V er ei n i g t.e L a i b ach er Z e t t u tt Z. Freytagden »o. September 1819. I n n l a n d. "a i'b a ch am 9. September. . .', weitere Nachvichteil über die Neise Sr. kaiserl. Hl>« heit des Erzherzogs Ferdinand, Kronprinzen von Ofterrclch im Adelsberger und Villacher Kreise. <^m 17. August 1619 begaben sich Se. laiserl. Hoheu der Kronprinz von Österreich über Loitsch, Planina und Zirkmtz, wo Höchstdieselben auf einer Plette, l» Begleirung mehrerer mit Musik und Jägern besctzten Kahne, den an N-amreigenheiten bekannten Sec befahren und besichtiget haben , nach AdelsbevZ; und betraten um 4 Uhr Nachmittags die Adelsbergcr alte, und die seU 2 Jahren entdeckte obere Grotte, die mit ersterer durch eine 12 Klafter hohe Stiege in dic Verbindung gesetzt , und geschmackvoll beleuchte: war. Im Innsrn der Grotte bey der sogenannten natürlichen Felsenbrücke, stand liue transpar^rte Pyramide mit der Aufschrift: Vi>.^t ^'l>l'n,:p,I<^, und unweil dieser erscholl bey ?ln-ncilm'ung seiner kaiserl. Hoheit/ die Vocal - und In-^mmentalmusik. Die neu entdeckte Grottenabthei-l"ng gewahrte weg?n der Reinheit des Tropfsteines, eiücn herrliche,^ Aablick. Se. taise^'l. Hoheit haben f'ch in dieser Grotte ungefähr 3 Stunden mit Zu-flisdenheu venmilt, nnd um 7 l^hr Abends die-^ldeläberger iix^'ljcvQ- Heilanstalt in, Augenschein genommen. Am 18. Frühe besuchten Se. kaiserl. Hoheit baä k..k. HofgeMtte z,u l.^ä^5tl.^n, ^ und Nach- mittags die Magdalena-Grotte, i>« sich vor der Adelsberger darin auszeichnet, daß zu ihrer großen Öffnung 5c> Snifen abwärts führen, die Wölbung gen, Gänge und Tropfstein- Figuren viel größer, erhabner nnd mlbgedehnter sich darstellen. Die se-henswürdigsien Stellen darin wurden durch bewegliche Irlichter, die einen guten Effect machten, b?« leuchtet. In d^r Tiefe der Grotte rauschte derPoik-fiuß, auf welchem aus ciner'niedern Höhle Carrons Nachen mtt zwey Laternen hervorschwamm. Der den Carrhn vorstellende Fischer zog das Netz vor den hohen Gästen, und überreichte Höchstdenselben 6 ?'.a-^o8(VnVnin?'>>;. Von da lehrten Se. kaisers. Hoheit nach Adelsberg zurück, und am 19. um 5 Uhr Frühe reiseten Höchstdieselben unter den heiße-sten Segenswünschen der dortigen Inwohner nach» Fiume ab. Am 26. August betraten Se. laiserl^ Hoheit wieder dirses-Go:lveri!emcn?sgebieth beyTar-' vis, besuchten am Wege nach Villach das Gestütts' zu Arnoldstem^ wo Se. kaiserl. Hoheit, so wie i»r allen Orten dieses Kreises, mit Feuerschüssen von den versammelten Behörden empfangen wurde, und trafen am 27. um ia Uhr Frühe in der Kreisstadt Villach ein. 100KanoncnschüsseverkündigtenHochff-derselben Ankunft/, ein laut r Jubel erscholl allenthalben, und am Eingänge des für Se. kaiserl. Hoheit bereiteten Quartiers traten- Hochstdieielben in einen Kreis bon 12 weisigelleideten Mädchen, wovon eine,de-vseHen das c 'n Illyrischen Blatte beyge-> fügte Gedicht, declamirte. Den Tag rmdürch besuchten Se. taiserl, Hoheit alle öffentliche^ GvdÜUd^ 298 Anstalten und die vorzüglichsten Fabriken; AbeM wurde die Stadt geschmackvoll beleuchte, das Mili-tsr^und Bürgerkorps standen iir voller Parade. Die «Mitärmusit des Regiments Barou Wimpfen, die die Stadtbewohner von Klagenfurt