MARBURGER ZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES Verlag und Schriftleitane Marfcure a. d. Dran, Badeasse Nr. 6. Fernrof: Ni. 25-67. 25-68. 25-69. Ab tS übt ('.äetjcb außer Samstag ist die Schriftleitune nur auf Fernruf Nr. 28-67 errefdbar. UnTcrlanetc Znsdirirtea werdea Dicht rfickeesandt. Bei simtlidieD Anfraeeo ist das Riidiporto beizuleceo- Postsdiedtkonto; Vien Nr. S4.60t. __ Geschäftsstellen in Citli. Marktplatz Nr 12. Femraf Nr. 7. und io Pettan. Uneartorossc Nr. 2. Feraruf Nr. 89. STEIRISCHEN HEIMATBUNDES Erscbeiat werkticllcb als Moreciueittuc. Bcncsprets (im forao.« ralilbar) Bonatlidi RM 2.10 eisscblieltiA 1«.8 Kpf Postzeituncsccbflbr: bei Lieferönc l« Streifband znzfielien schon nach geringem Geländegewinn aufgefangen. In zäher Abwehr vereitelten unsere Truppen iin slowakischen Erzgebirge den in Richtung Neusohl erstrebten Durchbruch der Bolschewisten, Infolge unserer Gegenangriffe im Raum beiderseits Leobschütz und Neiße konnten die Verbände der 1. ukrami-schen Front ihre Einbrüche nach Westen und Süden gestern nicht mehr erweitern. Unsere Truppen behaupteten ihre neuaufgebauten Stellungen in zähem Ringen und warfen eingebrochene feindliche Kräfte .in mehreren schnitten nach Nordosten zurück- Die tapferen Verteidiger des Brückenkopfe« von Stettin fingen alle mit Panzern und Sturmgeschützen geführten Angriffe der Bolsciiewiöten vor ihren verküx'zten Linien auf. Die große Schlacht um West- und Ostpreußen nahm gestern noch an Heftigkeit zu. An den Brennpunkten westlich Gotenhafen vind Zopjjot südwestlich Praust sowie an der Front südlich des Frischen Haffs drang der Feind in einige Stellungsabschnitte ein. Trotzdem wahrten unsere Truppen, in ihrem Kampfwillen unerschüttert, den Zusammenhalt der Front, vernichteten erneut 119 Panzer und vereitelten den bedrohlichen Durchstoß der Sowjets zur Küste. Westlich Gotenhafen griffen schwere Seestreitkräfte und Marineflak wirksam in die Kämpfe ein. Auch m Kurland stehen unsere Divisionen beiderseits Frauenburg in haitepi Kampf gegen die bolschewistischen Angriffsarmeen, die sie in Abwehr und Gegenstößen unter hohen feindlichen Verlu-' sten auffingen. Die Sowjets verloren gestern 84 Flügzeuge. Am Mittelrhein lag der Brennpunkt der Abwehrkämpfe auch gestern nördlich Königswinter und an der Autobahn östlich Honnef. Trotz «eines starken Einsatzes wurde der Gegner durch Gegenstöße zum Stehen gebracht oder zurückgeworfen. An der Südfront des Brückenkopfes konnte er weiter Boden gewinnen. Der Kampfkommandauit von Koblenz verteidigt sich mit dem Rest der Besatzung tapfer gegen den von allen Seiten angreifenden Feind. Zwischen Rhein und Pfälzer Bergland dauern »(^were Kämpfe mit den über die Nahe und das Glan-Tal vorgedrun-generi feindlichen PanzerTcräften an. An der Südgrenze der Rheinpfalz wo unsere Truppen die Weslwallbefestigurisen bezogen haben, scheiterten sämtliche Angriffe der 7. amerikarüschen Armee unter hohen blutigen Verlusten für den Gegner. Im Kampf gegen Tiefflieger schössen unsere Jäger 15 anglo-ameri-kanische Flugzeuge ab. An der Front in Mittelitalien und in den We^talpcn wurden durch Stoßtrupps mehrere Stützpunkte des Gegners vernichtet und Gefangene