PROGRAMM DES IN C1LLI. HERAUSGEGEBEN AM SCHLUSSE DES SCHULJAHRES 1887/8 VON FETIŠ KONČNIK, k. k. Gymnasial-Directo>\ ;y—~ -ggfe-- CILLI. H TI CII D R TT C K E R E I VON JO II A N N RAK 118 011 . 1888 . PROGRAMM DES C1LLL HERAUSGEGEBEN AM SCHLUSSE DES SCHULJAHRES 1887/8 VON PETER KONČNIK, k. k. Chjmnasial-Director. CILLI. BUCHDKUC K E R E t V O N JOHANN EAKU8C II. 1888 . ... ' ", f. ■ : ' gj: Graf Friedrich II. von Cilli, Von A. Gubo. I. Es handelt sicli in Eolgendem nicht um einen hervorragenden Mann, sondern um einen Beitrag zur Goschichte dcs machtigsten inneroster- reichischen Dynastengeschlechtes, der Grafen von Cilli. Am 16. April 1341 erhob Kaiser Ludwig IV. zu Miinchen den Freien Friedrich von Saneck zum Grafen von Cilli. Der Gnadonbrief des Kaisers sagt ausdriicklich, dass die Erhebung geschah „durch vnser Oheim von Oesterreich Bet und mit iren \villen.“ Herzog Otto hatte schon im Jahre 1335 Friedrich als Hauptmann von Karaten bestatigt. Kach dem Hingange Kaiser Ludwigs IV. hatte der Nachfolger Karl IV. sammtliche Gnaden- und Freiheitsbriefe der AVittelsbacher, insofern sie die Liinder des Ilerzogs Albrecht II. und soiner Sohne be- trafen, aufgehoben. Damit wurde auch der Gnadenbricf des Saneckers vernichtet. Doch schon am 30. September 1372 (die Cillier Chronik fiihrt irrthiimlichenveise das Jahr 1362 an) erhob dersolbc Kaiser Her¬ mann I.,.Solin Friedrichs 1., und dessen Neffen AVilhelm I., Solin Elrichs 1., mit AVissen und AATllen der dankbaren Habsburger, Albrechts III. und Leopolds III., neuerdings in den Grafenstand. Im Gnadenhriefe Ludwigs IV. erstreckt sich der Besitz der Cillier vom Dorfe „Sebiach bei A ? cistritz“ bis „Gewblitz, das da stozzet an das Gewerk Lantzperg (Wind. Landsberg) in dem Bystum zu Gurgg“, alles geliorig zur Herrschaft „Lengeburg“ (Lemberg zwischen Cilli und Neu- haus). Ferner gehort dazu das Gebiet vom Dorfe „Seeluck (Koblek) vn- der lIohenegk“ bis „Gaberch“ sammt dem Gebiete von „Itohatz“ (Rohitsch), in einer Lange von vier Meilen. 1 In der Urkunde von 1372 umfassen die Grenzen der Grafscliaft Cilli nicht Moli das Gurker Leliensgebiet der Sanecker, sondern auch die Burgherrschaften Saneck und Ostenvitz (bei Franz), also auch die iiltesten Besitzungen der Freien in Steiermark, die Friedrichs I. A r ater, Ulrich von Saneck, im Jahre 1308 vom Herzoge Friedrich I., dem Schonen, als Lehen erhalten hatte. Deslialb vvaren die AVillebriefe der Habsburger vor allem nothivendig zur AVahrung der landesfurstlichen Gerechtsame. Endlich kommt in der Urkunde von 1372 zum Besitze der Cillier noch Oberburg hinzu, das gleichfalls erst nach Friedrichs I. Tod envorben ,wurde. AVie schon der erste Graf von Cilli im freundschaftlichsten Ver- haltnissc zu seinen Lehensherren, den Habsburgern, stand, so auch seine beiden Soline, Ulrich I. und Hermann L, die nach dem Tode des A r atcrs im Jahre 1360 das Erbe antraten.. „Die zwen brueder waren piderb und weiss und lobten als briiederlich und einmuetigklich“. 2 Ersterer hatte sich, schon bei Lebzeiten dcs Vaters im AAaffendienste vielfach hervorgethan, 1 Ivronas, Die Freien von Saneck und ihre Chronik als Grafen von Cilli. II. S. 174. 2 Cillier Chronik a. a. O. S. 72. 1 * — 4 — \vie dcr damalige Spruchdichter, Peter Suchen\virt, in seiner Ehrenrede „Von graff Ulreichen von Tzili“ (Primisser S. 51 ff.) riilimt. Mit Konig Ludwig I. von Ungarn zog er im Jahre 1345 vor »Saders“ (Žara). Dann selien wir ihn vor „Reding“ (Stein am Ritton, boi Botzen an dor Etsch), der Burg Engelnars von Villanders, der ein Gegner des Brandenburgers war. Als Ludwig von Brandenburg gegen den falschen M aldemar (1347) zog, „half der Degen userbelt" (v. 44) und zeichnete sicli bei der Be- lagerung von Straussberg und vor Berlin aus (v. 64 ff.). Und beim Sturm auf Neustadt war er so gewaltig, dass „Man hort der vcinde singen — Acli und awe“ (v. 70 ff). Auf der Fahrt ins heidnische Preuflenland und nacli Lithauen (1350) enipfieng Ulrich I. ,den ritters segen“ (Ritterschlag). »Den trueg der stolze Degen — mit ere alle seine tag“ (v. 86 ff.). In der lieftigen Fehde zwischen den osterreichischen Ilerren von AValsee und den bohmischen von Neuhaus (1351) stand er mit anderen osterreichischen Rittern auf Seite der ersteren und , macht den veinden starchen graus“ (v. 98). Im Jahre 1354 maclite der unruhige Cillier den Romerzug Karls IY. mit; denn »duricli got, durich er er nie gcspart — Paidor leib und auch daz gut“ (v. 102 f.). Nach der Kaiserkronung am 5. April 1355 schlug Karl IV. auf der Tiberbriicke 1500 Edle zu Rittern; diesen gab Graf Ulrich reicho Geschcnke , Mit seiner edlen milten liant, davon sein nam ward weit bechannt 1 (v. 109 f.). Im folgemlen Jahre selien wir ihn \vicder an der Spitze seiner Ritter und Knechte vor ,Terwoys“ (Treviso) im Kampfo Ludwigs I. von Ungarn gegen Venedig, das Serbien gegen Ungarn zu Ililfe gekommen war. Suchenwirt setzt als Ursache bei: »durich werden weyb“ (v. 120); das mag sich auf Adelheid von Ortenburg, venvitivete Griifin von Oettingen, beziehen, die er 1360 eliolichte. Den ziveiten Zug Ludivigs I. nach Serbien maclite unser Graf aucli mit „durch ritterschaft mit stoltzem mut“ (v. 122). Ulrich zog mit den Ungarn bis nach „AVossen“ (Bosnien). In treuer Anhanglichkeit an den Ungarnkoafg und voli ritterlichen Sinncs finden \vir ihn im Jahre 1365 in Bulgarien. Da ward ritterlich gestiirmt „Pudeyn (AViddin) die werthe Ilauptstadt der Bulgarei", wobei mancher das Leben lie!3. Die Stadt und des Ivonigs Alexandcr Sohn, Straschimir, mussten sicli ergeben. Von da zog Graf Ulrich nacli Hause, »do er mit ere lebt“ (v. 160). Merk\vurdig ist, \vas der Spruchdichter iiber AVappen und Ilelm der Ereicn von Saneck und Grafen von Cilli sagt: »Der Schild der glestet (glanzt) reicher art In rechtor rot, als ein rubein, Dar cino zwo vaseh (Binden) von perla rein (perhveiss) in parr weys gestrichet (barren- weise gestreekt) 3 4 . Der andere schilt ist auserchorn Von PIewnburch an in geporn 1 Lasurpla nach Ilimmel var, Darin drey steni von golde chlar, Gen yeden ort geynt ayner glitz, Der dritt gesenchet gen den spitz : Der schilt erglestet reicher art. Auf seinen helm er nie gespart A r on hannevedern einen chvvast Nach zobel var, der mynne last In rurt, wann er in furt zu danch, Dar inn strauzzen veder planch Gar hiirmel vveiz gestekhet/ 5 (192 ff.) Nach dem Tode des A^aters (1360) \vandte Ulrich und sein 3 Sonst gilt als AVappen der Sanecker aucli oin weiCes oder silbornes Febl mit zwei rothen Binden. 4 Durcii Geburt und Verwandtsehaft an dio Cillier gelangt. 6 Ein zobclfarber Hahnenfederbusch, in dom eino iveiBe SlrauBenfeder steekte; aucli ein blauer, weiB geniengtor Federbuseh wird angefiihrt. o Bruder Hermann die ganze Kraft den Habsburgern zu. Sie untcr- stiitzten Rudolf IY. gegen die AVittelsbacher in Saehon Tirols und for- derten die Bestrebungen der Landesherren in Italien; dafiir erhielten sie bedeutende Pfandschaften, selbst den Blutbann, \vie die Urkunden vom 25. December und 26. October 1368, vom 11. April 1364 und 6. December 1365, endlicli vom 23. Juni und 20. September 1368 und 20. Marž 1369 beweisen. Kaiser Karl IV. bestatigte nach dem Tode Ulrichs I. (26. Juli 1368) dem nunmehrigen Altgrafen Hermann I. und dessen Neffen AVilhelm, Ulrichs Solin, und ihren Hachkominen auf ewige Zeiten das A r ogteirecht iiber das Benediktinerstift Oberburg 6 , und Herzog Albrecht III. belehnte am 9. Juli 1376 zu AVien den Alt- und Jung- grafen mit dem Forstrechte im Steiner Gerichte in Krain, das Niclas der Gali von Puchenstein an sie verkauft hatte. 7 Als Herzog Albrecht III. die Kreuzfahrt zu den heidnischen PreuBen bis an die Memel, nach „Sameit“ (Samogitien), im-Jahre 1377 unternahm, befanden sich unter der osterreichisch-steirischen Ritterschaft auch Graf Hermann I. von Cilli, sein Neffe AVilhelm und Sohn Hermann II. Dass der Altgraf bereits einer der reichsten und machtigsten Vasallen war, geht vor allem daraus hervor, dass er dem Herzoge Albrecht bei dieser Gelegenheit den Ritterschlag gab. Peter Suchenvvirt berichtet in seinem Gedichte „von hertzog Albrecht ritterschaft“ (v. 358 ff.) Folgendes : „Der Graf von Tzil Herman genannt, Daz svvert aus seiner scheide tzoch Und schlecht es in die luften hoch Und sprach zu hertzog Albrecht: Pezzer Ritter \venne chnecht!“ Auf der Ileimfahrt bereitete Graf Hermann I. in „Russenia“ (Rothrussland) dem Herzoge Albrecht und 82 jungen Rittern cin kostliches Mahi. „A r on Tzil graf Herman tugentlich Den Fursten pat von Osterrich Und ali die newen ritterschaft, Daz si durch ganzer tugend chraft Des abents mit ihin ezzen. Di chost het mit ihm pracht dar der tugenthafte Herr. Melit anders tranch man tzu dem mal Mir AVippacher und Rinnfal 8 Und Luttenberger guten wein.“ (385 ff.) Auch mit dem Hause Anjou in Ungarn dauerten die freundnachbarlichen Beziehungen fort. Graf AVilhelm vermahlte sich namlich mit Anna, der Tochter des letzten Piasten, Kasimir d. G. durch Vermittlung des Konigs Ludwig I. Dieser hatte allerdings auch ein besonderes Interesse daran, indem er die Ver- mahlung der Piastin mit einem machtigen Fiirsten dadurch vereitelte. Am 21. Marž des Jahres 1385 starb Graf Hermann I. und empfahl „herzog Leopolten sein kinder und sein land“. 9 A r on ihm, seinem Sohne und A r etter sagt Suchemvirt (a. a. O. 28 ff.): „Die rurt nie schanden \vettcr, Ir hertz ist gantzer tugende voll.“ Kun beginnt in raschem Aufschwunge die Glanzperiode des Ilauses der Cillier. Die Cillier Chronik (S. 73) sagt: „Die zween vettern grafi 1 Herman und AVilhelm herrschten gar einmiitigklich und eintrechtiglich“, also vvie ihre Vorgiinger. Kach einer Urkunde des Patriarchen Johann von Aqui- leja vom 19. Februar 1389 galt Herman II. als der Senior des Ilauses, und als der A^etter „an der widerfabrt“ (Cill. Chron. a. a. O.) von einem Tiirkenzuge, den er im Gefolge des Konigs Sigmund von Luxem- 6 Urkunde vom 30. September 1372 zu Briinn. 7 Mittlieilungen des historisciien Tcreines fur Steiermark. IX. 3 Lat. rifolium, wachst in Istrien auf dem Prosecker Berge, an der Quelle des Timavo. 9 Appendix ad Chron. G. s. M. Ilagen z. J. 1385; Pez, serr. rer. Aust. I. — 6 — burg an der Donau mitgemacht. ara 19. September 1392 gestorben,' 0 war er der einzige Tertreter. Sein ganzes Sinnen und Trachten gieng nun dahin, die Macht und das Ansehen des Hauses zu heben; es gelang seiner Einsicht, Klugheit und Thatkraft aufierordentlich; freilicli kam aucli manch giinstigcr Zufall hinzu. Tor alleni gieng er darauf aus, mit den angeseliensten und machtigsten Hiiusern in venvandtschaftliche Be- ziehungen zu treten. Er hatte sicli schon im Jahve 1377' mit Anna, 11 Tochter des Grafen Ileinrich TIH. von Schaunberg’ 2 , — eines der maeh- tigsten Geschleohter Osterreichs, — vermahlt, das auch Besitzungen in Karaten, Steiermark, selbst im Scliallthale auf einein Hugel an der Stidseite der heutigen Kirche St. Peter in Savoden eine Burg hatte. 13 Aus dieser Ehe stammte Friedrich II., den der Tater schon im Jahre 1388 mit Elisabeth, Tochter Stephans des Alteren von Frangipani, Teglia und Modrusch, — ein reiches kroatisches Magnatengeschlecht, — verlobte. Die Heirat erfolgte spiiter — immer noch zu friih — jedenfalls vor 1406, da der Sohn aus dieser Ehe, Ulrich II., bei seinem Tode im Jahre 1456 fiinfzig Jahre alt war; urkundlich wird Elisabeth als Gemahlin des Grafen Friedrich II. erst 1409 genannt. Den zvveiton Sohn, Hermann III., ver- band der Tater mit Elisabeth, Witwe des Grafen Ulrich II. von Schaun¬ berg, geborenen Grafin von Abensberg, und in zvveiter Ehe mit Beatrix, Tochter des Ilerzogs Ernst von Baiern. Der dritte Sohn, Ludwig, \vurdo von dem Grafen Friedrich von Ortenburg adoptiert und zum Erben ein- gesetzt: „der stavb in seinen jungen tagen“. u Docli war dadurch der Enverb der groben Ortenburger Grafschaft, schon durch den Erbvertrag von 1377 vorbereitet, gesichert. Die altere der drei Tochter, Elisabeth, heiratete den Grafen Ileinrich IT. von Gorz ; als Mitgift erhielt sie das Schloss Stein im Jaunthale und die untere Behausung zu ATippach mit einem versetzten Gute. Die fromme Cillierin stiftete in der St. Michaels- kirche im Jaunthale fiir die Gorzer und Cillier einen Jahrestag. 13 Die jiingere Tochter, Anna, ward die Gemahlin des Grafen Niclas von Gara, aus einem sehr einflussreichen ungarischen Geschlechte. Endlich ver- ehelichte Graf Hermann II. Anna, die Tochter seines Tetters VTilhelm, mit dem ersten Jagelloncn Vladislav im Jahre 1401. Bei der \Verbung im Torjahre erschien eine glanzende polnische Gesandtschaft in Cilli. Nacli auilenhin erscheint Hermann als Schiedsrichter und gevvandter politischer Termittler. So bevrirkte er vviederholt eine Terstandigung zwischen Udine und Cividale in Friaul, ebenso in den Streitigkciten der Lichtensteiner und ist einer der vornehmsten Zeugen in der Holenburger Einigung vom 23. November 1395, dem Hausvertrage zwischen der Albrechtinischen und Leopoldinischen Linie. Ilier fiihrt er bereits den Titel „Landeshauptmann von Krain“, wie sein Torganger. Besonders pflegte Graf Hermann die Bezielrungen zu den Luxem- burgern. An seine Theilnalime an der Heerfahrt des Konigs Sigmund gegen die Tiirken vor „Schiltau“ (Nicopolis) im Jahre 1398 kniipft sich vor allem das Emporkommen der Cillier. Ton AVien aus, wo sich deutsche, 10 Appendix ad. Chvon. Gr. s. 31. Hagen a. a. O. 11 Jliclit Elisabetli, cf. Ivrones a. a. O. Stammtafel 12 Ruine Schaumburg 1 boi Aschach a d. Donau in Oboro«terreieh. 