Ar. 37. Wien, den 30. September 1909. 17. Jahrg. m 4. »WUM [ n r OL Zentralorgan des ©esterrdcbiscben LLsendabn -personales. Redaktion: Wien, f/lt Zentagasse tlr. 5. N-daktionsschlnft vier Tage vor dem Erscheinen bei BlatteS. Lxrechftuu-si» sind jeden Tag mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage von 10 Uhr vormittags bi» Vs4 Uhr nachmittags. JnfertionSpreis: Tie zweimal gespaltene Nonpareillczeile oder deren Raum <0 Heller. Bei JahreSaustrag Rabatt. Äbonnements-Vsbingniigen r Halbjährig ............................ Kr. 3-88 Ganzjährig................................. 5 76 Für das Deutsche Reich ganzjährig Mk. 6.—. Für daS übrige Ausland ganzjährig 9 Franken. UekepHon Ikr. 2326. Erscheint jeden W. und 20. im Monat. watzlspru«: War wir begehren von der Zukunft Fernen: Tab Brot und Arbeit UNS gerüstet stehen, Tab unsere Rindet in der Schule lernen Und unsere Wreise nicht mehr betteln gehen. K. Kerwegh. Gcrocrkfchaftsroiffcnfdiaft. Gewerkschaftswissenschaft? Ist es nicht ein wenig Ueberhebung oder doch sehr unangebracht, so kurzweg von einer Gewerkschaftswissenschaft zu sprechen? Für den, der in den modernen Gewerkschaften lediglich Vereine sieht, die eine gegenseitige Hilfeleistung unter der Arbeiterschaft gewährleisten, der den Kreis ihrer Aufgaben über einen bestimmten, eng begrenzten Plan nicht hinauszudenken vermag, mag cs scheinen, als ob der in unserem Titel festgelegte Begriff ein wenig Zu weit ginge. Allein, die modernen Gewerkschaften sind eben mehr als bloße Hilfsmittel für den Augenblick und ihre Aufgaben sind weder in der heute weitverzweigten Unterstützungseinrichtung noch in der Leitung und Führung von Lohnkämpfen erschöpft. Gewiß gehört auch ohne Zweifel zu der Handhabung und dem Ausbau unserer Unterstützungseinrichtungen, die als gewerkschaftliche Hilfsmittel gesucht werden müssen, ein bestimmtes Maß von Erfahrung und rechnerisches Wissen, das Organisatious- und Kombinationstalent gerade bei denjenigen voraussetzt, deren Händen es anvertraut ist. Allein, die Gewerkschaften sind eben weit mehr als bloße Kassen, wenn auch gerade diese, deren Bestand und geschickte Verwaltung eine wichtige Nolle zu spielen hat. Die modernen Gewerkschaften sind vor allem Kampfvereine, deren Wesen und Charakter von der Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft bestimmt wird. Das gerade ist vor allem festzuhalten, iveim man so oft und so gerne den Arbeitern den wohlmeinenden Nat gibt, ihre Fächorganisationen vom Gei st edesKlassenkampfes fr eizuhalten und sie der sogenannten Neutralität zu zu führen, deren Erscheinung als Wesen gedacht, weder Fleisch noch Fisch sein kann, schon einfach deshalb nicht, weil in einer Welt von Gegensätzen und Jnteressenverschiedenheiten keine Aktion als eine völlig neutrale und parteilose Handlung geübt werden kann. Die Haltung und der Standpunkt, den die moderne Gewerkschaftsbewegung einnehmen muß, wenn sie die Interessen der in ihr vereinigten Berufskollegen im Ernst vertreten will, sind durch die Ausführungen klar-gezeichnet, die Marx 1847 machte, als er darüber schrieb: „Die Industrie bringt eine Menge einander unbekannter Leute an einem Orte zusammen. Die Konkurrenz spaltet sie in ihre Interessen, aber die Aufrechterhaltung ihres Lohnes, dies gemeinsame Interesse gegenüber ihren Meistern, vereinigt sie in einem gemeinsamen Gedanken des Widerstandes — Koalition. So hat die Koalition stets einen doppelten Zweck, den die Konkurrenz der Arbeiter unter sich aufzuheben, um den Kapitalisten eine gemeinsame Konkurrenz machen zu können. Wenn der erste Zweck des Widerstandes nur die Aufrechterhaltung der Löhne war, so formieren sich die anfangs isolierten Koalitionen in dem Mäße, als die Kapitalisten ihrerseits sich behufs der Repression vereinigen zu Gruppen und gegenüber dem stets vereinigten Kapital wird die Aufrechterhaltung der Assoziationen notwendiger für sie als die des Gegners.... Die ökonomischen Verhältnisse haben zuerst die Masse der Bevölkerung in Arbeiter verwandelt, die Herrschaft des Kapitals hat für diese Masse eine gemeinsame Situation, gemeinsame Interessen geschaffen." Aus dieser so durch die Entwicklung selbst geschaffenen Sachlage ergibt sich naturnotwendig der ganze Kreis von Aufgaben für die Gewerkschaften. Als eine Zusammenfassung von einheitlichen Interessengruppen obliegt es ihnen zunächst, in das Arbeitsverhältnis regelnd einzugreifen, dem aus diese Art der bisherige Charakter einer rein autokratischen Einrichtung genommen wird. Der Arbeiter selbst will teil haben an der Lösung jener Fragen, aus denen sich der Arbeitsvertrag zusammcnsetzt und die die Bedingungen pber den Lohn, die Arbeitszeit, die Betriebshygiene und eine Reihe noch anderer Momente umfassen. In der 8roßen Fabrik, wie in der kleinen Werkstatt hört der Irbeitgeber auf, souveräner Herr zu sein, sobald die Arbeiterschaft ein und desselben Berufes als geschlossene Einheit ihm gegenübertritt und verlangt bei der Festlegung aller der genannten Bedingungen durch ihre Vertrauensmänner gehört zu werden. An Stelle der absoluten Herrschaft des Unternehmers tritt so die allmähliche Demokratie in Fabrik und Werkstätte. Die Formen, unter denen sich dieser Umgestaltunas-prozeß vollzieht, sehen wir in der jüngsten Periode, tn den sogenannten Tarifverträgen, die sich immer mehr in allen Gewerben einbürgern. Aber gerade diese Tarifverträge setzen eine starke organisatorische Macht voraus. Denn überall dort, wo die Arbeiterschaft heute korporativ durch die Vertretung ihrer Organisation an der Regelung ihres Vertragsverhältnisses teilnimmt, haben sich die Arbeitgeber nicht etwa freiwillig zur Preisgabe ihrer absoluten Herrschaft verstanden,' sondern diese mußte erst oft genug durch langwierige Lohnkämpfe, durch die Macht des Stärkeren gebrochen werden. Und auch dort, wo solche Tarifverträge selbst unter den günstigsten Vereinbarungen für die Arbeiter bestehen, muß die Organisation darüber wachen, daß sie lückenlos eingehalten werden; sie ist rote eine Kriegsmacht, die an der Grenze des Landes den Feind in respektvoller Reserve hält. Dazu kommt noch, daß die starke _ Macht der Gewerkschaft erst recht notwendig wird in dem Moment, als die vertragsmäßige Dauer eines solchen kollektiven Uebereinkommens abläust. Zeigt sich dann eint Schwäche, so wird selbst um die Festhaltung des bereits Errungenen der Kampf in vielen Fällen unvermeidlich sein. Aus diesem Gesichtspunkt, von dem aus es sich um die bloße Frage des Arbeitsvertrages allein handelt, erwachsen also für den Gewerkschaftler vielseitige Aufgaben. Er steht vor der Tatsache, daß er mit den gegebenen Verhältnissen rechnen muß und seine Politik ist ein ständiges Paktieren mit den herrschenden Gewalten, eine Kompromißpolitik im strengsten Sinne des Wortes. Bei jedem Konflikt, der aus der Regelung des Vertragsverhältnisses hcrauszuwachsen droht, hat der Gewerkschaftler wie ein umsichtiger Feldherr das Kräfteverhältnis der sich einander gegenüberstehenden Interessengruppen genau abzuwägen und insbesondere alle ökonomischen und wirtschaftlichen Gesetze zu beachten, die für einen wirtschaftlichen Kampf von einschneidender, mitunter von entscheidender Bedeutung sein können. Wie auf die Macht und Schlagfertigkeit des Gegners wird er ebenso auf die Konjunktur und die allgemeine Marktlage in seinem Beruf Rücksicht nehmen müssen, wenn er nicht zur Unrechten Zeit einen Kampf führen will, dessen Aussichten von vornherein schon zweifelhaft sein müssen. Der Gewerkschaftler — und das trifft vor allem auf das so verantwortungsvolle Amt eines Vertrauensmannes zu — wird sich aber auch in einem bereits zum Ausbruch gekommenen Kampf als Stratege bewähren müssen, wenn zuweilen ein Weißbluten der Organisation, eine Aufreibung der Kräfte auf lange Zeit hinaus hintangehalten werden soll. Er wird mit kleinen Erfolgen, die oft genug auch nur scheinbar vorhanden sind, für den Augenblick zufrieden sein müssen, wenn ihm die klare Einsicht in die gegebenen Verhältnisse, sein Weitblick und seine geschulte Erfahrung sagen, daß ein Weiterführen des Kampfes nur eine endgültige Niederlage herbeiführen kann. Gewerkschaftler sein, heißt wissen, daß der Heldenmut sich nicht allein im Kampfe zeigt, sondern auch dort, wo es gilt, schmerzliche Augenblicke der Enttäuschung zu ertragen und die Lehren daraus für die Zukunft zu ziehen. Die gewerkschaftliche Arbeit erscheint auf den ersten Blick als ein trockenes und nüchternes Werk. Und sie ist es sicherlich auch in der Hinsicht, daß das Hinübergleiten auf das Gebiet phantastischer Spekulationen und eines sich im nebulosenWolken-kuckucksheim verirrenden Radikalismus nirgends schädlicher wirken kann als gerade hier. Ein temperamentvoller Redner, der in einer imposanten Versammlung, wo schon die Größe eine Massensuggestion erzeugt, „Kampf bis aufs Messer dem Kapitalismus" ankündigt, mag sicherlich einen großartigen agitatorischen Effekt erzielen. Allein wer die Kleinarbeit in einer Gewerkschaft kennt, die nicht nur zu leisten ist, wenn es gilt, bei einem Lohnkampf unmittelbare und praktische Erfolge herauszuschlagen, sondern die auch in den kleinen Versammlungen zur Schulung und Aufklärung getan werden muß, der wird begreifen, daß die Emanzipation von der Phrase nirgends so sehr not tut wie geradechier. Gewiß sind Idealismus und Begeisterung auch im gewerkschaftlichen Leben notwendig. Allein reale Arbeit leisten, heißt auch abivägen und untersuchen, was möglich ist und möglich sein kann, heißt mit anderen Worten soziale- Wissenschaft studieren. Und je mehr die gewerkschaftlichen Organisationen wachsen, je größer to komplizierteres en selbst voraus-darin erhalten nwendbarkeit des der Kreis ihrer Aufgaben wird, de Verständnis muß auch bei den Mas gesetzt werden, wenn diese dauernd werden sollen. Wesen, Taktik und 8 gewerkschaftlichen Kampfes werden zu einer 8lrt Spezialzweig der soziologischen Wissenschaft und je mehr und leichtverständlicher wir davon den breiten Massen zuführen können, desto größer und dauernd schlagfertiger werden unsere Armeen werden! Sic haben keine Zeit. Mit unheimlicher Rapidität steigen die Lebensmittel« preise weiter und die Not gewinnt immer weiter die Oberhand über alle arbeitenden Volksschichten. Aber während in den armen Familien die Sorge über die täglichen profanen Lebensfragen vorherrscht, haben die bürgerlichen Parteien anderes zu tun. Tschechen und Deutsche fahren, gehetzt von den bürgerlichen Berufspolitikern, ergrimmt aufeinander los und die „Protestversammlungen" um nichts und wieder nichts, sind in den jüngsten Tage» bis auf die Sophienalpe im Wiener Wald verpflanzt worden. Die Sache selbst gewänne einen grotesken Humor, wenn nicht die ganze wirtschaftliche Arbeit darunter leiden würde, auf die die Völker sehnsüchtig warten. Sehr treffend beleuchtet diesen jammervollen Zustand die „Arbeiter-Zeitung", wenn sie schreibt: Womit beschäftigt sich die österreichische Oeffentlichkeit? Die Zeitungen schreiben von tschechischen Ausflügen und deutschnationalen Demonstrationen, der Herr Ministerpräsident verhandelt über die Vermehrung der Zahl der Landesausschußmitalieder in Böhmen und die bürgerlichen Abgeordneten veröffentlichen lange Zahlenreihen, durch die veranschaulicht werden soll, wie viele Deutsche und wie viele Tschechen im Dienste des böhmischen Landes-auSschusses stehen. Lauter wichtige Dinge ohne Zweifel! Auch das an sich minder Bedeutungsvolle kann ja als ein Symbol des nationalen Machtkampfes Bedeutung gewinnen. Aber haben Oesterreichs Völker wirklich keine anderen Sorgen? Schon die Negierung Koerber hat den Entwurf eines Gesetzes veröffentlicht, durch das die Kranken-u n d Unfallversicherung der Arbeiter auSgestaltet, die A l t e r s- und Invalidenversicherung ein-'eführt werden sollte. Der Arbeitsbeirat, der Jndustrierat. er Versicherungsbcirat, die Unfallversicherungsanstalten, Der „Eisenbahner" erscheint in einer Anflaae von 45.000 Exemplaren. bte Krankenkassentage haben diesen Entwurf beraten und ihre Gutachten erstattet. Bei den Reichsratswahlen im Jahre 1907 haben alle Parteien die Sozialversicherung rn ibr Wahlprogramm ausgenommen. Bei der feierlichen Eröffnung des Reichsrates wurde die Regierungsvorlage über die Sozialversicherung vom Kaiser angekündigt. Als die Regierung Beck zögerte, den Gesetzentwurf vorzulegen, wurde sie durch den Dringlichkcitsantrag E l d e r s ch an ihr Versprechen erinnert; bei der Beratung dieses Antrages versprach die Regierung Beck, den Entwurf am 3. November 1908 rot Abgeordnetenhaus einzubringen und sie hat dieses Versprechen gehalten. Seit zehn Monaten liegt nun die Regierungsvorlage aus dem Tische des Hauses; aber ihre Verhandlung ist über die ersten vorbereitenden Erörterungen noch nicht hinausgekommen und an die Vollendung des großen Werkes ist noch gar nicht zu denken. , Wie ist es möglich, daß das Parlament des gleichen Stimmrechtes keine Zeit zur Beratung eines Gesetzes findet, das doch eine von allen Parteien erhobene Forderungverwirklichen soll ? Erinnern wir uns an die Leidensgeschichte der Sozialversicherungsvorlage! Kaum war sie emgebracht, stellte Abgeordneter E l d e r s ch im Namen des Sozialdemokratischen Verbandes den Antrag, sofort tn die erste Lesung der Vorlage einzutreten. Aber die bürgerlichen Parteien interessierten sich damals gerade für den Bummel der deutschen Studenten in Prag. So fand das Haus im Dezember 1908 zur ersten Lesung der Vorlage keine Zeit — der Sozialdemokratische Verband muhte sich damit begnügen, daß der Entwurf einem besonderen Ausschuß zur Vorberatung zugewiesen wurde. Im Februar trat das Parlament zusammen, aber die Obstruktion der Tschechischradikalen verhinderte jede Arbeit, die Session wurde geschlossen und mit aller anderen Arbeit auch die an der Sozialversicherungsvorlage unmöglich gemacht. Nun trat im März das Haus wieder zusammen, aber in dem gärenden Chaos, das seit dem Beginn der glorreichen Aera Bienerth der Zustand des Parlaments ist, war für die ernste Beratung eines großen Werkes kein Raum. Die sozialdemokratischen Abgeordneten forderten daher, daß der Sozialversicherungsausschuh permanent erklärt werde, damit er während der Sommerferien seine Arbeit verrichten könne. Da setzte wiederum die tschechische Obstruktion ein, die deutschen Parteien beugten sich ihrem Diktat, um nur Herrn v. Bienerth zu retten, und die Regierung schloß wieder die Session. Unsere Greise können weiterhin hungern, unsere Krüppel betteln gehen, von der Sozialversicherung ist keine Rede mehr. Die Oeffentlichkeit beschäftigt sich mit der Privatschule in Thememm. Haben Oesterreichs Völker wirklich keine anderen Sorgen? In einem großen Betrieb in Wien, der einem der Führer der österreichischen Industriellen reichen Gewinn abwirft, und auch anderwärts erkranken immer wieder arme Arbeiter und Arbeiterinnen an den Folgen der Bleivergiftung. Vor einigen Monaten ist ein Arbeiter, vor kurzem erst eine Arbeiterin, die noch im siebenten Monat der Schwangerschaft in der Gifthütte arbeiten mußte, an der furchtbaren Krankheit gestorben. Als das Parlament zusammentrat, hat ihm Abgeordneter S chrammel im Mamen des Sozialdemokratischen Verbandes einen Gesetzentwurf vorgelegt, durch den den Arbeitern gegen die Gefahr der Bleivergiftung wirksamer Schutz gesichert werden sollte. Aber wie hätte das Parlament zur Beratung dieses Antrages Zeit finden sollen? Oesterreichs Oeffentlichkeit beschäftigt sich ja mit der Frage, ob die deutschen Studenten auf dem Graben in Prag und die tschechischen Arbeiter in Melk spazieren gehen dürfen! Und so läßt man Monat Jür Monat arme Arbeiter an den Folgen einer tückischen krankheit elend zugrunde gehen. Die Wirtschaftskrise und die Lebensmittelteuerung lasten auf den breiten Massen der österreichischen Arbeiter- schaft, Handelsverträge mit den Nachbarstaaten könnten unsere Lebensmittelversorgung erleichtern und den Markt unserer Industrie ausdehnen. Die Regierung kann aber die Handelsverträge nicht abschließen: das Parlament hat sie dazu nicht ermächtigt. Als im März Genosse Seitz den Antrag gestellt hat, der Regierung diese Ermächtigung zu erteilen, hat die Mehrheit des Hauses auf Verlangen des christlichsozialen Handelsministers den Antrag abgelehnt. Als das Ermächtigungsgesetz später beraten werden sollte, hat die nationale Obstruktion dies unmöglich gemacht. So bleiben trotz der Wirtschaftskrise und trotz der Lebensmittelteuerung die Grenzen gesperrt. Die bürgerlichen Zeitungen aber erörtern die Frage, ob der feudale Großgrundbesitz in Böhmen dem verfassungstreuen ein Lanoesausschutzmandat abtreten soll oder nicht. Das ist nämlich jetzt die Schicksalsfrage Oesterreichs und von solcher Fragen Lösung soll es abhüngen, ob der Reichsrat arbeitsfähig werden, ob er Zeit für die Sozialversicherung, für Arbeiterschutzgesetze, für Handelsverträge finden soll! Haben unsere Politiker die Lehren des großen Wahlrechtskampfes ganz vergessen? Der Widerwille gegen den fruchtlosen Zank, der Unmut über das leere Klappern der parlamentarischen Maschine, der Zorn über das Treiben eines Parlaments, das jede Richterernennung zum welterschütternden Ereignis aufgebauscht und um alle großen Sorgen der arbeitenden Volksmaffen sich niemals ernsthaft gekümmert hat, das war die Grundstnnmung der großen Kämpfe in deii Jahren 1905 und 1906! Soll nun das Parlament des gleichen Wahlrechtes, das die Völker selbst sich als ein Organ fruchtbarer Arbeit eingesetzt, das sie in opfervollem Ringen erkämpft, mit Jubel begrüßt, auf das sie ihre Hoffnung gesetzt haben, elend verenden, wie das unselige Privilegienparlament verendet ist? Stehen den arbeitenden Volksmassen, die nun die Mehrheit der Wähler bilden, dieselben Fragen an erster Stelle, an deren Lösung die Privilegierten vier Jahrzehnte lang erfolglos ihre Kraft vergeudet haben, ist auch den Hungernden selbst der Hunger eine minder große, minder dringende Sorge als das bedeutungsloseste nationale Symbol? Man redet jetzt von der Auflösung des Parlaments. Ganz recht. Man mache nur einmal die Probe, wie die Wählermassen über ein Treiben denken, das für die großen Forderungen des arbeitenden Volkes keine Zeit hat, weil Deutsche und Tschechen um den Kopf eines ideenlosen Bureaukraten streiten, der den Deutschen wert ist, weil die Tschechen ihn hassen und den Tschechen verhaßt, weil die Deuts ihn schätzen! Die Herren in den Redaktionen der bürgerli Zeitungen und in den Beratungszimmern der bürgerli Parteien kennen, so scheint es, die Stimmung der Arbeitsmangel und Teuerung gequälten Volksmassen nicht. Der Zorn der enttäuschten Hoffnung lebt in den Massen. Die Komödianten, die um Tand und Flitterwerk zanken, während die Massen nach ernster Arbeit schreien, werden es noch erfahren, daß das Publikum, das sie zur Vorstellung geladen, die Kulissen zur Seite stößt und die Szene zum Tribunal verwandelt. en en en von Die feinde des deutfdien Volkes. Lebensmitteltenermrg, eine Schuld der Deutschradikalen. man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird." Luge und Verleumdung sind die Waffen, die man gegen die Sozialdemokratie anwendet und man scheut selbst nicht vor der ungeheuerlichsten Tatsachenfälschung zurück, wenn es gilt, uns zu bekämpfen. Insbesondere die Führer der deutschradikalen Partei sind unermüdlich im Erfinden neuer Fälschungen und vei ihnen gilt das Wort: „Nichts ist so dumm, als daß es nicht Gläubige finden würde." Seitdem die Sozialdemokratie im österreichischen Parlament durch eine so große Anzahl Abgeordnete vertreten ist, marschiert auf allen Seiten die Gemeinheit gegen uns. In den Versammlungen, in welchen die Deutschradikalen unter sich sind, wird die sozialdemokratische Partei für alle Hebel verantwortlich gemacht und den Tatsachen zum Trotz wird behauptet, daß unsere Partei noch nichts gegen den Lebensmittelwucher unternommen habe, ja man geht so weit, uns direkt zu beschuldigen, daß wir für die Teuerung verantwortlich wären. Auch Herr Wolf findet den Mut, läppische Witze loszulassen, er, der, wenn von Lebensmittelteuerung die Rede ist, schleunigst verschwinden würde, wenn er der Blindheit seiner gedankenlosen Nachläufer nicht sicher wäre. Es ist deshalb notwendig, immer wieder einmal die Haltung Wolfs und seiner Getreuen in der Frage des Lebensmittelwuchers zu besprechen und der Vergessenheit zu entreißen. Zu einer Zeit, wo es noch keine freialldeutsche, beziehungsweise deutschradikale Partei, sondern nur eine alldeutsche gab, wo Wolf und Schönerer noch Freunde waren, waren gerade diese beiden mit ihrer Partei geradezu fanatische Anhänger des Brotwuchers. Schon im Jahre 1898 stellte der Sozialdemokratische Verband den Antrag, die Getreidezölle zu sistieren und Schönerer und Wolf waren es, die diesem Anträge entgegentraten. In der Sitzung vom 6. Mai 1898 sagte Wolf bei der Debatte über diesen Antrag wörtlich: Der heutige Tag ist meiner Meinung nach von historischer Bedeutung für das parlamentarisch-konstitutionelle Oesterreich, denn heute hat eine Partei der Zukunft ihre Schatten vorausgcworfen, heute hat es sich gezeigt, daß wir hier im Begriffe sind, eine Partei der Agrarier zu bilden, eine Partei, die nicht etwa bloß diejenigen Parlamentarier umfaßt, welche selbst Ackerbautreibende sind oder von lediglich ackerbautreibenden Bezirken ins Haus gesendet worben, sondern eine Partei, der sich immer mehr die Vertreter der kleinen ©tobte angliedern. '% Damit war aber die Begeisterung des „Volksmannes" für die Agrarier, für die Lebensmittelteuerung, noch nicht erschöpft. Er sagte weiter: Und so sehr uns der Mahlverkehr geschädigt hat, so soll er im letzten Augenblick, wo er bereits daran ist, daranzugehen, noch von dem Geschicke dazu bestimmt sein, uns Vorteil zu bringen, und der besteht darin, daß im Interesse des Mahlverkehres die Magyaren sich der A u sh e b u n g des Getreidezolles widersetzen. Wolf preist also den Getreidezoll und nennt denselben einen Vorteil. Was Millionen Menschen verfluchen, da sie deswegen hungern, Not und Elend leiden müssen, nennt Wolf einen Vorteil, und dieser Mensch darf es wagen, als Redner aufzutreten. Schmach und Schande über einen Menschen, der die Not des Volkes preist, der Einrichtungen gutheißt, die gerade das deutsche Volk zugrunde richten. Im Jahre 1905 erhöhte man die Vieh-, Fleisch-und Getreidezölle in der furchtbarsten Weise. Die Zölle stiegen um das Doppelte, mitunter um das Siebenfache, Es seien hier nur einige Zahlen angeführt: Mehzölle im Jahre 1687 190« Setrag in Krone» auf Ochsen ........ 30 72 auf SEühc ......... 6 4d auf Schweine............... 6 22 Die Zölle für Korn, Weizen u. s. w. wurden um das Feuilleton. Vriese aus Brasilien?) San Paulo, 6. Juli 1909. Mein alter, treuer Freund! Zwei Jahre bin ich nun schon für dich verschollen und wenn in manch einsamer Stunde mein Schatten durch deine Träume huschte, gedachtest du meiner wohl als eines alten, guten Kameraden, der dir vorausgeaangen ins Reich des dunklen inbekannten. Oder flüsterte dir doch eine leise Ahnung zu, daß mein Auge sich nach der Sonne freue? Die Sonne, Freund, du weißt sie wohl zu schätzen. Als wir voneinander schieden — es war an einem häßlich kalten Aprilmorgen und feuchtgraue Nebelschivaden wuschen die schmutzige« Häuserfronten in den Straßen der alten Hafenstadt entlang — zog ich auS, Sonne und Freiheit zu suchen. Endlich sollte sich die Tür des alten Hundekäfigs, „Europa" genannt, einen Spalt öffnen, gerade breit genug, um mich hin-onrchschlüpsen zu lassen,i hinaus in die goldene Freiheit. Wohl würbe das heiße Gefühl der Freude über das endlich, wenn auch mühevoll erreichte Ziel gedämpft durch einen leisen Hauch der Wehmut, das dunkle Gedenken an die blühenden Täler und ragenden Felsen der Heimat. An manche frohe Stunde unter lieben Freunden. Doch diese Heimat bietet ihren Söhnen, insofern ihre Wtege in der Hütte des Proletariers gestanden, nur lebenslängliche Knechtschaft. Mo hinaus, weit fort, in ein Land, wo es noch möglich rst, aus eigener Scholle als freier Mann zu leben, wo die Sonne heller scheint und die Blumen süßer duften. Dort draußen im Hafen lärmte schon das rege Alltagsleben. AuS dem Dickicht der Masten und Schornsteine rasselten und knatterten endlvs die Lademaschinen, die Lademasten schwebten hin und wieder und ließen ihre Seile gleich ungeheuren Elephantenrüffeln in regelmäßigen Intervallen hinablausen in die Flutzkähne, die an der Seite der gewaltigen Dampferkoloffe winzig genug auösahen und mit ihren Maste» kaum über die Brüstung ihrer großen Brüder hinausragten, um daraus eine Last nach der anderen, gleichsam spielend, jtt die unersättlichen Bäuche der stählernen Meerungeheuer verschwinden zu lassen. Hierher fluten die Schätze des Binnenlandes: der köstliche Wein von den grünen Höhen des Rheins und der Mosel, Ungarns Getreide und Böhmens Früchte. Kohle und Eisen in mächtigen Barren, als Schienen und Träger. Aus unzähligen Wegen, zu Wasser und zu Land, strömen die Produkte einer reichen Industrie hier zusammen, um in fernen Ländern, weit *) Ein in Brasilien ansässiger Freund stellt uns vor-Vehende seuilletonistische Reiseschilderung zur Verfügung. Die Redaktion. jenseits der Ozeane, die Bedürfnisse ferner Menfchen zu befriedigen. Aber diese riesigen Kähne kehren von dort her nicht leer zurück. In dem heimatlichen Hafen glücklich wieder eingelaufen, speien sie mächtige Ballen Baumivolle und Tabak aus, unzählige Säcke Reis und Mais, Kaffee und Tee aus Brasilien, Schafwolle und Häute aus Argentinien und Australien, Fleisch und Vieh und vieles andere aus dem Norden Amerikas. Drüben an der Weser war es im Gegensatz zu dem Lärm im Jnnenhasen noch still und friedlich. An dem Pier stand ein Häuslein gleich uns abschiedsbanger Menschen und da lag auch das kleine schinucke Dampfboot, bereit, die Passagiere der .Würzburg' an Bord zu bringen. Weit dort draußen auf dem Strom ruht es, das dunkle Ungetüm, weich eingebettet in milchigtem Nebel, aus seinen gelben Schornsteinen mächtige Wolken kohlschwarzen Dampfes aushauchend, ein Zeichen, daß es bereits zur Ausfahrt rüstete. Pfeilschnell und sicher, gleich als hätte es den graziösen Möven, die in dumpf krächzenden, gespenstigen Scharen in dem Nebeldamps über dem Wasser hinfchos|cn, das Fliegen abgelernt, brachte uns das Fährboot hinüber. Noch ein letzter Händedruck, ein letztes Lebewohl und dann hinauf über das Fallreep. Nun hatte ich also die Planken des Schiffes unter den Füßen, das mich dem Lande meiner Sehnsucht entgegentragen und mir nun durch vier lange Wochen Heim sein sollte. An Bord angelangt, umfängt den Reiseneuling in den ersten Augenblicken heillose Verwirrung und ratlos steht er inmitten des Trubels der hin- und herrennenden Schiffsleute und knatternden Lademaschinen, sieht sich nach seinen Mitreisenden und nach einer rettenden Hand um, die ihm einen Platz anweist, da er sich häuslich niederlassen kann, bis sich endlich ein Offizier oder Steward feiner annimmt und ihm den Zugang zum Zwischendeck zeigt. (Du weißt, ich gehörte bei meiner Ausreise noch nicht zu jener bevorrechteten Klasse von Menschenkindern, die sich die Annehmlichkeiten einer Reise in der mit allem erdenklichen Komfort ausgestatteten Kajüte erlauben konnten.) Auf den deutschen Dampfern befindet sich im Hinterschiff das Zwischendeck für die Menschen III. Klasse, im Mittelschiff die Kabinen für die Angehörigen der oberen Zehntausend, die Kajüte und die Kabinen der Offiziere. In dem bei den Brasildampfern meist einstöckigen Deckhaus sind die verschiedenen Salons und Luxuskabinen untergebracht. Im Vorderschiff haust die Deckmannschaft. Unter Zwischendeck versteht man im allgemeinen die unter dem Oberdeck gelegenen Räume, im besonderen aber diejenigen von ihnen, welche den Paffagieren der III. Klaffe zum Aufenthalt dienen. Dieses Zwischendeck wird durch eiserne, wasserdichte Schotten in ebensoviel Räume geteilt, als das Schiff Luken besitzt; das sind die Oeffnungen, durch welche die Ladung in den Schiffsrumps gelangt. Solcher Luken und Räume sind gewöhnlich drei und jede von ihnen faßt zirka 300 bis 400 Passagiere. Zwischen in regelmäßigen Reihen durch das ganze Zwischen- deck laufenden, senkrecht an Decke und Boden befestigten eisernen Stangen ruhen die aus Eisenblechstreifen gefertigen Kojen in zwei übereinander befindlichen Lagern. Jede Koje enthält einen Strohsack und eine Baumwolldecke. Für die Luftzufuhr in diese Räume sorgen die Windhuzen oder Ventilatoren, etwa einen halben Meter im Durchmesser haltende Eisenblechrohre, welche nach oben durch das Oberdeck lausen und deren weite Oeffnungen sich nach dem Wind richtenlassen, wodurch starker Zug hergestellt werden kann. Licht spenden, wenn auch nicht im Uebermaß, die kleinen runden Fenster oder Bullöcher mit Scheiben aus starkem Glas in Messingrahmen, welche durch eiserne Klappen mit starken Schrauben bei hohem Seegang geschlossen werden, um das Eindringen des Wassers zu verhindern. Oben auf Deck befinden sich die Aborte und die Waschräume. Zur vollständigen Ausrüstung des Zwischendecklers gehört nun noch ein Eßbesteck, bestehend aus vier Blechgefäßen, Gabel und Löffel. Dies ist denn mit einer Baumwolldecke alles, was die Schifffahrtsgesellschaft dem Passagier III. Klasse an Gebrauchsgegenständen liefert und so kann ihr denn kein Mensch den Vorwurf machen, daß sie die Auswanderer, roelchfe ja vielleicht in der Fremde die größten Entbehrungen zu dulden haben werden, etwa durch allzu großen Luxus verwöhnt. Dies gilt auch für die in der Regel vier täglichen Mahlzeiten: morgens 7 Uhr .Kaffee' — so benamset man stolz das Gebräu — Brot und .köstliche" Margarine; mittags Kartoffeln, Suppe und „Fleisch" und wenn man in der Kajüte vielleicht gerade Wasserrüben speist, von den Blättern dieser vorzüglichen Pflanzen Gemüse; nachmittags wieder „Kaffee' und Brot, ja oft sogar „Suchen"; abends Tee und einen „warmen Gang". Weniger häufig all' über die Quantität der Speisen] haben sich die Passagiere über die Qualität derselben zu beklagen. Die Schuld an diesem Uebelstumd liegt nach meinen Erfahrungen fast ausschließlich bei dem „Verwalter" oder Zahlmeister, der die Verantwortung für den Proviant hat und unterwegs in bei*, verschiedenen Häsen frischen Proviant einkaust, dabei gewöhnlich stark in seine Tasche arbeitet. Nachdem ich glücklich eine Koje in der oberen Reihe, recht nahe beim Fenster belegt patte, begab ich mich wieder auf Deck, um Mir einmal meine anderen Reisegefährten etwas näher zu betrachten. Ich glaubte außer mir noch keinen anderen Zwischen-deckler an Bord gefehi», zu haben. Wie sich später herausstellte, ging es den anderen Klassengenossen genau so wie mir, so nämlich, daß einer den anderen, da natürlich jeder seine beste Kluft anhatte, für zur .besseren" Gesellschaft gehörig hielt und in sich den einzigen Zwischendeck!