eingebracht. In einam achttägigen Unternehmen säuberten kroatische Verbände und deutsche Kampfgruppen die fruchtbare Landschaft der Moslavina südlich Bje-lovar von Banden und fügten ihnen hohe Verluste zu. Der Gegner ließ zahlreiche Waffen und mehrere Versor-gimgslager in unseren Händen. Weiträumige Angriffe amerikanischer Terrorflugzeuge richteten sich gestern gegen Mittel- und Süddeutschland. Schäden entstanden besonders in Jena und Fulda. Außerdem waren Orte im rheinisch-westfälischen Gebiet das Ziel britischer Bomber. In der Nacht flogen schwächere Verbände die Keichshaupt-stadt tmd die Steiermark an. Unsere Schnellboote versenkten vor der englischen Küste aus einem stark gesicherten Geleitzug in harten Gefechten sieben Schiffe mit zusammen 24 500 brt, beschädigten einen Zerstörer sowie zwei Motorkanonenboote. In der vorhergehenden Nacht schössen sie ein Artiilerieschnellboot in Brand und be-sch&digten ein weiteres." eine ungeheure Explosion hervorgerufen, deren Ursache nicht ermittelt werflen konnte. 137 Feindflugzeuge wurden von allen Watfen abgeschossen. Westlich der Philippinen haben japanische Unterseeboote zwei größere Transportschiffe des Feindes versenkt. Auch die Kämpfe auf der Hauptintel der Philippinen. Lu-zon, haben an Härte nicht nachgelassen. scheint es die |äpauische Taktik, zu sein, den Feind in die Ebene zu locken und dort durch konzentrische Angriffe zu vernichten. Auch die Landungstruppen auf Mindanao stießen auf härtesten Widerstand und konnten sich bisher noch nicht treikämpfen. In Indochina schreitet die Entwaffnung der französischen Truppen planmäßig fort. In Nationalchina werden starke Truppenverbände ausgebildet, unter ihnen befinden sich 100 000 Mann aus den gebildeter. Ständen. In Birma sind die Japaner und mit ihnen die birmesischen Truppen wieder offensiv geworden. So konnten sie die Stadt Me ktila und fünf Flugplätze zurückgewinnen. Damit verlor der Feind eine wichtige Nachschi'bbasis für seine Truppen. Ein verzweifelter Versuch des Feindes, die Flugolätze unter Einsatz von 50 Panzern wiederzugewinnen, brach zusammen. Putschversuch in Peru 0 Storkholm, 20. März Nach nordamerikanischen Meldungei brach am Montag ein Militärputsch ir Peru aus, der sofort niederneschiage wurde. Im offiziellen Bcriclit heii^t e dcß die Rebellen den N'ersuch machter den Luftfahrtminister General Fernand^ Melgar im Luftstützpunkt .^ncon, 25 Me Icn "nördlich von Lima, zu verhafte^ Zwei Unteroffiziere und eine kleine Ar zahl Männer wurden verhaftet und de Bericht fügt hinzu, daß jetzt wiedr völlige Ruhe" herrscht. Etwa 5000 Frauen demonstHerten a» Montag vor dem Pariser Stadthaus Wf des Ausbleibens von Nahrungsmit t^lieferung. Ein Teil der römischen Presse erho am -Sonntag flammenden Protest gege den Zusammenbruch der öffentliche; Ordnung in der Gegend von Cauloni in der Provinz Calabrien. Die Maßnah men des von den Bolschewisten unter stützten Bürfiermeisterö, durch die Cau-lonia mehrere Tage im Belagerungszustand gehalten wurde, bildet nur ein Glied einer Reihe von Akten des „bolschewistischen Terrorismus der sich in den letzten Wochen ereignete. Die sowjetische Gesandschaft in Stockholm wird, wie ..Dagens Nyheter" berichtet, in der