^ 71 Areltag den 1S. Juni 1877. XVI. Jahrga«> Die „Marburg»? Leitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Areitag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjährig S fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr; für Sustelluna ins Han« monatlich l0 kr. — mit Postversendnng: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebühr S kr. pr. Seile. Naßland, Englaiid and die htimischr Prodvklion. II. Wäre die Industrie Englands nicht zu einer überlegenen Entwicklung gelangt und ginge deßhalki nicht eine so l»edeutende Uelierproduk-tion von Ei'gland aus, so nilirde auch die Ab-schliebung Rußlands minder empfii»dlich sein für die nntlcleuropäischen Länder, wcil letztere, von Rußland abgewiesen, im.ner noch in den andern europäisch-atnerikanisch asiatischen Län-derlt Äl)nel)mer siir ihre Fabrikate sänden. Oder ll^'äre Rußlalid als grol^es östllch^s 'illiaiktgediet silr uns offen, so mlirden wir, die Vortheile der geographische,» Lage benützend, dilrch einen '^'lbsatz dahin leichter gegenüber der englischen ^^onkurrenz uns behaupten können. Allein von RnsUand durch seil» starres Prohibitiv-Systeln z>i ückgeworsen uild zugleich von Englulld durch ^..lle einseitige Ueberproduktion von sremdeit Sll'jatzntÜrkten verdrängt ui^d iin eigene!» Lande I schultert, leidet unsere Industrie doppelt, weil sle eingekeilt ist zwischen die beiden Handels-Systeme Rußlands und Englands, die, iil ihrem Aussehen verschieden, doch aus dassell^e Zlel hiuauSlausen, daß sie die Märkte siir unsere Jndustrieprodukle nach Möglichkeit einschränken. Hiezu komlnt aber noch, daß die Handelspolitik Rußlands und Englands zugleich l ur eine Ergänzung ihres gaiizen sonstigeit Syslems auswärtiger Politik ist. Nllßland gewinnt für seine ausblühende Industrie neue Märkte nur durch Eroberung. Jeite Moskauer Fabrikanten, welche unlängst dem General Kaufsmann bei defseit Durchreise durch ihre Stadt eine begeisterte Ovation brachten, wußten sel)r »vohl was sre thaten; feierten sie doch in dem General den Eroberer des central-asiatischen Marktes. Durch die Angliederung der central-asiatischen Länder erwächst für die russische Industrie ein neues, von ihr ausschließlich beherrschtes Absatzgebiet, aus Grund dessen die russische Fabrikation ihre Spindelzahl, ihre Webstühle, ihre Drucktische, ihre Maschinenwerkstätten und Eisengießereien zu derselben Zeit, wo alle anderen Länder daniederlagen, vergrößeri» konnte, wodurch sür Handel, Transportgeiverbe und Kre« ditanstalten eine neue Belebung und eine Gegenwirkung wohlthätigster Art gegenüber der auch in Rußland zuckenden Krise t)ervorgernfen ward. Allein diese nenen Marktgebiete kann Rußland, wie bereits bemerkt, nur daini sür sich ans-beulen, wenn es dieselben ausschließlich besitzt l!Nd mit seiner prohilntiven Zoll Linie gegen anßen abschließt, ivas inliner die direkte Erobe-rnng voraussetzt. England ist in dieser Beziehung in einer weit gül^stigern Lage, indein es keiile rechtliche!» Monopole zu beanspruchen braucht, weil es be« reits das faktische Monopol besitzt. Um zu herrschen, brancht England nur eine abstrakte Gleichberechtigung zu erlangen. Nichtsdestoweniger ist die vollständige Oefsnui,g eines Marktes für England, wie das Beispiel von Portugal, Egl)pteu und anderer Länder beweist, kaum etwas Anderes als eine Eroberung, »lnd die euglische Handelspolitik hat dies auch wiederholt anerkannt, indem sie, wo der Freihandel nicht mehr ausreichte, mit anderen Mittelli zu Felde zieht lind die Konknrreiiz, wenn immer möglich, zu entfernen und zu l^eseitigen sucht. Das Auftreten Englands gegenüber der deutschen D^unps« schiffahrt in de«, letzten zwei Jahren verräth genügend, in welcher Weise England bei schein- A e u i l r«t o n. Die Stkppc im sädlichkn Nußland. (Fortsepttng.) Warutn aber viel ltber einen solchen Unfall reden? Versuchen wir lieber, den schlunmen Weg zu verschlafen. Ich gestehe, mir war dies nlcht ,nöglich. nnd ich suchte unbeinerkt einige gelinde Vorkehrungen gegtn einen unvorhergesehenen Anprall zu treffen; mein Begleiter lächelte mit geschlossenen Augen. Olzne Rast, ohne Abwechslung in der Gangart, aber aucl) ohne Unfall ging es weiter. Von der Gegend war nichts zu sehe,,, die Gewöhnung stählte gegeu die Furcht; spät iu de:^ Rachl err'ichten wir endlich das Ziel. Aus dem Wagen steigend, uniringte uns sofort eiue Meute knurrender Huude, eine Alte ,nil einer Laterne verscheuchte die l'ööartlgen Tl)iere, und küßle init tiefer Verneigung ,vie-derholt den Rockärniel ihres Herrn und GebiUerS, dann öffnete sie dle Thüre seines Palastes oder viel,nehr Lantisitzes. Ländlicher hatte ich aller» dings bis dato nichts gesehen; ein großes Ziln-mer und ein Äabinet bildeten