Diensiorklmmg und für die Freiherrlich von Zois'schen Aerg- und HüttenVerke l n über-Zü am. - --- , , Genehmiget und bestätiget Kais. kön. Derghauptmannschast in Laibach. Laibach. Druck von Josef Blasnik. — Verlag von Carl Zvis Erben. dimDEörmng für die Freiherrlich von Zois'fchen Berg- mw Hüttenwerke in Vorwort. §iese Dienstordnung soll das Fundament gedeihlicher Ent¬ wickelung und möglicher Existenz dieser Werke sein. Sie hat nicht bloß den Zweck, Vergehen zu strafen, sondern auch die Rechte des Gesammtpersouales allseitig zu stützen und überhaupt die Verhältnisse zwischen Dienstherrn, Beamten, Aufsehern und Arbeitern zu klären und deren Grenzen, in- und außerdienst¬ lich, scharf zu markiren. Sie hat aber auch den, im schweren gefahrvollen Berufe sich seine bescheidene Existenz erkämpfenden Arbeiter, vor harter un¬ menschlicher, erniedrigender Behandlung zu bewahren und materiel¬ len Schaden von ihm ferne zu halten, welche, ohne strenge Ord¬ nungshandhabung, den braven Arbeiter durch liederliche fahrlässige und arbeitsscheue Kameraden oft und im großen Maße schmerzlich treffen würde. Es ist die Ordnung die beste zuverlässigste Waffe im schweren Kampfe für die Existenz der menschlichen Gesellschaft. Es sei nun diese daher im ganzen ausgedehntesten Sinne dieser Bedeutung zu Nutz und Frommen Aller auch hier, auf das allerstrengste, ge¬ handhabt. 4 Diese Dienstordnung, im Sinne des Z. 200 des allg. öster¬ reichischen Berggesetzes vom 23. Mai 1854, entworfen, zerfällt in folgende drei Hauptstücke: I. Allgemeine Bcstimmnngen. II. Besondere Bcstiimnmigcn siir das Aufsichtspersonalc. III. Besondere Bcstimmnngen siir das Arbeiterpersonale. I. Allgemeine Hestimmungen. 8- 1- Zeitpunkt des Beginnens. Gegenwärtige Dienstordnung tritt sofort nach Genehmigung derselben durch die löbl. k. k. Berghauptmannschaft und zwar 14 Tage nach der Publikation derselben, durch unterzeichnete Direktion — welche allein berufen dieselbe zu handhaben, — an das ge¬ summte Personale dieser Berg- und Hüttenwerke, in Kraft und Anerkennung. §. 2. Wirksamkeit derselben. Sie ist bindend für das gesammte Berg-, Hütten-, Aufsichts¬ und Arbeiter-Personale der Werks-Complexe Iauerburg und Feistritz in der Wochein, ohne Unterschied, ob dieselben unmittelbar bei den Betrieben, oder nicht, beschäftiget sind. Das Forstpersonale kann durch freiwilligen Beitritt die Wohlthaten der Bruderlade mit ge¬ nießen, mit diesem erklärt es sich aber auch dieser Dienstordnung untergeordnet. 8- 3- Anerkennung derselben. Jeder Diener oder Arbeiter hat diese Dienstordnung zum Beweise seines Einverständnisses in allen Punkten, zu unterfertigen. Bei des Lesens und Schreibens Unkundigen ist der das Mannschafts¬ buch führende Beamte, der Vorleser und Zengenunterfertiger dersel¬ ben. Diesem sind vorher unweigerlich das Reise- und alle Diensi- documente zu übergeben, welcher für die Prolongationen der ersteren verantwortlich ist. 5 Z- 4. Fertigung derselben. Diese Unterschriften geschehen auf einem dem Mannschafts¬ buche anhängeuden Exemplare in slavischer und deutscher Sprache dieser Dienstordnung, welche vorerst alle Beamten zur Gewährlei¬ stung der Rechte des Aufsichts- und Arbeiter-Personales zu unter¬ fertigen haben. Z- 5. Mamlschaftsbuch. Das Mannschaftsbuch hat folgende Rubriken: a. Zu- und Taufname. — b>. Geburtsort. — o. Alter. — ä. Ledig, verheiratet oder Witwer und wie viele Kinder. — 6. Ar- beitskathegorie. — st Letzter Arbeitsort. — A. Aufnahmstag. — st. Welche Reisedokumente, Ausstellungsdatum und Dauer desselben. — i. Welche Dienstdokumcnte. — st. Ursache der Kündigung und von welcher Seite. — I. Tag derselben. — ra. Abrechnung mit oder ohne Werksschulden. — rr. Couduite seiner hiesigen Dienst¬ zeit und alle Strafen. 8- 6. Aufnahme, Belohnung, Entlassung und Kündigungsfristen. Das Recht der Aufnahme, Belohnung, Entlassung, Dcgradi- rungen und Bestrafungen des Aufsichts- und Arbeiterpersonales steht einzig und allein nur der hier unterzeichneten Direktion zu. Die Kündigungsfristen sind nachstehend in den besonderen Bestim¬ mungen speziell festgesetzt, jedoch kann eine sogleiche Entlassung Platz greifen, wenn Vergehen, wie sie die Zß. 202 bis 204 des allg. österreichischen Berggesetzes anführen, erwiesen vorliegen; und außer¬ dem: wenn dem zu Entlastenden die der Kündigungsfrist entsprechende Löhnung in seiner Rechnung gutbringt. Selbstverständlich hat die ordentliche Uebergabe wie Z. 17 der besonderen Bestimmungen die¬ ser Dienstordnung vorschreibt, vorher zu geschehen. 7. Bruderlade. Den Bruderladestatuten dieser Werke, ebenfalls durch die löbliche k. k. Berghauptmannschaft bestätiget, hat sich Jedermann dieses Personals unbedingt zu unterwerfen. 6 8 8. Behandlung dcr lliitcrgcbcncu. Die Beamten erhalten eine eigene Dicnstesinstruktion, in welcher denselben die strengste Executive dieser Dienstordnung, aber auch nicht minder die humanste Behandlung aller ihnen Unterge¬ benen, zur Pflicht gemacht wird. 8- s. Klagen dcr Diener und Arbeiter. Kein Untergebener hat aus falscher Furcht ein durch einen Vorgesetzten oder Kameraden an ihm verübtes Unrecht zu verschwei¬ gen, vielmehr dasselbe unbedingt an den nächsthöheren Vorgesetzten oder die unterzeichnete Direktion, unter allen Umständen anzu¬ zeigen, damit vor allem Gerechtigkeit herrsche. 8- io. Vorstellung. Jeweilig neu cingetretene Beamte oder Diener werden immer durch den nächsten Vorgesetzten des Neueiugetretcneu wenigstens einem großen Theile des Personals — je beim betreffenden Berg¬ baue oder dcr Hütte — vorgestellt, nm allen aus Personenunkenut- niß entspringenden Mißverständnissen vorzubeugen. 8- ii- Dienstzcngniß. Es darf keinem austretenden Diener oder Arbeiter daS Dienst- zeugniß vorenthalten werden, welches außer der Arbeitsdauer, dem wahren Verhalten, ob gesund entlassen, auch etwaige Schulden an das Werk, enthalten darf. — 8- 12- Alte ehrenhafte Vorrechte. Jeder Knappschaft steht frei, sich der durch altes Herkommen ehrwürdigen bergmännischen Bekleidung, jedoch nur mit vorschrifts¬ mäßigen Abzeichen und bei feierlichen und festlichen Anlässen, sich der Fahne und Musik zu bedienen. 8-13- Strafen. Alle in dieser Dienstordnung stipulirten Bestrafungen finden 7 auch dann noch statt, wenn der Schuldige fiir dasselbe Vergehen von der öffentlichen Behörde bestraft worden wäre. Eignet sich ein Vergehen einer gerichtlichen Untersuchung, dann hat die Anzeige darüber nnnachsichtlich an die Gerichtsbehörde zu geschehen. Die Geldstrafen werden in einem besonderen Register mit zwei Einnahmsrubriken und zwar: 1. für das Werk, 2. für die Brudcrlade verzeichnet; es entscheidet hierin das Faktum, ob durch daS Vergehen das Werk unmittelbar gelitten, oder nicht. II. besondere Neftimmungm für das Lluf- sichts - Personale. 8- 14. Feststellung der Bezeichnung „Diener". Unter der Bezeichnung Aufsichtspersonale oder Diener, sollen alle jene dem Werksverbande angehörenden Personen verstanden sein, welche nicht wirkliche Beamte sind, d. h. nicht wie diese, von der unterzeichneten Direktion Anstellungs-Dekrete oder Briefe mit der Designation eines Beamten und zugleich eine auf ihre Stellung unmittelbar sich beziehende Dienstesiustruktion erhalten haben. Es machen sonach also nur diese designirende Dokumente, nicht aber eine titelmäßige Benennung, einen Angestellten zum Beamten. 8- is. Systemisirung dec Bezüge desselben. Die Bezüge des Aufsichtspersonals werden durch unterzeich¬ nete Direktion in jedem speziellen Falle systemisirt. 8- 16- Kündigungsfrist. Die Aufkündigungsfrist des Dienstes für definitive Diener wird, wenn kein anderes gegenseitiges Uebereinkommen stattfand, im Einklänge mit Z. 201 des allg. österr. Berggesetzes, auf drei Mo¬ nate; dagegen für nur provisorisch augestellte Diener, oder solche, welche, eigentlich dem Arbeiterstande angehörend, nur probeweise oder- provisorisch gewisse, im Allgemeinen nur dem Aufsichtspersonale zugewiescne Dienste verrichten, auf die Dauer von vierzehn Tagen festgesetzt. 8 8- 17. Pflichten bei sogleichem Austritte. Das Recht des sogleichen Austrittes aus dem Dienste nach Z. 205 des allg. östcrr. Berggesetzes, hebt die Verpflichtung nicht auf, daß der Austretende vorerst alle ihm anvertrauten Geschäfte, Requisiten, Materialien und alle von ihm geführten Vormerkungen und dienstlich gesammelten Skizzen übergebe und hat die diesbezüg¬ liche Uebernahme durch den von der unterzeichneten Direktion hiefür designirten Angestellten binnen längstens acht Tagen, zu geschehen. 8- 18. Benehmen der Diener. Das Aufsichtspersonale soll dem Arbeiterpersonale zum Mu¬ ster dienen in Achtung und Gehorsam gegen Vorgesetzte, freund¬ lichem Einvernehmen unter sich, in Anstand gegen Fremde und takt¬ vollen Benehmen gegen den Arbeiter, sowie überhaupt durch soliden, anständigen Lebenswandel. So soll er den für einen disciplinirten Körper unerläßlichen Gemeingeist schaffen helfen und den ehrlieben- den bergmännischen Stolz an sich und seinen Untergebenen anregen, fördern und erhalten. 8- 19- Behandlung der Mannschaft. Die Gemeinschaft zwischen Aufsichtspersonal und Arbeitern muß, obwohl sie immer eine gute Stimmung verbinden soll, doch in den engen Grenzen bleiben, um nicht ihrem Ansehen zu schaden und die strenge Unparteilichkeit zu untergraben, welche mit der richtigen Strenge und gewissenhaftesten Gerechtigkeit verbunden, die Grundlage einer guten Mannszucht ist. 8- 20. Allgemeine Dienstpflicht. Die erste Pflicht des Aufsichtspersonals aber besteht in der strengsten Durchführung aller ihm anvertrauten und aufgetragenen Dienstobliegenheiten und überhaupt allseitiger Wahrung der Geschäfts¬ interessen nach bestem Wissen und Gewissen, in charaktervoller Offen¬ heit und Anhänglichkeit gegen alle seine Vorgesetzten und unverän¬ derlichen Treue gegen seinen Dienstherr». Ferner ist dasselbe für alle Unregelmäßigkeiten im Kreise ihrer Wirksamkeit verantwortlich. Individuelle Verpflichtungen werden durch eigene Instruktionen übertragen. 9 ß. 21. Spezielle Dienstpflicht. Außer dem BorauSgegangenen wird vom Aufsichtspersonale im Dienste Ernst, Sorgfalt, Thätigkeit, bereitwillige nützliche An¬ wendung des Gelernten und Erfahrenen, Meldung aller besonderen Bemerkungen und ungewöhnlichen Vorfälle und weiterer uner¬ müdlicher Selbstvervollkommnung für seine Funktionen, unerläßlich gefordert. Z. 22. L. Den Dienern, welche der eigentlichen Manipulation zugewiesen sind, liegt ob: h. Die unmittelbare Aufsicht über das arbeitende Personale und dessen Leistungen. b. Die Detailausführungen der von dem Betriebsleiter crflossenen Anordnungen. o. Die Ueberwachung der Kasernenordnung, der Gruben, Werk¬ stätten und Maschinenräume, sowie der Handgriffe bei der Ar¬ beit in Bezug auf die Sicherheit des Arbeitenden, als der Manipulation und des Objektes derselben überhaupt. ä. Die rechtzeitige Vornahme des Verlesens der Arbeiter vor und nach der Schicht. s. Die Zuweisung der Arbeiten an die einzelnen Arbeiter genau im Geiste der erhaltenen Betriebs-Disposition. st Die Schlichtung und Einstellung von Streitigkeiten zwischen den Arbeitern während der Arbeitszeit und außer derselben. A. Die Belehrung der Arbeiter über zweckmäßigen Arbeitsangriff und dadurch erhöhbaren Leistung. Ii. Die sogleiche Einleitung alles dessen, was zur Vermeidung einer wie immer gearteten Gefahr augenblicklich nothwendig erscheint; worüber jedoch augenblicklich dem Betriebsleiter Meldung zu erstatten ist. i. Die höfliche Abweisung von Fremden, dem Werke nicht zuge¬ hörigen Personen, welche keinen Erlaubnißschein von dem Be¬ triebsleiter zur Besichtigung des seiner Obhut anvertrauten Manipulationszweiges vorweisen können. Jenen, welche mit Erlaubnißschein versehen sind, hat er das Geleite zu geben und auf ihre Sicherheit ein wachsames Auge zu haben. st. Ihm obliegt die Fürsorge, daß die unter seiner Aufsicht ge¬ wonnenen oder erzeugten Produkte vollkommen tadelfrei sind und die Quantität richtig angegeben werde. !. Endlich hat er die ersten Ausschreibungen über die Schichten- 10 zahl, Produktiousziffer, Materialbcwcgung und Krankenstandö- anmeldung zu führen, wobei er auf daS Gewissenhafteste zu Werke zu gehen hat, sich weder Oberflächlichkeit noch Unwahr¬ heit erlauben darf. Er hat die geleisteten Arbeiten vorzumer- ken und die dafür vom Betriebsleiter bestimmten Gedinge da¬ für einzutragen und die Gedinge persönlich abzunehmen. nr. Die Gedingstusen zu überwachen, daß dieselben nicht verrückt oder unkenntlich gemacht werden. n. Täglicher Rapport an seinen nächsten Vorgesetzten. Z. 23. L. Jene Diener, welche die Aufsicht über die Produkte selbst, vie Jnventarien, die Handhabung der Haudmagazine, endlich die allgemeine Verrechnung unter sich haben, sind verpflichtet zu über¬ wachen: h. Daß das als fertige Waare zu übernehmende Produkt eine un¬ beanständbare Verkaufs - Waare sei, und im Gegenfalle die Uebernahme zu verweigern. Ii. Daß das in Empfang kommende Quantum zweifellos richtig sei. o. Daß nur an Parteien, welche bezugsberechtiget sind, die ihnen anvertrauten Artikel übergeben werden. ä. Daß, wo die Produkte oder Fabrikate an Größe und Quali¬ tät ungleich werth sind, die richtige Sortirnng stattsinde. s. Daß die Zu- und Abschreibung der ihnen anvertranten Vor- räthe, gleichzeitig mit der Borrathsbewegung selbst erfolge, da¬ mit der faktische Bestand jeden Augenblick ermittelbar sei. st Daß die Vorräthe auf eine Weise angehäuft werden, daß sic den möglichst geringsten Schaden erleiden können, daß sie leicht zugänglich sind, wenn sie werthvoller und verschleppbar sind, unter Verschluß gehalten seien. A. Daß die Gegenstände, welche Schaden zu leiden beginnen, dem Betriebsleiter bezeichnet werden, damit dieser das znr Verwer- thung des Gefährdeten Nöthige veranlasse. li. Daß die Arbeiter mit den erhaltenen Materialien wirthschaft- lich verfahren, daß keine Verschleppungen oder Veruntreuungen statthaben. Ihnen obliegt ferner: i. Die richtige Taxirung der Waggons, Hunde, der Decimal- und anderer Wagen; die Ordnung bei der Auf- und Abladung der Werköprodnkte und Materialien einznhalten, dabei Verlusten durch Verderben oder Verunschönerung von Materialien und Fabrikaten zu verhüten rc. rc. 11 8- 24. Entfernung vom Dicnslpostcn. Ohne Beurlaubung durch den Betriebsleiter darf kein Diener während seiner vorgeschriebenen Dienstzeit auf seinem Posten fehlen und hat ein solcher, welcher aus besonderen Ursachen seinen Posten zu verlassen gezwungen, oder auf demselben sich einzufinden ver¬ hindert ist, die ungesäumte Anzeige an den Betriebsleiter zu erstatten. 8- 25. Standeskleid. Es wird als Wünschenswerth bezeichnet, daß der Diener deS Berg- und Hüttenwesens in und außer dem Dienste, oder wenn er vor seinem Vorgesetzten zu erscheinen hat, in dem in Oesterreich üblichen, vorschriftsmäßigen Bergmannskleide, resp. Hüttenrocke, er¬ scheine und daß er die Liebe zu diesem Kleide auch bei seinen Unter¬ gebenen anrege, damit diese ehrenhaften Vorrechte unseres Standes geehrt und gewahrt werden. 8- 26. Anzeigen von Vergehen der Arbeiter. Das Anfsichtspersonale ist verpflichtet, alle in dieser Dienst¬ ordnung aufgeführten und nicht aufgefnhrten Mängel und Außer¬ achtlassung der Mannschaft zur Kenntniß des Betriebsleiters zu bringen, damit deren unverweilte Abstellung, durch Rügen oder Anwendung von Strafen, veranlaßt werden kann. 8- 27. Ansehen der Diener. Die Diener haben vollen Anspruch auf eine solche Behand- lnngsweise von Seite der Beamten, daß ihr Ansehen bei der Mannschaft nie darunter leide, demnach alle Zurechtweisungen re. ohne Beisein von Arbeitern stattfinden sollen. Sie haben auch ebenso den vollen Anspruch auf den Gehorsam der Arbeiter, wenn ihre Anordnungen den ihnen übertragenen Betriebs- oder anderen Dispositionen entsprechen. 8- 28. Recht der Accordschung. Dem Anfsichtspersonale steht das Recht der Gedinggabe und Gedingabnahme, nur über ausdrückliche Ermächtigung, so wie nur 12 unter Vorbehalt der nachträglichen Bestätigung, durch den Betriebs¬ leiter zu. 8- 29. Verwandtschaften. Bei existirenden Verwandtschaften zwischen Aufsichts- und Ar¬ beiterpersonal wird die Fürsorge getroffen werden, daß sich solche Vorgesetzte und Untergebene nicht direkt dienstlich begegnen und wird diesem Uebelstande des Unterordnungsverhältnisses, durch Versetzen solcher Verwandten an einen anderen Ort oder wenigstens wo thun- lich, zu einem anderen Betriebe vorgebeugt. 8- 30. Belohnung. Leisten die Diener besondere vorzügliche Dienste, so werden denselben durch die unterzeichnete Direktion entsprechende Gratifika¬ tionen bewilligt. Solcher ehrende Lohn findet immer unter Bekannt¬ gabe an die anderen Diener statt und soll auch in der Conduitcn- Rubrik (Z. 5 n.) des Mannschaftsbuches, aufgeführt werden. 8- 31. Lohn. Der fixe oder Gedinglohn, oder beides zugleich, des Aufsichts¬ personals, kann hier speziell keine Aufnahme finden, da für solche Bestimmungen mehrere Faktoren das Maß vorzeichnen. Es wird dieselbe daher in jedem einzelnen Falle durch die unterzeichnete Di¬ rektion vorgeschrieben und ist auch in dem alljährlich von derselben neu zu entwerfenden, allgemeinen Lohn-Regulativ der Werke ersichtlich. 8- 32. Bestrafung. Gegen das Aufsichtspersonal können folgende Strafen in An¬ wendung kommen, und welche Verhängung jedoch nur unterzeichneter Direktion zusteht: 1. Die Rüge ohne Zeugen. 2. Die Rüge vor den Kameraden. 