nächsten Zeit erheblich verstärkt werden. Nftch Meldungen aus Neuyork erge ben die offiziellen Verlustlisten der USA-Handelsmarine bis 31. Januar 1945, daß 5438 Offiziere und Seeleute tot oder vermißt gemeldet wurden. Mehere nordamerikanische Senato-1 en. die vor der Gesellschaft „Neues Zion" sprachen, t>efürworteten die Umbildung Palästinas zu einem Judenstaat, der demokratische Senator Johnson bemerkte, ein jüdischer Staat sei für die Sicherheit des nahen Ostens notwendig. Reuter meldet aus Bombay, daß dort am Montag Nachmittag sämtliche elektrische Bahnen und Autobusse infolge eines Streiks der Fahrer und Schaffner itill gelegt wurden. --j Seite 2 ^ Nr. 80 # Mittwoch« 21. Marz 194S MARBURGER ZEITUNG MwtdseUo» »Ich war schon immer Pessimist« Auch wer vielleicht bisher giaabte, er brauche sich um das Weltgeschehen nicht zu kviiiiiiern, sieht sich nun durch die Geiaaren, die der Heimat, ihm selbst, leinen Lieben und seinem besitz drohen, dazu gezwungen. Diese Gefahren sind für jeden von uns nicht neu. Mancher Bah sie nur nicht oder wollte sie nicht sehen. Sie wurden aber abgewehrt, ohne daß der und jener dazu auch nur den Finger rührte, ürst nachher, wenn sie längst gemeistert und ottenicundig wurde, wie gro'ß sie gewesen, hört man ein „Gott sei Dank!" Sogar diejenigen sagen das dann, die sich Pessimisten nennen, gerade so, als wäre das ein Verdienst oder gar ein Vorzug. Wer aber hat denn bisher immer die Gefahr gebannt? "Waren es nicht Männer, die kein „Unmöglich" anerkannten? Waren es nicht solche, die sich sagten: „Es geht, es muß ja gehen!" Haben nicht die Pessimisten recnt gut verstanden, die LebensmoglichkeiLen anzunehmen und die Vorteile auszunutzen, die die Optimisten ihnen geschaffen hatten? Aber der Pessimist gibt das Rennen schon auf, bevor es überhaupt beginnt. „Es hat ja doch keinen Zweck" — sagt er. So sagten die Pessimisten schon immer. Pessimist kann man nur sein, wenn es einem gut geht, was dann allerdings das Verdienst der Optimisten ist. Sitzt man einmal in der Klemme und hat man noch Lebenswillen, dann hofft man und wehrt Bich und trotzt dem Unheil und -wendet es. Die vielen Träger von Auszeichnungen, vom Eisernen Kreuz angefangen bis zum Ritterkreuz mit seinen Steigerungen, waren alle Optimisten. Sje waren, wie wir das den Berichten zu ihren Auszeichnungen nun schon Jahre hindurch entnehmen konnten, oft in der schwierigsten, ja, oft hoffnungslos scheinender Lage. Sie nahmen die Dinge wohl, wie sie waren, aber sie setzten ihnen ihren Willen entgegen, statt sich feige von ihnen erdrücken zu lassen. Ihr Beispiel müssen wir aUe nachahmen, in gleich mutiger Gesinnung und gleich tapferem Tun. 75» Geburtstag. Der in der Hugo-Wolf-Gaese 21 in Marburg wohnhafte Malei-meister Josef Sorko feiert heute, am 21. März, seinen 75.Geburtstag. Der freise Jubilar, noch körperlich und geistig frisch, ist einer der letzten Mitglieder dee „Vereins der Schönerianer", dem er schon im Jahre 1888 angehörte. Ein Viertelliter Trinkbranntwein wird für Normalverbraucher über 18 Jahre im Stadtkreis Marburg aufgerufen. Weitere Bekanntmachungen in der heutigen Zeitung betreffen die Zuteilung von sauren Rüben und Zwiebeln. Holzasche ist Dünger. Die