Vereinig t e Laibacher Zeitung. Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. Dienstag den 3. October i8i5. Kriegsschauplatz. ^)as Hauptquartier des Kaisers Alerander M nach Chalons an dcr Marne, versetzt werben. Von Dvle find mehrere Oestcrr. Regimenter nach Besancon aufgcbroäien. Man versichert, die Belagerung dicscs Platzes werde unverzüglich beginnen. Nach Pariser Blattern ist der Abmarsch dcr prcuß. Garden aus Paris bis zum «,5. Oktober ausgesetzt worden. Am 10. Sept. traf der Fürst B -rhcr unter czrossem Iudcl zu Caen cin, wo er wahrscheinlich sein Hauptquartier aufschlagen wird. In Abwesenheit des Erzherzogs Ilchann, fübrt der F. M. L. Baron v. Wimpfen das Ober - Commando über die verbündeten Truppen um Basel, wo er sein Hauptquartier hat. Ueber die Schleifung der Fesinngswerke von Hüniugcn erwartet man noch weitere Befehle. Man hat auf den Wällen und Vor-iv erken Minen gegraben; aber der Befehl, sie zu sprengen, ist noch nichtvon Paris eingetroffen. Auch ist die Anzabl der Arbeiter, welche bisher z^ur Niederreissung der Festungswerke augesiell; waren, beträchtlich vermindert worden. (W. Z.) Ae Stkrk^der maischen Arwec bettug in dem Lager von Vertus 1,0,000 ManlsF.'^. die Ncitcrei) schätzte man ans 36,000 Mann^ und die Zahl dcr Kanonen auf /.oo. Aach^ den Manövern gab der Kaiser Alerander uir? ter freyem Himmel cin grosses Mittagmahl, woran seine erlauchten Verbündeten, die vornehmsten Generale seines Heeres und jene von den verbündeten Truppen , welche ihren Eou-verainen gefolgt waren, Theilnahmen. Mehrere Artillerie-Calven wurden wabrend desselben gegeben. Die Anzahl dcr Zuschauer war unermeßlich. Die (Zoldaten erhielten doppelte Razionen; die vollkommenste Ord> unng herrschte ilnter di-nselben. (W. Z.) Die Festung Givet und der Monrd'baue haben sick den Preussen übergeben7 die Be, satzung abcr ist nach Charlemont abgezogen. Die Feindseligkeiten wcrdcn gegen dicscs nun fortgesetzt. Der Kommandant von Metz bat die Besatzung dieser Festung noch nicht ans-emander gehen lassen. Allc'FreywillMnder Niederlande bey der Armee kehren in ihre Hcimath zurück. Auck der Landsturm soN entlassen werden. Die Arbeit an den Brü« ckcnköpfcn am Rhein, iss ausVcfehldes Fürst Schnarzcnberg eingestellt worden, und man meldet, daß 11 Batoil. österr. Iuf.; und 12 Schwadrrus Cavallerie Elsaß und Frankreich verlassen werden, und auch die zwey In» santcrie-RegimenterUürtemberg und CoUo? redo, nebst «inen; («vallerie- AeaMcnle. in her Gegend Vo« Straßburz bleiben werben. Laudau bleibt so wie Straßburg, noch in Vlokadestand. (W. Z.) Der Präfekt, Graf Vouthillers, hat seine Verwaltung mit der Erklärung angefangen, daß dem Könige nichts so schmerzhaft gewesen sey, als die Beschuldigung, daß er unter den vermiedenen Rcligions - Partheyen ,einen Unterschied mache, und dis Katholiken auf Kosten der Protestanten begünstigen wolle; Se. Maj. sey den einen wie den andern gleich geneigt, und kenne in den Negiernngs-An-aelegenyeiten keinen Unterschied derReligion." Aus einem Berichte über die in Straß-Hurg Statt gehabt Militär-Insurrection, bebe«) wir folgende, den kaiserl. Ocster. Gen. v. Volkmann betreffende Stelle aus: Gleich beym Ausbruch der Unruhen wollte der Oesterreichische General Volkmann insHauptquar^ tier nach Stnzhcim zurückkehren, allem schon waren die Thore von den iusurgirten Soldaten gesperrt. Er konnte daher nicht mehr . ans der Stabt. Sogleich «ach seiner Rückkehr in den Gaschof erschien eine Deputation der Anführer der Iusurection? ans einigen Sergeanten bestehend, um ihm zu erklären, . daß der Aufstand