Zum ^utZen wid VergMen. Freptag, den 14. September 1621. Historisches Tagebuch für K r a i n. ^.September. DieAchtserMrnng, crgangcn über den Herzog ^n Ma^a zn La^ch mi^aukm - u^ Vetoli - Echal! verkünde: (170«). - 16. Aufhebung der Asyle m den k. t-^rbsta^ (17 ^.- ^/''.^, ,"'"^^i" von F^icepan, B.nuö von Crcatien, erleidet bcy Modrusch, von dem Veg ^"^' ^°"^ ^ü V c ^ Ni^erlaqe (i^3). - ,9. Nach dem Gefechte bcy St. Marem, zwischen de" ftsterr >ch rn u n dem ^ c ko niqe von Italien, kehrte der Letztere mit der Garde nach Lmbach zurück; d'e 0esterrelchc,' l atten^e,.egt^nd denPl.tz behauptet (/8i5>- ,q. Herberstein schlägt denVa^sa von Boome, d") Pelrma ( .96). - 20 ^ iur Wiedererobernnq Belgrads abgeschickte Lorps des Herzogs von Mantua kehrt über Lalbach l^ch ^talun iurütk (»W3> -< Hi. Kalscr Carl 5. stirbt im Kloster St. Iuß in Spanien (a556). ___________^^____^^ Das heutige Athen. (Fortsetzung)-, ^as heutige Athen, von den Mel'gnecheii Athiu, "" gt'iaüut, zählt6000 biS gaao Einwohner, worlln-^er?twa der sechste Theil Türkei, sind; Juden werden 6" keine geduldet. Es steht/ wie ganz Atti'ka, unter ^"i P.,scha von Negrogent,imo wird zunächst von einem ^oylvoden regieret. Die zweyte Würde begleitet der Disthav Kommandant der Alropolis), jedoch galiz "Abhängig rou ersterem. Die Athenieiiser genießen Manches Vorrecht, und der Türke ist hier viel huma-"^, ^»Is an an>ern Orte,, Griechenlands, oder gar m ^nstantmopel. Man bemerkt bey den hiesigen Griechen, ^lche sich nicht wenig darauf einbilden, daß sie echte -^ömmlinge der alten Athenienser smd, einen gewis-Sto^ ^^^, h^ übrigen. Auch ist wirklich noch et-^s von dem attischen Salze auf sie übergegangen: ^ sind besonders verschlagen imd witzig, lind sprechen ^s feinste Griechisch. Ihr Wuchs ist schlank und die ^tsichter voll Ausdruck. Musik und Tanz lieben sie I ' überhaupt muß der Hang zur Munterkeit und luzknc j>ey den Griechen tief eingewurzelt sept^ weil er sich, trotz der schmählichen Sclaverey, worin diese Unglücklichen schon fticIuhrhundcnenschmachten/immer noch erhalten hat, und bei) der geringsten Gelegenheit auflodert. Einen starken Contrast dagegen macht das Pfiegma und der finstre Ernst der Türken, ihrer Unterdrücker, welche, gleich.Königen in ihren prächtigen bunten Tataren und Turbanen, einherschreiren, oder mit ihrer Pfeife am Kaffehhause sitzen, und ganze Tage lang hie» derRuhe,die sie allenVergnügungen vorziehen,a,enießen. Die Grieche» dürfen nur dunkle, traurige Farben tragen; sie schlagen die Augen nieder, wenn sie einem Türken begegnen, und weichen ihm, der doch in ih. rem Lande eigentlich Fremdling ist, demüthig aus. Achen hat eine sehr gesunde Luft, imd ist noch nie von der Pest heimgesucht worden, die schon ofc bib vor die Thore gekommen war. An^ Lebensmiucln aller Art, besonders an Mldpret, ist Übersiuß. Der Ohl' Handel- ist bedeutend; indessen gelten die Besuchs der wenigen Fremden, welche man hier antrifft, mehrde« Alterthümern, als dem Handel. Doch wohnen wehre-re ConsuIn hier, und der Fremde sindet besonders beym österreichischen und französischen die freulldschattlickste Aufnahme. Die Tütten haben fünf Moscheen, unb vie Griechen viele Kirchen und Capellchen, welche meist sehr tlein und allenthalben in der Umgegend zerstreut sind. In ganz neuern Zeiten wurde die Stadl, wegen der häuftgen Räubereyen der Albanesen, mit einer