ländliche Bevölkerung muß vielerorts augenblicklich faßt ausschließlich mit Holz heizen. Man sollte nun nicht vergessen, daß im Gegensatz zur Kohlenasche die Holzasche nicht in den Abfalleimer gehört, sondern ale Dünger in unseren Obst- und Gemüsegärten verwendet werden soll, wie dies schon früher bei unseren Vorfahren geschehen ist. Ausweise bei polizeilichen Kontrollen. Um bei polizeilichen Kontrollen nicht beanstandet zu werden, muß, worauf bereits mehrfach hingewiesen wurde — jeder im wehrpflichtigen Alter stehende sich stets über sein Wehr- und Ar- beitsverhältnis aueweisen können. Als Ausweise können foigende Papiei'e dienen: Wehrpaß oder Wehrpaßiiotiz, rir-beitsgeberausweis, durch den eine gegen wuriige Tätigkeii nacnge wiesen werden kann. Kein Brot an Haustiere Terffittem! Das Verfüttern von Brotgetreide an das Vieh i«t den Bauern verboten, .doch auch für Stadtbewohner gilt * die unbedingte Pflicht, an Haiiftiere kein ,Brot zu verfütteml Abschied von Kamerad Engist in Treun In der veigdiugenen Woche wurde in Treuu bei Peuau der von Banditen ieige aus dem' iriimeiiidit eimurdete Öoer-verwaJter pg. Geurg cngist leieriich beerdigt. Am offenen Grabe war eine Ehrenwache des aulgezogeii. Oberverwaiter Pg. Uhizka geaacnte in bewegten Worten des so Jäh entrissenen Freundes und Kameraden- An der letzten Ruhestätte neben dem Heldenhain auf einem Randhügei der Kollos hatte ein Ehrenzug der Motorstandarte, eine Alarmkompanie der Wehrmannschaft Aufstellung genommen. Viele Volksgenossen aus Nah und Fern umsäiunten den Platz, als Ortsgruppenführer Pg. Pollinger von seinem Freund und Mitarbeiter und der Führer* der Motoi-etandarte Marburg, NSKK-Hauptsturm-führer Müller von seinem Staffelführer, Abschied nahmen. Kreisführer Bauet schilderte in seinem Nachruf den Verewigten als aufrechten Mann und echten Nationalsozialisten. Der als Soldat des ersten Weltkrieges, enttäuscht und verbittert über die feige Kapitulation, als einer der ersten zu Adolf Hitler fand. Nach dem Mißlingen der Erhebung im Jahre 1923 und dem darauf folgenden Verbot der Partei suchte Georg Engi«t mit so vielen anderen in Südamerika sich eine neue Existenz tu suchen. Diese Aufgabe, an def* so viele scheiterten, von ihm wurde sie gemeistert. Aus Urwaldboden schuf er fruchtbares Land, die Rebkulturen seiner alten Hei- mat pflanzte er in diese fremde Erd«, sein lachliches Können, seine unermüdliche Tatkraft lieh er selbstlos vielen Volksgenossen, die durch ihn neuen Mut* zum Durchstehen erhielten. Wenn es ihm so gelang, zu Wohlstand und Ansehen zu kommen und eine Familie zu gründen, so vergaß er darüber nie die alte HeimaL AI« einer der ersten in diesem Erdteil gründete er eine Außenorganisation der NSDAP. Bei Kriegsausbruch hielt es Kamerad Eng ist nicht mehr in der neuen Heimet Axif abenteuerlicher Fahrt kehrte er ins - Reich zurück, um sich in dessen Lebenskampf zur Verfügung zu stellen. Nach mehrfacher Verwendung an wichtigen Stellen kam er 1941 ins befreite Unterlemd als Oberverwalter auf verantwortlichen Posten nach Treun, wo er seine ganze Energie und TaÜcraft einsetzte und neben der Uberfülle von beruflichen Pflichten politische Arbeit von unschätzbarem Werte leistete. »Uns Uberlebenden ist es nun. übertragen«, so schloß der Kreisführer sein« Gedenkrede, »den Geist dieses guten Kameraden in uns fortleben und wirken zu lassen als Vorbild und Mahner, denn er war einer von jenen, die auch in trüben Stunden nie wankend wurden, der seinen Glauben an den Führer lud die deutsche Zukunft in allen Lagen seines Lebens über Alles stellte, der kein Zweifeln kannte und kein Zagen, nur ein Ziel vor Augen: Deutschi and.