die gesa,ninten Räumlichkeiten, sie ivare,» einfach inil Kalk ge- weißt, d. h. wo noch der Bewurf hielt; das Mobilar bestand aus ei„e,n Tisch, eine,n Stuhl, einer Feldbettstatt tnit Matratze und eine»n Leuchter. Also einfach. Kerzen hatte mein Gefährte mitgebracht, einen »uohlverfehenen Flasche,r-keller ebenfalls. In der dem Herrenhanse gegenüber befindlichen Wohnung ward es lebendig, verzweiflnngsvolles Hühllergeschrei und ein dnrch die offelle Thüre sichtbares hoch anstl'derndes Feuer eröffl,eten beruhigenden Trost. Jetzt kainen die Leibeigenen, den lang abivesend gewesenen Herrn zn begrüßen. Den Vornehmsten darunter, dein Verivalter nnd deln Lchafn,eisler, ivard die Ehre der Uinarinuug nild des jtufses, die Alldern begnügten sich lnit Handfchlag und Aerlnelküssen. Vieles hatte der Evellnann zu sragen und zu hören. Während dessen beschäftigte ich lnich lnit der Möblir»lng des großell für inich bestilnlnten Zimlners. Eiilige Koffer nnd eill Regenschirln lllachten iil dieser Hlilsicht allerdings keiilen sonderlichen Effekl, desto größeren aber das rasch altfgeschlugeiic welches die Hälfte des Ranines einnahln, nnd allS einigen gelvaltlgen Henbündeln ebenso einsach als zmeck-lnäfng l'ereitet ivard. Richt lange uild ein wahrhaft luxuriöses ^))!ahl daiupste auf dein Ulliculn der Tische, darunter die köstlichen Pascharski-Cotelettes aus Hühnersleisch, welche nur russische Köche zu bereiten wissen, und barein Ge,vährenlassen der Konkurrenz seine Tendenz aus ausschließliche Herrschaft zu be-tbatigen weiß. Bei diesen Verhältilissen und bei dieser Verküinlnerung. die vol, Seiten der beiden groben Mächte den produzirenden Mittelklaffen Deutschlands ultd Oesterreich Ungarns zugefügt lvird, ist es sehr natürlich, daß angesichts der gegenwärtige!, Ver»vickl»lngen von einer warlnelt Sy'llpathie sür die eine oder die andere Macht keine Rede sein kann. Die einzige und für uns lvahrhaft fördernde Politik kann nur die sein, daß mir unser Interesse dein Interesse, den Egois,nus dein Egois,nus entgegensetzen »md lnitten durch das Chaos von Ansichten, Sy,n-pathien und Wünschen, die bei der orientalischen Frage ins Spiel koininen. die Selbsterl)altung der dlirch Krisen aller Art aln Rande des Ab-grnlldes stehendell einheilnischen Produktion in entsprechende Erwäguug ziehen und iu den Vordergrund stellen, ,veil sonst bei fortdauern-dein Rückgang derselben unsere ganze Politik sich nrit der Zeit in Luft u»,d Nebel auflösen ivürde uild die Völker niininermehr in der Lage wären, auch nur die heutige Militärlast ferner zu tragell. lvährend Rußland und England in Verhältnissen lvachsen, die geeignet sein tnochten, ullS in die Abhängigkeit jener Mächte zu bringen. Slrasanstatlrn als Erwtrbsgtnosstaschaftt». Der „Deutschen Zeitung" wird aus verbürgter Quelle initgetheilt, daß die Wiener Oberstaatsanwaltschaft die ihr untersteheilden Strafanstalts Direktion beauftragt habe, sich um denen zu Ehren Kaiser Nikolaus manche Fahrt gelnacht hat zn dem Post,neister Pascharski, der sie erfand in einer Stunde der Roth und Jn-fpiratio»,, als der Czar vor seiiiein Hause hielt, ein Mahl begehrte und nichts vorhaiiden war, wie einige lebenSinüde Hühner. Aber nachde,n die Begierde des Trankes und der Speise ge-stlUt war — sührte die Schaffnerin lnich zu dein schön bereiteten Lager — u,n ,nit Homer zu redeii. ii^iald uinfiiig mich der tiefe Schlaf der Erniüdung, allein er wich ad und zu dem Er-^ scheinen allerlei kleiner Gespenster, welche wahrscheinlich den Frelnden strafen »vollten für sein unbefugtes Eindringen in ihr lang gehegtes Asyl. Von den Gästeil iln Heu gar nicht zu reden, an diese wird man iin Süden bald gewöhnt, wenll sie es nur nicht so arg treiben, wie verschiedene Gattungen blutdürstiger Zeckei,. von welchen eine sogar nnr den AuSläiider ai,zapfen soll. Aber es flirrte und schivirrte sonderbar, stieß und troininelte ai, die Scheiben, rauschte und surrte so überlaut, daß ich eiidlich beschloß, auf die Ruhestörer Jagd zn «»achen. Mit einigeln Gefühl von Schreckei, ilnd Eckel bekain ich große, lebhast sich sträubende, wollig anzu-fühlende Geschöpfe in die Hal,d, lvelche sonderbar schrieen, als ich sie unbamherzig todtquetfcote -- es waren prächtige Todtenköpfe, wie sich ärarische und kommunale Liesernngen gewerb-lich-indnsiriellen Charakters im Offertwege zu bewerben, um die betreffende« Arbeiten fiir eigene Rechnung zu übernehmen. Es wurden die Strafanstalten gleichzeitig ermächtigt, für den Fall, als sie eine (Lesammtlieserung zu i'lbernehmen außer Stande wären, sich mit einzelnen Sub-Lieferanten oder Gesellschaften zu umgeben, da größere Lieferungen in der Regel am liebsten an eine einzelne Unternehmung vergeben werden. Die Strafanstalten