bestellten, erhö-hete däs. Fest ^ und des zahlreich versammelten Volkes Ii^elgeschrey widerhallte aus allen Gassen der Sradt^ ' > Am 28. beehrten Se. ^aiserl. Hoheit die Berg« wer.kezu Bleiberg, und die Eisenhammer und Stahlwerke zu Obervellach mir Höchstihrem Besuche. Der Donner der Kanonen, Pliller und Fllntenschüjse der Einwohner verkündeten allenthalben die Amuesenhcit der hohen Gäste. Um,4 Uhr Nachmittags setzten Höchstdieselben die Reise nach Spiral fort, wo der Empfang auf gleiche Art, wie in den übrigen Sca« tjonen geschah. Den 2^. wurde nach dann der 5 'Wagen der^e.,ttbuenden k. k. Kammerherrn und le'^ 3^'^ ^saren, endUch^ ge^pon Vagen, welche mit Einwohnern der Stadt ^. Auch st^ Nachmittags Se. k. Hoheit der Erz. h^og Fe.drnand Karl ci'^, e, H^og von hier eing.trof- "', und haben im goldenen Schiffe Ihr Mst.^-'uattier genommen, und in diesem ^l,ge,,.li ke tri5r d'e Nachricht von de.n Eintreffen Sr. k. t. Hoheit se-, Erzherzogs Ludwig in Srraßwalchen ein. (Sz.Z.) Wieu den 3. September. Ihre königliche Hoheiten der Kronprinz vo>, Preußen u„d der Prinz Friedrich von 0ra.ien, welch' vorgestern Abends, in Begleitung des Ge«eral« .lemenants v. Knes-beck, Adjuta.nen Sr. Majestät de, Konlgs, des Obersten v. Schack :c., und dei Adnuanten B.n-on v.YooY, hier eingetroffen waren, starteten gestern Morgens ihre Ankunfts-Besuche ab, w che N,ch,^^^^^ de.,alerh>ch,te.< und höchst n Herhatten erwart wurden. Mirtags wa^> n emer Fa.ml.n- Taftl gespeist , „nd Abends beehren ^hre tanerlrchen Majestät«, u.d be,)de Prinzen da.Burg^heater mit Ihr^r Gegenwart. (Hstr H ) A u s l a n d, o e ll t s sl^ s den „ii d«m »I" ^"""" ^""' "'"'" aU< ?"' st n H"°°"^ H"'" '?"'l „'..crNip. hz„ste„ ffe^ich "^' °°" """ 2m'«f.„stie« (de« °°«„ Vn?,Myegte, waren leider nur zu gegründet, und ^e ^achnchten, welche das Io r,.gl ci<> .' mis vom ' d""ber mittheilte, vollkommen richtig. Wir "den zwar keine Londoner Blätter von späterem Da-'um als »7. August erbalten; aber die Pariser Zei-nm.gen vom 22. liefern umständliche Auszüge auS Londoner Blatter» vom .6., welche unter der Auf-lchr.ft: Tumult zu Manchester und Gefangenneb' "mig Hunt's, nachstehende Details über die traurigen Vorfalle zu Manchester enthalten: ^, «Der sechzehnte August war ein merkwürdiger ^g sur die ^tadt Manchester und für gan^ Eng-'and. Die Nadical-Reformatoren haben ihre ganze Macht aufgeboten ; -aber die guccn Bürger, die Ycomanry (BürgermUiz) und di^e LinientrupPln habe., diese ungeheure Menge von Rebellen zerstreut und deren Häupter vechcttet. Leider ist Blut ge-siossen; aber es steht zu hoffen, daß diese Niederlage dcn Unrui)est,fcern gezeigt haben wird, das; der Augenblick noch sehr entfernt scy, um mit der ministen Hoffnung des Gelingens, eine politische Ne-volutlon .England anzuzettel,,, oder an dieStelle un-'"" alten Verfassung dasNeich der Anarchie zu sei'-en.« lent^s "- "'" ^'^^"' Morgen hatte man al-emhal en e.ne Procl.mation angeschlagen, durch ^e d.e ruhigen Einwohner aufgefordert wurden, " ^ause zu bleiben, und ihre Kmder und Blenst-len^zu Hause zu halten. Die mit Handhabung ossentllchen Sicherheit beauftragten Beamten , ^eo,t emer grosien Menge Constables, waren auf m. ^'^""' ^^ berittene Bürgermiliz der Stadt ^«"chester und des Fleckens Salford war marschfer-^ " Veomanry der Grafschaft Ehester und das ^/^ "aonerregiment cantonnirtcn in der Nahe zwenl?