Deutsche Macht (Iiruker „LiMer Zeitung"). Mtrliit |«»»»« Ui« ««»»»ich st. -.54. ««rtrliUnj (L l.&o, d°>d,»di,g ». 9.-, 9MJl«tm8 st. Mit P»stv-rsc»»tt», ii«rteliiftrij 11.M, |mr>> z»!n»>« fär uns« Watt »He kbratro»« kMK«t»!>iupi(i krt z» un» »,«»»dr» on. «tdaclto» Hrrrnig. « »»«Inlsti-It«! Hnrni^ «. eprechftilildni »«» Red-clt»»« »>Nch. »it «»«»»tm, »kr «,»»- u»d v»» »—t» Uhr fct- »»» S—• Ubx ?ia4tmlltjl. — tR«lamatl»lu« »ortiftri. — «ai,,»««< Z»>e»»iu>,ni ntchl b»rücksich»s>cl. Nr. 75. Cilli, Donnerstag, den 20. September 1883. VIII. Jahrgang. Zic deutsche Kaiserstadt Oesterreichs. Wien, 17. September. Der Einweihung des Wiener RathhauseS »itmet die Berliner „Nationulzeitung," daS !rgan deS freisinnigen deuychen BürgerthnmS vni die lauterste Sympathie athmenden Artikel, «lcher den in schwerer Bedrängnis und tiefer Surfte lebenden Teutschen Oesterreichs Trost, »ffnung und Erhebung zu bieten geeignet ist. «fnüpfenb an den Ateisterspruch unsere« kihmidt: Wenn wir dieSseitS der Berge mit lxserer Kraft stets zusamntenhalten mit denen aseits der Berge mit ihrer Feinheit und liebens Würdigkeit, mus; alleweil etwas Iwßcs entstehen, schreibt dieselbe: „Besser hätte Schmidt sein eigenes Werk licht schildern können; allein sein Spruch geht Mch lieser, ist noch umfassender. Ist es nicht >erade die Ausgabe, die der Stadt Wien unter toi leitenden deutschen Städten geworden ist. k sie schon so oft und so glanzvoll ausgefüllt tut: D i e Vereinigung deutscher !iaft mit südlicher Feinheit und lieben «Würdigkeit! Waren es nicht ch Züge, die Wien trotz aller Hindernisse am» in die Reihen der leitenden Kunststätten ihren? In der goldenen Zeit der Musik in Litn, wie wie jetzt in der glücklichen Entsal-g der Baukunst, hat sich diese schöne Vermittlung zwischen Süd nnd Nord vollzogen, n glücklicher Ergänzung deS rauheren und loderen Nordens ist der Stadt Wien diese Rotli zugefallen, die sich künstlerisch wie social «i Geltung bringt und Jeder, der aus dem ltich nach Wien kommt, glaubt alsbald den auch eines solchen Wesens zu empfinden. TaS Ant, welches die Wiener Bürgerschaft in der viweihung ihreS RathhauseS feierte, konnte mMs auf größere Sympathien stoßen, als in Hine moderne Künstlerin. TaS Gewitter zu schildern fällt Niemandem »ähnnd dessen Toben ein. Als Sarah Bernhardt, ki-em Sturmwinde gleich, über die Bühnen kropa's fuhr, und heute da. morgen dort gleich einem Blitze zündete, da gelangten Wenige dazu fa Künstlerin und ihr Wesen ruhig zu beobach-in, und zu ergründen. Seit einiger Zeit wird ««der sehr viel von der genialen Künstlerin ge-jinxhen. Ihre Trennung von Damala, das Liedererscheinen des Letzleren auf dem Pariser Racadsm. der Beginn ihrer DireclionS-Thätig-ki>> in einem d?r größten Theater von Paris - all' dies gibt Sarah Bernhardt wieder ein-mal eine ganz besondere Actualitäl. Im Aus-a»de leben die Gestalten, welche die große Künst-Ifiin geschaffen hat, noch immer in Aller (5r« vmrung. Die Schauspielerin ist ein Ding, das Nerven und Leidenschaft besteht. Gemischtes Blut, Racenkrenzung führt zuweilen eigenthüm-licht Resultate herbei. Es entsteht eine Species, die weder dem Vater noch der Mutter gleicht, frren Eigenart jedoch etwas Sprunghaftes, bei-sahe Unvollendetes ausweist. Sarah Bernhardt ik das Product einer solchen Kreuzung. Ihre Butter war eine holländische Jüdin, ihr Vater m katholischer Franzose. Sie hat von Beiden kt Intelligenz ererbt. In jeder anderen Hinsicht der Hauptstadt des verbündeten deutschen Reiches. An Allem, was Wien in Freud und Leid begegnet, nimmt Berlin den .aufrichtigsten Antheil, in dem gei-ftigen Leben der beiden deutschen W e l t st ä d t e vollzieht sich unausgesetzt eine Annäherung: in literarischer und künstlerischer Beziehung beginnen sich schon in manchen Punkten die Grenzscheiden zwischen den Beiden zu verwischen. Die politischen Interessen ver-wachsen mehr und mehr und eine jede dieser Städte ist so mit seinem Verkehrsgebiet ver-wachsen, daß beide nur nebeneinander, nie gegen einander gedacht werden können. Der edelste Wettstreit ist für sie eröffnet, in allen Culturaufgaben das Höchste zu leisten, von der Schwesterstadt gern zu empfangen und ihr gern zu geben. Wenn Berlin auf dem Rath-hausfeste in Wien nicht vertreten war, so ist wohl der Grund in der eigenthümlichen Lage zu suchen, in welche Berlin durch das Vor* gehen der Regierung gegenüber der Vermal-tung der Stadt im Augenblick gebracht ist, und die einer Repräsentation nach Außen hin nicht günstig ist. Die nationalen Conflicte, die eben durch Oesterreich gehen, müssen in ihren Widerstößen vor Allem die Reichshauptstadl treffen, denn ihr fällt in dem vielgestaltigen, vielsprachigen Oesterreich eine ganz andere Stellung zu. als in einheitlichen, straffer organisirten Landern. Wie auch die politische» Formen in Oesterreich ausgeklügelt werden mögen, mächtiger als diese ist die Gewalt historischer und socialer That-sachen. N ä ch st der Dynastie i st die ExistenzderReichshauptstadt das kräftigste Band, was die schon uns sich zuueigendeösterreichifch-ungarische Völkergruppe v e r e i-niget. Nach Wien sind trotz aller Anstren-gungen der 'Nationalen in Pest. Agram, Lem- ist ihr Wesen ein AusnahmSproduct. NichtS^voi, dem kühlen Temperamente, dem strengen Ord-nungsinne der holländischen Mutter, nichts von der GeschäftSklugheit deS jüdischen Stammes, nichts von dem Sparsinne des sranzösischen VaterS, nichts von der Einseitigkeit, mit welcher gcrade der Franzose seine Talente zu enwickel» pflegt. Sarah ist kein« Tradilion, sondern ein Original; aber keines jener gesunden, vollkräf« tigen Originale, welche, bahnbrechend, in der Menge die Sehnsucht, ihnen zu gleichen, erwecken, keine jener begnadigten Erscheinungen, welche, von Licht umflossen, ihrer Zeit entsteigen und die Höhe der Ewigkeit erklimmen. Sie ist ein krankhaftes Original, dem die reine Harmonie vollständig mangelt. Alles an ihr, das Wollen und das Können, ihr ganzes Wesen trankt am Mangel an Einheit. Es ist verschroben und ver-zerrt. Von der Ueberzeugung beseelt. Alles wa> gen und leisten zu können, läßt sie sich von dem Gaukelspiele ihrer Phantasie lenken und bestim-men. Den klaren, nüchternen Verstand bringt sie durch eine Phrase zum Schweigen. Die berühmte Tragödien ist zum Ueberfluß auch ein Pariser Kind. Sie wurde katholisch getauft und von ihrem Vater einem Kloster zur Erziehung übergeben. Ihr Gebnrtsjahr ist 1844. Als vierzehnjähriges Mädchen besuchte sie die Curse von Proost und Samson nnd erhielt, da sie berg und Prag die Blicke der Bevölkerung unausgesetzt gerichtet. Wie der Thurm des Wiener Rathhauses gebietend über Wien hinausschaut, — so leuchtet Wien selbst über Oesterreich. Unübersehbar groß ist der Einfluß, den Wien auszuüben vermag als Trägerin einer, wenn auch eigenartigen, doch im Grund und Wesen deutschen Cultur. DaS Schaum-spritzen der nationalen Erregung kann Wien in seiner Stellung nicht erschüttern, wenn es sich selbst treu bleibt. Aber auch darin hat der Meister des Rathhausbaues ein wahres Wort gesprochen: Wien bedarf vor Allem der Einigkeit, den LuxuS des Bürgerhaders kann es sich nicht gestatten. Möge der Wunsch sich ersüllen, der bei jenem Feste erklang, daß die Beschlüsse, welche in dem stolzen Rathhause gesaßt werden, dem geistigen und materiellen Gedeihen der altberühmten und verjüngten Stadt, der Sache von Wahrheit. Freiheit und Recht im Bürgerleben zu Gute kommen mö-gen. Damit wird Wien Oesterreich den größten aller Dienste geleistet und manchen der s ch w e-ren Fehler ausgeglichen haben, mit welchen eben der österreichische Staatsgedanke ge-schädigt wird. Inndschau. sM a n k o m m t zur Einsicht.) In Ungarn macht sich bereits ein Umschwung der germanophoben Gesinnung geltend, welche bisher die Politik des Eabinets Tisza in einem dem Interesse Ungarns schädlichen Grade beherrschte. Als ein Symptom vernünftigerer und kühlerer Beurtheilung des Verhältnisses Ungarns zum Deutschthum ist insbesondere die Ernennung Brennebergs zum Obergespan deS Hennannstädter Comitates an Stelle des den Sachsen misliebigen Friedrich Wächter anzusehen. SectionSrath große Befähigung zeigte. 