« sah. Meine Reisegesellschaft bestand aus wenig Köpfen. Da war zuerst ein Sachse, feines Zeichens Schuster, mit feinem Eheweib. Von Gesinnung trotz seiner harmlosen Visage .Anarchiste'. Lang und latschig stand er mit dem Rücken an die Brüstung ye-lehnt und ließ seine runden Kalbsaugen dumm-verlegen im Kreise herumlaufen; von derrundklobigen Nase bis zu den Knicke- Sorget dasiir, datz der ..Eisenbahner". a«$ vom reisenden Pnblikrim gelesen werde! Nr. 27 „Der Mstttvayne»." Seite 8 Doppelte erhöht. Im Zollausschutz wies der sozialdemokratische Abgeordnete Seitz auf die furchtbare Schädi-lung hin, die die Volksernährung durch die agrarischen iölle erleidet und beantragte Zollfretheit. Im Plenum sprach Abgeordneter Genosse S ch u h m e i e r gegen die Zölle, aber trotz aller Warnungen sozialdemokratischer Redner ist der wahnwitzige Wuchertarif beschlossen worden, beschlossen von allen bürgerlichen Parteien und Wolf und Schreiter stimmten ebenfalls ohne Bedenken dafür. Heute kommen diese elenden Heuchler und suchen andere mit ihrer eigenen schweren Schuld zu belasten. Die Lebensmittelteuerung ist durch das Verhalten der Deutschradikalen mit verursacht, dafür haben wir den Beweis klipp und klar erbracht. Widerspreche dem, 'ver kann! Das foziale Elend und der Kampf der Arbeiter. II. Die Angaben gelten für das Jahr 1891.*) Im B ezirle I. X. Auf 10 Wohnparteien entfallen Bedienstete zur persönlichen Dienstleistung..........................12 ® 1'* » 1 Wohnung entfallen Wohnungsbestandteile aller Art .................................. 619 2 28 n 1 bewohnten Raum jeder Art entsallen Bewohner .......................................... 0'83 210 Von 100 Bewohnern wohnen in Wohnungen aus 1 Wohnraum................................... 1'41 7'88 » 100 Wohnungen sind ohne Küche .... - . 6'76 12-94 „ 100 anwesenden Personen sind Bettgeher . . 1'6S 10'12 „ 10.000 Personen der Wohnbevölkerung starben 114 349 Die absolute und relative Sterbesrequenz der beiden Bezirke während des Jahrzehnts 1881 bis 1890 zeigt folgende Tabelle:**) Sä starben Im Jahre 1881 „ 1882 , 1883 „ 1884 » „ 1885 u „ 1886 , 1887 n „ 1888 , 1889 » . 1890 Im I. im Ganzen . .936 . . 879 . . 872 . . 792 . . 877 . . 782 . . 737 . . 721 . . 772 . . 794 Bejir! v. iooo Ei»w. 13-53 12-76 12-69 11-66 3258 11-50 10-88 10-68 11-47 11-84 Im X. im Ganzen 1737 1891 1473 1691 2025 1908 1955 2148 2270 2231 Bezirk 6. 1000 Ginto. 3173 32-91 28-90 26-70 3045 27-47 26-67 27-91 28-10 26'30 Während des ganzen Zeitraumes starben im I. Bezirk 8162 Personen, im X. Bezirk 19.599 Personen. Da die Bevölkerung des I. Bezirkes im Durchschnitte des Jahrzehnts 68.083 Einwohner, die des X. Bezirkes,28.798 Einwohner zählte, so starben durchschnittlich im I. Bezirk von 1000 Einwohner 11-99, im X. Bezirke 38°49 Personen, somit ungefähr 21/s mal mehr. Hätte der X. Bezirk mit dem I. Bezirk gleiche Sterblichkeit gehabt, so wären nur 8178 Personen gestorben. Es starben somit um 11.421 Personen relativ mehr als in dem wirtschaftlich bestsituierten Bezirk. *) Statistische Monatsschrift 1893, Seite 265, zitiert nach der .Oesterreichischen Statistik', Band XXXII, Heft 4. **) Der I. Bezirk zählte im Jahre 1880 69.393 Einwohner, im Jahre 1890 67.029 Einwohner; jährliche Abnahme 0 346 Prozent. Der X. Bezirk zählte im ersten Jahre 52136 Einwohner, im zweitgenannten Jahre 84-813 Einwohner; jährliche Zunahme 4-986 Prozent. — Die Angaben über die Zahl der Verstorbenen im Statistischen Jahrbuch für Wien weichen von den Angaben im Bericht des Wiener Stadtphystkats ein wenig ab. In den einzelnen Jahren starben im X. Bezirk relativ mehr als im I. Bezirk: 1881 18828*1883 1884 1885 1886 1887 1888 1889 1890 996 1158 978 959 1171 1105 1158 1326 1343 1227 Das sind die Menschenopfer der modernen Zeit. Es hat sich nur die Form geändert. Weil die Opfer, die heute dem Moloch dargebracht werden, nicht bluten, glauben wir in der Zivilisation Fortschritte gemocht zu haben. Ob die Menschen mit oder ohne Schaugepränge geopfert werden, ändert an der Tqtsache nichts, daß wir Barebarn sind. Die hohe Sterblichkeitsziffer des X. Bezirkes zeigt keine österreichische Stadt: im Jahre 1891 starben sogar 349 von 10.000 Einwohnern. Selbst Tarnopol hatte eine kleinere Sterblichkeit: 348.*) Aber, wie schon erwähnt, die Sterbeziffer würde um ein Bedeutendes noch in die Höhe schnellen, beziehungsweise finken, wenn nur Proletarier in dem einen und n u r Wohlhabende in dem anderen Bezirk wohnten. Und welch große materielle Opfer kostet der armen Bevölkerung ihre gerinne körperliche Widerstandskraft! Die Summen, welche ihnen durch Bestreitung der Kurkosten, der Verpflegung und durch Erwerbsverlust entgehen, betragen Millionen. Das Wiener Stadtphysikat weift nach, daß durch Verringerung der Sterblichkeit der Wohnbevölkerung in dem Jahrzehnt 1881/90 gegen das vorhergehende Jahrzehnt die Summe von 16.673.600 Kr. erspart worden ist und legt seiner Berechnung die allgemein an- erkannteAnnahme Pettenkoserszugrunde daß ausjedenTodes- fall ungefähr 34 Krankheitsfälle kommen, die durchschnittliche Krankheitsdaner ungefähr 20 Tage beträgt und die Verpflegt und Krankheitskosten nur 2 Kr. per Tag betragen. Sucherr wir aus Dieselbe Weise, ivas der Proletarier des X. Bezirkes und der Bürger des I. Bezirkes an Krankheitsund Verpslegskosten während desselben Zeitraumes zahlen muhte. Es betrugen die Krankheits- und Verpslegskosten in Gulden: t, (v. Im I. Bezirk Im X. Bezirke . 3m Jahre .m gfill3Cll per Kopß im ganze» per Kopf 1881 636.480 9'20 1,181.160 2158 1882 597.720 867 1,285.880 2238 1883 592.960 863 1,195.240 19-65 1884 538.560 7'87 1,149.880 1817 1885 596.360 874 1,377.000 2071 1886 531.760 7'82 1,297.440 1859 1887 501.160 7'39 1,329.400 18'14 1888 490.280 726 1,460.640 1900 1889 524.960 7 80 1,543.600 1911 1890 539.920 6 05 1,617.080 1788 Die Gesamteinnahme der Krankheits- und Verpflegs-kosten, welche die Wohnbevölkerung des I. Bezirkes zu zahlen hatte, beträgt 6,550.160 fl., per Kopf im Durchschnitt des Jahrzehntes st. 815. Die Gesamtsumme der Krankheits- und Verpslegskosten, welche die Wohnbevölkerung des X. Bezirkes zu zahlen hatte, betrügt 13,327.320 sl., per Kopf im Durchschnitt des I a h r z e h n t e s fl. 19 37, das ist ungefähr 2'U m a l so viel als im I. Bezirk. Hätte der X. Bezirk mit dem I. Bezirk gleiche Sterblichkeit gehabt, so hätten die Krankheitskosten nur 5,561.040 fl. betragen. Die Prole-tarier des X. Bezirkes zahlten somit 7,766.280 st. relativ mehr. Beachtenswert ist ein Vergleich der beiden Bezirke in Bezug auf die Krankheiten, die den Tod herbei- geführt haben. Es starben im Jahre 1890 von je 10.000 Bewohnern: *) Statistische Monatsschrift, 1893, Seite 254. Beinen ein verwunderungsvolles Fragezeichen. Sein kurzes, dickes Weib neben ihm, mit dem Chemnitzer Fabriksmädchengesicht zupfte ihn hin und wieder am Rockärmel, um ihn auf den einen oder den anderen seltsamen Umstand aufmerksam zu machen, worauf er dann stets seine Nase mit einem bemerkenswerten Schwung nach der betreffenden Richtung einstellte. Unweit von diesen beiden unterhielt sich ein kleiner magerer Herr in steifem Hut und kurzem Ueberrock mit dem Bäcker wie mit einem alten Bekannte». Und das waren sie auch, denn der steife Hut war auf allen deutschen Schiffen dem Bäcker und Zahlmeister wohlbekannt, machte er doch diese Reise jährlich drei- bis viermal. War auch einmal ein Schuster, doch heute lebt er duster von allerlei Handel zwischen Europa und Brasilien. Wenn er mich mit seinen kleinen Spitzbubenaugen ansah, was er dann tat, wenn er sich von mir unbeobachtet glaubte, war'S mit immer als ob er in Gedanken Überschläge, was ich für ihn wohl an Wert in barer Münze repräsentieren möge. Meine besondere Aufmerksamkeit aber erregte ein Mensch mit ungeheuer langen Beinen, welche unten in ein Paar langweilige Lackschuhe modernster Fasson ausliefen. Langes, mageres und grünlichblasses Gesicht mit einer gewaltigen Nase, krumm wie ein Papageienschnabel: schwarzer Frack und hellkarrierte Weste. Also präsentierte sich Herr M., Kaufmann und gewesener Marinefeldwebel. Momentan lümmcltc er sich aus die Brüstung und bohrte mit seiner langen Nase nachdenklich Löcher in den Nebel. Da war noch weiter eine Familie, bestehend aus den Eltern, drei Mädchen und einem Jüngling in den Flegeljahren. Von den Mädeln mochte die älteste etwa 17, die zweite 14 und die dritte 9 Jahre zählen. Alle drei rotwangig, rundlich und mit einem schnippischen Zug in den Gesichtern, der bei der 17jährigen entschieden am ausgeprägtesten hervortrat. Der Vater dieser hoffnungsvollen Jugend erinnerte mich sogleich an den guten Jochen Fritz Reuters. .Hot d'r denn au' alles besam ?* wandte er sich soeben an seine um ihn oder vielmehr um die kleine rundliche Frau versammelte Familie, „den Schink'n und ’n Kas geho ich salbr an',, Korb nei gesteckt, ob's daß 'r vielleicht ne ’n Wein v'rgass'n hat." Paff, Paff, stieß er dann einige kräftige Rauchwolken aus seiner Pfeife zur Bekräftigung dieser Ermahnung, wobei ihm nach jedem Zuge die linke Seite der Unterlippe gewichtig einen Zoll tiefer hinunterklappte. „Belaß uns doch en Ruh' mit beim Geftafj, t’s es jo esu oll's besam“, anhvorlete ihm fein fernstes Tüchterchen, die „Ido", die älteste. „Mudder, Mudder I guck emol har, das Weibsvolk gehot ja Hus'n oo 1" verwunderte sich die zweite und stupste die „Mudder" in die Seite. „Dumme Lies' des iß jo en Kinef'r, die gehen’n a gerade esu os wie de Weibsvölk’r Zeppe lhin'n heng'n," belehrte sie, seine Stirne in würdige Falten legend der Vater. Soeben begaben sich nämlich einige dieser bezopften Söhne des himmlischen Reiches, deren eine ganze Anzahl unter der deutschen flagge auf den Dampfern als Kohlentrimmer sronden, in den esselrauin an ihre schwere Arbeit. Von den deutschen Schisfsarbeitern werden diese gelben Arbeitskollegen nicht gerade mit freundlichen Blicken betrachtet. denn sie bilden vermöge ihrer extremen Bedürfnislosigkeit eine stets mobile Garde arger Lohndrücker. Während ich diese Betrachtungen über meine Umgebung anstellte, hatte sich unser Dampfer bereits langsam in Bewegung gesetzt; wir steuerten gemach dem Ausgange der Wefer, der offenen See zu. Ein eisiger Wind schauerte unS von dort her entgegen und schon nach kurzer Fahrt machte sich die größere Nähe des Meeres, dessen salzige Wasser sich bereits stark mit denen des Flusses mischten, durch ein leises Schwanken des jSchiffes bemerkbar. Kaum hatte ich diese Wahrnehmung gemacht, als sich bei der Mehrzahl meiner Reisegenofsen auch schon die ersten Zeichen der gefürchteten Seekrankheit einstellten, ivie ich aus den ängstlich-bleichen Mienen, besonders des weiblichen Teiles, schließen konnte. Es war vorauszusehen, daß der alte boshafte Aegir noch am Tage unserer Aussahrt von manchem Weiblein und vielleicht auch Mannlein feinen nichts weniger als appetitlichen Tribut einfordern würde. Ich verspürte für meinen Teil vorläufig noch kein menschlich Rühren in meinen Eingeweide» und blieb auch während der ganzen Reife vollständig unberührt von dem Hebel. Der Abend brach herein und auf dem Deck wurde es allgemach ruhig, denn einer nach dem anderen meiner Gefährten hatte sich, vor der eisigen Brise und dem dunklen Drange seiner Eingeweide flüchtend, hinunter in seine Koje begeben, in der Hoffnung, den Umsturzgelüsten seines Magens durch ruhiges Liegen einen Damm entgegenzusetzen. Bald war ich allein in meiner warmen Ecke hinter dem Deckhause und konnte mich ungestört meinen Vergangenheit«- und Zukunftsgedanken überlassen. Die dunklen Wasser rauschten ihre alte, alte Melodie und fangen mir von längst entschwundenen Zeiten und Geschlechtern. Und viel, unendlich vieles können sie erzählen: von jenem stolzen Raubvolk, den Normannen und den Angelsachsen, deren kleine Ewer ihre Wogen einst der Küste längs getragen, Raubritter der See, der Schrecken aller Handelsfahrer. Nun schlummern lange, lange ihre wilden Scharen in Eintracht bei den schlauen Pscfferfäcken auf dem tiefen Grunde und ihre Gerippe sind die stillen heimlichen Gemächer von allerhand unheimlichem Getier. Wie vielen Mut und stolze Kraft, wie viele Hoffnung und Verzweiflung und wie viel Feigheit, Grausamkeit und Niedertracht, du unendliches Meer, haben deine Fluten wohl ersäuft im Laufe der Jahrtausende? Doch immer und immer wieder, trotz der unermeßlichen Opfer, die sie den Geistern der dunklen Tiefe darbringen mußte, nimmt die wachsende Menschheit in Scharen ihren Weg über die endlose Wasserwüste. Immer vollkommener und gewaltiger werden von Jahr zu Jahr die Werkzeuge, mit denen der strebende Menfchengeist sich die Natur geroalten dienstbar macht; ivas einstmals dräuende Gefahr, ist heute helfende Kraft. Aus der Tiefe de8 Schiffsrumpfes heraus tönen dumpf die Kolbenstoße der unablässig arbeitenden Maschine, die von der Schraube aufgewühlten Kielwasser tauschen einförmig durch die schweigende Nacht. Im Bezirke An Krankheiten deS gesamten Nervensystems „ Krankheiten der Atmungsorgane . . . „ Krankeiten der Kreislauforgane. . , . „ Krankheiten der Verdauungsorgane . . „ Infektionskrankheiten.................... „ Lungentuberkulose I , 12-8 .207 . 133 . 7-9 . 4-5 . 19-8 x 338 58-2 9-8 35-5 23-8 652 Nur eine Krankheitsgattung kommt im I. Bezirk häufiger vor als im X. Bezirk: die Krankheiten der Kreislauforgane. Der Proletarier hat keine Zeit, diesem Leiden eine besondere Aufmerksamkeit zu schenken. In den meisten Fällen gestattet es ihm, dem Broterwerb nachzugehen, bis ein anderes akutes Leiden hinzutritt und seinem Leben ein Ende macht. Der aufreibende, schwere Kamps ums Dasein kommt in der hohen Zahl der Erkrankungen der Nerven und Atniungsorgane zum Ausdruck; die ungeeignete und unzulängliche Ernährung in den zahlreichen Krankheiten der Verdauungsorgane und der Lniige, die ungünstigen Woh-nungsverhältnisse in den häufig auftretenden Infektionskrankheiten. Die Lungenschwindsucht ganz besonders läßt einen tiefen Blick in die physischen und wirtschaftlichen Verhältnisse einer Bevölkerung zu. Im Staatsdurchschnitt entfallen ungefähr 37 an Tuberkulose Verstorbene auf 10.000 Einwohner; im X. Bezirk aber während der Jahre 1887 bis 1890: 47, 60, 59, 55. Auch das industrielle Vorarlberg, dann die dicht bewohnten nördlichen slawisch-deutschen Provinzen und Niederösterreich und Triest stehen über dem Staatsdurchschnitt. Die möglichste Hebung der Ernährung und Kräftigung des Organismus habe sich noch unter allen Umstünden und an allen Orten als das sicherste Heilmittel erwiesen. „Für den Neichen ist in dieser Hinsicht bald gesorgt; es handelt sich aber darum, auch dem Armen in menschenwürdiger Weife zu Helsen oder doch mindestens feine Lage zu erleichtern und erträglich zu machen. So lange der Arme arbeiten kann, schleppt er sich fort, um endlich in einem Krankenhaus Hilfe zu suchen und sich dort zu Tode zu husten, zu eigener Qual und der seiner Nachbarn."*) Nach den Angaben des Professors Schrötter sind in den drei grohen öffentlichen Krankenanstalten Wiens jährlich im Durchschnitt 3400 Tuberkulose. Aber alle Bemühungen dieses Gelehrten, ein Asyl für Brustkranke zu errichten, scheiterten an dem Kostenpunkt. Dies zusammengehalten mit der Tatsache, daß 33 böhmische Magnaten 238 Schlösser und 37 Palais besitzen, beweist deutlich, daß der herrschenden Klasse jedes Mitleids- und Gerechtigkeitsgefühl abhanden gekommen ist. Eine reiche Ernte hält der Tod unter den Kindern der Armen. Nach Wappäus sterben in Europa durchschnittlich 19 von 100 lebend Geborenen bis zum Ende des ersten Lebensjahres. Die Kindersterblichkeit in Wien steht weit über dem europäischen Mittel: 23 90, 23 55, 23 41, 24 80 Prozent in den Jahren 1887 bis 1890, wobei die in der Gebär- und Findelanstalt geborenen und verstorbenen Kinder nicht gerechnet sind; und diese hohe Sterbe» frequenz Wiens wird einzig und allein durch die hohe Sterbefrequenz im X. Bezirk hervorgerufen; denn im Jahre 1887 steigt dieselbe nur noch im III. und V. Bezirk etwas über 25 Prozent (26-84 Prozent, beziehungsweise 25-92 Prozent), 1888 gibt es, vom X. Bezirk abgesehen, überhaupt keinen Bezirk, der 25 Prozent aufwicse; 1889 steigt wieder nur im III. und V. Bezirk die Sterblichkeit auf 25-51 Prozent und 25 67 Prozent und im Jahre 1890 im JH., V. und VIII. Bezirk auf 25-81 Prozent, 2517 und 26-08 Prozent. Der X. Bezirk dagegen weist 32-65, 30-88, 32 06 und 32 45 Prozent auf. Als Folie mögen die Zahlen aus dem I. Bezirk dienen, die tief unter dem europäischen Mittel stehen: 13 46, 10-95, 11-73, 15-40 Prozent. Was für eine gesunde Stadt wäre Wien ohne Favoriten! Hunger und Kummer zerstören aber nicht nur den Körper, sondern auch den Geist. Nahrungssorgen, lleber-anstrenguug, heftige Gemütsbeivegung richten arge Ver-Wüstungen im menschlichen Geiste an. Es ist wohl heute allgemein zugegeben, daß die Geisteskrankheiten nicht allein das Ergebnis endemisch pathologischer, sondern auch mißlicher sozialer Verhältnisse sind. Auf den letzteren Grund weist der Umstand hin, daß die größere Hälfte aller Geisteskranken irrsinnig ist, also aus einer höheren Altersstufe krank geworden ist. Der Irrsinn zeigt sich besonders stark nach dem 25. Lebensjahr, wo der Mensch schon mitten im Kampf um seine Existenz steht, und erreicht seine grüßte Ausbreitung unter den 36 bis 40jährigen Männern. Kem Wunder, daß der Mann, der in diesem Alter noch keine gesicherte Existenz hat, körperlich und geistig aufgerieben ist. Die Zahl der Geisteskranken in Oesterreich stieg von 45.529 im Jahre 1880 aus 51.822 im Jahre 1890 um nahezu 14 Prozent, während die Bevölkerung in demselben Zeitraum nur um 7 6 Prozent zugenommen hat. Unsere Kultur, unsere Wirtschaftsordnung kann den Irrsinn nicht los werden, züchtet ihn. So wie er in den wirtschaftlich rückständigen Provinzen Oesterreichs am seltensten vorkommt, so auch in den südlichen und östlichen Ländern Europas. Für unrichtig halte ich Kautskys Ansicht, die er in seinem Buche über die Nebervölkerung misspncht, wonach die Ehe einen wohltätigen Einfluh in dieser Beziehung ausübe. Er stützt diese Ansicht durch die Tatsache, daß es unter den Geisteskranken mehr Unverheiratete als Verheiratete gibt. Sie wurden doch nicht deshalb, weil f« nicht geheiratet haben, irrsinnig, sondern sie haben nicht geheiratet, iveil sie die materielle Gnmdtoflc für de» r»&i8< lichen Herd trotz alles Ringens nicht gewinnen komimi und deshalb den Verstand verloren. Die Erfolglosigkeit ihrer Mühen und nicht das Zölibat ist die Ursache des Irrsinns. Inwiefern das eheliche Leben von Einfluh auf das Geistesleben etwa ist, darauf könnte eine Statistik der Irrsinnigen unter den katholischen Geistlichen die Antwort erteile«. ,, . Ä Wenn Körper und Geist durch den erbitterten Kampf um das tägliche Brot im eigentlichen Sinne des Wortes zerrüttet sind, woher soll der Mensch die Kraft nehmen, sich den Sitten anzupassen, die an den Leib einer wohlhabenden Bevölkerung zugeschnitten sind; denn diese gibt den Ton an. Diejenigen Sitten wurden im großen und ganzen eingeführt, welcher der wohlhabenden, der herrgehalten im wissenschaftlichen Jieuet Stadtphyfikats für 1890. *) v. Schrötters Vortrag, Klub 1889; zitiert im Bericht deS $ Seite 726. Besucht ttttr Lokale, in welchen der „Eisenbahner" aufliegt! schenken Volksklasse angenehm und vorteilhaft waren, und diesen Sitten mutzte sich die wirtschaftlich unterjochte Volksklasse fügen; die Beachtung derselben wird erzwungen, sie sind gesetzlich. Eine übermenschliche Selbstüberwindung fordert man von dem Proletarier, den sein und seiner KinderHunger peinigt. Wenn bei Eintritt einer wirtschaftlichen Krisis Tausende brotlos werden, so macht man bte Unternehmer nicht persönlich verantwortlich und mit Recht; denn die Produktion und den Absatz beherrscht nicht mehr der Mensch, sondern jene diesen. Wenn aber dann ein Familienvater, dessen Kinder zur Auszehrung und Rhachi-tis verdammt sind, aus Not einen Laib Brot stiehlt, so wird er persönlich verantwortlich gemacht und nicht das System, welches ihn zwingt, zu stehlen oder zu verhungern. Nach unseren Sitten wird die Armut zwar nicht als Verbrechen behandelt, — man ist dazu viel zu gebildet — wohl aber die Taten, zu denen der Arme gezwungen wird. „Ich stand vor der Alternative, entweder zu betteln ober zu stehlen, welche Vergehen ich plötzlich unter einem ganz neuen Gesichtswinkel betrachtete/ erzählte der Predigtamtskan-didat Wangemann. Zu den Tabellen der Staats-eifenbahngefcllichaft. In der Nr. 23 des „Eisenbahner" vom 10. August 1909 haben wir im Einleitungsartikel zu den Südbahntabellen ähnliche Tabellen auch für andere Bahnen zu veröffentlichen zugesagt. Hier folgen nun die vergleichenden Tabellen der Gehalts- und Ouartiergeldbezüge sowie der Vorrückungsverhältnisse bei der Staatseisenbahngesellschast. Bekanntlich wurden nach der passiven Resistenz im Jahre 1905 bei den k. k. Staatsbahnen, der Südbahn und der damaligen K. F. N. B. automatische Borrückungssristcn festgesetzt. Bei der Staatseisenbahn konnte man damals eine Automatik noch nicht erreichen, es blieb noch weiter bei den usuellen, den unter dem Worte „kann" berüchtigten Vorrückungsfristen. Das Gros des Personals dürfte wohl nach einem bestimmten Schlüssel vorgerückt sein, mihliebige Personen konnte man aber in einer Gehaltsklaffe ewige Zeiten sitzen lassen, während wieder Günstlinge, je nach der Protektion, die Stufenleiter erstaunend rasch emporkletterten. Erst der Bewegung im Jahre 1907 und der damaligen passiven Resistenz ist es zu danken, datz das Personal der St. E. G. eine Automatik erhielt und es so der Willkür einzelner Vorgesetzten im grohen und ganzen doch ^mindestens im Punkte der Vorrückung entzogen war. Unsere Aufgabe war nun, in den Tabellen den Fortschritt, den die Bediensteten der St. E. G. durch die Automatik vom 1. Oktober 1907 erreichten, ziffernmähig nachzuweisen. Wir taten dies, itidem wir den usuellen Vorrückungsverhältnissen vor 1. Oktober 1907 die automatischen Vorrückungsverhältnisse nach dem 1. pktober 1907, die noch gegenwärtig gelten, entgegenstellten. Den Schlüssel für die usuellen Vorrückungssrlsten vor dem 1. Oktober 1907 hat uns die Direktion der St. E. G. bereitwilligst bekannt-gegeben und uns so ermöglicht, die Vergleiche aus einer festen Grundlage aufzubauen. Mit Rücksicht auf die bevorstehende Ueberleitung der Bediensteten der Staatseisenbahn in das k. k. Staatsbahnschema haben wir in der dritten durch einen selten Strich und durch selten Druck gekennzeichneten Kolonne den gegenwärtigen Verhältnissen der Bediensteten der St. E. G. jene der k. k. Staatsbahnen in Vergleich gezogen. Hierbei sei, um jedem Mißverständnis vorzubeugen, ausdrücklich hervorgehoben, datz wir auch hier bei den Dienern in den Staatsbahnkolonnen wie bei den Südbahntabellen die Vorrückungssrist von der Gehaltsklasse 1000 auf 1100 Kr. nicht wie tn der offiziellen Automatik der k. k. Staatsbahn festgesetzt mit drei, sondern mit zwei Jahren angenommen haben, weil wir zuversichtlich erwarten, datz ein Zugeständnis, das schon im Dezember v. I. der Organisation offiziell gemacht wurde, nicht übergangen wird, um so mehr, als den in dieser Sache beim Eisenbahnministerium intervenierenden Abgeordneten Genossen Tomschik und Müller die Erfüllung dieses Zugeständnisses zugesagt wurde. Die ganze Arbeit ist vier Tabellen geteilt: 1. Eine Tabelle für jene Unterbcamten, die nach einem kurzen Provisorium direkt zu Unterbeamten ernannt werden, 2. eine Tabelle für jene Unterbeamten, die aus dem Dienerstand hervorgehen, 3. eine Tabelle für jene Diener, die noch zur Zeit der usuellen Vorrückungsfristen, also vor dem 1. Oktober 1907, nach Erreichung' einer gewissen Gehaltsklasse automatisch zu Unterbeamten ernannt wurden. Zu dieser sei gleich bemerkt, datz wir, um einen Vergleich überhaupt zu ermöglichen, bei der Automatik nach 1. Oktober 1907 und der k. k. Staatsbahnen annahmen, datz die Ernennung bei einzelnen Kategorien auch hier automatisch, zumindest nach derselben Zeit wie bei den usuellen Vorrückungsverhältnissen vor 1. Oktober 1907, erfolgt, während jetzt tatsächlich in der grohen Mehrzahl die Ünterbeamtenkategorie wohl früher, oft bedeutend früher erreicht wird, 4. schlietzlich eine Tabelle für Diener. In allen vier Tabellen sind, wie bei den Südbahntabellen, die einzelnen Kategorien namentlich angeführt untereinandergereiht und die gegenwärtig gellenden Titel fett gedruckt. In der nächsten mit „Regulierung" bezeich-neten Rubrik sind die einzelnen Vorrückungsverhältnisse nach, und zwar „Usus (die usuellen Vorrückungsfristen) vor 1. Oktober 1907", „Automatik nach 1. Oktober 1907" und schlietzlich die gegenwärtig bei der „k. k. Staatsbahn" geltende Automatik als nähere Bezeichnung cingefügt. Die Gehalts- und Quartiergcldansütze sind dann in den weiteren gleichmäßigen Feldern derart eingestellt, datz die am Kopse fortlausenden Zahlen genau angeben, nach welchem Dienstjahre die in diesem Feld eingesetzte Gehaltsklasse erreicht wird. Bei der Verwendungskategorie der Lokomotivführer-anwnrter zum Beispiel ist (siehe Tabelle III) gegenwärtig nach der Automatik vom 1. Oktober 1907 der Anfangs-geholt 900 Kr., das Ouartiergeld 350 Kr., in dem mit 2 bezeichneten Felde ist nun die nächste Gehaltsklasse von 1000 Kr. Gehalt und 360 Kr. Quartiergeld eingesetzt, das heißt, datz der Lokomotiosühreranwärtcr nach zwei D i e n st j a h r e n (oder im dritten D i e n st j a h r e) diesen (1000 Kr. Gehalt, 350 Kr. Quartiergeld) erreicht, in dem mit 5 bezeichneten Felde ist wieder die nächste Gehaltsklasse (1100 Kr. und 400 Kr.) eingesetzt, das heißt, datz er nach weiteren drei Dienstjahren, das ist nach fünf Dienstjahren, diese Gehaltsklasse erlangt. Zwischen dem Felde 7 und 8 ist ein fetter Strich, der'anzeigt, datz nach sieben Dienstjahren die Ernennung zum Unterbeamten automatisch erfolgen soll u. s. w. Um die Wirkungen der durchgeführten Reformen scharf und deutlich hervortreten zu lassen, ist dann am Schluffe das Einkommen, welches der Bedienstete bezogen hätte, wenn er 30 Jahre nach dem Usus vor 1. Oktober 1907 gedient hätte und weiters das Einkommen, welches er in derselben Zeit bei der Automatik vom 1. Oktober 1907 sowie das Einkommen, welches der k. k. Staatsbahner derselben Kategorie und in derselben Zeit nach seiner neuesten Automatik beziehen wird, ausgeworfen. Die 30jährige Dienstzeit ist selbstverständlich nur als jBerechnungsschlüssel zur Vergleichs ermöglichung gewählt worden. Die Differenz, die sich während der gewählten 30 Jahre nach dem Usus (vor 1. Oktober 1907) und der Automatik nach 1. Oktober 1907 und der k. f. Staatsbahnautomatik im Einkommen ergibt, ist in den letzten zwei Rubriken sowohl in der Gesamtsumme als in einzelnen Jahresdurchschnitten ermittelt worden. An einem Beispiel soll das verständlich gemacht werden: Der Lokomotivführeranwärter hätte nach dem Usus vor dem 1. Oktober 1907 in 30 Jahren 44.200 Kr. an Gehalt und 15.720 Kr. an Ouartiergeld bezogen. Nach der Automatik vom 1. Oktober 1907 stellt sich sein Bezug an Gehalt auf 51.600 Kr., an Ouartiergeld auf 17.350 Kr. Der Vergleich ergibt'also eine Differenz von 7400 Kr. an Gehalt, 1630 Kr. an Ouartiergeld, so datz sich demnach das Einkommen des Lokomotivsühreranwärters für 30 Dienstjahre um 9030 Kr. erhöht hat, tvas im Jahresdurchschnitt 301 Kr. ausmacht. Nach der k. k. Staatsbahnautomatik hätte der Lokomotivführeranwürter in 30 Dienstjahren 57.700 Kr. an Gehalt, 19.700 Kr. an Ouartiergeld bezogen, gegenüber der Automatik der St. E. G. vom 1. Oktober 1907 also um 6100 Kr. mehr an Gehalt und 2350 Kr. mehr an Ouartiergeld, so daß nach der k. k. Staatsbahnautomatik sich das Einkommen des Lokomotivführers in 30 Dienstjahren zusammen um 8450 Kr. höher stellt, was im Jahresdurchschnitt ein Mehr von 282 Kr. ausmacht, das heißt in der Staatsbahnautomatik würde der Lokomotivführer durchschnittlich jährlich um 282 Kr. mehr an Gehalt und Ouartiergeld beziehen, als er nach der Automatik der Sk. E. G. vom 1. Oktober 1907 beziehen wird. Nach der Verstaatlichung jedoch wird ein Lokomotivführeranwärter, beziehungsweise Lokomotivführer gegenüber dein vor 1. Oktober 1907 geltenden usuellen Vorrückungsverhältnis durchschnittlich um jährlich 301 Kr. + 282 Kr. = 683 Kr. gewinnen. Diese und weitere Ziffern drücken klar und deutlich die großen Erfolge der Gewerkschaft aus. Sie sagen zum Beispiel beim Lokomotivführer, datz er für die eingezahlten Gewerkschaftsbeiträge von jährlich zirka 26 Kr. eilten Profit von jährlich zirka 5 83 Kr. erzielt, gewiß kein schlechtes „Geschäft", die anderen materiellen und moralischen Erfolge gar nicht mitgerechnet. Und wie sich die Rechnung für die Lokomotivführer günstig stellt, so stellt sie sich auch für alle anderen Kategorien mehr oder weniger vorteilhaft. Es geht aus den Tabellen auch klar hervor, daß die Bediensteten der Staatseisenbahngesellschast durch die Verstaatlichung und die nun folgende Ueberführung in das k. k. Staatsüahnschema bedeutende Vorteile erringen werden. Ja, die Tabellen selbst können bei der Ueberführung als nützlicher Behelf dienen. Und so ist mit diesen Tabellen getvitz auch wieder eine nützliche Arbeit geleistet rvorden, die näher zu studieren den Beteiligten, also den Bediensteten der St. E. G. ganz besonders empfohlen wird. I. A. * Bei dieser Gelegenheit sei bemerkt, daß sich in die Südbahntabellen, Diener, Kategorie: Wasserleitungsausseher re., ein Fehler cingeschlichen hat, indem bei den Gehaltsklassen 1700 und 1800 Kr. ein Ouartiergeld von 700 Kr. statt von nur 600 Kr. eingesetzt wurde, demnach reduziert sich das in 30 Dienstjahren bezogene Ouartiergeld von 16.700 Kr. aus 15.000 Kr., die Gesamterhöhung von — 400 Kr. aus — 1400 Kr., der Jahresdurchschnitt von 103 Kr. auf 73 Kr. / Vergleichende Tabellen der Gehalts- und Huartiergekdöezüge seit den Verbesserungen anläßlich der passtiven Resistenz iinZahre19ü5 für die Staatseisenöahn-Geselkschaft. Unterbeamte, im Wege der Erstanstellung ernannt. Verwendungs- kategorie Regulierung Erreicht »ach Dienstjahren il=§j ||£ 5 £ 5: fl® söm e TS *o 1 © G3 ü 8 st ll !© «5 <3> e Q £ 2 3 4 5 6 7 8 S 10 11 12 13 14 . 15 16 17 18 19 b- 20 21 22 23 24 25 27 29 34 39 an Gehalt und Quartiergeld in Kronen in Kronen Werkmeister UfuS vor l./X. 1907 1800 2000 ■ 2200 2400 ;2600: ’boö" 2800 8ÖÖ" 3000 766001 — 8200 — 259 000 *7*6" 'wo" 1800 ebö "wo" 800 2800 23680 68400 Automatiknach l./X. 1907 1400 1600 2000 ’ 7CÖ" 2200 Töö" 2400 2600 3000 500 000 '806" 800 1000 1000 23100 420 r.!. et. B. 1400 506" 1600 Wo 2000 "70Ö" 2200 2400 2600 2800 3000 3200 3400 68600 200 7 600 GOO 700 800 800 1000 1000 1000 1000 23100 Bahnmeister, Signalmeister (früher Blockmeister) UfuS vor l./X. 1907 1000 1100 1200 1400 1600 1800 22ÖÖ 2000 1492001 8200 303 480 480 480 "" 1300 1400 6Ö0 1600 “60*0* 1800 2000 2200 2400 *8*66" 26ÖÖ "sbö" -M 57400 1 19206' itiO *600* 700 700 800 ii'öö r. r. et. s. 1200 400 1300 'säb" 1356 600" 1600 600 1800 600 2000 700 2200 700 2400 800 2600 800 >2700 800 57400 *'19200 — — Stationsmeister (früher StationS-erpedienten) 1 UfuS vor l./X. 1907 1000 1K)Ö 1200 1400 1600 1800 2000 49600 7800 6ÖÖ" 280 480 480" 480 000 60Ö 600 720 18600 Klutomatik nach | l./X. 1907 1200 406 13ÖÖ 500 1400 600 1600 600 1800 "cöö" 2000 700 2200; 700 24ÖÖ 800 i 2600 ’sbö" r27ÖÖ 800 57400 *19*200 k. k. et. B. nssö IM IM 1600 1800 2000 2200 2400 804" 2600 2800 30ÖO ‘3100 57500 100 10 400 MO 500 600 600 700 700 800 1000 1000 ! 