Cchriftlkitunq; ««thouS^assc Sir. 5. Wnt» «r. 21, tntenrbu. m Jäflliijrmtf 6rc €enn- u. IWrr-taMO mi 11—U Mi» »mn. ^nM4zritei: mciWa »utl tu. naooitoV Wn-caMazjtn siftt brraascbtiflt. ■ lfila»((|n«»c» Mm He fktBaituca je;e» ■mriiiM ba tiSlgft frft-»OAellle, ®rtilbrro rcljcgtii. tMM Ote&ectolani;« »tUvlaß. ®»e* .tyuUftc Hkffif criiSftnt IfMcii MM»«d itr.D eonltag ateaM. WWN'tefieii-ltost« M.900. Kr. 93 Verwaltung: RathauSgasse Str. 5. telesbia Rr. ZI, mifrnttms. VezilgSdkdmgllilgr» Xata Mc Voll betonn : »lettel|«|ti| . . . K s » ««ibiällttg .... K « 4« Sa-qiijtzNg. . . . K II'M RUt (iitlt nHt ml H«»»: Mo»»«lich . ... IC 1-lt Picrtfljilirii Valbjtdrt, . . . . K 6— ä.ntjjjrtj . ... K U-- 8 UN latlaeb erlügen fUb i'.t ejnqfoctilSren an dtehidere» »st kr.»an;l-®tt ü^c en. öinjetnteet Sbmacmtnil tcUca Ml jut KtberUSdii» Hilli, Mittwoch, den II. Heptemöer 1912. 87. Jahrgang. Zusilmmrnlirnch örr silomrnifdjlilirralrit Jlurtri in Kutrrflrifniuuh. In der Rr. 34 vom 22. August des in Cilli rinnmal wöchentlich herausgegebenen „Narodni List-, deS» einzigen Organs der steirischen liberalen Slo-weenen, erschien an leitender Stelle folgender, mit „Weilräge zur heurigen Hauptversammlung der libveralen Partei sür Steiermark" überschriebener, anageblich von einem hervorragenden slowenischen Poo'.itiker verfaßter Aussatz, in welchem der Versasser schyon vor der Tagung der Hauptversammlung der liberalen Partei den Teilnehmern an derselben sol« getnide Erwägungen vorlegt. Er sagt: .Daß die Er« folilge der Volkszählung sür die Slowenen m Steier-ma?rk recht ungünstig waren, was sich nicht wider-leg?«» läßt, hat einen ziemlich unbefriedigenden Ein-druuck losgelöst. Neben anderen Gründen fällt aber sichocrlich die Tatsache in die Wagschale, daß der Wiiderstand gegen die Gewalttätigkeiten des Klerika-lisvmus die liberalen Slowenen in der erfolgreichen Erttaltnng des nationalen Besitzstandes behinderte. Ansistalten und Vereine, die früher unbeirrt und nichht gestört von Seiten der Stammesgenossen an derr Erstarknng des Slowenentums arbeiteten, haben in den letzten fünf Jahren infolge der Ueberfälle der r Klerikalen großen Schaden gelitten, ohne daß voirn dm Rivalen ein Ersatz sür die Erstarkung der völilkischcn Kraft geschaffen worden wäre. Diese Schchulc traurigen Angedenkens sollte uns lehren, waÄS vielseitig auch betont wird, daß die liberale Pavrtei in Zukunft in erster Linie wieder zur posi-tivoen nationalen Arbeit zurückkehren, hingegen nach Möglichkeit Zusammenstöße mit den Klerikalen, sei (Rachdruck Verbote«) Hottes Wegweiser. Aktuelle Erzählung von A. Hinze. In einem Hotelzimmer deS OstseebadeS Binz auf s der Insel Rügen saßen eine Dame und ein He> r im < Gespräch beisammen. Ke'n Inhalt schien beide gleich aufzuregen. Auf is den weiße» Wangen der stattlichen Fünfzigerin von i deutschem Typus brannten zwei rote Flecken, und d die Stirn des 25jährigen Brasilianers ihr ge-genümber hatte sich dunkel gefärbt. Er sprach deutsch, obern scharf akzentuiert und mit einer so leidenschast-lichehea Beredsamkeit, als hänge sein Lebensglück davo»n ab. DaS Zwiegespräch ward gedämpst gesührt. In die * Stimmen mischte sich vom offenen Fenster her daS t Brausen der See, die bald laut anschwoll, bald mit t leisem Gurgeln gegen das Gestade brandete. D» Anwesenheit beft zurzeit in Binz vor An» ker liegenden Hochsce.^eschwaderS verlieh dem viel-besuiuchten Badeort eine besondere Anziehungskraft. Ter Brasilianer legte ostenlaliv die Hand aufS Herzij: „3ch habe nie zuvor ein Mädchen geliebt," beteurruirtc er. „Nun aber, seit ich Ihre Tochter ge« sehen«» und kennen gelernt, gnädige Frau, ist es über mich d) gekommen . . . Alles in mir ist in Aufruhr; ich l« Ute nur noch in Gedanken an dieses entzückende Wesels«!. Und ich bin unabhängig, gnädige Frau, — mein'tu Pflpo, der Cennor Manriko de SantoS ist einer« der Reichsten und Angesehendsten in Brasilien. Unfuscic Haeienda —." „SDiein lieber Herr de Santos," unterbrach die Danume erregt, aber durchaus liebenswürdig, den Spresltcher, »ich kann doch unmöglich den Verlobten, es in den Blättern, sei es bei den Wahlen oder Versammlungen, unterlassen muß. Die liberale Par« tci soll demnach ihren Prinzipien treu bleiben, sie soll aber dem unfruchtbaren Kampfe mit den klerikalen Stammesgenofsen ausweichen und ihre strafte vielmehr der Arbeit für die Erstarkung des Slowenentums widmen." Ani welche Weise soll nun nach der Meinung deS Verfassers der Kampf aufhören? „In den Blättern soll man nicht über den encharistischen Kongreß sprechen, sowie auch nicht über ähnliche Veranstaltungen der Katholiken, wenig« stenS nichts derartiges, was nicht empfehlenswert erscheint. Dies soll eine interne Angelegenheit der Katholiken sein und den KlerikaliSmuS nichts an-gehen. Die liberalen Politiker sollen mit der hohen Geistlichkeit verkehren und sollen auch an Repräsen-tatinnsmahle» teilnehmen. Man soll den Klerikalen nicht das geringste Opser verweigern, ihnen bei Gelegenheit etwas Weihrauch zu spenden, weil ja daran die Geistlichen noch ivich ihrem Zeremoniell gewöhnt sind. — Den fogenannien Kulturkampf sollen stärkere Nationen ausfechteu, wir Slowenen sollen damit die Klerikalen nicht reizen, damit sie wenigstens etwas national verbleiben oder damit sie doch die Liberalen für ihre völkischen Ideale bluten lassen und u»S hiebei nicht behindern. Was nun im besonderen die Politik im steirischen Landtage an-langt, so ist es fraglich, ob es sür die liberalen Slowenen angezeigt ist, einen anderen Standpunkt einzunehmen, als ihn die klerikale Mehrheit ein-nimmt. Wenn die Taktik der Klerikalen in pekuniärer Hinsicht dem Volke schädlich ist, ist hiefür nicht maßgebend. Wenn man auch auf keinen Sieg in völkischer Beziehung hoffen kann, so dürfen doch die Liberalen als Stammesgenossen die Klerikalen nicht behindern. Wenn die Klerikalen erklären, daß sie im Landtage als Slowenen austreten, dann muß man der heute abends mit dem Dampfer .Kronprinz Wilhem' hier eintrifft, die Eröffnunz machen: Lisa hat inzwischen einen jungen Herrn kennen gelernt, der meint, ohne sie nicht leben zu können, und sie durchaus heiraten will ! Mein zukünftiger Schwieger-fohn ist Reserveoffizier — was meinen Sie den», wie das enden würde? Er würde Sie zum Duell fordern, Herr de SantoS und — mit Recht." „Mag er, — baun schieße ich ihn nieder," be-harrle der Brasilianer. Die Dame hob mit einer komisch verzweifelten Gebärde die Schultern. „Sie sind ein Hitzkopi, Herr de SantoS. Gott verhüte, daß es zu einem solchen Gewaltakt kommt! Ich achte meinen Schwiegersohn doch. Und glauben Sie denn, daß Lisa es fertig brächte, den Mann zu heiraten, der ihren Bräutigam im Duell erschoß? Nimmermehr!" „Sie machen mich rasend, gnädige Fraul Sie selbst gestanden ein, daß Fräulein keine hestige Nei-gung zu ihrem Verlobten empfindet." .Mein Gott, Herr de Santos, sie war erst sechzehn, als sie ihr Jawort gab — freiwillig wir hatten sie nicht beeinflußt. Ich will nicht leugnen, sie hat ihr Herz noch nicht gekannt, — aber sie ist ihrem lieben Bräutigam gut wie einem treuen Freunde." „Das bezweifle ich nicht," fiel der junge Mann ein. «Mich aber liebt sie," fuhr er aufgeregt und mit großer Bestimmiheit fort. „Ich weiß es. denn ich habe sie beobachtet, und ich werde —" „Sie werden vernüi ftig sein und so bald wie möglich abreisen, Herr de Santos," sagte die Frau von Grotler, so hi«ß die Dame, ernst und erhob sich. „Lisa wird Sie vergessen, wenn Sie erst fern sind. Gransam wäre es und unverzeihlich, wollten mit ihnen durch Dick und Dünn gehen und nicht erst fragen, ob sie folgerichtig vorgehen oder nicht. Auch wenn man die Erklärung abgibt, sie mögen tun, was sie zu tun beabsichtigen, aber auf ihre eigene Berantwortung, fo ist das nicht recht; denn als Verdienst muß man schon das anrechnen, daß die Mehrheit erklärt, es handle sich ihr um das slowenische Volk,, wenn es auch nicht wahr wäre. Auf dieser Grundlage wäre eine ruhige positiv« Arbeit möglich. Das ist einer von de» Anträgen, die für die künftige Taktik in Erwägung zu ziehen wären. Diese Taktik würde beide» Parteien nützen und es wäre dann nicht weit bis zur Einigkeit.' Wie nehmen nun diese» geplanten Rückzug der Liberalen die Klerikalen aus. DaS klerikale in Mar-bürg erscheinende Blatt „Slraza" schreibt in seiner Nr. 99 vom 28. August an leitender Stelle unter dem Titel „Wieder aus Umwegen" neben anderen AiiSsührnngen zu Obigem folgendes: „Das In» teressante dieses Artikels (deS „Narodni List") be« steht darin, daß er die Idee vertritt, die liberale Partei solle zu ihrer früheren Parole „Auf Um» wegen" zurückkehren. Ein „angesehener" liberaler Politiker kam auf den Gedanken, der weitere Ver« fall der liberalen Partei ließe sich verhindern, ivenn die liberale Partei ihre antireligiöse Fahne abneh» men und fürderhin nur unter der nationalen Flagge täuschen würde." — Am Schlüsse dieses Artikel« heißt es: „Wir zweifeln, daß diese neuen nmschwei-senden Künste de» Liberalen irgend einen Nutzen bringen