des hi Dorischen Vereines für Krai n. Jahrgang i 8 -5 I. Redigirt von Sir. V. F. I* Jj 8' M, Geschaftsleiter und Secretär des historischen Vereines, Secretär der Handels- und Gewerdekanimer und der philharmonischen Gesellschaft in Laibach. -----MArBS-Ss------------ Jj 38 I h 38 © h. Druck von Ignaz v. Kleinmayr & Fedar Wamberg. X V 'Sb ' . Sml 1 m i. ß« Seite j f Z historische Notizen, gesammelt von Heinrich Freyer, Mrrscal-Custos K., während seiner diesjährigen geognostischen Bereisung Uuterkrains im Gebiete zwischen der Save und der Gnrk. Lithographirte Abbildung, .................................3. 1, 26 SMtcstc Denkmale der Buchdrucker« in Krain. ... 2 Franz Joseph Hannibal Gras von Hohenwart. Eine biographische Skizze von der Frau Margaretha Gräfin H o h e n- TO art........................",.................................3 Diplomatariüm Caruiolicum. . . „ <3. 4, 13, 28 .Verzeichnis; der vom histor. Verein für Krain erworbenen Gegenstände. . . S. 6, 14, 20, 2!), 45, 54, 02. 70, 80, SS Beiträge zur Geschichte der sranzösischen Zwischcnrrgiernn'g in Jl- lyrien............................................................ 7 Die Grasen von Schärsenbcrg. Historische Skizze von Dr. Rudolf Puff, Ehrenmitglied des histor. Vereins für Krain. . 8 Kurze Anzeige der Uebernahme einer Sammlung von Steten, und Urkunden aus, dem staatsherrschaftlichen Archive zu Lack. . 12 Verordnung des römischen Königs Ferdinand l., ddo. Regensburg 24. April 1532............................................ 28 Aufruf an die Freunde vaterländischer Geschichte. Von Dr. V. . F. Klun........................................................... 31 Geschichte des Handels von Jllyricn, von der ältesten Zeit bis ans die Unterjochung durch sitom. Von II. C...........................32 Rückblicke in die Geschichte der Stadt Laibach. Chronologische Darstellung von Dr. V. F. K t u n, Secretär und Geschäftsleiter des hist. Vereins re. . . . t • • ■ • 36 Zwei interessante Actcnstücke, als Beiträge zur ältern Gesctzknnde, von, 23. October 1351, und 27. Mai 1775. . • . 38 \ $ Seite Kriegsvorfällc in Krain ih 13. Slug der Lebensbeschreibung des k. k. Feldm.-Lient. .Theodor Milntinovich v. Miloosky, Freiherrn v. Wcrchselburg........................................ Uebersall auf Laibach am 27. Juni 1809............................. Eine sehr alte Glocke. Von, Jahr 1354.............................. Ruinen alter Bauten. Von Hitzing er. .... Rcligionszüständc im 10. Jahrhunderte in Krain. Erstürmung des Forts von MalSorghetto rat Jahre 1809. Von Fr. ek. Legat. Die Eroberung von Istrien, 1813. , , . 2oscph Rcpcschitz, ein kraincrischcr Stifter und Gönner des Landes - Museums. Von seinem Stiftlingc E. C. Der Landfilm» gegen die Franzosen zu Nxnstadtl, im I. 1809. Won Joh. Salokar, Pfarrer zu St. Kanzian bei Guten-werth, und Vereins-Mandatar, als Augenzeugen. Auszug aus der Matrikel der Pfarrkirche St. Beit ob Laibach. Geschichte der Feldzüge in Italien in den Jahren 1813 und 1814, mit einer Sammlung militärischer Plane.......................... Mregor Earbvnarius von Wicscnegg, von F. X. Legat. P agebnch ;cit dein Anfange des österreichisch - franzöfischcn Krieges im Jahre 1813, bis zur Einnahme des Laibacher Castells durch die Ocstcrcicher. - ....... 72 Die Treffcncr Altarsteine in Untcrkrain, entziffert und erläutert vom Pfarrer Richard Knabl. .....................................74 Protokoll der Sitzung der allgemeinen Jahresversammlung des historischen Vereines für Krain, am 27. November 1851. . 79 Die neue Pfarrkirche in Oberlaibach, Von Hitzing er. . . 89 Winke für den historischen Verein. Von Dr. V. F. Klun. . 90 Berühmte Krainer. Georg v. Slatkoina. . . . 91 39 43 44 45 47 50 52 59 01 63 71 Laibs di. i*Si. Mittheilungen des historischen Vereins für Krain. /lis m£\ '. < > FsMh X v- /ff//a ■/ \ Hm/ Historische Notizen, gesammelt von H einrich Freyer, Museal - Custos K., während seiner diesjährigen geognostischen Bereisung Unterkrains im Gebiete zwischen der Save und der Gurk. *) Relief. dll'. J. Ein Genius. Zu Haselbach knapp am Boden der Kirchenmaner nächst dem Eingangslhore quer eingemauert, so daß die Figur in liegender Stellung erscheint. Stark verwittert, Gesicht unkenntlich. Linhart tom. 1. pag. 263, 264 vielleicht darauf bezüglich; aber der Schriftstein ist nicht mehr vorhanden. Nr. 2, Eine Blumenvase mit Convolvulus-StanEen, ebenfalls quer liegend eingemauert am Fuße der St. Marcus-Capelle zu Zavoglje, im Vicariat Kostn; , eine Stunde von Laibach. Inschriften. Nr. 3. Ungewöhnlich große Steinschrift, eingemauert neben dem Thurm und Thor in der Mauer der St. Mar-cus-Capelle zu Zavoglje, unweit des Laibach-Flusses. Nr. 4. Wurde in TreMi.. ansgegraben; derma! in der Stallmauei' nächst dem Thore des dermaligen Siadthaupt-mannschafts - Hauses. P. Collmin 1529 ist spätere Schrift: Der Stein ist somit zum zweiten Mal aufgefunden worden. Nr. 5. Wurde auf der Höhe des Terbinc Verh ob Neudegg, am nördlichen Waldabhange im Jahre ! 848 von einem Bauer ausgegraben. Der Stein liegt »och an der nämlichen Stelle. Um den Gupf sind Spuren antiker Mauern, die näher untersucht zu werden verdienen. Nr. 6. Sargdeckel, entzwei gebrochen; eben daselbst mit einer später angebrachten tellerförmigen Vertiefung, in deren Mitte durchbohrt, nebst vier länglichen, in'S Kreuz gestellten Oeffnungen. Liegt angelehnt an einer Dreschtenne im Dorfe Malence, in der Pfarre Cades an der Gurk. Hr. R e m i c/Cooperator in Delna (Großdolina), kaufte den Stein und widmete selben, unserm Museo; dadurch vor Uebersiedelung nach Raan in Steyern gerettet. Der Transport, auf der Save ist nicht kostspielig, daher diese Widmung erwünscht. Der zertrümmerte Sarg liegt neben der Cisterne. Beide, nebst mehreren anderen Särgen ohne *) So die beiliegende Tafel. Schrift, überdieß fünf große Grabziegcl, — wurden in den Aeckern bei Malence durch Ebennng derselben, mittelst Abtragung vorhandener antiker Grabhügel aufgefunden, zu Tage gefördert und zum Theil als Baumateriale benützt. Im Felde sind noch deutliche Mauerspuren, und die noch vorhandenen Ge-wölbungen behindern den Bauer beim Ackern. Der Boden dröhnt bei der Bearbeitung. Der Bauer, als Eigenthümer des Bodens ist geneigt, gegen ein billiges Honorar die Erde abzudecken, um ein derlei sichtbares Gewölbe ausbrechen, eröffnen und untersuchen zu lassen. Die hügeligen Erhöhungen an der . Poststraße bei Cadeš ob der Save, scheinen antike Grabhügel zu seyn, ähnlich denen bei Kroisenbach in der Pfarr Sc. Ruprecht. Zu Kroisenbach im Parke, nächst der Straße, sind fünf große, noch unaufgebeochene heidnische Grabhügel/ und einer, welchen der Eigenthümer, Graf Barbo, abgraben ließ; darin sind bronzene Armbänder re. gefunden worden. Schöne, dick-stammige Eichen decken die Hügel. Der junge Herr Graf Barbo ist geneigt, einen derlei Hügel abdecken zu lassen. Der anhaltende Regen bei meiner Anwesenheit gestaltete solches nicht, es mußte die Untersuchung auf günstigere Zeit und Muße verschoben bleiben. In der Pfarre Neudegg, ob dem Schloße! Schnecken buch el, ist ein kleiner, obgenanntem, ähnlicher bewaldeter Hügel, wo bereits etwas gegraben wurde. Der Wall oder Hohlweg um den Hügel entstand dutch's Abgraben und Aufhäufen, um selbe» zu bstden. Nr. 7. Vis-a-'vis Malence, am rechtseitigen Gurk-ufer zn MÜn k e nd 0 rf, vor der Brücke, im Eck der Mühle des Kovačič, dem Wege zugewendet eingemauert. In Hasclbach und Thnrii am Hart erzählte man mir davon; aber in Cadeš und Malence wurde mir nichts davon erwähnt. Da ich am jenseitigen Ufer war, so hätte ich nur über die Brücke zu gehen gebraucht, um selben zu sehen, und die Lücke nach M mittelst Benetzung des Steines zu lesen, (wobei die Vertiefungen trocken bleibend, lesbar werden.) Zu Ob er koren, in der Pfarre Qbergurk, ist ein antiker Schriftstesn als Thürfutter benützt, aber verkehrt eingemauert. Ich habe solchen nicht gesehen, um selben zu copi-ren, obwohl ich in loco war, und erhielt erst zu Neustadt! vom Herrn Doll hopf Notiz davon. z 9?r. 8. Vortrefflich gut erhaltener Schriftstein, eingemauert an der Südseite im Hofraume des Schlosses M o -kritz, in der Pfarr Großdolina. * Linhart Versuch einer Geschichte von Krain torn. 1. pag. 311 ct 3,2, fehlt in der vorletzten Zeile B ob unrichtiger Copirung der Schrift; eben so unrichtig ist CO. 8, da kein Punkt vorhanden ist. Nr. 9. Vormals in der Ringmauer unter dem Schlosse Mokritz eingemauert. Beim Abtragen derselben wurde der Stein zerbrochen. Das untere Fragment ging verloren, vermuthlich als Baustein benützt. Der obere Theil liegt im Gewölbe zum unterirdischen Gange. * Linhart tom, I. pag. 435 ; h .ch die letzte Zeile pnnctirt ergänzt. Nr. 10. Linhart tom. I. pag. 435, copirte solchen unrichtig, indem er in zweiter Zeile Marcivs statt Martivs, Heivs cv statt Heviscum in sechster Zeile schreibt, und zwischen den beiden L fehlt der Punct. Nr. II. In Linhart tom. I. pag. 357, ebenfalls unrichtig angegeben. In der fünften Zeile PON statt PONT ; in der siebenten las er nach Cos, PR PR (late COS H Pi Die beiden Steine Nr. 10 und Nr. II sind bei Mokritz unter der Capellenscarpe eingemauert. Nr. 11 ist stark verwittert, mittelst Benetzung des Steines aber noch deutlich lesbar. Sir. 12. Auch dieser ist in Linhart tom. I. pag. 264 unrichtig, angegeben. Dieser Stein ist ivohlerhalten in der Kirchenmauer zu Haselbach eingemauert. Säulen - und Meilenzeiger. Nr. 13. Zu Kürbisdorf, am Wege nach Dobrova, nächst dem Hause Nr. 12, bient zur Unterstützung des Dachstuhls einer Dreschtenne, steht knapp am Wege, stand früher im Walde v. Mačkovski gmajni als Bildsäule oder Kreuzwegstock, und wurde von da zu obigem Behufe nach Großkürbisdorf (circa eine Stunde Entfernung) überführt um einen Eichenpflock zu ersparen oder selben zu ersetzen^ Stark verwittert; aber mittelst Benetzung leicht leserlich.. Nr. 14. Liegt bei Ahresch ( — v. Bregu am Uferab-hange) nächst Mokriz an der Straße vor Bregana. Die Inschrift ist vollends verwittert, selbst angefeuchtet kaum erkennbar. Ein italienischer Maurer wollte diese Säule zu einem Bildstock umwandeln, und hatte bereits drei Seiten abgeflächt. Zufälligerweise blieb die Schriftseite unversehrt, j da P. T. Herr Graf v. Auersperg die weitere Abmei-selung verhinderte. Die Säule lag auf der Schriftseite im Felde nächst der Straße. Ich bemerkte, daß ein Theil noch rund sey, grub die Erde etwas weg, und entdeckte dutch's Gefühl beim Betasten Schriftzüge; daher schickte ich in's Dorf um Hilfe und Hebel, um die Säule umzuwenden. Zwei Gränzjäger kamen zufällig dazu, und fünf Mann hatten genug zu thun, um den zum Theil vergrabenen Stein umzukehren. Soviel erkennbar war, habe ich getreu copirt. Nr. 15. Säule ohne Schrift bei Arch nächst dem Schlosse. Zwei dergleichen ohne Schrift sind zu Haselbach und eine detto steht in Groß-Pudlog. (Fortsetzung folgt.) Aelteste Denkmale Der BuchDrrrekerei in Krain. Die Buchdruckerei in Laibach soll zwar schon im Jahre 1561 durch Primus Trüber, vormals Domherrn, dann evangelischen Superintendenten, in Krain eingeführt worden seyn. Die Klagschrift des Bischofes Peter von Seebach, über die, aus dieser Druckerei erschienenen, der Religion nachtheiligen Lieder, Zeitschriften und so weiter, spricht davon; allein von diesem Werkchen ist wohl nichts bis auf unsere Zeiten gekommen, wenigstens ist keines bekannt. Hanns Manuel, aus Tübingen nach Krain berufen, war in Laibach der erste Buchdrucker. Seine Druckerei fcheiiic sich nicht über 20 Jahre erhalten zu haben. Alle aus feiner Officin erschienenen Bücher gehören unter typographische Seltenheiten. Es wird zwar des Superintendenten Christoph Špindler Leichenpredigt auf Herwarden Freiherrn v. Auersperg als das älteste, nunmehr bekannte, in Krain gedruckte Buch, und als eine große Seltenheit angesehen. Es ist in Quartformat, enchält 20 Blätter, und führt folgenden Titel: 91 in cJmfHtd) Leichpredig. Bey der Begräbnuß Weyland des Wohlgebohrnen Herrn Herr» Herwardeu, Fceyherrn zu Auersperg, Erbkämmerer in Krayn, und der Windischen Mark, Röm. kayf. Majestät re. auch Fürst!. Durchlaucht Erzherzogen Carls zu Oesterreich K. Rath und Landeshauptmanns in Krayn und f. w............ gehalten durch Christophorum Špindler, Ainer Ehrsamen Landschaft daffelbst in Krayn bestellten Prediger. Gedruckt zu Laybach durch HannS Manuel anno MDLXXV. Ein ähnliches aus der Buchdruckerei des Hanns Manuel erschienenes Werk führt den Titel: Hörwarten Freyherrn zu Auersperg rc. Wahrhaftige Ritterliche ansehnliche Thaten: Wie er bie Zeit seines Lebens seinem lieben Va- terland in Politischen, auch ansehnliche» Kriegsbevelchen gedient, *) Aus dem Archive yen .Lustthal nächst Laiba ch. — Hr. Dr. Joh. Blei weis hat dem historischen Vereine eilt ungemein schätzcnswertheS Geschenk verehrt. Es ist die Copie eines Ma-nuscriptes von Joseph Freih. v. Erber g, betitelt: „Versuch eines Entwurfes zu einer Lit erargeschi ch t c für Krain; nach den Quellen der Lustthaler Bibliothek und des Archives bearbeitet zu meinem bloß eigenen Gebrauche 1825 in Winterabenden." — Das 164 Folioseiten starke Manuscript liefert einen willkommenen Stoff für diese Mittheilungen. Der gegenwärtige, von demselben Verfasser herrührende kurze Aufsatz möge als Vorläufer des Interessanten aus dem genamtenWerke gelten. m 3. m/ N? Z. ,0 p AM en N p— ERI 1^' W 2. 