nur hegen ihre Militärcncfs gerichtet sey, und keme Beziehung auf die Verhältnisse nur der alliirten Armee habe; haß die Truppen der Uebereinkunft gemäß ausmarschirenwürde«, sobald sie ihren Sold erhalten hatten, weßhalb »nan jhn bitte, ganz ruhig zu seyn, indem man ihm alle schuldige Achtung erweisen werde. Auch bothen sie Hm eine Sauvc - Garde an, die, wenn er es verlange, ans einem ganzen Bataillon bestehen solle. Herr v. Volkmann dankte ihnen für ihr Anerbiethell, wovon er aber keinen Gebrauch machen wollte. Nichtsdestoweniger ließen sie ihm eine Ehrenwache. Ja denselben Abend, als die auf dem Para-hcplatz bivouacquirendeu Bataillon? ihre Mn-sik kommen ließen, wurde ihm eine Serenade gebracht. Am folgenden Morgen schickte er einen seiner Adjutanten an denFürsten von Ho-henzoUern nach Stuzheim, Unteroffiziere begleiteten ihn, umju verhindern, daß er auf den Vorgesten nicht aufgehalten werde, uild um im Oesterreichischen Hauptquartier die Versicherung zu geben, daß die Truppen keine Schwierigkeiten machten, abzumarschiren. Herr von Volkmann betrug sich übrigens bey diesen Vorfallen mit Würde und Kaltblütig^ keit. Man erzählt, daß der Insurgentenan-fuhrer Beangis sich in Person zu ihm verfügte , und Vorschläge zu einer Unterhandlung mit dem Fürsteu Hohenzollern machte, worauf ihn Herr von Volkwann fragte: „Seit wann wohl ein Ocsterreichischer General mit einem Französischen Sergeanten unterhandle ? nnd ihm Nocken die Thüre wies. Die Civil-beHorden und einige Stabsoffiziere, die frch umhergehen konnten, beeiferten sich , dem General Volkmann während dieser unzlemenden Auftritte alle Theilnahme zu bezeugen. (Die Quodidienne dedient sich, indem sie-von dem Aufstand der Garnison zuStraßbnrg spricht, folgender merkwürdiger Ausdrücke: Dieser Aufstand war inZseiner Zlrt ausserordentlich und verdient bie Aufmerksamkeit des Beobachters; denn er trug ganz den Charakter, der MaßigunHdes Anstandes und der Würde, zc.) Der Kaiser von Rußland hat den F. M. Grafen Barclay de Tolly iu den Fürstenstand erhoben. (G,. Z.) Oesterreichische Staate«. Wien. Nach so ^eben eingelangten offiziellen Anzeigen, marschiren neuerdings von den Regimentern Kaiser, Reuß - Greitz, Vogelsang , Vianchy, Vctt^garde und Szekler Infanterie, dayn Ktcnmayer-und Szekler-Hnssa'ren, 19 Bataillone und 18 Eskadronen, aus Frankreich in die k. k. Erbstaaten zurück, und treffen zwischen dem 10. und 14. Oktober an den Oesterreichischen Grenzen ein. (W. Z.) Ungarn. Preßburg, den 22. September. Die Erkönig'nm von Neapel ist den 17. d. M. mit 7 Wägen und Gefolge, besiehend aus mehr als 20 Personen, in der, eine Poststatton von bier entfernten Oesterreichischcn Stadt Hamburg angekommen, und hat das basige Schloß des Freyherrn von Fcllner auf einige Zeit bezogen. '(G. Z.) ' Preußen. Der König von' Preussen hat bewilligt, daß von den 40 Säulen, welche die Franzosen as der Domkirche zu Aachen nach Paris entfuhrt haben, nur z^ehn der besten (sammt dem Grabmahl Karls d^es Grossen) zurückgegeben werden sollen, weil die übrigen 3o «Säulen dem Gewölbe des Pcttiser Museums ..z),^Stutze dicnen, und nWt vhue grosse Be-"' Madigung weggenonnucu werden können. (W. Z.) It -alie n. Aus Genua vom 12. September iv'lrdbe-richtc.!: ,,Die Unsicherheit des mittelländischen Meeres wachst mit jedem Augenblicke, und doch sind unsere Küsten so wehrlos (wie z. B. selbst la Spezzia, wo die von den Engländern weggeführten Kanonen noch nickt crsetztsind) daß sie jeder Naubercy mit gewaffneter Hand offen stehen. Nachdem die Feindseligkeiten zwischen Algier und Spanien begonnen7 ha-. b