werden. Das Volk kennt sie dnrch und durch und wird sie vor die Türe setzen, sie mögen zu demselben auf geraden oder auf Umwegen kom« men. Wir haben dies vorgebracht, weil diese Er-scheinung dasür Zeugnis gibt, daß in der liberalen Partei wieder jene Elemente zur Vorherrschaft ge-langen, denen Unklarheit und Heuchelei das Haupt-prinzip in allem öffentlichen Leben gilt. Der Kampf mit einem solchen Liberalismus muß noch unerbitt- wir dem Landrichter Herzberg, einen so guten und treuen Manne rauben, woran sein ganzes Herz hängt." „Gnädige Frau —"; auch der Brasilianer hatte sich erhoben und langte nach seinem Hut, auf seinem interessanten brünetten Gesicht lag finstere Entschlossenheit, „Sie selbst sagten unlängst, daß ich Ihnen als Schwiegersohn nicht unwillkommen —• „Gewesen", vollendete die Dame. „Wäre Lisa nicht bereits verlobt, fo hätte ich sie allerdings mit Freuden als Ihre Braut gesehen — welche Mutter gäbe ihr Kind nicht gern in glänzende Verhält» nisfe?" Sie reichte ihm die Hand: „Geschehenes ist nicht umzustürzen. Seien Sie vernünftig, brin-gen Sie Ihr Herz zur Ruhe, ich bitte, ja beschwöre Sie, zerstören Sie nicht die Seelenruhe von drei Menschen. Lassen Sie mir den Glauben, daß auch Fernando de Santos edelmütig sein kann wie deutsche Männer." Hatte er gean!wortet? Hatte er es nicht? Laut scholl das Branden der See herüber . . . Frau von Grotler fühlte einen Kuß auf ihrer Hand. Als sie aufsah, hatte der Brasilianer das Zimmer verlnssen. Es war um die siebente Abendstunde. Auf der 600 Meter langen Seebrücke lustwandelten, die Ankunft deS Dampfers „Kronprinz Wilhelm" er-wartend, die Badegäste, darunter viele Ausflügler aus anderen Badeorten. ES waren wohl über tau« fend Personen aus der Brücke. Jetzt gellten die langgezogenen Töne einer Schiffspfeife über das Wasser hin — der „Krön» prinz Wilhelm" kam in Sicht. Damit flutete ein großer Teil des Publikums nach dem Anlagesteg. Seite 2 Deutsche Wacht Nummer 73 licher sein, weil die Liberalen dieser Sorte noch ge-fährlicher sind als andere." Man kann gespannt sein, ob irgend ein Pfarrer die „reumütigen" Liberalen zu einem „Repräfen-tationsmahl" einladen wird. Eine slawische Stimme über den großen Wert der deutschen Sprache. Das jungtschechische Tagblatt „Lidovv Noviny" veröffentlicht in seiner Schulrundschau vom 1. Fe-bruar 1912 aus Seite 11 einen Artikel, aus wel-chettt wir einige Sätze jenen Eltern zur Kenntnis bringen, welche im Zweifel sind, in welch: Schule sie ihre Kinder einschreiben lassen sollen: „Die Kenntnis des Deutschen hat bei unS Tschechen in den letzten Jahrzehnten auffallend ab-genommen ... Besonders die Absolventen der Mittelschulen können entweder nur wenig oder gar nicht deutsch... ES fragt sich, ob dieser Zustand für uns ge-fund ist? Es ist nicht notwendig, sich über die Un-entbehrlichkeit deS Deutschen für uns zu verbreiten. Und selbst wenn das Deutsche nicht eine Weltsprache wäre, wäre es unsere Pflicht, es zu lehren und zu lernen. Wir leben in einem Staate, welcher von den Deutschen regiert wird, wo die Dynastie, die Ar-mee, die Regierung, die Zentralbehörden deutsch sind, wo die innere Amtssprache das Deutsche ist, wo der Beamte, in welchem Amte immer, ob im politischen, gerichtlichen, auf der Eisenbahn oder auf der Post, gezwungen ist, deutsch zu können ... Für den vom Volke erwählten Vertreter, ob sür den ReichSrat oder sür den Landtag, ist eS un-umgänglich notwendig, deutsch zu können. Je besser er das Deutsche beherrscht, desto vorteilhafter kann er wirken. Ist doch auch die Verständigungssprache der österreichischen Slawen die deutsche. Nicht ein-mal unsere Fabrikanten, ihre Beamten, die Hand-werter und Gewerbetreibenden können sich ohn« Kenntnis deS Deutschen behelfen. Wir sind doch nur eine kleine Nation und von allen Seiten von deutschen Fängen umgeben. Aus der rein tschechi-scheu Gegend zwei bis drei Stunden Bahnfahrt und wir sind im deutschen Gebiete. Beinahe eine Mil-lion unserer Volksangehörigen lebt in deutschen oder gemischtsprachigem Gebiete und ist beinahe im täg-lichen Verkehre auf da« Deutsche angewiesen. Wir jammern, daß die Absolventen unserer Mittelschulen nach der Matura nicht wissen, was sie ansangen Auch Frau von Grotler und ihre Tochter be« fanden sich darunter. Die Damen erwarteten mit dem Dampfer Lisa» Verlobten, den Landrichter Herzberg. Man konnte es in der Tat begreifen, daß der Brasilianer in leidenschaftlicher Liebe zu Lisa von Grotler entbrannt war. Etwas unaussprechlich Holdes lag über dieser 17jährigen, feinglicdrigen Mädchengestalt auSgegosfen, der daS duftige weiße Kleid und der malerische Florentiner eine entzückende Folie verlieh. Zwei braune, von langen, dunklen Wimpern umschaltete Augen leuchteten aus einem süßen Mädchengesicht. Ernst, sast zagend, blickten diese braunen Augen jetzt zu dem Dampfer hin, suchte sie die wohlbekannte kraftvolle Gestalt deS Bräutigams. Zum erstenmal, seit sie verlobt, bangte Lisa vor der Begegnung mit ihm. Er war so gut und so treu . . . Doch ver-gebenS versuchte sie die guten Eigenschaften ihres Verlobten anzuerkennen, — die Gestalt deS Brasi-lianerS verdrängte beharrlich das Bild des Land-richlers aus ihrem Herzen . . . O wäre sie doch nie hierher nach Binz gekom-men! Dann hätte sie de SantoS nicht kennen ge-lernt — wäre ihr Seelenfrieden nicht gestört'. . . „Da ist Herzberg l Er winkt herüber! So er-wiedere seine Grüße doch, Lisa!" riß die Stimme ihrer Mutter sie aus ihren Grübeleien. Nicht allein die Augen der beiden Damen, auch die Augen des Brasilianers hingen an der stattlichen Gestalt des Ankömmlings, der lebhaft grüßend an Bord des Dampfers stand, der jetzt an der Brücke anlegte. 4 „Man konnte sich fürchten vor dem jungen Aus-länder, so schaute er in diesem Augenblick darein. Sein Gesicht war aschfahl vor geheimer Erregung. sollen, daß sie nach den großen Opfern ihrer El-tern diesen von nenem zur Last fallen. Die eine Ursache dieser Erscheinung ist die Unkenntnis des Deutschen. Im praktischen Leben wird von allen unseren Ländern die KeuiUnis des Deutschen ver-langt.. . Bei solchen Verhältnissen ist eS direkt gesähr-lich. die in diesem Falle praktischen Verhältnisse nicht zu berücksichtigen, eS ist das eine Sünde, welche wir an den Angehörigen unserer eigenen Nation begehen. .. Es ist auch unsere Pflicht, als Angehörige einer kleinen Nation wenigstens eine Weltsprache zu beherrschen. Daß es unter den gegebenen Ver-Hältnissen keine andere Sprache als die deutsche sein kann, ist selbstverständlich . . . So schreiben die „Lidovs Noviny" von der Bedeutung der deutschen Sprache. Man sieht also: An Verständnis für den W;rt des Deutschen fehlt eS den Tschechen durchaus nicht. Um so verwerflicher ist eS, wenn in den gemischt-sprachigen Orten alljährlich eine beisviellose Hetze gegen die einzige Vermittlerin der deutschen Sprache, die deutsche Schule, eingeleitet wird, wie dies — um nur einen Fall zu erwähnen — in Mährisch-Weißkirchen Jahr sür Jahr geschieht, wo alle ge-setzlichen und ungesetzlichen Mittel in Anwendung gebracht werden, um die deutsche Schule zu ent-wurzeln. Androhung von Arrest- und Geldstrafen, ein beispielloser Druck der Arbeit»- und WohnungS-geber aus die ärmere Bevölkerung, Vorladung auf daS Bürgermeisteramt, das sind lauter alltäglich zu nennende Dinge, deren Erfolg den tschechischen Hetzern aber anscheinend zu gering ist. Die Schulchronik von Mährisch Weißkirchen erzählt noch viel ärgere Dinge. So wurde vor den Schuleinschreibungen im Schuljahre 1908/09 tschechischerseils ein Theaterstück ausgeführt, in dem die Deutschen als Mörder und Ränder hingestellt werden. Ein tschechischer Knabe wird ans der Bühne ausgebahrt und, schon tot, zuckl er zusammen, wenn Redner in auswählender Leidenschaft eine Kraststclle von der tschechischen Not durch den deutschen Barbaren bringen. Der Saal war natürlich vollgepropst. Sonntag früh wurden Hunderte Freibillets für diesen außerordentlichen Schlager verteilt und abends wurden außerdem alle jene Kinder, welche keine Karten zu dem seltenen Schauspiele besaßen, in den Saal gerufen. Bor den Schuleinschreibungen im Schuljahre 1910/11 ließ die tschechische Sparkasse in Mährisch-Weißkirchen durch die tschechischen Lehrer jedem Schüler und jeder Schülerin der ersten tschechischen BolkSschulklasse ein Sparkassebnch mit einer Ein-läge von zwei Kronen übergeben. An die Spende wurde die Bedingung geknüpst, daß kein Kind jemals in die deutsche Schule übertrete. In den schwarzen Augen eine düstere Lohe, hefteten sich diese aus den Gast, an Bord des Schiffes, fest. Wenn der Blick eines Menschen vernichtend wirken könnte, so hätte man glauben mögen, dieser dunkle, zügelnde Blick besitze die Kraft, den ahnungslosen Gegner zu verderben. Und die Dämonen, die in der Brust des Brasilianers erwacht waren und rangen und stritten um verbotenes Gut, die flüster-teu ihm z t — deutlich und deutlicher: Wenn doch ein Unfall den Erwarteten nicht ankommen ließ! Vielleicht geht das Schifs unter, bevor es hier! Oder