€ Heute zeigt der Kalender Frühlingsbeginn Ein Blick zum Sternenhimmel in diesen Tagen Der Kalender zeigt heute Frühling&-beginn an. Die Sonne ist in das Zeichen des Widders getreten. In dieserh Monat hat die Tageslänge um 2 Stunden 3 Minuten zugenommen. Heute überschreitet die Sonne dan Himmelsäquator in nördlicher Richtung. Frühlings-Tag und Nachtgleiche. Der Mond, der gestern sein erstes Viertel zeigte, wird am 28. zum Vollmond geworden sein. Ein Blick noch auf den Fixsternhimmel, wie er sich in diesen Tagen unserem Auge darbietet. Nahezu im Mittelpunkt steht das Sternbild der Zwillinge und im Südwesten des Nachthimmels glänzt das schöne Bild des Orion, das größte und schönste Sternbild unseres Himmels. Das gut sichtbare Sternbild enthält zwei Sterbe erster Größe, die rötliche Be-teigeuze und den weißen Rigel, zwischen beiden stehen in gerader Linie drei Sterne zweiter Größe, die den Gürtel des Orion oder den Jakobsstab bilden. Im hohen Nordosten verschwindet der Herkules, in dessen Sternkreis sich kugelförmige Sternhaufen befinden, die sich in größeren Teleskopen als eine Zusammenballung von mindestens 100 000 Sonnen erwiesen; sie sind weiter von der Erde entfernt als irgendwelche Sterne unseres Milchstraßensystems. Das Licht des größeren Kugelhaufens im Herkules braucht 36 000 Jahre, um bis zu uns zu gelangen. Von den Planeten sind im März in der Abenddämmerung Venus, Jupiter, Saturn und Merkur sicht- bar, in der Nacht Jupiter und Saturn, imd in der Morgendämmerung Mars imd Jupiter. Im Nordwesten des Fixstem-himmels steht im März Andromeda mit drei Sternen zweiter Größe und dem auch mit unbewaffnetem Auge erkennbaren Andromedanebel. Am hohen nördlichen Horizont sind nur noch zum Teil Schwan und Leier sichtbar. Im Schwan ist der Stern 61. ein Doppelstern, der w / Kleine Freundin /Von Em« Meyer-Koenig erste Stern, dessen Entfernung von der Sonne durch den deutschen Astronomen ! Bessel 1829 ermittelt wurde In der Leier strahlt die Wega, die sich der Erde in jeder Sekunde um 11 Kilometer nähert. Wirtschaft im Kriege / Vorschuss aus der Lebensversicherung Erleichterungen fü'^ Rückgeführte — Freizügigkeit wie bei Sparkassen Die Wirtschaftsgruppe Lebensversiche- i leistung von einem Drittel der Versicherung hat ihren Unternehmungen Rieht- ! rungssumme, im Höchstfalle bis zu 500 linien gegeben, nach denen rückgeführ- ■ Reichsmark zahlen. ten Lebensversicherten Rat und prak- j Diese Vorleistung stellt keine Aner-tische Hilfe zuteil werden soll. Wendet ; kennung des Leistungsaneprucbs dar, sich ein Versicherter an ein Unterneh- i sondern ist als erste Hilfe zu bezeichnen, men der Wirtschaftsgruppe, um die An- Sie soll unter allen Umständen dann ge-schrift seiner Lebensversicherungsgesell- währt werden, wenn