1861 einen zweiten Preis für die Tragödie und ein Jahr später denselben Preis für die Comödie. Die Erschei-nung deS jungen Mädchens war frappirend, aber durchaus nicht einnehmend. Ihre Gestalt war hoch aufgeschossen, übermäßig schank. Der feine Hals erschien zu lang, das schmale Gesicht von keinem jugendlichen Reize verklärt. Der Mund fiel durch seine Größe auf. die Augen blickten inS Leben — sie waren groß und blau und constrastirten mit dem rothblonden Haar, welches die Stirne umrahmte. Der Oberkörper erschien zu lang und verlieh die Bewegung jener Schlan-genwindungen, welche so viel getadelt werden. Der Eindruck, welchen man von dem Aenßeren der Debütantin empfing, war ein mächtiger. Die errungenen Preise berechtigten Sarah zu einem Debüt aus dem Theatre fran^ais. Das Publicum verhielt sich bei der Antrittsrolle, Jphigenia, kalt und ablehnend. „Unfertig." „un-reif," so lautete daS Urtheil. Niemand erkannte den Genius. Die Debütantin wandte sich dem Gymnaie-Theater zu. Auch hier errang sie kei-nen Erfolg als Künstlerin. Ihre Erscheinung erregte jedoch ein gewisses Aussehen; sie war anders als alle Anderen, fast unheimlich. Paris findet Gefallen am Absonderlichen. Man erzählt sich, daß die gefeierte MarS eine junge Schauspielerin, die vor ihr Probe 2r» s ^ Bremuberg erfreut sich bei seinen deutschen LaadSleuten der besten Achtung, wiewohl er nie Etwas unternommen hat. was ihn in ernstlichen Conflict mit seinen Pflichten gegen das ungarisch« Ctaatswesen hätte bringen können; die Buda-pester Regierung hat demnach einen glücklichen Griff gethan als sie diesen Mann auserlas, um eine Verständigung mit den durch verletzende Prvoeationen und kleinliche Nergeleien in Harnisch gebrachten Siebenbürger Sachsen anzubahnen. Diese Absicht des ungarischen Cabinetes verspricht wohl auch den erwünschten Erfolg, denn der Conflict zwischen den Ungarn nnd Sachsen hat bisher beide Seiten geschädigt zu Gunsten der Roinania irredenta, welche es in Sieben'iürgcn weitaus ärger treibt als in dem neugebackenen Königreich Rumänien selbst. Gegen diese den Interessen nicht nur Ungarns sondern der ganzen Monarchie abträgliche Be-wegung bedarf cS eines Gegeneinflußes, und diesen auszuüben, ist kein Volksstamm geeigneter als der der zähen Sachsen. Die Ungarn folgen demnach nur dem Gebot des Selbsterhalungs-triebes, wenn sie es aufgeben durch gchäßige Maßnahmen und Berufung misUeviger Per-sönlichkelten auch nur den Schein aus sich zu laden, daß sie die Sachsen entnationalisire» wol-len; ja man kann sagen, daß sich Ungarn nur durch eine aufrichtige Conivcnz zum Deutschthum der beiden „Pan" erwähren kann, welche seine Existenz bedrohen. Das gute Einvernehmen der Ungarn mit dem Deutschtum bildet eine Schutz-wehr gegen den Panromanismns sowohl als gegen den noch weitaus gefräßigeren Panslavis-muS. [tschechische I d e en.) Es war vorauszusehen, daß die kroatische Bewegung unter den Tschechen wanne Vertheidiger und Freunde finden werde. Ueberraschen muß es jedoch immer-hin, wenn die edlen Wenzelssöhne die traurigen Ereignisse zu einer Vereinigung aller Südslaven mit LiSleithanien auszunützen beabsichtigen. In diesem Sinne werden bereits in Prag tschechische Stimmen laut, denen der Gedanke vorschwebt, neue Bundesgenossen für die slavische Richtung der Politik Oesterreichs zu gewinnen und über-Haupt die Fortdauer derselben möglichst zu sichern. Ein Tschechenblatt versteigt sich diesbezüglich zu folgender Aeußerung: „Die magyarische Politik ist abgenützt. Es ist für Großöster-reich nothwendig, daß östlich der Leitha weiter-sehende Männer die Zügel in die Hand nehmen, Männer, die nicht die ganze Welt an den Bettel-stab bringen wollen, nur damit die Ungarn sich sättigen können. Für Transleithanien ist ein Staatsmann erforderlich, der im Einvernehmen mit dem Staatsmanne CisleithanienS am Aus-gleiche der Nationen mitwirken würde." Also auch den Ungarn wünscht man eine Versöhnung«- spielte, mit den Worten: „Bitte, liebes Kind, wie viele Liebhaber haben Sie schon gehabt?" unterbrach. „Gar keinen", erwiderte die Ge-fragte, stolz auf ihre Tugend. „Dann wollen wir die Probe verschieben bis nach dem ersten Liebhaber", erklärte die MarS. Ob Sarah an den AuSspruch der Künstlerin dachte, ob die Macht der Liebe sie überwältigte. Thatsache ist. daß Mademoiselle Bernhardt sich von der Bühne für geraume Zeit zurückzog und ein Priva-tissimum jugendlicher Mütterrollen durchführte. Die Tragödie ruhte. Di« ehrgeizige Seele der Künstlerin träumte von Triumphen auf anderen Gebieten. Sie griff zum Meißel und zum Pin-fei, sie wollte malen und Sculpturen schaffen. 1866 war sie des Privatlebens müde und tauchte neuerdings, diesmal im Theatre St. Martin, auf. Sie spielte daselbst nur kurz? Zeit. Der berühmte und einflußreiche Schriftsteller und Academiker Camille Doucet verlangte für Sarah ein Engagement im Odöon. Hier bot sich der Künstlerin zum ersten Male ein größerer Wirkungskreis. Sie spielte nacheinander die Ge-stalten Moliöre'S, Coppe's, Shakespeares, und errang alS Königin von Spanien im Ruy-Blas «inen bedeutenden Erfolg. Die französische Bühne war damals noch ein beseeltes Instrument. Das Repertoire wechselte, die Bühne war keine Dreh-orgel. die hundert Mal nach einander, Abend .Deutsche Wacht." ära. damit der ährenarme slavisch« Weizen auch dort üppiger in die Halme schieße und auch dort mehr leeres Stroh gedroschen werde. Deutschland. sKatholischer S o c i* alismu s>s Der Führer der deutschen Cen-trumspartei, der Abgeordnete Windhorst, hat in der zu Düsseldorf stattgefundenen General-veriaunulung der Katholiken Deutschlands seine Stellung zu den socialen Aufgaben der Zeit sixirt. Auf seine Befürwortung hin wurden zwei Resolutionen angenommen, [welche aus-sprechen, I. daß die sociale Frage nur durch das Zusammenwirken von Kirche uud Staat zu lösen sei. und 2. daß auf dem Wege der Gesetzgebung eine den heutigen Verhältnissen angepaßte korporative Organisation der pro-ductiven Arbeit mit Ausschluß aller bureau-kratischen Bevormundung ins Leben gerufen werden soll. Faßt man das. was zur Begrün--, dung dieser Resolution gesagt wurde und daS, was bisher die Ultramontanen in Sachen der Socialpolitik angestrebt haben zusammen, so erhalten wir einen klaren Begriff über die social-politischen Bestrebungen der deutschen Centrumspartei, über den katholischen Socia-lismus. Sie wollen den Staats-SocialismuS unterstützen, so weit derselbe die liberale Ord-nung in Staat und Gesellschaft durch allerlei Mittel einschränkt: sie werden den Staats-Socialismus aber überall da bekämpfen. wo er die arbeitenden Classen unter den Einfluß der staa'lichen Bureaukratie zu bringen ver-suchte. Die von ihnen geforderten corporativen Organisationen laufen einfach darauf hinaus, daß der Staat die Arbeiter in wirthschaftliche Interessengemeinschaften organisirt und dann sich nicht weiter um sie bekümmert, dagegen aber der Kirche, d. h. der clericalen Ägita-tion. ihren Platz an der Spitze der Arbeiter-balaillone einräumt. Daß dadurch der ultra-montane Einfluß eine unberechenbare Stärkung erhalten würde, braucht wohl nicht näher dar« gelegt zu werden. — Die Katholikenversamm lnng beschäftigte sich aber mit noch anderen Dingen socialer Natur und faßte diesbezügliche Beschlüsse. Dieselben beziehen sich auf die Ar--menpflege. die Sonntagsruhe, die Bekämpfung der Trunksucht :c. Wenn sie auch alle auf die Kräftigung der römischen Hierarchie abzielen, so enthalten sie doch mehr oder minder be-rechtigte Gedanken, und es wird kein verständiget Politiker der katholischen Kirche die Pflicht und das Recht bestreiken, an ihrem Theile zur Linderung der Noth der Armen, zur Bekämpsung des Uebels der Trunksucht und zur Ruhe des Sonntags beitragen zu helfen. Bei dem Interesse, welches alle Parteien an der socialen Gesetzgebung bekunden und bei der Aussicht, daß die Regierung dies- für Abend, dasselbe Stückchen ertönen ließ. Die Kenner hatten an Sarah Gesallen gefunden; sie unterschrieb einen Vertrag mit dem Theatte sranoais. Der Anfang schien die Erwartungen des Publicums zu enttäuschen, bald jedoch fesselte Sarah als Aricia, als Phädra die Habitues. Man stand einem neuen, werdenden Talente gegenüber. Die Künstlerin arbeitete mit unermüdlichem Eifer. Eines Abends gab man ein neue« Stück: „Das besiegte Rom" von Barodi. Eine alte erblindete Greisin trat, auf ihre Dienerin gestützt, vor das Publicum. WaS war das? Wie gebannt hing die Menge an der Er-fcheinung dieser Blinden. Die edle, classische Haltung, das farblose, schmale Antlitz, die er-loschen?