scheinen somit beauftragt, gegen die größere gewerbliche Iildustrie eine Konkurrenz zu eröffnen, und diese That-sache scheint uns angesichts der daniederliegenden Geschäftöverhältnisse bedenklich genug, um die allgemeine Allfuierksamkeit auf dieselbe zu leuken. Bis zum Jahre 1866 sungirten die Strafanstalten als Unternehmer; sie betrieben in eigener Regie Geschäfte, ohne jedoch denselben eine gröbere Ausdehnung zu geben. Mit Justizmi-nisterial-Erlaß vom 14. Februar 1866 wurde den Strafanstalten ausgetragen, die Sträflinge durch Privat-Unternehmer beschäftigen zit lassen, und die in eigener Regie betriebeneil Arbeiten einzustellen. Soviel uns bekannt ist, wurden diese Vorschriften des Justizministerial-Erlasses bisher genau befolgt und die Arbeiten der Sträflinge entweder durch freie Vereinbarung oder lttl Lizitattonswege vergeben. Weßhalb man von diesem Systenie, das sich nicht übel bewährt, al)zugehen beschlossen hat, wissen wir nicht, je^ doch dürfteil die durch die ungiuistigen wirth-schaftlichen Verhältnisse gedrückten Lohnverhält-Nisse, der Mangel an Bewerbern uul die Arbeiten der Sträflinge der Grund sein. Vom fiskalischen Standpunkte aus scheint dieser Grund wohl stichhaltig, vom wirthschaftlichen jedoch ist er absolut verwerflich. Durch die intensive Konkurrenz der Strafanstalten dürfte ein großer Theil des Gewerbeslandes lahmgelegt, ja ruinirt werden. Abgesehen von ihrer billigen Arbeitskrast, die eben durch die Steuern der ehrlichen Arbeiter so billig ist, hätte jede Strafanstalt vor jedem andern Konkurrenten die Eigenschaft eines k. k. Instituts, die eine Fülle von Pro-tektion und Bevorzugung bietet, voraus, und schon hiedurch erscheint die Konkurrenz ausgeschlossen. Die abgeurtheilten Verbrecher würden Beschäftigung finden, ehrliche Leute müßten zu Grunde gehen — das wäre der Erfolg der wirthschastlichen Aktion des Justizministeriums, die allerdings in der Aktion des Millisteriums der Finanzen' ein wenig leuchtendes Exempel l)at. In Frankreich herrscht das System, daß Oesterreich eben einzuschlagen gedenkt, bei den beim Morgenlichte ergab, die Sehnsucht und der Stolz junger deutscher Schmetterlingssammler, t)ier ganz ordinäre, überall verbreitete Abendfalter. Nach der Jagd wollte ich wiederum einschlafen, aber der gezwungene Waffenstillstand dauerte nicht lange; mit dem ersten (Krauen des Morgens begannen die Fliegen munter zu werden, welche Decken und Wände betüpfelten, und ihre unverschämten Spaziergänge mit den kitzelnde»! Beinen erzürnten mich endlich sosehr, daß ich aussprang und hinauseilte vor die Thüre des Hauses. Welch' ein Anblick! Der Sonne goldener Ball mar eben am Horizont emporgestiegen und endlos, unermeßlich nach allen Richtungen breitete sich aus die Steppe. Derselbe Eindruck, großarlig und doch herzbeklemmend, befiel mich, den ich empfunden, als ich einst zum ersten Male aus der Koje aus das Verdeck stieg und rings nur Himmel und Wasser erblickte. Wie damals das Schiff, so waren jetzt die paar dürftigen Häuslein hinter mir das Einzige, was an Menschen erinnerte in der stillen, großen Oede, in welche das Auge sich verlor bis in meilenweite blaue Fernen. Das braune Grün, welches die Fläche überzog, ward hier und da vom Wind in leisen Wellen bewegt, da nnd dort erstieg aus eine Senkung ein Hügel, gleich einer stillstehenden Woge, und die sunkelnden Strafanstalten vor; es wurde auf dem vorjährigen Kongreß der Arbeiter in Paris ernstlich besprochen und der bekannte Arbeiterführer Tolain kritistrtc dasselbe treffend, indem er meinte: „Wenn die Strafanstalten fortfahren, alle von öffentlichen Behörden zu vergebenden Arbeiten an sich zu reiße»», muß es dahin kommen, daß der ehrliche .»lrbeiter zmn Ver^ brecher wird, um nur eine Arbeit erl)lilten zu können." Diese Worte erscheinen angesichts der charakteristrten Absicht der Wiener Ol'erstaats-anivaltschaft, die offenbar auf ininisterielle Weisung zurückzuführen ist. um so zutreffender für die österreichischen Verhältnisse, als das österreichische Geiverbe ja aus »veit sch»vächer»i Füßen steht als das französische. Unisoluehr niilßte es durch die Konkurre»iz vo»» circa 10<».