3. Bei Wiederholung von bereits gerügten Fehlern oder größeren Vergehen gegen die Dienstordnung, die Geldstrafe, welche von 1 fl. aufwärts, bis zum Abzüge von ein Drittel des Monat¬ lohnes resp. Monatverdienstes, je nach der Art des Vergehens 13 bemessen werden kann. Es wird hier ausdrücklich bemerkt, daß das Aufsichtspersonale nicht nur wegen selbst begangenen dienstwidrigen Handlungen, sondern auch wegen Verheimlichung strafbarer Handlungen Seitens ihrer Kameraden und der Ar¬ beiter, und zwar noch strengerer Strafe, verfällt. 4. Ersatz des durch Nachlässigkeit oder Eigenmächtigkeit, Muth- willen oder absichtliche Unterlassung der Abwehr einer Schaden verursachenden Gefahr: wenn diese Ersatzsumme nicht ein Drittel des Gehaltes oder Taggeldes dreier aufeinander folgen¬ der Monate übersteigt, im Wege des Abzuges auf Grundlage eines mit dem Schuldigen aufgenommenen Thatbestandsproto- kolles. Sollte aber der anznsprechcnde Ersatz sich höher be¬ ziffern, dann erfolgt dieselbe auf Grundlage eines richterlichen Erkenntnisses, zu dessen Schöpfung die gegenwärtige Dienst¬ ordnung bei der Tagsatzung vorzuliegen hat. 5. Die Degradation, welche bei fortgesetzten Vergehen gegen die Dienstordnung, auf bestimmte oder unbestimmte Zeit und allen dabei waltenden Umständen angemessen und besonders in sol¬ chen Fällen verhängt wird, in welchen das Vergehen nicht un¬ bedingte sofortige Entlassung nach den M 202 bis 204 des allg. vsterr. Berggesetzes, erheischt. 6. Endlich die Entlassung gegen Kündigungsfrist, oder sogleich im Sinne des Z. 6 dieser Dienstordnung; wenn sich ein Diener der allgemeinen oder einzelnen Durchführung derselben nicht fügen will und wenn ein solcher mehrere Tage ungerechtfertigt aus dem Dienste wegbleibt. III. besondere beiter - personale. für kM8 Ar¬ tz. 33. Begriff „Arbeiter." Unter Arbeiter werden — alle Meister inbegriffen — hier alle jene Personen verstanden, welche durch Anwendung ihrer Kör¬ perkraft oder erlernten Handgriffe, irgend eine nützliche Leistung verrichten, — mithin die sämmtlichen Berg- und Hüttenleute sammt den dazugehörigen Werkprofessionisten, Fuhrleuten und den vorüber¬ gehend arbeitenden Professionisten, Weibern, Kindern über 12 Jahre aus der Schule entlassen re. rc. Es findet hier sofort die Bestimmung Platz, daß Weibern und 14 Kindern und zwar nur über Tags, leichte, ihrer Kräfte angemessene Arbeiten zugewiesen werden dürfen. 8- 34. Einteilung. Die Arbeiter zerfallen in definitive und unstabile. Zu den definitiven Arbeitern gehören alle Diejenigen, welche befähigt sind, Mitglieder der Bruderlade zu sein. Alle anderen, welchen diese Befähigung mangelt, sind unstabile oder vorübergehend beschäftigte Arbeiter. 8- 35. Rangordnung. DaS Arbeiterpersonale rangirt reihefolgend in jeder Betriebs¬ oder anderen Arbeitsart, nach ihren größeren oder kleineren Gedinge- resp. Schichtenlöhnen und rückt in diesen Kategorien in dem Maße, als cs sich einer Beförderung würdig macht, vor. 8- 36. Beförderung. Solche Beförderungen kann sich der Arbeiter aber nicht ein¬ seitig allein durch geschickte ausgezeichnete Arbeit, sondern auch durch Muth bei Gefahren, Treue und Anhänglichkeit au den Dienstherr» und eine gute Konduite überhaupt verdienen. 8- 37. Degradationen. Bei umgekehrtem schlechten Verhalten der Arbeiter sind De¬ gradationen zulässig, doch schließen solche ein wieder verdientes Vorrücken nicht aus. 8- 38. Kündigungsfrist. Die Kündigungsfrist für das definitive Arbeiterpersonale, wenn ein anderes gegenseitiges Uebercinkommen stattfand, ist vier¬ zehntägig ; — Unstabile können nach jedem beendigten Tagwerke ent¬ lassen werden. Arbeiter dürfen nur am 15. jeden Monats kündigen, damit ihr Austritt mit dem Monatsrechnungsschluß zusammenfalle. Der Arbeitsgeber ist an keine Zeit hierin gebunden. 15 8- 39- Aufnahmsbedingungen. Bei Aufnahme der Arbeiter wird gefordert: u. Bei Knaben das Schulzeugniß und der Nachweis des zurück¬ gelegten 12. Lebensjahres und weiterer gesetzlichen Unter- richtstheilnahme. l>. Bei Erwachsenen mindestens daS letzte Arbeitszeugniß und die behördliche Legitimationskarte, Pas?, Wauderbuch oder derglei¬ chen Legitimationen. 6. Bei allen die Bestätigung über die Gesundheit durch den Bruderladearzt. ä. Das mündliche Einverständniß für eine Probezeit von vier¬ zehn Tagen, innerhalb welcher oder nach Verlauf dieser Zeit, der zu erprobende sogleich entlassen werden kann. 6. Die Eintragung des Namens in's Mannschaftsbuch, als Be¬ weis der Unterwerfung unter diese Dienstordnung. 8- 40. Sogleichc Entlassung. Außer den im Z. 6 dieser Dienstordnung citirten Fällen kann ein Arbeiter sogleich entlassen werden: и. Wegen Fälschung von Gedingzeichen, d. i. Versetzung derselben oder Nachahmung. b. Wegen Diebstahl an einem Kameraden verübt. o. Wegen falschen Angaben bei der Aufnahme. cl. Bei unverbesserlicher Trunk- oder Raufsucht und wegen Meuterei. 6. Wenn er schon früher anderwärts wegen Aufregungen und Meutereien, Diebstahls oder Betruges entlassen wnrde. t'. Wenn er gefänglich eingezogen wird und sein Vergehen mehr als dreitägige Arreststrafe nach sich zieht. F. Als Rekrut oder Militärurlauber, im Falle seiner Einberufung. Ir. Bei unvorhergesehener schneller Betriebseinstellung, herbeige¬ führt durch Zeitverhältnisse oder durch, das Werk treffende Unglücksfälle. i. Wenn er sich der Durchführung dieser Dienstordnung nicht fügen will. к. Wenn er mehrere Tage ungerechtfertigt von der Arbeit ausbleibt. 8- 41. Verpflichtung zu jeder Arbeit. Tn Zeiten der Gefahr oder Noth hat jeder Arbeiter jede 16 ihni übertragene Arbeit ohne Widerrede willig und pünktlich zu verrichten — die gewöhnlich schuldigen Arbeitsverrichtungen gehen schon aus der Benennung der Kathegorie hervor. 8- 42. Standeskleid. Zur Tragung des Standeskleides d. h. ohne jeder vorschrifts¬ widrigen Abzeichnung sind nur die definitiven Arbeiter berechtiget. 8- 43. Arbeitsaccord, Gedinge, Lohnverweigerung. Alle Arbeiten, welche in Accord gebbar sind, werden in sol¬ chem ausgeführt. Dieser, oder gleichbedeutend das Gedinge, ist vor¬ der Arbeit auszusetzen, und kann in einer Abrechnungsepoche mehr¬ mals verändert werden. Erhöhungen oder Herabsetzungen der Ge¬ dinge nach vollendeter Arbeit, sind unstatthaft. Ebenso wie die Gedinge einen bindenden Vertrag in Bezug auf den Preis des Lohnes bilden, so haben sie auch bindende Kraft für die darin be¬ fundene Leistung und verhalten den Arbeiter zur richtigen Ausfüh¬ rung der Arbeit. Unanbefohlene, unbrauchbare oder unrichtige Ar¬ beitsleistungen können als nicht ausgeführt betrachtet werden. 8- 44. Lohnverweigerung anderer Arbeiten. Diese, im vorhergehenden Z. aufgestellten Bedingungen zur Sicherung einer guten unschädlichen Arbeit, haben auch bei denje¬ nigen Arbeitsleistungen ihren vollen Werth, die gegen Monat-, Wochen oder Tagelohn, ausgeführt werden. Die Entscheidung in solchen Fällen steht allein nur dem Be¬ triebsleiter zu. 8- 45. Arbeitsdauer. Die Arbeitsdauer wird für gewöhnliche unterirdische Arbeiten — unter Tags — auf 8 Stunden: für oberirdische Arbeiten — über Tags — , auf 12 Stunden, festgesetzt. Bei Arbeiten zur Abwehrung drohender Gefahren rc., in und bei der Grube, in und bei der Hütte, an Wasserbauten rc. und Wohnungen, dann bei Rettung von Menschen, giebt es keine bestimmte Arbeitsdauer. Dieses Zeitmaß bestimmen die jeweilig kommandirenden Vorgesetzten auf Grundlage der Möglichkeit mensch¬ licher und individueller Ausdauer. 17 8- 46. Arbeitsordnung. Die Arbeiter haben ihre Schichten in der ihnen jeweilig vor¬ geschriebenen Ordnung zu verfahren und für die zn verfahrende Üeberzeit die Erlaubniß und Bestimmung des Anfanges derselben einzuholen. Alle außer der Ordnung und ohne vorhergegangenen Erlaubniß verfahrene Arbeitszeit, kann, weil sic nicht kontrollirt Werden konnte, als nicht verfahren angesehen werden. 8- 47. Feiertage. Als Feiertage haben zu gelten alle in den Wohnorten des Personals gebräuchlichen Kirchenfeste. Selbstverständlich ist der Hoch¬ ofenbetrieb ein ununterbrochener. Ebenso selbstverständlich kennt Noth und Gefahr, — gleichviel, ob diese Menschen oder Eigeu- thum bedrohen, keine müßige Feier. 8- 48. Monatschluß Auslohnung. Der Monatsschluß findet am letzten Samstag des Monats statt; im Monat Dezember ist am letzten Tage. Die Auszahlung der Löhnung erfolgt ordnungsmäßig läng¬ stens 14 Tage nach dem Monatsschluß. Kanu solche Ordnung der Zeitverhältnisse wegen nicht ausführlich sein, so hat mindestens die Rechnung zur vorgeschriebencn Zeit, in solchem Falle auch viertel¬ jährig, — geschlossen zu werden, und ist der Verdienst, so wie auf denselben erstatteten Vorschüsse, in Barem und in Natura in das Arbeiter-Konto-Buch des Werkes, und aus diesem in die Konto- Bücheln jedes einzelnen Arbeiters durch den betreffenden Ncchnungs- beamten oder Aufseher, prompt einzutragen. Es wird hier dem Arbeiter die Kontrolle über seine Leistungen und Bezüge ermöglicht und dadurch derselbe zufriedener gemacht. Jeder sich hierbei ergebende Anstand hat der Nechuungs- bcamte zu beantworten. Differenzen hierin sind durch den Be¬ triebsleiter in Austragung zu bringen. 8- 49. Abzüge bom Verdienst. Die Arbeiter betrachten alle Beträge, welche sie an die Werke für empfangene Naturalien, Zinsen rc. schulden, als ihnen ü, Oorrto ihres Verdienstes geleistete Abschlagszahlungen, welche vom Lohne 2 18 in Abzug zu bringen sind. Natural-Fassungen finden nur an be¬ stimmten Tagen statt. 8- 50. Ordnung der Konto. Die Verabfolgung solcher Vorschüsse soll den Leuten sofort in ihre Konto-Bücheln belastend eingetragen werden, damit diese jederzeit mit dem Werks-Arbeiter-Kontobuche genau übereinstimmen. 8- 51. Verlust der Kontobücher. Im Falle des Verlustes eines solchen Büchels hat die Aus¬ schreibung in den Werksbüchern volle Beweiskraft über die geschehe¬ nen Bezüge. 8. 52. Pflichten der Arbeiter. Die Arbeiter sind außerdem folgenden Pflichten unterworfen: u. Anwesenheit bei Beginn und Schluß der Schicht, beim An¬ stellen und Verlesen der Mannschaft, vereinte An- und Aus¬ fahrt, besonders der Bergleute. i). Einhaltung der ganzen Arbeitszeit, auch bei Accordarbeiten am Arbeitsorte, welcher nur gegen Meldung beim Aufsichtsperso¬ nale verlassen werden darf; in Krankheitsfällen müssen solche Anzeigen durch Nebenarbeiten geschehen. o. Ernsthafte, fleißige und unweigerliche Ausführung der angeord¬ neten Arbeiten nach der erhaltenen Vorschrift, selbst wenn diese Arbeiter in gewöhnlichen Fällen einer anderen Arbeiter- Kathegorie angehören würden. ei. Erzeugung von vollendet brauchbaren Produkten. 6. Vollständige Gewinnung der am Arbeitsorte überhaupt, oder aus dem erhaltenen Rohmateriale erzielbaren brauchbaren Ma¬ terialien unv Produkten. f. Verwendung aller Sorgfalt auf die Sicherheit des Lebens oder der Gesundheit der Arbeitenden selbst und seiner Umgebung, besonders wo der alleinige Gebrauch der Sicherheitslampen und die Vermeidung des Tabakrauchens in jenen Grubenthei- len, Hüttenräumen und Magazinen eingeschärft wird, für welche die Arbeitsleitung den Gebrauch offener Lampen und das Tabakrauchen durch Verlautbarung bei den Anstalten ver¬ bietet. Er darf vor Allem einen Arbeitsort, Maschinen re. vor gehöriger Versicherung derselben nicht verlassen. 19 Die ordentliche Instandhaltung und Anwendung des GezäheS und aller Gerätschaften und Werkzeuge. Ir. Sogleiche Anzeige drohender Gefahr, nachdem die ersten mög¬ lichen Vorkehrungen gegen diese ausgeführt sind. i. Bereitwilligste Hilfeleistung bei Gefahr des Werks-Eigenthumes oder Personen. Ir. Reinhaltung deS Arbeitsortes, der Zugänge derselben und der Plätze. l. Reinhaltung und Schonung gewerkschaftlicher Wohnungen und Utensilien derselben. m. Endlich die Forderung der Belehrung und Aufklärung in allen fraglichen Fällen, durch das Aufsichtspersonale. 8- 53. Benehmen des Arbeiters gegen Vorgesetzte. Achtung vor dem höher Gestellten, in jeder Weise, an allen Orten und jeder Zeit, ist Pflicht des Arbeiters. Es hat demnach jeder, der außer Dienst einem Vorgesetzten begegnet, durch Abnehmen der Kopfbedeckung, Beiseitenahme der Pfeife oder Zigarre und insbesondere der Bergmann durch einen Gruß: „Glück auf!" diese schuldige Achtung zu bezeigen. Vor dem Eintritte in Kanzleien oder Wohnungen soll an die Thüre ange¬ klopft, und nur nach Erlaubniß eingetreten werden. Z. 54. Bestrafung. Die Arbeiter, welche dieser Dienstordnung zuwiderhandeln, verfallen in nachstehende Strafen: a. Geldstrafen. d. Degradation. o. Moralische Strafen. U, Entlassung. 8- 55. Geldstrafen. Geldstrafen werden in die Strafregister eingetragen und in der Lohnliste ersichtlich gemacht. Sie werden in nachstehenden Fällen in Anwendung gebracht; je nach Wiederholungsfällen: u. Für Abwesenheit bei Verlesen und zu spät in die Arbeit kommen 10 kr. bis 50 kr. Nach Umständen Verlust der Schicht. 2* 20 d. Sorglosigkeit auf die Sicherheit des Lebens je nach der möglich oder eingetretenen Gefahr. 2 fl. bis 5 fl. o. Sorglosigkeit auf die Sicherung der Ge¬ sundheit .50 kr. „ 2 fl. ä. Verwahrlosung der Lampen, Werkzeuge, Hunde rc. 10 „ „ 1 „ e. Verunreinigung und Unreinheit der Grube oder des Arbeitslokales, der Plätze rc. . . 20 „ „ 60 kr. k. Ungehorsam.50 „ 2 „ Beleidigung von Vorgesetzten . . . . . 1 fl. „ 3 „ U. Unsittliches Betragen.50 kr. „ 1 „ i. Rohheit gegen Kameraden.50 „ „ 1 „ Ic. Mißhandlung von Untergeordneten . . . 1 fl. „ 3 „ l. Schlafen zur Schichtzeit, wenn nicht der Fall b. o. vorliegt.. 50 kr. „ 1 „ in. Einfuhren von fremden Personen in die Gruben, Hütten und Maschinen .... 50 „ „ 1 „ n. Mitnahme geistiger Getränke ohne Erlaubniß zur Arbeit. 50 „ „ 1 „ o. Störung, Zankerei und Rauferei während der Arbeit oder außer derselben .... 50 „ „ 2 „ x. Trunkenheit während der Arbeit oder außer dieser Zeit.50 „ „ 2 „ Unterlassung der schuldigen Achtungsbezeugung in oder außer dem Dienste.50 „ „ 1 „ r. Ausbleiben aus der Arbeit oder Verlassen der Arbeit ohne vorherige Meldung oder ohne genügenden Grund dazu, für jede versäumte Schicht.50 „ „ 1 „ und nach Umständen sogleiche Entlassung. Nicht minder die Entschädigung der Ver¬ dienstverluste seiner Mitarbeiter durch das Ausbleiben. s. Nachgewiesene weit ungenügende Leistung während der Schicht mit ...... 50 „ „ 1 „ t. Ersatz des durch Nachlässigkeit oder Eigenmächtigkeit, Muth- willen oder absichtliche Unterlassung der Abwehr einer Schaden verursachenden Gefahr: wenn diese Ersatzsumme nicht ein Drit¬ tel des Gehaltes oder Taggeldes dreier aufeinander folgenden Monate übersteigt, im Wege des Abzuges auf Grundlage eines mit dem Schuldigen aufgenommenen Thatbestandsproto- kolls. Sollte aber der anzusprechende Ersatz sich höher bezif¬ fern, dann erfolgt dieselbe auf Grundlage eines richterlichen 21 Erkenntnisses, zu dessen Schöpfung die gegenwärtige Dienst¬ ordnung bei der Tagsatzung vorzuliegen hat. Alle Verhängungen dieser Strafen stehen dem Betriebs¬ leiter zu. 8. 56. Degradationsstrafe. Strafen der Degradation werden in den ersten Vergehens¬ fällen verhängt, wegen: n. unterlassene Anzeige einer gekannten Gefahr; b. unterlassene Hilfeleistung bei eingetretener Gefahr; o. Verweigerung zugewiesener Arbeit; ci. wiederholte Trunkenheit und Raufereien in und außer der Arbeit; s. unvorsichtige Handhabung der Sicherheitslampen oder Tabak¬ rauchen an dafür verbotenen Orten. 8- 57. Moralische Strafen und Entlassung. Moralische Strafen, für diese angemessenen Vergehen kön¬ nen sein: n. Verweigerung des Berdienstzeugnisses zu Ehezwecken und über¬ haupt Verweigerung desselben. b. Ausschließung bei Aufzügen oder Festen der Mannschaft. o. Entziehung besonderer Gefälligkeitsrücksichten re.. ä. Endlich die Strafe ans Kündigung beruhende, oder sogleiche Entlassung. 8- 58. Conduitcn. Alle Strafen sind im Mannschaftsbuche einzntragen, damit spätere Bestrafungen darnach in dem gehörigen Grade bemessen wer¬ den können und eine genaue Conduiteuliste sich ergebe. Ebenso werden dieselben auf einer schwarzen Tafel welche zu diesen Zwecken in den Zeichenhäusern, Hütten- und Werkstätten hängen, ausgezeich¬ net und bleiben darauf so lange stehen, bis sie voll angeschrieben und neue Strafen Raum fordern. 8> 59. Recurs. Jedem Bestraften steht das Recht der Berufung an die unter¬ zeichnete Direktion und weiterhin, an die Bergbehörde offen. 22 8- 60. Pflicht der Kenntnißnahme dieser Dienstordnung. Die gegenwärtige Dienstordnung wird in slovenischer und deutscher Sprache gedruckt und jedem Arbeiter eine solche, je nach seiner Muttersprache, übergeben, damit er sich mit deren Inhalt genau bekannt mache. Es sind sohin Entschuldigungen wegen Nichtkenntniß derselben unzulässig. Diese Dienstordnungen sind vor Schmutz und Beschädigung zu bewahren und bei dem Austritte aus dieser Arbeit, dem abrech¬ nenden Beamten zurückzugeben. Verdorbene oder verlorene Exemplare werden in ihrem An- schaffungswerthe ersetzt. Schluß. Schließlich werden: dem gesammten Personale auf das ernst- lichste und eindringlichste die öffentlichen Strafgesetze, mit ihren schweren Strafen für alle Vergehen und Verbrechen, in Erinnerung gebracht und dasselbe aufgefordert, seine größten Güter: ihre eigene persönliche und Standeschre und ihre persönliche Freiheit durch gutes musterhaftes Wohlverhalten, in allen ihren Lebensver¬ hältnissen zu beschützen. Jauerbnrg, am 15. Februar 1866. Die Direktion der fteiherrl. von Zois'schen Forsten, Dcrg- und Hüttenwerke. Iruderlndk-Statuten. 8- i. Gründung und Zweck der Bruderlade. Die Berg- und Hüttenbesitzer in Handelsfirma „Carl Zois Erben" gründen gemäß der Bestimmungen des X. Hauptstückes des allgemeinen Berggesetzes für ihre Berg-, Hütten- und sonstige Ma¬ nipulationsarbeiter, welche bei ihren im Betriebe befindlichen und künftig in Betrieb gelangenden Berg- und Hüttenwerken ausgenom¬ men worden sind, oder noch ausgenommen werden, eine für alle Werke vereinte Bruderlade, deren Zweck es ist, die bei der Dienst¬ leistung beschädigten, während derselben erkrankten, und überhaupt arbeitsunfähig gewordenen Arbeiter, dann deren Witwen und Wai¬ sen nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen dieser Statuten zu unterstützen. 