« Augen: so muß die alte Römerin ausgesehen haben. Ein Ruf der Bewunderung pflanzte sich fort durch das Haus. Der Genius Sarah Bernhardt'S hatte seine Schwingen ent-faltet und den Sieg an sich gerissen. Fortan stieg der Ruhm der Tragödin. Die bedeutendsten Rollen der französische» Dramen fanden in ihr eine begeisterte Interpretin. Eine junge Tra-gödin, das brachte Abwechslung. Leben. Sa-rah's Stimme war von bestechendem Wohllaut, sie kam in den Versen deS Dramas ebenso zur Geltung, wie im Gespräche des Schauspiels. DaS wechselnde Repertoire des Theatre fran^ais ermöglichte es Sarah, ihr Können zu 1883 betreffende Vorlagen den, Reichstage eindrin-gen wird/ ist der Reichskanzler vor die Enl-scheidung gestellt.- die Hebung der arbeitenden Classen entweder aus dem Wege liberaler Ge. setzgebuug zu fördern, oder aber die Social-reform zu einem mächtigen Hebel ultramoutaner Herrschgelüste zu machen. J rankreich. sFriedlicheStrömungen. Wie überall, so giebt sich auch in Frankreich daS Bedürfniß nach Erhaltung des Friedens kund. Die große Nation ist in Folge der Vorgänge in Tonking und in Folge des Verbrüd?rrutgS-feste« drr Monarchisten, der Legitimisten und der Orleanisten ruhig geworden; nicht einmal die professionellen Revanchefchreier hc.be» in der letzten Woche von Rache und Wiedervergeltung geprediget. Diese Zahmheit der Franzosen hat sogar die panslavistischen Friedensstörer in Peter«-bürg und Moskau veranlaßt, der Frieden»-schalmei einige Accorde zu entlocken. So ver-sichert der panslavistische Heißsporn Katkoff m seinem Blatte, daß die Russen an gar kein«« Krieg mit Deutschland denken. Der Genannte mag jedenfalls «ingesehen haben, daß die Traubai für daS Czarenreich gar zu hoch hängen. Zu dieser Thatsache dürfte allerdings auch der Besuch des Kömgs Alfonso von Spanien in Wien viel beigetragen haben, denn die Muthmaßung, dii deutsch - österreichisch - italienische Allianz werd« über Spanien. Serbien und Rumänien ausgededat werden, gewinnt von Tag zu Tag an GlaiÄ haftigkeit. Bulgarien. [Die Vorgänge in Bul-g a r i e nj verdienen die vollste Ausmerlsam» der politischen Welt. Mag es Fürst Bismari! immerhin für gerathen halten, zur Zeit noch den Gleichgiltigen zu spielen und durch sei» Orgaue erklären zu lassen, daß die europäi-scheu Congreßmächte über die brutale Eiumi« schung Rußlands in die internen Verhältnis Bulgariens nicht aufgebracht seien, daß Ocster« reich-Ungarn. daß insbesondere die kön. unp Regierung den Verlauf der Dinge in Zophi» mit sorgenvoller Spannung versolgt. ist gleim wohl sicher. Die Verwirrung hat aber auch « der That dortselbst einen bedenklichen Grad erreicht und droht einem geradezu gefahrvollen Zustande Play zu machen, wenn der Prinz ». Batteaberg, der rußischen Vormundschaft übe» drüssig. den Platz verlassen würde, aus welch« ihn der europaisch« Congreß gestellt hat. A-f die Erledigung des Fürstenstuhles in Bulgarin muß sich jedoch Europa selbst dann gesajt machen, wenn der Battenberger die gerades übermenschlich« Geduld besäße, nicht freiwillig zu gehen; denn die von St. Petersburg ml Zustimmung der hohen Pforte bestellten Re« zeigen. Sie spielte die Zaire, die Phädrtz Susanne in „Figaro'S Hochzeit". Donna 3ol Lanetto, die Tochter Rolands u. s. w. Al Sphynx ward eine ihrer Glanzrollen, alt Camelienbame lockte sie Thränen in die Auge» aller anständigen Frauen. Ein modernes Geschoß durch und durch, leistete sie besonders im mo-dernen Drama Vortressliches. Eine musterhafte Ehebrecherin, eine entzückende gefallene Frau, eine unwiderstehliche Courtisane! Ihr Iaccrten* artiger Körper konnte sich schmiegen und biege», aus ihrem Äntlitz sprühten Flammen, sie va> mochte hinzureißen, so lange sie modern blieb oder antiken Gestalten das moderne Kleid an-zog. Doch fehlte ihr die harmonische Ruh« in der höchsten Bewegung. Ihre Kleopatra erwachte in dem Himmelbett einer galanten Paris«™ Sie besaß alle Reize einer solchen, aber auch nicht eine jener Eigenschaften, die zu d-m Bilde der stolzen egyptischen Königin gehör«,. Sie war eine Lorelei, eine Sirene der Kunst, aber keine Muse. Sie folgte weder den Spur« der Rachel, noch denen der Mars, sie spiel« sich selbst. Dennoch war man berechtigt, auf die höchsten Leistungen zu hoffen. Da legte eil mächtiger Feind die Axt an ihr Künstlerthui» Ihre maßlose Eitelkeit berauschte sie. G Paris sprach von ihren Absonderlichkeiten.' ging in Männerkleidung spazieren, ritt die t« 1 1883 jterer des Fürstenthums discutiren mit belei-itgettbcr Offenheit die Frage der Absetzung Je* Fürsten v. Battenberg, ja sie nennen be-!seits den Namen dessen, den der St. Peters-iurfltr Hof zu seinem Nachfolger dengnirt hat. 5» Budapest ist man, wie gesagt, über diese Vorgänge sehr beunruhigt und glaubt hiezu vnsomehr Grund zu haben, als Anzeichen vor- Cegen, welche darauf schließen lassen, daß auch ie Jnsnrrection in Kroatien und in der ehe--«aligen Banal-Grenze von rußischen Emissären «»gezettelt wurde und angefacht wird. Zum Mindesten ist es ausgemacht, daß jenes Brü-derpaar Jonin, dessen verderblicher Einfluß Lefterreich-Ungarn schon in frühere» Jahren »iele Unannehmlichkeiten bereitet hatte, die Hand im Spiele hat. Der Panslavis--» u S hat sich dort mit drei st er Os-senheit etablirt. Gorrespondenzen. Wien, 17. September. (O.-C.) [Eine «ltkatholische R e s o l u t i o it.] Bei einer konntag den HJ. d. stattgefundenen von weit über M Personen besuchten öffentlichen Versammlung Vereins der altkath. Fortschrittsfreunde, bei der der bekannte Altkatholikenführer Prof. Dr. Mi-chelis auS Freiburg eintn mit demonstrativem 'veifall aufgenommenen Bortrag über Wesen »»d Ziel« des Altkatholizismus hielt und dabei aehr als einmal die gegenwärtige Lage der Deutschen in Oesterreich berührte, würd« folgende vom Schriftführer -des Vereins, Schwertmann, beantragte Resolution einstimmig gefaßt: „Die im 16. September 1883 in Wien tagende öffentliche Versammlung des Vereins der altkath. Fortschrittsfreunde begrüßt den Beschluß der diesjährigen, hochwürdigen Synode der alt-larh. Kirche Oesterreichs, auf legalem Wege um die Einführung der obligatorischen Ci» r i l e h e einzuschreiten, mit Dank und großer Befriedigung, da durch diesen Beschluß sowohl der tiefgehende principielle Gegensatz zwischen dem staatstreuen Altkatholizismus einerseits, und dem auf die versassungSfeindlichen nn-sittlichen Syllabussätze basirten Ultramontan's-MUS andererseits neuerdings dargetha» wor-den ist, indem eben durch diesen einstim-mig gefaßten Synodaheschluß offenkundig docu-mentirt wurde, daß die österreichischen Altkatho-lilen immer bereit sind, dem Staate zu den von der Kirche usurpirten Rechten zurückzuverhelfen imd so „dem Kaiser zu geben, was des Kaisers ist," da sie die Legalisirung der Eheschließung als sittlichen Act der Familiengründung (als der StaatSgründung in uuce) als dem Staate mlwunden betrachten müssen. Die Versammlung gibt sich des weiteren der Hoffnung hin. daß noch andere hiezuberufene und berechtigte jlvrverschaften und politische Vereine sttn Pferde, ließ einen Sarg in ihre»! Salon anftcllen und sich in demselben photographiren; sie durchjubelte die Nächte, schlief Tage lang und verschloß dann Abends ihre Thüre, um Buße zu thun. In ihrem Atelier empfing sie n»: in Männcrkleidung, in der weißen Arbei-tnblouse Besuche. Die Hände waren voll Thon, die Cigarre steckte im Munde. So malte und «eißtlie die ruhelose Frau, bis irgend ein Freund ihr den Pinsel, ein Anderer den Meißel aus der Hand nahm und die Schöpfungen der geni-«len Sarah vollendete. Eine« TageS machte sie «ine Fahrt im Ballon captif. AuS den Wol-km zurückgekehrt, bemächtigte sie sich der Feder mid schrieb für irgend ein Pariser Blatt die Empfindungen des Sessels, der das Glück ge-habt, Sarah Bernharndt in die Wolken zu tragen. Der Pariser Witz belachte zuerst die excentrischen Launen der Dame, dann bekrittelte er und schließlich verspottete er sie. Sarah brauchte »berdies Geld, immer Geld und viel Geld. Lingst schon schien ihr die Idee lockend, nach Amerika zu geht», und da daS Publicum deS Thea-tre sranc-ais sich immer kühler und ablehnender verhielt, brach die verwöhnte Dame den Eon-tract. Sie warb eine Truppe u d schiffte sich nach Amerika ein. Die HankeeS jubelten ihr zwar zu, aber „Z>n»tfche Macht." um den gleichen Gegenstand petitioniren werden, um durch einen Petitions stürm an das hohe Abgeordnetenhaus endlich «in-mal «in« Ersetzung der aus längt« Dauer unhaltbaren confessionellen Ehegesetze durch ein die Würde deS Staates wahrendes Civilehegesttz zu erwirken. Bon der steicnnälkisch croatische» Grenze, 17. September. (O.-Eorr.) [De omnibu« rebu« atque quibuadam aliis.] Die Bewohner von Rohitsch hatten an dem-selben Tage, als Wind.