ein Blitzstrahl vernichtet urplötzlich die» Le-den, dies einzige, da» ihn hinderte, die Hand aus-zustrecken. — Dämonen der Hölle, die er nie zuvor gekannt! Und die hatte dieses engelschöne Wesen dort — der Brasilianer hatte jetzt gleichfall» den Anlegesteg, den eine dichtbedrängte Menschenmasse belagerte, be-treten, er wollte die Begrüßung des Brautpaares beobachten, und sein Blick haftete jetzt an Lisa — entfacht! ? Nein wahrlich, es war nichts geschehen — kein Unfall passiert. Wohlbehallen stand dieser Herzberg dort und grüßte und winkte, und nahm für sich verbriefte Rechte, wenn — Wenn nicht zuvor eine Kugel ihn traf —! Hatte der Gedanke sich in die Tat umgewan-wandelt. Ein Krach, ein fürchterlicher, neroenbetän-bender Krach erzitterte urplötzlich. Ihm folgte ein tausendstimmiger Schrei. Ein Schrei wahnsinnigen Schreckens und wahnsinniger Angst. Dort aus der Brücke gähnte eine weite Kluft und unter ihr im Wasser trieben Holzsplitter und zahlreiche Menschen untereinander . . . Eine wahnwitzige Verwirrung dort unten in der Tiefe und eine wahnwitzige Ver-wirrung aus jenem Teil der Brücke, der stehen ge-blieben war, und wohin jetzt die übrige Menge mit lautem Schreien hindrängte. Abec es gab auch ge- Man sieht also: Grundsätzlich wird der große Wert der deutschen Sprache von den Tschechen an-erkannt. In der Praxis setzt man jedoch alle» daran, die Kinder in gemischtsprachigen Gegenden von der Möglichkeit, diese Sprache zu erlerne», vom Besuche einer deutschen Schule, abzuhalten. So werden die irregeführten Kinder, wenn sie ein-mal herangewachsen sind und insolge ihrer Unkennt-nis des Deutschen, dessen „Unentbehrlichkeit" sie leider zu spät erkennen, in ihrem Vorwärtskomme» gehemmt sind, zu gefügigen Werkzeugen der tschechi-schen Hetzer. Denn an ihrer Unzulänglichkeit sind ja nur die „deutschen Barbaren" schuld... WaS hier von den Tschechen gesagt wird, gilt selbstredend verhundertfacht von den Slowenen. Mai sieht daraus, wie recht jene haben, die dagegen ar> beiten, daß den Slawe» der Segen deutschen Un-terrichtes zu Nutz und Frommen des Deutfchtnme» entzogen wird. Inhuman. Der Deutsche Juristentag. der in den letzten Tagen in Wien versammelt war, hat nach einer sehr lebhasten Debatte sich unt 470 gegen 424 Stimmen gegen die Abschaffung der Tode»strase ausgesprochen. Dieser Beschluß kam trotz des Drucke», den ein großer Teil der Wiener Presse zugunsten der Gegner der Todesstrafe und trotz der von diesen eifrig betriebenen Agitation zustande, und darma muß der Deutsche Juristentag sich nun hauptsächlich von der sozialdemokratischeu Presse sagen lass», daß er „inhumau" sei. Dieser Vorwurf verdient eine nähere Beleuch-tung, weil man da mit einem Worte krebsen geht, durch das die Oeffentlichkeit sich noch immer irre-sühren läßt und weil anderseits der sozialdem»-kratische Abscheu vor der Todesstrafe nnr ein Glied in der Gedankenkette ist, die geradewegS zur Anarchie führt. „Du sollst nicht löten!" ruft man dem Staate zu, vergißt aber, daß der Staat in übn-gens sehr seltenen Fällen nur deshalb tötet, um die Bestie im Menschen im Zaume zu halten. Eine» Menschen auch aus Grund einrS rechtskräftigen Urteils das Leben nehmen, bleibt immer etwas Granen. Haftes. allein nicht darum eifert die sozialdemokrnti-sche Presse gegen die Ansrechterhaltung der Todt»-strase, sondern weil sie überhaupt die entsprechende A hiidniig der Verbrechen zu hindern sucht, b;t hauptsächlich von .Genossen" verübt werden. €» hat die Wiener „Arbeiter-Zeitung" jüngst ein» s ächsischen Amtsrichter in der unflätigsten Weise be-schimpft, weil dieser aus dem Richtertage, der heue: ebenfalls in Wien tagte, für den Schutz ver Ar> nug Kopflose, die nach vorne drängten, an die ge» fährliche Stelle, und dadurch noch viele Leute int Meer stießen. Es war ein Kampf aller gegen alle. Die d, unten in der Tiefe hielten sich in der Todesangst an jene, die noch einen Anhalt hatten und zogen dadurch diese mit sich in das nasse Grab. Ei« wilde Unvernunft der Kreatur im Augenblick der Gefahr, die Verzweiflungstollheit, ward hier unge-wollt und ungerufen zur Brutalität. Wo kurz zu-vor noch heiße Wünsche gewesen, Hoffnungen und Begierden, siegte jetzt einzig die Panik deS Schrecke« — in nächster Nähe, wo Lisa von Grotler in!o> besangst mit den Wellen rang und ihr Hilfmij herzzerreißend erklang, eroberte sich der Brasilianer Fernando de Santos glücklich einen schwimmenden Balken, ans dem er sich, unbekümmert um die Hilfe« ruse, rettete. Aber treue Lieb« war nah' — treue Liebe, und mutige, tapfere, schnellentschlossene Nächstenliebe ! Dank ench! ihr Tapferen von der Hochseeflotte! Dank! den hilsssreudigen Mannschaften der „Po»-mern", der „Preußen", der »Hessen" und „Schle-sien" ! Die jetzt mit allen verfügbaren Nettimgk Material nahten und retteten, wer noch zu rette» war. Die schönste bleiche Last aber trug der Laut richtn Herzberg anS User — mit eigener Lebe»«-gefahr hatte er sich sein Lieb gerettet. Als Lisa daS Bewußtsein zurückerlangt hatte und die Augen wieder aufschlug, da legte sie die j Arme hingebend um den Gefährten ihrer Zukunft nnd flüsterte: .GotteS Wegweiser . . . Nicht» sol ] mich mehr von Dir, Du Treuer, scheiden . . ."! Shraraia 73 Htevische Mach» Seite 8 bberttwilligen eingetreten ist, und sich dabei aus einen ?Fall bezog, wo ein Streikender, der einen Arbeit«-wvilligen verprngelt, an der Gurgel gepackt und ihm zHugenisen hatte: „Verfluchte Kanaille, jetzt haben «wir Dich!" infolge der Ausfassung eine« sozial-demokratischen Laienrichters mit Mühe und Not zu zzehn Mark verurteilt wurde. Daß die Sozialdemo-tttiiiie gegenüber den Arbeitswilligen dos Recht aus Arbeit niemals respektiert, sei nur nebenbei bemerkt. Wohin gelangt man aber, wenn so der Reihe nach adlle vornehmlich sozialdemokratischen Delikte gar riiucht oder nur unzureichend bestraft werben sollen? Man faselt da von Humanität; allein ist eS human gqegen die Menschheit, wenn man verbietet, Mörder zr,um Tode zu verurteilen, oder ist eS human, wenn Alrbeiiswillige für vogelfrei erklärt werden und es jeedem organisierten Genossen sreigestellt wird, einen soolchen Arbeitswilligen niederzuschlagen? Wenn jemand daS Wort Humanität nicht in dee» Mund nehmen sollte, dann ist es die Sozial-de«mokratie. Gerade so wie das Wort Freiheit aus den Zunge dieser Partei zur Lüge wird, deren ganzes povlinsches und wirtschaftliches System aus dem här-Ictftfn Zwange und auf brutalster Gewalt beruht, geerade fo ist die von ihr geforderte Humanität in Wirklichkeit Inhumanität, denn human gegen den Albschaum der Menschheit zu fein, ist Inhumanität geegen die Menschheit. Politische Rundschau. Ulnstimmigkeiten in Wiener Hofkreisen. Die in den letzten Tagen in der Presse viel-eröörterie, dann aber osfiziö» widerrufene Meldung, derr Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand sei von derr Oberleitung der Hauptmanöver in Ungarn zuirückgetreten und werde diesen überhaupt nicht bei-woohnen, findet nun eine Erklärung, welche auf die schoon jüngst besprochene Spannung zwischen dem Erxzherzog Franz Ferdinand und dem präsamtiven Thhrvnerben Erzherzog Karl Franz Joses hinweist. Derr Osenpester »Naplo" weiß darüber zu berich« ten,i, der Erzherzog Karl Franz Josef sei mit der ihmn zugedachten Stellung eines Ordonnanzoffiziers im i Hauptquartier der Manöverleitung nicht einver-stannden gewesen, da diese mit seinem Range als pritifumliver Thronfolger nicht vereinbar sei. In eiuwe: bei dem Kaiser Franz Joses nachgesuchten Aullldiniz erbat er von diesem die Entscheidung, daß entrtweder er oder Erzherzog Franz Ferdinand den Moiaxivern fernbleibe. Der Monarch verfügte darauf, wieie die christlich-soziale, dem Belvedere nachstehende Wi^iknir „Reichspost" von „wohlinsormierler Seite" erMhrt, daß anstatt des Erzherzogs Karl Franz Jofosef der Erzherzog Karl Albrecht als Ordonnanz- Tierquälerei. Ein ernstes Mahnwort an unsere Landwirte. Meistens sind es die Pferde, welche verschiede-nen n Leiden und Qualen gefühlloser Knechte und Pfeirrdewülter ausgesetzt sind. Wandert man aber in unfeiner Gegend durch Tal- und Berglandfchaft, so findest man, daß auch die Zugrinder, welche als Ar» beitSiStiere bei unseren Bauern verwendet werden, sehr r übel daran sind. Was die Zugochsen unv die Zugtzlühe bei uns auszuhalten haben, erweist sich eben » so schlimm, vielfach sogar schlimmer, als das LoS t der Pferde. Die urälteste BejpannungSart für Zugrgrinder, die fast nirgends mehr zu sehen ist, fin-det im Unterlande grausame Anwendung. Es ist die* 1 das sogenannte Doppeljoch. Dieses altertüm-liehe* Marterwerkzeug, das ins Museum gehört, kommmt in drei Formen vor, und zwar als Stirn-doppopeljoch, als Genickdoppeljoch und als Widerrist-doppopeljoch. Gerade das letztgenannte ist bei uns um meististm verbreitet. Unstreitig sind die Zugtiere unter dem i Doppeljoche am leichtesten zu bändigen, da ihr Willsllc vollständig gebrochen ist. Aber diese Bespan-nungng ist die furchtbarste Tierquälerei. Man denke sich i in da« Los