13 Mitth. d. hist. 3 r cr. f. Sf. XXXI. 8. 127. “ Cill. Cbron. S. 77. 15 Chmel, K. Friedrich IV. I.. 66. 7 — burgundische und franzosische Ritterscharen wio auch Graf Hermann mit soinen Man n en versammolt hatten, zog Sigmund zu Pfingsten an die unterc Donau. Das Cliristenhoer wurde jedoch vernichtet und Sigmund fiiiclitete sicli mit Muhe aus dem Kampfgewiihle gegen Constantinopel, von Hermann II. von Cilli und Hanns, dem Burggrafen von Hiirnberg, begleitet. Sigmund anerkannte in der Schenkungsurkunde vom 14. Aug. 1897 die Verdienste des Grafen „pro tuitione personae nostrae .. . per Danubii et pelagi flurnina“ !C ' und verlieh ihm fdr dieses und andercs Stadt und Gebiet von \Varasdin, dann die Burgherrschaft Vinice und Orbac in Zagorien und im Jahre 1399 die Grafschaft Zagorien (Seger) selbst; von da schrieben sich Hermann und seine directen Nachkommen „ Grafen von Cilli und im Seger. “ Die Befreiung des Konigs Sigmund aus der Gewalt der missver- gniigten Magnaten im Jahre 1401 ist \vesentlich ein Verdienst des Cillier Grafen. Er schickte seinen Solin, Friedrich II., nach Ofen und drohte mit Krieg, falls der Konig nicht freigegeben wiirde ; es gelang endlich am 1. September, das Gefiingnis auf der Burg Sildos zu offnen. Der venvitwete Konig kam darauf nach Cilli und verlobte sich mit Hermanns zweiter Tochter, Barbara, 17 Die Vermahlung muss auch bald erfolgt sein, denn Eberhard von AVindeck 18 erzahlt, dass Sigmund auf seiner Heim- reise Barbara mitnahm „und die zur konigin machte“. Die Vermahlung der Tochter Anna mit dem voreiuvahnten Kiclas von Gara, einem Fiihrer der Opposition, trug auch zur Freilassung des Konigs bei. Darauf weist Eberhard von Windeck wie auch die Cillier Chronik hin. Letzere fiigt noch mit Bezug auf friihere Verhaltnisse als Ursache der Vermahlung Sigmunds mit Barbara bei: „die gross lieb und gunst, die kayser Karl (IV.) . zu seinen (Hermanns) vorfordern den graffen von Cilli hett.“ Auch hat Hermann nach dieser Quelle erst seine Eiirvvilligung zur Ehe gegeben, „als ihn die mechtigsten herren in Ungarn ali darumb schrieben und darumb bathen,“ \vie es des Konigs AVuusch war. Das ist wohl nicht so vvortlich zu nehmen; der Graf gab der hohen AVerbung gewiss bald nach, setzte er docli darnit den freundschaftlichen Beziehungen und Verbindungen mit hervorragenden Geschlechtern die Krone auf; dass die Ehe keine gliickliche sein werde, konnte er nicht ahnen, konnte ihn auch nicht abschrecken. Graf Hermann tritt nun mehr und mehr als Sachwalter Sigmunds auf. Im Jahre 1402 unterstiitzte er ihn in den bohmischen Angelegen- heiten und fiihrte den zum zweitenmal gefangenen Konig AVenzel nach AA r ien. In den Jahren 1403 — 1406 lieh er dem immer diirftigen Konige groCe Summen Geldes, wofiir er ihm das Banat von Slavonien (heutige Konigreich Kroatien und Slavonien) verlieh, die Mur-Drauinsel (Murakoz) mit dem Vororte Tschakathurn als erbliche Pfandschaft gab und viele Schenkungen bestatigte. Graf Hermann II. galt nun als der angesehenste ungarische Reichsbaron, wie dies die Urkunde liber die Stiftung des Drachenordens vom 14. December 1408 deutlich zeigt.; darin steht er an der Spitze der Magnaten und ihm zunachst der Junggraf Friedrich II.' 9 10 Johann Schiltbergers Reisebuoli v. 1397—1427. . 17 Orožen, Celjska kronika. S. 43. 13 Mencken, scrr. I. Bd. I, o. 19. 10 Dieser Orden, der die kdnig-liehen Gtetreuen zu Trutz und Schulz verband, -vvurde vom Konige Sigmund zu Ehren der Vermahlung mit Barbara gegriindet. — 8 — Den Cilliern kam ferncr auch sebi' zu statten die Erhebung Sigmunds zum deutsclien Konige und Kaiser. Die Beziehungen zu den Habsburgern liefi Graf Hermann danebon nicht erkalten. Er vermittelte im Streite der steirischen Habsburger, Leopolds IY. und Ernst des Eisernen, um den Besitz von AViener-Neustadt und Heunkirchen. Beide \vandten sich namlich an Sigmund und Her¬ mann II., und am 23. Februar 1407 erfolgte zu Neustadt die Ent- scheidung. 20 Ebenso hat der Graf das gespannte Verhaltnis zwiscben den beiden Habsburgern und dem Konige Sigmund im Jalire 1408 ge- mildert. In einem Tertrage sicherten sicb beide Parteien Hilfe in der Noth zu; Herzog Ernst wurde sodann in den Dracbenorden aufgenommen (1409). Dass der Altgraf Hermann den Yertrag vermittelte, bezeugt ein Schreiben des Ilerzogs Ernst vom 22. Februar 1412 an seinen Pfleger zu Gosting, Caspar Sawrer (Ahne der Sarauer): „Unser lieber getrewer Friedrich v. Flednicz unser haubtmann in Steyr hat uns gesagt, wie in der edel unser lieber getrever graf Herman von Cilli der elter hab geschrie- ben, dass unser svvager der Kunig den sacz den derselb von Cilli zvvischen sein und unser landen Ungara und Steir hat gemacht, abgesagt habe.“ 21 AVahrend Graf Hermann II. solchermahen sein Ansehen und die Macht des Ilauses hob und sicherte, lebte der Junggraf Friedrich II. mit seiner jiingst angetrauten Gemahlin Elisabeth zu Gurkfeld, \vo der A r ater dem jungen Paare einen eigenen Hofstaat eingeraumt hatte mit der Nutz- niehung von den von Osterreich verpfiindeten Sclilossern und Burgen Stanischnak (vielleicht Steničnek in Kroatien 22 ), Samabor, Gurkfeld, Meichau, Rudolfsvvert und Landstrass. 23 Er trat nirgends selbstthšitig liervor. In einer Urkunde vom 26. Juli 1412 erscheint er neben dem Yater und seinen Briidern; in derselben handelt es sich um die A^er- zichtleistung der Cillier auf die Erbschaft nach Johann von Schaunberg, einem Stiefsohn Ilermanns III. Er „verlag“ sicb, docli nicht aus Liebe zu seiner Gemahlin. In der Christnacht, den 25. December 1414, spat nach Mitternacht, hielt Kaiser Sigmund mit seiner Gemahlin Barbara, vielen fiirstlichen Ilerren und Frauen bei hellem Fackelschein festlichen Einzug in Con- stanz, zur Eroffnung des Concils. Der Alt- und Junggraf von Cilli mit einem Gefolge von 29 Rittern und vielen Ivnechten befanden sich darunter; auch Bischof Hermann von Freising, ein natiirlicher Solin Ilermanns II., war anwesend. 21 Am 20. Marž 1415 veranstaltete Herzog Friedrich von Tirol, Generalcapitiin der romischen Kirche, ein feierliches Turnier da- selbst. Fugger 25 erzahlt dariiber Folgendes: „Es fienge Herzog Friedrich mit Graf Herman (irrthiimlich statt Friedrich), der Keyserinn Bruder im Feld vor der Stadt ein Gefechte an . . . . Er (Herzog Friedrich) ward abgevvorfen und verlor das Ivleinod, um vvelches sie gestochen.“ AViih- rend des Turniers entfloh Papst Johann XXIII. in der Kleidung eines 20 Mittheil. d. li. Y. f. St. XXV, IS. 21 Mittheil. XXV. 57. 22 Orožen, a. a. .0. S. 48. 2 ’ Cill. Ciiron. S. 77. 24 Orožen, Bistlium und Diooese Lavant III. 91. 1121 wurde or Biseliof von Trient, starb jodoch in diesem Jalire in Cilli zufolge eines Bruchiibels und wurde in der Pfarrkirche begraben, wo sich nocli heute am nordseitigen Presbyterium sein gothischer Grabstein befindet. 25 Spiegel der Ehren des Erzhauses Oesterr., ed. v. Birken, S. 418. — 9 - gemeinen Reitors, von Herzog Friedrich unterstiitzt, nach dem damals osterreichischen Schaffhausen, um nicht abdanken zu miissen. Die Cillier hielten sich noch melirere AVochen in Constanz auf. AIs dann 141? Kaiser Sigmund iiber Friedrich von Tirol die Acht verhangte, fielen sie mit den Gorzern ins Pusterthal ein. Nachdem Hermann II. seine Enkelin Elisabeth mit Herzog Al¬ brecht V. von Osterreich verlobt und so seinem Hause auch die Grunst der anderen machtigsten Dynasiie im Reiche gesichert hatte, iiberdies von dem Kaiser mit der erledigten Grafschaft Ortenburg (1420) auf Grand des friiheren Erbvertrages und der freundschaftlichen Beziehung belehnt vorden var, stand er auf der Hohe seiner Macht und seines Glanzes. Da traf ihn und das Haus ein Schlag von einer Seite, von velcher er am venigsten zu erwarten war. Graf Friedrich II. verlebte nach der Ruckkehr von Constanz die Tage zu ruhig auf soinen Burgen. Zudem var die Ehe mit Elisabeth Frangipani keine gliickliche; nach der Geburt Ulrichs II. (1406) entfernte sich Friedrich mehr und mehi' von ihr. Dieses Missverhaltnis muss bald offenbar geworden sein, da sich der Graf, nach Aeneas Silvius: „brevi moreš šibi dissimiles asper- nans“, von Elisabeth trennte und nach Eberhard AVindeck, einem vohl- unterrichteten Zeitgenossen, „mit seinem weibe in zorn gewesen ware vol acht jare lang, und das hatte gemacht ein sloffweib.“ 2 ‘ Dass Fried¬ rich eine leidenschaftliche Natur var, sagt Aeneas Silvius (a. a. O.) : „IIermano genitori corporis proceritate majestateque par, sed animi moderatione plane dispar .... gula indulgens, libidini indulgentior allerdings ist die darauf mit behaglicher Umstandlichkeit ausgemalte Schilderung der aussehveifenden Lebensveise des Grafen zumeist der Erbitterung des Schriftstellers gegen das Geschlecht zuzuschreiben. Jenes „sloffveib“ var „die edel Teronica, die ein liiibsch jungfrav vas und des geschlecht eine von Dessnitz (Dešinic im AVarasdiner Bezirke bei Krapina - Toplice) vas*, sagt die Cillier Chronik. 28 Aeneas Silvius spridit immer von der „concubina“, und „de situ et statu Europae* (c. 15) bringt er auch den Namen. In der hist. Frid. behauptet er, sio hatte Friedrich verfiihrt, nachdem er kurz vorher Elisabeth empor- gehoben ; sein Ilass gieng eben auch auf Veronica iiber; liberhaupt beniitzt er diese traurige Familienepisode, um seinem Grolle gegen das Haus Luft zu machen. Das schone blonde Iloffraulein fesselte den Grafen umsomehr, als er sich von Elisabeth entfernte ; dazu kam noch die landliche Einsamkcit und bestiindige Unthiitigkeit desselben. Als er endlich Teronicas zartes Ilerz gevonnen hatte, verlieh er seine Gemahlin ganz, um auf dem von ihm erbauten Friedrichstein in Gottschee mit der Geliebten zu leben. Es mischten sich die beiderseitigen Eltern ein und brachten nach einigen Jahren mit Miiho eine Yersohnung zvischen Friedrich und Elisabdh zustande, und sie lebten vieder zusammen. 30 Die Griifin ahnte jedoch 26 Historia Friderici III. ed. Bocler S. 51. 27 Menken a. a. O. c. 129, zum Jalire 1424. 28 a. a. O. S. 73. 29 a. a. O. S. 55. 30 Aen.Silv. hist. Frid. Bocler S. 51: magno tabore post aliquot annos divisos ceaju- jes in matrimonium reduxerunt. - 10 — dio schrecklichen Folgen dieses Scheinausgleiches und giong auch nicht; gem darauf ein; sie sagte, nacli Eberhard AVindeck (c. 1-9), zu ihrer Unigebung: „Lieben herrn und freunde, was sholl diese freundschaft, ich weis woll, dass man mich morgens bei meinem herrn tot vindet.“ In der Tkat, „des morgens war dio edle greffin tot“ (a. a. O.) Dor Graf schickte nach AVindeck die Kammerfrau nachzusehen, „wie os gegangen sey. Da die jungfrawen ze ir in ire kamer kamen, da was die frawen tot.“ „Und das beschah an der Kreppen (Krapina) als man zait nach Christi geburdt 1-122 jahr.“ 31 Dass Graf Friedrich dios aus Licbe zu Veronica gethan hat und nicht von dieser dazu verfiihrt, wio Aeneas Silvius meint, spricht die Cillier Chronik deutlich aus: „Und warn iandt offen mar (das Gericht gieng im Lande umher) das graff Friedrich seine Gemahlin nachts getodtet von wegen einer hiibschen jungfraven. genannt Veronica, die er gern zu einer gemahl genommen hett.“ Letzeres geschah nacb derselben Quelle trotz der Bemiihungen u-nd Drohungen des Altgrafcn nach drei Jahren. Unmafien ergrimmto dieser darob; hatte er ja bisher so klug gewirtschaftet, so viel erreicht, und weit mehr war noch zu erreichen! Kach der Cillier Chronik war auch Kaiser Sigmund sehr erziirnt, denn „sy \vas ihm nicht gleich an dem adel, sy was geschlechter rittermessiger leut.“ Er erfuhr wohl schon im Jahre 1422 von der fatalen Familienangelegenheit; damals niimlich hatte Graf Hermann seinen Schwiegersohn zum Congrosse mit Ariadislav von Polen nach Kasmark begleitet. Friedrich kannte seinen Vater sehr gut und vvollte dom ersten Zorn durch Flucht ausweichen. 3ž Ilernach verlebte er eine gluckliche Zeit an der Seite Veronicas, zuriick- gezogen auf der Teste Friodrichstein. Dios zeigt eine Urkunde vom 24. August 1426, in vvelcher Bruder Friedrich, Prior der Karthause Freidnitz (Freinitz, spater Freudenthal in Krain) bekennt, dass ihr gna- diger Herr, der hochgeborne Graf Friedrich von Cilli und im Seger solche merkliche Hilfe und Forderung um Gottes AVillen an harem Gelde, Kelchen, Alessgervand und anderen Gabeu enviesen liabe, dass man drei Zellen und eine Porkirche mit einem Altar darauf von Grund aus auf- gebaut, auf dem man, so oft Jlesse gesprochen wird, das Gedachtnis des Grafen Friedrich und seiner Hausfrau, der Gott gnšidig sei, feiern soli. Auch hat der Graf der Karthause eine Hube zu AVippach gekauft, die zur Herhaltung eines evvigen Lichtes vor diesem Altar dienen soli, „das da prenen sol tag und nacht niimlich got zu lob und zu ern vnser liebn frawn und aller heylign der heyligtum in dem altar rastunt ist und zu hilf und zu trost der obgenanten zwayer persun.“ Bald nach Ausfertigung dieser Urkunde erfolgte die Gefangennahmo Friedrichs. Ein gewisser „graff Ilanns von Zcngen" 33 trat bei dem Kaiser als Klager vregen der Ermordung seiner Aluhmc auf. Derselbe forderte Friedrich auch zum Z\veikampfe heraus, obwohl er „als pet- morder.im nicht gut genug ware.“ 31 ATahrscheinlich unterblieb 31 Cill. Chronik S. 78. 