3^ /Z. 1 zr 1 N z D 0'M MRTJVS VICTOR AVSEC OB Vil SIX A HEIVSCVM HARMS T'S'1'L' » / AfflKF ‘i ©tmtaAiim AICVMHTS VDICi MVNIC ATO.B< PROČ ARIS IadoIeč* M-PR AER P»D< D4 D «M4 ZAEVIAE L & PIL IACKEAVAE . AAS-AXT M YLIYS VITALIS PF z ros m z 2 Z" WMZMSMMrMSk T ITI VS ATiLIVS ET^TITIA ACCEPTA w z/. L2" IM?' CAES.VTU DIVI SEKVAE FILMU SE RYAE THAI AVOW G GER? OS’ 31 AX TREBPOTESTli COS 11 PI B B AT? /Z /■)" S ERATO AVG'SAC. KPACOSVS EDEM E TARAM D D S 'TZ9 X I< us Druckerei, welche die älteste in Stain war , und deren Products überhaupt als Seltenheiten angesehen iverden, sind wohl mehrere im Lande, auch in der öffentlichen Lycealbibliothek vorhanden und bekannt. Uebrigens ist aus der ersten Zeit der durch Manlius errichteten Buchdruckerei auch bemerkeuswerth eine Bergwerks-ordnung vom Jahre MDLXXVII, in 27 Blattern mit einem in Holz geschnittenen, erzherzoglich österreichischen Wappen. Sie führt den Titel: Fürstlicher Durchlaucht Erzherzogen Karls zu Österreich K. neu aufgerichtete Perkwerkhs - Ordnung über alle Eisen-Pergk- und Ham-meriverk des Fürstenthumbs Srnin , und der fürstliche» Graf-schaft Görz. Gedruckt zu Laibach durch Hanns Manuel MDLXXVII. Graf Franz Joseph Hannibal. Eine biographische Skizze von der Frau Margaretha Gräfin v. Hohenwart, gefronte« Freun v. Erberg. Laibach den 14. Juli 1846. Franz Joseph Hannibal Graf v. Hohenwart, zweitgeborner Sohn des Herrn Georg Jakob Grafen v. Hohenwart, gewesenen Landrechts - Präsidenten in Laibach, war geboren im 1.1771, den 24. Mai. Seine frühere Erziehung (mit Beginn des Jahres 1782) erhielt er zu Florenz bei seinem Oheim, Sigmund Grafen v. Hohenwart, Erzieher Seiner nachmaligen Majestät des Kaisers Franz I. Späterhin ward er zur Vollendung seiner Studien nach Wien geschickt, wo er eine Bekanntschaft mit seinem Schulcollege» Herrn Carl v. Schreibers, dermaligem Hofrathe und Director des k. k. Naturalien -Cabinetes, anknüpfte, die sich bald zum innigsten Freundschaftsverhältnisse gestaltete. Vereint mit diesem jungen Manne zum gemeinschaftlichen Streben widmete er sich dem Studium der Medicin, Anatomie, Naturgeschichte und Mon-tanistik, welchen wissenschaftlichen Fächern er seine ganze Neigung zuwandte. Im I. 1794, nach Vollendung der Studien, unternahm er zu seiner Belehrung eine Reise nach Dalmatien, wo er seine Kenntnisse im Gebiete der Mon-tanistik vielfach erweiterte, und dieß unter sorgsamer Anleitung des durch seine Gelehrsamkeit berühmt gewordenen, nun verstorbene» Freiherr» Sigmund Z 0 i s. Im I. 1795 wurde er, bei Beginne der Feindseligkeiten mit Frankreich, als Kreiscommissär bei dem Laibacher Gubernium angestellt, wo er seinem Monarchen mit hingebendem Eifer diente, und in mancherlei schwierigen Verhältnissen verivendet wurde. Im I. 1803 zum Vice - Capitän in Capo d'Jstria ernannt, benützte er mehrere Seereisen zur Ausbildung in seinen Lieblingsfächern. Im December des Jahres 1804 wurde er, wegen seiner Anhänglichkeit an den guten und unvergeßliche» Kaiser Franz, vom General Sera 6, dem damaligen Commandanten in Triest, festgenommen und unter Escorte zum General M a sse» a nach Görz abgeführt. Nur die Bemühung des Generales Charpe ntie, der ihm Freund war, rettete ihn; er ward nach 14tagiger Haft auf freien Fuß gestellt. Im I. 1809 zum Kreishauptmanne ernannt, war Graf Hohenwart bei der Organisirung des Landsturmes gegen die Franzosen ein Hauptbeförderer des Unternehmens. — Da er über 250 Menschen, theils Gottscheern, theils Reifnitzern, so wie mehreren Bürgern des Neu-stadtler Kreises, das Leben rettete, sollte er in Folge eines Befehles des Generals Marino n t zum Erschießen verurtheilt werden; nur die Dazwischenkunft des Friedens rettete ihn. Im I. 1816 ward Graf Hohenwart Gubernialrath in Venedig, und 1820, da er zu kränkeln anfing, auf sein Ansuchen in den Ruhestand versetzt. Nun lebte Graf Hohenwart ganz seinem Licblings--flubium, der Landwirthschaft und dem montanistischen Fache. Viele gelehrte Gesellschaften nahmen ihn als Mitglied auf. Das Laibacher Musen i», dessen (so wie auch der Landwirthschafc) Präsident er war, so lange es seine Kräfte erlaubten — ist beinahe ganz sein Werk. — Von vieljährigen Leiden in Folge einer bösartigen Fußwunde geplagt, sah er sich genöthigt, im I. 1843 allen Geschäften zu entsagen. Graf Hohenwart starb den 2. August 1844 im 72. Lebensjahre, ein mildthäriger Freund der Armen, von allen seinen Freunden und Angehörigen, von allen, die seine Eigenschaften kannten, besonders aber von seiner Gattin, ni it der er durch 47 Jahre in einer glücklichen Ehe verlebte, tief betrauert und beweint. IMplomatariiim Cariiiolicuiii. U r k n n - e ddo. Lok 22. April 1 2 5 9, wodurch Heinrich von Scherfen b erch bekennt, daß ihm der erhwürdige Conrad, Bischof von Freisingen, für eine Summe von 50 Mark Laudstroster Münze einige Besitzungen in Sigendorf und Rudliebsizi verpfändet habe, wenn aber in der Folge entweder ihm, oder seinen Erben diese Schuld zurückbezahlt würde, diese verpfändeten Besitzungen ungehindert an das Bisthum Freisingen zurückfallen sollten. Ego Hein vicu s de Scherfen bereit per praesens scriptum decclarare cupio Universis, tarn prae-sentibus quam futuris, quod omni juri feodali cessi penitus renuntiando, quod in Sigendorf et llu(o)dlieb-sizi et aliis possessionibus, quas quondam Perchtoldus de Lokwiz ä Frisingensi Ecclesia in feudum tenuit putabam nie habere, praeter id, sicut protestor, quod eaedem possessiones a Domino Chunrado Venerabili Frisingensi Electo solummodo sunt obligatae mihi pro quinquaginta Marcis Landstroslensis monetae in lesto beati Georii juxta Marchiae consuetudinem re-dimendae, hac adjecta forma, ut earundem posses- sionum proventus — —. — — — — _____________ __ an[e praelibatum festum re dem — — — .— — — fuerint — — — — et quod ego et homines rnei — — — — — — — — contractus duraverit, ipsum Dominum Electum in possessionibus et hominibus aut in receptione lignorum, aut in paseuis animaliurn nullatcnus »gravamen et offendam, quandocunque vero praenotata pecunia michi vei meis haeredibus, sicut praemissum est, iu festo beati Georii oblata fuerit pro solutioue, praefatae possessiones omni occasione postposita ad dominium Frinsingensis Ecclesiae Iibere revevtentur. In cujus rei testimonium praesentern pa-ginurn meo sigillo volni raborari. Aderant autem Iniic tractatui Fridericus de Meonte Albano Ardacensis Praepositus, Heinricus Decanus Ecclesiae 8. Andrae, et Heinricus ejusdem Ecclesiae Canonicus, Heinricus Vertingus Berchtoldus de Geboltspach, Wernherus, Chunradus, Wilhalmus de Lok. Acta sunt liaec in Lok. Anno Domini M.CC.LVIIII. II. Indictioue. X. Kalend. Maji. (Diplom. Freising.) Meichclbek. Verordnung bl l r i ch s III., Herzogs von Kärnthcn, Herrn von Krain und der Mark, gegeben bei dem Schlosse Neudek in der Kirche des heil. Johannes am 14. Juni 1260, mit der Bestimmung der Competenz zur Ausübung der Gerechtigkeitspflcge an den dem Bisthume Freisingen zuständige» Lehengütern in Gutenwerth bei Untersuchung von Todtschlag und Nothzucht, ferners, daß seinen Richtern bloß im Orte Gutenwerth Landgericht zu halten gestattet sein soll. Quoniam quod scripturarum consirmat autoritas, improborum nec potest nec debet infirmare et ob-livio contraria memoria abolere, Nos Ulricns Dei gratia Dux Karinthiae, Dominus Carniolae et Marchiae praesentibus profitemur et rati liaberi volumus, quod per lohnn praedium Ecclesiae Frisingensis in Gutten-vverd et alibi si tum in Marchia per nos sive per ju-dicem nostrum provincialen! nullam jurisdictionem seu authoritatem judiciariam exercere volumus aut debe-mus, nisi in certis casibus infra scriptis, his videlicet de homicidio, quod vulgariter dicitur Totslach, de turto et de raptu seu violenta corruptione Virginum seuMulierum, quod vulgariter dicitur Notnunlit *) per-petratis in praedicto praedio judicabit judex provin-cialis noster sub hac forma, quod rei seu obnoxii talium criminum per officialem Veuerabilis Patris et Domini pro tempore Episcopi lrisingensis assignenlur j udici nostro provinciali, sine rebus tarnen ipsorum, quae cedent ipsi Domino Episcopo et Judex noster f'aeiet judicium de personis talium, de rebus nihil sibi penitus usurpando. 81 vero judicium exercendnm fuerit de vulneribus, seu eflussione sanguinis, quod phitiger Pfennich dicitur, Judex nosier cognosce! de causa et judicabit, diam emend a pro tali delicto debila remitiern- solum ad mantis Judicis nostri, sed solvetuv Officiali Episcopi memornti ita quod judex noster de emendis hujus modi nihil sibi audeat vindicare. In promissis igitur casibus, in quibus judicabit Judex noster, vocabit etiam reos ad judicium et de citatis terlio et. ob contumaciam sc a judicio absentautibus, emendam ipse judex noster accipiet et nil ultra. Item tabernam in praedicto praedio Dominus Episcopus I risingensis habeat et nullus alius praeter ipsius Domini Episcopi voluntatem. Similiter volumus et con- *) Nothzucht. cedimus ut in 1'estis dictis Chirchtach, quae certis temporibus celebrantur, in praedio memorato judex nostev nec thelonium aliquod recipiat, nec angarias seu vexationes quascimque coiilluenles ibidem homines audeat exercere. Remittimus etiam denarium, quem judex noster consuevit recipere in diclo praedio urna vini vendita ab hominibus praelibatae Ecclesiae Fri-singensis. Insuper prohibemus districte, ne quisquam judiciim nostrormn provincialium indicat seu iiaheat judicia, quae vocantur Lantgericht in villis praedii saepe dieti nisi forte in ioro Gutenwerde, quod per praesentes nolumus inhibere. Datum juxta castrinn ISidekk in Ecclesia 8. Johannis, anno Dom. 1260 quinto, IS. Kal. Jul. (Hotmayer's Archiv.) St i ft n n g s -U r K n n d e d d o. 1. November 1 2 6 0, ausgefertiget von Utri ch III., Herzoge von Körnchen, Herrn von Srnin, Istrien und am Karst, gemäß welcher dieser bei V r ounitz, am Ursprünge des WasserS Vouhstritz (das ist Bistriz oder Bistra), das Carchäuserstift Freudenthal gründet, und demselben zur bessern Dotirung, nebst andern 9 Huben in 93 r o u n i § (das ist Borounitz, heutigen Tages F r a n z dor f), H in Zabozci chas ist Sabozheu) und 7 in Werte (das ist Verd), mit allem An - und Zugehor eigenthümlich überläßt. 1. < Fuiidatio Cartiasiae FreyalentaBeiasis. lia HoMiine Sanctae et individual Trini« 4atis. Amen. Vlricus Dei G ra. et miseratione divina Dux Ca-rinthiae ac Dominus Camiolae, nec no» istriae et Karsii, Prioribus Vallis Jucundae in Vomits, et Con-uentui institutis, et instituendis in perpetuum salutem in uero salulari. ' Quae ad honorem Dei inspiratione diuina et da-t.ionc fidelium concipiimtur», ut ipso opitulante exituin iiabeant salutarem, et ne fragil! memoriae bominum per continuam reuolutionem temporis ualeant inducere obliuionem et mentes successorum super his, quae salubriter gesta sunt enernando, scrip!urae quae area est memoriae sunt dilueide mancipanda. Verum quia status praesentis uitae in omnibus quae amatores mundi delectant, f’oret, quendam praetendit in appa-rentia, marcescibilem tarnen secundum illud, mane :f!oreat. et t.ranseat, nespere decidat, indurct et ares-cat, elegiinus mundurn fallentem fallere ut sicut a Conditore nro. praestantius sumus diuitiis, honoribus et dignitate, Snblimitati, sic de mammone nobis et progenitoriims nris. uoluinus fa cere amicos, gloriosam et intemeratam Virginem Dei, Genitricem Mariam, ac praecursorem Domini Joannem Baptistam, qui clausus in utero Main's ipsrnn Christum cum gaudii irium-ph/s prophetauit: Mine est. quod annotation« praesen-tis paginae tarn modernerm» quam posteronim notitiae deelarantus, quod nos longe ante conceptum deside-rium Domini et Patris nri., et uolmitatein compienles, ac propriae Salutis intuitu nouellam plantationem Or-dinis Cartusianis fundamus accedente consensu Vxoris nrae. Agnetis in loco qui Vrunitz iuxta originem fontis et aquae quae Vouhstritz nulgariter appellatur. Nullum nobis Jus aduocaciae in ea fmulatione, tael nris. successoribus referuantes. Quod plernnque sicut experimento ditlicimns con-sueuit succedentibus pro medicina salutis interitus, toxicum ministrare, sed solum propter Deum defen-sionem sine omni emohmiento si nos »el lieredes nros. ad hoc elegdrint commnni consilio et uoluntate alias liberum sit eis uno ininrante, alium Deum tim'en-tem eligere Protectorem. Volumus etiam quod nJilius Judex noster, uel successorum nrorum. aliquis hah eat potestatein iiidi-candos Coionos eorum uei fainiliam nisi requisites ab eis propter contumaciam subditorum^. nec alias qua-cunque occasione facere exacliones: Si uero aliquis liber uei famulus Claustri de furto uel dc aliqua culpa altera, quae damnationem corporis suscipit eomiiclus iuerit, res conuicti omnino Ecclesiae sed damn at is ut cingiilo compraeliendit iudicio relinquatur. Slatuimus iusuper ut in omni districtu nro. et Dominio, nec de prouentibus transfere mb's, armentis uel pecoribus, nec de emptis uel tieiidendis, uel quo-cunque alio modo ad se pertinentibus nomine Miitae uel taliae, uel alter!us uiolentiae sustineat uexationem: Sane ne liuius plantationis, uIpote nouellae teneritu-dinem prinina excoquat egestatis, damns ei 9 manses in Vrounitz, 11 in Zobozci el 7 in Werte cum mon-libus et pleniš Vallibus el; nemorilnis extirpatis et extirpaudis, irriguis et arridis', introitibus attinentiis, ac omni usn et libertatis jure, quo earn Majores nri. in nos lure haereditario transtuleruul: Limitamus «;is siquidem terminos. immunitatis secundum consuetudi-nem Ordinis eorum a Stein (limit Labaci usque ad originem dieti llumiiiis cum paludibns, pascuis, syluis, secundum quod iluuius Labacus diuidit, prout cog-noscimur Jure quolibet possedisse. Volumus et inuiolabiter obseruari, ut uulius qui ad praedictos immunitatis terminos causa securitalis confii'i'erit ab aliquo nominmn ofleiidatur: St quis liuius statuti transgressor fuerit, si plebeius est soluat 20 soiidos, si soluendo noil est plagis uapulabit coram indicem secundum mensuram culpae; Si mil! tar is Judex cum in 8. Marcis mulctare iubebit: Addimus itaque praelibatis omnibus II Mansos in Holaer, 19 in Ve-o-um et alios 5 in Vistula iuxta Vegum. quae uocatur 2 Topol, 3 in Griiipha, dimidiimi in Celsacli cutn omili iure et Jiberlate, qua nos et maioves uri. ipsos pos-sedimus ab antique. Insuper dotanius ipsum Caenobium cum 48 Mansis qui quondam Dni. Weriaudi Vice Domini de Stein fuerunt omnibus haeredibus suis annuentibus una parlier uoluntate Haeredes uero qui electos rnansos prae-falo Caenobio resignarunt, lii sunt, Gebhardus de Libenberch, Bertholdus de Habensperg , Wallberus Vngerus de Stein, et frater suus Witigo, Item Gertobus de Stein et fratres sui Waltberus et Ortolsus, Item Henricus de Osterbercb, dieti autem mausi uide-licet 48 herum 5 locati sunt in Tufstein inS. Woinz, 5 in Vnscildendorf, 2 Podgoriz, 6 Wrenschiz, 7 Ger-meen, 3 Setoplach, 7 Miterdorf, 6 Zoub, 5 Stroheim, 2 quos omnes rnansos eo iure ac übertäte, qua su-pranominatus Weriandus illos possedit, Fratres n ostri Caenobii in Yrounitz uolmnus possidere. Ne quis igitur huio salubri ordination! nrae. sinistra machinatione ausn temerario ualeat contraire praesens scriptum sigilli nri. iussimiis munimine robo-rari ipsum Testium dilucidorum adminiculo fulcientis, quorum nomina baec sunt. Dileus (Ditericus) Vener. Gureensis Episcopus, Burcbardus Prior Yallis S. . . tigo, Praedicatores, Henrici Dui. Duels Capellanus, VIricus Comes de Hoben-bureb, Henricus de Scherphenberch, et Leopoldus Frater ejus, Fridericus de Walchenbercli, Odolfus de Menigosburcb, Wilhelmus de Mnikendorf, Margdus (Marquardus) de Stein, Henricus de Ilelfenbercb, Henricus de Rosenberg et plures alii. Acta sunt baec Ad. gratiae Domini 1260. Kalendas Novembri's Tertia I mlicti'onis. (Hofbibliothek.) Richter. VERZEICHNE.SS der vom historischen Vereine für Krain erworbenen Gegenstände. 9ir. 1. Ven der lobt. k. k. L a n d w i r t h s ch a f t --Gc sei! sch a ft in Srnin: Novice kmetijskih , roko- debiih in narodskib reči. Oa svitlovodane od krajnske kmetijske družbe. Odgovorni vrednik: Dr. Janez Blei-vveis. Tečaj Vlil. 1850.V Ljublani. Sammtallcu Beilagen. Nr. 2. Veni Hrn. Joseph Blasnik, Buchdrucker in Laibach, die in seinem Verlage erscheinende politische Zeitschrift: Ljublanski Časnik Nr. 1 bis Indus. 