^' ^^^te Husaren-Regimentw^r, nebst wen ^"^"ie" Artillerie zu Pferde, in den Kasernen; « y ^l'fantene- Corps waren in der Stadt vertheilt." toren-'"^ ^ Uhr Morgens erschienen die Reforma-z ' ^^ kamen in mehreren Tolonnen aus allen als: Stockport, Royton , M-m) :c.; sie marschirten in milltar-'cher Ordnung, ^. Mann yoch, aufi Fahnen mit de»r aufrührerischsten Inschriften, als: Gleiche Repräsentation oder Tod! s/aßt uns lieber als Manner sterben , denn als Sclaven verkauft werden! u. dgl. wurden ihnen vorgetragen. Beym Vorüberziehe»! »or den vornehmsten Hausern der Stadt wetzten stk bald die ungeheuren Stöcke^ womit sie bewaffnet waren, auf dem Master, bald trugen sie solche^ wie Flinten, auf den Schultern. Vor mehrere«'-chrer Colonen ward eine Freiheitsmütze auf einer Stange ei'ihergetragen. Man hörte von allen Sei-tcn Militär - Commando'ö: Rechts! ri>M Halt! Vorwärts! und dicse ungeheure Volksmasse gehorch-te mir vieler Geschicklichkeit. Der Blanketsield- Platz ' war der Versammlungsort." ,,Um Mittag erschien der Redner Hunt auf ei, nem Wagen; voraus zog MM', und auf dem Bocke ,asi eine Amazone, Präsidentin« eines Clubbt von Reformatorinnen, mit einer Fahne in der Hand; es war ohne Zweifel eine Göttinn der Freiheit. H:ntt bestieg mir den übrigen Chefs die Rednerbühne; die ungeheure Masse von Zuhörern stellte sich m Schlachtordnung; Fahnen und Freyheitsmützen wurden in die Luft geschwenkt. Es waren 60,000, "der wie Einige glauben, sogar 100,000 Menschen versammelt." „I" diesem Augenblicke erschienen die oorigkelt-llchen Personen, verlasen mit lauter Stimme die Aufruhr-Acte (tti^! .^0"klärten, daßdie.eVer-snnmlung ungesetzlich sey, und befahlen jedermän-niglich, sich nach Hause zu begeben. Niemand gehorchte, und der Pöbel gab verschiedene Zeichen vo» Verachtung gegen die Obrigkeit." „Hunt perorirte bereits von seiner Bretterbühne herab: „Ich kann mich, schrie er, uichl diesemgaü, „zen Volke hörbar machen; mögen daher diejenigen, „welche mich verstehen, meine Worte den übrige« „wiederholen. Lasit uns ruhig seyn; laßt uns die „Ordnung aufrecht erbalten; die Sache der R-f^rm „triumphirt." — Plötzlich sieht er die Blirgermiliz zu Pferde heranrücken, um die Bühne (!.u greifen. Die Bürgermilizen setzten sich inzwischen ? in Trab/ führten die ihnen vorgeschriebenen Evolutionen mit bewundernswürdiger Präcision aus, und umzingelten die Bühne; nun wird Hunt leichenblaß; sein kupferfarbiges Antlitz entfärbt sich, und das ho hmüthige Lächeln erstirbt auf seinen Lippen . .. er schreit, dasi er sich nimmermehr Soldaten gefangen qeb^'N, aber den Organen des Gesetzes gehör-chen werde. Hierauf trat der ,Gerichtsdiener Hr. Nadin leck heran, mib dem Verhafcsbefehl (v^r-59^') in der Hand,-und ergriff zuerst Johnson (den Bürirenbinder) und dann Hunt, der um sich her schaute, um zusehen, ob es nicht möglich wäre, ' zu entwischen.