32 Eberhard v. AVindeck a. a. O : „Do rait graff Friedrich kimveg.“ Auch im Sommer des Jalires 1424 erscheint Graf Friedrich am Hofe Sigmunda zu Ofen. 33 Nadi Eberhard v. AVindeck a. a. O.; doch kommt in der Genealogie derer von A r eglia-Modrusch kein Ilanns, rvohl aber ein Niclas vor; vergl. Frohlioh, Genealogia Saunekiorum etc. 34 Eberhard v. AVindeck a. a. O. 11 auf Sigmunda Dazvischenkunft der Kampf. Dieser hatto namlich seinen Schwager, „ad tribunal Imperatorium accusatus“, 35 naeh Ofen berufen, weil eben jener Anklager und Ilaclier B reale luten vil zu Offen in der kdnigin stuben in der vesten." 36 Zum Schiedsrichter bestellte er seinen Gast, Konig Erich von Danemark, der mit ihm der Yermahlung Yladislavs von Polen in Krakau angevolmt hatte (1424). „\Vie es gericht vari, das vindest du hienach“, schliesst Eberhard v. Windeok seine Erzahlung der Sache, ohne jedoch vieder darauf zuriickzukommen. Da tritt Aeneas Silvius erganzend ein, indem er sagt: „reus nrortis adiudicatus", und dic Cillier Chronik (a. a. O.) lasst diese Entscheidung durcbblieken in dcn Worten : „do fingk ihn konig Sigmundt und andtwortet ihn seinem vatter graff Herman in gefengknus. Der schickt ihn in eyssnen bandten in einen wagen lieim legt ihn gen Ostervitz in den thurn verschmidt und vol bewart. Darnach wardt er aber gefiirt gen Cilli in die burgk und einen ritter genandt Jobst von Helffenberg zn behiietten empfohlen.“ 37 Ein ebenso trauriges Schicksal trat Yeronica. Der Yater nahm dem Soline alle Schlosser und Giiter weg, und den Friedrichstein, die traute Ileimstatte der Liebenden, lieil er niederreihen. 38 Yeronica, „aller schloss und herrschaften beraubt“, hatte keine Statte, „da sy sich vor dem zorn ilires schwehers enthalten und behiieten mocht. Do muss sy ihr wohunng mit etlichen ihren jungkfrauen und khemerern haben in den valden und sich bergen und litt grosse nott, laid und sorg.“ 39 Ruh- und heimatlos irrte die Arme in der Grafschaft umher, von den Haschern des unerbittlichen Yaters verfolgt, Sie, die Zauberin und Hexe, hat das Herz des Sohnes vergiftet, das Gltick der Familie, die hohen Plane des Altgrafen untergraben, auf sie warf er seinen vollen Zorn. Endlich wurde sie in einem Thurm bei Pettau, Wurmberg, wohin sie Freundo gebracht hatten, ausgespiaht und getangen genommen. Wahrend der goliebte Gemahl im Yerliese auf Obercilli schmachtete, wurde sie nach Ostervitz bei Franz gebracht und in einen finsteren Thurm gevorfen. Hier lag sie einige Zeit „ungeessen und ungetrunken “ 40 Dann liell sie Graf Hermann vor das Stadtgericht in Cilli stellen ,und volit sy mit recht umbracht und iibenvunden haben . liil Er beschuldigte sie „sy hett mit Zauberlisten seinen sohn graff Friedrich iiberkomen, das er sy ge- machelt nnd genomen hatt. Sy hat auch ihn selbst mit gift und in ander \veis nachgestellet und auff sein leben gangen." 42 Trotzdem, dass die Richter von Hermann abhangig varen, dessen Wuth und Absicht kannten, vurde Yeronica „durch biilff ihres vorsprechen 1143 (Yertheidigers) freigesprochen, und der Chronist setzt hinzu .mit rechten". Selbst Aeneas Silvius 44 fiihrt nun zu Yeronicas Entschuldigung an, dass sie „sexus 35 Aeneas Silv. liist. Frid. a. a. O. S. oo. 36 EberFard v. VVmdeck a. a. O. 37 Aocli lieute weiB der Volksmund von dem machtig in die Hohe rageiidon „Friedriohsthurm“ der Burgruine zu erzahlen. 33 Cill. Chronik S. 79. 39 Cill. Chronik a. a. O. 40 Cill. Chronik a. a O. 41 Cill. Chronik a. a. O. Kaiser Sigmund hatte mn 11. April 1415 zu Constanz dem Grafe n Hermann den Blutbann in soiner Grafschaft mit der Freiheit gegeben, diesen seinen Richtern und Amtsleuten vveiter zu verleihen. 42 Cill. Chronik S. 80. 43 Cill. Chronik a. a. O. 44 histor Frid. a. a. O. S. 55. — 12 — fragilitate an fortasso coaota peccaverat“. Olme Riicksicht auf den richtor- lichen Spruch liefi der ergrimmte Altgraf Yeronica \vieder nach Osterwitz schleppen, „daselbst man sy mit hunger und durst wolt getodt haben.“ 45 Die zahe Natur des AVeibes vereitelte es. ,Do schickt er (Hermann) zwen ritter hin, die sy undter Osterwitz in einer potigen Hessen trencken. 1 * 48 Einer dieser Ritter war der Hiiter des Grafen Friedrich Jobst v. Helfen- berg. Solches geschab am 28. October 14 2 8. 47 Nach Aeneas Silvius 48 wurde sie im Bache ertrankt. Er setzt auch mit einer gewissen Riilirung und scharfen Ironie hinzu : „ut est justitia principum.alieni criminis poenatn dedit." Der Leichnam wurde zuerst im nahen Frasslau begraben. Spiiter lieb ihn Graf Friedrich in der Karthause Geirach beisetzen. Diesem wurde nach fiinfjahriger Gefangenschaft (1429) von dem milder gestimmten Yater die Freiheit gegeben ; *er begundt in seiner gefengknus kranck zu \verden vor grossen laydt,“ 49 und so \vurde er nach Aeneas Silvius 50 scharfer Bemerkung „benignitate in multorum ruinain“ erhalten. Den Altgrafen bestimmte vor allem die Zukunft des Bauses, welche auf Friedrich und dem 20jahrigen Ulrich ruhte ; denn der zweite Sohn Hermanns II., Hermann III., war am 30. Juli des Jahres 1426 bei Radmannsdorf in Krain vom Pferde gestiirzt ,und viol sich zu todt.“ 51 Zudem war der hochstrebende Sinn des Altgrafen auf andere sehr wichtige Dinge hingelenkt worden. Stephan Tvartko Schura, Konig von Bosnien, wurde von Hermann II. als seinem Neffen und Banus von Sla- vonien, wozu seit 1408 auch der westliche Theil Bosniens gehorto, gegen seinen Nebenbuhler, Radivoj, einen Giinstling des Sultans Hurad II., (1421 — 1451) unterstiitzt. Zum Danke dafiir setzte Tvartko im Testamente vom 2. September 1127 unseren Altgrafen und seine Nachkommen zu Erben des Reiches ein. A r on nun ab kamen die Cillier mit den slavischcn Siiddonaulandern mehr und mehr in Beriihrung, und sicherlich liatte schon jetzt Graf Hermann die Vermahlung seines Enkels Ulrich mit Katharina, der Tochter des Serbenfiirsten Brankovič, ins Auge gefasst. Auf den Enkel iibertrug ja der Alte seine ganze Liebe, seine Hoffnung. Thatsachlich erscheint Graf Ulrich II. schon in einer Urkunde v. J. 1428 als Terleiher des Dorfes „AYraslasdorf in der Mottlig® mit 9 ITuben sammt Bergrecht und Zehent an das vom Grobvater gestiftete Kart- hauserklostor Pletriach in Krain . 32 Als es den Arzten gelungen war, Friedrich II. wieder herzustellon, nahmen Kaiser Sigmund und Barbara die vollige Aussohnung zwischen Vater und Sohn in die Hand. Um letzteren auf eine neue Balin zu lenken und vom Schauplatze des Jammers zu entfernen, ladete ihn der Kaiser nach Kronstadt im Burzenlande ein ; er wollte ihm die Haupt- mannschaft in Siebenbiirgen iibergeben „und ihn damit seiner hardten 45 Cill. Chronik a. a. O. 46 Cill. Chronik a. a. O. 47 Das Geiraoher Todtenbuoh sagt zu dioscm Tago: obiit Veronioa comitissa. 43 de situ et statu Eur. c. 15. 49 Cill. Chronik S. 49. 50 liist. Frid. a. a. O. 61 Cill. Chronik S. 77. f2 Chmel, Materialien I, 1. gefengknus ergetzen". 53 Doch kam Friedrich Avalirscheinlich absichtlich zu spat; die Stelle war bereits vergeben. Aus einer Urkunde vom 29. April 1429 geht bervor, dass er mir bis Ofen kam, wo ibn dann dcr Kaiser „wegen seiner vielen Verdienste (P) um die Krone", eigentlic.h als Entschadi- gung mit dem Scblosse Krupa in Slavonien erblich belehnte. Darnach kehrte er \vieder nacb Ilause zum Yater zuriick „und wurden gantz \vieder einigk". 54 In der That war es jedocb nicht so ; denn die Chronik berichtet bald darauf selbst, dass Hermann dem Sohne die abgenommenen Schlosser nicht zuriickgeben wollte, sondern ibm und dem Ilofgesinde zunaclist nur Kadmannsdorf antvies. Er stellte damit Friedrich auf die Probe, welche dieser aucb bestand. Denn nacb einer Urkunde vom 1. November 1429 bekennt Graf Ulrich II., dass er seinem Yater 32.000 fl. schulde und verpfandet ibm dafiir seine und seiner Mutter Besitzungen ; und amil. Febuar 1430 quittierte Graf Friedrich 5400 fl. seiner Schwester Barbara, die sie auf Befehl des Kaisers dem Neffen gezablt liatte. 53 Bei aller Leidenschaftlicbkcit war Friedrich II. auch die Sparsamkeit eigen, ivelche sich spater in Geiz steigerte. Zwei Jahre nacb der Freilassung brachte er in volliger Zuriick- gezogenheit zu. 1431 unternahm er eine Pilgerfahrt nacb Rom, wurde aber vom Markgrafen von Ferrara, der den Cilliern wegen der Ein- miscbung in die italienischen Handel nicht griin war, gefangen genommen; sein Schwager Graf Heinrich von Gorz „machte ibn ledigk um eine summa geldes“. 3G Nach Radmannsdorf' zuriickgekehit, baute er das Schloss AVeifien- fels ob Kronau in Oberkrain und fiihrte zum Andenken an die geliebte Yeronica den Friedrichs.tein in Gottschee wieder auf. 57 Alsdann suchten Yater und Solin ihr Gewissen durch fromme Stiftungen zu beschwichtigen. Die Cillier Grafen waren iiberhaupt der Kirche sehr zugethan und zeigten dies durch viele Griindungen und Schenkungen, durch die Pflege freundscbaftlicher Yerhaltnisse zu verschiedenen Kircbenfiirsten und Klostern ; vor allen thaten sich Hermann II. und Friedrich II. hervor. Das Lieblingsstift des Altgrafen war die von ihm 1410 gegrundete Karthause in Pletriach, oder das Neustift in Pleterje. Die Karthauser erfreuten sich besonders der Sympathien der Cillier; so hat schon i. J. 1391 der Prior von Chartreuse den Grafen Hermann II. und Wilhelm wegen ihrer Yerdienste um den Orden einen ewigen Jahrestag in Seiz, Geirach und Froinitz gewahrt. Pletriach hatte der Altgraf gleich zu Beginn mit reichen Giitern versehen und spater bei jeder Gelegenheit beschenkt und ausgezeichnet. So hatte er dem Kloster auch einen Zehent zu Polau bei Laak in Krain zu freiem Eigenthume gemacht; dieser war jedoch von den osterreichischen Herzogen an die Cillier wegen eines Darlehens nur versetzt vvorden und \vurde nun wieder eingelost. Damit dadurch das Kloster keinen Schaden erlitte, gab Hermann in einer Ur¬ kunde vom 11. Mai 1427 demselben 10 Iluben zu St. Lorenz in der Pfarre AYeinitz und die Fischweide dazu, 5 Huben zu Neraycz, ebenso viel 63 Cill. Chron. S. 81. 54 Cill. Chron. a. a O. 65 Climel, Gesoli. K. Friedrich IV. I. S. 155 60 Cill. Chron. S. 81. 67 Cill. Chron. S. 79. 14 sammt einer Mulile zu Polž und 2 */* Huben zu Oberveld bei Pletriach. 58 Damit steht auch im Zusammenhange die oben (S. 12) citierte Schenkung IJlrichs II. v. J. 1428. In diesem Jalire gab Bischol Ernst von Gurk auf soinern Sclilosse zu StraGburg auf Ersuchen seines Freundes, des Grafen Her¬ mann II. von Cilli, die Einwilligung, dass dieser seine Giiter bei Schleinitz, gurkische Lehen, der Karthause ividme; er maclite diese Lehcngiitor sogar „Gott zu Lobe und seinem Freunde zu Gefallen“ zu freiem Eigen. r ’ 9 Am 29. Janner 1429 stiftete er sicli in der Karthause einen Jahrestag und ividmete dafiir 5 Giiter in der Herrschaft Gurkfeld und ebenso viele zu Osrirsch in der Herrschaft Altenburg. Bezeichnend fiir die Stimmung und Gesinnung des Altgrafen ist die Einleitung zu dieser Urkunde : „AVan wir betracht vnd in vnserm gemuet gewegen habn das das gegenburtig zeitlich lebn kegen den ewigen nichts ze scheczn sundcr nur als ain phunst (Dunst) oder wie stawb, der von den \vind zeerstreit vnd zerfiirt wierdet zeergenkchlich ist, dadurch ain yeder mensch gedenk- clicn sicli hier in dem zeergenkchlichen lcben darnach schickchen vnd den tag seiner lesten saat mit iverchen der parmherczikeit furkomen. . . das er nach verhengnus gots des almachtigen mit wolgewerter fruclit zu snejden habe in den hymeln“. AVeiter ordnct er auch unter anderem an, dass ,,zvvelif armen menschen yedem durch gots unser seel hail ivillen ain loden Rokch“ gegeben werden solle. Dem stimmte auch Friedrich II. bei und hiingte der Urkunde sein Siegel an. 00 Am namliche Tage eignete er in einer zu Cilli ausgefertigten Urkunde dem Kloster cine AViese in St. Bartholomii zu. Ferner gab er in einer Urkunde vom 28. Marž d. J. demselben die durch Tauscli an Ulrich Mynndorfter gcgo- benen 8 Giiter und eine Aliihle, gelegen zu dem „Prunn“ und ein G ut zu Talein. 01 Dem entgegen verpfliclitete sich am 27. April d. J. der Prior zu Pletriach, AVilhelm, zur Abhaltung eines eivigen Jahrcstages fiir den Grafen Hermann. 02 Zwei Jahre darnach kaufte dieser das Dorf Hohenau und eine Muhic, freisingische Lehen; auf Bitten des Grafen gab sie dann Bischof Nicodemus dem Kloster als Eigen. Endlich fiigten nach einer Urkunde vom 15. Juni 1433 zu Krepin (Krapina) Graf Hermann, sein Solin und Enkel zur Karthause vier neue Zellcn fiir Priester hinzu. 0;i Auch die Karthause Seiz erfreuie sich der Gunst des Altgrafen. Er bestatigte „am Suntag vor sand Andrea-Tag“ 1401 die Schenkungen der Grolleltern seines Vaters Hermann I., namlich Ulrichs von Saneck und dessen Gemahlin Katharina, die sich die Karthause zur letztcn Ruhestiitte ervvahlt hatten, und zwar 10 Huben zu ,,Draming“ und „Dieshaw li , beide am „Dramingbach“ bei Seiz, und ebenso viel, gelegen in der Czecluk (bei Hohenegg) und zu Pekha (Pack bei Schalleck im Schallthale). Ci Am 14. September d. J. 1429 hat Hermann II. zwei Huben zu Ottendorf, zwei Hofstatte obcr Ratschach und eine AViese daselbst, lauter Cillier Lehen, „Gott dem allmšichtigen und der Jungfrau Alaria zu Lob 68 Climel a. a. O. S. , 37. 60 Chmel a. a. O; S. 138. 60 Chmol a. a. O. S. 139. 01 Chmel a a O. 02 Mitih. d. liist. Ver. Vili. S. 177. 03 Chmel a. a. O. S. 141. 04 Stepisehnegg, das Karthauser Kloster Seiz S. 10 u. 45. iind seiner Seele zum Trost” der Karthause zu freiem Eigenthum gcgeben. 