()00 Händen, die vom Staate protegirt, von den Steuerzahlern genährt »Verden, vollends niedergeworfen werden. Der traurige Erfolg, den Tolain für Frankreich vorhersagt, müßte daher in Oesterreich »lm so rascher und verheerender eintreten. Die Frage, i.» welcher Weise de»» Sträflingen Arbeitell zuzutheilen si»ld, u»n sie sür die Freiheit vorzubreiten und den Staatssäckel nicht übermäßig zu belasten, ist eii,e äußerst schivie-rige. Allein man darf es aussprechen, ol)»ie ernstlichen Widerspruch zu besorge»», daß diese Frage dadurch, daß niai» den Strafaitstalten gelvissermaßen den Ct)arakter vo»» HandelSfirinen verleiht, um sie zur Erwerbsgesellschast zu »nache»», »licht gelöst ivird. Vo»» »viffeilschaftliche»» Autoritäten, die sich »nit (Äefängnißkunde befasse,», wurde hiefür die Pflege des Kunstgewerbes ain wärmsten empfohlen, das seiner Ratur nach einerseits mit den von ih»n zu schaffendeil in-dividuellen Produkten keine im Allgemei»len so empfindliche Konkurrei»z treibt, andererseits aus Gemüth und Moral des Sträflings entschieden besser einzulvirkei; verinag, als die reine Fabriks-Arbeit. In keinem Falle jedoch kann es sich voln wirthschastlichen Standpunkte aus empfehlen, die Strafanstaltell in große staatliche Erlverds. Gesellschaften zu verwandeln. Zeschictile ttes Eine gröbere Finanzoperation soll u»rs bevorstehen und wird dieselbe »nit der äußeren Politik in Zusainmenhang gebracht. Die Halbamtlichen beh^^uptei» zwar, daß diese Gerüchte jeder Begründung entbehre»»; will aber Oesterreich-Ungarn in die Geschicke des Orients thätig eingreifen, so nluß doch wohl au die Beschaffung außerordentlicher Geldmittel gedacht werden. Thautropfen an den Fahnen der Hal»ne glichen dem Schaume der rollenden Wasser. Statt der spitzbeschwil»gten Möven kreisten langsam Raubvögel über ihre»n Jagdreviere, sonst kein lebendes Wesen weit und breit. Vergebens späht der Blick im ganzen Umkreise nach einem Gegenstande, an dent er haften könne; eintönig, oh»»e U»lterbrechung dehnt sich das braune Gefilde. kein Straus, kein Baum, kein Fels, kein Rauch aus eilie»n wirthlichen Schornsteit»e, der des Menfchen Nähe verkündet — nur Steppe, weiter nichts als Steppe. Wunderbar sil,d die gewaltigen zerklüfteten Bergriesen der Sch»veiz mit dem dlamantengekröllten Scheitel, prachtvoll und rolnantifch blicken die tilauen Augen italienischer Seen aus dem Kranze ihrer User zum Himlnel auf, furchtbar und erdrücke»»d in seiner Größe ist draußen das hohe, finstere Meer oder die a»l die Klippen donnernde Brandung — aber ebell so mächtig ist der Eindruck, welche»! die Steppe macht in ihrer nackten Leere, durch die Unermeßlichkeit und grauenvolle Einsamkeit, in dere»» Mitte sie den Menschen versetzt. Ui»d derselbe schwindet nicht, »nan gewöhnt sich keineswegs daran — täglich erwacht er auf's Neue und täglich geivinnt er an Tiefe. So wenigstens habe ich es empfunden, der ich viele Wochen lang gewohnt mitten in den Steppen, in dem kleinem Choutor — Im rnssischen Hauptquartiere zu Plojeschti ist eine rumänische Deputation ans Siebenbürgen eingetroffen, um den Kaiser Alexander zu begrüßen. Die Rolle Pie« lnonts, welche in Bukarest mit Hilfe Rußlands nachgespielt werden soll, ge,vin»lt an Bedeutung. Ohne die Vergelvaltigungen der Nationalitäten durch die Magyaren wär' eine solche Deputation gewiß nie abgesandt »vorden. Die ^Beschimpfung, welche Serbien wegen des unglücklichen Krieges mit der Türkei d»lrch den Selbstherrscher aller Reußen erlitten, kann noch nicht vergessen sein. Wenn trotzdem Fürst Milan un» gnädigste Aufnahme im Haupt' quartiere des Kaisers Alexcinder gebeten und dieser huldreichst zugesagt, so zeigt dies ivohl die Beziehungen zwischen Beiden in einen» Lichte, welches einen Strahl auch bis Pest'Ofen und Wien »verfen muß. Die Kampfbereitschaft der Kan-dioten steigert die Gefahr, welche der Türkei von Seiten der Griechen droht. Die AktionS' Partei der letztere»» ist zum Losschlagen geneigt, da auch die Nachrichten aus Thessalien und Epirns vielverheißend und ermunternd klingen. Der nächste Krieg Deutschlands mit Frankreich wetterleuchtet in den Zeitungen. Blätter, welche de,n eiserne»» Kanzler nahe stehen, verkünden scho»», da» Schicksal Frankreichs und die Ruhe Europas hängen vom Senate ab: wenn dieser der Auflösung des Abgeord»»etenhauseS zustimme, so werde die militärische Macht des Staates de»n Ultramo»»-taniSlnnS ausgeliefert, über dessen kriegerische Absichten »nan sich nicht täuschen könne. Finde aber die Politik des Vatikans ein Werkzeng an Frankreich, da»,»» sei die tragische Lösung nur eine Frage der Zeit. Verinijchte Nuchrichten. (Weinba u. Mittel gegen die Reblaus.) In der französischen Akademie der Wissen-schasten ist kürzlich die Mittheilunq gemacht worden, es bestehe ein Mittel gegen die Verheerungen der Reblaus darin, daß man die äußere Rinde von den Reben entferne. So behandelte Stöcke hätten sehr bald bedeutende Zeichen der Besserung verrathen. Zu der Entrindung bedient »nan sich eines Panzer-Maschen-handschuhs, dessen Ringe aus galvanisirtem Eisen angefertigt sind. (Zur Geschichte des sranzösischen Staatsstreiches. Maßregelung der Pariser Presse.) — Der Geschäftsführer des ^Bien (tatarisches Wort sür Sommerwohnung, Villa; allgemein gebräuchlich) -- welchen ich bej