leich^ ten-Mauer umgeben, und die Thore werden des Nachts jedes Mahl geschlossen. Die Landschaft Attika zahlte ehemahls 174 Dör^ fer, worunter viele Städte waren; jetzr hat fie ^7, worunter theils bloße Höfe sind; und eben so groß ist der Unterschied zwischen ehemahls und zetzt bey der Hauptstadt selbst. Das alte Athen,zur Zeit seiner höchsten Blüihe, umgab nicht allein die Atropolis von allen Seiten; sondern nahm auch noch die naheliegenden H5gel, das Museum und den Puix ein; die heutige Stadt füllt nur einen unbedeutenden Thcll dieses Raums aus. Die Gegend von Athen wivd westlich durch eine weit ins Land hineinziehende Gebirgskette geschlossen, welche unten am Meere mit de,m Berge Daphne-Wuni (ehemahls das Vorgebirge Ägaleus) beginnt, sich durch den hohen Rücken von Kaschah (wahrscheinlich ehemahls Parnes) fortsetzt, und mit dem Gebirge von Nozea (Brilefsus) «ndlgt. Ostlich von Aihen liegt der Hymettus (jetzt Trelo-Wunni genannt), dessen Fuß eigentlich unmittelbar vor der Stadt beginnt. Nordöstlich, etwa eine Viertelstund« entfernt,, fangt der Anchesmus an, und bildet mit dem Hymettus ein «nges Thal, das Flußbett deS Ilissus, welcher weiter oben den Eridanus aufnimmt, dann die Akropolis u»o den Berg des Museums rechts laßt, und bey der Rhe-de von Phalerus ins Meer fließt. Er schwellt nur beym Regen an, den größcen Theil des Jahres.über ist aber fein Bett ganz ausgetrocknet. Der Cephysus, eben, falls ein ganz kleiner Bach, kommt durch die oben erwähnte Ebene herab, welche sich auf der andern Sei^ te deS Anchesmus und der 2tadt vorbeizieht; gelangt aber, indem er die Ohlbäume tränken muß, nicht ein« mahl bis zum Meere. Der Ohlbaum ist der einzige Baum um Achen, scheint aber auch ganz besonders da zu Hanfe zu seyn. So wie er früher der Minerva geheiligt, und vor allen andern Bäumen geschätzt war, so wird er noch jetzt mit der größten Sorgfalt gepflegt, während man die Weinreben ganz nachläßig auf dem Voben hinranken läßt. Der Athenienser sagt: „Der Ohlbaum «ahrt mich, beschattet mich unb wannt mich." (Die Fortsetzung folgt). amilie bezeichnet. Eine Tugend, die den Moldauer in einem hohen Grad« auszeichnet, ist die Gastfreundschaft. Ein recht-llly gekleideter Fremder, ev sey was er will, und von 'velch immer für einer Nation, kann, seblst wenn er ble Spraye des Landes nicht teimi, durch di? ganz« "tolda» reisen, und weim es Miltag^oder Abend wird, ^h"e Bedenken in den ersten ihm vorkommenden E^del' ^t einfahren, un^d gewiß seyn>, mit He.rzlichkecc und kkgnüge», aufgenommen zu werden, und für sich, scms ^ener und selbst für seine Pferde eine uncmgeNUch? "leri^ünc und Nahrung, wie das Hauses vermag, ^ >i!^e»>, ohne .daß man es ein Mahl für nochig.ftndel, ^'< um seinen Nahmen Aufragen. Selbst Handelsleute-, l« Viehheerden treiben, jcihlen, und wenn diese H^r« ^U noch so groß waven, !nie das geringste W?idegeld< Die Sitten und i.'ebenHge brauche reicher Ll>„derö der Personen vom höchsten Adel in )af-'^ sind, die^interessantesteu Züge des Oriencalismus aus-9^'ommen,, auf europäischeM Fuße. Prächtige und Mer-^llpi eigene Equipagen sind Uügemein zahlreich. Die ^< gl^nz^nde^r Livreen sindet jedoch bis ietzc keinrn . ^ga>'g, und die Halste der zahlreich.!, Di^ncls^^ft l, un strel'.gstenVerstand,', gemobülich schmutzig u»d ze^ "^»t. Französische und deuefche Koche sind mcht selten, "ud man speist gut. Die