der armen Tiere hinein. Die Holz-teile c de« DoppeljocheS liegen hartkantig auf, so daß bei d dem fortwährenden Drucke aus ein und dieselbe Etellelle Wunden häufig sind. Haben die Jochtiere unglezleiche Höhe, was meistens der Fall ist, so muß daS f< schwächere seinen HalS dauernd zu tief oder zu hoch h halten. Keine« der Jochtiere kann sür sich einem Hindeldernisie ausweichen. Die Köpfe sind mit dem Jochbchbalkkn fest verbunden, fo vermögen die armen Tiere ie nicht ein einziges Mal den Kopf zu fchüt-teln, }., zu wenden oder zu heben. offizier im Stäbe des Erzherzogs - Thronfolgers Franz Ferdinand an den Manövern in Ungarn teilzunehmen habe. Nach osfiziösen Darstellungen wird die Weigerung des Erzherzogs Karl Franz Joses nun dahin zu erklären gesucht, daß die Erz-Herzogin Zita, welche einem freudigen Ereignis ent-gegensehe, sich dagegen gewährt habe, daß ihr Ge-mahl so lange Zeit von ihr fernbleibt. Diese Deu-tungen finden indesfen bei der immer mehr zutage tretenden und schon länger bestehenden Entfremdung zwischen den beiden, dem habsburg-lothringifchen Throne am nächsten stehenden Erzherzögen um so weniger mehr rechten Glauben, als die tiefer liegenden Ursachen dieses Widerstreites Fragen des verfassungsrechtlichen Interesses berühren, deren öffentliche Erörterung auch von der behördlichen Zensur klugerweise nicht mehr gehindert wird. DaS Wiener „Alldtsch. Tgbl." schrieb vor kurzem: „Wir wissen, daß nicht nur die Herzogin von Hohenburg ihren ältesten Sohn als den künftigen Kronprinzen betrachtet und auch als solchen bezeichnet, welchem Beispiele selbstverständlich auch die Umgebung folgt." Diese Mitteilung enthält allerdings den Schlüssel zu der sich immer mehr bemerkbar machenden Ent-sremdung zwischen beiden Erzherzögen. von den Deutschen in Ungarn. Zu der Tagung der Karpathendeutschen, die im August in Ruma (Slawonien) stattfand, wird ge-schrieben: Da« slawonische Deutschtum, das unge-fähr 250.000 Seelen zählt, hat mit dieser Tagung unstreitbar einen großen Erfolg errungen. Es hat durch feine Stärke, durch sein zielbewußtes Handeln alle Einschüchterungsversuche von Seite der Behörde abgewiesen. Weiterhin ist durch diese Festtage in die breiteste Bevölkerung lodernde Begeisterung ein-gezogen, der Lokalpatriotismus ist allgemein gesprengt worden und ein gesunder Nationalismus wird sich in kurzer Zeit allüberall Bahn brechen. Die Gesang-und Turnvereine Südungarns und Kroatien-Slawo-nienS sind da znm erstenmale gemeinsam ausgetreten und der Erfolg hat die Stimmung zugunsten eines deutschen Gesang- und Turnbundes auf das beste gefördert. Das wichtigste aber ist, daß der deutsche EinheitSgedanke an diesen Tagen den breiten Donau-ström überbrückt hat, was alle ungarische Eisenbahn-Politik, was alle Gewaltmaßregeln verhindern haben wollen, ist geschehen, die Deutschen Slawoniens und Südungarn« sind miteinander in Fühlung getreten, überall war der seste Wille zu sehen, daß beide Teile fest entschlossen sind, zu einer deutschen Ge-meinbürgschaft sich zusammeinuschließen, gemeinsam als ein Volk künstig in der Politik aufzutreten. Ein deutschfeindlicher Rückschlag in Ungarn. Die Verfolgung deS Deutschtum« in Ungarn wird wieder ausgenommen. Der ungeheure Fall, Jeder falsche Tritt und jede Holprigkeit des Weges überträgt sich als Stoß des Jochbalten« gegen den Kopf, ununterbrochen und stundenlang. Da unsere Fahrwege in der Umgebung die denkbar schlechtesten sind, so ist diese Bespannungsart als grob« Tierschinderei am wenigsten am Platze. Bei allen Ochsen im Doppeljoche sitzen im Sommer die Stechfliegen hausenweise an den empfindlichsten Tei-len, selbst in den Augenwinkeln, ohne daß die Och-sen dagegen die geringste Bewegung der Abwehr machen können. Stets sieht man die Doppeljoch-ochsen in tiefgebeugter Haltung ihre Lasten schleppen. Aus abschüssigen Pfaden in unserer Bergland» schast müssen sie die ganze Wucht der nachdrängen-den Ladung allein mit ihren schmerzenden Köpsen zurückhalten, weil das Riemen- und Keitenzeug fehlt. Die Doppeljoche sind die furchtbarste Tier-quälerei. Es wäre Pflicht der Behörde, hier die Landwirte aufzuklären oder die Anwendung dieses veralteten Marterwerkzeuges bei Strafe zu verbie-ten. Im Urzustände der Menschheit hat dies« Be-spannungsart noch eine Berechtigung gehabt, aber in unserem Jahrhunderte des Fortschrittes und in einem Kulturstaate nicht mehr. Wir verlangen eine vernünftige nnd naturgemäße Einzelbefpannung. ES wäre anerkennenswert, wenn diese Zeilen den An-stoß geben möchten, diese Bespannungsart in Bälde unmöglich zu machen. Es wäre auch zu wünschen, wenn daS Stadtgebiet von solchen Jammersuhr-werken verschont bliebe. F. P. daß ein Gastwirt in Neusatz deswegen, weil er den Roman „Sötzendämmerung" von Müller-Gutenbrunn weiter geliehen hat, zu vier Monaten StaatSgesäng-niS und 200 K. Geldstrafe verurteilt wurde, ein Fall, der überall außerhalb Ungarn« da« größte Aufsehen erregt hat und schier unglaublich schien, für jeden, der den Roman kennt, hat die Madjaren jenseits der Leitha nicht zur Besinnung gebrach». Sie scheinen in ihrem Wahnwitze weiterfahren zu wollen, wie ein neuerlicher Vorfall beweist. Herr Nikolaus Schmide in Paripa« in der Batfchka, ein gut deutschgesinnter Mann, hat den Verdacht der madjarischen Staatsbehörde aus sich gezogen, daß er deutsche Schriften besitze. Dies allein genügte, um ihm eine hochnotpeinliche Hausuntersuchung, auSge» führt von zwei Gendarmen mit aufgepflanztem Ba-jonette, einem Unternotär nebst einem Kassier inS HanS zu hetzen. Man legte ihm einen Bescheid der Behörde vor, in dem die Verdächtigung staatSgesähr-licher Umtriebe durch den Besitz deutscher Schriften ausgedrückt wurde und der einen Besehl zur HauS-durchsuchung enthielt. Dieser wurde nun in der gründlichsten Weise durchgesührt. Herr Schmidt mußte sämtliche Kleiderstücke herausgeben, die dann gründlich untersucht wurden. Herr Schmidt ist Großkausmann. Und nnn ging man über seine Waren her. Die Zuckerhüte wurden übereinander-geworfen, die Frankkasseeschachteln durchsucht, seine sämtliche GeschästSkorrespondenz einer eingehenden Besichtigung und Ueberprüfung unterzogen, ob nichts staalsgesährliches in derselben enthalten sei. Ein deutsche« Kochbuch, daS sich vorfand, scheint beson-Verdacht erregt zu haben, denn es wurde mitgenom-men. Im Zimmer wurden die Betten durchwühlt, die Nachtkästrn und Bilder umgekehrt und selbst Privat» briefe wurden nicht verschont. Damit nicht zufrie-den, begaben sich die Herren der Kommission noch in das Detailgeschäst, wo jede Schublade herauSge-zogen und untersucht wurde. Da man nun bei Herrn Schmidt nichts fand, begab man sich zu Herrn HölleiS, der gleichfalls verdächtig erschien, da er aus seiner deutschen Gesinnung kein Hehl machte. Hier wollte der Unternotär sogar den auf» geschichteten Kukuruz durchschaufeln lassen, wozu sich jedoch die Gendarmen nicht hergaben. Und zum Schlüsse meinte der scharse Herr, das ganze sei noch keine genügende Untersuchung, denn bei einer wirk-lichen Untersuchung hätte er auch die Fußböden aufreißen lafsen müssen. Diesen Tatbestand erzählt Herr Schmidt in einem offenen Briefe, den er an den Herausgeber des „Deutschungarischen Volks-freundes" richtet. Mit derartigen HochverratSfchnüf-feleien bei Leuten, die nichts anderes verbrochen haben, als daß sie auch in Ungarn noch deutsch ge-blieben sind, wird in Ungarn die Behörde und die staatliche Gendarmerie beschäftigt. Jedenfalls ist daS nicht die Art, sich Freunde zu werben, deren da« Madjarentum heute dringender bedarf als fönst! Prinz Georg von Serbien irrfinnig. Das Bukarester Blatt „Dimineatza" bringt nachstehende Meldung aus zuverlässiger Quelle: „Die Wahrheit über die Erkrankung de« Prinzen Georg von Serbien ist folgende: Bekanntlich ist Prinz Georg bei feiner ersten in Paris zu bestehen-den Prüfung durchgefallen. Es wnrde ihm daher der Eintritt in die dortige Militärakademie verwei-gert und erst auf die direkte Intervention des Königs Ferdinand von Bulgarien sowie des damaligen Ministers Milowauowitsch gelang eS ihm, seine Aufnahme in die Akademie durchzusetzen. Er tonnte jedoch den Vorlesungen nicht folgen, da ihm die nötige Vorbildung fehlte, «nd so trat er wieder au« der Militärakademie au« und gab sich ganz den Vergnügungen hin. Der Austritt aus der Mi» litärakademie rief in ihm eine gereizte Stimmung hervor, feine Nervosität wuchs von Tag zu Tag und artete mitunter in abwlute Unznrechnungs» fähigkeit an«. Als der ihm attachierte Ordonanz-offizier Major Paulovie ihm eines Tages darüber Verwürfe machte, daß er zu viel Geld verschwende, kam es zu einer erregten Szene, in deren Verlaus Prinz Georg aus den Major Paulovic eine» Re» volverschuß feuerte, ohne ihn glücklicherweise zu treffen. Major Paulooic reiste sofort ab und sandte einen detaillierten Bericht an die Kabinetlskanzlei nach Belgrad, von wo der Professor der Mathe» matik Mich Popovic, der einstige Erzieher de« Prinzen, nach Pari« geschickt wurde. Proseffor Popovic bewog den