79, für die Zeit vom 2. Mai bis Ende December 1850. Vom verantwortlichen Redacteur Bl. Potozhnik. Fol. Nr. 3. Vom Herrn Ignaz Alois Edlen von Klein mays, Buchdrucker in Laibach, die in seinem Verlage erscheinende „Laibacher Zeitung» vom Jahre 1850. Fol. Nr. 4. Vom Herrn Carl Tavcr Raab, k. t Kreisrath m Laibach, folgende Geschenke: A. A n Ur i u üben: a) Zuschrift des Vitus Adam Grabek, Fürstbischof von Freisiiigen, an seinen Rath und Hauptmann der Herrschaft und Stadt Laakh in Srnin, Hanns Jacob Waug-nerekh, auf Gestorf und Buchraiii, de dato Freisingen 3. Nov. 1664, um Erstattung eines gründlichen Berichtes in Betreff eines von der Äbtissinn des Klosters der Clariffinnen zu Laakh gestellten Ansuchens in Betreff der Erweiterung eines Stalles. Original auf Papier mit zum Theile gut erhaltenem Siegel. b) Proclamation de dato Laibach 4. Februar 1793, erlassen an die Bewohner Krain's, welche ersucht werden, bei den, während der damaligen kriegerischen Zeiten gesteigerten Bedürfnissen des SlaateS, freiwillige Summen zur Staatstilgungs - Fonds - Casse abzuführen» c) Tabellarisch - chronologische Uebersicht dcS Krieges, den Frankreich gegen die Coalition geführt hat, von seinem Ausbruche bis zum Frieden auf dem festen Lande, vom 20. April 1792 bis zum 17. October 1797. Eingetheilt nach Jahren und in mehreren Rubriken. J) Wechselseitige Erklärungen zwischen den Hofen von Wien, Petersburg und Paris, über die Wiedereröffnung der Friedensunterhaudlungen, die von dem erstem dieser Höfe vorgeschlagen ivorden sind. Vom Jahre 1805. e) Proclamation de dato Laibach am 26. November 1805, wodurch die Bewohner Krain's aufgefordert wur-den, der im Falle der Annäherung der französischen Armee aufzustellenden, und aus den Gliedern der Landesstelle, der Herren Stände und des Magistrates zusammengesetzten , und die Leitung aller öffentlichen Geschäfte im Lande übernehmenden Landesverwaltung überhaupt genaueste Folge zu leisten. In deutscher, französischer und krailiischer Sprache. f; Patent Kaiser Franz II. de dato Wien 1. Februar 1806, enthaltend die Anzeige eiueS mit Frankreich geschlossenen Friedens, und Rechtfertigung wegen der bei diesem Friedensschlüsse zum 'Wohle seiner Völker nothwendig gewordenen Aufopferungen. g) Manifest, ausgegeben zu Gratz im Jahre 1809 , wodurch die bisherige wortbrüchige Handluiigsiveiss des französischen Kaisers Napoleon gegen den Kaiser von Oesterreich weitläufig auseinander gesetzt und von diesem bekannt gegeben wird, daß er für die Aufrechthaltung seines Thrones und für das Wohl seiner eigenen Völker besorgt, wieder die Waffen gegen Frankreich ergreifen müsse. h) Besondere Beilage zur Gratzer Zeitung vom 1. April 1809, Nr. 27, enthaltend einen Artikel des Frankfurter Journals vom 13. März 1809, betreffend die damaligen feindseligen Gesinnungen Frankreich's gegen Oesterreich. (Fortsetzung folgt.) Druck von Jgn. v. Kleinmayr 5? Fcdor Bamberg in Laibach. Beiträge zur Geschichte der französischen Ztvischcnrcgie-rung in Jllyrien. H. C. Die direction des historische» Vereines nährt schon lange den Wunsch, eine Geschichte der französischen Zwischenregierung in unserem Vaterlande zu Stande zu bringen , und sie hat bereits schätzenswerthe Materialien zu bie.-fem Behufe gesammelt, sie reichen jedoch noch keineswegs hin, um etwas Vollkommenes zu liefern, und so möge denn einstweilen die Mittheilung einzelner Bruchstücke Statt finden, um diejenige», welche in dieser Beziehung Beiträge liefern können, hierzu einzuladen und anzueifern, und es ergeht hiermit die dießfällige dringende Bitte, namentlich an jene P. T. Vaterlandsfrcunde, welche während der Herrschaft der Franzosen in Jllyrien am öffentlichen Leben, an der Verwaltung und Regierung dieses Königreichs im geistlichen, politischen, administrativen oder juridischen Fache irgendwie Antheil genommen haben, und vielleicht bezügliche Documente, jedenfalls aber Erinnerungen verwahren, die mit ihrem Tode auf ewig zu Grabe gehen würden. Es ist die heiligste Pflicht jedes Einzelnen, dem Vacerlande zu retten und zu erhalten, was sich retten und erhalten läßt, und vor Allem dasjenige, welches, wenn es einmal verloren ist, keine Macht der Welt wieder geben kann, das sind namentlich die eigenen Erlebnisse, auf deren Aufzeichnung insbesondere die Franzosen, und mit Recht einen so großen Werth legen, wie ihre Memoiren - Literatur beweiset. Die Griechen und Römer thaten dasselbe in ihren Heldenge-sängen. Chronologische Geschichte der k. k. Normal - Hauptschule zu Laibach von der Zeit der Abtretung deS Landes Krain an Frankreich bis auf dessen Erobcr- und Wiedervereinigung mit den Erbstaaten Oesterreich's zusammen getragen von Eggcnbcrger Johann, gewesenen Normalhauptschul - Director in Laibach. 18 10. In beiden Curse,i dieses Schuljahres 1810 hatte man zum Wohle der Jugend den österreichisch-deutschen Schul plan erhalten, nur der Name »Normal-Hauptschule» muhte der französischen Benennung »P r i m ä r -- Sch ule» weichen, dieser einzigen Wortanderung hat man zu verdanken, daß in diesem Jahre das Elementar. Schulwesen noch nicht fran-zösiret wurde. Mit Elend und Kummer hatte das Lehrper sonale wegen der unrichtige» und mehrere Monate ausständigen Besoldung zu kämpfen; allem man tröstete sich ni» immer damit, daß Krain nur pfandiveise bis zur Auszahlung der beim Friedensschlüsse stipulirten Kriegs - Contribuiionen an Frankreich kain; aber die nach »nd nach zahlreich anlangenden französischen Organisateurs für alle Dienstzweige, beraubten uns dieses süßen Gedankens, und man wurde von der nie zu sättigenden Ländergierde Napoleons immer mehr überzeugt. Mittheil, des histor. Vereines. Februar 1851. Schon in der Mitte Aprils kam der Inspecteur general des etudes d’llljrie, Abbe Raphael Zelli aus Zara in Dalmatien von Maischall Marmont, General - Gouverneur Jllyriens, zur Organisirung der Schu-len geschickt, mit einem Gehalte von 18,000 Francs und freier Wohnung im Schulgebäude. Abbe Raphael Zelli von Viterbo im päpstlichen Staate gebürtig, war Paulaner Mönch in Rom; bei Cieirung der römischen Republik bard; die alles revolutionirenden und republikani-sirenden Neu-Franken wurden alle Mönchsklöster gehoben und Abhält Zelli wanderte nach den vom Sd)>vindelgeiste noch nicht ergriffen glücklichen Staaten Oesterreichs aus, kam nach Görz, privatisirte allda eine Zeit lang, ging dann nach Barn , wo ihn Se> Ercellenz der k. t österreichische General-Gouverneur von Dalmatien Graf Goes als Professor der Philosophie anstellte. Als die Franzosen im Jahre 1806 Dalmatien erhielten, blieb Zelli in Z ar a, wußte sich bei dem Herzoge von Raguja, Marmont, als Kenner der Chemie bekannt zu machen, welcher ihn dann als seinen Privat-Lehrer und diemischen Manipulanten stets bei sich hatte, endlich) als General-Studien - Inspector von Jllyrien versorgte. Da im Jahre 1813 die k. k. österr. Armee siegreich nach Laibach vordrang, entfernte sich Zelli wie alle französischen Beamte, folgte der französischen Armee nach Italien , begab sich von Mailand nach Paus, gedachte durch Vermittlung seines Protectors Marmont, seinen Posten in Laibach zu erhalten, bekam wirklich österr. Pässe nach Laibach, kam allda an, erhielt aber den Berehl, |id) zu entfernen. Nun reifete er über Mailand nach Hause, und als im Jahre 1815 das Paula» er Kloster in Nom wieder eröffnet wurde, beriefen ihn Se. Heil. Pius VII. zum Prior desselben, welchen Ruf er auch annahm, und so aus dem Reichihume der Welt in die Armuth des Klosters versetzt, die verlorne Ruhe wieder fand. Er ivar ei» Mann von sanftem Charakter und edlem Herzen, besaß • cl;öne Kenntnisse in der Physik und Chemie, allein sehr beschränkte, und seinen frühern Stand unverkennbar bezeich-nende, in der Theologie; in der neuen Philosophie und in Ästhetik war er fremd; die Ansichten der jetzigen Erziehungswissenschaft waren ihm ganz unbekannt; aus Mangel an dielen und aus Mangel an fester Selbstständigkeit, war er zu einem Studien - Organisaleur nicht geeignet, daher der elende Zustand der gesammten Studien - Anstalten in Jlly-rien während der französischen Occupation; der österreichisck;e Studienplan wurde beseitigt, mit ihm verschwand die Dis-ciplin, dieser befruchtende Geist aller Bildungsanstalteu; französische Oberflädilichkeit trat an ihre Stelle, »nd dag nicht jede Svur der Gründlid)keit in den Studien-Anstalten Krains verschwand, harte man nur den, noch in ihrem edlen Wirkungskreise, die vielen persönlichen Opfer nicht achtend, verbliebenen, unter Oesterreichs Zepter gebildeten Lehrern zu verdanken. Mt Ende des Schuljahres benahm man den Consisto-rien die Leitung der Volksschulen, die D i ö c e sa n - S ch tile» - O be r - A u f se h e r s st e l l e erlosch, und die Trivial-Schulen auf dem Lande, gingen meistens ein. Ter Normal - Schuldirector Johann Eggender-g e r, überzeugt, das; bei dem Antrage deS General - Etu-dien-Inspectors die deutsche Sprache aus den Primär-Schn-len zu verbannen, er nicht mehr in seinem bisherigen Wirkungskreise seinem Vaterlande Kra in nützlich seyn kann, resigniere sein Amt und begab sich nach Oesterreich, um diesem Staate, dem er seine ganze geistige Bildung zu verdanken hatte, mit seinen geringen Kräften zu dienen. Nach dem französischen Plane gingen die Katecheten-Stelleu an öffentlichen Schulen als überflüssig ganz ein, denn eS genügte ihnen, den mehr politisch, alS religiös-sitt-!tch bearbeiteten Catechism de 1’ Empire francoise gut auswendig lernen zu lassen, und dazu ist jeder Lehrer gut- 18 11. Nach dem Austritte deS Normal - SchuldirectorS Egge »berge r, wurde die Stelle eines Directors der Primär-Schule Ehrenstelle ohne Gehalt, und der Gymnasial - Lehrer Valentin V o d u i g, Er -Franziskaner - Priester erhielt dieses Amt. Auch harte man in diesem Jahre den Versuch gemacht, in den Primarschulen vermittelst der krainerischen Sprache die französische zu lehren. Zu dem Ende verfaßte der Laibacher Primär-Schulen-Director Vodnig eine kraine-rische Grammatik, eine krainerisch - französische Grammatik, übersetzte den französischen Reichs - Katechismus in'8 krainerische; allein bald wurde die deutsche Sprache in den Primär - Schulen vom Neuen eiiigeführt. Man führte daS Schulgeld mit monatlich ein Franc in den Primär - Schulen ein und der Ertrag ward für die Lehrer-Besoldungen bestimmt: reichte er nicht zu, so mupie die Municipalität das Abgängige herschaffen. Der deutlichste Beweis von dem geringen Zutrauen zu den französischen Studien - Anstalten war der große Abstand der Normalschüler - Anzahl während der französischen Besitzung Krains gegen jene, während dieses Land österei-chisch war. Die Zahl der Normalschüler von 500, fiel auf 250, denn unter Oesterreichs milden Schutze ist der gut studierende Jüngling zeitlich befreit von dem harten Joche bei Mars; nicht so >var eS unter der Militär-Regierung Napoleons, das blinde LooS zog den bravsten Studenten in Reihe und Glied, und der Taugenichts blieb oft verschont Warum sollte der Vacer ein Kapital auf Bildung seines SohneS vcnvenden; das einen sehr prekären Fruchtgenuß abzuwerfen versprach? So ansehnlich und ivahrhaft kaiserlich der Gehalt deS Inspecteur general des etudes mit 18.000 Francs war, so unansehnlich, verächtlich, ja ivahrhaft becrelhafr war der Gehalt, der täglich durch vier Stunden mit Unterrichc-Erthei-len beladenen Primär-Lehrers, jeder hatte 400 Francs, und alle sechs 1200 Franc O.uartiergeld. 18 12. In diesem Jahre sollte daS ganze Schulgebäude zu einem Convicte umstaltet werden; es fanden daher Versetzungen der Lehrzimnier Statt; die Primär - Schulen verwies man in die kellerartigen, niedern, dumpfen, finstern, nie von der Sonne erleuchteten Zimmer zu ebener Erde gegen die AliimnatSgasse zu, ein neuer Beweis, für >vie ivichtig sie aiigesehen tverden. 18 13. Die zwei Curse dieses Schuljahres verflossen, und mit ihnen die Existenz der Primär - Schulen in Krain. Die Stlinde der Errettung auS dem politischen Joche des Welt-tenstürmerS schlug ; mit ihr ging eine neue Morgenröthe der Wiedergeburt des österreichischen PolkSschulwesens über unser Vaterland Krain auf. Die Grafen von Scharfenberg. Historische Skizze von Dr. Rudolph Puff, Ehrmmitglicde des historischen Vereines für Krain. DaS herrliche Bergland Krain zählt auf seinen Felsengipfeln mehr den» Einen längst zerbrochenen Adler,horr, aus ivelchen sich Helden deS Glaubens, Männer der Waffen, Kämpfer für Redst und Sitte zur Sonne deS Ruhme» chivangen. Wir wollen hier auS utkliudlichen Quellen eine kleine Skizze eines Geschlechtes liefern, das durch 9 Jahrhunderte groß und hehr in Jnnerösterreich glänzte, mit dem Blute von mehr als 50 Helden sein Wollen und Wirken bezeichnete, und endlich mit dein letzten, liebenswürdigsten, edelsten Sproßen Hans Grafen von Schärfend erg am 14. September 1847 zn Marburg in Steiermark erlosch. Die S ch ä rfe » b e rg e, deren Wiege Krain, pätere Heimat Steiermark, Thatenschauplatz die Welt, und unvergängliches Denkmal die Geschichte ist, stehen 'o groß und herrlich da in den Ueberlieferungen und Annalen Jnnerösterreich's, daß ihr Name und ihr Andenken gewiß die erbleichende Krone im himmelblauen Felde überdauert, welche einer der Ersten und Gcivaltigsteu ihres Stammes der Sage nach als König von Bulgarien, als stetes, unveränderliches Wappen auf seine Enkel brachte. Sey 65 dem Freunde der heimischen Geschichte vergönnt, einige der Gefeiertste» dieses Geschlechtes aus dem Grabe der Vergangenheit im Zauberspiel der Erinnerung erscheinen zu lassen. Ihre Thaten vollständig zu schildern, hieße hundert Schlachten folgen, in welchen seit neunmal so viel Jahren deutsche und slavische Banner wehten, hieße die glänzenden Turniere schildern, wo ihre Speere unbesiegte Gegner in den Sand streckten, hieße den ritterlichen Frauen-dienst, der ihnen erblich war, in enge» Nahmen malen, um echte Minenfehden in schaa-le Worte der frivolen Gegenwart zu setzen. Arnulf, ein thatenlustiger Sprosse deS fränkischen Herzogsstammes, ein ebenbürtiger Sproße der A g i l o l fi n g er, trug zuerst sei» Banner aus Deutschlands Gancu indic istri-sche, dann in die >v i n d i sch e Mark, alsWinther, Graf von Istrien und B err h old Herzog von Kärnthcn war, und baute nufer» dem rechten Ufer der Save im Jahre 902 für sich und seine Kämpen eine geivalcige Burg auf scharfen Berge, von dem seine Enkel sich Schar-fenberg nannten, daher die spätere Schreibart S ch a ft e n : berg eben so als Schärfenberg als Namensverstümm-lung sich herausstellt. Noch ragen in Krain im Nen-stadrler Kreise, im alten Bezirke Neudek, die Trümmer dieser Veste in die Lüfte, noch hat von ihnen die nahe Pfarrkirche Schärfen berg den Namen, deren geiveihte Hallen noch vor incht allzulanger Zeit — die leider später verbauten Grabsteine der ältesten dieses Hauses umschlossen. Arnulf lebte noch um das Jahr 928. Seine drei Söhne wurden Stifter dreier Geschlechter; der älteste, Otto, blieb auf Scharfenberg; der zweite, Ortolf, baute ein zweites Schärfenberg, genannt Oj s ter ve rh—O st e r be r g, von ojs ter scharf und verh Gipfel, am Zusammenflüsse der Laibach, Save und Feistritz, einen