offensichtlich eine Schaft zu erfahren, so soll ihm berei^wil- ; Notlage vorliegt und zu befürchten ist, ligst geholfen werden. Wenn Angehörige j daß durch die Weiterleitung an den Ver-von Versicherten bei irgendeinem Mit- j sicherer Verzögerungen entstehen, die _^ ^ ^ ^ ^ ^ \ A ^4 ^ f-r* ^1» ^ f 4 c? «xr A i ^ Vi ^ r ^ An A ft OTI lung mit Vorleistung und sonstitjer Hilfe wie bei der Lebensversicherung. Die Freizügigkeit, wie ftie zum Beispiel von den Sparkassen für die Sparbücher eingeführt wurde, soll, wenn auch unter anderen Voraussetzungen, innerhalb dei gesamten deutschen Lebensversicherung Platz ergreifen. Deshalb bittet d=e Wirt-schaftsgruppe ihre Kütgliedsunternehmen, in besonders dringenden Notfällen auch dann Vorleistungen als erste liilfe zu von versicnerien oei irgenaeiuera ivhl- | sicnerer vei^uyeiuiiycu ------------• w » Vit K«»» qliedsunternehmen der Wirtschaftsgruppe i den rückgeführten Versicherten nicht geben, wenn der Versicherte cn , * ____j___» _________t— j__•.■.»^4 Tn- h und hatte den Schwanz steil in die Luft I gereckt. Die grünen Augen mit den schmalen schwarzen Schlitzen blickten I mißtrauisch, alle Rüci^nmuskeln waren ' gespannt Als nichts geschah, hockte ! die Katze nieder und begann sich s« I waschen. Dabei schnurrte lie, fuhr mit \ der Pfote über den Kopf und hielt die j Augen fest zusammengepreßt I Der Soldat goß von der Suppe, die auf I dem Ofen stand, in ein Schälchen und I schob dieses auf den Tisch Doch bevor : sich die Katze an die Suppe machte, rieb sie dankbar ihren Kop» an der Hand des Soldaten. Da sagte ein Kamerad; ; »Meine kleine Leni ist auch so zärtlich, wenn ich ihr etwas schenke.« Und ei streckte seine Hand aus und lächelte, ' als da« Tier sich von dem Napf fori-* wandte und schnurrend den Kopf auch I an seinem Ärmel rieb. 1 »Wir wollen schlafen«, sagte der Soldat, der das Tier gebracht hatte nahm seine Fellweste und legte sie ne-I ben den Ofen. Da« sollte der Schlafplat? für die Katze sein. Als die Kerze ver löscht war, lag der Soldat auf seineir Lager und starrte in das Dunkel. Daheiir brachte jetzt die Mutter die beider Kleinen ins Bett, deckte sie warm zv und küßte sie. über diesen Gedanker schlief er ein, nahm sie mit in seiner Traum. Und er muß ein heller unc schöner Traum gewesen sein, denn de. i Soldat erwachte durch ein Lachen unf , glaubte, auch das gehöre noch zu seiner. Traum. »Deine Katze hat Kinder bekommen j Nun wird sie dir deine Fellweste nich 1 wiedergeben können.« j »Ich schenke sie ihr«, lachte der Sol ' dat, sprang schnell von seinem Lage, j auf und lief zu den andern, die um da kleine Wochenbett herumstanden unc sich über da« wimmelnde Leben freuten j Wie ein Wundei war das hier iir j Kriegsland, in Moor und Einöde. Sieg-i haft und ein Versprechen in all seiner Wärme und Zärtlichkeit. Damensfrümpfe im .Schwarzhandel Bei einer polizeilichen Streife nächst dem Geschäftsbetrieb der „Schwarzen Börse" im Wiener Resselpark wurde der Ausländer Athanasios Lambardaris angehalten, weil er verschiedenen Frauen Damenseidenstrümpfe zum Kaufe anbot. 