Arheološki vestnik (Arh. vest.) 49, 1998, str. 93-100 93 Ein neues hallstattzeitliches Grab aus Siebenbiirgen1 Nikolaus G. O. BOROFFKA In Memoriam G. I. Borovka2 Izvleček Poznohalštatski grob, ki so ga izkopali leta 1993 v Ora?-tiu v Romuniji, je objavljen skupaj s čašo (slučajna najdba), ki so jo našli v istem kraju (morda v uničenem grobu), in bronasto fibulo z železno zakovico iz okolice Mediana (slučajna najdba, staro odkritje). Skeletni grob iz Orajtia pripada transilvanskim skitskim grobovom. V njem je bila pokopana ženska (jagode, vretence). Fibula ni značilna za Romunijo, njene paralele najdemo bolj na zahodu, v Srbiji, na Madžarskem, Slovaškem in v Sloveniji. Fibula je datirana v čas poznega Ha C ali začetek Ha D, t. j. na konec 8. st. pr. n. š., ali bolj verjetno v 7. - 6. st. pr. n. š. To se ujema z obdobjem zgodnjih skitskih vpadov v Transilvanijo. Abstract A Late Hallstatt grave, excavated in 1993, from Orajtie, Romania, is published together with a cup (stray find) from the same area (perhaps from a destroyed grave) and a bronze fibula with iron rivet from the surroundings of Media? (stray find, old discovery). The inhumation grave from Orajtie belongs to the transilvanian scythian graves. A woman (beads, spindle-whorl) was buried here. The fibula is strange to Romania, its parallels lying to the west, in Serbia, Hungary, Slowakia and Slovenia. The fibula can be dated to the late Hallstatt C, or the beginning of the Hallstatt D period, i.e. to the end of the 8. century B.C., or, more likely, to the 7.-6. century B.C. This corresponds to the accepted period of early scythian penetration to Transilvania. In Orajtie (Abb. 1: 1), jud. Hunedoara,3 Rumanien wurde bei den Grabungen auf dem Bohmerberg/Dealul Pemilor 1993 am Punkt X8 (Abb. 2) ein Schnitt (Sl/1993) (Abb. 3) angelegt. Dieser Punkt liegt am Rand einer Terrasse, die sich etwa 15-20 m iiber dem Mure?-Tal erhebt. Auf Grund von Gelandebegehungen vermutete man eine Siedlung der Starčevo-Crij-Kultur.4 Es wurde eine diinne Schicht dieser Kultur ergraben, die von vier Grabern des 8.-9. Jh. n. Chr. und von einem hallstattzeitlichen Grab (Grab 6) durch- brochen war. 1994 wurden zwei parallele Schnit-te angelegt (S2/1994 und S3/1994) (Abb. J), in denen zwei Gruben der Starčevo-Cri$-Kultur und 5 weitere Graber des 8.-9. Jh. gefunden wurden. Das hallstattische Korpergrab (Abb. 4), das in diesem Beitrag publiziert werden soil, war West (Kopf)-Ost ausgerichtet. Die Knochen waren so schlecht erhalten, daG sie nur als Schatten erkannt werden konnten. Der Leichnam lag in gestreck-ter Lage auf dem Riicken, vermutlich mit den Armen an den Seiten. Am linken FuB lag ein groGes, 1 Die hier veroffentlichten Funde konnten im Rahmen eines Feodor-Lynen Stipendiums der Alexander von Humboldt-Stiftung aufgenommen werden, der auch an dieser Stelle gedankt sei. 2 Grigorii Iosifovič Borovka (7. Januar 1895 - 1941), Wissenschaftler des Grades 1 an der Hermitage, war einer der ersten Archaologen, die die skythische Kunst als eigenstandig erkannten, besonders in seinen beiden Monographien: G. Boroffka, Kunstgeschichte der Skythen. Geschichle des Kunstgewerbes, Bd. 1, Berlin, ohne Jahr, und G. Borovka, Scythian An, New York, 1928. Er wurde 1929 von der OGPU im Rahmen der sogenannten "Professorenaffare" verhaftet, bei der mehrere Intellektuelle aus leningrader Instituten entfernt wurden; er wurde am 7. Oktober 1931 zu 10 Jahren Zwangsarbeit verurteilt und in das Lager von Ust Uhta, Siberien deportiert. Er starb 1941 in Sibirien. G. I. Borovka wird durch die Hermitage St. Petersburg jetzt rehabilitiert (Zuev 1996). 