1000II 19400 200 Kolonne gegenwärtig Inbegriffen die in die Vension einrechenbare WterSzulage von 100 Kr. ^ Hr. 27 „Der MsenbahneN.- Seite B Unterbeamte, Sie aus -er Dienerkategorie hervorgingen, bei der k. k. Staaisbahn, die vor inklusive 1. Jänner 1909 ernannt wurden oder aber mindenstens fünf Dienstxahre in der Dienerkategorie zugebracht haben. Verwendungs- kategorie Regulierung Erreicht nach Dienstjahren' 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 •23 24 25 26 an Gehalt und Quartiergeld in Kronen 27 28 29 2f=! c Z& Javi s?u«! s 5, 'W8' Ä3> in Kronen UfuS vor l./X. 1907 Werkmeister Automatik nach l./X. 1907 1800 6ÖÖ 1400 600 l. I. St. B. 1400 500' 1600 1600 "eoö1 2000 720 1800 "600 1800 ' 6Ö0 2200 “reo 2000 2000 700 2200 700 2200 7ÖÖ 2400 ”720' 2400 8Ö0 2400 800 2600 "800 2600 "soo 2600 iröö" 2800 ’iööö 2800 'iööö' 2800 jöff'i 3000 1000 3000 "iööö 3200 iööö' 30C0 "söö 3400 iocd |76600 '22680 75600 25400 — 1000 78800 3200 57 107 Usus vor l./X. 1907 11800 600 2000 Maschinenmeister Automatik nach l./X. 1907 1400 6ÖÖ 1600 eoö k. k. St. ! 1400 söö 1600 'S»' Bahnmeister, Signalmeister (früher Blockmeister) UfuB vor l./X. 1907 1000 48*6" 1100 480 Automatik nach l./X. 1907 1200 4ÖÖ 1300 SÖÖ k. r. Et. 1400 "soff 1600 "äöö Signalmeister (früher Telegraphenmeister) Usus vor l./X. 1907 Automatik nach 1./X. 1907 t. k. St. ! 1200 480 1200 400 1300 söö 1400 'soö 1600 äÖO Lokomotivführer Usus vor l./X. 1907 Automatik nach l./X. 1907 k. r. St. 4200 '"«ff 1200 400 1200 4M 1300 600 13C0 "soö 1300 480 2200 720 2400 720 2600 söö' 1800 600 2000 TOÖ" 2200 2400 800 1800 600 2000 706 2200 700 2400 800 1200 480 1400 6ÖÖ 1600 *600 1400 500 1600 6Ö0 1800 '(Toö 2000 1800 6Ö0' 2000 7ÖÖ' 2200 7ÖÖ 2400 800' 1400 'eoö 1600 600 1400 söö 1600 600 1800 ÖÖÖ 2000 1800 2000 600 700 2200 700 2400 1400 söö' 1400 «ff 1600 600 1400 500 1600 äöö 1800 1800 äöö 1600 “eoö 2000. TOÖ 2000 7*0*0* 2600 Soö 2600 800 2200 TOÖ 2600 8ÖÖ 1800 "oöö 2200 "toö 2600 "800* 2200 "toö 22C0 7ÖÖ 2800 800 2800 "iööö 3000 "iööö 2300 iöbö 3000 iööö 1800 “cöö 2400 söö 2600 söö' 2800 iticö 30C0 iööö' 2400 Söö* 2800 iööö' 2600 800 3000 iööö 1800 GÖÖ' 2400 söö 2400 ’iöff 2600 "söö 2600 Söö 2000 720 3000 söö 3200 1000 3400 iööö' 2000 720 2700 3200 'iööö 3200 iööö* 2000 "eoö' 2800 1000 '2700 800 3400 iööö* 3400 iöcö' 3000 icoo 240q "«4*Ö 4800, 4920! 188Ö0 15900i ""iseti' 13700| ""46ÖÖ 13300 mö 13700 4600 50500 2400 "20ÖÖ 221 160 613 610 501 610 620 147 , Kanzlisten (früher Kanzlei-expedienten) Usus vor l./X. 1907 1000 4*8*0 Automatik nach l./X. 1907 1200 400 1300 "söö r. f. et. i 1200 "4ÖÖ* 1300 "söö 1100 ”«ö 1400 söö 1400 söö 1200 4bÖ 1400 6ÖÖ 1600 cöö 1800 coo 2000 TOÖ 1600 6ÖÖ 1800 605* 2000 7ÖÖ* 1600 jäxT 2200 "toö' 2400 söö 2200 700 2400 "äöö" 1800 "tiOÖ 2600 "Soff 2600 "äöö 2200 "j'20 107m 800 800 17600 16510 20&00 II 680 Stationsmeister (früher Stations-expedient) UfuB vor l./X. 1907 [1000 r«o noo 480 Automatik nach l./X. 1907 1200 riöff 13C0 söö k. r. St. B. 1200 400 1300 söö" 1200 480 1400 500 1600 ööö 1400 1600 500 600 1400 "ööö 1800 "göö 1800 "äöö 1600 600 2000 :öö 2000 Wo" 2200 "toö 2200 7ÖÖ 1800 "ööö 2400 "söö 2400 8ÖÖ 2600 ;*söö 2600 2000 72Ö 2700 2800 iööö 3000 1000 15500 " 'WÖv 1000 340» "Ä«j 590 147 UfuB vor l./X. 1907 1000 1100 48Ö Wagenmeister Automatik nach l./X. 1907 '200 406” 1300 SÖÖ' f. I. St. ! 1200 "4ÖÖ" 1300 söö" 1200 "4'so* 1400 "söö' 1400 "Söö Wagenrevisor ZngSreviso« Usus vor l./X. 1907 Automatik nach l./X. 1907 k. t. St. Usus vor l./X. 1907 !l200 480 Automatik nach l./X. 1907 k. k. St. 11200 200 *400* 1300 söö 1200 1300 400 500 [1200 400* 1200 4ÖÖ 1300 soö 1300 "söö 1400 "ööö 1400 "im 1400 "söö' 1400 "5ÖÖ 1400 "söö 1400 "soo 1400 'göö" 1600 coo" 1800 cöö 2000 '"toö 1600 "ÖÖÖ 1800 2200 7ÖÖ 2400 "söö 2600 "soo 1600 "äöö 1800 "*6ÖÖ 2000 7ÖÖ 1600 1600 cöö 1800 SÖÖ 1600 äöö 1800 äöö 1600 GOO 1600 'eoö 1800 GÖÖ 1600 6ÖÖ 1800 äöö 1800 GÖÖ* 2000 öö 2000 700 1800 600 2000 "Öö 2000 70*0 2200 7ÖÖ 2200 "70Ö 2200 TOÖ* 2200 TOÖ 22C0 7ÖÖ 2400 "söö 2300 "*ÄÖ 2800 Vööö" 3000 1000 2000 "reo" 2400 söö" 2400 "mö” 2400 "söö 2400 "äöö 2000 2ü' 2600 Söö 2600 8ÖÖ 2600 söö" 2600 soö* soo 2800 iööö 3000 1000 2700 2800 iööö 3000 iööö 11660 «510 18500 >6750 I 2280011 2400 "2ÖÖÖ ;53400| 19560*1 l3100 iööö 19440 80800 22000 S6510 2ÖSÖ0II 67500 22800,' 2400 "2000 738 147 431 147 442 147 Bclenchinngs-meister (früher Beleuchtungsausseher) UfuS vor l./X. 1907 1200 480 1400 "ÖÖÖ* 1600 600 1800 ”goö' Automatik nach l./X, 1907 11200 iöff 1300 soff 1400 "söö" 1600 1800 6ÖÖ 2000 7ÖÖ 2200 r. r. et. 1200 400 1300 "söö 1400 "söö 1600 600 1800 2000 7ÖÖ 2200 2400 "äöö Usus vor l./X. 1907 MagazinSmeister Automatik nach l./X. 1907 k. f. St. B. UjvS vor 1907 VVerkonLnkteur Automatik nach l./X. 1907 I. k. St. 0. Platzmeister (früher StationS-meister) Usus vor l./X. 1907 Automatik noch l./X. 1907 k. k. St. 0. 1000 480 1100 1200 48Ö 1200 4ÖÖ 1300 soö 1400 söö 1600 ÖÖÖ 1200 «ö 1300 'söö' 1400 "Soö 1600 äöö 1100 4BÖ 1200 480' 1200 400 1300 söö" 1400 söö 1600 60Ö 1200 «ö 1300 "5Ü0 1400 "söö 1600 äöö 1200 480 1400 600 1200 Äff 1300 SOO 1400 soö 1600 GÖÖ 1200 4ÖÖ 1300 'söö' 1400 500* 1600 60Ö 1400 600 1800 "göö 2000 2200 TOÖ 1800 "ööö 2000 700 220C 700 1300 “«ff 1800 "goo 2000 700 1800 "äöö 2000 7ÖÖ 1600 "ÖÖÖ 1800 "ööö" 2000 1800 "600 2000 7ÖÖ 1400 480 2200 7Ö0 2200 700 1800 äöö" 2200 2200 700 1600 "cöö" 2400 äöö 2400 2400 "äöö" 2300 TW 2600 8ÖÖ '2700 800 1800 2600 8ÖÖ 2700 Söö" 1500 6Ö0" 1600 "ööö 2300 700 2600 söö" 800 2600 äöö* coo 17640 l:i"u 2ÜMI0 9700 5600 1600 15000 2400 5600 "Yäöo 17800 19200 20800 i 7 -■ ;() 10500 20Ü00 375 240 680 240 701 240 406 240 Anmerkung: Die obere größere Zahl gibt immer die Höhe des Gehaltes, die untere kleinere Zahl die Höhe des Quartiergeldes an. Die dritte mit k. k. Staatsbahn bezeichnet? Kolonne Ait fettgesetzten Ziffern zieht die bei der k. k. Staatsbahn seit 1. Jänner 1909 geltenden Verbesserungen in der Automatik gegenüber den bei der Staatseisenbahngesellschaft gegenwärtig bestehenden Verhältnissen in Vergleich. Das Zeichen — heißt Minus --- weniger. 1 Inbegriffen die in die Pension einrechenbare Alterszulage von 100 Kr. *“1 Zur richtigen Vergleichsermöglichung wurde bei dieser Kategorie dem früheren (vor 1. Oktober 1907) Anfangsgehalt von 1800 Kr. auch für jetzt ein solcher von 1800 Kr. zur Grund; age der Berechnung gegenüber gestellt, da der gegenwärtige verminderte Ansangsgehalt von 1400 Kr. eigentlich keine Schädigung bedeutet, sondern nur die - frühere Ernennung zum Müschinen« ermöglicht. , „.................................. ..Dt» Glf-NdayE." , Nr. 2? Diener, die nach dem Usus vor 1. Oktober 1SV7 automatisch zu Unterbeamten ernannt wurden. Derwendungs- kategorie Regulierung Erreicht nach Dienstjahren =|,5 ssS Ss- §|S füg rt lo e S e 'S 3 ZS ff Mb ?*§■ ca r- 6 2 3 4 5 61 7 8 9- 10- 11 12 13 14" 15 16 17 '18 19 20 21 22 23 24 25 27 29 32 35 an Gehalt und Quartiergeld in Kronen in Kronen Kittet lototnotfofüfirer jetzt Lokomotivführcr» nntuiirtc als Dienet u. Lokomotivführer DIS Unterbeamte Usus vor l./X. 11)07 900 "aöö“ 1000 480 1200 480 1300 "480" 1400 "480" 1600 "ü'öö" 1800 600 2000 600 44200 16720' 7400 1630 301 Automatik nach l./X. 1907 900 85Ö" 1000 "356" 1100 400 1200 400 1300 "56*6" 1400 *500* 1600 "666" 1800 "soo" 2000 700 2200 700 2400 800 2600 800 2805 1000 ‘2700 *806" 51600 17350 k. k. St. 58. 1000 350 1100 400 1200 4*6*6" IM 500" 1400 SCO 1600 600 1800 600 2000 700 2200 700 ä400 800 26ÖÖ 800 "iööö ‘3100 =iööo 57700 19700*1 61001 2350 282 Satzcauffehet jetzt MagazinSanfseher als Dienet, Magazineur jetzt Magazinsmetster als Unterbeamte Usus vor l./X. 1907 800 "scö" 900 360 1000 *480“ 1100 *480" 1200 *480* 1400 "606" 1800 600 > 39400 "15*360 9800 '"""i'ioo" 366 Automatik nach l./X. 1907 900 MO* 1000 *3*50" 1100 406” 1200 406"’ 130t) *506" 1400 "soö" 1600 ’cöö" 1800 *6*66" 2000 *7ÖÖ" 2200 700 ‘2300 700 49200 'i's'ösö* r. r. st. SB. 1000 350' 1100 4ÖÖ" 1200 406" 1300 SM" 1400 500 1600 "soö" 1800 606" 2000 * 706 * 2200 700 2400 800 2600 *800" ‘2700 800 55400 18300 6200 1750 265 Kondukteure als Wiener, Oberkon» dnkteure als Unterbeamte Ufus vor l./X, 1907 700 SSO" 800 360 900 "sgö 1000 480 1100 *4*8*6" 1200 *4*80" '■ 1300 480 1400 *480 1600 Tcöö’ 1500 "s6ö* 30500 129*6*0* ^13600 """*l!SÄ* 530 Automatik nach l./X. 1907 800 300 | 900 850 1000 *350" 1100 ■400" 1200 *405” 1300 *500" 1400 *s66" 1600 600 1600 600 1800 60Ö™ 2000 *7ÖÖ" 2200 *706" ‘2300 "too* 44100 "1*5250 r. r. st. V. 900 350 1000 350 1100 400* 1200 *406" 1300 SCO 1400 500 1500 600 1800 600 aöod *700" 2200 700 800 800 !'2?00 800 -> I47OOO 164ÖÖ 2900 1150 135 StaiionSanfseher als Diener, SiationSmeister jetzt Platzmeister als Unterbeamte Usus vor l./X. 1907 900 360 1000 *480" 1100 480 1200 ■4*80" 1400 606" 1600 'cöo* 1600 000 1800 "mb" 41800 *16080 7400 470 262 Automatik nach l./X. 1907 900 85Ö" 1000 "ssb" 1100 *4*66" 1200 "4*6*0"' 1300 506" 1400 *500" 1800 "goo" 2000 700 2200 *706" ',2300 "70Ö" 49200 16550 l. t. St. 58. 1000 W 1100 *400" 1200 *400" 1300 500 1400 500 1600 600 1800 *600"" 2000 700 2200 "700 2400 Mi" 2600 800 ‘2700 800 55400 18300 6200 1750 265 Diener. Beleuchtungsauf-sehcr (ftüher Lber-tamvist auf den Linien) Wagenberkehrs» aufseher UlueUr Bor-rückuuaSfriste» vor l./X. 1907 900 *360" 1000 480 1100 *480" 1200 *480” 1400 ’cöö" 1600 600 39600 *159*60* 40400 14950 800 — 1010 - 7 Automatik nach l./X. 1907 900 350 1000 350 1100 400 1200 "466" 1300 ’söo" 1400 '566" 1500 666 1600 600 1700 "km" 1800 600 t. k. St. B. 1000 '350'' 1100 W" 1200 406" 1300 500 1400 "566" 1500 600 1600 600 1700 600 1800 600 44000 157061 3600 750 145 BeleitchtungSauf- feber (früher Ober-lamvisi bei der Direktion in Wien) Fahrkartendrucker (früher Drucker, Packtcrer) Usus vor l./X. 1907 800 36Ö 900 360 1000 406" 1100 "48*6" 1200 "48*6" 1400 600 36900 1584Ö 3500 — 890 87 Automatik nach l./X. 1907 900 'ssiT 1000 *850* 1100 400 1200 400 1300 ‘566" 1400 "500" 1500 600 1600 600 1700 600 1800 ’eöö" 40400 *14850 k. r. et. sb. 1000 350" 1100 *406" 1200 400 1300 500 1400 '50Ö" 1500 600 1600 600 1700 600 1800 600 44000 *15706' äeoö """"'750 145 Magazinsauf-seher (früher Lade-ausseher) Usus vor l./X. 1907 800 "860" 900 *860" 1000 '*480'" 1100 "4*8*6" 1200 480 32600 13680 40400 *1*4950 ^7800 """1270 302 Automatik nach l./X. 1907 900 '356" 1000 "s'öö" 1100 *4ÖÖ" 1200 "466" 1300 600 1400 **5*60" 1500 600 1600 *6ÖÖ" 1700 "sab" 1800 "too" r. t. et. sb. 10Ö0 350" 1100 *400 ' 1209 400 1300 "506* 1400 500 1500 600 1600 600 1700 600 1800 600 44000 "15700 3609 750* 145 Maschiuenaufscher und Signalschlosscr (früh. Maschinenwärter) Berschubaufsehcr (früher StationSanfseher Wagenverschubmeister) Wagenaufsehcr (früh. Wagenunterfucher) Usus vor l./X. 1907 900 "966" 1000 *48*6“ 1100 *48*6" 1200 *480* 1400 ■*60Ö" 1600 600 40000 "iisösb" 400 — 1130 - 24 Automatik nach l./X. 1907 .900 *3*60" 1000 "s'r'6" 1100 *400" 1200 *4ÖÖ* 1300 600 1400 'ÄH" 1500 *6ÖÖ' 1600 6ÖÖ 1700 600 1800 "cöo" 40400 14950 111000 l. f. St. SB. |w 1100 400 1200 400 1300 500 1400 SCO 1500 6CÖ 1600 600 170Ö 600 1806 600 44000 15700 3600 750 145 Stationsmeister- anwärter (Stationsmeister bei der k. t St. B.) sUsus vor 1./X. 1907 900 Ho" 1000 *480" 1100 *480* 1200 480 1400 600 1600 "666 * 40000 16080 400 — 1130 — 24 Automatik nach 1./X. 1907 900 396" 1000 3*5*6" 14ÖÖ 1100 *400" 1200 "40Ö" 1300 500 1400 *506*' 1500 600 1600 "cöö" 1700 600 1800 600 40400, 14950 l. k. St. SB. 1200 1300 1600 1800 2000 2200 2400 2600 2800 1800 3000 ‘3100 WbUO 27100 1165 ,400 500 500 600 600 700 700 £00 600 1000 600 1000 loco 22800 7850 Bahnrichter Usus vor l./X. 1907 600 300 700 *S6Ö" 800 360 900 360 1000 "iss" 1100 480" 1200 *480" 29100 *12660' _9500 169v" 373 Automatik nach l./X. 1807 800 800 900 350 1000 "356" 1100 ■4Ö6" 1200 *466" 1300 *500" 1400 500 1500 "cöö" 1600 SÄ" ‘1700 cöö* 38600 *14850" k. k. St. 8. 900 '35ö" 1000 350" 1100 400 1200 *400" 1300 '5 60" s 1400 500 1500 600 1600 600 ‘1700 600 4150(1 '152ÖÖ 2900 850 125 Blockstgnaldiener (früher Zentral--weichenstellcr in größeren Stationen) Usus vor l./X. 1907 800 360 900 360 1000 "4*8*6" ■ / 1100 *486" 1200 "48Ö" 31700 13440* 6900 910 260 Automatik nach l./X. 1907 800 306" 900 "sao* 1000 *350" 1100 "4*60" 1200 400 1300 '*606" 1400 500 1500 600 1600 Too" ‘1700 600 38600 1*4356 1.1. St. B. 900 35Ö" 1000 *350" 1100 400 1200 4ÖÖ" 1300 *506" 1400 500 1500 600 1600 600 11700 600 41500 *15200 im 850 125 HanSanfseher (früher Hausdiener, Nachtwächter) Usus vor l./X. 1907 | 800 1 360 JOO "ööo" 1000 480 1100 *48*6" 1200 *480 ’ 1400 666 35300 15120 3300 — 770 84 Automatik nach l./X. 1907 | 800 | 300 900 "sso" 1000 "s's'o ’ 1100 Too" 1200 "4*66" 1300 "606" 1400 "666** 1500 "goo" 1600 600 ‘1700 600 38600, 14350 k r. st. B. 1 900 ('350" 1000 M* 1100 *406" 1200 M" 1300 500 1400 500 1500 600 1600 600 ‘1700 600 41500 15200 2906 850 125 Kanzleidiener (früher Kanzlci-diener, SaaldicNer aus den Linien) Usus vor l./X. 1907 | 80C 360 900 360 1000 480 1100 E " 1200 *48*0"* 32100 *13560 6200 233 Automatik nach 1./X. 1807 800 1 'söö‘ 900 "35Ö" 1000 ■*35Ö" 1100 1200 "4*66" 1300 "b'6b" 1400 1500 "cöo" 1600 ‘1700 "evo" " 38600 400 506 600 14350 790 t. I. St. 8. 1 900 1 350 1000 350 1100 400 1200 "400" 1300 500 1400 500 1500 600 1600 *600" *1700 600 41500 15200 2900 850 125 Kanzleidiener, Portiere (früher Kanzleidiener und Portiere bet der Direktion in Wien) 1 Usus vor 1./X. 1907 I 80C 360 900 360 1000 480 1100 *480" 1200 *480* * 1200 "4'6'ü" 13ÖÖ 500 1400 600 36900 *158*40 7 I Automatik nach | 1./X. 1007 80t *305" 900 *360" 1000 ■*850* 1100 *406’* 1400 500 1500 *605" 1600 600 ‘1700 600 38600 *14360' 1700 | k. f. St. B. I 9001000 1 '350"! '35Ö' 1100 *460" 1200 400 1300 "506 1400 500 1500 600 1600 600 11700 600 41500 15200 2900 850 125 Kanzleigehklfe 1 Usus vor l./X. 1907 | 80t I 360 900 360 1000 480 1100 *480" 1200 "48ö* 32900,1 1*3*680 212 Automatik nach 1 l./X. 1907 80t 306" 90t '*3*50* 1000 360 110(1 *4UÖ" 1200 *400 1300 "soö" 1400 600 1500 600 1600 600 ‘1700 600 38600 5700 14350 ü 67*0* 1 t. k. St. B. 100( 1 360 110t 400 1200 400 1300 600 1400 500 1500 660 1600 600 170Ö 600 1800 900 44000 5400 15700II 1350 223 Kondukteur 1 Usus vor | l./X. 1907 I 71K *360' 1 80t 360 90t *360* 1000 480 1100 ‘*4*80* 29100 *129*60 9500 “1*390 363 I Automatik nach | l./X. 19U7 | 801 f 300 > 901 „ 360 100t 850 not "4ÖO 120t *4*6*0' 1300 "66*6" 1400 ’öbo" 1500 600 1600 600 ‘1700 600 5)8600 14350* k. r. St. B. 'j 9W ,350 Jl00( *350* not 400 120 c 400 13ÖC 500 1400 500 1500 600 1600 „600 ‘1700 600 41500 15200 2900, 850 125 Lokomotivheizer I Usus vor l./X. 1907 t 60 j 300 3 70t 360 80t *360 90t 360 100t 480 ( 26900 12660 11700 „„„ 446 Automatik nail l./X. 1907 1 80 1306 J 901 ' **8*50* ) itxx SK) 110t 400 120t *400* 130t 500 140t) 500 1500 "Äb" 1600 "m" ‘1700 600 38600 1*43*50 k. k. St. B. 1 90 | S50 0100 350 1 110( 400 120< *4*09* } 130t "500' 140t 500 1500 '600" 1600 600 ‘1700 600 _ 415tk) E 2900 850 125 Nr. 27 »Der Eisrnvahrrrv." Seite 7 . Diener. (Fortsetzung.) Erreicht nach Dienstjahren VerwendungS-kategorie Reguüerung in Kronen an Gehalt und QuarLiergeld in Kronen Ums vor 1907 13440 Oberheizer (früher Heizhauswärter) |386 14350 Automatik nach l./X. 1907 k. r. Ct. B. U|U8 vor l./X. 1907 Oberheizcr (früher Oberheizer bei der Direktion) 38600 14360 Automatik nach l./X. 1907 t. k. et Ums vor l./X. /X. 1907 tberverschicber (früher Wagen-verfchubausseher) Automatik nach l./X. 1907 r. k. et. B. 900 :i«i 800 äöö 580 35Ö Usus vor l./X. 1907 Portier (früher Portier auf den Linien) Automatik »ach l./X. 1907 HUiU r. r. et. Usus vor 1907 IS080 Pumpenwärter (früher Pumpen Wärter. Stabilkesselheizer) Automatik nach l./X. 1907 1 ISoO 1800 t. k. et. 3-2600 iStiW 8600 ltfuä vor l./X. 1907 «tationSaufscher (früher Starionsgehilfe) Automatik nach l./X. 1907 11:;:." f. k. St. 1100 mzo Ufu» vor l./X. 1907 Automatik nach l./X. 1907 Turstcher I i:JW r. k. et. 27900 13080 37700 UjuS vor Lampist (früher Lampist auf den Liniep) Automatik nach l./X. 1907 i::v. u 39GÖ0 Imool 900 1000 350' "350 k. f. St. 36900 16840 37700 Mus vor 1907 Lampisten [früher Lampisten et der Direktion) 800 900 SÖÖ" "350 Automatik nach l./X. 1907 k. r. st. 32600 13*680 B770Ö 13850 Ufuä vor l./X. 1907 StaLtousotener, Ma^azinsdiener (früher Magazinsgehilfe) Automatik nach l./X. 1907 900.1000 r. k. et. B. 350 I 350 27600 1»J6Ö 28250 iöooij 37700 13860 Usus vor l./X. 1907 Wächter (früher Zentralweichen-steller in kleineren Stationen) Automatik nach l./X. 1907 10100 Einreihung k. k. St. B. "251001 Uius vor l./X. 1907 Automatik nach 1./X. 1907 Wächter (früher Weichenwächter) 12600 8670 Einreihung k. t. St. B. B2-10C; itooö 24750 9000 ums vor 1907 Automatik nach l./X. 1907 Wächter (früher Bahnwächter 15306 brsöl f900 Elnrerhung C. k. St. us vor 1907 1V>:) Automatlk nach l./X. 1907 Wächter über Tor- und egwächter) Einreihung 13860 k. k. St. UjuS vor Automatik nach l./X. 1907 Verschieber 13860 k. k. et. B. Kolonne mit bestehenden Verhältnisse 1 Inbegriffen die in die Pension einrechenbare Alterszulage von 100 Kr □ Diese GehaltSklassen wurden oder werden erst erreicht: 1 nach 26, 3 rtnch 28, Höhe des Gehaltes, die untere kleinere Zahl die Höhe des Quartiergeldes an. Die dritte mit k. k. Staatsbahn bezeichnetc. Jänner 1909 gültigen Verbesserungen der Automatik gegenüber den auf der Staatseisenbahngesellschaft gegenwärtig nach 30, 5 nach 33, 0 nach 34, 7 nach 39 Dienstjahren. I Nach dieser Markierung erfolgte nach den usuellen Vorrückungsverhältnissen vor 1. Oktober 1907 automatisch die Beförderung zu Unterbeamten. In der Automatik nach 1. Oktober 1907 und bei den I. t. Staatsbahnen gibt es eine automatische Beförderung zu Unterbcamten nicht, sondern hängt deren Ernennung von der Normierung ab. Um jedoch einen richtigen Vergleich zu ermöglichen, wurde in dieser Tabelle angenommen, daß auch in der Automatik nach 1. Oktober 1907, beziehungsweise bei den k. k. Staatsbcchnen die Ernennung zu Unterbeamten in derselben, — faktisch erfolflt sie wohl früher — Zeit automatisch erfolge. Bosnifche Eifenbcthneruer-hälfnilfc. Als die Oesterreicher im Jahre 1878 in Befolgung des vom Berliner Kongreß auferlegten Mandats zur Pazifizierung Bosniens uni) der Herzegowina, welches unser armes Vaterland Hunderte von Millionen Gulden, Ströme Don Blut, Taufende von Krüppeln und Sieche kostete, in Bosnien eingerückt sind, fanden sie ein wildes, jeder Kultur bares Land. Ungeheure Wälder bedeckten weite Strecken des Landes und mit dem Spaten in der Hand mutzte man sich den Weg bahnen; Straßen waren so gut wie nicht vorhanden und nur unter unzähligen Strapazen torntten die armen bemitleidenswerten Soldaten in der glühenden Sonnenhitze vorwärtskommen. Heute freilich sieht unfer „neues Vaterland" etwas anders aus. Die Kultur hat ihren Einzug in die Lande gehalten und wie mit einem Zauberschlag änderte sich alles. Straßen und Eisenbahnen wurden gebaut; aus den alten Ortschaften wurden ansehnliche, mit modernem Komfort versehene Städte, Wälder wurden ausgerodet und das Land kultiviert, es wurde in den Bergen nach den Schätzen der'Natur gesucht und diese nunmehr ausgebeutet, kurz, Bosnien und Herzegowina erfreuen sich an den Gaben der Kultur; freilich einer Kallay-Burianfchen Kultur, die cs vortrefflich verstanden hat, den Fremden und Einheimischen Potemkinsche Dörfer vorzuführen: denn hinter allen diesen ins Auge fallenden Schönheiten seufzt ein unterdrücktes, geknechtetes, allen Schrecken der kapitalistischen Wirtschaft ausgeliefertes Volk. , Die arbeitenden Stände, durch deren Arbeit die beiden Länder kultiviert wurden, die alles Schöne und Brauchbare hervorgebracht, sind jeder Freiheit beraubt, sie seufzen unter dem brutalen Drucke des Kapitalismus und der Bureaukratie. Wenn schon die Arbeiterklasse ausgebeutet, schlecht entlohnt und politischer Rechte beraubt ist, leidet der bosnische Eisenbahner unter der „liebevollen Fürsorge" des „Vaters Staat" noch mehr, er ist nicht nur schlecht bezahlt, seine Arbeits- und Lohnverhältnisse nicht geregelt, sondern er seufzt unter der niederträchtigsten Willkür und Korruption einer bosnischen Bureaukratie. Wehe dem, der es wagt, ein freies Wort zu sprechen, die Verhältnisse zu kritisieren, der verfällt ungeschützt den bezahlten Antreibern der Verwaltung in die Hände, die ihm das Leben zur Qual machen, ja ihn in "vielen Fällen existenzlos machen. Es soll sogar vorgekommen sein, daß man Briese verdächtiger Bediensteter saisiert habe, um zu erfahren, was die Korrespondenz dieses oder jenes Bediensteten beinhaltet. Wir wollen heute darangehen, unseren österreichischen Kollegen aufzuzeigen, in welcher materiellen Lage der bosnische Eisenbcihnarbeiter und Bedienstete lebt; vielleicht werden sich viele unserer Kollegen erinnern, wie es einstmals in Oesterreich war und wie es durch den Kampf und die Bemühungen in der Organisation in dieser Beziehung anders geworden ist. Die bosnisch-herzegowinischen Eisenbahner (Beamte, Unterbeamte und Diener) werden in drei Klassen einge-geteilt, nach welchen die Dienstzulage (eine Art von Quartiergeld) bemessen wird. In die I. Klasse rangieren die in Wien und Sarajevo und in die II. Masse die in den Kreis- und Bezirksstädten und in die III. Klasse die in den übrigen Ortschaften domizilierenden Eisenbahner. Die Beamten zerfallen in sieben Gehaltsgruppen: Erhalt «lass« Kr. II. Gruppe. T. , . . 8000) x. 7300} 2. 6600j 3. in. Gruppe. Y . T. . 6000) 1. 5500 > 2. 5000J 3. IV. Gruppe. « 7 -7.4600) 1. 4200} 2. 3800 J 3. V. Gruppe. . w. . 3400) 1. 3200 } 2. 3000 j 3. VI. Gruppe. . ?. . . 2700) 1. 2500> 2. 2300 J 3. VII. Gruppe. . . V. . 2100) 1. mn 2. 1700J 3. Die Unterbeamten geteilt, und zwar: I. Gruppe. . ,[3,r,3100) 2900> 2700J 2500) 2300} 2100) IL Gruppe. TV. . 2000) 19001 1800 f 1700) Ul. Gruppe. . »ftlV.1600) 15001 14001 1300) Die Diener rangieren I. Gruppe. . . . t; . 1500) 1400} 1300J II. Gruppe. ;«?;. . . 1200 1120 1040. m. Gruppe...... 960) 8801 1. 2501 8001 2. 2101 720) 3. 190) Das erste, was in die Augen fällt, sind die niedrigen Anfangsgehälter und die Beträge, in welchen besonders der Diener und Unterbeamte vorrückt. In den Gruppen III und II (Gehalt von 720 bis 1200 Kr.) der Diener sind die Vorrückungen mit 80 Kr., bei der Gruppe derUnter-beamten III und II (Gehalt von 1300 bis 2100 Kr.) mit 1000 Kr. fixiert; bei den Beamten durchwegs mit 200 Kr. Auch die sehr unregelmäßige Verteilung der Dienst--ulage ist sehr charakteristisch. Bei dm Beqmten bewegt sich Dienst» VorrückungS-zulage leisten in Jahren «r. 1800} $ 1600) 1320} 1280J 1400) 1160 \ 1040) 1200) 1000} 900) 1000) 840} 700) 800) 680} 620) 27» werden in drei Gruppen ein- i; 2. 1. 2. 3. 1. 2. 3. 2V, 5001 4201 380) ebenfalls in drei Gruppen: 1. 460) 2. 370} 4 3. 330) 1. 350) 2. 290} 3. 200) 8 B dieselbe in den einzelnen Klassen von 60 bis 280 Kr., bei den Unterbeamten von 40 bis 120 Kr. und bei den Dienern von 40 bis 90 Kr. Die Vorrückungsfristen wären als akzeptabel zu bezeichnen, wenn man nicht wüßte, daß in der Beförderung eine echt türkische Willkür herrscht und daß der Uebergang aus der einen Gehaltsgruppe in die andere auf große Schwierigkeiten stößt. Immerhin würde ein Bediensteter, wenn alles klappt und regelmäßig vor-rückt, 27 Jahre brauchen, um von dem Anfangsgehalt von 720 bis auf 1500 Kr. zu kommen; der Unterbeamte (falls er gleich zum Unterbeamten ernannt wird) braucht 37 Jahre und ein Diener, wenn er in der 1300 Kr.-Stufe zum Unterbeamten ernannt wird, würde ein Methusalemsalter erreichen muffen, um den Endgehalt eines Unterbeamten bekommen zu können. Was würden die österreichischen Kollegen dazu sagen, wenn dieses Schema bei uns Geltung haben sollte? Freilich, die Bosnier Haben keine Organisation, sie haben niemanden, der sich ihrer annehmen würde und darum kann die löbliche Verwaltung auch machen, was ihr beliebt. Sind schon die Gehaltsverhältnisse der definitiven Bediensteten als sehr unerquickliche, ja schlechte zu bezeichnen; ist die Entlohnung der Arbeiterschaft eine miserable, den ungeheuer teueren Lebenshaltungsverhältnissen in Bosnien und Herzegowina in gar keiner Weise entsprechende. Die iioch am besten bezahlten Arbeiter sind die Prosessionisten in den Werkstätten, fbie wenigstens eine geregelte Lohnerhöhung haben; die übrige Arbeiterschaft ist aber sehr übel daran und die hiesigen Verhältnisse einer dringenden Ncmedur sehr bedürftig. Die W e r k st ö 11 e « a r B e i t e r, sofern sie Prosessw-nisten sind, erhalten per Stunde einen Lohn von 28 H.; in den ersten 7 Jahren erhöht sich der Lohn jährlich um 2 H. per Stunde; zwischen dem 7. und 13. ^ahre der Dienstzeit erfolgt eine weitere Erhöhung um V/2 H. per Stunde; dann folgen weitere Lohnerhöhungen vom 14. bis zum 20. Jahre um 2 H.; vom 20. bis zum 22. Jahre um 3 H.; weiter für je 2l/„ Jahre Dienstzeit um 2l/? H. bis zum 30. Dienstjahr; im 33. Jahre bis zum 36. Dienstjahr erhöht sich der Lohn um 3 H. und nach dem 3 6. Jahre um 4 H. per Stunde, bis der Lohn den festgesetzten Höchstbetrag von 78 H. per Stunde erreicht. Glücklich ist jener zu preisen, der es wirklich aushält, bei der B.-H. St.-B. solange arbeiten zu können I Die Hilfsarbeiter sind schon bedeutend schlechter daran; der Minimallohn beträgt 26 H. per Stunde und erhöht sich in Zulagen von je 2 H. per Stunde bis zum Höchstlohn von 45 H. per Stunde. Die Taglöhner haben einen Minimallohn von 22 H.; der Maximallohn betrügt 35 H. Die normale Arbeitszeit für alle drei hier genannten Arbeiterkategorien beträgt neun Stunden. Die Stationsarbeiter bekommen in den größten Städten der beiden Länder einen Taglohn von Kr. 3*30, in anderen Ortschaften 2 Kr. Arbeitszeit und Vorrückungstermine sind nicht geregelt. Die Bahnerhaltungsarbeiter sind in zwei Gruppen eingeteilt: a) in Prosessionisten und b) in Arbeiter. a) Prosessionisten bekommen einen Taglohn nach den in den einzelnen Ortschaften ortsüblichen Löhnen. Lohnerhöhung erfolgt nach je fünf Jahren um 30 H. täglich. Maximallohn für Schlosser 6 Kr., für andere 5 Kr. b) Arbeiter: Anfangslohn Kr. 1-60; Lohnerhöhung in je fünf Jahren um 10 H. täglich. Die Arbeitszeit beträgt zehn Stunden. Im Winter wird je nach der Witterung acht bis neun Stunden gearbeitet, selbstredend werden, wie auch an Regentagen, Lohnabzüge gemacht. Diese Darstellung dürste ein kleines Spiegelbild für unsere österreichischen Kollegen sein, die noch die alte, goldene Zeit in den Jahren vor 1893 mitgemacht haben; die jungen Kollegen können aus dieser Darstellung aber die Tatsache schöpfen, daß, wenn es bei uns besser geworden ist, sie dies nur dem unermüdlichen Wirken oer Organisation zu verdanken haben. Zur Vervollständigung der bosnischen Verhältnisse ist es notwendig, auch die Teuerung aller Lebensmittel, Wohnungen 2c., ferner auch die Schulverhültnisse zu beleuchten ; erst dann wird es möglich sein, sich ein richtiges Bild über das Glück in Bosnien und Herzegowina als Eisenbahner zu wirken, zu machen. In den größeren Städten ist in der Nähe deS Dienstortes ein Mangel an Wohnungen zu bemerken; die Wohnungen sind schlecht und den hygienischen und sanitären Vorschriften nicht entsprechend. Bessere Wohnungen sind so teuer, daß ein Bediensteter die Miete nicht erschwingen kann. Wird einem Bediensteten eine Naturalwohnung zugewiesen, so muß er diese ebenfalls teuer bezahlen. So muß ein Beamter oder Diener sür je ein Zimmer 160 Kr., für je ein Kabinett oder Küche je 80 Kr. Miete jährlich bezahle». Ein Diener bezahlt für dieselben Räumlichkeiten 120 Kr., beziehungsweise 60 Kr. Diese Miete ist zu bezahlen ohne Rücksicht darauf, w o oie Wohnung angewiesen wird, ob in einer Stadt oder in einem Dorf. Privatwohnungen find, wie schon erwähnt, bedeutend teurer. Wenn man zu den teueren Mietpreisen noch die überaus teueren Lebensmittelpreise zurechnet, so ist es ein Wunder zu nennen, daß es überhaupt möglich ist, daß der Eisenbahnbedienstete und -Arbeiter mit diesem Einkommen sein Auslangen findet. Die Approvisionierung liegt ausschließlich in den Händen von Spekulanten, welche, da Bosnien und Herzegowina, die auf diesem Gebiete nichts selbst produzieren, die Lebensmittel von auswärts beziehen und auf diese Weise nach Belieben die Preise in die Höhe treiben können. Ans diese Weise erreichen nicht nur die Lebensmittel, sondern auch die Bekleidung und Beschulung oft horrende Preise. Dieser Teuerung wäre nur dadurch zu steuern, daß die Eisenbahner die Approvisionierung selbst in die Hände nehmen und Konsumgenossenschaften gründen würden; es besteht wohl m Serajewo ein Lebensmittelmagazin, dieses kann sich aber schlecht entwickeln, weil die Verwaltung sich in unrichtigen Händen befindet und somit dem angestrebten Zweck in gar keiner Weise entsprechen kann. Unter allen Lebensmitteln ist nur ein Artikel billig, und zwar sehr zum Schaden der Eisenbahner: der Wein, und so mancher Eisenbahner und -Arbeiter benützt diese Gelegenheit, Trost im Wein zu suchen. Der Eisenbahnverwaltung wird wohl gerade dieser Umftand sehr recht sein, denn sie gewinnt ja dadurch willenlose Werkzeuge ihrer Ausbeutungsgelüste. Auch die Ausbildung der Kinder verursacht den Bediensteten mehrfache Kosten, da das Schulwesen in Bosnien und Herzegowina auf der niedrigsten Stufe steht. Diese Kosten müssen bei den geringen Einnahmen des Bediensteten gewiß in Anrechnung gebracht werden. Hier hätte der Staat, die Eisenbahnverwaltung vornehmlich die Pflicht, helfend einzugreifen und in allen größeren Stationen, ivo Personal domiziliert, entsprechende Schulen einzurichterl und dem auswärts domizilierenden Personal durch Substdien, Stiftungen rc. zu ermöglichen, ihren Kindern die für das Leben notwendige Bildung geben zu können. Freilich, unter den obwaltenden Umständen wäre es von den maßgebenden Faktoren zu viel verlangt. Und zu der Ursache, warum solche Verhältnisse in einer sür den Staat und sür die Allgemeinheit so wichtigen Berufsgruppe herrschen können, warum es möglich ist, daß der bosnisch-herzegowinische Eisenbahnbedienstete und Arbeiter der Ausbeutung und Willkür ausgeliesert und ein elendes Dasein, in Hunger und Elend zu führen verurteilt ist. Es fehlt an einer Organisation, an Solidarität unter den Eisenbahnern; viele von ihnen geben, anstatt ihren Geist zu bilden, anstatt sich eng zusammeuznschließen und in diesem Zusammenschluß sich eine glücklichere Zukunft zu erkämpfen, dem Weine den Vorzug und ertöten damit noch den Rest des Pflichtgefühles, welches sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihren Familien und ihren Berufskollegen schuldig sind. Es bestehen viel Eisenbahnervereine, wie ein Beamten-, Lokomotivführer- und Dienerverein, sowie ein Unterbeamtenklub, es sind wohl mehrere Eisenbahner Mitgliedar der bestehenden Wiener Vereine; alle diese Vereine erfüllen aber ihre Aufgabe nicht, sie erziehen nicht die Eisenbahner und Arbeiter zu solidarischen, klassenbewußten Menschen, sie klären sie nicht auf über den Wert ihrer Arbeit und über ihre Rechte, sie betreiben lediglich eme öde, nichtssagende Vereinsmeierei. Auch der bestehende Rechtsschutz- und Unterstützungsverein „Flugrad", obzwar von den besten Intentionen geleitet, kann dem Zweck der Verbesserung der allgemeinen Lage der Eisenbahner Bosniens nicht entsprechen, weil er leider von den eigenen Kollegen nicht die notwendige Unterstützung und das richtige Verständnis findet und fein Wirkungskreis zu beschränkt ist. Und doch ist auch den bosnisch-herzegowinischen Eisenbahnern nicht anders, als nur durch eine kräftige, mächtige, einheitliche, klassen- und zielbewusste Kampfesorganisation zu helfen, die ihre Zweige über alle Strecken und Stationen des bosnisch-herzegowinischen Eisenbahnnetzes ausbreitet und alle die bedrückten und unter» drückten Eisenbahnproletarier in dem einzigen Gedanken umfaßt: Keine Ruhe früher, bevor die Gehalt s-, Lohn-, Arbeits- und Vorrückungsverhältnissegeregelt sind, bevor auch für die Eisenbahner Bosniens und Herzegowina die Stunde der Erlösung aus der wirtschaftlichen und geistigen Not nicht schlägt! Zu diesem Zweck müssen sich alle rechtlich und menschlich denkenden und fühlendenMsenbahner Bosniens zufammenschließen, um eine einheitliche, festgegliederte, alle Kategorien des Dienstes umfassende Organisation zu gründen. Dieser Organisation aber mutz eine Waffe in die Hände gegeben werden, die sich überall und unter jeder Bedingung bewährt hat, die einzig und allein imstande ist, selbst in die letzte Hütte des Wächters und Oberbauarbeiters zu dringen, um dort Aufklärung zu verbreiten und den Mut und die Kampfesfreudigkeit zu schaffen: ein Fach blot t, welches unnachsichtig und rücksichtslos alle die Schäden aufdeckt und geitzelt, unter denen die Bediensteten zu leiden haben. Wir wissen es, datz es unsägliche Schwierigkeiten zu überwinden gibt, wir wissen es, datz die Machthaber in Bosnien, wie ein Rudel gefräßiger Wölfe sich auf jene werfen werden, die den Mut aufbringen, unseren Rat zu befolgen; es nützt aber nichts, der Anfang muß gemacht werden, trotz aller Schikanen und Verfolgungen. Auch für den bosnisch-herzegowinischen Eisenbahnbediensteten gibt es kein anderes Mittel als eine mächtige Kampfesorganisation. Und darum nicht gezögert, Kollegen, auf zu der Arbeit, auf zu der Organisation. Je früher angefangen, desto früher schlägt dieStundederErlösung! ü. Von der fluifig-Tcplitzer Cifenbahn. Bei der A. T. E., deren Verwaltung sich seit jehei gegen die Einflüsse der sozialdemokratischen Propaganda stark genug gepanzert dünkte, spielt sich heute derselbe Kampf ab, von welchem auch die übrigen österreichischen Bahnverwaltungen nicht verschont blieben. Seit dem Jahre 1907 gewinnt die allgemeine Organisation unter den A. T. E.