Prinzen Georg, eine ErholungS-reise nach der Schweiz anzutreten, und mußte ihn, da während der Reise Symptome gemeingefähr» lichen Irrsinnes sich häufte», in einer Nervenheil-anstalt in Glarus internieren, wo er sich noch gegen-wärtig befindet. Stür 4 Deutsche £*cu,» Nummer 73 Aus Stadt uud Land. Aus dem Iustizdienste. Der Bezirks-gerichtsvorsteher in Rohitsch, Herr Landesgerichtsrat Dr. Franz Zangger, wurde als LandeSgerichtSrat zum Landesgerichte Klagenfurt übersetzt. Aus dem Finanzdienste. Der Finanz, konzipist Dr. Emil Wawreczka, der als Steuerrefe» rein bei der Bezirkshauptmannfchaft in Luttenberg stationiert war, wurde zur Dienstleistung in daS Finanzministerium einberufen. Veränderungen im Stande der ft. K. Tabak-Regie. Der Adjunkt der k. k. Tabak-fabriC in Fürttenfeld Herr Adolf Piffl wurde nach LandSkron in Böhmen und der Assistent Herr Bin-zenz Barenth von Etcrnberg in Böhmen nach Für» stenfcld übersetzt. Todesfall. Montag früh ist hier der Pn-vate Herr Fritz P^umgartner, ein Bruder der Hausbesitzerin Frau Amalie Krainz und der Rechts-anwaltsgattin Frau Adele Schucbi, nach kurzem Leiden im Kl. Lebensjahre verschieden. Statt einer Kranzspende für den ver. storbenen Herrn Fritz Paumgartner wurde dem EtadtverschönerungSvereine von der Familie Rasch der Beirag von 10 K. gewidmet. Don der evangelischen Gemeinde. Der vergangene Sonntag war für die evangelische Ge-mcinde Cilli ein Fest, wie sie lange keines gefeiert hat. Justizrat Elze aus Halle a. S., ihr langjäh' riger Freund und Förderer, der als Vorstand des Hallc'schen HilssauSschusseS für Cilli in immer neuer Lied« und Treue sür sie wirkt und wirbt, war zu Besuch gekommen. Was sie diesem Manne verdankt, hat sie icho» vor Jahren dadurch auszudrücken ver-sucht, day sie ihn zu ihrem Ehrenkurator machte. Selten war «ine Ehrung so verdient. Da sie aber nicht noch gesteigert werden konnte, sollte Justizrat Elze am Besuche der Festveranstaltungen sehen, daß feine treue Arbeit für Cilli in dankbaren Herzen lebt. So versammelte der Fistgottesdienst um 10 Uhr vormittags eine zahlreiche Gemeinde, welche in die auch von Bläsern begleiteten Chöre mächtig einstimmte. Pfarrer May berührte in einer ergrei» senden Predigt über „Saat und Er»!«" die mannig-fachen Beziehungen zwischen dem Halle'schen Hilfs-vereine und der Ciller Gemeinde; eS ist viel, sehr viel Arbeit geleistet worden, aber die Saat hat auch fchon reichlich Frucht getragen. Nach der Predigt fang Fräulein Isolde Slepischnegg einen vom Orga» nisten Jnterberger vertonten Dankpsalm: gewaltig und lieblich. Darnach richtete Herr Justizrat Elze von der Altarstufe tiefernste Worte deS Dankes und der Mahnung an die Gemeinde: daß ihr Glaube an den Gott der Liebe sie hineinführen möge in die Befolgung der Lehre und deS Lebens Christi, der die Liede, die er predigte, selbst ganz betätigte. Nach dem Gottesdienste wurden die Vertreter der Ge-mcinde und ihrer Vereine, Damen und Herren, mit dem Ehrengalte photographisch ausgenommen, um eine neue, sichtbare Erinnerung an daS Band zu schaffen, das sie mit Halle verbindet. — Eine Presbyter» siyung in d«r Psarrkanzlti ermöglichte es dem Ehren-kuratur zum erstenmale fein Recht auf die Leitung von beratenden Versammlungen auszuüben. Hiebet begrüßte ihn Aurator Adler namens deS Presbyte» riumS, dem eS eine Freude und Ehre fei, fo wackere Mitarbeiter wie Ju'tizrat Elze zu haben. Dieser zergliederte in ernstheiterer Art seine Ehrenrechte und Kuratorpflichlen; es sei ihm eine Ehre, an der Spitze dieser Gemeinde zu stehen und ein« Pflicht für sie milzusorgen. Als Zeichen dieser feiner Für« sorge überbrachte er auch eine ansehnliche Gabe. Ku-rator, Psarrer uud Kassier erstatteten kurz« Berichte über die Frenden und Sorgen der Gemeinde. Am Nachmittag gab es einen Spaziergang auf den Rei-terberg. Abends um 8 Uhr waren fchon zahlreiche VolkS- und Glaubensgenossen zum Familienadend im Saal« des Hotel Mohr versammelt und bald war der Raum dichtgefüllt. Kurator Adler begrüßte den Ehrenkuratvr Elze im Namen der Gemeinde und dankte ihm für sein Kommen wie für alte Förderung, die Cilli durch ihn seit mehr als einem Jahrzehnt empfangen hab«. Es möge den Cilliern noch oft sein Besuch gegönnt sein. Dr. Fritz Zangger rühmte Justizrat Elze als deutschen Mann, der in seiner d«utschen Treue gerade unS Süimarkdeutschen in unserem heißen Kampfe vorbildlich fei. Und Pfarrer May hob in seiner Ansprache hervor, daß die Fe-stigkeil, die Treue, die unS auS dem Charakter ElzeS hervorleuchte, ihren Grund habe in feinem evangelischen GotteSglauben, der ihn durch schwere Zeiten hindurchgerettet und zu dem gemacht habe, waS er fei, und daS zu werden Pflicht eines jeglichen sei: ein ganzer Mann, ein ganzer Christ. Justizrat Elze dankte beweg« für alle ehrenden Worte. Ja, er sei erst ein rechter Mann geworden durch daS „Buch der Bücher", aus dessen Blättern er sich einen Spruch zur Richtschnur seines LebenS genommen habe: „Lasset unS wohltun an jedermann, allermeist aber an deS Glaubens Genossen!' Um diesem Wahl-spruche treu zu bleiben, habe er wieder in fein liebeS Cilli kommen müssen, um in der Freude über das Wiedersehen mit so vielen lieben Cilliern, die weit über diesen Tag hinaus andauern weide, auch neue Freude zur Arbeit für sie zu gewinnen. ES sind böse Zeiten für unser Bolk zu gewärtigen, drohende Weiter stehen an seinem Himmel. Und ein Zeichen der Zeit sei neben der zu befürchtenden Je-suktenüberschwemmnng Deutschlands der eucharistische Kongreß in Wie», der eine Massenheerschau der Macht bedeute, die seit jeher Deutschtum und Evan-gelium ausS äußerste bekämpft hab«. Hier gelte es, daS rechte Gegengewicht zu finden. D«zu sollen die, welche eS ernst meinen mit ihrem Volke, den beiden großen Männern nacheifern, die jedem Deut-fchen wohl bekannt sind: fo evangelisch wie Luther, so deutsch wie Bismarck. Dann mag kommen. waS will; „das Reich muß unS doch bleiben!" Darum müsse die Losung tiefer und lebendiger in jedeS Herz eindringen: Evangelisch bis zum Sterben, deutsch biS in den Tod hinein I Der lebhafte Beifall, den alle Ansprachen geweckt hatten, mag dem Ehrengäste bewiesen haben, wie vertraut sein Andenken der Ge-meinde ist und der BeisallSsturm, den seine Worte auslösten, wird ihm auch bei seiner treuen Fürsorge sür Cilli in der Heimat sagen: Wir halten zuiam-men l Wie um die Wucht der verschiedenen Anspra-chen zu mildern, wechselten sie mit musikalischen Dardie» tungen. Frau Psarrer Hegemann auS Laibach fang mit klangvoller, lieblicher Stimme und warmen Em-pfinden Lieder von Hildach, Schumann, Meyer-Hel» mund und Henning von Roß. von denen besonder« HildachS „Lenz" und Meyer-HelmundS „Altdeutscher Liebesreim" gefielen. Die Dame wurde bejubelt! Noch einmal trat Frau Pfarrer Hegemann vor und brachte mehrere Violinsoli zum Vortrage. Der all» mählich aufgekommenen fröhlichen Stimmung Rech-nung zu tragen, las Herr Südbahnassistent Jörgen etliche heitere Geschichtlein Roseggers vor, die die Fröhlichkeit in Lachen auflösten. Gerne hätte man ihm länger gelauscht. Mit einem Schlußwort de« Herrn Psarrer May, der allen Mitwirkenden, inS-besondere Frau Pfarrer Hegemann und Dr. Fritz Zangger, der die Dame am Klavier begleitet hatte, von Herzen für ihre Bemühungen dankte und der Adsingung des BiSmarckliedes schloß der genußreiche Abend. Möge er unserem Ehrengaste in angenehmer Erinnerung bleiben und der Cillier evangelischen Gemeinde eine neue Stufe in ihrer Entwicklung be-dtuten! Landtagsabgeordneter Otto Erber f. Am 7. d. nachmittags fand in Hohenmauthen unter starker Beteiligung der umwohnenden Bevölkerung die feierliche Beisetzung der Leiche deS Landtags-abgeordneten Otto Erbcr ans dem Orttfriedhos statt. Sie gestaltete sich zu einer gewaltigen Kund-gebung der Dankbarkeit und Verehrung gegen den Mann, der durch Jahrzehnte treu und unermüdlich für das Deutschtum des Drautals eingetreten ist. Bon weither führten Wagen und Automobile die Teilnehmer herbei: AuS Mahreaberg, Wuchern, Frefen, St. Oswald, St. Lorenzen, Saldenhvfen, Unter - Drauburg, Marburg, Cilli, Graz ufw. waren die Freunde deS Heimgegangenen in großer Zahl erschienen. Der deutsche Männergesang» verein Marburg hatte eine Abordnung seiner besten Sänger entsandt, die in mehreren herzergreifenden Chören dem Toten ihre Abschiedsgrüße darbrachten. Das Abgeordnetenhaus war durch die Herren Oder-landeSgerichtsrat Marckhl und Heinrich Wastian, d«r steirische Landlag durch die Herren Reitter, Radkersburg, und Bürgermeister Langer, Mahren-berg, vertreten. Um 2 Uhr nachmittags setzte sich der imposante Trauerzug von der an der Reichs-straße gelegenen Kapelle ans, in der man die Leiche ausgebahrt hatte, unter den Klängen eines Trauer» Marsches in Bewegung. Boran die Kinder der deut» »chen Schulen in Hohenmauthen und Saldenhofen, geführt von ihren Lehrern; hierauf die gesamte Arbeiterschaft der Erderfchen Werke, darnach die frei-willige Feuerwehr der Märkte Hohenmauthen, Sal-denhofen, Mahrenberg. Unterdrauburg; endlich, der