chrieben. Daß aber uicht allein in ihrer ungeheueren Ausdehnung, sondern auch in ihren Einzelnheiten die Steppe vielsach Interessantes bietet, davon hoffe und wünsche ii) die werthen Leser zu überzeugen. Aus meiner Betrachtung war ich etwas prosaisch geweckt und geschreckt durch den plötzlichen »vüthenden Anfall eine« Hundes, z»i wel-chein sich sofort die ganze Meute von gestern Abend gesellte. Die Köter sahen verzweifelt wild aus, ihr zottiges graubraunes Fell, die falschen Augen u»ld riesigen Fangzähne, die sie »nir höchst ungastfreundlich wiesen, unterschieden sie sast nicht von dem Wolfe, dessen Enkelkiirder sie sicherlich sind und »velcher dennoch ihr größter Feind ist. Mit strategischer Vorsicht und be-stä»idigem Bücken nach nicht vorhandenen Steinen bewerkstelligte ich meinen Rückzug bis zu einem an der Wand des Hauses lehnenden Knüttel, dessen Besitz »nir sogleich die gehörige Autorität verschaffte. (Fortschuttg folgt.) Public" hat eine sehr eigenthümliche Vorladung vor den Untersuchungsrichter erhalten; er wird nämlich darin aufgefordert, die Liste seiner Abonnenten und ihre Adressen mitzubringen. Dergleichen hat man zu Paris noch nie erhört. Die ultramontane „Dvf<;nse' gibt zu verstehen, dab es sich nicht, nur um den Inhalt incrimi-nirter Artikel, sondern auch um den Stand und vielleicht um die Nationalität einer gewissen Anzahl von Abonnenten haildelt. Sollte man gar, fügte das scheinheilige Blatt liinzu, einem mit dem Auslande angezettelten Complot aus der Spur sein? Der „Bien Pul)Uc" erklärt, daß er dem Untersuchungsrichter die Mittheilungen der Namen und Adressen seiner Abbonnenten schlechterdings verweigern werde. Das fehlte in der That gerade noch, daß man den Blättern außer der Schreibfreiheit auch noch die Abonnementsfreiheit verklimmerte und sie für den politifcheil Charakter ihrer Käufer verantwortlich machte. (Kriegstüchtigkeit. Russen und Preuben.) Das „Berliner Tagblatt" erzählt: Der Prinz Friedrich Karl wohnte bei seinem Aufenthalte in Rußland eiuem Manöver liei. Die Bataillone der Garde defilirten an ihm vorüber. Er beobachtete an ihnen Alles mit peinlicher Aufmerksamkeit. Die Blicke der ihm zur Seite haltenden Generäle, welche von dem Wunsche beseelt waren, ein Urtheil aus seinem Munde über den Werth des Truppentheiles zu vernehmen, hingen an seinem Auge. Der Prinz » rrieth ihre Neugier. „Meine Herren" — wandte cr sich zu ihnen — „lassen Sie die Äliann-schaften einmal laufen." Der Befehl wurde gepeben und der Feldmarschall zog seine Uhr. Nach einigen wohlgezählten Minuten sprang er plötzlich vom Pserde, hielt einen der am mun» leisten trabenden Soldaten, welcher durch seine besonders kräftige Gestallt ausfiel, im Laufe auf und legte sein Ohr an dessen Brust. Dasselbe wiederholte er an einem zweiten, nicht nlinder kräftig aussehenden Mann, sodann an einem dritten und wohl noch während des Manövers ein halbes dutzendmal. Sodann wandte er sich gegen die russischen Ojfiziere. „Meine Herren," sprach er, „ich bin weit davon entfernt, Ihre Loldaten herabzuwürdigen, iil-deffen gestatten Sie mir, daß ich den unserigen den Vorzug gebc." ^Förderung der Gewerbe. Fachschulen.) Der Fortschritt, welchen wir im Kunstgewerbe geniacht und welcher znm guten Theile auf unfere gewerblichen Fachschuleil zurückzuführen ist, findet selbst im Auslande gerechte Würdigung. Die letzte Nummer des in Zürich erscheinenden „Schweizerischen Cen« tralolattes" bringt einen Artikel ttber „das Budget Oesterreichs für die gewerblichen Fachschulen", der sich ziemlich eingehend mit dem Gegenstande beschäftigt. Es wird darin unserer Et folge auf der letzten Münchener Ausstellung gedacht und hervorgehoben, daß wir sür 163,000 Mark, Preußen nur für 88,000, Baiern nur für 70.000 Mark Erzeugnisie ver-kauften, da unsere Ausstellungsgegenstände eben zahlreiche Bewuuderer fanden; war doch „das einstimmige Urtheil aller Fachmänner iil Beziehung auf die Anforderungen des Schöuheits-gejühles" den österreichifchen Leistungen äußerst günstig. Schließlich wird unter Hinweis daraus, daß in erster Reihe solche Gewerbe gefördert werden, welche einheimisches Nohmateriale verarbeiten, die Vernachlässigung dieses großen Arbeitsgebietes in der Schweiz beklagt und das Betspiel Oesterreichs zur Nachahmung empfohlen. (Kirchlich ' politische Parteiung. ^Deutscher Attila.") Das Ltadtamt Müucheu hat in Folge des jüngsten Ausfalls des Papstes gegeil die deutsche Regierung, speziell wegen de? Ausdrucks: „Deutscher Attila" — die beabsichtigte Prozession zu Ehren des 50jährigen Blschofsjubiläums Pius IX. in den Straßen der Residenz verboten. Im Anschluß an dieses Verbot ist nun auch die Erlaubniß zu dem Bittgang untersagt worden, welcher seit deni Jtil>re 