der herrlichsten Puncte in Laibach's nächster Umgebung. Von seinen Söhnen gründete Ortolf III. den Stamm der G a l l e n b e r g e, aus denen Otto von Gailenberg mit Kaiser Hein r i ch II., dem Heiligen, zur Krönung nach Rom 1046 zog. Welcher Krainer nennt nicht mit Stolz die altergraue Veste Gallen berg,. die hoch herab schaut auf den Kranz der Wälder, der dein neuen Leben der Technik — Lebensbedinguug geworden. Arnulf, des ersten S ch a r f e n b e r g e r 's dritter Sohn, siedelte sich zivischen Ratschach und Scharfenberg an der Save an, und gründete die Burg und den Stamm der S i e b c n e g g, die noch im 17. Jahrhunderte in K rain blühten. Sie führte» in ihren Wapveu sieben Ecken, und verkauften ihre Burg um 12.000 Mark Silber an A l b.r e ch l von O e st r e i ch. Auf dem Turniere zu Z ü r i ch zeichnete sich 1165 Johann von Scharfenberg nebst deni G a l! c n b e rg und Hal lerstein auS. Hundert Jahre früher (1067) wurde Heinrich II. von Scharfenberg Domherr zu G o s l a r, vom Papste A l e r a n d e r II. zum Bischöfe von S p e i c r postulirt. Er war der Gespiele des unglücklichen Kaisers Hein r i ch IV., so wie sein Vater H e i n r i ch I. der stete Freund und Begleiter Kaiser H e i r I ch 's III. war. In keiner Fehde ihrer Umgebung fehlten Rudolfi., Bruder des Bischofs von Spei er, seine Söhne Rudolph II., Hubert 1100, und Jörg I., dessen einziger Sohn Jörg II. 1135 lebte. Heinrich (1140), Hans (1165), Konrad (1171), Abraham (1196;, so wie später Ulrich oder Wsielin (1231), vermählt mit Gertrud e von Wilden berg, und seine Söhne: Heinrich IV. (1242) und Leopold, vermählt mit Genovefa von Zobelsberg, würdig ihrer Ahnen, die schon unter Kaiser Heinrich I. auf dem Zuge gegen Dalmatien den Namen der Schärfe über ge am Mccresstrande verherrlichten. Ulrich von Schärfenberg sehen wir unter den 200 jungen Edlen, die mit Friedrich-dem Streitbare» 1232 vom Bischöfe Gerhard von P a s sa u mit dem Schwerte umgürtet wurden. Ein anderer erscheint 1269 als Besitzer der Veste B i l l i ch g r a tz. Der letzte Ost er berg siel erst 1562 bei Bihic in Bosnien durch eine feindliche Kugel; sein Bild und das seiner Gattin sind im kleinen Landsitze neben der Ruine Oste r-berg des Joseph Freiherrn v. Erb erg, Besitzers der auch von einem O st erb erg e erbauten Herrschaft Lustthal — nahe dem Zusammenflüsse der Save und Laibach. In Urkunden von Sittich finden wir H c i n r i ch IV., Sohn Otto 1274, im selben Jahre Leopold's Söhne: U l r i ch II. und Wilhelm I., letzterer vermählt mit Sophie Herrin von M o n t p r c i ß , und ersterer mit Adelheid aus demselben Hause. ?!,» frühesten in steierischen Urkunden kommt ein Heinrich III. von Schärfenberg in Seckauer Diplomen 1182 vor, ein Jahrhundert später 1288 Niklas von Schärfenberg als deutscher Ordens Herr zu Groß son rag. Als ein gewaltiger Degen tritt von 1260 an tllrid; von Schärfenberg auf, in jenen Tagen, als seine Familie anfing, fid; aus Krain vorzugsweise 11 ad; bei* unteren Steiermark zu verbreite», und hier mit dem ehrgeizigen , reich beländerten Herrn Hartmann von Pcttau zuerst feindlich zusammen prallte. Bereits 1269 kam durch Heirat der Adelheid von Moutpreiß diese gewaltige Felsenburg an die S ch ä r fe n b e r g e, bald aber auch das noch wichtigere O b e r m a r b u r g. Von nun an beginnen die ritterlichen Känipfe der S d; ä r f e n b e r g e um ihre Bräute und F raue n, beginnen die Erbfehden mit anderen edlen Steiermärkern, besonders mit den L i d; t e n ste i n e r n. Veranlassung dazu gab Hugo der Gewaltige von S d;ä r fen b e rg, der sich trotz dem Widerstande des Hans von Lichtenstein die Hand der schönen Ursula von Srrechau erwarb, und dafür von seinem Gegner Hans, der später gegen die Ungarn siel, zu Mont-preiß belagert wurde. Kühn und trotzig, wie seine Oheime W i I h e l m II. (vermählt 1350 mit Agnes Gräfin Heim-bürg, und Otto mit G e r t r a u d von F a l k c n b e r g), unternehmend wie W i l h e l 111 III. (vermählt mit Anna U n g n a d von W e i s s e n w 0 l f), ivies er >ede freund-lid;e Vermittlung von sich. Spät erst gelang es dem Hans von Königsberg die Epigonen der erbitterten Stamm-feinde, zwischen denen mehr als ein ritterlicher Zweikampf vorfiel, auszusöhnen. Aber bald loderte die Flamme des Hasses auf das neue empor. Am Kaiserhofe lebte der bucklichte kampflustige Sänger Friedrich von Reiten berg, dem Hans der jüngere von Li d; t e n st e i n seine glühende Liebe zur reizenden Hedwig von Stuben berg erzählte, die leider bereits von ihrem Vater an den greisen Kolom an von Schärfe n b e r g, einem Bruder R u d o l p h 's III. (vermählt mit I nth a von Weissenek und M arg rech von S t a r ch e n 6 c r g ;, unb der A n » a roti L i' e b e 11 e g g, einem Vetter roti Paul, C a s p a r unb L n d m i g von S chär f e n b e r g, als Gattin verheißen war. Reitenberg begibt sich als Trostbote »ach Ka p fe n be rg, verliebt sich in die schöne Hedwig, beherrscht aber seine Leidenschaft mid bringt des Li ch te n ste iner's Herausforderung nach Rucken stein, wo der S ch ä r fe n b e r g er haustet der im ritterlichen Zweikampfe am St. Johannestage seinen jungen Feind besiegle »ad in's Burgverlies; setzte. Da warf der bucklichte Minnesänger dem gewaltigen Helden den Handschuh, maß sich mit ihm in blanken Waffen und ertrotzte als Sieger die Freiheit seines Freundes. Der ehrliche Kolo mau feierte am St. MartinScage 1338 die volle Aussöhnung mit seinem Stammfeinde, führte ihm selbst die ersehnte Braut v1 und zog an ihrem Hochzeitstage nach Palästina. Nach andern war es ein Rudolph von Schärfen-berg, der nach einer unglücklichen Fehde mit Friedrich von Reite n berg 1340 das Land seiner Väter verlassen mußte, sich dafür aber in der Ferne ein eigenes Reich erstritt, aus welchem sein Sohn einen Gesandte» an das Concilium in Konstanz schickte. Dis auf Bernhard 1. zählen wir 55 Söhne und Töchter dieser Familie. In jener Zeit oder noch früher scheint ihre Macht in B u ! g a rieu sich ausgebreitet zu habe». In einer gedruckten Beschreibung des Konstanzer Conciliums, pag. 121, heißt es ausdrücklich: Der durchlauchtigste König von Schärfender g. Dabei gemalt im Wapveu, außer der Königskrone im blauen Felde, drei goldene Kugel» in einer Reihe. Baron S ch >v a r z h o r n , der als kais. Dolmetsch oft die Türkei durchreiste, bemerkt besonders, daß er an vielen alte» Kirchen und Capellen das S ch ä r fe n b e r g 'sche Wappen gesehen. Nach La zins erbten sie nach dem Aussterben ihrer nächsten Verwandten, der Grafen von Marburg, auch die Stadt Marburg, £ r oven, B illi ch g r a tz rc. Aber wir greife» hier der Geschichte dieses Hauses vor und dürfe» auch im eisernen Waffenklange nicht vergessen, die Beschützer des Friedens und Glaubens, den biedern Hein -r ich von Scharfenberg *), der 1250 , den milchigen Wilhelm, der 1274 als Wohlthäter des Stiftes Sittich in Ära in erscheint. Wilhelm I. **) fügte anfangs dem Kloster Sittich viel Schaden zu, wofür er später fünf und eine halbe Hube zu Hollen brun hmscheukte; seine Kinder: Wilhelm, Ulrich und Mechtild fügten »och vier Mausos hinzu, und gelobten vor dem Muttergortes-Altare zu S t. A l e.ra » d e r, dem Kloster nimmer zu schaden. *) Vcrgl. d. Mitih. S. 4. Dipl. Garn. — Aiuiicrk. b. Red. **) Vcrgl. b. Mitth. Jahrgang 1848, S. 19, n. 18, wo er am Schluffe der Urkunde ». J. 1850 genannt wird: Aderant... Hcinricus, Willielmus et D 1 v i c u s Iratres m c i de S c h a r se n b e r c li. Vcrgl. auch Jahrg. 1850. S. 43. A»merk. b. Reb. Zeugen dessen waren: Joyann, Vikar voiiGurk; Berth o l d, Pfarrer von G u r k f c l d ; Ulrich von R a t s ch a ch, Ulrich und Heinrich von Sauerstein (Savestein), Abt Konrad von Sittich k., a m 14. Februar 1324. 3» diese Periode fällt die Sage vom gefeiten Ringe der Nixe zu Schärfenberg *). Am Fuße der Veste Schär-feuberg ist das Goldbrüniichen, eine Quelle von gelber iinrbe, an der Wilhelm von Scharfenberg von einer Oil.re den Ring erhielt, der den Treuen Macht und Größe, den Untreuen Unheil und Tod brachte. Oiasch hob sich der Glanz seines Hauses; aber als er zwischen Weissenck und Griffen 1293 die Schlacht gegen seinen Landsherru M e i n h a r d von T i) r o l und Kärnten focht, fiel er durch die Hand seines Vetters, Konrad von Aussen -stein, dem er sterbend des Ringes Segen und Fluch übertrug. Der treuen Geschichte »ach war Wilhelm I 1290 mit dem Grafen von F r e i b u r g „ud H e i n b u r g unter den Vorzüglichsten der Landstände, welche sich gegen Herzog 'Albrecht 1. in T r i e b e n s ee verschworen, mit dem Vorhaben, alle Schwaben von seinem Hofe zu entfernen. Im Wäldchen am Wallers borg, nahe dem Schlosse weißen Eck in K är n t e n, kam es zivischen Ulrich von H e i n b u r g, Heinrich von Told und Wilhelm von Schärfenberg einer, und Heinrich, dem Sohne Herzog Mein hart's, anderer Seits zum Treffen, das mit der Niederlage der Conföderirien eudeie. » A u f f e n st einer! rief der sterbende Wilhelm, die-»weil du diesen Ring mit dem Edelgestein, der mir von »einer unbekannten und hernach niemals mehr gesehenen »Jungfrau im Walde bei Schärfenberg, unfern dem »Goldberglein, als ein Schatz ertheilt worden, bei dir hast »und dein Ehr haltest, wider deinen rechten Herrn nicht »thuest, wird es dir au Ehre und Gut nicht gereuen **).« Friedrich, der letzte von A u f f e n st e in, verlor als Rebelle gegen Herzog Wilhelm 1396 , also ein Jahrhundert später, Güter und Freiheit. Graf Wilhelm, als Gatte der Sophie von M o n t-p r e i ß, besaß weile Ländereien an beiden Ufern der Drau. Er schrieb sich einen Herr n von Marburg, Land-tröst und Billichgratz, und hinterließ 4 Söhne, von senen Heinrich, H e rr von Schärfend e r g und M a r -bürg, 1280 Hugo, Gatte der Ursula von Sr rech au; 1300 lebten Solon iiž, der ledch blieb, und Ulrich, der die Fehden gegen Hartmann von P e t t a u focht. Von Wilh eI m 's Enkeln, den Söhnen seines Sohnes Ulrich, nämlich: Ulrich, Qertel und Herce ling, die 1368 G u r k f e l d au die C i l l i e r verkauften, erscheint letzterer als Zeuge in einem Piivilegio der Wiener Universität 1365. Von H u go 's zahlreicher Familie erreichten nur vier ein höheres Alter: A »na, mit Pete r von Liebenberg *) S. Jahrg. 1850. S. 4 ii. ff. «(timers, b. Rcd. **) Vergl. die Worte Jahrg. 1850, S. 5, Sp. 1. vermählt; Georg, Rudolph und H a r t n e i d. Georg's Stamm blühte in seinen beide» Söhnen, Eustach 1360 an Anna von Winkel und Georg 1355 a» Kune -g u n d e von Scharfenberg vermählt. Von Rudolph I Kindern verlor Wilhelm II. im offene» Aufstande gegen Er n st den Eisernen all seine Burgen. Rudolph HL aber übersiedelte M20 nach Oesterreich, und vermählte sich dort mit Margaretha, der Tochter Rudiger's von Star che m berg. Von seine» Töchtern mar Anna an B u r k a r d von D i r n st e i n , Maria an S ch e n k von Dobra vermählt, einem Nachkommen jetied ritterlichen Dietrich Schenk von Dobra, der zu Neustadt mit dem Sänger Ulrich von Li ch t e n st e i n ryostirte, als dieser seinen Zug als König Ar tus machte. Das bis hieher so ziemlich zahlreiche Geschlecht, aus welchem Jo h a n n 1 381 bis I 387 Bischof von P a s sau; B u r k a r d , des Kaisers Sigmund Feldherr gegen die Venetian er 1418; Wolfgang, Besitzer von S p r i n z c n st ein 1421, ein treuer Waffenbruder der S c a r ch e m be r g e war, beruhte bald nur mehr auf den einzigen A d a l r i ch 1456, vermählt mit Katharina von L o se n st e in, welcher das Geschlecht fortpflanzte in seinen Kindern: Anna, Garci» des Dietrich von W a 11 sc e; Elisabeth, Gattin des F > i e d -rich von Lamberg; Bernhard I., vermählt mit Elise von Fl a d n i tz, und später Katharina von Stubeii-6erg (1478 Landeshauptmann in O be r ö st e rreich) , dem eigentlichen Stammhalter, da von der Linie Wilhelm III nur mehr Rudolph IV. und Hedwig, Gattin des Albrecht von E k a r t s a u, lebten. In der alten Pfarrkirche zu Schärfen berg in K r a > n kam in den gemalten Glasfenstern vielfältig das S ch ä r f e n b c r g e r Wapven, dann geharnischte Ritter rc. vor; auch befand sich dort das Grabmal des 1397 gestorbenen Wilhelm von Schärfenberg. Die Erbauung der Kirche selbst wird irrig dem Paul von S ch ä r f e n b e r g I 324 zugeschrieben , da dieser erst 1402 lebte. Ulrich 1336, Wilhelm 1348 und G e o rg 1365 waren Wohlthäter von Sittich. Hugo besaß Land-straß in Ära in 1329. Hans war von 1381 biS 1387 Bischof von P assan. Paul und Caspar von Schärfen berg gehörten 1402 zu den edelsten Kriegern ihrer Zeit; sie übertrafen weit an Macht Wilhelm III., der nach langer Fehde mit Herzog Ernst dem Eisernen der Haft auf der Veste O b e r m a r b u r g erst durch die Vermittlung seines Vetters ledig wurde. Wilhelm II. schloß einen Erbvertrag über das Schloß Schärfen berg 1343 mit Friedrich von Cilli und Heinrich von Wild haus, schenkte 1348 zum Seelen-heile seiner Gattin, AgneS von Hei» bürg, 2 Huben nach S i t t i ch und starb 1350. Von seinen Kindern wurde die Tochter Margaretha, vermählt mit Wilhelm von GalIen b erg, 1351 in der Kirche zu Münken-d o r f begraben, G e r t r a u d aber mit Heinrich R a s po und dann mit Hans Schenk von O st e r v i tz vermählt, starb überalt 1402. Der Sohn Georg verkaufte 1353 die Veste L a n d p reiß an die Sillier; der jüngste Sohn Wilhelm III. trat die Stammburg Scharfenberg für Marburg 1397 an Albrecht und Leopold vonOesterreich ab, und starb 1398. Seine SöhuePaul und Caspar folgten ihm schon nach 4 Jahren in das Grab. So pflanzten also die Söhne Ulrich, deS BruderS Wilhelm I., den Stamm fort. Im I. 1446 zog Michael von Schärfenberg mit 148 kr a i n i fch e n Edelleuten, Friedrich IV. gegen die Ungarn zu Hilfe. Da die Mähre, daß unter demselben Kaiser die S ch ä r f e II b e r g e zum Besitze der Herr- schaft Ho he n iva n g in Steiermark kamen , welche der dritie von Arnulf, dem Ahnherrn enisproffene Stamm, die G a l l e n b e r g e verloren, weil sie es im unseligen Bruderzwiste des Landesfürsten mit Herzog Albrecht dem Leichtfertigen hielten, trotz Kalchberg's Autorität zu den geschichtlichen Unrichtigkeiten gehört, so dürfte es hier an der Stelle sey», einige Andeutungen über die Galle »berge und die Veste H o h e n w a n g zu geben. Die Galle »berge, »ach Pr e »ne r's Berichten, waren 1409 Burggrafen der Grafen von Cilli auf Haßberg, 1150 aber Herrn von Adelsberg, wie ein bei der Reparirmig der Kirchenmauer in Adelsberg gefundenes Petschaft der Gallen berger mit der Jahrzahl M.C. 4 bewies. Als Burggrafen zu H a s b e r g schrieb sich der eine (Vater von 7 Söhnen und Töchtern) in einer von Herma n von T h u r n aus O b - r c i ll i und H e i n r i ch, Richter zu Cilli, unterfertigten Urkunde: »Ich Oster berger von G a l l e» b e r g, derzeit meines Herr n von Cilli H o f m e i ste r.