8- 2. Mitglieder und Angehörige der Bruderlade. Zeder bei einem der oberwähnten Werke aufgenommcne Auf¬ seher und jeder selbstständig eingetretene Arbeiter der: u. das 15. Lebensjahr erreicht, und das 50. noch nicht über¬ schritten hat; d. ferner nach seiner Leibesbeschaffenheit zur Arbeit tauglich und nach Ausspruch des Werksarztes gesund, namentlich aber von chronischen Krankheiten frei ist; endlich v. im Vollgenusse der bürgerlichen Ehrenrechte sich befindet, ist verpflichtet und berechtiget durch Einzahlung des durch diese Statuten (ßZ. 9 und 10) festgesetzten Betrages dem Bruder- ladcnverbande als Mitglied beizutreten. Bergwerksbesitzer, Beamte, Handwerker, Taglöhner und die sonstigen nur auf eine nach Zeit und Leistung bestimmte Dauer aufgenommenen Arbeiter haben keinen Antheil an der Bruderlade. 24 Professionisten, dann Frauen, Witwen und Kinder der Mit¬ glieder werden zu den Angehörigen der Bruderlade gerechnet. 8- 3. Bruderladcn-Matrikl. Neber die Mitglieder und Angehörigen wird eine eigene Ma¬ triki geführt, welche auf Grundlage des Mannschaftsbuches verlegt, nebst den Rubriken des letztern auch noch die Vormerkungen über die Zeit der Verehelichung, über den Namen der Ehegattinen und Kinder eines jeden Mitgliedes und über deren Geburtszcit enthal¬ ten muß. 8. 4. In Standehaktnng der Matrill. Diese Matrikl ist stets im richtigen Stande zu erhalten. Die Werksleitung und der Bruderladenausschuß haben dafür zu sorgen, daß der Bruderladenverwaltung die Veränderungen in der Mitgliedschaft und in dem Stande der Angehörigen sogleich bekannt gegeben werden. Die Mitglieder sind zur unverzüglichen Beibringung des eigenen Taufscheines, dann der Taufscheine der Ehegattin und Kin¬ der verpflichtet. Ueber den Vormerkungsvollzug in der Matrikl kann jedes Mitglied vom Matriklführer eine Bestätigung verlangen. 8- 5. Beginn und Aufhörcn der Mitgliedschaft und Angehörigkeit. Die Mitgliedschaft beginnt vom Tage der erfolgten Eintra¬ gung in die Matrikl, uüd hört auf: u. Wenn ein Mitglied die Arbeit freiwillig und ohne Urlaubs¬ bewilligung verläßt, oder b. wenn cs den Bestimmungen der Dienstordnung im DiSziplinar- wege, oder im Falle der Berurtheilung wegen eines Verbrechens, Vergehens, oder einer diesen gleichgehaltenen Uebertretung ent¬ lassen wird, dann o. wenn ein Mitglied auf unrechtmäßige Weise Unterstützungen rc. re. aus der Bruderlade entlockt. Mit dem Aufhören der Mitgliedschaft gehen auch alle An¬ sprüche für die betreffenden Angehörigen an die Bruderlade verloren. 8- 6. Anrechte der Mitglieder. «. Bei Betricbseinstellungcn. Wenn bei — durch die Umstände nothwendig gewordenen 25 BetriebscinstcllungeN oder Betriebseinschränkungcn ein Mitglied temporär entlassen werden muß, so bleiben demselben die vollen Rechte der Mitgliedschaft wie bei einem Urlauber, gewahrt, wenn eS auf die Aufforderung zum Wiederantritte des Dienstes binnen einer ihm zu stellenden angemessenen Frist Folge leistet, und die hal¬ ben Bruderladebeiträge seiner Kathegorie nach dem Durchschnitte des letzten Jahres entweder auf einmal, oder in von der Bruder- laden-Berwallung zu bestimmenden Raten nachzahlt. Zahlen solche temporär unfreiwillig entlassene Arbeiter aber regelmäßig monatlich das ganze Büchseugeld nach dem Maßstabe des Verdienstes ihrer Kathegorie, so genießen sie auch unverändert die Wohlthaten der Bruderlade, vorausgesetzt, daß sie in dieser Zeit nicht Mitglieder einer andern Bruderlade sind. Z. 7. b. Bei der Einberufung zum Militärdienste. Zum Militär ausgehobenen Bruderladeinitgliedern wird die Zeit, welche sie vor der Militäreinberufung dem Vereinsbande angehört haben, eingerechnet, wenn sie noch arbeitsfähig sind, und vier Wochen nach abgedienter Militärzeit wieder in die Arbeit eintreten. Die während des Militärurlaubes bei der Berg- und Hütten¬ arbeit verwendete Zeit, wird ebenfalls in die Dienstzeit eingerechnet. Während der Activität im Militärdienste haben sie weder die Verpflichtungen, noch auch die Ansprüche der Bruderladenmitglie¬ der an die Bruderladen-Kassa. 8- 8. Dotation des Bruderladcnfonds. Der Brnderladenfond wird gebildet: 1. durch die monatlichen Beiträge der Mitglieder, Büchsengelder; 2. durch die Beiträge der Gewerkschaft; 3. durch die auf Grundlage des allg. b. G., der Dienstordnung und dieser Statuten verhängten Geldstrafen; 4. durch die aus der fruchtbringenden Anlegung der Fondskapita¬ lien erwachsenen Interessen; 5. durch außerordentliche Zuflüsse, Legate, Schenkungen. 9. Viichsengelder. Jedes Mitglied ohne Unterschied der Kathegorie zahlt vom 26 fixen Lohne, oder von dem reinen Verdienste (in Geding- oder Schichtarbeit) per Gulden 4 Kreuzer als Büchsengeld. Bei der Bemessung des Büchsengeldes von dem die ganzen Gulden überschreitenden Lohns- oder Verdienstbetrage, werden die Beträge von 1 kr. bis 12 kr. Dagegen bei denen von Abzug gebracht. freigelassen. 13 'kr. bis 37 kr. wird 38 „ „ 62 „ werden 63 „ „ 87 „ ,, 88 „ „ 100 „ „ 1 2 3 4 kr. und in 8- 10. Bei Beurlaubten. Dies Büchsengeld muß auch während der Zeit des erhaltenen Urlaubes von den im fixen Lohne stehenden Mitgliedern nach ß. 9, von allen übrigen Mitgliedern ebenfalls mit dem ganzen Betrage von der jeweiligen Bemessung, kr. für jede versäumte Arbeits¬ schicht entrichtet werden. Auch jene Arbeiter welche im Sommer regelmäßig einer anderen Beschäftigung nachgehen, müssen monatlich das ganze Büch¬ sengeld ihrer Arbeiter-Kathegorie einzahlen, werden für diese Zwi¬ schenzeit als Urlauber angesehen, und verbleiben in derselben, wie jene, im Vollgenuß der Wohlthaten der Bruderlade. 8- ii. Erhebung der Büchseugelder. Die Büchscngelder (ZZ. 9 und 10) werden von der Werks¬ leitung durch Abzüge bei jeder Lohnsauszahlung eingehoben, und sofort mit der Lohnsconsignation und den Abrechnungsbücheln an die Bruderladsrechnungsführung überwiesen. 8- 12. Abänderungen im Ausmaße der Büchseugelder. Das Maß des als Büchsengeld zu leistenden Beitrages kann durch die Knappschaftsverwaltung nach erwirkter Genehmigung der k. k. Bergbehörde den Bedürfnissen der Bruderladen-Kassa entspre¬ chend erhöht oder erniedrigt werden. 8-13. Beitrag der Gewerkschaft. Die Gewerkschaft leistet am Ende eines jeden Jahres an die 27 Brudcrlad-Kasse einen Beitrag, welcher mit 10"/„ der durch Büch¬ sen- und Strafgelder der Bruderladkassa jährlich eingeflossenen Brutto-Einnahmen festgesetzt ist. 8. 14. Strafgelder. Sämmtliche Strafgelder, auch jene welche von den Nichtmit¬ gliedern des Bruderladenvereines eingehoben iverden, fließen der Knappschaftskasse zu, mit Ausnahme derjenigen, welche von der Werksleitung als Ersatz für dem Werke zugefügten Schaden einge¬ zogen werden. 8- 15. Interessen der Fondskapitalicn. Die Interessen der Fondskapitalien erwachsen: u. durch den Ankauf von österr. Staats- oder jenen gleichgestellten Kreditpapieren; b. durch Einlagen, bei den mit öffentlicher Genehmigung bestehen¬ der Sparkassen, insoweit eine andere fruchtbringendere Anle¬ gung nicht möglich ist; o. durch Elocirung auf unbewegliche Güter, gegen Pubilar- ficherheit. ä. durch 5°/o Verzinsung der mit besonderer Bewilligung der Bruderladverwaltung an verdienstvolle Mitglieder bis zum Maximalbetrage von fl. 20 verabreichten Darleihen. 8- 16- Außerordentliche Zuflüsse. Außer Geschenken, Legaten u. dgl. werden als außerordentliche Zuflüsse auch noch diejenigen Beträge betrachtet, welche von den Mitgliedern ein für allemal u. bei der ersten Aufnahme in den Bruderladenverband; b. bei der Verehelichung und o. bei jeder Vorrückung in eine höhere Diensteskathegorie an die Bruderlade zu entrichten sind; und zwar: bei der Aufnahme eines verheirateten Arbeiters . . . fl. — .50 „ „ „ „ ledigen „ ... „ -.30 „ „ „ „ im fixen Lohne stehenden ledi¬ gen Hutmanns. „ 1.— bei der Aufnahme eines im fixen Lohne stehenden ver¬ heirateten Hutmanns. ,» 1.50 bei der 1. Verheiratung zahlen Geding- und Schichten- arbeiler ohne Unterschied.. 1.— 28 bei der 2. Verheiratung zahlen Geding- und Schichten¬ arbeiter ohne Unterschied.fl. 2.— bei der 1. Verheiratung zahlt der im fixen Lohne stehende „ 2.— , 2. „ „ 4. „ „ Vorrückung zahlen Geding- und Schichtenarbeiter ohne Unterschied ... 1.— bei der Vorrückung zahlen die im fixen Lohne stehenden „ 2.— Diese Beträge sind dem betreffenden Mitgliede am ersten Lohntage, welcher auf den Eintritt in den Bruderladenverband, oder auf die Verehelichung oder Vorrückung folgt, in Abzug zu bringen, und der Bruderladkassa zu übergeben. Die Bruderladverwaltung kann die Ratenzahlung dieser Be¬ träge ausnahmsweise gestatten. 8- 17. Kein Beitrag wird riickerstattct. Errichtung gemeinsamer Anstalten. Jede geleistete Einzahlung (HZ. 9—16) ist Eigenthum der Bruderlade und darf unter keiner Bedingung zurückerstattet werden. Der hiedurch gebildete Bruderladfond ist ein unangreifbares Eigenthum der Gesammtheit aller Bruderladenmitglieder, und es haben die Mitglieder, sowie die Angehörigen nur einen Anspruch auf Betheiligung, wie solche statutenmäßig in den folgenden Para¬ graphen festgesetzt ist. Das Stammvermögen, welches bei Bestätigung dieser Sta¬ tuten ermittelt und jährlich beim Rechnungsschluß festgesetzt wird, darf unter keiner Bedingung vermindert, oder unter die Mitglieder vertheilt werden. Grundsätzlich wird festgesetzt, daß das Bruderladenvermögen nicht in das Unendliche vermehrt werden darf, sondern vielmehr, daß auch die dermaligen Mitglieder durch Errichtung gemeinsamer An¬ stalten und durch reichliche Aushilfen der Wohlthaten dieses Insti¬ tutes theilhaftig werden. Sobald demnach das Bruderladenkapital eine Höhe von 10000 fl. erreicht haben wird, wird auf Grundlage der gemachten Erfahrungen über die Modalitäten der künftigen Vermehrung des Stammkapitals und über die Verwendung der jährlichen Ueberschüfse allenfalls durch Errichtung gemeinsamer Anstalten, z. B. Kleinkin¬ derbewahranstalten, Krankenzimmern u. dgl. berathen werden 8- 18- Verpflichtungen der Bruderladenkasse. Der Bruderladenverein gewährt seinen Mitgliedern folgende Unterstützungen: — 29 — a. Freie Kur und Medizin. b. Krankengelder. 6. Lebenslängliche Unterstützung, Provision bei eingetretener Ar¬ beitsunfähigkeit. 6. Abfertigung bei eiugctretener Arbeitsunfähigkeit. s. Beiträge zu den Begräbnißkosten. st Provisionen für ihre Witwen und Erziehnngsbciträge für ihre Waisen. A. Gnadengelder. Ii. Darlehen. 8- 19. Freie Kur und Medizin. Im Falle der Erkrankung sind alle Mitglieder zum unent¬ geltlichen Empfange von Arzneien und ärztlichen Behandlung be¬ rechtiget. 8- 20. Recht auf ärztliche Hilfe für Bruderladen-Augehörige. Die Ehegattinen und Kinder der Mitglieder, so wie auch die Professiouisten und deren Weiber und Kinder haben bloß auf un¬ entgeltliche ärztliche Behandlung und nur dann Anspruch, wenn sie an dem Dienstorte, oder nicht über 1 Stunde entfernt, vom Wohn¬ orte des Knappschaftsarztes wohnen. Bei einer noch großem Wohn« ortsentfcrnung und besonders berücksichtiguugswerthen Umständen, werden solche Kranke dem zunächst wohnenden Arzte gegen billige Kosten zur Behandlung überwiesen. 8- 21. Krankheitsanmeldung. Jeder Krankheitsfall ist dem Werksleiter, oder dem von die¬ sem bezeichneten Beamten durch den Betroffenen selbst, oder durch Vermittlung eines Knappschaftsältesten anzuzeigen. Auf Grundlage des von dem Werksleiter oder dessen Substi¬ tuten ausgestellten Kraukenzettel (Krankenscheines) übernimmt der Werksarzt den Kranken in ärztliche Behandlung. 8- 22. Besuch des Arztes. Der Arzt besucht den Kranken in seiner Wohnung, wenn die Krankheit eine Bewegung überhaupt, oder in freier Luft nicht gestattet. 30 Z. 23. Anmeldung der Genesung. Sobald der Kranke genesen ist, wird die Zeit der Genesung von dem Arzte auf dem Krankenscheine bemerkt. Der Genesene hat diesen Schein seinen Werksvorgesetzten vorzuweise», dem Bruder¬ ladrechnungsführer zu übergeben und seine Arbeit in gehöriger Zeit anzutreten. 8- 24. Krankengeld. Auf den Bezug des Krankengeldes haben nur aktive, mit keinem fixen Wochen-, Monats- oder Jahreslohne bedienstete Mit¬ glieder Anspruch, wenn sie dem Verbände länger als 1 Woche an¬ gehören, und die Krankheit länger als drei Tage dauert. 8- 25. Ausmaß des Kraukengeldrs und Einstellung des Bezuges. Jedes erkrankte Mitglied bezieht unter der Bedingung des 8- 24 für die ersten 20 Wochen der Erkrankung täglich 30 kr. Krankenunterstützung. Nach Verlauf von 30 Wochen wird der noch nicht Genesene normalmäßig provisioiiirt oder abgefertigt, bleibt jedoch in der ärzt¬ lichen Behandlung, soferne er nicht nach dem ärztlichen Urtheile als unheilbar entlassen werden muß. Wird jedoch ein solcher aus dem Bruderladenverbande Entlassene seinerzeit wieder arbeitsfähig, so kann er mit Hinzurechnung seiner früheren Mitgliedsjahre wieder in den Verband eintreten, ohne Nachzahlungen machen zu müssen. 8- 26. Verlust des Anspruches auf den Bezug des Krankengeldes. Diejenigen, welche sich die Krankheit durch Ausschweifungen, Trunkenheit, Schlägereien, durch vorsätzliche Handlungsweise, oder grobe Unvorsichtigkeit zugezogen haben, oder deren Krankheit dadurch verlängert wird, haben auf ein Krankengeld keinen Anspruch. Ebenso wird das Krankengeld beurlaubten Mitgliedern und allen jenen zur Hälfte verweigert, welche bei Ueberbeschäftigung zu Schaden kommen. 8- 27. Provisionen, Abfertigungen. Die dauernden Unterstützungen aus der Bruderlade heißen Provisionen, die momentanen Abfertigungen. 31 8- 28. Anspruch der Mitglieder auf Provisionen und Abfertigungen. Ein Mitglied, welches bleibend zum Dienste unfähig wird, hat auf normalmäßige Provision Anspruch: u. wenn es entweder in Folge eines Unglücksfalles, welcher das¬ selbe in Ausübung seines Dienstes ohne sein Verschulden be¬ troffen hat, zur ferneren Dienstleistung unfähig geworden ist, oder d. wenn es wenigstens 8 Jahre lang als Mitglied seine Beiträge an die Bruderlade geleistet hat, und seine Arbeitsunfähigkeit nicht seinem eigenen Verschulden (ß. 26) beigemessen werden kann. Vor Ablauf der erwähnten 8jährigeu Zeitperiode hat das Mitglied nur Anspruch auf Abfertigung. 8- 29. Konstatirnng der Arbeitsunfähigkeit. lieber die gänzliche Dienstunfähigkeit und darum Provisions- berechtignng oder Abfertigungsberichtigung entscheidet auf Grundlage des diesfälligen, vom Knappschaftsarzte anszustelleuden schriftlichen Zeugnisses die Werksleitnng gemeinschaftlich mit der Bruderladen¬ verwaltung Ueber Einwürfe gegen das dicsfällige Parere des Kuapp- schaftsarztes entscheidet endgiltig der politische Bezirksarzt. 8- 30. Provisious- und Abfertigungsausmaß. Die Höhe der Provision für Mitglieder wird nach der Dienstzeit und dem durchschnittlichen Lohnsbezuge der letzten drei Jahre berechnet, und werden zu diesem Behufe die zum Provisions- bezuge berechtigten Mitglieder (beziehungsweise ihre Witwen und Waisen) rücksichtlich der Dienstzeit in 6 Klassen getheilt; und zwar: Zur I. Klasse gehören die Mitglieder mit einer Dienstzeit von weniger als 8 Jahren. Diese "haben nur im Falle des Z. 28 lit. u. Anspruch ans eine Provision. Zur II. Klasse gehören die Mitglieder mit einer Dienstzeit von 8 — 16 Jahren, die Provision in dieser Klasse beträgt ^/,g. Zur III. Klasse gehören die Mitglieder mit einer Dienstzeit von 17—24 Jahren, die Provision in dieser Klasse beträgt 3/^. Zur IV. Klasse gehören die Mitglieder mit einer Dienstzeit von 25 — 32 Jahren, die Provision in dieser Klaffe beträgt ^/,o> Zur V. Klasse gehören die Mitglieder mit einer Dienstzeit von 33—40 Jahren, die Provision in dieser Klasse beträgt 32 Zur VI. Klasse gehören die Mitglieder mit einer Dienstzeit von über 40 Jahren, die Provision in dieser Klasse beträgt des ermittelten Lohndurchschnitts. Doch ist es gestattet, das hin¬ sichtlich jener Mitglieder, welche von ihrer Provisionirung in Folge fisischer Schwäche, die nicht von einer im Z. 26 näher bezeichneten schlechten Aufführung herrühren darf, durch längere Zeit eine LohnS- verminderung erfahren haben, bei der durchschnittlichen Lohnsberech¬ nung um 1 Jahr vorgegriffen, beziehungsweise das letzte Jahr nicht in Anschlag gebracht werde. 8- 31. Erhöhung der Provision siir Verunglückte. Mitglieder, welche durch einen Unglücksfall in Ausübung des Dienstes (H. 28. iit. s.) arbeitsunfähig wurden, sind nach ihrer Dienstzeit in die nächst höhere Klasse einzureihen. 8- 32. Dauer der Provision. Der Genuß der Provision beginnt von demjenigen Tage, an welchem der Lohn oder das Krankengeld in Abfall gekommen ist, und endet mit der Woche, in welcher der Provisionist entweder durch die neuerliche Rückkehr in die Arbeit aus dem Stande der Provisionisten getreten, oder gestorben ist. 8- 33. Art der ProvisionserhcLung. Die Erhebung der Provision geschieht auf Grundlage des mit dem Provisionisten aufgenommenen Protokolls, welches von 2 Bruderladausschußmännern gefertigt sein muß, mittelst einer von dem Bruderladenvorstande auszustellenden Kasseauwcisung bei dem Rechnungsführer persönlich. Sind Provisionsbeträge nach Verlauf eines MouateS nicht cingehoben, sondern werden dieselben separat deponirt, und haben die Bruderlad-Ausschußmänner die Ursache der Nichterhebung zu ermitteln. 8- 34. Rückkehr des Provisionirten zur Arbeit- Wenn die absolute Arbeitsunfähigkeit nach schriftlichem Aus¬ spruche des KnappschafksarzteS auf irgend eine Weise in Folge wieder behoben werden sollte, so hört das Recht auf den Provisionsbezug 33 auf, und ist der Betreffende verpflichtet, den Dienst, zu welchem er tauglich erachtet wird, wieder anzutreten. Er tritt daher abermals in die Mitgliedschaft ein, und es wird ihm bei einer neuerlichen Provisionirung die ganze Zeit seines aktiven Dienstes, während welcher er Mitglied des Bruderladen-Vereins war, angerechnet. 