-Bediensteten immer festeren Boden. Die soziale Stellung des niederen Personals der A. T. E., welche noch vor wenigen Jahren als eine verhältnismäßig günstige galt, bleibt heute gegenüber den bei den k. k. Staatsbahnen erzielten Verbesserungen zurück. Der Druck der Verhältnisse lastet immer schwerer auch auf den Schultern der A. T. E.-Bediensteten. Das bei der A. T. E. auf dem Grundsätze: „Vogel, friß — oder stirb" aufgebaute System, dessen sich die Verwaltung leider noch immer mit Unnachsichtlichkeit bedient, hat zur Kristallisierung der Ansichten der Bediensteten nicht minder beigetragen. Also spitzten sich die Gegensätze immer mehr zu. Endlich hat auch die Bahnverwaltung eingesehen, daß sie mit den alten Mitteln nicht mehr das Auslangen findet, und so fand sie es für gut, nach dem Beispiel anderer Bahnen eine Personalkommission ins Leben zu rufen. Ursprünglich mochte man höherenorts allerdings der Meinung sein, datz in die Personalkommission keine Sozialdemokraten, sondern indifferente und nationale Elemente gewühlt werden, welche zur Führung gründlicher Aktionen unfähig sind, und datz also die Interessen der Aktionäre in keiner Weise gefährdet erscheinen. Aber das Resultat der Wahlen in die Personalkommission negierte alle solche Annahmen. Und wenn auch die Sozialdemokraten in der II. und III. Sektion in der Minorität blieben, so kann dies an der Tatsache nichts ändern, daß das Verhalten unserer Genossen in der Personalkommissiaassitzung imponierte. Nichts fürchtet eine Bahnverwaltung mehr, als Fachkundigkeit, Ernst und kalt-bWge Entschlossenheit bei den Vertretern des Personals. ».Der MssttdahWK».- Seite 9 Kein Wunder also, wenn man höherenorts bestrebt ist, 'den Einfluß der Sozialdemokraten zu paralysieren. Die Methode dazu ist ja leicht gefunden und das Wertzeug ist auch da. Man macht es so: Mit den Reichsbündlern — die ja bekanntlich stets -u haben sind — vereinbart man auf Schleichwegen Anträge, deren Durchführung nicht einen Heller kostet. Diese Anträge werden eingebracht und selbstredend in der Sitzung auch genehmigt. Der Vorsitzende erklärt sich Namens der Direktion mit den Anträgen einverstanden Und ~ die Reichsbündler haben „Erfolge" erzielt. Die Anträge der Sozialdemokraten werden entweder abgelehnt oder aber als »undurchführbar", „konkret und in die Befugnisse der Perfonalkormnission nicht gehörend" bezeichnet. Za, noch mehr. Der Vorsitzende tritt mit persönlichen Anrempelungen gegen die sozialdemokratischen Personal-kommisfions«ttglieder vor und bildet sich ein, dieselben geringschätzen und verhöhnen zu dürfen. Die Reichsbündler sekundier«» ihm allerdings dabei, denn sie fühlen sich in Lern Schein der Direkttonssonne sehr wohl. Anders freilich die Bediensteten in den Stationen und auf der Strecke. Diese haben doch in die Personalkommission manche Hoffnungen gesetzt und sind nun gänzlich enttäuscht und von Bitterkeit ergriffen. Dazu ^treten noch andere wichtige Umstände, wie die Willkür der Lokalchefs, der militaristische Geist, Schikanen und anderes mehr. Angesichts dessen ist es klar, daß unsere Genossen in -er Personalkommission eine außerordentlich schwierige Stellung haben. Um nicht ohne enge Fühlungnahme mit den Bediensteten handeln zu müssen, entschlossen sich unsere Genossen, für den 5. September 1909 eine Konferenz der Personalkommissionsmitglieder und der Vertrauensmänner der A. T. E.-Bediensteten nach Nussig einzuberufen. Die Konferenz eröffnete names der Zentrale Genosse K o r a n d a aus Prag, welcher auch die Verhandlungen leitete. Zum Programmpunkt: „Bericht der Personalkommissionsmitglieder über die gegenwärtige Situation und Bestimmung einer Direktive über das Verhalten der Personalkommissionsmitglieder in der nächsten Sitzung", referierten die Genossen Schiller und Josef Kohl, deren Ausführungen von den übrigen Personalkommissionsmitgliedern ergänzt wurden. Die Debatte, an welcher sich auch der Vertreter der Personalkommissionsmitglieder der Oe. N. W. B. Genossen Paul aus Schreckenstein beteiligte, klärte die Situation vollends auf. Genosse K o r a n d a griff, die künftige Taktik der Personalkommissionsmitglieder und der Vertrauensmänner vorzeichnend, in die Debatte ein und gab in einem längeren Resümee ein Gesamtbild der Sachlage. Alle Teilnehmer an der Konferenz waren einig, insbesondere in folgenden leitenden Anschauungen: In der Personalkommission ist die erste Form des Mtsprechens der Bediensteten, insbesondere in Bezug auf die Pedonalfragen zu erblicken. Der Ausbau dieser Institution ist anzustteben. j Ein gemeinsames Vorgehen mit den reichsbündle-rischen Personalmitgliedern könnte den Bediensteten keinen Nutzen bringen und ist auch untunlich, weil der Reichsbund sich bisher in jedem Falle als gänzlich unerläßlich erwies. Im Hinblick auf diese Tatsache wurde nachstehende Resolutton zum einstimmigen Beschluß erhoben: Die Konferenz der PersonalkommisfionSmitglieder und der Vertrauensmänner der Bediensteten der A. T. E. beschließt in der Tagung vom 6. September 1909 in Aussig a. d. Elbe folgendes: „Die auf Grund der sozialdemokratischen Kandidatenliste gewählten Mitglieder der Personalkommission haben auf den bereits eingebrachten Anträgen zu beharren und deren Erledigung in der nächsten Sitzung zu urgieren. Neue oder erneute Anträge sind nur insofern einzubringen, als dies im Rahmen der Dringlichkeit gelegen ist. Die Vertrauensmänner der Bediensteten anerkennen voll und ganz die schwierige Stellung der sozialdemokratischen Per-sonalkommifsionSmitglieder und werden deshalb mit noch erhöhtem Eifer für die Schaffung einer starken Stütze derselben in der Organisation unter den Bediensteten hinarbeiten." Zum Schlüsse sei bemerkt, daß es nun Pflicht und Sache aller Genossen bei der A. T. E. ist, unter dem Personal aufklärend zu wirken. Manches ist zwar schon geleistet worden, aber wir müssen immer Zttoch vorwärts. Auch vor der A. T. E. bleibt die Entwicklung nicht stehen. K. J. Von der Tauernbahn. , Durch die Errichtung der Bahnlinie von Schwarzach vis Villach, der sogenannten Tauernbahn, ist ein für den Verkehr ungemein wichtiges Projekt verwirklicht worden, und zwar die Verbindung der beiden Hauptlinien Wien-Innsbruck, Wien-Triest sowie die bisher fehlende direkte Verbindung Kärntens mit Salzburg. Man merkt es auf den ersten Blick, ob man in Schwarzach oder in Spital beobachtet, es rollt Zug um Zug, sowohl mit Frachten aE Personen beladen, und die Bahnhöfe der Beiden genannten Stationen sind stets dicht besetzt von reisendem Publikum aller Nationen. Lebhaft bewegt ist diese Menge stets; die einen, weil sie nicht erwarten können, die viel gepriesenen Naturschönbeiten, die vom Waggon aus mühelos genoffen werden können, sofern nicht dichte Nebelschwaden alles verdecken, zu sehen, teils, weil sie sich gegenseitig das Gesehene schildern. Es ist aber auch schwer zu sagen, welches Stück dieser herrlichen Alpenwelt am schönsten rst. Mit gespanntester Erwartung wird jedes Tunnelende erwartet, es folgt Ueberrafchuug auf Ueberrafchung. Ueberall wird das Herz des Naturfreundes von neuem bewegt und auch jene, denen sich die Geheimnisse der Naturschönheit m ihrem Innern nicht geöffnet haben, schauen mit Bewunderung die stetig wechselnden Bilder. Der lange Tunnel durch den Tauern ist gleichsam zum Sammeln notwendig emaeschoben; jeder gibt sich dem mächtigen Eindruck während der Dunkelheit im Zuge hin. Die einen äußern das Gesehene mit lebhafter Sprache, die anderen mit freudigem Antlitz; manche schließen, vom Eindruck über-wälttgt, die Augen und schweigen wie vor einem Heiligtum. Kaum dringt wieder das Tageslicht in die Wagen wnd schon beginnt neues Staunen. Es wechselt Szenerie auf Szenerie. Unwillkürlich sieht man zurück, von wo man gekommen, und gerne möchte man die Fahrt wiederholen. Wer Zeit und Geld hat, verwendet es gut und wird niemandem leid darum sein. Wer sich's leisten kann, dem eröffnet sich noch mehr und der kann mit Bedacht genießen, Mas dem landeten nur im Fluge zuteil ward. Es muß herrlich fein, das entzückende Gasteiner Tal zu Fuß zu durchwandern und 'den in der ganzen Welt bekannten Gasteiner Wasserfall zu sehen. Gewaltiger aber wirkt Böckstein. Da sieht es aus, als ob eine ungeheure Naturgeroalt ein ZerstorungSwerk ^ vollbracht hätte. In Massen liegen die Steine herum, als ob ein Berg in lauter Stücke zerrissen ins Tal gestürzt wäre. Gigantische Bergriesen und Felswände, Wasserfälle und der wilde Bach — Tauernbach, den man durch das herrliche Anlauftal hinauf verfolgt — find ivohl kaum wo fo in Harmonie vereint, wie hier. Eine Wanderung über den hohen Tauern mag dieses einzig schöne Bild wohl noch vollenden. Die in Böckstein wahrnehmbaren Zeichen einer Zerstörung sind jedoch kein Werk der Natur, dieser gewaltigen Riesin, sondern ein Werk der Menschen. Diese ungeheuren Steinmassen, die überall herumliegen, sie waren früher festgefügt im Berge, und der Mensch stieß dem Berg ein Loch und riß, was durch Tausende und Tausende Jahre undurchdringlich erschien, ruckweise heraus. Angesichts dieses gewaltigen Menschenwerkes überkommt einem fast ein Grauen vor der immensen Macht, die der Mensch mit seinen Werkzeugen ausüben kann. Was vermag doch der Mensch mit seinem Willen. Welch ungeheuren Werke ist die Menschheit imstande, zu schaffen. Ein Meisterwerk ist es, geschaffen mit fürchterlicher Kraft, beschaffen von Menschen der verschiedensten Nationen. Wohl ist die Firma deutsch, auch die Ingenieure sind vielleicht lauter Deutsche, aber der angewandte Geist, der dem Werte zugrunde lag, war und ist das Produkt der Erfindungen aller Nationen. Und die Arbeit geschah auch nicht von deutschen Arbeitern allein, ja die deutschen Arbeiter waren die wenigsten. Mazedonier, Albaner, Montenegriner, Italiener, Kroaten, Slowaken, Slowenen bildeten das Gros des Arbeiterstandes. Ein internationales Werk also. Ein Werk von ungemeiner Größe vermochte hier die Menschheit herzustellen. In Betrachtung einer solchen Leistung aber kommt man zur Gewißheit, daß die Menschen auch das für sie nützlichste Werk vollenden werden. Gearbeitet wird schon daran. Daß dieses Werk noch nicht vollendet ist, sehen wir auch in d^n Stationen der Tauernbahn, insbesondere in Böckstein 'und Atallnitz. Geht man von der Haltestelle Böckstein zur Station, bemerkt man am Pfeiler des sehenswerten Viadukts ein großes weißes Kreuz auf schwarzem Felde aus Stein. Die Inschrift sagt, daß es als Erinnerung an die durch eine Lawine getöteten Arbeiter errichtet ist. Ob jemals die Namen der Opfer auf dem Stein eingemeißelt werden? Oder bleibts Beim „machen wir 's Kreuz darüber" ? Jene Braven, welche Tage und Nächte an der Rettung der Verschütteten gearbeitet haben, kommen nicht in Betracht. Wie doch Menschen von Menschen geachtet werden! Ein Stück weiter hinter der Station werden wir noch anderes gewahr. Es scheint niemand je daran gedacht zu haben, daß einst Leute hier dauernd wohnen werden müssen. Die Eisenbahnbediensteten und Arbeiter wohnen alle in den Baracken, die von der Firma Redlich u. Berger für die Arbeiter provisorisch errichtet wurden. Diese Baracken sind Wohnungen mit sehr kleinen Zimmern von nur 16 bis 20 Quadratmetern und noch um die Hülste kleineren Küchen. Diese Häuser sind sogenannte Rieaelbauten. Die Wände sind nicht gemauert, sondern hohl, weil nur außen und innen einfache Gipsstukkatur aufgezogen ist, was eine gute Behausung sür allerlei von den Barackern zurückgelassenes Ungeziefer, von dem alle Baracken reichlich besetzt sind, abgibt. Die Dächer sind mit Dachpappe gedeckt, der leicht defekt wird. Infolgedessen regnet es in die Wohnungen hinein, so daß die Bewohner nachts aufstehen und die Betten aus dem Bereich des herabströmenden Wassers ziehen müssen. Für eine solche kleine, löcherige, kaum heizbare und mit Ungeziefer versaute Wohnung, in der es für jeden ordentlichen Menschen drin zu wohnen eine Qual ist, müssen die Bediensteten einen noch verhältnismäßig sehr hohen Zins bezahlen. Die k. k. Staatsbahnverwaltung hat es nicht nur versäumt, Wohnhäuser zu errichten, sondern mutet ihren Bediensteten noch zu, in diesen Ungezieferzuchtanstalten zu wohnen, um aus diesen Wanzennestern ein Geschäft zu machen. Da sollte man doch meinen, daß wenigstens in sonstiger Beziehung gettachtet wird, die Stätte annehmbarer zu gestalten. Keine Spur. Geht man den ganzen Ort ab, so gewinnt man den Eindruck, daß die Mazedonier erst vor einer Woche fortgezogen sind. Ganze Hausen alten verfaulten Strohs, alte Kleider, Fetzen, Schuhe verbreiten einen Geruch, dem die abgestumpftesten Geruchsnerven, keinen Widerstand zu leisten imstande sind. Das ist aber nicht alles. Von den bestandenen Aborten hat man alles, was man gut angreifen konnte, wegge-nommen, das andere aber liegen lassen wie es war, so daß die jetzigen Bewohner in dauerndem Genuß dieser scheußlichen Wahrzeichen einer durch ein großes Kulturwerk hervorgerufenen menschlichen Ansiedelung stehen. Zumal wenn die Sonne dieses kühle Tal erwärmt. Dieser Gestank ist so intensiv, daß auch Vorübergehende in reichlichem Maße davon abbekommen. Neben dem großen Werke hat die Firma Redlich und Berger einen Misthaufen hinterlassen, den die Staatsbahnverwaltung nicht mir liegen ließ, sondern noch ihre Bediensteten und Arbeiter hineinsetzte. Hier liegt des Menschen beste und schlechteste Seite nebeneinander: Größe und Schweinerei. Nachdem aber das letztere für die k. k. Staatsbahn doch kein gutes Licht gibt und eine Gcneralinspektion besteht sowie im k. k. Eijenbahnministerium ein Sanitätsdepartement, so ist zu hoffen, daß von beiden Kompetenzen einige Herren sich die Uebelstände besehen und endlich menschenwürdige Verhältnisse eintreten werden. Sh. Reformüorfdiläge zur Vereinfachung des Eisenbahndienstes. Man schreibt uns: Das k. k. Eisenbahnministörium at vor einiger Zeit einen Erlaß herausgegeben, in dem es as gesamte Personal der k. k. Staatsbahnen einlädt, Vorschläge zu machen, nach welchen der Dienst auf den Eisenbahnen vereinfacht werden könnte. Jetzt nach 40 Jahren, innerhalb welcher Zeit die Bureautraten den Karren der Dienstleistung derart verfahren haben, daß es schwer wird, denselben in die Wege modernen Geschäftsbetriebes überzuleiten. Um nun nicht in den Verdacht der Streberei zu gelangen, sei mir gestattet, einige Resormoorschläge in Ihrem geschätzten Blatte als unserem einzigen Fachblatte zur ge- neigten Erwägung den Interessenten und Lesern zur Kenntnis zu bringen: Da wäre vor allem die Ausstellung und Verabfol-ung von Freisahrtscheinen für Bedienstete iy der bisherigen u r e o u fr a t i f ch e n Art zu sistieren und e| könnte ganz gut an deren Stelle die „Legitimation für aktive Elseybahnbedienstete" als Freifahrtslegitimation auf jenen Linien dienen, auf denen der Besitzer der Legitimation übertzin-kommengemaß Anspruch hat. Hinsichtlich derjenigen Legitimationen, welche nur Freifahrten ut beschränkter Anzahl zulassen, könnten, ähnlich den Lebensmittelfreischeinen, Hin- und Rücksochrts-klauseln eingeschaltet werden, welche bei Antritt der Fahrt abzustempeln wären. Die bisherige Form der Gewährung von Freifahrten ist eine bureaukrattsche Einrichtung schlimmster Sorte: Der Freifahrtsbewerber muß ein Ansuchen (Form. 18) ausfertigen, dasselbe seinem unmittelbaren Dienstoorstande zur Befürwortung und Einbegleitung vorlegen. Diese Ansuchen werden dann in jeder Instanz, die sie zu passieren baben, registriert und wieder registriert, bis endlich — oft erst nach Monaten — die Geburt des Freifahrtscheines erfolgt. Eine Prozedur, als wenn sie dazu geschaffen wäre, dem Bediensteten am Tage seines Abschiedes aus dem Eisenbahndienste, die bewilligten und wohlgezählten Freifahrten noch einmal vorzuhalten. Dagegen wären die Dienstsreikarten und amüichen Jahresfreikarten der Bedingung zu unterstellen, daß die selben nur den Besitzer „in Uniform" zur freien Fahrt berechtigen. Es ist der offenkundigste Mißbrauch solch gewährter Begünstigung, wenn der Besitzer dieser Freisabrts-legitimationen dieselbe zur privaten Reise in em Bad 2c. benützt und erfahrungsgemäß gerade diese Organe die höchsten Ansprüche auf Stomodität :c. — nicht selten auf Kosten der Bequemlichkeit zahlender Mitreisender mamen. Die Dienstwagen wären derart einzurichten, daß der Dienstraum absperrbar wäre. Alle Türschlösser der Wagen wären einheitlich zu erstellen, so zwar, daß mit ein und demselben Schlüssel, der mit der Nummer des Wagens versehen ist, alle Türen auf- und zugesperrt werden könnten. Mit gleichem Schlosse versehen, hätte em Drucksorten-Wand-kasten angebracht zu werden, in welchem der ZugSsüh er und Manipulant alle erforderlichen Drucksorten vorpnt.'t, deren Ergänzung durch Stationsorgane zu erfolgen hätte. Der Schlüssel wäre in zwei Exemplaren zu erstellen, wovon einer stets den Wagen begleitet; der andere (Reserve) in der Devotstation des Wagens ausbewahrt bliebe. In oer Platzinspektion hätte eine Schlüsseltafel angebracht zu werden, auf welcher sich alle Schlüssel jener Wagen befinden, die gegenwärtig in bet Station stehen. Bei Antritt des Dienstes übernimmt der Zugsführer den Schlüssel in der Platzinspektion, was entschieden bequemer ist als sein ledernes Drucksortendepot — genannt T>ienst-tasche — zum Zuge zu schleppen und nach Beendigung des Dienstes übergibt er den Schlüssel dem übernehmenden Zugssübrer, in der Endstation des Zuges wird der Schlüssel in der Platzinspektion solange deponiert, bis der Dienstwagen wieder in Verwendung tritt. Zur Begründung dieses Resormantrages verweise ich nur auf die Unmasse von Drucksorten, die in den Wohnungen der Zugsbegleiter aufgestapelt liegen und fortwährend von und zu den Zügen in den ledernen, Bettet# fääen ähnlichen Diensttaschen durch die belebtesten Gassen und Plätze der Städte und Orte geschleppt werden müssen. Das Postärar, eine staatliche Institution, welches sich gewiß nicht des Ruhmes der Modernität erfreut, hat derartige Altertümlichkeiten längst über Bord geworfen, nur die Eisenbahn hält mit einer Zähigkeit an dem Althergebrachten fest, als gelte es, die gute alte Zeit in steter Erinnerung zu erhalten. Dieser Reform wird allerdings mancher Zugsbegleiter elbft zweifelnd gegenüberstehen; sind wir doch »n das be-tehende System derart eingelebt und hat uns die Praxis chon vielfach gelehrt, Reformen von oben kommend u fürchten, daß wir heute schon die alles besser wissenden Angstmeier ausrusen zu hören glauben: „Es geht nicht, weil * Gründe oder Gegenanträge bleibt man aber gewöhnlich schuldig. Fürchten wir aber nichts von dem und blicken wir der Reformzeit des Eisenbahnministeriums mutig entgegen, denn Reformen von unten kommend haben stets praktische Grundlage. Ferner könnte die Verwahrung von Schlußhähnen, Signalleinen, Oelkannen und anoerer nicht personeller Ausrüstungsgegenstände stets im Dienstwagen erfolgen. Bezüglich der Schlußhähne sei allerdings vorerst folgendes zu fragen gestattet: Kann man rechtlich und logisch einen Zugsbegleiter für einen ntchtpersonellen Ausrüstungsgegenstand persönlich haftbar machen ? Läßt sich der „wandernde" Schlußhahn nicht durch einen geeigneten Wechsel an dem mit Dampfheizung ausgerüsteten Wagen ersetzen § Im ersteren Falle antworten nur damit, daß wir sagen: Ebensowenig als man Heizschläuche, Wagenkuppeln rc. dem Zugsbegleiter auf den Buckel hängt, ebensowenig kann man ihn eigentlich für den Schlußhahn, der doch nur einen ergänzenden Bestandteil der Heizung bildet, der niemals zur persönlichen Dienstesausübung benötigt wird, persönlich verantwortlich machen; in Bezug auf die zweite Frage verweisen wir als Antwort auf das Ausland, wo man denselben vielfach gar nicht kennt. Siehe Schweiz. Insbesondere aber wären die schriftlichen Arbeiten des Zugsführers zu vermindern und hätten sich lediglich daraus zu beschränken, die Daten, wie sie sich aus der Zusammenstellung des Zuges und während der Fahrt ergeben, zu sammeln, die hieraus resultierenden Summen, Rekapitulationen, Wagenachskilometer rc. könnten viel leichter, in den Bureaus — vielleicht von jenen Organen, die sinnlos die Zeit mit Freikartenschreiben bisher vertrödelten — gemacht werden. Dadurch würde der Zugs-führer sich mehr mit der Beobachtung des Zuges und der Strecke während der Fahrt befassen können. Es ist geradezu schauerlich, welche Unmasse schriftlicher Arbeiten so ein Zugsführer gegenwärtig zu verrichten hat. Kaum Zeit, der Aus- und Einfahrt feines Zuges einige Aufmerksamkeit zu widmen, selbert so ein ambulanter Bureaukrat während der ganzen Fahrt; trifft aber während der Fahrt ein außergewöhnliches Ereignis ein, dann muß in den meisten Fällen der Zugsführer erst fragen, was los, ist, denn bei bestem Diensteifer kann er nicht alles überwachen, denn er muß — schreiben. Schauerlich die Unmasse von Zetteln, außer der Führung des Stundenpasses und Wagenausweises, als: Zugs- und Bruttozettel, Rangierung des Zuges, Anzahl der Reisenden und Kollos nach einer bestimmten Station, freie Plätze ab einet ae- wissen Station und anderes mehr. Fast scheint es, als wolle der heilige Bureaukratismus dabei zum Narren gehalten werden um jeden Preis, denn es werden dem Zugssührer Daten zu liefern ausgetragen, die er vielfach seiner Phantasie zu entnehmen hat, weil in Wirklichkeit es unmöglich ist, wahrheitsgetreue Angaben zu machen. So zum Beispiel die Stundenpahrubrik: „Personenfrequenz der I., II. und III. Klasse." Woran soll er erkennen, wer als Reisender der I., II. oder III. Klasse ein- und ausgestiegen ist? Oder erst bei Nacht und Nebel? Ferner die Frequenzausweise für direkte Wagen: In einem solchen befinden sich zum Beispiel 20 Reisende, 5 davon sind im Besitz einer sür die Relation in Betracht kommenden Karte; 10 fahren, nachdem sie sich in der Endstation ihrer Karte oder im Nach-zahlungsweg eine Karte nach der gleichen Bestimmungsstation wie die ersten 5 gelöst haben, ebenfalls dorthin; die restlichen 8 haben temporäre Karten und verweigern jede Auskunft über ihr Reiseziel, sahren aber ebenfalls dorthin. In Wirklichkeit sind alle 20 nach der für die betreffende Relation in Betracht kommenden Station und Strecke gefahren. Der Frequenzausweis weist deren nur 5 aus und der Beamte in der Direktion bucht dies, und diese Statistik dient als Grundlage weiterer bureaukratischer Maßnahmen. Wer soll hierüber nicht lachen? Die Gepäcks-, Abgabs- und Uebergangsverzeichnisse wären nach Analogie der k. k. Post in Haupt- und gewöhnliche Verzeichnisse derart zu erstellen, das; nur die Anzahl der Sendungen und jene der Begleitdokumente einzutragön wären. Dadurch könnte sich der Manipulant der faktischen Uebernahme und Augenscheinnahme der Sendungen mit voller Aufmerksamkeit widmen, anstatt, wie bisher, sinnlos und stundenlang an Verzeichnissen zu schreiben, die zum Schluß unbeachtet in den Registraturen vergilben. Die Wagenausschreibbücheln wären in ihren Rubriken derart zu erstatten, daß die Reihenfolge derselben gleich wäre der Reihenfolge der Datenaufnahme durch den Zugsführer, als: Eigentumsmerkmal, Serie, Nummer, Tara, Abgangs-, Bestimmungsstation, Gattung der Ladung, Nettogewicht, „zugewiesen dem Kondukteur", Anmerkung re., so daß der Zugsführer nachträglich jederzeit in der Lage wäre, genaue Auskunft hierüber zu geben. Diese Rubriken hatten sich über die ganze Breite des aufgeschlagenen Buches (2 Seiten) zu erstrecken, so daß nicht, wie bisher, am äußersten Rand Notizen gemacht werden müssen, die dann später unleserlich werden. Das Wagenbüchel ist das eigentliche Heiligtum des Zugsführers. In gleicher Reihenfolge sind die Rubriken der Wagen-ousweise zu erstellen und kann aus denselben die Rubrik „Gattung der Ladung" jedenfalls entfallen, da der Wagenausweis nicht kommerziellen Zwecken dient. ""' "--------—— | Inland. Hum sozialdemokratische» Parteitag. Am 19. d. M. tritt, tvte wir bereits gemeldet, in Reichenberg der für die Arbeiterbewegung historischen Stadt, der sozialdemokratische Parteitag zu seinen Beratungen zusammen. Stofs zur Arbeit wird er reichlich vorfinden. Da ist der Ausbau der Organisation, die für die Kampsesstärke und Stoßkraft der Partei nun mal das unentbehrlichste ist, da ist der Rückblick auf die Parlamentsverhandlungen, der ganz besonderen Anlaß geben dürfte, die volksfeindlichen Taten der bürgerlichen Parteien im Angesicht der Oeffentlichkeit zu besprechen. So Bietet der Parteitag Anlaß, die Einheit und Geschlossenheit der Partei gegenüber den Gegner» zu dokumentieren. Nicht in kleinlichen Rekriminaüonen sondern in positiven Entschlüssen zu praktischer unmittelbarer Arbeit in der Agitation. Aus dem Taten der Volksfeinde wollen wir den Honig in unsere Waben sammeln, und weithin soll unser freudiger Kriegsgesang erschallen: Aus Sozialisten, schlicht die Reihen! Die Trommel ruft, die Banner weh'n — Es gilt die Arbeit zu befreien. Es gilt der Freiheit Auserstehen. Der Erde Glück, der Sonne Pracht, DeS Geistes Licht, des Wissens Macht, Dein ganzen Bolke sei ’S gegeben l Das ist das Ziel, das wir erstreben! — Lehren der Internationalen Getverkschafts-konferenz. In einer Vertrauensmännerversammlung der Metallarbeiter Wiens, die dem Generalstreik in Schweden gewidmet war, sprach als Hauptredner Genosse H u e b e r, der Sekretär der österreichischen Gewerkschaftskommission. Er forderte zu schleuniger Vornahme von Sammlungen für die schwedischen Kämpfer auf und führt dann unter anderem aus: So notwendig diese Sammlungen, erhöhte Leistungen für die schwedischen Arbeiter sind, so wenig haben wir uns vor den anderen Ländern zu schämen. Das reiche England hat 40 Pfund Sterling den schwedischen Arbeitern gewidmet, kaum mehr als 2000 bis 3000 FrcS. kamen ans Frankreich; nach Deutschland, Norwegen und Schweden kommen gleich die Oesterreicher. Die Franzosen, die jeden Augenblick öa3 Wort Generalstreik in den Mund nehmen, haben für die Schweden, die wirklich einmal ernst mit dem Generalstreik machten, nur gute Ratschläge, aber kein Geld. Ich war jetzt in Paris bei der Konferenz der Gewerk-schastssekretüre, aber ich bin froh, rasch wieder von dort weggekommen zu sein. Die französische Arbeiterbewegung hat mir gezeigt, wie gefährlich es t ft, we tut die Parlamentarier immer mehr nach rechts rücken, sie haben dann bald die Arbeiter links gelassen. Wir dürfen den Zusammenhang nicht verlieren. Wir müssen auch da von Schweden lernen. Die feste Einheit der Arbeiterbewegung muß miß wert bleiben, wir müssen uns klar sein, daß der Stimmzettel nicht daS letzte Wort sprechen wird. Gewerkschaftlich lehrt uns Schweden die Notwendigkeit weitestgehender Zentralisation der Gewerkschaften. Die Schweden find da schon weiter als die Arbeiter aller Nationen, viel weiter als die österreichischen Arbeiter und doch wollen sie die Zentralisation noch steigern auf ihrem nächsten Gewerkschaftskongreß, Die Schweden haben im Gegensatz zu den Franzosen bewiesen, daß der Enthusiasmus allein nicht ausreicht, daß die zähe Gewerkschaftsarbeit die Voraussetzung der großen imponierenden Leistung ist. Man solle sich nicht einbilden, daß die Unternehmer in dem Sinne aus dem schwedischen Generalstreik lernen werden, daß sie ähnliche Kämpfe vermeiden werden. Die Unternehmer lassen uuS im Gegenteil mit immer größerenKämpfen rechnen. Das sollten wir uns fest einprägen, das sollte uns veranlassen, unS ans alle Eventualitäten vorzubereiten, einigend, befestigend, das Klassenbewußtsein stärkend zu wirken. Die Lehre, die Genofse Huel> er aus der Betrachtung der französischen Arbeiterbewegung gezogen hat, ist sür jeden Gewerkschsster sehr wertvoll. Um so mehr, als sie den Eindruck der Pariser Verhandlungen aus einen Genossen widerspiegelt, der sowohl durch und durch Gewerkschaftler als auch durch und durch Sozialdemokrat ist, und diese beiden Eigenschaften Bei" seiner Haltung aus der Sekretärkonserenz stets gleichmäßig zu Bekunden gewußt hat. War er doch unter anderen der Wortführer jener Nationen, die sich gegen den Antrag der Franzosen auf internationale Gewerkschaftskongresse in einer Erklärung wandten, in der als einer der Gründe angegeBen wurde, daß die Unterzeichner auf dem Standpunkt des gemeinsamen politischen und gewerkschaftlichen Kampfes stehen. Ein deutsches Urteil über die nationale Demagogie. Der Bekannte Schriftsteller Hermann Bahr schreibt in der Berliner „Zukunft". ilnfcr deutsches Bürgertum hat eine Weile geglaubt, die anderen Nationen in Oesterreich wirtschaftlich und geistig beherrschen zu körnten. Diese haben sich dagegen empört, wirtschaftlich und geistig ihre eigene Entwicklung fordernd. Der nationale Kampf begann. In diesem Kampf'ist das deutsche Bürgertum unterlegen; die Nationen haben gesiegt. Kein Deutscher glaubt heute mehr an eine Vorherrschaft der Deutschen i« Oesterreich. Der nationale Kamps ist aus. Politisch aber wird er noch fortgekä mp ft. Warum ? LVosür ? Um nichts; grundlos, sinnlos, ziellos. Eigentlich nur deshalb, weil von dem Kampf, der aus ist, noch die Kämpfer übrig geblieben find, die Söldner, die den Kampf nrtcht einstellen können, des Soldes wegen; denn sie haben nichts gelernt, wovon sie sonst leben könnten. Aus jenem nationalen Kampf stammt ein Gero erbebet Bürgerlichen Demagogie, das sich nun in feiner Existenz bedroht fühlt, und alle Straft einsetzt, um eine Politik zu verhindern, die es ums tägliche Brot brächte. Der nationale Kampf, der aus ist, wird weitetgekämpft, nicht mehr um die Nation, sondern fürs Geschäft der Demagogen. In jedem böhmischen Dorf kann man das sehen, wenn, man sich zu den arbeitenden Menschen setzt und sie im Vertrauen fragt, ob es denn nicht wirklich vernünftiger wäre, sich mit den Nachbarn zu verständigen. Keiner leugnet es. Jeder wäre gern dazu bereit. Aber sie haben Angst, sie fürchten den nationalen Bann; die „Schande" wäre zu groß; die Demagogen droben mit dem Boykott und der Handwerker, der Krämer, der Wirt, der von der Gunst der Gasse lebt und btift Kredit bei der Sparkaffe braucht, in der die Demagogen kommandieren, muß ihnen seufzend gehorchen. Man frage nun in den Handelskammern, in den mdustriellen Verbänden nacht Heber all möchten die Deutschen mit den Tschechen verständige»; sie dürfen aber nicht: Die Furcht vor den Demagogen iqt stärker. Hier und dort, auf der deutschen und auf der tschechischen Seite. Und die bürgerlichen Parteien find alle rings von solchen Demagogen besetzt, Berufspolitikern, deren einziges Programm es ist, ihrem Klüngel daS Geschäft zu erhallen und die darum jeden, der es durch ein aufrichtiges Wort einmal stört, mit Verdächtigungen und Verleumdungen so bis an den Hals beschmutzen, daß ihm die Lust vergeht, ein zweitesmal die Wahrheit zu sagen. Unsere ganze innere Politik ivird durch die Furcht vor den Demagogen bestimmt. Die Macht der Demagogen ist aber heute größer affi je, weil sie nun einen Bund mit unserer alten Bureau-kratie geschlossen hat. Ein Fabrikant kann iat Oesterreich heute nicht Bauen, eine Gemeinde keine Brücke, keine Station, keine Schule haben, eine Witwe keine Tabaktrafik kriegen, wenn sich nicht ein er.der mächtigen Demagogen im Ministerium dafür verwendet. Das ist das Urteil eines Mannes, der in Oesterreich deutscher Politiker schon zu einer Zeit war, als die W o l s, Malik, Weidenhosser, Grünthal noch rückwärts knöpselbare Höschen trugen — was man von ihrem kra-walliereuden Anhang zum großen Teil allerdings noch heute sagen kann. Der Bericht der Parteivertretung der deutschösterreichischen Sozialdemokratie ist soeben erschienen. Er umfaßt die Zeit feit dem Herbste 1907, da die Parteitage nur jedes zweite Jahr — zwischen den gefamtöster-reichifchen Parteitagen — stattfinden. Ter Bericht Beschäftigt sich mit den fast in allen Ländern geführten Kämpfen um Landtagswahlreformen, die aBer nur in den Alpenländern Erfolg hatten, während in den Jndustrieprovinzen der Sudeten, wo der schärfste Ktaffcnfamps tobt, nichts erreicht werden konnte. Seit den allgemeinen Reichsratswahlen von 1907 gewann die Partei Bei Nachwahlen noch die Mandate Freiwaldau-Land (Schlesien) und Innsbruck I dazu, während im Elendsbezirk Landskron-Grulich-Laud (Ostböhmen) ein Stimmenrückgang zu verzeichnen war, der auf die Krise, die Aussichtslosigkeit des Kampfes und die schlechten Organisationsverhältnisse zurückgeführt wird. An den Landtagsmandaten Besitzt die Partei — es ist wohl zu Beachte«, daß hier immer nur von den deutsch österreichischen gesprochen wird — in Nicderöstcrreich ... 