-Landsberg der Gefahr ausgesetzt war, überrumpelt zu werden, auch eine geängstigte Nacht auszustehen. Man er-wartete dort ebenfalls einen Einfall und hatten sich die wehrhaften Männer mit allen mögli-chen Waffen versehen und zur Ausübung des Sicherheitsdienstes vereiniget. — Wir bringen diese Nachricht wohl etwas spät und Haupt-sächlich deshalb, weil wir Gelegenheit hatten die Feuerwaffen der k. k. Finanzwache, welcher speciell in Rohitsch die Bewachung des Steuer-amtes und der Depositencassa obliegt, in näch-ster Nähe zu bewundern. Wenn diese dünn-wandigen, weitmäuligen Schrottspritzen nicht im schönsten Glänze prangten, würde man schier annehmen müssen, daß sie der cultur-historischen Ausstellung entnommen wurden: nebenbei bemerkt, sollen diese vorsintfluthlichen Feuerschlünde die Ungezogenheit haben, durch den Piston sich zu entladen, — und selbst die liebe Jugend zollt diesen Waffen allen Re-spect. — Angesichts der Ereignisse auf der Grenze und überhaupt, daß die Finanzwache bei eventuellen Fällen zum Sicherheitsdienste herangezogen wird, muß man wohl lebhaft bedauern, daß dieser Wachkörper, wenigstens aus der Grenze, noch mit keinen Präcisions-waffen versehen ist. — In Sauerbrunn, diesem noli ms tsnxvre Curort, hat die Creirung einer Ortsgruppe des deutschen Schulvereines die Nationalen — dazu gehören die ehrsame Clerisei von Hl. Kreuz und ihre Domestiken, die Lehrerschaft, von ebendort — in eine bodenlose Wuth versetzt. Nur um Gegeudemon-strationen zu insceniren, haben diese Nachteulen in einem Gasthaus« bei verschlossenen Thüren geheime Zusammenkünfte und Berathungen ge-pflogen, wobei sie von der Gendarmerie über-rascht und zur Anzeige gebracht wurden, und worüber die Untersuchung im Zuge ist: daß die wortführenden Heycapläne bei dem ausge-hobeneu Conveniikel gegenwärtig waren, darf unter solchen Umständen nicht überraschen. — Drei Gemeindevorsteher und viele Grundbesitzer aus den nach Sauerbrunn, resp. Heil. Kreuz eingeschulten Gemeinden brachten beim Orts-schnlausseher eine Petition um größere Eulti-virung der deutschen Sprache ein und betonten, daß sie mit Entsetzen wahrnehmen, daß in der allerlei Mühseligkeiten zerstörten den finanziellen Erfolg des Unternehmens. Mit einem Plus an Enttäuschungen und Schulden kehrte die Künstlerin nach Europa zurück. Das Bitterböse Buch, welches ihre eheuialige Freundin Marie Colombier über sie und ihr Treiben in Amerika veröffentlichte, ward gierig verschlungen. Das Theatre fram.ais verlangte ein großes Pönale. Sarah schmollte mit Paris und den Parisern und so begann sie ihren Flug durch Europa. DaS Publicum war ihr fast überall zu kalt. Plötzlich entdeckte sie zum so und so vielten. Male ihr Herz und steckte sich den Ehering Herrn Damala'S an den Finger, vorsichtig genug auf eine in Frankreich ungiltige Art; die Komödiantin verleugnete sich eben tn keinem Zuge. Nach Paris zurückgekehrt, erfand sie einen Onkel, nm bei diesem ihr angebliches Vermögen verlieren zu können. Sie machte ihren achtzehnjährigen Sohn zum Theater-Director und erhob ihren Gatten zum Theater-Grafen, indem sie ihm für 30.000 Francs Schulden köstliche Pelze um-hängte. Sie verhieß der Presse ein modernes Theater, einen Tempel des Schönen, und ver-gaß in ihrem Programm an nichts, als an die Mittel zur Durchführung desselben. WaS küm-merten letztere die Fürstin Fedora? Allabend-lich spielte sich Sarah mit solcher Virtuosität in b genannten Schule der deutsche Unterricht so arg vernachlässiget werde. Der Ortsschulauf-jeher — nebenbei bemerkt, ein allgemein hoch-geachteter biederer Geschäftsmann, der durch «ine lange Reihe von Jahren alle möglichen Ehrenämter im Curorte versah — brachte in der jüngsten Sitzung diese Petition unter Anträgen vor. Der Schulleiter — Skrabl ist der Name dieses edlen deutschenfressenden Jugendbildners — opponirte mit*nicht wiederzusagenden Ausdrücken gegen die wahlberechtigten Wünsch«, nannte die Petition einen in-famen Wisch, den der Ortsschulaufseher selbst verfaßt und zu dem er von den Bauern die Unterschrift erpreßte; kurz er perorirte ganz in der gleichen und gewählten Weise gegen den deutschen Schuloerein. wie der „Slovenski Gospodar" in seiner letzten Nummer, so daß man kaum fehlgehen dürfte, wenn man Herrn Oberlehrer Skrabl als Verfasser der gedachten würdigen Correspondenz annehmen wollte. Wir glauben auch, daß der von diesem musterhaften Lehrer angegriffene Schulausseher sich die an den Kopf geworfenen Jnvectiven nicht gefallen lassen nnd die nöthigen Schritte einleiten wird, um sich wenigstens für die Zukunft vor der Ua-verfrorenheit eines derartigen Lehrers zu schützen. Kleine Chronik. [Erst Soldat, dann Bischo f I Der neuernannte Bischof von BudweiS, Dr. Franz Graf Schönborn — wohl der jüngste Bischof der Monarchie, denn er zählt noch nicht ganz vierzig Jahre — gehört zweifelsohne zu den schneidigsten Officieren der streitenden Kirche. Im Jahre 1860 war der jung« Bischof noch Dragoner-Lieutenant, im Jahre 1873 nahm er erst die priesterlichen Weihen, zehn Jahre später führte er den Bischofsstab. [AuS unsere nReichSlanden.] In der Herzegowina, zwischen Nevesinje und Ullok, soll wieder eine 50 Mann starke, gutbewaffnete Jnsurgentenbande aufgetaucht sein. Eine zweite Bande wurde angeblich bei Jablanica gesehen. Als muthmaßlicher Grund dieser Erscheinung wird von osficiöser Seite die bevorstehende Assen-tirung angegeben. [Deutsches Theater inPr ag.1 Die Sammlungen für das deutsche Theater in Prag haben die Höhe von 400.000 Gulden erreicht. [Hungertods In „Easamicciola" — so berichtet man aus Neapel — stieß nun dieser Tage auf zwei Leichen, die ganz unbeschädigt in ihrem Beete lagen. Sie waren Hungers gestorben, da alle Ausgänge verschüttet worden waren. IBetressend den Wiederausbau v o n C a s a m i c c i o l a] auf Jschia hat die italienische Regierung beschlossen, daß nur ein-stockige massive Häuser auS Steinen mit Mauern die Rolle, daß sie schließlich an ihr Fürstentum und die Millionen zu glauben beginnt, ein Glaube, dem allerdings der notdgedrungene Verkauf ihrer Juwelen einen empfindlichen Stoß versetzt hat. Der sinnlose Toiletten-LuxuS Sarah'S ist bekannt. Die Künstlerin, welche als schmucklose, blinde Matrone das Publicum hinrieß, studirt jetzt die Wirkungen der Toilette mcht weniger als diejenigen ihrer Rolle. Man nannte Sarah häß-lich. Die Eitelkeit der Frau krümmte sich, sie wollte nunmehr auch durch ihre Erscheinung alle Anderen überstrahlen. Sarah ist stetS ruhelos. Zuweilen zer-schneidet sie Toiletten, nur um sich zu beschäfti-gen. Die Wohnung der Künstlerin entspricht ihrem zerfahrenen Wesen. Sie schläft zwar nicht in dem Sarge, wie man dies lange be> Haupt« hat, aber das bunte Durcheinander ihres Pariser Heims macht jeden einheitlichen Eindruck unmöglich. Das Schlafzimmer wird bald kohl-schwarz drapirt, bald himmelblau und rosa aus-geschlagen. — Aus den Ateliers wird hzute aller Taud hinausgeworfen, morgen wird ein ganzer Trödelmarkt darin aufgestapelt. Diesem phantastischen Wesen entspricht auch das Le-ben der Tragödin. Zuweilen wird Niemand vor-gelassen und dann wieder nach Gesellschaft ge-fahndet. Alles ist sprunghaft, unbemessen. Trotz 4 von nur vorgeschriebener Dicke errichtet werden dürfen, daß, falls ein zweiter Stock gebaut werden soll, derselbe nur aus Holz oder Eisen bestehen kann. Die Schäden auf Jschia sind jetzt vom Comite auf 8 Millionen festgestellt. [Das colossale Standbild der Freiheit,] welches zur Erinnerung an die zwischen den Republiken Frankreich und den Bereinigten Staaten bestehende Freundschaft auf einer der kleinen Inseln im New-Dorker Hafen errichtet werden soll, ist nahezu vollendet, und im Winter wird das riesige Monument zeitweife in Paris aufgestellt werden. Die Figur hat eine Höhe von 151 Fuß. Der Nagel des Zeige-fingers ist nahezu eine halbe Elle lang, und innerhalb des rechte» Fußes ist Sitzraum für ein Dutzend Menschen vorhanden. DaS Standbild wird nach seiner Vollendung ein Gewicht von circa 200 Tonnen haben, und auf einen 50 Fuß über die Meeresfläche hervorragenden Sockel gestellt werden. In ihrer Hand wird die Figur ein electrifches Licht trage», welches in« Stande sein wird, eine Wasserfläche von drei oder vier Ouadratmeilen taghell zu erleuchten. [Eine entsetzliche Katastrophe] hat sich in der Stadt Chieti (am Adriatischen Meere) bei einem Volksfest Tod und Verderben verursacht. Unter aufgelassenen Luftballons waren Petarden angebracht; eine solche