8- 35. Begünstigung eines wiederholt Provistonirten. Bei wiederholter Provisionirung ist für den Fall, daß der zur Grundlage der Provisionsbemessung anzunehmende Durchschnitts¬ lohn geringer wäre, als derjenige, welcher den Maßstab für seine ursprüngliche Provision bildete, die neuerliche Provision nach dem letzten: höher» Maßstabe zu berechnen. 8- 36. Verlust und Einstellung des Provisioiisbezngcs. Die erfolgte Verurteilung wegen eines Verbrechens, eines aus Gewinnsucht entsprungenen, oder der öffentlichen Sittlichkeit zuwiderlaufenden Vergehens hat den Verlust der Provision zur Folge, und ist dieselbe vom Tage der Verurtheilung einzustellen. Ebenso ist Provisionisten, welche nach wieder erlangter Ar¬ beitsfähigkeit der Aufforderung zur Rückkehr in den Dienst nicht Folge leisten, der Provisionsbezug einzustellcn. 8- 37. Anspruch der Witwen auf Provision. Auf eine Provision haben unter der Beschränkung des A. 40 Witwen jener Mitglieder Anspruch, welche zur Zeit ihres Ablebens entweder bereits im Genüsse einer Provision gestanden sind, oder wenigstens für ihre Person provisionsfähig waren, vorausgesetzt daß der Mann vor dem vollendeten 50. Lebensjahre geheiratet hat, und daß die Witwe nicht 20 oder mehr Jahre jünger als das be¬ treffende Mitglied ist. 8- 38. Provisionsausmaß für Witwen. Provisionsberechtigte Witwen (ß. 37) erhalten ein Drittel desjenigen Betrages, welchen ihr Gatte entweder schon als Provi¬ sion bezog, oder welchen er im Zeitpunkte deS Ablebens zu beziehen das Recht gehabt hätte. 3 34 8- 39. Beginn und Einstellung des Provisionsbezuges. Der Provisionsgenuß der Witwe beginnt von dem Tage der Einstellung des Lohnes oder der Provision des Gatten, und dauert bis zu ihrem Ableben oder bis zu ihrer Wiederverehelichung. — Im letzteren Falle hat mit dem abermaligen Eintritte des Witwen¬ standes, jedoch nur, wenn der 2. Gatte ebenfalls Mitglied dersel¬ ben Bruderlade war, die Provisionszahlung in der früheren Weise wieder zu beginnen. Wenn auch die zweite Ehe der Witwe das Recht auf Pro¬ vision gibt, so hat sie das Recht, das günstigere Provisions-Aus¬ maß entweder nach dem einen oder nach dem andern Ehegatten für sich in Anspruch zu nehmen. 8- 40. Verlust des Anspruches aus Provision für Witwen. Der Anspruch auf Provision geht für die Witwe verloren: 1. deren Gatte zur Zeit der Eingehung der Ehe bereits provi- sionirt war; 2. deren Gatte durch Selbstmord geendet hat; 3. welche zur Zeit des Todes ihres Gatten aus eigenem Ver¬ schulden gerichtlich geschieden war; 4. welche einen notorisch unsittlichen Lebenswandel führt; 5. welche wegen eines Verbrechens, oder eines aus Gewinnsucht entsprungenen, oder eines der öffentlichen Sittlichkeit zuwider laufenden Vergehens verurtheilt wurde. 8- 41. Erziehuugsbeiträge der Waisen. Vaterlose Waisen erhalten bis zum vollendeten 14. Lebens¬ jahre ein Drittheil der der Mutter bemessenen Provision als Erzie¬ hungsbeitrag, doch dürfen die Provision der Mutter und die Er¬ ziehungsbeitrage der Waisen nie den Betrag übersteigen, welchen das verstorbene Mitglied als Provision anzusprechen hatte. In einem solchen Falle ist der doppelte Provisionsbezug °/z der Witwe auf die Waisen gleichmäßig zu verteilen, und derselben an¬ zuweisen. Vater- und mutterlose Waisen erhalten zwei Drittheile der der Mutter bemessenen Provision; es darf aber die Summe eben¬ falls das dem Vater gebührende Provisionsausmaß nicht überschreiten. Die Erziehungsbeiträge können bei erwiesener dauernder körperlicher oder geistiger Gebrechlichkeit nach Zulaß des Bruder- 35 ladenvermögens durch die Bruderladenverwaltung über das 14. Le¬ bensjahr andauernde, selbst lebenslängliche Unterstützung verwandelt werden. 8- 42. Entziehung des Erzichungsbeitrages. Mit Ausnahme der im §. 40 nä 4 und 5 vorgedachten Fälle ist mit der Einstellung und dem Verluste des Provisionsge¬ nusses einer Witwe nicht auf die Entziehung der ihren Kindern gewährten Erziehungsbeiträge mit zu erkennen; jedoch behält sich in einem solchen Falle die Bruderladenverwaltung das vormundschaft¬ liche Beaufsichtigungsrecht vor. 8. 43. Beiträge zu den Bcgräbnißkosten. Die Bruberlade zahlt die Kosten eines einfachen Begräbnisses für ein jedes ihrer Mitglieder. Für Ehefrauen und Kinder schafft der Verein als Beitrag die Särge an. Für ein Mehreres ent¬ scheidet in allen Fällen die Bruderladenverwaltung. 8- 44. Strafe des ungebührlichen Provisionsbezuges. Veränderungen, welche in Familien, die im Provisionsgenussc sich befinden, durch Todesfälle oder durch Wiederverehelichung der Witwe vor sich gehen, sind unverzüglich der Bruderladenverwaltung anzuzeigen. — Das Verschweigen solcher Veränderungen und dar¬ auf basirte Fortbezug der Provision oder der Erziehungsbeiträge wird an den Hinterbliebenen und dabei Betheiligten mit sechsfacher Rückerstattung des ungebührlich bezogenen Betrages bestraft. 8- 45. Unveräußerlichkeit der Bruderladen-Ansprüche. Die Ansprüche der Berechtigten auf die Leistungen der Bru- derlade können weder an Dritte übergehen noch mit Verbot belegt werden. 8- 46. Sonstige Auslagen der Bruderlads-Kasse. 1. Aerztliches Personale. Der Bruderladenverein bestellt zur ärztlichen Behandlung der kranken Mitglieder einen oder nach Umständen mehrere Knapp- 3 * 36 schaftsärzte, deren Entlohnung aus der Bruderladskassa von Zeit zu Zeit durch die Bruderladsverwaltung festgesetzt wird, 8- 47. 2. Medikamentenverabretchmig. Die von dem Arzte vorgeschriebenen Arzneien werden von der Bruderladskasse gezahlt; es müssen jedoch die ärztlichen Rezepte den Namen und die Diensteskathegorie des Kranken enthalten, und über- dieß mit der Vidirung des Werksvorgesetzten versehen sein. Uebri- gens ist es den Mitgliedern auch gestattet, sich von andern als den vom Verein hiezu bestellten Aerzten behandeln zu lassen. In solchen Fällen ist der Kurkostenconto vom k. k. Bezirksarzte richtig zu stellen, und von der Bruderladenverwaltung der aus der Bruderlade zu lei¬ stende Beitrag zu diesen Kosten von Fall zu Fall festzusetzen. 8- 48. 3. Krankenwartung. Freie Krankenwartung wird nur dann aus der Bruderladkassa gewährt, wenn sich dieselbe nach Maßgabe der Krankheit und nach den sonstigen Verhältnissen des Erkrankten als unerläßlich noth- wendig darstellt. 8- 49. 4. Administrations-Kosten. Der Bruderladenvorstand, der Rechnungsfiihrer, die Aus¬ schußmänner und deren Ersatzmänner fungiren unentgeldlich. 8- 50. 5. Geistliche Sachen. Am Tage des heil. Florian und der heil. Barbara wird auf Kosten der Bruderlade eine heil. Messe zelebrirt, welcher sämmtliche Mitglieder uud Angehörige der Bruderlade, die durch Krankheit oder dringende Berufsgeschäfte nicht verhindert sind, beizuwohnen haben. 8- 51. 6. Gnadengaben. In besonders berücksichtigungswürdigen Fällen, und unter Umständen, wo eine momentane Aushilfe für ein Vereinsmitglied dringend nothwendig erscheint, ist die Bruderladenverwaltung be¬ rechtigt, den Mitgliedern außer den statutenmäßigen Unterstützungen Gnadengaben verabreichen zu lassen. 37 8- 52. 7. Darlehen. Die Mitglieder haben auch Anspruch auf Unterstützungen durch kleine, den Betrag von fl. 20 — nicht übersteigende Darlehen, wenn sie nachweisen können, daß solche zu ihrem Vortheile und zu einem löblichen Zwecke verwendet werden, und daß weder für das Kapital, noch für die Zinsen eine Gefahr zu besorgen ist (H. 15 ä). 8- 53. 8. Extra ordinäre Auslagen. Alle anderweitigen Auslagen aus der Bruderlade, welche in den vorliegenden Statuten nicht begründet erscheinen, und deren Betrag fl. 100 übersteigen, bedürfen eines stimmeneinhelligen Be¬ schlusses der Bruderladenverwaltung, und, mit Ausnahme der Fälle, in denen es sich um dringende und keinen Aufschub leidende Ma߬ nahmen handelt, nebstdem auch der Genehmigung der k. k. Berg¬ behörde. 8- 54. Bruderladen - Verwaltung. Die Bruderladenverwaltung besteht: 1. aus dem Vorstande; 2. aus dem Rechnungsführer; 3. aus den Bruderladen-Ausschüssen. Ihre Funktion geschieht unter der Oberaufsicht der k. k. Berg¬ behörde, welche sich von der steten Sicherheit des Bruderladenver¬ mögens überzeugen und darüber wachen wird, daß die Einflüsse den Statuten gemäß verwendet werden. 8- 55. Bruderladen-Vorstand. Der Vorstand der Bruderlade ist der jeweilige Amtsvorstand der im Z. 1 dieser Statuten bezeichneten Montanwerke. Derselbe hat folgende Obliegenheiten: 1. Er führt den Vorsitz und Vortrag bei allen Versammlungen und Berathungen der Bruderladenverwaltung, fungirt als voll¬ ziehendes Organ derselben und vertritt den Verein nach Außen. 2. Er hat die Eingaben an die k. k. Bergbehörde zu machen, ins¬ besondere Letzterer alle Jahre die von ihm dem Rechnungs- 38 sichrer und dem gesammten Ausschüsse gefertigten Rechnungen vorzulegen, und die Protokolle über die Beschlüsse der Ver¬ waltung, die der bergbehördlichen Genehmigung bedürfen, mit seinem Gutachten einznsenden. 3. Der Vorstand ist mit dem Rechnungsführer und dem Aus¬ schüsse für die ordentliche Gebahrung mit dem Bruderladen¬ vermögen in solidum haftend, und hat sonach mit diesem für die gehörige Verwahrung der vorhandenen Gelder Werthpapieren mit jener Verantwortlichkeit zu sorgen, welche die ZZ. 961, 964 und 965 a. B. G. B. dem Verwahren einer fremden Sache anferlegen. 4. Er hat die Verfügung zu treffen, das die disponible Barschaft fruchtbringend angelegt werde, und mit dem Rechnungsführer bei dem Ausleihen der Kapitalien auf Hypotheken. — Letztere (nach Maßgabe der im Anhänge zu diesen Statuten angedeu¬ teten Vorsichten) zu prüfen, und die mit den übrigen Ber- waltungsmitgliedern gefaßten Beschlüsse über Darlehensgesuche, über Ankauf von Werthpapieren, dann über die etwaigen Ge¬ suche der Mitglieder um Vorschüsse durchzuführen. 5. Er hat das richtige Eingehen der Interessen zu überwachen, bei nöthig werdender Einklagung derselben und Aufkündigung der Darleihen gemeinschaftlich mit dem Ausschüsse die Vollmacht für den Rechtsanwalt, so wie mit dem Rechnungsführer die Quittungen über rückgezahlte Gelder auszustellen. 6. Er kontrollirt und revidirt die Knappschaftskassa, ihre Rechnun¬ gen und Belege. 7. Er sorgt überhaupt für das Gedeihen des Vereins, und hat das Beste desselben stets zu wahren. 8. In den Versammlungen der Verwaltung hat er nicht bloß eine berathende, sondern auch eine beschließende Stimme. 9. In Verhinderungsfällen bestimmt der Vorstand seinen Substi¬ tuten für jeden einzelnen Fall. 8- 56. Rechnungssiihrer. Der Kassier oder Rechnungsführer des Werkes ist in der Regel auch zugleich der Rechnungsführer der Bruderlade, und hat als solcher: 1. Die Matrikel zu führen und das gesammte Rechnungswesen der Bruderlade zu besorgen, und die Iahresrechnung zu legen. 2. Er empfängt alle eingehenden Beträge und stellt dieselben im Kassa-Journal sogleich in Empfang, darf jedoch nur solche Be- 39 träge verausgaben, welche von dem Vorstande angewiesen sind, oder sich auf giltige Protokollsbeschlüsse und Weisungen grün¬ den. Alle Einnahmen und Ausgaben müssen in der Rechnung ordentlich belegt sein. 3. Er ist für die Richtigkeit der Rechnung mit den übrigen Vec- waltungsgliedern, für die Verwahrung der vorhandenen Gelder mit dem die Mitsperre führenden Vorstand und Knappschafts- Aeltesten, für die Führung der Handkassa aber allein verant¬ wortlich (§. 68 und 69). 4. Er hat dem Bruderlade-Ausschuß über Verlangen stets Ein¬ sicht in die Rechnung zu gestatten, und den Berathungen der Verwaltung, wobei er jedoch keine Stimme führt, beizuwohnen und nöthigenfalls die erforderlichen Auskünfte zu ertheilen. 5. In Verhinderungsfällen vertritt den Rechnungsführer der durch die Bruderladverwaltung gewählte Substitut. 8- 57. Bruderladen-Ausschuß. Der Bruderladenausschuß theilt sich in den großen und kleinen Ausschuß. §. S8. Großer Ausschuß. Der große Ausschuß besteht aus 6 Ausschußmännern oder Knappschafts-Aeltesten und 3 Ersatzmännern, welche unter der Lei¬ tung des Werksvorstandcs aus der gesammten Zahl der Mitglieder durch absolute Stimmenmehrheit auf die Dauer von 5 Jahren ge¬ wählt werden; aus dem Rechnungsführer und Bruderladenvorstande. 8- 59. Kleiner Ausschuß. Den kleinen Ausschuß bilden 2 Kuappschafts-Aelteste, welche aus dem großen Ausschüsse durch relative Stimmenmehrheit gewählt Werden; aus dem Rechnungsführer und dem Bruderladenvorstande. 8- 60. Bedingungen des passiven Wahlrechtes. Um in den Bruderlad-Ausschuß gewählt werden zu können, ist erforderlich: 40 1. die erreichte Großjährigkeit; 2. unbescholtener Ruf; 3. Kenntniß des Lesens und Schreibens; 4. dreijährige Dienstzeit bei einem oder dem andern im Z. 1 be¬ zeichneten Werke. Jeder Gewählte, sobald er das 60. Lebensjahr noch nicht überschritten hat, ist verpflichtet, die auf ihn gefallene Wahl anzu¬ nehmen, und die damit verbundenen Obliegenheiten zu erfüllen. 61. Vorlage der Wahlprotokollc. Die Wahl wird durch ein besonderes Wahlprotokoll konstatirt, und dieses von Fall zu Fall der k. k. Bergbehörde vorgelegt. Z. 62. Vertretung der Knappschasts-Aeltcstcn durch Ersatzmänner. Wird ein Knappschafts-Aeltestcr (§Z. 58 und 59) Provisionirt, oder tritt er aus dem Knavpschaftsverbande aus, oder wird derselbe wegen eines unehrenhaften Verhaltens oder sonstigen Disziplinar¬ vergehens wiederholt durch die Werksleitung gestraft, so tritt der an Jahren älteste Ersatzmann bis zur neuen Knappschaftswahl an seine Stelle. — Sollte jedoch durch Provisionirungen, Todesfälle u. s. w. die Zahl der Knappschaftsältesten und der Ersatzmänner zusammengenommen unter 6 herabsinken, so ist auch während der 5jährigen Wahlperiode der große Ausschuß aüsogleich durch eine im Sinne des Z. 58 vorzunehmeude Wahl für den Rest der Wahl¬ periode auf die Zahl von 6 Ausschußmännern zu ergänzen. Z. 63. Obliegenheit der Ausschußmänner. Die Ausschußmänner (Z. 58) haben: 1. Die Aufrechthaltung der Bruderladstatuten zu überwachen und wahrgenommene Beeinträchtigungen derselben der Verwaltung anzuzeigen, weshalb sie verpflichtet sind, die Aufsicht über die Provision?- und Unterstützungs-Empfänger zu führen, damit nicht gesunde und arbeitsfähige oder gar mit dem Tode abge¬ gangene Empfänger auf- und fortgeführt werden, daher sie auch verbunden sind, die Provisions-Consignationeu zu prüfen und zu vidiren. 2. Ebenso haben die Ausschußmänner die Kranken zu beaufsich¬ tigen und durch persönliche Besuche sich von der regelmäßigen 41 ärztlichen Behandlung und Verpflegung, von der gehörigen Befolgung der ärztlichen Anordnungen zu überzeugen und darüber zu Wachen, daß Niemand durch Vorgeben einer Krank¬ heit das Bruderladenvermögen in Anspruch nehme. 3. Sie haben die ihnen bekannt gewordenen Veränderungen in Bezug auf Absterben, Wiederverehelichung der Witwen, Aus¬ tritt der Waisen aus dem Normalalter der Verwaltung an¬ zuzeigen. 4. Sie sind mit den übrigen Gliedern der Verwaltung für die gehörige Gebahrung mit dem Bruderladevermögen verant¬ wortlich (Z. 55 aä 3). 5. Sie vertreten das Interesse der Bruderladenmitglieder, so weit es mit dem Gedeihen des Instituts vereinbar ist, weßhalb sie bei den Berathungen nicht bloß intervcniren uud die nöthigen Auskünfte zu ertheilen haben, sondern auch nach Maßgabe der HZ. 64 und 65 entscheidend einwirken. 8- 64. Wirkungskreis des kleinen Ausschusses. Der kleine Ausschuß (Z. 59) hat in seinen Sitzungen fol¬ gende Geschäfte zu behandeln und darüber entscheidende Beschlüsse zu fassen: 1. über das Aufhören der Mitgliedschaft, Z. 5; 2. über die Anrechte der Mitglieder bei Betricbseinstellungen, Z. 6; 3. bei Einberufungen zum Militär, Z. 7; 4. bei Beurlaubungen der Mitglieder, Z. 10; 5. Bewilligung der ratenweisen Einzahlung der außerordentlichen Beiträge, Z. 16; 6. über freie Krankenwartung, Z. 48. 8- 65. Wirkungskreis des großen Ausschusses. Der große Ausschuß (Z. 58) ist berechtigt über alle übrigen, wie immer Namen habenden Fällen in Bruderladsachen entschei¬ dende Beschlüsse zu fassen und zwar auch in jenen Fällen, worauf in diesen Statuten nicht vorgedacht worden ist. Insbesondere oblie¬ gen ihm folgende Geschäfte: 1. Prüfung und Besprechung der seit der letzten Sitzung vorge- kommcnen Geschäfte; 2. Einsicht und Prüfung der Jahresrechnung Z. 56 aä 1; 42 Z. Anträge und Beschlüsse ans zeitgemäße Aenderungen und Er¬ gänzungen der Statuten mit Vorbehalt der bergbehördlichen Genehmigung, so z. B. Abänderung des Büchsengeld-Aus¬ maßes K. 12, der außerordentlichen Zuflüsse K. 16; 4. über Errichtung gemeinsamer Anstalten, reichlichere Aus¬ hilfen 8-17; 5. über Provisions- und Abfertigungsberechtigung ZK. 29 und 36; 6. über Provisions-Ausmaß und Bewilligung von Abfertigungen und Erziehungsbeiträgen KK. 30, 37, 40 und 41; 7. über Erhöhung der Provision für Verunglückte K. 31; 8. über Bestellung von Knappschaftsärzten und deren Entloh¬ nung Z. 46; 9. Bewilligung zu besonderen Auslagen unter 100 fl. K. 53; 10. über Elocirung von Kapitalien auf unbewegliche Güter und Ertheilung von Vorschüssen au verdienstvolle Mitglieder KZ. 15 o. ä. und 52. Z. 66. Sitzungen des großen »nd kleinen Ausschusses. Der Bruderladenvorstand bestimmt nach Bedürfniß die Sitzungstage des großen und kleinen Ausschusses. Der große Aus¬ schuß muß wenigstens einmal im Jahre sich versammeln, um die Rechnung des abgelaufenen Jahres zu prüfen. Hiebei muß die Rechnung durch 8 Tage zur Einsicht sowohl des Ausschusses, als auch der Bruderladenmitglieder aufliegen. 