Leich« folgend, eine nach Hunderten zählend« Men» fchenmenge. Beim HerrfchaflshauS wurde die Leiche feierlich eingesegnet. Der Marburger Männerchor fang das Mendelssohnsche AbfchiedSlied „Es ist be-stimmt in GotteS Rat . . ." Aus dem hochgelegenen Friedhof, dicht neben der Pfarrkirche, wo man den herrlichen Blick über daS weite Mahrenbergtr Feld und die dunklen waldigen Höhen hat, wurde die Leiche zur letzten Ruhe gebettet. Nach Beendigung der kirchlichen Zeremonien ergriff Herr Einicher daS Wort, um namens der Angestellten der Hohe»-mauthener Eisenwerke dem dahingegangenen Be» gründer der Werke für seine väterliche Fürsorge und freundliche Güte zu danken. In längerer, herz-licher Ansprache gedachte H:rr OberlandeSgerichtSrat Richard Marckhl der mannigfachen Verdienste, die der Verstorbene um seine Gemeinde, seinen Bezirk, um sein angestammtes BolkStum sich erworben. Mit einem Chorgesang der Marburger Sänger schloß die Feier ad. Im unmittelbaren Anschluß an die Bei-fetzungSfeierlichkeit fand im Gasthof Auer eine ge-fchlossene Versammlung statt, in der ebenfalls von verschiedenen Rednern dem Heimgegangenen warm, herzige Nachruf« gewidmet wurden. Verband deutscher Hochschüler Cillis. Wie bereits mitgeteilt, findet heute abends 8 Uhr im Deutfchcn Haufe ein gemütlicher VerbandSabead statt. Die Mitglieder werden ersucht, pünktlich und vollzählig zu kommen. Fuhballwettspiel. Am Sonntag den 8. i wurde die Herdstsaison mit einem Wettspie! zwischen den Mannschaften deS Grazer und Cillier Athletik-fportkludS eröffnet und zeigt das Resultat 5:0 zu-gunsten der Grazer die vorher angekündigte Spiel« stärke derselben. Trotz dieser Ueberlegenheit der Gäste sah man ausgezeichnete sportliche Leistungen beider Mannschatten, welche inSbesouders in der erste» Halbzeit brillant spielten. DaS Hinterspiel der Grazer war wohl aus erstklassigen Spielern zukam-mengestellt, welcher die Stürmerreihe unserer Hei-mischen nie recht gefährlich werden konnte, dagegei unser Hinterspiel besonders in der ersten Halbzeit eS verstand, die gegnerischen Angriffe schneidig ad-zuwehren. Der Mangel an Wettfpielersahrung, M Platzhallen und Decken des Gegners, scheint trotz wiederholten Ermahnungen bei unseren Elf keinen Anklang zu finden und um fo mehr machte sich bei diesem überlegenen Gegner der Mangel an Training recht deutlich bemerkbar. Doch hoffen wir, daS unsere Mannschaft versuchen wird, alle diese Mängel durch eifriges Training gutzumachen, u» eine so vorzüglich zusammengespielte Mannschaft ab-zugeben wie die Grazer. Unsere Stürmerreihe war seil den letzten Wettspielen nicht zusammengefpielt und machte sich auch das Fehlen des linken Ber-bindungSstürmerü Pachiaffo stark bemerkbar, auch das gute Einstudieren der Spielregeln wäre sehr wichtig. Die Deckung war wie gewöhnlich anHe-zeichnet und müssen wir wohl der ganzen Deckunzi reihe volleS Lob zollen, in welcher insbesondere »er rechte DeckungSftürmer u»S an erstklassige Momente erinnerte. In der Verteidigung brillierte wie immer Stocklasfa mit seinem Gegenüber, dem kleinen Rudi, welche eS wohl verstanden, sehr gefährliche Simi-lioneu glänzend zu klären. Besonders fielen un« du von Stocklasfa gemachten Goalstöße aus, welche fair eine Länge von 80 Metern erreichter' und allgemeine Bewunderung erweckten. Zuletzt sei unseres Tor-manneS FuchS gedacht, welcher wie immer unserer Mannschaft stet« Ehre und Lob durch feine auSge-zeichneten Leistungen zu verschaffen weiß. Graz hat Abstob, jedoch E>lli versteht sich sofort in den Besitz des Balles zu fetzen und in einem von unserer Stürmerreihe scharf eingehängten Tempo geht ei gegen daS Grazer Tor, aber dort erwartet mit sich!« licher Ruhe der gegnerische Tormann Marintsch de» Angriff und wehrt ihn in schöner Manier ab. Jetzt erHaschen die Grazer den Ball, Angriff auf Angriff erfolgt von beiden Mannschaften, schon hat e« de» Anschein, al« ob Cilli einsenden würde, jedoch die ausgezeichnet« Verteidigung mit Platzers hervorrage»-den Leistungen macht alles zunichte, ein scharfer s.riff, eingeleitet vom rechten Flügel der Gegner, ei» furchtbares Gedränge vor dem heimischen Tore und schon sitzt der Ball in der 25. Minute im Netz. Graz hat die Führung, trotz alledem erscheint unsere Mannschaft nicht entmutigt, greift frisch an, und wir bekommen ein offenes Spiel zweier gleich-wertiger Mannschaften biS zum Schluß der ersten Halbzeit zu sehen. In der zweiten Halbzeit komme» die Mängel unserer Stürmerreihe recht kraß z» Vorschein, daS wissen die Grazer recht gut ans;»-nützen, erzwingen sich eine Ecke, welche ia »er 16. Minute in ein Tor verwandelt wird. Jetzt folgen scharfe Angriffe der Gegner, unseren Tor-mann sehen wir wahre Glanzleistungen vollbringt», doch konnte er einen schönen Durchbruch der linken Berbindung nicht verhindern, welcher in der 27. Mi-nute einsendete. Einigemale kommen nur noch die Blangelben auf, wogegen eS die Rotweißen verstehen, noch zwei Treffer sür ihre Farben z» er- «r • 73 Knttfche Macht Seite 5 zicklkn. worauf daS so interessante Spiel vom «Lchicdsrichter Herrn Stadler (G. A.C.), welcher eS inn einwandfreier Weife leitete, abgepfiffen wurde. T!roy der Niederlage kann der Deutsche Athletiksport-il>!ud Cilli auf seine Elf stolz sein, da sie eS verstanden. «Km?? fo guten Mannschaft wie die Grazer einen wisürdigen Gegner abzugeben. Das massenhaft an-wot'ende sportbegeisterte Publikum unserer Stadt sättigte nicht mit Beifall bei schönen Leistungen bei-dem Mannschaften. Leider wird es vem Bereine sehr MiSrocf gemacht, erstklassige Mannschaften wie Gra> u,!«d klagenfurt nach Cilli einzuladen, da der finan-vreUt Erfolg tiotz Absperrung d.S Platzes sehr viel zu, wünschkn übrig läßt. Unterricht für Tanz und Sstethische Körperbildung. Cduard Eichlers Lohn, wel. chexr als Nachfolger seines in diesem Sommer ver-stovldcncn VatrrS, dessen Institut in Graz. Bürger-gasifst 3 und den Unterricht in de» Provinzstädlcn im > vollen Umfange übernommen hat. eröffnet Heuer (wme vor zwei Zahren) in unserer Stadt einen ZtlimZ sür Mittelschulbesuchende der oberen Jahr« >;ännze und Erwachsene. Damen und Herren, mit der Untllmichtszeit »/,8-9Uhr abends, wie einen KurS fürr Kinder von 7 bis 14 Jahren, Unterrichtszeit &—7,7 Uhr abends. Besondei s der Kinderunter-richjr sei auf da» wärmste empfohlen, da ein Haupt-auqunimerk aus die Aiistandslchre und ästelhische jtöviperbildung in Verbindung mit leichten Rund-tänxien gelegt wird. Der Wert dieses Unterrichtes hat i m Deutschland schon lange seine richtige Beach-luitiii) gefunden, und wird hierzuort demselben immer »rhhc Jnteresie abgewonnen. Anmeldungen wolle mann im Interesse eines baldigen Beginnes recht-zeitiiiz bis zum LO. d. an die Buchhandlung Georg Adltier ergehen lasten. Vormerkungen für Solo- und Gruppentänze zu Festlichkeiten und Ausführungen siud can dieZnstilutsadresse Graz.Bürgergasfe3, zu richten. Eine Tagung des Deutsch-fteirischen Lethrerverbandes. Am II. und lii. d. ver-samumell sich der Verband deutscher Lehrer und Lehrrerinnen Steiermarks in der Landeshauptstadt. Hiebdei wird die gesamte deutsche Lehrerschaft deS Landdes von neuem in nachdrücklichster Weise ihre GehqaltSsorderungen erheben. Die Tagung wird mit der l am I I. d. stattfindenden Abgeordnetenverfamm-lung z eingeleitet Am 12. d. abends findet eine Aus-schühßfitzung deS steirischen LehrerbundeS (Deutsche und Slowenen) und am 12. d. vormittags die prvß»zc Hauptversammlung des Verbandes deutscher Lehrym und Lehrerinnen Steiermarks statt. Hiebei wecdrdki Herr Voller (Graz) über die Gehaltsfrage unv ) fax Leopold Lang (Wien) über „Die jüngsten Bestriicbungen auf dem Gebiete der Schulreform im L'chtqte moderner Sozialpädagogik" referieren. Als Neb««r.vcisammlilng findet am 11. d. eine Verstimm-lung j lxr Lehrerorganisten und am 12. d. eine Ber-samlmnluriz der Fortbildungsschullehrer statt. , „Der Kampf ums Deutschtum". Zeit-schriftift des Deutsche., Schulvereines. Erscheint jähr-lich oiwerrnal. Preis bei freier Posizusendung 40 Heller, beziehrlMgswcnc 40 Pfennige jährlich. Mitglieder des Tlemfchen Schulvereines erhalten die Zeitschrift durch h die OrtSgrnppenleitungen kostenlos. Inhalt der SSexiembersolge: Eine tschechische Stimme über den g zroßcn Wert der deutschen Sprache. Nachrich« len r nein nationalen Kriegsschauplatze: Wie für tschechichlsche SchulvereinSschnlen Kinder gekauft wer-fcct,. Aus der Leidensgeschichte der SchulvereinS-schule le in Markt Türnau in Mähren. Vom Deutschen « Schulvereiiu ES geht vorwärts! Das deutsche Sänq«;trlmiidesscst in Nürnberg und der Deutsche •ccfcuhilNHin. Mein Lied (Christ). Die Sozialdemo-kraien :n und wir. Neue SchulvereinSschnlen in Steier-mark. k. Von unserer deutschen Maiseier. Bon den Sci.'utz^tz> und Trutzvereinen unserer Gegner. Die bösen i dnnjchcn Tyrannen. 