« Durch 219 Jahre besaßen die Herren von Gall en berg die Veste Oberstein in K rain, bis sie selbe mit den übrigen Burgen 1427 als Anhänger A l b r c ch t's deS U n ruhige n durch Friedrich IV. verloren. Fünf ©allen berge finden wir beim großen Aufgebote. Seyfried von G a 1 l e n b e r g stiftete unweit Stein das 1782 aufgehobene Clarissenkloster Mün ke » d o r f. Die erste Abtissin Clara war des Stifters eigene Tochter. Hier finden wir eine G r e t h a von Gerlach stein 1312 , Agnes von Cilli 1409, Maria von Auersperg 1422, Anna von Lamberg 1509 und A n na Kren, des L a i b a ch er Bischofes und GegenreformatorS Schwestcr, als Abtissinen. In M ü n k e n d o r f war die Erbgruft der G a l le n b erg e. Noch sieht man drei Ritterbilder derselben in der dortigen Kirche und ihre Schilde darüber aufgehangen. Jobst von Gallenberg zog F r i e d r i ch IV. ,462 nach Wien zu Hilfe. Georg von G a l l e n b e r g half Wien vertheidigen 1529. Jobst und Jacob zeichneten sich gegen die Türken aus. Johann war 1550 deutscher Ordens Commeiilhur in Laibach. Christoph >529 Landes-Verweser i» Ära, n. Seyfried und Wolf Weichard-waren Landeshauptleute im selben Lande. W e i ch a i d Graf Gallen berg war in unseren Tagen Obri st des Regimentes Nr. 17. Einst gab eS auch ein eigenes Geschlecht der Ritter von Hohcnwang, die unter den Markgrafen »on ®teier das M u n d sch e n k a m t begleiteten. Aus ihnen finden mir ©emoff 1121 und Ufr id; 1335. Nach ihnen kamen die gemattigen Manrfort und ein wenig früher dieLandesere zum Besitze von Hohenwang. E r ch e n g e r von Landesere ist auS Ulrich von Lichtenstein's grauen* dienst bekannt. Nach 1500 treffen wir die Brüder Clement und Veit von Fla d nitz im theilweiseu Besitze von Hohen-mang, bis auch diele letzte Parcelle 1512 an Johann von Schärfend erg und feine Gattin Praxedis von Traun verkauft wurde. Der Reifende van Semme-r i n g nach G ratz schaut zivifche» den Posten Mürzzuschlag und Kr iegla ch, im schönsten und mildesten Boden des Mürzthaies, auf waldigem Berggipfel die Trümmer der Veste Hohenwang, weld;e bei Bischer noch 1681 als dreifach getheilte, kühn gelhürmre Burg mit 3 Thoren und eben so oielen Zugbrücken, einem zwischen zwei Bogen gebauten stumpfen Thorthurme, einer vierekichten ?1ußenwarte mit einem Kuppeldache, langen Zwischen--Mauern, ansehnlichen Vorwerken und stattlichen Hauptgebäude» erscheint. Wie ganz anders stellt sich dem einsamen Wanderer, der nun wüste, stumme Trümmerhaufen dar, in welchen noch vor 50 Jahren der stattliche Rittersaal mit feinen mythologische» Bildern, die reiche Rüstkammer, der Hirsch, der täglich mit den Kühen auf die Weide ging, die große Brettmühle bei Belagerungen ec. sehenswerth waren. Ein Siedler, den der Blitz erschlug, als er eben vor seiner Clause zum Gebete lautete, war der letzte Bewohner dieser Burg. Aus dem grünen Plateau, einer weit schauenden Anhöhe, trifft man nun zuerst ausgedehnte Stallungen, einen Bräu-schnnk und eine einfache hölzerne Kapelle. Bald steigt man links den Felseuweg empor, zwei tiefe Gräben sonderten die Bollwerke der Veste in drei Abtheilungen, jegliche von Mauern und Thürme» beschützt, bnrd; Zugbrücken unter einander verbunden. Ueber die Reste einer gemauerten Bogenbrücke njfjert man sich dem großen Thore, neben dem sieh links ei» Ausfall-Psörtchen zeigt. Steigt man hier links empor, so kommt man auf ein freies, grünes Plateau, rings von einem sichernden Gelander umgeben. Zwischen zerbröckelnden Mauern schaut das Auge gegen Norden in eine schauerliche Tiefe hinab. Ober dem Thore eines Thurmes sieht man Spuren verwischter Malerei. Ueber fünf gewölbten Bogen, von denen der eine durch den lebendigen Fels ersetzt wird, kommt man zum zweiten schmalen Graben. Die Mauer zur Rechten ist zum Theile noch mit Zinnen versehen. Dieß mittlere Bollwerk schien besonders fest gewesen zu sey». Das dritte Thor führt durch ein großes, schwerfälliges Gewölbe in die eigentliche Burg, welche 1529 vergebens von de» Türken bereimt wurde. Zwischen den Resten einstmaliger Gemacher gelangt man in den dritten Stock hohen Hauptbau. Noch ragen seine Zinnen gegen Himmel, noch habe» Wind und Wetter nicht alle Spuren der Malerei vertilgt, noch sehen wir hier ein Gnadenbild zur frommen Andacht aufgestellt. Gegen Osten war die Kapelle, gleichsam der Endpunct des länglicht ausgehenden Baues, der ein unregelmäßiges Fünfeck zu bilden schien. Hier erst mißt das Auge die schwindelnde Höhe, von der auS das Thal und die Thüren von Krieglach und Langenivang, die dampfenden Effen und die Ruinen von Lichte»eg zum herrlichen Bilde sich vereinen. An dieß Hohen ivan g knüpft fid; nun durch fast 400 Jahre die Geschichte und das häusliche Leben der Schärfe »berge. Da sehen wir tunen am Fuße des Waldes, bid;t an der Straße, ein Jägerhaus mit Kegelbahn uiid Schieß-stätte, mit Maibaum lind Laube, eine ziemlich freie Stelle; den Springzaun, den alte» Turnierplatz der Schärfende rge auf Hohenwang. Hier mußte jeder Werber um ein Fräulein von Schärfen berg die Probe» seiner Kampf-fertigkeit ablegen, hieher in voller Rüstung auf dein Streit-hengste von der Burg, den steilen Waldpfad, herabsprengen; den goldenen Schärfenberger Pokal, der sich »och im Besitze der edlen Familie zu Marburg befindet, in der Hand, ohne einen Tropfen Wein zu verschütten. Hier mußte jcbev vom Maibaum ein Siegeskränzchen stechen. Ueber 200 Jahre finden wir uumiterbrachen die Sitte im Hause der Schärfen der ge, sich männlich und ritterlich die Braut zu erkämpfe,i. So Wilhelm von Gailenberg die schöne Margaretha 1340, Friedrich von Lamb e r g 1421 die holde Elisabeth, Ludwig von S t a h r e n 6 e r g die herrliche Margaretha, die jüngere, welche nad; dem frühen Tode ihres Bräutigams 1488 den Schleier nahm. Sa errang Johann, Herr von Pollheim auf Leibnitz, die Halde Herrin Anna von Schärfenberg. AIS sich später um die reizenden Töchter EA stach's von Schärfe »berg, nämlich um Ursula und Elisabeth, die Ritter Ad;az von S t a h r e nt b e r g und Gabriel von T c u f e n -dach im große» Turniere zu Hohenwang 1550, unter den 50 turnierenbe» Rittern, so ausgezeichnet hatten, daß jeder sein Bräutchen errang, so erschienen tun die jüngste Herrin Felicitas Georg von Schärfenberg und Ulrich von St üben berg als Werber. Ersterer schaß die Gipsei der zwei Zielbanner herab, ritt mit dem Schärfenberger Becher zum Schlosse hinauf und herab, und gewann so die schöne Braut. (Fortsetzung folgt.) Kurze Anzeige der Uebernahme einer Sammlung van -Akten und Urkunden ans dem staatsherrfchastlichen -Archive zu Lack. Die hohe E. E. allgemeine Hofkammer hatte bereits mit Secrete vom 13. April 1846, Z. ,4M%i78, die Ausfolguug der von dem Accessisten der k. k. Prav. Staalsbuchh., Herrn Anton Jellouschek, am 21. Juni 1845 verzeichnete» slsten Acten und Urkunden ans dem staatsherrsihaftlichen Archive zu Lack, dem historischen Prov. Vereine für Kraiu zur Verwahrung bewilliget. — Die durch allerlei Umstände früher verhinderte Uebernahme der besagten Schriften fand ten 16. Februar l. I. Statt. — Die Akten wurde» auf Grundlage des von Hrn. A n t o n J e I l o u s ch e k aufgenom-inencn und am 21. Juni 1845 vollendeten Verzeichnisses Stück für Stück einzeln aus den ihnen im Archive zugewiesenen Verwahrungsörtern ausgehoben, und sodann nach genauer Revision in Verwahrung übernommen, und zwar: 1) 240 Stück alte Akten und Urkunden. Von diesen sind: ISO im Original, 60 in Abschrift, 37 auf Pergament,j 203 auf Papier, 219 in deutscher und 21 in lateinischer Sprache. Unter diesen 240 Stück alten Akten und Urkunden sine drei Abschriften der Schenkungs-Urkunden Kaisers Otto II. vom I. 974, eine Urkunde in Abschrift vom I. 1274, eine deutsche Urkunde im Original und auf Pergament vom 1.1352, eine in Abschrift vom I. 1355 , 1 1 Urkunden aus dem fünfzehnten, 54 aus dem sechszehnten, 72 aus dem siebenzehntenI und 97 aus dem achtzehnten Jahrhunderte. Ferner wurden übernommen 2): folgende fünf Bücher,s a) Lehe:i buch der Herrschaft Lack vom Jahre 1423, b) Lehenbuch der Herrschaft Lack vom Jahre 1540, c) und d). Geschichte des Biöthums F r e i f i n g e n, bear- beitet vom Carl Meichelbek, Benedictiner zu Benedict-beue r u, in 2 Theilen. Augsburg 1724 und 1729. Nebst einem Anhange, worin die bezüglichen Urkunden ent-i halten sind. Zwei Lederbände in Folio. Bezeichnet mit Nr. 2495 und 2496. e) Gedruckte Patente vom 8. Jänner 1726 bis 23. December 1760. Eingebunden in Smem Bande. 3) Zwei Porträte zweier vormaligen H a u p t l e ii t e der Herrschaft und Stadt Lack. Diese zwei Porträte sind zwar ohne Aufschrift, jedoch lägt sich nach Vergleichung mit einem in Lack vorhandenen gleichen Bilde bestimmen, das; eines derselben den Joseph Anton Freiherr» von der Ha ldeu auf Neidberg vorstelle, welcher zu Anfange deS achtzehnten Jahrhundertes bisthümlich Freist ng'scher Hauptmann der Herrschaft und ötabt Lack war. Das andere Porträt ist ohne Zweifel die Abbildung entweder seines Vorgängers, Johann Christ. Freiherrn v. Mandl, oder seines Nachfolgers: Anton Ekher Freih. v. K ö p fi n g und L > ch t e n e ck, Herrn ant K h a l l i n g. Eine spätere Besprechung wird den Werth der vorstehenden Gegenstände darzustellen suchen. 1 t k U II t t , ausgefertiget bei Landshut am 6. Juni 1262, gemäß welcher Hoholdus de Nydekke, einverständlich mit seiner Gemahlin Agnes, einige Besitzungen der Kirche der heil. Maria und bed heil. Corbinian in F r e i s i n g e n überläßt, welche nach dem Tode beider Ehegatte» der bischöflichen Mensa zufallen sollen; auch sollen diese Besitzungen nach der vom damaligen Bischöfe Konrad, itn Einvet-ständniffe mit seinem Domcapitel abgegebenen Erklärung, jemals weder verschenkt, verkauft, vertauscht, in Erbpacht überlassen oder verpfändet werden, außer in jenen Fällen, in welchen dieses durch daS canonische Recht gestattet ist. Ad oblivionem tollendam, quae frequenter gest is liomirmm est nociva, ea, quae geruntur in (empöre, subscrip l.ione leslium, litterarumque testimonio per-bennantur *). Eapropter noverint universi, quod ego Hoholdus de Nydekke cum dulcissima consorte mea scilicet Agnele possessiones subscriptas nobis jure proprietario atlenenles, videlicet unain curiam in Sul-lingen in monte silam, item dimidiam curiam in Rotenbach, item dimidiam curiam apud Willehanningen, item Mo. qui dicuntur Vogtmutte in plebe Giselpach pro remedio animarum nostrarum Sanclae Mariae, Sanc-toque Corbiniano per mamim Illust.ris Comitis de Mos-burch nostri Delegatoris sive Salamanni contradidimus pleno jure, talem conditio,nem adjicientes, ut nobis, dum vixerimus pariter, vel aller! a nobis easdem possessiones pacilice possidentibus redditus earum post ambarum mortem ad Mensam pertineant Episcopalem promisit quoqueex habundanti**) Reverendus in Christo Pater et Dominus Chunradus Venerabilis Episcopus Frisingensis, antecedente Capi tuli sui consensu, nullum dictorum praediorum donare, vomiere, per mulare, in Emphitlhesim perpetuam dari, vel specialists ypote-eae***; titulo obligare, nisi forteilt časi Im s, qui injure Canonico sunt express! promisitque, quod feoda infra notala personis subnotatis conferet, vel infeodationem jam lactam ratain habebit, et etiam confirinabit videlicet praedium in Sailstorf. Ileinrico de Vieht. dttas domos decimales in Eich. Dltrico hubam in Erman-storl pens. Ch. de Ermanstorl. Neautem, quod absit, ä quoquam talis donatio imposterum irritetur, prae-sentem cedulam memorati Domini Episcopi et nostri sigilli munimine jussirnus commuuiri. Acta sunt haec apud Landshut anno Domini M. CC. LXII. VIII. Idus junii in praesentia testium subscriptorum, videlicet IHustris Comitis C. de Mosburch. H. de Erphenbrtinne. U 1,-ici de Talbach. Dietmar! de Mosburch. II. de Wi-gelhaim. Ulrici de Husen. Eber. de Uncchoven. Nu-dunrri de Matzcnburch. Heinrici de Schvvambach et Gerungi fratris ejus. Heinrici de Hausen et F. fratris ejus et plurium alioriim testium discretorum. (Diplom. Freising.) Meichelbek. Urkunde, ausgefertiget bei Lack am 8. M a i 1261, gemäß welcher Konrad, Bischof von Freisingen, seinen Waffenträger Reinhard für sich und dessen Erben eine bei L a ck gelegene Hube, welche vormals R e i n h a r d's Bruder, *.) perennantur. **) abundant!. ***) hypothecae. Weiga r dus, besaß, gegen dem in das Eigenthum überläßt, daß Reinhard oder dessen Erben ihm (Bischöfe), oder dessen Nachfolgern hievon jährlich 40 De,larien Laibacher Münzwähr,mg zu bezahlen haben sollen. Anmerkung. Konrad II., Wild- und Waldgraf, Bruder Gerhardts, Churfürsten und Erzbischofes zu Mainz, — Bischof zu Frcisingcn seit 1258, starb im I. 1278. INos Chunradns Dei Gratia Frisingensis Episcopus per praesens scriptum no turn facimus universis, quod lleinhardo tune theloneario nostro et ejus haeredibus illarn hubam si tam apud Lok, quam quondam Wei-gandus ejusdem Reinhardt frater tenuit, contulimus in hunc mod um, videlicet quod idem R. vel ejus haeredes nobis vel nostris successoribus quadraginta denarios Laybacenses persolvant annuatim. In cujus rei testimonium eidem R. et suis haeredibus praesen-tem paginam tradidimus nostri pendentis sigilli mirnimi ne roboratam. Acta sunt haec apud Lok anno Domini M. CG. LXI. Indictione 1III. Octavo die intrants Majo. Islis praesentibus: Domino H. de Pu(o> telspach Canonico Frisingensi, Heinrico Vertingo, tiertoldo de Geboltspach, Rudolfs, Heinrico, Hermann, Ottone Notar et Capellanis, Wilhelme Officiale de Lok. (Diplom. Freising.) Meichelbek. VERZEICHNISS der vom historischen Vereine sur Krni» erwürbe nen Gegenstände. Nr. 4. Vom Herrn Carl Xaver Naab, k. k. Kreisrath in Laibach, folgende Geschenke: A. An Urkunden: i) Tagsbefehl, ausgegeben vom Kaiser Napoleon aus den, kaiserlichen Lager zu Ebersdorf am 27. Mai 1809, — an die Soldaten der Armee von Italien, unterzeichnet auf Befehl des Kaisers, von Alexander Fürsten von Neu-chacel, Major - General der Armee. _ k) Circulare des k. k. Kreisamtes Neustadtl de dato 6. juli 1809 , wodurch ein von Sr. kaij. Hoheit dem Erzherzoge Carl, als Generalissimus, im Hauptquartiere zu Deutsch-Wagram am 9. Juni 1809 erlassener Befehl besannt gemacht wird, vermag welchem Jeder, der sich unterfangen würde, die in den, von feindlichen Truppen besetzten Landesantheilen von den öffentlichen Behörden erlassenen Anordnungen auch in den vom Feinde besetzten Gegenden zu verbreiten, __ nach der Strenge der militärischen Gesetze behandelt werden sollte. l) Verordnung bei Franz Grafen von Saurau, bevollmächtigten Hof-Commissars in Inner-Oesterreich, de dato Gratz am 24. Juli 1809, wodurch dieselben nach geschloffenem Waffenstillstände, nach der Einstellung der Feindseligkeiten, und „ach der wiederholten Besetzung der inne,österreichischen Provinzen durch die französischkaiserliche» Truppen, aufgefordert werden, sich gegen diese luhig, willfährig und nachgiebig zu betragen und den Obrigkeiten willigen Gehorsam zu leisten. m) Friedensschluß zwischen Sr. Majestät dem Kaiser der Franzosen tc. und Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich, Könige von Ungarn und Böhmen. In >6 Artikeln; de dato Wien 14., ratif. 