8- 67. Abstimmung in den Sitzungen des großen und kleinen Ausschusses. Zur Beschlußfassung in den Sitzungen des großen und kleinen Ausschusses wird festgesetzt, daß in der Regel die absolute Stim¬ menmehrheit bei der Abstimmung den Ausschlag gibt. — Der Vor¬ stand hat so wie jedes Ausschußmitglied nur Eine Stimme, und soll dieselbe nur bei Stimmengleichheit abgeben. Zur Giltigkeit eines jeden Beschlusses ist es erforderlich, daß beim großen Ausschüsse 6, und beim kleinen Ausschüsse 2 Ausschußmänner (KZ. 58, 59, 62) an der Berathung und Beschlußfassung Theil nehmen. Bei den der Verwaltung zur Entscheidung überwiesenen Fällen der KK. 12, 15 si, 41 (letzten Absatz), 46 und 49 müssen sich ^/z der Votan¬ ten zum Beschlüsse vereinigen. Zu den im K. 53 erwähnten Aus¬ lagen ist die Zustimmung aller Votanten erforderlich. 43 8- 68. Aufbewahrung des Bruderladeu-Vermögeus. Die baren Bruderladengelder, Werthpapiere und Documente sind in einem eisernen Geldkasten aufzubewahren. Dieser Kasten muß mit 3 verschiedenen Schlüsseln verschließbar sein, von denen einen der Bruderladenvorstand, den zweiten der Rechnungsführer und den dritten ein KnappschaftS-Aeltester in Verwahrung nimmt (§. 56 aä 3). 8- 69. Hand-Kassa des Rcchnnngssiihrers. Aus dieser Hauptkassa empfängt der Rechuungsführer zur bequemen Geschäftsführung einen den kurrenten Ausgaben ange¬ messenen Betrag als Handkassa. 8- 70. Barbestand der Bruderlade. Der Barbestand der Bruderlade darf 100 st. nicht überstei¬ gen, jeder Mehrbetrag ist fruchtbringend anzulegen. 8- 71. Endliche Verfügung mit dem BrudcrlaLvermögen. Im Falle der gänzlichen Auflassung und Erlöschung der im Z. 1 dieser Statuten bezeichneten Werke übergeht die Verwaltung des vorhandenen Bruderladvermögens an eine andere von der k. k. Bergbehörde zu bestimmende benachbarte Bruderladverwaltung, welche die statutenmäßige Auszahlung aus dem vorhandenen Vermögen bis zum Abgänge des letzten Bezugsberechtigten zu besorgen haben wird. Nach Wegfall des letzten Interessenten soll das vorhandene Vermögen an alle Bruderladen der Montanwerke des Kron¬ landes Kram im Verhältnisse der Mitgliederzahl derselben unter Aufsicht und Kontrolle der k. k. Bergbehörde vertheilt werden. 8- 72. Aenderung der Statuten- Die Aenderung der Statuten auf Grund der vom großen Ausschüsse (Z. 63, Absatz 3 und H. 57) gefaßten Beschlüsse unter¬ liegen der Bestätigung der Bergbehörde. 44 §- 73. Kundmachung der Statuten. Die Bruderladstatuten sind jedem Mitgliede mitzutheilen, und daß dies geschehen, von jedem einzelnen zu bestätigen. Jauerburg, am 15. Februar 1866. widert Merkner m. x., Direktor und Vorstand. V. OMMI'in IN. p., Rechuungsführer und Kassier. .lülutlin link nist m. p., Rechuungsführer und Kassier. vurllll. 6op w. x. korie in. x. Kurl kol'Ii in. p. .lolt.tnn 1'n8I<>lIliüti8. (Durch Fried. Drenig gesertiget.) Als Bruderlade - Ausschüsse. Lxk. l^r. 102 6s 1866. Vorstehende Bruderlade - Statuten werden bergbehördlich bestätiget Von der k. k. Berghanptmaunschaft Laibach am 26. Februar 1866. Der k. k. Berghauptmann und Bergrath: 41lmuilii. Anhang. Vorsichten bei Clocirung von Druderladkapitatien. Bei den im §. 55 Absatz 4 dieser Statuten gestatteten Arten: „Die Bruderladgelder fruchtbringend anzulegen" sind nachstehende Vorsichten zu gebrauchen: 1. In jeder Schuldverschreibung über dargeliehene Kapitalien ist zu bedingen, daß dem Bruderladsfonde frei stehe, wenn die Zinsen oder im Falle festgesetzter Fristenzahlungen des Kapitals, eine einzelne Rate desselben nicht längstens binnen 6 Wochen nach Verlauf der Verfallszeit berichtiget werden sollte, das ganze Kapital sammt den schuldigen Zinsen sogleich ohne Rücksicht auf irgend eine Aufkündigung zurückzufordern. Für dritte Personen haftende Kapitalien sind daher nur dann im Cessionswege zn übernehmen, wenn die obige Erklärung in dem Schuldscheine schon enthalten ist, oder in einer nachträglichen Urkunde von dem zu übernehmenden Schuldner sammt der Liquidanerkennung des Kapitals abgegeben wird. 2. Bei unbeweglichen Gütern, welche zur Sicherstellung der Dar¬ leihen dienen sollen, hat in der Regel der gerichtliche Schätzungs¬ werth zum Anhaltspunkte zu dienen, wenn der Werth nicht ohnedies aus dem Kataster entnommen werden kann. Uebri- gens wird bemerkt, daß die Bruderladverwaltung über die Anwendbarkeit der Schätzung als Grundlage zur Darleihung von Kapitalien zu entscheiden und hiebei genau zu erwägen hat, ob die Schätzung nicht überspannt sei. 46 3. In Orten, wo die Steuern der Häuser nach dem Zinserträge entrichtet wird, ist gestattet den Werth von Gebäuden nach den von der Hauszinssteuer-Erhebungs-Kommission beglaubigten Zinsfassionen zu berechnen. Jedoch muß hiebei ein mindestens 6jähr!ger Zinsertrag der Durchschnittsberechnung zu Grunde gelegt, ein Zeugniß eidlich verpflichteter Sachverständiger über den guten Bauzustand des Hauses beigebracht, und so¬ wohl auf alle Lasten desselben als auch auf die örtlichen und andern Verhältnisse Rücksicht genommen werden, welche in ein¬ zelnen Fällen auf den Werth des Hauses Einfluß nehmen. Auch müssen die Häuser bei einer öffentlich genehmigten Feuerversicherungsanstalt gegen Brandschaden versichert sein, und ist nicht nur der Schuldner zu verpflichten, in der Folge — bei sonstiger Fälligkeit des Kapitals — für die ununter¬ brochene Fortdauer dieser Versicherung zu sorgen, sondern es hat auch die Bruderladverwaltung die genaueste Erfüllung die¬ ser Verpflichtung sorgfältigst zu überwachen. Bei Häusern, welche nur aus Holz, Lehm oder anderem nicht feuerfesten Materiale errichtet sind, ist jedesmal nur der Werth des Grundes in Anschlag zu bringen. 4. Beim Ankäufe von Staatsschuldverschreibungen ist endlich selbst¬ verständlich, daß auch der mit Rücksicht ans den Kurswerth sich ergebende Ueberschuß verrechnet werden müsse. Lxk. Nr. 102 äs 1866. Vorstehender Anhang zu den Bruderlad-Statuten wird berg¬ behördlich bestätiget Bon der k. k. Berghauptmannschaft Laibach am 26 Februar 1866. Der k. k. Berghauptmann und Bergrath: Mmrum. PRAVILA službini red in bratovsko skiadnico barona Cojza n a Gorenskem. !'8LIOTHfK ! 5 2 V . / ^4/BAGV Dovolilo in poterdilo ces. kralj, rudarsko poglavarstvo ‘-hllaitž. V Ljubljani. Natisnil J. Blaznik. — Založili dediči barona Dr. Cojza. v / .iitfijldrifrl Y Službini red v rudnikih in plavžih barona Gojza na Gorenskem. Predgovor. Ta službini red ima biti kakor podlaga za obstoj in tečno napredvanje imenovanih rudnikov in plavžev ali topilnic. Njegov namen ni le samo, pregreške kaznovati, te- muč tudi pravice vsega služabnega osebstva po vsili stra¬ neh podpirati in sploh razmere med gospodarji, vradniki, ogledniki in delavci pojasniti in natanko zaznamnjati, kaj je vsacega dolžnost in pravica ob času dela in zunaj dela. Ima pa tudi delavca, ki si v težkem in nevarnem poklicu svoj spodobni preživek pridobiva, obvarovati, da se z njim terdo, nečloveško, nespodobno ne ravna, da se mu ne godi škoda, kakoršna bi pridnega delavca velikrat in pa hudč zadela po malopridnih, lenih, nemarnih tovar- ših, ako bi se natanko ne skerbelo, da se ojster red ohrani. Red je naj boljši in naj zanesljivši orožje v hudi borbi za obstoj človeške družbe. Tudi tukaj se mora torej v naj obširnišem pomenu te besede v vsih prid in korist red naj bolj ojstro ohraniti. -KX- 1 * 4 Ta službini red, ki je osnovan po §. 200 splošnjih avstrijanskih rudnijskih postav od 23. vel. travna 1854, se deli v naslednje tri poglavja: I. Splošnje določila. II. Posebne določila za ogledništvo. III. Posebne določila za delavništvo. I. Splošnje določila. §. l. Kdaj se ta službini red prične. Berž ko bode slavno c. k. rudnijsko poglavarstvo poterdilo pričujoči službini red, zadobi taisti moč in ve¬ ljavo; in sicer 14 dni potem, ko ga bo podpisano vodstvo, ktero samo ima nalogo skerbeti za njegovo spolnovanje, oznanilo vsemu delavstvu teh rudnikov in plavžev. §• 2 . Njegova moč. Ta službini red veže vse rudnijsko, topilsko, ogled- niško in delavsko osebstvo skupnih dčl na Javorniku in v Bistrici naBohinskem, brez razločka, če ima tisti opra¬ viti naravnost pri delarnicah, ali pa ne. Gojzdno osebstvo, ako radovoljno pristopi, zamore dobrote bratovske sklad- nice z le-temi vred vživati, z ravno tem pa tudi na zna¬ nje da, da je temu službinemu redu podverženo. §. 3. Priznanje tega reda. Vsak služabnik mora ta službini red podpisati v znamnje, da je v vsih razdelkih zadovoljim Pri tacih, ki ne znajo brati in pisati, jim vradnik, ki ima delavske bukve, te pravila bere in imena podpiše. Temu vrad- niku se poprej brez ugovora izroče potne in vse slu- žabne pisma, kteri je tudi odgovoren za pridaljšanja pot¬ nih listov. 5 §• 4. Podpisi. Ti podpisi se sprejemajo na polo, ki je delavskim bukvam pridjana v slovenskem in nemškem jeziku teh službinih pravil. Podpisati pa se morajo poprej vsi njih vradniki, da se s tem zagotovijo pravice oglednijskega in delavskega osebstva. §• 5 . Delavske bukve. Delavske bukve imajo te - le predelke: a. Primek in kerstno ime. — b. Rojstni kraj. •— c. Starost. — d. Prost, oženjen ali vdovec in s kolikimi otro¬ ci. -- e. Kakošno delo. — f. Kje je poslednjič delal. — g. Kdaj je bil sprejet. — h. Ktere potne pisma ima, kdaj so dane, za koliko časa. — i. Ktere službine pisma ima. — k. Vzrok odpovedi in od ktere strani. — 1. Dan odpovedi. — m. Izplačevanje (obrajt) z dolgovi ali brez dolgov na¬ pravi. — n. Obnašanje ob času tukajšnjega dela in vse kazni (štrafingo). §• 6 . Sprejem, plača, odpravljanje in obroki za odpoved. Pravico sprejemati, plačevati, odpravljati, zniževati in kaznovati ogledništvo in delavstvo ima edino in le samo tukaj podpisano vodstvo. Odpovedni obroki so pozneje v posebnih določbah za se vstanovljeni, zamore se pa von- der kar naglo odpravljenje zgoditi, ako so dopričani pre- greški, kakoršni so zaznamnjani v §§. 202 do 204 splošnj. avstr, rundnarske postave; pa tudi še razun tega: ako unemu, ki se ima odpraviti, odpovednemu obroku pri¬ marna plača v njegovem poštevu ali obrajtu v dobro tekne. Se vč da redno izročilo, kakor §.17 posebnih določil teh službinih pravil zapoveduje, se mora poprej zgoditi. §• 7 - Bratovska skladnica ali skrinjica. Pravdam, ki veljajo za bratovsko skrinjico teh del, in so tudi poterjene od slavnega c. k. rudnijskega gla- 6 varstva, se mora podvreči vsakdo tega osebstva brez po¬ goja ali pristavka. §• 8 . Ravnanje s podložnimi. Vradniki dobijo posebno službino ravnilo, ktero jim naklada naj ojstrejši spolnovanje teh službinih pravil, pa tudi ne manj naj spodobniši ravnanje z vsimi podložnimi. §. 9 . Pritožbe služabnikov in delavcev. Noben podložen ne sme iz napčnega strahu zamolčati krivice, ki mu jo je storil kak višji ali tovarš; temuč na¬ ravnost in vselej jo mora naznaniti bližnje višjemu vrad- niku ali pa podpisanemu, da pred vsem drugim pravica gospoduje. §• 10 . Skazo vanje. Kadar koli novvradnik ali delavec pristopi, ga vse¬ lej njegov bližnji višji saj velikemu delu osebstva pri za¬ devnem rudokopu ali topilnici skaže, da se odvernejo ne¬ prijetnosti ali pomote, ki bi se utegnile dogoditi, ako bi ga ne poznali. §. 11 . Službino pričalo. Nobenemu služabniku ali delavcu, ki iz službe stopi, se ne sme odreči službino pričalo. To pričalo mora res¬ nično naznanovati, koliko časa je delal, kako se je ob¬ našal, če je zdrav odstopil, tudi če je morebiti napravi kaj dolžan. §• 12 . Stare častne pravice. Vsako rudokopstvo sme nositi po .stari navadi časti vredno rudarsko obleko, vendar le s postavnimi znamnji, in o slovesnih in prazničnih priložnostih imeti svojo za¬ stavo (bandero) in godbo. §. 13. Kazni. Vse v teh službinih pravilih vstanovljene kazni se doveršujejo tudi še potlej, ako bi bila deželska gosposka zadolženega že kaznovala zavoljo tistega pregreška. Ako je pregrešek primeren za sodnijske preiskave, se mora to brez prizanašanja sodnij ski gosposki naznaniti. Denarne kazni se zaznamnjujejo v posebnem zapis¬ niku, ki ima dva predelka za prejemke: 1. za napravo, 2. za bratovsko skladnico. V tem pa to razloči, če je po pregrešku naprava sama škodo terpela, ali ne. II. Posebne določila za ogledništvo. Kaj zaznamnjuje beseda „služabuik.“ §. 14. Ogledništvo ali služabniki naj se imenujejo vse tiste osebe skupne naprave, ki niso pravi vradniki, to je, taki, ki ne dobe od podpisanega vodstva službinega pisma ali dekreta z zaznamkom vradnika in ne službinih pravil, ki njih opravila naravnost določujejo. To dobivajo le vrad¬ niki. Le samo take določilne pisma tedaj store kacega služabnika, da je vradnik, ne pa kakoršno bodi naslov¬ no ime. §. 15. Vstanovitev njih plače. Plačo za ogledništvo podpisano vodstvo vstanovlja za vsak posebni primerljej. §• 16. Odpovedni obrok ali brišt. Odpovedni obrok za stanovitne služabnike je v so¬ glasji s §. 201 splošnje avstrijanske rudnijske postave vstanovljen na tri mesce, ako m bila narejena kaka druga nasprotna pogodba. Za začasne služabnike pa, ali za take, ki le za poskušnjo ali namestovavno delajo, kakoršne opravila se oglednikom zročujejo, je obrok določen na štirnajst dni. 8 §. 17. Dolžnosti pri naglem odstopu. Pravica naglega odstopa iz službe po §. 205 sploš. avstr, rudnijske postave ne odvezuje od dolžnosti, da mora odhajajoči poprej vse njemu zaupane opravila izročiti, namreč orodja, robo in vse zapiske in zbrane službine zaznamke, ki jih je opravljal. Te reči ima sprejeti naj- delj v osmih dnčh tisti, ki je od podpisanega vodstva zato odločen. §. 18. Obnašanje služabnikov. Ogledništvo naj delavcem lep zgled daje v spošto¬ vanji in pokoršini do vikših, v prijazni edinosti med seboj, v spodobnosti do tujih, v primernem obnašanji do delav¬ cev, in sploh v poštenem in čednem življenji. Tako naj pripomore k duhu edinosti, ki je v dobro vravnani družbi neogibljivo potreben, in tako naj spoštljivo rudnarsko do¬ stojnost v sebi in svojih podložnih budi, vikša in ohrani. §. 19. Ravnanje z delavci. Oglednike in delavce mora sicer zmiraj dobrovoljna edinost vezati, vender pa mora tovarštvo ostati v tesnih mejah, da se veljavi ne škoduje in ojstra nepristranost ne podkopuje, ki je v zavezi spravno reznostjo in vestno pravičnostjo podlaga dobrega strahu in reda pri delavcih. §. 20 . Splosnja službina dolžnost. Perva dolžnost ogledništva pa je v tem, da ojstro spolnuje vse njemu zročene in naložene službine opravila in sploh, da po vsih straneh vestno skerbi za prid in korist naprave, kakor naj bolje ve in znA, z možato od- kritoserčnostjo in ljubeznijo do vsih svojih višjih in z ne- omahljivo zvestobo do svojega službinega gospodarja. Ogled¬ niki so tudi odgovorni za vse napake in nerodnosti v njih področji. Osebne dolžnosti se izročujejo s posebnimi pravili. Posebna službina dolžnost. Razun tega, kar je že rečeno, se od ogledništva neodjenljivo tirja: v službi resnoba, skerbljivost, delav¬ nost, dobrovoljna koristna raba tega, kar se je kdo učil ali je skusil; — pa da vikšim naznanja vse posebne za- sledbe in nenavadne primerljeje, in da se neutrudljivo zmiraj dalje uri in za svoje opravila pripravnišega dela. §. 22. A. Služabniki, kteri so k delu samemu odmenjeni, ima¬ jo dolžnost: a. Neposrednje paziti na delavce in njih delo. b. Posamezno ali v posebnih oddelkih spolnovati povelja delavnega vodstva. c. čuti v orodnicah, jamah, delarnicah in prostorih za mašine; gledati pri delu, da se vsak svojega opravila tako loti, da bode varno in brez škode za delavca in delo. d. Da o pravem času delavce bere ali kliče pred delom in po delu. e. Razdeliti dela posameznim delavcem natanko, kakor dobiva ravnilo od delavnega vdostva. f. Povravnavati in ustavljati prepire med delavci ob delu in zunaj dela. g. Podučevati delavce, kako naj se primerno dela po¬ primejo, da več opravijo. h. Brez odlašanja storiti, kar je v tistem trenutku po¬ trebno, ako se kakoršna koli nevarnost nameri, da se taista odverne; mora pa se to neutegoma delavnemu vodstvu naznaniti. i. Prijazno odpraviti tujce, ki niso ljudje zadevne na¬ prave, ako bi hotli ogledovati delo, ki je v njih pod¬ ročji in nimajo od delavnega vodnika pisanega pri¬ voljenja v ta namen. Kteri pa imajo pismo, naj jih spremlja in skerbno gleda, da se jim kaj ne prigodi. k. Skerbeti imajo, da so pod njih ogledništvom doseženi pridobitki in izdelki brez vsake graje, in da se prav naznani, koliko je kake reči. l. Poslednjič ima zlužabnik perve zapisovanja zastran šte¬ vila dnine, pridobivanja izdelkov, odpravljanja robe, in oglasovanja obolenih. Pri tem mora prav vestno 10 delati, ne poverhnje, in vse po resnici. Doveršene dela ima zapisovati, in pristavljati od delavnega vodja za nje odmenjeno plačo ter sam izplačevati. m. Na stopinje pogodščin gledat, da se ne premaknejo ali ne zamažejo. n. Vsak dan oznanilo opraviti do svoj ega bližnj ega vikšega. §. 23. JB. Služabniki, ki imajo med seboj ogled nad pridobitki samimi, nad zalogo (inventarii), shrambami, poslednjič, ki imajo splošnje poštevke ali obrajte, so zavezani čuti: a. Da so izdelki, ki se imajo sprejeti kakor dogotovljena roba, brez pogreška in dobri za prodaj; sicer jih ne smejo sprejemati. b. Da je res in brez pomislika tistega ravno toliko, za kolikor je sprejeto. c. Da sebi izročeno robo oddajejo le takim prejemnikom, ki so k temu opravičeni. d. Kjer pridobitki ali izdelki v velikosti ali kakosti niso enake cene, da je to natanko razločeno. e. Da se z rastjo ali manjšavo njim izročenih zalog vred dotični pripisi in odpisi ob enem opravljajo, ter se vsak trenutek lahko zv6, koliko je blaga. f. Da se zaloge tako skupaj spravljajo, da terpe, kar je moč, naj manjši škodo, da se lahko do njih pride, in ako so dražji in izmakljivi, da so pod ključem. g. Da se reči, ki jamejo škodo terpeti, naznanijo delav¬ nemu vodju, ki poskerbi, da se v denar spravi, kar je v nevarnosti. h. Da delavci prejete reči varujejo, da se kaj ne raz¬ nese in ne pokrade. Njih dolžnost je dalje : i. Pravo ceno postavljati za vozove, kolnice ali truge, desetnice in druge tehtnice; red ohraniti pri nakladanji in razkladanji izdelkov in robe, zraven tega varovati, da se ne godi zguba in škoda s potrenjem, onesnaže¬ njem itd. itd. §. 