explodirte in den Laden eines PulverhändlerS hinein und entzündete einen verhängnißvollen Brand. In dem grauenvollen Gedränge, welches entstand, wurde eine große Menge Menschen niedergetreten. Mau zählt bis jetzt 120 Verunglückte, darunter 8 Todte. - Minister und Marqueur.] Die „Nuova Arena" erzählt, daß ein gewisser Pao-lino, Marqueur in einem Kaffeehause zu Verona, LandSmann und Schulkamerad des Ministers Genala, diesem eine Visitkarte mir den Worten zugeschickt habe: „Gott segne Dich! DaS Cre-moneser Blut hat in Easamicciola gezeigt, was eS werth ist." — Der Minister antwonete: „DaS Cremoneser Blut hat seine Schuldigkeit gethan und dankt Dir." [Ein schändliches Verbrechen] wurde am Donnerstag Abend l l Uhr in dem Leipziger Rosenthale begangen. Ein aus Gohlis zurückkehrendes Ehehpaar bemerkte, als es in die Nähe des Rosenthalteiches kam, daß ein Mann einen Knaben in den Teich warf. Der hinzukominende Mann. ein Leipziger Kohlen-Händler, eilte schnell hinzu, um das Kind zu retten, erhielt aber von dem Verbrecher einen Revolverschuß, der ihn sofort todt zu Boden streckte. Der Thäter ergriff die Flucht, wurde aber von einigen Unterofficieren. die durch den Schuß aufmerksam geworden waren, eingeholt und festgenommen. Den Unterofficieren gelang es auch, das Kind noch lebend dem Wasser zu .Zutsche ZS-chi' entreißen. Der Mörder ist ein Leipziger Kauf-mann Namens Walther, der sich des ihm unehe-lich geborenen KindeS, eines 5jährigen Knaben, entledigen wollte, aber durch die Hinzukuuft deS genannten Ehepaares und der Unterofficiere ge-stört, nun aber zum Mörder an dem helfend hinzueilenden Kohlenhändler wurde. sAus dem Leben eine« Henkers.) Dieser Tage ist der englische Henker Marwood in Horncastle an Lungenentzündung und Gelb-sucht gestorben. Der Verstorbene, von Profession ein Schuhmacher, erreichte ein Alter von 04 Iah-ren unv versah als Nachfolger Calcrost's sein trauriges Amt seit April 1874. Marwood war eine absonderliche Persönlichkeit. Er war stolz aus seinen Beruf und wurde niemals müde, über seine von ihm erfundene Methode des Strangnlirens von zum Tode verurlhleilten Verbrechern zu sprechen. Daß er sich seines trau-rigen Berufs nicht schämte, beweist der Umstand, daß er an der Thür seines kleinen einstöckigen Hauses in Horncastle eine Tafel mit den Wor-ten: „Marwood, Crown Office," (Kronbeamter), anbringen ließ und stets Geschäftskarten bei sich trug, auf denen zu lesen war: „William Mar-wood, Scharfricher Church - lang, Horncastle, Lincolnshire. England." Vor feiner Ernennung zum Henker führte er ein kümmerliche« Leben als Schuhflicker. Die vielen Hinrichtungen, die er zu vollstrecken hatte, brachten ihm aber ein kleines Vermögen ein, welches er im Häuserbesitz anlegte. Er hinterläßt eine Witwe, aber keine Familie. Die Schuhflickerei hatte er indeß nicht ganz an den Nagel gehängt und lag derselben in seinen Mußestunden ob. An den Wänden seines kleinen Ladens, in welchem er die Schu-sterei betrieb, hiengen die Stricke, mit denen er verschiedene berüchtigte Mörder in das Jen-seits befördert hatte. Die Stricke, deren er für sein Henkeramt bedürfte, ließ er sich in den Re-gierungswerkstätten nach seiner eigenen Vorschrift fabriciren. Er pflegte zu sagen, daß er vor seiner Er-nennung zum Henker, niemals einer Hinrichtung beigewohnt, aber seit Jahren über den Gegen-stand nachgedacht hatte, da er die Weise, in welcher sein AmtSvorgänger Calcroft die Delin-quenten erdrosselte, nicht billigen konnte. Er war überhaupt stolz auf feine Methode, und er be-trachtete sich in der That als einen Wohlthäter des Menschengeschlechts. Vor jeder Hinrichtung erkundigte er sich genau nach dem Älter, der Größe, dem Gewicht und der Beschäftigung des Delinquenten, und nach den ihm gemachten An-gaben berechnete er die Länge, welch« der Strick haben müsse, um dem Verurtheilten durch den jähen Fall sofort das Genick zu brechen. Die Delinquenten behandelte er in der Regel s?hr gütig. Oft wurde ihm gesagt, daß er den Ver-urtheilten auS seiner Zelle nach dem Schassot zu schleppen haben würde. „Aber," sagte er. „wenn ich ihnen auf die Schulter klopfe, kom- der riesigen Summen, welche die Künstlerin er-wirbt, lebt sie in der größten finanziellen Un-ordnung. Von allen Seiten drängen Gläubiger. Die Einrichtung der Wohnung und der Lohn der Diener ist unbezahlt; man schuldet dem Fleischer, dem Weinlieseranten, dem Obsthändler, selbst dem Manne, der die Trüffeln bringt. Zuweilen setzt sich die Tragödin mit einem Achselzucken über all' das hinweg, zuweilen leidet sie unter der Situation, niemals aber schläft in ihr die Sehnsucht, von sich reden zu machen. Heute von entzückender Liebenswürdigkeit und Änfachheit, freundlich und entgegenkommend, morgen kalt, abstoßend, unnahbar, gehört Sarah Bernhardt zu den Wesen, auf welche man nie rechnen kann. Der raffinirte Geschmack des Pariser Dandy findet freilich diese Launenhastig-seit reizvoll, sie ist ihm am Weibe, was dem Feinschmecker der kaut gout am Wildpret ist. Dem schlichten Urtheil fröstelt es im Verkehr mit solchen Staturen. Die Schulbildung Sarah's ist höchst unbedeutend, woraus sich ihre Selbst-Vergötterung erklärt. Sie kennt ein wenig franzö» fische Literatur und Geschichte, von den Poeren des Auslandes Einen oder den Anderen dem Namen nach. Ihre Konversation ist lebhaft, sie spricht mit Vorliebe von sich. Ihre Sucht nach Genialität stammt theilweise aus der verletzten Eitelkeit der Frau. Sie hatte in ihrer Lausbahn Gelegenheit, die der Schönheit dargebrachten Huldigungen zu bemerken und Earricatur um Earricatur zu sehen, welche man von ihr, der Vielgeseierten, entwarf. Sie beschloß, ein geistiges Wunderwerk zu werden, das Ungewöhnlichste möglich zu machen und alle anderen Frauen in Schatten zu stellen. So griff sie nach dem Ehampagnerkelche der Selbsttäuschung und fand Leute genug, welche ihn mit ihr leerten. Die schwankende Gesundheit der Tragödin läßt kaum annehmen, daß sie ihrem aufregenden Leben lange Widerstand werde leisten können. Sarah Bernhardt wird auf dem einmal betretenen Wege schwer umkehren. Der Aesthetik» geht gleichgiltig an solchen Erscheinungen vorüber, sie ähneln Meteorsteinen, die aus dem heiteren Himmel der Kunst niederstürzen. In Sarah Bernhardt steckte einst der Stoff zu einer großen Künstlerin; sie hat ihr Pfund vergeudet und so ward sie eine abenteuerliche Virtuosin. deren Namen man im goldenen Buche der Kunstge-schichte dereinst vergebens suchen wird. Die Kunst ist eine strenge Göttin mit dem obersten Gesetze: „Du sollst keine fremden Götter haben neben mir!" Clara Schreiber. 1883 men sie stets mit mir. Ich flöße vielen Delin-quenten Vertrauen ein, indem ich ihnen zuflü-stere, daß ich sie nicht quälen werde, daß eS bald vorüber sein werde." Nach seinem Pro-gramm bei einer Hinrichtung befragt, sagte er: „Nun, wenn ich aus dem Bette steige, knie ich nieder und erfleh« Gottes Segen auf das Werk, das ich zu verrichten habe, und seine Gnade für den armen Sünder." sAchtundfünfzig Jahre penfio-n i r t.] In den letzten Tagen starb in Berlin Fräulein Sebastiani, eine frühere Sängerin des dortigen königlichen Opernhauses, w«lche bereits seit dem Jahre 1825. also seit 58 Jahren pen-sionirt war. Dieselbe hat, obwohl ihr Ruhege» halt nur 1200 Mark betrug, doch circa 70.000 Mark Pension bezogen. Wichtig für Reifende.] Eine amerikanische Firma bringt folgende Anzeig«: „Wichtig für Reifende! Durch jahrelanges 'Nach-denken und unverdrossene Arbeit ist es dem Chef unserer Manusactur von Reiseartikeln gelungen, künstliche Kinder herzustellen, welche genau eben» so schreien, wie die natürlichen. Es wird garan-tirt, daß in ein Coupe, aus dem die Stimme eines solchen künstlichen Schreihalses ertönt, keilt anderer Reisender einzusteigen wagt, und unser« geehrten Kunden sind daher durch eine solch« Vorsichtsmaßregel durchaus gesichert, allein reisen zu können. Ei» künstliches Kind Nr. I. (Schreihals erster Sorte, mit ausnehmend inali-tiösem Timbre der Stimme und fünffacher Steigerung im Ausstoßen eigensinniger Töne) 10 Dollars, Nr. II. (mit sehr heftigem, aber lamentablem, unausstehlichem Gewinsel) 5 Dol-lars, «in gewöhnliches Kind Nr. Ul. (welche? blos von Z-it zu Zeit tm erschreckendes Geräusch ausstößt und bequem in jeder Rocktasche getragen werden kann) 2'/, Dollars. Die Arbeit ist bei allen drei Nummern solid und elegant. Für die Dauerhaftigkeit wird auf ein Jahr ga-rantirt." [Unglaublich.] Ein Mann in Mario» Kansas, ist der glückliche