16 Paar solcher Strümpfe, ein Viertelkilogramm Bohnenkaffee, Markenabschnitte für 20 kg Fleisch und 4765 RM bar wurden bei ihm vorgefunden und beschlagnahmt. Nach seiner Angabe hatte er die Strümpfe von dem Schleichhändler Friedrich Gerstner zu Überpreisen erworben und beim Ankauf des Bohnenkaffees höhere Preise gezahlt und solche beim Anbieten gefordert. Weiter gestand er den Schwarzhandel mit Fleischmarken für 30 kg, die ihm die 30 Jahre alte Waltraud Miil-1er zu hohen Preisen verschaffte, ein. Gerstner stand mit anderen Schleichhändlern In Geschäftsverbindung; er betrieb mit be/ugsbeschränkten und verknappten Waren gesetzwidrige Tauschgeschäfte. Aus diesem Kreise wurden zehn Wirtschaftsschädlinge ermittelt und vor dem Landgericht Wien angeklagt. Gegen vier von ihnen wurde das Verfahren als noch nicht spruchreif ausge- schieden, sechs wurden schuldig gesprochen und verurteilt: Der bereits vorbestrafte Friedrich Gerstner zu einem Jahr und sechs Monaten Zuchthaus und 5000 RM Geldstrafe, Waltraud Müller wegen Schleichhandels mit Fleischmarken für 60 kg zu einem Jahr Gefängnis, der 50jährige Au^st Czer-ny zu fünfzehn Monaten Gefängnis und 3000 RM, weil er 130 Meter Leinengra-del, 2 kg Sacharin und 30 elektrische Tauchsieder, die er von Gerstner erwarb, teilweise zu Schwarzhandelsprci-sen verkaufte, Nikolaus Tillewang als Schleichhändler wegen Ankaufes von 30 m Gradel und zehn silbernen Armbanduhren zu überhöhten Preisen zu acht Monaten Gefängnis und 2500 RM, der Ausländer Alfred Porti weßor. Tauschhandels mit Fleischmarken zu sechs Monaten Gefängnis und Athanasios Lambardaris zu einem Jahr Gefängnis und 3000 RM Geldstrafe. Ein beträchtlicher Teil der Schleichhandelsware konnte bei den Angeklagten noch sichergestellt werden, er wird zugunsten des Reiches eingezogen, ebenso der bei den Geschäften von ihnen erzielte gesetzwidrige Mehrerlös. Der Flügelschlag eines Vogels . . . In der Osttiroler Bergbauerngemeinde St. Veit im Defereggentale ereignete sich beim Bergheuziehen ein tragischer Unglücksfall. Zwei Männer und eine Frau hatten sich auf eine Alm begeben, von wo sie Wildheu auf Htjrnerschlitten zu Tale schaffen wollten. Als sie das Proditztdl durchquerten, löste sich an der steilen felsigen Stirnwand dieses Tales durch den Schwingenschlag eines großen Vogels eine kleine Lawine, die mit wachsender Geschwindigkeit zu Tale sauste und dabei immer größer wurde. Noch ehe die drei Bergheuzieher, die erst im letzten Augenblick durch das Brausen und Rollen auf die drohende Gefahr aufmerksam wurden, den Unglücksplatz verlassen konnten, wurden sie von der Lawine erfaßt und in die Tiefe gerissen. Unter Leitung der Gendarmerie begab sich sofort eine größere Rettungsmannschaft aus St. Veit an den Unfallsort, die sich zunächst jedoch vergeblich um die Verschütteten bemühte. Unter größten Anstrengungen gelang es erst am nächsten Tag einen Verunglückten und noch einen Tag später auch die beiden anderen als Leichen zu bergen Eine weiße Amsel. In Slonitz b?. Schlan in Nordwestböhmen wurde in diesem Winter schon mehrmals auf den: Platz vor der Kirche eine Amsel mi' ganz weißem Gefieder beobachtet. Durcf sein ungewöhnliches Kleid erweckt de Vogel natürlich allgemeine Aiiimei' samkeit. Vom 19. bis 25. März wird vcrdunkel von 19.00 bis 5.15 Uhr. Druck oBd Verl*E Marbuieer Verlags and Drucfcert-des m. b. B- — Verlat«lee haben «uBer ihren eigenen Kunden sämtlichen Versorgungs-berechtigten die zustehende Rübea-menge auszufolgen. Bei Abgabe Ist der Abschnitt zu eatwertea. — Der Leiter des Emährungsamtes: Im Auftrage: Nltzsclit. 