Einrichtung der Zimmer ist im, "^ zum ^heil im türtischen Geschmacke. Em breites, ^' bequemem Sopha nimmt gewöhnlich d^ey Wände des ^lmmers, oder wenigstens die hintere Wand und die ', ^/"on.vÜnde zur Hälfte rin. Diese Art Meublen ist ^^'bar mehr für schweigende Gesellschaften, als für ^ bch?, die eins lebhafte Uncerhalcung lieben, berech« ' ^uch sind die Damen nichts weniger als gcspra. ' ^, und die Manner vom Stande zeigen mit aller >! l'ck^ ^ne d.en Türken ähnliche Gravität. Laut und herz. ^^en würde man hier für eine Hunde gegen den Wohlstand halten. Üöechaupt sch:,-n ?' n ic ,nteressi,nt zu bemerken, wie vusterordentlich sich der hohe Adel, Grieche lind Ätoldauer bestrebt, alles so vifl in^jiib seinem Herrn, dem Türken nachzuahmen. Wie der unmcr müßige Türke/ raucht auch dieser den ganzen Tag, trinkt Kaffeh und Scherbet, läßt eingemachte Flüchte zum Naschen herumtragen, uud spielt mic d^r einen Hand gewöhnlich mit einer Schnur aufgereihter Kügelchen, die er einöln oder paarweise fallen läßr. Alle Männer rauchen tresslichen türkischen Tabak aut langen kostbaren Rohren von Airschenholz, woran sich aber handlange bernsteinene-, ofc mk Gold oder au,s,.^'-schnitzten Korallenstücken eingelegte Mundstücke befinden, und in einem großen Hause muß der Herr desselben wohl mit hundert und mehr solchen kostbaren Rauchwerkzeugen »ersehen seyn, da sich oft äußerst zahlreiche Gesellschaften bey'ihm versammeln. Eine unge-heure Ans'oge, da schon ein mittelmäßiges solchcsPfei-ftnrohr achc bls ;ehn Ducaren kostet. Die Pf.ifenroftff si>Werih; äb>:^ der Türke raucht aus keiner andern, folglich aiy der Glieche und V^oloaller, Echerbct ist nur bey feycr-lichen Gelegenheiten üblich; der Kasseh aber wird, wie betan, t, immer mit dem Satze aufgetischt und isttress-lich. Die gewöhnliche Etikett fordert, dasi, sobald sich >eine Gesellschaft versammelt hat, sogleich m slll bernen Gefäßen Consicuren (Dultschetsche hier ge-'nannc), meistens eingesottene Nofenblaner, und d^t.u in einer silbernen Schale Wasser zum Trinket» herum-gegeben wird. Gleich daraus luerden den Viannern bl^eli: inende Pfeifen gebracht» DieNachahlNung deZ Türken »virb noch mehr in das Kleine getrieben; man laßc z. B. d^i Haupt, sowieeöder Tu^e tr^gr, ganz glact abschec« ren ; man sitzt mir unterschlagenen Veinen auf fel'n.'M Eopha; man ruft seine Dienstleute nie b«y ihre!^ Nahmen, sondern klatscht nur m die Hände. Die Unterschrift eines Türken ist bekanntermaßen „ur ein Kittiu-pen durcheinander verworrener Ziig?'; und die Bon., ren hätten ^ar keine Ursache, sich so unleserlich zu unterzeichnen, da sie von der Linken zur Re.hren sch^i-ben, und sich der slavischen Schriftlichen, oie keine Puncte, wie die B.lchstabell der Türken, haben, bedienen! aber die Unterschrift eincs Bojaren ist der eines Türken fast auf ei», Haar ähnlich. Die gemeine Sprache des Landes ist die moldaui- jche, auch die walluchishe, in der W^llich^ die ro« manische genannt, weil sie ganz treuherzig für eine mißrathene ^Tochter der alten lateinischen Sprache ge» halten wird. Viele Worte sind auch mit unbedeinenden Veränderungen wirklich ganz Laiein. Die eigentliche Geschichte der Bildung einer Sprache ist jedoch schon an sich etwas zu Dunkles, daß es wohl eine vergebliche Müh? wäre, ergründen zu »rollen, nach welchen Verhältnissen, in welcher Zeit und nach welchen Grundsätzen sich die