20. October 1809. In deutscher und italienischer Sprache. ") Anx-te des Staatsrarhes, General-Intendanten der illyrischen Provinzen, Commandeurs der Ehrenlegion, Cavaliers des königl. Ordens der eisernen Krone — Dauchy' — gegeben im Palaste des General - Intendanten zu Laibach am 25. November 1809, -- betreffend die Annahme der Bankozettel oder Wiener-Banknoten in öffentlichen Cassen seit I. December 1809. In französischer, italienischer, deutscher und böhmischer Sprache. o) Pränumerations-Einladung de dato Triest 20. December 1809 , auf den mit 1. Februar 1810 in der Buchhand-lung des Caspar Weis zu Triest erscheinenden sogenannten »Jllyrischen Courier.« p) Reglement relatif ä la mise hors de Cours du Pa- pier, dit Banco-Zettel, ou Billets de la Banque du Vienne. Unterzeichnet vom Marschall, Herzoge von Ra-gusa; ferners: Cours de Vienne sur Augsburg. In französischer Sprache. q) Circular- des Reichsgrafen, Maitre des Requetes, und General - Intendanten Chabrol, an den Herrn Bischof von Laibach, de dato Laibach 9. Febr. 1812, Nr. läOO, luoMircb demselben bekannt gegeben wurde, daß in den dem französischen Reiche neu einverleibten Provinzen das Gesetz der Vaterlands - Vertheidigung, oder der Conscription, als ein Fnndamentalgesetz eingeführt werde, dessen Verbindlichkeit, so wie in dem ganzen Reiche, seit 1. Jan. 1812 Geltung habe. In deutscher, italienischer und krainischer Sprache. r) Circulare des Staatsrathes, Auditors und Intendanten von Krain, — Malli, — de dato Laibach 7. August 1812, wodurch jeder Maire Krain'S erinnert wurde, das auf den 15. Aug. 1812 fallende zweifache Fest, nämlich den Jahrestag sowohl von der Geburt deS Kaisers Napoleon, als von der Wiederherstellung der Religion in Frankreich — in der Mairie einverständlich mit dem betreffenden Herrn Pfarrer mit aller Feierlichkeit zu begehen und hierüber Bericht zu erstatten. s) ^Osscielle Berichte der Armee, betreffend die zwischen den Franzosen und den Truppen der alliirren Mächte am 20., 24. und 28. August 1813 vorgefallenen Gefechte. Ausgegeben ans der Gubernial - Buchdruckerei zu Laibach, in italienischer und in deutscher Sprache. Die Grafen von Scharfenberg. Historische Skizze von Dr. Rudolph Puff, Ehrenmitgliede des histor. Vereines für Krain. (Fortsetzung und Schluß.) deicht ferne dem Turnierplätze zeigt man dem Wanderer die Sei del wiese, an welche sich aus dem sechszehnren Jahrhunderte eine zwar minder ritterliche, aber doch eine dem Zeitgeiste entsprechende Sage knüpft. Ein steierischer Edler, der Gewerke Caspar Safner, hatte sich 1560 in feinen alten Tagen mit seinem jungen Weibchen auf sein Hammerwerk in der nahen Schwabing zurückgezogen, wo sie so unmäßig dem Vater Bacchus opferten, daß nach und nach alle ihre Besitzungen int steierischen Unterlande den Weg des Weines gingen, und der schönen Hammermeisterin nach dem Tode des Gatten nichts mehr blieb, als ein Häuschen und eine herrliche Wiese, welche sie an einen Grafen von Schärfe n berg unter der Bedingung überließ, täglich aus seinem Keller so viel Seidel Wein zu beziehen, als sie vertragen konnte. So heißt die Wiese denn noch die Seidel-wiese. Doch kehren wir nach diesen, dem einstigen Zeitgeiste entsprechende» Sittenbilder» zum erlauchten Heldenstamme der S ch ä r f e n 6 e r g e zurück, deren Heimat fast bis zum Erlöschen des Mannsstammes fortan Ho he n wan g blieb. Kehren mir zurück zu Herrn Bernhard von Scharfenberg, Statthalter in Linz, dem der Stamm seine weitere Fortdauer und ein thatkräftiges Wirken in Oberösterreich verdankte — die Kirche S t. Lorenz bei Enns, richtiger im alten Lorch, dem classischen Laureacum, hat in ihrer Gruft die Schlummerstatte so vieler Sprossen dieser Linie. In Bernhard's Lider» wallte auch das Blut seiner mütterlichen Urgroßältern deS alten Dietmar von Lose n stein und der Anna Herrin von Pollheim. Als Feldhauptmann, wie unser Landsmann P reven hu der in seinem historischen Kataloge erzählt, griff er 1476 die Böh m e n in ihren Verschanzungen bei Grein, nahe der Donau, mit solchem Ungestüm an, daß sie mit Hinterlassung vieler Gefangenen und einer schweren Beute flohen. An die Herren von Pottend orf und Buchheim kamen allein 45 edle Gefangene. Schärfen berg und der Obrist-Marschall Reiuprecht von Wal! see behielten jeder nur ein Pferd für sich und schickten einen kostbaren weißen Zelter an Erzherzog Max. Zwei Jahre später nahm er die Burgen Haslach, Otteusheim und Hi er sch lag, überfiel in der Palmwoche die Stadt Rosenberg in Böhmen, kehrte mit reicher Beule heim und wurde zu Pfingsten Landeshauptmann von Oberösterreich, legte 1484 diese Würde freiwillig nieder, und lebte als Bisthum F r e i s i n g'scher Pfleger zu W a i d h o f e n au der Jps. Aber bald wurde er dem niederösterr. Feldhauptmanne Wolf Herrn von Poll he im als Gehilfe beigegeben, und vom Kaiser Friedrich IV. für feine treuen Dienste gegen König Mathias von Ungarn 1485 mit dem Schlosse S p i e l b e r g beschenkt. Mittheil, des histor. Vereines. März 1851. Er starb am St. Lucia-Tage 1513, und ist in der Gruft zu St. Lorenz bei Enns begraben, neben seiner ersten Frau Elisabeth Herrin von Fladnitz (t 1489); die zweite war Magdalena Gräfin Ottenburg, Witwe des Rein p recht von Wall sec. Von der ersten hatte er 4 Söhne und 5 Töchter, von denen Katharina an Gotthard von Star hem berg, Praxedis an Hans von Traun, Martha an Veit von Z elkin g vermählt waren; Margaretha als Nonne, und Elisabeth als Aebkissin zur Himmelpforte, in Wien starben. Von den Söhnen vermählte sich Wolf mit Katharina von Star-hcmberg, Hans mit Margaretha von Zelking, erhielt Spielberg, Georg die Herrschaft Windegg, Christoph aber, erst mit Radegund Gräfin Ar berg, dann mit Katharina von Eizing vermählt, wurde Herr von H o h e n w a n g. So blühte also am Schluffe des fünfzehnten Jahrhundertes die Familie Schärfenberg in drei reich mit Nachkommen gesegneten Linien. Wir folgen hier der Linie auf Hohen w a n g. Christoph hatte 5 Töchter, zwei, mit Namen Elisabeth, starben in der Blüthe der Jugend;- Anna war vermählt an Hans Wetzet von Spiegelfeld, Margaretha, Gemahlin des Johann von T scher nem bl 1534, und Felicitas des Franz Herrn von Sluben-b e r g. Er hatte auch 3 Söhne: Erasmus, geb. 1521; Haus, Landeshauptmann von Steiermark, geb. 1509, Gemahl der Christine von Eizing, und Ulrich Herr zu H o h e n w a n g , geb. 1518. Georg von Scharfenberg auf Win degg machte mit seinen Freunden: Achatz von Losen stein, Wilhelm und Wolf von Zelking, Jörg von Lichtenstein zu Nikolsburg :c., den Zug Kaiser M a x , m i l i a n 's gegen die Venetianer 1509, starb ledig und liegt zu S t. Lorenzem Hans auf Spielberg arbeitete 1519 mit am Inns-br u cker Libell, verheiratete seine zwei Töchter: Magdalena an Freiherni von Hohenegg, Susanna an Wolf von Lamberg und starb 1536, nachdem sein ein-jiger Sohn Bernhard 1516 in der Schlacht desKatzia-ners bei Esseg ritterlich gefallen war. So erloschen also zwei Stämme, mit ihren Gründern. Nur Wolr, Herr von Schärfenberg, 1510 Statthalter in Wien, pflanzte mit Katharina, Herrin von S ta r h e m b e r g, die österreichische Linie fort. Seine Tochter Anna war an Hans von P o l l h e i in vermählt; ein Sohn Georg starb in der Jugend, der zweite, Gotthard, Besitzer der Herrschaften W a l d b a ch und Ort am T r a ii e n f e e, vermählte sich mit Elisabeth von Losen stein, dann in feierlicher Hochzeit im Schlosse zu Stadt Steier mit Apollonia von M e s s e r i tz ; er hatte von letzterer nur eine überlebende Tochter, Elisabeth, die an G e o r g und später an L u d w i g von S t a r h e m b e r g vermählt war. Zu A l t m 6 n ft e r am Stauen fee, nächst Gmunden, in ehrwürdigen Monumenten reichem Dome, sind die Grabmäler der Schärfenberge auf Ort. Ueber ein Dutzend 3 derselben im Fußboden sind verwischc und vertreten, und nur noch an der unvercilgbaren Verdienstkrone im Wappen kennbar. Zur Linken aber, in der Emporkirche, nahe dem Hochaltars, bort, wo das gewaltige Denkmal des Gubernators — und Generals gegen die Bauern, Frecherm von Herders darf, erhebt sich nachbarlich eines der schönsten Monumente der S ch a r f e n b e r g e, das des G ott ha r d Grafen Schär-fenberg auf Ort, ch 25. Febr. 1584, seiner Gattin Ap o l -Ionia von Lomnic und Mcsseriu, ch 18. Febr. 1587, seiner 4 Söhne und 3 Töchter. Die Marmor-Reliefs erinnern durch die machsartige Weichheit der Formen an Kaiser Maximilians Denkmal in der Hofkirche zu J n nsbruck. Wolf, dritter Sohn Eustach's, Herrn zu Windek und Spielberg, hinterließ von seiner Gattin Anna Herrin von Reissach, nur 2 Töchter: Ursula, mit Gabri el von Teufenbach, und Felicitas, mit Georg von Schärfenberg, dann mit Balthasar von Lamberg verheiratet. So schloß denn Eu stach, der 1559 starb und in der Pfarrkirche zu Altmünster am Trauensee liegt, den österreichischen Mannesstamm. Wir wenden uns daher zu der steierischen Linie, die mit Christoph beginnt, dessen mir oben als Statthalter von Wien erwähnten, der mit Hans von Un-gnad den Ungarn die Stadt Friesach entriß. Eras m u s von Schärfenberg zu Rothe »grub, Straß und Em erb erg hatte mit Elisabeth von Wollenrauth 6 Söhne: Wilhelm, August, Peter, Paul, Adam und Albert, die alle in früher Jugend starben; von seinen Töchtern war Barbara mit Albert von Küring, Judith mit Christoph von Glojach, dann mit Jakob Sch ranßh, Sidon i a mit Hans Schrott von Kindberg vermählt. Wir haben es also nur mehr mit den zwei Linien des Herrn Hans und Ulri ch von S ch ä r f e n b e r g auf Hohenwang zu thun. Hans, Landeshauptmann, sO brist - Iäg e r m eister« in Steiermark, »O bristen Hauptman n» derVesteGratz, kaufte 1548 von seinen Vettern S p i e l b e r g. Er hatte von seiner Gattin Christina, Herrin von Eizinger, 6 Töchter. Margaretha, geb. 1536, mit Cornelius von Löpitz; Maria, geb. 1537, mit Alex S ch ifer, und dann mit HieronimuS Bökh von Leopoldsdorf vermählt, starb 1565 und ist zu Efferding begraben. Benigna, 1538 mit Johann von Stubenberg, dann mit Otto von Rattmansdorf; Katharina, geb. 1542, mit Johann von Stadl, dann mit Christoph von Teufenbach; Sara 1548 mit Herrn von M o » tf ort, dann mit Herrn Gera vermählt; Anna, geb. 1546, starb als Kind. Er hatte ferner 5 Söhne: Christoph 1539, Friedrich 1542, Hans Bernhard 1543, Georg 1548 und Carl 1549 geboren. Hans selbst starb am 6. September 1582; seine Söhne Christoph und Hans Bernhard starben unvermählt. Friedrich heiratete am 27. April 1578 zu Waldenburg in Meißen, Anna, Herrin von Schön- burg, welche, nachdem sie ihm 16 Kinder geboren, 1579 starb. Er heiratete hierauf Rebecca von F r e i b u r g, Witwe des Erasmus von S e i b o l s d o r f (t 1609, und liegt zu St. Loren zen bei Enns). Er war Schwiegervater durch seine Töchter: Christine des Hillebrand Jörgen von Tollet, Susanna des Wilhelm Grafen von Ottenburg, Elisabeth des Hans von Auersperg, S i d o n i a des H a n s G e i m a n zu Gollst a d t, dann des Hans Schifer. Die andern Töchter starben ledig, so ivie die Söhne Wolf Bernhard, Hans Christoph, Heinrich Wilhelm und Hugo, beide letztere 1620 in der Schlacht am weißen Berge. Sein Sohn Gotthard aber, geb. 1584, kaufte 1631 von Max Jorger die Herrschaften zu Prandek, heiratete Anna von K i e l m a n s e g g zu O b e r h ö f l e i n, und hatte von ihr 5 Töchter und 2 Söhne. Von ersteren war: Elisabeth Sidon ia 1635 au Georg Sigmund Grafen Saalburg; Anna Polixena an Sigmund Herrn von Fünfkirchen, dann an Adolph von Großeck; Maria Elisabeth- an Friedrich Grafen Saalburg, dann an Sigmund Ferdinand Grafen Katzianer vermählt. Gotthard selbst starb als Qbrister des Deutschmeister-Regiments, am 30. December 1634, und liegt zu St. Loren zen. Friedrich's zweiter Sohn, Johann Ernest, heiratete Dorothea von Stuben borg, die ihm die Tochter Anna Franziska, vermählt mit Christoph Grafen Schallenberg, und die Söhne Ernest Friedrich, vermählt mit Katharina Gräfin Rappach und Theresia Gräfin Weyer, und Hans Christoph, vermählt mit Polixe na Gräfin L e i n i n g en, gebar. Hierauf heiratete JohannErnestdieSidouiaGeiman zu R e i 11 e n e k, die ihm 3 Töchter, von denen E l i s a b e t h mit Mar Ku nn von P o l a z y , und Dorothea mit M a r Grafen St archemb erg vermählt war, und einen Sohn, Ernest, gebar. Georg, der vierte Sohn des H a n s Ernest, hatte mit Felicitas von Schärfen b erg keine Kinder, und von denen mit der zweiten Gemahlin, Ester von Trau t m a n s d o r f, überlebte ihn nur Wolfgang Eh reu re ich. Carl, der fünfte Sohn des Hans Ernest, hatte von der ersten Gattin, Katharina von Tanberg, keine Kinder; von Polirena von Rogendorf aber, die er 1610 ehelichte, einen nachgebornen Sohn, Hans Wilhelm, da er selbst am 3. Juli 1610, wie sein Wappenschild in der Kirche zu St. Lorenzen zeigt, gestorben ist. Dieser Hans Wilhelm aber, Verordneter ob und unter der Enns, hatte von seiner Gattin Marimiliana Gräfin Harr ach, Witwe des Adam Grafen Terzky, 3 Töchter: Maria Polirena, an Leopold Grafen König dek, Maria Elisabeth an Franz Collona Grafen von Vels vermählt, und Maria Katharina, Nonne zur Himmelpforte in Wien; dann 3 Söhne: Mar Er ne st, Domprobst zu Salzburg; Sigmund Friedrich und Carl Franz, Gemahl der Poli,rena von Lei- n i n g c n. Sigmund Friedrich, »on Jugend auf in den Waffen erzogen, zeichnsle sich als Held in den ungarischen Kriegen aus, wurde General, F e l d m a r sch a ! U Lieutenant, commandiere 1681 den Sturm auf Neuhau se l, wurde Commandant in S i e b e n b ü r g e n; beim Sturm auf Ofen im Munde verwundet, übernahm er später das Commando in (Kroatien. 