414 Oer Oberbürivraeistar dar Stadl Marburg-Drav. Ernäbrungsamt. Marburg-Drau, dea 19. MArz 194S. — ■ EKANNrMACHUM« I — Auf Abschnitt Nr. 31 des Einkanlsausweises fflr Gemüse wird iBr Normalverbraucher Mtr 1« Salira de» Stadtkreises Marbur« eine Sonderzuteiluic von Ut«r Trlnkbraimtwtia pr« PtriM, !■ der Zeit vom 22. bis 31. Hirz 1945. aul-gerulen. Die Abgabe des Trinkbranntweines erfolgt durch die Kleinverttiiar, welcbe in der «erlatstaa Trinkbrannt-weinzuteilnng eingeschaltet waren. Die Liste tfar Verttlltr mit der vorläufig zustehenden Trinkbranntweinmenge liect bei der Ausllefarungsstaüa dar Firma Adalbert Gif^tl, Marburi. Tegettlioff-straBe. auf. Die Abholung durcb den Kleinverteiler kann ab 22. März 1945 erfolgen. Die Letztverbraucher erhalten den Trinkbranntwein beim zuständigen Kaufmann, wo sie als Kunde für die anderen Waren eingetragen tlrd. Für Letztverbraucber obiger Gruppe, welche in Gemeinschaftsverpflecnng stehen und dabei k^en Einkaufsauswels besitzen, w^rd durch Ernähruncsamt B, Marburc-Stadt, eia Btrachtigangsaclwia ausgestellt. Die bezogene Trinkbranntwein-menge ist nach der Auslieferung mit dem abgenommenea Abschnitt 31 nach-zuwei*:eti Diese Absctanitir sind aulcc-klebt zu 100 Stück dem Ernährnagsamt B. Marburg-Stadt, nach Beendigung der Auslieferung Torzaleten. DI* Abradiniing mal lingsteiis Ma f. April 194S erfolgt sein. Die verbleibende Restmeage ist nach Beendigung der Ausgabe mit der Lieferfirma rückza* verrechnen. — Der Leiter des Emäb-rungsamtes: Im Auftrage: Ullxtclia. Mein geliebter und futer Gatte. Herl Felix Baronik BalghiiialMiaMdttalttaf kat mich am 16. Mirz 1945, bn Alter tob 37 Jahres, unerwarte* Terlasseo. Beirdl-Kttflg Moatag. 10. Mirz. um IS Ubr, Friedhof Drauweilar. Marbur&'Dr., 19. März 1945 In nnermeBlichem Schmerz; VeranilM BVMift, geb. Nctal. Oattla; ■•ttt BafMlb. Matter; t«i Naam aller Verwaadtaa. üase» innigsteeliebter Sohn. Bruder, Schwager JÄT* und Neffe August Pertz M-RatttirfMirar aad Triiar das VcrwiMdeleiiahzaleiieBt gab im Altei voa 24 Jahren an der Westfront für sein geliebtes Vaterland am 26. Dezember 1944 sein Lebea Fachsenfeld, Gurkfeld, Wien. In tiefer Tiauer: Jastf Perti aiie pra übrigen Verwandten. U9.cre liebe, gute Mutter. GroB- und Schwiegermutter. Fra« Johanna Frangesch hat «OS nach langem, schwerem Leiden, im M. Lebcasjahr. am 13. Mirz 1945 fir immer verlassen. Die Beisetzung der teueren Toten fand am 15 Mirz «■ 10 Ukr am Friedhofe Ia IMterpalsgau statt. Datcr^siöia. WiBdischfel-itritz. im Mi-z tB45. laha— Framaaeli. im NaiMii aller Verwaadtea. . Meie* liebe Mutter. OroB-■Bd Schwiegermotter, Praa Agnes Spanninger Ceb. KPBLNIR hat «BS nach langem, schwt-rem Leides am 20. März, im 80. Lebensjahre fftr (nmer ver-lascca. BcerdiKOM Doanerstag. 22. Mirz, um 17 Uhr. Friedhof BraÄidart. MarbvR-Dr» M. Mirz 1945. Ia tiafar Traaer: Maria Wala-■arl. Tochter: Pran Weliigeri, sdnwieeefaefce; Blmar uad M-eakelktader. aad alle Verwaadtea. 1369 Me