24. Iztnnznjenje od dela. Brez odpusta po delavnem vodniku se ne smč noben delavec o svojem velevanem času na svojem mestu po- 11 grešati. Kteri je pa iz posebnih vzrokov prisiljen svoje delo popustiti, ali pa je zaderžan na delo priti, mora to delavnemu vodniku neutegoma naznaniti. §. 25 . Rudarska obleka. Želeti je, naj bi rudarski in topilniški služabnik ob delu in zunaj dela, ali pa kadar mu je pred svojega viš¬ jega priti, prišel v rudarski obleki, plavžarniei, in naj bi priljubljenje do te obleke budil tudi pri svojih podložnih, da bi se te častne pravice ali predstva našega stanu spo¬ štovale in ohranile. §. 26 . Naznanila delavskih pregreškov. Ogledništvo ima dolžnost, vse v pričujočih družbinih pravilih omenjene in ne omenjene pogreške in zanemar¬ jenosti delavcev pri delavnem vodniku naznaniti, da se jim zamore s posvarjenjem ali kaznovanjem brez pomude v okom priti. §. 27 . Spoštljivost služabnikov. Služabniki imajo polno pravico na to, da vradniki z njimi tako delajo, da njih spoštovanje pri delavcih zato nikoli škode ne terpi. Po tem takem se mora svar¬ jenje itd. goditi v nepričujočnosti delavcev. Ravno tako imajo polno pravico do pokoršine delavcev, ako so njih ukazi primerni naredbam, ki so jim od delavnega vodstva ali drugač dane. §. 28 . Pravica na delo sprejemati. Ogledništvo ima pravico na delo sprejemati ali od¬ pravljati le samo, kadar je naravnost k temu pooblasteno, in le samo s prideržkom, da naslednjič delavni vodnik to poterdi. §. 29 . Sorodništvo. Kadar se nameri sorodovinstvo med ogledniki in delavci, se oskerbi, da taki višji in podložni ne zadevajo 12 v službi naravnost skupaj in tej podložniški nepriliki se ogne s tem, da se taki sorodniki prestavijo na drugo mesto, ali kjer je moč saj k drugemu delu. §. 30. Obdarovanje. Ako se služabniki kaj prav posebno skazujejo v svo¬ jem delu, jim podpisano vodstvo dovoli primerne darila. Tako častivno plačilo se naznani vselej tudi drugim slu¬ žabnikom in se mora v predelku za obnašanje delavcev zaznamnjati. §• 31. Plača. Vstanovljena ali pogojena plača ogledništva, ali obo¬ ja skupaj se tukaj posebej ne more zaznamovati, ker take določila se merijo po več rečeh. Podpisano vodstvo v vsakem posameznem primerljeju taisto predpisuje, in vidi se tudi iz splošnje plačne rudarske vravnave, ki jo ima podpisano vodstvo vsako leto na novo osnovati. §. 32. Kaznovanja. Ogledništvo utegnejo zadeti naslednje kazni, kazno¬ vati pa gre le podpisanemu vodstvu : 1. Samotno posvarjen j e. 2. Posvarjenjc pred tovarši. 3. Ako se ponavljajo že očitani pregreški ali veči pre¬ stopki zoper službeni red, nastopi kazen v denaru, ki se po kakošnosti pregreška meri od 1 gold. nakviško do odtegnjenja tretjine mesečne plače. Naravnost naj se tukaj opomni, da ogledniki ne zapadajo v kazen le samo zavoljo tega, kar so sami napčnega storili, ampak tudi zavoljo zakrivanja strahovanja vrednih djanj svojih tovaršev in delavcev, in pa zavolj tega še v ojstrejši kazni. 4. Povernjenje škode, ki se je zgodila po lenobi ali sa¬ movoljnosti, po svojeglavnosti ali pa s tem, da za¬ devni oglednik nalaš ni odvernil nevarnosti, iz ktere je škoda vstala. To se utegne zgoditi takrat, ako škoda ne preseže tretjine plače ali dnine treh zapo- 13 redoma sledečih mescev, in pa tako, da se zadolže¬ nemu naredi zapisnik zastran te reči in se mu potlej pri plačevanji priterguje. Ako bi bila pa storjena škodaveči, se povernitev godi po razločenji pred sod¬ nijo, pri kteri mora le-ta službini red pred sodnika položen biti, da se nanj potrebni ozir ima. 5. Znižanje na manjši stopnjo, ki se zgodi na določen ali nedoločen čas, ako se kdo zmiraj dalje pregrešuje zoper službeni red. Ozir se ima pri tem na vse oko- lišine in zgodi se zlasti v tacih primerljejih, kjer pre- grešek ni taki, da bi se mogel služabnik po §§. 202 do 204 splošnje avstr, rudnijske postave kar precej odpraviti. 6. Poslednjič odpravljenje po napovedi, ali pa precej na¬ ravnost v soglasji s §.6 tega službinega reda, ako se kak služabnik sploh ali pa v posameznih rečeh noče po njem ravnati, in ako več dni brez opravičenja iz službe ostane. III. Posebne določila za delavno osebstvo. §. 33. Kaj so „delavci“. Z besedo „delavci“ se — z mojstri vred — zaznam- nujejo vse tiste osebo, ki s telesnimi močmi ali s priučeno izurjenostjo kaj koristnega opravljajo. Delavci so tedaj vsi rudokopi in plavžarji z vsimi zadevnimi rokodelci, vozniki najetimi rokodelci, ženskimi, otroci, ki imajo čez 12 let in so šole opravili itd. itd. Bodi precej tukaj opomnjeno, da ženskam in otrokam se smejo odkazovati lahke, njih močem primerne dela, pa le samo podnevu. §• 34. Razdelitev. Delavci se ločijo v stanovitne in nestanovtine, K sta¬ novitnim delavcem se štejejo vsi tisti, ki smejo biti udje bratovske skladnice ali skrinjice. Vsi drugi, ki nimajo te pravice, se štejejo k nestanovitnim ali lo za čas najetim delavcem. 14 §. 35. Stopnje. Delavno osebstvo gre pri vsakem rudniku in družili delih po stopnjah naprej po svoji večji ali manji plači ali dnini. V teh ločinah se vsak pomika dalje v tisti meri, kolikor se kdo vrednega stori. §. 36. Povišanje. Povišanje si zamore delavec pridobiti ne le samo z ročnostjo in posebno spretnostjo v delu, ampak tudi s serčnostjo v nevarnostih, z zvestobo in vdanostjo do go¬ spodarja, in sploh s čednim zaderžanjem. §• 37. Znižanje. Pri zanikarnem obnašanji nasproti se sme delavec na manjši stopnjo znižati; vender to ne zaderžuje, da je zopet povišan, ako zasluži. §. 38. Rok za odpoved. Odpovedni rok za stanovitno delavstvo je štirnajst dni, ako ni bila storjena kaka drugačna nasprotna po¬ godba. Nestalni se zamorejo vsak dan po opravljenem delu odpraviti. Delavci smejo odpovedovati le samo 15. vsacega mesca, da se njih odstop strinja z mesečnim iz¬ plačevanjem. Gospodar ni v tem na noben čas navezan. §• 39. Sprejemni pogoji. Pri sprejemi delavcev se iše: a) Pri dečkih šolsko spričevalo in dokaz, da so 12. leto spolnili, in pa da se bodo še dalje po postavi nauka vdeleževali. b) Pri odrašenih najmanj spričevalo od poslednjega dela, in izkaz od gosposke, bodi si potni list, rokodelske bukvice ali enako opravičenje. 15 c) Pri vsih mora zdravnik bratovske skladnice poterditi, da so zdravi. d) Besedni dogovor, da bode 14 dni na poskušnji, med kterimi ali po kterih precej se zamore skušenec od¬ praviti. e) Zapisanje imena v delavske bukve, v znamnje, da se podverže temu službinemu redu. §• 40. Naglo odpravljanje. Razun primčrljejev v §. 6 tega službinega reda ime¬ novanih se zamore delavec kar precej odpraviti: a) Zavoljo goljufije pri pogojnem znamnji, ako ga namreč prestavi ali ponaredi. b> Ako tovarša okrade. c) Zavoljo lažnjivih naznanil pri sprejemi. d) Pri neodjenljivem pijančevanji ali pretepavstvu, in zavoljo upora ali punta. e) Ako je bil že drugej odpravljen zavoljo šuntanja in rovarstva, tatvine ali goljufije. f) Ako ga gosposka zaprč in je zavoljo svojega pregreška več kot tri dni zapert. g) Ako je vojaški novak ali na odpustu in ga zopet pokličejo. h) Ako se delo neprevidoma ustavi zavoljo posebnih oko- lišin časov ali kake nesreče, ki zadene delavno napravo. i) Ako se noče podvreči spolno vanju službinega reda. k) Ako več dni ostane od dela brez opravičenja. §• 41. Zaveza k vsakemu delu. Ob časih nevarnosti ali sile mora vsak delavec vsako delo, ki se mu izroči, brez vgovora dobrovoljno in natanko opravljati. Kar je pa kdo navadno dolžan delati, se iz¬ haja že iz imena in razverstenja. §• 42. Rudarska obleka. Rudarsko obleko, pa brez vsacih zoperpostavnih zna¬ menj , smejo nositi le samo stanovitni delavci. 16 §• 43 . Pogodba, domena, odreka plače. Vse dela, ktere so na pogodbo navezane, se oddajejo na pogodbo. Pogodba, ali kar je ravno to, domena se po¬ stavi pred delom, in zamore se tudi v eni izplačevavni dobi večkrat spremeniti. Zviševanje ali zniževanje domčne po dopolnjenem delu ni dopušeno. Kakor so domene ve- zajoče pogodbe, kar tiče pogojno plačo, tako tudi imajo vezajočo moč zastran domenjenega dela, in delavca vežejo, da mora delo prav in res doveršiti. Dela, ki niso bile ukazane, ki niso za rabo, ali ki niso prav storjene, se za- morejo misliti kakor ne doveršene. §. 44 . Odrcčenjc plače za druge dela. V poprejšnjem paragrafu postavljene pogoje za var¬ nost dobrega in neškodnega dela imajo popolnoma veljavo tudi pri tistih delih, ki se opravljajo za plačo na mesec, na teden ali na dan. Razločiti pa ima v tacih primerljejih le sam vodja dela. §• 45 . Čas delanja. Cas dela je za navadne podzemeljske dela—podnevi — vstanovljen na osem ur; za nadzemeljske dela pa — podnevi — na dvanajst ur. Kadar je delo za odvernjenje kake nevarnosti itd. v jami in pri jami, v topilnici in pri nji, pri vodnih delih itd. in stanovanjih, pri otevanji ljudi, takrat ni določenega časa. V tacih okolišinah čas določijo tistočasni velevajoči vikši, in sicer po tem, kolikor človek sploh ali vsak po svoji moči premore. §• 46 . Razverstenje dela. Delavci morajo svoj čas pri delu dostati v tistem redu, kakor jim je vsakikrat velevano; in kar bi imeli čez čas delati, se morajo oglasiti za privoljenje, in da se jim določi kdaj jim je začeti. Vse zunaj reda in brez po- 17 prejšnjega privoljenja opravljeno delo se zatnore vzeti ka¬ kor ne opravljeno, lcer se ni moglo opazovati. §. 47. Prazniki. Za praznike veljajo vsi v krajih delavcev navadni cerkveni prazniki. Samo po sebi se razume, da kadar se plavž zažge, nepretergano gori. Ravno tako očitno je, da v hudi sili in nevarnosti, naj že zadeva ljudi ali premo ženje, praznovanja ni. §. 48. Mesečno izplačevanje. Sklep mesca je poslednjo saboto vsacega mesca, v mescu grudnu pa poslednji dan. Izplačevanje zaslužene plače je redoma najdelj 14 dni po mesečnem sklepu. Ako se zavoljo okolišin časa ta red ne more doveršiti, se mora saj poštev ali obrajt skleniti o predpisanem času, v tacih okolišinah tudi na kvatre. Zaslužek pa in storjene predplačevanja, bodi-si v gotovini ali v druzih rečeh, mora zadevni poštevni uradnik ali ogled¬ nik precej sproti zapisovati v bukve delavskih poštevov ali rajting tiste denarnice, — in iz teh bukev mora to precej prepisati v bukvice vsacega posebnega delavca. Tu se de¬ lavcu k opazovanju ali kontroli, koliko je obdelal in koliko potegnil, zmožnost dd, in s tem se mu k veči zadovoljnosti pripomore. Na vsak vgovor, ki bi se v tem nameril, ima po- števski uradnik odgovoriti. Navskrižnosti v tem ima rud niški vodnik poravnavati. §. 49. Odbitki od zaslužka. Vse zneske, ktere so delavci dolžni rudništvu za pre¬ jete pridelke v natori, obresti itd., morajo spoznati za take, ki so jim na poštevelc ali rajtcngo njih zaslužka dani, in se jim bodo pri izplačevanji odbili. Pridelki se delijo le samo ob določenih dnevih. 2 18 §• 50 . Red izpiskov (konto). Podeljene predplače naj se delavcem kar precej za dolg zapišejo v njih izpisne bukvice, da se te bukvice vselej vjemajo ali zlagajo z delavskim zapisnikom zadevnega rudništva ali fabrike. §• 51 . Ako se zgube bukve izpiskov. Ako se zgube take bukvice, ima to polno veljavnost, kar je v zapisniku rudnika ali fabrike zapisano zastran tega, kar je kdo že potegnil. §. 52 . Dolžnosti delavcev. Delavci so razun tega tem-le dolžnostim podverženi: a) Da so pričujoči ob začetku in koncu dnevnega dela, kadar se delo razdeli in ko se njih imena kličejo, da zedinjeni gredo na delo in od dela, posebno rudokopi. b) Da so ves čas pri delu, tudi pri pogojenih delih na mestu svojega dela, ki se smč le samo po oglašenji pri ogledništvu zapustiti. Ako kdo zboli, ga morajo to- varši oglasiti. c) Da naložene dela res, pridno in dobrovoljno oprav¬ ljajo , kakor jim je velevano; tudi takrat ako bi se ti delavci po navadno v kako drugo versto dela šteli. d) Da so izdelki doveršeno dobri za rabo. e) Da na mestu dela sploh, ali pa iz prejete srove gru- dine pridobijo vse tvarine in pridelke, kar se iz njih rabnega pridobiti dd. f) Da si vse prizadenejo za varnost življenja ali zdravja delajočih samih in svojih tovaršev. To pa še posebno tam, kjer so zapovedane le same zaperte svetilnice, tabak piti pa prepovedano, to je, po tistih rudniških oddelkih, topilniških prostorih in hramih, po kterili vodstvo z oznanili pri unih napravah odperte svetilnice in pitje tabaka prepoveduje. Delavec zlasti ne smč iti s kraja svojega dela, ne od mašine itd., dokler ni vse varno in zanesljivo. g) Da v dobrem stanu ohranijo in prav rabijo rudniško in vse drugo orodje in priprave. 19 h) Kadar kaka nevarnost žuga, da jo hitro naznanijo, potem ko so storili, kar je bilo urno potreba za njeno odvernjenje. i) Da dobrovoljno na pomoč pritečejo, ako je v nevarnosti lastnina naprave ali pa ljudje. k) Da snago ohranijo na kraju dela, po hodiših in pro¬ storih. l) Da snažne ohranijo in varujejo rudniške stanice in njih naprave. m) Poslednjič, da v vsem, česar prav ne vejo, ogledništvo nagovore, da jim pove in pojasni, kar je treba. §• 53. Kako naj sc delavec obnaša do višjih. Delavec je dolžan višjemu mem sebe v vsakem oziru, povsod in vselej spoštovanje skazovati. Vsak tedaj, ki zunaj dela vikšega sreča, naj mu dolžno spoštovanje skaže ter se mu odkrije, pipo ali smodko iz ust vzame, in zlasti rudokop spodobno pozdravi: „Bog daj srečo Grede v pisarnice ali stanovanja se na vrata po- terka, in vstopi se po odgovoru: „Le noter!“ §. 54. Kaznovanje. Delavce, kteri temu službinemu redu nasproti delajo, zadevajo te-le kazni: a) Globa ali kazen v denarjih. b) Znižanje. c) Nravne kazni. d) Odprava. §. 55. Globe ali kazni v denaru. Denarne kazni se zapišejo v kazenske zapisnike in razkažejo se tudi v plačilnih bukvicah. V naslednjih primerljejih se globe rabijo, in sicer po tem, kakor se taki primerljeji več — ali manjkrat po¬ navljajo : a) Za nepričujočnost, ko se imena kličejo in ko kdo pre¬ pozno na delo pride . . . . . . 10 kr. do 50 kr. 2 * 20 Po okolišinah zguba rudokopnine ali zadevnega dela. b) Za nemarnost kar tiče varnost življe¬ nja po mogoči ali nastopivši nevarnosti 2 gl. do c) Za nemarnost zastran varvanja zdravja 50 kr. „ d) Za zanemarjenje svetilk, orodja, vožičkov itd.10 „ „ e) Onesnaženje in nečednost jame ali delavnega kraja, prostorov itd. . .20 „ „ t) Za nepokoršino .50 v . , . _ . gl- h) Za nenravno ali razuzdano obnašanje 50 kr. g) Za razžaljenje svojih višjih V gl- 50 kr. 50 „ 5 gl. 2 „ 1 „ 60 kr. 2 gl. 3 „ 1 n 1 „ 3 „ 1 2 2 1 i) Neotesanost do tovaršev.50 k) Nevsmiljenost do podložnih ... 1 l) Za spanje med časom dela, razun pri- merljeja pod b) in c). m) Za wod tujih ljudi v rudnike, plavže, k mašinam n) Za prinašo močnih pijač k delu brez privoljenja.50 o) Za motenje, prepir in tepež med de¬ lom ali drugač.50 p) Za pijanost med delom ali drugi čas 50 q) Za opušenje dolžnega spoštovanja ob delu ali sicer.50 r) Ako kdo ostane od dela ali ga zapusti brez prešnjega oglašenja ali zadost¬ nega vzroka — za vsako zamujeno delno dobo.50 Po okolišinah pa se tudi kar precej odpravi. Ravno tako mora tudi nado¬ mestiti zgubo zaslužka, ki jo je svo¬ jim sodelavcem napravil s svojim opu- šenjem. s) Za dokazano zlo nezadostivno delo med delavno dobo ....... 50 t) Ako kdo z nemarnostjo ali svojevoljnostjo, s termo- glavnostjo, alipanalašne odvernenevarnosti,ktera škodo napravi, mora to poverniti. To pa se zgodi, le takrat ako ta nadomestek ne znese tretjine plače ali dnine treh mescev zaporedoma, in sicer tako, da se vse to vpričo njega v zapisnik zapiše in se mu pri plači pri- terguje. Ako dolžno povračilo več znese, se taisto >i v zgodi po sodnijskem zaslišanji, v kteri namen naj se pričujoči službini red pri obravnavi preloži. Vse te kazni obravnava vodnik naprave. §. 56 . Kazen z znižanjem. Z znižanjem se o pervih pregreških kaznujejo: a) Ce kdo opusti nevarnost naznaniti, ki jo je vedil; b) če v nevarnosti ni pomoči skazal; c) če ni hotel delati, kar mu je bilo odkazano; d) zavoljo ponavljanega pijanstva in puljave pri delu ali drugač; e) zavoljo neprevidnosti z zapertimi svetilkami, ali če je kdo na prepovedanih krajih tabak pil. §. 57 . Nravne kazni in odprave. Nravne kazni za takim primerne pregreške zamorejo biti: a) Odrečenje spričevanja za zaslužek, kadar se kdo v zakon odmenja, ali sploh odrečenje spričevala. b) Izločenje pri slovesnostih in praznovanjih rudokopnikov. c) Utegni enj e posebnih dopadljivost itd. d) Poslednjič kazen z odpovedjo, ali pa urna odprava. §. 58 . Obnašanje. Vse kazni se morajo v delavske bukve zapisovati, da se po njih morejo ravnati poznejši kaznovanja ter se iz tega povzame natančen izkazek obnašanja. Ravno tako se kazni napisujejo na černo desko, ki visi po rudniških so¬ bah, plavžih in delavnicah, in ostanejo dotlej, da je vse popisano ter je za nove kazni prostora treba. §. 59 . Pritožba. Vsak kaznjenec ima pravico pri podpisanem vodstvu in dalje pri rudniški uradnii pritožiti se. 22 §. 