1870 alljährlich von deni unter Leituilg des Dr. Sigl stehenden katholischen Volksverein sür den Papst nachdem zwei Stunden entfernten Dorfe Berg am Laim abgehalten wurde. Der Bittgang sollte atn 17. d. M. statte finden. (Kriegsgeschichte. Welfenle. gion.) Der „Hann. Kurier" schreibt : „Erst jetzt wird bekannt, welches das Ende der seiner^ zeit vielgenannten hannoverschen oder Welfen-Legion gewesen ist. Es bestätigt sich, daß die letzten Schicksale und Unternehmungen der Legionäre elien so traurig und erbärmlich gewesen sind, wie die Gründung der Legion thöricht und uubesouuen war. Bekanntlich stammte ein großer Theil der juugen Leute aus dem Kreise Gifhorn; von dort ei halten wir jetzt genauere Kunde über die Schicksale der verblendeten, unglücklichen Mitglieder der Legion. Als im Jahre 186:^ die Auflösung derselben angeordnet wurde, kehrte ein Theil der Leute in die Heimat zurück; eille Schaar von 200 Mann dagegen begab sich nach Amerika, blieb hier in einem gewissen ^jusammenhang und wartete auf den günstigeu Augeublick der Rückkehr nach Europa. Kaum erscholl die Kuude vom Ausbruch des Krieges zwischen Deutschland ut»d Frankreich, als sich etwa 180 Legionäre sofort an Bord eines Dampfers begaben zur Reise nach Frankreich, um am Kampfe gegen Deutschland Theil zu uehmeu. Lie landeten Ende August. Da erfuhren sie die Nachricht, daß Deutschlauds Armeen in mehreren Schlachten siegreich gewesen waren, und auch das Bitterste blieb ihnen nicht erspart. Kein Franzose wol'.te ihnen glauben, daß sie kämen, gegeil ihr eigenes Volk zu kämpfen. Die Bezeichnung „Hannov-riens" nützte ihnen nichts; sie wurden für Spione gehalten und gefangen genommen und waren nahe oaran, erschossen zu werden, als ein Befehl kam, sie gegen gefangene Franzosen auszuliesern. In Folge dessen wurden sie in die Reihen der deutsche« Heere transportirt, ohne zu wissen, was aus ihnen werden sollte. Erst auf der vorletzten Station wurde ihnen mitgetheilt, wozu sie bestimmt waren; da erklärten alle, sich lieber sofort erschießen lassen zu wollen, als ausgeliefert zu werden. Nach Zeiten harter Noth und abermaliger Todesgefahr wurden die unglücklichen Leute endlich nach dein Süden Frankreichs traiiSportirt. Jinlner noch behandelt lvie Spione, nicht erfreut durch die Nachrichten von neue» großen Liegen ihrer Landsleute, lalideten sie im Herbst 1870 in Algier. Dort sind viele im Kampfe gefallen, noch mehr sind voin Fieber fortgerafft; nur wenige siiid später nach Europa zurückgekehrt ilnd fristen jetzt größteiithei's in Oesterreich, fern von den Ihrigen, ihr versel)ltes Dasein. Die Erfahrungen, welche sie 1870 in Frankreich gemacht haben, sind ihnen nicht uiinütz gewesen; die Mittheilungen der Flüchtlinge haben iii ihrer Heimat auf die thörichten Hoffnungen und TräiiUie der welfisch gesiniiten Landbevölkerung ernüchternd und herabstiinlnend eingewirkt. -Niarsimtzer Berichte. (M a n t h b e f u g n i ß.) Der Beschluß des Landtages, betreffend die Verleihung eiiies Niauthbefugnisses sür die Greis-Sachselifelder Straße und die Greiser Briicke an Fl'^uz Schuscha ist voin Kaiser genehmigt lvordel». (E p i d e in i e n.) In Weigelsberg, Gerichtsbezirk Ober-Radkersbnrg, ist die Scharlach-epideinie erlojcheti, dafür al>er der Typhus epidelnisch ausgebrochen und sind v^n zwölf Erkrankten bereits fünf gestorben. (I IN letzten Rau s ch.) Anto>t Mark, Dienslknecht beiin Grundbesitzer N. GoU in Otitfchnik-Berg, liiurde a»n ü. Juni ivegen Truliksucht entlassen. Mark begab sich dann ili'S WirlhShauS, versoff dort feiu letztes Geld nnd erhängte sich auf dem Heubodeii, iiio er fo manchen Raufch ausgefchlasen. (Schadenfeuer.) Zu Stermetz, Gerichtsbezirk Pettau, wurde Uin 2 Uhr Nachts die Winzerei des Pfarrers Markus Stuchetz angezündet nild brannte nicht nur das Wohnhaus und Wirthschastgebäude ab, sondern ergriffen ^ie Flaminen auch das Wohngebäude des Nachbars Johann Windisch und wurde dieses gleichfalls eingeäschert. Der Schaden wir größten-theils durch die Versicherung gedeckt. (B r a li d l e g u n g.) In Zieregg, Ortsgemeinde Witscheiu. ist die Äinzerei des Grundbesitzer Franz Schweinzer von Gabersdors samint Lebensmitteln, Geräthschaften ul,d Einrichtung abgebrannt. Der Schaden beträgt 242N fl; die Versicherung 1400 sl. Ein Glashändler steht iin Verdachte, diefes Feuer gelegt zu l)aben. (Blitzschlag.) Während des Gewitters ain Sonntag hat der Blitz eine Eiche zu Gasterei uild einen Birnbauin nahe beim „Pößnitzer Schmied" zerschmettert. (Ge Ii ossen scha st der Schuhma-cher.) In der letzten Sitzung der Grazer Handelskammer wurde auch ein Gutachten abgegeben, betreffend die Gründung der Schuh-macher-Genossenschaft in Märburg. Die Kammer besürwortete dieft