3 Ehemals raion Or4$tie, regiunea Hunedoara. Unter ungarischer Verwaltung Szaszvaros, Hunyad megye. Der deutsche Name des Ortcs ist Broos/Bros. 4 Vgl. Luca, Cosma 1993, 85-88. Abb. 1: Die Lage von Orajtie (1) und Media? (2), sowie anderer "skythischer" Funde aus Siebenbiirgen (nach Vasiliev 1980 und Marinescu 1984). SI. 1: Lega najdišč Orajtie (1) in Media? (2) in ostale "skitske" najdbe Sedmograške. doppelkonisches GefaB (Abb. 4: GefaB 2) mit einer Tasse (Abb. 4: GefaB 1) im Miindungsbereich. Am linken Rippenbereich fand sich eine Fibel aus Bronze mit eisernem Niet. Auf der Brust lagen Fragmente von Bernsteinperlen und eine Perle aus Glaspaste. Die genaue Position eines Spinnwirtels, der sicher zu dem Grabinventar gehort, konnte nicht festgestellt werden. Das groBe, doppelkonisclie GefaB (Abb. 5: 3) mit ausgebogenem Rand tragt am Bauchumbruch vier spitze Knubben. Es ist dunkel graubraun mit Flecken, gut geglattet und grob mit Sand, zer-stoBenen Scherben und Glimmer gemagert. Rand-durchmesser: 21,5 em, Bodendurchmesser: 12 cm, Hohe: 35 cm. Die Tasse (Abb. 5: 2) ist leicht konisch, mit schwach gewolbten Wiinden und einem deutlich iiber den Rand hochgezogenen Henkel von recht-eckigem Querschnitt. Randdurchmesser: 11 cm, Bodendurchmesser: 6,5 cm, Hohe ohne Henkel: 7,5 cm, Hohe mit Henkel: 10,8 cm. Der tonerne Spinnwirtel (Abb. 5: 1) ist doppelkonisch. Durch-messer: 3,2 cm, Dicke: 2,5 cm. Die Fragmente der Bernsteinperlen (Abb. 5: 6) sind zu schlecht er-halten um cine Rekonstruktion zu erlauben. Die Abb. 2: Lage des Fundortes Ora$tie, "Bohmerberg/Dealul Pemilor", Punkt X8. SI. 2: Lega najdišča Oršjtie, "Bohmerberg/Dealul Pemilor", točka X8. Abb. 3: Plan der Ausgrabungen 1993-1994 bei Ora$tie, "Bohmerberg/Dealul Pemilor", Punkt X8. SI. 3: Načrt izkopavanj 1993-1994 pri Ora§tiu, "Bohmerberg/Dealul Pemilor", točka X8. [UU Humus ggGrabgrub« QKulturschicht fjgsttrit m 5m Fayenceperle (Abb. 5: 5) hat einen Durchmesser von 5,5 mm und eine Dieke von 1,3 mm. Die gerippte Bronzefibel (Abb. 5: 4), mit rundem Querschnitt am Biigel, hat einen flachgehammerten FuB (Nadel-halter), der jedoch nicht vollstandig erhalten ist. Die Spirale war quer zur Langsachse der Fibel mit einem Eisenniet befestigt. Fragmente davon und von der Nadel sind noch erhalten. Lange der Fibel: 3,2 cm. Ein Tasse (Abb. 6: 1), die dem Exemplar aus dem Grab entspricht, wird in dem Stadtischen Museum Ora?tie aufbewahrt. Randdurchmesser: 10,5 cm, Bodendurchmesser: 5,4 cm, Hohe ohne Henkel: 6,5 cm, Hohe mit Henkel: 9,8 cm. Sie stammt von einem unbekannten Fundort aus der Umgebung der Stadt, moglicherweise ebenfalls vom Bohmerberg/Dealul Pemilor. Dort wurde, dicht nordostlich der Fundstelle des Grabes, vor eini-gen Jahren ein Wasserspeicher gebaut und es ist nicht auszuschlieBen, daB dabei weitere Griiber zerstort wurden und die Tasse gefunden wurde. Das Grab fiilit eine Liicke zwischen der Grup-pe der zentralsiebenbiirgischen, sogenannten skythischen Griibern und einer kleinen Gruppe von Griibern um Deva (Abb. 1). Die topographische Lage und die Bestattungs-weise entsprechen gut jenen der iibrigen skytischcn Graber Siebenbiirgens.5 Abb. 4: Plan des Grabes 6 von Orajtie, "Bohmerberg/Dealul Pemilor", Punkt X8. Si 4: Načrt groba 6 iz Orajtia, "Bohmerberg/Dealul Pemilor", točka X8. 