60. Dolžnost soznaniti se s pričujočim službinim redom. Pričujoči službini red, v slovenskem in nemškem jeziku natisnjen, bode vsakemu delavcu v njegovem jeziku izročen, da si njegov obseg natanko prilasti. Izgovori te¬ daj, da kdo tega in tega vedil ni, niso dopušeni. Ti iztisi službinega reda se morajo varovati, da se ne umažejo in ne poškodvajo, in kdor od dela odstopi, jih mora izplačevavnemu uradniku izročiti. Skaženi ali zgubljeni iztisi se v kupni ceni plačajo. Sklep. K sklepu vse osebstvo prav rezno in prav ojstro opo¬ minjamo, da naj misli na očitne kazenske postave in na njih hude strahovanja za vse pregreške in hudodelstva; naj z dobrim in najčednišim zaderžanjem v vsili okolišinah življenja varuje svoje prevelike dobrote: svoje lastno po¬ štenje in poštenje svojega stanu, pa svojo osebno prostost. Na Javorniku 15. svečana 1866. Vodstvo baron Cojzovili gozdov, rudnikov in plavžev. Pravila za bratovsko skladnico. §. i. Vstanovitev in namen bratovske skladnico. Posestniki rudnikov in plavžev pod tergovskem ime¬ nom „Dragotina Cojza dediči“, primerno določilom X. po¬ glavja splošnje rudnij ske postave, so vstanovili za vse na¬ prave zedinjeno bratovsko skladnico za svoje rudokope, topilniške in druge delavce, ki so sprejeti pri njih rudni¬ ških napravah, ali pa bodo še sprejemani. Namen te sklad- nice je, podpirati tiste delavce, ki so bili v službi poškod- vani, ki so ta čas zboleli, in sploh za delo nezmožni po¬ stali, pa tudi njih vdove in sirote, kakor naslednje določila razkazujejo. §• 2 . Udje skladnice ali skladničarji. Dolžnost in pravico kakor družnik k bratovski sklad- nici pristopiti in po teh pravilih (§§. 9 in 10) določeni znesek plačevati ima vsak, pri kterem koli zgorej imenovanih del sprejeti oglednik, in vsak samostojno pristopivši delavec, s temi-le pristavki: a) Da je že 15, in ne še čez 50 lčt star; b) da je po svoji telesni lastnii za delo pripraven in po izreku rudniškega zdravnika zdrav, zlasti pa prost dolzih bolezen; poslednjič, c) da ima vse občinske pravice, kar tiče poštenje. Rudokopni posestniki, vradniki, rokodelci, dninarji in drugi le za kak poseben čas ali posebno delo sprejemani delavci nimajo deleža pri bratovski skladnici. Umetniki ali profesionisti, potlej žene, vdove in otroci skladničarjev se štejejo k deležnikom ali svojcem bratov- tovske skiadnice. 24 §• 3. Skladničarski zapisnik. Skladničarji in njih svojci se zapisujejo v poseben zapisnik, ki se naredi na podlagi delavskih bukev. Ta za¬ pisnik ima vse predelke kakor uni, zraven tega pa tudi še pristavke, kdaj se je kdo oženil, imena žen in otrok skladničarjev in pa čas njih rojstva. §. 4. Hranjenje zapisnika. Ta zapisnik mora zmiraj vse natanko in resnično za¬ pisano ohraniti. Delovodstvo in skladnični odbor morata za to skerbeti, da se spremene pri družnikih in njih svojcih precej naznanjajo gospodarstvu bratovske skladnice. Družniki imajo dolžnost, brez pomude pri gospodar¬ stvu skladnice oddati svoj lastni in svoje žene in otrok kerstne liste. Vsak družnik sme od zapisovavca iskati po- terjenje, da je vse to v zapisnik djano. §• 5. Kdaj kdo začne in jenja soud ali družnik in deležnik biti. Pridruženje se začne z dnevom, ko je kdo v zapisnik pripisan; jenja pa: a) Ako kak družnik prostovoljno in brez odpustnega pri¬ voljenja delo zapusti, ali pa b) če se po določilih službinega reda po kaznovavni poti, ali obsojen zavoljo kakega hudodelstva, pregreška, ali tema enako cenjenega prestopka iz službe odpravi; potem c) ako kak družnik po krivični poti pomočke itd. itd. iz skladnice izvablja. * Ako kdo jenja družnik biti, s tem tudi vsi njegovi zadevni svojci zgube vso pravico do bratovske skladnice. §. 6 . Pravice skladničarjev. a. Kadar delo zastane. Ako pridejo take okolišine, da se mora delo ustaviti ali vtesniti in je torej treba kakega skladničarja začasno od dela spustiti, takemu vender ostanejo prihranjene polne pravice družnikov, kakor pri vojaku na odpustu (urlav- barji); samo da, ko je zopet poklican na delo, v določenem 25 primernem času pride, in polovico skladov svoje verste poprekoma po zadnjem letu doplača, in sicer ali na enkrat, ali pa v obrokih, ki mu jih gospodarstvo skladnice odloči. Ako pa taki začasno nerado volj no izpušeni delavci zredoma na mesec plačujejo celo skladnino po meri zaslužkov svoje verste, potem tudi nespremenjeno vživajo dobrote bratovske skladnice, ako niso v tem času postali družniki kake druge bratovske skladnice. §• 7. b. Kadar so v vojaštvo poklicani. Skladničarjem, kteri so v vojašino vzeti, se v njih prid všteje čas, kar so bili pred poklicem v vojašino pri družbi, ako so potlej še za delo zmožni in štiri tedne po odsluženi vojašini zopet na delo pridejo. Kar časa so na vojaškem odpustu (urlavbu) v rud¬ nikih in plavžih delali, se jim tudi v služni čas prišteje. Med tem časom pa, ko so res v vojaški službi, ni¬ majo ne dolžnost ne dobrot do bratovske skladnice. §. 8 . Zaloga skladničnega premoženja. Skladnično premoženje se zbira: 1. Iz mesečnih darov skladničarjev, ki so tako imenovani nabirki za pušico; 2. iz pridavkov rudništva; 3. iz kaznovin (kazenskega denara), ki se nakladajo na podlagi splošnj. rudn. postave, službinega reda in pri¬ čujočih pravil; 4. iz obrest, ki prihajajo iz rodovitnega nakladanja de¬ narne istine ali kapitala; 5. iz nenavadnih prihodkov, poslednjih volitev, daril. §. 9. Nabirki. Vsak družnik brez razločka razverstenja plačuje od stalne plače ali od čistega zaslužka (v pogojenem ali dnev¬ nem delu) 4 solde nabirkov od goldinarja. Pri merjenji nabirkov od zneskov, ki celi gold. pre¬ sežejo, se od 1 do 12 sold. nič ne plačuje. 26 Nasproti pa se odšteva od 13 do 37 sold. po 1 sold. n 11 11 11 II 00 n 11 II £ 11 a v a a a 6° ,, 87 „ „ 3 „ a a v a a 88 „ 100 „ „ 4 „ §. 10 . Pri vojakih na odpustu. Nabirko morajo po §. 9 plačevati tudi vojaški druž- niki, ki vlečejo ob času odpusta stalno plačo; ravno tako vsi drugi družniki s celim zneskom, in */ 2 kr. za vsako za¬ mujeno skupno delo (Arbeitsschicht). Tudi tisti delavci, ki poleti hodijo zredoma po drugih opravilih, morajo vsak mesec plačati ves nabirek svoje verste, ker med tem časom se štejejo kakor vojaški od- pustniki in ostanejo kakor uni v polnem vživanji vsih do- brčt bratovske skladnice. §. 11 . Pobiranje nabirkov. Nabirke (§§. 9 in 10) zbira rudniško vodstvo z odter- govanjem pri vsakem izplačevanji, in jih z izplačnimi za¬ znamki in bukvicami vred precej odda poštevnemu vodstvu bratovske skladnice. §. 12 . Prenaredbc v odmeri nabirkov. Mero doneskov, ki-se ko nabirki oddajajo, zamore rudokopsko opravništvo po privoljenji c. k. rudnijske vrad- nije po potrebah skladniške denarnice ponižati ali pa po¬ višati. §. 13. Pridavek od rndništva. Rudništvo vsako leto doda v denarnico bratovske skladnice pripomoček, ki je vstanovljen na 10 odstotkov tistega denara, ki ga vsako leto na debelo (brutto) dobi skladnica po nabirkih in kaznovanjih. §. 14. Kaznovavui denarji. Vsi kaznovavni denarji, tudi tisti, ki se dobivajo od 27 nedružnikov bratovske skladnice, gredo v rudokopsko de¬ narnico, razun samo tistih, ktere pobira rudniško vodstvo kakor nadomestek za škodo, ki je bila napravi storjena. §• 15 . Obresti od založnih ištiri ali kapitalov. Obresti založnih istin rastejo: a) Z nakupovanjem avstrijanskih deržavnih ali njim enako cenjenih papirnih denarjev; b) z vlaganjem denarjev v postavno dovoljene hranilnice, ako se ne dajo drugej z večim pridom naložiti; c) s posojilom na negibljivo premoženje s sirotinsko ali pupilarno zanesljivostjo; d) s posojilom na obresti po pet od sto, posebno zaslužnim družnikom, pa le k večemu do 20 gld. §. 16 . Nenavadni prihodki. Razun daril, poslednjih volitev in enacega se za po¬ sebne prihodke cenijo še tisti pridavki, ki jih morajo druž- niki oddati v bratovsko skladnico: a) Kadar so v pervo sprejeti v bratovšino; b) pri vsakem zakonu; c) pri vsakem povišanju v višji službino versto; in sicer tako-le: pri sprejetji delavca, ki je v zakonu . . . gld. —.50. „ „ „ ni v zakonu . . . „ „ „ čuvaja s stalno plačo, ki ni v zakonu „ » >> » ' v n _ » ] e n . n, » o pervi ženitvi plačujejo delavci na pogoj o in na dnino brez razločka po.„ pri 2. ženitvi plačujejo pogojniki in dninarji brez razločka po.„ pri 1. ženitvanji plača, kdor ima stalno plačo ,, „ povišanji plačujejo pogojniki in dninarji brez razločka po.„ ,, povišanji tisti, ki imajo stalno plačo po . „ Ti zneski se zadevnemu družniku o pervem izplačeval- nem dnevu, ki nasledva po vstopu v društvo, ali v zakon, ali za povišanjem, pritergajo in bratovski denarnici iz¬ ročijo. —.30 1 .- 1.50 1 .- 2 .- 2 .— 4 ,— 1 .— 2 .- 28 Gospodarstvo bratovske skladnice sme kterikrat do¬ pustiti, da se ti zneski v obrokih (brištih) plačujejo. §• H- Noben donesek se nazaj ne daje. Vknpne dobrotne naprave. Vsako odrajtvilo (§§. 9—16) je lastina skladničar- ska in ne smč se z nobeno pogojo povračevati. Bratovska zaloga, ki se s tem napravlja, je nedotik- ljiva lastina vsih skladničarjev v njih skupnosti, in druž- niki, kakor tudi deleležniki ali svojci imajo le pravico do vdeleževanja, kakor je pravilom primerno in v naslednjih paragrafih vstanovljeno. Matično premoženje, ktero se o poterjenji pričujočih pravil skaže in se vsako leto o poštevnem sklepu ali obrajtu S oterdi, se pod nobeno pogojo ne sme zmanjšati ali pa med ružnike razdeliti. Za gotovo je uterjeno, da bratovsko premoženje se ne sme brez mere in konca množiti, temuč da tudi sedanji družniki se te dobrote vdeležujejo s tem, da se kake vkupne ali občne naprave povzdignejo, in pa z obilnimi dobrotnimi pomočki, ki jih iz skladnice dobivajo. Berž ko tedaj istina ali kapital bratovske skladnice doseže 10.000 fl., se bode po storjenih skušnjah posvetvalo, po kterih potih naj bi se v prihodnje matična istina po- množevala in pa kako naj bi se vsakoletni ostatki obra¬ čali, da se morebiti kake vkupne dobrotne naprave vsta- nove, n. pr. oskerbnišnice za male otroke, bolnišnice, in kaj enacega. §. 18. Zaveze skladničarske denarnice. Skladničarska družba svojim družnikom deli te-le podpore: a) Zdravnika in zdravila zastonj. b) Denarne pomočke za bolnike. c) Podporo za vse žive dni, oskerb pri nastopni nezmož¬ nosti za delo. d) Izplačno ali enkratno podporo pri nastopni nezmožnosti za delo. e) Pripomočke k pogrebšinam. 29 f) Oskerbnine za njih vdove in odrejne pripomočke za njih sirote. g) Milošnje. h) Posojila. §. 19 . Zdravnik in zdravila zastonj. V bolezni imajo vsi družniki pravico do zdravil in zdravniške postrežbe zastonj. §. 20 . Pravica do zdravniške pomoči za skladničarske svojce. Žene in otroci družnikov, kakor tudi rokodelci (pro- fesionisti) in njih žene in otroci imajo le samo to pravico, da jih zdravnik zastonj obiskuje, in sicer le takrat, ako prebivajo v kraju službe, ali saj ne čez uro deleč od stanovanja rudniškega zdravnika. Ako delj stanujejo in nastopijo posebnega ozira vredne okolišine, se taki bolniki izroči najbližej stanujočemu zdravniku, kteri zato dobi spodobno plačo. §. 21 . Naznanilo bolezni. Kadar koli kdo zboli, mora ali sam ali pa po kakem starejem rudokopu delavnemu vodniku bolezen naznaniti. Delavni vodnik ali njegov namestnik mu naredi bol¬ niški list, in na to ga rudniški zdravnik sprejme v zdrav¬ niško oskerbovanje. §. 22 . Zdravniško obiskovanje. Zdravnik bolnika obiskuje v njegovem stanovanji, ako je bolezen taka, da bolnik ne more hoditi, ali ne smč na zrak. §. 23 . Naznanilo ozdravljenja. Berž ko se bolnik ozdravi, zdravnik na bolniški list čas ozdravljenja zaznamnja. Ozdravljenec mora to spri- čevanje svojim rudniškim višjim skazati, skladničarskemu poštevniku izročiti in svoje delo o pravem času nastopiti. 30 §■ 24. Bolniški denar, ali denarni pomoček za bolnike. Do bolniškega denara imajo pravice le samo družniki v delu, ki nimajo stalne plače na teden, na mesec ali na leto, ako so že čez en teden v družbi, in ako bolezen terpi več kot tri dni. §. 25. Odmera bolniškega denara in ustavljenje plače. Vsak oboleni družnik s pogojem v §. 24 dobiva na pervih dvajset tednov bolezni vsak dan 30 kr. pripomoči. Ako preteče 30 tednov in se bolnik še ni ozdravil, se mu odmeri postavno oskerbovanje, ali pa enkratna pomoč za vselej. Ostane pa v zdravnikovi oskerbi, ako ga zdrav¬ nik za neozdravljivega ne spozna in se mora toraj odpra¬ viti. Vendar pa, ako taki iz bratovske skladnice odprav¬ ljeni zopet za delo zmožen postane, se zamore na novo v družbo sprejeti in prištejejo se mu prejšnje leta, kar je bil družnik, in ni mu zato treba doplačevati. §. 26. Zguba pravice do bolniškega denara. Tisti, ki so si bolezen nakopali z razuzdanostjo, pi¬ jančevanjem, s pobojem , nalaš s kakoršnim koli djanjem, ali s hudo zadolženo neprevidnostjo, ali pa kteri so si bo¬ lezen po tacih potih zdaljšali, nimajo pravice do bolniškega denara. Eavno tako se polovica bolniškega denara odreče druž- nikom, ki so na odpustu, in vsim tistim, ki se s preoblože- njem poškodvajo. §• 27. Oskerbnina, izplača ali odprava. Stalne podpore iz bratovske skladnice se imenujejo oskerbnina, naenkratne pa odprava ali izplača. §. 28. Pravica družnikov do oskcrbnine in izplače. Družnik, kteri postane stanovitno nezmožen za službo, ima pravico do postavne oskerbnine: 31 a) Ce je vsled kake nesreče v delu svoje službe brez lastnega zadolženja za daljno delo postal nezmožen; ali pa b) če je saj osem let kakor družnik svoje oddelke pla¬ čeval v bratovsko skladnico, in se njegova nezmožnost za delo ne more njegovemu lastnemu zadolženju pri¬ pisovati (§. 26). Dokler pa omenjenih 8 let ne pre¬ teče, ima družnik pravico le samo do izplače. §. 29. Poterjenje, da je kdo nezmožen za delo. Da je kdo za službo čisto nezmožen in ima torej pra¬ vico do oskerbnine ali izplače, to razloči vodstvo naprave z gospodarstvom skladnice vred, in to se zgodi na podlagi pisanega spričevanja, ki ga rudniški zdravnik zadevnemu delavcu naredi. §. 30. Odmera oskerbnine in izplače. Velikost oskerbnine za družnike se ravna po času službe in po poprečni ali počezni plači poslednjih treh let. V ta namen se za oskerbnino opravičeni družniki (oziroma njih vdove in sirote) po času službe delijo v 6 redov, tako-le: V I. red se štejejo družniki s službinim časom manj kot 8 let. Ti imajo pravico do oskerbnine le v primer- Ijeju §. 28. a). V II. red se štejejo družniki s službinim časom 8 —16 let; oskerbnina v tem primerljeju znaša s / 10 . VIII. red se štejejo družniki s službinim časom 17—24 Ičt; oskerbnina v tem redu znaša 3 / 10 . V IV. red seštejejo družniki s službinim časom 25—32 lčt; oskerbnina v tem redu znaša 4 / 10 . V V. red se štejejo družniki s službinim časom 33—40 let; oskerbnina v tem redu znaša 5 /io- V VI. red se štejejo družniki s službinim časom čez 40 let; oskerbnina v tem redu znaša c /i<> izmerjene po¬ prečne plače. Vendar pa je dovoljeno, da se pri po- števi poprečne plače za 1 leto naprej seže, oziroma, da se poslednje leto ne všteva, — to pa le samo pri tistih družnikih, kteri so zavoljo telesne slabosti delj časa pred določeno oskerbnino zmanjšano plačo imeli, in pa če njih slabota ni izvirala iz malopridnega obna¬ šanja, kar je bolj natanko določeno v §. 26, 32 §• 31. Zvišana oskerbnina za nesrečne. Družniki, ki so po kaki nesreči v opravilu svoje službe (§. 28. a) za delo nezmožni postali, se zastran časa svoje službe vverstijo v bližnje višji red. §. 32. Terpež oskerbnine. Vživanje oskerbnine se začne od tistega dnč, ob kte- rem je zastala plača ali bolnina (bolniški denar); in jenja s tistim tednom, v kterem se je oskerbovanec ali iz stanu oskerbovanja zopet k delu povernil, ali pa je umeri. §• 33. Kako se oskerbnina sprejema. Oskerbnina mora vsak sam sprejemati pri poštevniku z odkazom, ki ga naredi skladničarski prednik; sprejemba se zapiše v zapisnik in podpisati se morata dva skladni- čarska odbornika za priči. Ako se kake oskerbnine po pretečenem enem mescu ne sprejmejo, se tajiste na stran denejo, in odborniki bratov¬ ske sltladnice imajo dolžnost zvediti, zakaj se denar ni vzel. §. 34. Povernitev oskerbljevanca k delu. Ako se popolnoma nezmožnost za delo poslednjič ka¬ kor si bodi zopet odpravi, kar rudnijski zdravnik poterdi, potem neha pravica do oskerbnine, in zadevni oskerbova¬ nec je zavezan zopet nastopiti delo, za ktero se zmožnega ceni. Stopi torej zopet v društvo, in o novem oskerbova- nji se mu pripiše ali všteje ves čas njegove djanske službe, kar je bil ud bratovske skladnice. §. 35. Prednost v drugo oskerblj enega. Ako ima kdo na novo oskerbnino prejeti in bi po¬ prečna plača, ki služi v odmero oskerbnine, manjši bila kakor una, kije bila mera za pervo oskerbnino, naj se nova oskerbnina meri po poslednji višji meri. 33 §• 36. Zguba in umaknjenjc oskerbnine. Precej ko je kdo v pervo obsojen zavoljo kake hu¬ dobije, ali zavoljo prestopka, ki izvira iz dobičkarije ali nasprotnosti zoper očitno čednost (nravnost), zgubi oskerb- nino in od dneva obsojenja se mu mora utegniti. Ravno tako se ne sme izplačevati oskerbnina tistim oskerbovancem, kteri po zopet zadobljeni zmožnosti za delo na poklic nočejo na delo priti. §. 37. Pravica vdov do oskcrbnine. Do oskerbnine imajo (razun izločka v §. 40) tiste vdove pravico, ktere so o smerti svojega moža že oskerb- nino vživale, ali pa so bile saj za svojo osebo zmožne za oskerbnino, s tem pristavkom, da se je bil mož pred spol¬ njenim 50. letom oženil, in da vdova ni 20 ali več let mlajši kakor zadevni družnik. §. 38. Odmera oskcrbnine za vdove. Za oskerbnino zmožne vdove (§. 37) dobivajo tretjino tistega zneska, kterega je mož že ko oskerbnino vlekel, ali pa kterega je o smerti imel pravico vleči. §. 39. Začetek in nstavljenje (umaknjenjc) oskerbnine. Vdova začne oskerbnino vleči od tistega dnč, ko je bila možu plača ali oskerbnina ustavljena, in jo prejema do svoje smerti ali do druge možitve. — V poslednjem primerljeju, ako zopet ovdovi, se začne oskerbnina kakor poprej — le samo, če je bil tudi drugi mož družnik ravno tiste bratovske skladnice. §. 