxaminiren lassen. Man be> fand sie fähig, und sie werden nach Ungarn geschickt, und das verursacht Nachsinnen, weil man weiß, daß al^ le Regimenter siats mit Chirurgell besetzt sind. Etliche sind der Meinung, daß die rußische Kaiserin sie begehrt HM Der chmallH« Gottesacker auf der Landstraße muß auf höchsten Befehl 2"^ abgeräumt, die Mauer hinwcggeris-sm,,und der Platz durchaus freyend cden gemacht werden, wodurch.die Vorstadt ungemem..verschönert wud. .Auch. die dabei siehende schöne, nun aber geschlossene Kirche soll gleiches Schicksal haben. In dieser Woche ist die grossg Auctivn derjenigen Aüchev angegangen die aus den Mönchtlösiern hieher zusammen gebracht worden sind. Um den Mönchsgcist eines jeden Iahrzehends «auch «och dem Andenken der Nachwelt aufzubewahren , ist von aNcn jcne^ Büchern, die Mönchsabsurda enthalten, tin Exemplar auf die Kais. Vibliotheck abgegeben worden. Alle übrige wurden verbräm. Oesterreich. Die türkische Post mit den Briefen voM'i2. März ist auf dem Wege nach Belgrad von türkischen Räubern ""gegriffen worden. Man vermißt unter andcrn ein Schachtelchen mit Juwelen, welches einem HandlungshaustinWkn gehorte. Da nun vermöge des im Iatzv i?3Z' zwischen dem k. k. Hofe und der Pforte geschlossenen Traktats, lcztere vev pflichtet ist, den österreichischen Unter« thauen allen durch dergleichen Ränbe» reien auf türkischem Grund und Vodelt verursachten Schaden zu ersetzen , so wie es der k. k. Hof in solchen Fallen gegen die türkischen Unterthanen beobachten ivurdc; so wird wegsn dieses Ersatzes, zufolge des besagten Traktats, unverzug, lich das Ansuchen in Konsiantinopel geschehen. Rußland In Kiow ist die Theurung außerordentlich. Man sagt, die Kaise. rin habe die Besorgung ihrer Tafel daselbst der Dame Branicka für svoo Rubel taglich überlassen. Ein Kalb soll bis 14 Nubel und ein Ei 1/2 polnischen Gulden kosieil. Portugal Zu Porto befindet sich wt ein Mädchen, das nur 3 Spannen hoch ist. Es ist 17 Jahr alt, sehr pro-povtionirt, hat viel Metall in ihrer Stimme, ist lebhaft und munter. schreibt gut, und spricht sehr allgenehm. Ihr Vater ist der Capitain von Varca. Hohlen Der König von Pohlen wurde auf seiner Reise nach Kiow zu Fasiow von dem Fürsten Potemtin, dem vussi. kaiserl. Ambassadeur Grafen von Sta« «kelberg, dem Großfeldherrn Grafen Braniki und dem Prinzen von Nassau empfangen. Der Fürst Potemkin tvu^ die Uniform der Woiwodschaft Vractaw, tvar blos mit den beiden pohlnischen Orden gekleidet, und küßte dem König als pohlnischer Vasall die Hand. Der König unterhielt sich mit ihm 3 Stun» den aUein im Kabmet, dann speißre die ^anze Gesellschaft mit dem König und gieng am folgenden Tage wieder nach Kiow ab, woselbst der König am 20. März eintraf. Er hält mit der Kaiserin täglich Unterredungen, und beide höchste Personen haben^unter ihre Hofbeamten grosse Geschenke vertheilen lassen. Damit die Reise des Königs der Nazion nicht beschwerlich falle, hat ihm die rußische Kaiserin zu Bestreitung der Reisekosten ein Geschenk gemacht, welches aus 2 Millionen Rubeln bestehen soll. Die Absicht der Reise des Kömgs soll seyn', seinem Cnkel Joseph Pomatowsky'/ ben Weg zur Nachfolge auf stinem Thrö, ne zu bahnen. Um Krakau, die Hauptstadt von Pohlen wieder empor zu bringen, soll der König entschlossen haben, jahrlich 4 Monate mit seinem Hosstaat daselbst zuzubringen. Ottomannische Pforte. Der Marsch der Truppen, und die Art von Gährung, welch^dep Gedanke eines bevorstehenden Krieges verursacht, machen, daß die Strassen um die Hauptstadt jetzt unsicher sind. Die i meisten fremden Minister haben ihre ' Pallaste zu Pera verlassen, und sind auf ihre Landhäuser gegangen. Wird alle Donnerstag auf dem Platz N. 183. im Skritmischen Halp se im Gewölbe ausZeMli,