212 neue tschechische ■£d;ule ilcn! Tschechische Frauen als Hauptwohltäte-rinnen rn der tschechischen Schutzvereine. AuS der Werkstchlau lxutscher Schutzarbeit: Interessantes ans U7>ererm Berkaujsabteilung. Sechs Schulvereinskalen-d der diesjährigen Herbstmesse wird zweifellos Herr T Direktor Cornel Kabath aus Wien unter Auf-wcnounmvg großer Kosten mit dem bekannten amerika-n>ichen m Jmpresiario Mr. Charley Deck bringen. Es ist dltS»j eine Truppe von echten Texas-Cowboys. Cowgirlgnlj, mexikanischen Gauchos, echten Sioux-indianeviern, die am Trabrennplatze. der von Herrn Direktoritvr Labath sür die Zeit der Messe gepachtet wurde, ein Gastspiel absolvieren werden. Diese Truppe wird Szenen aus dem wilden Westen Amerikas zur Darstellung bringen, welche ihrer typischen Originalität halber allerorts das lebhaf. teste Interesse erweckte». Zu dieser Truppe zählen einige bekannte Größen des wilden Westens, wie Mr. TexaS Tex. Amerikas berühmtester Pferdebän-diger und Lassowerfer. die preisgekrönte mexikaui-sche Schönheit Miß Lola bei Rio Grande, ein Meisterkunstschütze, mehrere Vollblutindianer usw. usw.; außerdem wird Mr. Texas Tex ein großes Wettrennen zwischen einem bekannten Grazer Motor-radsahrer und amerikanischen Cowboyreiter zur Austragung bringen. Im Rahmen dieser Truppe befindet sich auch eine Karawane von Kamelen, mit denen Reproduktionen aller Art gezeigt werden sollen. Diese Truppe erregte — wie erwähnt — überall das größte Aufsehen und wird Voraussicht-lich auch in Graz den Hauptanziehungspunkt der diesjährigen Herbstmesse bilden. Brandlegungen im Unterlande. Nach einem Berichte aus Gonobitz vom 6. d. leben die Bewohner von Pokosche im GerichtSbezirke Win-dischfeistritz seit Wochen in steter Furcht und Aus-regung, denn innerhalb dreier Wochen kamen in Pokosche drei Brandlegungen vor, die die betrosfe-nen Besitzer um ihr Hab und Gut brachten. Am 6. d. brach bei Jakob Zdolsek nm 3 Uhr früh ein Brand aus. der daS Wirtschaftsgebäude samt Stall einäscherte. Es verbrannten vier Kühe, sämtliche Futtervorrüte und die heurige Getreidesechsnng. Am gleichen Tage um 6 Uhr abends wurde die Be-völkerung wieder durch Feuerlärm erschreckt. DaS Wirtschaftsgebäude des Johann Cujes hatte zu brennen begonnen und bald standen dieses, der Stall und das Wohnhaus in hellen Flamme«. Wirtschaftsgebäude und Stall brannten bis auf den Grund nieder, während das Wohnhau» bis ans den Dachstnhl gerettet werde« konnte; dem Besitzer verbrannten sämtliche LebenSmittel. Futtervorräte und das eingebrachte Getreide. Vor drei Wochen brach der erste Brand bei Franz Kogega ans, der gleichfalls gelegt worden war. Die Besitzer sind nur gering versichert. Ein Mädchen niedergeschlagen. Der Viehhändler Karl Strilof aus Zabok i» Kroatien ging mit seiner in Tiergarten wohnenden Geliebten Marie Ostrelic aus Rann nach Hause. Als die beiden bereits gegen Tiergarten kamen, wurden sie von rückwärts von zwei Burschen überfallen, deren Gesichter geschwärzt waren. Strilof ergriff sofort mutig die Flucht und ließ die Geliebte allein. Die Burschen fielen über das Mädchen her, hieben es mit einer Latte nieder und schlugen solange auf den Kops los, bis die Arme das Bewußtsein verlor. DaS Mädchen hatte einen Schenkelknochenbrnch er-litten. Den Uebeltätern gelang es. in der Nacht unerkannt zu entkommen. In qualvoller Lage. Am 6. d. geriet die 16jährige Taglöhnerin Agnes Korosec in Ponigl mit dem rechten Arm in eine im Gange befindliche Dreschmaschine, wodurch der Arm vollständig zer-quetscht wurde. Da die Hilferufe nicht sofort ver-nommen wurden, mußte sie längere Zeit in qual-vollster Lage zubringe», da sie den zerquetschten Arm nicht auS dem im Gange befindliche» Zahn-radgetriebe befreien konnte. Die Schwerverletzte würbe in das Krankenhaus nach Cilli gebracht. Kraftwagenunfall. An der Wiener Reichs-straße nächst dem ärarischen Pulvermagazin bei Laibach fuhr am 6. d. der Kraftwagen des Grasen Thun auS Wien in einen bäuerlichen Fuhrwagen. >er zertrümmert wurde. Der Lenker des Fuhrwer-kes, der Knecht Jgrniz Steroviiik, erlitt schwere Verletzungen und mußte in das LandeSfpital ge-bracht werden. Der Kraftwagen wurde nur wenig beschädigt und setzte nach Ausnahme eines Proto-olles die Fahrt fort. Weitenstein. (Fischdiebstähle.) Sams-tag wurden einem Gastwirte wieder dreißig schöne Forellen aus dem Fischbel,älter im Bache hinter dem Hanse gestohlen. Die Diebstähle von Fischen und Feldfrüchten kommen hier leider sehr häufig vor; wird einmal, was ja sehr selten vorkommt, doch ein Dieb erwischt, so kommt er häufig mit einer niede-ren Strafe davon, was die Diebe natürlich zu ileueu DiebSzügen ermuntert. Schärfere Bestrafung der Diebe wäre am Platze. Der WienerBerbandstag der dent-chen FenerbestattungSvereine. Die Tagesordnung deS BerbandstageS steht bereits fest. Sie weist folgende Gegenstände auf: 1. Eröffnung. 2. Begrüßungsansprache der amtlichen Vertreter öffentlicher Körperschaften. 3. Borirag Dr. Ed. Brackenhoest (Hamburg) über „Gleichstellung der Erd« und Feuerbestattung". 4. Verkündigung der allgemeinen Grundsätze der Feuerbestattung. 5. Vor-träge und Anträge, betreffend den Bau von Feuer-hallen (B Erträge von Stadtbaurat Marsch, Gera. und Bureaudirektor Panly, Berlin). 6. Vorträge und Anträge betreffend die Aschenbeisetzung (Bor-trag Direktor Dr. Witte, Merseburg). usw. Vou Interesse ist es auch, wie sich im Gegensatze zum Wiener Stadtrat reichsdeutsche Städte zum Ver-bandStag stellen. So liegt zum Beispiel eine Ein-ladung vom Rate der Stadt Leipzig vor, den nach-sten VerbandStag in Leipzig abzuhalten; eine Ein-ladung vom Magistrat der Stadt Breslau lädt den Berbandstag nach BreSlau. In Leipzig sowohl wie in BreSlau sind es feierliche Anlässe, welche die Einladung bewirkt haben. In Leipzig die Enthüllung des BölkerschlachtdenkmalS. in Breslau die Jahrhundertfeier-Ausstellung zur Erinnerung an die Freiheitskriege 1813. Aus 70 Städten des deut-scheu Knlturgebietes sind bis 1. September rund 200 Anmeldungen an den Wiener Verein gelangt. Darunter aus: Baden - Baden, Berlin. Bremen. BreSlau. Brünn, Chemnitz. Danzig, Dresden, Duis-bürg, Elberfeld, Frankfurt a. M, Gotha. Graz, Hamburg. Hannover, JnnSbrnck. Kassel, Kiel, Köln. Königsberg. Leipzig, Linz. Mannheim. München, Nürnberg. Olmütz, Posen, Prag, Reichenberg, Rostock, Saarbrücken, Stettin, St. Gallen. Stutt-gart, Teplitz. Wiesbaden. Zittau. Zürich und Zwickau. Der Wiener Verein entsendet eine statt-liche Anzahl von Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Der diesjährige Verbandstag wird schon in der Er» öffnnngSsitzung eine Neuartigkeit bieten: der Wiener altkatholische Pfarrer wird in einer Erklärung den Nachweis führen, daß die Feuerbestattung in keiner Weife den Lehren der christlichen Religion wider-streite. Diese Erklärung aus dem Munde eines Pfarrers, der als amtlicher Vertreter seiner Kirche auf einer FeuerbestattungStagung erscheint, wird gewiß das lebhafteste Interesse erwecken. Der Ver-bandstag nahm am Sonntag den 8. September nm 9 Uhr vormittag« mit den Verhandlungen der Deutschösterreicher seinen Ansang und schloß am Dienstag den 10. September nachmittags. Wir wer-den über den Verbandstag noch berichten. Auch in England beginnt man seit kurzer Zeit der Frage einer rationellen Zahnpflege der Schul-jugenv näher zu treten, indem man in den ersten Schulen Londons, Edinburgs usw. wie Wellington Cellege, Malborongh College, Harrow College usw. schul-Zahnärzte anstellt, welche die Zähne der Kinder untersuchen und den Eltern regelmäßig über den Zustand der Zähne ihrer Kinder Mitteilung machen. Eine regelmäßige Mundpflege mit einem allen Anforderungen der modernen Hygiene entspre-chenden »»schädlichen Zahnputzmitteln, wie es z. B. das seit Jahren bestbewährte Kaladont darstellt, ist zur Erhaltung unseres Allgemeinbefindens un-erläßlich und kann den Eltern nicht genug empfohlen werden. Saxlehner** Hiinyadl Jänos Natürliche# Bitterwasser. Das altbewährte Abfahrmitte!. Unser Leben währet 70 Jahre, unendlich v'elen aber ist ti nicht verrinnt, das Greisenalter wirklich zu erreichen, weil irgend eine akute Kranlbeit sie viel zu frflb dabin raff!. Ver nicht leiidlsertig ist und sein Leben bewahren will, der muß auch die klein?» Unrezelmähigkeiien be-achten, die sich als Erkältungen darstell?», und da» bei leisten FayZ ächie Sodener Mineral PastiUen die allerbesten un» anqenehmfien Dienste. Die Pastillen kausl man für Kr.I 25 in jedeiApolbeke oderDrogerie, lasse sich aber niemals Nachadmun«en aufichwatzen. : MEINE ALTE Erfahrung ist und bleibt, bafe zur Vertreibung von Sommersprossen sowie zur Erlangung und Erhallung einer jarlen, weichen Haut und eines weißen Teint» keine bessere Seife existiert al« die welibe!annte Steckenpferd - Lilienmilchseiie, Marke Steckenpferd, von Bergmann & Co.. Teilchen a/E. — DaS Stack zu 80 ti erbältlich in Apzihek-n, Dro-gerien, Parfümerie- und allen einschlägigen Geschäften. — Desgleichen bewährt sich Bergmann's LiliencrSme -fflantra" wunderba - zur Erha tung »aiter. weiber Damenhände; in Tuben zu 70 h überall erbaulich. Seite 6 Deutsche Macht Nummer 73 Schrifttum. Lasfale. Ein Leben für Freiheit und Liebe. Geschichtlicher Roman von Alfred Schirofauer. Mit 49 