heutige Spracke der Moldauer nach und nach in ih«e eigenthümliche Gestalt geformt haben mag. Sie ist eine sonderbare Verschmelzung eineS slavischen Dialeccs mit der lateinischen ui'.d italienischen Sprache, nichrohne Reichthum, nicht ohne WolMana., da siebe» sonders viele Doppellaucer hat; sie wird geschrieben und gedruckt Die Sprache des Hofes und der höheren Stände iü jedoch durchaus die neugriechische, und man wurde sich sehr irren, wenn man ß/aubce, am Hofe der Fürsten der Moldau und Wallachei mit dcr Landessprache auszulangen. Diese ist mner den höchsten Stc.n« den beynahe verachtet, und sehr viele Griechen, sowie selbst der damahlige Fürst der Moldau, Callimachi, so «uch jener der Wallache!, Fürst Karadscha, sprechen sie gsl nicht. Dieß ist das kleine gedrängte Gemählde, welches ich den Lesern alS die Frucht meiner Beobachtungen während eines turzen Aufenthalts in diesem Lande mit «!Ie,^ seinen Mangeln und Lücken vorleget , ------------------«> 1 Der Anbau des Süßholzes in Österreich. Das Süßholz, die Wurzel einer staudennhnlichen Pssanze(ül vo/l i1li^a LtÄw'a und eckwäw I..) wird in Österreich, in Mähren, Slavonien und m Oberitalien gebaut. Man gräbt die Wurzeln aus, wenn sie drey Jahre gestanden haben, und zwar am vortheilhafteste« im Herbste, wenn daS Laub verwelkt ist, weil sie dann «m saftreichsten sind, und beym Trocknen nicht zu viel «n Gewicht verlieren. Gewöhnlich sind die Wurzeln sehr lang und bis daumensdick/ zäh, äußerlich roth, braun «der schwärzlich, innerlich aber gelb, fast wie Buchs« zaumholz. Ihr »örtlichster Gebrauch ist zur Berei- tung des sakrltztüsa'ftes, h?r in Österreich B6< renzucker genannt wird. Man schneidet die Wuc« zcln in kleine Stucke, und zerquetscht diese, »achdel»» sie von aller Unrciuigkeit sauber gewaschen sind , auf einer Mühle, kocht sie dann mehrere Sumdei: mit Wasser, und preßt den Saft durch Körbe, der endlich siltrirc und bis zur gehörigen Dicke eingekocht wird, daß man Brote oder Stangen darausformen kann. Dieser Saft kommt noch häufiger im Handel vor, als die Wurzel selbst/ und wird in Oäerreich größrentheils aus dem Auslande, zumahl über Triest imd Venedig bezogen. Die Stadt Wien allem hat vom I. 1812 bis ,3l6, 529,2^7 Pf. Süßholzs^ft aus dein Auslande erhalten , wooon nur 33/376 Pf. wieder in's Ausland ginge». Die imInlandevel'wendetetlWurzeln sind fast alle inländisches Product, besonders auS der Gegend von Ziiaym, von wo sonst jahrlich bey 700,000 Pf. versendet wurden. NachTa ube soll man in Slavonien und in den benachbarten Landern die Wm-zeln wie Kork zu Stöpseln gebrauchen, und m Cattimdruck?reyen sich derselben, wenn sie an einem Ende durch Schlagen zer« fasert sind, statt der Pinsel bedienen. Der Lakrihensaft kann wie braune Saftfarbe von Illuministe» verbraucht werden, und wird, weil er sich leicht im Wasser auflöset und gern etwas seicht bleibt, manchen Substanzen zugesetzt, um das Auflösen derselben im Wasser z U erleichtern. T aß endlich das Süßholz auch in Bierbrauer reyei, angewendet wird, ist bekannt, und verrath sich hänftg durch den Geschmack mancher Biergattung. Charade. Die erste Sylbe höret Nicht gern, wer sehnlich hofft, Doch das Geschütz zerstöret T)i« zweyte Sylbe ost. Daö Ganze ist die zweyte: Von seinem hohen Stand Beherrschet eä das Weite, Und sichert so das La»d° Atz. Maltltz- Otdruckt bey IguazAloys Edlen v. Kleinmay^