5 Ferenczi 1%6; Vasiliev 1980, 40ff.; Marineseu 1984; Vulpe 1984. Abb. 5: Inventar des Grabes 6 von Orž$tie, "Bohmerberg/Dealul Pemilor", Punkt X8. 1-3 Keramik, 4 Bronze und Eisen, 5 Glaspaste, 6 Bernstein. SI. 5: Nadbe iz groba 6 iz Orajtia, "Bohmerberg/Dealul Pemilor", točka X8. 1-3 keramika, 4 bron in železo, 5 steklena masa, 6 jantar. Der groGe Topf und die beiden Tassen sind Formen, die aus den sogenannten skythischen Grabern Siebenbiirgens bekannt sind.6 Gleich-artige GefaBe werden auch als "protodakisch" bezeichnet, wenn sie aus Brandgrabern stammen.7 Spinnwirtel erscheinen eher selten in diesen Grabern.8 Sie konnen vielleicht als weibliches Kennzeichen betrachtet werden.9 Auch die Bernsteinperlen und die Glasperle deuten auf ein Frauengrab.10 Sie sind ebenfalls in anderen Grabern Siebenbiirgens vertreten.11 Die Fibel ist ein Fremd-stiick in Rumanien, das eher im Westen Analogi-en findet. Ahnliche Stiicke sind aus der Umge-bung von Titovo Užice in Westserbien,12 Ungarn13 und neuerdings auch aus der Slowakei14 bekannt. Verwandt, jedoch groBer und mit anderem FuB, sind auch einige Stiicke aus Slowenien.15 Letz-tere gehoren zu den Bogenfibeln vom Typ Santa Lucia.16 Bei vielen der zitierten Beispiele stimmt auch die Vernietung der Spirale an den Biigel mit dem Exemplar aus Orajtie iiberein. Dieses tech-nische Detail ist sonst aus Rumanien bisher un-bekannt.'7 Die Fibel von Ora?tie kann sicherlich, auch wegen dem schlecht erhaltenen FuB, keinem der genannten Typen direkt zugeordent werden, sie diirfte ihnen jedoch chronologisch naheste-hen. Sie liiBt sich demnach in die Stufe Hallstatt C-Spiit oder an den Beginn der Stufe Hallstatt D, also moglicherwiese in das 8. Jh. v. Chr. oder, -o 0_5_10cm Abb. 6: 1 Tasse aus der Umgebung von Ora§tie, Keramik; 2 Fibel aus der Umgebung von Media?, Bronze und Eisen. SI. 6: 1 skodela iz okolice Orajtia, keramika; 2 fibula iz okolice Mediana, bron in železo. eher, in das 7.-6. Jh. v. Chr. Datieren.18 Dies entspricht etwa der aktuellen chronologischen 6 Ferenczi 1965; Vasiliev 1980; Marinescu 1984; Vulpe 1984 und Nemeti 1982 mit einer anderen ethnischen Zuordnung. 7 Crijan 1965; ders. 1969, 21-64, besonders S. 35ff., groBe Topfe vom Typ III und S. 46f., Tassen vom Typ I, Variante 2. 8 Ferenczi 1965, 93, 98 Grab III Abb. 9: 1, lOlf. Grab XIV Abb. 9; 2; Marinescu 1984, 48 Grab 5 (Bude$ti) Abb. 4: 5d, 50 Grab 6 (Mari?elu) Abb. 11: 6; Vulpe 1984, 38 Nr. 2, Abb. 6; 20. Einige dieser Stiicke werden als Tonperlen angesprochen. '' Anthropologische Bestimmungen fehlen. Nur in dem zitierten Grab 6 von Marijelu fanden sich auch Waffen, da es sich jedoch um ein Doppelgrab handelt, konnten hier ein Mann und eine Frau beerdigt worden sein. 1(1 Zu Spinnwirteln, aber auch Glas- und Bernsteinperlen, als weibliche Charakteristika siehe Teržan 1985. 