Porträts, Illustrationen usw. Berlag von Rich. Bong, Berlin W 57. Preis 4 Mf., elegant gebunden 5 Mf., in echtem Pergamentband 7*50 Mk. Mit außerordentlichem Geschick hat es der Verfasser verstanden, Ferdinand Lassalle, besten Geistesarbeit sich auf dem scheinbar trockenen Gebiet der Sozial-Politik vollzog, zum Helden eines Romanes von ungewöhnlicher Spannkrast zu machen. Freilich, in welcher bedeutenden, dramatisch-bewegten Zeit, da BiSmarck einerseits die Einigung Deutschlands vor-bereitete und anderseits die soziale Frage zum er-stenmal aufgerollt wurde, spielt sich dieser Roman ab. Zugleich weiß Schirokauer das Berlin jener Zeit und den Kreis um Ferdinand Lassalle, auS dem die Eharakterköpse Barnhagens von Ense, HanS von BülowS, des Dichters Schercnberg, deS Ver- legers Franz Duncker, des Redakteurs deS Kladde-radatfch Ernst Dohm, des Zeichners Ludwig Pietsch und anderer geistvoller Mcinner hervorragen, mit bunten, sprühenden Farben wiederzugeben. Eine noch bedeutendere Rolle spielt die Liebe in dem Le-ben dieses willensstarken, glühenden Mannes, der nicht nur die Arbeiter, sondern ebenso die Frauen mit suggestiver Kraft sür sich entzündete. Bon der Gräfin Hatzfeld an, der Lasialle in erbitterten ge-richtlichtn Kämpfen ihr Recht und Vermögen gegen ihren Gatte» erstritt, und die mit unwandelbarer Liebe an ihm hing, bis zu der temperamentvollen Helene von DönnigeS, durch deren Bräutigam Janko von Rackowitza Lasfalle im Zweikampf fiel, zieht sich eine Kette schöner Frauen. So lebt dieser Freiheitskämpfer auch in seinen menschlichen Eigen-schaften vor dem Leser auf, wobei Schirokauer sei-nen Borzügen und Schwächen volle Gerechtigkeit werden läßt. Mit hoher Teilnahme sieht man La-falle einem BiSmarck gegenüberstehen und lauscht dem Gespräche beider, daS aus ihre innere, so ver- schiedenartige Welt deutet. Man bewundert die geniale Beredsamkeit Lassalles, der als ein Agita-tor von ungeheurer Kraft die Arbeitermassen be-sonders deS Rheinlandes mit sich fortreißt. Mit ihm zugleich treten Persönlichkeiten wie Ferdinand Freiligrath, Karl Marx, Schulze-Delitzich und August Bebel aus. DaS AlterSidyll BarnhagenS von Ense und seiner Nichte Ludmilla Assing. die Lasialle heimlich zugetan ist, die mannigfachen G<-sellschaslen und LiebeSszenen in Lassalle» eigenem Hause, und daS schlichtbürgerliche Heim des Arbeiters Klingbeil bieten immer wieder die Ausgangs« punkte der Erzählung. Es ist Alfred Schirokauer in seltener Weise gelungen, geschichtliche Wahrheit, die sich ihm aus genauesten Studien ergab, in die Kunstsorm einer Erzählung umzugießen, die in allen ihren Teilen gleichmäßig fesselt. Die gediegene Aus-stattung mit den zeitgemäßen Bildnissen und Schriftstücken verleiht dem Roman einen besonderen Reiz. •• 'V / _ Mom tiefen Schmerze gebeugt geben die Unterfertigten die traurige Nachricht von dem Hin-W scheiden ihres geliebten Bruders, bezw. Onkels und Schwagers, des Herrn FRITZ PAUMGARTNER welcher heute 6 Uhr früh im 61. Lebensjahre ruhig entschlafen ist. Der teure Verblichene wird zur Aufbahrung in die Halle des städtischen Friedhofes überführt und findet das Leichenbegängnis von dort aus am Mittwoch den 11. d. M. um 4 Uhr nachmittags statt. Die heilige Seelenmesse wird am Donnerstag den 12. d. M. um 9 Uhr früh in der Deutschen Kirche zu Cilli gelesen. Cilli, am 9. September 1912. Amalie Krainz Adele Schurbi Schwestern. Auguste Dengel Mela Schurbi Nichten. • Dr. August Schurbi jun. Neffe. Dr. August Schurbi sen. Schwager. Fahrlartsn- raä Frachtscheioe nuoh Amerika königl. belgischer Postdampfer der „Red Star Linie von Antwerpen*' direkt nach New-York nnd Boston koniess. von d*r hob. k.k. östorr. Regierung Man wende sich wegen Frachten und Fahrkurten un die Keil ilar Linie in Wien, IV., WirdnergHrtel 6 «luilua Popper In I»n»briuk, SlidbahnntruMe Vrani Dalrn« Laibai b, Bahnhofatrasae 41. Ausweis über die im ftädt. Schlachthause in der Woche vom 2. bis 3. September 1312 vorgenommenen Schlachtungen, sowie die Menge und Gattung des eingeführten Fleische«. Name des Fleischers N». chwflitrtrA IHrldi in «1111*11 Stttck-n Eingeführtes Fleisch in Kilogramm 8 & e u £ «3 L B 1 « § nO io g e 0 a g s c Z «3 L "3 Si B S •e 'S) L I U) 2 0» Ä ß € BuNchek Hafob..... 3 Friedrich Johann .... — I — — 4 2 — — mm» — m— — — — — — mm — Junger........ — — 4 — — 6 - Kiie3 — 2 1 — 1 — Kossär Ludwig ..... t'eatofcbet Jatob .... — 4 Redeuscheqg Joses .... — 9 - — 14 — — — — — — _ __ _ _ 7 — Reisner Joses...... .. — 5 — — 8 — — — — — _ _ — öellat Franz...... — 3 — — 3 2 — 2 — — 4 — — — — —- — — _ _ - «uppan........ — 4 — — 10 2 — — — —- — — _ _ — Uinegg Rudolf..... — — — 1 1 — — — — — - — _ - voUgriber gränz .... — 1 — — 4 1 2 — — — - - 24 Sweili........ — — — _ — — — _ ___ __ ( - 3 — — — — 2 — — - — - — — — — — — — - — — — — — — — — — 1 — - — — — — — — — | — — Stra jirr 73 Denische Wacht L ite 7 Sie kaufen Kaffee, Tee, Kakao, Schokoladen gut und billig bei Brüder Kunz N i ederlage Q J | J J Ringstrasse. Es wird hiemit zur Kenntnis gebracht, dass am 16. September 1.. J. und den folgenden Tugen bei dem k. k. Bezirksgericht in Lieh-teenwald (Steiermark), die öffentliche Versteigerung allder im Sprengel des genannten Bezirksgerichtes vorhandenen Inventar-stQQcke der Konkursmasse Josef Bertok als: Hdolzkohle, Brennholz, Pferde, Wägen, Werkzeugen, Utensilien u. s. w. «taattfinden wird. Fflr nähere Auskünfte wolle man sich an das k. k. Be zirkksgericht In Lichtenwald wenden. 18798 üdcol -SCHREIBMASCHINE unvcrwOstMoh, leistungsfähig ERIKA -SCHREIBMASCHINE für Reise und Bureau, leicht, dauerhaft und billig ]XxX UNIVERSAL RECHENMASCHINE konkurrenzlos, addiert, subtrahiert, multipliziert, dividiert Anlultkrllrfcp Pro.pekt. ■TantU *Teat onver-bin iidllrh* VorfährnDK. Altilt* lurhinrn werden >» > Zefcl.KK fceaoBBirD. HCH. SCHOTT & DONNATH, <"> B H K.T.K. HOFLIEFERANTEN ^ WIEN III » HEI"MARKT 0 Emil Brandeis Hopfen-Kommissions-Geschäft Städtische Hopfenhalle Nr. 6 empfiehlt sich zum Verkauf von Hopfen zum höchstmöglichsten Tagespreis. 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September von 9 bis 12 Uhr vormittags in der Direktionskanzlei der Anstalt statt. Die eintretenden Schüler haben das letzte Schulzeugnis sowie ihren Geburtsschein mitzubringen und sind von den Eltern oder deren Stellvertreter vorzustellen. Die Direktion. ' •• WWM Danksagung. Anlässtich des Ablebens meines lieben Bruders, des Herrn Ferdinand Makoutz spreche ich für die namhafte Unterstützung schon während seines langen Krankseins, für die zahlreiche Beteiligung beim Leichenbegängnisse, sowie für die schönen Kranzspenden, den auflichtigsten Dank aus. Albert Makoutz. Danksagung. Für die vielen Beweise inniger Teilnahme, welche mir anlässlich des Hinscheidens meines teuren Gatten, bezw. Bruders, Schwagers, Onkels und Uronkels, des Herrn Jaklin Kaufmann nnd Realitätenbesitzer in Missling zugekommen sind, sowie fflr die vielen, schönen Kranzspenden und fQr die zahlreiche Begleitung zur letzten Buhestätte spreche ich allen Verwandten, Freunden und Bekannten meinen tiefgefühlten Dank aus. Fanny Jaklin als Gattin. Seite 8 deutsche Itfadit Nuwwer 73 Aktienkapital: K 65,000.000*— Reserven : K 17,000.000*— Zentrale in Prag. Kommandite in Wien. K. k. prlT. Dihrrhssiltruiit aller bankgescb&ftlichen Transaktionen and Erteilung diesbezüglicher Auskünfte. An- und Verknus von Effekten, Valuten, Müiusorten nnd Coupons. T«r*l(hrrunr gfitrn Verloaunic»- verlnit ßölimisriic Unioii-ltaiik Filiale Cilli. Filialen in Reichenberg, Gablonx, Sans, OlmStc Bielits. Jügerndorf, Troppau, Rnmbnrg, Briinn, Llam, Hohenelbe, Dornbirn, Salzburg. Mähr. • Schßnberg, Nentitschelo, Gras, Leoben, KSniginhof, Kla^en-fnrt, Villach. — Expomturen i» Friedek-Miatek und Rrunnao. Kulnntrwtc AuMfftlirunig von BSrien- aiiftriisrn. Ufbrrnahm« von Wrripaplrren zur AusbrivalirunK unil l>rw»Ittinjs Helfbnunic von H>rt|ia))lereii. VermletiiniK von »IclifrhrlwaehranU* lürhern (*iasn>.) Annahme von Kfldrrn zur Vfrilniun« Im Honlo-Horrrnl oder auf i:inla(H*Ufitbtr. Kreditbriefe auf sämtliche Haupt- und Nebenplätze des In- und Auslandes. Kontorist (F' briksbramt-) der d'utsthen und slowenischen Sprache vollkoiMiten mächtig, 26 Jahre alt, mit mehijühriger Prsxis in der MBUcbinenbrancbe. sowie elektr. In-wtsll.-Artikel, n.it sämtlichen Büroarbeiten vertraut, sucht Stellung per Oktober. Gefl. Anträge unter ,P. F. KKMK" an die Verwaltung de» Blattes I ilrrrirhl in Theorie und Harmonielehre, Klavier, Harmonium und Orgel wird erteilt. Anfrage in der Verwaltung de« Blattes. J Lehrfräulein aus besserem Hause, wird für ein Kurz- und Tapisserie-Warengeschäft ausgenommen. Anfangsgehalt K 30 monatlich. Anfragen zu richten an die Verwaltung de« Blattes. 18801 Lehrjunge wird ausgenommen im Manusaktur-gesehäft G. Scbtnidl's Nachfolger, .T. Gajftek, Cilli. Zu kauten gesucht gut erhaltenes Pianino zum Heben. Anträge an die Ve » waltung des Blattes erbeten. A Koststudenten od. 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