Besitzer einer Bettdecke, an welcher dreiundzwanzig Frauen zwei Stunde» lang gearbeitet haben, ohne dabei ein einziges Wort zu sprechen. Nebenbei waren das keine Insassen einer Taubstummenanstalt, sonder» durchaus zungengewandte Ehefrauen und solche, die es werden wollen. Kaum glaublich, aber daS Factum ist documentarisch beglaubigt. [Um prahlen zu können.] Eine phi-lad«lphia«r Dame hielt während der Monat« Juli und August ihr Haus fest verschlossen; dann bestrich sie sich und ihre Kinder mit einer leichten Jodtinctur und erzählte ihren Bekannte» sie sei in Newport gewesen. [Der TheilnahmSvolle.IAuf dem Verdeck eines ObmnibuS sagt ei» Passagier zu einem anderen, welcher sich nicht setzen zu wol-len schien: „Aber nehmen Sie doch Platz. Sie können ja über das Geländer fallen und sich't Genick brechen!" — „Jnterefsirt Sie das sof — „Gewiß! der Wagen hätte dadurch jeden-falls ganz unnützen Aufenthalt!" Deutscher Schutverein. [Ortsgruppe Gonobitz.] Die genannte Ortsgruppe halt Sonntag, den 23. d. ihre Jahresversammlung ab. Wie wir erfahre», werden sich an derselben auch viele auswärtige Freunde und Förderer des deutschen Schulver-eines betheiligen. Wien, 12. September. Dem deutschen Schul-vereine sind neuerdings zugeflossen: Von der OrtSgr. Kleinmünchen Spende fl. 2*70, von der Ortsgr. Schwanenstadt Spende fl. II, von der Ortsgr. Altehrenberg Sammlung beim Commers deS XIII. nordböhm. Gau-Turn- und Feuerwehr« feste fl. 51, von der Ortsgr. Leoben div. Spenden fl. 55 83. durch den Sammelschützen in Neusatll fl. 5, und Erlös für veräußerte Blumenkörbe fl. 12, von der Ortsgr. Wscherau von Her Director Eckharr fl. 4'4, von der Ortsgr. stadl diverse Spenden fl. ll'25, von der gruppe Karbitz Sammlung im Geselligkeit 1883 ..Deutsche Macht' verein „Eintracht" fl. 11-61, von der Ortsgr. Gloggmtz Felix Rnß sl. I C. M., Hogq fl. 4. von der OrlSgr. M.-Neustadt diverse Spenden fi. 32*20, von der OrlSgr. Langenzersdors diverse Spenden fl. 64'7l, von der Ortsgruppe Mies sür die Versteigerung einer leeren Wein-flasche fl. 5 76 und an diversen Spenden fl. 112, von der OrtSgr. Rochlitz Erträgniß deS Sammel schützen im dlaueu Stern zu Ober - Rochliy fl. 10, Sammelschütz in Nieder - Roci litz im Hotel Honey fl. 4-73, Erträgniß zweier Jux virlosungen im Hotel Honey fl. 8.34, Kränzchen-Comite am 13. August im blauen Stern Fonds-deitrag fl. Kl, von der Ortsgr. St. Polten an diversen Spenden fl. 29, von der OnSgr. B. Kamnitz Erträgniß eines Bazars veranstaltet von den dortigen Jungfrauen fl. 101*89, von der Ortsgr. Leitmeritz Legat des Sladtrathes Joh. Friede! fl. 300, von der OrtSgr. Miirzzu-schlag Neinerträgniß der Festacademie fi. 149 71, von der Ortsgr. Leibnitz Erträgniß eines von Dr. Ganahl angeregten Concertes fl. 40, von der Ortsgr. Jechüitz Erträgniß eines Studenten-kränzchenS fl. 24-02, von der OrtSgr. Wallern Sammlung anläßlich eines Juxes fl. 5, von der OrtSgr. Irebitsch durch den Sammelschützen fl. 17*90 von der OrlSgr. Luditz Ergebniß einer Sammlung 14*50, von der Ortsgr. Theusing Ergebniß eines von der dortigen Lehrerschaft veranstalteten Kränzchens fl. 17-70, Reinerträgniß eines von Studenten in Kaltsching veranstalteten Abendunterhaltung fl. G*73, von der „Anti-Gruß-Gesellschast" in Schärfling fl. 5. Local'es und ^rovinciates Eilli, lv. September. ]T o d e s f a l 1.] Vorgestern Mittags verschied nach langem Leiden der ehemalige Eom> Mandant deS Cillier Landwehr-Bataillons, k. k. Generalmajor August Freiherr de Traux de Wardin. Die Leiche, deren Einsegnung heute unter zahlreichster Betheiligung im Trauerhause (Unter-Lahnhos bei Cilli» stattsand, wurde in aller Stille nach Predassel bei Krainburg über-führt, woselbst sie in der Familiengruft beigesetzt werden wird. sB e g lÜ ck w ü n s ch u n ge n.] An» ver- flosfenen Sonntage erschien der gesammte Ge» meinderath unter Führung deS Bürgermeister-Stellvertreters Dr. HigerSperger bei dem Bürgermeister Dr. Reckermann, um ihn zur Ver-leihung deS Kaiserlichen-RathS-TitelS zu beglück-wünschen. Hierauf begaben sich die Gemeinde-rathe, geführt von dem kaiserlichen Rathe Dr. Neckermann, zu dem alldeliebten Abte und Etadtpsarrer Anton Wrecto, um ihrer Freude über die ihm verliehene kaiserliche Auszeichnung Ausdruck zu geben. ]D i s l o c a t i o n.] DaS in Graz garni-sonnende 3. Bataillon unseres »inheimischen Jnfanterie-RegimenteS Nr. 87 kommt nach dem OccupationSgebiete, und zwar nach Stolaz. [K. k. Gymnasium.] Der Schüleran-drang an das hiesige Staatsgymnasium ist heuer ein ganz besonders starker. So wurden bis vorgestern 327 Schüler inscribirt, darunter sehr viele auS Krain. Gewiß ein sprechender Beweis, daß man die Nothwendigkeit deS deutschen Schulunterrichtes für das fernere Fortkommen in weiteren Kreisen einzusehen beginnt. sD r. Joses H o i s e l] zeigt uns an, daß er wieder in CilliZeingetrossen und seine ärztliche Praxis ausgenommen hat. Marb „ rger philharmonischer Verein.] Die Stadtgemeinde Marburg hat dem genannten Vereine für daS Jahr 1883/84 eine Subvention von 800 fl. zuerkannt. sVolksschulerweiterungen.] Der steiermärkische Landesschulrath hat die Erweite-rungen der Volksschulen zu Allerheiligen bei Frieda», zu Toll, zu St. Peter im Sannthale und zu St. Martin bei Oberburg bewilliget. ]N a ch w e h e n.] Man schreibt uns aus Windisch-LandSberg: Am 10. d. wurden hier die gerichtlichen Erhebungen, rücksichtlich der Genesis der in Umlauf gesetzten beunruhigenden Gerüchte, wie z. B. der Ueber?all deS Marktes durch die Croaten, von dem Drachenburger Be-zirkSrichter, Herrn Dr. Emminger, gepflogen. Das Resultat der Einvernehmungen ist selbst-verständlich nicht bekannt geworden ; man glaubt jedoch hier, daß eine Suspendirung unseres ul-tranationalen Gemeindevorstandes, der seine schönen Gesinnungen für das Wohl seiner Deutschen und deutschfreundlichen Mitbürger so glänzend manifestirte. nicht unwahrscheinlich sein dürfte. Angezeigt wäre vor Allem eine Säube-rung deS nationalen Oua-Casinos, in dem unter dem Vorsitze des mehrfach gekennzeichneten Füh-rers, die unglaublichsten.....stückchen ausgebrütet werden. ]V e r s ch n a p p t.] Man schreibt uns aus Gonobitz: Ein bezwickerter Schulleiter aus der nächsten Nähe hatte in einer Anwandlung von guter Laune, hervorgerufen durch den Genuß von geistigen Getränken, in einem hiesigen Gasthofe die Aeußerung gethan: „Man werde schon die deutschgesinnten Gonobiyer auSzu-merzen wissen." DaS angemessene Barsche des Hausherrn brachte ihn jedoch in eine solche Panik, daß er nicht mehr „Eulalia" stammeln konnte. Wäre er nicht ins Bockshorn gejagt worden, vielleicht hätte er nach Art seiner Stammesgenossen die deutschen Schilder von den k. k. Amtsgebäuden heruntergerissen, um doch etwas „Deutsches aus Gonobitz" auszu-merzen! sB r a nd l e g u n g.] DaS Wohnhaus der Grundbesitzerin Maria Dovar in Petsche (Bezirk Windisch-Feistritz) ging in Flammen auf. Das Feuer war gelegt worden. ]E i n b i s s i g e r D i e b.] Der Inwohner Johann Breiko wurde dieser Tage bei einem Diebstahle in Cernovetz betreten und dingSsest gemacht. Bei seiner Enlieferung biß er den ihn escortirenden Gemeindediener Georg Gai-scheg den Mittelfinger der linken Hand ab. sE i n Wütherich.s Der Grundbesitzer Johan Megla versetzte in Podgorzen der auf 260 fl. geschätzten Stute des Besitzers Osnetz mit einer Holzhacke einen derart wuchtigen Hieb, daß das Thier, dem die Rippen durchgehackt wurden, sofort verendete. Merarisches. sD i e D e u t s ch e K a i s e r ft a d t B e r-lin] und ihre Umgebung geschildert von Max Ring. Mit 300 Illustrationen 13.