11 Vasiliev 1980, 101, 102; Marinescu 1984. 12 Vasic 1977, 23ff„ Taf. 24: 7 (Ražana); 25: 4-7 (Godljevo); 27: 6-8, 14-18 (Pilatoviči); 29: 5-8 (Kriva Reka); 30: 1-6 (Kremna). Weiter sudlich, in Karagač (ebd. Taf. 39: 2-12), kommen noch ahnliche Stiicke vor. Siehe auch Vasic 1973. 11 Fekete 1986, 253, 257 Typ II d. Abb. 6, 7 mit weiteren Analogien und Literatur. 14 Wenige Stiicke in Smolenice-Molpi'r: M. Dušek, S. Dušek 1984, Taf. 104: 13; dies. 1995, Taf. 88: 22; 89: 13; 90: 32 (alle Tor IV). 15 Kos 1973, Taf. 3: 7 (Koritnica, Grab 9); Teržan u.a. 1984-1985, Most na Soči, Graber 271, 645, 654, 697, 955, 1193, 1496, 1886, 1950, 2106, 2123, 2180, 2194, 2233, 2250, 2251 und 2301; Dular 1991, Taf. 27: 3 (Gomile pri Mladih vinih, Hugel III/l880, wo wahrscheinlich mehrere Grabinventare zusammengefugt sind). Aus Koritnica, Grab 9, ist eine ahnliche Fibel publiziert (Kos 1973, Taf. 3: 7). Da das Stiick nicht mehr vorhanden ist (Ebd. S. 852), bleibt unklar ob die Spiralkonstruktion unserem Exemplar entspricht. 16 Kos 1973, 852; Teržan u.a. 1984-1985, 16, 17 Nr. 10-14. 17 Bader 1983. Lediglich ein Fragment aus Birsejti, Hiigel 16, Grab 3 hat einen vernieteten FuB, was keine Parallele zu der Fibel aus Oršjtie darstellt (ebd. 106 Nr. 316, Taf. 35: 316). Eine Analogie zu der technischen Vorrichtung der Fibel von OrSjtie wird hier neu vorgelegt (vgl. weiter unten und Abb. 6: 2). 18 Teržan, Trampuž, 1973; Teržan u.a. 1984-1985, Taf. 26 E; 98 A; 116 E; 138 C; 189 B; 213 D; 225D; 227 A; 233 A; 235 E; 242 D; Fekete 1986, 257; Parzinger 1988, 12, 141., 47, 48 und 104 (siehe hierzu auch Teržan 1992); Teržan 1990. Vasic (1977, 17ff. und 22ff.) stellt die zitierten westserbischen Funde in seine Horizonte 2 und 3 (vorwiegend 3), die er in das 7.-6. und 6.-5. Jh. v. Chr. datiert (ebd. 32ff. und 341'.). Einordnung der friihen skythischen Funde Sie-benbtirgens.19 Ein weiteres interessantes Fibelfragment (Abb. 6:2)2l) von unbekanntem Fundort aus Siebenbiirgen wird im Stadtischen Museum Media? (Abb. 1: 2) aufbewahrt. Lange des Fibelfragmentes: 3,6 cm. Es diirfte aus der Umgebung der Stadt stammen, wo auch skythische Graber bekannt sind,21 iiber die allerdings in den meisten Fallen wenig bekannt ist, da es sich iiberwiegend um Altfunde handelt. Bei der mediajer Fibel handelt es sich um einen anderen Typ (Abb. 6: 2) aus massiver Bronze mit drei Langsrippen auf dem Biigel und Ritzverzierung. Auch bei diesem Stuck war die Spirale mit einem Eisenniet an dem Biigel befestigt. Die Fibel konnte auch zu dem, eher seltenen, Typ der Kammfibeln mit gezahntem FuBende (Typ S. Ginesio)22 ge-horen, obwohl bei dem Exemplar aus Media? kein FuB erhalten ist. Ahnlichen Fibeln begegnen wir wieder unter den genannten serbischen Funden,23 in Smolenice-Molpi'r,24 Slowakei, und in Most na Soči, Slowenien.25 Dieser Fibeltyp laBt sich ahn-lich datieren wie jener aus dem Grab von Ora§tie.26 Die Fibel konnte im Zusammenhang mit den skythischen Funden aus der Umgebung stehen, obwohl dies unsicher ist. Jedenfalls diirften Fibeln westlicher Herkunft in Siebenbiirgen haufi-ger sein als dies bisher angenommen wurde.27 Das Grab von Orajtie laBt sich also ohne Schwie-rigkeiten in das 7. Jh. v. Chr. stellen. Chronolo-gisch