6 Mähren................1 Steiermark ... 5 Oberösterreich . . 1 Salzburg.............2 Kärnten...............1 lieber den Stand der Parteiorganisation wird mitgeteilt: Es sind etwa 112.000 deutsche Genossen politisch organisiert, wovon 27.000 in Böhmen, 13.000 in Steiermark it. s. w. und 45.000 in Wien — nämlich die regelmäßigen Abnehmer der „Volkstribüne", welche Gemeinschaft von Wochenblattabonnenten man nur bedingungsweise als eine Parteiorganisation Betrachten kann. Den politisch Organisierten stehen 550.000 Stimmen und 320.000 deutsche Gewerkschaftsmitglieder gegenüber. Die Monatsbeiträge sind vom 1907er Parteitage mit 20 H. festgesetzt worden, es gibt aber unter den Lokalorganisationen noch 7’2 Prozent, die weniger als 20 H., allerdings auch 27-4 Prozent, die mehr erheben, darunter ist aber auch wieder Wien, wo als Parteibeitrag die 8 H. wöchentlich für die „Volkstribüne" gelten. Politische Verfolgungen gab es insbesondere in Böhmen, wo Verwaltung und Justiz schon halb preußisch-sächsisch sind, zahllose. Verhängt wurden 1177 Tage Arrest, 910 Tage Kerker und 3255 Kr. Geldstrafe. Die Parteipresse umfaßt 2 Tagesblätter, 4 Blätter, die dreimal, 9. die zweimal, 9, die einmal wöchentlich erscheinen und 1 Monatsblatt; ferner erscheinen 48 deutsche Gewerkschaftsblätter und eine wissenschaftliche Monatsrevue („Der Kampf). „Der jugendliche Arbeiter* erscheint monatlich in 7200 Exemplaren als Organ des Verbandes der jugendlichen Arbeiter Oesterreichs; ferner find noch zu vermerken das antialkoholistische MonatsBIatt „Der Abstinent", einige Sportblätter, eine Sängerzeitung und das Witzblatt „Neue Glühlichter" (14tägig). Die Partei hat die früher private Wiener Volksbuchhandlung erworben und führt sie mit Gewinn als Parteibuchhand-lumi weiter. Parteidruckereien gibt es in Wien, Reichen- Berg und Salzburg. Die gesamte Presse und Parteilite-ratur litt unter der Krise. Ueber die erfreuliche Entwicklung der österreichische!! : Gewerkschaften ist Bereits vor einiger Zeit in diesem Blatte Berichtet worden, mir können daher die hieraus Bezüglichen Stellen des Parteiberichtes übergehen. Merkwürdig ist, daß der Parteibericht über oie Zersplitterungstätigkeit der tschechischen Gewerkschaften nichts sagt. UeBer die Genoss ens ch astsb e w e gun g wird Berichtet, daß der „Zentralverband österreichischer Konsumvereine" 483 Genossenschaften zählt, wovon 326 mit deutscher Geschäftssprache; davon sind 418 Konsumvereine, der Rest Produktiv-, Gastwirts- und Baugenossenschaften. 383 Konsumvereine Berichten über eine Mitgliederzahl von 206.620, Jahreslosungen von 59,606.408 Kr., 3,188.000 Kr. Reingewinn. Außer dem „Konsumverein" und einem tschechischen Blatt erscheint ein Familienblatt »Der Pionier'" in 54.000 Exemplaren. Der Verband jugendlicher Arbeiter stieg feit 1907 von 53 aus 159 Ortsgruppen und Zahlstellen. Die Parteikasse hatte vom 1. Juli 1907 Bis 1. Juli 1909 Einnahmen: Kr. 228.141-88, Aus-gaBen: Kr. 177.515-57, verbleibt Saldo Kr. 50.626-31. Da läßt sich freilich nicht viel tun und man muß um so mehr staunen, wie die deutsch-österreichische Sozialdemokratie so viel leisten kann. Für deutsche Leser wird es interessant lsein, daß U gewerkschaftliche Zentralverbände an die Partei 28.000 Sir. absühren. Die Frauen org an Nation hat einen großen Aufschwung genommen. Es bestehen 88 deutsche politische Mauenorgamsationen (davon 39 in Böhmen) mit 6412 Mitgliedern, ferner 32 Ortsgruppen und Zahlstellen des Zentralvereines der Heimarbeiterinnen (wovon 10 in Men) mit insgesamt 1520 Mitgliedern. In den Gewerkschaften sind gegen 50.000 ArBeiterinnen organisiert. Dem Parteibericht ist ein vom deutsch-böhmischen Landesvertrauensmann, Abgeordneten Genosse Seeligev (Teplitz) aus Beschluß der Parteivertretung ausgearbeiteter Entwurf eines verbesserten Organisationsstatuts ange-schlossen. Der Vormarsch der tschechischen Sozialdemokratie. Dem kürzlich in Prag-Smichow stattaefundenen Parteitag der tschechischen sozialdemokratischen Partei lag ein ausführlicher, vom Sekretär Genossen Bruha erstatteter Bericht vor. Er umfaßt die Zeit seit dem Parteitag von Weinberge im Jahre 1006 Bis Ende Juni 190^ also zwei Jahre und zehn Monate, und zeigt, daß die Partei in dieser Zeit trotz der wirtschaftlichen Krise und trotz der in diesen Jahren wieder im große« Stile betriebenen chauvinistischen Hetze einen e r f r e u l ichen Aufschwung genommen hat. Im Jahre 1906 wurde berichtet, daß die Partei 1517 Lokalorganisationen besitze, von denen 1376 ihren Verpflichtungen nachkamen und insgesamt 99.000 Mitglieder zahlten. (Die politische Organisation ist nicht aus politischen Vereinen aufgeb mit, die in Oesterreich nicht miteinander in Verbindung treten dürfen, sondern auf losen örtlichen Organisationen, die aber ein regelrechtes Vereinsleben führen.) Nunmehr weist der Bericht 2462 Lokalorganisationen, davon 1850' in Böhmen, 324 in Mähren, 69 in Schlesien, 123 in, Nieder- und 6 in Oberösterreich aus. Diese verteilen sich auj, 28 Kreisorganisationen. Die Zahl der politisch organi--sierten Genossen ist auf 116.762 gestiegen, von denxn 91.794 in Böhmen, 16.897 in Mähren, 4802 in Nieder- und 289 in Oberösterreich organisiert sind. Da eine Reihe von Organisationen nicht berichteten und im Juni 1909 Bei der Parteikasse die Beiträge für 148.535 Genossen einliefen, schätzt der Bericht die Gesamtzahl der organisierten Genossen auf r u nd 130.0OrO. Die Partei entwickelte auch eine rege Versammlungstätigkeit. In der 34monatigert Berichtsperiode wurden insgesamt 57.108 öffentliche und nichtöffentliche Vereins- und Wählerversammlungen abgehalten. Davon wurden 783 verboten oder be- ll o r d l i ch a u s g e l ö st. Die Presse macht ebenfalls gute Fortschritte. Die Partei verfügt jetzt über 25 politische Blätter, von denen 3 täglich, 1 dreimal, 2 zweimal und 19 einmal wöchentlich erscheinen. Andere Parteiblätter erscheinen neun, darunter eine wissenschaftliche Monatsschrift („Akademie"), ein sehr vornehm ausgestattetes illustriertes! Unterhaltungsblatt und zwei Witzblätter. Genossenschaftsorgane erscheinen in tschechischer Sprache 43. Ferner sind noch in sozialdemokratischem Sinne redigiert ein Organ für Häusl er und Kl ein bauern, eines für Gewerbetreibende (beide sind Organe von VerBänden sozialdemokratischer Kleinbauern, beziehungsweise Gewerbetreibenden), eines für Konsumvereine und eines sür Staats-, Landes- und Kommunalbeamte. Der Parteiverlag gab Bücher und Broschüren in einer Gesamtauflage von 580.000 heraus. Es wurden 168.000 Kalender und 80.000 MaisZtschristen abgesetzt. Recht hoch ist das Str asko nto der Partei. Wegen ihrer politischen Tätigkeit wurden in den 34 Monaten 1845 Genossen verfolgt, von denen 508 freigesprochen und 1337 zu insgesamt 12 Jahren 8 Monaten und 4 Tagen Freiheits- und zu 6293 Kr. Geldstrafe verurteilt wurden. Die Genossen beteiligten sich an 786 Gemeindewahlen und errangen in 564 Fallen Erfolge. Insgesamt gibt es; 1621 tschechische sozialdemokratische Gemeindevertreter, darunter 15 Gemeindevorsteher. Max und Moritz. Die Tschechischnationalen wollten am 5. September ein Fest in Weiskirchlitz bei Teplitz abhalten. Schwapp beriefen die Deutschnationalen auch eins ein. Klapp, verbot die Bezirkshauptmannschast beide Feste. Jetzt ist alles gerettet. Na zdar, Heil! Ernennung der Direktoren der neu verstaat-1 lichten Bahnen. Die Ernennung der Direktoren der verstaatlichten Bahnen wurde bereits amtlich verlautbart. Zum Direktor der O e st e r r e i ch i s ch e n N o r d w e st b a hn ist der Präsidialvorstand Dr. Albert G e u t e b r ü ck, zum Direktor der StaatseisenbahngeseIlschast der der f>räsidialkanzlei des Eisenbahnministeriums zugeteilte Oberaurat Ottokar Trnka unter Verleihung des Titels eines Hofrates ernannt worden. Die Besetzung der leitenden Posten bei der Staatseisenbahngesellschaft und bei der Nordwestbahn erfolgte, ehe noch Gewißheit darüber besteht, zu welchem Termin der Betrieb dieser Gesellschaften vom Staate übernommen wird. Die Verhandlungen, die darüber zwischen Eisenbahn- und Finanzministerium geführt werden, sind noch nicht abgeschlossen, und wenngleich man erwartet, daß es vielleicht möglich sein wird, mit 1. Oktober I. I. die verstaatlichten Bahnen zu übernehmen, ist dies doch im Augenblick noch keineswegs sicher. Die neuernannten Direktoren werden sich jedoch sofort mit den, Är.27 Seite II jetzigen Leitern der Staatseisenbahngesellschaft und der Nordwestbahn ins Einvernehmen setzen, um den Dienst dort kennen zu lernen und sich für ihre spätere Amtsführung vorzubereiten. Die Folge der Ernennung der neuen Direktoren ist der Rücktritt der jetzigen Direktoren der Nordwestbahn und derStaatsbahn, desSektionschefsZehet-n e r und des Hofrates Ritter v. Grimburg. Wie in so vielen Füllen, stellte auch diesmal die Ernennung der Direktoren der verstaatlichten Bahnen ein Kompromiß auf nationalen: Gebiet dar. In dem Bildungsgang der beiden neuen Direktoren besteht insofern ein Unterschied, als Ministerialrat Dr. Gentebrück die juridischen Studien absolviert hat, Oberbaurat T r n k a dagegen Techniker ist, wenngleich ihm im Eisenbahnministerium eine Reihe administrativer Agenden anvertraut war. In der Führung der Präsidialgeschäfte des Eisenbahnministeriums soll vorläufig ein Provisorium Eintreten, indem die Agenden der Präsidialkanzlei vom Ministerialsekretär Dr. Pesta besorgt werden, bis eine definitive Besetzung erfolgt. Anläßlich der Uebernahme der Staatsbahn und der N. W. B. dürften auch andere Personalveränderungen bei den genannten Bahnen vor sich gehen. Wie verlautet, werden bei der St. E. G. Generalinfpektor Microys, bei der N. W. B. Regierungsrat Generalinspektor Porias und Baudirektor Hohen eg ger zurücktreten. Die beiden Direktionen werden eine ähnliche Organisation erhalten wie die verstaatlichte Nordbahn. Die Direktionen werden in acht Abteilungen zerfallen und jede Abteilung in eine Reihe von Bureaus. Die Agenden der verstaatlichten Bahnen im Eisenbahnministerium wird Sektionschef Dr. Roll führen, der eine Art oberste Kontrolle haben wird und dem auch eine Reihe von Angelegenheiten zugeiviesen worden sind, die bei den Staats-öahnen sonst die Direktionen haben. Ausland. Die Löhne der englischen Eisenbahner. Auf den Eisenbahnen des vereinigten Königreichs sind insgesamt 269.280 Personen beschäftigt. Davon erhalten 100.930 einen Wochenlohn unter 20 Schilling (1 Schilling gleich 1 Mk.), in dieser Gruppe sind aber 15.921 Halberwachsene, deren Wochenlohn unter 15 Schilling beträgt, enthalten. 128.810 Personen erhalten einen Wochenlohn von 21 bis 30 Schilling und 29.540 von über 30 Schilling und mehr. Den Durchschnitt von 25 Schilling übersteigen mit ihrem Lohne: Führer.......................38 Schilling 10 Pence Güterzugsführer..............27 „ 7 „ Güterzugsschaffner...........26 „ 10 „ Passagierschaffner...........26 „ 1 „ Zwischen dem Durchschnitt von 20 bis 25 Schilling bewegen sich: Signalwärter ....... 84 Schilling 8 Pence Weichensteller........... . 24 „ 2 „ Kontrollore . ..............24 „ 2 „ Rottenführer .24 „ 1 „ Steuerleute ........ 24 , — * Wagennotierer ...... 23 „ 5 , Bahnwärter ....... 23 ,, 1 „ Bahnsteigschaffner ..... 21 „ 6 „ Fuhrleute................ . 21 , 6 „ Verlader.....................21 „ 5 , und weniger als 20 Schilling im Durchschnitt erlangen: Güterträger........ 19 Schilling 6 Pence Streckenarbeiter ...... 19 , 4 „ Wagenreiuiger ...... 18 „ 5 „ Gepäckträger ... . .V. 17 „ 5 „ Lokomotivreiniger............14 „ 8 „ Werden die Löhne der einzelnen Eisenbahngesellschaften miteinander verglichen, so ergibt sich, daß die Taff Vale, Barry u. Rhynmey, die London Electric Baiiways und die N. E. die höchsten Löhne, im Durchschnitt mehr wie 24 Schilling bezahlen und die niedrigsten Löhne, im Durchschnitt unter 21 Schilling von schottischen und irländischen Eisenbahnen bezahlt werden. Alle anderen Bahngesellschaften bewegen sich mit ihrem Durchschnitt zwischen diesen beiden Grenzen. tarriman, der amerikanische Eisenbahnkönig ew-Iork gestorben. Schon seit Wochen hatten die Berichte von seinem Krankenlager die Börsenspekulation beeinflußt. Von der Todesnachricht befürchtete man eine Börsenpanik und man verheimlichte daher die Mitteilung, bis die Börse geschlossen war, wohl aus Veranlassung der Gruppe Morgans und Rockesellers, die sich anschicken, die reiche Erbschaft anzntreten. Harriinan, der 1848 geboren war, entstammte ärmlichen Verhältnissen. Sein Vermögen entstand aus erfolgreichen Börsenspekulationen. Vor allem beschäftigte er sich mit Eisenbahnpapieren. In den schweren Krisenjahren von 1892 bis 1896, als eine ganze Reihe kleinerer und größerer Bahnen in Konkurs gerieten, warf er sich auf die Reorganisation der Bahngesellschaften. Es gelang ihm, die Reorganisation der großen Union Pacific-Bahn erfolgreich durchzuführen und sie rentabel zu machen. Nach einigen Jahren vereinigte er mit dieser die Southern Pacisicbahn und beherrschte damit das Bahnneg von 15.900 englischen Meilen. Bei seinem Tode besaß er den ausschlaggebenden oder doch einen wichtigen Einfluß bei 14 bedeutenden Eisenbahngesellschaften, die zusammen ein Schienennetz von über 70.000 Meilen umfassen, also weit mehr als das Vierfache des österreichischen und fast ein Drittel des ganzen amerikanischen Eisenbahnnetzes. Außerdem war Harriman Direktor von 41 anderen Gesellschaften, darunter von wichtigen Banken und Trustgesellschaften. Sein^Vermögen wird auf 150 bis 200 Millionen Dollar, also 60o bis 800 Millionen Mark geschätzt. Sein Tod dürfte die Konzentrationsbewegung noch beschleunigen, indem sie, wie bereits erwähnt, zu einer Verstärkung der Stellung führen dürfte, die Morgan und Rockefeller in dem amerikanischen Eisenbahnwesen einnehmen. Der englische Trades Union-Kongretz gegen Richard Bell. Auf dem die letzten Tage hindurch stattgefundenen Jabreskongreß der englischen Trades Union war unter anderem die interessante Debatte über die Haltung des liberalen Arbeiterabgeordneten Richard Bell (Sekretärs der Eisenbahner) im Parlament sehr lebhaft. Wie bekannt, sind die britischen Eisenbahnen im Besitze von Privatgesellschaften, die aber in ihrer Verwaltung der Eisenbahnen vielfach vom Parlament abhängen. In den letzten Jahren haben sich die Bahnbeamten gewerkschaftlich organisiert. Das parlamentarische Komitee des Trade Unionskongresses hat deshalb beschlossen, die Arbeiterabgeordneten sollten im Parla- ment Obstruktion üben gegen die Gesetzesvorlagen derjenigen Bahngesellschasten, die der gewerkschaftlichen Tätigkeit der Bahnbeamten Schwierigkeiten bereiten. Die Nord-ostbahn, die etwa 3000 Beamte beschäftigt, beschloß, die Organisation von etwa 300 ihrer in' besonderen V e r tr a u e n s st e l l u u g e n sich befindenden Beamten nicht zuzulassen. Als aber diese Bahngesellschaft im Juli dieses Jahres die Zustimmung des Parlaments zu einer ihrer Gesetzesvorlagen (Initiativantrag betreffend Ausdehnung einer Bahnlinie) brauchte, da haben die Arbeiterabgeordneten Obstruktion geübt, wodurch die Erledigung der Vorlage verschoben werden mußte. Nur der Abgeordnete Bell, der ein Mitglied des parlamentarischen Komitees ist, sprach im Parlament zugunsten der Nordostbahn. Der Verband der Eisenbahnbeamten stellte deshalb auf dem Trade Unionskoiigreß in Ipswich den Antrag, die organisierten Arbeiter sollten bei den nächsten Parlamentswahlen nicht mehr für Bell stimmen. Nach einer längeren Diskussion über diesen Antrag mußte Bell Abbitte leisten und das gegen die Gewerkschaften begangene Unrecht ohne Umschweife eingestehen. Die Finanzen der deutschen Gewerkschaften sind im Jahre 1908 mit Rücksicht auf die herrschende Geschäftskreise etwas zurückgegangen. Die Einnahmen verringerten sich von 51,396.784 Mk. auf 48,544.396 Mk. Die Jahresausgaben für 1908 in der Höhe von 42,057.576 Mk. waren um rund eine Million niedriger als 1907. Das Sinkeil der Ausgaben trat nur bei den Aufwendungen für Streiks und Aussperrungen ein. Hierfür wurden 1907 rund 13 Millionen Mark verausgabt, 1908 dagegen mir rund 4.700.000 Mk., das Minus beträgt fast 8‘/4 Millionen Mark. Die Ausgaben aller anderen Arten der Unterstützung find ungeheuer gestiegen. Für Arbeitslosenunterstützung gingen die Aufwendungen von rund 4,375.000 Mk. auf 8,134.000 Mk. in die Höhe, für Arbeitsunsähigenunterstützung von 5.635.000 Mk. auf 8,473.000 Mk. In den letzten 18 Jahren haben die Zentralverbände für Unterstützungen allein nicht weniger als fast 144 Millionen verausgabt. Kann es eine beredtere, überzeugendere Bekundung des Wertes geben, den die Gewerkschaften für die Arbeiter und Arbeiterinnen haben, als diese trockenen Zahlen? Zeigen sie nicht, daß die Organisation die große, nicht versagende Sparbüchse ist, in welche für die Tage der Not die Arbeiterin und der Arbeiter ihre bescheidenen Einlagen machen müssen. Von vielen Zehntansenden von Arbeiterinnen, von Arbeiterfamilien haben die gewerkschaftlichen Unterstützungen das schwärzeste Elend abgehalten. In welchem Umfang die ,Krise Proletarier auf die Landstraße treibt, ist allein schon aus der Summe ersichtlich, ivelche die Gewerkschaften für Reisennterstützulig ausgegeben haben. 1907 zahlten sie an Wandernde 869.148 Mk. Unterstützung aus, 1908 aber 1,184.353 Mk. So haben die Gewerkschaften in der Zeit großer Not für die werktätigen Muffen Großartigeres geleistet als alle die bürgerlichen Wohltätigkeits-und Wohlfahrtseinrichtungen. Und wohlgemcrkt: alle ihre Leistungen sind ihren Mitgliedern als zu beanspruchende Rechte zugute gekommen und nicht als demütigende Almosen und Bettelsuppen. Mochten das die unorganisierten Sklaven des Kapitals beherzigen! Zersplitternnqsbestrebungen bei den Eisenbahnern Siiddentschlands. Für die Eisenbahner Süddeutschlands kam bisher als einzige moderne Organisation der süddeutsche Eisenbahnerverband in Betracht. In demselben hatten sich alle Kategorien des Eisenbahnpersonals zusammengesunden, um innerhalb dieser Zentralorganisation gemeinsam ihre Interessen zu vertreten. Schon seit längerer Zeit hatten sich jedoch einzelne ehrgeizige Köpfe, die sich innerhalb der Gesamtorganisation in nicht genügender Weise gewürdigt glaubten, in den Kopf gesetzt, eine selbständige Organisation für das nichtfachmännifche Betriebspersonal Bayerns zu gründen. Als Vorwand zur Gründung dieser Sonderorganisation gebrauchten sie die Ausrede, daß innerhalb der Gesamtorganisation die Interessen des nichtfachmännischen Betriebspersonals vernachlässigt würden. Am Soniitag den 22. August tagte nun in Ingolstadt die Gründungskonferenz, welche beschloß, die neue Organisation unter der Finna: Verband des nichtfachmännischen Betriebspersonals Bayerns" ins Leben zu rufen. Als Beitrag wurden wöchentlich 10 Pf. festgesetzt. Vorsitzender dieser Spartenorganisation, der zurzeit, und wohl auch für die ferne Zukunft, nicht die mindeste Bedeutung beizumeffeii ist, wurde ein Herr Neubauer (Nürnberg), der mit einer Reihe anderer Leute seines Schlages wegen fortwährender Quertreibereien aus dem füddeutfchen Eisenbahnerverband ausgeschlossen wurde. Welche Geisteskinder die Führer dieser neuen Organisation sind, beweist wohl die Tatsache, daß, solange die Herren aus dem süddeutschen Eisenbahnerverband nicht entfernt waren, ihnen derselbe gar nicht radikal genug vorgehen konnte. Als sie jedoch hinausbugsiert waren, forderte einer der „Führer" der neuen Organisation Vertrauensmänner des süddeutschen Verbandes zum Austritt aus dem süddeutschen Eisenbahnerverband auf, „weil man als Mitglied des süddeutschen Eisenbahnerverbandes von den Behörden schief angesehen und in der Beförderung hintangehalten werde". Demnach scheint also die neue Organisation nicht, wie ihr von der ultramontanen Presse angedichtet wird, „anarchofozialistisch", sondern vielmehr eine „gelbe" Schutztruppe zu werden. So bedeutungslos, wie gesagt, das „Grüppcheu" ist, bedauerlich ist diese Zersplitterung immerhin. Die Reineinnahmen der amerikanischen Bahnen im Fahre 1908. Die Nettoeinnahmen sämtlicher amerikanischen Eisenbahnen von 1908 zeigen gegenüber 1907 eine Zunahme von 90 Millionen Dollars. f orderungen der italienischen Eisenbahnbeam-m 3. September haben die Mitglieder des Nationalbundes der Eisenbahnbeamten eine Versammlung in Florenz abgehalten, in der sie beschlossen, von der Regierung die Regulierung der Gehälter für die niedrigen Beamtenkategorien (Applicati und Applicati superiori) zu fordern. Seit 1885, als die Eisenbahnen noch Privatunternehmen waren, schwankte das Mimmalgehalt zwischen 1500 und 2100 Lire und das höchste Gehalt zwischen 3600 und 3900 Lire. In diesen 24 Jahren sind die Lebensverhältnisse bedeutend teurer geworden, die Gehälter aber aus derselben Höhe gebieben, ja man kann sogar sagen, daß seit der Uebernahme der Eisenbahnen in Staatsbetrieb sie sogar in mancher Beziehung verschlechtert worden sind. Jetzt sind die Anstellungsbedingungen und die Gehaltserhöhungen bedeutend strenger wie damals, sie erfolgen nicht mehr rnif der alten Grundlage, so daß es vorkommt, daß Beamte eher die pensionsberechtigte Altersgrenze als die höchste Gehaltsstufe erreichen. Außerdem betragen die jetzigen Pen* sionsbeiträae 5 5 Prozent, wahrend alle anderen Staatsbeamten bloß 3 Prozent bezahlen und iveitergehende Rechte genießen. Es erregt ferner der Umstand Mißmut, daß bei der jährlichen Verteilung von Gratifikationen gerade die ärmsten Beamtenkategorien ausgeschlossen bleiben, während hohe Funktionäre, die so wie so hohe Gehälter beziehen, mit beträchtlichen Summen beschert werden. Nun verlangt man, daß die Applicati in 25 Dtcnstjnljren ein Höchstgehalt von 3600 Lire und die Applicati superiori ein Höchstgehalt von 4000 Lire erreichen; daß die Beförderung auf Grund abgelegter Prüfung erfolge, bei entsprechender Vertretung der Interessierten; daß "in Bezug auf Leistung der Pensionsbeiträge, Pensionierung und Sonntagsruhe dieselben Bestimmungen wie für die übrigen Staatsbeamten eingeführt werden; daß die Konduitenlisten veröffentlicht werden und schließlich daß die Gratifikationen abgeschafft und der entsprechende Betrag zur Aufbesserung der wirtschaftlichen Lage der unteren Beamten verwendet werde. Maßregelung von Arbeite,'ansschutzmitgliedcrn bei den prensrischen StaatSbahnen. Am 31. August wurden vom Anhalter und Potsdamer Güterbahnhos in Berlin acht Arbeiter plötzlich entlassen. Vor der Lohnzahlung wurden die zu entlassenden Arbeiter vom Anhalter Bahnhof vor beit Obergütervorsteher P u st berufen, welcher ihnen eröffnete, daß sie auf Grund des § 2, Absatz 3 der Arbeitsordnung (Beteiligung an ordnungs-seindlichen Bestrebungen) unter Beobachtung der 14tägiaen Kündigungsfrist entlassen würden. Der Lohn für die Zeit bis zum 14. September wurde ihnen sofort ausgezahlt mit der Aufforderung, nun in zehn Minuten den Bahn« Hof zu verlassen. Um über den Grund der Entlassung näheres zu erfahren, wandten sich die Entlassenen min an die Verkehrsinspektion. Herr Berkehrsinspektor Höfier empfing die Arbeiter und erklärte auf ihre Fragen, daß die Verwaltung zu der Ueberzeugung gekommen fei, daß die Entlassenen einer von der Verwaltung nicht geduldeten Organisation angehören und daß die Entlassung von höherer Stelle versügt worden sei. An eine Wiedereinstellung sei deshalb nicht zu denken, selbst wenn die Arbeiter erklärten, keiner ordnungsseindlichen Organisation anzugehören. Hieraus ließen sich die Gemaßregelten bei Eisenbahnpräsidenten B e h r e n d anmelden. Der Herr hat sie auch freundlich empfangen und ihnen etiva folgendes gesagt: Wir mutzten Sie entlassen, weil die untere Verwaltungsbehörde mit Ihnen nicht mehr arbeiten konnte. Nach der Statistik haben sie einen Durchschnittsverdienst von Mk. 4-84 per Tag und bei Nachtarbeit achtstündige Arbeitszeit. Nun haben Sie die horrenden Anträge gestellt auf 20 Pf.