Gründung. (Zu Tode gestürzt.) Anton Jartschitz, Inwohner zu Groß-Walz bei Lelit-schach, ist während der Arbeit voin ersten Stockwerke eines Wirthschaftsgebäudes (Eigenthum des Grundbesitzers Josef Iarz) herabgestürzt und nach zwei Tagen in Folge der Verletzung gestorben. (llntersteir is che Bäder.) Jin Franz-Joses-Bade bei Tüffer sind bisher 53 Personen zum Kurgebrattch angekolnmen. (Evangelische Gemeinde.) Ain nächsten Sonntage den 17. d.M. hält Herr Pfarrer Dr. j^olatschek einen öffentlichen Gottesdienst in Pettau. (S ch a u b ü hu e.) C. F. von Hell, Mitglied des Karltheaters und Ober-Regisseur der Komischeu Oper in Wien hat bekanntlich eine Schauspiel - Gesellschaft gebildet, welche aus achtzehn Herren und zwölf Damen besteht und in verschiedeneu Städten ailstritt. Unter den Mitgliedern dieser Gesellschaft befindet sich auch ^er erste Gefangskoiniker vom Karltheater, Herr S. Friedinann. ivelcher hier einst Komiker gewesen uud todt gesagt worden. Das erste Wiener Ensemble-Gastspiel wird in Marburg am 23. d.M. beginuen uud sechs Vorstellungen ulnsassen. ' (G ustav - Ado lf - S ti f t u n g.) Der südösterreichische Zweigverein der Gustav-Adolf-Stiftuug wird seine JahresversainnUung a»n 29. d. M. in der evangelischen Kirche zu Marburg abhalteii. Letzte Andrassy ist durch di, Nachricht über ven bevorstehende« Empfang de« Fürsten Milau in Plojeschti merklich verstimmt wor-ven. Serbien erklärt, nur unter der Bedingung neutral zu bleiben, daß eS beim Frie-veuSschluß entschcidiqt werde. Die kleine Walachai soll durch ein rusfifcheg Armeekorps " setzt werde». In Älatina stellen bereits 2S.WU Mann. Die Russen wollen den Donauilbergang in der nächsten Wocve beginnen. Die Hauptpässe von Bulgarien nach Numelie» werden befestigt. Ein beträchtlicher Tti^il deS großen OolvschatzeS in Mekka wird ftir Kriegszwecke verwendet. Um Mitleid fleht der hochketagte, halberblindete Vinzenz Le rch, cl»emalS Privatbe.mltcr; derselbe lebt in großtr Hungersnoth, werde» dah'r edle Menschenfreunde um fchnelle UntkrstüKung gebeten. Milde Gaben werden bei Lerch (Karntnerstraße, Haus deS Hrn. Senekowllsch) oder iin Verlag viefes Blattes in Empfang genommen. ^^95 Course der Wiener Börse. 14. Jimi. Einheitliche Ctaattschiild Creditaktien . . in Rt'ten . 60.London . . . in Silber . 66.25! Silber .... IN.90 Woldrente .... 72.2?«^ Napoleond'or . . 18S0er St..?liil..Lose 11I.7ö K. k. Münz-Dukalen S.98 Bankaktien . . . 779.- 100 Reichsmark . 61.95 Z. 43K0. («72 Kundmachung. Vom Stadtrathe Marburg wird hiemit zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß der Kommunalarzt Herr Urbaezek Sonntag den 10. Jutn 1877 um 2 Uhr Ntichmittags in der V'ädchen-schule am Domplahe die Hauptimpsung beginnen und an den folgenden Sonntagen den 17. und 24. Juni 1877 fortsetzen wird. Marburg am 7. Juni 1377. Dir Vülgermeifter: Dr. M. Reiser. K««dlliachung. Am Gv. d. M. Normittags von 9 bis 12 Uhr findet in der Mellingerstrahc hier u. zw. in der A. W. Gerecke'fchen Kaffeefur- rogat'Fabrik die letzte ezekutivc Keilbictung von fertigen Surrogaten, vielen Rieß färbigtn Papiers, dann sonstiger Fabriks-, Zimmer' und Kücheneinrichtung zc. zc. statt, wobei diese Gegenstände auch unter dem Schätzwerihe gegen sogleich bare Bezahlung verkauft werden. (697 Gine Wohnung in der Stadt (Frauengasse) mit 3 Zimmern ist vom l. Juli zu vermiethen. (694 Anzufragen bei C. Haui; ner. 2 ländliche tlriistige Ammen suchen baldiges Unterkommm. 693 Ausfunft im Verlc'g dirfes VlatteS. verlLÄuteu: Magazins.Stellagen, 1 sä^öner Tisch, 1 Serviet-tenpresse. 1 neueS Faß (5 E., weingrün), 2 große Wäschwanntn, 1 Schmalzkubel. 2 Fenstervorhanae, Obstglaser. Anzufragen Tegetthoffstrabe Nr. 16 neu. Ein zinserträgliches (686 Haus in der Mühlgaffe (Nr. 31) ist zu vertauscu. Auökunf! dortseliist. Silämixs-Viltorrlvlit im?»>»». lzöeluo mieli, einem Itollsn ^clel uncl A6olirdsm ?. 1'. ?ulzli!cum Iwtiic:Ii3t an7uz:ej-Z6N, liass icl» zzosonnen l>iii, vällreucl meines Icur^on Itie8iZen einen IsnT l.vlirv>vllls mit tlou »euesten 'IZ-n/en, daiunter llie de-liökw „1.68 laneiers on eolonno" ete. ete. ervtkneu. lim Zül^i^e tialliiZe ^nmelduvASN !ue?u, 30^16 xadlieielien Lesuoli ditted aclitunAZvoll (689 >VUjlvIminv l^ielil««', äixl. I'av/.lskrsrin aus Kra/. Kpreelistuulle: 1t)—12 l^I^r Vor- ui^cl 2—ü litu' ^ael^mittaZL im Kitt. V. I^üclianspel'A'tjelten IlauLL 8, l^^eluIlerLtlÄSsv, 1. Ltoel^ veeltt». SchWi««sch»te in St. Magdalena. Die Da menstunde ist von heute an bis auf Weilerks taglich auf die Zeit von Uhr bis 2 Uhr Nachmittag flstttese^k. Die Aufnahme findet täglich statt und beträgt die Gebühr (das Honorar für den Schwimmmeister inbegriffen) 12 st. Die Freisprechung erfolgt je nach der Leistung der Schülerin und kann Jede von der Beendigung dieser Lehrzeit an bis zum Schluße der Badesaison während der Damenstunde un-entgelllich die Schwimmanstalt benüßen.