entstehen dadurch keine Probleme. Anders ist die Lage bei der kulturellen Einordnung. Wem die sogenannten "skythischen" Graber des Karpatenbeckens zuzuschreiben sind ist eine offene Frage, die wir auch hier nicht losen kon-nen.28 Auf ein anderes Thema mochten wir hier die Aufmerksamkeit lenken, ohne daB eine Kla-rung versucht werden soil. Der Beginn der "skythischen" Graber, wie auch siidlich und ostlich der Karpaten der Ferigile- und Birsejti-Grup-pen, spatestens in der ersten Halfte des 7. Jh. v. Chr. scheint allgemein anerkannt zu sein.29 An-dererseits wird die Lebensdauer, gleichfalls allgemein akzeptiert, der Basarabi-Kultur (bzw. des Basarabi-Stiles) bis in das 7. Jh. v. Chr., teilwei-se sogar bis in das 6. Jh. v. Chr., verlangert.30 Dadurch entsteht eine, im Extremfall erhebli-che, zeitliche Uberlappung der verschiedenen Gruppen. Sollten hier unterschiedliche "Bestattungsgruppen" nebeneinander existieren, so wiirde dies das weitgehende Fehlen von Sied-lungen erklaren, die den Ferigile- und Birse§ti-Gruppen oder den siebenbiirgischen "Skythen" zugeschrieben werden konnen.31 Sie miiBten dann in den (spaten) Basarabi-Siedlungen zu suchen sein. Auf enge Beziehungen zwischen den GefaB- 19 Lang 1980; Marinescu 1984; Vulpe 1984. Vulpe lehnte eine so friihe Datierung urspriinglich ab (Vulpe 1970, 153ff.). Er anderte seine Meinung, und stellte aueh die Abfolge der ersten beiden Ferigile-Stufen um (Vulpe 1977; ders. 1979, hauptsachlich naeh dem Vortrag von Amei Lang auf dem 2. Thrakologisehen Kongress, der im September 1976 in Bukarest stattfand (Lang 1980). An einem etwas spateren zeitliehen Beginn der skythischen Funde in Siebenbiirgen, im 6. Jh. v. Chr.. halt noch Vasiliev (1980, 125ff.; ders. 1988; Vasiliev u.a. 1991. 122f.) fest. 2(1 Unseres Wissens ist das Stiick, das vor 1950 gefunden wurde, bisher nicht veroffentlieht (vgl. Bader 1983). 21 Crijan 1955-1956; Vasiliev 1980, 141 Nr. 1 (Adamu?), 142 Nr. 9 (Bazna), 145 Nr. 33 (Delenii = ?aro?), 146 Nr. 49 (Herepea); Vulpe 1990, 34 Nr. 19 (Delenii), 40 Nr. 38 (Brateiu). 22 Teržan u.a. 1984-1985, 20, 21 Nr. 13. 23 Vasic 1977, Taf. 25, 1-3 (Godljevo); 29; 9 (Kriva Reka), alle allerdings ohne abgebildeten Querschnitt. 24 M. Dušek, S. Dušek 1984, Taf. 115: 15; 164: 13; dies. 1995, Taf. 62; 11; 89; 5; 96: 15; 98: 14; 100: 16 (mit angenieteter Spirale); 128: 25,27. Beachtenswert ist die Tatsache, daB in Smolenice-Molpir fast ausschlieBlich verschiedenen Varianten der dreikantigen "skythischen" Pfeilspitzen vorkommen. Auch groBe doppelkonische GefaBe mit abwarts gerichteten Knubben, wenn auch gedrungener als die siebenbiirgischen Exemplare und eher in geringer Menge, sind unter dem Fundmaterial zu bemerken (M. Dušek, S. Dušek 1984, Taf. 35: 31,33; 40: 22,25; 119: 1,6; 141: 3; dies. 1995, Taf. 26: 5,6). Da das Material in Smolenice-Molpir haufig sekundiir verlagert ist und sicher mehrere Zeitstufen reprasentiert sind, sind diese Analogien leider nur fur die Verbreitung und sehr allgemcine Verkniipfungen brauchbar. 25 Ebd., Most na Soči, Graber 1646, 1832 und 1893. Ahnliche Formen, aber mit andercr Konsti uktion der Spirale stammen aus den Grabern 73, 1546 und 1986. Ein weiteres Stiick stammt aus Este, Grab 207 (Eles Masi 1986, 207 Nr. 2103 A (falschlich wird die Vernietung fur eine Reparatur gehalten], Taf. 161: 2103 A). 