40. Kdaj vdove zgube pravico do oskerbnine. Vdovska pravica do oskerbnine se zgubi: 1. Ktere mož je o ženitvi že oskerbnino vžival; 2. ktere mož je s samomorom kon.ee storil; ✓ 3 3. litera je bila o moževi smerti iz lastnega zadolženja od moža ločena; 4. zastran ktere je znano, da pohujšljivo živi; 5. ktera je bila obsojena zavoljo hudodelstva, ali zavoljo pregreška iz dobičkarije ali zoper očitno čednost. §• 41. Pomočki k odreji sirot. Sirote brez očeta dobivajo do spolnjenega 14. leta tret¬ jino materi odmerjene oskerbnine, kakor pomoček k odreji. Vender pa oskerbnina materna in pripomočki sirot ne smejo nikoli preseči tistega zneska, do kterega je ranjki družnik imel pravico. V takem primerljeju se mora dvojnata oskerb¬ nina “/3 vdove med sirote enako razdeliti in le-td se jim odkazati. Sirote brez očeta in brez matere dobivajo dve tret¬ jini materi vmerjene oskerbnine; pa tudi tukaj znesek ne sme preseči očetu vmerjene oskerbnine. Skladnično gospodarstvo zamore odrejne pripomočke spremeniti v podpore, ki terpe čez 14. leto, ali celo vse žive dni, ako se skaže stalna telesna ali dušna slabost in ako premoženje bratovske skladnice toliko zmore. §. 42. Umaknjenje odrejnega pripomočka. Ako se vdovi oskerbnina umakne ali jo zgubi, se ne smejo zato tudi otrokom odrejni pripomočki odtegniti, raz- vun v primerljejih §§. 40, 4 in 5. Vendar pa si v taki okolišini skladniško gospodarstvo prihrani pravico do vari- škega ali irobskega ogledništva ali nadzorništva nad sirotami. §• 43. Pripomočki k pokopom. Bratovska skladnica plača stroške priprostega pogreba za vsacega družnika. Za zakonske žene in otroke družba napravlja ko pripomoček mertvaške truge. Za kaj več v vsakem primerljeju določi skladnično gospodarstvo. §. 44. Kazen za neopravičeno prejemanje oskerbnine. Ako se v deržinah, ki oskerbnino vživajo, zgode kake 35 spremembe, da kdo umerje, ali da se vdova zopet omoži, se mora to zdajci naznaniti skladničnemu gospodarstvu. — Svojci in deležniki, ki take spremembe zamolče in torej oskerbnino ali odrejnino dalje vlečejo, se kaznujejo s tem, da morajo šesternato poverniti, kar so neopravičeno potegnili. §• 45. Neoddajnost skladničarskih pravic. Pravice do prejemšin iz bratovske skladnice se ne morejo nikomur drugemu oddati in ne pod pečat djati. §• 46. Dragi potroški bratovske skladnice. 1. Zdravništvo. Skladničarska bratovšina si najme za oskerb bolnik družnikov enega ali po okolišinah tudi več rudniških zdrav¬ nikov , kterih plačilo iz bratovske denarnice skladnično gospodarstvo od časa do časa določuje. §• 47. 2. Dajanje zdravil. Zdravila, ki jih zdravnik zapisuje, plačuje bratovska denarnica. Na zdravniških zapisnikih pa mora biti tudi bolnikovo ime, službina versta, in predstojnik ali vodnik naprave podpisan. Sicer pa je družnikom tudi dopušeno, se dati drugemu zdravniku zdraviti, in ne od družbe na¬ jetemu. V tacih primerljejih mora c. k. okrožni zdravnik izpisek zdravilskih stroškov poterditi, skladniško gospo¬ darstvo pa za posamezne primerljeje določevati, koliko naj se k tem stroškom iz bratovske skladnice doplača. §. 48. 3. Strežba bolnikov. Bolniška postrežba se le takrat dovoli iz bratovske denarnice, ako se po okolišinah bolezni in po druzih raz¬ merah bolnika razodene, da je to neogibljivo potrebno. §. 49. 4. Gospodarski stroški. Skladničarski predstojnik, poštevnik, odborniki in njih namestniki opravljajo brez plače. 3 * 36 §. 50. 5. Duhovske reči. V praznika sv. Florijana in sv. Barbare se na stroške bratovske skladnice opravlja po ena sv. maša, pri kteri mo¬ rajo biti pričujoči vsi družniki in svojci bratovske sklad¬ nice, kteri niso zaderžani z boleznijo ali pa s silnimi opra¬ vili svojega poklica. §. 51. 6. Milošu, je. Gospodarstvo bratovske skladnice je opravičeno, druž- nikom razun postavnih podpor tudi milošnje deliti, to pa v posebno ozira vrednih primorijejih in v tacili okolišinah, kjer je družniku pomoč kar precej silno potrebna. §. 52. 7. Posojila. Družniki imajo tudi pravico do pomoči z majhnimi posojili, ki pa ne smejo 20 gld. preseči. Spričati morajo, da se bodo obračale v njih prid in v hvale vreden namen, pa da ne za istino (kapital) ne za obresti se ni bati ne¬ varnosti (§. 15, d). §• 53. 8. Nenavadni stroški. Za vse druge stroške iz bratovske skladnice, kteri v pričujočih pravilih niso skazani, in ki znašajo čez 100 gld., je potreba enoglasnega sklepa skladniškega gospodarstva, in ako se ne ravn& za silne čisto neodložljive reči, zraven tega tudi privolitve c. k. rudnijske vradnije. §. 54. Gospodarstvo bratovske skladnice. Bratovska skladnica je sostavljena: 1. Iz predstojnika; 2. iz poštevnika; 3. iz odbornikov. Gospodarstvo opravlja svoje opravila pod višjim ogled- ništvom c. kr. rudnijske gosposke, ktera bo vedno pazila, 37 da bode skladničarsko premoženje v varnosti, ter cula, da se prihodki po postavah obračajo.j §• 55 . Skliulnično predstojništvo. Predstojnik bratovske skladnice je vsakratni vradni prednik v §. 1. teh pravil omenjenih rudnijskih naprav. Ima pa te-le dolžnosti: 1. Ima predsedništvo in predložno ter vodilno besedo pri vsih zborih in posvetovanjih skladniškega gospodarstva, opravlja kakor njegov izpeljevavec ali zverševavec, in namestuje družbo v zunanjih zadevah. 2. Ima spisovati vlage (pisma) do c. kr. rudnijske go¬ sposke, zlasti ji vsako leto izročiti pošteve (rajtenge), ki jih podpiše on sam, poštevnik in ves odbor, — in pa zapisnike zastran gospodarstvenih sklepov, kteri potrebujejo poterjenja rudnijske gosposke, in pridjati mora k temu svoje menjenje ali presojo. 3. Predstojnik je s poštevnikom in odborom vred neraz¬ delno porok za postavno gospodarjenje s premoženjem bratovske skladnice. Torej mora z unimi vred sker- beti, da se zadevni denarji in denarni papirji previdno hranijo, in so za to odgovorni s tisto odgovornostjo, ktero §§. 961, 964 in 965 splošnje rudnijske gosposke nakladajo za varstvo kake tuje reči. 4. On mora tako vravnavati, da se pripravljena gotovina rodovitno naloži, in s poštevnikom pri izposojilu istin ali kapitalovna nepremakljive zastave, mora take zastave (po opombah, ki so na koncu teh pravil pristavljene) preiskati. Ravno tako mora zverševati sklepe, ki jih je z druzimi gospodarskimi družniki vred storil zastran kacih prošenj družnikov za naprejno plačo. 5. čuti mora, da se obresti res in o pravem času pla¬ čujejo; ali kadar je treba za nje tožiti in posojila od¬ povedovati, da z odborom vred naredi pooblastilo za pravdosrednika, pa tudi s poštevnikom plačane liste ali pobotnice za izplačane denarje. 6. Opazva ali kontrolira in pregleduje rudničarsko de¬ narnico, njih poštevke ali rajtinge in pisma. 7. Skerbi za razcvet društva, 'in mora vse dobro mu po¬ speševati. 8. V zborih gospodarstva nima le samo posvetovavnega, ampak tudi sklepavni glaš. 38 9. Kadar je predstojnik zaderžan, si določi namestovavca za vsak pozamezni primerljej posebej. §. 56. Poštevnik. Denarničar ali poštevnik naprave je navadno tudi ob enem poštevnik bratovske skladnice in ima v tem stanu to-le opraviti: 1. Zapisnik vravnovati in vse poštevstvo (rajtinge) bra¬ tovske skladnice oskerbovati; tudi obletno poštevbo oddajati. 2. Prejema vse zneske in njih prejetje kar precej v de- narničnem dnevniku zaznamnjuje; izdajati pa vender sme le take zneske, ki so od predstojnika odkazani, ali pa ki se opirajo na veljavne sklepe po zapisnikih in na odkaze. Vsi prejemki in izdajki morajo biti v poštevi pravilno z dokazi vterjeni. 3. Odgovoren je za pravo natančnost poštevov z druzimi gospodarskimi družniki skupaj; za obvarovanje priču¬ jočih denarjev s predstojnikom in rudniškim stareši¬ nom, ki imata ključ z njim vred; za vodstvo male ali ročne denarnice pa le sam (§§. 68 in 69). 4. Ako tirja odbor bratovske skladnice pošteve (rajtinge) viditi, mu mora vselej dopustiti; in pri posvetvanjih gospodarstva, pri kterih nima pravico do glasu, mora vselej pričujoč biti in pojasnovati, kar je potreba. 5. Kadar je poštevnik zaderžan, ga namestuje od sklad- niškega gospodarstva izvoljeni namestnik. §• 57. Odbor bratovske skladnice. Skladničarski odbor se loči v velikega in malega. §• 58. Veliki odbor. Veliki odbor je sostavljen iz 6 odbornikov ali rud¬ niških starešinov in 3 namestovavcev, ki se volijo pod vod¬ stvom rudnijskega predstojništva z nadpokmčno večino glasov iz vsili družnikov na 5 let; — in iz poštovnika in skladničarslcega predstojnika. 39 §. 59. 9 Mali odbor. Mali odbor ima 2 rudnijska starašina, ki se izvolita iz velikega odbora z vtesnjeno večino glasov; potlej po- števnika in predstojnika bratovske skladnice. §• 60. Pogoji, da more kdo izvoljen biti. Za izvoljenje v skladničarski odbor se tirja: 1. Spolnjena doletnost; 2. neomadežano poštenje; 3. znanje branja in pisanja; 4. triletna služba, pri literem koli v §. 1 zaznamnjanem delu. Vsaki izvoljenec, ako še ni čez 60 let star, je za¬ vezan sprejeti volitev, ki ga zadene, in ž njo sklenjene dolžnosti spolnovati. §. 61 . Predlaga volivnih zapisnikov. Volitev se poterdi v posebnem zapisniku, in le-ta se vsakikrat predloži c. kr. rudnijski vradnii. §. 62. Zastopanje rudniških starašinov z namestniki. Ako kteri izmed rudniških starašinov (§§. 58 in 59) gre v oskerb, ali odstopi iz rudniške zveze, ali pa če je zavoljo kacega nepoštenega obnašanja ali sploh pregreška zoper red vodstva v novo kaznovan: stopi v letih naj starši namestnik do nove volitve na njegovo mesto. — Ako bi se pa z oskerbitvami, mertjem itd. število rudokopskih sta¬ rašinov in namestnikov pod 6 znižalo; se mora tudi že mod petletno volilno dobo vdliki odbor za ostanek volilnega časa na število 6 dopolniti z novo volitvo, ki naj se godi po §. 58. §. 63 . Dolžnosti odbornikov. Odborniki imajo (§. 58) dolžnost: 1. čuti, da se ohranijo opravila,,bratovske skladnice, in ako vidijo, da se kje zoper nje sega, morajo to vod¬ stvu naznaniti. Zavezani so torej gledati na prejemavce oskerbnine in podpore, da se zdravi in za delo zmožni ali celo umerli prejemavci ne vsilujejo in dalje ne pre¬ jemajo; torej so tudi dolžni odkaze za oskerbovanje preiskovati in pregledovati. 2. Ravno tako imajo odborniki nad bolniki paziti in se z lastnim obiskovanjem prepričevati, da imajo zredoma zdravniško pomoč in hrano, da se zdravnikovi odkazi prav spolnujejo. Gledati morajo na to, da si kdo z izmišljeno boleznijo skladniškega premoženja ne pri- lastuje. 3. Naznanovati morajo gospodarstvu spremene, ki so jih zvedili, če je kdo zadevnih umeri, se vdove zopet omožile, če so sirote spolnile postavljeno starost. 4. Odgovorni so z druzimi družniki gospodarstva vred, da se prav ravna s premoženjem bratovske skladnice (§• 55 , 3). 5. Oni so besedniki koristi skladničarske, kolikor se zlaga z vspehom te naprave, torej ne le da prihajajo k po- svetvanjem in morajo potrebne reči pojasnovati, temuč po §. 64 in 65 tudi z druzimi vred določujejo. §. 64. Delavnost ali področje malega odbora. Mali odbor (§. 59) ima v svojih sejah naslednje opra vila obravnoVati in zastran njih določno sklepati: 1. Oe ima kdo nehati družnik biti, §. 5; 2. zastran pravic družnikov, kadar dela zastanejo, §. 6; 3. kadar je kdo v vojašino poklican, §. 7 ; 4. ob odpustu družnikov, §. 10; 5. dovolitve, da more kdo posebne doneske po obrokih izplačevati, §. 16; 6. zastran brezplačne bolniške strežbe, §. 48. §. 65. Delavnost ali področje velikega odbora. Veliki odbor (§. 58) ima pravico v vsili druzih ka- koršnih koli primerljejih bratovske skladnice določno skle¬ pati, tudi v tistih okolišinah, za ktere se v tih pravilih ni oskerbelo. Zlasti so mu naložene te-le opravila: 41 1. Da preiše in se pogovori zastran opravil ki so se na¬ merile od zadnje seje; 2. da pregleda in preiše letni poštčv §. 56, 1 ; 3. da nasvetva in določuje času primerne spremene in dostavke pravil — s tem prideržkom, da tudi gosposka v to privoli, tako n. pr. prenaredbo odmere pri na¬ birkih §. 12, posebnih prihodkov §. 16. 4. zastran povzdignjenj vkupnih naprav, obilniših pod¬ por §. 17; 5. zastran pravice do oskerbnine in izplače §§. 29 in 36 ; 6. zastran odmere oskerbnine in dovoljenja izplač in rej¬ nik pripomočkov §§. 30, 37, 40 in 41; 7. zastran zvišanja oskerbnine pri nesrečnih §. 31; 8. zastran najemanja rudniških zdravnikov in njih pla¬ čila §. 46; 9. privoljenje posebnih potroškov pod 100 gld. §. 53. 10. zastran nakladanja istin (kapitalov) na nepremakljive dobra in deljenja predplač zaslužnim družnikom §§. 15 c. d. in 52. §. 66 . Seje velikega in malega odbora. Predstojništvo bratovske skladnice določuje po po¬ trebi dneve za seje velikega in malega odbora. Veliki od¬ bor se mora saj enkrat v letu zbrati, da preiše poštev pre¬ tečenega leta. O tej priliki mora poštev skoz 8 dni na mizi biti, da ga morejo pregledovati odborniki in družniki bra¬ tovske skladnice. §. 67. Glasovanje v sejah velikega in malega odbora. Da v sejah velikega in malega odbora obvelja sklep, je vstanovljeno, da sploh nadpolovična večina glasov reč določi. — Predstojnik ima kakor tudi vsak odbornik le samo po en glas, in naj glasuje le, kadar je na obeh straneh enako glasov. K veljavi vsacega sklepa je potrebno, da se pri velikem odboru 6, in pri malem odboru 2 odbornika (§§. 58, 59, 62) posvetvanja in sklepanja vdeležita. V pri- merljejih, ki so rudniškemu vodstvu v razločbo izročeni §§. 12, 15 d., 41 (zadnji odstavek), 46 in 49 se morate dve 42 tretjini glasovaveev zediniti. Za potroške, ki so v §. 53 omenjeni, je potreba, da se vsi glasovi zedinijo. §. 68 . Hranjenje skladničarskega premoženja. Gotovi denarji, denarni papirji in pisma naj se hra¬ nijo v železni skrinjici. Ta skrinjica se mora s tremi raz¬ ločnimi ključi zapirati, kterih enega hrani skladniški pred¬ stojnik, druzega poštevnik in tretjega eden rudokopskih starašinov (§. 56, 3). §. 69. Ročna ali mala denarnica poštevnikova. Iz te velike denarnice dobi poštevnik vsakdanjim stroškom primeren znesek kakor ročno denarnico zavoljo lažejega opravila. §. 70. Stoječa gotovina bratovske skladnice. Stoječa gotovina bratovske skladnice 100 gold. ne sme preseči, kar koli je več, se mora s pridom naložiti. §. 71. Končni odmen s skladniškim premoženjem. Ako bi se v §. 1 teh pravil imenovani rudniki čisto opustili in nehali, se izroči gospodarstvo pričujočega sklad¬ ničarskega premoženja drugemu sosednjemu skladničar- skemu gospodarstvu, ktero c. kr. rudnijska gosposka za to odmeni. Le-to ima opravljati pravilom primerne iz¬ plačila iz obstoječega premoženja, dokler poslednji opra¬ vičenih ne odmerje. §. 72. Spremena pravil. Spremenjavo pravil na podlagi sklepov velikega od¬ bora (§§. 63, odst. 3 in57) mora rudnijska gosposka poterditi. §• 73. Razglas teli pravil. Pravila bratovske skladnice se morajo vsakemu druž- niku izročiti, in da se je to zgodilo, mora vsak posamezni poterditi. Na Javorniku, 15. svečana 1866. Exh. Nr. 102 de 1866. Te pravila bratovske skladnice rudnijska vradnija poterjuje. C. kr. rudnijsko glavarstvo v Ljubljani 26. svečana 1866. Albert Flickner s. r., vodnik in predstojnik. V. Gašperin s. r., Jernej Cnp s. r. Andrej Rožie s. r. Dragotin Koli s. r. Janez Tušan s. r., rudokop. t Janez Erlali s. r. t Matevž Bole. (Podpisal Miroslav Drenig.) rniki bratovske skladnice. poslovnik in denamiear. Janez Kokalj s. r., poštevnik in denarničar. Odbo C. kr. rudnijski glavar in rudnijski svetnik : Altmann. Pristavek. Previdnost pri nakladanji skladničarskih istin ali kapitalov. Pri dovoljenih potih (§. 55 odst. 4) teh pravil, „kako 'naj se skladniški denarji rodovitno nakladajo", je treba na to-le paziti: 1. V vsakem dolžnem pismu zastran posojenih istin (ka¬ pitalov) se mora pogodba postaviti, da je zalogi bra¬ tovske skladnice na voljo dano, ves kapital z obrestmi vred brez odpovedi tirjati, ako bi se obresti, ali pri vstanovljenih obrokih istine tudi le en sam njen obrok ne plačal najdelj v 6 tednih po pretečenem zapadnem času. Istine, ki so za druge porok, se smejo torej po odstopni poti le takrat sprejeti, ako je zgorej imeno¬ vani pristavek že v dolžnem pismu, ali pa, če ga novi dolžnik z vgotovljenjem istine vred naredi v drugem pismu. 2. Pri nepremakljivih posestvih, ki imajo služiti za var¬ nost posojila, naj bo navadno vodilo sodnijska cenitev, ako se cena že brez tega ne more povzeti iz zemljiš- nih bukev ali katastra. Sicer pa je vediti, da ima gospodarstvo bratovske skladnice razločiti, če se more posojevati na podlago zemljišnega cenila ali ne, ter mora natanko prevdariti, če ni cenitev prenapeta. 3. V krajih, kjer se hišni davki plačujejo po dohodkih najemšine, je dovoljeno, ceno poslopij meriti po na¬ povedi (fasionu) najemšine, ktera je poterjena od ko¬ misije za pobiranje davkov od hišne najemšine. Vender pa se morajo v takem primerljeju za podlago postaviti najmanj šestletni poprečni obrestni dohodki; pridjati se mora spričalo priseženih zvedenih mčž, da je hiša v dobrem stanu; in ozir se mora vzeti na vse njene obtežbe ali dolgove, kakor tudi na krajne in druge' zadeve, ktere imajo vpliv na hišno vrednost. 45 Tudi morajo hiše pri kaki očitno poterjeni zavarval- nici (asekuracii) biti zavarvane, in ne le dolžnik je zavezan — pod odpovedjo istine — pozneje skerbeti, da zavarvanje nepretergoma ostane, temuč tudi go¬ spodarstvo bratovske skladnice je terdo zavezano na to paziti z vso skerbljivostjo. Pri hišah iz samega lesa, ila, ali druge tvarine, ki ne varuje zoper ogenj, se vsakikrat le samo zemlja ceni. 4. Pri kupovanjih deržavnih dolžnih pisem poslednjič je samo na sebi očitno, da se mora všteti tudi ostanek, ki se skaže v oziru na tekočo vrednost. Exh.-Nr. 102 de 1866. Rudnijska vradnija poterjuje zgorej postavljeni pri¬ stavek k pravilom bratovske skladnice. C. kr. rudnijsko glavarstvo v Ljubljani 26. svečana 1866. C. kr. rudnijski glavar in rudnijski svdtnik: Alt mami.