05 Das Benediktinerstift Oberburg, desson Vogt Graf Hermann auf dio Bitten der Moncho seit der Confirmation des Papstes Johann XXIII. v. J. 1415 war, erhielt laut Urkunde vom 15. August 1415 von ilim 3 Iluben in der Herrschaft Montpreis als freies Eigenthum mit der Verpflich- tung, in der Frauenkirche zu Sulzbach cin ewiges Liclit zu halten. CG Ferner gelobt Christian, der Abt des Klosters Viktring in Karaten, laut Urkunde vom 21. Juni 1424, wegen der zugestandenen Zoll- und Mauthfreiheit zu Mautenberg fiir Hermann II. ewige Jahrestage mit Messen und Gebete auf der Kanzel zu halten. 07 Auch der Abtei Millstat in Karaten zeigt.e sidi der Altgraf, dom als Herrn von Ortenburg der unter derselben gelegene Markt gehorte, ge\vogen, indem er ihr laut Urkunde vom 1. Mai 1433 gestattete, alle Ta- vernen im Markte abzubrechen und selbst eine zu halten, spater gab er dem Kloster auch den oberen und niederen See gegen vier Pfund Pfen- nige zu freiem Eigen. 08 Und kurz vor seinem Tode schenkte er diesem Kloster die Fischerei in allen in die benachbarten Scen sich ergielfenden Fliisse. G!) — Dass Graf Hermann auch ein Gonner der Minoritcn war, beiveist der Umstand, dass ihm der Minoritengeneral i. J. 1422 zwci Minoriten als standige Kaplane und das Redit zugestand, einon der Ordenspriester zum Quardian des Cillier Klosters zu ernennen. Mit dem Patriarchen von Aquileja, dessen Diocese den Cillier und einen Theil des Marburger Kreises bis zur Drau umfasste, und der in seiner Bedrangnis, besondcrs seitens der Tenetianer der Freund- scliaft cines so machtigen Dynasten, zugleich Schvviegervaters des Kaisers, sclrvver entrathen •konnte, stand Graf Hermann wie sein Vater auf dem besten Fufle. Die Patriarchen Philipp und Johann belehnten zu Cilli am 3. Mai 1385 und 19. Feb. 1389 die Grafen Hermann II. und Wilhelm, dann ersteren allein mit Schloss Oberburg und Neidek, dem Zehent zu Prass- berg, Lemberg, Heukirchen, St. Peter im Sannthale, Frasslau und im Schalaclithale, ferner mit allen Lehen, die die venvandten Grafen von Heunburg, Ulrich von Pilichgraz und Leopold von Saneck hatten, dazu die Zehent in Ttiffer, Ponigl, lieil. Kreuz a. d. Sottel, Lichtenvvald, Gurk- feld und Reifnitz. Dafiir gelobt Graf Hermann treue Yasallendicnste. 70 Anton, Patriarch von Aquileja, belehnte dazu am 17. April 1405 den ,,magnificus et potens dominus ‘ Hermann von Cilli, Sagorien etc. mit dem Zehent in der Pfarre Saldenhofen. 71 Und Papst Johann XXIII. vorlieh am 23. Janner 1415 zu Constanz dem Grafen Hermann das Patronat iiber eine Reiho von zur Aquilejer Diocese gehorigen Kirchen. 72 Am 13. Mai 1425 belehnte der Patriarch Ludwig zu Cilli den Grafen Hermann mit den erledigten Ortenburger Lehen des Patriarchates : Teste 65 Chmel a. a O. S. 101. 00 Mitth. d. hist. Ver. Vlil. S. 26. 07 Mitth. d. hist. Ver. VIII. 173. 08 Chmel a. a. O. S. 127. 69 Chmel Mat. I. 1. 70 Mitth. d. hist. Ver. VI. 2G9. 71 Urk. Reg. f. d. Gesch. lunerostorr. v. 1312—1500 v. A. Muchar S. 13. 72 Archiv f. vat. Goseh. u. Topogr. d. histor. Vor. f. Karaten VII. 98. — 16 — Ortenegg mit Gottschee, Teste Polau, Grafemvart, Sternegg, Zobelsperg, Dorf Dobriacli bei Millstatt und cine Hube zn Podgoriach. 73 Derselbe Patriarch bezeugtc am 1. September 1427 zn Cilli, wo er sich aufliielt, weil die Venetianer sem Gebict besetzt hielten, dass Graf Hermann II. von Cilli in der Pfarrkirche zum bi. Stephan in Reifnitz auf der linken Seite einen Altar zu Ehren der liebon Frau und der heiligen Hermachor und Fortunat erbaut und diesen Altar mit Haus, Baumgarten, Huben und Zehent dotiert babe. 7i Freundscbaftlieher Natur \varen aucli die Beziebungen des Altgrafen zum Erzstifte Salzburg, das einerseits das Diocesanrecht bis zur Drau batte, da ihm die Bischofe von Seckau, Gurk und Lavant unterstanden, anderseits bedeutende Giiter im pande besnil, von denen die Cillier ein- zelne als Lehen innehatten. — Am 10. Janner 1433 vermitteltc Graf Hermann einen Ausgleich zwischen dem Erzbiscliofe von Salzburg und Friedrich von Pettau ; dieser erbielt Veste und Stadt Friedau, Teste und Markt Polstrau und 'die Teste AVurmberg mit Ziillen, Mauten und anderem Zugehdr von Salzburg zu Leben. 75 Nur mit dem Bischofe von Bamberg, Friedrich, war Graf Hermann II. im Streite, der jedoch im Jahre 1425 dureb Termittlung des Ilerzogs Friedrich \var dahin gesclilichtet worden, dass der Biscbof deni Grafen das Scbloss Mautenberg sammt Maut uud den Markt daselbst abtrat, dafiir die Schlosser Hartnidstein im Lavanttbale und WeiBeneck erbielt. Zugleich gab der Graf das E : genthumsrecht auf die Teste Waldstein auf und nahm sic vom Herzog Friedrich zu Leben. 76 Wie der Tater besonders die Karthause zu Pletriacb mit Wobwollen iiberhaufte, so der Sohn jene von Geirach, woselbst Teronica ruhte. Scbon am 17. October 1429 hatte Graf Friedrich fiir die Ungluck- liche einen Gedachtnistag gestiftet. 77 Zwei Jalire darnach bestatigte er zu Montpreis das von seinem Vater der Karthause gegebene Gerichts- privilegium vom Jahre 1407 78 und schenkte ihr die Aegidiuskapelle bei Ratschach ; diese Schenkung bestatigte in demselben und im folgenden Jahre der Papst Eugen IT. 79 Im Jahre 1436 bestatigte er dem Klostcr den Kauf einiger Guter, im Jahre 1438 den Verkauf einiger Aecker und 1444 stiftete er vier Zellen fiir so viele Priester des Karthauser- ordens in Geirach 80 und wies nach der Confirmation seitens des Priors Lienhart vom 1. November desselbcn Jahres zur Erhaltung jener Priester Zehent und Renten zu Tiiffer, Salach, Seknoviz, zu der Warth undAlm, zu Velden und Ponikl an. 81 In der Urkunde vom 8. Janner 1447 be¬ statigte Friedrich dem Prior Johann einen gekauften VVeinberg bei Ratschach, und 1449 gab er zu Saneck dem Prior Nicolaus das Fisch- recht in allen Bachen des Gebietes von Geirach. In demselben Jahre schenkte er die Muhle zu Dragenal der Karthanse, da sic die Domini- 75 Miftheil. d. liist. Ver. VIII. 173. 74 Clmiel a. a. O. 129. 76 Clmiel a. a. O. 162. 70 Mitth. d. liist. Ver. VIII. 173. 77 Diplom. Stir. II. p. 332. 78 Diplom. Stir. II. p. 153. 79 Schon 1423 hatte Papst Martin V. dem Grafen Friedrich II. das Patrionats- reclit iiber diese Kapelic iibergeben. 80 Clmiel, Mat. I. 1. 81 Urk. Heg. v. Mnchar S. 25. caner zu Neukloster vernachlassigten; 1450 bestatigte er dem Prior Nikolaus ein in Tiiffer gekauftes Haus und im folgenden Jahre alle Immunitaten. 82 Nach der Urkunde vom 6. December 1452 zu Saneck gab er dem Prior Martin einen Unterthanen in Gurkfeld und 1453 theilte er demselben den Zehent eines AYeinberges zu. 83 Nach Friedrichs II. Tode bestatigte Ulrich II. dom Prior Othmar alle Stiftungen und Schen- kungen, Preiheiten und Zehente, welche der Grofivater und Yater der Karthause zugetvendet hatten. 84 Audi die Karthause Seiz 85 erfreute sich der Gunst des Grafen Friedrich. Im Jahre 1436 bestatigte er derselben den Arikauf mehrerer Giiter und am 18. Marž 1444 die Gerichtsbarkeit ohne Blutgericht, \velche Freiheit das Kloster sclion yon den steirischen Herzogen erhalten hatte. Desgleichen befreite er das Kloster vom Zapfgeld. Dafiir sollen die Monche ftir ihn und seine Torfahren einen ewigen Jahrestag halten, vvelcher nach einem Briefe des Priors Markuš vom 18. April 1444 darin bestand, dass am dritten Tage nach Set. Hieronjmus eine Messe mit Vigilie gehalten und den Mdnchen eine gute Fischspeise gegeben wurde. Dann schenkte er am 31. Janner 1445 diesen Karthausern einige Grundstiicke in Kopiniča und drei Ilofe in Razbor unter dem Schlosse Lemberg, damit sie dort Fischteiche anlegten. Am 12. Marž 1449 befreite er zu Cilli fiinf der Karthause gehorige, am Tultzer- und Pippenberge bei Dibein (Delvoin) 86 gelegene Weingarten fiir irnmer von allem Zehente und ubcrlieB im folgenden Jahre das friiher graflich Cillier-Lehen dem Kloster als freies Eigenthum. Im Jahre 1451 vertauschten Friedrich von Kelch und seine Gemahlin Lehen und Zehente in der Pfarre Ponikl an Seiz; dariiber stellte Friedrich „an sand Johannstag zu Sunnewenden“ auch eine Freiheitsurkunde aus. Endlich hei!3t es in dem Diplom, sac. Stir. (II. p. 113) iiber die Stif¬ tungen des Grafen: „sub eo (Priore Marco) Fridericus, comes Ciliae, monasterio plurima beneficia contulit“, und am dritten Tage nach dem IIieronymifeste (3. October) „redditur in conventu anniversarium D. Friderici, comitis Ciliensis cum candelis.“ Die Beziehungen des Grafen Friedrich zur Karthause Seiz waren namlich auch deshalb innigere, \voil dessen zweiter Sohn, Friedrich, 87 in den Orden eingetreten war, jedoch bald starb und auch daselbst begraben ward. Der freundschaftlichen Beziehungen zur Karthause Freidnitz wurde schon gedacht. (S. 10.) Neben den Karthausern wurden die Benedictiner zu Oberburg vom Grafen Friedrich besonders begiinstigt und reich beschenkt. In einer Oberburger Urkunde v. 9. November 1414 erscheint bereits neben den Grafen Hermann II., Hermann III. und Ludwig auch Friedrich II.; es handelte sich um Sigillierung aller das Patronatsrecht von Set. Martin in Tiiffer, Set. Martin in Ponikl, Set. Maria in Gurkfeld, Set. Margareth in Yodiz, HI. Ivreuz bei Rohitsch und Set. Rupert bei Nassen- 82 Brk. Reg. S. 154 f. 83 Urk. Reg. v. Mucliar a. a. O. 81 Urk Reg. v. Muchar a a. O. 85 Stepischnegg a. a. O. S. 50 ff. 88 Diese Zelientfreiheit bestatigte am 1. December 1457 Kaiser Friedrich III. 87 Wahrscheinlich aus der Ebe mit Veronica. 2 — 18 — fuss betreffenden alteren Schenkungs- und Cpnfirmationsurkunden der Aquilejer Patriarchen und Piipste in gerichtlich collationierten Abschrif- ten. 88 Am Mariabimraelfahrtstage des folgenden Jahres reversierte der Abt Georg, dass Graf Friedrich von Cilli dem Štifte drei Huben, gelegen an dem oberen Hardt in der Herrschaft und Urbar Montpreis, als frei eigen gesclienkt und von seiner Gerichtsbarkeit, mit Ausnahme des Klosters, ganzlicb befreit babe, mit der Verpflichtung, von den Ein- kiinften dieser Huben ein e\viges Licht bei unser iieben Frauen in Suizbacb zu unterbalten. Am 24. August 1439 entschied Graf Friedrich als Yogt des Klosters, dass es von allen AVeingarten auf Klostergriinden und namentlicb in Rohr bei Oberburg, Laufen, Frattmannsdorf, Riez bis auf den Zardonitzberg (unter Riez), wo die Prassberger Griinde anfangen, das Bergrecht bekommen miisse. 89 Dieser Terfiigung vidersetzten sich jedoch die betreffenden Leute, und der Graf batte grobe Muhe, dieselben dahin zu bringen, dass sie das Bergrecht auf ihre AVeingarten scbreiben Iieben. Zum Dank dafiir verpfiicbtete sich das Stift Oberburg, alljahrlich 200 Eimer Bergrecht\vein in das cillische Amt zu Prassberg zu liefern. Im Jahre 1453 bestimmte Friedrich, dass dieser Wein an Heukloster abgegeben werde. 90 Als der Abt Rudolf in der Kackt auf den 7. April 1443 die Pri- vilegienurkunde des Klosters heimlich nach ATien mitgenommen, um sie copieren zu lassen, dazu auch Gelder und Kleinodien, riefen der Prior und Convent den Grafen Friedrich (in der Urkunde irrthiimlich Hermann) als „advocatus K an und baten, nicht zuzugeben, dass Rudolf vieder Abt \verde, sondern ein anderer. 91 Kach einer Urkunde ,am Mittichen in den Osterfeiertagen“ (16. April) 1447, ausgestellt von Friedrich, „von Gottes Gnaden Graun zu Cilli, zu Ortenburg und im Seger", hat Abt Benedict geklagt, dass das Gotteshaus Oberburg wegen des Gerichts und der Fisclrvveide, \velche ihm im ganzen Oberburger Gebiete gehore, von des Grafen Richtern und Amtleuten bedrangt und beschvert werde. Daraufhin verbot der Graf seinen Richtern und Amtleuten zu Prassberg und an anderen Orten jeden Eingriff in das Oberburger Gericht, das bei der neuen Teste Altenburg und den zwei Linden ob dem Dorfe Breyhaw (Prihova) anfangt, da dort nur der Abt und Convent oder dessen Anwalt zu richten haben, auber \vas den Tod anbelangt, den nur die CiUier zu richten haben. Dann bestatigte der Graf dem Kloster die Freiheiten und Rechte auf die Fischweide in allen Gewassern des Gerichtes und der Herrschaft Oberburg, so dass veder der Graf noch seine Dienstleute kunftighin ohne des Abtes Erlaubnis fischen diirfen. Dawiderhandelnde sollen 5 Mark Silber dem Štifte und ebenso viel dem Grafen zahlen. Endlich befreite Friedrich das Haus der Oberburger Monche in Cilli, nachst der Pfarrkirche, von Zins, Steuer, Hofdienst und Robot, so dass sie und alle darin Wohnenden, ausgenommen die Handels- und Geverbs- leute, von solchen Abgaben und Diensten frei sein sollen. Letztere sollen mit den iibrigen Biirgern in Lasten und Freiheiten gleichgehalten werden. Dafiir versprachen Abt und Convent, taglich eine heilige Alesso in der 88 Orožen, Bisthum und Diiie. Lav. II. S. 165 ff. 89 Sclimutz, topog. Lexioon von Steierra. III. S. 60. 90 Orožen a. a. O. S. 182 und 190. 91 Diplom. Stir II. 284. 19 Frauenkapelle, vvelche Graf Friedrich und seine Vorfahren gebaut und gestiftet haben, zu lesen und jeden Sonntag ein Amt unserer lieben Frau zu singen, alljahrlich zu jeder Quatemberzeit fiir die Verstorbenen des Hauses Cilli im Gotteshause abends eine gesungene Vigil, morgens ein gesungenes Amt zu halten, vvahrend \velches Amtes alle damals im Kloster weilenden Convent- und Laienpriester die Messe lesen sollen. Falls der Convent diesen Verpflichtungen nicht nachkommen solite, so verliere er alle oben bezeichneten Rechte und Freiheiten. 