26 Vasic 1977, 17ff„ 22ff„ 32ff„ 34f.; Teržan, Trampuž 1973; Teržan u.a. 1984-1985, Taf. 163 E; 175 A; 183 D. Siehe auch Anm. 18. 11 Siehe Bader 1983, der fur einige Fibeln "italischer" Herkunft den Kunsthandel verantwortlich maeht. 28 Fur verschiedene Meinungen siehe Dušek 1964; Cri?an 1965; Dušek 1966; Cri?an 1969; Vulpe 1970, 165ff.; Parducz 1973, 27ff.; Dušek 1978; Vasiliev 1980; Nemeti 1982; Moscalu 1983; Marinescu 1984; Vulpe 1984. 29 Siehe Anm. 19. 30 Vulpe 1970, 118ff.; Hansel 1976, 142, 174ff.; Gumi 1983, 101; Vulpe 1986, 49; Vasiliev 1988, 94; Vulpe 1990, 120; Vasiliev u.a. 1991, 120ff.; Guma 1993, 211 um nur einige Arbeiten zu nennen. 31 Ein Problem, das auch von Vasiliev und Vulpe angesprochen, aber nicht erkliirt, wurde (Vasiliev 1980, 25; Vulpe 1990, 121). formen der Basarabi- und der Ferigile-Gruppe ist bereits von A. Vulpe mehrfach hingewiesen worden.32 Um die gestellte Frage zu klaren, ware es notwendig, das Fundgut, einschlieBlich der wenig publizierten, unverzierten Keramik, besonders der Basarabi-Gruppe, neu zu sichten und zu ord-nen. 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Nov starejšeželeznodobni grob s Sedmograškega Povzetek Poznohalštatski grob, ki so ga izkopali leta 1993 v Ora$-tiu v Romuniji, je objavljen skupaj s čašo (slučajna najdba), ki so jo našli v istem kraju (morda v uničenem grobu), in bronasto fibulo z železno zakovico iz okolice Mediana (slučajna najdba, staro odkritje). Skeletni grob iz Orajtia pripada transilvanskim skitskim grobovom. V njem je bila pokopana ženska (jagode, vretence). Fibula ni značilna za Romunijo, njene paralele najdemo bolj na zahodu, v Srbiji, na Madžarskem, Slovaškem in v Sloveniji. Fibula je datirana v čas poznega Ha C ali začetek Ha D, t. j. na konec 8. st. pr. n. š., ali bolj verjetno v 7. - 6. st. pr. n. š. To se ujema z obdobjem zgodnjih skitskih vpadov v Transilvanijo. Tudi fibula iz okolice Mediana, kije drugačnega in redkejšega tipa, ima paralele v Srbiji, Slovaški in Sloveniji in je lahko datirana v isto obdobje. Morda jo lahko povežemo s skit-skimi najdbami iz okolice Mediana. Fibule "italskih" tipov znajo biti v Romuniji bolj pogoste kot se je mislilo do sedaj. Objavljene najdbe kronološko niso sporne. Večjo pozornost vzbuja drug problem. Splošno sprejet začetek "skitskih selitev" in skupin Birsejti in Ferigile vzhodno in južno od Karpatov je najkasneje prva polovica 7. st. pr .n. š. Po drugi strani pa naj bi basarabijski stil obstajal do 7. st. pr. n. š., ponekod celo do 6. st. pr. n. š. Vsekakor moramo upoštevati kronološko prekrivanje. Če so obstajale različne "pogrebne skupine" istočasno, postane jasno, zakaj tako pomanjkanje naselbin skupin Birsejti in Ferigile ali transilvanskih "Ski-tov". Iskati jih je treba v (poznih) basarabijskih naselbinah. Sicer pa je tudi A. Vulpe že večkrat opazil velike podobnosti med basarabijsko in zgodnjeferigilsko lončenino. Da bi razjasnili ta problem bi bilo potrebno podrobno pregledati celoten material teh skupin, še posebej večinoma neobjavljeni material brez okrasa basarabijske skupine. Dr. Nikolaus G. O. Boroffka OdenvvaldstraBe 2 D-12161 Berlin