— Für Knaben, welche schwimmen lernen, ist die Un-terrichti'gkbühr ebenfalls auf12fl. festgesetzt und gnneßen sie nach Beendigung der Lehrzeit dieselbe Freiheit der Schwimmschulebenü^ung, wie dlö Schülerinnen (690 Marburg, 12. Juni 1877. Mld vmpüel^lt 2ur 8üj)jßsn 520) Oonditor, obere HerrenKssse. Zwei neue halbgedeckte FreiaehS^Wägen verkauft Kartiu. (562 Eck»t ita!ieni8(.li6 mit K Medaillen ausgezeichnete direkt vvttl l^ rfinber: »u» tu UM' V»liSslt>l'eb!ict! elnielUt« l'evtrkl-vepvt 'Mg fllr aanz Europa nur beim (General-Agenten ^cl. Witts, Wien, Verl. Kärntnerstraße 59. Veqenwärtiii werden im vtroa» 0»rr4 in Sua»?v«t von Bewohnern dcr Apvenlnnen (genannt Ocarianer) aus vielem Instrumente Conttrte gegeben, leeiche Aufsehen erregen, da man stck sunfivoUere Leistungen nicht denken !ann. Dieses Instrument kann selbst von Laien nach meiner gratis hiezu bei-^egebcncn Schule in einigen Etnnden mit Erfolg erlernt werden und ermöglicht der gering;? Preii« einen Jeden sich einen sebr anqen dinen Un»?rbalt z^n virlivasten. »»> Original. Fabriks. i Ätr. 1 II Itt IV V VI Vit preise wmmt gediucktcr Schule: ( st. i... j.sv, S.—, ».SV. S.-, 4.-, S.-Str. V ist sitr Klavierbegleitung gestimmt. Notenbtfte Nr. I, II, III (auch slir Nichtmufiker verwendbar) mit ie RS Melodien » 40 tr. — Leder Etuis von Nr. I—IV SO k., Nr. V—VN I st. Gin harmonisch gestimmte« ?er»ett fl . ^ «uart«tt , „ . Sertett mit Ni«se«baß (ein vollkommenes Orchester) verwandt per Cassa oder Nachnahme. - La ^ros-ASufer Madatt. so kr.. Nr. sl 7- , .. » - ^ so - / für vereine belovdert paffend. N^'Rachtrag. Um Jedermann den schlagendsten Beweis zu liefern, daß meine oben ans,e-sührten echt ital. Original-Ocarina's vom Erfinder Donati die besten sind, erlaube ich mir die Mitthelluns, zu machen, daß Herr C. M. Ziehrer, Kapellmeister deS f. k. Jnf.-RgmtS. Freiherr v. Knebel, auf einem Vvn mir s^elieferten Septette in den Sälen der k. k. Oartenbau Gesellschaft permanetite Ocarinen»^oncerte veranstaltet, wovon das erste bereits am 18. Akärz stattgefunden htit und mit außeror^ deutlichem Veifall aufgenommen lvurde. (Siehe Recensioneu in den meisten Wiener Journalen vom 21. März.) Auf allen andererseits offerirten Oearinas, sei es mit oder ohne Patent, ist ein Concert aufzuführen unmöglich. l40) _Hochachtungsvoll «KD. HVIWZü, HMtvn. I. In Bezug auf meine letzte Annonce gebe ich hiemit bekannt, daß ich der Bequemlichkeit für das Detailgeschäft lvegen mit 1. Juni l. 3. eine meiner Schuhwaarenfabrik Herrengaffe Nr. 2K neu (im Hause der Krau Tauchmann) eröffnet, wo» setbst fortwährend ttvI'I'SN-, vamsn- ^ lCmävi'-LLliul^v in größter Auswahl und zu den billigsten Preisen vorräthig sein werden. 651) Achtungsvoll Al. Mp»t»vlc, (512 Uomrivd ürappok i» «-irbui-K, 8lielll'ii k»ttvN!§i,luii empLvdlt seine pholoWjihischeii Ärlieiten. liokalvvrävilvrMK. KIolii8tin in lilsrliui'g, 8oI,uIg«8S« »Ip.S, sieiAt illi-en IweliZeelilten I'. 'l'. Xuncisn er^vlienst au, litts» ilir IVlodeu^eZeliü^st vom 15. ellilii m» iu tier «»Ikvi't»!» 8 »^»^ . Wr. uetieil 3i(.!i liviiiiäet. MälHUndmiig^ Kmerich Aaizer in Waröurg zeigt seinen l)ochgeehrten ?. '1'. Kunk>en erge-densi all, dab sml fi-iLour- unä ksLirgssokäft jich seit 1. Jnni in der oberen Herrengasse, im Hause des Herrn Prosch befindet, und die filialv von der Draugasse in die Tegetthoff-straße, vis ü-vis der Handlung des Herrn Kokoschinegg verlegt wurde. (673 Dankend für das ihm bisher gütigst geschenkte Zutrauen, bittet er seine hochgeehrten ?. '1'. Kunden um serneres Wohlwollen und verspricht prompteste Bedienung. Möbel aus weichem gllt; ^ackirt) — 1 ilk'ttstatt mit Einsatz, 1 Wasch-kästen, 1 Tisch, 2 Strohsefskl, 1 Nachtkastel — sind zu verkanfen. Näheres im Comptoir d. Bl' KZ»« auf 24 Startin ist in der Postgasse Nr. 4 zu vermiethen. Eike gvte ZpezereihaOlling (über 100 Jahre im besten Betriebe stehend) lvird V erpachtet. Auskunft ertheilt Herr Franz Krainz in Marburg. (687 Eine im vollen Betriebe stehende ««rvvr«! sammt Garten in Marburg a. d. Drau ist durch Dr. Lorber, Advvkat daselbst, sogleich zu verkaufen oder zu verpachten. (635 von Weinstein, Hadern, Messing, Kupfer, Zinn, Eisen, Blei, Kalb- und Cchaffellui, Roß-, Ochsen-u. Schlveinhaaren, Schafwolle, allen Gattungen Rauhwaaren, Knochen, Klauen nebst allen anderen Landeeprodukten. vliil ungarischen Bettfedern, Flaumen und gesponnenem Roßhaar zu den billigste Pri-istn. 287 Marburg, Burgplatz. Dampf- ».Waulieiibad in drr Kürntner-Vorjladl täglich von 7 Uhr Früh bis 7 Uhr Abends. 106) Alois Schmiderer. iv Wiarbur»!. Z.«.S.G.