92 Eine ahnliche Klagc lief zwei Jahre spater vom Abte Benedict an den Grafen Friedrich ein. In einer von diesem zu Cilli am 3. Feb. 1449 ausgestellten Urkunde beschvvert sich der Abt, dass er und der Convent an den Kirchen und der Priesterschaft, die zu dem Gotteshause Oberburg gehorcn, von des Grafen Hauptleuten, Burggrafen, Pflegern, Amtleuten u. s. w. gegen allos Recht und Horkommen sehr bedrangt vverden, be- sonders dass sie nach dem Tode der Pfarrer ohne AVissen des Abtes und Conventes ins Haus eindringen und sich des Yermogens beinachtigen. Der Abt bat um Abhilfe. Der Graf verbot den Seinigen solche Eingrilfe und befahl, dem Abte und Convente die alten Rechte und Gewohnheiten bestehen zu lassen. Zum Danke verpflichtete sich dieser und die ge- s.ammte Priesterschaft, sich alljahrlich am Tage nach dem Dorotheafeste, d. i. am 7 . Februar, im Oberburger Gotteshause auf eigene Kosten und Zehrung zu versammeln, daselbst abends die Vigil, morgens aber zwei Requiemamter nebst so vielen Mossen, als Priester vorhanden sein vverdon, zu lesen zum Seelentroste und Heile des Grafen von Cilli, seiner Ahnen und Nachkommen. Solite ein Pfarrer verhindert sein zu kommen, so hat er seinen Kaplan zu schicken; falls er dies auch unterlasse, so ist er dafiir dem Grafen und dessen Erben mit einer Strafe von 6 Pfund AVachs verfallen, das Abt und Convent zum Nutzen des Jahrtages vervvenden sollen. — Dieser Jahrestag wurde in Oberburg auch spaterhin immer begangen und damit zugleich eine Synode verbunden, vvobei zur Zeit der kirchlichen AVirren religiose Streitigkeiten behandelt, Gebrechen und Ubelstiinde an Geistlichen und Laien getilgt, Eheangelegenheiten und Streiligkeiten entschieden wurden. Die Kirchenfeier vvurde fortan fiir die Grafen von Cilli und ihre Erben, die Habsburger, gehalten. 93 Am Set. Antonitage 1454 hat Graf Friedrich jene zvvei Huben zu Jazbinje und Miihle bei Prassberg gefreit, die sein Kanzler Kaspar von Radmannsdorf mit dem Oberburger Abt Kaspar gegen andere Giiter zu St. Lorenzen im Sannthale vertauscht hatte. 91 In einer Urkunde v. J. 1454, kurz vor dem Tode Friedrichs, be- kennen der Abt Kaspar und Convent nochmals, dass der Graf auf die AVeingarten, vvelche auf den Griinden des Stiftes gelegen sind, ein Berg- recht geschlagen und die Besitzer der AVeingarten dazu gezvvungen hat. Dafiir. hat sich der Abt und Convent verpfliehtet, unter anderem auch 200 Eimer AVein dem Grafen und seinen Nachkommen zu liefern. Da aber der Graf nachtraglich erklarte, dass dieser AVein nur ilim zu stellcn sei, so hat das Stift beschlossen, „fur diese Gunstbezeigung alljahrlich am anderen oder dritten Tage nach jedem Frauenfeste mit Vigilien, Proces- sion, libera me Domine gesungenen und gelosenen Messen mit allen Priestern 92 Orožen a. a. O 185 f. 93 Orožen a. a. O. S. 187 f. 91 Orožen a. a. O. S. 190. 2 * - 20 — und Briidern, so viele deren im Štifte sem \verden, mit aufgesteckten Kerzen und jeglichcr anderen Zier Gott fiir den Gi'aien Friedrich anflehen zu wollen.“ Mit Recht bemerkt Orožen (a. a. O. S. 191): „An ihm (dem Grafen Friedrich) hat das Stift Oberburg .einen eben so machtigen als oifrigen Schirmherrn, aber auch sonst einen seiner groCten Gonner und Wohlthater verloren.“ Dem im Jahre 1241 von den Grafen von Heunbui g, den damaligen Besitzern des Ortes Cilli, daselbst gegriindeten Minoritenkloster bostiitigte Graf Friedrich II. (1439) eine AViese und einige Acker unter dem Forste bei Cilli, die der Guardian Johann Gerstner gekauft hatte. Und am 4. December 1444 hat er den Minoriten den AVeingarten sammt der Oden auiler dem Laisberge vom Bergrechte befreit, \velchc der Guardian Jo- hannes vom Cillier Pfarrer Simon eingetauscht hatte. Schlieillich hat er auf Ansuchen des Guardians Jakob den vom kVernberger erkauften Zehent in Trno gefreit. 95 (14 5 2). Auch der Minoritenconvent zu Pettau verpflichtete sich in einer Urkunde vom 7. October 1448, fiir den Grafen Friedrich und seinen Yater zum Danke fiir die Stiftung von jiihrlichen 2 Mark Pfennigen aus dem Urbar zu Rohitsch einige Gebete auf der Kanzel zu lialten. 96 Damals war Prior dieses Conventes Eberhard Se\vs, i. J. 1449 Ilofkaplan des Grafen; auf sein Anrathen wurde im Jahre 1453 Neuldoster, das fiir Eremiten bestimmt war, den Dominicanern iibergeben. Nach einer Urkunde vom 19. October 1428 schlichtete Graf Fried¬ rich II. einen Streit zwischen dem IGoster Millstatt und dessen Unter- thanen Stephan AVampechk, Richter zu Paternion, einen Besitzstreit zugunsten des ersteren. 97 — Auch mit dem Bisthume Agram stand Graf Friedrich auf gutem Ful3e, wie aus einer Urkunde vom 30. Sep¬ tember 1440 hervorgeht, und war ein Gonner des von seinem Yater ge- griindeten Paulinerklosters Lepoglava in Kroatien. Es ist darnach nicht zu wundern, dass auch die Papste dom Cillier Grafen Friedrich II. gewogen waren. Schon am 6. November 1413 ge- wahrte ihm Johann XXIII. einen tragbaren Altar, die Lcsung der Messe auch an mit dem Interdicte belegten Orten und die freie AYahl eines Beichtvaters mit dem ausgedelmtesten Ablassrechte. Der Patriarch Lud- wig hat am 2. April 1139 zu Mainz dem Grafen das Recht, einen trag¬ baren Altar zu vertvenden und den Beichtvater sich selbst zu wahlen, bestatigt. Ferner erwirkte Friedrich bei dem Papste Eugen IY. nach dem Breve vom 17. Juni 1433 eine ausgiebige Licenz in Bezug des Siindennachlasses; Ahnliches erhielt er nach dem Breve des Papstes Nikolaus Y. vom 10. November 1447. Letzterer hat auch einige Tage spater (15. November) den unehelicheft Sohn des Grafen, Hans, legiti- miert. 98 Dem Grollvater und Yater eiferte auch Graf Ulricli II. nach als Wohlthater der Kirche. Im besonderen erscheint hienach vviclerlcgt, \vas Aeneas Silvius in dieser Beziehung tiber Graf Friedrich II. sagt: „hostis Clerus, divini cultus inimicus . . . (qui) ecclesiarum bonas diripuif." “ f ' 6 Orožen a. a. O. S. 155. 96 Mitth. 5. hist. Ver. Vlil. 190. 07 Chmel, K. Friedr. IV. I. 124. 9S Krones, Beit. z. Kundu steierra. Goscli. VIII. 33 und Die Freien v. Saneck U. s. w. (Stammtafel). 99 Hist. Fried a a. O p. 54 ; de situ et statu Euf. e. 15. 21 Anderseits mogen die vveitgehcndcn kirchlichen Licenzen auf das ausschwoifend(! Leben des Grafe n nicht ohne Einfluss gewesen sein, das er seit jener Familientragodie in Zuriickgezogenheit auf den Schlossern Steiermarks und Krains fiibrte, wahrend der greise Altgraf nach wie vor tliatkriiftigst fiir die GroBe des Hauses wirkte, melir und mehr unter- stiitzt von dem nicht minder ehrgeizigen und energischen Enkel. Und „die Grafen yon Cilli kamen zu grofiem Ansehen durch den Segen Gottes, welchen sie sich durch die Freigebigkeit gegen die Kirche zugezogen haben .“ 100 100 A. Julius Caesar, Staat- und Kirchengeschichte Steiorm. YI. 64 SCHULNACHRICHTEN. I. Lehrpersonale. 0 Veranderungen. Es s c li i e d e n aus: 1. Anton Mayr, k. k. Professor, an das Staatsgymnasium in Villach, infolge liolicn' Minist.-Erlasses vom 2. Josef P. Richter, Supplent, in- folge Entbehrlichkeit. Es traten ein: 1. Karl Riedel, k. k. Professor, vom Staatsgymnasium in Villach, 31. August 1887, Z. 4901. 2. Franz Klein, Supplent, \vegcn Er- krankung des Prof. Riedel, 1. Eri. vom 15. Marž 1838, Z. 1460, L.-Sch.-R. b) Personalstand am Schlusss des Schuljahres. a) Am Gymnasium: 1. Peter Končnik, Director, lehrte Geographie und Gcschichte in der V. Classe, 3 St. 2. Johann Krušič, Senior, AVeltpriester und geistlicher Rath der Lavanter Diocese, Exliortator fiir das ganze Gymnasium, Professor, 1. Religion 1. -—VIII., 16 St. 3. Michael Žolgar, Professor, 1. Slovenisch II,—VIII. und in der 2. deutschen Abtheilung, 17 St. 4. Andreas VVretschko, Dr. der Philosopkie, k. k. Bez.-Schulinspector, Professor, Ordinarius der V. Cl., 1. Mathematik V.—VIII., Physik 111., VII. und VIII.; im 1. Sem. 18, im 2. Sem. 20 St. 5. Albert Fietz, Professor, Ordinarius der II. CL, 1. Latein II., Deutsch 11., VII., VIII., 18 St., Stenographie, 2,St. 6. Johann P. Ploner, Professor, Ordinarius der VII. CL, L Latein VII., Grieckisch VI. und VIII., 15 St., Gesang 4 St. ' 7. Anton Pischek, Professor, L Raturgeschichte I. a, I. b, II., III., V., VI. , Physik IV., Mathematik III. und IV. ; im 1. Sem. 21, im 2. Sem. 19 St. 8. Michael Knittl, Professor, L Geographie und Geschichte I. a, I. b, 111., IV., VIII., philos. Propadeutik VII., VIII., 20 St., im 2. Sem. auch steierm. Geschichte in IV., 2 St. 9. Andreas Gubo, Professor, Ordinarius der VI. Cl., L Geographie und Geschichte II., VI., VII., Deutsch V., VI., 17 St. 23 10. Karl Riedel, Professor, Ordinarius der III. C1, I. Latein III., Y., Griechisch III., 17 St. (bis H. Februar). 11. Anton Kosi, Professor, Ordinarius der I. a Cl., 1. Latein und Deutsch I. a, Griechisch Y., 17 St. 12. Johann Liefikounig , Professor, Ordinarius der IY. Cl., 1. Latein und Griucl.iscli IV., Slovenisch I. und in der L deutschen Abth., 16 St. 13. Matthaus Kurz, cvirklicher Gymnasiallehrer, Ordinarius der YIII. Cl., 1. Latein YI., VIII., Griechisch VII., 15 St. 14. Engelbert Potočnik, Supplent, Ordinarius der I. h CL, 1. Latein I. b, Deutsch I. b, III., IV., 18 St. 15. Blasius Matek, Aushilfslehrer, geprtift aus Mathomatik und Physik fiir das ganzc Gymnasium, 1. Mathomatik L a, I. b, II., 9 St. 16. Franz Klein , Supplent, \var voin 22. Marž an Ordinarius der III. Cl. und L Latein III., V., Griechisch III., 17 St. 17. August Tiscb, Nebonlehrer, Lehrer an der Landes-Biirgerschule, 1. Turnen, 8 St. 18. August Fischer, Nebenlehrer, 1. Zeichnen, 6 St. 8) An der Vorbereitnngsclasse. Directcr Končnik : Rechnen 4 St. ; Prof. Krušič : Eeligion, 2 St. : G. L. Kurz : Schonschreibon, 2 St. ; N. L. Tisch : Turnen, 2 St. ; N. L. Fischer: Zeichnen, 2 St.; Volksschuldirector Josef Bobisut : Deutsche Sprache, 12 St. Simon Kranner, prov Schuldiener, II. Lehrmittel. «) Verfiigbare Geldmittel. 1. Cassarest. 2. x) Aufnahmstaxon von 2 vvahrend des Schulj. 1886/7 cingetretenen Schiilern. ji) Aufnahmstaxen zu Beginn des Schuljahres 1887/8 3. x) Lehrmittelbeitrage von 338 Schiilern. ji) „ „ den Schiilern sub 2,' a) ... 4. Interessen des Gymnasialfondes. Zusammen.... 351 fl. 62 kr. 4 „ 20 „ 170 „ 10 „ 338 „ — „ 2 „ - „ 75 „ 60 » 941 fl. 52 kr. b) Suwachs in den einzelnen Abtheilungen der Lehrmittelsammlungen. I. Lelirerbibliothek. Custos: A. Fietz. Ankaufe: Dio osterreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bilci, Auf Anregung und unter Mitcvirkung Sr. k. u, k. Hohcit des 24 durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzog Rudolf. — Leisner, Siudien liber die Einheit der Bildung. — Biichmann, Gefliigelto \Vorte. — Clessin, Deutsche Excursions-Mollusken-Fauna. — Rethvvisch, Die Be- wegung im AVeltraum. — Luterbacher, Titi Livii ab urbe condita liber XXI, XXII. — Pfitzner, Corn. Taciti annales. — Iiosenberg, Die Oden und Epodeu des Q. Horatius Flaccus. — Kern, Sophokles’ Antigone, Kdnig Oidipus. — • Egelhaaf, Titi Livii ab urbe condita liber XXIII. — IIeynacher, Titi Livii ab urbe condita liber I. — Klett, Titi Livii ab urbe condita liber II. — Brosin, Vergili Aeneis. — Menge, Caesaris commentarii de bello Gallico. —■ Strelitz, Ciceronis Laelius. — Schulze, Ubersicht der in dcn Jahren 1880—86 verbffentlichten Aufsiitze iiber Padagogik. — Langthaler, \Vegweiser bei Anlegung von Jugendbiblio- theken. — Schwippel, Jahrbuch des hoheren Unterrichts\vesens in Ostcr- reich. — Goedeke und Tittmann, Liederbuch aus dem 16. Jahrhundert, Ausgevviihlte Dichtungen von Martin Opitz. — Huber, Geschichte Oster- reichs. — Pliiss, Ilorazstudien. — Gebhardi, Asthetischer Commentar zu Horaz. - Eckstein, Latein. und griech. Unterricht. — Biifiler, Sagen aiis allen Gauen des Vaterlands. — Gogolj, Mrtve duše. — Meyers Conversationslexikon 4. Auflage, 3 Bande, gegen Abgabe der cntspre- chendcn Bande von Brockhaus’ Lexikon 11. Auflage. — Grimm, Deutsches '\V6rterbuch. Forts. — Beitrage zur Kunde steierm. Geschichtsquellen. Forts. — Mittheilungen des liistor. Vereins fur Stciermark. Forts. — Frick und Meier, Lehrproben und Lehrgange. Forts. — Jagič, Archiv fur slavische Philologie, I. Band. — Goedeke, Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung. Forts. — Giesebrecht, Geschichte der deutschen Kaiscrzoit. Forts. — Ranke, Weltgeschichte. Forts. — IIildebrand-Lyon, Zeitschrift fiir den deutschen Unterricht, I. Band und Forts. — Zeit- schrift fiir die bstorreichischen Gvmnasien. — Zeitschrift fiir das Real- schuhvesen. — Gaea. — Umlauft, Deutsche Rundschau fiir Geographie und Statistik. — Mittheilungen der k. k. geogr. Gesellschaft in AVien. — Die llatur. — Miihlbacher, Mittheilungen des Instituts fiir ostcrroichische Geschichtsforschung. — Poske, Zeitschrift fiir den physikalischen und chemi- schen Unterricht. — Kern u. Miiller, Zeitschrift fiir das Gvmnasiahvesen. — Des Euripides Medea und Hippolyt, mit Riicksicht auf die Biihne iiber- setzt von A. Vilbrandt. — Herm. Schiller, Ilandbuch der praktischen Padagogik. — Germania. — Aus deutschen Lesebiichern. Dichtungen, erliiutert fiir Schule und Haus von R. Dietlein, IV. Dietlein, R. Gosche, F. Polack und O. Frick. — Ruland, Praktische Anleitung zum griind- lichen Unterricht in der hoheren Mathematik. Geschenke: Vom hohen k. k. Ministerium fiir Cultus und Unter¬ richt : Sitzungsberichte der k. k. Akademio der Wissenschaften ; Archiv fiir osterr. Geschichte ; Almanach der k. k. Akadcmie der AVissenschaften ; Skofiz, Osterr. botan. Zeitschrift; A anieek, Spccialgeschichte der Mili- targrenze. — Von der k, k. Gjmnasialdirection in Cilli: Krones, Fest- rede aus Anlass der GOOjahrigen Ilabsburgfeier der Steiermark; Mit- theilungen des historischen Yereins fur Steiermark ; Beitrage zur Kunde steiermarkischer Geschichtsquellen. — Von dem Verfasser Herrn J. Orožen, Das Decanat Drachenburg. Die Lehrerbibliothck zahlt am Ende des Schuljahres 1887/8: 7414 Stiick. Custos : M. Kurz. Ankaufe : Manzoni, Die Verlobten. — Goldsmith, Landprediger. — Holleben, Deutsches Flottenbuch. — Hoffmann, Miinchliausen. — Ro- quette, AValdmeisters Brautfahrt. — Ilalm, Der Sohn der Wildnis, Gri- seldis. — Verne, Reise um die Erde. — Raynal, Die Scliiffbriichigen. — Dickens, David Copperfield. — Echtermeyer, Auswalil deutscher Ge- dichte. — Hoffmanns Jugendbibliothek, 3 Bde. — Horn, Erzahlungen, 3 Bde. — Martin, Konig Dietrich von Bern. — Bassler, Helden- geschichten des Mittelalters. — Khull, Geschichte der altdeutscben Dichtung. — Freytag, Soli und Habcn, Die Fabier. — Stifter, Studien, Hochwald. — Ilager, Shakespeares AVerke fiir Haus und Schule. — AVilbrandt, Tragoedie des Sophokles mit Euripides’ Satyrspiel. — Niebuhr, Griechische Heroengeschichten. — Schober, Quellenbuch, II. Th. — Lanz, Historisches Lesebuch, II. Th. — Brehm, Thierleben fiir Volk und Schule. — Otto Ule, AVarum und AVeil. — Slovenske večernice. — Pirec, oče umme sadjereje. — Kržič, Osmero blagrov na svetu. — Kri¬ žanič, Zgodovina sv. cerkve. — Lampe, Uvod v modroslovje. — Volčič, Življenje preblažene Device. — Levec, Letopis Matice 1887. — Miklosicli, Evangelium Set. Alatthaei palaeoslov. — Gabelsberger, Stenographische Bibl. Eine Orientreise, 10. Lief. Geschenke: Bibl. Teubn. : Hermann, Platons Gorgias, Meno. — Miiller, CicerosCato maior, Laelius, Paradoxa, Pro Milone, Pro Marcello, Pro Ligario, Pro Deiotaro. — Klotz, Ciceros orat. select. XXI. pars I. — Dinter, Caesaris comm. de bello civ. — Halm, Taciti libri qui supersunt, Tom. I. — Vom Verleger Konegen: Holub, Sophoclis Antigone. — A r om Ver- leger Tempsky : Schenkl, Griechisches Elementarbuch. — Graber, Leit- faden der Zoologie. — Vom Verleger Gerold: Jahn, Platons Laches. — Kornitzer, Ciceros Laelius, Cato maior, In Catilinam orat. IV. — Klimscha, Sallustii bellum Catilinae. — Hoffmann, Caesars comm. de bello Gali. — Pramer, Taciti ab excessu div. Aug. Pars I. — Vom Verleger Holder : Golling, Ovidii Kasonis carmina. — Hauler, Aufgaben zur Einiibung der lat. Syntax I. und II. Th. — Hintner, Griech. Ubungsbuch. — Lampel, Deutsches Lesebuch fiir die VI. Cl. — Schmidt und Gehlon, Memorabilia Alexandri Magni. — Von den Verlegern Bermann und Altmann : Hauler, 26 Lat. Ubungsbuch fiir die I. Cl. der Gymn. — Tom Terleger Graser: Prosoh, Lessings Abhandlung .uber dic Fabel; — Neubauer, Schillers Rauber; — Blume, Goethes Egmont; — Polzi, Goetlies und Schillers Prosa; — Ivny, Collins Regulus. — Tom Verleger Pichler: AVallcntin, Lehrbuch der Physik fiir die oberen Classen der Gymnasien. — Willkomm, Schulliora von Osterreich. Die Schiilerbibliothek zahlt nach Ausscheidung von 82 thcils dc- feeten, tlieils veraltctcn Biichern und infolge der Tereinigung von 56 Stiick zu 24 Biinden : 2515 Stiick. 3. Gvograiihjscli-bistoriiclie Lelirmittol. Custos: A. Gubo. Ankiiufe: Zwei Umgebungskarten von Cilli v. k. k. militargeograph. Institute; — Eisenbahnkarte der osterr,- ung. Monarchie von Jos. Beer ; — Schuhvandkarte von Spanien und Portugal von K. Kiepert. Gegcnvvartiger Stand: ATandkarten 94, Atlanten 13, Erdglobcn 2, Himmelsgloben 1, Reliefkarten 3, Tellurium 1. 4. lEuiizcnsauimliing'. Custos : A. Gubo. Die Sammlung erfuhr in diesem Schuljahre keinc Termehrung. Gegenivartiger Stand: 1407 Geldmiinzen, 27 Denkmiinzen. AuBer- dem enthalt die Sammlung Bracteate, Papiergeldscheine, Rechenpfcnnige und Spiolmiinzen. 5. Hatlieuiatisclie l^clirinittcl. Custos: Dv. Andreas \Vretschko. Diese Sammlung erhielt keinen Zmvachs und ziihlt 42 Stiick. O. PIiysikalisclics Cabinot. Custos: Dr. Andreas Wretschko. Ankiiufe : Geivichtsariiometer nach Nicholson, ein A^olumeter nach Gay - Lussac fiir leichte und eines fiir schwere Fliissigkeiten, Boden- druckapparat, Segners Rad, Ohrmodell, Kehlkopfmodell, Apparat fur die Brechung des Lichtes, Spiegel auf Stativ. Der gegenwartige Stand ist folgender : y.) Zu den allgemeinen Eigenschaften der Korper und zur Mechanik fester Korper 82 Stiick; &) zur Hydrostatik 28 Stuck; ■') zur Aerostatik und Aerodynamik 28 Stiick; S) zur Akustik 56 Stiick ; s) zur ATiirme 31 Stiick; ‘Q zur Optik 103 Stiick; r, ) zur Elektricitat und zum Alagne- tjsmus 126 Stiick; d) zur Chemie 119 Stiick, 27 7 . Haturliistorisclics CaMnct. Custos : A. Pischek . Ankaufe: Cercopithecus sabaeus. — Eino Holzsammlung, Quer- schnitt, Langsschnitt und Ilinde zeigend. — Em Pentagondodekaeder (Glas) mit innerem Tetrakishexaeder (Pappe). — 7 grofi e KrystalFModelle aus Pappe. — Gesolionke: Alcedo ispida, Falco cenchris, von Alack, 6. Cl. — Ardea nycticorax, Ardea purpurea, von Ožegovič, 3. Cl. — Tcstudo graeca, Emys europaea, von Uhlich, gewes. Schiil. der 4. Cl. — Coluber Aesculapii, von Riipschl, gewes. Schiil. der 4. Cl. — Coluber Aesculapii, von Zunder, 6. Cl. — Yipera ammodytes, von Breschnik, 5. Cl. — Yipera ammodytes, von Gollitsch, 5. Cl. — Yipera ammodytes, von AViser, 6. Cl. — Lacerta vivipara, Chamaeleo vulgaris, von Spende, 3. Cl. — Ein Hummelnest, von Grejan, 5. Cl. — 2 Schneckengehause (Conus und Pteroceras), von Alack, 6. Cl. — 27 St. ausliindische Kafer, von AYarsberg, 6. Cl. Gegenwartiger Stand der Sammlung: a) Zoologische Abtheilung 6236 Stiick. — P) Botanische 5503 St. — y) Mineralogische 3070 St. — S) Krystalimodelle 209 St. — s) Appa- rate und Praparate 167 St. — '() Naturhistorische Bilderwerke 21 St. 8. Lcbruilttel lil r «len Zciclicuimtcrriclit. Custos : A. Fischer. Ankaufe: Storck, Kunstge\verbliche Yorlagen, 3. und 11. bis 13. Lieferung, 40 Blatter. — Grandauer, Der Regelkopf, 15 Blatter. —• Kanitz, Katechismus der Ornamente, 1 St. — Gipsabgiisse vom k. k. ost. Museum, Ornamente, 13 St. Die Gesammtzahl der Lehrmittel betragt: a) Ornamentale A r orlagen 1217 St.; 'p) figurale Yorlagen 282 St.; y) diverse andere A^orlagen 613 St. ; S) perspectivische Apparate 7 St. ; s) Drahtmodelle 16 St.; ‘Q Holz- und Pappmodelle 28 St. ; v,) Gips- abgiisse 81 St.; d) Hilfsmittel 25 St. O. KiOliriniltcl lii r den (ile§aug;§uiiierricht. Custos : J. P. Ploner. Ankaufe: Seyler, Offertorium. — Bieger, 6 Pange lingua. — Briicklmayer, 4 Offertorien. — A. Lipp, 3 Marienlieder. — Mestenliauser, 3 kirchl. Gesange von Schubert (fiir geni. Chor einger.). — Al. Bauer, Aeneis und Ilias. — J. Blied, 18 lat. u. deutsche Kirchengesange. Geschenke: Sladeczek, Cantica sacra. — Nedved, Alesse fiir 2 Singst. und Orgel. — 8 Stiick Alusikbeilagen der „Fliegende Blatter 28 fiir kath. Kirchenmusik.“ — Mašek , Yocalmesse , Est-Messe fiir gem. Chor mit Orgel. — Schiederrnaycr, Yocalmessc. — Glasbena matica, L, II., IY. Heft, sammtl. von Prof. J. Krušic. Gegenwartiger Stand : Lehrmittel fiir den tlieoret. Unterricht: 12 Nummern ; Kirchliche Gesange : 134Nummern; Gesiingc vveltlielien Charakters : 20 Nmnmcrn ; Yerschiedenes: 7 Nummorn; zusammen 179 Humtnern. III. Unterstutzungswesen. a) Stipendien. In diesem Schuljahre bestanden an der Anstalt folgondo 37 Stipendien : b') Gymnasial - Unterstiitzungsverein. Der Yereinsausschuss besteht aus folgenden Herren: Gymnasial- Director P. Končnik, Vorstand ; Prof. A. Fictz, Prof. A. Gubo, Landes- gerichtsrath L. Jordan, Prof. J. Krušic, Cassier, Eisenliandler Joscf Rakusch, Advocat Dr. Stepischnegg. Ersatzmanner sind die Herren Pro- fessoren: Kurz, Ploner, Pischek, 29 Laut des in der Generalversammlung vom 15. Juli d. J. vorgetra- genen Rechenschaftsberichtes betragt das Tereinsvermogen gegenwartig 2222 fl. 65 kr. und ist tbeils in der Cillier Stadtsparcasse, theils in Staatslosen angelegt. In Barem waren ara Schlusse des Vereinsjahres 1887 vorhanden 103 fl., vvelche mit der Einnabme des Jahres 1888 per 207 fl. 86 kr. die Summe von 310 fl. 86 kr. ergeben. Diese wurden in folgender Weise venvendet: Fiir angekaufte Schulbiicher. 54 fl. 96 kr. „ Kleidungsstiicke . 37 „ 50 „ „ FuBbeldeidung. 115 „ — „ „ Unterstiitzungen in Barem. 21 „ ■— „ „ Inserate. — „ 60 „ Dem Vereinsdiener. 10 „ — „ Zusammen 239 fl. 06 kr. Demnach bleibt fiir das Schuljahr 1888/9 ein Cassarest von 71 fl. 80 kr. An Biicbern wurden 371 Bande 123 Schiilern aller Classen zur Beniitzung iiberlassen. Auflerdem erhielten mehrere Schiller der Anstalt Unterstiitzungen theils durch Kosttage, tbeils in anderer AVeise. Verzeichnis der Spender. 30 Fiir die dem Gymnasium und dessen Schiilern zugevvendeten Gaben und Geschenke spricht die Gymnasialdirection allen Freunden und Gonnern der Anstalt, sowie allen VVohlthatern der studierenden Jugend den vvarmsten Dank in der verbindlichsten Weise aus. ') Vergl. Programm 1883/4. 31 IV. Unterricht. a) Lehrplan. Der Lehrplan vom 26. Mai 1884 wurde mit jenen abandernden Bcstimmungen zur Durchfiihrung gebracht, welche die hohen Ministerial- Erlasse vom 26. Juni 1886, Z. 11.368 und 2. Mai 1887, Z. 8752 auf- gestellt batten. h) Absolvierte Lecture. 32 Kabale und Liebe. Don Carlos, AVilhelm Tell; Julius Caesar. — VIII. Classe : Hermann und Dorothea; Laokoon ; liber naive und sen¬ timent. Dichtung. — Privatl.: AVallenstein, Jungfrau von Orleans, Braut von Messina; Tasso, Faust 1. Tli. (sch\vierigere Partien als Schullcctiire) ; Coriolanus. c) Memorierte Stellen. 1) L a t e i n. schuh , Pegasus im Joche , Punsclilied , Klage der Ceres ; Goethe , Der Fischer , Aus Reineke Fuchs, AVandrers Kachtlied, Beherzigung, Gesang der Geister uber den AVassern ; Heine, Die Lorelei; Seidl, Der todte Soldat, Mannervvaffen; Ebert, Schwerting der Sachsenherzog; Klopstock, Hermann und Thusnelda; Holderlin, Der Tod furs Vaterland; Korner, Liitzows wilde Jagd. VI. „ : Klopstock, Messias IV., 1—52 und der Canon ; Schillers Balladen; Seidl, Der Alpler; Geibel, Der Tod des Tiberius ; Zedlitz, Nachtliche Heerschau; Goethe, Der Todtentanz ; Korner, Harras. der kiihne Springer; Schubart und Lenau, Der ewige Jude. 33 VII. Classe: Burger, Das Lied vom braven Manne; Herder, 1. Romanze vom „Cid K ; Goethe, Gesang der Geister liber den VVassern, Mahomets Gesang, Mignon ; Schiller, Hec- tors Abschied, Die Grobe der Welt, Die Schlacht, Der Ring des Poljkratcs, Berglied. — Vlil. „ : Schiller, Das Lied von der Glocke. Aus Schillers Jung- frau von Orleans und Braut von Mcssina. Aus Goethes Hermann und Dorothea. d) Themen. 1) Zu den deutschen Aufsatzen im O b e r g y m n a s i u in. V. Classe. 1. Eine Ferienreise.‘(Schilderung.) 2. Das Leben cino Reise. 3. VVie geschah nach Livius die Verbindung des romischen und sabinischen Ge- mein\vesens ? 4. Charakteristik Siegfrieds. 5. Die Erziehung der persi- schen Jugend nach Xenophons Cyropaedie. 6. Dietrich von Bern , der grobte Hcld der deutschen Sage. 7. VVelche Biirgertugenden bevvundern wir an den Griechen in den Perserkriegen ? 8. Der Bescheidene. (Cha¬ rakteristik nach Biirgers : „Das Bliimchen VVunderhold.“) 9. Der Strom, ein Bild des mensclilichen Lebens. 10. Der Vertrag z\vischen den Troern und Achiiern nach Ilias III. 11. ,Lerne schweigen, o Freund! Dem Silber gleichet die Rede ; Aber zur rechten Zeit sch\veigen ist lauteres Gold.“ (Herder.) 12. Schilderung des goldenen Zeitalters nach O vid. 13. Die olympischen und altdeutschen Kampfspiele, (Nach der Lecture.) 14. Warum lieben \vir die Heimat so sehr ? A. Gubo. VI. Classe. 1. Hannibal, Scipio Africanus maior und Philopoimen. 2. Entwick- lung des Gedankenganges in der Vorrede zu Sallusts jugurthinischem Kriege. 3. Osterreichs Antheil an der mhd. Dichtung. 4. Hectors Ab¬ schied nach Homer (II.'VI.) und Schiller. 5. VVelchen Umstanden ist hauptsachlich der Zerfall des romischen Reiches zuzuschreiben ? 6. Ge- ringes ist die VViege des Groben. (Chrie.) 7. VVelchen Einfliissen \var die deutsche Literatur iiberhaupt unterworfen ? 8. Klopstocks Ansicht iiber das Heldengedicht. (Abiturientenrede.) 9. VVelche Stoffe behandelt Klopstock hauptsachlich in den Oden ? 10. Gedankengang der ersten catilinarischen Rede. 11. VVas verdankt Osterreich den Hohenstaufen ? 12. ,Lust und Liebe sind die Fittiche zu groben Thaten.“ (Goethe.) 13. a) Die Exposition, (i) Die Schiirzung des dramatischen Knotens in „Emilia Galotti.“ 14. a) Thellheim und VVerner, (3) Minna und Francisca in „Minna von Barnhelm." (Charakteristik.) A. Gubo. 3 34 VII. Glasse. 1. 'Was treibt die Menschen in dio Perne P 2. Begeisterung ist die Quelle groBer Thaten. 3. AVie kam es , dass Philipp von Macedonien Griechenland so leicht untcnvarf? 4. Gesang der Geister iiber den AVassern. (Goethe. Inhalt und Deutung.) o. AA T ie der Herr, so der Knecht. (Gezcigt an einigen Charaktercn in Goethes Gotz von Berlichingon.) 6. Studia res secundas ornant. 7. Das Meer, cin Freund und cin Feind des Menschen. 8. Athen, Rom, Jerusalem. (Bedeutung derselben fiir unsere Cultur.) 9. ANclchen Einfluss iiben im 4. Buch der Aeneis die Gotter auf den Gang der Handlung P 10. AV eshalb wohl Schillers „Rauber“ (1781) von den Zeitgcnossen mit so groBem Beifall aufgenommen vurden P 11. Des Odysseus Fahrt von Ogvgia zu den Phaaken. (Nach Odyssee 5.) 