-Lohnerhöhnng und achtstündige Arbeitszeit auch für die Tagschichten. Aus ihrem Vorgehen spricht eine ordnnngsfemdliche Gesinnung und da sind wir genötigt, Ordnung zu schaffen. Es tut mir leid, daß verheiratete Arbeiter von oer Maßnahme betroffen werden, jedoch haben Sie den Lohn für 14 Tage erhalten und Sie werden inzwischen andere Arbeit finden und wir werden andere Arbeiter bekommen. Wollen wir also in Frieden auseinandergehen, ich wünsche Ihnen lohnende Arbeit und bereiten Sie uns keine Schwierigkeiten mehr auf dem Bahnhof." So der Herr Präsident Behrendt. Jetzt war es den Gemaßregelten klar, worin man ihre ordnungsfeindliche Gesinnung erblickte; Herr Behrendt hatte es ihnen in anerkennenswerter Offen» heit gesagt. Die Erklärung dafür liegt in folgenden Vorgängen: Vor kurzem fanden die Neuwahlen der Arbeiterausschüsse statt und es wurden an Stelle einiger Ausschußmitglieder, die glaubten, dieses Amt in Erbpacht zu haben, aber nie etwas im Interesse der Arbeiter taten, neue Vertreter gewählt. Im Gegensatz zu der früheren Ge» pflogenheit, hielten die Neugewählten es für ihre Pflicht, die Wünsche der Arbeiter entgegenzunehmen und zu diesem Zweck fanden Besprechungen in den Aufenthaltsräumen der Arbeiter statt. Sämtliche Arbeiter des Anhalter Güterbahnhofs waren sich darin einig, daß während der nächsten Wintermonate die vorhandene Arbeit in achtstündigen Tagesschichten ohne Einstellung weiterer Arbeitskräfte und ohne sonstigen Schaden erledigt werden könne. Deshalb sei es möglich, die Arbeitszeit für den Winter auf acht Stunden herabzusetzen und sie im Frühjahr bei steigendem Verkehr nach Bedarf angemessen zu verlängern. Ferner glaubte man, daß infolge der allgemeinen Teuerung und der neuen indirekten Steuern eine Lohnerhöhung von 20 Pf. täglich gerechtfertigt sei. Tie Mitglieder des Arbeiteraus-schusses und deren Ersatzmänner wurden deshalb beauftragt diese Wünsche in der nächsten Sitzung des Ausschusses der Verwaltung zu unterbreiten. Das geschah und die Antwort der Verwaltung war die Entlassung der AuS- . So be-amtlich aii- Nus den: Gerichtssaal. Uebermiidmig macht den Eisenbahner nicht straffrei. Am 28. September v. I. kam cS in der Station Gmünd zu einem Eisenbahnzusammcnstob, durch den drei Personen schwer verletzt wurden. Der Verschubleiter Johann Breiuhölder hatte um 3/,2 Uhr nachts den Auftrag erhalten, eine Maschine als Vorspann für einen Lastzug auf ein anderes Geleise zu dirigieren. Breinhölder überlrug die Ausführung dieses Auftrages dem Verschieber Z a l u d. Aber der Lokomotivsührer der Maschine, die verschoben meiden sollte, Andreas Brettl, erklärte dem Z a l u d, er werde lieber aus ein drittes Geleise fahren, um mit dem aus diesem Geleise stehenden Lastzug die Verkuppelung leichter durchführen zu können. Z a l u d nahm diese Anordnung zur Kenntnis und auch die Weichenwächter Ernst Stoffel und Franz V i z a n y wurden davon verständigt. Als aber eine halb» Stunde später ein Postzug aus der Station abgelaffen wurde, hatten die zwei Weichenwächter bereits vergessen, daß der Lastzug auf dem Geleise stehe; sie gaben dem Postzug, der aus diesem Geleise auszusahren hatte, das Signal „Freie Fahrt" und ein Zusammenstoß war die Folge. Verschubleiter Breinhölder, die beiden Weichenwächter und der Maschinsührer Brettl wurden angeklagt, aber vom Kreisgericht KremS sreige-spreche n. Die beiden Weichenwächter halten sich damit entschuldigt, daß sie, v o m langen und anstrengenden Dienst ermüdet, aus die Lokomotive einfach vergessen Hütten. Ter Freispruch wurde deshalb damit begründet, daß bei der geringen Intelligenz und dem schweren, ermüdenden Dienst der Leute dasVergess en begreiflich und darum unverschuldet sei. Während die Freisprechung deS Verschubleiters Breinhölder unangefochten blieb, wurde gegen die Freisprechung der drei anderen die Nichtigkeitsbeschwerde erhoben, die kürzlich vor dem KasjationShos Hosrat B o b i e s vertrat und die die Verteidiger Dr. Harpner und Dr. Sch erbat bekämpften. Ter Kassationshof gab aber der NichtigkMbeschverde Folge und Verurteilte die drei Angeklagten zu je drei Wochen strengen Arrests. Ueber dieses Urteil wird, wenn es in schriftlicher Ausfertigung verließen wird, noch zu sprechen sein. Mn Gutachten der k. k. Generalinspektion. Am 19. Dezember 1908 ereignete sich in der Station Jägerndors der k. k. Staatsbahnen ein Zusammenstoß zweier Lokomotiven, welcher Anlaß zu einer Gerichtsverhandlung gab, weil in einem eingeholten Gutachten der k. k. Generalinspektion der Lokomotivführer Klement Marianek als an dem Unfalle schuldtragend bezeichnet wurde. Die k. k. Gcneralinspcktion legte dem Genannten zur Last, daß er erstens ohne Begleiter die Fahrt angetreten habe und zweitens mit einer übermäßigen Geschwindigkeit gefahren sei. Nun behaupteten sowohl die einvernommenen Beamten, konform mit der Verantwortung des Angeklagten Marianek, daß laut Instruktion bei Fahrten im Heizhausranon — und um eine solche handelte cs sich da — die Herbeiziehung eines Begleiters nicht notwendig und daß ebenso eine besondere Beschränkung der Geschwindigkeit nicht vorgeschricbcn fei. Das Gericht legte nun den Akt nochmals der k. k. Generalinspektion vor, welche aber bei ihrer Ansicht beharrte. Das Bezirksgericht Jägerndors ordnete eine Hauptverhandlung an, sprach jedoch den Lokomotivführer Mariane! — sowie alle Mitangeklagten — frei. In der Begründung des Urteiles wurde aus die bestimmten Aussagen der Zeugen hingewiesen, während die Ansicht der k. k. Generalinspektion — als durch keine strikten Bestimmungen der Instruktionen belegt — für das Gericht nicht maßgebend sei. Für alle Fülle wären die Angeklagten exkulpirt, als cS feststeht, daß der von ihnen geübte Gebrauch aus notwendigen inneren Gründen gewußt, geduldet, ja genehmigt wurde. Als Vertreter des angeklagten Lokomotivführers fungierte Dr. Ambros aus Olmütz. Zngdstreifnng irr St. Anton am Arlberg. Am 16. Juli 1909 mußte der gegen 5 Uhr nachmittags in der Station Sankt Anton am Arlberg einlangende nach Langen verkehrende Güter-zug Nr. 65 statt auf das durch Bauarbeiten verlegte Geleise I auf Geleise II eingelassen werden und so einen Teil jenes Geleises benützen, auf dem der von der Station Langen kommende Arbeiterzug einzufahren hatte. Um 5 Uhr 40 Minuten hatte er über den Verbindungswechsel auf Geleise I zu fahren und normalmäßig im Arlbergtunnel mit dem von der jenseits des Tunnels gelegenen Station Langen aus Geleise II kommenden Arbeitcrzug D7 zu kreuzen. Das Distanzsianal der Station St. Anton beim Ostportal des Tunnels funktionierte nicht. Der diensthabende Berkehrsbeamte Aspirant Sch ras fl in St. Anton telephonierte nach Langen, der Signalarm sei untauglich, der Arbeiterzug müsse Handsignale befolgen und in St. Anton vorsichtig Einfahren. Dem Wächter am Ostportal gab er den Auftrag, den Arbeiterzug ohne seine ausdrückliche Weisung nicht emfahren zu lasse». Die Geleisesperre nach Langen anzusagen, unterließ er jedoch, ebenso die telephonische Verständigung'der Tunnelmachter. Der Lokomotivführer Kaspar Patzr und der Zugssührer Johann Schöpf des Arbeitcrzugcs wurden von den Welsungen der Station St. Anton in Langen verständigt. Der Arbeiterzug kam in St. AntoS entsprechend langsam aus dem Tunnel heraus und blieb geheim Der Portalwächter deutete mit der Hand auf das aus „Halt" stehende Distanzsignal und rief dem Zugssührer und dem Lokomotivführer zu, bis aus weitere Weisung zu halten, was aber letzterer infolge des Geräusches der Maschine nicht verstehen konnte lind crsterer dahin mißverstand, daß das aus „Halt" stehende Distanzsignal, weil es verdorben sei, kerne Beachtung zu finden habe. Der Zugsführer ging in seinen Dienstwagen zurück, der Lokomotivführer setzte den Zug in Bewegung und keiner hörte die Haltrufe des Portalwächters. Auf Geleise I fuhr der Güterzug 65 vorbei, dessen Standpunkt Lokomotivführer Payr, weil er sich nicht hinausbeugen konnte, mcht zu sehen vermochte. Hinter der Polizeigrenze des Verbindungswechsels zwischen Geleise 1 und Geleise II erfolgte ein i üfütnmenftoj} zwischen der Lokomotive des Payr und den beiden letzten Wagen des Zuges 65, infolgedessen die Wagen entgleisten m n.einert Materialschaden erlitten. Der Stockmann und der Vorstockmann hatten sich in Gewärtigung des Anpralles durch Absprmgen vor erheblichen Verletzungen gerettet. Wegen dieses Vorfalles hatte sich Kaspar Payr und Johann Schöpf vor dem Bezirksgericht Landeck am 1. September l. I. wegen § 482 St.-G. zu verantworten. Die durch Dr. Gustav H a rp n e r vertretenen Angeklagten verantworteten sich dahin, sie hätten die in Langen erteilten Aufträge befo.gt, icdoch geglaubt, daß sich die Verkehrsverhältnisse tn der gewöhnlichen Weise abspielen, weil sie von der Gelei e-sperre nicht verständigt wurden. Handsignale habe der Ostportal-wachter nicht gegeben. Seme Deutung aus den auf „Halt" stehenden «ignalarm hätten sie als eine-wiederholte Bekanntgabe -l M>en schon m Langen bekanntgegebenen Versagens des Dlfianzsignales angesehen. Der Unfall wäre verhütet worden wenn, wie vorgeschrieben, Zug 65 erst zehn Minuten nach Eingängen des auf Geleise IV beorderten Arbeiterzuges abgelassen worden wäre. 1 „„„ Die Verhandlung wurde über Antrag der Verteidigung zur Einvernahme des Aspiranten S ch r a f f l und wegen Zu-JWg eines Sachverständigen aus der Zugförderungsbranche auf den 10. September l. I. vertagt. S. - Schraffl gab zu, es hätte nach der Verkehrsinstruktion !to$ angesagt werden und auch die Ä t-„ telephonisch tu Kenntnis gesetzt werden müssen, Kttte dies eine Streckenleitung zu besorgen gehabt. Den Zug 60 durfte er ablassen. weil der Gegenzug ein Arbeiterzug war, der im Tunnel mehrmals halte. ®et von der HeizhauZleitung Innsbruck entsandte Ma-tSkÜT £ ker Staatsbnijnen Franz Hagen deponierte, der f.1 rnnr aHVle Weisungen des Zugsführers llehabt. Der Zugsfuhrer aber hätte den Befehl des beachte n ^mü ssen ° mcmt cr dessen Zweck nicht verstand, genau feinem Schlußvortrag führte der Verteidiger aus. die größten Mißverständnisse entstünden bekanntlich immer dann, wenn die Personen, die man zur Durchführung wichtiger Handlungen verwende, nur halb informiert würden. Wäre der Station Langen, tote dies instruktionsmäßig zu geschehen hatte, die Ur-tl5?lV fl,eP Angeklagten besonders zu übenden Vorsicht, nämlich die Geleisesperre, bekanntgegeben worden, so wären diese am Ostportal stehen geblieben, weil sie von dem Verkehrshindernis gewußt hätten. Uebrigens wäre der Zug 65 erst zehn Minuten nach Einlangen des auf Geleise IV zu dirigierenden Arbeiterzuges abzulassen gewesen, weil die Spezialinstruktion der Strecke Langen-St. Anton dies allgemein normiere, für Arbeiter-pzc also keine Ausnahme mache. Auch hatte der Portalwächter tzandsignale zu geben, nicht aus die verdorbene Distanzscheibe zu deuten. So sei der Unfall durch Einwirkung von Faktoren herbe,geführt worden, für die die Angeklagten nicht verantwortlich -u machen seien. sprach die beiden Angeklagten frei, weil Cl ch|len um ein Mißverständnis gehandelt habe. Streiflichter. Deutschnationale Lozelach, Der kleine Moriz, den der germanische Gott in seinem Rachczorn zum schriftleitern des „Deutschen Eisenbahner" bestimmt hat, rückt uns mit „Witzen" an den Leib. So oft wir nämlich dem „Reichsbund" irgendwie den streng sachlichen Nachweis liefern, daß es noch größere weltbewegende Probleme gibt als die Bahnausschriften von Weckelsdorf, setzt sich der kleine Ntoriz in Positur und hält uns als „witzelnden Mauscheln" eine flamMnde Strafpredigt, die nur so von völkischem Empfinden trieft. Nachdem Kleinmoriz offenbar kein Argument mehr zur Verfügung hat, „dichtet" er „Witze" auf unsere «jüdische Visage", wegen der wir uns jetzt extra einen großen Wandspiegel angeschafft haben. Die wiederholte Erklärung, daß weder in unserer Redaktion noch unter unseren Mitarbeitern ein Jude zu finden ist, nützt uns jetzt nichts mehr und wir werden, wenn wir die Gefahr verhüten wollen, daß der kleine Kroy-Knabe nächstens wieder einen „Witz" losgehen läßt, einfach den Beweis unseres Mchtjudentums auf den Redaktionstisch des „Deutschen Eisenbahner" niederlegen müssen. Will uns der Epigone des alten Schmul-Leeb-Kohn absolut provozieren? Zur Dienstiiberbürdnug des Personals der Nussig-Teplitzcr Eisenbahn. Haben wir in Nummer 16 des „Eisenbahner" die Dienstüberbürdung des Zugbegleitungspersonals auf der A. T. E. im allgemeinen geschildert, so wollen wir heute einen speziellen Fall herausgreisen, und dieser betrifft die nunmehr unhaltbaren Zustände in der Station K a r b i tz. Die Station Karbitz, die drittstärkste Kohlenlieferungsstation der A. T. E., hat einen täglichen Kohlentransport von ‘250 biL 300 Wagen, ohne die anderen Güter, welche außerdem zur Verladung kommen. Zum Abtransport des Vruttoö und den Zuschub von leeren Wagen stehen der Station täglich zehn regelmäßige und zivei Erforderniszügc zur Verfügung, welche vom Aussiger Zugbegleitungspersonal gefahren werden. Es leisten sonach vor- und nachmittags je drei Partien die Verschubarbeit daselbst. Der Ersorderniszug Nr. 133, welcher bloß auf ausdrückliche Bestellung des Doblhoff III-Schachtes verkehrt, kommt hier nicht in Betracht. Die Verschubarbeit besteht in der Bedienung von neun Schächten, mehreren Verladerampen, ferner der Magazine und StationSverschub sowie die Zusammenstellung der Züge. Es haben also täglich sechs Partien vollauf zu tun, um diese Arbeit zu bewältigen. Nun wird aber seit einiger Zeit der Versuch gemacht, dieselbe Arbeit von bloß vierPartien zu verlangen, und wird diese Maßnahme mit dem angeblich schwächeren Kohlenvcrkehr begründet, doch wissen alle daran interessierten Herren ganz gut, daß, sollte der Ausfall täglich 10 bis 15 Wagen betragen, doch dieselbe Arbeit wie immer geleistet werden muß. Demzufolge sind täglich bis zwei volle Züge Brutto übrig und müssen sich daher alle die Station Karbitz passierenden Güterzüge von diesem Ucberlastbrutto auf ihre volle Belastung ergänzen, welches bei jedem Zuge Verspätungen hervorruse. Daß nun, um auch mit weniger Partien ebenso schnell fertig zu werden, in puncto Antreiberei von seiten der Verkehrs-bcamten und an deren Spitze des Stationsvorstandes Reif das menschenmöglichste geleistet wird, brauchen wir nicht erst zu erwähnen, dieses muß aber einen jeden vernünftigen Menschen mit Abscheu und Empörung erfüllen, handelt es sich diesen Herren doch bloß darum, recht hohe Ersparnisprämien — sogenannte Funktionszulagen — aus den Bediensteten herauszuschinden. Stationsoorsiand Reis, welcher nicht einmal einen Packer ansprechen kann, ohne denselben zu demütigen — bei ihm hört man nur Namen wie „Naz", „Seff" u. s. w. — wäre wirklich schon „reif" zur Pensionierung, oder will er sich zu seinem Abgang noch ein besonderes Verdienst erwerben? Hat Herr Reif nicht schon genug Entgleisungen und Unfälle erlebt, an denen er mehr oder weniger schuldtragend war? Von seiten der Zugssührer wird selbstverständlich wieder getrachtet, so rasch wie möglich fertig zu werden, um zur fahrplanmäßigen Abfahrtszeit den Zug beisammen zu haben. Bei den Schleppbahnverschiebungen werden deshalb alle Vorsichtsmaßregeln außer acht gelassen, von einer Einhaltung der Instruktionen und Zirkulare kann dabei keine Rede sein, speziell die Belastungstabellen scheinen gar nicht mehr zu existieren. So beträgt zum Beispiel die Maximalbelastung auf der Schleppbahn zum Maria Antonia-Schacht — mit Neigungen bis zu 25 Promille — £00 Tonnen, das sind zirka 16 belagene Wagen, in der Regel werden aber 28 bis 30, ja bis 35 Wagen angehängt. Und das alles, um eine zweite Fahrt zu ersparen und schneller fertig zu werden. Vom Doblhoff III« Schacht — aus derselben Schleppbahn — ist die gleiche Belastung, hier werden aber regelmäßig 45 bis 60 Wagen angehüngt, das ist das Dreifache der Maximalbelastung. Sollte nun hier einmal eine Bremse versagen oder irgend etwas in die Quere kommen, so ist ein unabsehbares Unglück nicht zu vermeiden. Aus den anderen Schleppbahnen ist der Vorgang aber genau derselbe. Ferner sind die Sperrbäume, respektive die Vorschüsse derselben in einem derartig schlechten Zustande, welcher ein verläßliches Versichern der Wagen zur Unmöglichkeit macht. Kommt nun einmal ein Unfall infolge des ganz vorschriftswidrigen Arbeitens vor, so wird der betreffende Zugssührer strengstens zur Verantwortung gezogen und bestraft. So ereignete sich am 22. Jänner l. I. auf derselben Schleppbahn ein Unfall, bei dem es nur einem glücklichen Zufall zu danken war, daß es bei einem größeren Materialschaden blieb. In diesem Falle war hauptsächlich die Bahnverwaltung schuldtragend, da die Weiche, welche in der kurrenden Strecke liegt, weder verschlossen noch mit einem beleuchteten Signalkörper versehen war, statt auf die gerade, zum Doblhoff III-Schacht abzweigte und sonach der Verschubzug auf bei dem Schacht stehende leere Wagen fuhr und mehrere zur Entgleisung brachte. Trotzdem wurde der betreffende Zugssührer zu einer hohen Ordnungsstrafe verurteilt und vom Zugssührer-dienst abgezogen. Auf der einen Seite grenzenlose Antreiberei, auf der anderen — barbarische Strafen l Anders verhält cs sich aber, wenn zum Beispiel ein Verkehrsbeamter ein Dienstesoergehen verschuldet. Da wird eben alles nach Möglichkeit vertuscht und totgeschwiegen, ja das Personal wird sogar um sein verdientes Stundengeld betrogen. So wurde vor kurzem Zug 121 von der Station Karbitz erst dann abgesagt, als das Zugbegleitungspersonal bereits mit der Zusammenstellung des Zuges fertig war. Während der diensthabende Verkehrsbeamte in Aussig dem Lokomotivführer die Verschubzeit anstandslos bestätigte, verweigerte er dem Zugspersonal dasselbe mit denr Hinweis, daß er deswegen von seiten der Direktion gerügt würde!! Wir machen eine hohe Generalinspektion daher aus diese unhaltbaren Zustände in der Station Karbitz aufmerksam, damit endlich einmal von dieser Seite aus Remednr geschaffen wird, da der Direktion in ihrer Profitwut das Leben und die Gesundheit ihrer Bediensteten gleich Null ist und die Ergatterung hoher Ersparnisprämien einzelnen Abteilungsvorstände!: ein steter Ansporn ist, das ihnen unterstehende Personal soviel wie möglich auszunützen. Den vernünftigen Kollegen des Zugbegleitungspersonals rufen wir aber zu: „Werfet endlich einmal den alten Kastengeist beiseite, schließt euch zusammen und gehet energisch gegen jede Verschlechterung eurer Lage vor, damit endlich aus dieser Bahn geregelte Zustände eintreten! Lokalbahn Bruneck-Saud. Den Bemühungen des Genossen Scheibein und Dr. Grüner sowie dem tatkräftigen Entgegenkommen des Präsidenten des Verwaltungsrates genannter Lokalbahn, Herrn Dr. Lettner, Advokat in Bruneck, ist es gelungen, für die Bediensteten der Lokalbahn Bruneck-Sand eine namhafte Verbesserung zu erreichen. Im Einvernehmen mit den Bediensteten wurde im Frühjahr d. I. ein Memorandum ausgcarbeitet und dieses Herrn Dr. L e i t n e r mit der Bitte überreicht, sich bei der Südbahn für die Bediensteten einzusetzen um eine Aufbesserung der Löhne und Gehalte zu erzielen. Diese gemeinsame Aktion ist nun zugunsten des Personals erledigt worden und werden alle jene, die bereits ein Jahr bei der Bahn provisorisch sind, nach einem weiteren zufriedenstellenden Dienstjahr definitiv angestellt und zwar erhalten: Kondukteur 900 Kr. Gehalt, 180 Kr. Quartiergeld; Motorsührer 1000 Kr. Gehalt, 180 Kr. Quartiergeld, ersterer 4 H., letzterer 6 H. Kilometergeld. Stationsleiter 1200 Kr. Gehalt, 280 Kr. Quartiergeld. Bahnmeister 1200 Kr. Gehalt, 280 Kr. Quartiergeld, dazu das Strcckenpauschale. Vetrieosaufseher 1200 Kr. Gehalt, 280 Kr. Qnartier-geld sowie 360 Kr. Perfonalzulage. Batterienwächter 1000 Kr. Gehalt, 180 Kr. Quartiergelb und 200 Kr. Personalzulage. Alle übrigen Bediensteten, die noch kein volles Jahr dienen, auch die Arbeiter erhielten, eine Aufbesserung von 20 H. per Tag. Somit wäre die erste Aktion der jungenMrganisation zur Zufriedenheit ausgefallen. Die Mustcrwerkstättcn der k. k. Staatsbahnen in Wien (Westbahn). Es ist gewiß eine der vornehmsten Pflichten jedes Unternehmers, für die Sicherheit und Gesundheit seiner Lohnsklaven Vorsorge zu treffen. Man sollte daher glauben, daß Staatsbetriebe oder vom Staat geleitete Werkstätten als leuchtendes Muster vorangehen sollten, da doch der Staat seine sich selbst gegebenen Gesetze und Anordnungen in erster Linie ans das gewissenhafteste zu befolgen berufenast, weshalb auch das Gewerbe-inspektorat vor den Toren der Staatsbetrieben, zu welchen unzweifelhaft die Werkstätten der k. k. Staatsbahnverwaltung gehören, halt macht. .......... Wir. wollen uns im nachsteheyden mit einer Serie von Mißständen befassen, welche in den Werkstätten der Staatsbahndirektion Wien (Westbahn) herrschen: Als erster sei die alte Montierung herausgegriffen. Trotz mehrmaliger Beschwerden betreffs dieser gesundheitswidrigen Werkstätte sieht sich die k. k. Staatsbahndirektion nicht veranlaßt, für dieses Objekt, dessen Einrichtung jedem modernen Maschinenbetriebe Hohn spricht, etwas zu tun. Es liege gewiß im eigensten Interesse. der k. k. Staatsbahnverwaltung selbst, wenn mit diesen Uebelständen aufgeräumt würde. In dieser von verbranntem Oel und Schwefeldünsten geschwängerten Luft müssen 60 bis 70 Arbeiter durch 91/- Stunden täglich schuften. An einer entsprechenden Ventilation mangele es bis vor wenigen Tagen — man muß fast an Wunder glauben — wo auf eine bis jetzt noch unaufgeklärte Veranlassung au dem Glasdache Klappfenster angebracht würben. Ob diese bei Rauchentwicklung, welche durch offenes Holzkohlen-, Koksseuer ober beim Anbrennen von Lokomotiven verursacht wird, zur vollständigen Lüftung der Werkstätten genügen, wird erst die Zukunft lehren. Die räumliche Ausdehnung dieser Werkstätte muß mit Rücksicht auf die dort zu leistenden Arbeiten als unzulänglich bezeichnet werden. Schon die unpraktische Anordnung der vier Geleise, welche der Länge nach der Werkstätte gelegt sind, müssen jedem Fachmann ein mitleidiges Lächeln abzwingen. Ein Beispiel möge diese Behauptung erhärten. Wenn alle vier Geleise dieser Werkstätte mit zur Reparatur gelangende» Lokomotiven verstellt sind, so müssen alle vor ihr stehenden Maschinen hinaus-geschoben werden, um die zu liefernde frei zu bekommen, was nicht geringe Zeit in Anspruch nimmt. Die Maschinen stehen so nahe bei den Feilbänken, daß, wenn auch keine Maschinenbestand-teile herumliegen, ein Arbeiter bei seinem Schraubstock steht und meiselt oder feilt, ein zweiter nicht Vorbeigehen kann, ohne nicht Gefahr zu laufen, einen Puff oder Schlag zu bekommen, denn ein Ausweichen, ohne daß der andere Arbeiter in seiner Arbeit inne hält, ist ganz ausgeschlossen. Die zwei Hauptgänge, die zum Verkehr sreigehalten werden sollen, sind wieder mil verschiedenen Maschinenbestandteilen und Gerüsten vollständig verrammelt, so daß der Arbeiter ein geübter Tourist sein muß, um über die verschiedenen Hindernisse hinwegzukommen. Ebenso läßt die Reinigung der Wertstätte zu wünschen übrig. Bei den Hilfsmaschineu, Bohr- und Hobelmaschinen sowie Drehbänken ist gerade so viel Platz, daß sich der dort beschäftigte Arbeiter gerade umdrehen kann. Dreh-, Bohr- und Hobelspäne liegen massenhaft herum. Will man eine Arbeit beginnen, so muß man den Arbeitsplatz zuerst von allen möglichem Gerümpel befreien. Die Hebekrans sind noch mit Handbetrieb, in allen Lagern ausgelaufen und ausgewetzt und stellenweise nicht M transportieren. Alles zusammengefaßt, würde sich empfehlen, wenn ein Beamter des Sanitätsdepartements vom k. k. Eisenbahmniniste-rium diese Bude näher betrachten würde; die dort beschäftigten Arbeiter wären gewiß sehr dankbar. Die Quartiergeldfrage ans der neuen Linie KrernS-Grein. Das k. k. Eisenbahnministerium verlautbart folgendes: Die Betriebsstationen und Haltestellen der neuen Linie Krems-Grein werdem vom Tage der Betriebserüffnung in die bestehenden Quartiergeldklassen eingcreiht, wie folgt: 1. S t e i n - M a u t e r n in die II. Quartiergeldklasse (70 Prozent des Wiener Ouarticrgeldes); 2. Dürnstein-Oberloiben, Weißenkirchen i. d. Wachau, Spitz a. d. Donau, Aggsbnch Markt, Kleinpöchlarn, Marbach-Maria Taferl und Per-s e n b e u g in die III. Quartiergeldklasse (60 Prozent des Wiener Quartiergeldes); Nr. 27 „Der Eisenvayner." 'Seite 13 3. Emmersdors, WeinS-Jspersdorf und Sarmingstein in die IV. Ouartiergeldklasse (50 Prozent des Wiener Quartiergeldes). Hiernach ist § 1 der mit dem Zirkular der bestandenen k. k. Generaldirektiou der Oesterreichischen Staatsbahnen vom 14. Dezember 1894, Nr. 180 (V. u. A. Bl. Nr. 53), eingeführten Verordnung, betreffend das Ausmaß der Quartiergelder und die Bewertung der Naturalwohnungen, entsprechend zu ergänzen. Für den k. f. Eisenbahnminister: Röll. A» die Direktion der k. k. Nordbahn! Gegen den Maschinenmeister Joses Ties in Lundenburg wurde vor einigen Wochen von der Heizhausleitung eine Untersuchung eingeleitet, weil derselbe auf Grund seiner dienstlichen Stellung Heizhausbediensteten aller Kategorien dienstliche Vorteile versprochen hat, wenn sich dieselben bei einer von ihm vertretenen Versicherungsgesellschaft versichern lassen. Nachdem viele Bedienstete durch diese Handlungsweise des Herrn Josef Tief tatsächlich geschädigt wurden, wie es auch in den mit diesen ausgenommenen Protokollen bekräftigt wurde, verlangt die Oeffentlichkeit von einer löblichen Direktion eine unparteiische Untersuchung. Da seit der protokollarischen Einvernahme der durch Herrn Tief Geschädigten eine gerannte; Zeit verflossen ist, ohttrdafo eine Wahrnehmung von einer ernsten Behandlung dieser gewissenlosen Handlung des Herr» Tief gemacht wird, erweckt es den Anschein, als ob man die Sache verdecken wollte. Ein Schädiger armer Teufel muß seinen verdienten Lohn erhalten, darüber wird die Oeffentlichkeit wachen. Korrespondenzen. Korneuburg. Ein italienischer Bauführer, der Zeit seines Lebens auf österreichischen Eisenbahnen beschäftigt war, kennzeichnete unsere Arbeitsmethode auf den Eisenbahnen mit folgenbett Worten: „Zwei fchafs, drei guck." Dieses System wird auch in der Station Äotrteuburg fest- und hochgehalten und was in der Station gilt, wird für die Strecke getreulich an-gewendet. 4 In der Station finden wir Ausseher, Antreiber, Horcher und solche, welche die Aufseher, Antreiber und Horcher beaufsichtigen und behorchen müssen. Ein System und ein Geist, der gewiß aus der hiesigen Korrektionsanstalt stammen dürfte. Zur faktischen Arbeit sind sehr wenige vorhanden und diese werden dazu angetrieben, die Arbeiten der Gaffer und Horcher mitzuleisten. Bei den Zügen, wo die meiste Arbeit ist, finden wir oft nur. einen, manchmal gor keinen Arbeiter, denn diese werden anderweitig beschäftigt. Der eine ist bestimmt, für die Frau kaiserliche Rätin Einkäufe zu besorgen, der andere muß Holz und ikohlen in die Küche schaffe» und im Häuslichen mithelsen, der britte ist als Gärtner verwendet u. f. w. Noch ausgebreiteter finden wir dieses System bei der Bahnerhaltung, wo Bahnmeister Heller.gleich einen Generalstab von Lakeien Hr seine persönlichen Angelegenheiten unterhält. Der Bahnmeister läßt sich durch Bahnarbeiter vollständig bedienen, der eine ist Diener, der zweite ist Gärtner, der dritte muß Kleider und Stiesel putzen und bei der Wäsche mithelfen, der nächste ist im Hühnerstall beschäftigt und muß im Verein mit den anderen die Feldarbeiten des Bahnmeisters besorgen. Im sogenannten Comptoir des Bahnmeisters finden wir einen weiteren Mann beschäftigt, der ebenfalls Arbeiten für Herrn Heller verrichtet. Und trotz oder vielmehr wegen dieses Generalstabes hapert's auf allen Ecken und Enden, in der Station wie auf der Strecke. Unregelmäßigkeiten in der Auszahlung sowie bei Dienst-rommandierungen sind keine Seltenheiten, insbesondere bei Herrn Heller, der durch seine nationale Agitation sehr in Anspruch genommen ist und deshalb seine Dienstobliegenheiten durch den Oberbauarbeiter H a d r i g a n zum Nachteil der übrigen Arbeiter besorgen läßt. Daß der Oberbauarbeiter H a d r i g a n nicht der geeignete Mann zur Besorgung von Geldangelegenheiten ist, beweisen die wiederholten Vorkommnisse und es wäre zu empfehlen, wenn die tlebergabe von Geldern direkt durch die hierzu berufenen Organe stattfinden würde, (iirankengelder Robel.) , Wir wollen durch diese Zeilen die maßgebenden Faktoren auf die unhaltbaren Zustände in der Station Korneuburg und der dortigen Bahnerhaltung aufmerksam machen, damit die wenigen Arbeiter, die noch zu wirklichen Bahnardeiten verwendet werden, nicht weiter auf Kosten der Aufseher und Horcher ausgebeutet werden. Sollte diesem offenkundigen Skandal kein Ende bereitet werden, dann allerdings müssen wir schonungslos den ganzen Schwindel aufdecken. Reichenau bei Gablonz. Durch die Entwicklung der Industrie in Gablonz und Umgebung und durch den Anschluß der elektrischen Bahn hat sich die Frequenz des Güterverkehres pier bedeutend erhöht. Man sollte meinen, daß daher das Gütermagazin, in dem die Lokale des Güterverrechnungsdienstes untergebracht sind, entsprechend erweitert oder umgebaut würde. L^as ist aber nicht der Fall. Schmale und verstaubte Löcher, von deren Wänden Mörtel und Ziegelstücke sich jeden Tag loslösen, so daß nackte Ziegelwünde hervorfchauett, durch die man bequem m das Magazin schauen kann. In einem Lokal, das nur ein einziges Fenster hat, müssen drei Bedienstete arbeiten! Beschwerden des Personals haben bisher keinen Erfolg gehabt. Ein Kontrollorgan sagte sogar: „Das ist wo anders auch so." Es wird wahrscheinlich keine Remedur geschaffen, bevor die Bude nicht zufammensällt, was in absehbarer Zeit geschehen kann. Die Einrichtung, besonders der Schreibtische, ist unter aller Kritik, denn eS bleibt zur Bestellung eines anständigen Tisches dem Herrn Vorstand keine Zeit übrig, bald muß er dienstlich nach Gablonz fahren, dann muß er baden gehen, so daß ihm für das wirklich Dienstliche sehr wenig Zeit bleibt. Sein letztes Werk war die Trennung der Güterkassen, nicht aber um etwa dem Personal den Dienst zu erleichtern, es waren ganz andere Motive, die ihn hierzu veranlaßt haben. Die löbliche Direktion wird ersucht, ihr Wohlwollen einmal ernst zu nehmen und die erwähnten Uebel-stände ehestens beseitigen zu lassen, denn es gehört ein großes Stuck bureaukratischer Unverfrorenheit dazu, dem Personal zuzumuten, unter diesen Verhältnissen weiterzuarbeiten, o (VonderBetriebsausw-iche Ottischrngberg der k. k. Staatsbahn.) Wir haben schon einmal die Verhältnisse in dieser Betriebsnusweiche be-fprochen, ohne daß sich diese dadurch gebessert hätten und sehen miß daher nochmals gezwungen, uns mit dem Stationsmeister Räder zu beschäftigen. Räder beschimpft die Arbeiter dieser BetiiebSausiveiche mit den gemeinsten Schimpsworten und wird dabei von feiner Gemahlin unterstützt, die sich gebärdet, als wenn sie aus der Betriebsausweiche etwas mit dreinzureden hatte, und die lieber die Ausräumung in der Kaserne besser versehen oder diese bedürftigeren Frauen ablassen sollte. Räder hat keine Ursache, mit Arbeitern grob umzuspriugen, da er betreffs der Versetzung des Dienstes vor der eigenen Türe sehr viel zu kehren hat. Wir sind wirklich neugierig, wie lange man Herrn Räder noch auf der Betriebsausweise wird willkürlich schalten und walten lassen. Linz. (P y h r n b a h n.) Signalmeister Pfeifer, Kassier der Ortsgruppe Kirchdorf des deutschnationalen Reichsbundes w>rd ausgefordert, feine Drohungen und Einschüchterungsversuche gegenüber den Arbeitern in Zukunft zu unterlassen, ansonsten wir gezwungen wären, mit diesem Herren einmal .deutsch" zu reden. Ebenso soll der Streckenmvnteur Büchner diese Warnung gefälligst zur Kenntnis nehmen. Mistek. (Der» pfiffige Schuster.) Auf der k. k. Nordbahn in der Station Friedek ist ein Lokomotivheizer, ein ehemaliger ehrsamer Schuhmachergehilfe, der unter dem Namen Johann sehr gut bekannt ist. Da unserem Johann das ehrsame Handwerk der Schusterei nicht gefallen wollte und er nach seiner Meinung zu etwas höherem geboren sei, so ist sein sehnlichster Wunsch Lokomotivführer zu werden. Durch Fürsprache des heiligen Krispinus und seines Freundes Ehani, der zufälligerweise Lokomotivführer ist, wurde unser Johann zeitweise von seinem Schusterbankerl beurlaubt und als Lokomotivheizer angestellt, doch mußte er das Versprechen geben, das edle Handwerk nicht ganz aufzugeben und in seiner dienstfreien Zeit fleißig Schuhe und Stiefel zu reparieren. Auf die Dauer kann Johann den doppelten Dienst nicht versehen und da der Schusterthron der Sammelpunkt seiner besten Ideen ist, so setzt sich Johann hin und grübelt wie er am schnellsten Lokomotivführer werden könnte. Sein Freund, der C h a n i hat ihm einige praktische Winke gegeben, doch fehlt es noch immer an einem Schlosserzeugnis. Nach langem Sinnen erinnert sich unser Johann, daß er vor 16 Jahren einen Freund hatte, dem er öfter bei den Arbeiten zuschatten durfte. Dieser ehemalige Freund ist heute Schlossermeister. Dieser könnte ja gegen ein mäßiges Honorar ein Schlossen zeugnis ausstellen. Gesagt, getan. Johann halte Glück. Durch Mithilfe des Busenfreundes C h a n i ließ sich der ehemalige Kollege und jetzige Schlossermeister verleiten, unserem Schuster ein Zeugnis als Schlosser auszustellett. Ebenso wurde der Genoffenschaftsvorsteher, der die Echtheit des Schlosserlehrzengnisses bestätigen mußte, baldigst auS-findig gemacht. Mit diesem „echte n" Dokument ausgerüstet, fährt Johann, der Schuster, Pardon, Johann, der echte Schlosser, bereits als Lokomotivführeranwärter und freut sich seines Erfolges. Doch scheint die Hoffnung des Schuster Johann eine schlimme Wendung zu nehmen, da sich das Gewerbegericht und auch die Staatsbahndirektion einigermaßen um die Echtheit des künstlich konstruierten Schlosserzeugniffes kümmert. Johann hat Pech und kan» wegen Urkundenfälschung sowie Irreführung der Behörden bestraft werden. Der Schutzpatron Krispinus wird den hoff artigen Johann wohl definitiv an den Schusterthron feftketten müssen, trotz des echten Schlosserlehrzeugnisses. Jalau. (Deutschnationa 1 e Gfchaftelhuber.) Daß es den Eisenbahnern bei dieser horrenden Teuerung nicht am besten geht und sich ein jeder redlich bemühen muß, um sein Auslangen zu finden, sollte man glauben, daß es der täg liehen Sorgen genug wären; aber weit gefehlt, der Reichsbnnd deutscher Eisenbahner hat auch noch andere Sorgen. Wie erstaunt waren die Eisenbahner, als sie am 6. September im Kommandiernngszimmer einen Aufruf erblickten, welcher die Mitglieder des Reichsbttndes deutscher Eisenbahner auf« jordert, anläßlich der Ankunft des deutschen Kaisers „korporativ" in „Parade" zu Spalierzwecken auszurücken Unterfertigt war dieser Aufruf durch die Bttndesleilung. Als die Sozialdemokraten voriges Jahr gegen den Raub der Regierung an den Eisenbahnerkrüppeln durch Unterschriften protestierten, da sagte die Biindesleitiing: Keiner unterschreibe den Bogen, den es hat so keinen Wert. Wahrscheinlich glaubt der Herr Kamerad Erll, daß den Eisenbahnern durch eine Paradeausrückung mehr geholfen wird und daß bei dieser Gelegenheit auch für ihn, respektive für das Knopfloch etwas absallen kann, ttt» den Jglauern bei der nächsten Reichsratswahl mehr zu imponieren. Zu etwas dürfte dieser Aufruf doch gut sein, nämlich: die Mitglieder des Reichsbundes deutscher Eisenbahner, vergessen für kurze Zeit auf ihren Hunger und find aller Sorgen erlöst. Also: Habt acht! ihr Parademänner. Schlappcnz. (Ein ehrenhafter Vorgesetzter.) Manche Leute, die es von nichts, leider nicht durch ihre Fähig-feit, zu etwas Bringen, leiden an Größenwahn; so auch der Vorarbeiter Josef Hänsl, welcher gleichzeitig Obmann des Reichsbundes deutscher Eisenbahner ist, der durch Butter, Eier und Bahnmeisters Gnaden zum Vorarbeiter ernannt wurde. Dieser Jüngling gebärdet sich, als wenn er der leibhaftige Abdul Hamid selbst wäre; sein Sprichwort ist: „Wenn ich will, so seid ihr alle entlassen.