- ^echszehn andere Chefs und vier Weiber wurden gleichfalls verhaftet. Ein einziger / Nahmens Moorehoufe, hatte sich unter der Menge versteckt; er w,n'd aber erwas spater gleichfalls M-genommen. Sie wurden sämmtlich, unter Escorte, nach dem Gefängnisse von New - Bailey gebracht." „Allein während diese Verhaftung vor sich ging, hatte sich der Pöbel, der durch das Man/over der Bürgermiliz überrascht worden war, mir Steinen und Ziegeln bewaffnet. Ein Hagel von Steinen ward nun gegen diese Miliz geschleudert, wodurch mehrere Soldaten schwer verwundet wurden. Man suchte sogar sie mit Siöäcn zu erschlagen, und von ihren Pferde« herabzureissen. Nun rückten die Li-nientruppen, mit dem Säbel in der Faust, aöer ohne zu feuern, der Bürgermiliz zur Hilfe heran. Eine fürchterliche Verwirrung herrschte anfdemBlan-ketsield-Platze; der größte Theil des Pöbels floh in aller Eile; allein einige Gruppen leisteten dem Militär so hartnäckigen Widerstand, daß man endlich einbauen und feuern mußte. Man schätzt die Zahl der Verwundeten auf 60 bis »00; 9 winden auf dem Platze getädtet, und von 17, die ins Spital gebracht wurden, sind bereits 6 an ihren Wunden gestorben. Die Zahl von Menschen, welche von den Pferden zu Boden getreten wurden, und starke Quetschungen erhielten, ist sehr beträchtlich. Die Menge drängte sich mit selcher Gewalt gegen em Uein»s nettgebautes Haus, daß eme Miuuv davon einstürzte; die Neugierigen, die darauf gestiegen waren, wurden grö'sitentyeils verwundet." „Um Mitternacht war alles Nolk, das von Außen hergekommen, aus Manchester fort; die öffentlichen Örter waren geschlossen, und die Ruhe pro- , visonsck wieder hergestellt. Aber die Truppen bleiben in der Stadt, und die Bürgermiliz ist fortwährend unter den Waffen." „Das am meisten bedauerte Opfer dieser Unordnungen ist ein junger, sehr reicher Mann, Nahmens Hulme, der sich erst vor Kurzem verh^irathet hatte; er gehörte zur Bürgermiliz, und ward , beym Umzingeln der Bühne, durch einen heftigen Stein < winf verwundet, stürzte vom Pferde, siel aufs StMpsiaster, und zerschmetterte sich die Hirnschale auf eine fürchrerliche Weise. Einig? behaupten, es se'^ein Pistolenschuß gegen Herrn Huline abgefeuert worden; andere sagen, sein Pferd sei verwundec worden, und mit ihm gestür;r. Wildem auch fty > man verzweifelt an der liettn.ig des Lebens ,diöses tapfern und würdigen Büßers. Auch ein reicher, ^ Gastwinb, Nahmens Asbwood, ward durch einen Steimvurf verwundet, und starb nach einigen Berichten, auf der Stelle." „Di- Fahnen und Freyheitsmützen wurden iu den Koth gewälzt. Die Strassen sind mit zerrisse nen Klebern, Hüten, Mützen, Schuh?,, zc. bede'rkt." »Hunt, der infame Urheber aller dieser Unord, nungen, würde von dem Militär in Stücke gehauen worden seyn, wen:, die Obrigkeiten nicht ins Mittet getreten wären.^ Man spart ihn ohne Zweifel fur eme gesetzliche strafe; allein er behauptet, er habe die Versammlung »licht zusammenberufen, und sich vielmehr bemüht, die Ordnung dabey aufrecht zu erhalten. Man glaubt aber doch in seinen letzten Proclamationen hinreichende gesetzliche Beweise "gegen ihn zu haben, und die Jury, die ihn richten soll, wird sich ohne Zweifel nicht mit der fürchterlichen Verantwortlichkeit belasten wollen, einen so'-chen Menschen losgesprochen zu haben." sOstr. "V) Wechsel - Cours in Wien am 4. September. Conventions - Münze von Hundert 249 iA