12. AVorin liegt es, dass Ritterburgen auch in ihren Ruinen so anziehend sind P 13. AVarum ist es gut, dass wir die Zukunft nicht vorher wissen P 14. Ein and’res Antlitz, eh’ sie geschehen, Ein anderes zeigt die voll- brachte That. Schiller. (Chrie.) A. Fietz. VIII. Classe. 1. 7.) Inhalt des 1. Gesanges von Goethes »Hermann und Doro- thea“ ; (3) AVelche Charakterziige offenbart der Gastvvirt im 1. Gesange von Goethes »Hermann und Dorothea"? 2. Die wichtigsten Ortlichkeiten in »Hermann und Dorothea.“ 3. %) Charakteristik des Apothekers in »Hermann und Dorothea" ; [3) Gedankengang in der Elegie »Hermann und Dorothea.“ 4. AVelches \varen die hervorragendsten Seiten im AVesen und Leben der Germanen nach der Schilderung des Tacitus in der Ger- mania? 5. Im Leben ist A r ergessen nicht die letzte Tugend. 6. Welchen Zweck hat das A r orspiel »AFallensteins Lager“ P 7. Pausanias und AVallen- stein. (Parallcle.) 8. Soli die Brauchbarkeit fiir den Maler ein Probier- stein fiir den Dichter sein P (Hach Lessings Laokoon.) 9. Der Schild des Achilles und der des Aeneas. (Nach Lessings Laokoon.) 10. Geheimnis- voll am licliten Tag, Lasst sicli Natur des Schleiers nicht berauben, Und was sie Deinem Geist nicht offenbaren mag, Das zwingst Du ilir nicht ab mit Hebeln und mit Schrauben. Goethe. 11. Das Alte stiirzt, es iindert sich die Zeit, Und neues Leben bliiht aus den Ruinen. Schiller. 12. AA r as man Leben nennt, die kurze Spanne Zeit, Die ich auf dieser Erdcn\velt veratlime, Das ist des Vaterlandes Eigenthum. Ivorner. (Ma- turitatspriifungs-Arbeit.) 13. Das antike und moderne Theater. (Terglci- chende Gegeniiberstellung.) A. Fietz. 2) Zu den slovenischen Aufsatzen im Obe rgy m naši um. V. Classe. 1. Spomin na počitnice. 2. Jesen, opis. 3. Ogenj je dober služabnik, 35 pa hud gospodar. 4. Narodna pravljica iz domačega kraja. 5. Primerjava človeškega življenja z letnimi časi. 6. Sveti večer na kmetih, opis. ?. Pismo prijatelju o junaških narodnih pesmih. 8. Ravbar, povest po narodni pesmi. 9. Heraklej na razpotji, po Kscnof. sponi. III. 1—4. 10. Pomladansko življenje v naravi. 11. Domači običaji o veliki noči. 1:1. Helijev dvor, po Ovid. met. II. 1—48. 13. Poletni večer. 14. Učenec vabi prijatelja na počitnice. VI. Classe. 1. Reka podoba našega življenja. 2. Odkod prihaja otožnost pri ogledovanji starih razvalin ? 3. Znamenja jeseni. 4. Spomin na rojstveni kraj. 5. Misli v pesmi: Zaničevalcem pevcev. 6. Božične šege na kmetih. 7. Važnost reda. 8. Železo v človeški službi. 9. Odkod prihaja hrepe¬ nenje po domovini? 10. Vsak je svoje sreče kovač. 11. Nedelja, opis. 12. Samogovor stare suknje. 13. Crtomirov značaj. 14. Razlike med živ¬ ljenjem na kmetih in v mesti. 15. Ozir v preteklo šolsko leto. VII. Classe. 1. Premišljevanje in sklepi v začetku šolskega leta. 2. Lavdon osrčuje svoje vojake pri Belemgradu. 3. Zakaj se nam tako studi Efijal- tovo početje pri Termopilah ? 4. Nikomur ostaje, Ta zemlja ne daje, Spreminja se vse. Hašnik. 5. Zakaj vzbuja jesenska podoba narave v človeku tako otožne misli ? 6. Nasledki križarskih vojsk. 7. Božanstva poganskih Slovencev. 8. Važnost gozdov. 9. Navada je železna srajca. 10. Vseh zmag najlepša prizanažba je. Kos. Mes. nevesta. 11. Važnost železa in para v obrtniji. 12. Bodimo hvaležni svojim starišem! 13. Mehkužnost je največa sovražnica človeštva. 14. Reke v službi člo¬ veka. 15. Človeške solze. 16. Načrt za moje počitnice. VIII. Classe. 1. Važnost parnih strojev. 2. Po čem se posebno loči srednji vek od novega ? 3. Zakaj se junaški rodoljubi pri vseh narodih tako visoko čislajo ? 4. Upljiv kristjanstva na omiko. 5. Predmet za govor. 6. Primer¬ java peloponeške s SOletno vojsko. 7. Pri vsakem početji misli na konec! 8. Korist in škoda vetrov. 9. Spomin in nada sta poezija življenja. 10. Uzroki in nasledki zamujenih dolžnosti. 11. Pregovori po nastanku, vsebini in obliki. 12. Ne trpinčite živali! 13. Veljava uljudnega ob¬ našanja. 14. Zgodovinski zgledi za domoljubje. M. Solgar. e) Lehrbucher. Religionslehre : I. Gl. : Regensburger Katechismus; II. Cl.: Lehr- buch der kath. Liturgik ; III. Cl.: Geschichte der Offenbarung des alten Bundes ; IV. Cl. : Geschichte der Offenbarung des neuen Bundes ; diese 36 droi Lehrbiicher von F. Fischer. In dei' V. — At!. Cl. : Lehrbuch der kath. Religion von A. Wappler ; YIII. Cl. : Lehrbuch der Kirchen- geschichte von B. Kaltner. Lateinische Sprache: I.—V. Cl.: Schuliz F ., Ivi. lat. Sprachlehre; YI. bis YIII. Cl.: Schmidt K ., Lat. Schulgraminatik ; I.—II. Cl. : Ilo- žek J., Lat. Lesebuch und VVorterverzeichnis, 1. u. 2. Th.; III.—IY. Cl.: Rožek J., Aufgabensammlung, 1. u. 2. Th.; Y.—VILI. CL: Ilauler, Lat. Stiliibungen. Griechische Sprache : III. —YIII. Cl.: C u r t i u s , Griechischo Schulgraminatik; III.—VI. Cl. : S c h e n k 1, Griech. Elementarbuch ; VIL—VIII. Cl.: S c h e n k 1, Griech. Ubungsbuch. Deutsche Sprache : I.—V. Cl. : \V i 11 o m i t z e r, Deutsche Gram- matik ; YI. Cl.: S t r o b 1, llilfsbuch f. d. U. in der deutschen Gram- matik, 2. Ileft; I.—Y. Cl.: L a m p e 1, Deutsches Lesebuch, L—5. Bd.; VI. —-VIII. Cl.: E g g c r, Deutsches Lehr- und Lesebuch, 2. Th., 1. Bd. Slovenische Sprache: I- und II., Cl. : Končnik, Slov. slovnica; III. Cl.: Š u m a n, Slov. slovnica; IV.— Vili. Cl : Janežič, Slov. slovnica; I.—IV. Cl. : Janežič, Cvetnik, 1. u. 2. Th. ; V. Cl. : Šket, Berilo; VI., VIL Cl.: Janežič, Cvetnik slov. slovesnosti; VIL, Vlil. Classc: M i k 1 o s i c h, Slov. berilo. (Fiir Schiller deutscher Muttersprache: Šket, Slov. Sprach- und Ubungsbuch.) Geographie und Geschichte : L—VIII. Cl. : Supan, Lehrbuch der Geographie; II.—IV. Cl.: G in del v, Lehrb. d. Geschichte, 1., 2., 3. Bd.; IV. Cl.: M a y c r Fr., Geographie der osterr.-ung. Monarchic ; V.—-VII. Classe : G i n d e 1 y, Lehrb. der allg. Geschichte fiir die oberen Classen ; VIII. Cl.: II a n n a k, Vaterlandskunde, Oberstufe. Mathematik : I.—IV. Cl.: Močnik, a) Lehrbuch der Arithmetik, h) Geom. Anschauungslehre; V.—Vili. CL: Močnik, Algebra; V., VI. Classe: Močnik, Lehrbuch der Geometrie fiir die oberen Classen ; VII. —VIII. Classe: VViegand, Plani-, Stereo- und Trigonometrie; VVretschko A., Elemente der analyt. Geom. Naturgeschichte : I.—III. Cl.: Pokorny, Naturgeschichte der drei Naturreiche, 1.—3. Th. ; V. Cl. : Standfest, Loitfaden fiir den mineral. Unterricht; VV r e t s c h k o M., V r orschule der Botanik ; VI. Cl. : Schmid t, Leitfaden der Zoologie. Naturlehre : III., IV. Cl.: Krist, Anfangsgriinde der Naturlehre ; VIL, VIII. Cl. : H a n dl, Lehrbuch der Physik fiir Obergymnasien. Philosophische Propadeutik : VIL Cl. : L i n d n e r, Lehrbuch der Logik; VIII. Cl.: L i n d n e r, Lehrbuch der Psychologie. Anmerkung: Von sammtlichen Lehrbiichern wurden zumeist die approbierten letzten Auflagen, von den friihcren Auflagen nur die von der Schulbehorde zugelassenen beniitzt. 37 /) Maturitatsprufungen. 1) Schuljahr 1886/7. Ton den 23 offentlichen Schiilern der TUL Ciasse haben sich 20 zur Priifung gemeldet; von diesen traten 3 \vahrend des mundlichen Examens zuriick. Das Ergebnis war folgendes : 10 Candidaten wurden fiir rcif erklart, 3 auf 1 Jahr reprobiert, 4 zur Wiederbo]ungsprufung a us je einem Gegenstande nacli den Ferien zugelassen. Diese wurde mit Erfolg abgelegt. Im Ilerbsttermine erwarb sich auch ein Externist das Zeugnis der Reife. Die Approbierten waren: 2) Schuljahr 1887/8. Von den 24 Scbiilern der VIII. Classe meldeten sich 22 zur Ab- legung der Priifung. Ton diesen musste sich 1 wegen andauernder Kranklichkeit \viedcr abmelden. Demnach betbeiligten sich 21 Abitu- rienten an den scbriftlicben Prufungen ; diese wurden vom 28. Mai bis incl. 2. Juni abgebalten. Pie vorgelegten Themen waren : Deutsch: VVas man Leben nennt, die kurze Spanne Zeit, Die ich auf dieser Erdenwelt veratbme, Das ist des Taterlandes Eigenthum. Komer. (Zriny, IV., 9.) Latein-Deutsch: Cicero, Laelius, c. VIII. Saepissime igitur de amicitia cogitanti — Schluss. 38 Deutsch-Latein: W. Piitz , Grundriss der Geogr. u. Goscliiclite fiir obere Classen hoherer Lehranstalten, 1. Bd., §. 107 : Der Krieg mit Jugurtha. Griechisch: Plato, Protagoras, c. YI1. Mathematik: In einem Parallelogiamm sind die Diagonalen d — 24 m, e — 18 m und die langere Seite a = 16 m; -mo grofi sind die "VVinkel des Parallelogramms ? Ein senkrecliter, 18 dm lioher Cylinder habe cine Gesammt- oberfliiche von 552*64 dm 2 ; wie grofi ist soin korperlicher Inbalt ? Jemand kaufte an der Borse 48 Tonnen Getreide um 10.000 fk, wobei die Tonne kVeizen mit 260 fk, die Tonne Roggen mit 190 fl. und die Tonne Hafer mit 170 fl. bezahlt tvurde. Er erinnert sich nocli, dass die Zalil der Tonnen Roggen durch 10 theilbar war. Wie viel Getreide von jeder Sorte bat er gekauft ? Slovenisch: Važnost jadranskega morja za kupčijo in občevanje avstrijanske države. (Fiir Slovenen, 14 Abiturienten.) Ubersetzung aus L. Lampels deutsebem Leseb. f. d. III. Cl., p. 32 : Ein Gemalde des Ilerbstes. (Fiir Deutsche, 3 Abiturienten.) Die miindlichen Priifungen wurden unter dem Torsitze des Herrn k. k. Landes-Schulinspectors Dr. Johann Z i n d 1 e r am 30. Juni, 2. und 3. Juli vorgenommen. Hiebei erhielten 18 Abiturienten das Zougnis der Reife, tvorunter 6 mit Zuerkennung des Pradicats „mit Auszeichnung“ ; 2 Maturanden diirfen die Priifung aus je einem Gegenstande nacli den Ferien wiederholen, 1 trat wahrend des Examens zuriick. Die Liste der Approbierten ist folgende : 39 g) Preie Lehrgegenstande. 1) Z e i c h n e n. Der Zeichen - Unterriclit wurde in drei Lehrstufen nach dem fiir Realgymnasien vorgeschriebenen Lehrplane ertheilt. Die Schiilerzahl betrug im ersten Semester 42, im zweiten 35. Diese wurden in zwei Abtlieilungen, und zwar die erste in 4, die zweite in 2 Stnnden wo- chentlich unterricbtet. 2) Tumen. Das Turnen wurde in vier Abtheilungen in je 2 wdchentlichen Stnnden nacb SpiefTscher Methode gelehrt, und es nahmen an demselben im Wintersemester 110, im Sommersemester 98 Scbiiler theil. 3) G e s a n g. Dieser Unterricht zerfiol in zwei Abtheilungen zu je 2 Stunden wochentlicb, wobei die erste Abtheilung in zwei Lehrstufen getheilt war. In der ersten Abtheilung wurden im AVintersemester 65, im Sommer¬ semester 50, in der zweiten im I. Semester 40, im II. Semester 37 Scbiiler unterrichtet. Kenntnis des JSfotensystems, Aufbau der Tonleiter, eingehende Ubungen im Treffen der Intervalle, Kenntnis und Ubung der Dur- und Moll-Tonarten, Anwendung des Gesanges in passenden ein-, zwei- und dreistimmigen Liedern und vornehmlich in vierstimmigen Mannerchoren kirchlichen und weltlichen Inhaltes bildeten den Lehrstoff dieses Unterrichtes. 4) Slovenische Sprache f ii r S c h ii 1 e r deutscher Nationalitat. Fiir dicsen Unterricht bestanden zwei Abtheilungen; der ersten waren 3, der zweiten 2 Stunden wochentlich zugewiesen. Die erste Ab¬ theilung zabite in jedem Semester 16, die zweite im I. Semester 10, im zweiten 7 Schiiler. — Durchgenommen wurde die regelmahige Formen- lehre, das \Vichtigste aus der Casus- und Wortbildungslehre, eingeiibt an beiderseitigen Ubersetzungen nach dem Lehrbuche von Šket. 5) S t e n o g r a p h i e. Der Unterricht in der Stenograpliie wurde in diesem Jahre im h 6 h e r e n Lehrcurse in 2 wochentlichen Stunden ertheilt. Es besuchten denselben im I. Semester 24, im II. 20 Schiiler. Der Unterricht um- fasste zuniichst die Wiederholung der Lelire von der Wortbildung'und Wortkiirzung, dann die Lehre von der Satzkiirzung, \velche den Schii- lern durch zahlreiche Lese- und Schreibiibungen gelaufig gemacht wurde. Lehrbiiclier: II. Ratzsch, Kurzer Lehrgang der Stenographie ; Lesebuch zum kurzgefassten Lelirbuch der Stenographie. 40 6) Steiermarkische G e s c h i c h t e. Dieser Unterricht wurde im Sommersemester in 2 wochentlichen Stunden vom Prof. M. Knittl ertheilt. Von den 23 Schiilern der IY. Cl., welche an diesem Unterrichte theilgenommen hatten, meldeten sicli 7 zur Preispriifung. Dieselbe fand am 16. Juli in Gegenwart dos Herrn k. k. Hofrathes und Kreisgerichts-Prasidenten J. Heinricher stati. Die vom hochloblichen steiermarkischen Landes-Ausschusse gespen- deten 2 Preismedaillen \vurden den Schiilern Castelliz Alfons und Rogo- zinski Karl zuerkannt; die Preisbewerber Tominšek Josef und Klemenčič Wilhelm erhielten Biicber, vrelche der Director und der Fachlehrer zu diesem Zivecke gespeiulet hatten. Den Schiilern Gstettenhofer Franz, Riedel Karl und Turnšek Bartbolomaus wurde die belobende Anerken- nung ausgesprpchen. 41 V. Statistik der Schiller. 43 * Die hinter + stohenden Zalilen beziohen sich auf dio Vorberoitungsclasse. ** Frehvillig. *** i/ un d mehr des letztbegonnenen Altorsjahres rvurde fiir ein volles Jaki- gerechnet. f Die rechts oben steliendo Ziffer bezieht sieli auf den Privatisten. ft Das Schulgeld des Privatisten der III. Classe fiir d as 2. Semester 1886/7 ist hier einbezogen. 44 VI. Hochortige Erlasse. 1. U.-M.-E. vom 21. Mai 1887, Z. 8247: Die Befreiung von der Entrichtung des Schulgeldes kann beim Aorhandensein der normierten Bedingungen auch solchen Schiilern belassen, beziehungsweise zuerkannt werden, welche die Classe freiwillig repetieren. 2. U.-M.-E. vom 30. Juni 1887, Z. 12.767 : Altersdispensen zur Aufnahme ins Gvinnasium sind unstatthaft. 3. U.-M.-E. vom 1. Juli 1887, Z. 13.276: Derselbe enthalt Be- stimmungen iiber die Unterrichtsmethode in der lat. und griech. Sprachc. 