—18. Lieferung ä 1 Mark. Verlag von Schmiedt & Günther in Leipzig. Von diesem Prachtwerke liegen uns 5 neue Lieferungen vor. Zunächst wird darin noch die Schilderung der Museen und Sammlungen fortgesetzt und die vorzüglich in Holz geschnittenen Zllustrattionen zeigen uns: die Tafelrunde Friedrichs des Großen in Sans-souci, nach dem berühmte» Menzelschen Gemälde, die apokalyptischen Reiter, nach dem grandiosen Carton von Cornelius, eine Ansicht des Kunst-grwerbe-Museums nebst einzelnen bemerkenS-werthen Objecten daraus, einige der denkwür-digsten historischen Reliquien aus dem Hohen-zollern-Museum, und von den Olympiafunden die herrliche Nike deS Paionios und den Kopf deS Hermes. Dann folgen die Kirchen und got-teSdienstlichen Gebäude, von dennen die ZionS-, Thomas-, Petri-, Michaels- und Jerusalemer Kirche sowie die Synagoge dem Leser vor Augen geführt werden, und daran reihen sich die wohl-thätigen Anstalten mit den Abbildungen deS Krankenhauses Bethanien, der Gertraud-Stiftung, deS Asyls für Obdachlose, der Volksküche, fer-ner die Kirchhöfe mit den Ansichten der Gräber NeanderS, Disterwegs und Scharnhorsts. Der folgende Abschnitt handelt von der Universität und den wissenschaftlichen Anstalten und Schulen und bringt die Bildnisse Fichte's, Hegels. Schlei-ermachers, der Gebrüder von Humbold, Ranke'S und anderer Gelehrten, die Ansicht der Kunst-schule. daS Porträt MenzelS, die Abbildungen der Bauacademie und der neuen technischen Hochschule in Cbarlottenburg. DaS nächste Ca-pitel trägt die Ueberschrift: Theater und Musik, Schauspieler und Schriftsteller und ist mit den Bildnissen Ludwig Devrient, der Henritte Son- tag. Wilibald AlexiS', Joseph Joachims und einer Portät-Collection aus dem Verein Berliner Presse ausgestattet. Mit der Beschreibung der Militärischen Gebäude und Erziehungsanstalten nebst den Ansichten des GeneralstabSgebäudeS, des VortagszimmerS in demselben, des Kriegs-Ministeriums der neuen Kriegsacademie der Artillerie- und Ingenieurschule, dem Jngenier-Dienstgebäude und der Cadetcnanstalt in Lichter-selbe schließt diese Abtheilung. Eingesendet.*) Cilli, 14. September. Von der Brunngasse in die S ch m i e d g a s s e. Mit ein. zwei Winkelmaier'schen Riesen- schritte» quer über die Grazergasse gelangt n»an in die Schmiedgasse, welche mit dem Ausgange in die Bahnhofgasse eine Fortsetzung der Brunn-gasse bildet; hier balancirt man über Pflaster-Hügelbildungen, als hätte ein Erdbeben erst gestern sein Zerstörungswerk verübt; man komme, sehe und staune, wie harmlos die Be-wohner dieser Gasse über diese Stätten schreiten ohne in das proletarische Lied: „Wir sind Steuerzahler" im Entferntesten einzustimmen, weil man hier der Moral huldigt: so Dir daS Pflaster zu schlecht ist. so betrete es nicht, oder — baue Dein Haus nicht dorthin, wo kein Pflaster ist. — Eine Unruhe scheint hier Nie-manden zu belästigen, obschon ein Huf- und Ringelschmied ihr Handwerk ausüben und die lieben Kleinen auch hie und da als Nachbarn sich finden. — aber da haben wir schon wieder die armen „Familienväter" berührt! — Wo ist nur jene Gasse, welche an ihrem Eingange die Ausschrift trägt: „GasseohneFamilien-v ä t e r," vielleicht würde sich da auch unser Brunngaßler ruhig niederlassen und hier seine Betrachtungen in mehr erbaulicher Weise kund» geben; wir wollen uns aber für dermalen ruhig dem Schicksale ergeben und hoffen, daß auch die Schiniedgasse bei Gelegenheit der Pflasterungsfrage von Seite der kompetente» Behörde nicht übersehen werde, wofür schon im Voraus sich zum Danke verpflichten Die Bewohner der Schmiedgasse. MATTONx. bestes Tisch- und Erfrischungsgetränk, erprobt bei Huete«, Halakrankhelten, Magen- und Blaeenkatarrb. PASTILLEN (Verdaeueoeieltclien). Heinrich Mattoni, Karlsbad (Böhmen). Ktlqtietle ■. Korkliraml wie nebenstehend • ■> genau tu beachten. MAfTONm giesshüblerI FMswirlWasMchcs. [Die alten Ein-Gulden-Noten] mit dem Datum 7. Juli 1860 werden binnen Kurzen, außer Circulation gesetzt sein, da sie nur mehr bis zum 30. d. bei den landeSsürstlichen Cassen und Aemtern als Zahlung angenommen werden. Vom 1. October an nehmen noch die ReichS-Centralcasse und die StaatS-Centralcasse in Wien, dann die ungarische Staats - Central-raffe in Budapest diese Noten als Zahlung. Nach dem 30. Juni 1888 werden die alten StaatSnoten zu einen» Gulden weder eingelöst noch umgewechselt. *) Für Form und Inhalt ist die Redaction nicht verantwortlich. Deutsche Wacht 1883 [Wiener elektrische Stadtbahn.] Wiener Blätter melden, daß die Firma SiemenS und HalSke die Borconcession für die Errichtung einer Stadtbahn in Wien mit elektrischem Betriebe erhalten hat, die aber erst dann in Kraft tritt, wenn Fogertq bis zu einem näher festzu» setzenden Zeitpunkt die eingegangenen Verpflich-tungen nicht erfüllen sollte. sT h i e r k r a n k h e i t e it.] In Wöllan. St. Veit und St. Nicolai bei Windisch - Graz herrscht der Rothlauf der Schweine, in Ponigl bei Cilli der Milzbrand der Rinder und in Tepina der Pferderotz. Zleberstcht ver meteorologischen Beobachtungen an den Sta-tionen Cilli, Tüffer und Neuhau«. Monat Juli 1883 Cilli 7» 1» «» Tasser | 7» 1» 9» 1 NeuhauS 7" 2" S" Lustdruck bei 0" in Millimetern: Monatmillel . . . 7S8-79 741 >08 i__ Maximum (am 2.). 744-3 746-4 — Minimum (am 1L .) 734 1 736-0 — Temperatur nach Cel- sius : Monatmittel . . . -f-20*-79 +20*-13 4-l8*-90 Max (am H. . . *) +33"-3 +30'"1 Min. (am 17. 16. •) + 8*-0 -f »"-O + 9-1 Tunstdruck in Milli- metern. Mittel. . n-7 12 3 Feuchtigkeit in Per- centen, Mittel . . 67 0 72-0 — geringste (am 14. 3.) 27 38 — Niedcrjchlag in Mil- limetern, Summe. 90 5 136-6 183 8 größter bin neu 24 St. (am 13., 16. )» « 20-2 30-6 390 Monatmittel der Be- wölkung (0—10). 5-5 46 5-0 Zahl der Tage mit: Meßbaren Nieder- schlagen .... 16 17 14 Nebeln..... 3 15 0 Frost...... 0 0 0 Stürmen .... 1 2 1 Gewitter» .... 13 6 Am 22. jtarfrf Hagelwetter und Orten bei Tön«-9crunöärt «rlrrme der Temperatur: In Cilli: am 31. 2*°-o, am 28. 10° Ö In itflffa: am 31. 27° 2. am 29. 9° 2 In NeudauS: am 7. 29-H, am 29. 7°-0(5UhrMgj.) *) In Cilli u. Xflffer »ach dem Max-Min. Therm. in Neuhaus nach unmittelbarer Beobachtung. Angekommene Aremde. Hotel Erzherzog Johann. I. Raudniyla, Prival. Wien. F. Meißner, «aufm., Heilbrunn. Dr. A Wannisch. Landesausschuß. Grat. C. Nabrol, Ober-Jngenieur«g., P-tlau. C- Smeibidl. Kauf, mann, R. Franenlob. «qcnt. Wien. S- Stapf. Kausm.. Stuttgart. A. Pitziwal. G. Ernst. Äaufl. I. B. Wanka t. t Generalmaior. s. Diener. Wien. I. Dvnatk. Privat. k Kinder, Budapest. B- v. Strus l Universitäis-Prof.. gram. H. Kischte, Reis., A. Merz. Jnaenieut und Kaufmann, Wien. I. Brandstraller Kausmannsa., s. Fam., Graz. C. Hollner, Kaufmanns., E «rüner Priv.. s. Tnesl. Hotel „K o s ch e r." M. Wchosski, Prival, Pettau. C. Hauer, Handels-mann., s. Gem. LeSlovetz, A. «onschegg, Großhändlers-witwe, f. Sohn. Agram. I Paul. l. t. Major, f. Gem, Graz. I. Tramig. Stubenmädchen, Trieft. H Weil. Reisender, Hamburg. W Lichlenstern, HandlungS -Agent, S. Hültner, Techniker Graz. A. Hlllner. .yauptmann, Brünn. M. Elostek. Oberlehrer gg., Praßberg I. Rußbaumer. Reisender. Wien. F. Eorlie, GeschaslSm., Fiume. I Lapeiner, Lehrer, Gurkseld. B. H Spilmann, Handel», mann, Wien. E. Beer. Maschinist, Sisiek. C Warnay. Reisender. Laibach. R. Mandl. Landwirth. Belic»a. F. Kubah Reisender. Dr. A. Bum, pract. Atzt, O. Abeles. Privat, s. Wien. B- Zilnik, Privat. Laibach. H. Aren», «ausmann. Wien. O. Zuiulin. Privat, s. ßam.. Trieft. M. TiUinger, Privat. Wien. Leopold Deutsch. Reisender. Güns. I. Milankssi, Proseffor, Treviso. H. Huber. l. i. Casse Ossicial, s. Frau, Graz. C. Slrel. Lehrer, s. Frau, St. Martin bei Littai. Dr. I. Mlaker. Prof., Marburg. A. Tschvp, «aufm., Bielitz- A. Pumsinger, Reisenda, München. Hotel Elefant. I. schlesmaer. Reisenda, Wien P. Monti. Ober-landeSgerichlSrath. s. Frau, Trieft. Fanny Wanitschek. Lehrerin, Leoben Dr. E. W Kilian, Cchriststeller, Buda-pcst Anton Srainz, l !. Polizei-CommiffSr. Wien. M A. Euparich, Ingenieur, s. Gem., Trieft. Emil Lam-piechl, Bergwerksbes.. Brün». W Hartmann, Holjhdler, Azs»l mit IRifioi'fo», nnnilnnt li E 6 pllanl. IS S-.iii Photographien, »»» »opxitc. ptfotii* Phslogr-vtzir», ^raucilschv»h«:lcn ia Z>istlk»ricn ooim»t. « Siilck t.a kerme-ZIiLarette» mit »r»aili»»tcm Zabotl«. t Sattoa. cntiiattrn»: „Ein Blick ia den Himmel", lotajfaift SIMS flic t<»ca Iitit 4oBcrti«n ickwmtn tastr: nai 2 fl. 93 kr., bei 1883 .Devtsche Wacht.' Durch Familien verliiltuixte bietet »ich di< seltene Gelegenheit aum Kaufo einer schönen, | »ehr billigen 5Wi—•' Weingart-Realitit tn der N«hf von Marburg durch freiwillige l.icitatiob am 21. 8ept->mh-r 1883. N&here Auskunft ertheilt die Administration dieses Blattes. .. \s^% Vrobeblättkr gratis u. franco' 252—20 Josef Weber, iti „per Aauernfreund." (frlditint jcdc« unk t. Sonntoa im M«na>. Priliiuwrritio«: San»iKi>rig fl. I M. — Hai djä brist PL einjtlne Numme. 10 tr._ Administration: Cilli, Herrengaffe ?tr. 6. 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Die Bewerber um dieselbe wollen ihre Gesuche mit Angabe de» Alter», Kenntniss der »lovenischen Sprache nnd bisherigen Verwendung, wie auch mit Zeugnissen tiber gediegene Kenntnisse in der Musik, namentlich im Orgelspiele, Choralgesang und in der Leitnng ein« Orchesters bis 15. October 1. J. anher vorlegen. Abtei Stadtpfarr Vorstehung CIIU, 15. Septembc* 1883. Eine Wohnung bestehend aus 4 Zimmern sammt ollem Zug«hOr bis 1. October zu verwiethen. Sehweiwrhof 14. 