“ Uni aber feinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen, sagte er zu einem Arbeiter, der sich gar nichts zu schulden kommen ließ: „Lege die Krampe weg und gehe nach Haufe". Kommt ein Arbeiter um einige Minuten zu spät, so läßt er ihn einen viertel Tag auSsetzen. Für seine Person gilt diese Regel natürlich nicht, wenn er während der Arbeitszeit zwei bis drei Stunden bei feiner Zukünftigen im Wirtshaus zubringt. Wenn die Arbeiter mit den vielen Schikanen unzufrieden sind, so wirst sich der Gewaltige in die Brust und sagt: „Ich bin euer Vorgesetzter, mir glaubt man, euch nichts, w o s i sog, dos is g'sagf, und dabei muß es bleiben,sonst vernadert er die Arbeiter. Mit welcher Roheit dieser Vorgesetzte seine Untergebenen behandelt, geht daraus hervor, daß er zu einem alten Arbeiter sagte: „Du (Shineser, i wir di' bei deine Ohnvasch'ln nehma." Auch mit den Schwellen weiß er fein gutes Geschäftchen zu machen. Voriges Jahr hat er sich die besten ausgesucht und sie beim Wächter Nr. 152 deponiert, da aber heuer die Schwellen etwas besser waren, so tauschte er sich dieselben um und sagte: Für die Taglöhner (Oberbauarbeiter) sind diese gut genug. Die Oberbauarbeiter erwarten, daß die Vorgesetzten diesem Herrn andere Manieren Beibringen und ihm begreiflich machen, daß die ArBeiter auch Menschen sind. Den Oberbanarbeitern rufen wir zu: Tretet ein in die Organisation und ihr werdet euch eine anständige Behandlung erringen. Jglau. (Zugsbegleiterleideit.) Am 25. August d. I. wurde das Zugsbegleitungspersonal der Station Jglau durch einen Dienstbefehl beglückt, welcher anordnet, daß das Personal in der Station Caslau den Zug 108 selbst verschieben und bei der Verschiebung des Zuges 151 behilflich sein muß. Begründet wird dieser Befehl dadurch, daß bei den Kreuzungen, welche diese Züge haben, zu wenig Verschieber vorhanden sind. Das letztere müssen wir wohl zugeben; daß man aber auf Konto des Jglauer Personals in der Station CaSlau einen Verschieber ersparen will, das ist denn doch zu stark. Wenn sich der Dienstbefehl darauf beruft, daß ein Mann allein nicht verschieben kann und darf, fo laden wir das löbliche Bahnbetriebsamt Nimburg höflichst ein, einmal mit Zug 121 zu fahren, damit die Herren einmal sehen, was der verschiebende ZttgsBegleiter für waghalsige und oft leBenSgefährliche Kunststücke ausführen muß. um ja den Zug nicht zu verspäten. Wir nehmen den Inhalt des Dienstbefehles zur Kenntnis; ist es uns doch ein öffentliches Geständnis des BetrieBsinfvek-torats in Nimburg, daß tatsächlich bei den verschiedenen Ver-schub- und Zugspartien zu wenig Leute sind. Schuld an dieser Mißwirtschaft ist das Betriebsinspektorat selbst, da es den vierten Mann nicht bewilligen will. Denn wie es bei Zug 121 ist, so verhält es sich bei den Zügen 102, 106, 107, 108 und 111. . Abgesehen von dem letzten Dienstbefehl, mutz das Zugs-begleitungsperfonal das unterwegs beigegebene Brutto nach Stationen einrangieren, welche Unterlassung strengstens geahndet wird. Wo und:wie soll nun diese Arbeit strikt durchgeiührt werden, wenn eS immer und überall an den hierzu notwendigen Leuten und an Zeit mangelt? Das Jglauer Personal erwartet, baß die löbliche Betriebs« lnspektion in Nimburg den Wagenausweis des Zuges 151 etwaS eingehender studieren wird, denn dann dürste dieser letzte Dienstbefehl wohl bald aufgehoben werden.s Landcck. In der Folge 25 des „Deutschen Eisenbahner" verbreitet sich ein deutscher Held über einen Artikel in der „Volkszeitung", in welchem dem Obermacher der „deutschen Eisenbahner" in Landeck Parteilichkeit im Dienste nachgesagl wird. Dieser Oberdeutsche hält uns vor, daß auch unsere Genossen sich solcher Zuvorkommenheit seitens der Beamten erfreue». Nun, Sie Herr Oberdeutscher, wann hat einmal eine Partie, bereit Leute nicht Ihnen nachlaufen, frei bekommen, um zu einer Versammlung gehen zu können? Jene zwei Fälle, die Sie anführen, haben mit dieser Frage gar nichts zu tun, weil das nur der Zugsführer war, der für sich dienstfrei gebeten hat, und wenn dann gleich die ganze Partie zu Hause bleiben mußte, so war dies eine jener Fehlkomman-dieruug seitens der diensthabenden Beamten, die unsere Genossen durch ihr Einschreiten gutgemacht haben. Sie sagen, das beruhe ans Gegenseitigkeit. Wir bedanken uns für eine solche Gegenseitigkeit und verzichten auf die Brüderlichkeit seitens der deutschen Unternehmersüldlinge. Was die übrigen Einwendungen, besonders der Passus mit den drei „11!" betrifft, reagieren wir gar nicht darauf, weil uns eine solche Kampfesweise anekclt. Mögen sich die guten Allerweltsretter noch so verstellen, das eine können sie doch niemand glauben machen, daß mit dem Verschleiß von Zündhölzchen und der Freunderlwirtschast den Eisenbahnern in Landeck geholfen ist. Keistritz-Pulst. (Die Leiden der Wächter und Oberbauarbeiter.) Die Wächter und Arbeiter haben unter den Grobheiten des Bahnmeisters Kaiser und die von Arnoldstein unter dem Wüten des Bahnmeisters S a n t n e r, den mindestens zweimal im Monat der Koller packt, viel zu leiden, Die Bahnmeister kümmern sich nie um den inneren Zustand der Wächterhäuser.DFußbvden, Tür- uud Fensterstöcke und Fensterrahmen sind bei den Wächterhänsern ganz verfault, es wird aber nichts repariert, obwohl sich die Bahnverwaltung das ganze, erhöhte Quartiergeld zurückbehält und das Superplus für die Reparaturen und für notwendige Zubauten an die Wächter-Häuser alter Typen reichen würde. Diese Wächterhäuser alter Typen haben keinen Dienstraum und muß der Söächter in der ohnehin unzureichenden Wohnung bei schlechtem Wetter noch: dem Substituten Unterstand gewähren. Bei der Verteilung der Reinigungsprämien herrscht Protektion und Willkür. Die Prämien erhalten die Protektionskinder der Bahnmeister. Die Strecken-Vorstände und Bahnerhallungsinspektoren bereisen die Streck« selten, verlassen sich auf die Bahnmeister und haben von den Zuständen der Wächterhäuser keine Kenntnis. Wahrscheinlich sollen die Kreditüberschreitungen, die bei den Statiorisanlagen verpraßt wurden, durch die Wächter hereingebracht werden, weil man das für Zubauten an den Wächterhäufern präliminierte Geld zu diesen» Zweck nicht verwendet. Das Wächterhaus Nr. 321 bei Villach hat nur Zimmer und VorhauS. Fast nirgends entspricht die dem Wächter Beigestellte Behausung dem Wert des Quartiergeldes. Es ist hoch an der Zeit, daß da einmal Remedur geschaffen wird. Rami. Im Stationsgebäude der Station Rann steht eine Naturalwohnung, bestehend aus drei Zimmern und Küche nebst Holzlage und Gartenanteil, schon über einIJahr frei. Diese Wohnung soll angeblich nur für verheiratete Beamte bestimmt fein, der monatliche Mietzins betragt 9 Kr. Der seit 16 Monaten nach Rann versetzte Magazinsmeisier G u t nt a ch e r, der eine große Familie hat und seit seiner Ankunft eine entsprechende Wohnung nicht sittdett konnte, hat bereits vor zehn Monaten um Zuweisung dieser leerstehenden Wohnung gebeten, doch wurde er mit seiner Bitte abgewiesen. Warum dem Magazinsmeister die Wohnung nicht zu- fwieien wurde und diese lieber leerstehen gelassen wird, ist zwar r Uneingeweihte ein Räthsel, denn der Grund, daß diese ohnung nur für eine« verheirateten Beamten bestimmt ist, dürfte nicht ganz zutreffen. Der Grund dürfte in der Person des dortigen Stationschefs zu suchen sein, denn es ist eine allgemein bekannte Tatsache, daß der Stationschef in Rann gegen die Besetzung eines Magazinsmeister in seiner Station energisch Stellung genommen hat. Die Station Rann ist bekannt als Verladestation für Lebendes, also eine unter den Eisenbabnern als gute Bettete Station. Daß beim Verladen von Vieh und rechtzeitigem eistellen der notwendigen Wagen meistens etwas für das Stationspersonal abfällt, das weiß der Herr Stationschef vollauf zu würdigen, denn sonst hätte er nicht gesagt: ich brauch« hier keinen Magazins in ei st er. Sonderbarerweise ivirt der Magazinsmeister bei derartigen Arbeiten von Herrn Stations-chef immer barsch beiseite gewiesen. Durch die Allgewalt des Stationschefs ist nun der arme Teufel von Magaziusmeifter wirklich gezwungen, um die Versetzung in eine anderHStation Bittlich zu werden, da er erstens keine passende Wohnung finden kann und zweitens durch die brutale Behandlung von feiten des Stationschefs förmlich aus dem Magazinsrayon verdrängt wird. Oder braucht der Herr Stationschef von Rann einen blinden und taubstummen Magaziusmeister? Jedenfalls gibt dies Gebaren Anlaß zum Nachdenken und es würde gewiß nichts schaden, wenn die kompetente Stelle sich in der Station Rann etwas genauer informieren möchte. Aßling. (TauerttBahtt.) Durch die Eröffnung der Tauernbahn ist der Verkehr in unserer Station riesig angewachsen, so daß die vorhandenen Arbe.tSkräfte und Arbeitsplätze in keiner Weise mehr ausreichen. Die Stationsanlagen dürften wohl nach ihren räumlichen Ausdehnungen für eine Haltestelle Berechnet gewesen sein und die Herren, die nach dem Plan gebaut haben, werden nun mit Entsetzen gewahr, daß alles zu klein und zu eng wird. Aßling ist heute schon ein BahnbetriebSamt mit einet Frequenz von üBer 1000 Personen täglich. Ue6erall, wo nur immer möglich, wird zugebaut. Auf der einen Seite der Station wird gebaut, auf der ändern Seite demoliert. Der Wartesaal III. Klasse saßt kaum 20 Reisende, der WartesaÄ für die II. Klaffe 10 bis 12 und jener der I. Klaffe 6 bis 8 Personen. Der Restaurateur hat sieben Räume, davon ist nur die Restauration I. Klasse in Ordnung. Bei etwas größerem Andrang können die Reisenden unmöglich unter Dach gebracht werden und stehen oftmals massenhaft zwischen den Geleisen, um die Ankunft der Züge abzuwarten. Mit dem Frachtenverkehr ist es noch schlimmer bestellt. Da Aßling Hauptumladestation ist, so müssen oft 40 bis 50 Waggon untgelodctt werden. Wie schaut es aber auf der Umladerampe aus! Erstens ist die Rampe zu derartigen Manipulationen viel zu kurz. Das Mauipulationszimmer, in welchem heute bereits 5 bis 6 Personen ständig arbeiten müssen, ist ein kleiner Raum und wäre als Papageikäsia gerade recht. Das Dach reicht kaum bis an die Wagen heran und bei Regenwetter werden die Arbeiter und die ganze Rampe mit den daraus lagernden Gütern durchweicht. Zur Umladung selbst sind zwei Partien zu 8 bis 9 Arbeitern ausgestellt, die sich gegenseitig nach 24 Stunden ablösen. Selbstredend sind diese Leute zu sehr angestrengt und zur Bewältigung der vorhandenen Arbeiten auch zu wenig. UeberdieS werden die Arbeiter vom Umlademagazin stets noch Hu anderem Notwendige herangezogen, so jzum Eilgut, Transitodienst und zu dem Ein- und Ausladen bei den Per-sonenzügen. "Ceiti 14 Nr. 27 Trotz des wiederholten Verbotes von der Direktion werden in der Station Atzling immer noch Magazins- und Stationsarbeiter zum Fahrdienst kommandiert, in derartigen Fällen mutz die Umladepartie doppelt herhalten. Können dann die paar übrig gebliebenen Leute nicht fertig werden, dann werden durch die Station Arbeiter von der Bahnerhaltung einstweilen ausgeliehen, doch zu einer endgültigen Aufnahme von Arbeitern will der Herr Stationschef nichts wissen. Im Gegenteil, wurde doch erst vor zwei Monaten eine Anzahl von Arbeitern entlaßen. Kein Unterkunstslokal für die Arbeiter, ja nicht einmal ein Abort ist vorhanden will ein Magazinsarbeiter seine Notdurft verrichten, so muh er über 12 Geleise und durch die daraus stehenden Wagen hindurchkriechen, um in die Station zu gelangen. So wie es im Magazin und auf der Nmladeranrpe zugeht, so ist es beim Verschub- als auch beim Wächterdienst. Vieles mich hier nachgeholfen werden, an Anregungen unsererseits und Unterstützung soll es gewitz nicht fehlen. Wir verweisen nur aus die Erhöhung des QuartiergeldeS, Bau der Personal-Häuser u. s. w. Pflicht des gesamten Personals ist eS, durch eine stramme Organisation zu beweisen, daß es gewillt ist, an der Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Bediensteten in der Station Atzling tatkräftigst mitzuarbeiten. Wieu-Donaukaibahnhof. (Der Dienstturnus der Wagenschreiber.) In der Station Wien-Donaukai-bahnhos haben die Wagenschreiber dem Herrn Inspektor Eckert einen Dienstturnus zu verdanken, der die Grenze dessen überschreitet, was man menschlicher Leistungsfähigkeit zumuten 12 Stunden Dienst, 12 Stunden Ruhe und dann 24 Stunden darf. Dienst und 24 Stunden Ruhe ist der Turnus, nach welchem die Wagrnschreiber dieser Station Dienst machen müssen. Was es bei der dichten Zugssolge in dieser Station bedeutet, 24 Stunden Dienst machen zu müssen, wird jedermann begreifen. Nach den Vorschriften über die Dienst- und Ruhezeiten im exekutiven Betriebsdienst darf für Wagenschreiber der Dienst nur zum Zwecke des Diensttourenwechsels bis auf höchstens 18 Stunden verlängert werden. Wo, wie in der Station Wien-Donau-kaibahnhos, die dichte Zugsfolge und die Zusammenstellung der Züge eine unausgesetzt anstrengende Tätigkeit erfordert, gebührt den Wagenschreibern ein Dienstturnus mit 12 Stunden Dienst und 34 Stunden Ruhe. Aber den Herrn Inspektor Eckert scheinen Vorschriften des k. k. Eisenbahnminister,ums nichts zu kümmern und scheinen diese für ihn nicht zu existieren. Da wird es schon Sache der Wagenschreiber vom Kaibahnhos selbst sein, falls diese Veröffentlichung eine Abhilfe nicht herbeiführen sollte, über den Kopf des Herrn Inspektors Eckert hinweg einen anständigen Turnus durchzusetzen. Olmiitz. AlS vor Jahren die Fahrgebühren bei den Lokalbahnen pauschaliert wurden, mutzten alle älteren Zugsbegleiter und Oberkondukteure von diesen Strecken entfernt und durch jüngere Kollegen ersetzt werden, da angeblich die älteren Bediensteten für solche Strecken zu teuer waren. Die Folge davon war, datz junge Kondukteure zum Zugs-sührerdienste herangezogen werden konnten. Heuer ist es wieder anders. Wer Oberkondukteur werden wollte, mutzte sich aus der Lokalbahn melden. Trotzdeni das Eisenbahnministerium bei Ernennungen die strengste Einhaltung der Rangordnung fordert, wurden doch einige jüngere Kollegen den älteren vorgezogen. Mr mitzgönnen den im Rang und an Dienstjahren jüngeren Kollegen gewiß nicht ihre Ernennung, doch fordern wir von unserer Direktion, datz die Rangordnung jederzeit und überall eingehalten werden soll. Die berühmte „Gerechtigkeit" der Olmützer Direktion bat durch diesen Vorgang deutlich gezeigt, wieviel und was von der Berechtigtest z« erwarten ist. Hoffentlich wird dieser Fehler baldigst zur Zufriedenheit der Geschädigten behoben. Penzing. Wie alljährlich, so wurde auch heuer die Hofzugsprämie im Monat August unter die Bediensteten verteilt. Am Westbahnhos sind 6 Wächterkontrollore, 42 Wächter und 12 Blocksignaldiener. Von diesen wurden 8 Mann beteilt. Wenn die Spender dieser Gelder wüßten, in wessen Taschen diese Prämien verschwinden und welcher Unsug bei der Verteilung getrieben wird, so würde dieser Schmutzerei wohl bald ein Ende bereitet werden. Wir werden Sorge tragen, daß die Kabinettskanzlei von dieser Verteilung Kenntnis bekommt. Steyr. Mi der k. k. Bahnerhaltungssektion Steyr ist ein Reservebahnmeister, der durch sein brutales Benehmen und seine grobe Behandlung der Lohnarbeiter und Wächter sich überall bemerkbar macht. Wenn sich der Herr Reseroebahnmeister bemühen möchte, seine praktischen Kenntniffe im Eisenbahndienste um einiges zu «/ervollständigen und den § 20 der Dienstordnung mehreremal Settau durchzulesen, so wäre dies für seine Person von großem iorteil. Sollte er seinen Korporalston nicht bald ändern, so könnte dem Herrn das gleiche Abenteuer passieren, das ihn in Sankt Martin am Inn so gründlich kurierte. Also, bitte sich darnach I» richte». Lichtena«. (Deutschnationales Heldentum.) Wir haben in Nr. 26 vom 10. September 1909 die Kampfesweise des Lichtenauer Gemeinderates kritisiert, wobei dem gegenwärtig dort substituierenden Reservebeamten Herrn Bamberger und dem deutschen Landmannminister Dr. Schreiner eine nicht gerade ehrenvolkb Rolle nachgewiefen wird. Nun schreibt uns ein Freund unseres Blattes über den Herrn Bamberger folgendes: Reservebeamter Herr Gustav Bamberger, als er noch ln Leitmeritz Stationsbeamter war (kurz vor seiner Ernennung jutn Reservebeamten), hatte eines Tages abends den Güterzug Nr. 107 gegen den Güterzug Nr. 148 nach Cernosek abgelassen, trotzdem die Kreuzung dieser beiden Züge nach ^Leitmeritz verlegt und telegraphisch gesichert war. Die grobe Nachlässigkeit hätte unbedingt eine Zugsbegeg-ttuna auf offener Strecke zur Folge gehabt, wenn der damalige Diensthabende Verkehrsbeamte in Cernosek, Stationsches Herr Z., derzeit Stationsches in Freiheit-Johannisbad, durch seinen Eingriff und besondere Aufmerksamkeit dies nicht verhindert hätte. Die durch diese Fehlexpedition entstandene Verspätung des Zuges Nr. 148 wurde vom Betriebsinspektorat bemängelt und hätte die sachgemäße Erledigung des Mangels seitens der Station Cernosek die verheimlichte und große Nachlässigkeit des Herrn Bamberger ans Tageslicht Bringen müssen, wenn der Herr Z. den Anstand nicht aus sich genommen und den Verkehrsmangel in einer der Tatsache widersprechenden Weise zugunsten des Herrn Bamberger erledigt hatte. Der Herr Z. hat sich nur aus Kollegialität und nur aus wiederholt himmelhohes Bitten des Herrn Bamberger zu diesem Schritte bewegen lassen und Herrn Bamberger, der auf diese Art und Weife niemals Reservebeamter hätte werden können, gerettet. UeberdieS hat die dienstliche Tätigkeit des Herrn ®am-berget noch verschiedene andere Fehler anfomveisen, die zwar von dem Personal verheimlicht wurden, doch noch immer bei ähnlichen Gelegenheiten in Erinnerung gebracht werden. Und gerade gegen dieses Personal, das damals nur im Interesse und vielleicht auch aus Mitleid so gut zu schweigen verstand, tritt Herr Bamberger nun in national-chauvinistischer Weise aus. Der Stationsaufseher Jikiöny ist ein in jeder Richtung gewissenhafter Bediensteter, was von Herrn Bamberger fcineSroegS behauptet werden kann. Datz die nationale Kampfesweise sich solcher Leute und Mittel bedient, ist sehr bedauerlich und der Landsmannminister Dr. Schreiner kann sich zu seinem Gewährsmann Herrn Bamberger bestens gratulieren. Laa a. d. Thaya. Von dort schreibt uns ein bekannter Genosse: Am 30. August l. I. fuhr ich mit dem Zug 106/n, um mehrere Einkäufe in Wien zu besorgen. In der HaltestelleMflein a. d. Thaya, wo der Personenzug nur 1 Minute Aufenthalt hat, gingen die beiden dem Zuge zu-eteilten Revisionskondukteure gemütlich in das in nächster Nähe efindliche Dorf, um ein Gläslern Sorgentröster einzunehmen. Ich stand sinnend Beim Waggonfenster und wartete auf die Rückkehr der Kondukteure, da ich annahm, daß doch der Zug ohne die Beiden Kondukteure nicht weiterfahren darf. Doch plötzlich fetzte sich unser Zug in Bewegung und wir fuhren in die nächste Station Laa a. d. Thaya. Während der Fahrt war ich fest der Meinung, daß ich mich getäuscht haben müsse und datz die Beiden Kondukteure, die den Zug in der Haltestelle Höflein a. d. Thaya verlassen hatten, gor nicht dienstlich bei dem Personenzug beschäftigt sind. Doch in der Station Laa a. d. Thaya wurde der Abgang der beiden Revisionskondukteure auch von dem Zugsführer und dem diensthabenden Beamten wahrgenommen. Wir hatten also tatsächlich unsere Bedienungsmannschaft znrückgelassen. Nun wurden sämtliche Passagiere auf das Fehlen der Kondukteure aufmerksam und alle waren mehr oder weniger neugierig,jnrie diese Leute den Zug einholen werden. Die meisten Reisenden waren der Ansicht, datz unser Zug unbedingt auf die beiden Kondukteure warten muß, bis diese die drei Kilometer lange Strecke Nachkommen. Endlich kam die ersehnte Hilfe in Form einer Lastzugsmaschine. Ein in der Station Laa a. d. Thaya stehender Lastzug mutzte sein Dampfrotz abkuppeln lassen und dieses wurde mit dem nötigen Personal hinausgesendet, um die in Verlust geratenen Bediensteten wieder einzufangen. Um rvahrfcheinlich'nicht viel Geräusch zu verursachen, wurde das Avisieren der Maschine durch das Glockenschlagwerk gänzlich unterlassen. Nach geraumer Zeit Brachte die Lastzugslokomotive, die beiden Ausreißer wieder zu unserem Zuge zurück und wir fuhren, als ob nichts geschehen wäre, mit einer anständigen Verspätung weiter. Wie ich ich ein paar Tage später erfahren habe, werden die beiden Kondukteure zum Lastzug aus die Dauer eines Monats kommandiert. So unser Gewährsmann. Uns sind einige Fälle Bekannt, wo Kondukteure und Zugsführer wegen Kleinigkeiten auf unBestimmte Zeit, sogar einige dauernd, vom Personenzug und Zugsführerdienst aBgezogen wurden. Wenn die bei dieser Affäre Beteiligten so gelind davonkommen, so wäre es nur ein Akt der Billigkeit, wenn man die früher wegen ähnlicher Delikte vom Personenzug aBgezogenen Bediensteten wieder in ihren früheren Stand einfetzen würde. Marienbad. (U n g l ü ck s s n 11.) Am 18. August d. I. verunglückte in der Station Plan der Genosse Androchowitsch dadurch, daß er Beim Rangieren eines Militärzuges zwischen die Puffer der Wagen kam und schwere Verletzungen erlitt. Der übereifrige Berichterstatter eines in Sachau erscheinenden nationalen Winkelblättchens lictz den Verunglückten schon als gestorben Bezeichnen und schrieb als Todesursache „eigenes Verschulden". Der deutschnationale Spundlochriecher hätte sich {genauer informieren sollen, denn erstens lebt der Verunglückte und ist trotz der Verletzungen noch Hoffnung vorhanden, den Bediensteten am Leben zu erhalten, und zweitens war nicht eigenes Verschulden die Ursache der Verletzungen, sondern dienstliche Ueber-anstrengung. ES wäre nur zu wünschen, wenn sich in Zukunft die verschiedenen Berichterstatter des Tachauer Blattes genauer um den wahren Sachverhalt bei derartigen Unglücksfällen erkundigen würden, um den Schwerverletzten und dessen Angehörige vor unnötigen und peinlichen Aufregungen zu bewahren. Versammlungsberichte. Wiener-Neustadt. Mittwoch den 1. September I. I. tagte um 8 Uhr abends im hiesigen Arbeiterheim eine überaus gut besuchte freie Eisenbahnerversammlung mit folgender Tagesordnung: 1. Das Zirkular 385 a 1907 und die Einhaltung des im 3. Absatz Punkt 1, niedergelegten Vertrages. 2. Die neue Diensteinteilung des Wächterpersonals. 3. Eventuelles. Das Referat erstattete Genosse Franz Herzig, Mitglied der Personalkommission der Südbahn. Der Referent erntete für feine gediegenen Ausführungen lebhaften Beifall und wurde die von ihm ^beantragte Resolution mit großer Begeisterung einstimmig angenommen. Dieselbe hatte folgenden Wortlaut: „Die heute den 1. September I. I. im hiesigen Arbeiterheim tagende Eisenbahnerversammlung aller Kategorien protestiert auf das entschiedenste gegen das vertragswidrige Verhalten der Südbahngesellschast in puncto Einhaltung des Zirkulars 385 a, Punkt 1, und in Bezug aus den Ministerialerlatz des k. k. Eisenbahnministeriums vom 5. Juli 1908, Zahl 30.000, wonach der großen Majorität des gesamten Wächterpersonals infolge des Zirkulars 536 a 1908 die Vorrückungen am 1. Juli 1908, am 1. Juli 1909, am 1. Jänner 1909, am 1. Juli 1909, kurzweg vorenthalten und die an obigen Terminen fällig gewesene Vorrückung um 1, 1>/- und sogar um 2 Jahre verlängert wurde, sie protestiert um so mehr dagegen, als für einen Grotzteil des Wächterpersonals gegen das Schema des Jahres 1907 sogar noch eine Verschlechterung dadurch eintritt, daß nun die Kürzungsjahre entfallen. Sie protestiert auch dagegen, datz den Zentralivärtem und Kondukteuren 1<’ sowie den übrigen Bedienstetenkategorien, welche im Zirkular 151a 1909 genannt erscheinen, durch ebendieses Zirkular die Wartezeit in der GehaltSstuse von 1500 Kr. statt mit 3 mit 5 Jahren eingesetzt wurde. Die Versammelten können nicht anders, als diese Borgangsweise, insbesondere den Wächtern gegenüber, als groben Vertragsbruch des mit den Vertretern des gesamten Personals im Jahre 1907 vereinbarten und im Zirkular 385 a 1907, 3 a, Punkt 1, niedergelegten Vertrages zu erklären. Die Versammelten protestieren auch gegen die Verschleppung der Durchführung der neuen Diensteinteilung für die Bahnwächter durch die Baudirektion der Südbahn sowie gegen die Art der Durchführung, insbesondere gegen die aus- anten Streckenbezirke, gegen die Verquickung des Strecken-es mit dem Schrankendienst, gegen die Normierung der sieben Dienstnächte hintereinander im Schrankendienst und gegen die hohnsprechende Bezahlung von 1 Kr. für zwei volle Tage an die Schrankertraächterinnen. Die Versammelten fordern daher die Generaldirektion der Südbahn entschieden auf, vorerwähnte Ucbel« stände zu Beseitigen, die Vorrückungen aller jener Wächter, welche nach den Bestimmungen des obenerwähnten Ministerialerlasses am 1. Juli 1908, am 1. Jänner 1909 oder am 1. Juli 1909 fällig gewesen wären, in Befolgung des Zirkulars 385 a 1907, 3 a, Punkt 1, sofort mit Wirksamkeit der mehrerwähnten Zeitpunkte zu veranlassen sowie auch die neue Diensteinteilung der Bahnwächter sofort auf allen Strecken und nach den analogen Verhältnissen der k. k. StaatsBahnen heransznheBen. Alle Versammelten erklären mit sich der Resolution solidarisch und fordern sämtliche Mitglieder der Personalkommission sowie die Zentrale des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvereines für Oesterreich auf, mit allen zweckdienlichen Mitteln energisch dahin zu wirken, daß von der Südbahnverwaltung die von ihr gemachten Zusagen und Verträge auch voll und ganz eingehalten werden. Versammlu»gstour!anf der Südbahn. Genosse Herzig, Mitglied der Personalkommission, referierte am 4. September in Graz, am 6. September in Franze nsf este, am 7. September in Bozen und am 8. September d. I. in SSörgl, über» das Zirkular 385 L und über die neue Diensteinteilung des Wächterpersonales der Südbahn. In allen Versammlungen wurde nachstehende Resolution einstimmig angenommen: Die heute tagende Eisenbahnerversammlung aller Kategorien protestiert auf das entschiedenste gegen das Vertrags-wiedrige Verhalten der Südbahngesellschast in puncto Einhaltung des Zirkulars 385 A, 1907, III. A, Punkt 1 und in Bezug auf den Ministerialerlatz des k. k. Eisenbahnministeriums vom 5. Juli 1908, Zahl 30.000, wornach der großen Majorität des gesamten Wächterpersonales infolge Zirkular 536 A, 1908, die Vorrückungen am 1. Juli 1908 am 1. Jänner 1909 und am 1. Juli 1909 kurzweg vorenthalten und die an obigen Terminen fällig gewesene Vorrückung um ein, anderthalb und sogar zwei Jahre verlängert wurde; sie protestiert um so mehr dagegen, als für einen Großteil des Wächterpersonales, gegen das Schema des Jahres 1907 sogar eine Verschlechterung dadurch eintritt, datz nun die Kürzungsjahre entfallen. Sie protestiert auch dagegen, datz den Zentralwärtern und Kondutteuren-F sowie den üBrigen Bedicnstetenkategorien, welche im Zirkular 151A, 1909 genannt erscheinen, durch eßen dieses Zirkular die Wartezeit in der Gehaltsstufe von 1500 Str., statt mit drei, mit fünf Jahren eingesetzt wurde. Die Versammelten können nicht anders, als diese Vor-gangsweise, insdesondere den Wächtern gcgenüBer, als groben Vertragsbruch des mit den Vertretern des gesamten Personales im Jahre 1907 vereinBarten und im Zirkular 385 A, 1907, III. A, Punkt 1, niedergelegten Vertrages zu erklären. Die Versammelten protestieren auch gegen die Verschleppung der Durchführung der neuen Diensteinteilung für die Bahnwächter durch die Baudirektion der SüdBahn sowie gegen die Art der Durchführung, insdesondere gegen die ausgedehnten Streckenbezirke, gegen die Verquickung des Streckendienstes mit dem Schrankendienste, gegen die Normierung der sieben Dienstnächte hintereinander im Schrankendienste und gegen die hohnsprechende Bezahlung von 1 Kr. für zwei volle Tage der Schrankenwächterinnen. Die Versammelten fordern daher die Generaldirektion der Südbahn entschieden aus, vorerwähnte Uebelstände zu beseitigen, die Vorrückungen aller jener Wächter, welche nach den Bestimmungen des oben erwähnten Eisenbahnministerialerlasses am 1. Juli 1908, am 1. Jänner 1909 oder am 1. Juli 1909 fällig gewesen wären, in Befolgung des Zirkulares 385 A, 1907, III. A, Punkt 1, sofort mit Wirksamkeit der mehrerwähnten Zeitpunkte zu veranlassen sowie auch die neue Diensteinteilung der Bahnwächter — sosort aus allen Strecken — noch den analogen Verhältnissen der k. k. Staatsbahnen herauszuyeben. Alle Versammelten erklären sich mit den Wächtern solidarisch und fordern sämtliche Mitglieder der Personalkommission sowie die Zentrale des „Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvereines für Oesterreich" aus, mit allen zweckdienlichen Mitteln energisch dahinzuwirken, datz von der Südbahnverwaltung die von ihr gemachten Zusagen und Vertrüge auch voll und ganz eingehatten werden. Lichtena«. Am 6. September l. I. fand hier eine Versammlung mit darauffolgender Unterhaltung statt, in welcher Genosse Schramm über Zweck und Nutzen der Organisation referierte. Eisenstein. Am 6. September d. I. sprach hier in einer Versammlung Genosse Kraus über das Thema „Deuts ch-nationaloder sozialdemokratisch?" Trotzdem die Helden von Reichsbund eingeladen waren und ihnen volle Redefreiheit zugesichert war, zogen es diese vor, sernzudleiben. Wien. (Oesterreichische Nordwe stbahn.) Am 2. September 1909 fand in Karlitzkys Restauration eine Versammlung der Nordwestbahner mit der Tagesordnung: „Die Lage der Strecken» und Weichenwächtcr der Oe. N. W. 58." statt. Der Obmann Genosse SchwaB erstattete das Referat, welches Beifälligst ausgenommen und an welches sich eine längere Debatte knüpfte. Zum Schluß wurde nachstehende Resolution einstimmig angenommen: Die am 2. September 1909, in Karlitzkys Restauration, XX., Rauscherstraße 5, versammelten Weichen- und Streckenwächter protestieren entschieden, daß gerade ihre Kategorien von VerBesserungen meistens ausgeschlossen werden. Dies mußten dieselben Bei Einführung der Nachtdienstzulage wieder fühlen. Das hohe k. k. Eisenbahnministerium weiß, daß bi« Weichen- und Streckenwächter einen schweren und vereint wortungsvollen Nachtdienst versehen müssen und dennoch feint Nachtdienstzulage. Wenn die endliche Einreihung der Wächter in di( Dienergruppe 3 der Anlaß sein soll, datz diese von jede, weiteren Verbesserung, wie Nachtdienstzulage, Bewertung der Naturalwohnungen rc. ausgeschlossen sind; so muß gesagt werden, datz dies eine Ungerechtigkeit ist. Das Wächterpersonal fordert die Zentrale auf, dahin zu Photogr. Apparate Goerz’ Trieder- Binocles Waffen fflr Reise. Sport, Jagd, .Militär,Marine Sfativ-u. Handkameras neueste Typen zu btil. Preisen gegen bequem. Theater, Miinär,Marine usw. gegen bequeme Grammophone un8 SAallplatteniattr prima Fabrikate, Automaten new. gegen ger. Zithern aller Systeme, 2i Violinen' nach alten MeiatermoB., Celli, Mandolinen, Gitarren gegen geringe Monatsraten Monatsraten Monatsraten Monatsraten von 2 Kr. an. Illuatr. Kamera-Katalog grat.u. frei. Postkarte genügt. Bial & Freund Wien VI/50 Andere Gläserm.bester .Paris. OpL zu all. Preis. I il.GIäserkataig. gr.u.ir. Bial 6 Freund Wien VI/50 von 2 Kr. an. Itluetr. Grammophon • Katalog grat.uJr. Postk.genüfit. Bial & Freund Wien VI/50 v. 2 Kr. an. III. Katalog überSaltenlnsIru mente grat.u.fr. Postk.genügt. Bial 6 Freund Wien VI/50 Doppelflint., Drillinge, Scheibenbüchs., Revolver usw. geg. bequeme Monatsraten Fachmann. Leitung. III. Watten-Katalog grat.u. frei. Postkarte genügt. Bial 8t Freund Wien VI/50 Sir. 27 GtsentnriMS».