1687 aber wieder in Siebenbürgen, und fiel endlich in der Blüthe seiner Kraft vor Belgrad. So bleibt uns denn nur noch die Linie dcS Ulrich, Herrn von Schärfend erg auf Hohenwang, des Gemahles der Johanna von P o ! l h c i m, die ihm 6 Töchter und eben so viele Söhne gebar. Von den ersteren vermählte sich Rosina feierlichst im Landhause zu Wien am 11. Juni 1564 mir Ernest Grafen von Orten bürg; Radegund heiratete Wilhelm von Losen stein; Regina aber Hans R e i n p r e ch t von R e i ch e n b u r g, den letzten seines Hauses, dann im Juli 1571 Herrn P on -gratz von W i n d i s ch g ratz; sie starb im selben Monate. Johanna nahm zum GemahleWolfgang von Schön-Burg, und nach ihm Gabriel von Schwarzenau; Anna Maria den Andreas von Eulen b erg aus Preußen, Christine aber starb ledig. Von Ulrich's 6 Söhnen starben unverheiratet Rein-p r e ch t zu Dresden, Mar zu C a r l st a d t, Ehre n --reich in den Niederlanden; Wolf, LandeSobrister von Steiermark, vermählte sich mir Elisabeth Herrin von Gera; SigmundLudwig, Rittmeister, verheiratete sich zu Burgschleiuitz 1590 mit Eva Zöllner, verwitweten S ta d l; endlich Christoph Ulrich, geb. 1560, Kaiser Maximilians geheimer Rath und Landesverweser in Steiermark, hatte 4 Frauen: u) Elisabe th Schrott von Kindberg; b) Justina Görger von Tollet, Witwe des Jacob Herrn von M o I l a r r; c) Elisabeth Gräfin von T h u r n - V a l l e sa ss i n a ; d) Elisabeth Gräfin Sap kin von Sapp. Von der ersten hatte er den Sohn C h r i st o p h U ! r i ch, der sich mit Anna, von Christina von Pollheim, vermählte, und die Söhne Christoph Ludwig und Heinrich erzeugte; von der dritten war der Sohn Maximilian, geb. 1623, f 13. März 1695, vermahlt mit Eva Elisabeth, Herrin von Herberstein, dann mir S>donia Magdalena Gräfin Kurnburg, welche am 25. September 1697 starb; ferner starben unvermählc die Söhne Max und Wolfgang, letzterer als Fähnrich in CarIstadt, und die Töchter Genovefa und Christina; S i d o n i a heiratete einen Herrn von Welz. Im 1.1720 treffen wir die Grafen Carl und Max von Schärfenberg, ersterer war k. k. Kämmerer, ein Leopold aber Obrister - Berghauptmann in Schlesien, ein anderer 1740 bischöfl. Obristhofmeister in Olniütz, die Witwe des Franz ?! n t o n Grafen Schärfen-berg auf Hohenwang, der am ö. December 1705 gestorben; Franziska Eleonora, Tochter des Grafen Raimund von Lamberg, gestorben am 28. Juni 1741, als Obristhofmeistcrin in Wien. Ihr Sohn warJohann LeopoldHerr von Scharfenberg, vermählt mit Leo-po l d i n e Gräfin H e i ß e n st a m. Wahrend dem 30jährigen Kriege ließ sich eine S ch ä r f e n b e r g'sche Linie in Meck-len b u r g nieder, und erwarb das Gut G r o t e n v o l e n s-dorf. Wolf von Schärfenberg in Wien erscheint unter Kaiser Max in Freydals Turnierbuch, das in der A m b raßer - Sammlung ist. 1525 den 20. Jänner theilten die Brüder Georg, Hans, Christoph und W o l f-gang ihre Güter: Hohenwang, Spielberg, Windek und die Grafschaft Orr am Trauensee — die später im Bauernkriege durch den Gubernator Frei Herrn von H e r b e r s d o r f eine ernste Berühmtheit erhielt. Nach Hansen's Tode 1541 veranlaßten seine Schwiegersöhne eine neue Theilung. Um die nächsten Schärfenberge auf Hohenwang kennen zu lernen, betreten wir die Pfarrkirche im nahen Dorfe Langenwang, die stille Schlummerhalle so vieler dieser Heldenfamilien. Die sechs schlanken Pilaster, welche das Gotteshaus tragen, sind mir Wappenschilden — leider übertüncht, der Fußboden mir Gruftsteinen, leider in Wappen und Inschriften vertreten, geschmückt. Die Hochaltarstatue des heil. An dreas von Pr im b sch in Neuberg (1747), der Seitenaltar der Mutter Gottes und des Gekreuzigten werden weniger lang unsere Aufmerksamkeit fesseln, als links das Monument des 1570 verstorbenen Ulrich von Scharfenberg und seiner später ihm gefolgten Gattin Johanna von Poll -heim; 7 männliche und eben so viele weibliche Gestalten in rothem Marmor zieren dieß Denkmal. An der Wand zur Rechten sind in Stein die lebensgroßen Bildnisse eines Ritters und einer Dame: Hier ruht Sigmund Ludwig, Herr von Schärfenberg auf Hohenwang und Spielberg, Obrister über das Aufgebot zu Roß und zu Fuß, f zu Gratz 1594; im selben Jahre mit seiner Gemahlin Eva Zöllner von Massenberg, in deren Wappen Halbmond und Geierflügel ebenfalls an ein schon erloschenes Geschlecht erinnern. Ein Sigmund Herr von Schärfenberg zeichnete sich 1584 als Rittmeister aus; Heinrich, Hugo undWilhelm fielen an demselben Tage 1620 gegen die Truppen des Winterkvnigs in der Schlacht am weißen Berge bei Prag, in welcher die rüstigen steierischen Regimenter Teufenbach und Brenner das erste Treffen bildeten. Hans Ernest war General im 30jährigen Kriege, Ulrich Christoph 1627 Landesverweser in Dreier m a r k. In dem Besitze der Schar-fe n berge treffen wir die steierischen Herrschaften Spiel -berg, Wagna, SiegerSdorf, Kindberg, Reis'enstein, Gusterheim, Offenburg :c., verschwägert und verwandt aber treffen wir sie mit den edelsten Geschlechtern. Am 18. Februar 1717 erhielten die Brüder Johann, Leopold, Max Christoph, Johann Joseph und Johann Carl den böhmischen Grafenstand. Ulrich Christoph Graf von Schärfen- * bevg besaß Hohenwang vom 1. August 1642 bis 5. October 1648, hierauf Max Graf von Schärfen borg, vermählt mit Elisabeth, Tochter des Günther von Herberstein, dann mit Sid o » ia Herrin von K ti n--b u r g. 1704 Anton Felix, sein Sahn; dessen Geschwister waren Franz Anton, Maria Regina, vermählt mit Veit Grafen von Presaldo; Johann Joseph, vermählt am 6. October 1687 mit Sophie Renata Gräfin K o l l o n i t s ch , verwitweten D i e t r i ch st e i n , dann mit Elisabeth von Gera. 1742 besaß Hohen-wang Leopold Graf Schärfend erg, Sohn des Johann Joseph; von seinen Schwestern war eine mit einem Grafen Solms vermählt; von seinen Brüdern war Carl Domherr in Olmütz; Franz Joseph, t 1729, Hauptmann, bis 1814 Hans, und nach ihm finden mir seine 6 Kinder: Carl, Johann, Joseph, Emanuel, Friedrich und Agnes (verheiratete Gräfin Wilden-stein), Joseph starb als Domherr in Olmütz, Friedrich als L k. Hauptmann, bald darauf Carl, dann der k. k. Major Graf Johann der altere. Dach wenden mir uns in dieser Beziehung abermals zu den Oertlichkeiten von Hohenwang und zum Friedhofe der Pfarrkirche Langenwang zurück. Das Erdbeben 1770 hatte die Veste Hohen wang so stark beschädigt, daß man es für gut fand, den Sitz der Herrschaft nach Kr Ottenhofen zu verlegen, welcher Edelfitz 1617 van Ulrich Christoph von Scharfen borg dem Johann van M a i l e k abgekauft worden war. Ulrich brachte 1629 auch die stattliche Veste Raben st ein an der Mur von den Win-dischg ratzern an sich. Viel länger war die Familie schon im Besitze beträchtlicher Eisenhämmer im Mürzthale, zu deren Gunsten landesfürstliche Freiheiten 1597 und 1635 ertheilt wurden. Am 28. Sept. 1788 wurde, wie die schwülstige Dichtung eines Hausbeamten beweist, von den Schärfenbergen das alte Schloß Hohen wang verlassen und das neue bezogen. Letzteres hat der Reisende von Wien dicht zur Rechten an der Eisenbahn ; der schone, zwei Stack hohe italienische Bau mit 8 Fenstern und einem zierlichen Balkone, und die über die zwei Flügel vorspringende Hauptfronte verdecken das im Hintergründe stehende, nun zu Kanzleien re. verwendete, mit vereinte Schloß Krotten Hofe n, das einstige Besitzthum der Stadt und Fladnitz :c. Im neuen Schlosse ist die stattliche Kapelle mit einer von Hohe irrn a n g übertragenen Messenstiftung von Max und Si doni a von Schärfenberg. Das herrliche Altarblatt, die heil. Familie, die Votivbilder der Langen wang er von 1695 und 1813, vor allen aber zwei Gedächtnißstäbe derSchär-fenberg'schen Familie von 1804, machen diese Halle der Frömmigkeit sehenswerth. Ein wehmüthiges Gefühl beengt den Wanderer, wenn er die Bänder der beiden Stabe entrollt und die Namen der damals lebenden jungen Schärfenberge liest^ eine zahlreiche, hoffnungsvolles Jugend, die dem Stamme noch eine späte Dauer zu versprechen schien, dessen letzte Krone 1847 brach. Kein Familien-Denkmal, kein Ahnenbild der Schärfenberge, kein Stammbaum eines Geschlechtes, über dessen Genealogie Schönleben, Hübner, B u c e l i n, Cäsar x. schreiben, über dessen Schicksale in neuester Zeit (1846) Carl Schneider-le ch ne r, Beamter in Deutschlandsberg, lateinisch eine eigene Geschichte verfaßt und das Manuscript im J o a n e o in Gratz hinterlegt haben soll — schmückt die Säle des eleganten neuen, nun Herrn dritter von Wa chtler gehörigen Schlosses, und wehmüthig wird der Wanderer in diesen Prachtgemächern an B u d i k's Trauerspiel: „Graf Schärfen berg,« erinnert. Doch nein, im zweiten Stockwerke zieren die Halle noch zwei Bilder auS der alten Burg, festliche Turniere, eines unter Leopold, das andere unter Franz Grafen von Schärfenberg gehalten. Bei dem Turniere, welches Leopold Herr von Schärfenberg, Gemahl der Gräfin Heißenstam, Herr auf Hohen wang, Ober kindberg, k. k. Kämmerer, Beisitzer der Hoch- und Landrechte in Steiermark, Kriegs-commissär im Mürz - und Kammerthale, am 10. September 1738 gab, waren unzählige Gäste, am meisten aber Bürger aus B r u ck, K i n b 6 e r g, Mürzzuschlag rc.; unter den vielen Geistlichen: Johann von Ortems-hofen, Probst zu P öllau; Edmund Sp or maier, Abt zu Neu berg x. Als Turnierhelden aber traten auf: Georg Herr von S t u 6 e n 6 e r g, F ranz Graf von Heißenstam, Johann Leopold Graf von Schärfe n b e r g , Hannibal Graf von Stella, Philipp Freiherr von K ö n i g s b r u n, Heinrich Freiherr de la Mare, Max Graf Leng he im, drei Grafen Brenner, zwei Freiherren von T y l l h e r r rc. Von gleich ritterlicher Gesinnung treffen wir »och 1783 Herrn Hans Grafen von S ch ä r f e n 6 e r g auf Neu-hohenwang; dessen Kinder waren: a) Carl Joseph, Domherr in Olmütz; h) Johann, k. k. Major, vermählt mit Josephine Gräfin Thuru-Valesassina, welche ihm die einzige Tochter Emilie, später verehelichte Attems, gebar; c) Emanuel; d) Friedrich, k. k. Hauptmann; e) Agnes Gräfin Wildenstein, Han S, der letzte dieses Stammes, gestorben 1847. Mit getäuschter Erwartung wendet sich der Wanderer hinüber nach La n g e n wa n g und besucht den Kirchhof, nach welchem ihm jeder Landmann weiset, wenn von dem in jedem Herzen hier heimisch gewesenen guten Grafen — den S ch ästen b e r g, wie sie der O b e r st e i e r e r heißt, die Rede ist. Unfern der längst demolirten Kapelle der Pfarrkirche zeigt sich nun ein schönes Kreuzbild an der Wand, ein duftendes, sorgfältig gepflegtes Blumengärtchen, dessen Hintergrund vier Monumente aus grauem Marmor zieren. Hier schlummert die im hohen Alter von 87 Jahren verblichene Cäcilie Gräfin Schärfenberg, geborne Wildenstein, f am 3. März 1816 —■ im Munde des Landvolkes die frische alte Gräfin, die lustig im leichten Wagen — die letzte Herrin, die auf Hohen wang gebot, jeden Morgen von der hohen Veste, mit dem schweren Schlüsselbund au der Seite, herabfuhr, richtete und schlichtete, half und tröstete, und die Wirthschaft der Meierhöfe beaufsichtigte. Das Denkmal setzte ihr die Enkelin Emilie Gräfin Arte ms. Hier ruht Hans Graf von Schärfenberg, der ältere, t am 28. Februar 1817, alt 81 Jahre; Graf Hans der jüngere, k. k. Major, f am 2. September 1832, alt 76, und AgneS Gräfin Wilden stein, geborne Schärfen-berg, starb 1834 am 2. September zu Dobbcl. Sonderbarer Weife finden mir wenige Taufen und Trauungen der S ch ä r f e n b e r g e in den Pfarrkirchen von Langenwang, wohl aber die Feier der goldenen Hochzeit von H a n s Grafen S ch ä r f e n b e r g und Cäcilie Gräfin Wildenstein am 16. September 1804. Völlig unbeachtet in der Kirche ist hinter dem heiligen Grabe ein geharnischter Ritter mir dem Schärfend erg'scheu Wappen, der Sage nach ein Sprößling dieses Hauses, der Protestant geworden und spurlos verschwunden. Und nun von Gräbern und stummen Leichensteinen wenden wir uns zum letzten deZ Hauses S ch ä r f e n b e r g, den feit wenig Jahren das Grab deckt. Seine Großältern, Johann Graf von S ch ä r f e n b e r g und Cäcilie Gräfin Wilden-stein, waren 1730 geboren. Seine Urgroßältern aber waren Leopold Graf Schärfen berg und Leopoldine Gräfin Heißenstein. Von seinen Großtanten kennen wir Josepha, Theresia und Elisabeth Gräfinen S ch ä r--fen berg. Von den Großonkeln fiel Map (geboren 23. Mai 1694) als Obristlieutenant unter Grafen Daun am 29. Juni 1734 bei Parma; Johann Joseph, der, aus noch vorhandenen Briefen zu schließen, sehr unzufrieden mit seinem Vater war, fiel als Hauptmann 1719 bei Me -lazza in Sicilien. Unter den 9 Geschwistern seines Urgroßvaters finden wir Franziska, Gemahlin des Don Auron Henriguez deMeudoza, geboren 1689, als eine Zierde des portugiesischen Hofes; M e ch t i l d i s starb als gelehrte Benedictinerin zu Göß; Maria Charlotte, Hofdame der Königin von Polen in D r e s d e n, eine der geistreichsten Frauen ihrer Zeit, geboren 1699, lebte 1752 als Witwe des Grafen Eberhard von Solms. Im selben Jahre starb ihre Schwester Maria als Kammerfräulein der Erzherzogin Elisa beth; Aloisia mar Nonne zu St.Pölten, Antonie zur HimmelSpforte. Emanuel, der Sohn des H a n S Grafen von Schärfend erg, war k. k. Berghauptmann zu Schwa tz in Tirol. Ihm gebar seine Gattin Julie Gräfin K or e t h am 13. Februar 1802 den Sohn Johann, dem es bestimmt war, der letzte Zweig deS tausendjährigen Stammes zu seyn. Blühend an Körper, reich an den edelsten Gaben deS besten Herzens, durchreiste Graf Hans, als zwanzigjähriger Jüngling, eine» großen Theil der Schweiz und Italiens, kehrte dann nach Steiermark zurück, und vermählte sich am 5. Februar 1827 mit Antonie Gräfin von Attems, der Tochter des hochverehrten Grafen Ignaz Attems, noch lebenden Landeshauptmannes in Steiermark, welche ihn in glücklicher Ehe mit vier blühenden Töchtern beschenkte. Im Kreise seiner Familie, im herrlichen steierischen Oberlande, verlebte Graf Hans, ein allgeliebter Vater seiner Unterthanen, freundliche Jahre, in welchen nur der Tod seiner Verwandten, darunter seines VacerS 1828 und seiner Mutter 1832, schmerzliche Pausen zog. Nach dem Verkaufe der Herrschaft H o h e n -mang an Herrn Grafen von Schön bürg zog sich der edle Graf im Jahre 1839 mit, den ©einigen nach Warburg, und richtete sich als HauS- und Weingartenbesitzer so ein, daß sein Haus bald der Mittelpunct der edelsten Geselligkeit, er selbst der freundlichste Beförderer alles Guten und Schönen, der Schutz und Hort der Armen, der heiterste Spender des Frohsinnes wurde. Im I. 1841 durchreiste er Tirol, 1846 ganz Deutschland nebst einem großen Theile von Frankreich und der Schweiz. Kraftvoll und blühend dem äußeren Scheine nach, untergrub doch längst ein organischer Fehler unrettbar das Leben des biedern Grafen ; Frühling und Sommer 1847, strenge Diät und der Gebrauch des Bades Roh it sch brachten keine Linderung, und am 14. September 1847 entschlief, Abends 9 Uhr, einer der letzten Repräsentanten des echten, alt-innerösterr. Adels — der da gut und herzlich, offen und bieder, nur Einen Stolz kennt, edler an Herzen zu seyn, als gemeine Menschen eS je werden können. Marburg's Bürger trugen den Allverehrten zum Grabe, an dem weinend die Seinen, weinend Tausende standen, die selbst aus weiter Ferne gekommen waren, dein letzten Scharfenberg das letzte Lebewohl zu sagen. Seinen Sarg schmückte die Krone seines Hauses — ihn die noch reichere jeder Bürgertugend. Seine zweite Tochter Louise vermählte sich im März 1851 mit dem als Dichter verehrten Bartolo di Carneri zu Wild-h a u s bei Marburg. Beiträge zur Geschichte der französischen Zwischenregierung in Jllyrien. II. Gemeinde-Administration. H. C. Vor der Abtretung des Herzogthums Kraiu an Frankreich bestand der » politisch - Lcononiische Magistrat der landesfürstlichen Hauptstadt Laibach,« welcher auch die Gerichtsbarkeit in erster Instanz ausübte, aus dem Bürgermeister, aus vier Räthen, einem Secretär und Rathsprotocollisten; aus dem Registrator, Expeditor und Taxator; aus einem Ein-reichungs-Protocollisten, aus einem Rechnungs-Offizialen, aus vier Kanzellisten, aus einem Stadtcassier und einem Controllor; aus dem Stadtquartiermeister und aus 24 »bürgerlichen Ausschußgliedern.