517—3 490— NM am HauttÄ bestehend aus 4 Zimmern. Köche, Speiae, Keller etc., grosser Vorsaal, ganzer 2ter Stock allein, ist mit 1. October d. J. zu vermiet!»»». Näheres Administration. II LEIHBIBLIOTHEK I [ DRUCKSORTENLAGER ~ * BUCHDRUCKEREI 11 II = '♦= = ReieksoitirtM LAGER für Schüler der städtischen Volksschulen: elastische & Schiefertafeln, Griffel, Stahlfedern, Federhalter, Lineale, Schwämme, Tinte, Schreibpapier, Diverse Schreibhefte. ♦ t; * « M n H s bc 2 t-o Im Vorlage von Otto Wigand in Leipzig erschien: Sagen und Singen nach Volkes Weise. Z^xrel B-ü.cla.er vol3cgt3vüjaftlleider ZDlcIvt-u.-n gen. TOB Adolf Hagen. EIctMt brocHIrt, 8 Bo(rn 0«(av. Prel« I ITIk. («© kr.) Die ,,D«utaohe Wacht" schreibt in der Kummer vom 28. Juli I. J.: „Was uns besonders anmutbet, ist drr entschieden deutsch-nationale Hauch, der Ilagen's Gedicht« durchzieht. deren schlichter herzlicher Ton namentlich in den Volkssagen eine überaus fesselnde Wirkung ausübt, — Wir finden in reizender Fassung so manchen Edelstein in dem geschmackvoll ausgestatteten Büchlein, dessen Anschaffung wir empfehlen." Von demselben Verfassser erscheint im Verlage von Cäsar Schmidt in Zürich: „Aus der deutschen Ostmark." *F!1ne DlcM'j.n g in. zeii^n. Säun-g-er^. Der Verfasser greift durch dieses neueste Werk dien mit einer Reihe politischer Zeitgedichte direkt in die deutsch-nationale Bewegung Oesterreichs ein. 522-2 i -• Ö st Vorräthig in Theophil Drezel's Buchhandlung in Cilli. Euer Wohlgeboren! Durch längere Zeit mit Magenkatarrh, verbunden mit einem boshaften Fieber, krank, war ich trotz ärztlieber Hilfe derart herabgekommen, dass ich kaum mehr gehen konnte. Da habe ich mich trotz meines Mistrauens gegen sogenannte angepriesene Universal-Mittel entschlossen, mir Ihren Dr. Homii'x LicboiiHlxilHam bringen zu lassen, welchen ich nach Vorschrift gebrauchte. Nach ätägigem Gebrauche stellte sieb der Appetit ein und nach Verbrauch von 4 grossen Flaschen war meine Gesundheit wieder hergestellt. Alle Leute, die mich kennen, staunen aber mein gegenwärtiges. gesundes Aussehen, sehe mich daher angenehm verpflichtet, meinen innigsten Dank für Ihr vorzügliches Heilmittel auszusprecheo und bin bestrebt, dasselbe allen derartig Leidenden aufs Eifrigst« anzuempfehlen. Ich hab» auch nichts dagegen, wenn Sie von diesen Zeilen öffentlich, jedoch ohne Nanvensfertigung Gebrauch machen wollen. Da ich den Dr. Rosa's Lobtmsbalsam als Hausmittel stets zu Hause haben will, so ersuche ich um Iti Flaschen gegen Nachnahme and zeichne Hochachtungsvoll Jf, %% k. k. Oberlicutenant des 8. Feld-Artillerie-Regiments in Heruiannstadt. TXTa, r 3HL ul rx g-1 0 Schnelle und Kichere Hilfe für Magenleiden nnd ihre Folgen. -Wv -Mg Btr Erhaltung et ff (.VtiinrfArit beruht einzig und allein in der Erhaltung und Beförderung einer gvUn Verdauung, denn diese ist die Orundhedingumj der Gesundheit und des körperlichen und gfisligen Wohlbefinden*. Da» bcstbmoährte Hausmittel, die Verdauung zu regeln, eine richtige Blutmischwng zu erzielen, die «erdorten«« und fehlerhaften Bestandtheil« du Blute* zu entfernen, ist der seit Jahren schon allgemein bekannte und beliebte Dr. Kosn'« TjclMMishulsaiu. Derselbe, aus den betten, heilkräftigsten Annexkräutem sorgfältigst bereitet, bewährt sich ganz zuverlässlich bei allen Verdauungsbeschn-erden, namentlich bei Appetitlosigkeit, saureiw Ausstatten, Bt/thungen, Erbrechen, Leib- und Magentehmerxen, Magenkrampf, Ueberladung de» Magen» mit Speiten, Verschleimung, Blutandrang, Hämorrhoiden, Frauenleiden, Darmkrankheiten, Hypochmulrie und Melancholie (in Folge von Verdauungsstörungen): derselbe belebt die geiammte Thätigkeit der Verdauung, erzeugt ein gesundet und reine» Blut und dem kranken Körper wird seine frühere Kraft und Gesundheit wiedergegeben. In Folge dieser seiner ausgezeichneten Wirksamkeit ist derselbe nun ein sichere s und bewährtes Volk»-Hausmittel geworden und hat sich eine allgemeine Verbreitung verschafft, 1 Flasche HO kr., Doppeltlasrhe 1 fl. Tausende von Anerkennungsschreiben liegen zur Ansicht bereit. Derselbe wird auf frankirte Zuschriften gegen Nachtuihme des Betrag«» nach allen Richtungen verschickt. Um unliebsamen Missverständnissen vorzubeugen, ersuche die P. T. Herren Abnehmer überall ausdrücklich: Dr. B o » » * » L o b c n n - K u 1 n » in ans B. fiYagner's Apotheke in Prag zu verlangen, denn ich habe die Wahrnehmung gemacht, dass Abnehmern an manchen Orten, wenn selbe einfach Lebensbalsam nnd nicht ausdrücklich Dr. Bota't Ltbentbaltam verlangen, eine beliebige nichts wirkende Mischung verabreicht wurde. Echt ist Dr. Rosa's Lcbenshulsam ZU beziehen nur im Haupt-Depot des Erzeugen II VBAirlKB, Apotheke „sum scfawarzea Adler" In Prag. Eck ilsr Spornergasse Nr. M5-S und In den unten angefahrten Depots. Cilli: Apotheke ,,Baumhoch"; J. Kupferschmied, Apoth. Graz: J. I'urgleitncr, Apoth. und in den Apotheken zu: Admont. Deutseh-Landsberg, Feldbach, Fürstenfeld, Gonobitz, Hartberg, Leibnitz, Leobcn. Marburg. Mttrzznschlag, Pettan, Radkershurg, Rottenmann. Stninz. Weiz, Wildon. Windischgratz. Kiimmtliche Apotheken in Oesterreich, sowie die meisten Material-Handlungen haben Depots dieses Leheaabalsans. Daselbst ist auch zu haben: M* r a 0 e r I' ii I ver »ai-tMau**atb «, ein sichere» und erprobte» Mittel sur Heilung aller Eräzündungen, Wunden und Geschwüre. Selbe wird mit sicherem Erfolge angewendet bei di r Entzündung, Milchtlockung und Verhärtung der weiblichen Brust bei dem Entwöhnen des Kinde»; bei Abirossen, Blutschwüren, Eiterpustelu, Karbunkeln; bei Nacelgeschwüreti, beim sogenannten Wurm am Finger oder an der Zehe, bei alten Schäden, eiternden Wunden; Krebsgeschwiireu, offenen Füssen. Entzündungen der Knochenhaut etc. AUe Entzündungen, (iMu-hwülzte, Verhärtungen, Anschwollungen werden in kürzester Zelt geheilt', wo es aber schon sur Eiterbildung gekommen Ist, wird das UesehwSr in kürzester Zelt ohn« Schmerz aasgrtogi n und geheilt. In Dosen u 25 und 35 kr. C3-©li.ör-foa.ls& so.. Das erprobteste und durch viele Versuche als das verläasliehste Mittel bekannt, sur Heilung der Schwer-hSrigkelt und sur Erlangung des gänzlich verlorenen (Schüre«. H. Ein t'läsehehen I I. ö. W. Danksayunii;. Für die vielen Beweise herzlicher Theilnahme während der Krankheit meinet nun in Gott rahenden Gatten Anton Zinauer, dann für die überaus grosse Betheiligung an der Leichenfeier, für die gespendeten Kränze, sowie für die gütige Mitwirkung des verehrten Cilli er Mänuergesangver-«ines und der Vereinsmusik bei der Leichenbestattung. spreche ich hiermit meinen tiefgefühlten, innigsten Dank ans. CILLI, am I i. September 1883. 580—1 Antonia Zinauer. I rsula Lany empfiehlt ihren Möbel-Verkauf in der H«rrang&s*e Kr. 125 einem gütigen Zuspräche, da in demselben alle Gattungen Möbel und Bettfournituren sich in stets grosser Auswahl am Lager befinden. 524—6 Sämmtliche zur Httftfetttfiit ff benöthigten Tischlerarbeiten verfertigt auf das Billigste und Gewissenhafteste Gregor Gobetz, Fcldgasse IHr, !t 525—S wird auf dem Oute Sallach aufgenommen. Anfrage daselbst. 526—1 Geübte (ilanzbiiglerin aus Graz angekommen, sucht in Häusern Beschäftig Herrengasse Nr 7. I. Stock, Thür 1. igung. l^Cäd-clxen werden bei einer sehr anständigen Familie in Kost und Pflege genommen und steht daselbst ein Klavier zur Vertagung. Auskunft in der Administration dieses Blattes. 515— M Einilie Hanssenbüchl, autors. Instituts-Vorsteherin in Cilli, bestens dankend für das ihr bisher geschenkte Vertrauen. gibt hiemit huflichst bekannt, das# vom 2. October angefangen nicht nur der Sprachen-Unter-richt wieder beginnt, sondern auch für die Schule nicht mehr besuchende Mädchen ein deutscher Fort-bildungs-Unterricht unter Leitung geprüfter Lehrer aufgenommen wird, und bittet Obgenannte somit sie in dem vorgestreckten Ziele der weibl Jugend nützlich zu sein, durch gütigen Zuspruch zu begünstigen. Preise sehr massig. Aufnahme der Schülerinnen am 1. October, Beginn des Unterrichtes 2. Octb. Wohnung: Theater» gass« Nr. 511, I. St. Unterrichtsprogramm zur Einsicht daselbst oder auf Wunsch zugesendet. Cilli, 5. September 1888. 4sM3—3 Stets am Lager: Neuestes in l'apierconfection HD in prächtiger Ausstattung bei JOHANN RAKUSCH. * Eigenthum, Druck und Verlag von Johann Rakuxeli in Cilli. Verantwortlicher Redacteur Mas Besoczi.