« Seite 15 wirken, daß diese Ungerechtigkeit aufgehoben wird und bis zu dieser Aufhebung wenigstens die Weichenwächter in den großen Rangier- und Dispositionsstationen sogleich die Nachtdienstzulage sowie die Bewertung der Naturalwohnungen bekommen. Nus den Organisationen. Brannau am In». (Achtung. Eisenbahnernund Parteigenossen von Braunau am Inn und Umgebung!) Es diene den organisierten Eisenbahnern und Parteigenossen von Braunau und Umgebung zur Kenntnis, daß das Vercinslokal sowohl der gewerkschaftlichen als auch der politischen Organisation in das Gasthaus der Frau Helene B a ch l e i t n e r, Salzburgervorstadt, Braunau am Inn, verlegt wurde. St. Valentin. Die Ortsgruppe St. Valentin hielt am 5. September l. I. ihre Generalversammlung ab, bei der folgende Funktionäre gewählt wurden: Josef Hladik, Lokomotivführer« anwärter, Obmann; Johann Wunsch, Bahnmeister, Obmannstellvertreter; Franz Gütlbaner, Schmied, Kassier; Josef Scheiblehn er, Blocksignaldiener, Kassierstellvertreter: Joses F e i ch t n e r, Magazinsarbeiter, Schriftführer, und die Genossen: vjufcf ©rußmann, Weichenwächter, Karl Schnh, Strecken-wächter, Joachim Haslinger, Oberheizer, Johann H l a d r k, Schlosser, Johann Mörkinger, Verschieber, Matthias Püning e r, Oberkondukteur, und Franz Haider, Bahnrichter, als Ausschußmitglieder. Mitteilungen der Zentrale. Zentralausschuhsitzung am 2. September 1909. — Gemeinsame Beratung der Zentrale mit dem Exekutivkomitee der PersonalkomMission der k. k. N o r d b a h n, welches eine Reihe von Beschwerden über die Nichteinhaltung der Einreihungsgrundsätze erhebt und die Zentrale auffordert, eine Sitzung des Exekutivkomitees im Eisenbahnministerium zu erwirken. Diese Aufforderung wird zum Beschlüsse erhoben. — Erledigung einer die Beschwerden der Zugsbegleiter betreffenden Zuschrift aus Lundenburg. Zentralansschußsitzung am 9. September 1909. — Gemeinsame Beratung der Zentrale mit den gewählten Ausschußmitgliedern des Provisionsfondsinstituts der k. k. S t a a t s b a h n e n. — Diskussion über die Forderung des V ers ch u b p erso n al s betreffend die anderthalbfache Dienstzeitberechnung bei der Provisionsberechnung. — Die gewählten Mitglieder des Provisionssondsausschusses werden zufolge Beschluß der einzubringen eratung energisch z: die Streitsache der Zugsbegleiter in der Ortsgruppe ^Favoriten II" (St.-E.-G.). — Entgegennahme eines Berichtes und Beschlußfassung in Angelegenheit des Unterstützungsfonds der Oesterreichischen Nordwestbahn. — Beantwortung der gestellten Anfragen in Angelegenheit der Avancementverhältnisse der Zugsbegleiter der 1 k. Nordbahn sowie der Auszahlung der Lohnzugeständnisse an die Arbeiter der k. f. Staatsbahnen uud bezüglich der neuen Automatik auf den k. k. Staatsbahnen. Sprechsaal. Offene Anfragen. An die f. k. Staatsbahndirektion in Innsbruck. Ist der k. k. Staatsbahndirektion in Innsbruck bekannt, daß der über 60 Jahre alte Lokomotivführer Johann O r t n e r, der bereits vor drei Jahren von Herrn Dr. Franke für den Fahrdienst untauglich erklärt wurde, aus Veranlassung des Herrn Inspektors Mehrer zu Herrn Dr. Niederivnid gesendet und von letzterem für tauglich befunden wurde? Da der Lokomotivführer Herr Johann O r t n e r infolge seines vorgeschrittenen Alters bedenklich an Gedächtnisschwäche leidet, sich die Reparaturen und Geschwindigkeitsmesserstreisen durch seinen beigegebenen Heizer beschreiben lassen muß, so wäre es im Interesse des Verkehrs und der Sicherheit gelegen, denselben ehebaldigst zu pensionieren. Lokomotivführer mit solchen Eigenschaften sind nicht mehr geeignet, Hofzüge zu führen. An die k. k. Staatsbahndirektion in Villach. Ist einer k. k. Staatsbahndirektion bekannt, daß das Maschinenpersonal im Heizhaus Graz am Ersten stundenlang auf seinen Gehalt warten muß und erst um halb 10 Uhr vormittags die Auszahlung beginnt, wie auch für dasselbe kein bestimmtes Lokal, wo die Auszahlung stattsindet, bekannt gemacht ist. Um Abhilfe wird gebeten. Das Maschinenpersonal. An das k. k. Eisenbahnministerium in Wien. Mit dein Zuge 1572 fuhren täglich vier Mann ab Jägern« dorf als Verladepartie und erhielten hierfür die Stundengelder. Jetzt wurde diese Verladepartie auf zwei Maun reduziert und erhalten Reisediäten. Durch diese Neuerung werden die Bediensteten täglich um Kr. 110 im Verdienst gekürzt. Wir fragen: Ist das k. k. Eisenbahnministerium mit diesem Vorgang einverstanden? An die k. k. Direktion der Staatseisenbahngesellschaft. Die Stationswächter der Brünner Strecke erhalten immer nur 20 Stück Schwellen als Brennholz, trotzdem 30 Stück verlangt und laut Konsignation gebucht wurden. Die Streckenwächter bekommen ebenfalls nur 25 Stück. Um baldige Regelung bitten DieBetrofsenen. An die k. k. Staatsbahndirektion in Wien. Die Wächtersubstituten der Bahnerhaltungssektion Wien II, die bereits über ein Jahr als Substituten aus stabilen Posten verwendet werde», erlauben sich die höfliche Anfrage, warum dieselben nicht angestellt werden und auch keine Dienstkleider bekommen. Um Abhilfe wird gebeten. An die k. k. Direktion der Oesterreichischen Nordwestbahn. Im Monat Jänner d. I. wurde von einem Arbeiter der Werkstätte Reichenberg ein Gesuch um Gewährung einer Gnadenpension eingereicht und behufs Unterstützung und Weiterleitung der Werkftättenleitung übergeben. Da die Vermutung nahe liegt, baß das Gesuch irgendwo liegen geblieben sein dürste, so wird um gütige Aufklärung freundlichst gebeten. ______________ An die k. k. Staatsbahndirektion in Wien. Die Wächtersubstituten der Vahnerhaltungssektion Melk haben am 11. Juni d. I. ein gestempeltes Gesuch um Aufnahme als Aushilfswächter eingereicht, doch bis heute keine Antwort erhalten. Die Betroffenen bitten deshalb um baldige Erledigung. An die k. k. Direktion der Oesterreichischen Nordwestbahn in Wien. Ist der k. k. Direktion der Fall des Kondukteurs Landl in Stockerau mit dem Türsteher Lanct bekannt? Warum wird derselbe nicht ausgetragen? All das hohe k. k. Eisenbahnminifterinm. Die im Taglohn stehenden Arbeiter des Direktionsbezirkes Linz erlauben sich die Anfrage zu stellen, wann ihre bereits schon seit einem Jahre bewilligten Lohnaufbesserungen ausbezahlt werden. Die Sitzung des Direktionsarbeiterausschusses hat bereits im Juli alles erledigt und zur Auszahlung braucht nur mehr vom Eisenbahnministerium die Genehmigung erteilt zu werden. Die Arbeiter mußten den ganzen Sommer ohne Erholungsurlaub ihre schwere Berufspflicht vollbringen und hoffen, das; man nunmehr ehestens die längst bewilligte Lohnausbesserung tatsächlich durchführen wird. Die davon Betroffenen. An das k. k. Eisciibahnininisteriiiin. Wann eigentlich gedenkt das hohe k. k. Eisenbahnministerium die bewilligten 3,000.000 Kronen, die bereits ans alle Staatsbahndircktioncn aufgeteilt und durch die Direktionsaus-fchüffe erledigt find, zur Auszahlung gelangen zu lassen. Die Lohnarbeiter des Staatsbahn-direktionsbezirkes Wien. All die Generaldirektio» der Südbahn in Wien. Das Verschnbpersonal der Station Oprina hat bereits vor einem Jahr ein Gesuch um eine bessere Diensteinteüung und Beistellung des dritten Verschiebers eingebracht, doch bis jetzt keine Antwort hierauf erhalte». Um eine baldige Erledigung und Verständigung bittet nochmals Das Verfchubperfonal der Station Opeina. Allgemeiner Rechtsschutz- und Gcwcrkschastsverein für Oesterreich. Ortsgruppe Hüttrldorf. Es diene den Genossen der Ortsgruppe Hütteldors zur Kenntnis, daß am Sonntag den 26. September die nächste Vorstellung der Freien Volksbühne stattsindet, wozu die Karten beim Kassier Genossen David zu beheben sind. Weiters fordert der Ausschuß alle Genossen auf, zu der am 2. Oktober stattfindcnden öffentlichen Ausfchußsitzung bestimmt zu erscheinen, da es wichtige Ortsgruppenangelegenheiten zu beraten gilt. Ortsgruppe pettau. Die Monatsversammlungen finden jeden ersten Sonntag nach dem 10. im Monat in P e s s e r l s Gasthaus statt. Die Bücherausgabe wird jeden zweiten Sonntag vor-genommen. Die Genossen werden freundlichst ersucht, sich an den Versammlungen zahlreich zu beteiligen und die Bibliothek fleißiger zu benützen. Ortsgruppe Tannrvali». Am 19. September, um 7 Uhr abends, findet im Gasthaus des Herrn Skrabalek eine öffentliche Eiscnbahnerversammlung mit folgender Tagesordnung statt: Die neue Automatik und die Regulierung der Verhältnisse der Eisen bah »bedienst eten. Referent aus Prag. Vollzähliges Erscheinen aller dienstfreien Kollegen erwünscht. Ortsgruppe Kr-rir. Den Mitgliedern wird zur Kenntnis gebracht, daß Genosse Renner die Kalenderbestellungen für den deutschen uud iGenosse Kut für den in tfchechi-schischer Sprache erscheinenden Eisenbahnkalender übernommen hat. Ferner werden die geehrten Ausschußmitglieder ersucht, die Ausschußsitzungen immer'pünktlich und zahlreicher zu besuchen. Ortsgruppe Mrerau I. Jene Mitglieder, die mit ihren Monatsbeiträgen im Rückstände sind, werden ersucht, dieselben ehestens nachzuzahle», widrigenfalls dieselben nach den Statuten des Rechtsschutzes und aller sonstigen Ansprüche v e r l u st i g werden. Ortsgruppe Kiamundsherbrrg. Sonntag den 3. Oktober findet in Herrn Waitz Gasthaus in Sigmundsherberg eine freie Eisenbahnerversammlung statt. Pflicht der Genossen ist, für diese Versammlung fleißig zu agitieren und vollzählig zu erscheinen. Gäste sind willkommen. OrtogruppePettau. Am Dienstag den 21. September findet im Gasthause Simonitsch, Bismarckplatz, eine öffentliche Eisenbahnerversammlung statt, in welcher Genosse Rudolf W e r g l als Referent erscheint; es ergeht an alle Genossen das Ersuchen, vollzählig mit den Frauen zu erscheinen, da cs sich um sehr wichtige Tinge handelt, unter welche auch die Wohnungsnot eingereiht ist. ____________ Freie Cisenbahnerversattimlungett. Triest. (K. k. S t a a t s b a h n.) Laut Beschluß der Generalversammlung findet am 21. September, um 3 Uhr nachmittags, in Aßling, „Hotel Post", eine Konferenz der Bediensteten der k. k. Staatsbahn im Triest er Direktionsbezirk statt. Tagesordnung: 1. Anrechnung der anderthalbfachen Dienstzeit für alle im exekutiven Dienst befindlichen Bedien st eten. 2. Stellungnahme zur neuen Automatik. 3. Eventuelles. Sämtliche Ortsgruppen des Triester DirektiouSbezirkes der k. k. Staatsbahn werden ersucht, zu dieser Besprechung mindestens einen Delegierten zu entsenden. Die Genossen des Villacher Direktionsbezirkes sind als Gäste freundlichst eingeladen und können an den Verhandlungen mit beratender Stimme teilnehmen. Sekretariat der Eisenbahnerorganisation in Triest. Eingesendet. (Für diese Rubrik übernimmt die Redaktion leine Verantwortung.) Warnung. Wir fordern den Lokomotivführer der Südbahn in Wien, Herrn P o w o l n y, auf, die Bediensteten anständig zu behandeln und ordinäre Beschimpfungen in Hinkunft zu unterlaßen. Mehrere Bedienstete. Scrmmtungscrusweis. Für die streikenden Oberbauarbeiter der Strecke Sankt Michele-Avio sind uns von folgenden Ortsgruppen Streikunterstützungen zugekommen: Mürzzuschlag zweite Rate Kr. 17 07, Leoben 90 —, Stimme Kr. 107 07; in den letzten vier Nummern bereits ausgewiesen Kr. 1005'22, wonach bis zum 16. September 1909 ein Gesamteinlauf von Kr. 1112*29 zu verzeichnen ist. Mitteilung der Administration. Diejenigen Genossen, welche die Broschüre »Gebühren« Regulativ" ohne Nachtrag von uns bezogen haben, wollen die Nachträge bei der Administration bestellen, und zwar in derselben Höhe, in der sie die Broschüre ohne Nachtrag erhalten haben. Vriefkallen der Redaktion. Bruno Jackl, Salzburg: „Arbeiter-Zeitung" in Wien und „Vorwärts" in Berlin. — Gustav Fr., Reichenbera: lieber die Nachtdienstzulage» für die Bediensteten der k. k. Oe. N. W. B. und S. N. D. V. B. haben wir in Nr. 25 vom 1. September d. I. auf Seite 5, Spalte o, unter „Streiflichter" ausführlich berichtet. — Eisenerz, Miihrisch-Tchönberg: Wie Sie aus unserer heutigen Nr. 27 ersehen, ist diese Anfrage bereits enthalten. — Koller: A ist der Rangältere, weil er die Lokoniotivsührerprüsnng früher abgelegt hat als B. Für den Inhalt der Inserate übernimmt die Redaktion und Administration keine wie Immer geartete Ver-o o antwortung. o Für den Inhalt der le-«erate Übernimmt die Redaktion und Administration Keine wlo Immer geartete Vor-o o antwortung. o o Echter Äxfe lrveinverkairf jeden 1. und 15. eines Monats von 8 Uhr früh bis 4 Uhr nachmittags. Preis per Liter 20 und 22 Heller. Zu beziehen in Hütteldors, Personalhaus II, vis-ävis der Station. # Hofbauer, Kondukteur. Billige böhmische Bettfedern! 5 Kilo neue, geschliffene Kr. 9-00, bessere 13 Kr., Weile daunenweiche, geschlissene 18 imb 24 Kr., schneeweiße daunenweiche, geschlissene 30 und 36 Kr. Versand franko per Nachnahme. Umtausch »ud Rücknahme gegen Porto» Vergütung gestaltet. Benedikt Sachsei, Lobes Nr. 170 bei Pilsen (Böhmen).__________ Kollegen! Eisenbahner! Die beste Verzinsung eurer Ersparnisse erzielt ihr bei eurem eigenen Geldinstitut „Flugrad'f, Wien, EV., Kleine Neugasse 8. Das Eisenbahner-Versicherungs-, Spar- und Vorschussinstitut 99 9Fltigrad“ übernimmt Spareinlagen aut Einlagebüchel in jeder Höhe und verzinst dieselben mit 4L •/» IPpoxent vom Tage der Einlage bis zum Tage der Behebung. Kollegen! Eisenbahner! Durch Anlage eurer Ersparnisse beim „Plugrad“ erreicht ihr ausser der guten Verzinsung den idealen Zweck gegenseitiger Hilfe : die eingelegten Gelder werde» für Darlehen an bedürftige Eisenbahner verwendet. py* Vertrauensmänner werden gesucht. —WH (Meocnüeitslaul 3 »nute Mil! Diese hochseine, eoht »Ud. Remontoir-Herren- uhr, mit doppeltem Goldrand, lostet nur K18’—. Dieselbe Uhr mit echt silbernem Staubdeckel tostet mir K 29"—. Diesiljochjeini'Romontolr-Damennhr kostet in eoht Silber mit doppeltem Goldrand nur K19'—, in eoht Gold nur K 40' -. Die Uhren sind von erst» llassigen Grotzstadtuhrmachern genau abge- j zogen und gehen aus die Minute! 3 Jahre || Garantie! Rnr diese vier erstklassigen Uhren ( werden gesührt, daher die grobe Leisiuug«- sLhiakeiU FraitkoZusendung,vochseineLEtui _ zu jeder Uhr gratis! Keine Nachnahme, 3 Monate Kredit, auch bei sofortiger Barzahlung teilten Heller billiger! Die Herren Beamten können sich durch Uevernahme der gelegentlichen Vertretung groäm Nebenverdienst verschaffe«! Bestellen Lie gleich bei der Grostfirma Paul Alsred Goebel, Jiiilsbrnik. Günstiger Gelegenheitskauf für Händler und Hausierer mit Schnittwaren; sende auch an Private: | 410 — 415» Meter- ä M »S»— 1 78 Ztm. breit, seine neueste Mode-Dessinö, Hemden- und Blusen-Zepbir, vorzügliche rohe Hemdenleinwand, Kaneva», Bettzeug, Oxsord auf Männerhemden, Frauenschürzenstoffe, Handtücher, Blautuche aus Schürzen und Hauskleider, hübsche moderne DessiuS. W Reotcnlänge 6 — 10 Meter. -WH Garantiert ohne jeden Fehler „nd echtfiirbig, mir in Sirimit Qualität. Für NichtvassendcS sende ich lofort das Geld retour. Mindestabnahine: 1 Poltkollo, 40—45 Steter gegen Nachnahme sendet Leiuenweberel KARL KOHN, Naohod, Böhmen. wenn Sie Itrtigen Rum kau'en, nachdem Sie mit unsere! Sie werfen Geld hinaus, Wirtschafts-Nnm-Lssen, ftny?e6a^ÄVÄli?ae,fJ,:"S Flasche Wirtfchafts-RuM'Essenz» für 5 Liter Rum genügend, samt genaue, Gebrauchsanweisung Kr. 1*45, franko jeder Poststation. Eine lasche Ältvater-Likör-Esseiy >Z Ä'ÄÖ Alivater-Lilör (von den besten Marlen nicht zu unterscheiden) Str. v-16. Line Flasche AllaMümmel-EsseiyäÄc$rv«£no,d)‘ Alle s Flaschen zusammen Sr. ü'-iojfiranfo jeder Peilstation. Einzelne Flaschen nur gegen Lothereinsendung de» Betrages, von 3 Flaschen an auch per Nachnahme. 8. »reift « Ls.. Drogerie „Zum schwarzen Fjunti“ ________________Zglau (Währen) ür. 253. Lin herzliches Lebewohl rufe ich allen organisierten Eisenbahnern, von denen ich mich nicht persönlich verabschieden konnte, anläßlich meiner Uebersiedlung nach Feldbach zu; gleichzeitig spreche ich hiermit für daS mir von der Ortsgruppe und der Lokalorganisation Leobersdorf veranstaltete schöne Abschiedsfest und die mir dabei überreichte schöne Spende meinen innigsten Dank aus. Karl Jnzinger. Herzlichen 2> der Fahrkartensteuer), lir die Bediensteten der Üeberstchtrtadeile der Fahrtbegünstignngen „ , . ,.lche» Eisenbahnen. — Die wichtigsten Ge, «ehe, Verordnungen je., dar Eisenbahnwesen betressend. — Warenumsatz und' Mitgliederskand der Lebensmittelmagazine der k. I. österreichische» Staati-bahnen per 1U08. — Personaleinkommensteuertabelle. — Allerlei Wissenr-wertes: War in jeder Arbeiterbibliothek enthalten sein soll. Zeh» Fragen. Oefterreichischer Abgeortnetenhans. Die Sozialdemokraten in de» Landtaqcn. Dar Budget für 1909*. Sie gewerkschaftliche Internationale. Der Reichtum der Nationen. — Posttarise. — Telegrainmgebühren. — Stempelgebührentaris für Oesterreich-Ungarn. — Internationale Münztabelle. — Blaße uyd Gewichte. — Dar ReservisteuunkexstützungSgeietz. — Einige Kesuchsformularie». — Adressentasel. — Sozialdemokratische Eisenbahner-Fachblätter im Ausland. — Vertrauensmänner der Gewerkschaftrkoinmission Oesterreichs. Um eine zweite Auflage, die stets eine Verspätung und Störung in der Zustellung bewirkt, zu vermeiden, ist die diesjährige Auflage entsprechend erhöht worden. Wir ersuchen daher alle Kolporteure und Ortsgruppen, die bis jetzt noch keine Bestellungen gemacht haben, dies schleunigst zu tun und alle Kraft aufzubieten, damit nicht etwa die erhöhte Auflage unverkauft auf Lager liegen blöibt. (Betroffen, agitiert daher nach Kräften für etter Jahrbuch! Mit Parteigruß ,Dev Aaleiidervevlag. Wegen der grossen Konkurrenz habe mich herbeigelassen, tief unter dem Einkaufspreise folgende Waren an Schnittwarenhändler und Hausierer und auch an Private direkt aus meiner Weberei zu senden. dB bis 4S Heier Beste, sartiert aadi WunsA. Flanell, zarte Farben, für Herren- und Damenwäsche, echt-färbig, Prima. Barchent für Kleider- u. Blusenkonfektion, moderne Muster. Französisch Zephir, waschecht, für Damen- u. Herrenwäsche. Blaudruck, Prima, für Kleider, Blusen und Schürzen, waschecht, dichte Ware. Oxford, doppelfadig, vorzüglich für Männerhemden geeignet. Hausleinwand, weiss gebleicht, kräftige Ware. ««WHiiirM.WWMMl.WM A DTTTTTMfr t ®en Betrag sende sofort retour, ■? ,. 1U 1 wenn die Ware nicht gefällt und kann die Sendung unfrankiert retourgesendet werden. Ferner operiere noch 40 Meter feinste gebleichte Rumburger Leinwand, für die feinste Leib- und Bettwäsche verwendbar, Restenlänge 6 bis 14 Meter, um nur K17 00 gegen Postnachn. S. SU, leieiöerei, in Höhen. Bei Bestellung von zwei Paketen franko. Muster meiner Erzeugnisse lege ich jedem Postpakete bei 4>oftentaufch. , Weichenwächter der!. k. Staatsbahn-Direktion Innsbruck in einer Station Obersteiermarks, wünscht mit einem Kollegen der Staatsbahn-Dircktion Linz oder Wien Posten zu tauschen. Anfragen unter „Postentausch* an die Administration des Blattes. Ltenogvaphiekrrvse. den Lokalen neue dielmonatllchr Ansängcsturse in Faulmännscher Stonoaraphie. 2m IU. Bezirk, Hatuburarrstraße 80, Privatlokal, am 8. Oktober»). V. Bezirk, Margareldenstruße lia, Holzarbeiterverband, am 6. Oktober. VII. Bezirk, Burg-9?jle 97, Privatlokal, am 7. Oktober. X. Bezirk, Arbeiterheim, am 2. Oktober. XII. Bezirk, Reschgasse 6, Privatlokal, am 6. Oktober»), XVI. Bezirk, Arbeitet-7..Oktober*). XVI. Bezirk, Jubiläumshäuser (Lvbmavrhos), am 8. Oktober. lse 61, Privatlokal, am 6. Oktober»). XXI. Bezirk, Angerer-am 6. Oktober»), XXI. Bezirk, Groß-Jedleridors, Banmer Wi - - - — - Der Erste Brbeiter-Steno-graphicberein „Phouogra-. phia» eröffnet in nachstehen- xVHJt. Bezirk, Schulgassl praßt 18, Arbeiterheim, a _ __ ____ gaffe 4“ am 7. Oktober. Mödling, Wienerstraße," Arbeit cctiim, am 5. Oktober. — ®je mit * bezeichnet»! Kurse werden von den Bezirkiverbiinden veranstaltet und stnd den Mitgliedern der Organisation frei zugänglich. In den übrigen Kursen ist eine Mlsnahntögebühr von 60 Heller und rin Wochenbeitrag von 15 Heuer zu leisten. Unterrichtsstundne sind einmal wöchentlich von 'jyt bis g llhr abends. Brief-j ltchen Unterlicht erteilt Genosse Jos. Papouschek, XVü. Bezirk, «ntonigaffe 68/1U. KOS-TEN-LOS einen selbstspielenden Konzert-Apparat Schallplattensystem mit Blumentrichter. Der Versand erfolgt gratis, jedoch unfrankiert innerhalb der Staaten Europas. Näheres aul Anfrage 1 Exporthaus Hannidi WIEN 55, föargarethenstrasse 122 E. Telephon 4755. Telephon 4755. »aöiii Sie s$ae ei« PiesBWMMeeiim? meine vorzüglichen neuesten Starkton-Goldhattgußwalzen überall einzuführen, habe ich mich entschlossen, 2500 Phonographen zu verschenken. Verlange» Sie gegen Ein-sendung von 10 h (in Briefmarken) Prospekt und Sie rinnen einen prachtvollen Konzert-Phonographen gratis und zollfrei erhalte». I. Sprechmaschinen-Versand „Löwin» Wien, Tl., Gumpendorforstrasse 111/9. 8 Tage zur Probe. Neueste Musikpendeluhr mit Schlagwerk,W eckeru, Musik in prachtvollem Natur-Nussbaum, färb. Kasten, 75 cm hoch, schlägt halbe und ganze Stunden^ weckt und spielt die schönsten Musikstücke zur beliebigen Stunde und verpflichte mich, die Uhr innerhalb 8 Tagen franko unbeschädigt retour zu nehmen und den Betrag ohne jeden Abzug retour zu senden. Preis per Stück K14 —. Ohne Musik K10 —. 3 Jahre schriftl. Garantie. Versand per Nachnahme. Erste und grösste Uhren-Niederlage MfiX BÖHHEL Wien, IV., Margarethenstrasse 27/9. Nickel-Roskopf-Uhr K 3, Silber IC , Omega K 18*—, Silberkette K 2‘—, Golduhr K 18*—, Goldkette K 20*--, Goldringe IC 5’—, Wecker K2'— Verlangen Sie meinen grossen Preiskurant mit 5000 Abbildungen, welcher jedermann umsonst franko zugesendet wird. MT Horzüglichesi Wein, "VE garantiert naturecht, von den berühmtesten Weingegenden und zwar Lissaner, rot, zu 40 Hellern 1 Lifsaner, weiß, zu 44 Hellern / Dessertwein, Dalmatiner, rot, zu 32 Hellern, Dalmatiner, weiß, zu 40 Hellern. Schilcher (Opollo) zu 36 Hellern, Jstrianer, rot, zu 26 und 28 Hellern, Jstrianer, weiß, zu 36 Hellern, Terano, gerebelt I, zu 36 Hellern, Muscato, weiß oder rot, hochfein zu 56 Hellern, versendet in Leihfässern von 56 Litern aufwärts ab Station Pola per Nachnahme die Weingroßhandlnug R. Kaudolin, Pola. ~ NB. Weinmnster auf Verlangen sofort gratis. '^■61 Grässlich hoho Preise werden oft für Herren- und Damenstoffe bezahlt. Dies können Sie nur vermeiden, wenn Sie direkt vom Tuch-fabriksplahe kaufen. Verlangen Sie daher kostenlose Zusendung meiner reichhaltigen Herbst- und Winter - Musterkollektion. Führe nur erstklassige Erzeugnisse und aparte Saisonueuheiten. Tuch-Versandhaus FRANZ SCHMIDT Jägerndorf 76 (Oest.-Schles.) Nicht einen Heller kostet Sie meine Instruktion, wie man Brüche heilt. Viele Dankschreiben. Schreiben Sie sofort an E.UMiier,SMlilist, Umi,Vll. UnnnhilWriiW/A lim meine Waschmasctiinen ä 24 Kronen mit einem Schlage überall einzuführen, habe ich mich entschlossen, dieselben zu obigem billigen en gros-Preis ohne Nachnahme zur Probe zu senden! Kein Kaufzwang! Ziel 3 Monatl Durch Seifenersparnis verdient sich die Maschine in kurzer Zeit! Leichte Handhabung! Leistet mehr wie eine Maschine zu 70 Kronen! Die Maschine ist aus Holz, nicht aus Blech und ist unverwüstlich! Grösste Arbeitserleichterung! Schont die Wäsche wie bei der Handarbeit! — Schreiben Sie sofort an: Paul Alfred Goebel, Innsbruck, Postfach. Vertreter auch zu gelegentlichem Verkauf überall gesucht Bitte nicht zu vergessen, die Bahnstation anzugeben, nach welcher die Maschine geschickt werden soll. Wegen Inventur Lagerreduktion Milderte 3rlänäerWäschewebe herabgesetzter Preis 48 h per Meter. Die Ware ist ausgezeichnet guter Qualität kernig, für feinste Wäsche best verwendbar, 80 cm breit. Probepakete., ein oder zwei Stücke a 23 Meter, sendet gegen Nachnahme, falls nicht entsprechend, nimmt zurück Mechanische Weberei und Leinenfabrik ff Jos. Kraus, Nachod VII, Böhm. Hisniüfl sppkmssbsälä Ms. -.... — für Haushalt und Ausstattung —— . dojähriges Firmarenommee bürgt für Solidität. 1 Wilhelm Beck & Söhne 1 j- k. u. k. Hof-Uniformierungsanstalt u. Uniformsortenfabrik. ■ Uniformen, Kappen, Uniformsorten, Pelze, Pelz- ® u blnsen und Zivilkleider. ~ 2 ZENTRAL WARENHAUS: --------- FABRIK: --------- 2 WIEN, WIEN, B VIHII, Laugegasse Nr. I. VI/2, Hirsohengasse Nr. 25. y 2 FILIALEN: 5 ■ SABAJEVO u. BUDAPEST. INNSBRUCK, Burggraben 21. B LEMBERG, Walowa 11 eto, eto. ■ Preiskataloge und Massanleltungen gratis. — Provinzaufträge a werden sofort effektulert. --------------------- 2 Wegen Inventur Laaer - Redukiion |4OJMtetCTscliönar^0St0un»t4IILj Die Reste sind best sortiert in Blusenstoff, Zephir, Oxford, Bettzeug und Flanell, bekannt besser als alle von der Konkurrenz viel teurer offerierten. Restenlängen 6 bis 15 Meter. Extrafeine Reste in ganz schwerer Qualität per40 Meter 2 0 K, Weiters offeriere beste, fehlerfreie, rasengebleichte, sogenannte Kumburger Webenreste ä 45 h per Mer in Rostenlängen von 12 bis 38 Metern. Diese Ware wird von der Konlmrrpnv: mit. F.C. U noi» Mntm* annnnciort "VM-nrlnatnhrrnlio —— —»ugou y vu xtt via iu iuooviu. i/icoo tt ait; wuu v uu der Konkurrenz mit 55 h per Meter annonciert. Mindestabgabe Meter gegen Nachnahme. Für Nichtentsprechendes sende Geld zurück. ein Paket zu 40 Meter j 5sssssffi?rs Ins. 6is, Mil Oll, Eile Inster von Resten werden nicht gesandt. Muster jeder Art der seit 40 Jahren best bewährten Web waren dieser Fabrik gratis. I Beste böhmische Bezugsquelle Billige jjettfe&ern! 1 kg graue, gute, geschlissenc K 2 —, Bessere K 240; prima halbweifto X 2-80; weifte K 4-—; weifte, flaumige K 5-io ; S. Bonisch j Fertige Betten allerfeinftet «rnstffa»», K 12 —. Bei Abnahme von 5 kg franko, aus dlchtfädigcm roten, blauen, weißen ober gelben Nanking, ITuchcnt.lSC cm 1 ‘ es 80 cm lang, 68 cm flaumigen Bettfcdcrn , ---------^............. , ---------------- : einzelne Tuchenten K IT—, K12-—, K 14K 16-—; Kopfkissen Kg —, K g-k>0, K 4 —. Tnchentc», 180 cm lang, 140 cm breit, K 14-vo, K 17-80, K 21-—; Kopfkissen, 90 ern lang, 70 cm Breit, X 4-50, K 5-20, K5*70; Itiitctlltrf)eilte», Kinderbetten Itehceziigc, Decken und Matrolien zu billiidlrn Preisen. I Versand gegen Nachnahme von K12 — an franko. Umlausch oder Rücknahme franko gestattet. Für Nichtpassendes Geld retour. Ausführliche Preisliste A gratis und franko. S. Benisoh ln Desohenitz Nr. 158, Böhmerwald- MÖBEL" Wiens beste und billigste Einkaufsquelle ist die in Eisen-balmerkreisen altbekannte, langjährig bestehende o Fünfhauser Möbelniederlage M. Eisenhammer Wien, XV., Mariahilferstrasse Nr. (n " 142 (neben der Löwendrogerie Schawerda) holttiertc Zimmereinrichtungen ä ft v. 130, 150, 170, 200 u. 240. Kücheneinrichtnngen von Kr. 31 aufwärts. — Komplette Schlaf- und Speisezimmer von Kr. 280. — Moderne Küchcneiurichtnnaen, grau, lucifi, grün, 4 Kr. 70. — Einzelne Gegenstände billigst in großer Auswahl. Kleine Preishirante für die Provinz gratis. Großer Möbel-Katalog gegen OO Heller Briefmarken franko. Briefliche Bestellungen streng reell wie bei persönlicher Auswahl. Zufuhr zu allen Bahnhöfen und Bezirken Wiens kostenfrei. 914t«vt««vtt«t«t T bin meine P. T. Kunden vor Schaden . durch Irreführung zu bewahren, achten Sie genau auf meine Firma Fünfhanser Möbelniederlage» da eine Konkurrenz meine Hausnummer als Preis mißbraucht, Nm meine p. t. Kunden zu täuschen. Sichte« Sie aus die gelben Tafeln vor dem GeschästSporlal. Negistr. Schutz-Sie stnd erst dann indem richtige». Geschäft, wenn Sie meine marke: Elten- Schutzmarke „Eisenbahn tondnktenr" in Lebensgröße in bahnkonduktour. meinem Schaufenster sehen, Herrn M. Eisenhammer! Ich habe bei Ihnen einige Möbelstücke eingekausk, mit welchen ich zufrieden Bin; ersuche, mir noch ein Kinderbett mit Retz zu senden. Stromberg. Achtungsvoll Franz Pttsch. Lokomotiv-iihrcr. Geehrter Herr Eisenhammer! Ich teile Ihnen mit, daß ich meine Möbel in größter Ordnung erhallen habe, ich bin damit sehr zusrieden. Einer weiteren Anempfehlung Sie versichernd, zeichnet (ich mit besonderer Hochachtung Wiener-Neustadt. Geora Schanbl, Kondukteur. Euer Wohlgeboren I Ich habe vor fünf bin damit sehr zusrieden. , , ____________ deshalb um baldige Zusendung eines großen Preizlurants. Hochachtungsvoll Marburg.__________________________________________ Wohlaeborenl fünf Jahren eine ganze Einrichtung bei Ihnen gekauft und n. Möchte nun noch einige Möbelstücke nachbestellen, ersuche Jakob Jannscha. Werter Herr Eisenhammer! Endlich komme ich dazu, Ihnen mitzuteilen, daß wir mit allem Gesandten sehr zufrieden stnd, und werden Sie bei jeder Gelegenheit «kommandieren. Achtungsvoll Mürzzuschlag.___________________________Alois ZulluS, Maschinenführer. Geehrter Herr Eisenhammer I ' ' - "Iteri Möb Habe heute die bestellten Möbel erhalten, ste waren schön verpackt und stnd unbeschädigt angekommen, bin auch damit recht zusriedengestellt. Brüx. Matth. Leipold, Oberkondukienr. verfertigt die M- Mb MmiM „AkwSrls" Swoboda «t Co. Druckerei des ^Eisenbahner" und vieler anderen sozialdemokratischen Blätter, vieler Arbeiterorganisationen und Vereine Wie», VI. Mariahilfcrstraße 89A. I zur gest. BellÄtung I Herausgeber Josef Tomschik. — Bcrantwortlicher Redakteur Franz Lill. Druck» und Vcrlagsanstalt „Vorwärts" Swoboda & Co. Wien, VI., Marlahtlserslraße 80 a.