« Die Gehalte, die nach dem Status von 1791 ans der Stadtcaffe bezahlt wurden, waren sehr gering, und zwar für den Bürgermeister nicht höher als 600 fl., für einen Rath 400 fl. u. s. w. Das Activ-Vermögen bestand aber damals (1791) in ... • 327.787 fl. 46'/4 kr. und das Passivum auS ... 118.986 » 27% » folglich reines Stanimvermögen . 208.801 fl. 18% kr. Als Krain eine Provinz des Königreichs Jllyrien würde, erhielt auch dessen Municipal-Wesen eine neue Verfassung. Der Kaiser der Franzosen hatre sich mit dem Decrere vom 15. April die Ernennung der Maires (Bürgermeister) der Städte Laibach, Triest, Zara, Ragusa und Carlstadt vorbehalten. Mittlerweile übertrug der General-Gouverneur der illyr. Provinzen, Bertrand, mit dem Arrete ddo. Triest den 13. Jänner 1812 , die Gemeinde -- Amtshandlungen provisorisch einer Commission, welcher die Rechte und Pflichten der Maires, ihrer Adjuncten und Gemeinderäihe eingeräumt wurden. Diese Commission bestand aus einem Präsidenten und aus 24 Mitgliedern aus der Mitte der Bewohner Laibachs; vier dieser Mitglieder mit dem Präsidenten versahen die Amtshandlungen des Maires und der Adjuncten, die übrigen 20 bildeten den Ausschuß, und versammelten sich in besondern, vom Mairie-Gesetze ihnen vorgezeichneten Fällen. In Folge kaiserl. Decretes vom 24. März 1812, gegeben aus dem kaiserl. Palaste des Elisee in Paris, erfolgte endlich ain 4. Mai desselben Jahres die förmliche Installation der Mairie von Laibach, die aus dem Freiherr» v. C o d e l I i als Maire, dann aus 4 Adjuncten und 20 Municipalrathen bestand, und zwar: Adjuncten: Anton Rudolf, Handelsmann; Sigmund v. Pagliaruzzi, Besitzer; Johann Rosmann, Advocat; Georg Mulle, Handelsmann. Municipalräthe: Joh. Bapt. Jager, Handelsmann; Leopold Frörenteich, dto. Caspar Can du t sch, dto. Joseph Al borg he tti, dto. Niklas Rech er, dto. Michael Pessiak, dto. Niklas Lederwasch, dto. Michael Kukh, * dto. Jacob Pfand!, Medicinae Doctor; Joseph Wagner, Apotheker; Wilh. Heinrich Korn, Buchhändler; Joh. Bapt. A i ch h o l z e r, Handelsmann; Franz Zheb ull, dto. Joseph W ursch bau er, dto. Andreas Maklitsch, Besitzer; Joseph Savin sch eg, dto. Franz Valentin, dto. Leonhard Vogou, Handelsmann; Franz Galle, dto. und Thomas Dreo, dto. VERZEICHNIS« der öom historischen Vereine für Krain erworbenen Gegenstände Nr. 4. Vom Herrn Carl Xaver Raab, k. k. Kreisrath in Laibach, folgende Geschenke: A. An Urkunden. t) Proclamation, erlassen vom Feldmarschall Bellegarde bei seinem Einrücken zu Verona am 5. Februar 1814, an die Völker Oberitaliens, an die Piemonteser, Toskaner u. Römer: »es sey nun auch für sie, so wie für die Volker des Nordens, nach der siegreichen Schlacht, bei Leipzig die Stunde der Befreiung vom französischen Joche gekommen, und es sey der erhabene Wille der alliirten Mächte, daß, so viel als es die neuen Verhältnisse erlauben, das alte Staatssystem von Europa auf jenen Grundfesten wieder hergestellt werde, welche so lange sein Glück und seinen Ruhm ausgemacht haben. In deutscher und italienischer Sprache.» u) Circulare des provisorischen Kreishauptmanns Hrn. Rit. ter von Ebenau de dato Laibach 1. Juli 1814, an sämmtliche unterstehende Mairien, wodurch diese eingeladen werde», sich i» Folge des durch die hohen alliirten Mächte mit der neuen Regierung Frankreichs abgeschlossenen erfreulichen Friedens zu dem am 10. und 11. Juli 1814 in der Hauptstadt Laibach abzuhaltenden allgemeinen Dank- und Freudenfeste zahlreich in Laibach einzu-finden. v) Verzeichniß der Wohnungen des Gefolges allerh. Sr. k. k. Majestät zu Laibach, 1816. w) Bekanntmachung (de dato Laibach 24. Jänner 1820), be5 k. k. illyr. Guberniums zu Laibach, über die Aufstellung der Armen-Instituts-Commission, welche mit l. Februar 1820 in fortwährende Wirksamkeit tritt. 0. A n Brosch ü re n : a) Relations Historie® semestralis vernalis Continua-tis, Jacobi Franci, historische Beschreibung der denkwürdigsten Geschichten, so in Hoch - und Nieder-Teutschland, auch Italien, Hispanien, Frankreich, Ungarn, Böheim, Pohlen, Engeland, Portugal, Schweden, Dänemark tc. - vor und zwischen jüngst verflossener Frankfurter Herbst-bißan die Oster-Meß dieses lauffenden 1716. Jahrs hin und wieder in der Welt, zu Land und zu Waßer sich zugetragen. Vorniahls durch Sigismundi Latomi, jetztund aber Engelhardische Erben fortgeführet und verlegt. Frankfurt am May», 1716. 4. b) Eine Abhandlung über die Metropolitankirche des heil. Stephan in Wien. Vindobonae MDCCXXI. 8. c) Feierliche Uebersetzung der Kaiserlich-Königlich- und Herzoglich-Österreichischen höchste» Leichen aus ihren Grabstätte» Basel und Königgfelden in der Schweiz „ach dem Fürstlicbe» Stift St. Blasien auf dem Schmarzwald den 14. WintermonathS 1770. Gedruckt in St. Blasien. d) Vierte Sammlung nützlicher Unterrichte, herausgegeben von der Kaiserlich-Königlichen Gesellschaft des Ackerbaues und nützlicher Künste im Herzogthume Krain. Laybach, gedruckt bei Joh. Friedrich Eg er, Landschaft!. Buchdrucker 1779. e) Taschenbuch der Theaterstücke und Singspiele, welche in dem löbl. ständischen Theater in Laibach vom l. Sept. 1800 bis den 14. Februar 1801 unter der Entreprise des Hem, Wilhelm Frasel aufgeführt morden sind. f) Sammlung sämmtlicher Actenstücke, welche auf Befehl Seiner Maj. des Kaisers und Königs Napoleon betn Senat zu Paris in der Sitzung vom i5. April in Bezug auf das bisherige Benehmen Oesterreich's durch den Minister der auswärtigen Angelegenheiten Reichsgrafen Champagny vorgelegt morden sind. Uebersetzt aus dem Moniteur vom 25. April 1809. Augsburg, in Commission in der Stage'schen Buchhandlung. g) Verzeichniß der Hausinhaber in der Prov. Hauptstadt Laibach und den Vorstädten , sammt Pfarr - Einthei-lung. 1828. Nr. 5. Vom ho chm. Herrn Ludwig Weber, Capitular des Benedictinerstiftes St. Paul, fürstl. Gurker geistl. Rath, und Professor der Kirchengeschichte und des Kirchenrechtes zu Klagenfurt. Ein Exemplar seines, mit allerhöchster Erlaubniß Sr. k. k. Maj. Franz Joseph I. dedizirten Werkes, die mütterlichen Ahnen Kaiser Rudolphs I. von Habsburg be-lressend, unter dem Titel: „Libellus Majores Maternos Rudolphi I. R. R. in Gottfrido, Duce Alemaniae Proavo Hildegardae Conjugis Caroli Magni subsistentes exhi-bens. Scripsit P. Trudpertus Neugart, O. S. B. Sa-cerdos Jubilaeus S. Pauli, in Valle Lavantina Carin-thiae MDCCCXVL« Dieses Werk, welches auf XXIt Quartseiten und einer Stammtafel die Darstellung der mütterlichen Ahnen Kaiser Rud olphs I. von Habsburg enthält, und mit Gottfried, welcher v. I. 688 bis 709 Herzog von Alemanien, jenseits des Rheines war, beginnt, __ wurde in dankbarer Anerkennung der vom Kaiser Fran z I. geschehenen Zuweisung der Abtei St. Paul im Lavantthale an die im I. 1809 von St. Blasien im Schwarzwalde ausgewanderten Benedictinermönche vom P. Trudpert Neugard, welcher sich auch unter denselben befand, im I. 1816, in seinem 75sten Lebensjahre verfaßt; es wurde in der Folge bereits durch Freiherrn von Hormayer, (Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst) in deutscher Sprache, nun aber vom Herrn Geschenkgeber in lateinischer Sprache bekannt gemacht. Prachtausgabe durch die Buchdruckerei des Johann Leon zu Klagenfurt, MDCCCL. Nr. 6. Vom Herrn Mathias Koch, jubilirten erzherzoglichen Beamten zu Nicolsburg, und Ehrenmitgliede des historischen Vereines für Krain, als Geschenk das von ihm verfaßte Werk: »Beiträge zur neuern Geschichte, aus unbe-nützten Handschriften.« Aus dem ersten Bande der Denkschriften der philosophisch-historischen Classe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften besonders abgedruckt» Fol. Wien. Aus der kais. königl. Staatsdruckerei 1849. Ein überaus schätzenswerthes Geschenk. Nr. 7. Vom Herrn Heinrich Costa, k. k. Oberamts - Director und Vereins - Ausschüsse: a) Verzeichniß der vom Jahr 1788 bis 1792 zu Triest, Fiume und.Zeug errichteten Fabriken, deren Erzeugnisse in der Einfuhr begünstiget wurden. b) Bekanntmachung der k. k. tnnerösterr. Bancal - Administration de dato Gratz 9. August 1809, zu Folge welcher Herr Jean Bapt. Lacoste zum General - Director im Zollwesen, dann Herr Staatsrath Auditor Einot zum General-Director im Salz wesen, in allen von den Franzosen besetzten Provinzen ernannt wurden. c) Anmerkungen über den Bau des ThurmaufsatzeS bei der Pfarrkirche zu Krainbnrg im Jahre 1834. d) Kresni Žarki blagorodnimi! visoko častitima Gospodu Gospodu Janežu k. Kersniku, starašinu c. k. akademiškiga učelišu v Ljubljani, učeniku naravoslovja i. t. d. O njegovim veselim godu od hvaleš-nik slovenskih učenzov posvečeni. 24 Rožnika 1850. Herr Johann Bapt. Kersnik, Senior ter k. k. akademischen Lehranstalt zu Laibach, k. k. Professor der Physik, K., dem wegen seines liebevollen Benehmens, durch seine fast 47jährige Dienstleistung im Lehrfache, der Beiname eines Vaters der studierenden Jugend mit Recht gebührt, und zu dessen Namenstagsfeier dieses krainische Gedicht bestimmt war, ist gerade an seinem Namenstage am 24. Jänner 1850, in seinem 69sten Lebensjahre an der Lungeulähmung' verstorben. Nr. 8. Vom Herrn Johann Erasmus Wocel, Secretär des archäologischen Museums -Comite zu Prag, als Geschenk: Das erste Heft der von ihm verfaßten, und von dem archäologischen Somite des böhmischen Museums herausgegebenen archäologischen Blätter. Mit Abbildungen. Nr. 9. Vom P. T. Herrn Carl Freiherrn von Codelli, k. k. Oberlandesgerichts-Rathe zu Triest: Die große bronzene, auf die durch Se. Maj. Kaiser Franz Joseph 1. im Mai 1850 zu Triest bewirkte Legung des Grundsteines zu dem Baue des Bahnhofes geprägte sehr schöne Medaille: Ai>. Wohlgetroffenes Brustbild des Kaisers Franz Joseph, mit der Umschrift: Imp. Rex Franciscus Josephus Pius Felix Victor Augustus. Unten : A. Fabris. Utin. F. Reo. Der in Gegenwart des Bischofes vorgenommene feierliche Act der Grundsteinlegung, mit der Umschrift: Constitutor Austrise Adsertor Libertatis Portos Terge-stum. Unten in drei Zeilen: Lapidem Auspicalem Viae Ferratae Tergestinae — Ipse Posuit. An. MDCCCL-Nr. 10. Von dem lobl. historischen Vereine zu Minden: Eine vom Herrn E. F. Moryer verfaßte ge- nealogische Untersuchung über die angebliche Abstammung des normanischen Königsgeschlechtes Siciliens von den Herzogen der Normandie. In 4. Minden, 1850. Nr. 11. Vom Herrn Anton Emil von Varga, als Geschenk: Ein von den Fischern bei der Ausmündung der Jschza in den Laibachfiuß aus dem Flußbette herausgehobener Dolch des Alterthums. Nr. 12. Bonder löbl. schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur zu Breslau: Ueber- sicht der Arbeiten und Veränderungen der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur im Jahre 1849. Breslau 1850. Nr. 13. Vom lob!. Vor stände des Vereines zur Erforschung der rheinischen Geschichte und Alterthümer z u M a i n z: II. Heft, von Abbildungen von Mainzer Alterthümern. (Schwert del Tiberius.) Mit Erklärungen. Mainz 1850. Nr. 14. Von der Frau Ida Köstl, Magistratsraths-Gattin zu Laibach, folgende Bücher: a) Teutsch - Lateinisches Wörterbüchlein zum Nutz und Ergötzung der Schuljugend zusammen getragen, und mit 6000 dazu dienlichen Bildern gezieret. Nürnberg 1700. ii) Krajnska Grammatika, d. i. die krayuerische Grammatik oder Kunst, die kraynerische Sprache regclrichtig zu reden und zu schreiben. Verfaßt vom R. P. Marcus a S. Antonio Paduano, Augustiner Barfüßer, und der arbeitsamen Gesellschaft in Laybach Mitglied. Zweite ver-'beßerte Auflage. Laybach, gedruckt bei Joh. Friede. Eger, Landschaft!. Buchdrucker, 1783. Nr. 15. Von dem to bl. Verwaltungs-Aus-sch usse des Museum Francisco - Carolinum in Linz: Eilfter Bericht über das Museum Francisco - Carolinum. Linz 1850. Nr. 16. Vom Herrn Elias Rebirsch, k. k. Professor und emerit. Gymnasial - Prafecten, zugleich Ehrenmitglied des historischen Vereines für Krain, als Geschenk folgende Münzen: A. J n S > l b e r: a) Vom Kaiser Augustus, als Consul VII. Urb. C. 726, A. Cli. 27. b) Vom Kaiser Vespasian (Rep. Pontif. Maxim.) c) Vom Kaiser Hadrian. Ree. unkenntlich.) d) Vom Kaiser Valerianus. (Rep. Salus Aug.) e) Vom Kaiser Gab» Valerius Maximinianus. (Ree. CXVI. 4. q.) l) Wahrscheinlich vom Kaiser Commodus. g) Eine Lira der Stadt Venedig, 1722. h) Ein Batzen. Salzburger Landmünze, 1731. i) Halber Nürnberger Solidus, aus der Regierungszeit Friedrichs zu Anspach (gest. 1536; und Sigismunds zu Baireuth (gest. 1495.) k und I) Zwei Fünf Soldi-Stücke von Napoleon, als Könige von Italien. m) III Kreuzer würtemberg'sche Landmünze 1808. n) % Schweizer Batzen. Canton Graubündten, 1807. o—t) 6 Stück Silberkreuzer vom Bisthume Chur aus dem 17. Jahrhunderte. u) Ein Silberkreuzer von Hubert von Sales, Freiherrn von Haldcnstein, im Canton Graubündten, 1725. v) Ein steiermärkischer Silberkreuzer, 1727. w) Ein einseitiger Salzburger Silber-Pfenning aus dem 16. Jahrhunderte. B. J n E r z und Kupfer. a) Ein Stück, wahrscheinlich vom Könige Ptolomäus VIII., Lalhurus, vor Christi 100. b) detto Maecilius Tullns. III. Vir, zu den Zeiten deS Kaisers Augustus. c) detto vom Kaiser Domitian. d) Drei detto vom Kaiser Trajan. e) Ein detto vom Kaiser Hadrian, f) Drei detto vom Kaiser Antonius Pius. g) Ein detto von Lucilla, der Gemahlin des Kaisers Lucius Verus. h) Ein detto vom Kaiser Gordianus III. Pius. i) Zwei bette vom Kaiser Constantinus Magnus. k) Ein detio vom Kaiser Constans. l) Ein decto vom Kaiser Justinian. I M. I. Größe und sehr gut erhalten. m) Thalergroße Medaille auf die Geburt Carls XII. Königs von Schweden, XVII. Juni MDCLXXXII. n) Ein zwei Sol - Stück von Frankreich 1792. o) Ein detto vom Jahre 1793. P) Ein zehn Grani - Stück vom Königreiche beider Sici-lien, 1803. q) Bronce - Medaille auf die Schlacht bei Friedberg, IV. Juni 1745. (Gott Gebe Sieg.) R. R. r) Zwei Bajocchi - Stück. Respublica Romana. (1798.) s) Ein 8oI-Stück vom Könige Ludwig XVI. 1784. t) Kupfermünze zu 2 Pence vom K. Georg III. 1797, mit vertieften Umschriften. u) detto detto vom K. Georg III. 1806. v) Penny vom K. Georg III. 1807. w) Ein Kreuzer - Stück vom K. Franz. I. 1762. X) Ein Görzer - Soldo 1767. y) Ein Pfenning von der K. M. Theresia, 1765. z) II Venet. Soldi, Dalmatia et Albania, a a) Ein Mailänder Mezzo Soldo, 1779. b b) Ein Stück von Utrecht, 1793. c c) Ein 4 Tari - Stück von Johann Paul Lascaris, Großmeister des Johanniter - Ordens, d d; Ein Tari - Stück von detto 1639. e e) Ein zwei Tari - Stück vom Großmeister Anton Manuel de Vilhena (1722 — 1736). ff et gg) Zwei Tari - Stücke verschiedener Präge vom GroßmeisterUmanuel Roban, 1790 und 17.. h—k) Ein Stück vom Sultan Abdulhamid, wahrscheinlich vom Jahre 1775. Ferners: 45 Kupfermünzen, theils römische, theils aus neuerer Zeit, welche aber bei dem Umstande, als mehrere derselben entweder minder gut erhalten, oder hier schon vorhanden sind, nicht näher bezeichnet werden. Eine große Zahl dieser Münzen wurde, nach Versicherung des Herrn Geschenkgebers, an der nordöstlich von Laibach durch daS Kankerthal nach Kärnten führenden Straße aufgefunden. Druck von Jgn. v. Kleinmayr SS Fedor Bamberg in Laibach.