4. U.-M.-E. vom 25. October 1887, Z. 21.571 : Das summ. Aer- zeichnis des Lehrkorpers ist nebst den allfalligen individuellen Tabellen (diese in duplo pari) bis 10. October jeden Jakres vorzulegen. 5. U.-M.-E. vom 27. November 1887, Z. 24.101 : Die Yerwendung typographisch schlecht ausgestatteter Classikertexte ist untersagt. 6. U.-M.-E. vom 2. December 1887, Z. 13.332: Die bishorigen Bestimmungen beziiglich der Aergiitung von Reiseauslagen fiir Supplenten liaben durch die Aerordnung vom 22. Juni 1886 , Z. 12.142 keine An- derung oder Einschrankung zu erfaliren. 7. U.-M.-E. vom 5. April 1888, Z. 6886, betreffend den Inlialt der Concurs-Aussclireibungen zur Besetzung erledigter Lehrstellen an Staats- mittelschulen. 8. L.-Scli.-R.-E. vom 24. Juni 1887, Z. 2917, mit welchem AAei- sungen liinsichtlicli der Fiihrung der Classenkataloge ertlieilt werden. 9. L.-Sch.-R.-E. vom 17. September 1887, Z. 4204, mit vvelchem Aorschriften iiber den Betrieb und die Classificicrung der Extemporal- Lectiire gegeben vverden. 10. L.-Sch.-R.-E. vom 25. November 1887, Z. ad 6653 : Schiller, \velche bei ihrem Austritte der Scliulgeld - Zalilungspflicht niclit nacli- gekommen sind, haben auf ein Abgangszeugnis keinen Ansprueh. 11. L.-Sch.-R.-E. vom 16. April 1888, Z. 2279, mit \velchem ein- zelne Punkte aus den Aorschriften iiber die Fiihrung der Hauptkataloge erlautert werden. VII. Chronik. Das Schuljahr 1887/8 wurde am 17. September mit einem Fest- gottesdienste eroffnet. Der regelmiiBige Unterricht begann in sammtlichen Classen am 19. September. Am 20. September wurde unter dem Aorsitze des Herrn k. k. Landes-Schulinspectors Dr. J. Zindler die miindliche Maturitatspriifung des dem Gymnasium zugewiesenen Externisten vorgenommen. Zugleich unterzogen sicli 4 Abiturienten der AAiederholungspriifung. Der 4. October und der 19. November \vurden als die Allerhochsten Namenstage Ihrer Majestaten des K a i s e r s und der Kaiserin fest- lich begangen. Am 27. October wurde Cilli durch den hohen Besuch des durch- 1 a u c h t i g s t e n K r o n p r i n z e n p a a r e s, Ihrer k. und k. Ho- h e i t e n des d u r c h 1 a u c h t i g s t e n Herrn E r z h e r z o g s K r o n p r i n z Rudolf und der d u r c h 1 a u c h t i g s t e n F r a u E r z h e r z o g i n K r o n p r i n z e s s i n Stephanie begliickt. Der Lehrkorper und die Studierenden betheiligten sicli an dem feierlichen 45 Empfange des h 6 c h s t e n P a a r e s. Dem Berichterstatter , sowie mehreren Profcssoren vvurde die Auszeichnung zutheil, den durch- lauchtigsten II o h e i t c n vorgestellt zu vverden. Das I. Semester vvurde am 11. Februar 1888 geschlossen, das II. mit dem 15. Februar eroffnet. Am 6. Februar erkrankte Ilerr Professor K. Riedel so bedcnklieh, dass er seine Lehrthatigkeit sofort einstellen musste. Derselbe blieb auf G rund des hohen Ministerial-Erlasses vom 21. Februar 1888, Z. 3204, bis zum Schlusso des Schuljahres beurlaubt. Fiir die Supplierung seiner Stundon vvurde zuniiclist durch cine Andcrung der Fiichervertheilung, spater durch die Berufung des Lehramtscandidaten Herrn Franz Klein Vorsorge getroffen. Dieser meldete sicli am 21. Marž zum Dienstantritte. Vom 13. Mai bis 3. Juni incl. \var die Anstalt wegen der in Cilli herrschenden Masern-Epidemie geschlossen. Um diesen Ausfall an Untcr- richtszeit zu deckon, vvurde mit lioliem Ministerial-Erlasse vom 8. Juni 1. J., Z. 11.248 angeordnet, dass der Schluss des Schuljahres auf den 28. Juli zu verlegen sei: die VIII. Classe aber durfte nach der Maturi- tatspriifung entlassen vverden. Die religiosen Ubungen vvurde n vorschriftsmaEig abgehaltcn. Am 15. Juli empfiengen 12 Schiller die erste hi. Communion. Die miindlichen Versetzungspriifungon begannen am 16. Juli. VIII. Alphabetisches Verzeichnis der offentliehen Schiller am Sehlusse des II, Semesters.*) Cinglak Anton. Cukala Johann. Cremožnik Lorenz. Dobrovc Josef. Goršak Johann. Grahek Johann. Horzmann Johann. Jenko Adalbert. Kandušer Eduard. Klančnik Franz. Berce Vincenz. Čulk Leopold. Drnžkovio Franz. Fuchs Hermann. Galle Franz. Havvlina Ottokar. Hribernik Josef. Jagodič Josef. Jevšnik Johann. Jezovšek Johann. Knittl Sebastian. Vorbereitungsclasse. Kociper Josef. Kotzbek Emil. Leskovar Josef. Lukman Josef. Meh Adolf. Paumgartten Egb. Freih. v. Planinc Anton. Procliaska Tictor. Kei c h Jakob, j Scliiebel Hugo. Zupanc Josef. I. % Classe. Kokot August. Krisper Johann. Laurenčič Anton. Moškon Franz. P.asch Rudolf Edler v. i Peressich Johann, j Pirnat Ferdinand. Polutnik Anton. Požar Alfons. Presinger Franz. Rupprecht- Arpad. Širca Ernest. Semlič Leopold. Sernec Guido. Sikošek Josef. Širše Georg. Tratnik Josef. Vehovar Michael. Vodlak Raimund. Vrečko Andreas. Zmerzlikar Josef. Salobir Johann. Sevnik Matthias. S te g miš ek August in. Soline Georg. Tertnik Johann. Turnšek SIax. Vivod Rudolf. 'VVeifi Josef. 1 "VVratschko Anton. Zigrosser Johann. Zupane Johann. *) Dio Kamen der Vorzugschiiler sind mit gesperrter Schrift gedruckt. Brence Luchvig. Cepin Anto-n. Delakorda Alois Fabiani Josef. Faleschini Johann. Faleschini Karl. Gorjup Peter. Hribergek Anton. Jelen Alexander. Kcssler Anton. Kočevar Ferdinand. Kos Ernest. Antlog-a Jakob. Beg Anton. Berk Eduard. Bračič Franz. Dobrček Johann. Dostall Karl. Ferme Gotthard. Fischer Johann. Fischer Oskar. Gertscher Fedor. Goričar Josef. Haller Karl. Hoisel Friedrich. Hojnik Karl. Hoppe Friedrich. Kart in Franz. Kinzol Emil. Kinzel Rudolf Zdolšek I. b Classe. Krener Rudolf. Kukonberg Vincenz, M ar košek Johann. Hetoliczka Eugen Paumgartton E r w. Fr e ih. v. Pinfa- Franz. Podgoršek Franz. Poznik Victor. Premšak Johann. Rak Andreas. Ryžienski Ernest. II. Classe. Končan Johann. Korka Constantin. Koropetz Johann. Koschell Josef. Kosmelj Andreas. Košutnik Silvester. Križanec Franz. Lackner Friedrich. Ledinegg Julius. Libisch Rudolf. Lulek Franz. Margetič Riko. Musi Alois. Regri ČValther. Omerzu Josef. Piki Bartholomaus Planinc Franz. Potočnik Rudolf. Josef. Zirngast Sivka Martin. Starki Ernest. Stepio Robert. Šeligo Oskar. Tramšek Thoodor. Valcnčak Vladimir Vollouschog Rudolf. "\Varsberg Heinr. Freih. Zalokar Johann Zangger Friedrich. Ž ičkar Marc us. Žolnir Johann. Pšeničnik Karl. Pustoslemšek Anton. Putrih Georg. Reitter Arnold. Schescherko Johann Seme Anton. Skaza Alexander. Sotošek Martin Stadler Franz. Stadler Johann. Štiglic Anton. Strašek Josef. Trafenik Franz. Vaje Franz. Vrečer Anton. Welej Anton. ”Westermayer Franz. ČVidmoser Josef. Theobald. Achitscli Adrian. Agrež Martin. Ambrožič Victor. Byloff Friedrich. Cvetko Franz. Devčič Karl Edler. v. Dobnik Franz. Dobovišek Georg. Fabiani Amand. Grobelšek Johann. Hribar Johann. Jaldin Ernest. Jaky Josef. Kolšek August. Kovač Martin. Amon Michael. Bast Ludwig. Castelliz Alfons Drofenik Anton. Felicijan Anton. Fink Jakob. FlieC Gregor Gosak Franz. Govek Alois. Gstettenhofer Franz Herzmann Edmund. Hoisel Othmar. Jošt Anton. Jurše Lorenz. Klemenčič ”\Vilhelm. III. Classe. Krohne Josef. Mihelec Johann. Mikuš Karl. Reupauer Alex. Edler v. Rovak Jakob. Ožegovič Fried. Freih v. Pečar Martin. Pischek Alfons. Plaskan Anton. Pompe Franz. Požun Heinrich. Rostok Gustav. Rupnik Heinrich. Schmidt Rudolf. Scliivartz Branko. IV. Classe. Klerr Ottokar. Koscher Max. Kragel Anton Kresnik Josef. Langeršek Martin Lapeine Peter. Majhen Josef. Mayer Gustav. Hadeniczek Anton. Rovak Blasius. Ocvirk Max. Povalej Josef Prah Johann. Pries Kuno. Regula Franz, Skasa Anton. Sponde Anton. Stenovee Othmar. Stepic Anton. Stermecki Ignaz Šorn Anton. Šrimpf Vincenz Šumer Franz. Tschulik Anton. Ulčar Robert. Ulrich Karl. Verstovšek Karl. Vidič Franz. Zamolo Johann. Živkovič Fedor Freih. v. | Riedel Karl. Rogozinski Karl. [ Sivka Franz. Skaza Gottfried. Šket Johann. Šribar Josef. Šribar Martin. Tominšek Josef. Turnšek Bartholomaus. AVajda Franz. W ambrechtsam mer. Zidar Franz. Zirngast Richard. Zorko Melchior. 47 V. Classe. Agrež Alois. Breschnik Franz. Cede Josef Čulk Karl. Dokler Anton. Fehloison Friedrich. Galič Gustav. Gollitsch Eduard. Goričar Josef. Grejan Florian Hlastec Franz. Zangger Hummer Karl. Janesch Karl. Jeschenagg Paul Jevšenak Karl, Kolarič Josef. Kosovinc Johann. Košenina Leopold. Krančič Josef. Kunst Anton. Lipuš Josef. Lopan Heinrich. Hermann. Lutz Robert Meister Friedrich. Misleta Johann Natek Franz. Nogri Eugen. i Novak Anton. Palir Jakob. Pezdiček Johann. Trafenik Josef. Vrenko Karl. "\Velej Jakob. Zorko Anton. Berdnik Blasius. Čretnik Franz. Friedl Franz. Goli Rudolf. Jankovič Franz. Kaiser Gustav. Kellner Ignaz. Končan Fortunat. Kummer Karl. Maclian Josef. Čoh Eduard. Galic Josef. Grabler Richard. Krušic Franz. Ambrožič Ethbin. Bračič Friedrich. Černec Jakob. Doberšek Johann Doljan Jakob. Glazer Alois. Horjak Johann. Kokoschinogg Johann. VI. Classe. Musi Josef. Nikolajevič Svetislav. Pacchiaffo Franz. Pavlinič Andreas. Petrovič Vašo. Piki Josef. Pirtošek Martin. Pregl Max. Rausch Franz. Reberšak Andreas. VII. Classe. Ledinogg Max. 31 a u r e r "VVi 1 h e 1 m. Oblak Rafael. Rupschl Moriz. Vindiš Jakob. VIII. Classe. Konečnik Max. Krajnc Jakob. Krančič Franz. Lajnšič Anton. Mohorič Franz Orosel Ludvvig. Perne Anton Seli ob er Juli us. Resner Rudolf. Sladovič Ferdinand Srabočan Anton. Stadler Johann. Stepischnegg Wilhelm. Verk Franz. Vrečko Jakob. "VVarsberg Oskar Freili. v. AViser Eduard Ritter v. Zunder Richard Šaloven Franz, j Schmidi Josef. Srabotnik Victor. Ulrich Franz. Šebat Anton. Sternad Michael. Stuchotz Bela. Tepež Anton. Tomandl Karl. Tominšek Franz Vaupotič Matthias. Zangger Franz. IX. Kundmachung beziiglieh des Sehuljahres 1888/9. Das Schuljalir 1888/9 beginnt am 18. September 1. J. um 8 TJhr inorgens mit dem heil. Geistamte. Die Yormei'kung der in die e r s t e Classe eintretenden Schiller und die Einschreibung derjenigen, \velche in eine der iibrigen Classen n e u aufgenommen vverden wollen, findet am 15 . und 16 . September von 9 —12 TJhr statt. An diesen Tagen melden sich auch jene bisherigen Schiller der Anstalt, die eine 'VViederholungs- oder Nachtragspriifung abzulcgen haben. Die W i e d e r a u f n ah m e derjenigen Schiller , welche der Lehranstalt im 2. Semester 1887/8 angehort haben, erfolgt am 17 . September von 10—12 TJhr vormittags. 48 Neueintretende Schiller haben in Begleitung ihror Eltern oder deren Stellvertreter sich zu melden und den das erforderliche Alter nachweisenden Tauf- oder Geburtsschein, das vorgeschriebene Frequen- tationszeugnis oder die entsprechend ausgestellten „Schulnachrichten“ der Yolksschule vorzulegen. Diejenigen, welche in eine hohere als die I. Classe aufgenommen zu vverden wiinschen, haben staatsgiltige, mit der Abgangsclausel versehene Zeugnisse liber das Schuljahr 1887/8 bei- zubringen, eventuell einer Aufnahmspriifung sich zu unterwerfen. Die Aufnahme in die I. Classe ist von einer Aufnahmspriifung ab- hangig, bei welcher jenes Mah von Wissen in der Religionslehre, welches in den ersten vier Jahreseursen der Tolksschule erworben iverden kann, Fertigkeit im Lesen und Schreiben der deutschen Sprache und der latein. Schrift, Kenntnis der Elemente aus der Formenlehre dieser Sprache, Pertigkeit im Analysieren einfacher bekleideter Siitze, Bekanntschaft mit den llegeln der Orthographie und richtige Amvendung derselben beim Dictandoschreiben, sowie tTbung in den 4 Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen gefordert wird. Diese Aufnahmspriifung beginnt fiir diejenigen, welche dieselbe nicht schon im Julitermine abgelegt haben, am 17 . September um 8 Uhr. Die neueintretenden Schiller haben die Aufnahmstaxe von 2 fl. 10 kr., alle Schiller aber den Lehrmittelbeitrag von 1 fi. zu entrichten; die Schiiler des Yorbereitungscurses sind von diesen Gebiiren befreit. Das halbjahrige Schulgeld betragt im Yorbereitungscurse 10, in den Gymnasialclassen 15 fl, und ist in den ersten sechs Wochen jedes Se- mesters zu erlegen. Die Schulgeldbefreiungs-Gesuche sind in den ersten acht Tagen des Semesters im Wege des Classenordinariates bei der Direction einzubringen. Eine nothwendige Beilage dieser Gesuche bildon die Yermogensausweise (Armutszeugnisse). Dieselben miissen mit Be- niitzung der vorgeschriebenen Pormularien g e n a u angelegt und sowohl von der Gemeinde- als auch von der Pfarrvorstehung unterzeichnet sein. Yermogensausweise, \velche zur Zeit der Uberreichung vor mehr als einem Jahre ausgestellt worden sind, werden zuriickgeiviesen. Im I. Semester der Yorbereitungsclasse wird keine Befreiung ge- wahrt. Ebenso konnen im I. Semester der I. Classe nur diejenigen Schiiler um Befreiung einschreiten, die den gesetzlichen Bedingungen entsprechende Zeugnisse iiber das II. Semester des Yorbereitungscurses besitzen. Schliehlich fiihlt sich die Direction verpflichtet, im Interesse der das Gvmnasium besuchenden Jugend an Eltern, Vormiinder und Quartier- geber das \viederholte ernste Ersuchen zu richten, dieselben mogen die Anstalt bei der Erziehung der Jugend nachdriicklich unterstiitzen und zu diesem Z\vecke den Contact mit der Schule suchen. Ausivartigen Eltern wird bei der Wahl der Wohnung und der Person des Stellvertreters der Eltern die grohte Umsicht ans Ilerz ge- legt. Die Direction wird diesbeziiglich gern Rath und Auskunft ertheileu. C i 11 i, am 28. Juli 1888. UPeter ZKončnllz, k. k. G vmnas i al -Dircctor.